01. Sun Goes Down
02. Walk On Water
03. Anymore
04. Lost In Yesterday
05. Tired Eyes
06. Rain
07. Take Me As I Am
08. Midnite
09. Sweet Talking Evil
10. Devils Moon
Spielzeit: 47:35 min – Genre: Hard Rock – Label: Lustyland Music – VÖ: 1994 – Page: —
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Heute kommt ein Exot aus dem Jahr 1994 in der Zeitmaschine zum Zug, wann ich mir das Album zulegte weiß ich nicht mehr. Einzig die Beschreibung des Albums als, „coole US Melodic / Hard Rock Band“ animierte mich das Album im Shop des Vertrauens zu ordern. Über die Band HARDER! FASTER! konnte ich damals nichts in Erfahrung bringen da Internet noch nicht in Reichweite war, jetzt lässt sich auf die Schnelle auch nichts finden. Also begnüge ich mich auf das spärliche Booklet und die Musik. Auf dem Streamingdienst mit dem grünen Logo ist das Album auf jeden Fall nicht zu finden.
Zur Band gehörten auf dem Album, Michael James am Mikrofon, Ronn Chick an Gitarren, Johnny Stanford II und Drummer Mike Collins. Das Label Lustyland Music sagt mir auch nichts, könnte sich um eine Angabe der Band handeln um das Album ein wenig offizieller klingen zu lassen. Michaels Stimme hat was Besonderes das man schlecht in Worte fassen kann. Die Range bewegt sich in einem Rahmen, der sehr gut hörbar ist, zudem verfügt er über eine extra Portion Dreck und Rauch die sehr gut mit dem Hard Rock harmoniert. Michael wird bei Bedarf mit mehrstimmigen Vocals im Hintergrund unterstützt. Die Gitarren hauen die Riffs trocken und ansatzlos raus das es eine wahre Freude ist. Der Bass macht alles andere aber nicht den in den Hintergrund gedrängten Nebenbuhler, der bekommt sogar mal in einem Solo Auslauf spendiert. Die Drums machen einen auf Steroiden geschwängerten Arni unter Volldampf und sorgen für mehr als ein Highlight. Die Produktion könnte ein bisschen mehr Dynamik vertragen, geht aber noch in Ordnung und rückt die Mucke immer noch ins rechte Licht.
Der Stil ist da schon spezieller, als ich das Album das erste Mal anhörte war ich enttäuscht, weil ich nichts von der Beschriebenen Coolness hören konnte. Auch ein zweiter und dritter Hördurchgang änderte nichts an meiner damaligen Einstellung zum Album. Mir war damals die Mucke zu unharmonisch, chaotisch, wirr und konfus, ich konnte ehrlich gesagt noch nichts mit HARDER! FASTER! anfangen. Erst sehr viele Jahre später, mehr als zehn waren es bestimmt kramte ich das Album mal wieder aus der Kiste um mir das Ding noch mal genauer zur Brust zu nehmen. Erst ab da hörte ich bewusster und nicht so oberflächlich zu, auf einmal entfaltete sich ein Bild in meinem Gehör das mir mit jedem Hören mehr zusagte. Irgendwann nach einigen Durchläufen mehr machte es dann gewaltig Klick und es kam besser an und die Coolness war da. Von jetzt auf gleich war mir bewusst, dass es sich bei „Have A Nice Life!“ um einen rohen und ungeschliffenen Diamanten handelt der leider kaum Beachtung fand und nur über den Importweg zu bekommen war. Der Hard Rock von HARDER! FASTER! wurde mit leichter Blues Note versehen um alles noch interessanter zu machen. Die Melodien brauchen etwas Zeit bis die sitzen, da es sich um eine sehr spezielle Songschreiberei handelt die man so kein zweites Mal mehr finden wird. Vergleichen kann man bedingt mit Bands wie 20/20 BLIND, ANIMAL BAG, BABYLON A.D., BAD4GOOD, BADLANDS, BLACK BAMBI, BLONZ, CATS IN BOOTS, CHILD’S PLAY, CITY OF FAITH, CRYSTAL ROXX und JAILHOUSE um nur einige zu nennen die auch diese Art von Hard Rock veröffentlicht haben. Nur stellen HARDER! FASTER! in der Aufzählung eine Ausnahme dar, denn die teils schrägen Riffeinlagen hauen schon rein und könnten für Verwirrung beim Hörer sorgen.
Wem sein Interesse geweckt wurde und das Album günstig erstehen kann, könnte allerdings einige Zeit benötigen es zu einem vernünftigen Tarif zu finden, sollte sich nicht von den ersten Durchläufen entmutigen lassen. Das Album brauchte bei mir auch sehr lange bis ich bereit für diesen Hard Rock war.
„Sun Goes Down“ ein intensiver und nicht gewohnter Einstieg in ein Album – trotzdem handelt es sich um einen Hit, „Walk On Water“ der nächste Hit. „Anymore“ sehr gefühlvoll und balladesk, „Lost In Yesterday“ kommt mit schrägen Riffen aus den Boxen gejagt. „Tired Eyes“ mit endgeilem Bass Lauf und Rockt wie Münchhausen auf der abgehenden Kanonenkugel, „Rain“ hier kommt sehr viel Drama zum Einsatz. „Take Me As I Am“ hier sorgt Michael mit seiner Stimme für Gänsehaut Momente, „Midnite“ eine Abgehnummer wie eine Dampframme. „Sweet Talking Evil“ der Song der von Anfang an am eingängigsten ist, „Devils Moon“ intensiv, chaotisch und wirr wird mit dem letzten Song das Licht ausgemacht.
Balle















