HONEYMOON SUITE – Alive

Trackliste:

01. Alive
02. Find What You‘ve Looking For
03. Done Doin Me
04. Not Afraid To Fall
05. Tell Me What You Want
06. Give It All
07. Love Comes
08. Broken
09. Livin Out Loud
10. Does’t Feel That Way

 

Spielzeit: 37:54 min – Genre: AOR / Melodic Rock – Label: Frontiers Music srl – VÖ: 16.02.2024 – Page: www.facebook.com/HMSLive/

 

Eintrag ins Logbuch des Traumschiffes auch genannt Rock Garage, es ist Rockin‘ Time auf dem Times Square mit der Taktzeit 21.02.2024 und die Ollen Kanadier von HONEYMOON SUITE sind erfreulicherweise Aktiver als Aktiv und hauen ihr neuntes Studioalbum unter die Rockende Gemeinde. Mal sehen ob der Rat was zu mosern hat. Die Geschichte um HONEYMOON SUITE fing 1983 an als sie einen Band Contest des Radiosenders Q107 gewannen ab da waren und sind HONEYMOON SUITE mit ihrer Musik fester Bestandteil der Rockszene.

Zur aktuellen Besetzung gehören Johnnie Dee für den Gesang verantwortlich, Derry Grehan an Gitarre und Keyboards, Peter Nunn an Keyboards, Gary Lalonde Bass und Dave Betts an den Drumsticks. Können die Kanadier in der Besetzung überzeugen? Ich würde behaupten ja, dass können sie ohne sich dabei zu blamieren.

Auf „Alive“ finden sich alle Tugenden für die sich HONEYMOON SUITE in den 80ern ausgezeichnet haben. Es kommen locker flockige Melodien, fast schon mit einer Selbstverständlichkeit, zum Einsatz, dass man meinen könnte sie wären nie weg gewesen. Ich gehe sogar soweit und behaupte das „Alive“ der Nachfolger von „Monsters Under The Bed“ 1991 sein könnte, nur eben mit 33 Jahren Verspätung auf dem Highway To Rock auf dem Asphalt auftaucht, und dabei alles nass macht was nicht in derselben Liga spielt. Die alten Knaben zeigen der Jugend hier mehr als deutlich das mit ihnen immer noch zu rechnen ist und sie für eine oder mehrere Überraschungen Gut sind. Die Songs befinden sich auf einem wie gewohnt sehr hohen Niveau. Die Band schreckt nicht davor zurück die Keyboards oder den Synthi mal als Bläserersatz einzusetzen, was sich sehr gut mit der Mucke vereinen lässt. Oder die Keys werden wie in den 80ern gespielt und bilden mit den Gitarren und der Stimme ein Klangbild das sich sehr gut in meinem Lieblings Jahrzehnt den 1980ern machen würde.

Egal wie sehr ich mich anstrenge ich könnte hier keinen Song erwähnen der auch nur einen Muck besser oder schlechter als die anderen wäre. Alle 10 Songs befinden sich auf einem sehr hohem Niveau und erinnern mich an die glorreichen Zeiten in denen Rock Mucke mehr als nur ein Nischenprodukt oder Schattendasein fristen musste wie zur jetzigen Zeit. Wer HONEYMOON SUITE nicht kennt, kennt einen der Exportschlager nicht, die von der Qualität her ohne abzustinken sehr leicht mit LOVERBOY, BRYAN ADAMS, PRISM und wie sie sich alle nennen mithalten. Nebenbei zeigen die reifen Knaben der Jugend wie man sehr gute, fesselnde und melodische Musik komponiert, einspielt und dabei überzeugen kann. HONEYMOON SUITE sind bekannt dafür dass sie Groove Monster liefern können aber ein solch derartiges Album hätte ich in dieser Form nicht erwartet.

Abschließend sei angemerkt, dieses Album ist für jeden DER PARTY SOUNDTRACK der auf geile Rock Mucke steht die weder zu soft noch zu hart ist, sondern einfach zum mitgrooven animiert, sei es Tanzen oder mit dem Fuß im Takt mitwippend. Diese Good Mood Musik lässt einen alles um einen rum vergessen, und verwandelt den Raum in dem man sich beim Hören befindet in eine Zeitmaschine in eine Zeit als das Benzin noch bezahlbar war und eine Vinyl LP nicht einen Lottogewinn gekostet hat sondern auch bezahlbar war. Einzig die zurückhaltende Produktion und magere Spielzeit fallen beim genauen Hinsehen negativ auf aber nur wenn man penibel ist.

„Alive“ macht einen sehr guten Einstieg in das Album, „Find What You‘ve Looking For“ ein Rocker mit vielen Wendungen. „Done Doin Me“ ich glaube ich befinde mich in den 1980ern und höre gerade einen #1 Hit der Top Ten, „Not Afraid To Fall “ der Song reißt mehr als eine Schneise in die Trommelfelle, soft aber genial. „Tell Me What You Want“ fängt soft und zurückhaltend an um dann im Refrain einen auf dicke Klöten zu markieren, „Give It All“ macht verdammt viel Spaß das Teil. „Love Comes“ eine traumhafte Powerballade für diejenigen die Nahe am Wasser gebaut haben, „Broken“ ein für nordamerikanische Bands typischer Rocker der gute Stimmung verbreitet. „Livin Out Loud“ kommt mit einem leichten Blues und Funk Touch, „Does’t Feel That Way“ die abschließende Ballade für Freunde der sanften Töne.

Balle

SYMPHONY OF SWEDEN – Haunted

Trackliste:

01. Haunted
02. Exit – When There’s Nowere Else To Run
03. Get Out Of My Mind
04. Bad Thoughts
05. Even If Solo
06. Lay Them Down
07. Show Me Love
08. Down And Counting
09. Just Let It Bleed
10. That Night
11. Black Painted Heart
12. Goodbye

Spielzeit: 35:58 min – Genre: AOR / Melodic Rock – Label: Eigenproduktion – VÖ: 07.02.2024 – Page: www.facebook.com/symphonyofsweden/

 

Vor kurzem kam Garagenoberrockmetallianer Julian mit der Promo zum Album „Haunted“ von SYMPHONY OF SWEDEN an und meinte das könnte was für dich sein. Promos runtergeladen und im Hördurchgang wollte die Mucke nicht wirklich zünden, ich denke mal das ich zu der Zeit nicht in der Stimmung für AOR aus Skandinavien war. Bei Durchgang zwei gefiel mir das Ding schon eine Spur besser. Aber dann bei Hörprobe #3 kam der Öha Effekt und das Album zündete den Nachbrenner.

Auf meine Anfrage bei der Band ob die Songlänge für die Promos gekürzt wurde oder ob die offiziell auch bei, trifft auf die Mehrheit der Songs zu, unter drei Minuten liegen bekam ich folgende Antwort. Ich sei nicht der Erste der die Frage stellt, und frei nach Pere Geselle von ROXETTE „Langweile uns nicht, sondern bring uns zum Chorus, und wir mögen es kurz… 3 Minuten pro Song, Yes!“ Irgendwie treffend die Antwort. Obwohl die Songs unter drei Minuten liegen kommen sie auf den Punkt und wirken beim Hören bedeutend länger. Ohne Langeweile, Nerven strapazierend, mit zuckersüße Melodien wie sie nur Skandinavier zu schreiben in der Lage sind geht es durch die 12 Songs des Albums.

Zu SYMPHONY OF SWEDEN gehören Linus Wester am Mikrofon, Pontus Hagberg an Keyboards, nicht definierte Instrumente und Backing Vocals, Gitarre und Bass Henrik Bodin-Sköld, für die Drums verantwortlich waren Niklas Bengtsson, Erik Günther und Jon Skäre.

Was neben der Länge der Songs auffällt sind die Vocals von Linus, der Typ hat ein Organ das jedem Rockfan schmecken sollte, bei mir sorgte die Stimme für das eine oder andere Highlight. Vergleichen kann man ganz grob umschrieben aus einem Elixier aus einer sehr rauen Version von Mikael Erlandsson hier, Ole Evenrude dort und mit dem Sahnehäubchen ein wenig Timbre von Torstein Flakne, und dieses Elixier passt perfekt zum Skandi AOR / Melodic Rock den SYMPHONY OF SWEDEN dem Hörer anbieten. Die Gitarren gehen unter Volldampf in die Breitseite und machen hier deutlich das keine Weichspülmucke läuft. Die Tastenfront trägt ihren Anteil dazu bei das dieses Album zu einem der sehr frühen Highlights gehört. Der Bass ist nicht nur im Hintergrund sondern traut sich auch mal aus der letzten Reihe hervor um für Aufregung zu sorgen. Die Drums hauen einem nach dem Anderen raus und treiben wie Sau.

Der Stil ist für mich perfekt ins Licht gerückter skandinavischer AOR / Melodic Rock in einer Schnittmenge aus ja The One And Only rockende ROXETTE, MIKAEL ERLANDSSON, AGE OF REFLECTION, ALIEN, EVENRUDE, STAGE DOLLS, TINDRUM, PERFECT PLAN, KENT HILLI, TREAT und noch viele mehr die aus dem Hohen Norden stammen und so einfach wie es sich anhört in der Lage sind starke Rock Mucke zu produzieren. Mit Melodien, perfekten Vocals, einer intensiven Instrumentierung, kraftvollen Produktion die in den Höhen mehr Dynamik vertragen könnte fräst sich „Haunted“ durch meine Gehörgänge bis in die letzte Ecke meines Gedankenapparates. So fügt sich alles zu einem fast schon perfekten Gesamtbild zusammen, warum fast perfekt, die Party könnte für mich ruhig noch eine Stunde länger gehen als die knapp unter 36 Minuten.

„Haunted“ geht gleich mal als Schmankerl durch, „Exit – When There’s Nowere Else To Run“ ganz großes Rock Kino mit Schmackes. „Get Out Of My Mind“ wäre in den goldenen 80ern sehr lange auf #1 in den Top Ten gewesen, und hätte Dauerrotation bei Formel 1 generiert, „Bad Thoughts“ das nächste Meisterstück bester AOR der in ROXETTEscher Art runtergeht wie Öl. „Even If Solo“ der Perfekte Song für den Wecker, wenn der Kommt ist man von 0 auf 100, Melodie, Intensität, Kirchenchor, Drama der hat alles, „Lay Them Down“ der Song für eine Sterbeszene in einem Liebesdrama. „Show Me Love“ kann es jemand besser, um ehrlich zu sein nöö, „Down And Counting“ geht in bester Skandi Tradition voll nach vorne. „Just Let It Bleed“ das Drama welches bei den Verleihungen einen solchen den Oscar bekommen würde, „That Night“ der nächste Ohrwurm der einem nicht mehr aus der Birne will. „Black Painted Heart“ stürmt flott auf das drohende Finale zu, „Goodbye“ macht auf QUEENs Art das Licht mit episch und balladesk aus

Balle

CARE Of NIGHT – Reconnected

Trackliste:

01. Street Runner
02. Tonight
03. Caught Feelings
04. No One Saves The World Alone
05. Melanie
06. Half Of My Heart
07. Follow Through
08. Wrong
09. End Of A Chapter
10. Stay With Me
11. You’ve Been Right Here All Along

Spielzeit: 48:40 min – Genre: AOR – Label: Frontiers Music s.r.l. – VÖ: 17.11.2023 – Page: https://facebook.com/careofnight

 

Album Nummer 3 der Schweden CARE OF NIGHT steht vor der Frontiers Weihnachtstür, diesmal dabei sind Calle Schönberg am Mikrofon, Viktor Öström Berg an der Gitarre, Victor Berg an den Keyboards, Niklas Svensson Nattfare am Bass und Linus Svensson am Schlagzeug. Haben die Jungs aus Skandinavien auf den beiden Vorgängeralben astreinen AOR mit allen skandinavischen Tugenden und Leichtfüßigkeit geboten, so macht der dritte Streich keine Ausnahme oder spielt den Ausreißer denn schlecht ist hier nicht.

Die Stimme von Calle ist sicherlich Geschmackssache, ich persönlich finde das sie sehr gut mit der Mucke harmoniert und sehr gut dazu passt. Die Stimme erinnert mich an Martin Holsner von CAPTAIN BLACK BEARD und zeigt keine Schwäche. Die Gitarren donnern ganz schön in die Parade, von AORscher Zurückhaltung keine Spur, der Klampfe wird genügend Freiheit gegönnt. Die Keys sind mal typisch Skandi like, mal Pianohaft, oder 80er Retromucke ausgeführt. Der Bass hält sich vornehm zurück dafür machen die Drums einen auf Krawallbruder und hauen einem die Hucke voll.

Hier stellt sich beim hören für mich wieder dieses Gefühl der Vertrautheit ein, dieses Gefühl habe ich meistens bei Künstlern aus Skandinavien, die Jungs haben es einfach nur drauf anständige Songs zu schreiben und produzieren. Ich kann mich nicht wirklich daran erinnern wann mir mal Musik der härteren Spielart aus dem hohen Norden nicht gefallen hätte. Vielleicht mit der Ausnahme HAMMERFALL, die treffen irgendwie nicht meinen Nerv und gehen spurlos an mir vorbei. Nicht so Künstler und Bands wie z.B. MIKAEL ERLANDSSON, LOVER UNDER COVER, LAST AUTUMN’S DREAM, AUTUMN’S CHILD, BROTHER FIRETRIBE, CAPTAIN BLACK BEARD und genau in ein ähnliches Rohr blasen auch CARE OF NIGHT. Es wird Skandi AOR der besseren Sorte geboten der so simpel es auch klingen mag einfach gefällt und überzeugen kann. Ohne einen Kritikpunkt geht das Album „Reconnected“ runter wie ein sehr guter Jahrgangswein

„Street Runner“ ein cooler Schwedenhappen, „Tonight“ geht sowas von auf die Zwölf. „Caught Feelings“ fängt sehr gut an, geht genauso weiter, ein Highlight, „No One Saves The World Alone“ eine Ballade. „Melanie“ überzeugt mit Charme, „Half Of My Heart“ mit viel Drama rocken sich die Jungs durch den Song. „Follow Through“ besticht durch seine Leichtigkeit, „Wrong“ ein Rocker mit Drama interessant geboten. „End Of A Chapter“ erinnert an Skandi-Journey, „Stay With Me“ geht wieder voll an die AOR Fraktion, „You’ve Been Right Here All Along“ hier hätte ich mir anstatt der Ballade noch einen Rocker gewünscht.

Balle

FROZEN RAIN – One Mile From Heartsville

Trackliste:

01. One Mile From Heartsville
02. Move On
03. Fire
04. She’s The One
05. How Could I Know
06. Let Me Love You
07. One Of These Mornings
08. More Than A Friend
09. What’s It Gonna Be
10. Ready For Tonight
11. That’s Why I’m Loving You
12. The Waiting’s Over

Spielzeit: 59:37 min – Genre: AOR – Label: Lions Pride Music – VÖ: 30.10.2023 – Page: www.facebook.com/frozenrainofficial

 

Das Cover Artwork suggeriert ein wenig Mad Max Style, gepaart mit einer futuristischen Version des aus den 1970er Jahre stammenden Mercedes Benz C111 und einem DeLaurian aus Zurück in die Zukunft, als Bonus noch ein Herz in Endzeit Stimmung. Ja Servus, mal sehen was auf mich zukommt. Beim Bandnamen FROZEN RAIN klingelt es, stammt aus Belgien und hat zwei AOR Alben 2008 „Frozen Rain“ und 2012 „Ahead Of Time“ veröffentlicht. Nun liegt also Album #3 vor mir.

Zu FROZEN RAIN gehören aktuell Sänger Lars Edvall, Jens Ambrosch an Gitarren, Jurgen Vitrier Gitarre, Bass und Keyboards, Bandoberhaupt Kurt Vereecke an Gitarre, Bass und Keyboards, sowie Hans Vereecke an den Drums. Lars liegt stimmlich irgendwo zwischen Mike Benton (Bite The Bullet), Torben Schmidt (SKAGARACK), TURPLE, David Hanselmann (verschiedene Projekte) und Alexander Strandell (ART NATION, NITRATE) aber auf der anderen Seite auch wieder nicht, ist sehr schlecht einzuordnen. Die Gitarren kommen nicht übertrieben hart rüber, genau in der Richtigen Dosierung für AOR Mucke, die Keys sind mal normal, als Fanfaren oder mal mit spacigen Einlagen. Der Bass kreist im Hintergrund, die Schlagplatte galoppiert sowas von nach Vorne und haut einem die Synapsen durcheinander.

Was für eine Art AOR bieten FROZEN RAIN, ich versuche mal das Rezept mit coolem AOR europäischer Prägung irgendwo zwischen Deutschland, Großbritannien und sehr viel Skandi Rock im Sound. Die Songs haben alle eine locker flockige Stimmung wie man es von AOR aus Skandinavien kennt. Dazu gesellt sich ein wenig FM, BITE THE BULLET und von den Keys her könnte ein bisschen DOMINOE, frühe DOMAIN und CRAAFT enthalten sein. Lars macht seinen Job sehr gut, die Gitarren gehen eine ideale Ehe mit den Keyboards ein, beide sind Gleichberechtigt und bilden ein cooles Gerüst für den Euro AOR der mit den Drums komplettiert wird, der Bass ist leider nicht so deutlich zu hören. Die Melodien passen und geben keinen Anlass zum Mosern, mit seiner Instrumentierung wurde ein richtig tolles Album auf die Beine gestellt, dass sich im Vergleich zu anderen nicht verstecken muss. Einziger Kritikpunkt ist die Produktion, die recht dünn ausgefallen ist, es fehlt ein wenig mehr Pepp und Dynamik.

„One Mile From Heartsville“ stellt gleich mal die Weichen auf AOR Radio Rock, „Move On“ geht es flotter an, kommt mit 80er Fanfaren Keys ums Eck ein cooler Song erinnert mich an das Album „Hungry For A Game“ von SKAGARACK. „Fire“ lässt sich gut anhören, „She’s The One“ eine Art Powerballade mit geiler Melodieführung. „How Could I Know“ geht wieder nach vorne, „Let Me Love You“ ein flotter Reißer. „One Of These Mornings“ kommt mit einer melancholischen TOTO Note, „More Than A Friend“ wildert im Soft oder sogar Pop Rock. „What’s It Gonna Be“ verfolgt den AOR Pfad und macht Spaß, „Ready For Tonight“ ein Ohrwurm der es in sich hat. „That’s Why I’m Loving You“ lässt die sechs Saitige von der Kette, „The Waiting’s Over“ könnte ein Ohrwurm werden, glänzt mit starkem Refrain.

Balle

B.E. TAYLOR GROUP – Our World (RG Zeitmaschine)

Trackliste:

01. The Fire’s Gone
02. Question Of Love
03. Our World
04. Beautiful Day
05. Reggae Rock ’n‘ Roll
06. Girl In The Know
07. Runaway
08. Take Me To Your Heart
09. Karen

 

 

Spielzeit: 39:00 min – Genre: AOR – Label: Epic/CBS – VÖ: 1986 – Page: www.facebook.com/betaylormusic

Es war damals so Anfang der 1990er als irgendwer mal so eine semioffizielle Sampler Serie mit dem Titel „Munich City Nights Vol. ???“ unters Volk brachte. Diese Sampler wurden unter der Hand in dunklen Hinterhöfen verramscht und machten somit teils unbekannte Songs der breiten Masse zugänglich, die damals gewillt waren die geforderten utopischen Preise zu zahlen. Durch eben diese Sampler wurden auf einmal Songs in den Discos gespielt, die sonst keine Aufmerksamkeit bekamen, und genau dazu gehört auch die B.E. TAYLOR GROUP mit ihrem dritten Album „Our World“ die mir bis dahin völlig unbekannt waren. Trotz großem Label im Rücken war bei uns in Deutschland nicht viel los mit der TAYLOR GROUP obwohl zu der Zeit als das Album veröffentlicht wurde bei uns in Bayern diese Mucke Dauergast im Radio war.

Also kam erst etliche Jahre später die Widerauferstehung von „Our World“ in Form von zwei oder drei Titel des Albums auf den „Munich City Nights“ Compilations. Irgendwann gegen Ender der 1990er Jahre kam ich durch den Mailorder Shop Hang Loose Records an eine ominöse CD des Albums angeblich aus dem Jahr 1988 von JRR Japanese Rock Reissues aus Japan. Ob dieser Re-Release offiziell oder Dunkelgrau ist kann ich nicht beurteilen, habe da nie so richtig nachgeforscht. Man war froh das Album auf CD gefunden zu haben.

Die B.E. TAYLOR GROUP bestand damals aus B.E. Taylor (verstarb 2016) am Mikrofon, Rick Witkowski an Gitarre, Natt Kerr an den Keyboards, Jim Spears bediente den Bass, Joey D’Amako die Drums. Zusätzlich dabei waren Rick Bell am Saxophon, Felix Cavaliere und Frank Simms neben der Band an den Backing Vocals.

Das Rezept der B.E. TAYLOR GROUP bestand im sehr eingängigen AOR Stadion Rock mit viel Melodie. Ausgeführt wurde dies mit einer angenehmen und auf seine Art rauen Stimme von B.E., dezent aggressiven Gitarren die mit majestätischen Keyboardklängen ein festes Fundament boten. Der Bass hält sich vornehm dabei aber klar hörbar im Hintergrund, die Drums sind auffällig und sehr intensiv. Die Produktion versprüht den Charme der analogen 80er Jahre und klingt warm und lebendig.

Durch das perfekte Zusammenspiel der Protagonisten wurde ein wahrer Klassiker eingespielt der wie so oft im Leben leider nicht die Aufmerksamkeit bekam die er verdient hätte. Vergleiche zu ziehen fällt hier schwer, da es sich um einen ganz eigenen Sound handelt am ehesten noch mit der MICHAEL STANLEY BAND, BEAU COUP, URGENT, BEAU GESTE zu vergleichen. Die Ingredienzen wurde alle in Miraculix‘ Zauberkessel gegeben mit vielen Melodien und Hooks vermengt und siehe da „Our World“ wurde zur Welt gebracht, mitten in diesem Jahrzehnt von dem ich für mich behaupte die Zeit gewesen zu sein, in der ich gerne in einer ewigen Zeitschleife verbleiben möchte. Auf dem Album gingen B.E. und seine Jungs ihren eignen Weg den sie auf den beiden Vorgängern schon eingeschlagen haben und mischten perfekt aggressive aber dennoch zurückhaltende Gitarren mit ausufernden Keyboards zu einem perfekten eigenständigen Sound der immer noch als bestes Beispiel für starken AOR herhalten kann und auch nichts von seiner Ausstrahlung verloren hat. Genua so muss es sein, genau so hat es zu klingen und genau so sollte es auch sein. Und genau für diese Eigenschaften stehen B.E. TAYLOR und seine GROUP. Es kommt noch dazu das mal Rock N Roll mit eingebunden wurde, oder man vermischte Reggae mir Rock N Roll und schaffte dies ohne dabei zu versagen.

Wenn ich dieses Album anhöre werde ich sofort vor dem geistigen Augen in die damalige Zeit katapultiert, in eine Zeit in der Stadion Rock noch im Radio lief, die unzähligen High School Klamotten oder Teen Action Filme mit eben solcher Mucke untermalt wurden. Aber auch an Filme wie Alien, Indiana Jones, Zurück In Die Zukunft, die aufkeimende B-Movie Phase mit American Fighter oder die Haudrauf Blockbuster von Stallone, Schwarzenegger, Van Damme, Norris, Lundgren, einfach eine Zeit der guten Laune mit neonbunten Farben und Hosenträgern in den Discos

„The Fire’s Gone“ ein cooler Opener und perfekter Start in das Album, „Question Of Love“ was für ein Rocker erinnert ein wenig an den Pop Klassiker „Automatic Lover“ von Dee D. Jackson aus dem Jahr 1978, nur eben auf einem, mit Anabolika frisierten Trip. „Our World“ der nächste gute Laune Rocker, „Beautiful Day“ ein Happy N Roll Song. „Reggae Rock ’n‘ Roll“ der Titel ist hier volles Programm ein Reggae N Roller brauchte bei mir viele Anläufe bis der gezündet hat, „Girl In The Know“ ein Highlight, besser geht AOR nicht. „Runaway“ ein sehr guter Rocker mit Drama und Höhepunkten, „Take Me To Your Heart“ ist für mich einer der besten Rocksongs die geschrieben und eingespielt wurde, „Karen“ eine Ballade die alles hat was eine Ballade benötigt.

Balle

FATAL VISION – Twice

Trackliste:

01. Dominoes
02. In My Fantasy
03. Thick As Thieves
04. End Of The Dream
05. Middle Of The Night
06. That Was Then (And This Is Now)
07. Time Has Left Us As Stranger
08. Start Again
09. Ghosts Of Yesterday
10. Welcome To My Nightmare
11. The Last Summer Night
12. Tomorrow Never Comes
13. Don’t Fall In Love With A Dreamer

Spielzeit: 65:40 min – Genre: AOR – Label: Pride & Joy Music – VÖ: 23.06.2023 – Page: www.facebook.com/fatalvisionband

 

Die Kanadier von FATAL VISION sind knapp ein Jahr nach ihrem Debüt mit dem zweiten Album zurück. Mal sehen ob sie immer noch ihre eigenen Ansprüchen erfüllen. Die Band gibt selbst an das sie sich dem Sound von JOURNEY, ASIA, SURVIVOR, EUROPE und VAN HALEN verschrieben haben. Für EUROPE und VAN HALEN sind sie zu Soft und nahe am AOR, für die drei AOR Heroes reicht es und ich würde noch PRISM, WHITE VISION, BIG MOUTH und RENEGADE mit dazu nehmen. Denn genau da irgendwo in der Mitte haben FATAL VISION ihren eigenen Sound gefunden der auch schon auf dem Debütalbum überzeugen konnte.

Zur Band gehören wie auf dem Debütalbum Simon Marwood am Mikro, Juan Miguel Gomez Montant an Gitarren, Scottie Irving an Keyboards, Andrew Burns an Bass und Alex Wickham an den Drums. Simon besitzt eine sehr angenehme und nicht aufdringliche Stimme der man stundenlang zuhören kann. Diese wird oft durch mehrstimmige Chöre unterstützt. Die Gitarren kommen dezent und unauffällig aber dennoch jederzeit vernehmbar. Die Keyboards legen ihre Teppiche über die Gitarren und bilden mit diesen ein Fundament das jedem Anhänger von gepflegten AOR schmecken sollte. Der Bass spielt meistens nicht wirklich auffällig, hält sich sehr weit im Hintergrund auf. Die Drums geben zurückhaltend und unspektakulär den Takt vor.

Kann dieses Album mit dem Vorgänger mithalten, ja in jedem Moment kann dieses Album mithalten. Die Keys kommen End 1980er mit viel Pathos, majestätischen Klängen mit den Gitarren volles Brett aus den Boxen gefahren. Wunderschöne Melodien ohne Ende mit einem unwiderstehlichen 1980er Charme der einem sämtliche Flausen aus dem Kopf vertreibt. Wer diese Zeit bewußt miterleben durfte wird beim Hören wissen was ich damit zum Ausdruck bringen möchte. So unbeschwert und Bunt diese Zeit war so Cool ist die Mucke von FATAL VISION. Beim Genuss des Rundlings bekomme ich richtig Lust die Alten Klassiker von PRISM, SURVIVOR, JOURNEY, WHITE VISION und RENEGADE zu hören, denn genau an diese Schnittmenge erinnern mich FATAL VISION mit ihrer Genialen 80er Mucke.

Die Kanadier legen ein Album in bester Kanadatraditon vor und haben keinen Grund sich hinter den Vergleichen mit den 80er Größen zu verstecken, vielmehr da diese ja nicht mehr so aktiv sind deren Nachfolge antreten können.

„Dominoes“ legt gleich zu Anfang eine flotte Sohle aufs Parkett, „In My Fantasy“ mit gedrückter Stimmung, geht dabei aber sehr gut ins Ohr. „Thick As Thieves“ das Riffing erinnert an BRYAN ADAMS Jahrhundert Album „Reckless“ mit geilem Basslauf, „End Of The Dream“ ein Ballade die als Duett ihre Wirkung nicht verfehlt. „Middle Of The Night“ ein Feger mit starken Riffs und flottem Beat, „That Was Then (And This Is Now)“ fängt episch mit einer Art Kirchenchor an und geht dann nach wenigen Sekunden in einen Uptempo Rocker über. „Time Has Left Us As Stranger“ ein Ohrenschmeichler der sehr gefühlvoll und ruhig beginnt und dann zum ausgewachsenen Rocker mutiert, „Start Again“ geht wieder Frontal auf Angriff, „Ghosts Of Yesterday“ geht wie der Vorgänger durch die Wand. „Welcome To My Nightmare“ spannend inszeniert hätte bestens auf eine Horrorkomödie der 80er Jahre Soundtrack gepasst, „The Last Summer Night“ eine zweite sehr gute Ballade die von Pianoklängen lebt, „Tomorrow Never Comes“ ein Bombast Rocker der mit Bassdrum Gewittern kommt, „Don’t Fall In Love With A Dreamer“ noch ein ruhiger Song der überzeugen kann.

Balle

MITCH MALLOY – The Last Song

Trackliste:

01. I’m Living In Paradise
02. One Of A Kind
03. Using This Song
04. My Pleasure
05. Building A Bridge
06. I’ll Find A Way
07. Sometimes Love
08. You’re The Brightest Star
09. I See You
10. The Last Song

 

Spielzeit: 46:49 min – Genre: AOR – Label: Godsend Records – VÖ: 07 .07.2023 – Page: www.facebook.com/MitchMalloyMusic

 

Ich weiß nicht mehr genau wann es war als ich das erste Mal etwas von MITCH MALLOY gehört habe, ich wurde damals durch die Beschreibung in einem Hang Loose Katalog auf das gleichnamige Debütalbum aus dem Jahr 1992 aufmerksam. Als ich es dann das erste Mal im Player hatte dachte ich mir ganz nett, eine Handvoll gute Songs darauf, erst mehr als 10 Jahre später als ich mal wieder reinhörte gefiel es mir auf Anhieb um Welten besser als zum Zeitpunkt des Erwerbs. Später wanderte noch das Album „Shine“ von 2001 in meine Sammlung und wurde ebenfalls für sehr Gut befunden. Von 2018 bis 2022 ersetzte Mitch Terry Ilous bei den Rockern von GREAT WHITE, aus der Zeit gibt es nur eine Live Scheibe.

Nun legt der Smarte US Boy sein siebtes Album vor und man ist gespannt was dieser Rundling zu bieten hat. Leider sind mir die Werke von Mitch die sich nicht in meinem Besitz befinden unbekannt und ich kann zu Stil und abschneiden keine Aussage tätigen. Für mich geht „The Last Song“ so weiter wie „Shine“ aufgehört hat es kommt AOR aus den Lautsprechern, mal im typischen Stil, mal mit Pianoklängen oder es kommt auch mal Blues Riffing vor. All diese Zutaten machen unheimlich Laune und so bewegt sich das Album in einem sehr guten Gleichgewicht. Es wird nichts übertrieben oder vernachlässigt, Mitch präsentiert ein frisch klingendes Album ohne antiquiert oder angestaubt zu klingen obwohl AOR der alten Schule auf den Teller kommt.

Vergleichen kann man mit soften TYKETTO, JAIME KYLE, BRUCE SPRINGSTEEN, BRIAN ADAMS, JOHN MELLENCAMP zu ihren Glanzzeiten obwohl keiner von den genannten schlecht ist. Mitch besitzt eine Stimme in etwa wie Danny Vaughn von TYKETTO und weiß diese effektvoll einzusetzen. Die Gitarren kommen gut durch und sind vom Härtegrad genau richtig gewählt. Der Bass ist sehr dezent und unspektakulär ausgeführt. Die Dums hören sich ein wenig nach Drum Computer an. Die Keyboards sind mal Orgel, Hammond oder Piano like eingespielt.

Die Kompositionen leben zum einen von ihrem Aufbau der von Happy Song bis zum sehr schweren melancholischen Schmachtfetzen reicht. Zum anderen von ihren Melodien und der Stimme von Mitch der eine Geschichte nach der anderen erzählt und dabei den Zuhörer fesseln kann. Für mich reiht sich dieser Rundling ohne Probleme in die beiden sehr guten Alben die ich besitze ein. Diese LP ist für jeden geeignet der die beiden von mir erwähnten Alben kennt und die oben angegebenen Vergleiche.

„I’m Living In Paradise“ macht klar dass man Mitch vor sich hat, kommt auch mit Pianoklängen und Rock N Rollig, „One Of A Kind“ geht mit ordentlich Riffsalven los und geht dann in einen energischen Rocker über. „Using This Song“ eine sehr zurückhaltende Ballade, „My Pleasure“ cool und viel Drama. „Building A Bridge“ kommt schleppend bluesig mit viel Drama, „I’ll Find A Way“ ein flotter Rocker. „Sometimes Love“ ein typischer MALLOY Song der runtergeht wie Öl, „You’re The Brightest Star“ der Mitch den ich kenne mit einem Funsong. „I See You“ mit melancholischer Grundstimmung und leichten Blues Vibes, „The Last Song“ wieder ein Song zum Abschluss der Freude macht.

Balle

BAND OF THE HAND Original Picture Soundtrack (RG Zeitmaschine)

Trackliste:

01. Band Of The Hand (Bob Dylan)
02. Faded Flowers (Shriekback)
03. Turn It On (The Reds)
04. Carry Me Back Home (Andy Summers)
05. Hold On (The Reds)
06. Mission (The Reds)
07. The Boar Case (The Reds)
08. Waiting For You (The Reds)
09. All Come Together Again (Tiger Tiger)
10. Theme From Joe’s Death (Michael Rubini)

 

Spielzeit: 40:34 min – Genre: Rock / Blues Rock /AOR / Melodic Rock – Label: MCA Records – VÖ: 1986 – Page:

Man schrieb das Jahr 1986 und in den USA kam ein Action Film von vielen heraus, ich weiß nicht mehr ob er noch 1986 oder erst 1987 nach Deutschland in die Videotheken kam. Auf alle Fälle viel mir der Film nicht nur durch seine aus Vendetta getriebene Handlung auf, sondern in einer gewissen Szene wurde der Song „Faded Flowers“ von SHRIEKBACK gespielt. Mich beeindruckte damals das ein Song so stark und faszinierend sein kann in dem nur dramatische Keyboardpassagen, mit Drumsticks dezent am Rand der Drums den Takt vorgebend und eine verdammt coole Stimme vorkommen. Der Song mauserte sich zu einem meiner Lieblings Songs, ich bin jetzt nicht der größte Freund von langsamen Songs oder Balladen, obwohl es sehr geile Songs in dieser Machart gibt. Also suchte ich einige Zeit nach dem Soundtrack und wurde irgendwann mal fündig, leider gibt es diesen sehr geilen Soundtrack nur als Vinyl und das auch nicht mehr wirklich häufig. Ich plädiere dafür das der Soundtrack einen Re-Release auf CD bekommt.

Als ich nach Jahren mal wieder die LP rauskramte und komplett anhörte machte ich erst einmal Oha, erst Jahre später viel mir auf wie stark die Songs auf dem Sampler sind. Die Vielfalt reicht von dramatischen Balladen über Rock / Blues Rock bis hin zum AOR, normaler weise alles was ein Rocker Herz begehrt. Außer Bob Dylan kannte ich damals und kenne ich heute keinen der beteiligten Musiker und Bands, was aber nicht weiter von Belang ist da das Material einfach zu gut ist um unerwähnt zu bleiben. Ich vergleiche den Soundtrack von der Qualität jetzt mal mit den damals angesagten Filmmusik LPs „Streets Of Fire“, „Savage Streets“, „Top Gun“, „Iron Eagle“, „Rocky IV“, „City Cobra“, „Days Of Thunder“, „Youngblood“, „The Lost Boys“ und auch Filmen von denen der Soundtrack leider niemals veröffentlicht wurden obwohl diese den genannten in Nichts nachstehen und da auch mühelos mithalten können. Die Filme die ich meine sind z.B. „Instant Justice (deutsche Titel in Klammern, Madrid Connection)“, 3:15 – A Time To Die (3:15 – Die Stunde der Cobras)“ und „Rolling Vengeance (Monster Truck)“ alle in etwa im selben Zeitraum erschienen.

Das erstaunliche an der Sache ist die hohe Dichte an Rock, Blues Rock, AOR, Melodic Rock und Hard Rock auf solchen Soundtracks. Und „The Band Of The Hand (Die gnadenlose Clique)“ macht da keine Ausnahme, nur hatte der Film ein Problem wie manch anderer er war kein Hollywood Blockbuster was auch erklärt warum es der Soundtrack nie auf CD geschafft hat. Mir hat damals der Film und der Song von SHRIEKBACK gefallen, Jahre später hat es dann Boom gemacht und die anderen Songs haben auch gezündet.

Den Anfang macht BOB DYLAN in seiner Manier, dann kommen SHRIEKBACK mit einer der besten Balladen. THE REDS die in etwa eine Schnittmenge aus Rock, MIDNIGHT OIL, INXS, AUSTRALIAN CRAWL, HAND OF FATE und ein wenig Südstaaten Blues bieten, ANDY SUMMERS macht einen auf Bombast Rocker. TIGER TIGER machen den Vocalen Lichtausmacher in etwa JOHN MELLENCAMP, BRUCE SPRINGSTEEN gepaart mit JOURNEY, SURVIVOR und AUTOGRAPH. Alle Songs können mich heute noch überzeugen ohne auch nur ein Staubkorn angesetzt zu haben oder antiquiert zu klingen. Nein vielmehr frisch und unverbraucht kommt jeder Titel aus den Boxen und zeigen mit viel 80er Charme Zähne und beißen gnadenlos zu. Wer die Möglichkeit hat diesen phantastischen Soundtrack mal Probe zu hören sei gewarnt, dass Dingens entwickelt ein hohes Maß an Suchtpotential.

„Band Of The Hand“ ein typischer BOB DYLAN Blues Rotzer der nach Sümpfen klingt, „Faded Flowers“ was für ein Song, wie cool der nur mit drei Protagonisten in Szene gesetzt wurde und welches Drama der ausstrahlt. „Turn It On“ ein sehr guter Rocker der auch fürs Radio mehr als nur Gut wäre, bei „Carry Me Back Home“ wird ganz großes Kino geboten, mit viel Drama. „Hold On“ hier müsste normal jeder Anhänger der Gitarren lastigen Mucke mit der Zunge schnalzen, mit genügend Airplay hätte damals ein Hit draus werden können. „Mission“ hätte auch von INXS stammen können, „The Boar Case“ bei diesem Instrumental gehen es THE REDS ein wenig langsamer an. „Waiting For You“ keinen Deut schlechter als „Hold On“ so muss ein Song aus einem Action Film der Mitte 1980er klingen, Schweinegeil mit überlegener Melodieführung, bei „All Come Together Again“ kommt ein Mix aus AOR und Melodic Rock auf den Tisch der sich der Qualität der anderen Songs anschließt. „Theme From Joe’s Death“ die typisch-dramatisch musikalische Hollywood Untermalung einer Helden sterbe Szene.

Balle

IMPERIUM – Never Surrender

Trackliste:

01. The One (Michael Bormann)
02. Never Surrender (Robbie LaBlanc)
03. Together Forever (Michael Bormann)
04. I Still Believe (Robbie LaBlanc)
05. Never Say Never (Never Say Never)
06. Break The Spell (Robbie LaBlanc)
07. The Dream (Michael Bormann)
08. Out Of This World (Robbie LaBlanc)
09. You Never Will Take Me Down (Michael Bormann)
10. Greatest Desire (Robbie LaBlanc)

 

Spielzeit: 45:55 min – Genre: AOR/Melodic Rock – Label: Pride & Joy Music – VÖ: 19.05.2023 – Page: www.facebook.com/imperiumproject

 

Der finnische Oberimperator Mika Brushane ist mit seinem Baby IMPERIUM zurück und setzt dem Hörer einen Stilmix aus AOR und Melodic Rock vor. Neben Mika der für Musik, Texte, Drums, Keyboards und Bass verantwortlich ist, konnte Mika als Sänger Michael Bormann und Robbie LaBlanc gewinnen. Beide Stimmen könnten nicht unterschiedlicher sein, bewegt sich Robbie in den sanften AOR Gefilden, veredelt Michael die Melodic Rock Songs. Als zusätzliche Musiker waren dabei Stefano Lionetti und Mikey K Nilsson an den Gitarren sowie Joel Hoekestra bei „The One“.

Mika präsentiert hier ein Album das gekonnt zwischen sehr gutem AOR von Robbie LaBlanc eingesungen und sehr starkem Melodic Rock mit Michael Bormann im Wechselspiel. IMPERIUM schlägt Töne wie die Vorgänger Alben, die Anfänge von JADED HEART, PRIDE OF LIONS, SURVIVOR, BLANC FACES, FIND ME und FRONTLINE an. Dies tut IMPERIUM allerdings ohne diese zu kopieren, allein schon durch beide Sänger die einen sehr hohen Wiedererkennungsfaktor besitzen lassen sich die meisten Ähnlichkeiten erklären.

Beide Stimmen sind über jeden Zweifel erhaben und überzeugen, mit Ausnahme des Sounds. Die Gitarren kommen Stil gerecht mal ein wenig zurückgefahren oder weiter im Vordergrund je nachdem wer am Mikrofon steht. Die Keyboards sind für mich volle 1980er und klingen vertraut, entweder majestätisch und/oder fanfarenhaft kommt auf den Stil an der gerade angeschlagen wird. Die Keys bilden mit den Gitarren eine sehr gute Grundlage für beide Sänger. Der Bass ist nicht so auffällig und hält sich vornehm zurück. Die Drums hören sich nach Konserve an und die Becken bereiten mir Kopfzerbrechen.

„The One“ geht geich mal am Anfang sehr flott und melodisch in die Vollen, während „Never Surrender“ im AOR wildert. „Together Forever“ hätte sich auch auf dem ersten JADED HEART Album befinden können, hier hört sich leider Michaels Gesang übersteuert an, „I Still Believe“ wieder sehr guter AOR mit viel Keyboard. „Never Say Never“ Michael in Bestform nur trübt leider der grottige Klang der Promos den Hörgenuss, „Break The Spell“ hier klingt der Gesang von Robbie auch total nach Clipping, ansonsten ein anständiger Song. „The Dream“ ein weiterer genialer Melodic Rock Song, „Out Of This World“ wieder bester AOR. „You Never Will Take Me Down“ haut nochmal einen raus, „Greatest Desire“ gibt nochmals Gas.

Balle

JUKEBOX HEROES – Jukbox Heroes

Trackliste:

01. Rock & Roll Star (The Byrds)
02. Mission
03. If Ever You Fall
04. Time Flies
05. In Each Others Eyes
06. Heartbreakin‘ Story
07. We Are Not Alone
08. Cheat On Me (Bad Boy)
09. The Homeless
10. Alien Fowlers
11. Soldier Of Fortune
12. Don’t Ask Me Why
13. My Back Pages
14. Everybody Knows
15. It’s Gonna Take Time
16. Freedom

Spielzeit: 45:55 min – Genre: AOR – Label: Pride & Joy Music – VÖ: 1992 / 14.04.2023 – Page:

 

Ein Blick auf das Cover von dem selbstbetitelten Album der JUKEBOX HEROES deutet auf die späten 80er ganz frühe 90er hin. Dann steht im Promo Kit dass es sich um einen Re-Release handelt und aus 1992 stammt. Also gedacht genau meine Zeit muss ich damals wohl übersehen haben, dann mal los ob ich tatsächlich etwas verpasst habe. Zur Band gehörten damals Ron Kalista an Mikrofon und Drums, Dennis Panneck und Tony Roland an Gitarre und Backing Vocals, Steve Marino an den Tasten und Backing Vocal und Jim Praefke am Bass.

Die aus Milwaukee stammenden JUKEBOX Helden spielten AOR mit reichlich Keyboard- und Gitarreneinlagen. Die Vocals von Ron Kalista sind solange er Solo singt anständig und gut, dann folgt das große Aber, die Backing Vocals sind in manchen Fällen recht Schräg und völlig daneben geraten mit denen ich in diesem Leben bestimmt nicht warm werde.

Beim Opener „Rock & Roll Star“ fällt als erstes die Schrägheit des Songs auf und dann kommt noch erschwerend eine Saft, Kraft und Zahnlose Produktion zum Vorschein die sämtliche guten Ansätze die vorhanden sind über den Haufen fährt. Dann wird für mich der Eindruck erweckt mit Gewalt einen auf REO SPEEDWAGON, ELO, JOURNEY, FOREIGNER, ADRENALIN und HIT THE GROUND RUNNING zu machen ohne auch nur ansatzweise deren Qualität und Level erreichen zu können. Schon allein mit diesem Zahnlosen Soundbrei und Gehörunfall können die Jungs keine Blumentöpfe für sich verbuchen.

Mich erinnert dieser Re-Release an die von Yesterrock, bei den Klassikern von MAX CARL oder ADRENALIN Soundtechnisch eine Katastrophe und Totalschäden waren, derjenige der da von Vinyl digitalisierte hatte bestimmt was an den Ohren, da waren die Höhen im Dauerrotbereich.

Genauso lieblos hört sich das Material von den JUKEBOXERN an, lieblos, fade und unterirdisch, leider mache ich hier meinen ersten richtigen Verriss, denn hier werden teils sehr gute Ansätze durch die Produktion in die Belanglosigkeit des Nrivana gebeamt. Mit einem Amtlichen Sound wäre bei weitem mehr drin gewesen so bleibt nur der Tipp für diejenigen die unbedingt alles besitzen müssen unter Vorbehalt, alle anderen zwei bis drei Ohren vor dem Kauf riskieren ob man mit dem gebotenen Leben kann. Ich für meinen Teil kann es leider nicht, nicht weil ich nicht möchte sondern weil der Sound bei mir für Kopf- und Trommelfell Schmerzen und langanhaltenden Tinitus sorgt.

Zu den Songs 11 bis 16 kann ich keine Aussage tätigen da mir die im Promo Kit nicht vorliegen.

„Rock & Roll Star“ fängt mit komisch schrägen Akustikgitarren Klängen an, sobald die Vocals einsetzen wird es noch schräger, für mich ein Song der Kategorie KV (kannst vergessen). „Mission“ auf den schrägen Vorgänger dachte ich nicht das so ein Rocker folgen könnte der gefällt, „If Ever You Fall“ eher langweiliger Zwitter aus Rocker und Ballade. „Time Flies“ ein durchschnittlicher Rocker der durch die schrägen Backing Vocals im Refrain zerstört wird, „In Each Others Eyes“ eine Ballade oder auch nicht mit noch schrägeren Backing Vocals. „Heartbreakin‘ Story“ fängt mit viel Potential an und bleibt auch gut ohne Schieflage zu zeigen, „We Are Not Alone“ hier werden wieder sehr gute Ansätze gezeigt die leider nicht wirklich zünden. „Cheat On Me“ hier wird ein guter Klassiker von BAD BOY kaputt gemacht, „The Homeless“ unterer Durchschnitt, „Alien Fowlers“ eine typische US Stadion Rock Ballade.

Balle