TWISTED ROSE – Escape

Trackliste:

01. Broken Glass
02. My Rock
03. Smiling Upside Down
04. Paradise
05. Confusion
06. Escape
07. Addict
08. Mute
09. Tattoo
10. Arms In The Mud
11. Coming Back
12. No Fear
13. Play Me Some Rock
14. Always Me

Spielzeit: 51:12 min – Genre: Hard Rock – Label: 7hard – VÖ: 28.02.2025 – Page: www.facebook.com/TwistedRoseofficial

 

Album #1 ist am frühen Morgen im Kasten, kommt jetzt das zweite Album dran und muss sich meinem kritischen Auge oder auch Ohr stellen. Dann mal ab damit und TWISTED ROSE durch die Mangel drehen. Bei „Escape“ handelt es sich bereits um das dritte Album von TWISTED ROSE, da habe ich ja auch schon wieder zwei verpasst.

Zu den aus Unterfranken stammenden TWISTED ROSE zählen Caro am Mikrofon, Chris Bones der Axtschwinger, AlfRed dem Meister des Tieftons und den Stickschwingenden Sitzarbeiter Luggy.

Wow das nenne ich mal Schreiber freundlich, die Audiofiles liegen im Wave Format mit einer Abtastrate von 48khz vor, besser geht es kaum, ein Nachteil hat die Detailfülle im Sound, es fällt jeder noch so kleine Schnitzer in der Produktion auf. Da gibt es nur einen Negativpunkt, die Becken hören sich künstlich an, so kommen die Live niemals außer vom Band. Ansonsten gibt es nur Druck ohne Ende von den Tiefen bis in die Hohen Frequenzen ist alles da wo es sich befinden soll. Da hat die Verdrehte Rose mal fast alles richtig gemacht. Den Umstand mit den Becken legen wir mal als Schönheitsfehler bei Seite.

Coras Stimme hat einen gewissen Charme der sehr gut rüberkommt, das Volumen der Stimme und deren Färbung sind äußerst interessant – und nein nicht wie bei Bio, wenn der was als Interessant betitelte war es grottig, die Stimme passt sehr gut zum Hochprozentigen Vollgas Hard Rock. Die Gitarren hauen einem mit ihren Riffsalven den Gips aus den Backen und wenn der sich komplett verabschiedet hat kommt die Sülze aus der Oberstube gelaufen und geht aus Angst in Deckung, so haut die Band auf den Putz. Der Bass haut einem die letzten verbliebenen Haar von der Platte und das Schlagzeug sorgt dafür das der Rest des Hörers über den Jordan wandert. Nein so schlimm ist es nicht, die Mucke ist weder zum sterben grottig noch schön, einfach nur was zum genießen. Und das kann man bei „Escape“ sehr gut, das Gedankenkarussell ausschalten, zurücklehnen und einfach nur mal abschalten und sich von TWISTED ROSE besäuseln und einlullen lassen. Denn das kann man mit dem Band-Sound sehr gut tun, aber nicht nur das, auch auf Bikertreffen wäre das Album ein Volltreffer. Manche Songs haben sehr viel Potential fürs Radio und Discos, aber leider gibt es keinen öffentlich-rechtlichen Sender der diese Mucke spielen wird, da kein Plattenfirmenboss das bestimmen würde und Rockdiscos sind auch seit Corona Mangelware geworden, falls sie nicht schon davor die Segel gestrichen hatten.

Die Mucke von TWISTED ROSE ist wie eine Marke aus AC DC, GOD’S GIFT, RHINO BUCKET, AIRBOURNE, KROKUS, GOTTHARD und wie sie alle heißen. Mit sehr vielen Riffattacken geht die Band mit einem Rotzlöffel Charme auf den Hörer los der es in sich hat. Die Mucke hat nichts mit Innovation zu tun, wird dafür auch keinen Preis oder Titel abräumen aber gute Laune verbreitet sie trotzdem, egal ob jetzt mit oder ohne Innovation. Wer sich nicht scheut das eine oder andere schon mal wo gehört zu haben kommt mit der Party Mucke von TWISTED ROSE voll auf seine Kosten und wird sehr viel Spaß daran haben.

„Broken Glass“ legt mit viel Tempo und Spielwitz einen vor, „My Rock“ hätte sehr viel Potential für Radio und Disco. „Smiling Upside Down“ wow was für ein rotzfrecher Rocker – auf einem Bikertreff wäre der ein Umsatzbeschleuniger, „Paradise“ baut in der Bridge einen Spannungsbogen auf der im Refrain perfekt abgebaut wird. „Confusion“ hier wird am Anfang Coras Stimme verzerrt was nicht sein müsste, der Rocker ist zu gut für solche Spielerein, „Escape“ ein langsamer und schwerer Blues Rocker. „Addict“ ein flotter Hard Rocker zum Pogen bestens geeignet. „Mute“ geht ein wenig vom Gas und überzeugt dabei, „Tattoo“ glänzt mit einer unterschwelligen Blues Note. „Arms In The Mud“ ein Hit für die Tanzfläche, „Coming Back“ hier ist sie die Ballade auf die man immer wartet. „No Fear“ braucht sehr lange um zu sitzen „Play Me Some Rock“ hier wird wieder mit der Lichthupe die Linke Spur besetzt „Always Me“ noch ein schwerer Blues Rotzer zum Schluß.

Balle

RICK PIERCE GROUP – Brick By Brick

Trackliste:

01. Tick Tock
02. Brick By Brick
03. Only
04. Remember The Bataclan
05. Can You Feel It
06. Love Hate
07. A Storm Is Coming

 

 

 

Spielzeit: 29:02 min – Genre: Hard Rock – Label: Golden Robot Records – VÖ: 21.02.2025 – Page: www.facebook.com/RickPierceGroup

 

Die RICK PIERCE GROUP veröffentlicht ihr Debütalbum mit dem Titel „Brick By Brick“. RICK PIERCE woher kommt mir der Name so bekannt vor, Oha ach ja da war doch mal eine Band mit nur zwei Zeichen die sich im Hard N Heavy Sektor in den 1980ern einen verdammt guten Namen gemacht hat. Die Rede ist von keinem geringerem als Q5 die mit „Steel The Light“ und „When The Mirror Cracks“ zwei obergeile Scheiben am Start hatten und dann 2016 einen zaghaften Versuch eines Comebacks wagten der aber nicht an die Glanztaten heran reichte. RICK war damals an diesen Alben beteiligt aber nicht nur bei Q5 war er zu hören, er war auch ein Gründungsmitglied der USA Hard Rocker von TKO. Und genau dieser Herr PIERCE an den Gitarren steckt hinter dieser Truppe. Unterstützt wird er von Chris James am Mikrofon, Izzy Rehaume (ROTTWEILER, PRESTO BALLET, RONNY MUNROE PROJECT) am Bass und Frankie Rongo (Q5, NIGHTSHADE, THOR) an den Drums.

Im Promotext wird die RICK PIERCE GROUP mit folgenden Worten: „Hard Rock and Metal Fans, get ready“, das ist doch mal ein Spruch der den Beweis anzutreten hat. Ich bin mir aber nicht sicher ob ich meine Erwartungen, wenn ich an „Steel The Light“ und „When The Mirror Cracks“ denke, nicht zu hoch ansetze. Also mal alles aus der Oberstube gewischt und versucht unvoreingenommen an die nur sieben Songs rangegangen.

Als erstes fällt die irgendwie komisch klingende Produktion auf, nicht schlecht aber irgendwie nicht dynamisch und die Becken kommen nicht wirklich natürlich aus den Boxen. Wenn man sich mal an die Produktion gewöhnt hat kommt die Mucke ganz gut rüber. Der erste Song wirkt noch sehr fremd, ab Song zwei stellt sich ein Gefühl der Bekanntheit ein, das klingt genau nach dem was ich erwartet habe. Hier hört man deutlich die Wurzeln von RICK heraus die bei TKO und Q5 liegen. Hier kann der Hörer einen Mix aus Metal Riffing und klassischem Hard Rock erwarten und das wird ab Song #2 nicht mal so schlecht geboten. Der Hauptkern der Mucke liegt bei den großen US Hard Rockern der 80er Jahre und eben den Bands in denen RICK seine Anfänge hatte und Gitarrenspiel aufhorchen ließ. Die Melodien sind allgegenwärtig und mit den Instrumenten stark umgesetzt, Chris‘ Stimme passt wie Eimer auf Arsch oder Auge auf Faust, da hat die Band soweit alles Richtig gemacht. Die Gitarren sind trocken und ohne Schnörkel allerdings zu oft im quakenden Ton unterwegs, der Bass zieht auffällig seine Runden und das Schlagzeug könnte mehr Frequenztiefe vertragen. Mit einer dynamischeren Produktion hätten die Songs noch mehr Druck in allen Lagen, die Gitarren nicht ganz so stark quaken würden, drei bis fünf Songs mehr und eine längere Laufzeit von über 40 Minuten hätte mehr Punkte eingefahren. So bleibt eine solide Leistung der RICK PIERCE GROUP und eben solcher Bewertung mit dem Blick nach vorne das sich beim nächsten Album die Schwachstellen abstellen lassen.

„Tick Tock“ legt gleich mal mit Metal Riffing los, „Brick By Brick“ erinnert an das Debütalbum von Q5 und die alten Alben von TKO. „Only“ vergurkt leider durch eine von den Gitarren zu überladene Produktion, da wäre weniger mehr gewesen – ansonsten ein cooler Song mit Fehlern in der B-Note. „Remember The Bataclan“ erinnert mich sogar ein wenig an die geile Oberhymne „Steel The Light“ von Q5, in der Mitte des Songs wird es mit dem Chor sogar episch, „Can You Feel It“ hier kommt der traditionelle Hard Rocker voll auf seine Kosten. „Love Hate“ ein Hard Rocker mit viel Drama durch die Stimme von Chris in Szene gesetzt, „A Storm Is Coming“ ein ebenfalls dramatischer und langsamer Gewalt Rocker bei dem Chris‘ Stimme nur auf dem rechten Kanals stattfindet und man meint das Echo liegt links, da wäre ein bessere Aufteilung vorteilhafter.

Balle

GOD’S GIFT & THE BKC bei der Rock Nacht im VAZ Burglengenfeld am 21.02.2025

Vor einiger Zeit bekam ich die Ankündigung einer neuen Single der Band GOD’S GIFT, als ich mir das Video dazu ansah dachte ich mir hört sich ganz Dufte an und schaute mir die Internetpräsenz der Band an. Als ich auf der Homepage die Bandmitglieder gesehen habe ist mir erste mal ein großes Oha rausgerutscht und danach dann ein Lacher, kannte ich zwei der Bandmitglieder schon von der AC DC ALL STAR BAND die ich mir im Dezember des letzten Jahres angesehen habe. Jawohl Ja der Leadgitarrenhero Mark T. Wright und Drummer Mike Hartinger waren damals Teil der ALL STAR BAND und konnten mich mit ihrer Darbietung beeindrucken. Also kontaktierte ich die Band ob sie mal vorhaben Live bei mir in der Ecke die Bühnen unsicher zu machen. Mark antwortete mir das sie im Moment noch nach Möglichkeiten und Veranstaltungsorten suchen wo sie auftreten können. Aber er meinte das sie am 21.02.2025 im VAZ in Burglengenfeld bei Regensburg spielen würden. Also fuhr ich die ca. 150 Km bis Burglengenfeld um mir einen Überblick über die Livequalität von GOD’S GIFT machen zu können. Der Abend im VAZ lief unter dem Motto Rock-Nacht und wurde von der Band THE BKC aus der Gegend von Regensburg stammend organisiert. Der Abend versprach mit dem Motto Rock-Nacht genau meine Kragenweite zu sein, und das war er auch.

Den Anfang machten THE BKC, (ausgeschrieben lautet der Name The Beer Killing Company, welch geiler Bandname – ob die auch so wie ich Ehrenmitglieder im AVC sind und auch kurz vor der Ehrendoktor Ernennung stehen) dass Quartet ist 2020 als Coverband FISH N‘ PRICE enstanden und setzt sich mit Oli Fischer Mikrofon und Gitarre, Walter Preis an der Leadgitarre, Dan Breeze am Bass und Tom Fischer an den Drums zusammen. 2021 erschien das von der Band selbst geschriebene gleichnamige Debütalbum das voll mit Heavy Blues / Hard Rock Songs ist. Und genau diese Songs kamen am 21.02.2025 zum Einsatz. Oli besitzt ein sehr raue Stimmfärbung und geht etwa in Richtung Timmy Rough von THE NEW ROSES und konnte überzeugen. Walter machte auch einen sehr guten Eindruck an der Leadklampfe und sorgte mit Oli für starke Heavy Blues / Hard Rock Riffs. Dan am Bass war alles andere als ein Flüsterwillie, der Typ hat einiges in den Fingern wie er beweisen konnte. Drummer Tom bot eine spektakuläre Show und sorgte so für den richtigen Takt aus der zweiten Reihe ohne dabei zu leise zu sein. Die Songs von THE BKC stehen unter dem Leitfaden „Rock N Roll is true Religion“, und das trifft auf ganzer Linie zu, besser kann man diese Spielart fast nicht Live bringen. Allerdings gibt es einen kleinen Kritikpunkt, der daraus besteht das mir viele Passagen, Riffs und Akkordfolgen bekannt vor kamen und ich meinte die so oder so ähnlich schon mal irgendwann und -wo gehört zu haben. Wenn man diesen Kritikpunkt außer acht lässt hat man bei einer Show von THE BKC einen heiden Spaß und kommt in Sachen Rockmucke voll auf seine Kosten. Fehler konnte ich keine hören, einzig das Stageacting könnte mehr und umfangreicher sein, musikalisch merkt man den Jungs ihr Alter und Erfahrung an, da ich keine Fehler feststellen konnte.

www.facebook.com/thebeerkillingcompany

Nach der Umbaupause war dann das Date zwischen GOD’S GIFT und mir an der Reihe, und ich war mehr als gespannt darauf ob es Liebe auf den ersten Takt wird oder ob die Jungs mehr Anläufe benötigen um mich zu überzeugen. Die noch nicht lange existente Band, die aus Regensburg stammt und deren Mitglieder in Österreich, Spanien, Bayern Wald und Regensburg leben, besteht aus Fares Gabriel Hadid am Mikrofon, Mark T. Wright und Daniel Taeger an den Gitarren, Reeve Downes am Bass und dem Stickschwingenden Tier Mike Hartinger. Meine Erwartungen waren sehr Hoch da ich Mark und Mike schon in Action erlebt habe und mich beide mit ihrer Livedarbietung beeindrucken konnten. Also fragte ich mich im Vorfeld ob GOD’S GIFT meine Erwartungen erfüllen können, dass Debütalbum, dass ich schon Probehören durfte und im Spätsommer dieses Jahr veröffentlicht werden soll versprach mir eine Sensation. Ergo Erwartungen und gehörtes Material waren bei mir ein Match und weckten die Neugier auf diesen Abend. Gabriels Stimme haut sowas von rein das man meint eine Abrisskugel hat einen von Hinten weg geräumt. Die Stimmfärbung passt ideal zum Hard Rock den die Band spielt, besser geht es nicht. Gabriels Bühnenpsäsenz ist sehr mächtig anzusiedeln, er beschränkte sich nicht nur auf Raumverteidigung am Mikrofonständer. Er wirbelte auch schon mal den Ständer rum, ging in die Hocke, lief auf der Bühne rum oder interagierte mit den anderen Bandmates und hatte verdammt viel Spaß dabei. Nun komme ich zu Mark, puuhhh ich schrieb in meinem Livebericht zur AC DC ALL STAR BAND das Mark voll einen an der Waffel hat. Das muss ich leider korigieren Mark hat nicht nur einen an der Waffel sondern sehr viele die Positiv und freundschaftlich gemeint sind. Normal kann Mark nicht, der rennt auf der Bühne rum wie ein wild gewordener Duracell Hase auf Speed und XTC, nach der Show fragte ich ihn wo der Schalter bei ihm sei um ihn auszuschalten. Er meinte nur den gibt es nicht und ihn halten Lungentorpedos fit. Aber nicht nur das Stageacting von Mark ist eine Sensation, nein er ist auch ein wirklich begnadeter Gitarrist der sich nicht vor einem der großen Namen verstecken muss, denn er spielt in der Oberliga mit. Der zweite Gitarrist Daniel war keinen Deut schlechter als Mark, er rannte nicht soviel rum, musste er auch nicht. Stilhalten konnte er sich aber auch nicht, denn sein Kopf war immer in Bewegung entweder durch Bangen oder er sah einem der anderen Bandmitglieder zu. Ich fragte mich über die ganze Spielzeit auf welcher Achterbahn Daniel unterwegs war so wie der Kopf rumgewirbelt wurde. Bassist Reeve präsentierte sich nicht so auffällig, er war mehr der dezente Nebendarsteller ohne dabei als Mauerblume auszusehen. Am Bass ist er trotzdem eine Bank die so schnell nichts aus der Ruhe bringt. Dann komme ich zum Tier, fast schon Untier was Mike an den Drumsticks und auf dem Hocker abzieht kann man fast mit Marks Bühnenshow vergleichen nur ohne rumzurennen. Wo der schmächtige Typ die Energie für das verdreschen der Bespannungen hernimmt ist mir schleierhaft. An den Backingvocals ist die gesamte Band ein Volltreffer und bot eine geile Show mit Great Fucking Asskickin Rock N Roll oder wie ich es getauft habe mit Rock N Hard Roll. Wenn die Band dieses Niveau halten kann ohne das die großen Distanzen zwischen den Mitgliedern zum Problem werden wächst eine echte Sensation heran die es weit bringen kann. Leute seit gespannt auf das Debütalbum das im September Geburtstag feiern soll, das Dingens Rockt wie Sau und wer sich selber einen gefallen tun und dabei eine talentierte einheimische noch junge Band unterstützen möchte, die Band ist für jeden Zuspruch oder Konzertbesucher dankbar. GOD’S GIFT reißen sich im wahrsten Sinne des Wortes den Arsch für die Zuschauer und bald auch Zuhörer auf Tonträger auf. Das war auf jeden Fall nicht meine letzte Liveshow von GOD’S GIFT!!! Hier gibt es das Prädikat Balles GEHEIMTIPPP!!!!

www.facebook.com/godsgift.rocks

Text und Bilder: Balle

CRAIG BROOKS – Desolation Freeway

Trackliste:

01. Testify
02. Fading Out Of View
03. End Of The Line
04. Desolation Freeway
05. Modern Love
06. Takes On To Know One
07. Chosen One
08. Don’t Say You Love Me
09. Across The Great Divide
10. Lady Lies

 

Spielzeit: 49:06 min – Genre: ??? – Label: Escape Music – VÖ: 21.02.2025 – Page: www.facebook.com/CraigBrooks

 

CRAIG BROOKS, woher kenne ich denn Namen nur, ach ja da war ja mal eine US AOR Band mit Namen TOUCH bei der CRAIG BROOKS seine Stimmbänder zum vibrieren brachte und Gitarre spielte. Dieser Herr BROOKS ist nun mit einem Soloalbum zurück, dabei sind noch zwei TOUCH Kumpels die ihn an den Instrumenten unterstützten. CRAIG selber übernahm die Vocals, Gitarre, Bass und Keyboards, Unterstützung bekam er durch Mark Mangold am Keyboard, Doug Howard an Bass und Josh Devine an den Drums.

Bleibt CRAIG dem TOUCH Stil der aus US AOR besteht treu oder geht er fremd und wildert in anderen Stilrichtung rum, die kommenden 49 Minuten werden Klarheit bringen wo CRAIGs Reise hingeht. Nachdem das TOUCH Comeback Album „Tomorrow Never Comes“ aus dem Jahr 2021 veröffentlicht wurde fing CRAIG an weitere Songs zu schreiben und aufzunehmen. Das Ergebnis liegt nun in Form von „Desolation Freeway“ vor.

Die Stimme von BROOKS hört sich sehr fein und wohldosiert eingesetzt an, ohne auch nur einen Anfall von Altersschwäche oder Verstaubung zu zeigen. Die Range bewegt sich in einem angenehmen Bereich der sehr gut mit den Songs harmoniert. Die Gitarren sind AOR typisch eingesetzt, ohne sich dabei in den Vordergrund zu drängen folgt Riff auf Riff. Die Keayboards sind mal weiter vorne oder befinden sich einen Schritt hinter den Gitarren dabei aber trotzdem präsent und nicht untergehend. Der Bass macht lautstark auf sich Aufmerksam und die Drums halten sich dezent zurück um nicht einen der Anderen zu überfahren. Im Gesamtmix ergibt sich ein homogenes Bild mit einer druckvollen Produktion.

Auf dem Album vereint BROOKS mehrere Einflüsse zu einem sehr ansehnlichen Ganzen das man sehr gut Hören kann und sich nicht verstecken muss. Geboten wird US AOR der sehr schnell ins Ohr geht und die nötige Eingängigkeit besitzt um nach dem ersten Hördurchgang hängen zu bleiben. Die Gebotenen Songs erinnern oh Wunder irgendwie an TOUCH, TOTO, SURVIVOR, PRISM, FORTUNE, softere TRIUMPH und wie die angesagten Bands der 1980er Jahre hießen, aber auch die 90er und 00er Jahre sind mit AIRKRAFT, ALIAS, WHITE VISION, MYSTIC HEALER und 101 SOUTH dabei um nur einige zu nennen. Irgendwie hat BROOKS schon seinen eigenen Stil aber genau dieser erinnert hier und da mal an die erwähnten Vergleiche, wenn sich das Keyboard mal kurzzeitig in den Vordergrund drängt erinnert es an einen Mix aus TOUCH, ASIA und SURVIVOR. Die Vergleiche sollen nur eine grobe Richtung vorgeben in die das Album geht.

Eine überzeugende Vorstellung von CRAIG BROOKS und seiner Bande aus Kumpels die es verstehen mit ihren Instrumenten umzugehen und auch das was auf dem Notenblatt steht perfekt umsetzen können. So oder so ähnlich kann meinetwegen die musikalische Zukunft von CRAIG gerne aussehen, da hätte ich rein gar nichts dagegen.

„Testify“ ein typischer US AOR Rocker der sehr gut ins Ohr geht, „Fading Out Of View“ in den Strophen gitarrenlastig bis der coole Refrain einsetzt. „End Of The Line“ nein nicht der Hard Rock Klassiker der Kanadier von MINDSTORM sondern ein angenehmer AOR Rocker und Ohrenschmeichler, „Desolation Freeway“ hier werde ich durch das Piano Thema an TOTO erinnert. „Modern Love“ ein traumhafter Rocker im AOR Gewand, „Takes On To Know One“ hier wird es ein wenig heftiger und Rock N Roll lastiger, was dem Song sehr gut steht. „Chosen One“ eine sehr schwermütige Ballade, „Don’t Say You Love Me“ hier ist die Schwermütigkeit weggeblasen. „Across The Great Divide“ ein Rocker mit Spannungsbögen die sich Auf- und Abbauen, „Lady Lies“ zum Abschluss wird nochmal ein Highlight rausgehauen.

Balle

FIRE IN THE RODEO – Fire In The Rodeo

Trackliste:

01. Viper’s Kiss
02. Life In Chains
03. Cupid Have Mercy
04. You Drive Me Crazy
05. Red Hot Spicy
06. Wings Of Freedom
07. Dressed To Kill
08. Fire In The Rodeo
09. Back For More
10. Sweet Memories
11. Ready To Fight (CD only Bonus Track)

Spielzeit: 47:09 min – Genre: Hard Rock – Label: Lions Pride Music – VÖ: 24.02.2025 – Page: www.facebook.com/fireintherodeo

 

Lions Pride Music dieses kleine Luder von Plattenlabel, dass es immer wieder schafft den einen oder anderen Überraschungshit zu landen hat sich den nächsten Asia Export aus Indien geschnappt der auf FIRE IN THE RODEO hört. Zur 2022 gegründeten Band gehören Aciroop Basu am Mikrofon, Suvojeet Das und Shambo Roy Choudhury an den Gitarren, Hrito Chatterjee an den Tasten, Nilavro Gosh an Bass und Dhritiman Som an den Drumsticks.

Für mich alles unbekannte und nichtssagende Namen aber bei den ersten Takten des Openers scheint was großes zu entstehen. Da mir die indische Rockszene bis auf drei Bands – GIRISH AND THE CHRONICLES, BLOODYWOOD und SNRAM – nicht bekannt ist, ist es für mich zwecklos den Promoflyer zu lesen da mir dies nichts sagen wird. Also lasse ich die Musik für sich selber sprechen und die ersten Takte lassen schon mal hellwach aufhorchen.

Die Stimme von Aciroop hat was besonders zu bieten, die ist nicht nur angenehm, nein die besitzt auch eine gewisse Rau- und Versautheit die den Hard Rock dreckig rüber kommen lässt, nicht nur im Sleaze Rock sondern auch im reinen Hard Rock wildernd bringt die Stimme viel Dreck ins Spiel. Die Stimme hört sich irgendwie an wie das geklonte Kind von und mit JESSE STRANGE Genen im überfluss. Ich ertappe mich wie ich immer wieder denke „schau dir die kleine S.u an was der mit seiner Stimme anstellt“, ich sollte im Verstärker einen Geilomat einbauen, der auf Knopfdruck automatisch die Lautstärke ins Maximum setzt. Aber nicht nur die Stimme kann überzeugen, auch die Gitarrenarbeit ist recht gut geworden und zeigt hier und da ernsthaft Zähne die irgendwann mal verschiedenen Gitarristen in den 80er Jahren gewachsen sind und die ab da dann als Virtuosen oder beste Gitarristen seit XYZ galten. Jawohl die Gitarrenfraktion könnte ungelogen aus Mitte der 80er Jahre stammen. Das Keyboard hält sich dezent aber effektvoll im Hintergrund auf um bei Bedarf mal in den Vordergrund zu treten. Der Bass macht das was er soll, er wummert vor sich hin und gibt den Ton vor, das Schlagzeug wurde weiter in den Hintergrund gemixt was diesem aber keinen Abbruch beschert, sondern der Stickschwinger sorgt selbst im Hintergrund für wirbel und oha Effekte.

Der Stil bewegt sich im sehr stark an den 1980er Jahre Größen angelehnten Hard Rock der besten Schule, schon der Opener annimiert die Endstufe mit voller Leistung zu belasten und die Mucke bei voller Lautstärke zu genießen, dass selbst meine großen Quadral Standboxen ins schwitzen kommen könnten. So ist es auch bestimmt kein Wunder das ich Vergleiche zu DIO, ZED YAGO, GREAT WHITE, WINGER, DOKKEN, DEF LEPPARD, TRIUMPH, 220 VOLT, SCORPIONS, RATT, MÖTLEY CRÜE, AUTOGRAPH, AXE ziehe, aber auch ASPHALT BALLET, JESSE STRANGE, BATON ROUGE oder HEAVENS EDGE das sind nur ein paar wenige von vielen die es drauf hatten geile Mucke zu machen. Genau in diese Kerbe hauen auch FIRE IN THE RODEO mit ihrem Hard Rock rein, weder schlechter noch besser, sondern auf dem selben Niveau agiert die Band aus Asien.

Eins zeigt sich mal wieder deutlich, wie viel sehr hohes Potential in Musikern, egal aus welchem Erdteil die auch kommen, steckt – vor allem in noch unbekannten Musikern die nicht das Glück haben entdeckt zu werden oder durch ein noch so kleines Plattenlabel auf Tonträger veröffentlicht zu werden. Gebt diesen Musikern eine Chance, die haben es drauf und verdient wenigstens einmal probe gehört zu werden.

„Viper’s Kiss“ ein kräftiger Opener der den Hörer gleich mal in Alarmbereitschaft versetzt – nicht zum davon laufen, nein den Lautstärkeregler Richtung rechten Anschlag zu treiben, „Life In Chains“ ein flotter haudrauf Chaosrocker, hier beweisen die Inder das sie das Chaos perfekt händeln können. „Cupid Have Mercy“ hier zeigt die Band ein Gespür für genialität, der Song haut mit seiner göttlichen Melodie und Umsetzung volles Rohr in die Synapsen – ein endgeiler Rocker der Potential für die vorderen Plätze der Top Tens hat, „You Drive Me Crazy“ hier muss ich irgendwie vom Riffing her an das Debütalbum von DIO denken, wenn der Gesang einsetzt wird ein weiteres Highlight aus dem Song und die Ähnlichkeit zu DIO ist weg – bis die Gitarren wieder volles Rohr feuern. „Red Hot Spicy“ hier kommt der Sleaze Rock voll raus und denn können die Jungs auch nicht nur Hard Rock, „Wings Of Freedom“ hier muss ich beim Gitarrenintro wieder an DIO denken, eigentlich während des gesamten Songs kommen angenehme Erinnerungen an DIOs Debütalbum aber auch irgendwie ZED YAGO, was ein geiler Song. „Dressed To Kill“ der Song ist in den Strophen BEASTIE BOYS like – fast schon mit Rapeinlagen – im Refrain ist es ein Hard Rocker, „Fire In The Rodeo“ geht ohne Spielerei gleich wieder besser ins Ohr. „Back For More“ hier denke ich unweigerlich an RATT, „Ready To Fight“ bis Minute vier eine Ballade, während der letzten zwei Minuten geht Nachbars Lumpi voll ab.

Balle

RAY OF LIGHT – Salute

Trackliste:

01. Falling To Pieces
02. Ray Of Light
03. Alive
04. City Of Angels
05. Stand Up
06. Best Of Me
07. Fallin From Grace
08. Frontline
09. Last Day
10. How Long

 

Spielzeit: 42:21 min – Genre: Hard Rock – Label: Baysis Media – VÖ: 14.02.2025 – Page: www.facebook.com/RayOfLight

 

So nach dem schwedischen Metal Brecher von DYNAZTY erst mal durchatmen und den Fuß mit RAY OF LIGHT vom Gas nehmen. RAY OF LIGHT werden im Promotext als neuer Stern am Himmel angekündigt, boah das sind starke Worte die den Beweis antreten müssen. Also wird sich zeigen ob es ein neuer Stern am Firmament wird der hell strahlt oder nur eine kleine Schnuppe die schnell verglüht.

Zu RAY OF LIGHT gehören Gregg Cormack am Mikro, Jörg Wartmann an Gitarre, Thomas Bauer an Bass und Stephan Bayerlein spielt den Stickschwinger. Robby Boebel war damals als Mitgründer von RAY OF LIGHT ein Teil der Band bis er schwer erkrankte und kurze Zeit später dann verstarb. Ein Schicksalsschlag für die neue Band der erst mal verdaut werden musst und mit dem Gitarristen und Produzenten Jörg Wartmann, dem weiterbestehen von RAY OF LIGHT steht das Debütalbum im Andenken von Robby bereit. Um sich seinen Namen in der Szene zu machen und als heller Stern am Himmel zu leuchten und somit Robby noch ein Stück näher zu sein. FRONTLINE also ist der gemeinsame Nenner von RAY OF LIGHT, da bin ich ja mal gespannt wie sich RAY OF LIGHT präsentieren werden, also auf Play des Players gedrückt und aufmerksam zugehört.

Wenn Gregg seine Stimme das erste mal hören lässt sind gemeinsame Nenner zu FRONTLINE erst mal vom Tisch, den diese Stimme hat nichts mit der von Stephan Kaemmerer zu tun, war Stephans Stimme sehr hoch und filigran so ist Greggs Stimme das genaue Gegenteil. Gregg verfügt über einen Touch der tiefer ist und dazu noch verdammt viel Rauheit und Dreck beinhaltet die an Larry Baud (RED DAWN), John Francis (AFTER HOURS und EDGE OF THE BLADE) und ein wenig an Kal Swan (LION, BAD MOON RISING und DOUG ALDRICH) erinnert. Die Gitarren kommen Hard Rock typisch aus den Boxen und können für Akzente sorgen, mal ein wenig moderner wie beim Opener angehaucht oder traditionell befindet sich alles im grünen Bereich. Die Gitarren kommen mit mehr Schmackes aus den Boxen, die befinden sich weiter im Vordergrund und wirken dadurch härter als bei FRONTLINE der Nenner ist auch futsch. Der Bass geht leider fast unter und spielt nur eine Nebenrolle. Die Drums sorgen dafür für den richtigen Antrieb von hinten und überzeugen wie die Stimme und Gitarren. Wer hier auf Keyboardteppiche wie bei FRONTLINE hofft wird nicht fündig werden, dieser Umstand macht aber rein gar nichts und sagt auch nichts über die Qualität von RAY OF LIGHT aus.

Im Pressetext steht als Vergleich FRONTLINE und PRETTY MAIDS, dem stimme ich so nicht zu, PRETTY MAIDS auf keinen Fall – dafür fehlt der Skandi Touch. Bei FRONTLINE kann man mit viel wohlwollen noch bedingt zustimmen, ich sehe allerdings mehr Parallelen nicht nur durch die Stimme sondern auch bei der Ausführung bei RED DAWN und AFTER HOURS. Wer schon immer auf ein zweites RED DAWN Album gewartet hat, hier ist es in Form von RAY OF LIGHT, ist schon echt krass das ich bei einer fest in deutscher Hand befindlichen Band denke ich habe ein zweites Album der US-Legende RED DAWN im Player. Das sollte jetzt normal fast ein Ritterschlag für RAY OF LIGHT sein, ob dies dann wirklich zutreffend ist soll jeder für sich selber entscheiden, auf jeden Fall ist das Dingens bestens für jeden Hard Rocker geeignet der nicht auf 0815 Hard Rock von der Stange steht. Denn davon sind RAY OF LIGHT um Lichtjahre entfernt und bieten echt sehr guten Hard Rock aus Deutschland.

Den Anfang haben RAY OF LIGHT schon in der Tasche, der Stern steht am Himmel, für das hell leuchten fehlen leider noch so um die 15-20%. Wenn die Band beim zweiten Album diese noch irgendwo raus quetschen und die Produktion dynamischer ausführen kann klappt es mit dem Stern der nicht nur hell strahlt sondern auch blendet wenn man in den Nachthimmel sieht. Ich sage nur Servus „Salute“ wo hast du dich so lange versteckt, dafür gibt es keinen Grund.

„Falling To Pieces“ macht gleich mal einen anständigen Eindruck zum Albumeinstieg „Ray Of Light“ ein cooler Hard Rocker mit viel Melodie und catchy Refrain. „Alive“ geht gleich mal ins Ohr hier kommt viel Feeling mit den Backing Vocals auf, „City Of Angels“ hier arbeiten die Jungs mit viel Drama. „Stand Up“ ein starker Rocker der im Refrain erst so richtig sein Potential entfaltet, „Best Of Me“ schweres Gitarrenbrett mit Greggs geilen Vocals ergibt ein weiteres Match, der Song ist ein Hit. „Fallin From Grace“ der bracht ein paar Anläufe bis er sitzt, „Frontline“ hier werfen die Jungs mit zuckersüßen Melodien um sich, befindet sich noch weit von der Kitschgrenze entfernt. „Last Day“ der passt nicht wirklich ins Bild der anderen Songs, beim Refrain stimmt alles nur in den Strophen klingt es nicht rund, „How Long“ oh welch Wunder, die Keyboards melden sich sehr laut zu Wort, ansonsten ein vernünftiger Rocker der was kann.

Balle

DYNAZTY – Game Of Faces

Trackliste:

01. Call Of The Night
02. Game Of Faces
03. Devilry Of Ecstasy
04. Die To Survive
05. Fire To Fight
06. Dark Angel
07. Fortune Favors The Brave
08. Sole Survivor
09. Phoenix
10. Dream Of Spring
11. Mystery

Spielzeit: 42:24 min – Genre: Power Metal – Label: Nuclear Blast Records – VÖ: 14.02.2025 – Page: www.facebook.com/dynaztyband

 

Die schwedischen Metaller, um den charismatischen Frontmann Nils Molin, DYNAZTY sind mit ihrem neunten Album zurück, ich bin mehr als gespannt ob sich neben dem Label noch etwas geändert hat. Vor über zwei Jahren konnten DYNAZTY mit ihrem damaligen Album „Final Advent“ bei mir volle Punktzahl abräumen, gelingt dieser Wurf nochmal, das wird die nächste knappe dreiviertel Stunde zeigen.

Ich habe mir im Vorfeld mit Absicht keine der veröffentlichten Singles angehört, der Grund ist ganz einfach, für mich stand fest wenn mir keiner die Rezi streitig macht das ich diese übernehmen werde und das sich kein Titel im Vorfeld in die Gehirnwindungen festkrallen kann den ich dann nicht mehr aus der Birne bring. Also höre ich jetzt das Album zum ersten mal.

Zu DYNAZTYs Line Up gehören immer noch Nils Molin der Stimme von DYNAZTY (aber auch AMARANTHE und NEW HORIZON), an den Gitarren Love Magnusson und Mikael Lavér, Jonathan Olsson am Bass und Georg Härnsten Egg an den Drums.

Nils singt und shoutet sich wie auf allen Vorgängern schon gehört und vorgeführt souverän durch das Album ohne sich auch nur einen Anfall von Schwäche an kennen zu lassen. Der Mann hat Gold in der Stimme und das nicht nur im Studio, Live kann Nils genauso mit seiner Stimme umgehen. Die beiden Gitarrenschwinger hauen die Riffs mit einer Leidenschaft unters freudig wartende Volk das es ein Wunder ist das beide nicht alle anderen bügeln. Der Bass wummert auch genussvoll vor sich her und die Drumfraktion haut die Felle und Trommeln zu Klump um dafür zu sorgen das alles und jeder vor dem Schlagzeug in Deckung geht.

Der Sound ist wie seit Jahren, seitdem DYNAZTY von Hard Rockern zu Power Metallern mutiert sind gewohnt catchy ohne dabei zu cheesy zu sein, mit sehr geilen Melodien und Akkorden, die so oder in ähnlicher Weise bestimmt schon 1000de Male bei anderen Verwendung fanden. Da ich kein Musiker bin kann ich da auch nicht soviel über die Akkordfolgen aussagen, ich kann nur sagen das mir das gebotene irgendwie aber auch wieder nicht bekannt vorkommt. Ob dies nun von einem Vorgängeralbum der Band ist oder schon in der Vergangenheit Verwendung fand kann ich nicht mit Sicherheit aussagen. Egal ob nun oder nicht, die Mucke haut rein und das auf eine sehr sympathische Art und Weise, wer DYNAZTY bis jetzt ignoriert hat sollte unbedingt mal Probe hören, denn was die Jungs auf ihren Alben zu bieten haben ist ein echtes Melodic Feuerwerk im Hard Rock zur Anfangszeit und Power Metal Bereich. Kann man es besser – ich beantworte es mit einem klaren nein, ähnlich und auf eine andere Art bestimmt ja, aber so rotzfrech wie DYNAZTY seit ihrem ersten Album 2009 Unterwegs sind ist schon einen Respekt wert.

Ich wäre für eine ausgedehnte Tour de Metal bestehend aus DYNAZTY, SACRED und SIX FOOT SIX, die Drei wären das ideale Ratpack für eine Tripple-Headliner Tour. DYNAZTY machen das was sie können einen Metalbrecher verbrechen der es auf eine Spitzenwertung bringt, ob nun das SACRED Debütalbum oder „Game Of Faces“ das Rennen am Jahresende um die höhere Platzierung in meinen Poll machen wird kann ich jetzt noch nicht beantworten, beide Alben sind verdammt stark und parade Beispiele für endgeilen Metal Made in Schweden.

„Call Of The Night“ steigt am Anfang dramatisch ein bis das kurze Intro vorbei ist – aber dann hauen die Schweden voll auf den Putz, „Game Of Faces“ versetzt den Hörer gleich mal eine saftige Stereowatschen der guten Laune, ein Brecher der nur aus Skandinavien stammen kann. „Devilry Of Ecstasy“ frisst sich gewohnt schnell und melodisch in die Trommelfelle, „Die To Survive“ hier zeigt die Band das sie auch epische Momente perfekt mit ihrem Sound zu einem Highlight verbinden können. Mit „Fire To Fight“ haut die Band das nächste Highlight raus, was für ein Song würde sich gut in den Discos machen, „Dark Angel“ hier gibt es Metal mit ABBA Vibes voll in die Fresse. „Fortune Favors The Brave“ hier kommt nochmal ein Hybrid aus Epic Melodic und Power Metal der als Hit durchgeht, „Sole Survivor“ hier muss ich ein wenig an SIX FOOT SIX denken, das Ding schlägt ein wie eine Atombombe. „Phoenix“ geht im vollen Galopp auf jede Synapse los die es nicht in Sicherheit schafft, „Dream Of Spring“ hiermit wird die Taschentuch benässende Gruppierung mit viel Drama bedient, „Mystery“ gibt nochmals ein Highlight zum Schluss ab.

Balle

ANDY SUSEMIHL – Mihlstones

Trackliste:

01. The Freakshow
02. King For A Day
03. End Of The Road
04. Breaking The Silence
05. Summertime Blues
06. En Route To Babylon
07. Television Lullaby
08. No Disguise
09. Going Home
10. Higher
11. Your Life
12. Of Fools & Liars
13. Wasteland
14. End Of The Road Slight Return

Spielzeit: 52:17 min – Genre: (Hard) Rock – Label: SM Noise Records – VÖ: 07.02.2025 – Page: www.facebook.com/andy.susemihl

 

Der deutsche Gitarrenvirtuose ANDY SUSEMIHL treibt seit 1987 sein Unwesen in der Rock und Metalszene und war unter anderem im Laufe der Zeit schon für Größen wie SINNER, U.D.O., REECE, BANGALORE CHOIR und auch unbekannteren Bands wie etwa MR. PERFECT und seit 1995 Solo tätig. Mir ist der Name ANDY SUSEMIHL schon länger geläufig, allerdings habe ich es bis zu diesem hier vorliegenden Album nicht geschafft mir ANDY mal genauer anzuhören geschweige den die Zeit genommen einmal in das Material rein zuhören. Wenn ich mir „Mihlstones“ so anhöre keimt in mir der Verdacht auf das ich was verpasst haben könnte. Aus diesem Grund das ich jungfräulich an den Namen ANDY SUSEMIHL herangehe kann ich nicht aussagen ob sich was gegenüber den Vorgängern geändert hat. Ja und es gibt jetzt bestimmt Stimmen die behaupten werden das so was zur Recherche dazu gehört, sicher kann man das so sehen aber da dies ein reines Hobby ist und ich keinen Cent an meiner Schreiberei verdiene kann und will ich im Vorfeld einer Rezi nicht den gesamten Backkatalog eines Künstlers/Band durchackern. Anders sieht es aus wenn sich Alben unter meinen Tonträgern befinden und ich mir die nochmal kurz ins Gedächtnis rufe, nicht so bei ANDY, da lasse ich das ganze Geschehen ohne Vorurteil auf mich zukommen. Ja ich weiß das es seit dem es Streaming gibt sehr einfach ist Alben von Künstlern/Bands anzuhören, nur will ich dafür kein Geld ausgeben für etwas was mir nicht gehört und die Qualität des Sounds bei weitem nicht dem entspricht was man auf Tonträgern hören kann, egal ob MP3 oder HD Streaming, da bin ich Old School, will beim hören etwas in der Hand haben und im Booklet schmökern.

Während ANDY auf den Vorgängeralben mit Gastmusikern aus der Szene arbeitete, wurde „Mihlstones“ komplett von ANDY selbst in Eigenregie und als Personalunion eingetütet. An manchen Stellen gleicht das Album den beiden Soloalben meines Kumpels BEN SOLLBERGER und geht auch vom Sound in die Richtung der späten 1980er bis in die ganz frühen 1990er bis NIRVANA für den Absturz der traditionellen Rockmucke sorgte. Manche Melodiebögen oder Akkordfolgen die ANDY verwendet klingen sehr bekannt aber dabei nicht kopiert sondern irgendwie bekannt ohne genau definieren zu können von wem oder auf welchem Album man das so ähnlich schon gehört hat. Es kommt Songwriting der alten Schule der goldenen Zeit des Rock bis in den Heavy Metal der 1980er Jahre zum Einsatz das selbst den letzten Skeptiker, der meint „Rockmusic Is Dead“, überzeugen sollte. Mich hat das Album ab den ersten Takten in einen Bann gezogen, was kein Wunder ist da ich die 1980er in all seinen Facetten, kunterbunten Farben und allen Ups and Downs mit erleben durfte, und an das ich mich immer wieder gerne erinnere. ANDY schafft es mich über das gesamte Album gedanklich in die 1980er Jahren zu versetzen und das will was heißen, das muss erst mal ein Künstler/Band schaffen das man über 50 Minuten lang an die absolut geilste Zeit denkt die man erleben durfte. Das schaffen heute nicht mehr viele, wenn dann nur wenn ich einen der alten Tonträger oder meine Lieblingsradiostation „Munich’s Hardest Hits“ höre.

Die Einmann Armee ANDY SUSEMIHL hat die Produktion mit einem knackigen allerdings modern und sterilen Sound ausgestattet, dies ist aber der einzige Hinweis das es sich um ein Album der Gegenwart handelt. An den Instrumenten geht alles in Ordnung einzig die Drums hören sich nach Computer an, die Stimme erinnert in manchen Momenten an Fred Hendrix von TERRA NOVA. Den Stil kann man ohne schlechtes Gewissen als Rock über Melodic Hard Rock bis in den reinen Hard Rock bezeichnen. Dieser (Hard) Rock überzeugt ohne einen Anflug eines Zweifels aufkommen zu lassen und bewegt sich irgendwo zwischen deutschem Melodic Hard Rock der Vergangenheit und Bands wie SCORPIONS, SINNER bevor es metallisch wurde, den ersten DOMAIN Alben, ein wenig NL Einfluss von TERRA NOVA, US Einfluss von VAN HALEN, BANGALORE CHOIR da und UK Einfluss der Marke DEEP PURPLE und DEF LEPPARD da aber auch softeren Rock. Diese Einflüsse machen sich in ANDYs Gewand sehr gut und verdammt viel Spaß.

„The Freakshow“ ein intensiver Rocker mit ganz leichtem Prog Einschlag, „King For A Day“ eine Ballade mit sehr viel Gefühl fürs wesentliche. „End Of The Road“ auch mit sehr viel Gefühl und einer geilen und hypermelodischen Leadgitarre die sich während der Strophen im Halbfeld befindet und erst im Refrain etwas lauter wird, „Breaking The Silence“ erinnert mich an eine coole Mixtur aus SCORPIONS, SINNER, KHYMERA und BANGALORE CHOIR. „Summertime Blues“ hier läuft die Gitarre Gefahr der Stimme den Rang abzulaufen – die sechs Saiten hauen mit bekannten Bausteinen aber effektvoll durch bis in die letzte Ecke der Oberstube, „En Route To Babylon“ geht nicht baden wie die antike Stadt im Orient, ein cooler und wieder sehr gefühlvoller Rocker. „Television Lullaby“ ein verträumter Rocker der als Hybrid aus Rocker und Powerballade durchgeht, „No Disguise“ zieht seine auffälligen Bahnen irgendwo in der Stratosphäre. „Going Home“ wieder ein verträumter Rocker mit viel Drama inszeniert, „Higher“ regt zum Nachdenken an ob das alles Richtig ist was auf unserem Planeten und auch in Deutschland gerade abgeht. „Your Life“ ein gemütlicher Rocker der lässig aus der Anlage läuft, „Of Fools & Liars“ ein wenig Blues Riffing gepaart mit leichten Rock N Roll Vibes und ANDYs Charme bringt ein Match. „Wasteland“ hier meinte ANDY er muss den Hörer mit einem Hard Rocker aufwecken (aber ich habe ein Nachricht für ANDY: „Deine Mucke ist weder langweilig noch öde, und du musst den Hörer nicht aufwecken“), „End Of The Road Slight Return“ ein von der Stimmung dramatisches Instrumental – hätte gut zu einer Szene von Miami Vice oder einen Actionfilm in dem der Titelheld einen Heldentod stirbt gepasst.

Balle

TORA TORA – Surprise Attack (RG-Zeitmaschine)

Trackliste:

01. Love’s A Bitch
02. 28 Days
03. Hard Times
04. Guilty
05. Phantom Rider
06. Walkin‘ Shoes
07. Riverside Drive
08. She’s Good She’s Bad
09. One For The Road
10. Being There

 

Spielzeit: 39:05 min – Genre: Hard Rock – Label: A&M Records – VÖ: 1989 – Page: www.facebook.com/ToraToraBand/

Nachdem die GUNNERS im Jahr 1987 die Hard Rock Welt über Nacht mit ihrem Debütalbum „Appetite For Destruction“ auf den Kopf stellten und von 0-200 an die Spitze rasten, WHITESNAKE ihren Megaseller „1987“ unter Volk brachten, DEF LEPPARD mit ihrem Comeback-Album „Hysteria“ ein Hysterie auslösten, waren das noch Zeiten in denen anständige Rock Mucke Salonfähig war und nicht aus den Öfftis auf Ewig verbannt wurde. Genau zwei Jahre später im Jahr 1989 trat eine Band junger Wilder-Rocker ihren Feldzug an um die Welt platt zu machen. Die Rede ist hier von der aus Memphis stammenden Band TORA TORA die mit ihrem Debütalbum „Surprise Attack“ ordentlich Staub aufwirbeln konnten. Und ja in diesem Jahr fing noch eine Chaos Kombo an den Rockzirkus umzukrempeln und auf den Namen DANGEROUS TOYS mit ihrem gleichnamigen Debütalbum hörte, die in das selbe Rohr bliesen wie auch die GUNNERS und TORA TORA, aber auch ALICE COOPER veröffentlichte 1989 den Brecher mit dem unpassenden Titel „Trash“, weder ALICE, DANGEROUS TOYS und auch TORA TORA waren alles andere als schlecht oder Eintagsfliegen. Nein es kam anständiger Melodic Hard Rock oder wie im Fall von den TOYS und TORA sehr dreckiger Hard Rock der Duftmarke GUNNERS, aber auch ASPHALT BALLET, LION und noch viele mehr die zur damaligen Zeit diesen Sound bis zur Perfektion trieben aus den Boxen gezockt. TORA TORA hatte dabei keinen Grund sich hinter irgendeinem großen Namen der sich schon etabliert hatte verstecken zu müssen. Richtig frech und vorlaut mit einem dreckigen und versauten Charme machte TORA TORA ein Fass auf das es selbst heute noch mit jedem aufnehmen kann.

TORA TORA bestand im Jahr 1989 aus Anthony Corder am Mikro, Keith Douglas an den Gitarren, Patrick Francis an Bass und John Patterson an den Sticks die den Takt schlugen. Gibt es auf „Surprise Attack“ einen Minus-Punkt oder Grund zum Meckern, nicht wirklich, nur wenn man pingelig ist oder den Klugscheißer und Spielverderber spielen möchte ist die doch magere Laufzeit von nicht mal 40 Minuten nicht mehr 21. Jahrhundert like, gehörte damals aber zum guten Ton nicht über 40 Minuten zu kommen. Aber Egal ob nun knappe 40 oder 50 Minuten das Album haut einem alles aus der Birne was an Negativität in der Oberstüblichkeit für Sorgen oder Trübsal sorgte und jetzt immer noch sorgt könnte.

TORA TORA schafften mit diesem Album den Einstieg in die Top 50 der US Billborad 200 Charts und rollten damit das Feld gewaltig auf. Die Produktion hat selbst jetzt 36 Jahre nach VÖ immer noch Bumms, ohne dabei antiquiert oder angestaubt zu klingen, und sorgt dafür das es die Matte bei voller Lautstärke nach hinten weht ohne das die über die ganze Länge des Albums (ausgenommen bei den Ballade) auch nur einen Millimeter nach vorne fällt.

Angesagt ist grooviger Hard Rock mit sehr viel Druck und der richtischen Portion Melodie ohne dabei zu soft zu werden sondern sich immer im GUNNERS und Co Stil durch die zehn Songs zu rocken als wenn es keinen Morgen geben würde oder Teufel hinter der Seele mit sieben Meilenstiefeln her wäre. Die Stimme von Anthony befindet sich auf einem Kratzlevel von Axl Rose, Jason McMaster (DANGEROUS TOYS), auch Jesper Binzer von D-A-D und keinem geringerem als Travis Mitchell von den Kanada Rockern MINDSTORM, mit der perfekten Mischung aus kratzen, shouten und den Dreck ablassen. Die Gitarren hauen die ebenfalls vor Dreck triefenden Licks aus den Tonabnehmern der E-Axt. Am meisten Ähnlichkeit weist die Gitarrenarbeit mit ASPHALT BALLET, DANGEROUS TOYS und den unvergleichlichem Debüt der GUNNERS auf, ohne dabei wie ein Klon oder eine Kopie zu wirken. Vielmehr reihten sich TORA TORA in die Riege der jungen wilden Bands ein die es nicht leicht hatte aber einen Sound drauf hatten der seines gleichen suchte und sich immer noch viele Bands auf der Suche danach befinden. Der Bass ist alles andere nur kein Hintermann der leise und dezent vor sich hin wummert, nein der bricht so was von durch das es von überall her drückt wie Sau. Dann hatte man noch das Schlagzeug das auffällig ausgeführt wurde, John wusste damals wie er sich ins rechte Licht rücken konnte.

So schafften TORA TORA mit ihrem Debütalbum, wie auch DANGEROUS TOYS, zwei Jahre später ASPHALT BALLET und die GUNNERS, wenn der Blues mit rein spielt erinnert es an das Zweitwerk von TANGIER. ein Debüt für die Ewigkeit einzuspielen. Wer jetzt nicht sofort den Re-Release des französischen Labels Bad Reputation ordert verpasst einen Klassiker der in einem Atemzug mit den damals in der LA Szene etablierten großen Namen genannt werden sollte. Es kann nur ein Fazit geben, für „Surprise Attack die ultimative Pflichtkaufempfehlung.

„Love’s A Bitch“ fängt mit einem Rock N Roll(igen) Grundton an, „28 Days“ erinnert an „Welcome To The Jungle“ nur ein wenig gemässigter. „Hard Times“ glänzt mit Blues Riffing – erinnert mich an TANGIER aus dem gleichen Jahr, „Guilty“ schuldig im Sinne der Angklage einen Superhit verbrochen zu haben – der hat heute noch sehr hohes Potential die Tanzflächen der Discos wegen Überfüllung zu schließen. „Phantom Rider“ fängt als ruhige Ballade an und steigert sich etwa ab der Mitte zu einem Hybriden aus Powerballade und Rocker, „Walkin‘ Shoes“ hier wird es wieder Rock N Roll lastig mit viel Dreck. „Riverside Drive“ ein Hard Rocker wie er sein sollte „She’s Good She’s Bad“ geht in die Richtung von „Guilty“ macht sehr viele Punkte in allen Bereichen. „One For The Road“ hier kommen die GUNNER Parallelen wieder zum Tragen, „Being There“ macht als Ballade das Licht aus.

Balle

SPIDERS – Sharp Objects

Trackliste:

01. Rock N‘ Roll Band
02. Sweet Boy
03. What’s Your Game (Miss Insane)
04. Fun In The Sun
05. Schizoid
06. Mess With My Emotions
07. Too Hard For You
08. Valentines
09. Life Mission
10. Love Yourself To Death
11. Would You Miss Me

Spielzeit: 34:13 min – Genre: Classic Glam N Roll – Label: Wild Kingdom Records – VÖ: 14.02.2025 – Page: www.facebook.com/wearespiders

 

In der Redaktionsliste tauchte das neue Album „Sharp Objects“ der schwedischen Rock Band SPIDERS auf, veröffentlicht wird es auf dem schwedischen Label Wild Kindom Records. Mir waren beide völlig unbekannt, in der Liste wurde das Genre als Rock angegeben – wie jeder weiß kann das Prog, Punk, Avantgarde oder sonst welche Unterart des Rock sein. Also fragte ich beim Garagenoberguru Julian nach ob es sich um normalen Rock oder irgendeine Spielart handelt, der Link zum Video den ich bekam sagte aus das es sich um meine Kragenweite handelt, also trug ich mich ein.

Zur Band, die ihr viertes Album in den Startlöchern hat, gehören Ann-Sofie Hoyles an Mikrofon und Mundharmonika, John Hoyles an Mikrofon und ebenfalls mit Rickard Hellgren an den Gitarren, Olle Griphammar an Bass und Oskar Brindmark an den Drums. Also los geht es und gecheckt ob es ein Schwedenhappen ist oder in eine andere Richtung geht. Ich als bekennender Anhänger schwedischer Rock bis Melodic Metal Musik bin mehr als gespannt auf den Output von den SPIDERS.

Als erstes fällt die kräftige Stimme von Ann-Sofie auf, die zu jedem Zeitpunkt überzeugt und weiß wo sie sich befindet. Die Stimmlage befindet sich auf einem Level das weder nervt noch sonst irgendwie störend in Erscheinung tritt. Die beiden Gitarren hauen die Riffs ohne jegliches Schamgefühl raus, in etwa so wie in den 70er Jahren. Der Bass ist Produktionsbedingt nicht so deutlich hörbar. Das Schlagzeug ist weder Auffällig noch Dezent ausgeführt und setzt hier und da mal Glanzpunkte. Allerdings ist die Produktion eher mitten- und höhenlastig, der Bass findet fast nicht statt, leider ist dieser Umstand schade da mit mehr Schmackes in den unteren Frequenzen das ganze noch besser klingen würde. So reiht sich die Produktion in die klassische Ausführung des Sounds ein.

Der Classic Rock von den SPIDERS orientiert sich sehr stark an die Rock Szene der 1970er bis in die Mitte der 1980er Jahre und vermischt dabei Classic Rock mit Rock N Roll und Glam Note. Das Ganze geht in etwa die Richtung SUZIE QUATRO, HELEN SCHNEIDER, THE RUNAWAYS, GIRLSCHOOL, ADAM ANT AND THE ANTS aber auch neuere Vertreter wie die Schweden THE HELLACOPTERS, FREEDOM oder JANINA JADE. Bei der Ähnlichkeit zu den US und UK Künstlern muss man bemerken das die Skandiwurzeln überwiegen und deutlich wird das man ein skandinavische Band hört die sich im Classic Rock austobt und dabei eine mehr als anständige Figur abgibt. Ab und zu lassen die Gitarren auch mal psychedelische Riffs ab die aber nicht störend wirken sondern Abwechslung bieten.

Wer auf Classic Rock steht, der zudem mit Rock N Roll und Glam vermischt wurde und das ganze nicht zu eng sieht wird mit dem Album „Sharp Objects“ von den SPIDERS mehr als nur glücklich werden. Wer einfach Mucke bevorzugt die weder hektisch noch konventionell ist wird bei den Schweden ebenfalls fündig. Wenn die Produktion ein dynamischeres Frequenzbild hätte wären mehr Punkte drin gewesen, so ziehe ich einen ab.

„Rock N‘ Roll Band“ haut einem gleich mal die Riffs um die Ohren, „Sweet Boy“ geht voll an die SUZIE QUATRO Fraktion – hört sich dabei ganz gut an. „What’s Your Game (Miss Insane)“ hier muss ich an SHAKIN‘ STEVENS und seiner Ausführung des Rock N Roll denken – nur das sich die SPIDERS mehr im Rock den im Pop befinden, „Fun In The Sun“ ein klassischer Rocker mit Glam Note aufgewertet. „Schizoid“ zieht den Hörer gleich in eine positive hypnotische Dauerschleife, „Mess With My Emotions“ ich glaube ich sitze in einer Zeitmaschine die mich ins Jahr 1977 zurück versetzt hat. „Too Hard For You“ hier gibt es wieder Classic Glam N Roll auf die Ohren, „Valentines“ hier denke ich an eine SMOKIE Version aus Schweden. „Life Mission“ wow was für ein frecher Classic Rocker – das Ding hat sehr viel Potential „Love Yourself To Death“ geht sofort ins Ohr und verbreitet dabei sehr gute Vibes „Would You Miss Me“ der Song der am schwersten zu verdauen ist, wenn man ihm die Gelegenheit gibt entfaltet sich sein volles Potential sehr schnell.

Balle