WINTER ROSE – Winter Rose (RG-Zeitmaschine)

Trackliste:

01. Asylum City
02. I’ll Never Fall In Love Again
03. Rough Boys
04. Dianna
05. One Last Time
06. Never Let Me Go
07. My Time
08. Nothing But The Best
09. Saved By Love
10. Thrill Of The Night

 

Spielzeit: 41:33 min – Genre: Melodic Hard Rock – Label: Victor (Japan)/InsideOut Music – VÖ: 1989/1997 – Page:

Der Blick geht zurück in das Jahr 1989 als das einzige Album der kanadischen Formation WINTER ROSE mit gleichem Titel das Licht der Welt erblickte. WINTER ROSE bestand aus Frontmann James LaBrie am Mikrofon, genau richtig der Herr LaBrie der ab 1992 die Alben von DREAM THEATRE stimmlich veredelt. Sein Compadre und Songschreiber Richard Chycki an Gitarren und Bass, komplett macht die Formation Randy Cooke an den Drumsticks.

Dieses Album wurde laut ungenauen Quellen im Internet 1989 über das Label Victor in Japan veröffentlicht, 1997 wurde es dann nochmals für den Europamarkt von InsideOut Music aufgelegt und den Melodic Rock Fans so zugänglich gemacht. Dieses Album soll laut der Quellen die ich gefunden habe in der Zeit entstanden sein bevor James LaBrie beim Traum Theater eingestiegen ist. Und eines Vorweg die Mucke von WINTER ROSE hat absolut nichts mit dem Traum Theater zu tun, hier kommt anständiger End 80er Melodic Hard Rock auf den Tisch.

Die Produktion ist auf dem InsideOut Re-Release zwar ein wenig dünn geht aber noch als OK durch, könnte allerdings mehr Bass und Kraft vertragen.

Ich finde das James LaBries Stimme auf „Winter Rose“ softer und angenehmer rüberkommt als beim großen Prog Theater, wenn er in die höheren Regionen vordringt hört man die einzige parallele zu den Prog Veteranen. Ansonsten gibt James hier eine anständige Figur ab. Richard spart nicht mit Riffeinlagen und hat nicht nur vom Songwriting was auf dem Kasten. Die Gitarren sind genau in der richtigen Härte gehalten wie sie damals auch von BON JOVI, DEF LEPPARD, GYPSY ROSE und das Debüt von HARDLINE geboten wurden. Und genau in diese Richtung geht auch der Melodic Hard Rock der mit Hooks, Catchy Refrains, Melodien und einfach einer geilen Grundstimmung aus den Boxen kommt. Von Staub, Unmodern oder Langeweile ist hier keine Spur, jeder Song ohne eine Ausnahme zu machen hätte das Zeugs um im Radio auf Dauerrotation zu hängen. Aber leider sieht die Wirklichkeit anders aus, und so eine Mucke wurde fast gänzlich aus den Öfftis verbannt. Einzig in Bayern hält der Radiosender B1 der mal ein Volkmusik Umtata Sender war die Fahne mit einigen der größten Rock Songs hoch, aber auch Mucke die nicht jeder kennt, als ich mal im Auto unterwegs war wurde doch tatsächlich „Crazy“ von JOHNNY LIMA gespielt. Und genau in diese Ecke geht das Album „Winter Rose“ auch, die Mucke verbreitet einfach den Geist der 80er und damit gute Stimmung ohne in irgend einer Form zu nerven. Wer sich selber einen Gefallen tun möchte, ich weiß nicht ob das Album bei den Streaming Plattformen angeboten wird, oder die CD günstig erstehen kann unbedingt zugreifen sonst könnte einem etwas durch die Lappen gehen. Um unbeachtet zu werden ist die Musik von WINTER ROSE zu Schade und Gut. Von mir gibt es den Status des Klassikers und Album das man im Leben gehört haben sollte.

„Asylum City“ wird mit schrägen Riffing eröffnet um kurz nach Start zum Ohrwurm zu mutieren, „I’ll Never Fall In Love Again“ ein gigantisches Hook Monster und Highlight mal eben aus dem Ärmel geschüttelt. „Rough Boys“ ein cooler und straighter nach vorne Stampfer, „Dianna“ eine für diese Zeit typische Ballade mit allem was dazu gehört. „One Last Time“ würde sich auch sehr gut auf BON JOVI, DEF LEPPARD und Co Alben machen, „Never Let Me Go“ ein weiterer sehr guter Rocker der nach mehr schreit. „My Time“ ich wiederhole mich wieder ein sehr guter Rocker, „Nothing But The Best“ kommt mit leichtem Blues Flair. „Saved By Love“ eine zweite starke 80er Ballade, „Thrill Of The Night“ das Beste haben sich die Jungs bis zum Schluss aufgehoben, dass Ding haut rein wie ein Bombe und lässt einen nicht so schnell los.

Balle

B.E. TAYLOR GROUP – Our World (RG Zeitmaschine)

Trackliste:

01. The Fire’s Gone
02. Question Of Love
03. Our World
04. Beautiful Day
05. Reggae Rock ’n‘ Roll
06. Girl In The Know
07. Runaway
08. Take Me To Your Heart
09. Karen

 

 

Spielzeit: 39:00 min – Genre: AOR – Label: Epic/CBS – VÖ: 1986 – Page: www.facebook.com/betaylormusic

Es war damals so Anfang der 1990er als irgendwer mal so eine semioffizielle Sampler Serie mit dem Titel „Munich City Nights Vol. ???“ unters Volk brachte. Diese Sampler wurden unter der Hand in dunklen Hinterhöfen verramscht und machten somit teils unbekannte Songs der breiten Masse zugänglich, die damals gewillt waren die geforderten utopischen Preise zu zahlen. Durch eben diese Sampler wurden auf einmal Songs in den Discos gespielt, die sonst keine Aufmerksamkeit bekamen, und genau dazu gehört auch die B.E. TAYLOR GROUP mit ihrem dritten Album „Our World“ die mir bis dahin völlig unbekannt waren. Trotz großem Label im Rücken war bei uns in Deutschland nicht viel los mit der TAYLOR GROUP obwohl zu der Zeit als das Album veröffentlicht wurde bei uns in Bayern diese Mucke Dauergast im Radio war.

Also kam erst etliche Jahre später die Widerauferstehung von „Our World“ in Form von zwei oder drei Titel des Albums auf den „Munich City Nights“ Compilations. Irgendwann gegen Ender der 1990er Jahre kam ich durch den Mailorder Shop Hang Loose Records an eine ominöse CD des Albums angeblich aus dem Jahr 1988 von JRR Japanese Rock Reissues aus Japan. Ob dieser Re-Release offiziell oder Dunkelgrau ist kann ich nicht beurteilen, habe da nie so richtig nachgeforscht. Man war froh das Album auf CD gefunden zu haben.

Die B.E. TAYLOR GROUP bestand damals aus B.E. Taylor (verstarb 2016) am Mikrofon, Rick Witkowski an Gitarre, Natt Kerr an den Keyboards, Jim Spears bediente den Bass, Joey D’Amako die Drums. Zusätzlich dabei waren Rick Bell am Saxophon, Felix Cavaliere und Frank Simms neben der Band an den Backing Vocals.

Das Rezept der B.E. TAYLOR GROUP bestand im sehr eingängigen AOR Stadion Rock mit viel Melodie. Ausgeführt wurde dies mit einer angenehmen und auf seine Art rauen Stimme von B.E., dezent aggressiven Gitarren die mit majestätischen Keyboardklängen ein festes Fundament boten. Der Bass hält sich vornehm dabei aber klar hörbar im Hintergrund, die Drums sind auffällig und sehr intensiv. Die Produktion versprüht den Charme der analogen 80er Jahre und klingt warm und lebendig.

Durch das perfekte Zusammenspiel der Protagonisten wurde ein wahrer Klassiker eingespielt der wie so oft im Leben leider nicht die Aufmerksamkeit bekam die er verdient hätte. Vergleiche zu ziehen fällt hier schwer, da es sich um einen ganz eigenen Sound handelt am ehesten noch mit der MICHAEL STANLEY BAND, BEAU COUP, URGENT, BEAU GESTE zu vergleichen. Die Ingredienzen wurde alle in Miraculix‘ Zauberkessel gegeben mit vielen Melodien und Hooks vermengt und siehe da „Our World“ wurde zur Welt gebracht, mitten in diesem Jahrzehnt von dem ich für mich behaupte die Zeit gewesen zu sein, in der ich gerne in einer ewigen Zeitschleife verbleiben möchte. Auf dem Album gingen B.E. und seine Jungs ihren eignen Weg den sie auf den beiden Vorgängern schon eingeschlagen haben und mischten perfekt aggressive aber dennoch zurückhaltende Gitarren mit ausufernden Keyboards zu einem perfekten eigenständigen Sound der immer noch als bestes Beispiel für starken AOR herhalten kann und auch nichts von seiner Ausstrahlung verloren hat. Genua so muss es sein, genau so hat es zu klingen und genau so sollte es auch sein. Und genau für diese Eigenschaften stehen B.E. TAYLOR und seine GROUP. Es kommt noch dazu das mal Rock N Roll mit eingebunden wurde, oder man vermischte Reggae mir Rock N Roll und schaffte dies ohne dabei zu versagen.

Wenn ich dieses Album anhöre werde ich sofort vor dem geistigen Augen in die damalige Zeit katapultiert, in eine Zeit in der Stadion Rock noch im Radio lief, die unzähligen High School Klamotten oder Teen Action Filme mit eben solcher Mucke untermalt wurden. Aber auch an Filme wie Alien, Indiana Jones, Zurück In Die Zukunft, die aufkeimende B-Movie Phase mit American Fighter oder die Haudrauf Blockbuster von Stallone, Schwarzenegger, Van Damme, Norris, Lundgren, einfach eine Zeit der guten Laune mit neonbunten Farben und Hosenträgern in den Discos

„The Fire’s Gone“ ein cooler Opener und perfekter Start in das Album, „Question Of Love“ was für ein Rocker erinnert ein wenig an den Pop Klassiker „Automatic Lover“ von Dee D. Jackson aus dem Jahr 1978, nur eben auf einem, mit Anabolika frisierten Trip. „Our World“ der nächste gute Laune Rocker, „Beautiful Day“ ein Happy N Roll Song. „Reggae Rock ’n‘ Roll“ der Titel ist hier volles Programm ein Reggae N Roller brauchte bei mir viele Anläufe bis der gezündet hat, „Girl In The Know“ ein Highlight, besser geht AOR nicht. „Runaway“ ein sehr guter Rocker mit Drama und Höhepunkten, „Take Me To Your Heart“ ist für mich einer der besten Rocksongs die geschrieben und eingespielt wurde, „Karen“ eine Ballade die alles hat was eine Ballade benötigt.

Balle

ROZARIO – To The Gods We Swear

Trackliste:

01. Northern Battle Cry
02. To The Gods We Swear
03. Heavy Metal Rider
04. Nightmare In Flames
05. Born Again
06. Silent Lies
07. Headed For Hell
08. United We Stand
09. Caged
10. Rage
11. Heavens Falling Down
12. Burning Up

Spielzeit: 48:41 min – Genre: Heavy Metal – Label: Pride & Joy Music – VÖ: 20.10.2023 – Page: www.facebook.com/rozarioband

 

Heute in der Rubrik „Leute, die man dringend auf ihr dummes Verhalten hinweisen muss“: diejenigen, die eine Ausführung beginnen mit „Aber Corona hatte ja auch sein Gutes“. Nein, halt’s Maul.
Dies gesagt: Man kann dieses Verhalten verzeihen, wenn das Gute ist, dass ROZARIO, die sich in der Zeit gegründet hatten, aufgrund der Beschränkungen wesentlich Zeit darein investieren konnten, das Songwriting für ihr Debutalbum „To The Gods We Swear“ und ihren Stil zu perfektionieren. Das Quintett kommt aus Norwegen, und wurde von Sänger David Rosario ins Leben gerufen, der mit seiner Entscheidung, als Sänger diese Art von Musik zu machen, wohl die beste seines Lebens getroffen hat. Vocals: Bombe.
Auch die Produktion kann sich sehen lassen, eine der etwas überholten, aber sehr knallenden, mit einer Snare, die erst explodiert und dann eine halbe Minute nachhallt, und Gitarrensounds, die man so in der Art beispielsweise von RUNNING WILD kennt. Musikalisch mag sich dem ein oder anderen schon angesichts der Tracknamen eine Idee davon eröffnen, was da wohl kommt. Aber tatsächlich: So true wird’s gar nicht. ROZARIO pendeln zwischen 80er und 90er Hard Rock und Heavy Metal hin- und her, mit großen Melodien aber ohne Kitsch.
Den kann man nämlich auch in diesen Genres vermeiden, wenn man… genau, ordentlich Zeit ins Songwriting investiert. Was ja bekanntlich geschehen ist, obwohl man das bei grober Beschreibung der Songs gar nicht annehmen würde. Alle Tracks sind irgendwo zwischen langsamerem und schnellerem Midtempo angesiedelt, fixer wird es eigentlich nur gegen Ende, wenn sich 90% der Songs intensivieren, fetter und schneller werden.
Dazu gibt es im Großteil aller Songs hervorragend aufeinander eingestimmte Vocal- und Gitarrenmelodien, ausreichend Platz zur kreativen Entfaltung für jeden Musiker, ein paar dezente Keys und angemessen Backing Vocals, und das wär’s eigentlich.
Die Melodien, die Arrangements und die Hingabe bei der Instrumentenbedienung sind das, was „To The Gods We Swear“ in die Höhen hebt, in denen es nun thront. Von vorne bis hinten ist das Ding geeignet, auf jeder Metal-Party zu laufen, weil einfach alles darauf stimmt. Selbst die beiden schwächsten Tracks („Headed For Hell“ und „United We Stand“) sind immer noch echt starke Tracks, und der Rest ist einfach nur komplettes angepowertes, melodisches Heavy-Metal-Wohlbehagen, mit einem Gespür für Melodien abseits des Standards, bei denen in jedem Wohnzimmer spontan riesige Boxentürme aus dem Boden wachsen.

Fazit:
Ich hatte erst kürzlich den Blindkauf-Tipp DERDIAN für Symphonic-Power-Metal-Fans. Heute kommt mit ROZARIO der für fetten Oldschool Stadion Heavy Metal. So rund, unzeitgemäß geil und überzeugend, wie nur möglich, und gefühlt eher ein Album, das vor drei, vier Jahrzehnten an der Spitze der Charts stand, als im Jahr 2023 als Debüt rauszukommen.

Anspieltipps:
„To The Gods We Swear“, „Silent Lies“, „Caged“ und „Nightmare In Flames“

Jannis

JEZEBEL’S TOWER – Like Every Mother’s Son (RG-Zeitmaschine)

Trackliste:

01. As A Fool
02. Crucified
03. We Got It
04. Cut Along
05. You Are Always On Mind
06. Like Every Mother‘s Son
07. She´s My Sister
08. Coming Home
09. Don‘t You Dare
10. Don‘t Cry
11. Think About Tomorrow

Spielzeit: 50:17 min – Genre: Melodic Prog Rock – Label: Eigenproduktion – VÖ: 1994 – Page: www.facebook.com/JezebelsTower

Auf die Band JEZEBEL’S TOWER wurde ich irgendwann so gegen 1997 oder 1998 durch den Sampler „Let’s Get Rocked Vol. 1 – Best Of Unsigned Hard Rock“ aufmerksam. Auf diesem Sampler befanden sich zwei Songs „Like Every Mother’s Son“ und „Don’t Care“ von diesen talentierten Musikern. Die Band bestand damals aus Charly Weibel am Mikrofon, Ralf Jung an den Gitarren, Andreas Wurm an den Keys, Jerry Schäfer am Bass und Manfred Kuhnle am Schlagzeug. Diese Songs gefielen mir damals schon sehr gut, und so dauerte es einige Zeit bis ich das Album das in Eigenregie veröffentlicht wurde aufgetrieben habe. Und was soll ich sagen, dass gesamte Album ist ein Burner.

Das Album bietet alles was den Rock Fan ansprechen sollte, hier handelt es sich weder um reinen Prog Rock noch Melodic Rock, sondern um eine sehr pfiffige und gekonnte Vermählung aus beiden die nicht nur Proggis gefallen sollte. Es ist zu jeder Zeit ein gehöriger Anteil Melodic Rock vorhanden der mit feinen Prog Elementen intelligent verfeinert wurde. Die Breaks halten sich in Grenzen, die Verschachtelungen die ein Hören kompliziert machen würden sind auf „Like Every Mother’s Son“ nicht vorhanden. Hier und da kommt mal ein Griff in die Saiten und oder Break die klar machen das man hier mit Prog Anteil arbeitet. Das Material ist in jedem Augenblick nachvollziehbar und nicht zu schräg geraten. Die Länge der Songs bewegt sich im Durchschnitt bei 4,5, einer reißt die 6, und zwei die 3 Minuten und knapp drüber, also keine ausufernde Instrumenten Beweihräucherung oder Griffbrettmalträtierung. Einfach für den Hörer der auch mal auf ausgefallenen Melodic Rock oder zart melodischen Prog Rock steht ein 6er im Lotto sein könnte. Ich lehne mich jetzt mal sehr weit aus dem Fenster und beschreibe den Stil als wunderschön dramatisch und inszenierten Hard Rock, der nicht wirklich in eine Schublade passt und mit viel Tiefgang ausgestattet wurde und somit eine Faszination ausstrahlt die ihres Gleichen sucht.

Der Sound bewegt sich dabei irgendwo bei alten DOMAIN, ein wenig DIO zur Anfangszeit, SCORPIONS und DOKKEN in den 80ern mit der Krönung einem Hang hin zur Dramatik von QUEENSRYCHEs „Operation: Mindcrime“ und FATES WARNINGs „Perfect Symmetry“ und „Inside Out“. Ich bin kein Freund von Prog Musik, allerdings muss ich dazu sagen dass es einige Scheiben gibt die mir extrem gut gefallen wie von QUEENSRYCHE oder FATES WARNING und noch eine Hand voll mehr, dieses Album von JEZEBEL’S TOWER hat einen Ehrenplatz in meiner Sammlung bekommen da es sich sehr weit weg vom Kommerz befindet. Genau so sollte Musik sein die fesselt und einen Wow Effekt erzeugt, diese ist zwar weit weg von jeglicher Radioplaylist aber dafür mehr als Interessant für den Hörer der sich die Zeit nimmt um die ganze Magie der Songs entfalten lässt. Genau für diesen Hörer ist dieses Album gemacht, für den Hörer der auch mal was hören möchte das nicht alltäglich im Player landet oder nach 0815 auf Nummer sicher Baukasten gekloppe klingt.

Die Stimme von Charly ist in den höheren Tonlagen angesiedelt und liegt dabei zwischen Jonathan K. von Q5, Geoff Tate von QUEENSRYCHE und Lothar Antoni von TRANCE. Die Gitarren fahren volles Brett egal ob Lead oder Rhythmus die Riffs sitzen und machen Druck. Die Keys sind mal im Piano, Cembalo oder einfach als Keyboard ausgeführt und legen somit immer einen genialen Teppich über die Songs. Der Bass haut einem die Hucke voll und ist kein Hintergrund Schlürfer. Die Drums wurden mit sehr viel Energie eingespielt und machen aus dem positiven Gesamtbild eine harmonische Einheit.

Mit „As A Fool“ und einprägenden melodischen Riffeinlagen startet das Album vielversprechend in der Mitte kommt ein gekonnter Break nur mit Cembalo und Streicher Einlage um dann mit dem Solo wieder zum Rocker zu mutieren. „Crucified“ zieht mit einem Anfangsriff eine Schneise der Verwüstung durchs Trommelfell, ein ausgewachsener Rocker und bestätigt den Eindruck der durch den Opener entstanden ist. „We Got It“ haut einem die Riffbreitseite voll ins Gebälk, „Cut Along“ eine dramatische Powerballade in den Strophen zart und nachdenklich, im Refrain geht der Punk ab und es wird drauf los gerockt damit es in den Strophen wieder dramatisch schön zu Werke geht. „You Are Always On Mind“ hier wird das Drama mit Pianoklängen auf die Spitze getrieben. „Like Every Mother‘s Son“ ein verdammt starker Titelsong bei dem alles Stimmt, geile Riffs, Melodie und Charlys Stimme beim göttlichen Refrain. „She´s My Sister“ ein cooler Rocker, „Coming Home“ eine sehr starke Powerballade mit simplem aber traumhaftem Refrain. „Don‘t You Dare“ ein kräftiger Riffakrobat, bei „Don‘t Cry“ wird wieder mit Dramatik großes Kino geboten, „Think About Tomorrow“ melancholisch mit Akustikklampfe und reichlich Chören im Refrain.

Balle

VAGABOND ROAD – Vagabond Road (RG Zeitmaschine)

Trackliste:

01. Lonely Street
02. After The Fire
03. Fields Of Green
04. Baby It’s Over
05. You’re Still The One
06. Lay Down Your Guns
07. Misty Mornin
08. Lauralye
09. Sweet Angel Eyes
10. Think Of You Again
11. Love Will Never Die

Spielzeit: 43:55 min – Genre: Melodic Hard Rock – Label: Eigenproduktion – VÖ: 1993 – Page:

Irgendwann im Jahr 1993 wurde ich auf das gleichnamige und leider auch einzige Album von VAGABOND ROAD aus Kanada aufmerksam. Irgendwie sprach mich der Bandname an und die Beschreibung das es sich um eine Eigenproduktion aus dem Hard Rock Sektor handeln soll. Also habe ich diesen Import damals beim Händler meines Vertrauens geordert. Als das Album damals bei mir aufschlug war meine Neugier sehr groß und beim ersten Hördurchgang war ich doch arg enttäuscht mir gefiel damals nur ein Song und der Rest sprach mich überhaupt nicht an. Also verstaubte das Album jahrelang im Regal. So gegen 2010 kramte ich es mal wieder raus und hörte es ganz in Ruhe mit Kopfhörer in einer normalen Lautstärke und auf einmal hat es Bumm gemacht und das Album entfaltete seine volle Bandbreit und es gab für mich keinen schlechten Song mehr darauf.

Die Band bestand aus Tony McDonald an Mikro und Gitarre, Ian Mulcaster an Gitarre, Mike Champigny am Bass und Rick Smook an den Drums. Die Backing Vocals wurden von der gesamten Band und einigen Gästen wie Chrissy Steele, Tracy Mason, Paul Hyde, Donna Gangon, Jackie Brown, Darren May, Tracy Lowrey und Shelley Beeston. Außer Steele und Mason keine Bekannten Musiker. Als weitere Gasmusiker waren dabei Bill Henderson von CHILLIWACK und HEADPINS an Gitarre, Geoffrey Kelly an den Drums und Querflöte. Und kein geringerer als John Webster an den Keyboards und Hammond Orgel, Webster war unter anderem schon bei LEE AARON, CHER, CINDERELLA, TOM COCHRANE, ALICE COOPER, PAUL LAINE, RED RIDER und SHARP EDGES tätig um nur ein paar zu nennen.

Den Stil der Band kann man als Melodic Hard Rock bezeichnen, hier und da werden mal leichte und wohldosierte Southern oder Blues Rock Vibes mit eingebunden die sehr gut mit dem Grundsound von VAGABOND ROAD harmonieren. Der Sound liegt irgendwo bei TRIUMPH, CHILLIWACK, HEADPINS, ASPHALT BALLET, EYES, hypermelodische CINDERELLA, DANGER DANGER und schieß mich Tod wer noch alles für einen Vergleich herhalten kann. Dezent ausgedrückt ergibt das ein Spannendes Album von Musikern die außer von den Gästen unbekannt sind aber auf diesem einen Album so ziemlich alles richtig gemacht haben. Das Album hat vom Inhalt alles was ein anständiges Album ausmacht, Melodien soweit die Füsse tragen, vernünftige Vocals, Riffattacken, Keyboards, Hammond Sound, Pianopassagen, einen treibenden Bass und brachial geniale Drums die intensiv aufgenommen wurden. Die Produktion klingt warm Anlog und nach Röhrenverstärker, weder angestaubt noch antiquiert einfach nur perfekt produziert.

Die Stimme von Tony hat was Besonderes das sich schlecht beschreiben lässt, ich würde diese am ehesten mit Michael Boyle von GLASGOW vergleichen. Auf der einen Seite zerbrechlich und zart auf der anderen dreckig und versaut. Die Gitarren sind immer On Top ohne zu weit im Vordergrund zu agieren, die Keys kommen entweder 80s Like, Hammond mäßig oder als Piano ausgeführt. Der Bass prügelt mit den Noten nur so um sich, aber am auffälligsten sind die zwar zurückhaltenden aber dabei mit Gewalt ein gezimmerten Drums die voll auf den Putz hauen.

Die Band hat keinen Grund sich hinter den Großen Namen im Biz verstecken zu müssen, dafür ist das Material einfach zu stark ausgefallen. Mittlerweile ist das Album im Laufe der Jahre sehr Teuer geworden wenn man überhaupt das Glück hat sich dieses Teil sichern zu können. Für alle die geeignet die auf Rock der nicht nach Baukasten produziert wurde, mit ungewöhnlichen und markanten Vocals stehen ist dieser Rundling der Soundtrack für die nächsten knappen 44 Minuten.

Mit „Lonely Street“ geht es gleich mal stark los, ein wahres Riffmonster mit gnadenlosen Vocals, „After The Fire“ sehr flott mit geilen 80s Keys und teilweise Piano Klängen. „Fields Of Green“ ein geile Ballade, „Baby It’s Over“ geht als Highlight durch ein cooler Rocker mit Southern / Blues Rock Feeling. Mit „You’re Still The One“ das nächste Highlight und Hitverdächtig, dass Ding geht gnadenlos ins Ohr und krallt sich mit seinen Melodien und dreckigen Licks dort fest, „Lay Down Your Guns“ ein Rocke der mit coolen irrewitzigen Hammond Sound Passagen kommt und obendrauf noch mit messerscharfen Riffsalven nur so um sich prügelt. „Misty Mornin“ irgendwo zwischen sehr guter Rocker und Powerballade und versprüht dadurch einen besonderen Charme, einfach nur genial wenn die Hammond loslegt, „Lauralye“ eine der besseren Ballade. „Sweet Angel Eyes“ erinnert mich an EYES mit JS Soto, „Think Of You Again“ der nächste Ohrwurm, „Love Will Never Die“ und hier ist zum Schluss noch die perfekte Ballade.

Balle

BAND OF THE HAND Original Picture Soundtrack (RG Zeitmaschine)

Trackliste:

01. Band Of The Hand (Bob Dylan)
02. Faded Flowers (Shriekback)
03. Turn It On (The Reds)
04. Carry Me Back Home (Andy Summers)
05. Hold On (The Reds)
06. Mission (The Reds)
07. The Boar Case (The Reds)
08. Waiting For You (The Reds)
09. All Come Together Again (Tiger Tiger)
10. Theme From Joe’s Death (Michael Rubini)

 

Spielzeit: 40:34 min – Genre: Rock / Blues Rock /AOR / Melodic Rock – Label: MCA Records – VÖ: 1986 – Page:

Man schrieb das Jahr 1986 und in den USA kam ein Action Film von vielen heraus, ich weiß nicht mehr ob er noch 1986 oder erst 1987 nach Deutschland in die Videotheken kam. Auf alle Fälle viel mir der Film nicht nur durch seine aus Vendetta getriebene Handlung auf, sondern in einer gewissen Szene wurde der Song „Faded Flowers“ von SHRIEKBACK gespielt. Mich beeindruckte damals das ein Song so stark und faszinierend sein kann in dem nur dramatische Keyboardpassagen, mit Drumsticks dezent am Rand der Drums den Takt vorgebend und eine verdammt coole Stimme vorkommen. Der Song mauserte sich zu einem meiner Lieblings Songs, ich bin jetzt nicht der größte Freund von langsamen Songs oder Balladen, obwohl es sehr geile Songs in dieser Machart gibt. Also suchte ich einige Zeit nach dem Soundtrack und wurde irgendwann mal fündig, leider gibt es diesen sehr geilen Soundtrack nur als Vinyl und das auch nicht mehr wirklich häufig. Ich plädiere dafür das der Soundtrack einen Re-Release auf CD bekommt.

Als ich nach Jahren mal wieder die LP rauskramte und komplett anhörte machte ich erst einmal Oha, erst Jahre später viel mir auf wie stark die Songs auf dem Sampler sind. Die Vielfalt reicht von dramatischen Balladen über Rock / Blues Rock bis hin zum AOR, normaler weise alles was ein Rocker Herz begehrt. Außer Bob Dylan kannte ich damals und kenne ich heute keinen der beteiligten Musiker und Bands, was aber nicht weiter von Belang ist da das Material einfach zu gut ist um unerwähnt zu bleiben. Ich vergleiche den Soundtrack von der Qualität jetzt mal mit den damals angesagten Filmmusik LPs „Streets Of Fire“, „Savage Streets“, „Top Gun“, „Iron Eagle“, „Rocky IV“, „City Cobra“, „Days Of Thunder“, „Youngblood“, „The Lost Boys“ und auch Filmen von denen der Soundtrack leider niemals veröffentlicht wurden obwohl diese den genannten in Nichts nachstehen und da auch mühelos mithalten können. Die Filme die ich meine sind z.B. „Instant Justice (deutsche Titel in Klammern, Madrid Connection)“, 3:15 – A Time To Die (3:15 – Die Stunde der Cobras)“ und „Rolling Vengeance (Monster Truck)“ alle in etwa im selben Zeitraum erschienen.

Das erstaunliche an der Sache ist die hohe Dichte an Rock, Blues Rock, AOR, Melodic Rock und Hard Rock auf solchen Soundtracks. Und „The Band Of The Hand (Die gnadenlose Clique)“ macht da keine Ausnahme, nur hatte der Film ein Problem wie manch anderer er war kein Hollywood Blockbuster was auch erklärt warum es der Soundtrack nie auf CD geschafft hat. Mir hat damals der Film und der Song von SHRIEKBACK gefallen, Jahre später hat es dann Boom gemacht und die anderen Songs haben auch gezündet.

Den Anfang macht BOB DYLAN in seiner Manier, dann kommen SHRIEKBACK mit einer der besten Balladen. THE REDS die in etwa eine Schnittmenge aus Rock, MIDNIGHT OIL, INXS, AUSTRALIAN CRAWL, HAND OF FATE und ein wenig Südstaaten Blues bieten, ANDY SUMMERS macht einen auf Bombast Rocker. TIGER TIGER machen den Vocalen Lichtausmacher in etwa JOHN MELLENCAMP, BRUCE SPRINGSTEEN gepaart mit JOURNEY, SURVIVOR und AUTOGRAPH. Alle Songs können mich heute noch überzeugen ohne auch nur ein Staubkorn angesetzt zu haben oder antiquiert zu klingen. Nein vielmehr frisch und unverbraucht kommt jeder Titel aus den Boxen und zeigen mit viel 80er Charme Zähne und beißen gnadenlos zu. Wer die Möglichkeit hat diesen phantastischen Soundtrack mal Probe zu hören sei gewarnt, dass Dingens entwickelt ein hohes Maß an Suchtpotential.

„Band Of The Hand“ ein typischer BOB DYLAN Blues Rotzer der nach Sümpfen klingt, „Faded Flowers“ was für ein Song, wie cool der nur mit drei Protagonisten in Szene gesetzt wurde und welches Drama der ausstrahlt. „Turn It On“ ein sehr guter Rocker der auch fürs Radio mehr als nur Gut wäre, bei „Carry Me Back Home“ wird ganz großes Kino geboten, mit viel Drama. „Hold On“ hier müsste normal jeder Anhänger der Gitarren lastigen Mucke mit der Zunge schnalzen, mit genügend Airplay hätte damals ein Hit draus werden können. „Mission“ hätte auch von INXS stammen können, „The Boar Case“ bei diesem Instrumental gehen es THE REDS ein wenig langsamer an. „Waiting For You“ keinen Deut schlechter als „Hold On“ so muss ein Song aus einem Action Film der Mitte 1980er klingen, Schweinegeil mit überlegener Melodieführung, bei „All Come Together Again“ kommt ein Mix aus AOR und Melodic Rock auf den Tisch der sich der Qualität der anderen Songs anschließt. „Theme From Joe’s Death“ die typisch-dramatisch musikalische Hollywood Untermalung einer Helden sterbe Szene.

Balle

BEG BORROW & STEAL – Push And Shove (RG Zeitmaschine)

Trackliste:

01. Deep Down & Dirty
02. No Reason Why
03. Step Back
04. Hide
05. Shake
06. Gave You My Heart
07. Simple Heart
08. Angels
09. Nickie
10. Hearts On Fire

 

Spielzeit: 39:25 min – Genre: Melodic Heart Rock – Label: Steelheart Memories – VÖ: 2017 – Page:

Dieses Album wurde vom aus Italien stammenden Label Steelheart Memories unter dem Zusatz „Lost US Juwels Collectors Series Vol. 4“ veröffentlicht. Viel gibt es von BEG BORROW & STEAL nicht wirklich zu finden. Steelheart Memories veröffentlichte dieses Juwel 2017 das ursprünglich aus dem Jahr 1992 stammt in einer limitierten Auflage. Wenn man sich die Musiker mal genauer ansieht waren manche schon unter anderem bei PREVIEW, THE BUDDY SYSTEM, THE (II) JONSES, JOHN WAITE und dem Megaseller „Trash“ von ALICE COOPER zu hören. Unter dem Banner BEG BORROW & STEAL wurde dann 1992 das Album „Push And Shove“ aufgenommen.

Mit von der Partie waren damals Lauralei Combs am Mikro, Bob Dee und Jack Johnson an den Gitarren, Brad Hallen an Bass und Ed Bettinelli an den Drums. Die Stimme von Lauralei Combs ist kräftig mit einem Anteil Dreck und lässt sich am besten mit Lenita Erickson, Janet Gardener, Leigh Matty, Ann Wilson, Debbie Davis und Devay vergleichen. Die Gitarren kommen immer auf den Punkt gebracht und sind weder zu Hart noch zu Soft einfach genau Richtig um Lauraleis Stimme am besten zu unterstützen. Die Keyboards sind dezenter als die Gitarren eingesetzt und schmeicheln den Songs regelrecht mit ihren Teppichen auf denen die Stimme und Gitarren zu schweben scheinen. Der Bass ist nicht so auffällig in Szene gesetzt der hält sich unspektakulär im Hintergrund. Die Drums erinnern mich von der Spielweise her an die Band SOUL KITCHEN und sind stark und auffällig eingespielt.

BEG BORROW & STEAL machen Melodic Hard Rock der typisch amerikanisch und End 80er und frühe 90er Like ist, und durch die Gangs aus Seattle im Jahr 1991 überfahren wurden und dadurch aufs Abstellgleis geschoben wurden wo sie leider immer noch stehen. Am besten kann man den Sound als einen Mix aus BON JOVI, HEART, VIXEN, DEVAY, ADRIAN GALE, BATON ROUGE, ein wenig ASPHALT BALLET, HEAVY BONES, BLONZ und SOUL KITCHEN sehen. Leider im Jahr 1992 ohne Beachtung der großen Plattenfirmen die nur noch in Depri Mucke machten und sich daran dumm und dämlich verdienten. Leider wurden solche Highlights wie dieses Album und noch viele mehr mit nicht Beachtung gestraft. Es wurde fast nur noch auf das scheuende Pferd mit dunkel gestimmten Gitarren und Karohemden tragende No Future Alternativ getümpel gesetzt und solche Perlen versauerten in der Belanglosigkeit der Plattenpolitik. Wenn auf Künstler anderer Gitarren orientierten Mucke gesetzt wurde waren es die SCORPIONS, METALLICA, BON JOVI, selbst solche Namen wie WHITESNAKE und VAN HALEN hatten ihre Mühe gegen diese auf düster machende Generation anzustinken. Und aus diesem Grund wurde aus BEG BORROW & STEAL nur ein Geheim Tipp der leider nur limitiert denen Freude bereiten die damals so wie ich bei der Veröffentlichung von Steelheart Memories zugriffen. Ich dachte damals kenne ich nicht und lasse mich einfach mal überraschen aber das da so ein Hammer Album mit eine guten Produktion dahinter steckt hatte ich nicht im Geringsten erwartet. Ich habe nur eine Quelle gefunden wo dieses Album zwischen knapp 90 bis 1700 Euro als Gebraucht Ware angeboten wird. Ist wirklich Schade das nicht jeder die Möglichkeit hat dieses Bockstarke Stück Rockmucke für einen normalen Tarif erstehen kann. Ob dieses Album auf den gängigen Streaming Plattformen angeboten wird kann ich nicht sagen da ich diese nicht wirklich nutze.

Als Fazit kann man behaupten das dieses Album zu den Besten Female Fronted Melodic Hard Rock Veröffentlichungen gehört und nach einem offiziellen Re-Release schreit um die Welt erobern zu können.

„Deep Down & Dirty“ ein flotter Einstieg erinnert an „Barracuda“ von Heart, „No Reason Why“ ein starker Rocker mit viel Gefühl. „Step Back“ ein nach vorne gehender Rocker, „Hide“ ein weiterer starker Rocker der durch die Wand geht. „Shake“ ein Highlight das in den 80ern zum #1 Hit und Tanzflächen Füller geworden wäre, „Gave You My Heart“ geht gut ins Ohr ein gefühlvoller Rocker. „Simple Heart“ geht als Highlight durch, besser geht Rock nicht, „Angels“ der nächste Song mit viel Gefühl. „Nickie“ macht auch ein melodisches Highlight, „Hearts On Fire“ macht wieder einen auf brachial Rocker.

Balle

STAGE DOLLS – Stage Dolls (RG-Zeitmaschine)

Trackliste:

01. Still In Love
02. Wings Of Steel
03. Lorraine
04. Waitin‘ For You
05. Love Cries
06. Mystery
07. Don’t Stop Believin‘
08. Hanoi Waters
09. Ammunition

 

 

Spielzeit: 33:39 min – Genre: Melodic Rock – Label: Polydor – VÖ: 1988 – Page: www.facebook.com/stagedollsmusic

Nach meinem letzten Ausflug in der RG Zeitmaschine ins Jahr 1995 geht es heute wieder weiter zurück ins Jahr 1988. In diesem Jahrzehnt war anständige Rockmucke in Südost Bayern Salonfähig und aus Medien, Radiostationen und Discos kaum wegzudenken. Stehen die 80er doch als das Jahrzehnt in dem Bands wie AC DC, RETURN, DEF LEPPARD, SAXON, WHITESNAKE, SCORPIONS, DOKKEN, DIO, RAINBOW, IRON MAIDEN, BONFIRE, BON JOVI, JUDAS PRIEST und noch viele mehr ihre größten Erfolge feierten und aber Millionen Tonträger verkauften. Genau in diesem Jahrzehnt versuchte eine junge norwegische Band mit Namen STAGE DOLLS ihren Siegeszug zu starten. Leider gelang das nicht so wie bei den oben erwähnten Megasellern, aber die STAGE DOLLS konnten sich doch eine beachtliche Fanbase sichern allerdings weit weg von den Erfolgen der erwähnten Bands und Künstler. Ich kam sehr spät mit STAGE DOLLS in Berührung, viel zu lange übersah ich dieses talentierte Trio das damals mit Torstein Flakne an Mikrofon und Gitarre, Terje Storli an Bass und Steinar Krokstad an den Drums besetzt war. Und genau mit diesem selbstbetitelten dritten Album war auch mein erster Berührungspunkt irgendwann in den frühen 2000ern und es war Liebe auf den ersten Ton, denn ich kannte die beiden Songs „Still In Love“ und „Wings Of Steel“ vom hören ohne vorher zu wissen das die von den STAGE DOLLS stammten. Sicher waren mir damals in den frühen 90ern die sehr sehr sehr Dunkel Grauen Sampler der Munichs Reihe bekannt auf denen die STAGE DOLLS mit einigen Songs vertreten waren aber damals habe ich noch nicht wirklich viel Wert auf Wer ist das jetzt oder Boah ist das Schweinegeil gelegt! Man hatte als Rock DJ die gängigsten Alben im Gepäck, damals wurden noch Platten- und CD Koffer zum auflegen mitgenommen und keine Laptops mit Playlisten und 1000enden von Songs und so nahm ich die STAGE DOLLS für lange Zeit nicht wahr.

In den früheren gedruckten Katalogen des Mailordershops von Hang Loose Records in Raisting in der Nähe von Weilheim wurden die STAGE DOLLS mit ihren ersten drei Alben als absolute Pflichtscheiben und als Highlights betitelt. Dies habe ich für sehr lange Zeit immer überlesen, irgendwann kam ich in einen Plattenladen bei mir in der Umgebung und fand dieses Album auf Vinyl und da mir der Bandname ein Begriff war griff ich zu. Als ich dem Album den ersten Spin gönnte musste ich staunen und war schlichtweg geflasht, hatte dieses Album alles was es für ein Hit Album brauchte. Torstein hat eine feine und doch raue Stimme und erinnert öfter mal an den ebenfalls in den 80ern am erfolgreichsten agierenden BRYAN ADAMS. Manchmal klingt die Stimme auch zerbrechlich um im nächsten Moment das genaue Gegenteil zu beweisen um mit voller Kraft die Songs zu veredeln. Gitarren waren auch vorhanden und die genau in der Richtigen Dosis, weder kitschig, noch übertrieben hart, einfach geile Melodic Rock Mucke. Die Riffs sind gut gesetzt und unterstützen die Wirkung der Songs ungemein. Das Keyboard legte bei jedem Song seinen dezenten Teppich auf die Songs ohne aufdringlich zu werden. Der Bass könnte nicht besser gespielt sein und die Drums hauen einem die Flausen aus der Mütze.

Mit was kann man den Sound am besten umschreiben, ich sag jetzt mal mit geilem Skandi Rock mit coolen Vibes und einem Ohr in Richtung US Markt der 80er ohne es irgendwie zu übertreiben. Das Nachfolgewerk „Stripped“ von 1991 ging mehr in die US Stadion Rock Ecke. So war hier noch sehr viel und starker Skandi Sound enthalten für den sich Bands aus dem hohen Norden auszeichneten. Man kann STAGE DOLLS mit 220 VOLT zu „Eye To Eye“ Zeiten, EUROPE, RETURN, DREAM POLICE, DALTON, TINDRUM, ACES HIGH, ALFONZETTI, BAI BANG neuere Vertreter der Zunft EYES (SE), GATHERING OF KINGS, KENT HILLI, PERFECT PLAN, ARCTIC RAIN, RIAN, SEVENTH CRYSTAL und noch viele Bands mehr aus Skandinavien grob vergleichen die ihre eigene Art und Weise besitzen Songs zu schreiben und einzuspielen. Die Hauptcharaktereigenschaften liegen in der besonderen Art der Melodieführungen und Harmonien ich sage jetzt mal Skandinavisch Cool mit allem was ein Hit Album ausmacht, geile Röhre, ebenso geile Gitarren und Melodien bis zum nächsten Morgen, einfach ein Hit Album.

Dieses Album verkörpert und steht für die 80er und zeigt was für talentierte Bands in diesem Jahrzehnt am Start waren. Heute sind auch noch genug Fabelhafte, sehr gute, gute oder durchschnittliche Bands am Start wie damals auch nur haben die 80er für mich etwas besonderes im Sound das ich schlecht beschreiben kann, ich weiß auch nicht ob man es verstehen kann wenn man die 80er nicht erlebt hat. Aber versucht es mal mit diesem Album vielleicht macht es ja beim einen oder anderen Klick und es wird Liebe auf die erste Note. So bleibt abschließend nur zu sagen das es sich hier um einen der stärkeren Vertreter des 80er Melodic Rock handelt und um ein Pflicht Album für jede vernünftigen Rocksammlung darstellt. Leider gibt es zwei kurze Haare in der Suppe, nur 9 Titel und nur knapp über 33,5 Minuten Laufzeit, denn die Party ist leider viel zu früh vorbei, zum Glück das es die Repeat Taste am Player gibt. Ich besitze alle offiziellen sieben Studioalben, plus die beiden Best Of Zusammenstellungen und es befindet sich weder ein schlechter Song noch Rohrkrepierer auf den Alben, sondern nur Killer. Einzig das Hitverdächtige „5 Minutes Of Fame“ fehlt mir als physischer Tonträger oder Wavefile. Also Jungs wie wäre es mit Album #8 und als Opener „5 Minutes Of Fame“?!?

„Still In Love“ ein guter Laune Rocker der das gewaltige Potential und die Genialität des Trios zeigt, „Wings Of Steel“ ein Highlight, wenn es im Rockzirkus gerecht zu gehen würde hätte dieser Song die #1 der Charts dieser Welt für sehr lange Zeit blockiert und bestes Tanzflächen Futter. „Lorraine“ ein weiteres Highlight, dass macht drei in Folge, „Waitin‘ For You“ eine vor Tränen triefende Ballade. „Love Cries“ noch ein Highlight und #1 Hit Anwärter, „Mystery“ der nächste Hit, im richtigen Tempo. „Don’t Stop Believin’“ ein eingängiger Rocker wie er sein sollte mit göttlichem Refrain, „Hanoi Waters“ ein Song wie für einen Gott geschrieben, so muss Rock klingen, „Ammunition“ regt vom Feeling her zum Nachdenken an.

Balle

FALL FROM GRACE – Within The Savage Garden (RG-Zeitmaschine)

Trackliste:

01. Someday
02. It Doesn’t Matter
03. Little Miss X
04. Urban Ballerina
05. The Voice Inside
06. Outtasite Outtamind
07. Circus
08. No One To Blame
09. Save Me From Tomorrow
10. Don’t Pamper The Madman
11. Mistaken
12. 2 Sides Of A Mirror

Spielzeit: 56:39 min – Genre: Melodic Hard Rock – Label: SOCAN – VÖ: 18.07.1995 – Page:

Es ist mal wieder Zeit ein Album aus der Vergangenheit aus der Platenkiste zu kramen. Heute kommen bei mir die Kanadier von FALL FROM GRACE in den Player, leider kam diese talentierte Band (soviel ich weiß) nicht über dieses eine Album hinaus. Das Album wurde in Eigenregie produziert und dann über SOCAN, eine kanadische Organisation die Künstlerinteressen vertritt, vertrieben. Ich weiß es nicht mehr so genau, es muss so um 1998 bis 2000 gewesen sein als ich mal wieder auf einem Streifzug bei Hang Loose Records in Raisting war und mir ultimative Pflichtkauftipps in deren Geschäftsraum anhörte. Irgendwann meinte einer der beiden Inhaber: „Kennst du FALL FROM GRACE eine geile Band aus Kanada?“. Als ich verneinte wurde auch gleich das Album in den Player gelegt und man wählte den Track #4 „Urban Ballerina“ an, der Lautstärkeregler wurde vor den ersten Noten noch in Richtung rechten Anschlag bewegt. Und was soll ich schreiben ab der ersten Note dieses Songs musste ich dieses Album unbedingt mitnehmen und noch viele weitere Male anhören. Leider hatte ich zu meiner Zeit als DJ in einer Rockdisco dieses Album noch nicht aber aus Erfahrung kann ich diesen Titel einen Tanzflächenfüller nennen, den das Ding rockt alles nieder und wäre in den 80er Jahren mit seinem Groove ein Superhit geworden.

Zur Band gehörten damals Steve McPhail an Mikro und Gitarre, Serge Tremblay ebenfalls Gitarre, Doug Elash an Bass und Keyboards und Larry Millar an den Drums. Das Erste was bei FALL FROM GRACE auffällt ist die Präsenz des Basses der immer deutlich durchschlägt und kein Schattendasein fristen muss, die Keyboards sind dafür sehr dezent und kaum wahrnehmbar im Hintergrund. Die Stimme von Steve ist sehr angenehm unaufdringlich rau, besitzt ein besonderes Flair und überzeugt ohne schwächen zeigen. Der Bass hat fast dieselbe Bühne wie die beiden Gitarren die einem die Riffs um die Ohren prügeln, die Drums sind sehr markant und auffällig eingespielt. Die Kompositionen leben vom Zusammenspiel von Gitarren, einem donnernden Bass der immer im Vordergrund herum hüpft und mit den Drums und der Stimme von Steve komplettierte Sound hat einiges zu bieten.

Vergleichen kann man FALL FROM GRACE mit MCQUEEN STREET, HAREM SCAREM, TYKETTO, AUTOGRAPH, EMERALD RAIN, DEF LEPPARD, DOKKEN, dem Debüt von SKID ROW, HERICANE ALICE, CATS IN BOOTS, und bei allem ein wenig modern angehauchte Vibes. Es ist kein Abklatsch oder Klon sondern vielmehr haben die Jungs ihren damals einzigartigen Sound mit hohem Wiedererkennungsfaktor mit sehr hohem Suchtpotential gefunden und präsentieren diesen Sound mit einem Charme dem man sich schlecht entziehen kann. Die Boys aus dem Norden des amerikanischen Kontinents sorgen für positiven Stunk in den Gehörgängen und fanden bei der hohen Qualität leider nicht die Beachtung die sie verdient hätten. Geile Melodien wurden mit eben solcher Eigenschaft, Lust, Freude und Können eingetütet und auf Kunststoff gepresst. Der Vierer wirft mit Melodien und Harmonien nur so um sich und hat damals wahrscheinlich ohne einen Gedanken daran gehabt zu haben einen Klassiker des Melodic Hard Rock aufgenommen zu haben. Hierbei handelt es sich um einen der zahlreichen und völlig unbegründet übersehenen Diamanten im Rockbiz. Auf dem Album befindet sich nicht ein Füller nee viel mehr nur Killer.

Wer die Gelegenheit hat dieses Album zu ergattern sollte zugreifen und es von Zeit zu Zeit anhören um die guten alten Zeiten Revue passieren zu lassen. Für Leute die auf geile Basslines stehen ein Parade Beispiel und sollte als Album eine der Anlaufstellen sein. Balle vergibt für dieses Debüt das Gütesiegel „Klassiker“ und auf jeden Fall ein Gewinn für jede Melodic Hard Rock Sammlung.

„Someday“ ein cooler Opener und Einstieg, „It Doesn’t Matter“ leichte Blues Note und viel Drama sorgt für den Ersten Oha Effekt. „Little Miss X“ das erste Highlight mit 10er Wertung ein Melodic Rocker fürs Lehrbuch, „Urban Ballerina“ der Song sprengt jegliche Skaleneinteilungen in den Strophen herrscht der Bass mit eiserner Hand und im Refrain die Gitarren über allem schwebt das geile Organ von Steve. „The Voice Inside“ das dritte Highlight in Folge was für ein Song sehr melancholisch aber dennoch geil ohne Ende, „Outtasite Outtamind“ könnte von MCQUEEN STREET stammen. „Circus“ glänzt wieder mit coolem Blues Riffing, „No One To Blame“ kommt von der Stimmung her wieder mit viel Drama aus den Boxen geblasen. „Save Me From Tomorrow“ eine schwermüttige Ballade die an die BEATLES erinnert nicht nur von den Gesangsharmonien, „Don’t Pamper The Madman“ man könnte meinen FAITH NO MORE und die RED HOT CHILI PEPPERS hätten mit DEF LEPPARD ein Kind gezeugt bei dem die LEPPARD Gene überwiegen. „Mistaken“ wieder so ein cooler und harter MCQUEEN STREET ähnlicher Brecher, „2 Sides Of A Mirror“ eine weitere melodische fast Ballade zum Abschluss.

Balle

CRIME – Hard Times (Zeitmaschine – Re-Release)

Trackliste:

1.Writing On The Wall
2.Fire Walk With Me
3.Running With The Storm
4.Open Your Eyes
5.Kiss My Ass
6.Isolation
7.Get Out Of This Jail
8.I Don´t Wanna Lose This Feeling
9.Hard Times
10.LSD Airways
11.Angel

Spielzeit: 50:13 min – Genre: (Progressive) Hardrock – Label: Metalapolis Records – VÖ: 1993/2023 – Page: www.crime-band.de

Erinnert sich noch wer an das glorreiche Plattenlabel aus dem Süden der Republik, das Anfang der 1990er so manchen Leckerbissen in den CD-Player gezaubert hat?! Die Rede ist natürlich von Long Island Records aus Kissing. FRONTLINE, TAKARA, THE HEAT (mit Mat Sinner), JADED HEART, STEEL DAWN , IF ONLY, GUNSHY oder SABU sowie das göttliche „Stick It In Your Ear“ von PAUL LAINE (mit Bonus Tracks) gingen auf das Konto der bayrischen Überzeugungstäter. Dabei gab es natürlich auch viele Lizenzprodukte, Re-Releases etc.
Aber auch gute eigene Signings konnte man vorweisen. z.B. die deutschen Hardrocker CRIME, die neben dem 1993er Debüt „Hard Times“ zwei Jahre später noch „No Cure“ nachreichten. Danach war allerdings Schluß mit der Band um den griechischen Sänger Stavros Moutzoglou. Des weiteren musizierten bei CRIME Matthias Ehrhardt (guitars), Ulrich Kottke (bass), Gunter Kierstein (keyboards) und Alex P. Meli (drums).

Jetzt erfährt dieser Rohdiamant endlich eine offizielle Wiederveröffentlichung, allerdings vorerst nur digital, dafür aber Remastered.

Leider ist in den Weiten des Internets nicht viel über diese Band zu erfahren. Nur, dass die Band bei allen beteiligten Musikern wohl das einzig nennenswerte Engagement geblieben ist. Beim Öffnen der CD-Box springt einen ein Bandfoto an, das einen gleich erschaudern lässt. So, genau so, konnte man sich das Publikum in der lokalen Rock Discothek vorstellen. Zu dem Zeitpunkt existierten noch einige dieser Schuppen, speziell im eher ländlichen Bayern. Und dort kamen auch die Songs von CRIME zum Einsatz. Sogar bis in die altehrwürdige Rock Fabrik zu Augsburg hat sich dieser Silberling rumgesprochen. Denn dort hörte der Schreiber dieser Zeilen zum ersten Mal den Song „Get Out Of This Jail“ und lenkte seine Augen sofort auf den kleinen Bildschirm, wo das Cover der CD zu sehen war (eine echt geile Idee, die mir so manchen CD-Kauf ermöglichte, auf der anderen Seite aber viel Geld kostete). Der jetzt vorliegende digitale Re-Release kommt nicht von ungefähr über das Label jenes Mannes, der seinerzeit in der RoFa hinter der DJ-Kanzel residierte.

Die 11 Songs auf dem Album könnte man generell als Hardrock bezeichnen – typisch deutschen Hardrock – der sich hin und wieder progressiven Tendenzen hingibt. Das eröffnende „Writings On The Wall“ beginnt frisch und rockig, was allerdings gleich zu Beginn auffällt ist, dass der Sound des Silberlings etwas schwach auf der Brust ist. Das hat sich hoffentlich mit dem Remastering geändert. Auf der anderen Seite hat er Wiedererkennungswert. Das folgende „Fire Walk With Me“ ist dann ein Song von der progressiven Sorte, für mich allerdings nicht dazu prädestiniert, um schon jetzt zum Zug zu kommen. Dafür hat er nicht genügend Durchschlagkraft. Das macht das melodische „Running With The Storm“ aber wieder wett. Die Piano-Ballade „Open Your Eyes“ ist herzzerreißend schön und „Kiss My Ass“ reckt deutlich den Mittelfinger in die Höhe. Die richtigen Highlight kommen aber noch. „Isolation“ macht den Anfang bevor der große Discothekenhit „Get Out Of This Jail“ alle Register zieht. Im Midtempo beheimatet mit Keyboarduntermalung schraubt sich das Stück langsam hin bis zum großartigen Refrain – göttlich. Abermals eine Ballade haben die Jungs mit „I Don´t Wanna Lose This Feeling“ im Programm – abermals ein tolles Stück Musik. Der Titeltrack „Hard Times“ behandelt Rassismus und Fremdenfeindlichkeit und startet auch mit einem dementsprechenden Intro. Es scheint, als würde der griechische Sänger Stavros seine Erfahrungen in dem Song verarbeiten. „LSD Airways“ kann leider nur noch bedingt überzeugen aber die abschließende dritte Ballade des Albums namens „Angel“ zeigt noch einmal das starke Songwriting über weite Teile des Albums. Nicht zuletzt auch im Balladensektor.

Natürlich ist das Debüt von CRIME eher ein Exot und vielleicht auch ein gesuchtes Teil. Aber deshalb wird „Hard Times“ hier nicht vorgestellt, es geht einfach um tolle Musik, die tief aus dem Herzen kommt und für jeden Hardrocker Pflichtprogramm sein sollte. Leider fand die Scheibe damals zu wenig Beachtung und auch die Zeit war wohl nicht auf der Seite von CRIME. Umso mehr ist dieser Re-Release, dem hoffentlich auch ein physischer folgt, mehr als verdient. Da heißt es zuschlagen!

Stefan