ANCIENT CURSE – Dimension 5

Trackliste:

01. Forevermore
02. Ave Maria
03. Isolation
04. Dimension 5
05. Deny And Destroy
06. Tunnel Vision (G LOC Part 1)
07. In Memoriam
08. Dreaming Of Lucrecia (G LOC Part 2)
09. Paranormal Coincidence (G LOC Part 3)

 

Spielzeit: 64:03 min – Genre: Progressive Power Metal – Label: El Puerto Records – VÖ: 25.10.2024 – Page: www.facebook.com/profile.php?id=100063684061715

 

ANCIENT CURSE gehören nicht erst seit gestern zu den kleinen Großen in der Prog-Power-Szene. Man kann das Genre jahrelang hören, ohne jemals was von ihrer Existenz mitzukriegen, aber empfehlenswert ist das nicht, und darum gibt’s jetzt auch eine Rezension zu „Dimension 5“, dem gerade mal vierten Album der 1987 als BONEBREAKER gegrĂŒndeten Band.
Denn ANCIENT CURSE machen mit ihrer Musik einfach lĂ€cherlich viel richtig. Wie sich das gehört, gibt es ein paar Orchester-, Synthesizer-, Klavier-, Gastvocal- und Chor-Einlagen, alles sehr gut klingend aber beileibe nicht inflationĂ€r. Dazu gibt es eine stabile Produktion (lediglich die Backing Vocals im Chorus von „Isolation“ verwĂ€ssern ein wenig den Impact der Hauptmelodie, aber ansonsten geht der Sound voll klar) und vorbildliche Leistungen an den Instrumenten und hinter dem Mic.
Vier-Viertel-Takt dominiert die neue Platte der Bremer, Ausnahmen vor allem bei „Tunnel Vision“ und „Paranormal Coincidence“, in Sachen Songwriting ist man nichtsdestotrotz progressiv, ohne sich groß einen drauf runterzuholen.
Was aber das Wichtigste ist: ANCIENT CURSE schaffen es, praktisch jedem Song einen eigenen Vibe zu geben, ihn von den anderen abzuheben, ohne dass das Album deswegen zusammengestĂŒckelt wirken wĂŒrde. „Forevermore“ bietet dabei einen starken Einstieg, einen Teaser, was man von „Dimension 5“ wohl noch so erwarten darf – und was man auch bekommt, plus mehr.
„Ave Maria“ ist in Teilen schon echt heavy und runtergebrochen auf die klassische Metalband-Besetzung, feiert sich aber im Refrain – zurecht – auf den im wirklich besten Sinne schlagerigen Chorus. Dann gibt es mit „Dimension 5“ die perfekte Single: mit unter fĂŒnf Minuten vergleichsweise kurz, knallend und mit recht modern komponiertem Refrain. Und „Deny And Destroy“ wird im Anschluss wĂŒtend, hat dabei aber hörbar Spaß damit, aus mehreren Tempi was Geiles rauszuholen.
Den obligatorischen Instrumental Track bekommen wir mit „Tunnel Vision“, der eine schöne kleine musikalische Reise durch unterschiedliche Parts und Stimmungen ist, und „Paranrmal Coincidence“ dient als schönes orchestrales Outro des Albums und des ĂŒberlangen „Dreaming of Lucrecia“, das ein knappes Viertel des gesamten Albums ausmacht. Und so ein ViertelstĂŒnder ist fĂŒr Fans wie Reviewer immer ein Unsicherheitsfaktor, denn wenn er nicht liefert, liefern direkt mal 25% des Albums nicht.
Frohe Botschaft: Das Ding liefert und gehört zweifelsohne zu den besten Tracks der Platte. Mit grĂ¶ĂŸtenteils positiv-duriger feierlich-mĂ€chtiger Grundstimmung und vielen unterschiedlichen starken Parts, mal Dauerfeuer, mal ausgedehnter, ist „Dreaming Of Lucrecia“ ein langer Prog-Track, wie er im Buche steht, und krönender Abschluss eines eh schon nicen Albums.

Fazit:
Wer ANCIENT CURSE eh schon mag, kriegt hier all seine WĂŒnsche von dem sympathischen Quartett erfĂŒllt. Und wer nach dieser Rezension glaubt, grob was damit anfangen zu können (unser treuer Kommentator Schwatzbacke vielleicht), gebe der Platte eine Chance, um nachher seinen Freunden stolz geilen Progressive Power Metal zeigen zu können, von dem sie bislang keine Ahnung hatten.

Anspieltipps:
„Ave Maria“, „Dreaming Of Lucrecia (G LOC Part 2)“ und „Dimension 5“

Jannis

LOSING GRAVITY mit EDGEBALL am 04.10.2024 in MĂŒnchen

Am 04. Oktober machte die hessische Band LOSING GRAVITY auf ihrer „All In“ Tour in MĂŒnchen halt. Konnte das neue Album „All In“ bei mir voll abrĂ€umen, und der Gig den LOSING GRAVITY letztes Jahr im Vorprogramm von Molly Hatchet in MĂŒnchen abgeliefert haben versprach von den Voraussetzungen einen idealen Abend mit geiler Live Mucke. Zur UnterstĂŒtzung dabei waren BOWMEN und EDGEBALL, allerdings mussten BOWMEN ihren Auftritt krankheitsbedingt absagen, also waren es nur zwei Bands und was diese beiden Bands am 04. Oktober im sehr kleinen Club des Veranstaltungsortes Backstage abgefeuert haben ist Party Rock Mucke vom Feinsten.

Den Anfang machten EDGEBALL ein Trio aus dem Raum Wiesbaden, alle drei Musiker nicht mehr die JĂŒngsten, was man ihnen auf der BĂŒhne nur vom Aussehen her anmerkte. Die Jungs spielten ca. 50 Minuten volle Pulle durch ohne sich auch nur im Geringsten zu schonen. Nach anfĂ€nglichen Problemen an der Gitarre die wohl einen defekt hatte ging es mit neuer Elektroaxt in die Vollen. Die Drei Musiker spielten einen guten Set durch, allerdings war der Sound Leider mehr suboptimal als optimal, denn das Schlagzeug ĂŒberfuhr Gitarre, Bass und Gesang und bĂŒgelte alles um. Abgesehen von dem Soundproblem machte das Trio eine mehr als anstĂ€ndige Figur auf der auch sehr kleinen BĂŒhne die wenig Spielraum fĂŒr Stageacting zulĂ€sst.

www.facebook.com/EDGEBALLband

Setlist EDGEBALL:
Intro
Can’t Kill R’N’R
Supercharched
Let Me In
RBTL
Begging 4 More
Get It Done
Burning Desire
Disaster
Beautiful Day
Attraction
Medicine

Nach der Umbauphase kamen die Headliner LOSING GRAVITY zum Zug und wie ich schon erwartete war es ein Brett was die Jungs aus der Frankfurter Einflugschneise auf die Bretter zauberten. Das aktuelle Album „All In“ rĂ€umte in meiner Rezi stramme und amtliche 9 Sterne von 10 ab, dass Ding fegt genau wie das DebĂŒtalbum „Headed South“ aus 2022 sĂ€mtliche trĂŒbe Gedankenverwirrung aus der Oberstube. Die Energie die die Jungs um SĂ€nger und Gitarrist Chase Wilborn auf Konserve bieten bringen sie mit Leichtigkeit auch auf die BĂŒhne. Egal auf wenn in der Band gerade der Fokus war, jeder gab sein Bestes und zeigte das auch Junge Musiker im Stande sind eine Liveshow zu bieten die sich hinter keinem verstecken braucht. Die Band ist noch hungrig und zeigte eine Leistung die mich stark an meine Lokalheroes von HEADSTONE aus dem Landkreis MĂŒhldorf in Oberbayern erinnert. Es wurde ca. 90 Minuten Rock N Hard Roll prĂ€sentiert der aus Songs der beiden Alben bestand und hier passte einfach alles. Auch der Sound passte perfekt und hatte Druck ohne Ende ohne das diesmal die Drums alles ĂŒber den Haufen bĂŒgelten. Auch von mein klitzekleinen Kritikpunkt als ich LOSING GRAVITY das erste Mal im Dezember 2023 Live gesehen hatte, mit ein wenig schrĂ€gen Backingvocals, war die Band diesmal meilenweit und Lichtjahre entfernt, nichts von schrĂ€gen Vocals im Backround zu hören. Diese Show schreit förmlich danach das LOSING GRAVITY auf Tripple Headliner Tour mit HEADSTONE und THE NEW ROSES gehen und den Konzertbesuchern mehr als nur einen einschenken und den Arsch versohlen. Also der Rock N Roll Himmel ĂŒber Deutschland hat seit 2022 einen neuen verdammt geilen und hellen Stern bekommen der ĂŒber dem Gebiet um Frankfurt auf gegangen ist. Wer mir nicht glaubt einfach mal auf den Streamingplattformen anchecken und wenn die Jungs in Eurer NĂ€he sind unbedingt Live ansehen es lohnt sich.

www.facebook.com/LosingGravityOfficial

Setlist LOSING GRAVITY:
All In
Let’s Ride
Saturday Night
Long Road
Something Better
This Feeling
Get Loose
Living In Riddles
Chevy
Wasting Time
Just For The Summer
Moments
Nothing’s Gonna Change This
Soul Inside
Another Day
All You Ever Needed
Rocking In The Free World
Freel Alive

Text und Bilder: Balle

SONATA ARCTICA, SERIOUS BLACK und FIREWIND am 29.09.2024 in MĂŒnchen

Die finnischen Power Metaller SONATA ARCTICA kamen im Zuge ihrer „Clear Cold Beyond“ Europatour auch nach MĂŒnchen. Am 29. September spielten die Finnen im Backstage/Werk um ihr neues Album zu Supporten. Mit im GepĂ€ck war die Multikulti Metaller Truppe um Mario Lochert SERIOUS BLACK und die griechischen Schwermetaller um Gus G von FIREWIND mit SĂ€nger Herbie Langhans. Von den Namen sollte es ein Abend werden der sich im Melodic / Power Metal austobt und das hat er auch.

SERIOUS BLACK eröffneten den Abend, Mario hat wie immer verlauten lassen das O-Ton „Da Lebakas hot gschmeckt“ fĂŒr alle nicht Bayern der „LeberkĂ€se war gut“. Mit vollem Magen, sehr viel Spielfreude und guter Laune legten die Schwarzen MĂ€nner los. Trotz Oktoberfest fĂŒllte sich das Werk im Backstage und war schĂ€tzungsweise fast ausverkauft, so genau konnte man das nicht abschĂ€tzen da ein Teil des Werk mit Rolltoren verschlossen war. Mit einem Bombensound und gewaltig Druck auf die Ohren spielten sich SERIOUS BLACK mehr als souverĂ€n durch ihren Set. Jeder der Musiker war bei bester Laune die sich durch das sehr gute Feeling im Publikum mit jedem gespielten Song steigerte. FĂŒr mein Empfinden war dieser Gig eine Steigerung zur Show als ich SERIOUS BLACK irgendwann ich weiß jetzt nicht mehr ob es wĂ€hrend Corona Lockerungen 2022 oder 2023 als der ganze Mist mit Corona rum war gesehen habe. Wenn jede Show so ablaufen wĂŒrde, wĂ€re ich jedes Mal bereit den weiten Weg bis MĂŒnchen anzutreten um mir die Birne von SERIOUS BLACK frei pusten zu lassen.

www.facebook.com/seriousblackofficial

Nach dem Umbau kam FIREWIND auf die BĂŒhne, mit einem Unterschied zu SERIOUS BLACK das mit GUS G nur ein Gitarrist fĂŒr Alarm sorgte. Diesen Umstand konnte man hören, bei den Schwarzen MĂ€nnern war durch die zwei Gitarren mehr Alarm in den Trommelfellen angesagt. Obwohl Gus G zu den besseren Gitarristen des Planeten gehört kann er das Fehlen einer zweiten Gitarre nicht kompensieren. Das wars dann auch schon mit meinem Kritikpunkt, Herbie bemerkte am Anfang des Sets das er ein wenig krĂ€nklich am Morgen aufgewacht sei, auch das konnte man hören, wenn man die Alben auf denen er seine StimmbĂ€nder zum schwingen brachte im Ohr hatte. Das kann jedem SĂ€nger passieren das die Stimme mal nicht so kann wie der Shouter gerne hĂ€tte. Trotz der fehlenden zweiten Gitarre gab es voll auf die Lauschlappen und die Vier auf der BĂŒhne spielten sich den Hintern blutig. Auch bei FIREWIND war das Publikum bei bester Stimmung was sich auch auf die Band ĂŒbertrug. Die Songauswahl war sehr gut gewĂ€hlt und zeigte ein Metalband die weiß was und wie sie macht. Allerdings war der Sound bei SERIOUS BLACK grundlegend besser gemixt.

www.facebook.com/firewindofficial

Dann war es soweit, ich und SONATA ARCTICA trafen zum ersten Mal aufeinander. Die 1999 gegrĂŒndete finnische Metalband machte gleich von Anfang an alles klar und hatte das Publikum mit den ersten Takten in der Hand. Egal welchen Song SONATA ARCTICA spielten, jeder wurde von den Zuschauern angenommen und gefeiert. Das Set war ein sehr gutes Metal Brett nur nervte mich persönlich manchmal der Klang des Keyboards wenn es sich anhörte als ob ein Schuljunge auf einem Conmodore C64 seine ersten Gehversuche mit einem Tasteninstrument machte. Wenn man diesen Aspekt nicht berĂŒcksichtigt gab es keinen Grund irgendwie zu Meckern. Allerding kam mir auch hier der Mix nicht so bissig vor wie bei SERIOUS BLACK die an dem Abend einen Bombensound hatten. Die Songauswahl von SONATA ARCTICA war auch sehr gut gewĂ€hlt und brachte die Leute, von den beiden Vorbands schon vorgeglĂŒht ĂŒbergeben, zum Kochen. So spielten sich SONATA ARCTICA an dem Abend mit sehr viel skandinavischen Charme und Coolness durch ihren perfekt gewĂ€hlten Set. Nur hatten SONATA ARCTICA wie auch alle anderen KĂŒnstler/Bands das Problem im Backstage das die begrenzten BĂŒhnen, weder im Club, Halle noch Werk viel Spielraum fĂŒr Stageacting bieten und die Bewegungsfreiheit sehr stark eingeschrĂ€nkt ist. Direktes Standspiel war es bei keiner der drei Bands aber große SprĂŒnge sind durch Platzmangel einfach nicht drin. Und so ging ein langer Abend mit drei Bands der ganz im Zeichen des Melodic / Power Metals stand zu ende.

www.facebook.com/sonataarctica

Setlist SONATA ARCTICA:
First Line
Dark Empath
I Have A Right
California
Angel Defiled
Broken
The Last Amazing Grays
Tallulah
Replica
My Land
FullMoon
Flag In The Ground
Dons’t Say A Word

Text: Balle / Bilder: Fonse Demmelhuber

LANKESTER MERRIN – Dark Mother`s Child

Trackliste:

01. Eyes of the Night
02. High Plains Drifter
03. Hoist up the Sail
04. Immortal Prince
05. In Rank and File
06. Lords of the Flies
07. Mastermind
08. When Darkness Comes
09. Valley of Tears

 

 

Spielzeit: 37:33 min – Genre: Melodic Metal – Label: MDD Records – VÖ: 24.10.2024 – Page: www.facebook.com/LankesterMerrinband

 

2023 hatte ich zum ersten Mal mit der female fronted Melodic Metalband LANKESTER MERRIN zu tun. Da veröffentlichten die Niedersachsen ihr zweites Album „Dark Mother Rises“.
AngefĂŒhrt von SĂ€ngerin Cat Rogers zockte man darauf ziemlich harten Melodic Metal und konnte einiges an Eindruck schinden!
Nun kehrt man mit unverĂ€nderter Mannschaft und Stil wieder zurĂŒck und mit im GepĂ€ck hat man das dritte Album „Dark Mother`s Child. Hmm wer wohl die dunkle Mutter ist? Sollten wir vielleicht mal in Erfahrung bringen.

Na, egal auf jeden Fall widmen wir uns jetzt mal direkt dem Openertrack „Eyes of the Night“. Dieser beginnt direkt mit ordentlich Schmackes und knallharten Gitarrenriffs bevor der schön rockige Gesang von Cat einsetzt. Mit einem schicken Ohrwurmchorus setzt sich die Nummer umgehend in den GehörgĂ€ngen fest und bleibt dort sofort haften. Ein ganz starker Beginn!
Und apropos Ohrwurmchorus, dieser ist auch bei den nĂ€chsten Songs absolut gesetzt. „High Plains Drifter“ bricht sich daher ebenso die Bahn wie auch das kraftvolle „Hoist up the Sail“.
Einen schönen epischen Touch besitzt das dem Mittelteil dominierenden „Immortal Prince“. Trotz aller Epic wird aber die HĂ€rte nicht vergessen, die tief gestimmten Gitarrenriffs gehen einen hier in Mark und Bein ĂŒber, und ein geiler Chorus ist natĂŒrlich ebenfalls wieder am Start. Geiles Teil!
Und irgendwie lĂ€sst sich nach wie vor kein wirklich schlechter Song entdecken, denn auch „In Rank and File“ kann umgehend ĂŒberzeugen, ebenso ergeht es einen dann bei „Lords of the Flies“. Ich finde es echt bemerkenswert wie man es hier schafft eigentlich in jedem Song einen geilen Chorus und Refrain zu verwursten. 1 A Songwriting wĂŒrde ich sagen.
Das letzte Albumdrittel wird dann von der rockigen Videosingle „Mastermind“ ordentlich eingeleitet bevor wir mit dem harten „When Darkness Comes“ und dem geil atmosphĂ€rischen sowie abschließenden „Valley of Tears“ noch zwei weitere Hits am Start haben.

Als ich das erste Mal das neue Album von LANKESTER MERRIN gestartet habe flog noch relativ viel an mir vorbei, aber nach mehrmaligen Hören erschlossen sich auf einmal sehr viele Songs mir und die Hitdichte nahm absolut zu. Leider ist das Album doch recht kurz, hier hĂ€tte ich mir noch mehr Spielzeit mit noch mehr geilen Songs gewĂŒnscht!
Das Ă€ndert aber nichts an den erstklassigen Songs, der tollen Produktion und der beeindruckenden Gesangsleistung von Fronterin Cat die das Album bis in unsere vorderen PunkterĂ€nge spĂŒlt und somit eine klare Steigerung zum letzten Album darstellt.
Female fronted Metal Fans sollten sich dieses Teil umgehend reinziehen!

Julian

 

VOLTAGE ARC – Sextasy

Trackliste:

01. Rockin‘ Man
02. Make It To The Top
03. I Don’t Know You
04. Throw It All Away
05. Good Time
06. What’s Used To Feel Good
07. The Underground
08. I Thought I Saw It All
09. Life’s Now
10. Friday Night
11. Turn It Up
12. Sin City
13. Never Froget To Drink

Spielzeit: 57:24 min – Genre: Party Glam / Hard Rock – Label: Eigenproduktion – VÖ: 28.09.2024 – Page: www.facebook.com/VoltageArc

 

Die Rezi zur dritten FANS OF THE DARK ist am frĂŒhen Morgen im Kasten, kommt jetzt das volle zweite Album der Schweizer Chaosrocker von VOTAGE ARC dran. Die Redaktion erreichte die CD mit einem netten beigelegten Schreiben mit dem Wortlaut: „Cheers Rock Garage! Sex, Drugs & Rock N‘ Roll erleben ein Comeback und zwar mit unserer neuen Scheibe „Sextasy“! Viel, Zeit Schweiss und Blut sind in dieses Album geflossen. Wir hoffen Euch gefĂ€llts und freuen uns ĂŒber jede Rezi! Cheers! VOLTAGE ARC!“. So nett wurde ich schon lange nicht mehr um eine Rezi gebeten, und wer diese AnkĂŒndigung mit Sex, Drugs und Fu**ing Rock N‘ Roll erwĂ€hnt hat bei mir schon mal zwei bis drei Pluspunkt, ein weiterer kommt mit dem netten Schreiben dazu. Also lasse ich mich nicht lumpen und schreibe eine Verbaleskapade zu „Sextasy“! Welch Titel fĂŒr ein Album, mir wurde ein wenig mulmig in der Magengegend wegen dem dĂ€mlichen Albumtitel aber mal ehrlich so dĂ€mlich hört sich die Mucke nicht an.

Aber mal von vorne, VOLTAGE ARC stammen aus der Schweiz, Uiih, stammen da nicht die Riffakrobaten von GOTTHARD, KROKUS, SHAKRA, SIDEBURN und BLACK DIAMONDS her, jepp genau aus dem klitzekleinen AlpennachbarslÀndle stammen diese strammen Rocker die die Welt schon seit mehr oder weniger Urzeiten mit ihren Riffsalven zum wackeln bringen und fast das Gotthardmasiv samt der Zugspitze eingerissen hÀtten. Genau aus dieser neutralen Ecke aus dem Zentrum Europas stammen auch VOLTAGE ARC.

Ein Blick auf das Band Foto schreit schon aber Hallo hier sind wir vier Chaoten um die Welt unsicher zu machen und im Sturm zu erobern. Die Namen die sich das Quartett zugelegt hat könnten nicht bescheuerter sein, passen aber perfekt zur Mucke des nĂ€chsten Schweizer Exportartikels und hören auf The Wizzard, The Troublemaker, The Turtle und Mad Mo. Oder man nimmt Toni Hörner am Mikrofon, Merlin Eichenberger an Gitarren, Moritz Hörner am Bass und Timon Forrer an der Schießbude.

Tonis Stimme hat die meisten Überschneidungen mit Axl Rose, Jason McMaster von DANGEROUS TOYS oder Gerry McGhee von BRIGHTON ROCK wenn er es ĂŒbertreibt, wenn er normal singt hört sich das ganze zivil an ohne den Bogen zu ĂŒberspannen, dass macht Toni fast aber wirklich nur fast wenn er wie Axl, Jason oder Gerry ins Mikrofon raunzt und grunzt, dies in einem ertrĂ€glichen Maß. Die Gitarren fahren volles Rohr und reißen jedes Brett was nicht festgenagelt ist mit sich, der Bass ist nicht so prĂ€gnant wie Gesang oder Gitarren nur die Drums sind noch auffĂ€lliger als alles andere an der Band die hauen einem wirklich noch die letzte verbliebene gesunde Hirnwindung zu Klump.

Den Stil den die Chaostheorie auch VOLTAGE ARC favorisiert ist angeglammter Party Hard Rock mal meint man AC DC zu hören, oder zu Anfang GENOCIDE spĂ€ter dann SIDEBURN, KROKUS oder SHAKRA zu tun zu haben. Pustedingsbums nöö man hat es mit einer noch relativ Jungen Chaotenkombo zu tun, und wie es scheint haben sie ihren Sound gefunden und definiert. Mit Toni am Mikro hat man eine variable Stimme die soft, sanft oder auf Krawall grunzen und raunzen kann wie Jason, Greeg oder auch Axl Rose und das mĂŒhelos im Wechsel und auch halten kann wie er es will.

Durch Tonis Stimme kommt sehr viel Abwechslung innerhalb der Songs zu Stande was sehr viele Akzente setzen kann und auch sehr viel Spaß macht. Nur haben die Jungs einen Fehler gemacht so einen Song wie „Rockin‘ Man“ als erstes verbraten, der gehört in die Mitte damit man nochmal eine Schippe zu den ersten Songs drauflegen kann. Aber ansonsten eine sehr gute Vorstellung die nicht in einer vollgekackte Pampers endet sondern sich in den oberen Regionen der Bewertung ansiedelt. Allein schon der Retro Party Hard Rock macht sehr viele Punkte und kann ĂŒberzeugen wenn man nicht gerade mit Scheuklappen auf den Ohren durchs Leben lĂ€uft und da einfach nur Blind oder stur Schema F hört hat viel Spaß mit „Sextasy“. Allein schon das Video zu „Rockin‘ Man“ ist der Abschuß und hat einen halben Punkt mehr in der Bewertung verdient, so herrlich rumgeblödelt hat lange keiner mehr, und der Clip wĂ€re in den 1980ern bei MTV und VH1 durch die Decke gerauscht.

„Rockin‘ Man“ der Song geht voll ins Ohr ohne auch nur einen Millimeter fĂŒr anderes Platz zu machen, mit DANGEROUS BRIGHTON ROSES Vocals und endgeilem Refrain der einem voll die Fresse poliert, „Make It To The Top“ kommt mit einer leichten Modern Hard Rock AttitĂŒde. „I Don’t Know You“ macht mit Glamnote eine sehr gute Figur, „Throw It All Away“ normal Gesang und Geraunze im Gemetzel wechsel. „Good Time“ macht Laune und ist bestimmt ein Livesong der auf der BĂŒhne voll abrĂ€umt und mit sehr viel Classic Rock Anteil kommt, „What’s Used To Feel Good“ in den Stophen Ballade im Refrain wird mehr Dampf gegeben. „The Underground“ ein launiger Rocker mit viel Drive, „I Thought I Saw It All“ erinnert an die Glanzzeit des Rock der 1980er mit viel Charme und Augenzwinkern. „Life’s Now“ erinnert mich an eine funky Version von CITY OF FAITH und (Jeff Scott Sotos) EYES und bietet einen sehr starken Kontrastpunkt um Abwechslung ins Spiel zu bringen, „Friday Night“ bringt nochmal einen echten Burner zum Ende hin das ĂŒberrascht. „Turn It Up“ hier wird der Funk Antheil mit Highspeed Attacken ĂŒbertrieben, „Sin City“ der geht in den ersten Strophen voll auf Justin Hawkins von THE DARKNESS wenn sich der Gesang wieder einrenkt erinnert nur noch der Glamfaktor an die Britten, „Never Froget To Drink“ stammen ALESTORM neuerdings aus der Schweiz, der Anfang hĂ€tte ohne Probleme von den Kaper Pseudo Metallern stammen können, bis Toni wieder seine StimmbĂ€nder wieder mit Sterodien aufblĂ€st dann hört es sich nach VOLTAGE ALESTORM ACRIUM an, geiles Ding der Song.

Balle

FANS OF THE DARK – Video

Trackliste:

01. Meet Me On The Corner
02. Let’s Go Rent A Video
03. The Neon Phantom
04. Christine
05. The Wall
06. Find Your Love
07. In The Bay Of Blood
08. Tomorrow Is Another Day
09. The Dagger Of Tunis
10. Savage Streets

 

Spielzeit: 46:57 min – Genre: Melodic Hard Rock – Label: Frontiers Music srl – VÖ: 11.10.2024 – Page: www.facebook.com/FansOfTheDark

 

FANS OF THE DARK eine Truppe aus Schweden die seit 2021 ihr Unwesen in der Rocklandschaft treibt und nun mit ihrem dritten Album bei Frontiers einen weiteren Meilenstein abgeben wollen. Diesmal gab es keinen Besetzungswechsel im Gegensatz zum VorgÀnger, mit an Board sind Alex Falk am Mikrofon, Oscar Bromvall an Gitarre, Rickard Gramfors bedient den Bass und Freddie Allen sitz auf dem Hocker an den Drumsticks.

Machten FANS OF THE DARK seit ihrem gleichnamigen DebĂŒt 2021 mit hypermelodischen Hard Rock Songs und catchy Refrains auf sich Aufmerksam, haben die Vier diese Eigenschaften entfernt, können die Vier an die beiden hervorragenden VorgĂ€ngeralben anknĂŒpfen, dies stellt sich in der nĂ€chsten dreiviertel Stunde heraus.

Kamen auf den ersten beiden Alben Songs wie „The Ghosts Of Canterville“, „Escape From Hell“, dass poppige „The Running Man“, das endgeile „Dial Mom For Murder“, dem Hit „Life Kills“, dem gefĂŒhlvollen „Rear Window“, dem TanzflĂ€chenfĂŒller „Zombies In My Class“ vom DebĂŒt zum Einsatz. So folgten auf Album #2 die Songs bestehend aus dem Übersong „Night Of The Living Dead“ hĂ€tte in den 80ern jede TanzflĂ€che zum platzen gebracht, dem Superhit „The Pirates Of Maine“, dem flotten „Fantasia“, dem Geilomat „Sick! Sick! Sick!“, das verfĂŒhrerische „Fright Night“, dem Stampfer „Fans Of The Dark“, dem schrĂ€gen „Goblin King“. Mal kucken ob Album #3 da anschließen und genauso ĂŒberzeugen kann wie bei den zwei Runden vorher.

Seit Album #1 ist ein verdammt starkes Merkmal der Band SĂ€nger Alex der mit seiner souligen Stimme jedem Song seinen Stempel aufdrĂŒckt und Dinge mit seinen StimmbĂ€nder anstellt die von einem weit entfernten Planeten zu stammen scheint. In jeder Tonlage zaubert Alex ein Highlight mit seiner Stimme und erinnert mich an J.D. Kelly von FROM THE FIRE oder eine von der Range höhere Version von Bruce Broockshire von DOC HOLLIDAY und lĂ€sst sich durch den Soul im Timbre schlecht mit anderen vergleichen. Die Gitarren kommen nach wie vor mit Schmackes aus der Anlage gebraten um den Hörer mit Hochdruck zu bĂŒgeln. In der perfekten Dosis und genau richtig abgemischt mischen die alles auf was vor den Boxen sitzt. Der Bass ist voll da und bewegt sich auch keinen Deut in den Hintergrund, sondern macht im vollen Spotlight keine Gefangenen. Die Drums hauen einem alles zu Brei was nicht sofort die Ohren aus dem Schallwellen nimmt. So generiert das Quartett einen bombastischen Sound mit genauso bombastischem Melodic Hard Rock der alles andere als alltĂ€glich ist sondern zum Besten gehört was im Frontiers Stall momentan neben ECLIPSE, PERFECT PLAN, CRAZY LIXX und noch ein paar wenige andere die Musikwelt unsicher machen.

Man merkt vom ersten Takt an das hier Musiker aus dem sehr hohen Norden von Europa, sprich Skandinavien am Werk sind. Denn dieses Vermögen so eingĂ€ngige Songs mit dem Sound und catchyness zu produzieren nur Bands aus Skandinavien gelingt. Beim Vergleiche erwĂ€hnen ist die Sache jetzt sehr schwierig, da es keine weitere Band mit solchen oder Ă€hnlichem Sound gibt, oder besser geschrieben mir fĂ€llt beim besten Willen keine ein. Wie ich in meinem Review zum DebĂŒtalbum schon schrieb passt am besten eine Ähnlichkeit zu NESTOR, PERFECT PLAN, PALACE, HOUSTON, DALTON, hĂ€rtere ALIEN und eine kleine Prise FROM THE FIRE. Das trifft es wohl am besten obwohl der Sound von FANS OF THE DARK schon sehr speziell und einzigartig ist, vielleicht ist die Mucke aus diesem Grund einfach nur hervorragend, geil, verfĂŒhrerisch oder einfach als SUPER zu bezeichnen.

Krebsten die ersten beiden Alben bei mir schon bei einer 9er Bewertung rum, so gibt es auf Album #3 einen Punkt fĂŒr KontinuitĂ€t oben drauf. Jungs es wird Zeit das ihr fĂŒr Liveschandtaten nach Deutschland kommt und dann bitte auch in meine NĂ€he um nach dem Gig ein paar Drinks an der Bar zu schlĂŒrfen und die glatte 10er Bewertung zu feiern. Bleibt nur abzuwarten ob oder wie lange die Schweden dieses verdammt hohe Niveau halten können ohne sich dabei in einem Labyrinth zu verirren.

„Meet Me On The Corner“ geht sowas von sofort mit einem Grinsen ins Ohr, „Let’s Go Rent A Video“ hier leben die Vier ihren ausgeprĂ€gten Hang fĂŒr die 1980er mit voller Inbrunst aus, bester MeloRock mit geilen Keys. „The Neon Phantom“ der nĂ€chste Superhit im Lebenslauf der Vier, „Christine“ catchy ohne cheesy zu klingen das schaffen nur Skandirocker. „The Wall“ sehr flott mit cooler Tastenabteilung, „Find Your Love“ auch hier gibt es einen fast schon poppigen Song der aber sehr laut schreit ich bin keine Popper sondern ein ausgewachsener Rocker. „In The Bay Of Blood“ erinnert mich an Corey Harts “Sunglasses At Night” nur eben noch um einige Planeten außerhalb unserer Milchstraße besser, „Tomorrow Is Another Day“ fĂ€ngt simpel mit ein paar TastenanschlĂ€gen an die sich wiederholen und zu einer Powerballade im Filmmusikstil zu mutieren. „The Dagger Of Tunis“ das Riffing lĂ€sst mich an BRYAN ADAMS denken nur mit Skandigenen und viel intensiver und hĂ€rter, „Savage Streets“ das GefĂŒhlsmonster das selbst bei FANS OF THE DARK nicht fehlen darf und zĂ€hlt zu den absoluten Highlights der drei Alben.

Balle

VEONITY – The Final Element

Trackliste:

01. Premonition
02. Chains Of Tyranny
03. Horsemen Of The Dark
04. Carry On
05. Riders Of The Revolution
06. Warriors Code
07. Powerstone
08. Heart Of A Warrior
09. Kings Of Dreamland
10. The Fifth Element

 

Spielzeit: 43:48 min – Genre: Power Metal – Label: Scarlet Records – VÖ: 18.10.2024 – Page: www.facebook.com/veonity

 

GĂ€be es den Studiengang „Power Metal“, wĂ€re VEONITYs „The Final Element“ einer der Grundkurse. Nicht zum Thema Symphonic Power Metal, nicht zu den moderneren Synth-lastigeren AuswĂŒchsen oder zuFolksachen oder irgendwas mit Piraten – nein, „The Final Element“ ist schlicht eine liebe- und respektvolle Verbeugung vor klassischem 2000er Power Metal der Marke GAMMA RAY, HELLOWEEN und HAMMERFALL mit einer Prise DRAGONFORCE, STRATOVARIUS und MANOWAR. Und man kann es nicht anders sagen: Album gewordene Nostalgie.
Das wird getragen von einem neuen SĂ€nger, ISAK STENVALL, den man zuvor bereits bei LANCER einen stabilen Job machen hören konnte, und einer Instrumentalfraktion, fĂŒr die Tempo nicht nur ein Taschentuch sondern auch eine Leidenschaft ist.
Soundtechnisch könnte man anmerken, dass eine letzte Politur wohl nicht geschadet hĂ€tte. Dann wiederum ist eine nicht ganz zeitgemĂ€ĂŸe Produktion aber auch ganz passend fĂŒr ein bewusst nicht ganz zeitgemĂ€ĂŸes Album, also will ich nicht meckern. Wenn beim Endtrack der eskalierende Prechorus abgeht, wirkt das vielleicht etwas chaotisch, aber auch sehr authentisch.
Und musikalisch so? Die oben genannten EinflĂŒsse sind fĂŒr Eingeweihte unĂŒberhörbar, wobei sie sich schwerpunktmĂ€ĂŸig auf die einzelnen Songs verteilen. „Chains Of Tyranny“ ist 1A-GAMMA-RAY-Fanbedienung, „Heart Of A Warrior“ ist in Sachen Vocals und Text in MANOWAR-SphĂ€ren unterwegs, dabei aber musikalisch natĂŒrlich besser als MANOWAR, „Riders Of The Revolution“ geht in Richtung HAMMERFALL. Mal so als Beispiele.
Erfreulicherweise verkommt die Platte aber nicht zu einer inoffiziellen Tribute-Geschichte, dafĂŒr haben VEONITY genug HĂ€ndchen, was MelodiefĂŒhrungen und Arrangements angeht. FĂŒr Fans von: Ja. Kopie von: Nein.
NatĂŒrlich, der ein oder andere Chorus mag dann mal klassisch und etwas mehr standard ausfallen, was ja immer ein Risiko ist, wenn man Innovation explizit nicht möchte, aber ein wirklich guter Teil der Songs packt doch genug eigenen Input in sich rein, um „The Final Element“ zu einem wirklich spaßigen Album zu machen. Und nachdem ich in der letzten Zeit viel Symphonic und Modern Power Metal gehört habe, ist dieses Album einfach nochmal ein frischer Wind der alten Sorte.

Fazit:
Fan der oben genannten Bands? Dann darf hier der „FĂŒr Fans von“-Angabe blind vertraut werden. Dann machen VEONITY mit „The Final Element“ genau das, was Ihr mögt, und zwar in richtig edel!

Anspieltipps:
„Chains Of Tyranny“, „Heart Of A Warrior“, „The Fifth Element“ und „Carry On“

Jannis

ANDY TAYLOR – Thunder (RG-Zeitmaschine)

Trackliste:

01. I Might Lie
02. Don’t Let Me Die Young
03. Life Goes On
04. Thunder
05. Night Train
06. Tremblin‘
07. Bringin‘ Me Down
08. Broken Window
09. French Guitar

 

 

Spielzeit: 41:37 min – Genre: Melodic / Hard Rock – Label: MCA – VÖ: 1987 – Page: www.facebook.com/andytaylorofficial

Die 1980er brachten sehr, sehr viel Gutes hervor, genau eines davon ist der Musiker ANDY TAYLOR. TAYLOR seines Zeichens Gitarrist der Popper DURAN DURAN und als Kongenialer Partner von ROBERT PALMER bei THE POWER STATION kam genau in diesem Jahrzehnt 1986 mit dem Superhit „Take It Easy“ zu finden auf dem Semioffiziellen Release dieses Albums als DD Fan Club Edition, auf dem Soundtrack zum Sportlerdrama „American Anthem“, auf einigen wenigen Samplern und als 12“ Maxi Single veröffentlicht. Ja genau dieser EnglĂ€nder ANDY TAYLOR veröffentlichte 1987 mit „Thunder“ ein Machtwerk des melodischen Hard Rock das nur Hits und keine FĂŒller enthĂ€lt. Neben Gitarre ĂŒbernahm er auch die Vocals, mit gewirkt haben auch noch Steve Jones an Gitarre, Brett Tuggle an den Keyboards, Patrick O’Hearn am Bass und Mickey Currey an den Drums. Es folgten im Jahr 1990 dann das Album „Dangerous“ mit Corversongs, 2020 ebenfalls ein semioffizieller Doppeldecker als DD Fan Club Edition „Nobody’s Business“ und 2023 das Album „Man’s A Wolf To Man“.

„Thunder“ wurde von ANDY TAYLOR gemeinsam mit Steve Jones geschrieben und produziert, und was fĂŒr ein Dingens die Beiden eingetĂŒtet haben spĂŒrt man selbst noch 37 Jahre nach Veröffentlichung des Albums. ANDY TAYLOR bewies das er nicht nur ein hervorragender Gitarrist sondern auch ein sehr guter SĂ€nger ist und den Job am Mikro ohne Probleme hĂ€ndeln kann. Seine Stimme befindet sich in einer Range die mehr als nur angenehm oder ein Ohrenschmeichler ist, sondern auf ganzer Linie ĂŒberzeugt ohne dabei auch nur einen kleinen Anfall von SchwĂ€che zu zeigen. Die Gitarren fahren volles Brett und zeigen um ein bis zwei Welten mehr Freilauf und Biss als bei DURAN DURAN oder THE POWER STATION, somit befand sich der Sound des Albums irgendwo zwischen AOR bis Melodic Hard Rock ohne dabei irgendwie in einen Stil abzudriften. Neben der Stimme und den Gitarren macht das Keyboard den nĂ€chsten Teil von „Thunder“ aus, entweder im typischen 1980er Jahre Keyboard Stil oder auch mal als Saxophon ausgefĂŒhrt prĂ€gen das Bild des Albums. Der Bass macht alles andere, nur nicht den leisen Statist spielen, der haut von Anfang an volle Breitseite sein gewummer raus. Die Drums sind fast als SpektakulĂ€r zu bezeichnen, die setzen sehr viel Akzente und Highlights auf dem Album.

Dann kommt das Wichtigste, der Sound von „Thunder“ ist wunderbarer 1980er Rock der hĂ€rteren Art, ohne dabei eine Spielerei dieser Zeitspanne auszulassen. Dies ist nicht Negativ zu sehen, sondern vielmehr als Kompliment ausgelegt, da diese Musik damals auf seinem Höhepunkt bei den Video Musiksendern und selbst bei den Öfftis ganz Groß in Mode und Angesagt waren. Das Album wurde mit einer Produktion auf Majorlabel Niveau versehen die das ohne hin schon perfekte Gesamtbild noch um ein Vielfaches anhob. Die Songs bestechen mit einer MelodiefĂŒhrung die durch ANDYs Gesang und der Instrumentierung voll zur Geltung kommen und auch Heute noch ein Highlight darstellen und weder angestaubt noch antiquiert klingen. Das Album zeigt genau das wofĂŒr die 1980er standen/stehen/stehen werden, perfekt ausgefĂŒhrt und aufgenommene grandiose Rockmusik die ihres Gleichen sucht. Egal welchen Song man sich herauspickt es ist jeder ein Treffer ins Schwarze und sollte in jeder vernĂŒnftigen Sammlung stehen und nicht nur gelegentlich sondern regelmĂ€ĂŸig angehört werden um sich vor Augen zu fĂŒhren was damals in den noch zahlreich existenten Discos gespielt wurde. Einige Songs von „Thunder“ sollten fĂŒr den gepflegten Mr. Rock DJ zum Pflichtprogramm gehören, den „I Might Lie“, „Don*t Let Me Die Young“, „Bringin‘ Me Down“ haben auch heute noch das gewisse etwas um jede TanzflĂ€che in einer Rock Disco zu fĂŒllen.

Das Album besticht außerdem mit einer Laufzeit von 41,5 Minuten bei nur neun Songs, das ist ĂŒbervorbildlich und sonst eher selten oder im Prog Bereich zu finden. Wer sich selber etwas Gutes (an)tun möchte besorgt sich eine Kopie des Albums auf Vinyl oder als CD sofern man GlĂŒck hat und ein Exemplar zu einem vernĂŒnftigen Tarif ergattern kann, ansonsten den aufgerufenen Betrag in einen Evergreen und fĂŒr mich jetzt schon nach 37 Jahren Oldie akzeptieren und investieren, denn das wird mit geiler Mucke im Gegenzug belohnt. Bei einem Streaming Anbieter konnte ich das Album finden, mit einem faden Beigeschmack, das Album ist dort nur in einer MP3 Version zu finden und wenn ich eins Hasse dann herunterkomprimierte und somit im Sound heruntervergewaltigte Klassiker die dies nicht im Geringsten verdient haben, nur Wave oder TontrĂ€ger ist das wahre fĂŒr so ein Album.

„I Might Lie“ legt gleich mal ein Punktlandung hin, bei uns waren damals in den Discos bei dem Teil die TanzflĂ€chen ĂŒberfĂŒllt, „Don’t Let Me Die Young“ die nĂ€chste Melodic Perle die damals alle TanzflĂ€chen zum platzen brachte. „Life Goes On“ eine schwermĂŒtige Ballade mit Potential, „Thunder“ hier trifft AOR auf Hard Rock Riffs, ein Hit. „Night Train“ mit viel Drama geht der Song sofort ins Ohr, „Tremblin‘“ der Song sollte bei den Öfftis rauf und runter laufen, was fĂŒr ein Song das Duo TAYLOR und Jones hier auf die Menschheit losgelassen haben ist der helle Wahnsinn. „Bringin‘ Me Down“ der nĂ€chste ultimative Pflichtsong fĂŒr jeden Rocker besser geht es wirklich nicht man waren das damals Zeiten als die TanzflĂ€chen dazu voll waren, „Broken Window“ besticht mit lĂ€ssigem Gitarrenspiel und geht wie alle Songs voll ins Ohr, mit „French Guitar“ kommt ein Instrumental zum Licht ausmachen, erinnert an Filmmusik der 1980er Jahre. Kacke das Album ist schon durch, gleich nochmal Repeat am Player gedrĂŒckt, zurĂŒckgelehnt, Augen zu und einfach nur genießen.

Balle

ASTRAL DOORS – The End of it All

Trackliste:

01. Temple of Lies
02. Iron Dome
03. Vikings Rise
04. Heaven`s Gate
05. Masters of the Sky
06. The End of it All
07. Father Evil
08. When the Clock Strikes Midnight
09. A Night in Berlin
10. A Game of Terror

 

Spielzeit: 49:11 min – Genre: Heavy Metal – Label: Metalville – VÖ: 18.10.2024 – Page: www.astraldoors.com

 

5 Jahre ist das letzte ASTRAL DOORS Album „Worship or Die“ schon alt! Ich hatte gehofft das die Band nochmal zurĂŒckkommt denn schließlich steht jetzt das 10. JubilĂ€umsalbum an und ja man rafft sich nochmal auf und liefert uns mit „The End Of It All“ endlich ein neues Album dessen Titel aber den Spielraum offenlĂ€sst ob es nicht vielleicht sogar das Letzte Album der 2003 gegrĂŒndeten Band rund um Fronter Nils Patrik Johansson ist?
Nun ,das werden wir sehen, jetzt erfreuen wir uns erst mal an neuen klassischen Heavy Metal Kompositionen der schwedischen Band, die ihren ganz eigenen Sound kreiert haben!

Gestartet wird das neue Werk mit dem Opener „Temple of Lies“. Satte Gitarrenriffs erwarten uns direkt zu Beginn und als wĂŒrde es kein Morgen mehr geben stĂŒrmen die Jungs los. Untermalt von den typischen und nach wie vor sehr markanten Keys und OrgeleinsĂ€tzen bahnt sich die Nummer direkt den Weg in die GehörgĂ€nge und bleibt da gut haften!
Ein absoluter Ohrwurm ist dann auch das folgende „Iron Dome“. Obwohl dieser zu Beginn noch nicht danach klingt, geiler Einstieg ĂŒbrigens, wandelt sich die Nummer in einen waschechten Stampfer vor dem Herren der nicht nur einmal alte ACCEPT Zeiten wieder auferstehen lĂ€sst.
Etwas epischer aber musikalisch nicht wirklich schlechter geht dann „Vikings Rise“ zur Sache bevor wir im Mittelteil ein geiles Hittrio bestehend aus „Heaven`s Gate“, „Masters of the Sky“ und dem TitelstĂŒck „The End of it All“ haben.
ASTRAL DOORS bleiben einfach eine Hitmaschine und das beweisen sie bei den letzten drei StĂŒcken sehr eindrucksvoll!
Über das erdig epische „Father Evil“ geht es dann schon in das letzte Drittel der Scheibe wo wir den Ohrwurm „When the Clock Strikes Midnight“, das schon ASTRAL DOORS klassische „A Night in Berlin“ sowie das abschließende und ĂŒberlange „A Game of Terror“ haben wo die Jungs nochmal alles aus ihrem charakteristische Sound herausholen.

Es kam mir wie eine Ewigkeit vor die 5 Jahre Wartezeit! Aber nun sind eine meiner Lieblingsbands endlich wieder zurĂŒck und ich hoffe nicht das wir sie wirklich zum letzten Mal gehört haben! Denn, auch die neue Songs sind wahre Hitgaranten die nicht nur beinharte Fans der Band zu JubelstĂŒrme bringen sollten. Ein bockstarkes neues Album der Jungs aus Schweden was mit der gleichen hohen Punktzahl wie auch das VorgĂ€ngeralbum durch die Ziellinie geht!

Julian

 

 

D-A-D – Speed Of Light

Trackliste:

01. God Prays To Man
02. 1st, 2nd & 3rd
03. The Ghost
04. Speed Of Darkness
05. Head Over Heels
06. Live By Fire
07. Crazy Wings
08. Keep That MF Down
09. Strange Terrain
10. In My Hands
11. Everything Is Gone Now
12. Automatic Survival
13. Waiting Is The Way
14. I’m Still Here

Spielzeit: 54:01 min – Genre: Hard Rock – Label: AFM Records – VÖ: 04.10.2024 – Page: www.facebook.com/d.landafterdark/

 

Zum 40. Bestehen der DĂ€nischen Hard Rock Dampfwalze kommt mit ein wenig VerspĂ€tung das 13. Album „Speed Of Darkness“ in den Handel. Wow das ist eine Hausnummer die erst mal getoppt werden will, was die Riffakrobaten ablassen ist reines dĂ€nisches Dynamit. Zu den Sprengstoffexperten gehören AushĂ€ngeschild und SĂ€nger Jesper Binzer am Mikrofon und Gitarre, Jacob Binzer ebenfalls Gitarre, Stig Pedersen am Bass und Laust Sonne an den Drums.

Hat sich was an D-A-D geĂ€ndert, oder gar was Negatives im Sound verĂ€ndert? Ich antworte mit einem klaren NEIN, es hat sich nichts geĂ€ndert. Die DĂ€nen hauen immer noch mit den Gitarren um sich, mal intensiver, mal zurĂŒckhaltender geht die Stromaxt um. Die Stimme von Jesper ist das AushĂ€ngeschild mit einem sehr hohen Widererkennungsfaktor die man unter tausenden Stimmen heraushören kann. Der Bass geht auffĂ€llig um und die Drums machen das was sie sollen einem den Hintern versohlen.

Genau das macht einen Teil des Sounds von D-A-D aus, ein weiterer ist das rotzfreche kokettieren mit den Gitarren die in manchen Momenten an AC DC, JOHNNY CRASH oder auch an BEGGARS & THIEVES oder mal an die Versautheit von HARDCORE SUPERSTAR und schieß mich Tot erinnern. Nur wird diese Ähnlichkeit zu AC DC mit einer sehr großen frechen Portion Skandi auf die Zwölf Rock angereichert und genau das ist es was den Sound von D-A-D ausmacht. Einfach nur Krawallrock der eingĂ€ngig und sehr gut hörbar ist ohne dabei einen Deut von seinem Weg abzuweichen. Mal auf StĂ€nker Tour ein anderes Mal mit GefĂŒhl und zurĂŒckhaltend gehen D-A-D ihre vor 40 Jahren eingeschlagene Richtung bis zum Ende und beweisen einmal mehr das mit ihnen jederzeit zu rechnen sein MUSS. Nur steht dieses MUSS fĂŒr QualitĂ€t Made bei D-A-D, hier wird das nĂ€chste starke Album fĂŒr die Vita abgeliefert. Wer schon immer auf D-A-D konnte wird nicht enttĂ€uscht, wer noch nie mit der Band warm wurde schafft es mit „Speed Of Darkness“ auch auf keinen Fall.

Mir waren D-A-D ĂŒber viele Jahre suspekt und ich konnte nie viel mit den Jungs aus dem Nachbarland im Norden anfangen. Irgendwann besorgte ich mir aus reiner Neugier eine Best Of Zusammenstellung und hörte mal genauer hin, und ich entdeckte sehr viel Gutes. Ich sah dann mehr als nur den Disco Hit „Sleeping My Day Away“ der damals in meiner wilden Zeit in den Discos rauf und runter gespielt wurde. Auf einmal machte es Boom und ich erkannte was fĂŒr ein Potential in der dĂ€nischen Hard Rock Band mit dem KĂŒrzel D-A-D steckt. Man muss sich nur die Zeit nehmen um alles auf sich wirken zu lassen, dann klappt es auch mal mit eine(r)m KĂŒnstler / Band mit der man vorher nichts anfangen konnte. FĂŒr mich stellte D-A-D solch eine Band dar, aber nur bis ich mal genauer hingehört habe, seitdem sind wir fast schon Buddys in Crime.

„God Prays To Man“ ein typischer Rotz hau in Weg Rocker der DĂ€nen, „1st, 2nd & 3rd“ richtig schön dĂ€nisch hingerotzt wie eine Bande Pubertiere beim Klingelputzen. „The Ghost“ GefĂŒhl trifft auf bluesiges Riffing mit der Stimme von Jesper, einmalig und ein Highlight, „Speed Of Darkness“ frei nach FALCO „drah di net um da Kommissar gĂ€ht um“!!! „Head Over Heels“ der nĂ€chste GefĂŒhlsrocker ohne Schnörkel aus dem Ärmel gezaubert, „Live By Fire“ ein unbeschwerter Rocker der sich wĂ€hrend des ersten Hörens zum Killersong entwickelt. „Crazy Wings“ Jesper trifft auf Drama trifft auf GefĂŒhl und D-A-D Gitarrenspiel, „Keep That MF Down“ kommt mit einem geilen Riff am Anfang und entwickelt sich zu einem Hit. „Strange Terrain“ erinnert mich an BEGGARS & THIEVES ab deren zweitem Album, „In My Hands“ es rotzt wieder mit Blues um die Ecke. „Everything Is Gone Now“ hier wildern D-A-D bei GUN meets THE OFFSPRING, „Automatic Survival“ ein melodisches Schmankerl und Highlight. „Waiting Is The Way“ DĂ€nen Chaos trifft auf Skandi Hard Rock, „I’m Still Here“ eine gefĂŒhlvolle Ballade mit viel Drama.

Balle