BLACK & DAMNED – Resurrection

Trackliste:

01. Silence Breaker
02. Ruthless Wrath
03. Red Heavens
04. Bound By The Moon
05. Circle Of Amnesia
06. Injustice
07. Searing Flames
08. Shadows
09. Reborn In Sloitude
10. Navigate Me To The Sun

 

Spielzeit: 43:50 min – Genre: Heavy Metal – Label: RPM / ROAR – VÖ: 14.03.2025 – Page: www.facebook.com/blackanddamned

 

„Aber war ja auch nicht alles schlecht während Corona“ – Stimmt, BLACK & DAMNED haben sich gegründet und bereichern seitdem die deutsche Metalszene mit einer sehr angenehm oldschool klingenden Mischung aus Heavy, Power und Teutonic Metal. Zwei Alben hat das Quintett aus Stuttguard seitdem veröffentlicht; drei, wenn man „Resurrection“ mit einrechnet, das am 14. März offiziell auf die Leute losgelassen wird.
Auch wenn die Band noch nicht lange existiert, besteht sie doch aus Mitgliedern mit Ahnung, Talent und Lebenserfahrung, was bedeutet, dass an der Bedienung der Instrumente und den reibigen Vocals von Roland „Bobbes“ Seidel (nicht das einzige, was bei BLACK & DAMNED an GRAVE DIGGER erinnert) nix auszusetzen ist. Da drauf kommen dann noch, wo nötig, fette Backing Vocals und recht gut klingende Streicher. Ja, die Produktion des Vorgängers war ein Stück besser, etwas definierter und mit weniger lauter Snare und biestigerer Bassdrum, aber fett kann sie die Songs nichtsdestotrotz machen. Was wichtig ist, denn so mancher Song von BLACK & DAMNED legt gegen Ende nochmal gut einen drauf. Durchhören lohnt.
Das war auf den Vorgängeralben so, das ist auch auf „Resurrection“ so. Auch die generell düstere Stimmung, die über dem Album liegt, „bösere“ straightere und melodischere Parts und eine kleine Prise Doom, kennt man so von den Vorgängern.
In Sachen Songwriting hat man hier im Vergleich leider ein wenig eingespart. Ja, viele der Songs haben ihren eigenen Charakter, aber doch etwas weniger ausgeprägt und mit weniger Wow-Momenten als Album #1 und #2 – melodietechnisch ist „Resurrection“ einfach ein bisschen normaler.
Das ist kein Drama. Da gibt es immer noch „Red Heavens“ mit seinem leichten orientalischen Touch und durchgehender Intensivierung, „Bound By The Moon“ mit seinem treibenden Groove und schön moll-lastigen Chorus, „Circle Of Amnesia“ mit seinen Glöckchensynthesizern, den coolen Drumrhythmus bei „Searing Flames“ und das hervorragende Arrangement von „Shadows“, nicht zu vergessen den fetten Endtrack „Navigate Me To The Sun“.
Es gibt nur halt auch die Refrains, die dann doch irgendwann redundant werden, wiederkehrende Schemata wie schnellere Strophen vor im Tempo halbierten Refrains und im Vergleich zu den Vorgängern mehr Melodien, die eher so Durchschnitt sind.
Gewinnen tun bei „Resurrection“ klar die positiven Faktoren, die Platte ist eben einfach nicht die stärkste von BLACK & DAMNED – wobei die Messlatte in der Sache aber auch verdammt hoch liegt.

Fazit:
Ohne Frage ist „Resurrection“ ein starkes Heavy/Power-Metal-Album und für Fans des Genres gibt es darauf eine ganze Menge zu entdecken. Und wer von der Platte nicht komplett abgeholt wird, der gebe einfach mal den ersten beiden BLACK-&-DAMNED-Alben eine Chance!

Anspieltipps:
„Bound By The Moon“, „Shadows“, „Red Heavens“ und „Navigate Me To The Sun“

Jannis

FALSE IDOLS – Initiation

Trackliste:

01. Surveillance of Speech
02. Suffer in Silence
03. Light
04. Thick as Thieves
05. Balance of Power

 

 

 

 

Spielzeit: 21:15 min – Genre: Heavy Metal – Label: Doc Gator Records – VÖ: 15.02.2025 – Page: https://www.facebook.com/people/FALSE-IDOLS/61552922501750/#

 

FALSE IDOLS ist eine Zusammenarbeit zwischen Ronny Munroe (ex-METAL CHURCH, ex-VICIOUS RUMORS, CAVE) und Johan de Jager (ex- VOICE OF DESTRUCTION). Gemeinsam erschaffen sie epischen, traditionellen und melodischen Heavy Metal mit kraftvollen Riffs und den dazu passenden Vocals.

Das Bandprojekt nahm 2023 Gestalt an, als Johan de Jager einige Songs komponierte und einen Sänger suchte, der seine musikalische Vision ergänzt. Mit Ronny Munroe fand er den passenden Kandidaten, der perfekt zur Musik passte. Das Ergebnis dieser Arbeit ist die Debüt EP „Initiation“, die die klassischen US Heavy Metals mit modernem Sound vereint.
Da ich ein Fan von Ronnys Stimme bin musste ich mir das Ganze etwas näher anschauen und war sehr gespannt was mich erwartet.

Die Mini EP startet als Opener mit „Surveillance of Speech”. Man geht hier recht aggressiv zu Werke insgesamt. Also nicht Geschwindigkeitstechnisch, sondern härtetechnisch. Das beginnt beim Gesang von Ronny und endet bei den Riffs. Erdige Drums und Bassläufe pusten hier ordentlich den Staub aus den Boxen. Hier kann man also ordentlich mitgehen.
Das anschließende „Suffer in Silence“ ist dann etwas epischer angelegt kommt wesentlich melodischer aus den Boxen und gefällt sofort beim ersten Anhören.
Dies trifft dann auch auf das tolle „Light“ zu, zu dem es ja auch ein Video gibt. Erdiger Heavy Metal mit einer guten, melodischen Note. Alles da, was der Anhänger beider Stile so braucht. Von den Riffs her sind wir hier auch voll im US Metal angekommen.
Beide Tracks sind die absoluten Highlights der Scheibe.
Anschließend gibt es mit „Thick as Thieves“ sowie „Balance of Power“ noch zwei Standard US Heavy Metaltracks auf die Ohren, die leider nicht ganz an die genannten Hits heranreichen.

Der Anfang ist auf jeden Fall schon mal gemacht und ordentlich gelungen! So könnte man die Debüt EP von FALSE IDOLS auf jeden Fall zusammenfassen. Es wird hier ordentlicher US Heavy Metal geboten der mal mehr mal weniger gut gelungen ist. Es fehlt hier noch ein wenig das Hitpotential, aber als erste Duftmarke geht das Ganze absolut in Ordnung.
Ronny als Sänger passt absolut zur Mucke, von daher sollten Genrefans hier auf jeden Fall man ein Ohr riskieren!

Julian

 

NEVERFADE – Thieves of the Night

Trackliste:

01. Battle Hymn
02. The Blade Pt 1
03. Phantoms in the Wind
04. Bleeding Hearts
05. Assassin
06. Hourglass Breaking
07. The Blade Pt 2
08. Voyager
09. The Horror (out from Space)

 

 

Spielzeit: 51:50 min – Genre: Heavy Metal – Label: Eigenveröffentlichung – VÖ: 31.01.2025 – Page: www.neverfade.fi/

 

Mal wieder ein Newcomer hier in unserer Garage. NEVERFADE stammen aus Finnland, bestehen aus 5 mir komplett unbekannten Mucker, zocken Heavy Metal ganz im Stile der New Wave of Finnish Heavy Metal Bewegung und sind seit 2022 am Start.
2024 gab es mit den ersten Singles dann die ersten Lebenszeichen der Band sowie eine erste kleine Tour durch ihre Heimat.
Nachdem die Singles schon ordentlich Klicks in den Sozialen Medien erhielten, ist man nun soweit und veröffentlicht das Debütalbum „Thieves of the Night“.
Dieses ist inspiriert von den großen Helden der 80iger und 90iger wie IRON MAIDEN, NIGHTWISH oder BLIND GUARDIAN.

Mit dem Opener „Battle Hymn“ geht es schon mal recht ordentlich los. Sänger Lassi Landström hat eine angenehme Stimmfarbe und meistert auch hohe Passagen sehr sicher. Ein paar mehrstimmige Shouts sind hier auch am Start inklusive eines tollen Chorus. Somit wandert der Daumen direkt nach oben für diesen tollen Opener.
Bevor es mit dem zweiten Song weitergeht, ein Wort zum tollen Cover. Ich finde es superschön gemacht und gezeichnet, gefällt mir echt gut! Normalerweise gehe ich da nicht gesondert drauf ein, hier hat es mich aber gleich irgendwie gecatcht.
Mit „The Blade Pt 1“ haben wir dann direkt den ersten waschechten Hit der Scheibe. Im weiteren Verlauf gibt es noch den zweiten Teil dazu keine Sorge. Hier haben wir aber eine interessante Mischung aus Heavy und NWOBHM. Zündet auch sofort!
Dies tut dann auch das folgende „Phantoms in the Wind“. Eine kleine Heavy Metal Hymne die einem schon nach kurzem nicht mehr aus dem Kopf geht, bärenstark!
Einen richtig schönen Groover stellt dann das anschließende „Bleeding Hearts“ da. Auch hier haben wir wieder einen tollen Chorus der einen schon nach kurzem nicht mehr loslässt und sofort begeistert.
In der Mitte des Albums haben wir mit „Assassin“ vielleicht einen der schnellsten Tracks des Albums. Ziemlich klassisch und irgendwie etwas Oldschool geht man hier zu Werke. Und auch hier ist natürlich der passende, eingängige Chorus mit am Start.
Etwas mehr in Richtung Power Ballade, zumindestens zu Beginn, tendiert dann das anschließende „Hourglass Breaking“. Eine schöne epische, überlange Nummer, die sich im Verlauf härtemäßig definitiv steigert und mit jedem Hördurchgang wächst!
Anschließend kommt das schon angesprochene „The Blade Pt. 2“. Auch hier ist man eher überlang und episch unterwegs. Passt schon perfekt zum kürzeren, eher klassischen Pt. 1.
Und auch bei „Voyager“ bleibt man in der Epic Ecke und präsentiert uns einen sehr abwechslungsreichen Song, der wie im Flug vergeht.
Mit dem abschließende 10-minütigen Epos „The Horror (out from Space) geht ein Debütalbum zu Ende was beim ersten Hören erstmal recht unspektakulär daherkommt, sich aber von Durchlauf zu Durchlauf steigert.

Ich habe tatsächlich nicht viel erwartet, als ich mir die Promo des NEVERFADE Debüts anhörte, aber irgendwie zogen mich Band und Mucke sofort in seinen Bann und nach und nach entdeckt man hier wahre Heavy Metalperlen, die auch immer mal wieder in andere Stile reinrutschen. Von Power über Heavy bis Epic Metal. Hier werden viele Stile und Fans gleichermaßen bedient!
Ein bärenstarkes Debüt, was ich dementsprechend hoch bewerte.
Die Kaufempfehlung für den geneigten Fan versteht sich von selbst.

Julian

 

SABER – Lost In Flames

Trackliste:

01. Lost In Flames
02. Phoenix Rising
03. Madam Dangerous
04. Shattered Dreams
05. Time Tells All
06. Shadow Of You
07. On The Hunt
08. Steel Breaker

 

 

Spielzeit: 28:46 min. – Genre: Heavy Metal – Label: RPM/ROAR – VÖ: 07.02.2025 – Page: www.facebook.com/SaberHeavyMetal

Die Retro-Heavy-Metal-Szene ist ja sein einiger Zeit regelrecht am explodieren. Schwer, sich dort zurecht zu finden und noch schwieriger, die Juwele heraus zu picken. Da heißt es nicht selten sehr tief zu graben, was in den Weiten des WWW nicht einfach ist. Manchmal übernimmt diesen Job aber auch eine Plattenfirma. Was früher zu 98% der Fall war (ohne Plattendeal keine Erfolgschancen) hat sich anno 2025 natürlich schon längst gewandelt. Die Kanäle der Eigenvermarktung sind mannigfaltig. Und doch haben Rock Of Angels Records eine Band neu im Portfolio, die ursprünglich von Trevor William Church höchstselbst entdeckt wurde. Der Sänger und Gitarrist von HAUNT respektive BEASTMAKER ist nicht nur in den USA eine Koryphäe der New Wave Of Traditional Heavy Metal (NWOTHM) und hat auf seinem Label Church Recordings neben seinen zahlreichen eigenen Veröffentlichungen einige vielversprechende andere Formationen zu bieten. Eine davon ist SABER, eine Band aus Los Angeles, die jetzt auch das Aufsehen der Verantwortlichen bei RPM/ROAR erregt haben.

Traditioneller als der Opener „Lost In Flames“ kannst Du auch nicht starten. Dass dieser Retro-Hammer über die komplette Spielzeit von knapp einer halben Stunde weiter geschwungen wird, sollte keine Überraschung sein. Keine Gefangenen, hier gibt es eine satte Mischung aus JUDAS PRIEST, RIOT, CRIMSON GLORY gepaart mit Old School Speed Metal auf die Lauscher. Das ist natürlich nicht neu, aber verdammt gut gemacht. Ein Riffgewitter folgt dem nächsten und ehe man sich versieht, sind die knapp 29 Minuten runtergerotzt. Highlights dabei sind neben dem Titeltrack (siehe auch Video weiter unten) das coole „On The Hunt“, das melodiöse „Madam Dangerous“ oder die Abrissbirne „Steel Breaker“. Immerhin die Hälfte der kompletten Platte.

SABER sind mal wieder so ne Band, wo einfach alles passt. Die Songs, der Look, die Videos, das Artwork und auch der Sound. Hätten wir 1985, würden diese Jungs aus dem Underground heraus sicher die Massen erreichen. Was anno 2025 passiert, bleibt abzuwarten. „Lost In Flames“ ist ein amtliches Oldschool-Brett!

Stefan

BRAINSTORM – Plague Of Rats

Trackliste:

01. Intro
02. Beyond Enemy Lines
03. Garuda (Eater Of Snakes)
04. False Memories
05. The Shepherd Girl (Gitagovinda)
06. Your Soul That Lingers In Me
07. Masquerade Conspiracy
08. From Hell
09. The Dark Of Night
10. Crawling
11. Curtains Fall

Spielzeit: 45:42 min – Genre: Power Metal – Label: Reigning Phoenix Music – VÖ: 28.02.2025 – Page: www.facebook.com/officialbrainstorm

 

Metalfans auf der ganzen Welt sind begeistert: Diese deutsche Power-Metal-Band veröffentlicht ihr 14. Album!

Ja genau, es sind BRAINSTORM, und die sind dankbar zu rezensieren. Wagen wir mal das Experiment und rezensieren los, ohne das Album überhaupt zu kennen.
BRAINSTORM sind wieder da und haben Ihr neustes Album „Plague Of Rats“ im Gepäck. Das bedeutet gewohnte Qualität aus Gerstetten, angefangen beim Sound. Der stammt wieder aus den magischen Fingern von ORDEN OGANs Seeb, ist also bombastisch fett und klar und unterstützt wunderbar den kraftvollen Power-Metal-Sound, den sich das Quintett über die letzten Alben erarbeitet hat. Getragen von Andy B. Francks charismatischen Vocals und vorangetrieben von einer Musikerfraktion, die ihr Handwerk blind beherrscht, gibt „Plague Of Rats“ gewohnt alles, ob in Mitnicken erzwingendem Midtempo oder in Uptempo-Passagen.
Melodisch bedient man kompetent seine ganz eigene Genre-Interpretation, mit straighter-simplen Melodieparts und großen Melodien, insbesondere in den Refrains, wobei von Anfang an zweifelsfrei bestätigt werden kann, dass BRAINSTORM nach wie vor BRAINSTORM sind – aber allermeistens, ohne allzu hart die vorangegangenen Kompositionen zu kopieren. Abgerundet wird das Ganze durch einige Orchesterelemente und…

…jap, hat funktioniert. Stimmt alles so. Nach dem Hören des Albums hier nun ergänzend: BRAINSTORM haben Indien wiederentdeckt und setzen bei einigen Songs traditionelle indische Instrumente oder indisch anmutende Harmoniefolgen ein. Schön für Fans der älteren Werke der Band, in denen das immer mal vorkam, aber nicht dramatisch für die Fans der neueren Werke, da man diese Elemente auf recht wenige Songs des Albums, und dort auch recht sparsam anwendet.
Ansonsten sein gesagt, dass „Garuda“ eh schon kein Wort ist, das ich in einem Chorus mehrfach wiederholen würde, und zwar vor allem dann nicht, wenn man es mal „GarudAAAA“ und mal „GaRUda“ ausspricht.
Kompositorisch ist „Plague Of Rats“ immer stabil, gerne auch mehr als das, bleibt aber in Sachen Wow-Faktor etwas hinter den mächtigen beiden Vorgängern zurück.

Fazit:
Das passiert aber in so wenig dramatischem Maße, dass Fans der Band mit „Plague Of Rats“ einmal mehr ein äußerst starkes Album ihrer Band vorgelegt bekommen, das ihre Wünsche problemlos erfüllt – und Fans von fettem Power Metal mit einer guten Dosis Härte ohnehin. Nicht das beste Album der letzten Zeit von dieser Truppe, aber verdient, gehört zu werden, wie genau genommen jedes ihrer Alben.

Anspieltipps:
„Beyond Enemy Lines“, „Masquerade Conspiracy“ und „The Dark Of Night“

Jannis

TALENTSCHMIEDE: Queen Of Distortion

Band:
Queen Of Distortion

Gegründet:
2018

Herkunft:
Braunschweig

Mitglieder:
Tiffany Bailey – Vocals
Torsten Schirmer – Gitarre
Sebastian Eilf – Gitarre
Carsten Bätge – Bass, Backing Vocals
Holger Schilling – Drums

Stil:
Female Fronted Metal

Veröffentlichungen:
2019 – Rising from the Fallen (EP)
2020 – Live from the Fallen (Live-EP, online)
2021 – Checkmate! (Full length CD)
2024 – Cold (Single, Video)

Einflüsse:
80er Metal, Power Metal und Progressive Metal. Eigentlich kommt jeder aus einer etwas anderen Ecke des Metal und bringt seine Einflüsse mit in die Musik.

Was wir die nächsten fünf Jahre erreichen möchten:
Mehr Festivals spielen, mehr Reichweite bekommen, wieder regelmäßig Musik veröffentlichen ohne eine dreijährige Zwangspause.

Was als nächstes kommt:
Studioaufnahmen zum neuen Longplayer fertigstellen und zwei bis drei Videos zum Release veröffentlichen!

Unsere beste Erfahrung bis jetzt:
Dass es auch nach herben Rückschlägen weiter geht und wir erfolgreich mit der neuen Besetzung das Zepter der Queen erneut live präsentieren konnten!

Unser peinlichster Moment:
Wenn man alle Batterien sämtlicher Sender vor dem Gig gewechselt hat – bis auf die im Mikro, das dann prompt ausfällt… ach, peinlich ist eigentlich gar nichts, solange man sich selbst nicht so ernst nimmt.

Mit wem wir gerne ein Bierchen trinken würden und warum:
Da hat jeder seine eigenen Idole, Wünsche und Gründe.

Wenn wir uns eine Band aussuchen könnten, mit der wir auf Tour gehen dürfen:
Mit ein paar alten Recken der 80er wie Saxon oder Priest, oder mit Hammerfall. Oder auch: mit Battle Beast als Female-Fronted-Metal-Package…

Das Beste daran, in einer Band zu spielen:
Man erlebt immer wieder Neues, trifft neue Leute, spielt an neuen Orten… das hält jung.

Das Schlimmste daran, in einer Band zu spielen:
Besetzungswechsel.

Online:
Website: www.queenofdistortion.de
Facebook: www.facebook.com/QueenofDistortion2018
Instagram: www.instagram.com/queenofdistortion

Musik:
Spotify: www.open.spotify.com/intl-de/artist/5jHmF13bD9lq5CrHXGX2Yc?si=-hVle4SDT3ySwKPM6nqybg&nd=1&dlsi=d36a838099ee4eb2
Youtube: www.youtube.com/@queenofdistortion4840

Live-Dates:
26.06.2025 Rock & Metal Days, Oschersleben
01.08.2025 Helmfest, Helmstedt

BONFIRE, FIRE ROSE und SEVEN LOST HOURS am 25.01.2025 in Obertraubling

BONFIRE befinden sich momentan auf ihrer 40-Jahre BONFIRE Tour durch Europa, am 25.01.2025 machte das deutsche Hard Rock (Metal) Urgestein auch halt in der Eventhall Airport in Obertraubling bei Regensburg. Zur Unterstützung waren aus dem Nürnberger Raum SEVEN LOST HOURS und die aus der Schweiz stammenden FIRE ROSE dabei. Der Abend stand ganz im Zeichen der gitarrenlastigen Mucke und bewegte sich im Hard Rock und Metal. Die Ingolstädter feierten ihr 40-jähriges bestehen mit einem lauten Knall den man weithin hören konnte.

In den Abend startete SEVEN LOST HOURS aus Nürnberg, dass Projekt besteht aus vier Männern im reifen Alter ab Mitte 40 aufwärts. Auf der Bühne befand sich ein Sänger (Michael Dudek), ein Gitarrist (Andreas Thies ), ein Bassist (Edwin Schweiger) und ein Drummer (Bernd Löhr). Leider befand sich nur ein Gitarrist auf der Bühne mit einem zweiten wäre mehr Druck im Sound gewesen, der eine Gitarrist hatte seine liebe Not gegen das übermächtige Schlagzeug anzukämpfen, dementsprechend ging der Bass auch ein wenig unter. Die Band machte keine Fehler, nur wäre der Bandsound mit einem zweiten Gitarrist, Live Keyboarder – die kamen vom Band – und einem Sänger der eine größere Range abdeckt für das Projekt ein Quantensprung der einem Schub von vier Flugzeugtriebwerken gleich kommt. Schlecht war Michael nicht, aber er bewegte sich doch sehr in einem geringen Stimmumfang, ich weiß dabei nicht ob er einen schlechten Tag hatte oder generell über diese Stimme verfügt. Der Sound erinnert mich in manchen Momentan an DEEP PURPLE und härtere PINK FLOYD ohne Prog Anteil. Am auffälligsten war der Drummer, der vermöbelte auf seinem Hocker sein Drumset mit den Sticks das er fast alles von der Bühne aus bügelte ohne durch die Verstärker zu gehen. Ansonsten eine anständige Vorstellung des Projektes. Das Stageacting beschränkte sich sehr stark auf Raumverteitigung am Mikrofonständer, der Bassist machte mal ein paar Schritte nach hinten, in den Beinen vom Gitarristen war am meisten Bewegung und der Sänger fing beim letzten Song an den Mikrofonständer zu schwingen. Alles weder Fisch noch Fleisch, weder Rohrkrepierer noch Topact, einfach etwas in der Mitte und ganz nett aber auch nichts weltbewegendes. Anders hätte es vielleicht mit einer zweiten Klampfe und Keyboarder die Live auf der Bühne für mehr Oha Effekte sorgen hätten können.
www.facebook.com/sevenlosthours

Nach dem Umbau kamen die aus der Schweiz stammenden Heavy Rocker von FIRE ROSE zum Zug. Die Band besteht aus fünf noch jungen Rockern, als sie die Bühne enterten musste ich erst mal grinsen. Der Bassist und einer der Gitarristen kamen mit Baseballkappen auf die Bühne und sahen irgendwie aus wie zwei grün hinter den Ohren gerade aus dem Skatepark gekrochenen junge Hüpferlinge, doch weit gefehlt die beiden Typen hatte ihre Instrumente voll im Griff. Ab den ersten Takten verbreitete FIRE ROSE eine Stimmung in der Halle das es schwer für die folgenden BONFIRE wurde diese Stimmung oben zu halten. Die Band besteht aus Philipp Meier am Mikrofon, den beiden Gitarristen Florian und Simon Giese, Bassist Janick Schaffner und Schlagzeuger Simon Sutter. FIRE ROSE bot einen echt spektakulären Set, ab der ersten Note war die Stimmung auf einem Höchststand und konnte über das Set gehalten werden. Die Bühne würde von allen außer dem Drummer voll ausgenutzt und es war kein Standfußball angesagt sondern Bühnenaction wie man es auch von einem Rock N Roll Act erwartet. Die Mucke bestand aus melodischem Heavy Rock irgendwo zwischen Hard Rock und Melodic Metal und erinnert irgendwie vom Härtegrad an eine Mischung aus AXEL RUDI PELL, VOLTAGE ARC, GOTTHARD, SATROX und TRANSIT nur eben auf die FIRE ROSE Art – ohne eine der genannten Bands zu kopieren. Ich kannte die Band vorher nicht und wurde wie so oft mehr als nur positiv überrascht, FIRE ROSE können was und zeigten einmal mehr das eine Band aus der Schweiz für saucoole und melodische Heavy Rock Mucke steht und das ist auch gut so. Sänger Philipp hat vom Look was von JEFF SCOTT SOTO, zwei drückende Riffakrobaten einem kleinen Bassisten (ja von der Körpergröße aber am Instrument ein ganz großes Arbeitstier). So spielten sich FIRE ROSE mit viel Charme und Sympathie an dem Abend in die Herzen des Publikums.
www.facebook.com/fireroseofficial

Nachdem FIRE ROSE die Bühne von ihrem Equipment befreit hatten kam die Kultband aus Ingolstadt zu ihrem 40-jährigem Bestehen auf die Bühne. Leider befindet sich nur noch ein Urgestein Gitarrist Hans Ziller im Line-Up von BONFIRE, noch dabei sind der Saitenhexer Frank Pané, Dyan Mair am Mikrofon, Ronnie Parkes an Bass und Fabio Alessandro am Schlagzeug. Ich habe vor sehr vielen Jahren irgendwann in den 90er Jahren BONFIRE mal Live in der oberbayrischen Provinz im Landkreis Altötting auf einem Acker zwischen Haiming und Niedergottsau gesehen und dort gefielen mir die damals noch Hard Rocker sehr gut, die damalige Besetzung weiß ich nicht mehr da ich auch nicht mehr weiß zu welchem Zeitpunkt das Open Air war. Ich hörte mir danach alle Alben die ich von der Band in der Sammlung habe in regelmäßigen Abständen immer wieder gerne an, wobei ich ein Riesen Fan der ersten drei Alben und „Fuel To The Flames“ bin. Deshalb war ich skeptisch ob mir die neuen BONFIRE noch zusagen werden, ich meine damit dem neuen Sänger, war doch Claus Lessmann für mich eines der Trademarks von BONFIRE, und zusätzlich die Neuorientierung des Sounds der ins metallische geht. Aus diesem Grund habe ich mich in den letzten Jahren seit dem Weggang von Claus geweigert eine BONFIRE Show zu besuchen. Allerdings machte mein Kumpel und Fotograf Fonse das Konzert in Regensburg klar, also traute ich mich doch mal die neuen BONFIRE anzusehen. Ich konnte keinen Fehler feststellen, die Band haute einen Klassiker nach dem Anderen sowie neue Songs raus, leider für die Neubesetzung am Mikrofon vermisste ich irgendwie Claus da ich die zahlreichen Bandklassiker einfach aus Gewohnheit mit Claus verbinde, dieses Schicksal teilt sich BONFIRE bei mir auch mit GOTTHARD, ich bringe die alten Songs einfach mit den original Sängern in Verbindung obwohl die jetzigen Sänger verdammt gut sind aber mir fehlt einfach was. Frank und Hans an der Gitarre waren sowieso erwartungsgemäß eine Phalanx die alles überfährt was sich ihnen in den Weg stellt. Seine Metime widmete Frank dem kürzlich verstorbenen Gitarrengott JOHN SYKES. Ronnie am Bass sorgte in den Tiefen Frequenzen für Dampf und Fabio an der Schießbude diktierte den Takt vor. Dafür das ich die Klassiker mit Claus verbinde kann BONFIRE nichts, ansonsten ein mehr als anständiges Set den die Profis abgeliefert haben. An die metallische Auslegung der Band muss ich mich noch gewöhnen genau wie die Verknüpfung der Klassiker mit Claus, ob mir das jemals gelingt kann ich nicht beantworten dies wird die Zeit zeigen. Aber BONFIRE sind es immer noch Wert Live anzusehen ob man nun eine Fan der ersten Stunde ist oder nicht, die Klassiker wie „S.D.I.“, „Sweet Obsession“, „Who’s Foolin‘ Who“, „Fantasy“, „Sword And Stone“ und mehr Live zu hören ist schon ein Kracher. So knallten BONFIRE ein paar neuere Songs und die unvergesslichen Klassiker unters Volk und machten dabei alles genau richtig ohne dabei einen Ansatz von Altersschwäche oder Abnutzungen zu zeigen. Egal was man von BONFIRE halten mag, es gibt kaum deutsche Hard Rock Bands die so einen Lebenslauf und Hitdichte vorweisen können wie die Ingolstädter.
www.facebook.com/bonfireofficial

BONFIRE Setlist:

Nostradamus
I Will Rise
S.D.I.
Hot Rock
Sweet Obsession
I Died Tounight
Who’s Foolin‘ Who
Don’t Get Me Wrong
Sword And Stone
Lost All Control
Fantasy
Longing For You
Hard On Me
Don’t Touch The Light
Ready For Reaction
You Make Me Feel
Champion

Text: Balle / Bilder: Fonse Demmelhuber

BLACKSLASH – Heroes, Saints & Fools

Trackliste:

01. Heroes, Saints & Fools
02. 東京 (Tokyo)
03. Sacrificed
04. Black Widow
05. Life After Death
06. The Watcher
07. Die by the Blade
08. Where are we Heading To?
09. Maniacs and Madmen

 

 

Spielzeit: 44:52 min – Genre: Heavy Metal – Label: Iron Shield Records – VÖ: 31.01.2025 – Page: www.blackslash-band.de

 

Seit dem letzten Album „No Steel No Future“ sind die traditionellen Metaller BLACKSLASH aus dem schönen Schwarzwald ein gern gesehener Gast in unserer Garage!
5 Jungs, die einfach traditionellen Metal seit 2007 zelebrieren und ich glaube viel zu unbeachtet sind!
Als kleiner Underground Geheimtipp durfte man auch schon mit so Größen wie BLUE ÖYSTER CULT oder AXEL RUDI PELL die Bühne teilen, was ja auch schon mal für ordentlich Qualität bürgt.

Das müssen wir definitiv ändern, also schnappen wir uns mal das neue, 5. (rechnet man die erste EP mit) Album, „Heroes, Saints & Fools“ und horchen direkt in den Titeltrack „Heroes, Saints & Fools“ zu dem es übrigens auch ein tolles Video gibt, rein.
Hier erwartet uns erstmal eine kleine Einleitung, bevor es ordentlich nach vorne geht.
Sänger Clemens ist in hohen Sphären unterwegs, meistert diese aber absolut gekonnt und gut!
Der Song an sich ist ein toller Midtemposong der sofort Laune macht klassische Metalheads umgehend abholen sollte.
Etwas zackiger geht es beim anschließenden „東京 (Tokyo)“ zur Sache. Schön melodisch und mit der richtigen Dosis Oldschool Heavy Metal geht das Ganze ebenfalls wunderbar ins Ohr!
Den Staub aus den Boxen bläst dann definitiv das folgende „Sacrificed“. Schneidende Riffs und schön Melodiebögen. Hier kann man als Metalhead auch wieder ordentlich mitgehen. Bislang also mal 3 richtige Volltreffer!
Sehr klassisch ist dann auch das, sich in der Mitte, befindliche „Life After Death“. Mit der Videosingle „The Watcher“ haben wir dann den nächsten absoluten Hit der Scheibe. Episch und kraftvoll bahnt sich die Nummer ihren Weg. So ein bisschen IRON MAIDEN Vipes schwingen hier mit, da kann man sich nicht gegen verwehren.
Und auch im letzten Drittel bewegt man sich ständig im sehr ordentlichen musikalischen Level. Hier kann vor allem die Powerballade „Where Are We Heading To“ sowie das knackige, abschließende „Maniacs and Madmen“ voll überzeugen!

Ganz klar den Status des Underground Geheimtipps sollten die Jungs von BLACKSLAH jetzt aber mal endlich los sein! Wie auch schon auf dem Vorgängeralbum hat man hier tolle Songs an Bord die mit ordentliche IRON MAIDEN oder ACCEPT Vipes toll klassisch daherkommen. Zusätzlich haben wir hier eine amtliche Produktion.
Insgesamt einfach ein klasse Album für jeden Heavy Metaller der sich auch mal abseits der großen Bands bewegen möchte.
Klare Kaufempfehlung!

Julian

 

WARWOLF – The Final Battle

Trackliste:

01. Eye of the Storm
02. Burning Skies
03. The Lycan Empire
04. Fight the Invaders
05. A New Hope
06. Time Stands Still
07. The Dark Emperor
08. Blood & Ice
09. The Final Battle
10. The War is Over

 

Spielzeit: 61:24 min – Genre: Heavy Metal – Label: Metalapolis Records – VÖ: 31.01.2025 – Page: www.facebook.com/WARWOLFofficial

 

3 Alben in 3 Jahren! Das ist die krasse Bilanz der deutschen Metaller von WARWOLF die sich 2022 das erste Mal mit ihrem Debütalbum „Nekropolis“ in die Öffentlichkeit trauten.
Entstanden aus Teilen der Band WOLFEN ist man auch hier im traditionellen Heavy Metal mit leichten NWOBHM Anleihen unterwegs und frönt diesem auch auf dem neuen Album „The Final Battle“.
Explizit drauf hingewiesen wird das das neue Album sehr traditionell daherkommt, ohne viel technischen Schnick Schnack wie Keyboards, Auto Tune oder Samples. Roher und ehrlicher sollte es klingen und somit war auch schnell klar, dass Stammproduzent und Obergrabschaufler Chris Boltendahl erneut mit einbezogen werden musste.

So weit so gut also, wie klingt das Ganze denn nun?
Der Opener „Eye of the Storm” ist dafür ein ordentlicher Gratmesser. Kraftvolles Drumming erwartet uns direkt, die Produktion ist tatsächlich wunderbar oldschool und auch Fronter Andreas von Lipinski ist wieder bestens bei Stimme und typisch oldschool unterwegs.
Insgesamt ist die Nummer ein flotter Midtempotrack der einen sofort packt und begeistert.
„Burning Skies“ im Anschluss ist dann ähnlich gelagert und kommt trocken und knackig aus den Boxen gestürmt.
Danach gibt es mit „The Lycan Empire“ etwas mehr Epic auf die Ohren, bevor wir mit „Fight the Invaders“ einen waschechten Stampfer haben, der schön erdig rüberkommt und mit über 8 Minuten zu Buche schlägt. Toller abwechslungsreicher Gesang, interessanter Chorus, das sind die Glanzpunkte der Nummer.
„A New Hope“ kann seine NWOBHM Wurzeln zu keiner Zeit verleugnen und klingt verdammt nach IRON MAIDEN, „Brave New World“ lässt grüßen, zu Beginn und vor allem im Refrain.
Auch anschließend bei „Time stands still“ bleibt man dem NWOBHM zugewandt. Nicht ganz so zwingend wie beim Track zuvor, trotz allem eine ordentliche Nummer.
Überlang und episch ist dann wieder „The Dark Emperor“, erneut mit starken IRON MAIDEN Vipes, gehalten. Quasi der Auftakt zum letzten Drittel wo es eigentlich nur episch und überlang zu geht, hätten wir nicht den Ausreißer „Blood & Ice“ welcher wieder die volle Breitseite Oldschool Metal bietet.
Bei den beiden letzten Songs „The Final Battle“ und „The War is Over“ ist man wie gesagt episch, manchmal ruhiger und überlang unterwegs. Hier gibt es auch mal ein paar andere Gesangsstile von Andreas zu bestaunen die ihm mal mehr mal weniger gut liegen. Wirkt manchmal etwas zu sehr gewollt, aber das tut der Qualität der Songs keinen Abbruch.

Eigentlich ist man über die 3 Alben immer auf einem ähnlichen Qualitätslevel unterwegs gewesen. Da bildet natürlich auch das neue Werk keine Ausnahme. Man ist exakt wieder in der Schnittmenge zwischen klassischen Oldschool Heavy Metal und NWOBHM unterwegs, hat mit Andreas von Lipinski dazu den absolut passenden Sänger und auch die dazu passende Produktion, die ohne jeden Schnick Schnack auskommt.
Macht insgesamt somit wieder ordentliche 8 Punkte, wie auch schon beim Vorgängerwerk und logischerweise die klare Kaufempfehlung für die traditionellen Metaller unter uns!

Julian

 

ON ATLAS‘ SHOULDERS – Aion

Trackliste:

01. Aion
02. Gunslingers
03. Swallow The Sun
04. Gears Of Life
05. Wings Of Icarus
06. Starfall
07. Titanum
08. Rise Above
09. Northern Lights

 

 

Spielzeit: 38:18 min – Genre: Epic Heavy Metal – Label: Eigenveröffentlichung – VÖ: 17.01.2025 – Page: www.facebook.com/onatlasshoulders

 

Manchmal muss man doch gar nicht so weit über den Tellerrand schauen, um hervorragende Bands mit toller Musik – nicht selten für gerade mal 10 bis 15 Euro Konzerteintritt – zu finden. Zum Beispiel in Frankfurt, wo ON ATLAS‘ SHOULDERS ansässig sind und Sachen machen wie ihr neustes Album „Aion“.
Das Quintett hat spätestens jetzt seinen eigenen Sound gefunden. Im Kern ist das Ganze traditioneller US Epic Metal, was Gesang und gute Teile der Komposition betrifft. Das aber in angepowert, mit dem ein oder anderen Gänsehautpart, Orchester- und Chorsounds und gerade in den Refrains unkonventioneller Eingängigkeit. Und das – jetzt müssen die ganz Truen unter uns kurz stark sein – kombiniert man dann mit moderneren Elementen, bei „Gunslinger“ sogar inklusive Breakdown. Modern-progressive Arrangements finden sich auch hier und dort, doch nehmen die modernen Elemente nie die Überhand. Im Herzen bleibt „Aion“ klassischer Metal.
Mit so etwas kann man durchaus auf die Fresse fallen. Dass ON ATLAS‘ SHOULDERS das nicht tun, liegt an mehreren Gründen. Da wäre der stabile Sound, der keine große Kritik zulässt. Dann die Vocals von Marius Bönisch, der gerne mal in tieferen Sphären unterwegs ist und dort ebenso überzeugt wie in höheren. Dazu kommt die Instrumentalfraktion, die genau weiß, was sie tut, und Liebe zum Detail, was interessante Backing Vocals, Intros und Songstrukturen angeht.
Und nicht zuletzt muss man ganz einfach sagen: Von den neun Songs sind mindestens sechs wirklich wirklich geil, und die restlichen nur marginal weniger. Außergewöhnlich viele der Refrains zünden hochgradig und klingen dabei nicht groß nach tausendmal Gehörtem. Auch in den Strophen trauen sich die Jungs was, wobei gerade die des Openers etwas durchschnittlicher ausfällt. Dafür geht der Rest des Songs voll rein.
Die Rhythmusarbeit ist stark, Tempowechsel finden statt, ohne zu verwirren. Mid- und Uptempo gehen, zum Beispiel bei „Swallow The Sun“, Hand in Hand und funktionieren top zusammen – ich glaub, es ist langsam rübergekommen: „Aion“ ist eine erste ganz starke Meldung im neuen Jahr, praktisch durchgängig entertainend und gut gemacht.

Fazit:
Ernst, majestätisch, true, unkitschig und dann eben noch mehr als das. ON ATLAS‘ SHOULDERS haben mit „Aion“ eines der Alben geschaffen, auf die sich wohl ziemlich viele Metalfans einigen können.

Anspieltipps:
„Aion“, „Starfall“, „Titanum“ und „Swallow The Sun“

Jannis