OVERDRIVERS – Glory Or Nothing

Trackliste:

01. Kings Of The Road
02. Overdrivers
03. Glory Or Nothing
04. My Girlfriend Is A Pornstar
05. Cobra Kai
06. Guitar Playboy
07. Bad Breath Girl
08. Meet The Monsters
09. Ready For The Rodeo
10. We Are One
11. Perfection Is My Name
12. In Fear, Blood And Fire

Spielzeit: 44:21 min. – Genre: Hardrock – Label: RPM/ROAR – VÖ: 07.03.2025 – Page: www.facebook.com/overdriversofficial

Was kann man eigentlich mit nur drei Akkorden so anstellen? Diese Frage beantworten uns AC/DC seit 1975. Auf nunmehr 17 Alben haben die Australier bewiesen, dass man mit nur drei Akkorden alles andere als eingeschränkt ist und massenweise Hits produzieren kann. Aber das ist natürlich nur die Spitze des Eisbergs. Denn im weiteren Verlauf der Rock-Geschichte fanden sich unzählige weitere Kapellen in den Studios dieser Welt ein, um den großen Vorbildern aus Down Under nachzueifern. Mal mit mehr, mal mit weniger eigener Soundnote und meist mit verhältnismäßig wenig Erfolg. Zumindest, wenn man das „Original“ als Gradmesser nimmt.

Aber warum erzähl ich Euch das alles? Klar, es liegt nahe, dass die hier vorliegende Platte im weitesten Sinne etwas mit Riff Rock zu tun hat. OK, die OVERDRIVERS sind nicht die erste und einzige Band aus Frankreich, die sich diesen Stil auf die Fahnen geschrieben hat (man denke nur an „“ etc.), aber dennoch dürfte das Quartett aus Béthune ganz im Norden Frankreichs einer der wenigen Vertreter dieser Zunft sein, die das auf derart hohem Niveau machen.

Seit der Gründung der Band im Jahr 2015 haben es die Jungs auf zwei Longplayer und eine EP gebracht. Speziell diese konnte mit Stücken wie „Factory“ hervorstechen, die Formkurve zeigte steil nach oben. Die Zeichen stehen also auf Sturm bei den OVERDRIVERS. Nun also Album Nr. 3 – mit 12 neuen Songs.

Dass das als erste Single ins Rennen geschickte „Guitar Playboy“ eine richtig geile Nummer geworden ist, ist unbestritten. Doch was kann der große Rest des Albums? Mit „Meet The Monsters“ haben die OVERDRIVERS eine echt gutklassige Nummer nachgelegt. Doch das Album legt mit „Kings Of The Road“ – der dritten Auskopplung – furios los. Auf den Fuß folgt mit „Overdrivers“ die quasi Bandhymne. Sie erinnert ein wenig an frühe SHAKRA – aber das ist ja nicht die schlechteste Referenz.

Als nächstes ist der Titeltrack „Glory Or Nothing“ dran. Mit seinem stampfenden Beat walzt er so ziemlich alles nieder und ebnet den Weg für das witzige und nicht minder gut gemachte „My Girlfriend Is A Pornstar“. Ist das folgende „Cobra Kai“ eine Huldigung der äußerst erfolgreichen Martial-Arts Serie auf Netflix oder doch eher eine Entlehnung des Themas? Man weiß es nicht, der Song ist auf jeden Fall cool. Mit „Guitar Playboy“ begann sozusagen die Reise dieses Albums, denn die Nummer war die erste Auskopplung. Und es war schlagartig klar, dass die Franzosen einen riesigen Schritt in die richtige Richtung gemacht haben. Mächtig + donnernd + rhytmisch + gnadenlos melodisch = Hit! So „einfach“ geht das!

Zum Glück geht den Jungs danach nicht die Luft aus – im Gegenteil. Mit „Bad Breath Girl“ rocken Adrien Desquirez (vocals, guitars), Anthony Clay (lead guitars), Florian Morgano (drums) und Lion Das Neves (bass) amtlich nach vorne und mit „Meet The Monsters“ hat sich ein weiteres kleines Juwel versteckt. Speziell zum Schluss hin drückt der Vierer das Gaspedal noch einmal gut durch. „Perfection Is My Name“ geht gut ab und das abschließende „In Fear, Blood And Fire“ (der Name des Titels könnte auch von MANOWAR stammen) zeigen die Franzosen ein letztes Mal, was sie drauf haben.

Ein gewisses Maß an Augenzwinkern ist in den Texten nahezu immer zu finden. Das passt aber perfekt zur Mucke der Franzosen, denn die suggeriert nicht nur äußerst gute Laune, Spielfreude und Coolness – die Texte runden das Paket gekonnt ab. „Glory Or Nothing“ ist locker das bisher beste Album der OVERDRIVERS. Damit haben sie einen mächtigen Sprung aus dem Schatten sämtlicher Konkurrenz gemacht und wollen anscheinend in der ersten Liga der NewWaveOfRiffRock mitspielen. Der Titel ist also nicht willkürlich gewählt – die Zeichen stehen auf „Glory“!

Stefan

CRAZY LIXX – Thrill Of The Bite

Trackliste:

01. Highway Hurricane
02. Who Said Rock´n Roll Is Dead
03. Little Miss Dangerous
04. Call Of The Wild
05. Recipe For Revolution
06. Run Run Wild
07. Midnight Rebels
08. Hunt For Danger
09. Final Warning
10. Stick It Out

 

Spielzeit: ? min. – Genre: Hardrock, Sleaze Metal – Label: Frontiers Records – VÖ: 14.02.2025 – Page: www.facebook.com/crazylixx

Es wird wieder Zeit, ein neues Album der Vorreiter der New Wave Of Swedish Sleaze Metal willkommen zu heißen. Letztmalig war das 2021 der Fall und es hörte auf den Namen „Street Lethal“. Na, dämmert es? Klar, die Rede ist von CRAZY LIXX. Im letzten Jahr durften sich die Fans über eine Art Best Of mit Neuaufnahmen sowie ein paar neuen Tracks freuen. Mit „Thrill Of The Bite“ stehen die Schweden um Sänger und Bandkopf Danny Rexon nun mit dem mittlerweile achten Studiowerk in den Startlöchern. Die Marschrichtung sollte klar sein: 100% Retro, 100% Melodie und Eingängigkeit und dieses Mal teilweise auch sehr nah an Werken wie ALICE COOPER´s „Trash“ oder anderen Megasellern, bei denen ein gewisser Desmond Child seine Finger im Spiel hatte.

Das macht ein Song wie „Little Miss Dangerous“ auf Anhieb klar, der als zweite Single ins Rennen geschickt wurde. Nicht nur der Song, auch das dazugehörige Video ist ganz klar von „Trash“ inspiriert. Für manchen mag dieses „Abkupfern“ ein No Go sein, wenn allerdings ein solch imposanter Song wie „Little Miss Dangerous“ dabei herauskommt, soll dem guten Danny noch mal verziehen sein. Außerdem sind wir doch alle (also zumindest Danny und ich) großer Fan der Achtziger und somit ist diese Hommage in jeglicher Hinsicht gelungen. Aber „Thrill Of The Bite“ hat natürlich noch mehr zu bieten. Neben dem musikalischen auch eine „kleine“ Änderung im Line-Up. Denn mit Joel Cirera hat ein weiteres Originalmitglied die Band verlassen, so dass nunmehr Danny Rexon der einzig verbliebene Mohikaner ist. Beim Blick auf den Drumstuhl blieb dann auch gleich das Herzelein kurz stehen, denn neuerdings schwingt niemand Geringeres als Robin Nilsson von THE CRUEL INTENTIONS die Stöcke. Eine Pressemitteilung hat aber gleich mit den Spekulationen aufgeräumt, Nilsson hätte seine alte Band verlassen. Also alles im Lack.

Kommen wir zurück zur Musik auf „Thrill Of The Bite“: „Highway Hurricane“ ist ein toller Opener, „Who Said Rock´n Roll Is Dead“ hat nicht nicht nur die richtige Message sondern auch alles, was ein CRAZY LIXX Song haben muss. Nach dem Überflieger „Little Miss Dangerous“ wird es natürlich schwer, einen drauf zu setzen. Aber muss das überhaupt sein? Nicht, wenn man Kracher wie „Call Of The Wild“, „Midnight Rebels“ oder „Hunt For Danger“ am Start hat.

„Thrill Of The Bite“ ist ein CRAZY LIXX Album wie aus dem Bilderbuch. Es gibt zwar nur marginale Unterschiede zu den Vorgängern, das Songmaterial ist aber erneut stark genug, um auch dieser Platte eine Daseinsberechtigung zu geben. Mit anderen Worten gesprochen: CRAZY LIXX wissen, was ihre Fans erwarten und liefern genau das ab – ein ums andere Mal.

Stefan

THUNDERMOTHER – Dirty & Divine

Trackliste:

01. So Close
02. Can’t Put Out The Fire
03. Speaking Of The Devil
04. Feeling Alright
05. Take The Power
06. I Left My License In The Future
07. Dead Or Alive
08. Can You Feel It
09. Bright Eyes
10. American Adrenaline

Spielzeit: 33:40 min – Genre: Hardrock – Label: AFM Records – : 07.02.2025 – Page: www.facebook.com/thundermother
www.thundermother.com

 

Nach dem großen Hype und dem großen Knall haben sich THUNDERMOTHER wieder gefangen und hauen mit „Dirty & Divine“ das mittlerweile fünfte Studioalbum raus. Und groß war der Knall in der Tat. Nach der Entlassung von Sängerin Guernica Mancini haben aus Solidarität auch die übrigen Mitglieder Emlee Johansson (d.) und Mona Lindgren (b.) die Band verlassen, Filippa Nässil stand alleine da. Nach wilden Spekulationen und gegenseitigen Schuldzuweisungen haben sich sowohl die bisherigen Bandmitglieder als auch Filippa Nässil wieder gefangen. Während erstere mit „The Gems“ durchstarten, war auch Filippa als Thundermother-Mother (hahaha) nicht untätig. Mit neuer Sängerin Linnéa Vikström, Joan Massing an den Drums und der nach ihrem abgeschlossenen Studium zurückgekehrten Majsan Lindberg (b.) sind THUNDERMOTHER wieder zurück im Spiel.

Die in meiner Welt als „die fünf Doros“ bekannten Schwedinnen haben nichts von ihrem Biss und ihrem Charisma verloren. Obwohl die gesanglichen Fußstapfen von Guernica wirklich riesig sind, meistert Linnéa die Nachfolge hervorragend und drückt den Songs ihren eigenen Stempel auf. Ihre Stimme passt nahezu perfekt zum rotzig-rockigen Sound von THUNDERMOTHER und ich freue mich schon darauf, die alten Songs mit ihr neu interpretiert zu hören. Zum Glück startet die Tour im Februar und ich muss nicht mehr allzu lange darauf warten. Die Tickets der „Musikfreunde Wetterau“ hierfür liegen schon lange in der Schublade.

Dirty & Divine“ ist wie erwähnt das bereits fünfte Studioalbum der Band und lässt jedes Hardrock-Herz mit seinen 10 Songs und einer Spielzeit von 33 Minuten in einem deutlich erhöhten Frequenzbereich schlagen. Kraftvoll, rockig, rotzig. THUNDERMOTHER machen dort weiter, wo sie mit „Black & Gold“ aufgehört haben. Die von mir damals erbeuteten 9,5 Sterne schafft „Dirty & Divine“ nicht mehr ganz, aber dennoch bewegen sich die Donnermütter auch hier auf mehr als hohem Niveau. Keine Ahnung, wie Filippa das wieder auf die Beine gestellt hat. Im letzten Jahr wurde Sie Mutter, hat THUNDERMOTHER neu komplettiert und nebenbei noch ein Album mit ihren Kolleginnen eingespielt. Holla, die Waldfee, das nenne ich mal Einsatz für den Rock’n’Roll und genau das macht die Donnermütter einfach aus.

Musikalisch bewegen wir uns auf bekannten Terrain. Es gibt nicht wirklich neues, was bei THUNDERMOTHER aber nicht ausschlaggebend ist. Auch „Dirty & Divine“ verspricht reineste Hardrock-Freude mit dem typischen Sound, der THUNDERMOTHER so eigen ist. Die beiden bereits vorab veröffentlichten Singles „I Left My Lincense In The Future“ und „Speaking Of The Devil“ zeigen deutlich, was THUNDERMOTHER ausmacht. Rockig-rotzig zeigt vor allem letztgenannter die perfekte Mitsing-Garantie. Mittelfinger inklusive. Auch die anderen Songs zeigen sich kraftvoll, machen Gute-Laune oder regen zum Nachdenken an (Take The Power). Es gibt keine Rohrkrepierer auf „Dirty & Divine“, auch wenn es – wie schon erwähnt – alles auf Sicherheit gemacht wurde. Spaß macht es allenthalben und ist eine klare Kaufempfehlung für alle Hardrock-Fans, Roadtrip-Junkies und Spaß-an-Musik-Haber.

Tänski

 

REPTILE SMILE – Mark III

Trackliste:

01. Self Righteous Bastard
02. Stay Tuned To My Station
03. Minding My Own Business
04. Holiday In The City *
05. Push Has Come To Shove *
06. Automatic Cool *
07. 2000 Miles *
08. Shove `Em Down *
09. Hush Hush +
10. Senorita Lucy +
11. Rattlesnake Valley +
12. Pour `Em Right Up
13. Freight Train

* – taken from „Automatic Cool“ 1990
+ – taken from „Who Makes The Rules“ 1991

Spielzeit: 48:22 min. – Genre: Hardrock, Sleaze Rock – Label: Lions Pride Music – VÖ: 29.11.2024 – Page: www.facebook.com/ReptileSmile

 

Mit REPTILE SMILE rückt eine Band zurück ins Rampenlicht, die zu ihrer ersten Blütezeit zum Ausgang der klassischen Hardrock- und Sleaze-Zeit Anfang der Neunziger allenfalls gutplatziert in der dritten Liga spielen konnte. Was nicht heißen soll, dass ihre beiden Alben „Automatic Cool“ 1990 und „Who Makes The Rules“ 1991 schlecht waren. Nur eben ungünstig, weil die Band wie tausende anderer ähnlich gestrickter Formationen zu spät in die Szene drückten und nur noch ein kleines bisschen ihres Feenstaubs verteilen konnten.

Dabei hatten Peter Shapiro (vocals), Martin Karlegard (guitars), Jan Lissnils (guitars), Jake Snake (bass) und Michel Maiden (drums) mit ihrem leicht bluesigen aber durchaus treibenden Hardrock eigentlich alle Voraussetzungen, um durchzustarten. Dass das nicht mehr geklappt hat, zeigen die Geschichtsbücher. Und so war es lange ruhig im Bandlager, nur der engste Kreis hat die Kleinstbeben mitbekommen – z.B. dass sich bereits 2010 die Idee zu einigen Neuaufnahmen alter Klassiker entwickelte, die erst jetzt mit „Mark III“ Wirklichkeit wurde bzw. das Licht der Welt erblickt.

Aber nicht alles auf „Mark III“ ist altbekannt. Insgesamt acht Songs wurden in neues Gewand gekleidet. Das restliche Material war für eine dritte Platte vorgesehen, die angeblich 1994 aufgenommen aber nie veröffentlicht wurde. Long story short: hier liegt sie also vor Euch – die dritte Platte der schwedischen Hardrocker REPTILE SMILE. Neben den Originalmitgliedern Shapiro/Karlegard/Maiden kommt Andreas Karlegard am Bass in die Band, Jan Lissnils und Fredrik Björk sind für viele Gitarrenbeiträge genannt.

Lassen wir doch mal die Musik sprechen: Mit „Self Righteous Bastard“ startet die Platte riffbetont und durchaus mit einem Ausrufezeichen. Der klassische Rock´n Roller „Minding My Own Business“ macht ordentlich Spaß. Warum aber dann die beiden doch recht ähnlich klingenden Songs „Holiday In The City“ und „Push Has Come To Shove“ für eine zweites Leben ausgewählt wurden und nicht Klassiker wie „Wild Life“ oder das coole „Get Down (Get With It)“, wirft Fragen auf.

Die Neuaufnahmen fügen sich allesamt perfekt ein – die Platte klingt wie aus einem Guss. Natürlich sind „Automatic Cool“, „2000 Miles“ oder „Senorita Lucy“ auch heute noch großartige Songs, die ehrlicherweise immer noch die Highlights auf Mark III darstellen. Mit „Poor ´Em Right Up“ und „Freight Train“ endet das Album gutklassig mit zwei Songs, die Mitte der 2010er bereits als Single veröffentlicht wurden.

REPTILE SMILE klingen heute natürlich komplett anders als Anfang der Neunziger. Das gibt den alten Songs einen interessanten Anstrich und lassen sie nicht wie eine billige Eigenkopie wirken. „Mark III“ ist eine schöne Reise in die Vergangenheit und irgendwie doch nicht, da das Songmaterial hier so klingt wie es heute klingen soll. Für Fans der Band eine wirklich coole Sache, für Neueinsteiger eine ebenso interessante Geschichte mit der Gefahr, das alte Material vielleicht mit anderen Augen zu sehen.

Stefan

CROSSBONE SKULLY – Evil World Machine

Trackliste:

01. Evil World Machine
02. The Boom Went The Boom (feat. Phil Collen)
03. Money Sex Or God
04. Flip The Bird
05. Everyone´s On Dope
06. The Sin Eater
07. Ima Bone Machine
08. Let´s Bust The Trust
09. High On You (feat. Nikki Sixx)
10. I Am The Wolf
11. I´m Unbreakable
12. The Last Night On Earth
13. Misfits Of The Universe

Spielzeit: 51:31 min. – Genre: Hardrock – Label: Better Noise Music – VÖ: 22.11.2024 – Page: www.crossboneskully.com

 

Satte sieben (in Zahlen 7!!!) Singles gab es vorab von CROSSBONE SKULLY zum Debütalbum. Das ist mehr als die Hälfte der kompletten Platte. Somit sollte der geneigte Fan nicht nur einen groben Überblick erhalten haben, sondern in sekundenschnelle entscheiden können, ob er sich „Evil World Machine“ in den Warenkorb legt oder eben nicht. Für Fans von AC/DC, ALICE COOPER und Konsorten sicher eine interessanten Geschichte. Nicht nur zuletzt deswegen, weil Sänger und Strippenzieher Tommy Henriksen bei ALICE COOPER in die Saiten greift, zur Supergruppe HOLLYWOOD VAMPIRES gehört und auch so recht umtriebig ist. Zum Beispiel zeigt er sich verantwortlich als Produzent und Mitstreiter beim neuen Soloalbum von KROKUS-Sänger Marc STORACE, das am gleichen Tag veröffentlicht wird wie „Evil World Machine“ Einigen älteren Fans dürfte Henriksen auch noch von seinem Engagement gegen Ende der WARLOCK-Ära sowie dem Beginn von DORO PESCH´s Soloband bekannt sein.

Neben Tommy Henriksen haben federführend auch noch Tommy Denander und Mutt Lange als Produzent ihre Finger im Spiel.

Mit ihrer ersten Single, die dem hier vorliegenden Album seinen Namen gibt, starten CROSSBONE SKULLY mit einem Beitrag zum Horrorfilm „The Retaliators“, man schreibt das Jahr 2022. Satte zwei Jahre hat es also gedauert, bis nun endlich das Debütalbum in den Startlöchern steht, gar fünfmal musste sich die Erde um die Sonne drehen seit der ersten Idee für dieses Bandprojekt. Das ist nicht gerade ein Pappenstiel, aber aufgrund der zahlreichen Verpflichtungen Henriksens durchaus nachvollziehbar. Dass hier keine Anfänger am Werk sind, lässt schon der Internetauftritt samt seiner Vielzahl an T-Shirts, die allesamt von Mark Wilkinson entworfen wurden. Jener Mark Wilkinson, der sich z.B. für das Artwork von JUDAS PRIEST´s „Painkiller“ verantwortlich zeigt oder zahlreiche Monsters Of Rock-Festivalplakate entworfen hat. Da darf natürlich eine eigene Comicreihe im Portfolio von CROSSBONE SKULLY nicht fehlen, die die Geschichte dieses außerirdischen Charakters erzählt. Aber, das alles hier aufzudröseln ginge wohl zu weit. Schaut einfach auf die Homepage der Band.

So kompliziert und umfangreich das Image der Band mit dieser Außerirdischen-Nummer und die Entstehungsgeschichte ist, so einfach ist die Musik auf „Evil World Machine“. Man nehme AC/DC und mische ein paar unwiderstehliche Melodien dazu, schon sind Songs wie „High On You“, „Money, Sex, Or God“, „I´m Unbreakable“ oder Partynummern wie „The Boom Went The Boom“ sowie „Everyone´s On Dope“ fertig. OK, so einfach ist es natürlich nicht, aber vom Stil her kommt das schon ziemlich gut hin, zumindest für weite Teile dieser 13 Songs. Warum erzähle ich Euch also diese ganze Einleitung? Ganz einfach, weil die Musik nicht vieler Worte bedarf – und das soll keine Abwertung sein sondern aufzeigen, dass scheinbar einfacher Rock´n Roll auch 2024 immer noch prächtig funktioniert. Die Texte allerdings sind alles andere als einfach, denn sie handeln zusammenfassend von dieser kranken Welt.

Mit dem irisch angehauchten „Let´s Bust The Trust“ oder dem schleppenden „The Sin Eater“ gibt es neben dem Leppard-angehauchten „I´m Unbreakable“ und der einigen wirklichen Ballade „The Last Night On Earth“ wirklich mehr als genug Abwechslung.

Macht Euch also ein Bier auf, schaut Euch sämtliche Videos von CROSSBONE SKULLY durch und genießt eine unbeschwerte Zeit mit Musik, die es schon oft in ähnlicher Form gegeben hat, die auf „Evil World Machine“ aber in perfekter Manier umgesetzt wurde mit und von einer ganzen Horde an namhaften Künstlern, deren Liste hier alle Normen sprengen würde – wir sehen uns in meiner Best-Of Liste für 2024!

P.S. Sehr schade für Vinylfans indes ist, dass zwei Songs weniger als auf der CD verteten sind. Ein Doppelalbum wäre hier sicher die bessere Wahl gewesen.

Stefan

VICTORY – Circle Of Life

Trackliste:

01. Tonight We Rock
02. American Girl
03. Count On Me
04. Surrender My Heart
05. Unbelievable World
06. Moonlit Sky
07. Falling
08. Money
09. Reason To Love
10. Virtual Sin


Spielzeit:
45:12 min. – Genre: Hardrock – Label: AFM Records – VÖ: 13.09.2024 – Page: www.victory-band.com

 

Neues Futter aus dem Hause VICTORY. Im ersten Jahrzehnt ihres Schaffens über jeden Zweifel erhaben und mit zahlreichen Klassikern am Start, musste das Flaggschiff aus Hannover aufgrund vieler Besetzungswechsel, geändertem Zeitgeist der gesamten Musiklandschaft und sonstigen Querelen eine lange Durststrecke durchleben – und somit auch ihre Fans der ersten Stunde. So richtig in Fahrt scheinen VICTORY, deren Chefdenker Herman Frank glücklicherweise immer noch an Bord ist, erst seit dem letzten Album „Gods Of Tomorrow“ von 2021 zu kommen. Mit konstantem Line-Up wartet die brandneue Scheiblette „Circle Of Life“ nun auf.

Knochentrocken von Frank höchstselbst im Horus Sound Studio produziert und von Arne Neurand abgemischt setzt schon der Opener „Tonight We Rock“ nicht nur musikalisch ein starkes Statement. Das Ding geht schön nach vorne und ist ein unverkennbarer VICTORY Song. Das folgende „American Girl“ windet sich sexy dahin, bevor mit „Count On Me“ bereits das dritte Highlight auf den Hörer wartet, das sich auch noch als ziemlich partytauglich entpuppt. „Surrender My Heart“ könnte auch auf „Temples Of Gold“ stehen und „Unbelievable World“ erinnert mit seinem arabischen Touch ein wenig an ein bekanntes Stück von den Kollegen VENGEANCE.

Halbzeit auf „Circle Of Life“, Zeit die Schallplatte umzudrehen. Das war früher (und auch heute wieder) ein guter Zeitpunkt, um ein erstes Resümee zu ziehen. Und das ist durchweg positiv. Anders als beim Vorgänger, der etwas mehr Zeit brauchte um zu reifen, dann aber ordentlich knallte, sind die ersten fünf Songs auf „Circle Of Life“ von Anfang an erste Sahne.

Weiter geht es auf Seite 2 mit „Moonlit Sky“ – hier wird mir erstmals so richtig bewusst, dass Parallelen und Vergleiche nicht nur bei neueren Bands funktionieren, die ihre Idole in den eigenen Sound einfließen lassen. Die Nummer klingt wie ein Bastard aus SHAKRA und neueren KROKUS. Booom, was für eine Mischung. „Falling“ ist dann wieder mehr VICTORY themselves und das Double-Bass-Monster „Money“ könnte auch auf einem HERMAN FRANK Solo-Album gestanden haben oder in seiner (zweiten) Zeit bei ACCEPT Verwendung gefunden haben. „Reason To Love“ ist quasi die Quotenballade, ohne eine richtige Ballade zu sein. Starkes, melodisches Stück. Den Schlusspunkt setzt mit „Virtual Sin“ eine Nummer, die für mich qualitativ an die extrem starke erste Vinyl-Seite anknüpft.

„VICTORY are back with a bang!“ – war meine Formulierung beim letzten Werk. Für „Circle Of Life“ könnte man sagen: „VICTORY are back with a BIG bang!“, denn die neue Scheibe ist noch um einiges abgezockter, reifer, gieriger und eingängiger als sein Vorgänger. Vinyl ist bestellt – freue mich schon drauf, und vielleicht auf ein Live-Date. Die Jungs touren kurz nach dem Release zuerst alleine und im Januar noch einmal mit GRAVE DIGGER – da sollte doch was klappen!

Stefan

INVASION – II

Trackliste:

01. Banshee Queen
02. Informer
03. Hungry For Love
04. Take It Away
05. Take It Too Far
06. Hold On
07. On The Edge
08. Grasp Of The Wretches
09. All For All

 


Spielzeit:
37:25 min. – Genre: Hardrock – Label: ITBS Records – VÖ: 21.08.2024 – Page: www.facebook.com/norwayinvasion

 

Die norwegische Hardrockband INVASION wurde erst 2022 gegründet und legt jetzt mit dem schlicht betitelten „II“ bereits ihr zweites Album vor. Bereits 2023 kamen Jorgen Bergersen (vocals), Adrian Sunde Bjerketvedt (guitars), Thomas Stensrud Gjeflaugsen (bass), Jorgen Abrahamsen (guitars) und Eiliv Sagrusten (drums) aus dem Nichts mir ihrem selbstbetitelten Debüt aus der Hüfte. Das in Eigenregie veröffentlichte Album blieb leider etwas unter dem Radar, da weder viel Öffentlichkeitsarbeit noch Touraktivitäten außerhalb Norwegens erfolgten. Auch „II“ wurde wieder ohne Plattendeal selbst veröffentlicht. Ihr könnt Euch aber beide Alben über die Band direkt ordern. Aber mal der Reihe nach.

War der Erstling mit tollen Songs gespickt, hatte aber etwas mit seinem dünnen Sound zu kämpfen, konnten INVASION für die neue Platte einiges verbessern. Wuchtige Dampfhämmer a´la „On The Edge“ kommen brachial aus den Boxen, melodiöse Hymnen wie „All For All“ sind Scandi-Rock vom allerfeinsten. Die prägnante Stimme von Bergersen, das vielseitige Gitarrenspiel des Gitarrenduos Bjerketvedt/Abrahamsen und die tighte Rhythmussektion (Drummer Sagrusten gehörte übrigens zur Ur-Besetzung der CRUEL INTENTIONS) machen aus den 9 Stücken auf „II“ wirklich einen Zungenschnalzer. Weitere Anspieltipps wären der Opener „Banshee Queen“ oder „Hungry For Love“.

Fans melodischen Hardrocks werden hier bestens bedient und sollten ihre Sammlung um ein Kapitel erweitern. INVASION starten zwar keine neue Invasion, verbinden aber sehr gekonnt klassischen Achtziger Hardrock mit aktuellem Sound, tenideren mal zu AOR, mal zu Heavy Metal und die Röhre von Jorgen Bergersen passt einfach perfekt ins Gesamtbild. Die Songs klingen nicht aufgesetzt und zünden meist schon beim ersten Hören. Checkt das Video von „On The Edge“ weiter unten und Ihr wisst, was ich meine.

Bleibt zu hoffen, dass die Jungs endlich einen Plattendeal an Land ziehen und uns auch hierzulande mit Live-Shows beehren.

Stefan

TUK SMITH & THE RESTLESS HEARTS – Rogue To Redemption

Trackliste:

01. Take The Long Way
02. Glorybound
03. End Of An Era
04. Still A Dreamer
05. Little Renegade
06. Blood On The Stage
07. Lost Boy
08. Down The Road
09. Rogue To Redemption
10. When The Party´s Over

 

Spielzeit: 35:49 min. – Genre: Rock, Glam, Classic Rock – Label: Gypsy Rose Records – VÖ: 30.09.2024 – Page: www.tuksmithandtherestlesshearts.com

 

Erinnert sich noch jemand an die BITERS? Nicht zu verwechseln mit den BITES, die letztes Jahr mit ihrem Debütalbum „Squeeze“ für so manch feuchten Schlüpper bei den Rockfans gesorgt hatten. Die BITERS wurden 2009 gegründet und brachten es bis zum Split Ende 2018 auf zwei Alben und einige EP´s. Chefvortänzer seinerzeit ein gewisser Tuk Smith. Eine Rezi zum 2015er Album „Electric Blood“ findet Ihr HIER.

Seit 2020 firmiert TUK SMITH unter seinem guten Namen, nachdem die BITERS leider das zeitliche gesegnet hatten, seine aktuelle Begleitband nennt sich THE RESTLESS HEARTS. Allein diese Namensgebung lässt schon ein wenig auf die Musikrichtung schließen, die sich diese Formation auf die Fahnen geschrieben hat. Im Grunde nicht allzu weit entfernt vom Sound der BITERS. Und doch eine Weiterentwicklung an Coolness und noch ein Stück nostalgischer als zuvor agieren die Amis auf ihrem zweiten Album „Rogue To Redemption“. Bereits 2022 erschien mit „Ballad Of A Misspent Youth“ ihr Erstlling, der unter anderem den Hit „What Kinda Love“ enthielt. Ein Stück, das an den frühen BILLY SQUIER mit „My Kinda Lover“ (welch Zufall) erinnert. Mit diesem und einigen weiteren Songs im Gepäck gingen TUK SMITH & THE RESTLESS HEARTS dann auch gleich auf einen Teil der Stadiontour von MÖTLEY CRÜE und DEF LEPPARD in den Staaten. Was für ein Start für die Jungs.

All zu viel hängen schien nicht geblieben zu sein, denn seitdem sind vier Jahre vergangen, Smith hat unlängst sein eigenes Label Gypsy Rose Records gegründet und natürlich jede Menge Musik kreiert. Und so kommt es nicht von ungefähr, dass die zehn neuen Songs immer noch wie eine Mischung aus THIN LIZZY, Punk und 70er Glam anmuten (nein, das habe ich nicht vom Promo-Info übernommen, das war seinerzeit auch schon meine Umschreibung für die BITERS). Und doch haben die Jungs ihren Sound leicht modifiziert. Sie kommen noch direkter auf den Punkt und in ihrer Single „Glorybound“ behandelt TUK SMITH seinen musikalischen Werdegang höchstselbst. Es ist auf jeden Fall gut zu sehen, dass man unzählige Male mit dem Kopf gegen Schilder, Wände und ähnliches schlagen kann und doch noch dermaßen gute Rockmusik auf die Reihe kriegt (nur Spaß). Daneben solltet Ihr „Take The Long Way“, „Little Renegade“ und „When The Party´s Over“ unbedingt anspielen.

Wer das Debüt von TUK SMITH & THE RESTLESS HEARTS mochte, wird „Rogue To Redemption“ lieben. TUK SMITH und seine rastlosen Herzen sind eine der wenigen Bands, die ungefiltert und nicht aufgesetzt daherkommen. Einfache, coole Rockmusik und etwas Partylaune geben ein rundes Package ab, das gar nicht mehr Zutaten braucht. Holt Euch „Rogue To Redemption“ und habt einfach ne gute Zeit!

Stefan

BIG SUN – Rite De Passage

Trackliste:

01. The Sun
02. I Was Loving You
03. Stronger Than Anyone
04. Directions
05. Maiden Sacrafice
06. Lovers Die At Midnight
07. You Know You Want It
08. Ra Horaktus
09. The Totem

 


Spielzeit:
32:35 min. – Genre: Hardrock, AOR, Heavy Metal – Label: Mighty Music – VÖ: 28.06.2024 – Page: www.facebook.com/bigsundk

 

Es gibt ja dieses Sprichwort: „die spinnen, die Finnen“! Für diese Platte muss man es allerdings auf die Dänen umschreiben, denn was BIG SUN auf ihrem Debütalbum „Rite De Passage“ fabrizieren, ist schlichtweg verrückt. Mein Erstkontakt zu diesem Trio war die Single „Directions“, einem wilden Mix aus Prog, AOR und Pop, der leicht an Kollegen wie NIGHT FLIGHT ORCHESTRA aus Schweden erinnert. Was BIG SUN allerdings bei nur neun Songs mit einer guten halben Stunde Spielzeit abfeuern, ist schon ziemlich crazy. Die Spannweite von lupenreinem AOR bis hin zu purem Heavy Metal a´la MERCYFUL FATE ist nicht gerade alltäglich.

Dazu kommt noch die Nähe zu den Überfliegern GHOST, alleine schon wegen der Anonymität aller Mitwirkenden Musiker. Aber auch die erste Single „Lovers Die At Midnight“ ist stark geprägt von Tobias Forge und den Seinen. Selbst der dazugehörige Videoclip könnte als Hommage an GHOST verstanden werden. Oder eben, wenn man es negativ formulieren möchte, als Kopie. Genau so verhält es sich beim Opener „The Sun“, hier gibt es MERCYFUL FATE satt. Genau verstehe ich nicht, was das Trio mit ihrem wilden Genre-Mix bezwecken möchte, aber ich bin ja auch nur ein einfacher Schreiberling.

Allerdings sind Songs wie eben „Directions“ zu gut, um nicht gehört zu werden, der Clip dazu ist ebenfalls sehr gelungen. Mit dem hin und her der musikalischen Einflüsse muss man als Hörer aber erstmal zurecht kommen. Nennt es einfachKunst, die ist immer schwer zu begreifen. Die fehlende Eigenständigkeit muss aber dennoch erwähnt werden, aber BIG SUN stehen ja noch am Anfang ihrer Karriere, da gibt es noch viele Möglichkeiten, sich zu profilieren.

So bleibt „Rite De Passage“ ein recht kurzes respektive kurzweiliges Album, das an eigenen Ideen oft kränkelt, dennoch eine coole Angelegenheit ist, wenn man den echt verrückten Stilmix bedenkt oder/und Fan der oben genannten Kapellen ist.

Stefan

REMEDY – Pleasure Beats The Pain

Trackliste:

01. Crying Heart
02. Moon Has The Night
03. Sin For Me
04. Angelina
05. Bad Blood
06. Caught By Death
07. Hearts On Fire
08. Poison
09. Girl´s Got Trouble
10. Something They Call Love


Spielzeit:
41:08 min. – Genre: Melodic Rock, Hardrock – Label: Escape Music – VÖ: .24.05.2024 – Page: www.remedymusicsweden.com

 

So, Herrschaften: wer denkt, er habe im AOR- und Melodic-Bereich schon alles gehört, der sollte jetzt seine Ohren spitzen! Denn die Schweden schlagen wieder einmal zu. Mit REMEDY steht eine junge neue Band in den Startlöchern, die dieser Tage bereits ihr zweites Album „Pleasure Beats The Pain“ veröffentlicht. Leider ist das Debüt „Something That Your Eyes Won´t See“ seinerzeit (2022) komplett an mir vorbei gegangen, weil auf einem kleinen Label namens S-Rock veröffentlicht. Jetzt haben sich Escape Music die Jungs aus Stockholm gekrallt und für das Mixing und Mastering war kein Geringerer als ECLIPSE Chefdenker Erik Martensson verantwortlich (wie übrigens auch schon beim Erstling).

Und so ist es auch nicht verwunderlich, dass im Sound von REMEDY auch eine gewisse Prise ECLIPSE zu finden ist. Aber wenn wir schon bei den Vergleichen sind, gibt es noch viele andere Bands wie (ruhigere) PRETTY MAIDS oder EUROPE sowie aktuelle Bands wie NESTOR oder diverse Combos aus dem Frontiers-Stall. Aber es wäre ungerecht, REMEDY mit zu vielen artverwandten Kapellen in einen Topf zu werfen, denn im Laufe dieser zehn neuen Songs gibt es allerlei unterschiedliches zu entdecken. Angefangen vom kraftvollen Opener „Crying Heart“ (hier lassen ECLIPSE definitiv schön grüßen) über die Melodic-Hymne „Moon Has The Night“ (früher wäre das Ding ein waschechter Diskotheken-Hit geworden), das locker luftige AOR Windchen „Angelina“ bis hin zu dem abgrundtief geilen Stampfer „Caught By Death“ und dem fluffigen „Hearts On Fire“ (erinnert ein klein wenig an die Finnen FREE SPIRIT) gibt es keinen Ausfall auf „Pleasure Beats The Pain“. All Killer – No Filler ist das Motto.

REMEDY liefern auf ihrem Zweitwerk absolut brillianten Melodic Rock ab. Bereits das 2022er Debüt hatte eine enorme Klasse, lediglich der Sound war etwas dünn. Das haben die Schweden hier und heute ausgemerzt und ganz nebenbei gibt es Melodic-Rock-Perlen am laufenden Band – wer einzelne Stücke herausheben bzw. Anspieltipps haben möchte, schaut sich meine o.g. Beispiele an. „Pleasure Beats The Pain“ hat jetzt schon einen Platz in den Top 5 für 2024 sicher und sämtliche Vergleiche sollten absolut nicht suggerieren, dass REMEDY nicht auf eigenen Beinen stehen stehen können! Schade, dass ihre Tour sie bisher nur in ihrem Heimatland auf die Straße schickt. Festival- und Konzertveranstalter sollten sich daher ebenfalls mit den Jungs beschäftigen.

Stefan