UNCHOSEN ONES – Sorrow Turns To Dust

Trackliste:

01. Far Beyond The Thunderdome
02. The World Is Ours To Take
03. Infinite Gear
04. Sorrow Turns To Dust
05. The Accursed Moon
06. Kill The Night
07. Too Late
08. Shadow Dancer
09. Ashen Wasteland
10. The Call Of The Rain
11. True Warrior

Spielzeit: 43:45 min – Genre: Power Metal – Label: Blood Fire Death – VÖ: 21.04.2023 – Page: www.facebook.com/profile.php?id=100072179466913

 

Manche Bands haben schon in einem ganz frühen Entwicklungsstadium die große universelle Wahrheit verstanden: Mehr Synthesizer = mehr geil. Gut, das mag nicht jeder so sehen, aber es gibt doch eine dankbare Zielgruppe, zu der ich mich zähle, die sich freut, wenn der melodische Heavy/Power Metal durch viel Keyboard-Spaß angefröhlicht wird. Das wäre dann auch die Zielgruppe von UNCHOSEN ONES aus Spanien, die sich erst vor drei Jahren gegründet haben und nun mit „Sorrow Turns To Dust“ das erste Album präsentieren.
So fröhlich ist das Ding dabei gar nicht, es gibt doch schon verstärkt melancholische oder düstere Melodieelemente, wenngleich die Power-Metal-typischeren positiven natürlich nicht fehlen. Und ja, bei der Truppe spielen Synths eine dominante Rolle, was angesichts der unter „Für Fans von „ aufgeführten BATTLE BEAST und H.E.A.T. nicht übermäßig überrascht. Jeder Song verwendet welche, jeder Song verwendet zum Teil gefühlt ein Dutzend unterschiedliche Sounds, von kleinen Arpeggios, die nicht mehr als eine Sekunde andauern, über Sequencer im Hintergrund, druckvolle AOR-Shots und -Pads, Lead-Synthesizer, kleine elektronische Drum-Elemente etc.
Die Traditionalisten unter uns können „Sorrow Turns To Dust“ hiermit generell erstmal zur Seite legen, aber wer Freude an diesem Plastik-Cheese (im positiven Sinne) hat, der mag gerne dranbleiben.
Was man sagen muss: Nicht selten überspielt jener Tasten-Überfluss, dass die Platte in musikalischer Hinsicht eher konventionell ausfällt. Würde man die Band auf Gitarren, Drums, Bass und Vocals reduzieren, wär die Sache um einiges unspektakulärer, und obgleich einzelne Parts schon extremes Ohrwurmpotenzial haben, sind es keine, die man so im Leben noch nicht gehört hätte. Das kann man groß bemängeln, aber dafür gibt es ja die zusätzliche Ebene, auf der sich UNCHOSEN ONES so richtig austoben. Und halten wir an dieser Stelle fest: Mit der macht das Album ziemlich Spaß, nicht nur für ein Debütalbum. Auf ein wenig mehr Endpolitur und Schliff an der Produktion sei für die Zukunft dennoch zu hoffen. Die Produktion holt einzelne Sounds gut in den Vordergrund, während andere eher erahnbar hinter dem Rest der Band sind. Und hin und wieder wirkt die Gesamtmenge nicht ganz plausibel, wenn ein in einem Song noch nie gehörter Synth-Sound plötzlich in der zweiten Hälfte des zweiten Prechorus erstmalig einsetzt. Diese Art von Musik benötigt gerade auf der „elektronischen“ Ebene ein hartes Maß an Politur und Struktur, und die lässt „Sorrow Turns To Dust“ doch noch manchmal missen.

Fazit:
Klingt jetzt nach einigem an Kritik. Aber ich kann noch so lange kritisieren und muss doch entspannt anerkennen, dass mir „Sorrow Turns To Dust“ echt viel Spaß gemacht hat. Klar, UNCHOSEN ONES sind eine junge Band, die mit der Zeit ihren Kompositionsstil definieren und weiter ausarbeiten und ihr Klangbild optimieren werden und sollten. Aber pack die gesamte Platte (abzüglich des orchestralen „The Accursed Moon“ und der Ballade „True Warrior“) auf die nächste Metal-Party-Playlist, und jeder Song wird die Stimmung einwandfrei obenhalten!

Anspieltipps:
„Far Beyond The Thunderdome“, „Sorrow Turns To Dust“, „Kill The Night“ und „Too Late“

Jannis

LANKESTER MERRIN – Dark Mother Rises

Trackliste:

01. We Ride the Storm
02. Bone Thomahawk
03. My Journey
04. Medusa
05. The Heathen
06. Perfect Illusion
07. Stranger
08. Sweet Lizzie
09. Evil lives here

 

 

Spielzeit: 38:31 min – Genre: Melodic Metal – Label: Black Sunset – VÖ: 24.03.2023 – Page: www.facebook.com/LankesterMerrinBand

 

Ah, mal wieder ein paar Newcomer bei uns in der Rock-Garage! Die deutsche Melodic Metalband LANKESTER MERRIN, den Ursprung des Namens muss ich mir mal erklären lassen, bringen dieser Tage über Black Sunset ihr zweites Album „Dark Mother Rises“ raus. Die Band ist noch relativ neu und wurde 2019 von Sängerin Cat Rogers und Gitarrist Flo Schulz gegründet. 2021 erschien das selbstvertriebene Debütalbum „Upon the Forgotten“ und nun ist man mit dem neuen Album bei einem richtigen Label und hat auch ansonsten ordentlich an Professionalität zugelegt!
Female fronted Melodic Metal wartet auf uns, ein Genre was, wie ich finde, sträflich unterbewertet ist und von daher habe ich mich sehr auf die Rezension gefreut.

Als Opener fungiert „We Ride the Storm” welches einen recht klassischen Aufbau besitzt mit dem dazu passenden, eingängigen Refrain. Ein toller Song direkt zu Beginn!
Ein Wort zum Gesang von Fronterin Cat, schön passend, rockig und kraftvoll, endlich mal wieder eine Dame die weit ab vom opernhaften Geträller agiert. Hier werden Erinnerungen an Iris Boanta wach die z.B. das letzte megageile THE MYSTERY Album veredelt hatte!
Sehr einprägsam ist dann auch das folgenden „Bone Thomahawk“ welches vor Allem beim Refrain richtig geil punkten kann. Ein Groovemonster was so schnell nicht mehr aus euren Ohren geht, das verspreche ich euch!
„My Journey“ im Anschluss ist dann wesentlich epischer gehalten und geht nicht direkt so auf die Zwölf wie sein Vorgänger. Was hier aber wieder gleich ist, ist der tolle Chorus, der die Nummer schön eingängig und mitsingbar macht. Ein toller episch angehauchter Melodic Metaltrack, der zeigt was die Band Songwritingtechnisch so draufhat!
Über das wieder etwas flottere aber nicht weniger eingängige „Medusa“ geht es dann in den Mittelteil der Scheibe.
Hier haben mit „The Heathen“ einen weiteren Song der genau ins bisherige Beuteschema passt und mit „Perfect Illusion“ eine Nummer die eher Richtung Rock tendiert, was eine schöne Abwechslung vom bisherigen Songmaterial ist und der Band auch sehr gut zu Gesicht steht!
Im letzten Drittel der Scheibe gibt es aber wieder voll auf die Zwölf und mit „Stranger“ und dem abschließenden „Evil Lives Here“, welches schön düster und mit tollem abschließenden Klargesang daherkommt, sind hier zwei weitere Hits schnell ausgemacht.

Die Vorabsongs und die Promobeschreibung haben mich definitiv neugierig auf die Band gemacht und die Vorfreude war definitiv gerechtfertigt, ist die Songwritingqualität auf dem zweiten Album von LANKESTER MERRIN doch durchgehend hoch!
Zusätzlich hat man mit Fronterin Cat eine tolle Sängerin, die die notwendige Power für die Metalsongs besitzt.
Beide Daumen also nach oben für dieses zweite Werk und eine glasklare Kaufempfehlung für Fans von Female fronted Metal!
Mit LANKESTER MERRIN ist auf jeden Fall in Zukunft zu rechnen, ich habe sie auf jeden Fall ab jetzt auf dem Zettel!

Julian

 

NARNIA – Ghost Town

Trackliste:

01. Rebel
02. Thief
03. Hold On
04. Glory Daze
05. Descension
06. Ghost Town
07. Alive
08. Modern Day Pharisees
09. Out of the Silence
10. Wake Up Call

 

Spielzeit: 47:04 min – Genre: Melodic Metal – Label: Narnia Songs – VÖ: 17.03.2023 – Page: https://narniatheband.com/

 

27 Jahre Karriere, das ist eine Zahl, die man auch erstmal erreichen muss! Die schwedischen Melodic Metaller NARNIA sind ein Urgestein der Szene und haben eine bewegte Bandkarriere hinter sich, inklusive einer Auflösung und Pause von 2010 bis 2014.
In den letzten Jahren war die Band rund um Mastermind und Gitarrist CJ Grimmark sowie Sänger Christian Liljegren, der ja wieder zurückgekehrt ist, sehr fleißig und war häufig Gast bei uns in der Rock-Garage!
Nun steht uns das neunte Album der Band ins Haus mit dem aussagekräftigen Titel „Ghost Town“ welches laut eigener Aussage wohl ein musikalischer Querschnitt der bisherigen Alben sein soll, eine runde Mischung aus neoklassischen Metal mit Power und Progressive Metal Elementen.

Na, schauen wir mal wie das klingt und starten den Albumopener und Videosingle „Rebel“. Eine recht klassische NARNIA Nummer irgendwie die aber schon mal frohlocken lässt, weil ich ja beim letzten Album mit den Jungs ziemlich hart ins Gericht gegangen bin, Rezi findet ihr hier bei uns.
Abwechslungsreich und mit der notwendigen Härte zockt man sich ziemlich routiniert durch die Nummer und kommt dann anschließend zu „Thief“ .
Eingeleitet mit Keyboardklängen und mit einem interessanten und abwechslungsreichen Aufbau hebt die Nummer sich schön ab und klingt im ersten Moment so gar nicht nach der Band, im weiteren Verlauf fallen dann aber doch einige typische Trademarks auf und somit gibt es hier auch beide Daumen nach oben!
So untypisch letzterer Song klang, so absolut typisch und voll nach NARNIA klingt dann „Hold On“. Hier dürften sich alte Bandfans direkt wieder heimisch fühlen.
Also bis jetzt muss ich sagen stimmt die vollmundige Vorankündigung das man einen musikalischen Querschnitt des gesamten Bandschaffens uns hier präsentieren wollte, sehr schön!
Über das ebenfalls wieder sehr starke „Glory Daze“ geht es dann in den Mittelteil wo wir dann das etwas ruhigere, epische „Descension“, den Titeltrack „Ghost Town“ sowie den Groover „Alive“ vorfinden. Alles reiht sich hier schön in die bisherigen starken Songs ein und weiß direkt ohne Anlaufschwierigkeiten zu gefallen.
Einen richtigen Stinker gibt es dann auch im letzten Abschnitt nicht zu entdecken, etwas hervorstechen tut hier mit Sicherheit das abschließende und schön flotte „Wake Up Call“.

Na also, es geht doch! Nachdem ich beim letzten Album „From Darkness to Light“ die mangelnde gleichbleibenden Songqualität bemängelt habe ist auf dem neusten Output wieder alles in Butter und wir bekommen fast durchgängig gehobene Songqualität geboten!
Das letzte Drittel ist nicht mehr ganz so stark wie die Songs zuvor, aber ansonsten gibt es hier wenig zu meckern.
Die Vorschusslorbeeren waren absolut gerechtfertigt und NARNIA sind so wieder zurück, wie die Fans sie lieben!

Julian

 

 

 

AIR RAID – Fatal Encounter

Trackliste:

01. Thunderblood
02. Lionheart
03. In Solitude
04. See The Light
05. Sinfonia
06. Edge Of A Dream
07. Let The Kingdom Burn
08. One By One
09. Pegasus Fantasy

 

 

Spielzeit: 37:29 min – Genre: Melodic / Heavy Metal – Label: High Roller Records/Soulfood – VÖ: 24.02.2023 – Page: www.facebook.com/AirRaidOfficial

 

Um ehrlich zu sein konnte ich bis jetzt nicht viel mit der Kombo aus Göteborg anfangen. Ich habe die Alben gehört und es war für mich bis jetzt guter Durchschnitt, nicht mehr und auch nicht weniger. Dann kam das hier vorliegende vierte Album und es hat Boom gemacht, schon der erste Song haut rein wie eine Furie auf Kriegsfuß. „Thunderblood“ hat mich derart beeindruckt das ich mich für dieses Album gemeldet habe und nun kommt es ganz dick auf mich zu.

Zur aktuellen Besetzung zählen Fredrik Werner am Mikro, die Gitarren werden von Andreas Johansson und Magnus Mild bedient. Den Bass zupft Jan Ekberg und den Antreiber spielt William Seidl.

Das Album besteht aus einer Mixtur von Melodic und Heavy Metal die sich im Mid- oder Uptempo bewegt ohne in den Speed Metal zu geraten. Die Kompositionen besitzen ausnahmslos typische Skandi Trademarks wie Melodie, einzigartige Atmosphäre, coole Instrumentierung, einen obercoolen Shouter und als Bonus einen Wikinger im Berserker Modus an den Drumsticks. Was kann also schief gehen, ich behaupte jetzt mal leichtsinnig „Nichts“ geht schief. Der Fünfer haut einen nach dem Anderen raus und kann dabei begeistern.

Im Fahrwasser von Acts wie IRON MAIDEN, SAXON, JUDAS PRIEST, RUNNiNG WILD auf dem Skandi Tripp, STEELWING, STARBLIND und ein wenig ACCEPT Pathos. Das Riffing erinnert mich öfters an das von RUNNING WILD. Die Stimme von Fredrik hört sich ein wenig an wie eine Mischung aus Peo Pettersson (LEVITICUS) und Jocke Lundholm (220 Volt) ebenfalls aus Schweden stammend, die Gitarren kommen brachial, brutal nach Schweiß anhörend und ohne Gnade aus den Boxen. Der Bass ist zu jeder Zeit präsent und die Drums könnten nicht auffälliger sein können die hören sich an als ob ein Wikinger im Blutrausch mit den Sticks fuhrwerkt. Alles als Gesamtbild gesehen ergibt eine imposantes Erscheinungsbild und haut rein wie eine Tonnen schwere Bombe.

Die Produktion klingt zwar ein wenig steril erzeugt dabei aber einen Druck das bei höherer Lautstärke der Putz von der Wand bröckelt.

„Thunderblood“ ein Titel der alles hat was man braucht, Melodie, Power und einen eingängigen mehrstimmigen mitgröhl Refrain. „Lionheart“ der nächste brachial Brecher mit coolem Riffing, „In Solitude“ ein melodisches Highlight und Hitanwärter. „See The Light“ geht auf Eroberung der Gehörgänge mit traumhaftem Refrain, „Sinfonia“ ein kurzes Klassik Intermezzo mit E-Gitarre. „Edge Of A Dream“ eine Uptempo Nummer die Laune macht, „Let The Kingdom Burn“ intensiv und schweißtreibend mit geiler Melodieführung ausgestattet. „One By One“ ein flotter Knaller, „Pegasus Fantasy“ ein Song für die Ewigkeit cool, flott, melodisch und einfach skandinavisch kühl.

Balle

REXORIA – Imperial Dawn

Trackliste:

01. Paradigm
02. The New Revolution
03. Devious Desire
04. Rage and Madness
05. Fading Rose
06. Light Up the Sky
07. Horizon
08. Set Me on Fire
09. Crushing for More
10. Enchanted Island

 

Spielzeit: 34:51 min – Genre: Melodic Power Metal – Label: Black Lodge Records – VÖ: 03.02.2023 – Page: www.facebook.com/rexoriamusic

 

Das 3. Album in knapp 5 Jahren, das ist schon eine ordentliche Schlagzahl, die die Band REXORIA hier vorgibt. Alle Alben habe ich bislang hier bei uns besprochen, so mache ich dann natürlich auch bei dem neuen Album „Imperial Dawn“ keine Ausnahme.
Mit neuem, schwedischem Label in der Hinterhand und nach wie vor angeführt von Fronterin Frida Ohlin macht man sich nun also ein 3. Mal auf die Fans von so Bands wie BATTLE BEAST, AMARANTHE oder UNLEASH THE ARCHERS mit neuem Stoff zu versorgen.
Zwischen ihren Alben war die Band übrigens noch fleißig unterwegs und hat unter anderem mit so Bands wie BATTLE BEAST, BLOODBOUND, DYNAZTY oder HARDCORE SUPERSTAR die Bühnen geteilt.

Mal schauen, wie den Jungs und dem Mädel das neue Album gelungen ist? Starten wir mal mit dem Openersong „Paradigm“. Direkt ist die volle Band da und man verliert keine Zeit, gut ist ja auch kein Wunder bei der Gesamtspielzeit von nur knapp 35 Minuten oder?
Der Song ist auf jeden Fall ein klassischer Zwitter aus BATTLE BEAST oder AMARANTHE, ganz so wie wir es von der Band gewohnt sind. Fans fühlen sich also mal direkt zu Hause!
Obwohl wenn ich mir den 2. Track „The New Revolution“ so anhören fällt schon auf das der typische Bandsound doch etwas mehr in Richtung Synthie unterstützten Melodic Metal ala AMARANTHE geht. Da war es auf dem Vorgängerdiskus noch etwas druckvoller! Aber egal auch Song Nummero 2 drückt sich sofort unaufhaltsam in die Gehörgänge.
Nach dem eher nach Standarmetal tönenden „Devious Desire“ sind wir bei „Rage and Madness“ wieder voll auf der Erfolgsspur unterwegs die dann mit „Fading Rose“ und der Videosingle „Light Up the Sky“ so richtig weitergeht. Hier ist man zielsicher unterwegs und erschafft so Hit um Hit!
„Horizon“ ist dann wieder gute Standardmetalkost, die flotte Videosingle „Set Met on Fire“ ist dann aber wieder treffsicher als Hit unterwegs, wobei man hier doch sehr stark in die eher poppige Metalecke abwandert, das gefällt definitiv nicht jedem!
Der vorletzte Track „Crushing for More“ schießt dann in die gleiche Richtung bevor mit dem eher wieder klassichen Melodic Metalsong „Enchanted Island“, wo es eine männliche Gesangsunterstützung gibt, ein ordentliches aber doch sehr kurzes Album abgeschlossen wird.

Wer auf die Vorgängeralben der Band steht findet auch auf dem neuen Diskus definitiv Melodic Metalkost die ihm schmecken wird, wenn man sich auf die teilweise doch sehr stark in Richtung Pop und Synthiemetal abwandernden Songs einlassen kann!
Und das ist auch der eine großer Kritikpunkt, mir fehlt etwas die Härte, was aber nicht jeden stören sollte und zusätzlich ist die Spielzeit heutzutage echt ein Witz, sorry!

Julian

 

 

NEWS: OVERSENSE veröffentlichen neues Musikvideo

OVERSENSE (Nun habt ihr davon gehört!) gibt es schon seit über acht Jahren und ihr neues Musikvideo „Fire“ seid dem 04. November. Bringen wir nun mit der Angabe, dass es sich bei der Truppe um eine Rebel-Metal-Band um Youtube-Gitarristin JJ’S ONE GIRL BAND handelt, direkt zwei Faktoren ins Spiel, die man nicht so alltäglich hört. Ist aber vollkommen in Ordnung, denn „Fire“ erweist sich als schön produzierter moderner Metal mit ein bisschen Heavy, ein bisschen Power, ein bisschen Alternative und ein bisschen Core, tendenziell melodiös mit leicht poppigem, eingängigem Chorus und durchweg starker Leistung aller Beteiligten. Dazu gibt’s ein Musikvideo, dem das Attribut „Cheese“ aus jedem Frame springt – aber geil gemacht, lustig und professionell ist es auch, womit „Cheese“ hier bedenkenlos positiv gewertet werden kann. Inhaltlich geht es um unser aller Lieblingshobby – andere Leute im Internet zu beleidigen – und mit weniger als fünf Minuten Spieldauer passt das Ding auch angenehm in die Raucherpause, in der Ihr das hier gerade lest!

Instagram: www.instagram.com/oversensemusic
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JADED HEART – Heart Attack

Trackliste:

01. Blood Red Skies
02. Sweet Sensation
03. Heart Attack
04. Harvester Unknown
05. Lady Spider
06. Descent
07. Remmants of Before
08. Right Now
09. It`s About Time
10. Bridges are Burning
11. Midnight Stalker

Spielzeit: 49:34 min – Genre: Melodic Metal – Label: Massacre Records – VÖ: 14.10.2022 – Page: www.jadedheart.de

 

Mittlerweile ist die ehemals deutsche Band JADED HEART ja eine internationale Kombo geworden. Und sie liefern mittlerweile alle 2 Jahre ein neues Album an die geneigten Fans ab. Zuletzt 2020 mit „Stand your Ground“.
Nun ist die Band rund um Fronter Johan Fahlberg und Basserurgestein Michael Müller wieder zurück, und zwar mit dem neuen Album „Heart Attack“.
Dieses soll wohl ziemlich stark vom 80iger Metal beeinflusst sein und nach einer guten Mischung aus Melodic mit einem modernen Sound tönen, letztere soll aber sehr natürlich klingen!
Nun schauen wir mal, ob das so stimmt und horchen mal in die neuen Tracks rein, die dieses Mal auch mit dem ein oder andere Musikerkollegen/freund wie z.B. Sascha Gerstner (HELLOWEEN) oder Rupert Keplinger (EISBRECHER) geschrieben wurde.

Den Anfang macht die Videosingle „Blood Red Skies“ welche uns direkt mit einem ordentlichen Groove empfängt. Melodisch geht das Ganze zur Sache und man ist direkt wieder auf Betriebstemperatur was den JADED HEART Sound angeht. Ein starker Beginn!
Mit den beiden Ohrbomben „Sweet Sensation“ und „Heart Attack“ geht es dann direkt erstklassig weiter. Hier findet der geneigte Fan wieder das was er bislang von der Band gewohnt war.
Das groovige und schön eingängige „Harvester Unknown“ bildet dann den perfekten Übergang in den Mittelteil der Scheibe.
Hier sind die Highlights auch relativ schnell ausgemacht. Denn das überlange „Descent“ weiß direkt zu begeistern ohne langweilig zu werden, und auch die flotten „Lady Spider“ und „Right Now“ sind wahrlich nicht von schlechten Eltern!
Bei letztgenanntem Track ist sogar ordentlich moderner Einfluss hörbar, was eine tolle Abwechslung darstellt.
Nicht wirklich zünden kann dazwischen leider das ruhigere „Remnants of Before“.
Im letzten Drittel gibt man sich dann wieder wenig Blöße und kann mit „It`s About Time“ und vor allem mit dem abschließenden „Midnight Stalker“ nochmal so richtig überzeugen!

JADED HEART sind wirklich seit ein paar Alben sehr konstant unterwegs, das zeigen sie auch wieder auf ihrem neusten Output.
Im Vergleich zum letzten Album gibt es eigentlich kaum Änderungen/Verbesserungen, die Produktion ist wie gewohnt ebenfalls erste Sahne. Von daher gibt es hier logischerweise wieder die Empfehlung für alle Band und Genrefans und die Benotung ist ebenfalls gleich gut wie beim Vorgängeralbum!

Julian

 

 

 

GINEVRA – We Belong To The Stars

Trackliste:

01. Siren´s Calling
02. Unbreakable
03. Apologize
04. Masquerade (feat. Chez Kane)
05. Break The Silence
06. Brokenhearted
07. We Belong To The Stars
08. I´ll Be Around
09. Falling To Pieces
10. The Fight
11. My Rock´n Roll

Spielzeit: 47:56 min – Genre: Hardrock, Melodic Metal – Label: Frontiers Records – VÖ: 16.09.2022 – Page: www.facebook.com/GinevraRock/

 

So schnell ist eine neue Band geboren. Zumindest so lange sich ein schier unerschöpflicher Strom an außergewöhnlich guten (Nachwuchs-) Musikern aus Skandinavien im Allgemeinen und Schweden im Besonderen auf den Weg macht, die Welt zu erobern. In diesem speziellen Fall handelt es sich um den Sänger Kristian Fhyr, der 2019 die Band SEVENTH CRYSTAL aus der Taufe hob und mit ihnen im vergangenen Jahr deren Debüt „Delirium“ bei Frontiers Records veröffentlichte. Nachdem Fhyr einige Songs über hatte, trat Labelboss Serafino Perugino auf den Plan und stellte dem jungen Sänger einige namhafte Mitmusiker zur Seite, um in das Projekt GINEVRA starten zu können. Genrefans werden bei diesen Namen sicher anerkennend nicken, denn neben Gitarrist Magnus Karlsson (PRIMAL FEAR) schwingt Ex-ECLIPSE Schlagwerker Magnus Ulfstedt die Drumstöcke und H.E.A.T.-Viersaiter Jimmy Jay hat sich den Bass umgehängt.

Und nachdem die Frontiers-Familie eine große ist, wirkt neben Sängerin CHEZ KANE – deren zweite Platte „Powerzone“ im Oktober ebenfalls in den Startlöchern steht – auch Alessandro Del Vecchio als Keyboarder mit. Ebenso zeichnet sich dieser einmal mehr für die Produktion, den Mix und das Mastering verantwortlich. Also alles beim Alten im Hause Frontiers. Doch lassen wir die Musik sprechen:

Nach der Debüt-Single „Unbreakable“ samt dazugehörigen Videoclip war das Interesse der Fanbase geweckt. Cooles Video, erstklassige Musiker und ein gelungener Mix aus Hardrock und dezenten Melodic Metal-Einflüssen. Die Labelkollegen von CROWNE, ECLIPSE oder Magnus Karlsson´s FREE FALL lassen schön grüßen. Die kraftvolle Stimme von Kristian Fhyr ist natürlich perfekt für diese Art von Rockmusik. Auch der starke Opener „Siren´s Calling“ gefällt – neben „Apologize“ und „We Belong To The Stars“ das Highlight der Platte. Auch das abschließende „My Rock´n Roll“ sollte erwähnt werden – immerhin war diese Nummer die Geburtsstunde für die Idee, eine neue Band ins Leben zu rufen.

Und dennoch kommt „We Belong To The Stars“ nicht über sieben Punkte hinaus. Warum? Das ist ganz einfach erklärt: schon alleine im eigenen Labelrooster gibt es zahlreiche Kapellen, die nahezu die allergleichen Songs raushauen könnten – und da begutachten wir noch nicht einmal den Rest der Szene. Die Songs sind gut, teilweise überdurchschnittlich sogar – ohne Frage, und viele Genrefans werden hier auch zugreifen. Allzu schlecht möchte ich die Leistung von GINEVRA hier auch gar nicht reden, die Platte ist top produziert, die Songs sind perfekt in Szene gesetzt von absoluten Könnern, dennoch fühlt es sich doch nach Auftragsarbeit an. Wenn GINEVRA das ablegen können und auf der Bühne zusammenwachsen, haben wir hier vielleicht eine echte Konkurrenz für die Leitwölfe der skandinavischen Hardrockszene.

Stefan

DYNAZTY – Final Advent

Trackliste:

01. Power Of Will
02. Advent
03. Natural Born Killer
04. Yours
05. All The Devils Are Here
06. The White
07. Instinct
08. Heart Of Darkness
09. Achilles Heel
10. Power Of Now

 

Spielzeit: 41:42 min – Genre: Melodic Metal – Label: AFM Records – VÖ: 26.08.2022 – Page: www.facebook.com/dynaztyband

 

DYNAZTY sind Back, mit Album #8 im Gepäck, starteten die Jungs auf den ersten Alben noch als Melodic / Hard Rock Band mutierten sie im Laufe ihres Bestehens zu einem ernst zu nehmenden Melodic Metal Act. Das neue Album mit dem Titel „Final Advent“ macht da keine Ausnahme und knüpft nahtlos an den Vorgänger „The Dark Delight“ von 2020 an. Im Vorfeld wurden schon vier Songs als Videos auf Youtube veröffentlicht. Diese vier Songs hören auf die Titel „Yours“, „Advent“, „Power Of Will“ und „Natural Born Killer“.

Ich konnte mich im April beim Tourauftakt in München von der Livequalität der Band überzeugen, DYNAZTY fackelten die Bühne regelrecht ab und bewiesen das sie nicht nur auf Konserve eine Macht sind. Drei Songs vom neuen Album wurden auch in die Setlist aufgenommen, „Power Of Will“, „Advent“ und „Yours“.

Zum Lineup gehören Nils Molin am Mikrofon, Love Magnusson und Mikael Lavér an den Gitarren, Jonathan Olsson am Bass und Georg Hämsten Egg an der Schießbude.

Molin gibt zum neuen Album an „„Power Of Will“ war einer der ersten Songs, die wir für das Album komponiert haben, und einer, der sofort die weitere Zielrichtung geprägt hat. Meiner Meinung nach ist „Final Advent“ unser bis dato intensivstes Album, mit einigen der stärksten Nummern, die wir je geschrieben haben“. Weiter führt Molin aus „Jeder Song hat einen absolut individuellen Text. Bei manchen handelt es sich um Kurzgeschichten in straff strukturierten Stücken wie „All The Devils Are Here“, „Yours“, „Heart Of Darkness“ oder Achilles Heel“, während „Power Of Will“, „Advent“, „Natural Born Killer“ und „Power Of Now“ klare Botschaften vermitteln sollen“. Und weiter „Das Cover und der Albumtitel von „Final Advent“ sind bewusst mehrdeutig gewählt. Advent bedeutet die Ankunft einer bemerkenswerten Sache oder Person“.

Ob er mit der erwähnten Ankunft sich selbst und seine Mitstreiter samt neuem Album gemeint haben könnte wird sich in den folgenden Zeilen zeigen. Was bietet DYNAZTY auf „Final Advent“, Melodic Metal wie aus dem Lehrbuch. Der Hauptbestandteil sind ausgereifte Melodien, gepaart mit den Vokalharmonien von Nils beides wird durch die Unterstützung von Gitarren, Keys, Bass und Schlagzeug derart genial in Szene gesetzt das man meint einen Hollywoodblockbuster vor sich zu haben der mit 12 Oscars gekrönt wurde.

Nils ist wie gewohnt stark und sehr gut bei Stimme, einer der besten seinen Faches. Die Gitarren hauen einem die harte Riffs und Melodien um die Ohren das es eine Freude ist zuhören zu dürfen. Die Keys bilden mit den Gitarren eine riesige Soundkulisse und verursachen ein Feuerwerk nach dem Anderen in den Gehörgängen um sich dort für sehr lange Zeit festzukrallen. Der Bass und die Drums treten ohne Vorwarnung in den Hintern und treiben wie eine Horde Wikinger im Blutrausch. Die Produktion haut gnadenlos rein und kommt mit Power aus den Membranen geblasen.

Der Sound ist die konsequente und logische Weiterführung von „The Dark Delight“, Melodic Metal mit viel Power mal mit epischen Elementen oder auch sehr viel Drama und Pathos in Szene gesetzt. DYNAZTY sind so einfach dies jetzt klingt einfach nur DYNAZTY und eine wahre Größe im Melodic Metal. Ich meine mit „einfach“ damit nicht das die Band gewöhnlich ist, nein ganz im Gegenteil die Band zeigt einmal mehr was sie zu leisten im Stande ist und mit Recht zur Spitze der Hard N Heavy Szene gehören. Mit skandinavischer obercoolness hauen einem die Jungs Melodien und Harmonien vor den Latz als ob es nichts Einfacheres geben würde und liefern dabei einen Gassenhauer nach dem Anderen ab. Nils bildet mit der Band eine Einheit die aus purer Genialität besteht, hoffen wir mal das uns DYNAZTY auch weiterhin mit solchen Glanztaten beehren und nicht so schnell müde werden solche Songs zu schreiben und einzuspielen. Von meine Seite aus hat Nils in der erwähnten Ankündigung sich selbst und seine Bandmates gemeint, denn besser geht es nicht.

Leider lassen mir die Jungs keine andere Wahl als Fullhouse zu ziehen wenn ich könnte würde ich 12 von 10 ziehen aber unsere Bewertung geht nur bis 10.

Mit „Power Of Will“ gelingt ein perfekter Einstieg, so sollte ein Opener sein und Lust auf mehr machen, „Advent“ hart, genial, melodiös, einfach nur Geil, Vorsicht Hit Alarm. „Natural Born Killer“ der nächste geile Melodic Hit und bestes Tanzflächen Futter, mit „Yours“ kommt eine der stärksten Powerballaden die ich in den letzten 10 bis 15 Jahren gehört habe. „All The Devils Are Here“ und noch ein Schmankerl von den Skandiboys, typisch und einfach nur DYNAZTY, „The White“ zur Abwechslung mal mit schrägen Einlagen bis zum Refrain der ist für die Band typisch eingängig. „Instinct“ ein obercooler Stampfer mit traumhaften Refrain, „Heart Of Darkness“ knüpft an die Vorgänger an. „Achilles Heel“ kommt mit viel Pathos aus den Boxen, „Power Of Now“ kommt nochmal eingängig mit viel Power und flott zum Schluss.

Balle

NORDIC UNION – Animalistic

Trackliste:

01. On This Day I Fight
02. In Every Waking Hour
03. If I Could Fly
04. Riot
05. This Means War
06. Scream
07. Animalistic
08. Wildfire
09. Shot In The Dark
10. Last Man Alive
11. King For A Day

Spielzeit: 44:35 min – Genre: Heavy Metal – Label: Frontiers Music srl – VÖ: 12.08.2022 – Page: www.facebook.com/NordicUnionMusic

 

Die nordische oder besser gesagt skandinavische Allianz bestehen aus Sänger Ronnie Atkins und Erik Martensson an Gitarren, Bass, Keyboards und Backing Vocals gehen in die dritte Runde. Noch an der Allianz beteiligt waren Fredrik Folkare und Thomas Larsson an Gitarre und Henrik Eriksson an den Drums. Das Songwriting wurde von Martensson, Atkins und Miqael Persson erledig, Produktion, Mix und Mastering lag in Martenssons Händen.

So Kopfhörer aufgesetzt und auf Play gedrückt. Als erster positiver Lichtblick die Produktion haut rein wie Sau, Erik hat den Songs einen Bombensound verpasst, hier gibt es keinen Grund zum Unken. Als zweiten positiven Haben Punkt Ronnie zeigt keine schwächen, seine Stimme hat nichts an Intensität verloren und hat soviel Kraft wie bei den hübschen Mädels. Die Gitarren kommen mit mehr Schmackes und eine Spur härter als auf Album #1 und 2, die Keys unterstützen die Gitarren ohne zu dominant zu klingen. Der Bass haut voll auf die Glocke und die Drums sorgen für Metal Soundgewitter das einem hören und sehen vergeht.

Die Songs sind typisch NORDIC UNION, bestehen aus geilen Melodiebögen, Hooks ohne Ende, messerscharfen Girarrenläufen gepaart mit Keyboarduntermalung und metallische Drumgewitter die sich gewaschen haben. Die Haupttrademarks von NORDIC UNION sind auch auf dem dritten Silberling vorhanden Ronnie shoutet sich wie ein junger Halbgott in den Olymp und bildet mit den Melodischen Songs eine unwiderstehliche Einheit. Der einzige Unterschied zu den Vorgängern ist das der Sound mehr Biss hat und härter ausgefallen ist, die Allianz bewegt sich nicht mehr im Melodic Hard Rock sondern hat ein paar Schippen Kohle draufgelegt und wildert jetzt im Top inszenierten Melodic Metal der mehr als nur Spaß macht.

Was für ein Melodic Brett die Union hier auf den Hörer loslässt ist aller Ehren Wert und ist ein typischen skandinavisches Highlight voll mit Hits und Melodien. Der richtige Soundtrack für die einsame Insel.

„On This Day I Fight“ geht am Anfang gleich voll ab, „In Every Waking Hour“ ein wie von den beiden Vorgängern gewohnten Melodic Highlight. „If I Could Fly“ das zweite Melodic Highlight, „Riot“ fängt langsam, nachdenklich und melancholisch an um dann zur ausgewachsenen Powerballade mit viel Pathos zu mutieren. Mit „This Means War“ wird wieder in die Vollen gegangen ein Powersong mit starker Melodie, bei „Scream“ blitzt der Melodic Hard Rock wieder durch ein genialer Song, typischer Martensson Song. „Animalistic“ erinnert an die kräftigen PRETTY MAIDS, „Wildfire“ noch so ein Melodic Ohrwurm für die Ewigkeit. „Shot In The Dark“ gibt den #1 Top Ten Hitanwärter, „Last Man Alive“ eine Hymne für die Rockmucke mit Melodie und Endgeilem Refrain das Ding schreit förmlich nach Airplay im Radio und hohen Chart Platzierungen, „King For A Day“ gibt das starke Schlusslicht.

Balle