BIG SUN – Rite De Passage

Trackliste:

01. The Sun
02. I Was Loving You
03. Stronger Than Anyone
04. Directions
05. Maiden Sacrafice
06. Lovers Die At Midnight
07. You Know You Want It
08. Ra Horaktus
09. The Totem

 


Spielzeit:
32:35 min. – Genre: Hardrock, AOR, Heavy Metal – Label: Mighty Music – VÖ: 28.06.2024 – Page: www.facebook.com/bigsundk

 

Es gibt ja dieses Sprichwort: „die spinnen, die Finnen“! Für diese Platte muss man es allerdings auf die Dänen umschreiben, denn was BIG SUN auf ihrem Debütalbum „Rite De Passage“ fabrizieren, ist schlichtweg verrückt. Mein Erstkontakt zu diesem Trio war die Single „Directions“, einem wilden Mix aus Prog, AOR und Pop, der leicht an Kollegen wie NIGHT FLIGHT ORCHESTRA aus Schweden erinnert. Was BIG SUN allerdings bei nur neun Songs mit einer guten halben Stunde Spielzeit abfeuern, ist schon ziemlich crazy. Die Spannweite von lupenreinem AOR bis hin zu purem Heavy Metal a´la MERCYFUL FATE ist nicht gerade alltäglich.

Dazu kommt noch die Nähe zu den Überfliegern GHOST, alleine schon wegen der Anonymität aller Mitwirkenden Musiker. Aber auch die erste Single „Lovers Die At Midnight“ ist stark geprägt von Tobias Forge und den Seinen. Selbst der dazugehörige Videoclip könnte als Hommage an GHOST verstanden werden. Oder eben, wenn man es negativ formulieren möchte, als Kopie. Genau so verhält es sich beim Opener „The Sun“, hier gibt es MERCYFUL FATE satt. Genau verstehe ich nicht, was das Trio mit ihrem wilden Genre-Mix bezwecken möchte, aber ich bin ja auch nur ein einfacher Schreiberling.

Allerdings sind Songs wie eben „Directions“ zu gut, um nicht gehört zu werden, der Clip dazu ist ebenfalls sehr gelungen. Mit dem hin und her der musikalischen Einflüsse muss man als Hörer aber erstmal zurecht kommen. Nennt es einfachKunst, die ist immer schwer zu begreifen. Die fehlende Eigenständigkeit muss aber dennoch erwähnt werden, aber BIG SUN stehen ja noch am Anfang ihrer Karriere, da gibt es noch viele Möglichkeiten, sich zu profilieren.

So bleibt „Rite De Passage“ ein recht kurzes respektive kurzweiliges Album, das an eigenen Ideen oft kränkelt, dennoch eine coole Angelegenheit ist, wenn man den echt verrückten Stilmix bedenkt oder/und Fan der oben genannten Kapellen ist.

Stefan

ROCKROAD – Never Too Late

Trackliste:

01. Same Old Ways
02. I Love You When I’m Drunk
03. To Be Me
04. Last Call
05. Anything For Love
06. Song For A Lifetime
07. Insanity
08. Guardian Angel
09. Rock ‘N’ Road
10. We Are One

 

Spielzeit: 41:15 min – Genre: AOR – Label: Lions Pride Music – VÖ: 29.04.2024 – Page: www.facebook.com/RockRoad

 

Es besteht mal wieder Exotenalarm, ROCKROAD stammen von den Philippinen. Das Land mit den vielen Inseln im Westpazifik ist nicht gerade durch eine Vielzahl an Rockbands bekannt. Ich kenne eigentlich nur noch THE BARDOGS das wars dann mit meinem Wissen zur philippinischen Rockszene. Also mal überraschen lassen was den Hörer bei ROCKROAD erwartet und ob die Band im Vergleich zu den anderen Bands anderer Nationen mithalten kann.

Zur Band gehören Johnel Fortaleza am Mikrofon, Kevin Espeleta an den Gitarren, Paulo Al Jesro Malijan an den Tasten, Daniel Alcala an Bass und Roger Ortaliz am Schlagzeug. Alles unbeschriebene Blätter für mich und völlig unbekannt. Die Laufzeit ist bei 10 Songs mit über 41 Minuten erfreulich auf keinen Fall zu kurz geraten.

Gleich der Opener „Same Old Ways” kommt mir sehr vertraut vor, ohne dass ich diesen Song kennen würde. Die Vertrautheit basiert auf den 1980er Vibes die der Song versprüt, hier wird in bester 80er Manier drauf los gerockt und im AOR gewildert was jedem Anhänger dieser Stilrichtung schmecken sollte. Allein vom Musikstil auf die Herkunft den Philippinen zu schließen ist unmöglich, da hier AOR nordamerikanischer Prägung geboten wird. Die Melodien sind zuckersüß, fast schon zu süß gehen die Songs runter wie warmes Öl.

Das Album bietet alles was das AOR Herz begehrt, angefangen bei Rockern bis hin zur Ballade, und das auf einem sehr hohen Niveau. Die zwei schielenden Augen in Richtung Nordamerika könnte man als Kritikpunkt anführen wenn man kleinlich ist. So bleibt nur ein kleiner Kritikpunkt und der betrifft die Produktion die hört sich dumpf an als ob man unter einer Haube wäre und die Becken kommen unsauber. Die Stimme hört sich arg Mittel lastig und nach viel Hall an, kann aber angehört werden ohne dabei zu nerven.

Mit wem oder was kann man ROCKROAD am besten vergleichen, ich schrieb schon das der Blick in Richtung Nordamerika gerichtet wurde, und da liegt der beste Schnittpunkt bei den aus Kanada stammenden RENEGADE, den US Boys von BOYSTOWN, RONNY LEE, 8084, ALIAS, DAKOTA, SHOOTING STAR aber auch ein wenig JOURNEY und SURVIVOR. Das trifft es wohl am besten, in dasselbe Rohr blasen ROCKROAD und geben dabei eine mehr als anständige Figur ab.

Eine coole AOR Scheibe aus Südostasien die gute Stimmung verbreitet.

Balle

INTELLIGENT MUSIC PROJECT – VIII Miracles Beyond

Trackliste:

01. Intro
02. Thunder
03. Days Rollin’
04. For You
05. Real
06. Expecting You
07. Miracles Beyond
08. Then I Knew
09. Anyway
10. Right I Said
11. Believe In Love
12. A New Day
13. Walls
14. Shine For You

Spielzeit: 53:43 min – Genre: AOR / Hard Rock – Label: Eigenproduktion – VÖ: 15.05.2024 – Page: www.facebook.com/IntelligentMusicProject

 

Das INTELLIGENT MUSIC PROJECT kommt mit Album #8 mit dem Titel „VIII – Miracles Beyond“ aus dem Studio und will sich Gehör verschaffen. Das aus Bulgarien stammende von Milen Vrabevski gegründete Musikprojekt ist zu einer festen Größe im Rockgeschäft herangewachsen, acht Alben wollen erst mal mit guter Mucke gefüllt werden, damit hat das INTELLIGENT MUSIK PROJECT absolut keine Mühe, denn alle acht Alben haben es in sich und wandeln zwischen AOR und Hard Rock. Millen hat es auch geschafft etablierte Musiker aus dem Bereichen des AOR und Hard Rock für sein Projekt zu gewinnen, alle Musiker tragen zum positiven Gesamtbild und Erfolg des Musik Projekts bei.

Diesmal mit dabei sind Joseph Williams, John Payne, Carl Santance, Richard Grisman und Slavin Slavchev an den Vocals. Biser Ivanov an den Gitarren, Ernest Tibbs am Bass, für die Tasteninstrumente waren Ivo Stefanov, Yasen Velchev und Samuel Eftimov verantwortlich. Die Drums hat Simon Phillips übernommen und für das Orchesterfeeling sorgt das Intelligent Music Strings Orchestra via Quarto Quartet.

Wie schon auf den Vorgängeralben kommt sehr starker und abwechslungsreicher AOR bis Hard Rock aus den Boxen, vergleichen kann man mit den Vorgängern aber auch TOTO, ASIA, SURVIVOR, KANSAS meets RAINBOW, NAZARETH und URIAH HEEP. Nicht nur durch die Stimmen von Williams und Payne kommt die Ähnlichkeit zu TOTO und ASIA, auch der Sound geht phasenweise in die Richtung der beiden Bands nur ein wenig frischer und härter. Jeder der Sänger kann für sich Akzente setzten und überzeugen, ein weiterer Pluspunkt ist das oft verwendete Piano das sehr gut ins Gesamtbild passt, genau wie die Streicher die nicht nur im Hintergrund agieren sondern wenn es der Song erfordert voll da sind. Die Gitarren, Keyboards, Bass und Drums sind wie es sich für ein anständiges Musikprojekt gehört auch vorhanden und dass nicht zu knapp.

Beim INTELLIGENT MUSIC PROJECT gibt es nichts was es nicht gibt, AOR Hymnen oder Hard Rock Stampfer befinden sich auf einem gewohnt sehr hohem Niveau. Um ehrlich zu sein habe ich von diesem Project noch keine 0815- oder Durchschnittsnummern gehört. Sicher ist Musik Geschmackssache aber was das INTELLIGENT MUSIC PROJECT bietet ist schon sehr großes Kino und auf einem sehr hohen Level und man meint bei jedem Album das das Ende der Skala erreicht wäre. Aber das Musik Projekt überrascht auf jedem Album mit verdammt cooler Rockmucke die wirklich nicht alltäglich ist und unter allen Umständen genossen werden sollte.

Das INTELLIGENT MUSIC PROJECT beweist erneut das das INTELLIGENT nicht sinnlos und umsonst im Namen steht.

Balle

NIGHT PLEASURE HOTEL – Portraits

Trackliste:

01. Niko
02. Just This Once
03. We Say Goodbye
04. Walking Through The Horizon
05. You And I
06. Sweet Melodies Of Rain
07. Shivers
08. What I Feel
09. Julia
10. Suddenly
11. For You
12. Quella Sera

Spielzeit: 60:30 min – Genre: AOR – Label: Art Of Melody Music – VÖ: 31.05.2024 – Page: www.facebook.com/NPHotelBand

 

Upps, NIGHT PLEASURE HOTEL, noch nichts von gehört, die Band will mit ihrem Debütalbum „Portraits“ ein Stück vom Kuchen abhaben. In der Promoinfo als brandneue AOR Sensation aus Bella Italia angekündigt geht es in eine Stunde Rockmusik. Mit von der Partie sind Alex Mari am Mikrofon, Gitarre, Bass und Keyboards, Sebastiano Barbirato an Gitarre und Bass sowie Gianluca Pisana an Drums und Piano. Und eins vorweg das Trio hat es gewaltig hinter den Ohren.

Die Produktion klingt zwar ein wenig steril, geht aber trotzdem als gut bis sehr gut durch. Empfohlen werden NIGHT PLEASURE HOTEL für Fans von SURVIVOR, FOREIGNER, PRISM und TOTO, was ich nicht ganz nachvollziehen kann. Bei PRISM und TOTO gehe noch mit, die beiden Anderen weniger. Ich würde sogar noch EYE, HIT THE GROUND RUNNIN‘, BLANC FACES und FIND ME hinzunehmen, bei den beiden Letzt genannten liegt der Punkt mit der größten Überschneidung. Die Stimme von Alex hat eine starke Ähnlichkeit mit der von Robbie LaBlanc aber auch ein wenig John Harrison (EYE). Die Band klingt so gar nicht nach Italien, sondern es kommt US AOR aus den Boxen der sich an einigen der besseren orientiert und ihre Sache verdammt gut machen. Die Gitarren gehen in Ordnung, für mich ein bisschen zu zurückhaltend und brav, die Keyabteilung macht auch eine sehr gute Figur, der Drummer hat auch einiges auf dem Kasten, ich habe nur irgendwie das Gefühl das man es gelegentlich mit einer Blechkiste aus der Technikabteilung zu tun zu haben.

Das Trio macht hier normal alles richtig, es wird gerockt, die Tränen fließen auch des Öfteren, für manchen vielleicht zu oft, es könnten auch zwei Rocker mehr sein. Für mich ein zu Zahm, nicht schlecht sondern zu brav, nett und lieb. Ich vermisse hier ein wenig mehr Mut hin mit ein paar dezenten Genreübergreifenden Blicken hin zum Hard Rock der ein wenig Dreck mitbringt. Schlecht ist der AOR aus dem Land des Stiefels nicht, ich wüsste auch nicht wo ich den Rotstift ansetzen könnte. Das Gefühl des Drum Computers reicht nicht um einen Punktabzug zu rechtfertigen. Hier kommt anständiger AOR der ebenso produziert wurde aus den Boxen und damit ein sehr großes Basta. Italien kann nicht nur auf Strandurlaub, Antike Stätten, berühmte Städte wie Venedig, Rom, Florenz, Mailand, den Lago di Garda, Pasta, Pizza und Frutti di Mare stolz sein sondern auch auf eine nagelneue Band die den Namen NIGH PLEASURE HOTEL trägt. Beim nächsten Mal bitte mehr Mut und nicht soviel Drama.

„Niko“ ein perfekter Start in ein AOR Album, „Just This Once“ der perfekte AOR Song. „We Say Goodbye“ eine Ballade bis zur Mitte nur mit Gesang und Klavier, ab der Mitte geht das Ding mit allem ab, „Walking Through The Horizon“ nicht schlecht aber man denkt wann geht es so richtig los. „You And I“ hier wird wieder mit mehr Energie gearbeitet, „Sweet Melodies Of Rain“ ein traumhafter Song für den Sonnenuntergang am Meer. „Shivers“ fängt lahm an und steigert sich im Verlauf, „What I Feel“ kommt mit viel Drama, sehr viel Drama. „Julia“ hier meint man fast ein verschollener Song von PRISM läuft gerade im Radio, „Suddenly“ hier wird das Drama auf die Spitze getrieben. „For You“ hier wird mutig mit Reggae gearbeitet allerdings mit Drama, „Quella Sera“ eine Powerballade auf Italienisch, stark gemacht das Teil.

Balle

JD MILLER – Empyrean

Trackliste:

01. Prelude Of The Empyrean
02. The Butterfly
03. Inside The Night
04. Out Of Control
05. I’ll Never Give Up
06. Awake (We Are The Machines)
07. One In A Million
08. Call The Police
09. Enemy
10. Alive

 

Spielzeit: 44:18 min – Genre: Heavy AOR – Label: Mighty Music/Target Group – VÖ: 10.05.2024 – Page: www.facebook.com/jdmillerrock

 

War ja eigentlich eine Selbstverständlichkeit, dass ich nach dem letzten Album von JD MILLER, „Icarus“, auch ihre vierte Platte rezensieren muss. Das Ding war ein absoluter Volltreffer und dementsprechend hoch fielen meine Erwartungen für „Empyrean“ aus.
Und ja, sie haben es so ziemlich wieder getan. Die Schweden ohne ein Bandmitglied namens JD Miller haben sich die Genrebezeichnung „Heaviest AOR around“ auf die Fahne schreiben lassen, und das kann man auch durchaus so formulieren. Einiges an elektronischen Elementen, Synthesizer, Eingängigkeit, der ein oder andere härtetechnisch runtergefahrene Part, aber insgesamt ein stabiler Härtegrad bei überdurchschnittlicher Ohrwurmdichte.
Soundtechnisch ist das ganze stabil, gesangstechnisch und spielerisch erwartungsgemäß auch. Und während ich den niedersten Auswüchsen von AOR unterstelle, musikalisch ungefähr so vorhersehbar wie Schlager zu sein, haben JD MILLER eine ganze Menge an unerwarteten Harmoniewendungen, coolen Gesangslines, abwechslungsreichen Arrangements und durchdachten Mittelteilen im Gepäck. Sollte auch der vorverurteilendste aller Hörer anerkennen können.
Ganz so leicht wie sein Vorgänger macht es „Empyrean“ seinem Konsumenten aber nicht. Die ersten vier Songs auf „Icarus“ (oder fünf?) waren allesamt sehr unterschiedliche absolute Hits, und dieses Niveau erreicht nach dem Intro der erste Song „The Butterfly“ leider nicht ganz. Aber dann kommt „Inside The Night“ mit dem klassischen JD-Feeling in der Strophe, dem eingängigen Chorus, dem coolen Synth-Arp und dem gut gemachten Mittelteil, und „Out Of Control“ macht auch nicht weniger Spaß als der.
„Call The Police“ hat einen gewissen Metal-Synthwave-Vibe, was sehr schön funktioniert, und „Enemy“ punktet mit Ohrwurmchorus und erfreulicher Intensivierung gegen Ende.
Das mal so als Auswahl. Gefühlt bleibt „Empyrean“ etwas hinter seinem Vorgänger zurück, dessen Songs im Schnitt einfach etwas mehr eigenen Charakter besitzen, und ein paar mehr kompositorische Alleinstellungsmerkmale. Das ändert aber nichts daran, dass JD MILLER ihren eigenen Stil beibehalten haben, der perfekt rund, auf die exakt richtige Menge an elektronischen Elementen setzt, musikalisch nicht immer die selben Kamellen aufwärmt und auch auf „Empyrean“ mächtig Laune macht.

Fazit:
Nicht so drastisch hart, dass es den AOR-Fan verschrecken würde; nicht so keyboardig-eingängig, dass sich der Metaller davon abgestoßen fühlen müsste: JD MILLER sind der kleinste gemeinsame Nenner der Rock-Garage-Leserschaft, und der sei auch das vierte Album der Schweden wärmstens empfohlen.

Anspieltipps:
„Inside The Night“, „Out Of Control“, „Call The Police“ und „Enemy“

Jannis

FM – Old Habits Die Hard

Trackliste:

01. Out Of The Blue
02. Don’t Need Another Heartache
03. No Easy Way Out
04. Lost
05. Whatever It Takes
06. Black Water
07. Cut Me Loose
08. Leap Of Faith
09. California
10. Another Day In My World
11. Blue Sky Mind

Spielzeit: 51:06 min – Genre: AOR – Label: Frontiers Music srl – VÖ: 03.05.2024 – Page: www.facebook.com/FMofficial

 

Der Brite mit der markanten Stimme, Steve Overland ist mit seiner AOR Truppe FM zurück, leise treten ist bei den Rockern trotz fortgeschrittenen Alters Fehlanzeige oder kommt nicht in die Tüte. So hat Steve neben Gesang auch die Gitarre geschwungen und Jim Kirkpatrick ebenfalls Gitarre, Jem Davis an den Keys, Merv Goldswerthy am Bass und Pete Jupp um sich gescharrt um ein feines Teil ein zu zimmern.

Das lässige Album Cover passt irgendwie zum Titel „Old Habits Die Hard“, genau so klingt es auch. FM sind mit ihren alten Gewohnheiten zurück um den Kontinent zu rocken. Dieses Unternehmen gelingt wie nicht anders zu erwarten war mit Bravour und ohne schwächen erkennen zu lassen. Trotz des Todes von Steves Bruder und FM Gründungsmitglied Chris wurde ein Album aufgenommen das alle Tugenden von FM enthält. Melodien ohne Ende, Gitarren duellieren sich mit den Keyboards und die Rhythmusfraktion spielt den Antreiber. Die Songs befinden sich wie immer bei FM auf einem sehr hohen Niveau, die Stimme von Steve ist einzigartig entweder man kann damit oder nicht.

Wer die alten FM verehrt wird mit „Old Habits Die Hard“ voll auf seine kosten kommen, alle anderen die die Band nicht kennen sollten mal probehören ob es passen könnte, wer noch nie mit FM konnte, ab zur nächsten Rezi. Da ich alle Studioalben der Band kenne und nur eins dazu sagen kann, egal welches Album man aus der langen Karriere der Band nimmt, schlecht oder Durchschnitt ist hier nicht. Hier wird geklotzt nicht gekleckert. FM sind einfach nur FM, dabei aber eine Bank und Macht für sich wobei man ein Merkmal auf seiner Seite hat, dass ist Steves einzigartige Stimme. Sie klingt beim ersten Hören sehr zerbrechlich und fast schon fad bis man sich an die Tonlage gewöhnt hat und ab da dann alle Nuancen und Zaubereien mit den Stimmbändern mitbekommt. Der Rest der Band macht auch alles richtig aber das Merkmal ist und bleibt die Stimme von Steve die es so in dieser Form nicht nochmal gibt.

Eine beeindruckende Vorstellung mit dem AOR Made in Great Britain, besser kann man AOR nicht repräsentieren.

„Out Of The Blue“ könnte aus der Aufnahme Session von „Indiscreet“ stammen, „Don’t Need Another Heartache“ ein für FM typisches AOR Schmankerl, geht es besser? Nöö!i! „No Easy Way Out“ FM wie sie in den 80ern Unterwegs waren, „Lost“ man nehme zu dem Grundsound ein klein wenig Blues und fertisch ist das FMsche Sahneteil. „Whatever It Takes“ hier wird mit sehr viel Gefühl gerockt, „Black Water“ was für einen Melodic Reißer haben die Briten da aus dem Ärmel geschüttelt. „Cut Me Loose“ wer FM bis jetzt nicht kannte, genau so ein Song steht für FM und nur für FM nicht mehr aber auch nicht weniger, „Leap Of Faith“ fängt sehr langsam und still mit Akustikgitarre an bis die Drums einsetzen ab da bricht ein Orkan los, besser kann man AOR nicht zelebrieren. „California“ klingt nach einem einsamen Highway im Cabrio bei 30 Grad im Schatten und FM aus der Musikbox, „Another Day In My World“ braucht ein paar Anläufe bis er sitzt, aber dann sitzt er passgenau, „Blue Sky Mind“ der nächste Volltreffer den FM mitten ins Schwarze treffen und leider das Ende des Albums.

Balle

STEALIN HORSES – Stealin Horses (RG-Zeitmaschine)

Trackliste:

01. Turnaround
02. Where All The Rivers Run
03. Rain
04. Harriet Tubman
05. Walk Away
06. The Well
07. Gotta Get A Letter
08. Dyin’ By The Gun
09. Tangled
10. Ballad Of The Pralltown Cafe

 

Spielzeit: 38:47 min – Genre: AOR – Label: Arista BMG – VÖ: 1988 – Page:

Das ich an dieses selbst betitelte Album von STEALIN HORSES kam war wieder mal Hang Loose Records schuld, um genauer zu sein das Demo Tape vom Juli 1999 wieder randvoll mit Subjektiv-Ultimativen Pflichtkauftips. Die Band befand sich auf dem Tape in verdammt starker Gesellschaft die aus NEWMAN, MICHAEL SWEET, Randy Jackson’s CHINA RAIN, LORD TRACY, JADED HEART, TREAT, GOWAN, PAUL LAINE, DUKE JUPITER, BILLY BRANIGAN, EDDIE MONEY, JACKIE BODIMEAD und noch einige mehr, bestand. Alle ausgewählten Songs auf dem Tape waren Volltreffer und der enthaltene Song von STEALIN HORSES „Turnaround“ traf sofort bei mir auf Anklang also habe ich die CD geordert die aus dem Jahr 1988 stammt.

Die Band bestand damals aus Kiya Heartwood an Mikrofon und Gitarren sowie Kopana Terry an den Drums. Komplettiert wurde STEALIN HORSES durch eine Reihe an Musikern die auf Namen wie Steve Lukather, Mandy Meyer, Mike Porcaro, Neil Young und noch ein paar mehr hören.

STEALIN HORSES waren leider ein Band die bei uns nicht wirklich bekannt wurden, obwohl das Material eine andere Sprache spricht und beim ersten Hören sitzt. Die Melodien gehen sofort ins Blut und bleiben sehr lange im Gedächtnis falls man die überhaupt mal vergisst. STEALIN HORSES hatten zwei unwiderstehliche Pluspunkte die schon mal dreiviertel ausmachen, mit Kiyra besaß man eine großartige Sängerin und die Songs waren/sind immer noch sehr eingängig und catchy. So rockten sich die Musiker, ich weiß bis heute nicht ob es eine echte Band oder nur eine Project war, egal was es am Ende dann auch war es hat gefallen. Jeder Song hätte riesiges Radiopotential und einige wären auch für die Disco geeignet.

Am besten in Szene gesetzt wurden die Stimme von Kiyra und die Gitarren egal ob E oder Akustik, die Drei spielten deutlich die Hauptrolle, danach kamen Bass und Schlagzeug, die Keyboards wurden dezent aber effektiv eingesetzt. So ergab sich ein sehr feines Gesamtbild das Lust auf mehr macht.

Vergleichen kann man den AOR von STEALIN HORSES am besten aus einer Schnittmenge von FIONA, JAIME KYLE, BRUCE SPRINGSTEEN, THE MEN, MITCH MALLOY, BRYAN ADAMS, JOHN MELLENCAMP, AVIATOR, MARK FREE, BEAU GESTE, ROBIN BECK, PAT BENATAR, BOYSTOWN, GLEN BURTNICK und alle anderen die Mucke in dieser Art und Weise machen. Die Songs wurden auch mal mit Country Vibes verfeinert ohne dass die zu Softis degradiert, sondern aufgewertet wurden.

1991 folgte noch das Album „Mesas And Mandolins“ das nicht minder Schlecht als das Debütalbum ist. Leider war es das mit den Infos die ich zu STEALIN HORSES habe, aber es gibt zwei sehr gute Alben die ihre Spuren in der Musikwelt hinterlassen haben. Wer auf die von mir erwähnten Musiker und Bands steht sollte sich STEALIN HORSES mal genauer ansehen. Bei einem der Großen Streaming Anbietern sind beide Alben zu finden.

Mit „Turnaround” setzt die Band gleich am Anfang ein sehr großes Ausrufezeichen, „Where All The Rivers Run“ ein starker Rocker der Potential zum Hit gehabt hätte. „Rain“ macht gleich da als Highlight weiter wo die beiden Vorgänger aufgehört haben, „Harriet Tubman“ mehr Gefühl kann man nicht in einen Song stecken. „Walk Away“ hätte bei entsprechender Promotion das Potential für die oberen Regionen der Charts gehabt, „The Well“ erinnert irgendwie an einen Mix aus FIONA, PAT BENATAR und all die anderen oben erwähnten Vergleiche. „Gotta Get A Letter“ ist ein sehr starker Abgeh-Rocker der auf Anhieb sitzt, „Dyin’ By The Gun“ kommt mit Country Flair und Blues Riffing. „Tangled“ ein cooler Rocker der mehr Aufmerksamkeit verdient hätte, “Ballad Of The Pralltown Cafe” eine starke Ballade nur mit Gesang und Akustikgitarre.

Balle

HONEYMOON SUITE – Alive

Trackliste:

01. Alive
02. Find What You‘ve Looking For
03. Done Doin Me
04. Not Afraid To Fall
05. Tell Me What You Want
06. Give It All
07. Love Comes
08. Broken
09. Livin Out Loud
10. Does’t Feel That Way

 

Spielzeit: 37:54 min – Genre: AOR / Melodic Rock – Label: Frontiers Music srl – VÖ: 16.02.2024 – Page: www.facebook.com/HMSLive/

 

Eintrag ins Logbuch des Traumschiffes auch genannt Rock Garage, es ist Rockin‘ Time auf dem Times Square mit der Taktzeit 21.02.2024 und die Ollen Kanadier von HONEYMOON SUITE sind erfreulicherweise Aktiver als Aktiv und hauen ihr neuntes Studioalbum unter die Rockende Gemeinde. Mal sehen ob der Rat was zu mosern hat. Die Geschichte um HONEYMOON SUITE fing 1983 an als sie einen Band Contest des Radiosenders Q107 gewannen ab da waren und sind HONEYMOON SUITE mit ihrer Musik fester Bestandteil der Rockszene.

Zur aktuellen Besetzung gehören Johnnie Dee für den Gesang verantwortlich, Derry Grehan an Gitarre und Keyboards, Peter Nunn an Keyboards, Gary Lalonde Bass und Dave Betts an den Drumsticks. Können die Kanadier in der Besetzung überzeugen? Ich würde behaupten ja, dass können sie ohne sich dabei zu blamieren.

Auf „Alive“ finden sich alle Tugenden für die sich HONEYMOON SUITE in den 80ern ausgezeichnet haben. Es kommen locker flockige Melodien, fast schon mit einer Selbstverständlichkeit, zum Einsatz, dass man meinen könnte sie wären nie weg gewesen. Ich gehe sogar soweit und behaupte das „Alive“ der Nachfolger von „Monsters Under The Bed“ 1991 sein könnte, nur eben mit 33 Jahren Verspätung auf dem Highway To Rock auf dem Asphalt auftaucht, und dabei alles nass macht was nicht in derselben Liga spielt. Die alten Knaben zeigen der Jugend hier mehr als deutlich das mit ihnen immer noch zu rechnen ist und sie für eine oder mehrere Überraschungen Gut sind. Die Songs befinden sich auf einem wie gewohnt sehr hohen Niveau. Die Band schreckt nicht davor zurück die Keyboards oder den Synthi mal als Bläserersatz einzusetzen, was sich sehr gut mit der Mucke vereinen lässt. Oder die Keys werden wie in den 80ern gespielt und bilden mit den Gitarren und der Stimme ein Klangbild das sich sehr gut in meinem Lieblings Jahrzehnt den 1980ern machen würde.

Egal wie sehr ich mich anstrenge ich könnte hier keinen Song erwähnen der auch nur einen Muck besser oder schlechter als die anderen wäre. Alle 10 Songs befinden sich auf einem sehr hohem Niveau und erinnern mich an die glorreichen Zeiten in denen Rock Mucke mehr als nur ein Nischenprodukt oder Schattendasein fristen musste wie zur jetzigen Zeit. Wer HONEYMOON SUITE nicht kennt, kennt einen der Exportschlager nicht, die von der Qualität her ohne abzustinken sehr leicht mit LOVERBOY, BRYAN ADAMS, PRISM und wie sie sich alle nennen mithalten. Nebenbei zeigen die reifen Knaben der Jugend wie man sehr gute, fesselnde und melodische Musik komponiert, einspielt und dabei überzeugen kann. HONEYMOON SUITE sind bekannt dafür dass sie Groove Monster liefern können aber ein solch derartiges Album hätte ich in dieser Form nicht erwartet.

Abschließend sei angemerkt, dieses Album ist für jeden DER PARTY SOUNDTRACK der auf geile Rock Mucke steht die weder zu soft noch zu hart ist, sondern einfach zum mitgrooven animiert, sei es Tanzen oder mit dem Fuß im Takt mitwippend. Diese Good Mood Musik lässt einen alles um einen rum vergessen, und verwandelt den Raum in dem man sich beim Hören befindet in eine Zeitmaschine in eine Zeit als das Benzin noch bezahlbar war und eine Vinyl LP nicht einen Lottogewinn gekostet hat sondern auch bezahlbar war. Einzig die zurückhaltende Produktion und magere Spielzeit fallen beim genauen Hinsehen negativ auf aber nur wenn man penibel ist.

„Alive“ macht einen sehr guten Einstieg in das Album, „Find What You‘ve Looking For“ ein Rocker mit vielen Wendungen. „Done Doin Me“ ich glaube ich befinde mich in den 1980ern und höre gerade einen #1 Hit der Top Ten, „Not Afraid To Fall “ der Song reißt mehr als eine Schneise in die Trommelfelle, soft aber genial. „Tell Me What You Want“ fängt soft und zurückhaltend an um dann im Refrain einen auf dicke Klöten zu markieren, „Give It All“ macht verdammt viel Spaß das Teil. „Love Comes“ eine traumhafte Powerballade für diejenigen die Nahe am Wasser gebaut haben, „Broken“ ein für nordamerikanische Bands typischer Rocker der gute Stimmung verbreitet. „Livin Out Loud“ kommt mit einem leichten Blues und Funk Touch, „Does’t Feel That Way“ die abschließende Ballade für Freunde der sanften Töne.

Balle

SYMPHONY OF SWEDEN – Haunted

Trackliste:

01. Haunted
02. Exit – When There’s Nowere Else To Run
03. Get Out Of My Mind
04. Bad Thoughts
05. Even If Solo
06. Lay Them Down
07. Show Me Love
08. Down And Counting
09. Just Let It Bleed
10. That Night
11. Black Painted Heart
12. Goodbye

Spielzeit: 35:58 min – Genre: AOR / Melodic Rock – Label: Eigenproduktion – VÖ: 07.02.2024 – Page: www.facebook.com/symphonyofsweden/

 

Vor kurzem kam Garagenoberrockmetallianer Julian mit der Promo zum Album „Haunted“ von SYMPHONY OF SWEDEN an und meinte das könnte was für dich sein. Promos runtergeladen und im Hördurchgang wollte die Mucke nicht wirklich zünden, ich denke mal das ich zu der Zeit nicht in der Stimmung für AOR aus Skandinavien war. Bei Durchgang zwei gefiel mir das Ding schon eine Spur besser. Aber dann bei Hörprobe #3 kam der Öha Effekt und das Album zündete den Nachbrenner.

Auf meine Anfrage bei der Band ob die Songlänge für die Promos gekürzt wurde oder ob die offiziell auch bei, trifft auf die Mehrheit der Songs zu, unter drei Minuten liegen bekam ich folgende Antwort. Ich sei nicht der Erste der die Frage stellt, und frei nach Pere Geselle von ROXETTE „Langweile uns nicht, sondern bring uns zum Chorus, und wir mögen es kurz… 3 Minuten pro Song, Yes!“ Irgendwie treffend die Antwort. Obwohl die Songs unter drei Minuten liegen kommen sie auf den Punkt und wirken beim Hören bedeutend länger. Ohne Langeweile, Nerven strapazierend, mit zuckersüße Melodien wie sie nur Skandinavier zu schreiben in der Lage sind geht es durch die 12 Songs des Albums.

Zu SYMPHONY OF SWEDEN gehören Linus Wester am Mikrofon, Pontus Hagberg an Keyboards, nicht definierte Instrumente und Backing Vocals, Gitarre und Bass Henrik Bodin-Sköld, für die Drums verantwortlich waren Niklas Bengtsson, Erik Günther und Jon Skäre.

Was neben der Länge der Songs auffällt sind die Vocals von Linus, der Typ hat ein Organ das jedem Rockfan schmecken sollte, bei mir sorgte die Stimme für das eine oder andere Highlight. Vergleichen kann man ganz grob umschrieben aus einem Elixier aus einer sehr rauen Version von Mikael Erlandsson hier, Ole Evenrude dort und mit dem Sahnehäubchen ein wenig Timbre von Torstein Flakne, und dieses Elixier passt perfekt zum Skandi AOR / Melodic Rock den SYMPHONY OF SWEDEN dem Hörer anbieten. Die Gitarren gehen unter Volldampf in die Breitseite und machen hier deutlich das keine Weichspülmucke läuft. Die Tastenfront trägt ihren Anteil dazu bei das dieses Album zu einem der sehr frühen Highlights gehört. Der Bass ist nicht nur im Hintergrund sondern traut sich auch mal aus der letzten Reihe hervor um für Aufregung zu sorgen. Die Drums hauen einem nach dem Anderen raus und treiben wie Sau.

Der Stil ist für mich perfekt ins Licht gerückter skandinavischer AOR / Melodic Rock in einer Schnittmenge aus ja The One And Only rockende ROXETTE, MIKAEL ERLANDSSON, AGE OF REFLECTION, ALIEN, EVENRUDE, STAGE DOLLS, TINDRUM, PERFECT PLAN, KENT HILLI, TREAT und noch viele mehr die aus dem Hohen Norden stammen und so einfach wie es sich anhört in der Lage sind starke Rock Mucke zu produzieren. Mit Melodien, perfekten Vocals, einer intensiven Instrumentierung, kraftvollen Produktion die in den Höhen mehr Dynamik vertragen könnte fräst sich „Haunted“ durch meine Gehörgänge bis in die letzte Ecke meines Gedankenapparates. So fügt sich alles zu einem fast schon perfekten Gesamtbild zusammen, warum fast perfekt, die Party könnte für mich ruhig noch eine Stunde länger gehen als die knapp unter 36 Minuten.

„Haunted“ geht gleich mal als Schmankerl durch, „Exit – When There’s Nowere Else To Run“ ganz großes Rock Kino mit Schmackes. „Get Out Of My Mind“ wäre in den goldenen 80ern sehr lange auf #1 in den Top Ten gewesen, und hätte Dauerrotation bei Formel 1 generiert, „Bad Thoughts“ das nächste Meisterstück bester AOR der in ROXETTEscher Art runtergeht wie Öl. „Even If Solo“ der Perfekte Song für den Wecker, wenn der Kommt ist man von 0 auf 100, Melodie, Intensität, Kirchenchor, Drama der hat alles, „Lay Them Down“ der Song für eine Sterbeszene in einem Liebesdrama. „Show Me Love“ kann es jemand besser, um ehrlich zu sein nöö, „Down And Counting“ geht in bester Skandi Tradition voll nach vorne. „Just Let It Bleed“ das Drama welches bei den Verleihungen einen solchen den Oscar bekommen würde, „That Night“ der nächste Ohrwurm der einem nicht mehr aus der Birne will. „Black Painted Heart“ stürmt flott auf das drohende Finale zu, „Goodbye“ macht auf QUEENs Art das Licht mit episch und balladesk aus

Balle

CARE Of NIGHT – Reconnected

Trackliste:

01. Street Runner
02. Tonight
03. Caught Feelings
04. No One Saves The World Alone
05. Melanie
06. Half Of My Heart
07. Follow Through
08. Wrong
09. End Of A Chapter
10. Stay With Me
11. You’ve Been Right Here All Along

Spielzeit: 48:40 min – Genre: AOR – Label: Frontiers Music s.r.l. – VÖ: 17.11.2023 – Page: https://facebook.com/careofnight

 

Album Nummer 3 der Schweden CARE OF NIGHT steht vor der Frontiers Weihnachtstür, diesmal dabei sind Calle Schönberg am Mikrofon, Viktor Öström Berg an der Gitarre, Victor Berg an den Keyboards, Niklas Svensson Nattfare am Bass und Linus Svensson am Schlagzeug. Haben die Jungs aus Skandinavien auf den beiden Vorgängeralben astreinen AOR mit allen skandinavischen Tugenden und Leichtfüßigkeit geboten, so macht der dritte Streich keine Ausnahme oder spielt den Ausreißer denn schlecht ist hier nicht.

Die Stimme von Calle ist sicherlich Geschmackssache, ich persönlich finde das sie sehr gut mit der Mucke harmoniert und sehr gut dazu passt. Die Stimme erinnert mich an Martin Holsner von CAPTAIN BLACK BEARD und zeigt keine Schwäche. Die Gitarren donnern ganz schön in die Parade, von AORscher Zurückhaltung keine Spur, der Klampfe wird genügend Freiheit gegönnt. Die Keys sind mal typisch Skandi like, mal Pianohaft, oder 80er Retromucke ausgeführt. Der Bass hält sich vornehm zurück dafür machen die Drums einen auf Krawallbruder und hauen einem die Hucke voll.

Hier stellt sich beim hören für mich wieder dieses Gefühl der Vertrautheit ein, dieses Gefühl habe ich meistens bei Künstlern aus Skandinavien, die Jungs haben es einfach nur drauf anständige Songs zu schreiben und produzieren. Ich kann mich nicht wirklich daran erinnern wann mir mal Musik der härteren Spielart aus dem hohen Norden nicht gefallen hätte. Vielleicht mit der Ausnahme HAMMERFALL, die treffen irgendwie nicht meinen Nerv und gehen spurlos an mir vorbei. Nicht so Künstler und Bands wie z.B. MIKAEL ERLANDSSON, LOVER UNDER COVER, LAST AUTUMN’S DREAM, AUTUMN’S CHILD, BROTHER FIRETRIBE, CAPTAIN BLACK BEARD und genau in ein ähnliches Rohr blasen auch CARE OF NIGHT. Es wird Skandi AOR der besseren Sorte geboten der so simpel es auch klingen mag einfach gefällt und überzeugen kann. Ohne einen Kritikpunkt geht das Album „Reconnected“ runter wie ein sehr guter Jahrgangswein

„Street Runner“ ein cooler Schwedenhappen, „Tonight“ geht sowas von auf die Zwölf. „Caught Feelings“ fängt sehr gut an, geht genauso weiter, ein Highlight, „No One Saves The World Alone“ eine Ballade. „Melanie“ überzeugt mit Charme, „Half Of My Heart“ mit viel Drama rocken sich die Jungs durch den Song. „Follow Through“ besticht durch seine Leichtigkeit, „Wrong“ ein Rocker mit Drama interessant geboten. „End Of A Chapter“ erinnert an Skandi-Journey, „Stay With Me“ geht wieder voll an die AOR Fraktion, „You’ve Been Right Here All Along“ hier hätte ich mir anstatt der Ballade noch einen Rocker gewünscht.

Balle