SERIOUS BLACK – Rise of Akhenaton

Trackliste:

01. Open your Eyes
02. We are the Storm
03. Silent Angel
04. Take your Life
05. Shields of Glory
06. When I`m Gone
07. United
08. Rise of Akhenaton
09. Virtual Reality
10. I will Remember
11. Metaliized

Spielzeit: 43:39 min – Genre: Melodic Metal – Label: AFM Records – VÖ: 27.09.2024 – Page: www.serious-black.com

 

Zehn Jahre ist die Melodic Power Metal Formation SERIOUS BLACK schon alt! Wow hat man gar nicht gemerkt. Jetzt steht schon das sechste Album „Rise of Akhenaton“ bereit welches für die Band rund um Mastermind Mario Lochert eine Rückkehr zu den Anfängen und Wurzeln darstellt. Denn mit dem ehemaligen Fronter Urban Breed wurde auch die musikalische Ausrichtung der Truppe eher etwas komplexer und dem Prog zugewandt. Jetzt soll es, mit dem nicht mehr ganz so neuem Fronter Nikola Miljic, wieder zurück zu mehr Melodic und Griffigkeit gehen wie auf dem Debütalbum. Ich war sehr gespannt, wie das klingt, erste Ansätze gab es ja schon auf dem letzten klasse Album „Vengeance is Mine“ welches eine ordentliche Chartposition erreicht hat.
Personell gibt es übrigens noch eine Änderung im Vergleich zum letzten Album, Schlagzeuger Ramy Ali ist nicht mehr an Bord, er ist zurück zu FREEDOM CALL und wird ersetzt durch Christian Schichtel.

Mit der Videosingle „Open your Eyes” beginnt das neue Album. Und hier wird relativ schnell klar das man direkt da weitermacht wo man beim Vorgängeralbum aufgehört hat und die Vorankündigungen wahr sind. Sofort ist man drin im Song und spätestens beim tollen Chorus geht das Ganze durch die Decke und entwickelt sich zu einem waschechten Ohrwurm der einen direkt packt. So und nicht anders muss ein klasse Opener sein!
Und wo wir schon mal bei erstklassig sind, so geht es dann auch bei den folgenden Songs “We are the Storm”, “Silent Angel”, welches etwas langsamer als die Vorgänger aus den Boxen kommt, und “Take your Life” zur Sache. Bei letzteren Track hört man übrigens im Ohrwurmchorus die kleine Tochter von Mario, coole Aktion wie ich finde : )
Der Mittelteil der Scheibe ist dann nicht wesentlich schlechter ausgestattet vom Songmaterial her, zwar stechen der Livehit „United“ und der epische Titeltrack „Rise of Akhenaton“ etwas hervor, aber auch die anderen Songs sind absolut hörenswert!
Als vorletzten Song gibt es mit „I will Remember“ noch ein TOTO Cover welches dem kürzlichen verstorbenen Vater von Mario gewidmet ist und mit dem abschließenden „Metalized“ gibt es nochmal einen Melodic Metalhit auf die Ohren.

Wie schon geschrieben ist das neue Album eine klare Fortsetzung des auf dem Vorgängeralbum eingeschlagenen Weges.
Und das ist auch gut so! Die direkten und eingängigen Nummern stehen den Jungs super zu Gesicht und mit Sänger Nikola hat man eh eine absolute Bank in der Band der seinen Vorgänger absolut eben würdig und mittlerweile voll in der Band integriert ist.
Klasse Leistung Jungs die erneut in unseren obersten Punkterängen landet! Klare Kaufempfehlung für die Band und Genrefans!

Julian

 

 

TIMELESS FAIRYTALE – A Story To Tell

Trackliste:

01. Entering The Fairytale (Intro)
02. Forever And A Day
03. New Dawn
04. Master Of Illusion
05. Emptiness
06. A Story To Tell
07. The Best Part Of Your Life
08. Forsaken Dream
09. The Last Chance
10. Trust Your Heart
11. Farewell Fairytale (Outro)

Spielzeit: 47:03 min – Genre: Melodic Metal – Label: Vicisolum Productions – VÖ: 13.09.2024 – Page: www.facebook.com/timelessfairytale

 

TIMLESS FAIRYTALE ist eine neue Melodic / Power Metal Kombo die vom dänischen Sänger Henrik Brockmann gegründet wurde und aus Mitglieder aus Schweden und Italien besteht. Außer Henrik sind noch dabei Luca Sellitto an Gitarren und Keyboards, Carmine Vivo am Bass und Viktor Enebjörn an den Drums. Die Musiker haben Erfahrung in Bands wie ROYAL HUNT, EVIL MASQUERADE und FOREVER STILL. Dann wollen wir mal sehen ob die neue Multi-Kulti-Truppe überzeugen kann.

Die Stimme von Henrik geht in Ordnung und bewegt sich in einem sehr guten Rahmen, von der Aussprache und wenn es in die höheren Regionen geht muss ich an einen in den Tiefen befindlichen Bernhard Weiß von AXXIS denken. In den anderen Tonlagen werde ich an Bob Catley erinnert. Die Gitarren sind nicht so weit im Vordergrund wie bei manchen anderen Krawallbrüdern aus dem Metal Sektor, dafür sind die Keyboards ein wenig weiter im Vordergrund was aber nicht wirklich stört. Der Bass hat genügend Luft zum agieren und die Drums kommen mit Power aber irgendwie im Hintergrund. Ich weiß nicht ob es an dem Promomaterial oder an der Produktion liegt die klingt komisch ohne richtigen Bumms bei allen Instrumenten da fehlt für mich mehr tiefe im Frequenzgang und Dynamik. Schlecht ist sie jetzt nicht, da gibt es andere Totalausfälle soweit ist es bei TIMLESS FAIRYTALE nicht aber sie klingt zurückhaltend und verhalten. Es fehlt einfach das gewisse Etwas im gesamten Klangbild.

Die Songs haben alle sehr viel Potential um überzeugen zu können, obwohl man immer wieder das Gefühl hat dies oder das schon mal gehört zu haben. Wenn man den Fakt außer Acht lässt machen die Songs was her. Mit coolen Melodien und Schmackes werden die Songs auf den Hörer losgelassen. Mit mehr Dynamik wäre deutlich mehr drin gewesen. So bleibt es ein nettes Album mit guten Songs die mehr Potential hätten.

Vergleichen kann man den Sound von der Stimme mit AXXIS in den tiefen Tonlagen, AT VANCE oder FIREWIND, THE UNITY, SERIOUS BLACK und SONATA ARCTICA. Cooler Melodic Metal mit Schmackes der sich irgendwo zwischen Melodic und Power Metal einpendelt und mit Skandigenen bestückt wurde. Potential ist vorhanden, wenn dieses ganz ausgeschöpft wird ist beim nächsten Album eine Steigerung und somit bessere Wertung im Rahmen des möglichen, wer weiß „all can be happen in the next round!?!“.

„Entering The Fairytale“ ein normales Intro müsste jetzt nicht sein, „Forever And A Day“ geht verhalten los und bewegt sich bis zum Refrain im softeren Melodic Metal. „New Dawn“ geht schon besser mit mehr Druck ab, „Master Of Illusion“ macht auch einen auf sehr dicke Klöten und kommt mit Hard Rock Riffing, „Emptiness“ flott mit einem einprägsamen Refrain. „A Story To Tell“ fängt mit Pianopassage und in den Strophen balladesk an und entwickelt sich im Refrain zur Powerballade, „The Best Part Of Your Life“ macht wieder einen auf dicke Hose, „Forsaken Dream“ kommt mit spacigen Keyboards. „The Last Chance“ marschiert nach vorne um alles platt zu machen, „Trust Your Heart“ hier trifft Metal auf Klassik mit Charme, „Farewell Fairytale“ hier zählt dasselbe wie beim Intro nett aber muss nicht sein.

Balle

NEPTUNE – End of Time

Trackliste:

01. Metal Hearts
02. Brightest Steel
03. The End of Time
04. Revenge
05. Motherland
06. Sun Goes Down
07. Nepturion
08. Power
09. Highlands
10. Northern Warriors

 

Spielzeit: 39:23 min – Genre: Melodic Metal – Label: Pride & Joy – VÖ: 20.09.2024 – Page: wwww.neptune.nu

 

NEPTUNE ist eine schwedische Melodic Metalband die ihre Anfänge in den 80iger hatte. Wie so viele Bands damals kam man aber nie über den Anfangsstatus hinaus und veröffentlichte kein Album.
2018 fand man als Band in großen Teilen des Original Line Ups wieder zusammen und brachte das erste Album „Land of Northern“ heraus welches die damaligen Songs aus den 80igern enthielt. 2020 folgte dann direkt das nächste Album „Northern Steel“ welches die Band über die Grenzen hinaus bekannt machte, auch bei uns in der Redaktion.
Daher war ich gespannt was die Jungs auf dem Neuen, uns nun vorliegenden, Album „End of Time“ präsentieren was dieses Mal unter der Fahne von Pride & Joy veröffentlicht wird.
Lyrisch geht es nach wie vor in die nordische Mythologie und Geschichte.

Als Opener fungiert direkt die erste Videosingle „Metal Hearts“. Mit ordentlicher Keyboardunterstützung klingt das Ganze direkt mega druckvoll und modern. Dazu passt auch der Gesang von Fronter Row Alex perfekt. Schöner, teils mehrstimmiger Chorus, mega Groove, einfach ein geiler Opener der sich direkt in den Gehörgängen festsetzt und sofort Lust auf mehr macht!
„Brightest Steel“ im Anschluss ist dann ein flotter Melodic Metaltrack der sich gut einfügt, aber nicht ganz so erstklassig daherkommt wie der Opener.
„The End of Time“ hat dann einen interessanten Songaufbau und ist sehr atmosphärisch gehalten.
Im Mittelteil haben wir insgesamt die stärksten Tracks versammelt. Bei „Motherland“ gibt es einen ordentlich Schuss Epic Metal, „Sun Goes Down“ rockt dann direkt und ohne Umschweife aus den Boxen und „Nepturion“ groovt dann einfach nur wieder wie die Hölle.
Und auch im letzten Drittel lässt man sich nicht wirklich lumpen, denn „Power“ schüttelt mit seinen geilen Groove auch nochmal ordentlich den Staub aus den Boxen, „Highlands“ ist dann wieder Melodic Metal erster Klasse mit tollen Keyboards und das abschließende „Northern Warriors“ hat irgendwie, da kann ich mir nicht helfen, ein paar MAGNUM Vipes abgekommen. Vor allem der Gesang im ersten Part klingt sehr stark nach dem guten Bob Catley.

Mein Kollege Balle hat beim letzten Album schon die Bezeichnung Sahne Melodic Metalteil verwendet. Dem würde ich mich hier auch anschließen. Interessanter Meldoc Metal der neueren, modernen Spielart mit ordentlich Keyboards die auf jeden Fall ihre Fans finden sollte!
Die Spielzeit könnte zwar etwas besser sein, aber die Songs sind allesamt sehr ordentlich und bleiben direkt gut hängen.
Das neue NEPTUNE Album sollten sich Melodic Metalanhänger also auf jeden Fall nicht entgehen lassen und dementsprechend bekommt es auch die Kaufempfehlung von mir!

Julian

 

 

AXXIS – Coming Home

Trackliste:

01. Blackest Vision
02. Coming Home
03. Atlantica
04. Moonlight Bay
05. Dark Angel
06. Love will shine for Everyone
07. Irish Way of Life
08. Legends of Phantasia
09. Lord of Darkness
10. Ready to Burn
11. Tears of a Clown
12. I won`t sell my Soul

Spielzeit: 51:07 min – Genre: Melodic Rock/Metal – Label: Phonotraxx – VÖ: 12.07.2024 – Page: www.axxis.de

 

Oh je oh je…was hört man da für Schreckensnachrichten! Die deutschen Melodic Metaller von AXXIS beenden nach satten 35 Jahren Bandkarriere dieselbige! Ein Schock für viele Fans vermutlich, aber nach so vielen Jahren ist es glaube ich auch das gute Recht der Jungs rund um Fronter Bernhard Weiß irgendwann von sich aus zu sagen „So das wars“. Und das tun sie mit einer großen Abschiedstournee und vor allem noch mit ihrem letzten Album „Coming Home“ was uns nun vorliegt!
Ich war zwar nie der größte Die Hard AXXIS Fan, aber habe die Jungs immer geschätzt. Daher war ich sehr gespannt aufs neue Album was randvoll ist mit Songs die wieder etwas mehr zu den Wurzeln gehen in die seeligen Anfangsjahre von AXXIS.

Mit der Vorabsingle „Blackest Vision“ beginnt der neue Diskus schon mal ganz ordentlich denn dieser steigt flott mit satten Keys und Drums ein und direkt ist man wieder sehr melodisch unterwegs und hat den ersten Hit am Start!
Mit dem Titeltrack „Coming Home“ geht der Hitregen dann direkt weiter. Hier ist man zwar handzahmer unterwegs als beim Opener, vergisst aber zu keiner Zeit die Eingängigkeit, die die Band schon immer so toll ausgemacht hat. Ein absolut würdiger Titeltrack!
„Atlantica“ hat dann schöne Power Metal Vipes und kommt wesentlich härter aus den Boxen, danach folgt mit „Moonlight Bay“ ein Stampfer vor dem Herrn, der sich echt sehen lassen kann.
Als Bindeglied zum Mittelteil lässt man dann noch direkt das über fünfminütige und etwas epischere „Dark Angel“ folgen welches sich ebenfalls wunderbar in die oberste Hitriege bislang einreiht!
Ein Zwitter aus Heavy Rock und Melodic Metal ist dann „Love will shine for Everyone“ der schon etwas zu cheesig aus den Boxen tönt aber ansonsten den Mittelteil toll einleitet.
Im Anschluss gibt es dann ein bisschen Folk auf die Ohren, also nicht wirklich, aber „Irish Way of Life“ hat ein paar dieser Anleihen, so wie es quasi ja schon der Titel verlangt.
Mit einem Ohrwurmchorus ist dann „Legends of Phantasia“ ausgestattet und mit dem wieder mehr nach Power Metal klingenden „Lord of Darkness“ wird dann das letzte Drittel der Scheibe und der AXXIS Karriere eingeläutet.
Hier gibt es das groovige „Ready to Burn“, den Melodic Metaller „Tears of a Clown“ sowie das abschließende „I won`t sell my Soul“ auf die Ohren.
So ganz kann das letzte Drittel nicht mehr an das bisher gehörte anschließen, aber ist trotzdem noch meilenweit von Durchschnitt oder so entfernt!

Das letzte musikalische Kapitel von AXXIS schließt sich so wie die letzten Alben eigentlich auch waren, sehr sehr ordentlich und mit einer tollen Mischung aus Melodic Metal und Rock der ab und an auch härter aus den Boxen tönt!
Dazu noch eine Produktion mit ordentlich Schmackes, ich denke es wird viele Fans geben, die die Jungs vermissen werden, ich kann aufgrund der langen Karriere auf jeden Fall nur meinen Hut ziehen und schicke nochmal fette und absolut verdiente 9 Punkte ins AXXIS Lager zum Abschluss!

Julian

 

FREEDOM CALL – Silver Romance

Trackliste:

01. Silver Romance
02. Symphony of Avalon
03. Supernova
04. Infinity
05. Out of Space
06. Distant Horizon
07. In Quest of Love
08. Blue Giant
09. Meteorite
10. Big Bang Universe
11. New Haven
12. High Above
13. Metal Generation

Spielzeit: 53:03 min – Genre: Melodic Metal – Label: Steamhammer/SPV – VÖ: 10.05.2024 – Page: www.freedom-call.net

 

Was? 25 Jahre sind die Jungs von FREEDOM CALL schon am Start? Wow, da merkt man dann doch wieder wie alt man schon ist! Ich kann mich noch gut an deren erstes Album erinnern, was hier noch in meinem Plattenschrank steht.
Da passt der Titel „Silver Romance“ des neuen Albums ja eigentlich perfekt, ist ja dann quasi Silberhochzeit!
Nach wie vor angeführt von Sänger und Gitarrist Chris Bay soll die Band mit ihrem neuen Diskus eines ihrer abwechslungsreichsten und farbenfrohesten Alben abgeliefert haben. Auf diesem hat auch der 2. Gitarrist Lars Rettkowitz ein paar Songs beigesteuert und die Rythmusfraktion besteht erneut aus Basser Francesco Ferraro und den nach einer privaten Auszeit wieder zurückgekehrten Schlagzeuger Ramy Ali.

Na, dann starten wir mal die Melodic Metalreise mit dem ersten Song, dem Titelstück „Silver Romance“. Typisch FREEDOM CALL würde ich sagen, man fühlt sich als Altfan sofort heimisch und inklusive einem Ohrwurmchorus ist hier alles an Bord, was der geneigte Fan sich wünscht und wohl auch erwartet!
Bei „Symphony of Avalon“ wird die Band besungen und mit ordentlich Keyboardunterstützung und Bombast zündet der Song auch direkt durch.
Schon ein bisschen cheesig, aber dadurch auch extrem eingängig wird es dann bei „Supernova“ der dem ein oder andere schon zu poppig sein könnte.
Mit „Infinity“ haben wir dann den ersten Song auf der Scheibe, es sind fünf insgesamt, den Gitarrist Lars allein geschrieben hat. Ein bisschen merkt man hier eine etwas andere Handschrift, aber trotzdem klingt das gute Stück nach wie vor voll nach FREEDOM CALL, besonders im Chorus!
Über den Happy Metalsong und Ohrbombe „Out of Space“ geht es dann in den Mittelteil der mit „Distant Horizon“, dem etwas bedächtigeren „Blue Giant“ und dem flotten „Meteorite“ bestens besetzt ist. Übrigens alles Kompositionen von Lars Rettkowitz.
Das etwas epischere „Big Bang Universes“ leitet dann das letzte Albumdrittel ein welches mit den sehr FREEDOM CALL typischen „High Above“ sowie „Metal Generation“ erneut erstklassig besetzt ist!

Zur 25 Jahr Feier gibt es auf jeden Fall mit dem neuen Album die volle FREEDOM CALL Dröhnung für alle Fans! Teilweise typisch, teilweise auch etwas anders, aber immer voll im Bandstil, donnert der Melodic Metalzug durch die knapp 53 Minuten Spielzeit und hinterlässt einfach ein wohliges Gefühl in der Magengegend.
Und was auch bleibt ist, entweder man mag die Jungs und deren Mucke oder eben nicht! Das ändert sich auch nicht auf dem neuen Album.
Für mich erstklassiger Melodic Metalstoff, manchmal etwas (zu) poppig, den die Jungs gerne noch die nächsten 25 Jahre so weiter machen können! : )

Julian

 

 

 

METALITE – Expedition One

Trackliste:

01. Expedition One
02. Aurora
03. CtrlAltDel
04. Cyberdome
05. Blazing Skies
06. Outer Worlds
07. New Generation
08. In my Dream
09. Disciples of the Stars
10. Free
11. Legendary
12. Paradise
13. Sanctum of Light
14. Utopia
15. Take my Hand
16. Hurricane

Spielzeit: 67:21 min – Genre: Modern Melodic Metal – Label: AFM Records – VÖ: 19.01.2024 – Page: www.metalite.se

 

Seit dem ersten Album 2017 verfolge ich die Schweden von METALITE sehr intensiv! Nun steht uns das vierte Album „Expedtion One“ ins Haus und bislang konnte man sich ja immer von Album zu Album steigern.
Daher war ich gespannt, was die Band dieses Mal für uns hat, auf jeden Fall wenn man einen Blick auf die Trackliste wirft, ist es ein sehr langes Album geworden.
Ein Blick etwas tiefer zeigt dann das das neue Album ein Konzeptalbum mit einer intelligenten Sci-Fi Story geworden ist.
Personell hat sich Gott sei Dank nichts getan und nach wie vor wird die Band von der Sängerin Erica Ohlsson (seit dem 2. Album dabei) stimmlich und Gitarrist Edwin Premberg angeführt.
Mit Jacob Hansen saß ein sehr gefragter und bekannter Produzent am Mischpult, was die Qualität der neuen Modern Metalsongs hoffentlich noch mehr steigern sollte!

So, genug der Vorreden, beginnen wir den langen Ritt durch das neue Album mal mit dem Opener und Titeltrack „Expedition One“. Hier sind direkt die Bandtrademarks wieder da, es geht mächtig mit Synthies nach vorne und es entwickelt sich ein flotter Midtempotrack der bestens als Titel und Openertrack geeignet ist.
Weiter geht es direkt mit „Aurora“ wo man die Eingängigkeit ordentlich nach oben schraubt! Schon nach kurzem kann man die Nummer mitsingen und sie gräbt sich metertief in die Gehörgänge, sehr schön!
Und ähnlich kann man dann auch über die folgenden „CtrlAltDel”, welch geiler Songtitel übrigens, “Cyberdome”, “Blazing Skies” und “Outer Worlds” urteilen. Alles schön melodisch, vollgestopft mit Synthies und einfach Modern Melodic Metal erster Güte.
Im Mittelteil kommt dann etwas mehr Abwechslung in die Scheibe, “New Generation” ist fast schon Pop Metal, ähnliches gilt dann für das anschließende, ruhigere “In my Dream” und auch “Disciples of the Stars” könnte vielleicht etwas mehr Schmackes vertragen.
Aber Anhänger der Band mögen genau das, klar das Album ist nichts für den beinharten Todesmetaller!
Wir sind bei 16! Tracks noch lange nicht am Ende angekommen, denn es warten noch so Hits wie “Legendary”, “Sanctum of Light” oder “Take my Hand” auf uns.
Dazwischen gibt es mit “Utopia” auch noch ein instrumentales Stück, welches ebenfalls absolut seine Daseinsberechtigung hat.

Puh, eine lange Platte, viele Songs, da ist es gar nicht so einfach die Konzentration hochzuhalten. Das dürfte den Musikern wie auch mir so gegangen sein!
Aber, und das ist die gute Nachricht, die Mucke ist hier größtenteils auf dem gleichen hohen Niveau der Vorgängeralben, klar gibt es die ein oder andere Länge im Verlauf, aber komplette Ausfälle sind hier nicht zu verzeichnen!
Und das muss auch man erstmal schaffen über die Laufzeit.
Für den Band und Genrefan wird die Platte eine frühe Perle sein und dementsprechend gibt es die gleiche hohe Benotung wie auf dem starken Vorgängerdiskus, klare Kaufempfehlung also!

Julian

 

FLAMES OF FIRE – Our Blessed Hope

Trackliste:

01. Second Advent of Jesus Christ
02. This is the One
03. Battlefield of Souls
04. Prayer Warriors
05. In Dark Times – Shelter Me
06. Alpha and Omega
07. Rest in Me
08. The King will Return
09. Our Blessed Hope
10. Vila I mig

 

Spielzeit: 43:10 min – Genre: Melodic Metal – Label: Melodic Passion – VÖ: 01.12.2023 – Page: www.facebook.com/flamesoffireofficial

 

1 knappes Jahr nach dem selbsbetitelten Debütalbum sind die Jungs von FLAMES OF FIRE schon wieder zurück und präsentieren uns ihr zweites Album „Our Blessed Hope“ wo sie erneut in der Schnittmenge zwischen Melodic und Heavy Metal musizieren.
Angeführt von Sänger Christian Liljegren und Gitarrist Mats-Ake Andersson und nach vielen Liveshows hat man nun neue, christlich angehauchte Songs im Gepäck.
Ich war sehr gespannt, wie das neue Werk so klingt, hatte ich doch beim Debüt doch einiges zu bemängeln!

Aber zweite Chance natürlich, also steigen wir direkt mit dem Openersong „Second Advent of Jesus Christ“ in die neue Scheibe ein die erneut wieder beim Label Melodic Passion erscheint.
Erneut ist der Opener nur ein atmosphärisches Einleitungsstück der den Weg ebnen will.
Das erste Mal richtig interessant wird es dann bei „This is the One“. Ein epischer Midtempotrack der ziemlich gut die Band widerspiegelt, wie ich finde. Eingängiger Melodic Metal mit christlichen Texten. Toll gemacht, mit absoluten Könnern an den Instrumenten.
So kann es bitte direkt weiter gehen!
Und ja das tut es, denn ähnlich druckvoll und episch geht der nächste Song „Battlefield of Souls“ zu Werke. Auch hier können wir schnell den Hithaken dahinter machen.
Der erste etwas schnellere Song „Prayer Warriors“ leitet dann, ebenfalls wieder ziemlich erstklassig, den Mittelteil ein.
Dieser ist abwechslungsreich besetzt, dass fast schon doomige „In Dark Times – Shelter Me“ gibt sich mit dem flotten „Alpha und Omega“ sowie der gefühlvollen Ballade „Rest in Me“ die Klinge in die Hand.
Alles Songs die ebenfalls super reinlaufen.
Bislang also keine wirklichen Ausfälle zu vermelden, eine klare Steigerung zum Debütalbum!
Und auch das letzte Drittel ist hochwertig besetzt und bietet erneut ordentlich Abwechslung in Form des klassischen „The King Will Return“ dem geilen Titelsong „Our Blessed Hope“ sowie dem abschließenden in Muttersprache gesungenen „Vila I Mig“.

Na also, es geht doch! Das Debütalbum hat für mich noch an einigen Ecken gekrankt, was die instrumentale Leistung aber nicht eingeschlossen hatte.
Auf dem neuen Album hat man die Kritikpunkte ausgebessert und hat in der Spielzeit, der Hitdichte und auch der Abwechslung ordentlich nachgebessert!
Nun kann ich ohne Probleme die Kaufempfehlung für die angesprochene Zielgruppe aussprechen und ohne zu zögern 2 Punkte nach oben gehen.

Julian

 

SIX FOOT SIX – Beggar’s Hill

Trackliste:

01. Raise The Dead
02. Tears
03. Voices Inside
04. Beggar’s Hill
05. Analog Man
06. Riding The Tide
07. Fire Will Burn
08. A Templar’s Tale Pt. 1 – The Prodigy
09. A Templar’s Tale Pt. 2 – The Siege
10. A Templar’s Tale Pt. 3 – The Homecoming

 

Spielzeit: 47:39 min – Genre: Schweden Melodic Stahl – Label: Scarlet Records – VÖ: 08.12.2023 – Page: www.facebook.com/SixFootSixTheBand/

 

Album #3 mit dem Titel “Beggar’s Hill“ von den aus Schweden stammenden Metallern von SIX FOOT SIX steht an. Ich mache keinen Hehl daraus das mir die Band seit Album #1 mit der darauf enthaltenen Hymne „Virus Inside“ verdammt gut gefällt, den die Jungs aus dem Land im hohen Norden haben das gleiche Geschick wie etwa 98% aller skandinavischen Künstler. Dieses Geschick besteht in dem Fakt das die Skandinavier ein besonderes Gefühl für Musik haben, egal ob bei ABBA, ACE OF BASE, dem Funprojekt REDNEX im Pop Bereich oder eben EUROPE, PERFECT PLAN, RETURN, 220 VOLT, STEEL RHINO, EYES SE, ALIEN und sehr viele mehr im härteren Sektor, so macht SIX FOOT SIX in diesem Fall keine Ausnahme oder gibt sich als Spielverderber.

Angeführt wird das Trio von Kristoffer Göbel an Mikrofon und Gitarre, Christoffer Borg ebenfalls Gitarre und Markus Gustafsson am Bass, sowie Gastmusiker für die Drums. Kristoffer teilte mir vor einiger Zeit mit das SIX FOOT SIX gerne in Deutschland spielen würden aber leider keine Kontakte haben, also kann das noch sehr lange dauern bis wir in den Genuss kommen SIX FOOT SIX Live auf unseren Bühnen sehen zu können, wenn das überhaupt mal der Fall sein sollte. Wäre schade für die Jungs aber auch für das deutsche Publikum, beiden würde etwas ganz Feines entgehen.

SIX FOOT SIX konnten vor ziemlich genau drei Jahren mit ihrem zweiten Album „End Of All“ sehr gut bei mir punkten, mal sehen ob „Beggar’s Hill“ mithalten kann. Wie soll es auch anders sein, der auf Album #1 eingeschlagene und auf Album #2 perfektionierte Weg wird konsequent und straight fortgesetzt. Es kommen harte Riffsalven und Attacken auf den Hörer zu, aber nicht nur alleine die Riffsalven die in starke Melodien eingebunden sind und mehr als nur einen „Oha“ Effekt hervorrufen glänzen hier. Dann kommen noch die fast schon göttlichen Melodien die seit dem Debüt für den Mördersound von SIX FOOT SIX stehen, die Stimme von Kristoffer hat für mich einen besonderen Klang den ich schlecht beschreiben kann, aber seine Stimme holt mich irgendwie voll ab. Genau wie die Stimme von Ronnie Romero oder auch Rick Altzi und noch ein paar mehr, die können bei mir nichts falsch machen, die gewinnen fast immer außer sie verhauen wirklich mal klar erkennbar ein paar Töne. Kristoffers Stimme wird immer mit dem richtigen Timing in ebensolchen Momenten mit mehrstimmigen Chören unterstützt, und so mehrere sehr starke epische Momente generiert. Die Gitarren sind genau in der Härte gehalten wie sie sein sollen, nicht übertrieben hart oder zu soft, hier wurde einfach die ideale Dosierung gefunden und seit dem Debüt eingesetzt. Der Bass verschafft sich auch genügend Luft zum Atmen, die Schießbude bearbeitet die Felle das man das Gefühl hat das diese jeden Augenblick nur noch aus Fetzen bestehen.

Vergleichen lassen sich SIX FOOT SIX schlecht, aber ich versuche es mal mit einem dezenten Vergleich aus IRON MAIDEN, JUDAS PRIEST, MANOWAR und ein klein wenig RUNNING WILD Riffing mit Skandi Charme der mit einem zwinkernden Augen über die Ost- und Nordsee Richtung der großen Hemdsärmelkanal Insel schielt. Und dazu eine geniale Portion skandinavisch melodisches Songwriting mit Wikinger Coolness bei einem Met Wettsaufen aus antiken Trinkhörnern bei einem lässigen Gelage.

Die Wikinger werden mit jedem Album besser, ich ziehe aber noch nicht die Höchstnote da ich der Meinung bin das SIX FOOT SIX sich noch steigern und ihre eigene Messlatte reißen können. So macht Schweden Stahl einfach nur Spaß, es gibt viel mehr schlechteres Zeugs das gepuscht und gepuscht wird, um dafür solche talentierten Bands zu Unrecht übersehen zu können.

Lasst Euch von SIX FOOT SIX auf eine Reise durch salzige, gewundene Küstenlandschaften am Meer, mittelalterliches Schlachtengetümmel, Altersschwäche und Einsamkeit entführen, es lohnt sich auf jeden Fall.

„Raise The Dead“ ein fulminanter Opener der am Anfang mit seinen epischen Momenten gleich mal alles klar macht und auf das kommende einstimmt, „Tears“ geht sofort mit seinem genial geilen Refrain sowas von ins Ohr und stellt ein Highlight dar. „Voices Inside“ fängt mit einem kleinen Akustikklampfen Intro an, geht in den Strophen ein wenig vom Gas um dann beim Refrain voll auf Angriff zu gehen und einen solchen im epischen Ausmaß raushaut. „Beggar’s Hill“ ein Brecher im Midtempo geht gut ins Ohr, „Analog Man“ ein melodischer Ohrwurm der mich vom Riffing her an RUNNING WILD erinnert. „Riding The Tide“ das nächste Highlight katapultiert sich mit Hochdruck in die Trommelfelle, „Fire Will Burn“ flott, melodisch, durch und durch SIX FOOT SIX. „A Templar’s Tale Pt. 1 – The Prodigy“ Teil #1 einer Trioligie fängt intensive und cool an, #2 „A Templar’s Tale Pt. 2 – The Siege“ eine geniale Ballade mit Mittelalter Vibes bis Minute 3:25 dann hauen die Jungs mit einem Solo voll auf die Zwölf und geben im Refrain nochmal episch bis Minute 4:45 alles was geht um ab da wieder zur Mittelalter Ballade zu werden, ein geiler Song mit vielen Höhepunkten. Schlusslicht und #3 „A Templar’s Tale Pt. 3 – The Homecoming“ glänzt mit melodischen Riffsalven und Kristoffers Gesang.

Balle

SIGNUM REGIS – Undivided

Trackliste:

01. Daniel`s Prophecy
02. Ministry of Truth
03. Salt of the Earth
04. Interpreter of Dreams
05. Pilgrim Road
06. Servants of the Fallen One
07. Sea of Galillee
08. Prepare for War
09. Undivided
10. Shield my Soul

 

Spielzeit: 50:30 min – Genre: Melodic Metal – Label: Ulterium Records – VÖ: 17.11.2023 – Page: www.signum-regis.com

 

Die Jungs von SIGNUM REGIS rund um Mastermind und Bassist Ronnie König begleiten mich nun auch schon eine ganze Zeit in meinem Schreiberleben. Und irgendwie habe ich die christlichen Melodic Metaller liebgewonnen und mich immer um ihre letzten Studioalben rezitechnisch gekümmert, außerdem kenne ich Ronnie mittlerweile recht gut.
So war es für mich auch klar, dass ich mir ihr neues Album „Undivided“ zu Gemüte führe und euch davon berichte!
Endlich ist das alte Bandlabel Ulterium Records wieder am Start, das ist denke ich die größte Neuerung nimmt man das hinzuziehen eines externes Produzentens mal aus.
Gut, wenn der Produzent Jacob Hansen heißt, ist das doch mal eine kleine Erwähnung wert.
Ansonsten ist aber vieles beim Alten, denn besetzungstechnisch ist Gott sei Dank Ruhe eingekehrt, was ja vor allem auf der Sängerposition nicht immer der Fall war zuletzt, und auch musikalisch ist man wie gewohnt im Melodic Metal mit christlich angehauchten Songs unterwegs.

So, dann starten wir den neuen Diskus mal mit dem Opener „Daniel`s Prophecy“. Dieser legt direkt flott los und besitzt Band und Genretypisch einen ordentlichen Chorus den man schon nach kurzem mitsingen kann.
Ein sehr ordentlicher Einstieg!
Der zweite Song „Ministry of Truth“ legt dann härtetechnisch vor allem in den Strophen eine Schippe drauf und Sänger Jota ist hier schön variabel unterwegs.
Bei „Salt of the Earth” ist man aber wieder astrein im Melodic Metal unterwegs und trifft auch hier sehr zielsicher mit Sicherheit den Geschmack der Fans.
Im Mittelteil können auf jeden Fall, dass abwechslungsreiche „Pilgrim Road“, ebenfalls wieder mit so einem Möderchorus, dass etwas episch angehauchte „Servants of the Fallen“ und das überlange „Prepare for War“, welches schon das letzte Drittel einleitet, überzeugen.
Und dieses ist auch wieder allererste Sahne und der Titeltrack „Undivided“ sowie die Epicbombe „Shield my Soul“ gehören mit zu dem Besten was wir hier auf der Scheibe zu hören bekommen!

Die letzte EP, die ja in der Pandemie entstanden ist, konnte mich absolut nicht überzeugen! Das ist jetzt auf jeden Fall wieder anders und man ist wieder wesentlich zielsicherer und qualitativ hochwertiger unterwegs.
Auch auf der Sängerposition ist man endlich wieder stabil unterwegs, was der Band hörbar guttut!
Ganz in die höchsten Ränge geht es aber noch nicht wieder, dafür kommt man zu spät so richtig in Schwung und die absoluten Hits sind eher in der zweiten Hälfte zu suchen.
Aber das ist Meckern auf hohem Niveau, trotzdem natürlich die klare Kaufempfehlung für den geneigten Fan!

Julian

 

 

 

SINCE APRIL – Bury The Mask EP

Trackliste:

01. Bury The Mask
02. The Light
03. In The Dark
04. Not My Grave
05. Turn The Hourglass

 

 

 

 

Spielzeit: 21:08 min – Genre: Melodic Metal – Label: Superlife Promo – VÖ: 11.08.2023 – Page: www.facebook.com/sinceaprilofficial

 

Im Jahr 2017 begannen fünf junge Münchner Boys damit einen Feldzug in der Musikszene zu starten. Diese fünf Jungs sind Sänger Umut Uysaler, die Gitarristen Manu Satzger und Marin Kostek, Bassist Gonzalo Urgel Tendero und Drummer Robert Merkl. Nach drei Singles veröffentlichte die Band 2019 das Debütalbum mit dem Namen „Escape“ das sehr gute Resonanzen bekam. Die Ende 2019 Anfang 2020 aufkeimende Pandemie unterbrach den Feldzug von SINCE APRIL bis 2022 als sie einige Shows mit anderen Bands spielten. Im Frühjahr diesen Jahres als mit „The Light“ eine weitere Single veröffentlicht wurde und mir der Song ganz gut gefällt ist die Band auf meinem Radar aufgetaucht. Als sie dann im Frühjahr im Backstage in München mit BLOODRED HOURGLASS und dem ebenfalls aus Oberbayern stammenden MAX ROXTON einen verdammt geilen Set hinlegten und ich das Debütalbum von SINCE APRIL ergattern konnte kann ich das durchweg positive Feedback bestätigen. Die Band ist auf Konserve sowie Live eine energiegeladene Powermaschine die ihren Platz ohne viel Schnörkel gefunden hat.

Hier handelt es sich um das zweite Album der Band das laut Auskunft der Band als Zweiteiler in Form von zwei EPs veröffentlicht wird.

Den Hörer erwarten harte Riffs die ohne Gnade im Positiven auf einen einprügeln, die Riffs sind nicht sinnlos und mit Gewalt eingespielt nein vielmehr kommen sie mit sehr ausgefeilten und zuckersüßen Melodien aus den Boxen gezaubert. Die Stimme von Umut ist gefühlvoll und setzt mehr als nur Akzente, er hat richtig Gold in den Stimmbändern und erinnert mich entfernt an eine in höheren Lagen befindlichen Version von Jeff Scott Soto, zwar von der Färbung her höher aber genauso rau und dreckig. Einzig wenn die Stimme verzerrt wird ist nicht mein Fall, ansonsten kann Umut bei mir Punkten ohne Schwächen zu zeigen. Die beiden Gitarristen machen auch eine mehr als nur sehr gute Figur. Der Bass hört sich nicht wirklich nach Nebendarsteller an, der kommt voll durch und wummert voll drauf los. Die Drums treiben ohne Ende mit einer Gewalt wie die Schlachtentrommler die ihre Parteien noch härter anspornen.

Die Mucke liegt irgendwo zwischen coolem melodischem Hard Rock und geilem Melodic Metal mit einem leichten Hang zum Prog Metal ohne dabei den Hörer zu überfordern. Die Songs sind wie auch schon auf dem Debüt mit starken und prägnanten Melodien ausgestattet die sehr schnell ins Gehör gehen und dort sehr lange Zeit verweilen ohne Langeweile zu verbreiten oder abgedroschen zu klingen. Man kann SINCE APRIL sehr grob mit einer moderneren Version von SAVATAGE mit „GUTTER BALLET“, QUEENSRYCHE mit „Operation: Mindcrime“, ein wenig THE UNITY, TURBOKILL und AXEL RUDI PELL vergleichen. Der Metal wird modern geboten ohne dabei zu Modern zu klingen sondern man vereint gekonnt Tradition und Moderne zu einem sehr guten Gesamtbild das sich hinter niemandem verstecken muss, sondern mit den alten Hasen mithalten kann. Es ist einfach nur traumhaft wie Umuts tolle und genial melodische Stimme mit den Melodien und den Riffgewittern harmoniert.

Als Fazit kann ich nur sagen, weiter so ich will mehr davon hören, bei der Bewertung halte ich noch einen Punkt zurück weil es sich nur um eine EP mit fünf Titeln handelt.

Mit „Bury The Mask“ machem die Jungs gleich mal einen auf doppelt dicke Hose und ziehen mit Riffattacken in die Schlacht, „The Light“ ein melodisches Highlight voll mit Spannungsbögen. „In The Dark“ eine sehr gelungene Mischung aus Stampfer und Powerballade mal wird drauflos gerockt um sich mit gefühlvollen Passagen abzuwechseln, „Not My Grave“ ein ebenfalls sehr melodischer Song und kommt mit coolen Growls als Kontrastpunkt. „Turn The Hourglass“ ein sehr guter brachialer Nackenbrecher der nicht ganz das Niveau der Vorgänger halten kann.

Balle