STARMEN – Starmenized

Trackliste:

01. Liar
02. Rockstar
03. Tears Never Dry
04. I Die For You
05. Radioactive
06. Black Moon Rising
07. Renegade Jenny
08. Just A Stranger
09. Word Up (We All Bleed Red)
10. Starmenized

 

Spielzeit: 41:56 min – Genre: Classic / Hard Rock – Label: Melodic Passion Records – VÖ: 08.09.2023 – Page: www.facebook.com/starmen.se/

 

STARMEN die vier liebenswerten Chaoten aus Stockholm haben ihr viertes Album am Start. STARMEN wird von Sternenmann Red (Kristian Hermanson) am Mikrofon und Gitarre, Purple (Andreas Lindgren) an Gitarre, Gold (Jonatan Samuelsson) am Bass und Silver (John Hector) zum Leben erweckt.

Genau wie schon auf den drei Teilen davor hauen die Vier einen nach dem anderen raus. Dabei bewegen sich die Männer bei den ganz Großen irgendwo zwischen KISS, DEF LEPPARDs frühe Phase, WHITESNAKE in der zweiten Hälfte der 80er, OZZY OSBOURNE, RAINBOW, THE POODLES und einem augenzwinkernden Blick in Richtung THE SWEET, SLADE und WIG WAM.

Red hat eine variable Stimme die er mal als Paul Stanley einsetzt um im nächsten Moment oder Song ganz anders zu klingen nur nicht nach Paul. Die Gitarren geizen nicht mit Riffattacken die in Form von Gewittern über einem herfallen. Der Bass steht aber sowas von im Rampenlicht das er bei jedem Song volle Kanne aus den Boxen springt. Die Drums sind nicht ganz so spektakulär wie der Bass aber trotzdem noch voll da.

So haben es die Vier geschafft einen Schwedenhappen einzuspielen der weder das eine noch das andere darstellt, sondern ein Potpourri aus vielen sowohl kleinen als auch großen Zutaten zu kreieren. Dieses Potpourri hat Chilis im Hintern und lässt den Punk abgehen, so locker und flockig wie die Schweden hier zu Werke gehen ist schon als Kunststück zu bezeichnen.

Für alle denen jetzt der Sabber aus der Futterluke läuft, unbedingt an checken das Album macht Spaß und Zitiert ungeniert die 80er und deren damalig angesagten Stars/Bands. Das ist mit Sicherheit nicht sonderlich ideenreich, aber Spaß macht es alle mal. Wenn die Alt Rocker mal in den Ruhestand gehen ist es gut zu wissen das der Nachwuchs schon die Hosen an hat und aus dem Windelalter und der Pubertät heraus ist.

„Liar“ KISS waren nie so flott, „Rockstar“ wäre in der ersten Hälfte der 80er zum Hit geworden, mit geilem Bass. „Tears Never Dry“ hat Doc Brown mich gerade mit seinem Fluxkompensator zurück in die 80er geholt, „I Die For You“ haben sich Coverdale und Co die Matten gefärbt und Farbe in die Gesichter geschmiert, könnte von WHITESNAKE sein. „Radioactive“ liegt bei DEF LEPPARD und THE POODLES, „Black Moon Rising“ hier fällt mir RAINBOW ein, dass Ding haut rein. „Renegade Jenny“ wildert im AOR mit POODLES Genen, „Just A Stranger“ geht wieder in Richtung Coverdale und LEPPARD. „Word Up (We All Bleed Red)“ Glam, Classic und weiß der Geier was noch alles hier reinfunkt, „Starmenized“ klassischer Groove trifft auf Schweden Charme und überzeugt mit einem Glammonster, die Verzerrung der Stimme in den Strophen stört ein wenig.

Balle

Konzertbericht H.E.A.T. und EXCLIPSE am 06.09.2023 in München

Am 06. September machten die Schwedischen Melodic Rock Heroes von H.E.A.T. und ECLIPSE auf der Co-Headliner in München halt. Die Schweden zeigten wo Thors Hammer hängt, im hohen Norden genauer gesagt Schweden wird von einem anderen Stern gerockt.

H.E.A.T. wurden am Sonntag von Andrea Kiewel im ZDF Fernsehgarten als erfolgreichste Schwedische Rockband angekündigt. Ob das so der Wahrheit entspricht ist bestimmt ein Thema für Diskussionen, aber Erfolgreich sind sie alle Mal. Beim Gig war die Halle im Backstage auf alle Fälle brechend Voll und das Publikum war sehr gut drauf. Als die Band zu spielen anfing wirbelte Kenny mit dem Mikro auf der Bühne rum wie ein wilder Stier in der Arena, nach den ersten Songs wurde er vom Acting her ein wenig ruhiger und rannte nicht mehr so wild rum. Die Band war sehr gut drauf, Kenny war bestens bei Stimme und die Band bewies ohne Zweifel das sie zu den Besten ihres Faches gehören. Kenny spielte gekonnt mit den Zuschauern und heizte die Stimmung noch mehr auf, was die Leute auch wohlwollend aufnahmen. Während die Band einige neue Songs neben Bandklassikern spielte ging das Publikum voll mit und beantwortete jede Interaktion von Kenny mit einem Feedback. Die Band bot eine energische und aktionsreiche Show, ob Kenny sich auf der Bühne wälzen muss ist ein Streitthema. Ansonsten gibt es nur eins dazu zu sagen das es sich um eine Perfekte Show mit druckvollem und fetten Sound handelte und das Publikum damit mehr als zufrieden sein sollte. So kann es von mir aus weitergehen, geile Songs im Gepäck und eine perfekte Liveshow besser kann man eine Party nicht Feiern.

www.facebook.com/heatsweden/

H.E.A.T. Setlist:
Demon Eyes
Rock Your Body
Hollywood
Downtown
One By One
Keep In Dreaming
Come Clean
Breaking The Silence
Cry
Point Of No Return
Beg Beg Beg
Back To The Rhythm
A Shot At Redemption
Living On The Run
Dangerous Ground

Nachdem H.E.A.T. eine perfekte Show abgeliefert haben, waren die Erwartungen an ECLIPSE sehr hoch. Diese Erwartungen konnten ECLIPSE in allen Belangen erfüllen. Mit mehr Power und zwei Gitarren legten die Schweden unter Volldampf los und rockten sich durch ihren Set, der ebenfalls aus neuen Songs und Bandklassikern bestand. Souverän spielte die Band ihr Programm durch ohne dabei auch nur einen Ansatz von Schwäche zu zeigen. Dadurch das Sänger Erik Martensson auch als Gitarrist auf der Bühne stand war das Stage Acting nicht so wirbelnd und actionreich wie bei H.E.A.T.. Als Erik die Gitarre bei einigen Songs zur Seite legte kam auch hier mehr Bewegung ins Spiel und der Mikrofonständer wurde eingesetzt. Erik beherrscht die Interaktion mit den Zuschauern genauso perfekt wie Kenny und bekam deren Rückmeldung sofort als Reaktion zurück. Der Sound war auch bei ECLIPSE druckvoll, mit viel Power nur Dröhnte es durch den Einsatz von zwei Gitarren leicht. Über diesen kleinen Kritikpunkt kann man hinwegsehen. Da sowohl ECLIPSE als auch H.E.A.T. in ihrer eigenen Liga spielen und echte Vollblutmusiker darstellen, Profis in allen Lagen sind. Hier sollte das Publikum ebenfalls über das Gebotene mehr als glücklich sein und mit den Eindrücken zwei perfekten Shows gesehen zu haben nach Hause gegangen sein. Nur eines ist wirklich Schade, die Fläche auf den Bühnen in allen drei Veranstaltungsorten im Backstage ist stark begrenzt und beschränkt sich auf ein minimalistisches Platzangebot. Aber lieber klein und familiär als ein Lock Down ohne jegliches Live Vergnügen, dass hatten wir lange genug.

www.facebook.com/EclipseSweden

ECLIPSE Setlist:
The Hardes Part Is Losing You
Got It
Saturday Night (Hallelujah)
Runaways
Anthem
The Storm
Hurt
Children Of The Night
Roses On Your Grave
Battlegrounds
The Downfall Of Eden
Black Rain
Never Look Back
Twilight
Viva La Victoria

Text Balle, Bilder Balle und Vanessa Müller

FATAL VISION – Twice

Trackliste:

01. Dominoes
02. In My Fantasy
03. Thick As Thieves
04. End Of The Dream
05. Middle Of The Night
06. That Was Then (And This Is Now)
07. Time Has Left Us As Stranger
08. Start Again
09. Ghosts Of Yesterday
10. Welcome To My Nightmare
11. The Last Summer Night
12. Tomorrow Never Comes
13. Don’t Fall In Love With A Dreamer

Spielzeit: 65:40 min – Genre: AOR – Label: Pride & Joy Music – VÖ: 23.06.2023 – Page: www.facebook.com/fatalvisionband

 

Die Kanadier von FATAL VISION sind knapp ein Jahr nach ihrem Debüt mit dem zweiten Album zurück. Mal sehen ob sie immer noch ihre eigenen Ansprüchen erfüllen. Die Band gibt selbst an das sie sich dem Sound von JOURNEY, ASIA, SURVIVOR, EUROPE und VAN HALEN verschrieben haben. Für EUROPE und VAN HALEN sind sie zu Soft und nahe am AOR, für die drei AOR Heroes reicht es und ich würde noch PRISM, WHITE VISION, BIG MOUTH und RENEGADE mit dazu nehmen. Denn genau da irgendwo in der Mitte haben FATAL VISION ihren eigenen Sound gefunden der auch schon auf dem Debütalbum überzeugen konnte.

Zur Band gehören wie auf dem Debütalbum Simon Marwood am Mikro, Juan Miguel Gomez Montant an Gitarren, Scottie Irving an Keyboards, Andrew Burns an Bass und Alex Wickham an den Drums. Simon besitzt eine sehr angenehme und nicht aufdringliche Stimme der man stundenlang zuhören kann. Diese wird oft durch mehrstimmige Chöre unterstützt. Die Gitarren kommen dezent und unauffällig aber dennoch jederzeit vernehmbar. Die Keyboards legen ihre Teppiche über die Gitarren und bilden mit diesen ein Fundament das jedem Anhänger von gepflegten AOR schmecken sollte. Der Bass spielt meistens nicht wirklich auffällig, hält sich sehr weit im Hintergrund auf. Die Drums geben zurückhaltend und unspektakulär den Takt vor.

Kann dieses Album mit dem Vorgänger mithalten, ja in jedem Moment kann dieses Album mithalten. Die Keys kommen End 1980er mit viel Pathos, majestätischen Klängen mit den Gitarren volles Brett aus den Boxen gefahren. Wunderschöne Melodien ohne Ende mit einem unwiderstehlichen 1980er Charme der einem sämtliche Flausen aus dem Kopf vertreibt. Wer diese Zeit bewußt miterleben durfte wird beim Hören wissen was ich damit zum Ausdruck bringen möchte. So unbeschwert und Bunt diese Zeit war so Cool ist die Mucke von FATAL VISION. Beim Genuss des Rundlings bekomme ich richtig Lust die Alten Klassiker von PRISM, SURVIVOR, JOURNEY, WHITE VISION und RENEGADE zu hören, denn genau an diese Schnittmenge erinnern mich FATAL VISION mit ihrer Genialen 80er Mucke.

Die Kanadier legen ein Album in bester Kanadatraditon vor und haben keinen Grund sich hinter den Vergleichen mit den 80er Größen zu verstecken, vielmehr da diese ja nicht mehr so aktiv sind deren Nachfolge antreten können.

„Dominoes“ legt gleich zu Anfang eine flotte Sohle aufs Parkett, „In My Fantasy“ mit gedrückter Stimmung, geht dabei aber sehr gut ins Ohr. „Thick As Thieves“ das Riffing erinnert an BRYAN ADAMS Jahrhundert Album „Reckless“ mit geilem Basslauf, „End Of The Dream“ ein Ballade die als Duett ihre Wirkung nicht verfehlt. „Middle Of The Night“ ein Feger mit starken Riffs und flottem Beat, „That Was Then (And This Is Now)“ fängt episch mit einer Art Kirchenchor an und geht dann nach wenigen Sekunden in einen Uptempo Rocker über. „Time Has Left Us As Stranger“ ein Ohrenschmeichler der sehr gefühlvoll und ruhig beginnt und dann zum ausgewachsenen Rocker mutiert, „Start Again“ geht wieder Frontal auf Angriff, „Ghosts Of Yesterday“ geht wie der Vorgänger durch die Wand. „Welcome To My Nightmare“ spannend inszeniert hätte bestens auf eine Horrorkomödie der 80er Jahre Soundtrack gepasst, „The Last Summer Night“ eine zweite sehr gute Ballade die von Pianoklängen lebt, „Tomorrow Never Comes“ ein Bombast Rocker der mit Bassdrum Gewittern kommt, „Don’t Fall In Love With A Dreamer“ noch ein ruhiger Song der überzeugen kann.

Balle

MAX ENIX – Far From Home

Trackliste:

01. The End Of An Era
02. Tears Of Earth
03. City Of Mortals
04. Prayer Of The Gods
05. In This Forgotten Paradise
06. An Illusional Kiss
07. The Dark And Bright Tunnel
08. The Forsaken Ocean
09. Childhood Emotions
10. The Broken Face
11. Beyond My Blood
12. Mirrors Of Time
13. Angels Of The Apocalyptic Storm
14. Far From Home

Spielzeit: 159:43 min – Genre: Epic Symphonic Prog Metal – Label: Eigenproduktion – VÖ: 09.06.2023 – Page: www.facebook.com/max.enix.73/

 

MAX ENIX ist mir völlig unbekannt, mir wurde dieses Album in einem Forum empfohlen, kurze Zeit später tauchte das Album auch schon in unserer Promo Liste auf. MAX kommt aus Frankreich und fungiert nach eigenen Angaben als Komponist und Textschreiber, Sänger, Art Director, Manager, Schauspieler, Produzent und mehr. Mir war MAX bist jetzt ein unbeschriebenes Blatt. Nun erschien sein Doppel Album mit dem Titel „Far From Home“ welches aus einem liebevoll zusammengestellten Promo Paket verteilt wurde. Dieses Parkett enthält die Doppel CD des Albums und eine weitere aus drei CDs bestehende Orchester Version, Illustrationen mit Fantasy Hintergrundbildern und jegliche Infos, soviel das sie den Rahmen der Rezi sprengen würde wenn man alles angibt.

An dem Album arbeiteten neben MAX verantwortlich für Songwriting und Gesang, Xavier Boscher an Gitarren, Viram Shankar für Piano und Keyboards, Jean-Jacques Moréac am Bass, Leo Margarit am Schlagzeug und Elise Wachbar Gesang. Desweiteren wurde MAX von Musikern aus Bands wie VANDEN PLAS, EVERGREY, RHAPSODY, ANGRA, AYREON, noch einige mehr oder weniger bekannte Bands und DAVID READMAN als Gastsänger. Eine illustre Schar die dieses Album „Far From Home“ verwirklicht haben.

Wir man anhand der Länge des Albums und der Songs sieht, lediglich ein Song unter vier und ein weiterer unter fünf Minuten, einer liegt bei knapp unter acht und einer unter 10 Minuten alle weiteren knacken die 10 Minuten Grenze, einer schafft es sogar aufsage und schreibe 26,5 Minuten, diese Umstande verrät das hier im Normalfall Prog enthalten ist und so verhält es sich hier.

Der Sound besteht aus einer gekonnten Fusion aus Progressive, Epic und Symphonic Metal, dass nichts für Gelegentliches hören ist, da die Titel sehr viel Aufmerksamkeit benötigen um ihre Wirkung im vollen Umfang entfalten zu können. Für Schnellhörer auf alle Fälle dringend abzuraten oder einen Probelauf vorher machen. Es wechseln sich immer wieder schnelle und langsame oder auch Softe mit Metal Passagen ab und ergeben so ein sehr gutes Ganzes das seine Anhänger finden wird, ich persönlich kenne schon zwei davon. Der komplizierte Prog Anteil mit Verschachtelungen und allerlei Schnickschnack fehlt hier und ist deshalb leichter zu Konsumieren als z.B. DREAM THEATRE oder FATES WARNING, mich erinnert es öfters an TOEHIDER und die ebenfalls von mir reviewten ARDARITH wenn es voll zur Sache geht in den gefühlvollen und langsamen Passagen könnten die Songs als Balladen durchgehen und jeder Song wechselt das Tempo und die Härte. So etwas abgefahrenes habe ich seit TOEHIDER nicht mehr gehört. Allein schon der Einsatz von männlichen und weiblichen Vocals bringt viel, was die Songs betrifft bieten die schon alleine mit ihren Spannungsbögen und sowohl Tempo als auch Härtegraden Wechsel, sehr viel Abwechslung.

Die Orchester Version ist was es schon Ausdrückt die Songs wurden im Orchester Stil aufgezeichnet und erinnern an den Soundtrack vom Schwarzenegger Film „Conan“.

Als Fazit ein Abwechslungsreiches Werk mit vielen Wendungen und intelligenten Kompositionen. Als Anspieltipps muss das gesamte Album herhalten.

Balle

VAGABOND ROAD – Vagabond Road (RG Zeitmaschine)

Trackliste:

01. Lonely Street
02. After The Fire
03. Fields Of Green
04. Baby It’s Over
05. You’re Still The One
06. Lay Down Your Guns
07. Misty Mornin
08. Lauralye
09. Sweet Angel Eyes
10. Think Of You Again
11. Love Will Never Die

Spielzeit: 43:55 min – Genre: Melodic Hard Rock – Label: Eigenproduktion – VÖ: 1993 – Page:

Irgendwann im Jahr 1993 wurde ich auf das gleichnamige und leider auch einzige Album von VAGABOND ROAD aus Kanada aufmerksam. Irgendwie sprach mich der Bandname an und die Beschreibung das es sich um eine Eigenproduktion aus dem Hard Rock Sektor handeln soll. Also habe ich diesen Import damals beim Händler meines Vertrauens geordert. Als das Album damals bei mir aufschlug war meine Neugier sehr groß und beim ersten Hördurchgang war ich doch arg enttäuscht mir gefiel damals nur ein Song und der Rest sprach mich überhaupt nicht an. Also verstaubte das Album jahrelang im Regal. So gegen 2010 kramte ich es mal wieder raus und hörte es ganz in Ruhe mit Kopfhörer in einer normalen Lautstärke und auf einmal hat es Bumm gemacht und das Album entfaltete seine volle Bandbreit und es gab für mich keinen schlechten Song mehr darauf.

Die Band bestand aus Tony McDonald an Mikro und Gitarre, Ian Mulcaster an Gitarre, Mike Champigny am Bass und Rick Smook an den Drums. Die Backing Vocals wurden von der gesamten Band und einigen Gästen wie Chrissy Steele, Tracy Mason, Paul Hyde, Donna Gangon, Jackie Brown, Darren May, Tracy Lowrey und Shelley Beeston. Außer Steele und Mason keine Bekannten Musiker. Als weitere Gasmusiker waren dabei Bill Henderson von CHILLIWACK und HEADPINS an Gitarre, Geoffrey Kelly an den Drums und Querflöte. Und kein geringerer als John Webster an den Keyboards und Hammond Orgel, Webster war unter anderem schon bei LEE AARON, CHER, CINDERELLA, TOM COCHRANE, ALICE COOPER, PAUL LAINE, RED RIDER und SHARP EDGES tätig um nur ein paar zu nennen.

Den Stil der Band kann man als Melodic Hard Rock bezeichnen, hier und da werden mal leichte und wohldosierte Southern oder Blues Rock Vibes mit eingebunden die sehr gut mit dem Grundsound von VAGABOND ROAD harmonieren. Der Sound liegt irgendwo bei TRIUMPH, CHILLIWACK, HEADPINS, ASPHALT BALLET, EYES, hypermelodische CINDERELLA, DANGER DANGER und schieß mich Tod wer noch alles für einen Vergleich herhalten kann. Dezent ausgedrückt ergibt das ein Spannendes Album von Musikern die außer von den Gästen unbekannt sind aber auf diesem einen Album so ziemlich alles richtig gemacht haben. Das Album hat vom Inhalt alles was ein anständiges Album ausmacht, Melodien soweit die Füsse tragen, vernünftige Vocals, Riffattacken, Keyboards, Hammond Sound, Pianopassagen, einen treibenden Bass und brachial geniale Drums die intensiv aufgenommen wurden. Die Produktion klingt warm Anlog und nach Röhrenverstärker, weder angestaubt noch antiquiert einfach nur perfekt produziert.

Die Stimme von Tony hat was Besonderes das sich schlecht beschreiben lässt, ich würde diese am ehesten mit Michael Boyle von GLASGOW vergleichen. Auf der einen Seite zerbrechlich und zart auf der anderen dreckig und versaut. Die Gitarren sind immer On Top ohne zu weit im Vordergrund zu agieren, die Keys kommen entweder 80s Like, Hammond mäßig oder als Piano ausgeführt. Der Bass prügelt mit den Noten nur so um sich, aber am auffälligsten sind die zwar zurückhaltenden aber dabei mit Gewalt ein gezimmerten Drums die voll auf den Putz hauen.

Die Band hat keinen Grund sich hinter den Großen Namen im Biz verstecken zu müssen, dafür ist das Material einfach zu stark ausgefallen. Mittlerweile ist das Album im Laufe der Jahre sehr Teuer geworden wenn man überhaupt das Glück hat sich dieses Teil sichern zu können. Für alle die geeignet die auf Rock der nicht nach Baukasten produziert wurde, mit ungewöhnlichen und markanten Vocals stehen ist dieser Rundling der Soundtrack für die nächsten knappen 44 Minuten.

Mit „Lonely Street“ geht es gleich mal stark los, ein wahres Riffmonster mit gnadenlosen Vocals, „After The Fire“ sehr flott mit geilen 80s Keys und teilweise Piano Klängen. „Fields Of Green“ ein geile Ballade, „Baby It’s Over“ geht als Highlight durch ein cooler Rocker mit Southern / Blues Rock Feeling. Mit „You’re Still The One“ das nächste Highlight und Hitverdächtig, dass Ding geht gnadenlos ins Ohr und krallt sich mit seinen Melodien und dreckigen Licks dort fest, „Lay Down Your Guns“ ein Rocke der mit coolen irrewitzigen Hammond Sound Passagen kommt und obendrauf noch mit messerscharfen Riffsalven nur so um sich prügelt. „Misty Mornin“ irgendwo zwischen sehr guter Rocker und Powerballade und versprüht dadurch einen besonderen Charme, einfach nur genial wenn die Hammond loslegt, „Lauralye“ eine der besseren Ballade. „Sweet Angel Eyes“ erinnert mich an EYES mit JS Soto, „Think Of You Again“ der nächste Ohrwurm, „Love Will Never Die“ und hier ist zum Schluss noch die perfekte Ballade.

Balle

VANDENBERG (WHITESNAKE 2.0) – Sin

Trackliste:

01. Thuner And Lightning
02. House On Fire
03. Sin
04. Light It Up
05. Walking On Water
06. Burning Skies
07. Hit The Ground Running
08. Baby You’ve Changed
09. Out Of The Shadows

 

Spielzeit: 40:59 min – Genre: Hard Rock – Label: Mascot – VÖ: 25.08.2023 – Page: www.facebook.com/vandenbergbandofficial

 

Nachdem sich VANDENBERG 2020 wie Phoenix aus der Asche erhoben haben und sich mit Ronnie Romero ein Könner am Mikrofon befand ist Adrian VANDENBERG nun mit seiner Band nach der Pandemie und neuem Album erneut zurück und will so wie damals überzeugen. In den 80ern veröffentlichte Adrian drei Starke Hard Rock Alben und war auch mal der Gitarren Hero bei WHITESNAKE. Zu Anfang auf den ersten drei Alben machten VANDENBERG einen Mix aus sehr viel VENGEANCE und Euro Hard Rock teilweise mit sehr leichtem Blues Touch im Riffing. Auf dem 2020 Comeback Album wich dieser Einfluss und wurde durch WHITESNAKE Vibes ersetzt dabei aber bestens umgesetzt durch die Stimme von Ronnie wurde ein Volltreffer daraus, mit „Let It Rain“ befand sich auch ein Superhit auf dem Album.

Nun Anno 2023 steht Mats Leven am Mikro, der sich schon seine Sporen bei TREAT, SWEDISH EROTICA und DOGFACE verdiente. Noch mit dabei außer Adrian an Gitarre und Bass sind Randy van der Elsen am Bass und Koen Herfst an den Drums. Die Riffs von Adrian sind Rasierklingen scharf und punktgenau gesetzt, der Bass haut einem auch volle Breitseite ins Gesicht. Die Drums sind mit viel Energie eingeprügelt worden. Jetzt kommt eines von zwei Hauptproblemen die ich bei diesem Album sehe, Mats geht voll auf die Coverdale Schiene und klingt fast wie ein Coverdale Klon. Der Grundsound wird auch entscheidend von WHITESNAKE beeinflusst und man meint es mit einem neuen Schlangen Album zu tun zu haben.

Schlecht ist der Hard Rock auf keinen Fall, wer auf WHITESNAKE kann wird hier voll auf seine Kosten kommen, mir wird nur zu viel versucht mit allen Mitteln wie die Schlange zu klingen. Ich will hier keinen persönlich angreifen oder zu stark kritisieren aber reicht eine Schlange nicht. Schlecht war weder das Original noch ist es VANDENBERG, beide haben ihre Daseinsberechtigung und machen ihr Ding auch verdammt gut nur war mir VANDENBERG in den 80ern lieber und klang für mich frischer und unverbrauchter. Manche Riffeinlagen erinnern mich an die aus den USA stammende Kombo HARDER FASTER die es 1994 auf ein Album brachte.

Ein starkes Stück Hard Rock mit einem leicht faden Beigeschmack da man versucht 1:1 wie die Weiße zu klingen, ansonsten starker Rock.

„Thuner And Lightning“ macht am Anfang gleich mal keine Gefangenen und legt ein Pfund vor, „House On Fire“ geht voll auf die 12 und ohne Umweg ins Trommelfell. „Sin“ kommt schleppend und schwermütig daher, „Light It Up“ kommt mit coolen Riffattacken. „Walking On Water“ ein Rotzer der alles wegfegt, „Burning Skies“ schräges Riffing trifft auf VANDENBERG oder das Chaos trifft auf dessen Beherrschung. „Hit The Ground Running“ legt eine Highspeed Sohle aufs Parkett, „Baby You’ve Changed“ (leider „Is It Love“ der Schlange 2.0) eine starke Ballade, „Out Of The Shadows“ schräges Riffing nochmal zum Abschluss.

Balle

VEGA – Battlelines

Trackliste:

01. Heros And Zeros
02. Killers
03. Battlelines
04. Love To Hate You
05. Don’t Let Them See You Bleed
06. Embrace The Grey
07. 33’S And 45’S
08. Into The Fire
09. Run With Me
10. Not Enough
11. God Save The King
12. Gotta Be You

Spielzeit: 49:33 min – Genre: Melodic Hard Rock – Label: Frontiers Music s.r.l. – VÖ: 08.09.2023 – Page: www.facebook.com/OFFICIALVEGA

 

Fast genau zwei Jahre nach dem letzten Album „Anarchy And Unity“ erscheint nun das achte Album mit dem Titel „Battlelines“ der UK Rocker. Wenn es einige der wenigen Konstanten gibt dann gehören VEGA mit Sicherheit dazu den wo VEGA drauf steht steckt auch zu 100% Vega drin.

Es ist die Nacht von Sonntag 03.09.2023 auf den heutigen Montag den 04.09.2023, 00:30 Uhr und ich habe gerade das neue Album von VEGA auf dem Kopfhörer und muss gestehen ab den ersten Takten stellt sich ein sehr vertrautes Gefühl ein, dieses Gefühl der Vertrautheit kommt durch die Mucke von VEGA die einfach nur gute Laune verbreitet. Denn Mittelmaß oder Schlecht sucht man im Zusammenhang mit VEGA vergeblich, die Jungs wissen wie man starke Songs kredenzt.

VEGA hauen mal wieder einen brachial Brecher raus, das Album beinhaltet alles was VEGA in der Vergangenheit schon ausgezeichnet hat. Coole Mucke mit viel Drive kommt aus den Boxen geblasen, Melodien soweit die Ohren reichen, mit einem Szenario das ein Paradebeispiel für ein Melodic Rock Album der oberen Liga darstellt.

Zuckersüße Melodien vereinen sich mit Melodic Rock der Spietzenklasse wie nicht anders zu erwarten war. VEGA stehen für Kontinuität, Top Hits, Melodien und starke Songs die keinesfalls von der Stange kommen. Wer VEGA nicht kennt sollte sich vor dem Genuss von „Battlelines“ die ebenfalls schon in der Oberliga befindlichen Vorgänger anhören und sich von der Qualität der Britten überzeugen lassen. Denn wer Zweifel hat das es sich bei VEGA um eine Top Band handelt ist sowas von Schief gewickelt, die Jungs bringen es bei jedem Song voll auf den Punkt und zeigen das ein Top Album kein Zufallsprodukt sein muss sondern das dies acht Mal in Folge der Fall sein kann.

Die Band haut einen Melodic Rock Hit nach dem Anderen raus und schüttelt diese scheinbar mit spielerischer Leichtigkeit aus jedem vorhandenen Ärmel. So leicht wie es sich Anhört ist es aber auf keinen Fall, denn es könnte sich schnell Langeweile einschleichen und so nur Durchschnittsware oder gar schlechtes Material produziert werden, das ist bei VEGA zu keiner Zeit der Fall.

Diesmal zur Besetzung gehören Nick Workman am Mikro, Marcus Thurston und Billy Taylor an den Gitarren, Mart Trail am Bass und Pete Newdeck bedient die Drumsticks. Nick ist nach wie vor über jeden Zweifel erhaben und setzt sein markantes Organ gekonnt ein ohne dabei zu schwächeln. Die Gitarren machen an der Front Druck ohne Ende. Der Bass geht voll auf die Birne und Pete haut sowas von intensiv in die Felle, besser kann man die Songs nicht umsetzen.

VEGA zu vergleichen ist wie eine Nadel im Heuhaufen zu finden, VEGA sind nur und eben nur VEGA und damit unvergleichlich, sei es bei den Songs, den Vocals, der Umsetzung hier ist zu 100% VEGA enthalten und sonst nichts. Acht verdammt starke Alben in Folge das ist eine Hausnummer die erst einem geschafft werden will, bei der Band scheint es so leicht als ob dies ein Kinderspiel ist. Einmal mehr können VEGA voll punkten und räumen voll ab. Sorry Jungs ich kann nicht anders als Full House als Bewertung zu ziehen.

Mit „Heros And Zeros“ legen die UK Boys mal eben ein Highlight des Melodic Rock vor, „Killers“ legt voll einen nach. „Battlelines“ geht ein wenig vom Gas genauso sollte Abwechslung aussehen, „Love To Hate You“ tritt wieder mehr aufs Gas und überzeugt auch ohne Zweifel. „Don’t Let Them See You Bleed“ hätte nicht besser sein können, „Embrace The Grey“ kommt mit obercoolem Basslauf. „33’S And 45’S“ der nächst Ohrwurm ein Melodic Rocker wie er sein muss, „Into The Fire“ gefühlvoll irgendwo zwischen Ballade und Rocker. „Run With Me“ geht wieder voll ab wie Nachbars Lumpi, „Not Enough“ zeigt sich wieder in einem Softeren Bild, hier besteht Hit Gefahr der Refrain haut rein wie ein Nuklear Sprengkopf. „God Save The King“ flott, hart, intensiv und bei all dem Cool wie Sau, „Gotta Be You“ ein Parade Rocker zum Abschluss.

Balle

SKAGARACK – Heart And Soul

Trackliste:

01. Give It
02. Peace Of Mind (To Have A Good Time)
03. A Cool Damn Car
04. Heart And Soul
05. Talkin‘ Bout Jesus
06. Changing
07. Cool To Be Old School
08. Be With You Forever
09. Where Have You Been
10. Ain’t Got Nothing To Lose
11. So Right
12. Anymore

Spielzeit: 52:56 min – Genre: Melodic Rock – Label: Thunderstruck – VÖ: 25.08.2023 – Page: www.facebook.com/Skagarack

 

Es war knapp 30 Jahre sehr still um SKAGARACK, die Band lag auf Eis. Von 1986 bis 1993 wurden vier starke Alben veröffentlicht und dann war erst mal Schluss. 2020 spielten SKAGARACK einige Gigs die sich als sehr gelungen herausstellten und von den Fans sehr gut aufgenommen wurden. Als die Band zu Proben für die Gigs zusammenkam und es nicht lange dauerte bis die alten Songs wie früher klangen, wurde Torben Schmidt von diesen Dingen inspirierten neue Songs zu schreiben.

Von der Original Besetzung sind nur noch Torben Schmidt an Gesang und Gitarre sowie Jan Petersen ebenfalls Gitarre dabei. Noch mit an Board sind Ken Rai Smith an Keyboards, Rasmus Matthiesen am Bass und Dennis Pedersen am Schlagzeug.

Können die Dänen nach 30-Jahren Pause an die alten Erfolge anknüpfen und besitzt Torbens Stimme immer noch die Faszination von damals? Torbens Stimme hat in den 30 Jahren nichts eingebüßt, sie hört sich sogar noch besser an als damals wie ein lange im Eichenfass gereifter Single Malt der Premium Klasse. Vergleichen kann man die Stimme von der Färbung ein wenig mit Steve Overland von FM, diese besitzt zu jeder Zeit Kraft und Ausdrucksstärke ohne dabei einzuknicken. Bei Song #10 meint man das JOE LYNN TURNER den Song eingesungen hat. Die Gitarren rücken sehr weit in den Vordergrund ohne dabei zu aufgesetzt zu wirken, die Riffs kommen stark und punktgenau mit leichter Blues Note versehen. Die Keys halten sich dezent und unterstützend zurück ohne zu nerven, der Bass geht voll auf die Glocke. Die Drums sind sehr auffällig und brachial ausgeführt. Das Gesamtbild wirkt harmonisch und kann punkten.

Die Kompositionen sind wie bei SKAGARACK gewohnt mit feinen Melodien ausgestattet und mit den Instrumenten sowie Torbens Stimme bestens in Szene gesetzt und zeigen ganz großes Musikkino. Torben beweist das er selbst nach 30 Jahren Pause noch starke Songs schreiben kann und auch in der Lage ist musikalisch zu überzeugen. Hier geben sich sehr gute Rocker und Highlights regelrecht die Klinke in die Hand und wechseln sich stetig ab. Der Sound wandelt gekonnt irgendwo zwischen Classic, Melodic Rock und Blues Rock ohne dabei in eines der drei Genre abzudriften, sondern vielmehr alle drei sehr stark in jedem Song kombiniert. Man meint zwar so vieles schon mal wo anders gehört zu haben, dass Gefühl stört aber nicht wirklich da es zu stark ist und fast einem perfekten Album entspricht. Vergleichen kann man bedingt mit den vier Vorwerken plus Blues, den Solowerken von Peo Pettersson, STAGGERWING und einer bluesigeren Version von 220 VOLT mit ihren Alben „Eye To Eye“ und „ Leathal Illusion“, ein wenig ZZ TOP ähnliche Riffeinlagen und einfach geil gemachte Rockmucke die überzeugt. Am Riffing merkt man eine deutliche Weiterentwicklung zu den vier Vorgänger Alben, das ist ausgefeilter, weiter in den Vordergrund gerückt und wird mit einer dezent-feinen Blues Note aufgewertet. Torbens Stimme zeigt sich auch mit einer Strahlkraft und deutlichen Gereift Heit zu damals, mir persönlich gefällt dieser neue SKARACK Look fast noch eine Spur besser als der von damals. Für mich eine kleine Sensation dafür das ich SKAGARACK schon für immer abgeschrieben habe können sie doch nach fast ewig langer Pause mehr als nur überzeugen.

Einmal mehr beweisen Musiker aus Skandinavien das sie es drauf haben geile Songs zu produzieren und sich dabei von der breiten Masse sehr weit abheben.

„Give It“ legt gleich mal ein sauberes Pfund vor, kräftig mit leichtem Bluesriffing. „Peace Of Mind (To Have A Good Time)“ ein saugeiler Midtempo Rocker, „A Cool Damn Car“ geht voll durch die Wand, ein Highlight, erinnert ein wenig an ZZ TOP. „Heart And Soul“ ein gefühlvoller Rocker und darf zu den Band Highlights seit Beginn gezählt werden, mit traumhafter Melodieführung. „Talkin‘ Bout Jesus“ glänzt mit starken Orgel und 80er Pomp Keyeinlagen auch wieder ein Highlight, „Changing“ der nächste Gefühlsrocker der nicht von der Stange stammt. „Cool To Be Old School“ kommt mit geilem Hammond Orgelsound und zeigt sich so von einer Klassik Seite, „Be With You Forever“ ein schwerer Rocker der schleppend daherkommt, wieder mit geilen Hammond Sounds. „Where Have You Been“ göttliche Melodieführung trifft auf Torben in Bestform = Top Hit. „Ain’t Got Nothing To Lose“ geht voll in die Classic Blues Ecke und ist dabei verdammt Geil geworden, „So Right“ fällt unspektakulär aber sehr gut aus, „Anymore“ gibt ein perfektes Schlusslicht ab.

Balle

SINCE APRIL – Bury The Mask EP

Trackliste:

01. Bury The Mask
02. The Light
03. In The Dark
04. Not My Grave
05. Turn The Hourglass

 

 

 

 

Spielzeit: 21:08 min – Genre: Melodic Metal – Label: Superlife Promo – VÖ: 11.08.2023 – Page: www.facebook.com/sinceaprilofficial

 

Im Jahr 2017 begannen fünf junge Münchner Boys damit einen Feldzug in der Musikszene zu starten. Diese fünf Jungs sind Sänger Umut Uysaler, die Gitarristen Manu Satzger und Marin Kostek, Bassist Gonzalo Urgel Tendero und Drummer Robert Merkl. Nach drei Singles veröffentlichte die Band 2019 das Debütalbum mit dem Namen „Escape“ das sehr gute Resonanzen bekam. Die Ende 2019 Anfang 2020 aufkeimende Pandemie unterbrach den Feldzug von SINCE APRIL bis 2022 als sie einige Shows mit anderen Bands spielten. Im Frühjahr diesen Jahres als mit „The Light“ eine weitere Single veröffentlicht wurde und mir der Song ganz gut gefällt ist die Band auf meinem Radar aufgetaucht. Als sie dann im Frühjahr im Backstage in München mit BLOODRED HOURGLASS und dem ebenfalls aus Oberbayern stammenden MAX ROXTON einen verdammt geilen Set hinlegten und ich das Debütalbum von SINCE APRIL ergattern konnte kann ich das durchweg positive Feedback bestätigen. Die Band ist auf Konserve sowie Live eine energiegeladene Powermaschine die ihren Platz ohne viel Schnörkel gefunden hat.

Hier handelt es sich um das zweite Album der Band das laut Auskunft der Band als Zweiteiler in Form von zwei EPs veröffentlicht wird.

Den Hörer erwarten harte Riffs die ohne Gnade im Positiven auf einen einprügeln, die Riffs sind nicht sinnlos und mit Gewalt eingespielt nein vielmehr kommen sie mit sehr ausgefeilten und zuckersüßen Melodien aus den Boxen gezaubert. Die Stimme von Umut ist gefühlvoll und setzt mehr als nur Akzente, er hat richtig Gold in den Stimmbändern und erinnert mich entfernt an eine in höheren Lagen befindlichen Version von Jeff Scott Soto, zwar von der Färbung her höher aber genauso rau und dreckig. Einzig wenn die Stimme verzerrt wird ist nicht mein Fall, ansonsten kann Umut bei mir Punkten ohne Schwächen zu zeigen. Die beiden Gitarristen machen auch eine mehr als nur sehr gute Figur. Der Bass hört sich nicht wirklich nach Nebendarsteller an, der kommt voll durch und wummert voll drauf los. Die Drums treiben ohne Ende mit einer Gewalt wie die Schlachtentrommler die ihre Parteien noch härter anspornen.

Die Mucke liegt irgendwo zwischen coolem melodischem Hard Rock und geilem Melodic Metal mit einem leichten Hang zum Prog Metal ohne dabei den Hörer zu überfordern. Die Songs sind wie auch schon auf dem Debüt mit starken und prägnanten Melodien ausgestattet die sehr schnell ins Gehör gehen und dort sehr lange Zeit verweilen ohne Langeweile zu verbreiten oder abgedroschen zu klingen. Man kann SINCE APRIL sehr grob mit einer moderneren Version von SAVATAGE mit „GUTTER BALLET“, QUEENSRYCHE mit „Operation: Mindcrime“, ein wenig THE UNITY, TURBOKILL und AXEL RUDI PELL vergleichen. Der Metal wird modern geboten ohne dabei zu Modern zu klingen sondern man vereint gekonnt Tradition und Moderne zu einem sehr guten Gesamtbild das sich hinter niemandem verstecken muss, sondern mit den alten Hasen mithalten kann. Es ist einfach nur traumhaft wie Umuts tolle und genial melodische Stimme mit den Melodien und den Riffgewittern harmoniert.

Als Fazit kann ich nur sagen, weiter so ich will mehr davon hören, bei der Bewertung halte ich noch einen Punkt zurück weil es sich nur um eine EP mit fünf Titeln handelt.

Mit „Bury The Mask“ machem die Jungs gleich mal einen auf doppelt dicke Hose und ziehen mit Riffattacken in die Schlacht, „The Light“ ein melodisches Highlight voll mit Spannungsbögen. „In The Dark“ eine sehr gelungene Mischung aus Stampfer und Powerballade mal wird drauflos gerockt um sich mit gefühlvollen Passagen abzuwechseln, „Not My Grave“ ein ebenfalls sehr melodischer Song und kommt mit coolen Growls als Kontrastpunkt. „Turn The Hourglass“ ein sehr guter brachialer Nackenbrecher der nicht ganz das Niveau der Vorgänger halten kann.

Balle

DEGREED – Public Address

Trackliste:

01. Big Plans
02. Who Are You (To Say)
03. The Way Of The World
04. This Is Love
05. Ride Along
06. Free Again
07. Resist The Urge
08. Don’t Be A Stranger
09. A Safe Place
10. No One
11. For You
12. Pressure

Spielzeit: 44:13 min – Genre: Hard Rock – Label: Frontiers Music srl – VÖ: 07.07.2023 – Page: www.facebook.com/degreedmusic

 

Die Schweden von DEGREED sind mit ihrem siebten Album zurück. Zur Band gehören nach wie vor Robin Eriksson an Mikro und Bass, Daniel Johansson an Gitarren, Mikael Blanc an den Keyboards und Mats Eriksson an den Drums. Mit den ersten zwei bis drei Alben konnte ich Anfangs nicht viel Anfangen, ich dachte mir ganz nett aber wird bestimmt niemals zu meinen Favoriten gehören, tja bis das Jahr 2019 kam und der DEGREED Gig beim H.E.A.T. Festival als die Jungs einen geilen Set hinlegten dachte ich mir die sind besser als ich angenommen und geglaubt habe. Also wurde das Material nochmals gehört und siehe da ab da konnten die vier Schweden bei mir Punkten und landeten doch mit einem fetten Plus in der Favoriten Liste.

Das Vorgängerwerk kam bei mir sehr gut mit einer 9 weg, mal schauen ob DEGREED die sehr hoch gelegte Messlatte halten können oder sogar noch weiter nach oben bewegen. Die Vergleiche die ich beim Vorgänger gezogen habe kommen hier auch wieder zum Tragen, diese bestehen aus DREAM POLICE, ECLIPSE, NORDIC UNION, TREAT, H.E.A.T., CAPTAIN BLACKBEARD mit modernem HINDER und NICKELBACK Anstrich.

Die Stimme von Robin ist auch hier wieder bestens eingesetzt und matcht perfekt mit dem Bandsound, die Gitarren prügeln die Akkorde aus den sechs Saiten und machen mit den Keyboards den DEGREED Sound klar. Der Bass mischt nicht nur die zweite Reihe auf, die Drums kommen punktgenau weder aggressiv noch zurückhaltend einfach genau richtig wie es der Sound vorgibt.

Die Songs sind wie von DEGREED gewohnt unwiderstehlich und mit viel nordischem Charme perfekt in Szene gesetzt, wenn es sich hier um einen Film handeln würde wären mindestens zwei Oscar Nominierungen fällig wobei auch mindestens einer an die Vier gehen würde. Genau so macht Hard Rock Spaß, genau so muss gute Rock Mucke gemacht sein, nicht zu seicht, schnulzig oder langweilig sondern mit viel Drive wie ein Habanerozäpfchen über den hinteren Ausgang eingeführt. Ein Album gefüllt mit Hymnen mit einem kleinen Schattenpunkt wenn die Stimme von Robin verzerrt wird.

„Big Plans“ geht gleich mal ab wie Schmidts Lumpi, „Who Are You (To Say)“ ein flotter rockender Stampfer. „The Way Of The World“ ein für DEGREED typischer Haudrauf Rocker, „This Is Love“ harte Gitarren treffen auf poppige Keyboards, mit der Melodie ergibt es ein Highlight und Radiofutter. „Ride Along“ hier machen die Boys auf Testosteron geschwängerte Halbstarke auf Steroiden und überzeugen dabei mit einer guten Laune Hymne, „Free Again“ macht einen auf Highlight. „Resist The Urge“ eine coole Nummer mit markanten Drumsound, „Don’t Be A Stranger“ eine Piano Ballade. „A Safe Place“ und das nächste Highlight, „No One“ das Ding kommt mit brachial Riffs aus den Puschen. „For You“ ein sehr guter Song nur verkackt er wenn die Stimme verzerrt wird, „Pressure“ entschädigt für die Verzerrung des Vorgängers.

Balle