CARE Of NIGHT – Reconnected

Trackliste:

01. Street Runner
02. Tonight
03. Caught Feelings
04. No One Saves The World Alone
05. Melanie
06. Half Of My Heart
07. Follow Through
08. Wrong
09. End Of A Chapter
10. Stay With Me
11. You’ve Been Right Here All Along

Spielzeit: 48:40 min – Genre: AOR – Label: Frontiers Music s.r.l. – VÖ: 17.11.2023 – Page: https://facebook.com/careofnight

 

Album Nummer 3 der Schweden CARE OF NIGHT steht vor der Frontiers WeihnachtstĂŒr, diesmal dabei sind Calle Schönberg am Mikrofon, Viktor Öström Berg an der Gitarre, Victor Berg an den Keyboards, Niklas Svensson Nattfare am Bass und Linus Svensson am Schlagzeug. Haben die Jungs aus Skandinavien auf den beiden VorgĂ€ngeralben astreinen AOR mit allen skandinavischen Tugenden und LeichtfĂŒĂŸigkeit geboten, so macht der dritte Streich keine Ausnahme oder spielt den Ausreißer denn schlecht ist hier nicht.

Die Stimme von Calle ist sicherlich Geschmackssache, ich persönlich finde das sie sehr gut mit der Mucke harmoniert und sehr gut dazu passt. Die Stimme erinnert mich an Martin Holsner von CAPTAIN BLACK BEARD und zeigt keine SchwĂ€che. Die Gitarren donnern ganz schön in die Parade, von AORscher ZurĂŒckhaltung keine Spur, der Klampfe wird genĂŒgend Freiheit gegönnt. Die Keys sind mal typisch Skandi like, mal Pianohaft, oder 80er Retromucke ausgefĂŒhrt. Der Bass hĂ€lt sich vornehm zurĂŒck dafĂŒr machen die Drums einen auf Krawallbruder und hauen einem die Hucke voll.

Hier stellt sich beim hören fĂŒr mich wieder dieses GefĂŒhl der Vertrautheit ein, dieses GefĂŒhl habe ich meistens bei KĂŒnstlern aus Skandinavien, die Jungs haben es einfach nur drauf anstĂ€ndige Songs zu schreiben und produzieren. Ich kann mich nicht wirklich daran erinnern wann mir mal Musik der hĂ€rteren Spielart aus dem hohen Norden nicht gefallen hĂ€tte. Vielleicht mit der Ausnahme HAMMERFALL, die treffen irgendwie nicht meinen Nerv und gehen spurlos an mir vorbei. Nicht so KĂŒnstler und Bands wie z.B. MIKAEL ERLANDSSON, LOVER UNDER COVER, LAST AUTUMN’S DREAM, AUTUMN’S CHILD, BROTHER FIRETRIBE, CAPTAIN BLACK BEARD und genau in ein Ă€hnliches Rohr blasen auch CARE OF NIGHT. Es wird Skandi AOR der besseren Sorte geboten der so simpel es auch klingen mag einfach gefĂ€llt und ĂŒberzeugen kann. Ohne einen Kritikpunkt geht das Album „Reconnected“ runter wie ein sehr guter Jahrgangswein

„Street Runner“ ein cooler Schwedenhappen, „Tonight“ geht sowas von auf die Zwölf. „Caught Feelings“ fĂ€ngt sehr gut an, geht genauso weiter, ein Highlight, „No One Saves The World Alone“ eine Ballade. „Melanie“ ĂŒberzeugt mit Charme, „Half Of My Heart“ mit viel Drama rocken sich die Jungs durch den Song. „Follow Through“ besticht durch seine Leichtigkeit, „Wrong“ ein Rocker mit Drama interessant geboten. „End Of A Chapter“ erinnert an Skandi-Journey, „Stay With Me“ geht wieder voll an die AOR Fraktion, „You’ve Been Right Here All Along“ hier hĂ€tte ich mir anstatt der Ballade noch einen Rocker gewĂŒnscht.

Balle

FROZEN RAIN – One Mile From Heartsville

Trackliste:

01. One Mile From Heartsville
02. Move On
03. Fire
04. She’s The One
05. How Could I Know
06. Let Me Love You
07. One Of These Mornings
08. More Than A Friend
09. What’s It Gonna Be
10. Ready For Tonight
11. That’s Why I’m Loving You
12. The Waiting’s Over

Spielzeit: 59:37 min – Genre: AOR – Label: Lions Pride Music – VÖ: 30.10.2023 – Page: www.facebook.com/frozenrainofficial

 

Das Cover Artwork suggeriert ein wenig Mad Max Style, gepaart mit einer futuristischen Version des aus den 1970er Jahre stammenden Mercedes Benz C111 und einem DeLaurian aus ZurĂŒck in die Zukunft, als Bonus noch ein Herz in Endzeit Stimmung. Ja Servus, mal sehen was auf mich zukommt. Beim Bandnamen FROZEN RAIN klingelt es, stammt aus Belgien und hat zwei AOR Alben 2008 „Frozen Rain“ und 2012 „Ahead Of Time“ veröffentlicht. Nun liegt also Album #3 vor mir.

Zu FROZEN RAIN gehören aktuell SĂ€nger Lars Edvall, Jens Ambrosch an Gitarren, Jurgen Vitrier Gitarre, Bass und Keyboards, Bandoberhaupt Kurt Vereecke an Gitarre, Bass und Keyboards, sowie Hans Vereecke an den Drums. Lars liegt stimmlich irgendwo zwischen Mike Benton (Bite The Bullet), Torben Schmidt (SKAGARACK), TURPLE, David Hanselmann (verschiedene Projekte) und Alexander Strandell (ART NATION, NITRATE) aber auf der anderen Seite auch wieder nicht, ist sehr schlecht einzuordnen. Die Gitarren kommen nicht ĂŒbertrieben hart rĂŒber, genau in der Richtigen Dosierung fĂŒr AOR Mucke, die Keys sind mal normal, als Fanfaren oder mal mit spacigen Einlagen. Der Bass kreist im Hintergrund, die Schlagplatte galoppiert sowas von nach Vorne und haut einem die Synapsen durcheinander.

Was fĂŒr eine Art AOR bieten FROZEN RAIN, ich versuche mal das Rezept mit coolem AOR europĂ€ischer PrĂ€gung irgendwo zwischen Deutschland, Großbritannien und sehr viel Skandi Rock im Sound. Die Songs haben alle eine locker flockige Stimmung wie man es von AOR aus Skandinavien kennt. Dazu gesellt sich ein wenig FM, BITE THE BULLET und von den Keys her könnte ein bisschen DOMINOE, frĂŒhe DOMAIN und CRAAFT enthalten sein. Lars macht seinen Job sehr gut, die Gitarren gehen eine ideale Ehe mit den Keyboards ein, beide sind Gleichberechtigt und bilden ein cooles GerĂŒst fĂŒr den Euro AOR der mit den Drums komplettiert wird, der Bass ist leider nicht so deutlich zu hören. Die Melodien passen und geben keinen Anlass zum Mosern, mit seiner Instrumentierung wurde ein richtig tolles Album auf die Beine gestellt, dass sich im Vergleich zu anderen nicht verstecken muss. Einziger Kritikpunkt ist die Produktion, die recht dĂŒnn ausgefallen ist, es fehlt ein wenig mehr Pepp und Dynamik.

„One Mile From Heartsville“ stellt gleich mal die Weichen auf AOR Radio Rock, „Move On“ geht es flotter an, kommt mit 80er Fanfaren Keys ums Eck ein cooler Song erinnert mich an das Album „Hungry For A Game“ von SKAGARACK. „Fire“ lĂ€sst sich gut anhören, „She’s The One“ eine Art Powerballade mit geiler MelodiefĂŒhrung. „How Could I Know“ geht wieder nach vorne, „Let Me Love You“ ein flotter Reißer. „One Of These Mornings“ kommt mit einer melancholischen TOTO Note, „More Than A Friend“ wildert im Soft oder sogar Pop Rock. „What’s It Gonna Be“ verfolgt den AOR Pfad und macht Spaß, „Ready For Tonight“ ein Ohrwurm der es in sich hat. „That’s Why I’m Loving You“ lĂ€sst die sechs Saitige von der Kette, „The Waiting’s Over“ könnte ein Ohrwurm werden, glĂ€nzt mit starkem Refrain.

Balle

B.E. TAYLOR GROUP – Our World (RG Zeitmaschine)

Trackliste:

01. The Fire’s Gone
02. Question Of Love
03. Our World
04. Beautiful Day
05. Reggae Rock ’n‘ Roll
06. Girl In The Know
07. Runaway
08. Take Me To Your Heart
09. Karen

 

 

Spielzeit: 39:00 min – Genre: AOR – Label: Epic/CBS – VÖ: 1986 – Page: www.facebook.com/betaylormusic

Es war damals so Anfang der 1990er als irgendwer mal so eine semioffizielle Sampler Serie mit dem Titel „Munich City Nights Vol. ???“ unters Volk brachte. Diese Sampler wurden unter der Hand in dunklen Hinterhöfen verramscht und machten somit teils unbekannte Songs der breiten Masse zugĂ€nglich, die damals gewillt waren die geforderten utopischen Preise zu zahlen. Durch eben diese Sampler wurden auf einmal Songs in den Discos gespielt, die sonst keine Aufmerksamkeit bekamen, und genau dazu gehört auch die B.E. TAYLOR GROUP mit ihrem dritten Album „Our World“ die mir bis dahin völlig unbekannt waren. Trotz großem Label im RĂŒcken war bei uns in Deutschland nicht viel los mit der TAYLOR GROUP obwohl zu der Zeit als das Album veröffentlicht wurde bei uns in Bayern diese Mucke Dauergast im Radio war.

Also kam erst etliche Jahre spĂ€ter die Widerauferstehung von „Our World“ in Form von zwei oder drei Titel des Albums auf den „Munich City Nights“ Compilations. Irgendwann gegen Ender der 1990er Jahre kam ich durch den Mailorder Shop Hang Loose Records an eine ominöse CD des Albums angeblich aus dem Jahr 1988 von JRR Japanese Rock Reissues aus Japan. Ob dieser Re-Release offiziell oder Dunkelgrau ist kann ich nicht beurteilen, habe da nie so richtig nachgeforscht. Man war froh das Album auf CD gefunden zu haben.

Die B.E. TAYLOR GROUP bestand damals aus B.E. Taylor (verstarb 2016) am Mikrofon, Rick Witkowski an Gitarre, Natt Kerr an den Keyboards, Jim Spears bediente den Bass, Joey D’Amako die Drums. ZusĂ€tzlich dabei waren Rick Bell am Saxophon, Felix Cavaliere und Frank Simms neben der Band an den Backing Vocals.

Das Rezept der B.E. TAYLOR GROUP bestand im sehr eingĂ€ngigen AOR Stadion Rock mit viel Melodie. AusgefĂŒhrt wurde dies mit einer angenehmen und auf seine Art rauen Stimme von B.E., dezent aggressiven Gitarren die mit majestĂ€tischen KeyboardklĂ€ngen ein festes Fundament boten. Der Bass hĂ€lt sich vornehm dabei aber klar hörbar im Hintergrund, die Drums sind auffĂ€llig und sehr intensiv. Die Produktion versprĂŒht den Charme der analogen 80er Jahre und klingt warm und lebendig.

Durch das perfekte Zusammenspiel der Protagonisten wurde ein wahrer Klassiker eingespielt der wie so oft im Leben leider nicht die Aufmerksamkeit bekam die er verdient hĂ€tte. Vergleiche zu ziehen fĂ€llt hier schwer, da es sich um einen ganz eigenen Sound handelt am ehesten noch mit der MICHAEL STANLEY BAND, BEAU COUP, URGENT, BEAU GESTE zu vergleichen. Die Ingredienzen wurde alle in Miraculix‘ Zauberkessel gegeben mit vielen Melodien und Hooks vermengt und siehe da „Our World“ wurde zur Welt gebracht, mitten in diesem Jahrzehnt von dem ich fĂŒr mich behaupte die Zeit gewesen zu sein, in der ich gerne in einer ewigen Zeitschleife verbleiben möchte. Auf dem Album gingen B.E. und seine Jungs ihren eignen Weg den sie auf den beiden VorgĂ€ngern schon eingeschlagen haben und mischten perfekt aggressive aber dennoch zurĂŒckhaltende Gitarren mit ausufernden Keyboards zu einem perfekten eigenstĂ€ndigen Sound der immer noch als bestes Beispiel fĂŒr starken AOR herhalten kann und auch nichts von seiner Ausstrahlung verloren hat. Genua so muss es sein, genau so hat es zu klingen und genau so sollte es auch sein. Und genau fĂŒr diese Eigenschaften stehen B.E. TAYLOR und seine GROUP. Es kommt noch dazu das mal Rock N Roll mit eingebunden wurde, oder man vermischte Reggae mir Rock N Roll und schaffte dies ohne dabei zu versagen.

Wenn ich dieses Album anhöre werde ich sofort vor dem geistigen Augen in die damalige Zeit katapultiert, in eine Zeit in der Stadion Rock noch im Radio lief, die unzĂ€hligen High School Klamotten oder Teen Action Filme mit eben solcher Mucke untermalt wurden. Aber auch an Filme wie Alien, Indiana Jones, ZurĂŒck In Die Zukunft, die aufkeimende B-Movie Phase mit American Fighter oder die Haudrauf Blockbuster von Stallone, Schwarzenegger, Van Damme, Norris, Lundgren, einfach eine Zeit der guten Laune mit neonbunten Farben und HosentrĂ€gern in den Discos

„The Fire’s Gone“ ein cooler Opener und perfekter Start in das Album, „Question Of Love“ was fĂŒr ein Rocker erinnert ein wenig an den Pop Klassiker „Automatic Lover“ von Dee D. Jackson aus dem Jahr 1978, nur eben auf einem, mit Anabolika frisierten Trip. „Our World“ der nĂ€chste gute Laune Rocker, „Beautiful Day“ ein Happy N Roll Song. „Reggae Rock ’n‘ Roll“ der Titel ist hier volles Programm ein Reggae N Roller brauchte bei mir viele AnlĂ€ufe bis der gezĂŒndet hat, „Girl In The Know“ ein Highlight, besser geht AOR nicht. „Runaway“ ein sehr guter Rocker mit Drama und Höhepunkten, „Take Me To Your Heart“ ist fĂŒr mich einer der besten Rocksongs die geschrieben und eingespielt wurde, „Karen“ eine Ballade die alles hat was eine Ballade benötigt.

Balle

FATAL VISION – Twice

Trackliste:

01. Dominoes
02. In My Fantasy
03. Thick As Thieves
04. End Of The Dream
05. Middle Of The Night
06. That Was Then (And This Is Now)
07. Time Has Left Us As Stranger
08. Start Again
09. Ghosts Of Yesterday
10. Welcome To My Nightmare
11. The Last Summer Night
12. Tomorrow Never Comes
13. Don’t Fall In Love With A Dreamer

Spielzeit: 65:40 min – Genre: AOR – Label: Pride & Joy Music – VÖ: 23.06.2023 – Page: www.facebook.com/fatalvisionband

 

Die Kanadier von FATAL VISION sind knapp ein Jahr nach ihrem DebĂŒt mit dem zweiten Album zurĂŒck. Mal sehen ob sie immer noch ihre eigenen AnsprĂŒchen erfĂŒllen. Die Band gibt selbst an das sie sich dem Sound von JOURNEY, ASIA, SURVIVOR, EUROPE und VAN HALEN verschrieben haben. FĂŒr EUROPE und VAN HALEN sind sie zu Soft und nahe am AOR, fĂŒr die drei AOR Heroes reicht es und ich wĂŒrde noch PRISM, WHITE VISION, BIG MOUTH und RENEGADE mit dazu nehmen. Denn genau da irgendwo in der Mitte haben FATAL VISION ihren eigenen Sound gefunden der auch schon auf dem DebĂŒtalbum ĂŒberzeugen konnte.

Zur Band gehören wie auf dem DebĂŒtalbum Simon Marwood am Mikro, Juan Miguel Gomez Montant an Gitarren, Scottie Irving an Keyboards, Andrew Burns an Bass und Alex Wickham an den Drums. Simon besitzt eine sehr angenehme und nicht aufdringliche Stimme der man stundenlang zuhören kann. Diese wird oft durch mehrstimmige Chöre unterstĂŒtzt. Die Gitarren kommen dezent und unauffĂ€llig aber dennoch jederzeit vernehmbar. Die Keyboards legen ihre Teppiche ĂŒber die Gitarren und bilden mit diesen ein Fundament das jedem AnhĂ€nger von gepflegten AOR schmecken sollte. Der Bass spielt meistens nicht wirklich auffĂ€llig, hĂ€lt sich sehr weit im Hintergrund auf. Die Drums geben zurĂŒckhaltend und unspektakulĂ€r den Takt vor.

Kann dieses Album mit dem VorgĂ€nger mithalten, ja in jedem Moment kann dieses Album mithalten. Die Keys kommen End 1980er mit viel Pathos, majestĂ€tischen KlĂ€ngen mit den Gitarren volles Brett aus den Boxen gefahren. Wunderschöne Melodien ohne Ende mit einem unwiderstehlichen 1980er Charme der einem sĂ€mtliche Flausen aus dem Kopf vertreibt. Wer diese Zeit bewußt miterleben durfte wird beim Hören wissen was ich damit zum Ausdruck bringen möchte. So unbeschwert und Bunt diese Zeit war so Cool ist die Mucke von FATAL VISION. Beim Genuss des Rundlings bekomme ich richtig Lust die Alten Klassiker von PRISM, SURVIVOR, JOURNEY, WHITE VISION und RENEGADE zu hören, denn genau an diese Schnittmenge erinnern mich FATAL VISION mit ihrer Genialen 80er Mucke.

Die Kanadier legen ein Album in bester Kanadatraditon vor und haben keinen Grund sich hinter den Vergleichen mit den 80er GrĂ¶ĂŸen zu verstecken, vielmehr da diese ja nicht mehr so aktiv sind deren Nachfolge antreten können.

„Dominoes“ legt gleich zu Anfang eine flotte Sohle aufs Parkett, „In My Fantasy“ mit gedrĂŒckter Stimmung, geht dabei aber sehr gut ins Ohr. „Thick As Thieves“ das Riffing erinnert an BRYAN ADAMS Jahrhundert Album „Reckless“ mit geilem Basslauf, „End Of The Dream“ ein Ballade die als Duett ihre Wirkung nicht verfehlt. „Middle Of The Night“ ein Feger mit starken Riffs und flottem Beat, „That Was Then (And This Is Now)“ fĂ€ngt episch mit einer Art Kirchenchor an und geht dann nach wenigen Sekunden in einen Uptempo Rocker ĂŒber. „Time Has Left Us As Stranger“ ein Ohrenschmeichler der sehr gefĂŒhlvoll und ruhig beginnt und dann zum ausgewachsenen Rocker mutiert, „Start Again“ geht wieder Frontal auf Angriff, „Ghosts Of Yesterday“ geht wie der VorgĂ€nger durch die Wand. „Welcome To My Nightmare“ spannend inszeniert hĂ€tte bestens auf eine Horrorkomödie der 80er Jahre Soundtrack gepasst, „The Last Summer Night“ eine zweite sehr gute Ballade die von PianoklĂ€ngen lebt, „Tomorrow Never Comes“ ein Bombast Rocker der mit Bassdrum Gewittern kommt, „Don’t Fall In Love With A Dreamer“ noch ein ruhiger Song der ĂŒberzeugen kann.

Balle

MITCH MALLOY – The Last Song

Trackliste:

01. I’m Living In Paradise
02. One Of A Kind
03. Using This Song
04. My Pleasure
05. Building A Bridge
06. I’ll Find A Way
07. Sometimes Love
08. You’re The Brightest Star
09. I See You
10. The Last Song

 

Spielzeit: 46:49 min – Genre: AOR – Label: Godsend Records – VÖ: 07 .07.2023 – Page: www.facebook.com/MitchMalloyMusic

 

Ich weiß nicht mehr genau wann es war als ich das erste Mal etwas von MITCH MALLOY gehört habe, ich wurde damals durch die Beschreibung in einem Hang Loose Katalog auf das gleichnamige DebĂŒtalbum aus dem Jahr 1992 aufmerksam. Als ich es dann das erste Mal im Player hatte dachte ich mir ganz nett, eine Handvoll gute Songs darauf, erst mehr als 10 Jahre spĂ€ter als ich mal wieder reinhörte gefiel es mir auf Anhieb um Welten besser als zum Zeitpunkt des Erwerbs. SpĂ€ter wanderte noch das Album „Shine“ von 2001 in meine Sammlung und wurde ebenfalls fĂŒr sehr Gut befunden. Von 2018 bis 2022 ersetzte Mitch Terry Ilous bei den Rockern von GREAT WHITE, aus der Zeit gibt es nur eine Live Scheibe.

Nun legt der Smarte US Boy sein siebtes Album vor und man ist gespannt was dieser Rundling zu bieten hat. Leider sind mir die Werke von Mitch die sich nicht in meinem Besitz befinden unbekannt und ich kann zu Stil und abschneiden keine Aussage tĂ€tigen. FĂŒr mich geht „The Last Song“ so weiter wie „Shine“ aufgehört hat es kommt AOR aus den Lautsprechern, mal im typischen Stil, mal mit PianoklĂ€ngen oder es kommt auch mal Blues Riffing vor. All diese Zutaten machen unheimlich Laune und so bewegt sich das Album in einem sehr guten Gleichgewicht. Es wird nichts ĂŒbertrieben oder vernachlĂ€ssigt, Mitch prĂ€sentiert ein frisch klingendes Album ohne antiquiert oder angestaubt zu klingen obwohl AOR der alten Schule auf den Teller kommt.

Vergleichen kann man mit soften TYKETTO, JAIME KYLE, BRUCE SPRINGSTEEN, BRIAN ADAMS, JOHN MELLENCAMP zu ihren Glanzzeiten obwohl keiner von den genannten schlecht ist. Mitch besitzt eine Stimme in etwa wie Danny Vaughn von TYKETTO und weiß diese effektvoll einzusetzen. Die Gitarren kommen gut durch und sind vom HĂ€rtegrad genau richtig gewĂ€hlt. Der Bass ist sehr dezent und unspektakulĂ€r ausgefĂŒhrt. Die Dums hören sich ein wenig nach Drum Computer an. Die Keyboards sind mal Orgel, Hammond oder Piano like eingespielt.

Die Kompositionen leben zum einen von ihrem Aufbau der von Happy Song bis zum sehr schweren melancholischen Schmachtfetzen reicht. Zum anderen von ihren Melodien und der Stimme von Mitch der eine Geschichte nach der anderen erzĂ€hlt und dabei den Zuhörer fesseln kann. FĂŒr mich reiht sich dieser Rundling ohne Probleme in die beiden sehr guten Alben die ich besitze ein. Diese LP ist fĂŒr jeden geeignet der die beiden von mir erwĂ€hnten Alben kennt und die oben angegebenen Vergleiche.

„I’m Living In Paradise“ macht klar dass man Mitch vor sich hat, kommt auch mit PianoklĂ€ngen und Rock N Rollig, „One Of A Kind“ geht mit ordentlich Riffsalven los und geht dann in einen energischen Rocker ĂŒber. „Using This Song“ eine sehr zurĂŒckhaltende Ballade, „My Pleasure“ cool und viel Drama. „Building A Bridge“ kommt schleppend bluesig mit viel Drama, „I’ll Find A Way“ ein flotter Rocker. „Sometimes Love“ ein typischer MALLOY Song der runtergeht wie Öl, „You’re The Brightest Star“ der Mitch den ich kenne mit einem Funsong. „I See You“ mit melancholischer Grundstimmung und leichten Blues Vibes, „The Last Song“ wieder ein Song zum Abschluss der Freude macht.

Balle

BAND OF THE HAND Original Picture Soundtrack (RG Zeitmaschine)

Trackliste:

01. Band Of The Hand (Bob Dylan)
02. Faded Flowers (Shriekback)
03. Turn It On (The Reds)
04. Carry Me Back Home (Andy Summers)
05. Hold On (The Reds)
06. Mission (The Reds)
07. The Boar Case (The Reds)
08. Waiting For You (The Reds)
09. All Come Together Again (Tiger Tiger)
10. Theme From Joe’s Death (Michael Rubini)

 

Spielzeit: 40:34 min – Genre: Rock / Blues Rock /AOR / Melodic Rock – Label: MCA Records – VÖ: 1986 – Page:

Man schrieb das Jahr 1986 und in den USA kam ein Action Film von vielen heraus, ich weiß nicht mehr ob er noch 1986 oder erst 1987 nach Deutschland in die Videotheken kam. Auf alle FĂ€lle viel mir der Film nicht nur durch seine aus Vendetta getriebene Handlung auf, sondern in einer gewissen Szene wurde der Song „Faded Flowers“ von SHRIEKBACK gespielt. Mich beeindruckte damals das ein Song so stark und faszinierend sein kann in dem nur dramatische Keyboardpassagen, mit Drumsticks dezent am Rand der Drums den Takt vorgebend und eine verdammt coole Stimme vorkommen. Der Song mauserte sich zu einem meiner Lieblings Songs, ich bin jetzt nicht der grĂ¶ĂŸte Freund von langsamen Songs oder Balladen, obwohl es sehr geile Songs in dieser Machart gibt. Also suchte ich einige Zeit nach dem Soundtrack und wurde irgendwann mal fĂŒndig, leider gibt es diesen sehr geilen Soundtrack nur als Vinyl und das auch nicht mehr wirklich hĂ€ufig. Ich plĂ€diere dafĂŒr das der Soundtrack einen Re-Release auf CD bekommt.

Als ich nach Jahren mal wieder die LP rauskramte und komplett anhörte machte ich erst einmal Oha, erst Jahre spĂ€ter viel mir auf wie stark die Songs auf dem Sampler sind. Die Vielfalt reicht von dramatischen Balladen ĂŒber Rock / Blues Rock bis hin zum AOR, normaler weise alles was ein Rocker Herz begehrt. Außer Bob Dylan kannte ich damals und kenne ich heute keinen der beteiligten Musiker und Bands, was aber nicht weiter von Belang ist da das Material einfach zu gut ist um unerwĂ€hnt zu bleiben. Ich vergleiche den Soundtrack von der QualitĂ€t jetzt mal mit den damals angesagten Filmmusik LPs „Streets Of Fire“, „Savage Streets“, „Top Gun“, „Iron Eagle“, „Rocky IV“, „City Cobra“, „Days Of Thunder“, „Youngblood“, „The Lost Boys“ und auch Filmen von denen der Soundtrack leider niemals veröffentlicht wurden obwohl diese den genannten in Nichts nachstehen und da auch mĂŒhelos mithalten können. Die Filme die ich meine sind z.B. „Instant Justice (deutsche Titel in Klammern, Madrid Connection)“, 3:15 – A Time To Die (3:15 – Die Stunde der Cobras)“ und „Rolling Vengeance (Monster Truck)“ alle in etwa im selben Zeitraum erschienen.

Das erstaunliche an der Sache ist die hohe Dichte an Rock, Blues Rock, AOR, Melodic Rock und Hard Rock auf solchen Soundtracks. Und „The Band Of The Hand (Die gnadenlose Clique)“ macht da keine Ausnahme, nur hatte der Film ein Problem wie manch anderer er war kein Hollywood Blockbuster was auch erklĂ€rt warum es der Soundtrack nie auf CD geschafft hat. Mir hat damals der Film und der Song von SHRIEKBACK gefallen, Jahre spĂ€ter hat es dann Boom gemacht und die anderen Songs haben auch gezĂŒndet.

Den Anfang macht BOB DYLAN in seiner Manier, dann kommen SHRIEKBACK mit einer der besten Balladen. THE REDS die in etwa eine Schnittmenge aus Rock, MIDNIGHT OIL, INXS, AUSTRALIAN CRAWL, HAND OF FATE und ein wenig SĂŒdstaaten Blues bieten, ANDY SUMMERS macht einen auf Bombast Rocker. TIGER TIGER machen den Vocalen Lichtausmacher in etwa JOHN MELLENCAMP, BRUCE SPRINGSTEEN gepaart mit JOURNEY, SURVIVOR und AUTOGRAPH. Alle Songs können mich heute noch ĂŒberzeugen ohne auch nur ein Staubkorn angesetzt zu haben oder antiquiert zu klingen. Nein vielmehr frisch und unverbraucht kommt jeder Titel aus den Boxen und zeigen mit viel 80er Charme ZĂ€hne und beißen gnadenlos zu. Wer die Möglichkeit hat diesen phantastischen Soundtrack mal Probe zu hören sei gewarnt, dass Dingens entwickelt ein hohes Maß an Suchtpotential.

„Band Of The Hand“ ein typischer BOB DYLAN Blues Rotzer der nach SĂŒmpfen klingt, „Faded Flowers“ was fĂŒr ein Song, wie cool der nur mit drei Protagonisten in Szene gesetzt wurde und welches Drama der ausstrahlt. „Turn It On“ ein sehr guter Rocker der auch fĂŒrs Radio mehr als nur Gut wĂ€re, bei „Carry Me Back Home“ wird ganz großes Kino geboten, mit viel Drama. „Hold On“ hier mĂŒsste normal jeder AnhĂ€nger der Gitarren lastigen Mucke mit der Zunge schnalzen, mit genĂŒgend Airplay hĂ€tte damals ein Hit draus werden können. „Mission“ hĂ€tte auch von INXS stammen können, „The Boar Case“ bei diesem Instrumental gehen es THE REDS ein wenig langsamer an. „Waiting For You“ keinen Deut schlechter als „Hold On“ so muss ein Song aus einem Action Film der Mitte 1980er klingen, Schweinegeil mit ĂŒberlegener MelodiefĂŒhrung, bei „All Come Together Again“ kommt ein Mix aus AOR und Melodic Rock auf den Tisch der sich der QualitĂ€t der anderen Songs anschließt. „Theme From Joe’s Death“ die typisch-dramatisch musikalische Hollywood Untermalung einer Helden sterbe Szene.

Balle

IMPERIUM – Never Surrender

Trackliste:

01. The One (Michael Bormann)
02. Never Surrender (Robbie LaBlanc)
03. Together Forever (Michael Bormann)
04. I Still Believe (Robbie LaBlanc)
05. Never Say Never (Never Say Never)
06. Break The Spell (Robbie LaBlanc)
07. The Dream (Michael Bormann)
08. Out Of This World (Robbie LaBlanc)
09. You Never Will Take Me Down (Michael Bormann)
10. Greatest Desire (Robbie LaBlanc)

 

Spielzeit: 45:55 min – Genre: AOR/Melodic Rock – Label: Pride & Joy Music – VÖ: 19.05.2023 – Page: www.facebook.com/imperiumproject

 

Der finnische Oberimperator Mika Brushane ist mit seinem Baby IMPERIUM zurĂŒck und setzt dem Hörer einen Stilmix aus AOR und Melodic Rock vor. Neben Mika der fĂŒr Musik, Texte, Drums, Keyboards und Bass verantwortlich ist, konnte Mika als SĂ€nger Michael Bormann und Robbie LaBlanc gewinnen. Beide Stimmen könnten nicht unterschiedlicher sein, bewegt sich Robbie in den sanften AOR Gefilden, veredelt Michael die Melodic Rock Songs. Als zusĂ€tzliche Musiker waren dabei Stefano Lionetti und Mikey K Nilsson an den Gitarren sowie Joel Hoekestra bei „The One“.

Mika prĂ€sentiert hier ein Album das gekonnt zwischen sehr gutem AOR von Robbie LaBlanc eingesungen und sehr starkem Melodic Rock mit Michael Bormann im Wechselspiel. IMPERIUM schlĂ€gt Töne wie die VorgĂ€nger Alben, die AnfĂ€nge von JADED HEART, PRIDE OF LIONS, SURVIVOR, BLANC FACES, FIND ME und FRONTLINE an. Dies tut IMPERIUM allerdings ohne diese zu kopieren, allein schon durch beide SĂ€nger die einen sehr hohen Wiedererkennungsfaktor besitzen lassen sich die meisten Ähnlichkeiten erklĂ€ren.

Beide Stimmen sind ĂŒber jeden Zweifel erhaben und ĂŒberzeugen, mit Ausnahme des Sounds. Die Gitarren kommen Stil gerecht mal ein wenig zurĂŒckgefahren oder weiter im Vordergrund je nachdem wer am Mikrofon steht. Die Keyboards sind fĂŒr mich volle 1980er und klingen vertraut, entweder majestĂ€tisch und/oder fanfarenhaft kommt auf den Stil an der gerade angeschlagen wird. Die Keys bilden mit den Gitarren eine sehr gute Grundlage fĂŒr beide SĂ€nger. Der Bass ist nicht so auffĂ€llig und hĂ€lt sich vornehm zurĂŒck. Die Drums hören sich nach Konserve an und die Becken bereiten mir Kopfzerbrechen.

„The One“ geht geich mal am Anfang sehr flott und melodisch in die Vollen, wĂ€hrend „Never Surrender“ im AOR wildert. „Together Forever“ hĂ€tte sich auch auf dem ersten JADED HEART Album befinden können, hier hört sich leider Michaels Gesang ĂŒbersteuert an, „I Still Believe“ wieder sehr guter AOR mit viel Keyboard. „Never Say Never“ Michael in Bestform nur trĂŒbt leider der grottige Klang der Promos den Hörgenuss, „Break The Spell“ hier klingt der Gesang von Robbie auch total nach Clipping, ansonsten ein anstĂ€ndiger Song. „The Dream“ ein weiterer genialer Melodic Rock Song, „Out Of This World“ wieder bester AOR. „You Never Will Take Me Down“ haut nochmal einen raus, „Greatest Desire“ gibt nochmals Gas.

Balle

JUKEBOX HEROES – Jukbox Heroes

Trackliste:

01. Rock & Roll Star (The Byrds)
02. Mission
03. If Ever You Fall
04. Time Flies
05. In Each Others Eyes
06. Heartbreakin‘ Story
07. We Are Not Alone
08. Cheat On Me (Bad Boy)
09. The Homeless
10. Alien Fowlers
11. Soldier Of Fortune
12. Don’t Ask Me Why
13. My Back Pages
14. Everybody Knows
15. It’s Gonna Take Time
16. Freedom

Spielzeit: 45:55 min – Genre: AOR – Label: Pride & Joy Music – VÖ: 1992 / 14.04.2023 – Page:

 

Ein Blick auf das Cover von dem selbstbetitelten Album der JUKEBOX HEROES deutet auf die spĂ€ten 80er ganz frĂŒhe 90er hin. Dann steht im Promo Kit dass es sich um einen Re-Release handelt und aus 1992 stammt. Also gedacht genau meine Zeit muss ich damals wohl ĂŒbersehen haben, dann mal los ob ich tatsĂ€chlich etwas verpasst habe. Zur Band gehörten damals Ron Kalista an Mikrofon und Drums, Dennis Panneck und Tony Roland an Gitarre und Backing Vocals, Steve Marino an den Tasten und Backing Vocal und Jim Praefke am Bass.

Die aus Milwaukee stammenden JUKEBOX Helden spielten AOR mit reichlich Keyboard- und Gitarreneinlagen. Die Vocals von Ron Kalista sind solange er Solo singt anstĂ€ndig und gut, dann folgt das große Aber, die Backing Vocals sind in manchen FĂ€llen recht SchrĂ€g und völlig daneben geraten mit denen ich in diesem Leben bestimmt nicht warm werde.

Beim Opener „Rock & Roll Star“ fĂ€llt als erstes die SchrĂ€gheit des Songs auf und dann kommt noch erschwerend eine Saft, Kraft und Zahnlose Produktion zum Vorschein die sĂ€mtliche guten AnsĂ€tze die vorhanden sind ĂŒber den Haufen fĂ€hrt. Dann wird fĂŒr mich der Eindruck erweckt mit Gewalt einen auf REO SPEEDWAGON, ELO, JOURNEY, FOREIGNER, ADRENALIN und HIT THE GROUND RUNNING zu machen ohne auch nur ansatzweise deren QualitĂ€t und Level erreichen zu können. Schon allein mit diesem Zahnlosen Soundbrei und Gehörunfall können die Jungs keine Blumentöpfe fĂŒr sich verbuchen.

Mich erinnert dieser Re-Release an die von Yesterrock, bei den Klassikern von MAX CARL oder ADRENALIN Soundtechnisch eine Katastrophe und TotalschÀden waren, derjenige der da von Vinyl digitalisierte hatte bestimmt was an den Ohren, da waren die Höhen im Dauerrotbereich.

Genauso lieblos hört sich das Material von den JUKEBOXERN an, lieblos, fade und unterirdisch, leider mache ich hier meinen ersten richtigen Verriss, denn hier werden teils sehr gute AnsĂ€tze durch die Produktion in die Belanglosigkeit des Nrivana gebeamt. Mit einem Amtlichen Sound wĂ€re bei weitem mehr drin gewesen so bleibt nur der Tipp fĂŒr diejenigen die unbedingt alles besitzen mĂŒssen unter Vorbehalt, alle anderen zwei bis drei Ohren vor dem Kauf riskieren ob man mit dem gebotenen Leben kann. Ich fĂŒr meinen Teil kann es leider nicht, nicht weil ich nicht möchte sondern weil der Sound bei mir fĂŒr Kopf- und Trommelfell Schmerzen und langanhaltenden Tinitus sorgt.

Zu den Songs 11 bis 16 kann ich keine Aussage tÀtigen da mir die im Promo Kit nicht vorliegen.

„Rock & Roll Star“ fĂ€ngt mit komisch schrĂ€gen Akustikgitarren KlĂ€ngen an, sobald die Vocals einsetzen wird es noch schrĂ€ger, fĂŒr mich ein Song der Kategorie KV (kannst vergessen). „Mission“ auf den schrĂ€gen VorgĂ€nger dachte ich nicht das so ein Rocker folgen könnte der gefĂ€llt, „If Ever You Fall“ eher langweiliger Zwitter aus Rocker und Ballade. „Time Flies“ ein durchschnittlicher Rocker der durch die schrĂ€gen Backing Vocals im Refrain zerstört wird, „In Each Others Eyes“ eine Ballade oder auch nicht mit noch schrĂ€geren Backing Vocals. „Heartbreakin‘ Story“ fĂ€ngt mit viel Potential an und bleibt auch gut ohne Schieflage zu zeigen, „We Are Not Alone“ hier werden wieder sehr gute AnsĂ€tze gezeigt die leider nicht wirklich zĂŒnden. „Cheat On Me“ hier wird ein guter Klassiker von BAD BOY kaputt gemacht, „The Homeless“ unterer Durchschnitt, „Alien Fowlers“ eine typische US Stadion Rock Ballade.

Balle

JIMMY DAVIS & JUNCTION – Kick The Wall (RG Zeitmaschine)

Trackliste:

01. Catch My Heart
02. Just A Little Bit
03. Kick The Wall
04. Labor Of Love
05. Shoe Shine Man
06. Are We Rockin‘ Yet
07. Why The West Was Won
08. Don’t Hold Back The Night
09. Just Having Touched
10. Over The Top

 

Spielzeit: 36:26 min – Genre: Mainstream Rock / AOR – Label: Chrisalis Records / Melodic Rock Records – VÖ: 1987 / 2017 – Page:

Man schrieb das Jahr 1987 Balle war noch jung, und ein auf dem Albumcover noch blutjung aussehender JIMMY DAVIS hat mit JUNCTION das DebĂŒtalbum „Kick The Wall“ veröffentlicht. Damals neben JIMMY am Mikro dabei waren Tommy Burroughs an den Gitarren, John Scott an Keyboards und Piano und Chuck Reynolds an den Drums. Dank Melodic Rock Records aus Australien kam das Album 2017 auf CD zu neuen Ehren.

Melodic Rock Records veröffentlichte ebenfalls von JIMMY DAVIS & JUNCTION das bis dahin unveröffentlichte zweite Album mit dem Titel „Going The Distance“ mit einer obercoolen Coverversion von GARY O’s „Get While You Can“ (welches bisher nur in der GARY O‘ Version auf diversen dunkelgrau Pressungen mit Titeln wie „Munich City Nights“ oder Ă€hnlich auf CD gebrannt wurde und bei der Klamotte „Meatballs III: Summer Job“ einem der ersten Filme von Patrick Dempsey zum Einsatz kam). Beide Alben besitzen eine sehr hohe QualitĂ€t und bieten reinen Mainstream AOR der zweiten HĂ€lfte der 1980er nordamerikanischer PrĂ€gung. Zeitweise werden auch ordentlich Rock N Rollige KlĂ€nge angeschlagen die mit viel Piano aus den Boxen rauschen.

Das bedeutet jeder Song wĂ€re bestes Radiofutter, mancher Song wĂŒrde jede TanzflĂ€che fĂŒllen und ausnahmslos jeder Song wĂ€re 80er Jahre High-School Klamotten tauglich und wĂŒrde sich dort sehr gut machen und puddelwohl fĂŒhlen. Doch leider sieht die RealitĂ€t völlig anders aus, JIMMY DAVIS & JUNCTION sind mehr oder weniger ein Geheimtipp obwohl die Jungs damals starke Songs am Start hatten. Diese Songs haben keinen Grund sich hinter den damals angesagten Rock Acts zu verstecken.

Man kann Vergleiche mit den folgenden KĂŒnstlern heranziehen. 8084, BRYAN ADAMS, ADRENALIN, BEAU GESTE, BECKETT, BOULEVARD, BRICKLIN, CARSON COLE & RU4, TOM DELUCA, DIVING FOR PEARLS, MELISSA ETEHRIDGE, GARY O‘, LOU GRAMM, HARLEQUIN, THE HOOTERS, JOHN KILZER, TOM KIMMEL, JOE LAMONT, BENNY MARDONES, MICHAEL MORALES, NEW FRONTIER, JEFF PARIS, REFUGEE, ARLEN SALTE und BRUCE SPRINGSTEEN.

Die Vocals von Jimmy sind sehr gut und erinnern öfters mal an Myles Hunter oder Monty Byrom, die Gitarren sind immer prĂ€sent mal mehr oder weniger genauso wie die Keyboards oder Pianos. Es bekommt jeder der Drei seine BĂŒhne um in den Vordergrund zu rĂŒcken. Der Bass zieht auffĂ€llig seine coolen Runden und das Schlagzeug haut alles kurz und klein. Die Produktion könnte ein wenig mehr Kraft vertragen geht aber in Ordnung. Als Gesamtwerk betrachtet haben die US-Boys alles richtig gemacht und mit „Kick The Wall“ einen echten Klassiker eingespielt, wenn man Album #2 dazu nimmt haben sie sogar zwei Klassiker am Start die sich in keiner Weise vor den damals groß oder auch nicht im GeschĂ€ft befindlichen KĂŒnstlern und Bands verstecken mĂŒssen.

„Catch My Heart“ ein braver Rocker mit leichtem Biss, „Just A Little Bit“ ein typisch cooler US oder Kanada Rocker. „Kick The Wall“ fĂ€ngt mit den ersten Strophen sehr langsam, soft und nachdenklich an bis der erste Refrain kommt ab da ist das Dingens ein Monster und ausgewachsener Superhit, von den Eigenschaften am Anfang ist nichts mehr zu hören. Bei „Labor Of Love“ wird es wieder ein wenig ruhiger und softer, mit „Shoe Shine Man“ wird es Rock N Rollig. „Are We Rockin‘ Yet“ kommt mit geilen Retro Keys, Piano und Rock N Roll Note. „Why The West Was Won“ geht wieder flotter ab ein cooler Rocker, „Don’t Hold Back The Night“ sehr gefĂŒhlvoll mit traumhaften Vocalharmonien im Refrain. „Just Having Touched“ eine Herz-Schmerz-TrĂ€nen-Taschentuch Balladade, „Over The Top“ ein Highlight zum Abschluss.

Balle

CARSON COLE & RU4 – Mainstreet

Trackliste:

01. Mainstreet
02. Donna
03. Cheating
04. Hailstones
05. Fight
06. Kingdom Come
07. Bradley
08. Hollywood & God
09. Serenity
10. Emmanuel

 

Spielzeit: 41:06 min – Genre: Rock / AOR – Label: Frontline Records – VÖ: 1986 – Page:

ohne Wertung

Mir entging dieser Rohdiamant von den 80ern bis in die spĂ€ten 2010er Jahre bis ich mal wĂ€hrend des Hörens der Internetradiostation Munich’s Hardest Hits auf einen Song aufmerksam wurde. Nach einiger Zeit suchen wurde ich dann auch fĂŒndig und konnte irgendwo das Vinyl ergattern und spĂ€ter fand ich auch eine sehr gute Version von Vinyl gerippte Version auf CD die sehr kurz erhĂ€ltlich war. Diese gerippte Version scheint eine offizielle Version zu sein da sie von Amazon angeboten wurde.

Zu CARSON COLE & RU4 gehörten damals Carson Cole an Mikrofon und Gitarre, Dean Stairs an Gitarre und Keyboards, Darren Reader an Bass und Martin Zinger an den Drums.

Meine Infos zu Carson und seiner Mannschaft halten sich leider in Grenzen und sind auf die Angaben des Covers beschrĂ€nkt, da die Treffer bei Google nur auf Anbieter von Streamingdiensten, Discogs oder irgendwelche ominösen und ich schĂ€tze zum Teil illegale Downloadanbieter fĂŒhren.

Das Album beinhaltet alle damals Mitte der 80er Jahre angesagten und typischen Eigenschaften. Egal ob mal coole Riffeinlagen, Fanfarenhafte Keyboardeinlagen, obercoole Vocals, Hymnenhafte Songs und vor allem eine Analoge nach RöhrenverstÀrker klingende Produktion. Diese hört sich zwar Altbacken an, hat aber gerade dadurch einen warmen und vertrauten Klang der an die gute alte Zeit ohne viele Sorgen und meine Jugend erinnert.

Die Songs bestehen aus einem ausgeglichenem Mix aus Gitarren egal ob akustisch, elektrisch, hart oder soft. Keyboardteppichen die entweder Fanfarenhaft oder dezent eingesetzt wurden. Einen auffĂ€llig spielenden Bass und ebenso in Erscheinung tretende Drums die sich auch mal nach Konserve anhören können. Dieses Album spiegelt das Feeling und Sound der 80er wider und kann dabei restlos ĂŒberzeugen. FĂŒr mich stellt dieses Album eine Zeitreise in eine Zeit dar, in der es keine Sorgen gab, dass Leben bezahlbar war, man nicht beim Tankstopp diese gleich mitkaufte, ein Discobesuch nicht gleich den ganzen Monatslohn verschlang und vor allem Saugeile Mucke in den Discos gespielt wurde. In meinem Teil Bayerns gehörte damals Rock in den Discos und im Radio bei B3 noch zum guten Ton. An genau diese Zeit werde ich beim schließen der Augen und lauschen der KlĂ€nge von Carson Cole und seinen Jungs erinnert.

Nicht nur an die glorreichen 80er werde ich erinnert sondern auch die damalige Mucke, denn diese ist am ehesten mit den Folgenden Topacts vergleichbar, es kommen Zeiten in den Sinn als BRYAN ADAMS mit seinem „Summer Of 69“ oder „Run To You“, BRUCE SPRINGSTEEN mit „Dancing In The Dark“ oder „Downbound Train“, JOHN MELLENCAMP mit „Jack & Diane“ oder „Small Town“ dumm und dĂ€mlich gespielt wurden. GARY O‘ mit seinem Album „Strange Behavior“, die AUSTRALIAN CRAWLs, AVIATOR, BEAU COUP, BILLIE SATELLITE, BITE THE BULLET, BOULEVARD, BRICKLIN, BUGZY, STAN BUSH, JOHN CAFFERTY, NEW FRONTIER uva. mehr hatten verdammt gute Songs produziert und haben ihren Fußabdruck in der Musiklandschaft hinterlassen. Auch auf hunderten Soundtracks von Action Filmen oder Highschool Klamotten waren solche auffĂ€lligen und eingĂ€ngige Songs enthalten.

Mehr oder weniger erfolgreich aber dennoch geil und immer noch sehr gut hörbar und bestens fĂŒr die TanzflĂ€chen dieses Planeten geeignet.

CARSON COLE & RU4 haben auch einen gewaltig großen und tiefen Fußabdruck hinterlassen, der zwar fĂŒr die Meisten noch unter einer extrem dicken Staubschicht verborgen ist aber trotzdem vorhanden. Als Fazit kann ich beide Daumen hoch, als ultimatives Pflichtalbum der 80er Jahre oder auch „Unknown Gem“ fĂŒr diese immer noch frisch klingende Mucke attestieren.

Mit „Mainstreet“ haut Carson gleich mal ein Pfund raus, geiles Riffing mit auffĂ€lligem BasslĂ€ufen, „Donna“ besitzt ein Flair das sich schlecht beschreiben lĂ€sst. „Cheating“ kommt mit viel Drama, schwermĂŒtig und leichten Bluestönen aus den Boxen, „Hailstones“ ein cooler Rocker mit allem was ein Song braucht. „Fight“ geht voll nach vorne ein brachial Rocker, „Kingdom Come“ ein typischer Kanadarocker. „Bradley“ fĂ€ngt mit einem dramatischen und kurzen Keyboardintro an, geht dann in ein geiles Gitarrenriff ĂŒber, der Song besitzt viele dramatische Momente, hat dadurch ein besonderes Flair und hĂ€tte damals weltweit an der Spitze der Charts stehen mĂŒssen. „Hollywood & God“ könnte als bestes Beispiel fĂŒr die Leichtigkeit des Seins durchgehen, „Serenity“ irgendwo zwischen Ballade und Dramarocker. „Emmanuel“ erinnert an eine rockende Gospelballade.

Balle