HARDER! FASTER! – Have A Nice Life! (RG-Zeitmaschine)

Trackliste:

01. Sun Goes Down
02. Walk On Water
03. Anymore
04. Lost In Yesterday
05. Tired Eyes
06. Rain
07. Take Me As I Am
08. Midnite
09. Sweet Talking Evil
10. Devils Moon

 

Spielzeit: 47:35 min – Genre: Hard Rock – Label: Lustyland Music – VÖ: 1994 – Page:

Heute kommt ein Exot aus dem Jahr 1994 in der Zeitmaschine zum Zug, wann ich mir das Album zulegte weiß ich nicht mehr. Einzig die Beschreibung des Albums als, „coole US Melodic / Hard Rock Band“ animierte mich das Album im Shop des Vertrauens zu ordern. Über die Band HARDER! FASTER! konnte ich damals nichts in Erfahrung bringen da Internet noch nicht in Reichweite war, jetzt lässt sich auf die Schnelle auch nichts finden. Also begnüge ich mich auf das spärliche Booklet und die Musik. Auf dem Streamingdienst mit dem grünen Logo ist das Album auf jeden Fall nicht zu finden.

Zur Band gehörten auf dem Album, Michael James am Mikrofon, Ronn Chick an Gitarren, Johnny Stanford II und Drummer Mike Collins. Das Label Lustyland Music sagt mir auch nichts, könnte sich um eine Angabe der Band handeln um das Album ein wenig offizieller klingen zu lassen. Michaels Stimme hat was Besonderes das man schlecht in Worte fassen kann. Die Range bewegt sich in einem Rahmen, der sehr gut hörbar ist, zudem verfügt er über eine extra Portion Dreck und Rauch die sehr gut mit dem Hard Rock harmoniert. Michael wird bei Bedarf mit mehrstimmigen Vocals im Hintergrund unterstützt. Die Gitarren hauen die Riffs trocken und ansatzlos raus das es eine wahre Freude ist. Der Bass macht alles andere aber nicht den in den Hintergrund gedrängten Nebenbuhler, der bekommt sogar mal in einem Solo Auslauf spendiert. Die Drums machen einen auf Steroiden geschwängerten Arni unter Volldampf und sorgen für mehr als ein Highlight. Die Produktion könnte ein bisschen mehr Dynamik vertragen, geht aber noch in Ordnung und rückt die Mucke immer noch ins rechte Licht.

Der Stil ist da schon spezieller, als ich das Album das erste Mal anhörte war ich enttäuscht, weil ich nichts von der Beschriebenen Coolness hören konnte. Auch ein zweiter und dritter Hördurchgang änderte nichts an meiner damaligen Einstellung zum Album. Mir war damals die Mucke zu unharmonisch, chaotisch, wirr und konfus, ich konnte ehrlich gesagt noch nichts mit HARDER! FASTER! anfangen. Erst sehr viele Jahre später, mehr als zehn waren es bestimmt kramte ich das Album mal wieder aus der Kiste um mir das Ding noch mal genauer zur Brust zu nehmen. Erst ab da hörte ich bewusster und nicht so oberflächlich zu, auf einmal entfaltete sich ein Bild in meinem Gehör das mir mit jedem Hören mehr zusagte. Irgendwann nach einigen Durchläufen mehr machte es dann gewaltig Klick und es kam besser an und die Coolness war da. Von jetzt auf gleich war mir bewusst, dass es sich bei „Have A Nice Life!“ um einen rohen und ungeschliffenen Diamanten handelt der leider kaum Beachtung fand und nur über den Importweg zu bekommen war. Der Hard Rock von HARDER! FASTER! wurde mit leichter Blues Note versehen um alles noch interessanter zu machen. Die Melodien brauchen etwas Zeit bis die sitzen, da es sich um eine sehr spezielle Songschreiberei handelt die man so kein zweites Mal mehr finden wird. Vergleichen kann man bedingt mit Bands wie 20/20 BLIND, ANIMAL BAG, BABYLON A.D., BAD4GOOD, BADLANDS, BLACK BAMBI, BLONZ, CATS IN BOOTS, CHILD’S PLAY, CITY OF FAITH, CRYSTAL ROXX und JAILHOUSE um nur einige zu nennen die auch diese Art von Hard Rock veröffentlicht haben. Nur stellen HARDER! FASTER! in der Aufzählung eine Ausnahme dar, denn die teils schrägen Riffeinlagen hauen schon rein und könnten für Verwirrung beim Hörer sorgen.

Wem sein Interesse geweckt wurde und das Album günstig erstehen kann, könnte allerdings einige Zeit benötigen es zu einem vernünftigen Tarif zu finden, sollte sich nicht von den ersten Durchläufen entmutigen lassen. Das Album brauchte bei mir auch sehr lange bis ich bereit für diesen Hard Rock war.

„Sun Goes Down“ ein intensiver und nicht gewohnter Einstieg in ein Album – trotzdem handelt es sich um einen Hit, „Walk On Water“ der nächste Hit. „Anymore“ sehr gefühlvoll und balladesk, „Lost In Yesterday“ kommt mit schrägen Riffen aus den Boxen gejagt. „Tired Eyes“ mit endgeilem Bass Lauf und Rockt wie Münchhausen auf der abgehenden Kanonenkugel, „Rain“ hier kommt sehr viel Drama zum Einsatz. „Take Me As I Am“ hier sorgt Michael mit seiner Stimme für Gänsehaut Momente, „Midnite“ eine Abgehnummer wie eine Dampframme. „Sweet Talking Evil“ der Song der von Anfang an am eingängigsten ist, „Devils Moon“ intensiv, chaotisch und wirr wird mit dem letzten Song das Licht ausgemacht.

Balle

CRASH N‘ BURN – Fever (RG-Zeitmaschine)

Trackliste:

01. Hot Like Fire
02. It Takes Two
03. Ride The Rainbow
04. So Close To Me
05. Dancin‘ With The Devil
06. Rio Corona
07. River Of Love
08. Wild Cherry
09. Bump And Grind
10. Fade Away
11. Wheels Of Fire
12. Singin‘ The Blues

Spielzeit: 46:26 min – Genre: Hard Rock – Label: BMG – VÖ: 1991 – Page:

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Man schrieb das Jahr 1991 und irgendwann in diesem Jahr erschien das einzige Album der Band CRASH N‘ BURN mit dem Titel „Fever“. Zur Besetzung von CRASH N‘ BURN gehörten William Lennox am Mikrofon, Frank Becking an Gitarren, Gareth Thomas an Bass und Rolf Brendel an den Drums. Um mehr über die Musiker in Erfahrung zu bringen muss man einige Jahre in der Zeit zurück gehen, um genauer zu sein in die Mitte der 1980er Jahre, da trat eine deutsche Band in Erscheinung die sich RIFF nannte. Einigen sollte die Band geläufig sein da sie mit ihrem Song „No Mercy“ in den Discos gespielt wurden und auch auf einigen Samplern der Reihe „Munich City Nights“ oder „Bavaria’s Best“ zu finden sind. RIFF sind so ziemlich an mir vorbei gegangen, außer „No Mercy“ ist mir nichts von dieser Band bekannt obwohl sie einige EPs, Singles und Album am Start hatten. Ganz anders verhält sich das mit CRASH N‘ BURN, da bekam ich einen Tipp mir das Album anzuhören, dies tat ich und besorgte mir die CD.

Die Stimme von William hat eine Tonlage die man entweder mag oder nicht, dazwischen gibt es nichts, so was von rein gar nicht. Die Stimme befindet sich in einer mittleren Lage und geht hier und da mal weiter rauf. Die Gitarren erinnern mich teilweise an US und Kanada Hard Rock der späten 1980er und sehr frühen 1990er bis der Markt für diese Art Musik dicht war. Der Bass steht weit hinter den Gitarren und kommt nicht so deutlich zur Geltung als die Gitarren. Die Drums sind dafür umso auffälliger und treiben ohne Ende. Die Produktion geht voll in Ordnung, hier und da quaken die Gitarren mal, was aber in keiner Weise störend wirkt, ansonsten gibt es Druck.

CRASH N‘ BURN machten Hard Rock den man nicht im geringsten nach Deutschland stecken würde, durch ihren britischen Sänger gibt es keinen Akzent der in Erscheinung treten könnte, was schon mal einen großen Plus Punkt darstellt. Ob und wie nahe sich RIFF und CRASH N‘ BURN soundtechnisch stehen kann ich nicht beantworten da ich nur einen RIFF Song kenne. Allerdings ist dieses Album Meilenweit vom RIFF Song „No Mercy“ entfernt nur die Stimme lässt Vermutungen zu. CRASH N‘ BURN orientierten sich mit ihrem Stil sowohl in Großbritannien als auch in Nordamerika der auslaufenden 1980er bis in die frühen 1990er. Als grobe Vergleiche kann man THE CULT, THE FRONT, HAND OF FATE aber auch ein wenig GREAT WHITE ziehen, denn der Sound von CRASH N‘ BURN geht genau in diese Richtung und wurde mit Klängen aus den Südstaaten angereichert. Man sollte die Band nicht als Klon oder Kopie sehen sondern als Bereicherung im Hard Rock, denn für einen Klon oder Kopie sind sie zu gut. Allerdings erinnert der Bandsound eben an diese vier bis fünf Bands, wen das nicht stört und einen Tonträger finden kann, dieser ist mittlerweile schwer gesucht und nicht gerade für ein Butterbrot zu haben, hat seinen Spaß mit CRASH N‘ BURN. Da ich das einzige Album der Band THE FRONT schon sehr lange in meinem Besitz habe, mir damals beim ersten hören schon ein Wow entlocken konnte und immer noch kann, auch gerne mal THE CULT im Player läuft kommt die Mucke von CRASH N‘ BURN sehr gelegen um den Horizont erweitern zu können und Abwechslung ins Gehör zu bringen. Gelegentlich bringt die Band auch mal Blues oder Southern Vibes in den Bandstil ein und schafft es so immer wieder mal frischen Wind in den Sound einbringen zu können.

Für Fans von THE CULT und THE FRONT mit GREAT WHITE Feeling eine ultimative Pflichtscheibe, für alle anderen die gerne Hard Rock hören der ein gewisses Flair mitbringt könnte ein Probehören eine fruchtende Wirkung haben. Der eine oder andere Titel hätte Potential um auf einem Bikerfest die Stimmung anzuheben.

„Hot Like Fire“ in den Strophen bluesig, im Refrain geht es sehr melodisch zu, „It Takes Two“ ein Rock N Roller mit Pfiff und Drive. „Ride The Rainbow“ ein cooler Hard Rocker der sehr gut in die Disco oder ins Radio passen würde – erinnert mich an die Amis von THE FRONT, „So Close To Me“ eine Ballade mit Southern und Blues Rock Vibes. „Dancin‘ With The Devil“ der perfekte Song für ein Bikerfest oder die Radiostationen, „Rio Corona“ ein Intro das aus dem tiefsten Süden der US of As stammen könnte und an BON JOVIs „Dead Or Alive“ erinnert. „River Of Love“ hier schimmern GREAT WHITE am lautesten durch, „Wild Cherry“ simpel aber fast genial. „Bump And Grind“ hier rast eine Lok unter Volldampf auf den Rambock zu, „Fade Away“ wildert wieder in den Südstaaten oder JOVIs „Blaze Of Alive“. „Wheels Of Fire“ flott und attraktiv gibt es voll auf die Zwölf, „Singin‘ The Blues“ der Titel ist Programm, der Blues wird sumpfig-dreckig von der Kette gelassen.

Balle

AFTER THE FIRE – 80-F (RG-Zeitmaschine)

Trackliste:

01. 1980-F
02. Love Will Always Make You Cry
03. Can You Face It
04. Who’s Gonna Love You (When You Old And Fat And Ugly)
05. Starflight
06. Wild West Show
07. Billy, Billy
08. It’s High Fashion
09. Why Can’t We Be Friends
10. Joanne

 

Spielzeit: 35:48 min – Genre: Rock – Label: Epic – VÖ: 1980 – Page: www.afterthefire.co.uk/

Heute geht es sehr weit in der Zeit zurück, ins Jahr 1980 als die britische Band AFTER THE FIRE ihr drittes Album mit dem Titel „80-F“ veröffentlichte. Die Älteren können sich bestimmt noch an die ZDF Fernsehsendung „Na Sowas“ erinnern, in der Thomas Gottschalk seine TV Anfänge machte. Die Sendung lief von 1982 bis 1987 und wurde von Günther Jauch übernommen, und genau die Titelmusik dieser Sendung stammte von dem erwähnten Album von AFTER THE FIRE. Ich kaufte mir das Album irgendwann mal so um 1984 oder 1985 rum, und ich muss jeden enttäuschen der CDs sammelt, dieses Album gibt es nur auf Vinyl und genau so klingt es auch. Nicht schlecht sondern es versprüht den Charme von Röhrenverstärkern und ohne digitale Spielerein. Gegründet wurde AFTER THE FIRE um 1971 rum, das Debütalbum erschien 1978, ich kann über die anderen Alben nichts berichten da ich nur „80-F“ besitze und sonst nur die englische Version des FALCO Hits „Der Kommissar“ den die Band 1982 veröffentlichte kenne.

Damals gehörten Andy Piercy am Mikrofon und Bass, John Russel an Gitarre, Memory Banks an Keyboard und Pete King an den Drums zur Besetzung von AFTER THE FIRE. Andy Piercy besitzt ein sehr markante Stimme die sich in der mittleren Tonlage befindet, sehr melodisch ist und gut zum Sound auf „80-F“ passt. Die Backing Vocals werden gerne mal mehrstimmig und effektiv eingesetzt. Die Gitarre hat genügend Schmackes um sich deutlich vom Pop abzuheben und dadurch eindeutig im Rock befindet obwohl das Keyboard recht poppige Töne spukt und auch gerne mal so wie die 80er kommt, nämlich quitschebunt oder spacig. Allerdings sorgen dann Gitarre und Bass dafür das sich der Sound im Rock befindet und mit dem Keyboard eine Einheit bildet um die Stimme ins rechte Licht zu rücken. Die Drums könnten nicht auffälliger ausgeführt sein, was Pete King damals mit den Sticks zauberte ist schon aller Ehren wert.

Der Stil von AFTER THE FIRE ist auf dem Album irgendwie einzigartig, ich habe auf jeden Fall bis jetzt nichts ähnliches gehört. Der Rock wilder durch das Keyboard im Pop und auch wieder nicht wenn man die Gitarre und den Bass hört. Ich würde behaupten das etwa 70% Anteil an Rock und 30% Pop im Sound stecken. Der beste Vergleich haut mit dem ROGER DALTREY Album „Can’t Wait To See The Movie“ hin oder wenn bei den 80er Songs von RUSS BALLARD das Keyboard die Führung übernimmt. So verrückt wie sich diese Vergleiche lesen, so geil kommt der Sound in Wirklichkeit rüber. Wer die 80er nicht miterlebt hat kann sich schlecht vorstellen was dieses Jahrzehnt ausmachte, vielleicht ein klein wenig wenn man die Mucke genauer betrachtet. Denn da steckte sehr viel Herzblut, Schweiß und Liebe drin, was heute auch noch der Fall zu sein scheint aber die 80er waren in Sachen Musik einzigartig und AFTER THE FIRE leiteten mit „80-F“ genau dieses Jahrzehnt mit einem riesigen Knall ein. Schon allein der analoge Sound spricht für sich selber, die Wärme die von Röhrenverstärkern im Klangbild ausgeht ist einzigartig, wenn dann noch die Melodie und ausgefeilte Songs dazu kommen ist das ganze ein Volltreffer wie im Fall AFTER THE FIRE. Tanzbar waren und sind immer noch der Großteil der Songs auf „80-F“ und außerdem äußerst attraktiv und hörbar. Das knacksen meines alten Vinyls weckt Erinnerungen an dieses Jahrzehnt das so viel zu bieten hatte.

„1980-F“ ein cooles Instrumental und die Titelmelodie von Na Sowas, „Love Will Always Make You Cry“ ein Retro Rocker den nur die 80er hervor bringen konnten „Can You Face It“ flott und mit viel Charme, „Who’s Gonna Love You (When You Old And Fat And Ugly)“ cooler Text trifft auf Tempowechsel und AFTER THE FIRE in voller Pracht. „Starflight“ ein flotter Rocker mit endgeilem Keyboard und Backing Vocals, „Wild West Show“ ein sehr starker Rocker mit geilem Riffing. „Billy, Billy“ ein Melodic Monster und Hit, „It’s High Fashion“ hier traf britische Lebensfreude auf vier junge Typen die daraus einen Song formten. „Why Can’t We Be Friends“ die Gitarre schielt hier ein wenig in Richtung USA und Rock N Roll, „Joanne“ zum Abschluss eine dramatische Ballade.

Balle

1ST AVENUE – Tears And Triumph (RG-Zeitmaschine)

Trackliste:

01. Intro / Going For Gold
02. Heaven In Your Arms
03. When The Night Is Gone
04. Out Of Reach / Out Of Touch
05. Once In A Million Years
06. Never Too Late To Live
07. Hurt Before
08. You Forsake Me
09. Help Me Out
10. Tears And Triumph

 

Spielzeit: 49:11 min – Genre: AOR / Melodic Rock – Label: Indisc – VÖ: 1992 – Page:

Logbuch des Rock aus der Eurozone, man schrieb das Jahr der Sternzeit 1992 und eine niederländische Band mit Namen 1ST AVENUE bog aus der Milchstraße ab in Richtung Erde um dort einen Hit zu landen. Leider zum schlechtesten Zeitpunkt, den ein Jahr zuvor übernahmen die Endzeit Outlaws von NIRVANA die Musikwelt im Sturm ein und verdammten alle Traditionalisten zum existieren auf dem Abstellgleis. Und genau ein Jahr danach kamen 1ST AVENUE mit ihrem Debütalbum „Tears And Triumph“ aus dem All geschossen um das Hauptgleis wieder zu erobern, leider völlig erfolglos wie uns die Vergangenheit gezeigt hat.

Zu den damalig kosmischen Rockpiratonauten zählten Peter Strykes am Mikrofon, Gil Lopez an den Gitarren, Joby Bosboom an den Tasten, Ariko Bommer an Bass und Nop Ton an den Drums. Außer bei Peter Strykes und Nop Ton die beide für kurze Gastspiele bei Robby Valentine zu haben waren ist mir nichts bekannt.

Peter Stimme hat ein besondere Ausstrahlung die sich schlecht beschreiben lässt, am besten passt noch das sie einfach perfekt zum Rock von 1ST AVENUE passt. Die Gitarren kommen mit Biss rüber allerdings einen halben Schritt hinter den Keyboards, vor die Tasten kommt die Gitarre bei den sehr gut gebotenen Solos. Die Tasten sind im End ’80er Stil gehalten und verbreiten genau wie die Stimme und Gitarren sehr viel Spaß und überzeugen. Ab und zu kommen die Tasten auch mal als Piano oder Fanfare ausgeführt. Die Rhythmus Fraktion aus Bass und Schlagzeug halten sich zu Gunsten der vorderen Reihe vornehm zurück ohne dabei komplett in deren Schatten zu stehen. Die Produktion hat eine leichte Schlagseite in die Höhen ohne dabei aus dem Rahmen zu fallen.

Der Stil auf „Tears And Triumph“ hat einen Klang der typisch für Bands aus den Niederlanden ist und der sich nicht so einfach beschreiben lässt. Wer sich mal VANDENBERG, ROBBY VALENTINE, VENGEANCE, ZINATRA , TERRA NOVA , AQUILA oder UNDERCOVER anhört und dann 1ST AVENUE weiß danach was ich damit zum Ausdruck bringen möchte. Nur sind eben einige der genannten auf der härteren Schiene unterwegs und die anderen in der selben Spurrinne wie 1ST AVENUE. Allerdings alle mit dem selben Feeling wie es nur Bands aus unserem Nachbarland besitzen. Egal ob 1ST AVENUE jetzt mal auf dicke Hose oder Gefühl machen jeder Song ist ein Volltreffer und finden öfters seinen Weg in meinen Player. Die meisten Songs bewegen sich im AOR während einige im Melodic Rock wildern und da voll ab gehen. Balladen sind auch reichlich vertreten und sollten so für jeden Rock Musik Fan etwas zu bieten haben. Die besten Vergleichspunkte bieten ZINATRA, AQUILA, TERRA NOVA und UNDERCOVER, wer sich angesprochen fühlt, manchmal kann man von beiden Alben ein Second Hand Exemplar zu einem günstigen Tarif erstehen, eine längere Suche nach einem Tonträger kann sich durchaus lohnen. Auf dem einen oder anderen Streamingdienst sollte auch Material von 1ST AVENUE zu finden sein. Musikalisch gibt es bei beiden Alben nichts zu meckern, dass Debütalbum ist geringfügig besser als das zweite Album aus 1994.

„Intro / Going For Gold“ wird von einem atmosphärischem Intro von 1:49 Minuten eingeleitet um dann in einen geilen Rocker über zu gehen, „Heaven In Your Arms“ eine gefühlvolle Ballade. „When The Night Is Gone“ ein cooler Rocker mit Keyborad Fanfaren und göttlichem Refrain, „Out Of Reach / Out Of Touch“ wird von einem fast 3-minütigen von Piano getragenen Intro eingeleitet bis dann der Song so richtig abgeht und zu einem fast schon im Hard Rock wilderndem Highlight mit allem was es dazu braucht mutiert. „Once In A Million Years“ ein Rocker mit vielen gefühlvollen Momenten, „Never Too Late To Live“ ein Melodic Rock Monster. „Hurt Before“ eine starke und dramatische Powerballade, „You Forsake Me“ fängt soft und dramatisch an bis er ab Minute 1:18 langsam anfängt sich zu einem Melodic Rocker zu steigern und dann voll auf die Glocke zu zielen. „Help Me Out“ hier wird es flott und wild, „Tears And Triumph“ zum Abschluss gibt es nochmal AOR Made in Holland.

Balle

GARY O‘ – Strange Behavior

Trackliste:

01. Get It While You Can
02. Just Another Pretty Boy
03. Call Of The Wild
04. Lonely Was The Night
05. What Are Friends For
06. She’s Just One Of The Boys
07. Watching You
08. Shade Of ’45
09. Young Love

 

 

Spielzeit: 42:38 min – Genre: AOR – Label: RCA – VÖ: 1984 – Page:

Ich weiß nicht mehr genau wann das war aber irgendwann Ende der 1980er lief mal eine Highschool Klamotte im TV ich glaube sogar im ORF mit dem Titel „Sommerferien Total Verrückt“ im Original „Meatballs III: Summer Job“ in dem kein geringerer als Patrick Dempsey noch als blutjunger Jüngeling als „Salamischwanz Rudi“ in wohl einer seiner ersten Rollen zu sehen war. In der Klomatte gabs reichlich Gags aber am meisten viel mir damals der Film wegen einiger starker Songs auf, diese Songs waren reinrassiger AOR und wie ich einige Jahre später in Erfahrung bringen konnte stammten drei Songs von dem Kanadier GARY O‘. Bei den erwähnten Songs handelte es sich um „Get It While You Can“, „Shade Of ’45“ und „Young Love“ vom 84er Album „Strange Behavior“ von GARY O‘. Kann auch sein das noch die Songs „She’s Just One Of The Boys“ und der Disco Hit „Watching You“ auf dem Soundtrack des Films zu hören waren. Die drei ersten vielen mir am meisten auf und ich verbrachte einige Zeit damit den Interpreten herauszufinden und die starken Songs auf irgend einem Tonträger ergattern zu können. Der Zufall half mir irgendwann zwischen den Jahren ab Ende ’91 bis ’93 als ich mal ein paar Exemplare der allseits beliebten „Munich City Nights“, „Rock Forever“ und „Bavaria’s Best“ semioffiziellen Sampler in die Hand bekam, nur um dort genau zwei der Songs von diesem Film zu finden. Den dritten fand ich auf einer Sampler Reihe aus den USA mit dem Titel „Heard It On The Radio“ also war mir ab da der Künstler bekannt, irgendwann trieb ich dann das Album „Strange Behavior“ als Vinyl auf und beim ersten Hören bekam ich ganz große Ohren was sich da für genialer AOR Stoff drauf befand.

GARY O‘ zeichnete sich damals für Lead Vocals, Gitarre, Bass und Synthy Bass und Keyboards verantwortlich, als zusätzliche Musiker waren Brian Bell und Lonnie Glass am Bass und Gary McCracken an den Drums zu hören. Die Backing Vocals kamen von GARY O‘, Brian Bell, Jim Campell, Stephen Glass und Doug Graham.

Die Vocals von GARY O‘ sind sehr markant und stark ausgeführt, er bewegt dabei in den mittleren bis in die halbhohen Lagen, ohne ganz oben zu nerven. Die Backing Vocals geben keinen Anlass auch nur einer negativen Bemerkung aufkeimen zu lassen. GARY wurde wenn es die Situation erforderte im Backround unterstützt. Die Gitarren haben Schmackes und Biss obwohl es sich beim Stil um sehr verspielten AOR handelt. Nur ist dieser verspielte AOR von einer sehr hohen Qualität und eine typische Mitte der 80er Jahre Scheiblette. Den Bass kann man nicht unterscheiden ob es sich nun um ein echten handelt oder doch aus dem Baukasten stammt, der ist gut da und kommt auch öfter mal richtig durch. Die Keyboards sind genau so wie man es von den 80ern erwartet sehr verspielt mal Fanfarenhaft, mal fast im Hammond Stil, als Piano oder einfach nur Keys aus dieser Zeit. Das einzige was ein wenig negativ auffällt ist das Schlagzeug, das klingt voll nach elektronischer Spielerei, verhindert allerdings auch nicht das die qualitativ hochwertigen Songs dadurch irgendwie schlechter oder unattraktiver klingen würden. Es fällt nur beim zweiten Hördurchgang auf wenn man mal mehr auf Details der Songs achtet.

Der Stil ist typischer Arena Rock nordamerikanischer Prägung, mit einem leichten Hang hin poppige Elemente in den Sound zu mischen, in den 1980er wurden sehr viele Filme mit dieser Art Mucke oder auch rockiger ausgestattet. Viele sehr starke Songs schafften es weder auf ein Album noch wurde der Soundtrack je veröffentlicht. Ich bin immer noch auf der Suche nach Soundtracks von Filmen wie „Madrid Connection“, „3:15 Die Stunde der Cobras“, „Monstertruck“ und dem Horror Slasher „Slaughterhouse“ die mit verdammt geilen Songs ausgestattet waren die man leider niergendwo finden kann, wer weiß ob die Interpreten überhaupt noch unter den lebenden weilen. Und genau hier baut GARY mit seinem Album eine Brücke auf die sich irgendwo zwischen RUSS BALLARD, PRISM, SURVIVOR, JOURNEY, WHITE VISION, BRYAN ADAMS, JOHN MELLENCAMP und DALBELLO befindet. Die ersten stehen für die Gitarren und Songs DALBELLO steht für den Pop Anteil, wobei die Songs immer noch reiner AOR sind und jedem Fan und Anhänger von 1980er Keyboard geschwängerten AORs schmecken sollte. Mal das elektronische Schlagzeug nicht beachten und einfach die Songs geniessen die mit vielen Details aufwarten können.

Ich besitze das Album jetzt etwa um die 30 Jahre und es wird nie langweilig wenn es mal wieder einen Spin auf meinem Plattenteller bekommt, die Mucke ist zeitlos und geht sofort ins Blut und Ohren um sich dann in den Synapsen auf Dauerschleife für sehr lange Zeit aufzuhalten. Das Album schreit förmlich „Veröffentlicht mich mit vernünftigen Mastering ohne das Vinyl Flair zu verlieren auf CD“! Es befindet sich leider kein einziger Ausfall oder Rohrkrepierer auf „Strange Behavior“, so dass ich nur die eine Aussage tätigen kann: „Leider Geil – unbedingt kaufen – das Ding ist es Wert!“ Noch dazu kann das Vinyl mit einem extra Punkt dem analog Bonus glänzen. Wenn ich bewerten würde wäre es eine 12 von 10!

„Get It While You Can“ was für ein Song, das Ding fängt sehr soft nur mit Keyboard und Gesang an bis die erste Bridge kommt da geht die Stimme hoch und ab dem ersten Refrain haut die Elektroaxt zu und das Dingens geht voll auf die Zwölf. „Just Another Pretty Boy“ hier wird es leicht poppiger, aber immer noch mit genügend E-Gitarre um als AORler durch zu gehen. „Call Of The Wild“ hier zeigt sich das Talent und die Wandlungsfähigkeit von GARY die Gitarren rücken in den Hintergrund und überlassen den Keys den Vortritt. „Lonely Was The Night“ hier fällt das Synthy Schlagedöns am meisten auf, der Song kommt mit einem geilen Rock N Roll Vibe. „What Are Friends For“ hier wird es wieder flotter und rockt wieder richtig los, „She’s Just One Of The Boys“ und hier gibt es wieder eingängige AOR von GARY mit herrlichem georgel an der Tastenfraktion. „Watching You“ den sollte jeder kennen der ab Anfang der 90er Jahre in anständige Rock Discos ging, der sorgte jedes mal für volle Tanzflächen. „Shade Of ’45“ ein Hit, besser geht es nicht, starker Gesang, Gitarren zum träumen, eine Melodie und das als Gesamtwerk ein Highlight ergibt. „Young Love“ das nächste Highlight hat sich GARY für den Schluss aufgehoben, wenn im flehenden Refrain die Gitti ihr Veto einwirft ist schon sehr großes Mucken-Kino der Extraklasse.

Balle

FEAR NOT – Fear Not (RG-Zeitmaschine)

Trackliste:

01. Give It Up
02. We Have A God
03. Mr. Compromise
04. Till The End Of My Days
05. Suicide Sunshine
06. Money Money
07. Easy Come Easy Go
08. There Is Love
09. Mad World
10. Take Hold
11. You’ve Got Love (Re-Release Bonus Track)
12. Love Is Alright (Re-Release Bonus Track)

Spielzeit: 50:32 min – Genre: Hard Rock – Label: Pakaderm Records – VÖ: 1993 – Page: www.facebook.com/FearNotRoxx

Heute geht der Blick zurück in das Jahr 1993, ich befand mich gerade in meinen 20ern, in meiner Gegend gab es zu dieser Zeit noch sehr viele Discos die sich auf Rockmusik spezialisiert hatten oder einmal die Woche Rock Nacht veranstaltet wurde. Genau zu dieser Zeit entstand das gleichnamige Debütalbum der US Band FEAR NOT. Das Album war sehr lange Zeit schwer gesucht und wurde 2017 mit zwei Bonus Tracks über Roxx Productions neu veröffentlicht. Das Debüt kam damals über Pakaderm Records das dafür beakannt war das die Texte christlichen Hintergrund hatten und von John und seinem Bruder Dino Elefante gegründet und auch meistens produziert wurde. Über Pakaderm Records erblickten sehr viele hochklassige Alben das Licht der Welt dazu gehörten z. B. Alben von MASTEDON, GUARDIAN, X-SINNER, HALO und der Melodic Hard Rocker THE BRAVE deren Debütalbum ich auch schon in der Zeitmaschine vorgestellt habe. Da beide Elefante Brüder sehr gläubig zu sein scheinen bewegen sich die Texte im christlichen Rahmen, wen das nicht stört so wie mich hat verdammt viel Spaß mit den Alben die ich erwähnt habe. Wer sich daran stört muss wohl das lesen abbrechen und eine Rezi weiter gehen.

Und genau auf diesem Label und über zwei Jahrzehnte später dann über Roxx Productions kam das Debütalbum von FEAR NOT und rannte bei mir erst viele Jahre später die Ohren ein. Auf FEAR NOT wurde ich in den 90er Jahren mal während einer telefonischen Bestellung bei Hang Loose Records in Raisting aufmerksam gemacht. Allerdings schenkte ich dem Tipp damals keine Beachtung, erst viele Jahre später stieß ich auf Soundfiles dieses Albums und begab mich auf die Suche danach. Ich verbrachte viele Stunden vergeblich vor dem Rechner auf der Suche nach diesem Debütalbum. Vor einiger Zeit fand ich dann einen Re-Release zum bezahlbaren nicht überteuerten Preis und musste zugreifen. Seit dem habe ich dem Album sehr viele Spins gegönnt und habe jedes Mal meine Freude daran. Es folgten noch 2019 eine EP mit dem Titel „For The Wounded Heart“ und 2022 das Album „Fields Of Sorrow“ die ich beide nicht kenne.

Damals zur Band gehörten Larry Worley und Chris Howell an den Gitarren, Rob Romero am Bass und Gary Hanson an den Drums, dieses Line Up stammt aus dem Internet und kann nicht von mir bestätigt werden, da weder im Booklet noch im Internet genaue Angaben zu finden sind. Wer damals die Lead Vocals übernommen hatte ist nicht ersichtlich, bei der folgenden EP und Album wird Eddie Green als Sänger gelistet. Diese Angaben sind also ohne Gewähr da ich keine zuverlässige Quelle finden konnte.

Beim ersten hören fällt die druckvolle Produktion auf die alles wegbläst was lose vor den Lautsprechern liegt. Selbst ohne Klanganpassung hat der Sound eine hohe Qualität, einzig die Becken kommen leicht gedämpft rüber. Die Stimme des unbekannten Shouters wirkt als wenn sie aus Genen von Sebastian Bach (SKID ROW) und David Wanless (SVEN GALI) bestehen würde, wenn man beide in einen Mixer steckt kommt die Stimme von FEAR NOT raus. Die Backing Vocals sind mit fetten Chören ausgestattet und lassen das ganze noch runder erscheinen. Die Gitarren haben sehr viel Biss und schneiden selbst die dünnste Luftschicht in kleine Scheiben. Ein wahres Festmahl für jeden Hard Rocker, auf einem Biker Treffen sollte das Album der richtige Soundtrack sein. Der Bass ist kein stiller und zurückgesetzter Nebendarsteller, der haut einem die gewummerten Noten laut um die Ohren. Das Schlagzeug setzt sehr viel Glanzpunkte und sorgt für viele starke Momente.

Der Sound liegt von der Auslegung im typischen US-Hard Rock wie in auch Bands wie ASPHALT BALLET (das Debüt wurde auch schon von mir vorgestellt), ANIMAL BAG, SOUL KITCHEN, WILD HORSES, WILDSIDE, TROUBLE TRIBE, ARABIA, BAD4GOOD, NEVADA BEACH, SOUL KITCHEN aber auch die Kanadier von VAGABOND ROAD (kam auch schon mal in der Zeitmaschine vor), SVEN GALI, ACES WILD. Einfacher gesagt beim Hard Rock aus den US of A mit viel Schmackes ausgeführt, geilen Melodien hinter den Riffs ausgestattet und voll auf die Zwölf gehend. Wer sich bei den Vergleichen angesprochen fühlt sollte sich das Album unbedingt mal reinziehen und wer es unter 20 Euro irgendwo stehen sieht unbedingt zugreifen, denn eine zweite Chance wird sich auf diesen echten Unknown Gem nicht ergeben. Existent ist die Band anscheinend noch, da es eine Internetpräsenz gibt.

Ich für meinen Fall drücke nach dem letzten Song auf jeden Fall die Repeat Taste am Player, den das Ding rockt wie Sau wenn man die Texte nicht beachtet. FEAR NOT bewiesen auf ihrem Debütalbum eindrucksvoll wozu US-Musiker in der Lage sind, eine Schande ist eigentlich nur das diesem Album kaum Beachtung geschenkt wurde, das Niveau, Können und dem entsprechende Songs waren vorhanden und sind zu jeder Zeit hörbar.

„Give It Up“ ein geiler Hard Rocker zum Einstieg ins Album – kommt mit geilen Bassläufen die wie entfesselt wirken, „We Have A God“ hier legt die Band noch zwei Schippen Kohle nach. „Mr. Compromise“ coole Riffsalven treffen auf eine Top Stimme und formen so ein Highlight, „Till The End Of My Days“ hier hebt die Stimme den ganzen Song auf einen Thron. „Suicide Sunshine“ ein perfekter Hard Rocker „Money Money“ zieht wie ein wilder Stier mit rotem Tuch vor Augen davon. „Easy Come Easy Go“ hier wird ein wenig Blues mit in den Sound genommen, „There Is Love“ das nächste Highlight klopft überlaut an den Trommelfellen und bittet um Einlass. „Mad World“ ein weiteres Highlight das mit Gewalt und Lichtgeschwindigkeit in die Synapsen brettert, „Take Hold“ eine geile Ballade, der Song lebt von der Stimme und der Akustik Klampfe. „You’ve Got Love“ und „Love Is Alright“ sind beide gut hörbar, allerdings moderner ausgelegt und vom Level nicht mehr so stark wie die zehn Vorgänger.

Balle

TORA TORA – Surprise Attack (RG-Zeitmaschine)

Trackliste:

01. Love’s A Bitch
02. 28 Days
03. Hard Times
04. Guilty
05. Phantom Rider
06. Walkin‘ Shoes
07. Riverside Drive
08. She’s Good She’s Bad
09. One For The Road
10. Being There

 

Spielzeit: 39:05 min – Genre: Hard Rock – Label: A&M Records – VÖ: 1989 – Page: www.facebook.com/ToraToraBand/

Nachdem die GUNNERS im Jahr 1987 die Hard Rock Welt über Nacht mit ihrem Debütalbum „Appetite For Destruction“ auf den Kopf stellten und von 0-200 an die Spitze rasten, WHITESNAKE ihren Megaseller „1987“ unter Volk brachten, DEF LEPPARD mit ihrem Comeback-Album „Hysteria“ ein Hysterie auslösten, waren das noch Zeiten in denen anständige Rock Mucke Salonfähig war und nicht aus den Öfftis auf Ewig verbannt wurde. Genau zwei Jahre später im Jahr 1989 trat eine Band junger Wilder-Rocker ihren Feldzug an um die Welt platt zu machen. Die Rede ist hier von der aus Memphis stammenden Band TORA TORA die mit ihrem Debütalbum „Surprise Attack“ ordentlich Staub aufwirbeln konnten. Und ja in diesem Jahr fing noch eine Chaos Kombo an den Rockzirkus umzukrempeln und auf den Namen DANGEROUS TOYS mit ihrem gleichnamigen Debütalbum hörte, die in das selbe Rohr bliesen wie auch die GUNNERS und TORA TORA, aber auch ALICE COOPER veröffentlichte 1989 den Brecher mit dem unpassenden Titel „Trash“, weder ALICE, DANGEROUS TOYS und auch TORA TORA waren alles andere als schlecht oder Eintagsfliegen. Nein es kam anständiger Melodic Hard Rock oder wie im Fall von den TOYS und TORA sehr dreckiger Hard Rock der Duftmarke GUNNERS, aber auch ASPHALT BALLET, LION und noch viele mehr die zur damaligen Zeit diesen Sound bis zur Perfektion trieben aus den Boxen gezockt. TORA TORA hatte dabei keinen Grund sich hinter irgendeinem großen Namen der sich schon etabliert hatte verstecken zu müssen. Richtig frech und vorlaut mit einem dreckigen und versauten Charme machte TORA TORA ein Fass auf das es selbst heute noch mit jedem aufnehmen kann.

TORA TORA bestand im Jahr 1989 aus Anthony Corder am Mikro, Keith Douglas an den Gitarren, Patrick Francis an Bass und John Patterson an den Sticks die den Takt schlugen. Gibt es auf „Surprise Attack“ einen Minus-Punkt oder Grund zum Meckern, nicht wirklich, nur wenn man pingelig ist oder den Klugscheißer und Spielverderber spielen möchte ist die doch magere Laufzeit von nicht mal 40 Minuten nicht mehr 21. Jahrhundert like, gehörte damals aber zum guten Ton nicht über 40 Minuten zu kommen. Aber Egal ob nun knappe 40 oder 50 Minuten das Album haut einem alles aus der Birne was an Negativität in der Oberstüblichkeit für Sorgen oder Trübsal sorgte und jetzt immer noch sorgt könnte.

TORA TORA schafften mit diesem Album den Einstieg in die Top 50 der US Billborad 200 Charts und rollten damit das Feld gewaltig auf. Die Produktion hat selbst jetzt 36 Jahre nach VÖ immer noch Bumms, ohne dabei antiquiert oder angestaubt zu klingen, und sorgt dafür das es die Matte bei voller Lautstärke nach hinten weht ohne das die über die ganze Länge des Albums (ausgenommen bei den Ballade) auch nur einen Millimeter nach vorne fällt.

Angesagt ist grooviger Hard Rock mit sehr viel Druck und der richtischen Portion Melodie ohne dabei zu soft zu werden sondern sich immer im GUNNERS und Co Stil durch die zehn Songs zu rocken als wenn es keinen Morgen geben würde oder Teufel hinter der Seele mit sieben Meilenstiefeln her wäre. Die Stimme von Anthony befindet sich auf einem Kratzlevel von Axl Rose, Jason McMaster (DANGEROUS TOYS), auch Jesper Binzer von D-A-D und keinem geringerem als Travis Mitchell von den Kanada Rockern MINDSTORM, mit der perfekten Mischung aus kratzen, shouten und den Dreck ablassen. Die Gitarren hauen die ebenfalls vor Dreck triefenden Licks aus den Tonabnehmern der E-Axt. Am meisten Ähnlichkeit weist die Gitarrenarbeit mit ASPHALT BALLET, DANGEROUS TOYS und den unvergleichlichem Debüt der GUNNERS auf, ohne dabei wie ein Klon oder eine Kopie zu wirken. Vielmehr reihten sich TORA TORA in die Riege der jungen wilden Bands ein die es nicht leicht hatte aber einen Sound drauf hatten der seines gleichen suchte und sich immer noch viele Bands auf der Suche danach befinden. Der Bass ist alles andere nur kein Hintermann der leise und dezent vor sich hin wummert, nein der bricht so was von durch das es von überall her drückt wie Sau. Dann hatte man noch das Schlagzeug das auffällig ausgeführt wurde, John wusste damals wie er sich ins rechte Licht rücken konnte.

So schafften TORA TORA mit ihrem Debütalbum, wie auch DANGEROUS TOYS, zwei Jahre später ASPHALT BALLET und die GUNNERS, wenn der Blues mit rein spielt erinnert es an das Zweitwerk von TANGIER. ein Debüt für die Ewigkeit einzuspielen. Wer jetzt nicht sofort den Re-Release des französischen Labels Bad Reputation ordert verpasst einen Klassiker der in einem Atemzug mit den damals in der LA Szene etablierten großen Namen genannt werden sollte. Es kann nur ein Fazit geben, für „Surprise Attack die ultimative Pflichtkaufempfehlung.

„Love’s A Bitch“ fängt mit einem Rock N Roll(igen) Grundton an, „28 Days“ erinnert an „Welcome To The Jungle“ nur ein wenig gemässigter. „Hard Times“ glänzt mit Blues Riffing – erinnert mich an TANGIER aus dem gleichen Jahr, „Guilty“ schuldig im Sinne der Angklage einen Superhit verbrochen zu haben – der hat heute noch sehr hohes Potential die Tanzflächen der Discos wegen Überfüllung zu schließen. „Phantom Rider“ fängt als ruhige Ballade an und steigert sich etwa ab der Mitte zu einem Hybriden aus Powerballade und Rocker, „Walkin‘ Shoes“ hier wird es wieder Rock N Roll lastig mit viel Dreck. „Riverside Drive“ ein Hard Rocker wie er sein sollte „She’s Good She’s Bad“ geht in die Richtung von „Guilty“ macht sehr viele Punkte in allen Bereichen. „One For The Road“ hier kommen die GUNNER Parallelen wieder zum Tragen, „Being There“ macht als Ballade das Licht aus.

Balle

CHANGE OF HEART – Change Of Heart (RG-Zeitmaschine)

Trackliste:

01. Sweat It Out
02. The Fire Is Gone
03. A Place In Your Heart
04. When It’s Love
05. Someone Else
06. Always Be The One
07. Until The End Of Time
08. Don’t Walk Away
09. All I Need
10. Stranger
11. Somebody To Love

Spielzeit: 43:40 min – Genre: Melodic Rock – Label: Escape Music – VÖ: 1998 – Page: www.facebook.com/changeofheartrockband

Heute geht der Blick in der Zeitmaschine nicht so weit zurück, es geht in das Jahr 1998 zwei Jahre vor dem erwarteten Y2K Knall bei Computern doch der blieb allerdings aus. Aber eine neue, hungrige und talentierte britische Band mit dem Namen CHANGE OF HEART stellte sich vor um ein Wort im Rockbuisness mit zu reden. Das letzte mir bekannte Lebenszeichen der Band war das Album „Last Tiger“ aus dem Jahr 2016.

CHANGE OF HEART bestand auf dem gleichnamigen Debütalbum aus Alan Clark an Mikro und Gitarre, John Footit an Gitarre, Dave Chapman an Keyboards, Mick Wade an Bass und Ian Thompson an den Drums. Als Gäste fungierten einige namhafte Künstler aus dem Stall von Escape Music wie etwa Chris Ousey an den Backing Vocals, Produzent und Songwritting, Steve Morris an Gitarre, Bass, Keyboards und ebenfalls Produktion und Songwritting, Kenny Kaos an Gitarre, und noch ein paar mehr.

Bis jetzt lief das Album „Kinetic“ von BEASTÖ BLANCÖ bei mir auf Dauerrotation, seit ich die Band Live gesehen habe knallen die Songs erst so richtig und zünden bei mir den Nachbrenner. Allerdings geht es hier nicht um die Chaostruppe aus den USA sondern um das Debütalbum der Britten von CHANGE OF HEART, also schleunigst den Ordner gewechselt und dem Album mal wieder ein wenig Gehör verschaffen.

Gleich ab den ersten Takten des Openers wird einem schnell klar das hier feinster britischer Rock aus den Boxen bläst der es in sich hat. Allein schon die auffällige Stimme von Alan Clark macht sehr viel vom Reiz der Band aus, natürlich ist der Rest der Band auch nicht schlecht und die Songs tragen das Übrige dazu bei. Was also macht den Reiz von CHANGE OF HEART aus? Ich schreib mal so, die Tonlage der Stimme, die Gitarren die nicht versuchen jemanden zu überfahren, die Keyboard Teppiche die mit den Gitarren eine perfekte Ehe führen ohne das einer der Beiden zu dominant wird. Der Bass spiel nicht so weit im Vordergrund sondern zieht angenehm im Zwischenraum von Vorder- und Hintergrund seine Runden. Die Drums sind auffällig und intensive ausgeführt, halten sich dabei aber genau wie der Bass in einem Zwischenraum auf. Die Keyboards werden allerdings bei Bedarf wenn es der Song ermöglicht auch mal in den Vordergrund befördert um da ein kleines Solo zu spielen. Meistens werden die Keyboards im 80er Stil ausgeführt, genau diese Ausführung sorgt bei mir für Erinnerungen an angenehmere Zeiten, egal ob es jetzt für Musiker, Autofahrer oder Bürger sämtlicher Nationen ist, die 80er waren für die Meisten erfreulicher als die jetzt Zeit.

In einer Zeit in der mir nicht noch grün hinter den Ohren Kinder die keine Ahnung vom realen Leben haben vorwerfen ich hätte ihre Zukunft auf dem Gewissen, die Klimaaktivisten mit Horrorszenarien und radikalen Maßnahmen um jede Ecke schießen, ein Kind das mir erzählen will was ich zu Tun und Lassen habe. Ich bin in einer Zeit aufgewachsen als auf dem Rhein in den 1970er Jahren in Köln noch dicke Schaumteppiche trieben, Verursacht von der Industrie in Köln Merkenich und auf der gegenüber liegenden Rheinseite in Leverkusen, und was ich noch im Laufe der Jahre bis jetzt miterlebt und -bekommen habe und da kann ich rein nichts dafür Punkt. Es ist auch klar das bei der breiten Maße der Raff(Konzern)geiern und in der Lobbygesteuerten Politik ein Umdenken stattfinden muss aber alles was man nicht begründen kann mit dem Klimawandel – in dessen Namen eine Zwangsabgabe einzuführen um sich die Taschen zu füllen – oder die Ökosteuer einzuführen, in Verbindung zu bringen ist auch nicht die feine Art und Wahrheit.

Sorry für diese Ausführung aber mich kotzen manche Sachen, Formulierungen, Kunstwörter oder erfundene Ereignisse einfach nur noch an, entweder man packt den Stier bei den Hörnern und sagt die Wahrheit das man die Steuern raufsetzen muss aber alles auf ein (ÖKO)Ereignis zu schieben das sowieso seit Anbeginn (eine ständige Erderwärmung und Abkühlung im Wechsel der zig Jahrtausende) der Welt existiert zu schieben ist Schwachsinn und eine Frechheit.

Genauso unbeschwert meine Erinnerungen so auch die Mucke von CHANGE OF HEART, es kommt feinster Melodic Rock auf den Gabentisch – und das sehr britisch und mit viel Charme. Als sehr grobe Orientierungshilfe vergleichbar mit dem Debüt von DARE, FM, HEARTLAND, LOST WEEKEND, AFTER HOURS, JIMI ANDERSON GROUP, ANGELS OR KINGS, ATLANTIC, dem BALANCE OF POWER Debüt, BLUE BLUD, BURN, den letzen Alben von CHEAP TRICK, DANTE FOX, ESCAPE, FREEFALL, GARRISON, GLASGOW, GROUNDBREAKER und LONERIDER. CHANGE OF HEART kopieren dabei keinen sondern blasen in das gleiche Rohr wie die von mir erwähnten Vergleiche und dienen nur als grobe Duftmarke, wer auf die Vergleiche kann wird mir CHANGE OF HEART mehr als glücklich und zufrieden sein. Denn CHANGE OF HEART legen sehr viel Wert auf Harmonie, Melodie und einen sehr variantenreichen und melodischen Gesang von Alan Clark der zu den besten seinen Faches gezählt werden darf und bieten dabei besten Melodic Rock von der großen Nordsee Insel und das konstant auf vier Alben, verstecken muss sich die Band vor keinem dafür sind sie selbst zu gut. Wer auf sehr starken Melodic Rock Made in The UK steht sollte unbedingt zugreifen solange (falls) die vier CDs noch günstig zu haben sind, der Preis steigt bestimmt in den kommenden Jahren drastisch an.

„Sweat It Out“ macht Gleich mal zu Anfang klar das hier sehr melodiös und eingängige Mucke von der Kanal Insel zum Tragen kommt, „The Fire Is Gone“ was für ein Rocker der kommt locker vom Hocker aus der Anlage. „A Place In Your Heart“ ein Gehühlsmonster mit einem im Hintergrund klar hörbaren Chris Ousey, „When It’s Love“ hier wird geklotzt nicht gekleckert. „Someone Else“ hier geht das Gefühl wieder mit der Band durch, „Always Be The One“ was für ein Song, der wäre in den 80ern lange auf #1 gestanden und hätte die Tanzflächen der Rockdiscos gesprengt. „Until The End Of Time“ mit eine der stärksten Powerballaden die ich jemals gehört habe, wäre ein Hit auf den Metal Ballads Samplern geworden, „Don’t Walk Away“ glänzt mit einem dramatischen Songverlauf, anscheinend hat es während des Songwrittings dauerhaft geregnet. „All I Need“ hier wird die Stimmung wieder heller ein sehr guter Song, „Stranger“ ein sehr schwerer und schleppender Rocker mit Orgeleinlage, „Somebody To Love“ eine endgeile Ballade mit viel Herzschmerz und Tränenkullerei.

Balle

BEGGARS & THIEVES – Beggars & Thieves (RG-Zeitmaschine)

Trackliste:

01. No More Broken Dreams
02. Billy Knows Better
03. Waitin‘ For The Man
04. Your Love Is In Vain
05. Isn’t It Easy
06. Let’s Get Lost
07. Heaven & Hell
08. Love Junkie
09. Kill Me
10. Love’s A Bitch
11. Beggars & Thieves

Spielzeit: 54:26 min – Genre: Melodic / Hard Rock – Label: Atlantic – VÖ: 1990 – Page: www.facebook.com/Beggars.Thieves

Heute geht der Blick in der Zeitmaschine zurück in das Jahr 1990, dem Jahr in dem für traditionelle Rock, AOR, Melodic und Hard Rock Bands die Welt noch in bester Ordnung zu sein schien. Doch weit gefehlt in diesem Jahr lauerten NIRVANA und Co auf ihre Chance die sie ein Jahr später nutzten um die Musiklandschaft für die eben erwähnten Traditionalisten für immer auf den Kopf zu stellen. Genau ein Jahr früher erschien von der noch Jungen Kombo mit Namen BEGGARS & THIEVES mit ihrem gleichnamigen Debüt ein Klassiker des Melodic / Hard Rock. Ich wurde damals kurz vor dem großen Erdbeben, ich glaube in der Musiksendung Headbangers Ball auf Tele 5 auf die Jungs aufmerksam, in genau dieser Sendung kam eine kurze Vorstellung und ein Video zum Titeltrack. Dieser Titeltrack konnte bei mir verdammt viel Eindruck schinden, nach Jahren vergeblicher Suche fand ich in einem Plattenladen bei mir um die Ecke dieses Album als Vinyl. Da ich den Titelsong kannte kaufte ich das Album blind ohne vorher Probe zu hören, und was soll ich schreiben es hat sich gelohnt, ich wurde nicht enttäuscht.

Zur Band gehörten damals Aushängeschild und der einfach nur fertig klingende Sänger Louie Merlino, Gitarrist Ronnie Mancuso, Bassist Phil Soussan und Drummer Bobby Borg. Mir damals außer dem Titelsong alles unbekannt und unbeschriebene Blätter. Aber egal es geht um den Inhalt und der kann sich mehr als nur hören lassen. Die Vier feuern ein Highlight nach dem Anderen ab und schienen dabei weder Schamgrenzen, Ängste oder sonstige negativen Einflüsse gehabt zu haben. Denn das Quartett legte ein fulminantes Debüt hin das es mit jedem noch so berühmten und damals angesagten Act spielerisch und Leichtigkeit aufnehmen konnte.

BON JOVI waren damals auf dem Selbsfindungstrip der beinahe in die Hose ging, die SCORPIONS begaben sich in eine Sinneskriese nach ihrem Superalbum „Savage Amusement“, BONFIRE schielten auf den US Markt um dort Fuß fassen zu können. Blackie Lawless lief, nachdem er auf der Bühne seine Klöten mit Pyrotechnik hart gekocht hatte den früheren Erfolgen hinterher, Don Dokken vergraulte mit seinem Divengehabe alle guten Männer. Paul Shortino kam mit QUIET RIOT nicht wirklich aus den Puschen das Kevin DuBrow wiedergeholt wurde, SKID ROW konnten nicht mehr an ihr Debüt angknüpfen, usw. es war ein wenig Flaute im Schacht viele sehr gute Bands fristeten ein Schattendasein, viele Bands lösten sich auf um Jahrzehnte später mit einem Boom ihre Reunion zu feiern, und dies waren Gründe warum NIRVANA damals so durchstarten konnten. Und vielleicht weil es etwas ganz anderes war als das was man gewohnt war, was aber für Traditionalisten reinstes Gift war um weiter Gehör zu finden.

Genau ein Jahr vor dem Soundunfall NIRVANA wollten BEGGARS & THIEVES durchstarten, leider nur mit mittelmäßigem Erfolg wenn überhaupt. Bis das Album über den großen Teich nach Europa kam war der Trend schon aus und vorbei und aus dem Öffti Radio für ewig verbannt. Als ich damals noch in einer Rockfabrik aufgelegt habe kamen drei Songs von dem Album ganz gut bis sehr gut an. Nur ist das ganze Album von einer sehr guten Qualität aber die Drei hatten einfach Disco Potential. Bei den drei Titel handelt es sich um „Heaven & Hell“, „Love Junkie” und die Halbballade “Kill Me”, und genau diese Titel, zwei davon füllten die Tanzfläche.

BEGGARS & THIEVES hatten allerdings mehr zu bieten als nur drei Discotheken Songs, das gesamte Album ist ein Burner und Beispiel dafür was Melodic / Hard Rock Made in USA ist und für was er steht. Er steht für Eingängigkeit, gute Laune, geile Melodien, perfekte Instrumentierung und eine starke kaputt klingende Stimme. Wobei man Louie am besten mit Donnie Vie und Chip Z’Nuff von ENUFF Z’NUFF vergleichen kann, nur das Louie mehr drauf hat. Der Sound ist da schon ein wenig spezieller zu beschreiben, ich versuche es mal mit einer hypermelodischen und eingänigeren Version von AEROSMITH, mit TESLA, LILLIAN AXE, ACES WILD, ein wenig ASPHALT BALLET, BABYLON A.D., BAD4GOOD, BATON ROUGE, BEG BORROW & STEAL, CINDERELLA ohne Keifer Geraunze, HARDLINE, COMPANY OF WOLVES, DEVAY, DIRTY RHYTHM, EYES (Jeff Scott Soto), FIERCE HEART, FIREHOUSE und wie sie alle hießen oder immer noch heißen. Ich habe extra so weit ausgeholt um vor Augen zu führen wer die Vergleich mochte/mag kann bei BEAGGARS & THIEVES bedenkenlos und blind zugreifen und macht keinen Griff ins vollgekackte Klo. So aber nun Repeat gedrückt und nochmal knapp eine Stunde beste Melodic / Hard Rock Mucke genießen.

Mit „No More Broken Dreams“ startet das Album mit einer 6-minütigen Melodic Perle, „Billy Knows Better“ kommt mit leichtem Rock N Roll Unterton auf einen zugerollt. „Waitin‘ For The Man“ geht mit Southern und Blues Rock Feeling an den Start, „Your Love Is In Vain“ eine sehr schwermütige Ballade. „Isn’t It Easy“ noch so ein Melodic Schmankerl das Gefallen finden sollte, „Let’s Get Lost“ ein kaputter aber dennoch endgeiler Power Rocker mit über fünf Minuten. „Heaven & Hell“ das nächste über fünf minütige Power Highlight mit herrlich geilem Schlagzeug von einem anderen Planeten außerhalb unser Milchstraße – das Ding brachte damals bei mir die Tanzfläche zum überkochen, „Love Junkie“ und noch so ein tanzbarer Supersong mit knapp fünf Minuten. „Kill Me“ eine der wohl besten Powerballaden mit geiler Leadgitarre, leider nur 3:48 lang, „Love’s A Bitch“ was für ein Rocker, der geht ab wie eine Habanero im Hintern. Und zum Schluss der Titelsong „Beggars & Thieves“ mit DOMAINS „Sign From Your Heart“ die beste Ballade die nie zu Ruhm und Ehre kam, ein Traum, die Melodie, Louies kaputte Stimme hier passt alles was passen soll.

Balle

ANDY TAYLOR – Thunder (RG-Zeitmaschine)

Trackliste:

01. I Might Lie
02. Don’t Let Me Die Young
03. Life Goes On
04. Thunder
05. Night Train
06. Tremblin‘
07. Bringin‘ Me Down
08. Broken Window
09. French Guitar

 

 

Spielzeit: 41:37 min – Genre: Melodic / Hard Rock – Label: MCA – VÖ: 1987 – Page: www.facebook.com/andytaylorofficial

Die 1980er brachten sehr, sehr viel Gutes hervor, genau eines davon ist der Musiker ANDY TAYLOR. TAYLOR seines Zeichens Gitarrist der Popper DURAN DURAN und als Kongenialer Partner von ROBERT PALMER bei THE POWER STATION kam genau in diesem Jahrzehnt 1986 mit dem Superhit „Take It Easy“ zu finden auf dem Semioffiziellen Release dieses Albums als DD Fan Club Edition, auf dem Soundtrack zum Sportlerdrama „American Anthem“, auf einigen wenigen Samplern und als 12“ Maxi Single veröffentlicht. Ja genau dieser Engländer ANDY TAYLOR veröffentlichte 1987 mit „Thunder“ ein Machtwerk des melodischen Hard Rock das nur Hits und keine Füller enthält. Neben Gitarre übernahm er auch die Vocals, mit gewirkt haben auch noch Steve Jones an Gitarre, Brett Tuggle an den Keyboards, Patrick O’Hearn am Bass und Mickey Currey an den Drums. Es folgten im Jahr 1990 dann das Album „Dangerous“ mit Corversongs, 2020 ebenfalls ein semioffizieller Doppeldecker als DD Fan Club Edition „Nobody’s Business“ und 2023 das Album „Man’s A Wolf To Man“.

„Thunder“ wurde von ANDY TAYLOR gemeinsam mit Steve Jones geschrieben und produziert, und was für ein Dingens die Beiden eingetütet haben spürt man selbst noch 37 Jahre nach Veröffentlichung des Albums. ANDY TAYLOR bewies das er nicht nur ein hervorragender Gitarrist sondern auch ein sehr guter Sänger ist und den Job am Mikro ohne Probleme händeln kann. Seine Stimme befindet sich in einer Range die mehr als nur angenehm oder ein Ohrenschmeichler ist, sondern auf ganzer Linie überzeugt ohne dabei auch nur einen kleinen Anfall von Schwäche zu zeigen. Die Gitarren fahren volles Brett und zeigen um ein bis zwei Welten mehr Freilauf und Biss als bei DURAN DURAN oder THE POWER STATION, somit befand sich der Sound des Albums irgendwo zwischen AOR bis Melodic Hard Rock ohne dabei irgendwie in einen Stil abzudriften. Neben der Stimme und den Gitarren macht das Keyboard den nächsten Teil von „Thunder“ aus, entweder im typischen 1980er Jahre Keyboard Stil oder auch mal als Saxophon ausgeführt prägen das Bild des Albums. Der Bass macht alles andere, nur nicht den leisen Statist spielen, der haut von Anfang an volle Breitseite sein gewummer raus. Die Drums sind fast als Spektakulär zu bezeichnen, die setzen sehr viel Akzente und Highlights auf dem Album.

Dann kommt das Wichtigste, der Sound von „Thunder“ ist wunderbarer 1980er Rock der härteren Art, ohne dabei eine Spielerei dieser Zeitspanne auszulassen. Dies ist nicht Negativ zu sehen, sondern vielmehr als Kompliment ausgelegt, da diese Musik damals auf seinem Höhepunkt bei den Video Musiksendern und selbst bei den Öfftis ganz Groß in Mode und Angesagt waren. Das Album wurde mit einer Produktion auf Majorlabel Niveau versehen die das ohne hin schon perfekte Gesamtbild noch um ein Vielfaches anhob. Die Songs bestechen mit einer Melodieführung die durch ANDYs Gesang und der Instrumentierung voll zur Geltung kommen und auch Heute noch ein Highlight darstellen und weder angestaubt noch antiquiert klingen. Das Album zeigt genau das wofür die 1980er standen/stehen/stehen werden, perfekt ausgeführt und aufgenommene grandiose Rockmusik die ihres Gleichen sucht. Egal welchen Song man sich herauspickt es ist jeder ein Treffer ins Schwarze und sollte in jeder vernünftigen Sammlung stehen und nicht nur gelegentlich sondern regelmäßig angehört werden um sich vor Augen zu führen was damals in den noch zahlreich existenten Discos gespielt wurde. Einige Songs von „Thunder“ sollten für den gepflegten Mr. Rock DJ zum Pflichtprogramm gehören, den „I Might Lie“, „Don*t Let Me Die Young“, „Bringin‘ Me Down“ haben auch heute noch das gewisse etwas um jede Tanzfläche in einer Rock Disco zu füllen.

Das Album besticht außerdem mit einer Laufzeit von 41,5 Minuten bei nur neun Songs, das ist übervorbildlich und sonst eher selten oder im Prog Bereich zu finden. Wer sich selber etwas Gutes (an)tun möchte besorgt sich eine Kopie des Albums auf Vinyl oder als CD sofern man Glück hat und ein Exemplar zu einem vernünftigen Tarif ergattern kann, ansonsten den aufgerufenen Betrag in einen Evergreen und für mich jetzt schon nach 37 Jahren Oldie akzeptieren und investieren, denn das wird mit geiler Mucke im Gegenzug belohnt. Bei einem Streaming Anbieter konnte ich das Album finden, mit einem faden Beigeschmack, das Album ist dort nur in einer MP3 Version zu finden und wenn ich eins Hasse dann herunterkomprimierte und somit im Sound heruntervergewaltigte Klassiker die dies nicht im Geringsten verdient haben, nur Wave oder Tonträger ist das wahre für so ein Album.

„I Might Lie“ legt gleich mal ein Punktlandung hin, bei uns waren damals in den Discos bei dem Teil die Tanzflächen überfüllt, „Don’t Let Me Die Young“ die nächste Melodic Perle die damals alle Tanzflächen zum platzen brachte. „Life Goes On“ eine schwermütige Ballade mit Potential, „Thunder“ hier trifft AOR auf Hard Rock Riffs, ein Hit. „Night Train“ mit viel Drama geht der Song sofort ins Ohr, „Tremblin‘“ der Song sollte bei den Öfftis rauf und runter laufen, was für ein Song das Duo TAYLOR und Jones hier auf die Menschheit losgelassen haben ist der helle Wahnsinn. „Bringin‘ Me Down“ der nächste ultimative Pflichtsong für jeden Rocker besser geht es wirklich nicht man waren das damals Zeiten als die Tanzflächen dazu voll waren, „Broken Window“ besticht mit lässigem Gitarrenspiel und geht wie alle Songs voll ins Ohr, mit „French Guitar“ kommt ein Instrumental zum Licht ausmachen, erinnert an Filmmusik der 1980er Jahre. Kacke das Album ist schon durch, gleich nochmal Repeat am Player gedrückt, zurückgelehnt, Augen zu und einfach nur genießen.

Balle