BEG BORROW & STEAL – Push And Shove (RG Zeitmaschine)

Trackliste:

01. Deep Down & Dirty
02. No Reason Why
03. Step Back
04. Hide
05. Shake
06. Gave You My Heart
07. Simple Heart
08. Angels
09. Nickie
10. Hearts On Fire

 

Spielzeit: 39:25 min – Genre: Melodic Heart Rock – Label: Steelheart Memories – VÖ: 2017 – Page:

Dieses Album wurde vom aus Italien stammenden Label Steelheart Memories unter dem Zusatz „Lost US Juwels Collectors Series Vol. 4“ veröffentlicht. Viel gibt es von BEG BORROW & STEAL nicht wirklich zu finden. Steelheart Memories veröffentlichte dieses Juwel 2017 das ursprünglich aus dem Jahr 1992 stammt in einer limitierten Auflage. Wenn man sich die Musiker mal genauer ansieht waren manche schon unter anderem bei PREVIEW, THE BUDDY SYSTEM, THE (II) JONSES, JOHN WAITE und dem Megaseller „Trash“ von ALICE COOPER zu hören. Unter dem Banner BEG BORROW & STEAL wurde dann 1992 das Album „Push And Shove“ aufgenommen.

Mit von der Partie waren damals Lauralei Combs am Mikro, Bob Dee und Jack Johnson an den Gitarren, Brad Hallen an Bass und Ed Bettinelli an den Drums. Die Stimme von Lauralei Combs ist kräftig mit einem Anteil Dreck und lässt sich am besten mit Lenita Erickson, Janet Gardener, Leigh Matty, Ann Wilson, Debbie Davis und Devay vergleichen. Die Gitarren kommen immer auf den Punkt gebracht und sind weder zu Hart noch zu Soft einfach genau Richtig um Lauraleis Stimme am besten zu unterstützen. Die Keyboards sind dezenter als die Gitarren eingesetzt und schmeicheln den Songs regelrecht mit ihren Teppichen auf denen die Stimme und Gitarren zu schweben scheinen. Der Bass ist nicht so auffällig in Szene gesetzt der hält sich unspektakulär im Hintergrund. Die Drums erinnern mich von der Spielweise her an die Band SOUL KITCHEN und sind stark und auffällig eingespielt.

BEG BORROW & STEAL machen Melodic Hard Rock der typisch amerikanisch und End 80er und frühe 90er Like ist, und durch die Gangs aus Seattle im Jahr 1991 überfahren wurden und dadurch aufs Abstellgleis geschoben wurden wo sie leider immer noch stehen. Am besten kann man den Sound als einen Mix aus BON JOVI, HEART, VIXEN, DEVAY, ADRIAN GALE, BATON ROUGE, ein wenig ASPHALT BALLET, HEAVY BONES, BLONZ und SOUL KITCHEN sehen. Leider im Jahr 1992 ohne Beachtung der großen Plattenfirmen die nur noch in Depri Mucke machten und sich daran dumm und dämlich verdienten. Leider wurden solche Highlights wie dieses Album und noch viele mehr mit nicht Beachtung gestraft. Es wurde fast nur noch auf das scheuende Pferd mit dunkel gestimmten Gitarren und Karohemden tragende No Future Alternativ getümpel gesetzt und solche Perlen versauerten in der Belanglosigkeit der Plattenpolitik. Wenn auf Künstler anderer Gitarren orientierten Mucke gesetzt wurde waren es die SCORPIONS, METALLICA, BON JOVI, selbst solche Namen wie WHITESNAKE und VAN HALEN hatten ihre Mühe gegen diese auf düster machende Generation anzustinken. Und aus diesem Grund wurde aus BEG BORROW & STEAL nur ein Geheim Tipp der leider nur limitiert denen Freude bereiten die damals so wie ich bei der Veröffentlichung von Steelheart Memories zugriffen. Ich dachte damals kenne ich nicht und lasse mich einfach mal überraschen aber das da so ein Hammer Album mit eine guten Produktion dahinter steckt hatte ich nicht im Geringsten erwartet. Ich habe nur eine Quelle gefunden wo dieses Album zwischen knapp 90 bis 1700 Euro als Gebraucht Ware angeboten wird. Ist wirklich Schade das nicht jeder die Möglichkeit hat dieses Bockstarke Stück Rockmucke für einen normalen Tarif erstehen kann. Ob dieses Album auf den gängigen Streaming Plattformen angeboten wird kann ich nicht sagen da ich diese nicht wirklich nutze.

Als Fazit kann man behaupten das dieses Album zu den Besten Female Fronted Melodic Hard Rock Veröffentlichungen gehört und nach einem offiziellen Re-Release schreit um die Welt erobern zu können.

„Deep Down & Dirty“ ein flotter Einstieg erinnert an „Barracuda“ von Heart, „No Reason Why“ ein starker Rocker mit viel Gefühl. „Step Back“ ein nach vorne gehender Rocker, „Hide“ ein weiterer starker Rocker der durch die Wand geht. „Shake“ ein Highlight das in den 80ern zum #1 Hit und Tanzflächen Füller geworden wäre, „Gave You My Heart“ geht gut ins Ohr ein gefühlvoller Rocker. „Simple Heart“ geht als Highlight durch, besser geht Rock nicht, „Angels“ der nächste Song mit viel Gefühl. „Nickie“ macht auch ein melodisches Highlight, „Hearts On Fire“ macht wieder einen auf brachial Rocker.

Balle

SHAKRA – Invinsible

Trackliste:

01. The Way It Is
02. The Matrix Unfolds
03. Invincible
04. Devil Left Hell
05. On The Wild Side
06. Old Irish Song
07. Tell Her That I’m Sorry
08. As I Lay Down To Sleep
09. House Of Rock
10. Walls Of Hate
11. Between The Lines
12. As Long As I’m Alive

Spielzeit: 52:37 min – Genre: Riff Monster Rock – Label: AFM Recrds – VÖ: 09.06.2023 – Page: www.facebook.com/ShakraBand

 

Nach der letzten Veröffentlichung von SHAKRA dem Album „Mad World“ Anfang 2020 stand selbst für die Schweizer Volldampfrocker alles wegen so einem Virus still, einem Virus der meinte er müsse die ganze Welt befallen. Wie uns die Vergangenheit eindrucksvoll zeigte meinte der Virus es nicht nur sondern tat dies mit einer unaufhaltsamen Gewalt. Hatte die Band schon in der Zeit von 2001 bis 2003 damit zu Leben das Peter Wiedmer die Stimme von SHAKRA nach nur drei Alben die Band wegen Gesundheitlicher Probleme verlassen musste und mit Mark Fox ein sehr guter Ersatz gefunden wurde. Nach nur vier weiteren Alben mit guten bis sehr guten Songs verließ auch Mark die Band und wurde durch John Prakesh ersetzt der für zwei Alben blieb und auf der Best Of Zusammenstellung von 2014 zu hören war. Für mich sind diese beiden Alben mit John die Schwächsten Darbietungen der Schweizer Vollgas Riffakrobaten, das wird jeder für sich wahrscheinlich anders sehen. Schlussendlich kehrte Mark zurück zu SHAKRA und übernahm erneut den Posten des Mikrofonschwingers, was bei der Band dazu führte das sie wieder in Richtung alter Stärke der ersten Alben zurückfanden und sich mit den seitdem erschienen drei Alben dieser Zeit annäherten. Schlecht ist wirklich keines der Alben aber man hatte auf einigen Alben den Spaß vermisst den SHAKRA in den Anfangsjahren ihrer Karriere hatten. Aber nun ist SHAKRA wieder in Alter Form Fit wie ein neuer Turnschuh zurück und die Band macht genau das was sie am besten kann, straight und mit Volldampf nach vorne Rocken.

Zur aktuellen Besetzung zählen die seit geraumer Zeit wieder in Topform agierenden Mark Fox am Mikrofon, Thom Blunier und Thomas Muster spielen die Gitarren Wizards, Dominik Pfister ist am Bass der Mann fürs grobe und Roger Tanner spielt den Germanen an den Drumsticks. Mark am Mikro brauchte bei mir anfangs nach Peter eine Eingewöhnungszeit bis ich warm mit ihm wurde, aber nun ist es Gewohnheitssache und man fühlt sich wie zu Hause wenn Mark das Mikrofon malträtiert. Thom und Thomas machen die Axt klar und wenn man da zuhört könnte man meinen die Beiden seien Schuld daran das in der Sahara keine Palmen mehr stehen. Die Riffs brettern mit der Macht eines Schweizer Bergmassivs auf einen ein, eine Rifforgie jagt die nächste und wenn man meint es ist keine Steigerung mehr möglich legen die beiden noch ein paar Schaufeln Kohle nach. Der Bass brummt sich durch die Songs und das Schlagzeug ist Vogelwild, so muss es damals geklungen haben als die Kriegstrommel in der Varusschlacht in den Kampf trieben. Die Produktion ist kraftvoll und hat Druck ohne Ende, die zeigt keinerlei Schwächen.

Nun zur Mucke, was erwartet den Hörer, es wird mit Vollgas drauf los gerockt. Mark ist wie gewohnt rotzig und vorlaut, und wird von den Gitarren sicher durch alle Riffunwetter gelotst. Es kommt der Riff Rock den man von den Anfängen und den direkten Vorgänger gewohnt ist. Hier gibt es keine Langeweile, Öderei, Rumgegurke oder sonstigen Schabernack. Es kommt der Hard Rock zum Zug für den SHAKRA bekannt ist und geliebt wird, für mich wieder einen Ticken besser als die Vorgänger Alben und wieder die Rückbesinnung zu alten Tugenden der unbeschwerten Anfangszeit. Die Jungs hauen einen Raus wie früher oder RHINO BUCKET und ihre Landsmänner von KROKUS und GOTTHARD.

Es werden auch mal wie bei „Old Irish Song“ keltische Klänge angeschlagen die sich sehr gut im Gewand von SHAKRA machen, und wäre die ideale Radiosingle und Paradebeispiel wie ein Geiler Rocksong klingen soll. Die Taschentuch Verehrer werden auch bestens mit „As I Lay Down To Sleep“ bedient.

SHAKRA feuern hier Riffsalven ab die jedem Fan schmecken sollten, dieses Riffunwetter kommt zudem sehr melodisch daher und macht unheimlich viel Spaß beim hören und es ist für mich wieder eine Weg zurück zur alten Stärke.

„The Way It Is“ ein Vollgas Rocker wie zu Anfangszeiten, ich muss hier an „Power Ride“ und „Rising“ denken. „The Matrix Unfolds“ macht deutlich Klar wenn man vor sich hat, den Riffgewitter verbreitenden Fünfer aus Trub in der Nähe von Bern. „Invincible“ hier hört man den Spaß von früher wieder, „Devil Left Hell“ macht klar wer und wo die Axt schwingt. „On The Wild Side“ kommt locker, flockig und melodisch aus den Boxen, „Old Irish Song“ hier kommen keltische Einflüsse alla THIN LIZZY, GARY MOORE und härtere DARE auf den Hörer zu und stellt ein Highlight dar. „Tell Her That I’m Sorry“ hier gehen die fünf ein wenig Softer (aber nicht schwächer) zu Gange, das Riffing erinnert mich auch mal Stellenweise an NORDIC UNION, mit „As I Lay Down To Sleep“ stimmen die Jungs einer ihrer gewohnt starken Balladen an. „House Of Rock“ was für ein Brecher, würde gut in die Disco mit demselben Namen wie vom Titel in Köching passen, und macht auch einen auf Highlight. „Walls Of Hate“ und gleich der nächste Hit, „Between The Lines“ geht auch voll nach vorne, „As Long As I’m Alive“ schnell, hart, pur SHAKRA.

Balle

AC ANGRY – Tier

Trackliste:

01. Der Rock N Roll ist Tod
02. Tier
03. Zum Koenig geboren
04. Fresse
05. Faust
06. Arschloch
07. Mustang
08. Horizont
09. Boogie til we puke

 

 

Spielzeit: 29:20 min – Genre: Deutsch Rock – Label: Eigenproduktion – VÖ: 28.04.2023 – Page: www.facebook.com/acangry

 

So SHAKRA ist im Kasten, nun kommen die Stunkmacher von AC ANGRY dran, Stunker deshalb weil die Jungs einen auf dicke Testosteron auf Steroiden Stunk in den Gehörgängen verbreiten. Was heißt das jetzt im genauen, die Stunktiere sind laut, vorlaut, frech, voll auf die Fresse und rebellisch. Seit nunmehr auf ihren vier Veröffentlichungen hauen die Rebellen einen nach dem anderen raus, einen der sowas von auf die Fresse geht das man meint das der gesamte Gips aus den Backen bröckelt. Größte Änderung es handelt sich hier um ein Album komplett mit Deutschen Texten.

Zur Besetzung gehören Alan Costa an Mikrofon und Gitarren, Stefan Kuhn ebenfalls Gitarren, Dennis Kirsch am Bass und Norman Steisslinger an den Drums. Die Stimme von Costa erinnert mich an Kevin Russell von den BÖHSEN ONKELZ, kommt frech und rotzig rüber. Die Gitarren klingen mal wie bei ACCEPT im AC DC Gewand oder eben wie die Riff Rocker von AC DC, RHINO BUCKET, BÖHSE ONKELZ, DIMPLE MINDS, DIE TOTEN HOSEN, KNEIPENTERRORISTEN und DIE ÄRZTE auf Rock N Rolll. Also genauer gesagt dicke Eier Rock die hart wie Kruppstahl sind und funkensprühend über den Boden geschliffen werden mit einem Hang zum Iro anstatt eines Mittelscheitels.

Da ich die beiden Vorgänger Alben und eine Single nicht kenne kann ich keine Aussage machen ob die Stimme in Englisch oder Deutsch besser oder wer weiß was Klingt. Aber hier zu den Deutschen Texten passt Costas Stimme wie der Punkt aufs i, rau, wild, rotzfrech, flegelhaft und vorlaut haut er Strophe um Strophe raus. Wenn ich an meine Jugend Ende der 1980er frühe 1990er zurückdenke, als DIMPLE MINDS, BÖHSE ONKELZ und DIE ÄRZTE in den Discos für volle Tanzflächen sorgten, genau in diese Zeit würden die meisten Songs von AC ANGRY auch für eine ebensolche sorgen, vielleicht sogar auch heute noch in einer oder zwei der letzten verbliebenen Rock Discos.

Eine cooles Scheibchen was die aus Saarbrücken stammenden AC ANGRY da auf Deutsch eingespielt haben, für mich gibt es aber zwei Schwachpunkte. Der erste wäre die leider viel zu kurze Laufzeit von nicht Mal 30 Minuten und der letzte Song ist überhaupt nichts für mich dafür ziehe ich einen halben Punkt ab.

Mit „Der Rock N Roll ist Tod“ fängt das Hormonrennen und viel Oohoo Ohhoos an, „Tier“ fängt wie ein ACCEPT Riff im AC DC Gewand an und wird dann zum German High Roller. „Zum Koenig geboren“ geht voll an die ONKELZ Fraktion, „Fresse“ cool, voll Steroide mit viel Melodie und geilem Refrain. „Faust“ ein Riff Monster der voll wie ein selbiger Schlag ins Zentrum des Gesichtes ist, „Arschloch“ kommt mit viel Melodie und ungeschönt aus den Boxen. „Mustang“ mit sehr viel Melodie und direkten Texten geht’s voll ab, „Horizont“ geht als Highlight und Tanzflächenfüller durch, mit „Boogie til we puke“ werde ich nicht warm, irgendwie will der bei mir nicht zünden.

Balle

JUKEBOX HEROES – Jukbox Heroes

Trackliste:

01. Rock & Roll Star (The Byrds)
02. Mission
03. If Ever You Fall
04. Time Flies
05. In Each Others Eyes
06. Heartbreakin‘ Story
07. We Are Not Alone
08. Cheat On Me (Bad Boy)
09. The Homeless
10. Alien Fowlers
11. Soldier Of Fortune
12. Don’t Ask Me Why
13. My Back Pages
14. Everybody Knows
15. It’s Gonna Take Time
16. Freedom

Spielzeit: 45:55 min – Genre: AOR – Label: Pride & Joy Music – VÖ: 1992 / 14.04.2023 – Page:

 

Ein Blick auf das Cover von dem selbstbetitelten Album der JUKEBOX HEROES deutet auf die späten 80er ganz frühe 90er hin. Dann steht im Promo Kit dass es sich um einen Re-Release handelt und aus 1992 stammt. Also gedacht genau meine Zeit muss ich damals wohl übersehen haben, dann mal los ob ich tatsächlich etwas verpasst habe. Zur Band gehörten damals Ron Kalista an Mikrofon und Drums, Dennis Panneck und Tony Roland an Gitarre und Backing Vocals, Steve Marino an den Tasten und Backing Vocal und Jim Praefke am Bass.

Die aus Milwaukee stammenden JUKEBOX Helden spielten AOR mit reichlich Keyboard- und Gitarreneinlagen. Die Vocals von Ron Kalista sind solange er Solo singt anständig und gut, dann folgt das große Aber, die Backing Vocals sind in manchen Fällen recht Schräg und völlig daneben geraten mit denen ich in diesem Leben bestimmt nicht warm werde.

Beim Opener „Rock & Roll Star“ fällt als erstes die Schrägheit des Songs auf und dann kommt noch erschwerend eine Saft, Kraft und Zahnlose Produktion zum Vorschein die sämtliche guten Ansätze die vorhanden sind über den Haufen fährt. Dann wird für mich der Eindruck erweckt mit Gewalt einen auf REO SPEEDWAGON, ELO, JOURNEY, FOREIGNER, ADRENALIN und HIT THE GROUND RUNNING zu machen ohne auch nur ansatzweise deren Qualität und Level erreichen zu können. Schon allein mit diesem Zahnlosen Soundbrei und Gehörunfall können die Jungs keine Blumentöpfe für sich verbuchen.

Mich erinnert dieser Re-Release an die von Yesterrock, bei den Klassikern von MAX CARL oder ADRENALIN Soundtechnisch eine Katastrophe und Totalschäden waren, derjenige der da von Vinyl digitalisierte hatte bestimmt was an den Ohren, da waren die Höhen im Dauerrotbereich.

Genauso lieblos hört sich das Material von den JUKEBOXERN an, lieblos, fade und unterirdisch, leider mache ich hier meinen ersten richtigen Verriss, denn hier werden teils sehr gute Ansätze durch die Produktion in die Belanglosigkeit des Nrivana gebeamt. Mit einem Amtlichen Sound wäre bei weitem mehr drin gewesen so bleibt nur der Tipp für diejenigen die unbedingt alles besitzen müssen unter Vorbehalt, alle anderen zwei bis drei Ohren vor dem Kauf riskieren ob man mit dem gebotenen Leben kann. Ich für meinen Teil kann es leider nicht, nicht weil ich nicht möchte sondern weil der Sound bei mir für Kopf- und Trommelfell Schmerzen und langanhaltenden Tinitus sorgt.

Zu den Songs 11 bis 16 kann ich keine Aussage tätigen da mir die im Promo Kit nicht vorliegen.

„Rock & Roll Star“ fängt mit komisch schrägen Akustikgitarren Klängen an, sobald die Vocals einsetzen wird es noch schräger, für mich ein Song der Kategorie KV (kannst vergessen). „Mission“ auf den schrägen Vorgänger dachte ich nicht das so ein Rocker folgen könnte der gefällt, „If Ever You Fall“ eher langweiliger Zwitter aus Rocker und Ballade. „Time Flies“ ein durchschnittlicher Rocker der durch die schrägen Backing Vocals im Refrain zerstört wird, „In Each Others Eyes“ eine Ballade oder auch nicht mit noch schrägeren Backing Vocals. „Heartbreakin‘ Story“ fängt mit viel Potential an und bleibt auch gut ohne Schieflage zu zeigen, „We Are Not Alone“ hier werden wieder sehr gute Ansätze gezeigt die leider nicht wirklich zünden. „Cheat On Me“ hier wird ein guter Klassiker von BAD BOY kaputt gemacht, „The Homeless“ unterer Durchschnitt, „Alien Fowlers“ eine typische US Stadion Rock Ballade.

Balle

DEVICIOUS – Code Red

Trackliste:

01. Are You Ready For Love
02. Highway To The Stars
03. Madhouse
04. Stuck In Paradise
05. No More Tears
06. Raise Your Life
07. Not Anymore
08. House Of Cards
09. All My Life
10. Walk From The Shadows
11. Penthouse Floor 2023 (CD Bonus Track)

Spielzeit: 52:32 min – Genre: Melodic Hard Rock – Label: Metalapolis Records – VÖ: 26.05.2023 – Page: www.facebook.com/deviciousband

 

Album #5 „Code Red“ von den aus Karlsruhe stammenden Rockern DEVICIOUS steht an, hatte ich doch die beiden Vorgänger auch schon bewertet. Was ist anders? Ex-Sänger Antonio Calanna verließ letztes Jahr nach dem Album „Black Heart“ die Band um sich anderen Herausforderungen zu stellen. Und wieder mal wie schon nach den ersten beiden Alben verließ ein sehr guter Sänger die Band nach nur zwei Alben. Aber die Band hat sich davon nicht entmutigen lassen, suchte die neue Stimme von DEVICIOUS und wurde mit Baol Bardot Bulsara fündig, Baol ließ seine Stimmbänder schon für TNT und im Backround auf „Black Heart“ schwingen. Neben Baol am Mikro sind noch dabei Radivoj Petrovic an der Gitarre, Bandleader und Bassist Alex Frey, Denis Kunz an den Tasten sowie Lars Nippa an den Drumsticks.

Hatte der Wechsel des Sängers folgen für den Sound? Ich sage jetzt ein wenig, denn Baol hat ein anderes Organ, ich würde sogar behaupten feiner und filigraner und Baol geht nicht ganz soweit Hoch wie Antonio. Der Sound wurde auch leicht zurückgefahren, es wirkt alles nicht mehr ganz so aggressiv und angriffslustig, die Band schreit nicht mehr mit aller Macht „Hallo Ihr da draußen hier sind wir“. Es wird ein wenig softer zu Werke gegangen aber ohne das Gebiss auf Seite zu legen und um trotzdem Zähne wie auf den Vorgänger Alben zu zeigen. Mit diesem Album festigt die Band konsequent ihren Anspruch auf die Speerspitze des Melodic Hard Rock in Europa. Die Jungs etablieren sich nun endgültig mit dem Album #5 an eben dieser Spitze und beweisen wie Schweinegeil Melodic Rock aus Deutschland klingen kann ohne dabei zu Deutsch zu klingen.

Baol macht einen perfekten Job am Mikro und lässt keinen Grund zum Meckern zu. Die Gitarren von Radivoj kommen wie auf den Vorgängern, für mich ganz leicht zurückgefahren aber immer noch mit genügend Biss um als DEVICIOUS erkannt zu werden. Die Keys kommen Teilweise mal richtig poppig aus den Boxen geblubbert, allerdings meistens im typischen Band Stil gehalten. Alex am Bass ist ein Tier leider bekommt der Bass nicht soviel Bühne wie die anderen Platzhirsche. Die Drums hingegen kommen wie auf den Vorgängern mit voller Breitseite aus dem Äther gerauscht. Die Produktion befindet sich wie von Alex gewohnt auf sehr hohem Niveau und kommt mit Gewalt aus der Anlage.

Als ich dieses Album das erste Mal hörte teilte ich Alex meinen ersten Höreindruck mit. Irgendwie ist alles anders und nicht DEVICIOUS auf der anderen Seite aber auch wieder voll die von mir gewohnten und immer sehr Hoch bewerteten DEVICIOUS, und nach mehrmaligem Hören des Albums stellt sich dann dieses Gefühl der Vertrautheit ein das mich schon seit vier Alben begleitet. Schweinegeiler Melodic Rock aus Karlsruhe und der Platz an der Spitze ist den Boys sicher nicht mehr zu nehmen. Es gibt eine Konstante im Leben und die nennt sich DEVICIOUS, denn Schlecht, Mies oder Mittelmaß ist bei den Jungs einfach gesagt Fehlanzeige, es wird straight nach vorne Gerockt das die Schwarte kracht und die Bude wackelt. Meine zwei Stubentiger machen mir beim Genuss von „Code Red“ und verfassen Konkurrenz, denn beide wohlen ihre Meinung in meine Tastatur hämmern und schütteln ihre Matte zur Platte!!! Von mir und meinen Stubentigers gibt’s beide Daumen nach oben.

„Are You Ready For Love“ ein flott melodischer Opener, „Highway To The Stars“ wildert mit seinem poppigen Keyboardklängen und Aufmachung fast im AOR. „Madhouse“ ein typischer Rocker der besseren Art von den Jungs, „Stuck In Paradise“ wie von der Band nicht anders gewohnt ein cooler Rocker mit geilem Refrain. „No More Tears“ das nächste Highlight in Folge, „Raise Your Life“ ein Stampfer und Baradebeispiel für einen coolen Rocker. „Not Anymore“ ich kann mich leider nur wiederholen ohne Wenn und Aber leider Geil, „House Of Cards“ geht ab wie Sau. Bei „All My Life“ holen Alex und seine Gang die grobe Kelle raus leider noch so ein gnadenloser Rocker der bestens ins Ohr geht, „Walk From The Shadows“ same thing as before ein geiler Rocker, „Penthouse Floor 2023“ in einer gepimmten Version und Baol am Mikro, der Song war auf dem Debüt schon fantastisch die jetzige Version ist auch Geil und irgendwie anders.

Balle

THE GROUND SHAKER – Rogue Asylum

Trackliste:

01. 88 Strong As A Lion
02. Mask Of Insanity
03. A World Wich Only I Can See
04. I Wonder Why
05. Dragon In The Sky
06. King Without A Crown
07. Ride On Me
08. Demons In My Dreams
09. Onna Bugeisha
10. Eternal Cycle
11. Lone Wolf
12. Out Of Silence
13. Day Of Sin

Spielzeit: 45:27 min – Genre: Modern Hard Rock – Label: Fastball Music – VÖ: 19.05.2023 – Page: www.facebook.com/thegroundshakermusic

 

Nachdem ich die Modern Rocker von THOSE DAMN CROWS mit Höchstpunkte bewertet habe, das neue Werk von POP EVIL eine Achterbahnfahrt der Gefühle darstellte kommt nun das zweite Album der aus Laussane, Schweiz stammenden THE GROUND SHAKER dran.

Zur Band gehören Giro Reign an Gesang und Gitarre, Dav Elgins ebenfalls Gitarre, Vortex Ram am Bass und Bat Ducoras an den Drumsticks. Normal gehe ich bei zu modern angehauchter Rock Mucke in Deckung und komme erst wieder hervor wenn die modernen Klänge verstummt sind. Aber es gibt auch ein paar Bands die ich mir anhören kann und die mich doch mit sehr guter Mucke überraschen. Zu denen Bands wie DYMYTRY, THOSE DAMN CROWS, NICKELBACK, VOLBEAT, POP EVIL, LINKIN PARK und noch ein paar wenige mehr zählen. THE GROUND SHAKER macht da keine Ausnahme, die Musik ist nicht nur Modern, nein sie ist auch eingängig zwar nicht so gut ins Ohr gehend wie von THOSE DAMN CROWS oder NICKELBACK aber die Band befindet sich in der Nähe in einem ausgewogenen Maß zwischen Modern und Eingängig.

Die Stimme von Giro ist rau und kräftig und kann Akzente setzen, mich stört nur wenn die geile Stimme mit Effekten verzerrt wird. Die Gitarren kommen hart, modern und teils sehr tief gestimmt aber immer noch im Rahmen das es gut bis sehr gut klingt. Der Bass haut einem die Noten aus den Boxen und das Schlagzeug prügelt einem jeglichen Schwachsinn aus der Oberstube. Die Produktion hat Dampf und besitzt Majorlabel Qualität.

Der Band gelingt der perfekte Spagat zwischen Hard Rock mit viel Melodie und Alternative Rock, modern und mit viel Dampf kommen die Songs aus der Anlage gebügelt. Die Songs sind sehr melodisch und teilweise mit geilem und eingängigem Refrain ausgestattet. Die Stimme von Giro hat ein besonderes Timbre das sehr gut mit dem Modernen Heavy Rock harmoniert und beide somit eine sehr gute Vorstellung abliefern. Vergleichen kann man mit den oben erwähnten Künstlern THOSE DAMN CROWS, NICKELBACK, melodische POP EVIL, , GREEN DAY, sehr eingängige THE OFFSPRING mit einem Ausflug in den Melodic Hard Rock und softere DYMYTRY, mit einem sehr guten Mix aus Tradition und Moderne. Ein Album das mit jedem Durchgang wächst und wächst und an Qualität zunimmt.

Eine insgesamt sehr gute Vorstellung der Band und wieder einmal geht das Riffgewitter von der Schweiz aus und überzeugt mit einem fast durchgehend hohem Niveau.

„88 Strong As A Lion“ ein bockstarker Einstieg mit eingängigem und mehrstimmigen Refrain, nur stört mich die Verzerrung der Stimme in den Strophen, „Mask Of Insanity“ ein Rocker der voll nach vorne geht mit göttlichem Refrain. „A World Wich Only I Can See“ in den Strophen Vollgas im Refrain melodisch mit viel Drama, „I Wonder Why“ ein Hit vor dem Herrn besser geht Modern Heavy Rock fast nicht. „Dragon In The Sky“ der rote Faden geht weiter, coole Strophen mit genialem Refrain, „King Without A Crown“ in den Strophen brachial Rocker und im Refrain intensiv. „Ride On Me“ weiter geht der Faden bis in den Refrain, „Demons In My Dreams“ eine vernünftige, nicht zu schmalzige Ballade. „Onna Bugeisha“ geht in die THE OFFSPRING Ecke, „Eternal Cycle“ hier geht die Luft ein wenig aus. „Lone Wolf“ der Hit des Albums ein starker Rocker und bestes Futter für die Top Ten, „Out Of Silence“ leider mit Breaks die für mich nicht wirklich passen, „Day Of Sin“ entschädigt zum Abschluss für die beiden Vorgänger die qualitativ abfallen.

Balle

KNEIPENTERRORISTEN – Infiziert

Trackliste:

01. Intro
02. Infiziert
03. Komm mit uns
04. Hamburger Nächte
05. Die Zeit ist ein Dieb
06. Der Alkohol
07. Politik und Religion
08. Lebenselixier
09. Gossenpoet
10. Mit Vollgas vor die Wand
11. Dia De Los Muertos
12. Pissgesicht
13. Obszöne neue Welt
14. Outro

Trackliste Bonus CD „Alte Tage – neu vertont – Teil 2“

01. Damien (Version 2022)
02. Pornostar (Version 2022)
03. Ketten und Leder (Version 2022)
04. Endlich wieder Wochenende (Version 2022)
05. Hamburg wir steh’n zu dir (Version 2022)

Spielzeit: 68:13 min – Genre: Dicke Eier Deutsch Rock – Label: Rude Records – VÖ: 12.05.2023 – Page: www.facebook.com/KneipenTerroristen

 

Die KNEIPENTERRORISTEN, ich machte bis jetzt immer einen weiten Bogen um die Jungs und umfuhr diese so weiträumig es ging. Aber jetzt nach den Vorstellungen von VIVA und VOTWECHSEL dachte ich mir die Zeit ist Reif um über die BÖHSEN ONNKELZ, TOTEN HOSEN, DIMPLE MINDS und DIE ÄRZTE hinaus zu sehen. Also verschaffe ich mir einen Überblick über die momentan agierenden Bands mit deutschem Dicke Hosen Testosteron Anabolika Rock und da kommen mir die Tresendauerbesetzer gerade recht.

Einen Pluspunkt können die Jungs schon mal für sich verbuchen, ein Blick auf das Bandfoto verrät das sich die Tresencamper mit einer Ausnahme in etwa in meinem Alter befinden. Also da ich jetzt mal jungfräulich an die Sache rangehe Kopfhörer mit neutralem Klangbild aufgesetzt, Lautstärke auf eine ideale Einstellung die nicht zu Laut oder Leise ist genau richtig ohne Verzerrungen zu verursachen und zurückgelehnt. Harren der Dinge die da kommen, war es ein Fehler oder wird es ein Volltreffer wie bei VIVA und VOLTWECHSEL.

Zur Band gehören aktuell Jörn als Mikrofonschwinger, Martin und Günny an den Klampfen, Rohbert (nicht Blondie Geiss) am Bass und der jüngste im Fünfergespann Jason an der Schießbude. Dann lese ich noch bevor ich auf Play drücke die Infos die da verkündet „… legitime deutsche Antwort auf MOTÖRHEAD, AC DC oder ROSE TATTOO“ Boooaahhh das ist eine Hausnummer die den Beweis antreten muss ob dem wirklich so ist. Das Cover verspricht zumindest mal, ein Gelbes Warnviereck mit Gasmasken Biohazzard Kopf drauf und in leuchtenden Buchstaben den Bandnamen darüber, ein gesundes Maß an Selbstvertrauen und Dicke Eier.

So nun kommt es knüppeldick auf mich zu, von TORRENTIAL THRILL zu den Tresencampern gewechselt und was ich da höre geht mit viel Alkohol auf die Nuss. Der Opener geht dann auch sowas von in die ONKELZ Ecke egal ob es die Mucke oder Stimme ist man könnte meinen die ONKELZ sind zurück. Die Jungs überzeugen ohne zu versagen, hier kommt Dicke Eier Deutsch Rock aus dem Äther, die Mucke ist bestes Biker Treffen, Rock Disco oder einfach nur Party Futter. Jede Kneipe in der dieses Album zur Hintergrundbeschallung läuft sollte einen schwunghaften Anstieg des Umsatzes verbuchen können. Die Vocals von Jörn könnten nicht dreckiger sein als das Geraunze was hier abgeht, wie ein Marktschreier haut er Strophe nach Strophe raus. Die Gitarren spielen mit Riffgewittern die Gehörgänge und Grauen Zellen schwindelig, der Bass treibt und die Drums hauen alles zu Brei was vor die Lauscher springt. An der Produktion gibt es nichts zu meckern, die bläst mit einem Sound aus der Anlage.

Die Texte beschäftigen sich mit aktuellen Themen, Feiern und den Folgen von extrem exzessiven Feiern, Mobbing und Probleme die jeden Treffen können.

Ein cooler Vollgas Rocker Jagd den Vorgänger durch die Bude, für Leute die sich durch aggressive Musik beim Autofahren Nachteilig beeinflussen lassen ist von dem Genuss des Albums während der Fahrt dringend abzuraten. Denn dies könnte sich negativ auf den Geldbeuten, dass Punktekonto auswirken und könnte so für eine längere Zeit zu Fuß verantwortlich sein. Die Dicke Hosen Party wird mal durch den Einsatz einer Ballade unterbrochen um gleich danach mit voller Macht wieder Fahrt aufzunehmen.

Zur Ankündigung im Infosheet, für AC DC und ROSE TATTOO sind die Hamburger Jungs fast schon zu aggressiv, bei MOTÖRHEAD könnte man mitgehen nur mit anderen Vocals. Ich ziehe als Vergleiche, da ich die Vorgängeralben nicht kenne, die ONKELZ, TOTEN HOSEN, DIMPLE MINDS, VOLTWECHSEL und VIVA heran da ich die damals Anfang der 1990er von meiner damaligen Freundin eingetrichtert bekam.

Ein mehr als nur solider Anschlag auf die Trommelfelle der Tresendauercamper! Allerdings konnten VIVA und VOLTWECHSEL bei mir noch mehr punkten, aber Kackegal Hauptsache auf die Nuss und Gut ist.

Balle

STAGE DOLLS – Stage Dolls (RG-Zeitmaschine)

Trackliste:

01. Still In Love
02. Wings Of Steel
03. Lorraine
04. Waitin‘ For You
05. Love Cries
06. Mystery
07. Don’t Stop Believin‘
08. Hanoi Waters
09. Ammunition

 

 

Spielzeit: 33:39 min – Genre: Melodic Rock – Label: Polydor – VÖ: 1988 – Page: www.facebook.com/stagedollsmusic

Nach meinem letzten Ausflug in der RG Zeitmaschine ins Jahr 1995 geht es heute wieder weiter zurück ins Jahr 1988. In diesem Jahrzehnt war anständige Rockmucke in Südost Bayern Salonfähig und aus Medien, Radiostationen und Discos kaum wegzudenken. Stehen die 80er doch als das Jahrzehnt in dem Bands wie AC DC, RETURN, DEF LEPPARD, SAXON, WHITESNAKE, SCORPIONS, DOKKEN, DIO, RAINBOW, IRON MAIDEN, BONFIRE, BON JOVI, JUDAS PRIEST und noch viele mehr ihre größten Erfolge feierten und aber Millionen Tonträger verkauften. Genau in diesem Jahrzehnt versuchte eine junge norwegische Band mit Namen STAGE DOLLS ihren Siegeszug zu starten. Leider gelang das nicht so wie bei den oben erwähnten Megasellern, aber die STAGE DOLLS konnten sich doch eine beachtliche Fanbase sichern allerdings weit weg von den Erfolgen der erwähnten Bands und Künstler. Ich kam sehr spät mit STAGE DOLLS in Berührung, viel zu lange übersah ich dieses talentierte Trio das damals mit Torstein Flakne an Mikrofon und Gitarre, Terje Storli an Bass und Steinar Krokstad an den Drums besetzt war. Und genau mit diesem selbstbetitelten dritten Album war auch mein erster Berührungspunkt irgendwann in den frühen 2000ern und es war Liebe auf den ersten Ton, denn ich kannte die beiden Songs „Still In Love“ und „Wings Of Steel“ vom hören ohne vorher zu wissen das die von den STAGE DOLLS stammten. Sicher waren mir damals in den frühen 90ern die sehr sehr sehr Dunkel Grauen Sampler der Munichs Reihe bekannt auf denen die STAGE DOLLS mit einigen Songs vertreten waren aber damals habe ich noch nicht wirklich viel Wert auf Wer ist das jetzt oder Boah ist das Schweinegeil gelegt! Man hatte als Rock DJ die gängigsten Alben im Gepäck, damals wurden noch Platten- und CD Koffer zum auflegen mitgenommen und keine Laptops mit Playlisten und 1000enden von Songs und so nahm ich die STAGE DOLLS für lange Zeit nicht wahr.

In den früheren gedruckten Katalogen des Mailordershops von Hang Loose Records in Raisting in der Nähe von Weilheim wurden die STAGE DOLLS mit ihren ersten drei Alben als absolute Pflichtscheiben und als Highlights betitelt. Dies habe ich für sehr lange Zeit immer überlesen, irgendwann kam ich in einen Plattenladen bei mir in der Umgebung und fand dieses Album auf Vinyl und da mir der Bandname ein Begriff war griff ich zu. Als ich dem Album den ersten Spin gönnte musste ich staunen und war schlichtweg geflasht, hatte dieses Album alles was es für ein Hit Album brauchte. Torstein hat eine feine und doch raue Stimme und erinnert öfter mal an den ebenfalls in den 80ern am erfolgreichsten agierenden BRYAN ADAMS. Manchmal klingt die Stimme auch zerbrechlich um im nächsten Moment das genaue Gegenteil zu beweisen um mit voller Kraft die Songs zu veredeln. Gitarren waren auch vorhanden und die genau in der Richtigen Dosis, weder kitschig, noch übertrieben hart, einfach geile Melodic Rock Mucke. Die Riffs sind gut gesetzt und unterstützen die Wirkung der Songs ungemein. Das Keyboard legte bei jedem Song seinen dezenten Teppich auf die Songs ohne aufdringlich zu werden. Der Bass könnte nicht besser gespielt sein und die Drums hauen einem die Flausen aus der Mütze.

Mit was kann man den Sound am besten umschreiben, ich sag jetzt mal mit geilem Skandi Rock mit coolen Vibes und einem Ohr in Richtung US Markt der 80er ohne es irgendwie zu übertreiben. Das Nachfolgewerk „Stripped“ von 1991 ging mehr in die US Stadion Rock Ecke. So war hier noch sehr viel und starker Skandi Sound enthalten für den sich Bands aus dem hohen Norden auszeichneten. Man kann STAGE DOLLS mit 220 VOLT zu „Eye To Eye“ Zeiten, EUROPE, RETURN, DREAM POLICE, DALTON, TINDRUM, ACES HIGH, ALFONZETTI, BAI BANG neuere Vertreter der Zunft EYES (SE), GATHERING OF KINGS, KENT HILLI, PERFECT PLAN, ARCTIC RAIN, RIAN, SEVENTH CRYSTAL und noch viele Bands mehr aus Skandinavien grob vergleichen die ihre eigene Art und Weise besitzen Songs zu schreiben und einzuspielen. Die Hauptcharaktereigenschaften liegen in der besonderen Art der Melodieführungen und Harmonien ich sage jetzt mal Skandinavisch Cool mit allem was ein Hit Album ausmacht, geile Röhre, ebenso geile Gitarren und Melodien bis zum nächsten Morgen, einfach ein Hit Album.

Dieses Album verkörpert und steht für die 80er und zeigt was für talentierte Bands in diesem Jahrzehnt am Start waren. Heute sind auch noch genug Fabelhafte, sehr gute, gute oder durchschnittliche Bands am Start wie damals auch nur haben die 80er für mich etwas besonderes im Sound das ich schlecht beschreiben kann, ich weiß auch nicht ob man es verstehen kann wenn man die 80er nicht erlebt hat. Aber versucht es mal mit diesem Album vielleicht macht es ja beim einen oder anderen Klick und es wird Liebe auf die erste Note. So bleibt abschließend nur zu sagen das es sich hier um einen der stärkeren Vertreter des 80er Melodic Rock handelt und um ein Pflicht Album für jede vernünftigen Rocksammlung darstellt. Leider gibt es zwei kurze Haare in der Suppe, nur 9 Titel und nur knapp über 33,5 Minuten Laufzeit, denn die Party ist leider viel zu früh vorbei, zum Glück das es die Repeat Taste am Player gibt. Ich besitze alle offiziellen sieben Studioalben, plus die beiden Best Of Zusammenstellungen und es befindet sich weder ein schlechter Song noch Rohrkrepierer auf den Alben, sondern nur Killer. Einzig das Hitverdächtige „5 Minutes Of Fame“ fehlt mir als physischer Tonträger oder Wavefile. Also Jungs wie wäre es mit Album #8 und als Opener „5 Minutes Of Fame“?!?

„Still In Love“ ein guter Laune Rocker der das gewaltige Potential und die Genialität des Trios zeigt, „Wings Of Steel“ ein Highlight, wenn es im Rockzirkus gerecht zu gehen würde hätte dieser Song die #1 der Charts dieser Welt für sehr lange Zeit blockiert und bestes Tanzflächen Futter. „Lorraine“ ein weiteres Highlight, dass macht drei in Folge, „Waitin‘ For You“ eine vor Tränen triefende Ballade. „Love Cries“ noch ein Highlight und #1 Hit Anwärter, „Mystery“ der nächste Hit, im richtigen Tempo. „Don’t Stop Believin’“ ein eingängiger Rocker wie er sein sollte mit göttlichem Refrain, „Hanoi Waters“ ein Song wie für einen Gott geschrieben, so muss Rock klingen, „Ammunition“ regt vom Feeling her zum Nachdenken an.

Balle

PONTILLO AND THE VINTAGE CREW – For The Love Of Blues

Trackliste:

01. For The Love Of Blues
02. City Of Gold
03. Long Time Gone
04. Between The Lines
05. Io Senza Te
06. Falling In Love
07. Sing The Blues
08. The Keeper
09. CC Song
10. Sound Of Hope

 

Spielzeit: 42:20 min – Genre: Rock / Blues Rock – Label: El Puerto Records/Edel – VÖ: 14.04.2023 – Page: www.facebook.com/pontilloandthevintagecrew

 

Langsam wird aus El Puerto Records ein ernst zu nehmendes Label und veröffentlich für mich Material von jemand mir nicht wirklich bekannten Gianni PONTILLO mit seiner VINTAGE CREW, beim Namen Pontillo macht es ganz leicht klick. Also mal nachgeforscht wo Gianni schon überall mal dabei war und ob mir etwas bekannt vorkommt. Und siehe da schon am Anfang kommen gleich mal die Hard Rocker von THE ORDER, dann folgt auch gleich mal PURE INC. die mir nur vom Namen geläufig sind und es kommt doch tatsächlich die letzte Veröffentlichung von VICTORY die ich mir bis zum heutigen Tag noch nicht angehört habe.

Check Punkt eins ist abgehakt, wer macht noch bei der Retro Rasselbande mit Mark Elliot und Chris Iakab an den Gitarren, Alain Schwaller am Bass und Reto Wild an den Drums. Von den Namen sagt mir das erst mal nichts also noch die anderen Fakten warum ich mich für das Album entschieden habe. Da wäre zunächst die Band stammt aus der Schweiz, ist die sehr kleine Schweiz doch ein Exportland für Gitarrengeschwängerte Mucke von Bands wie KROKUS, CHINA, GOTTHARD, SHAKRA, SATROX, TRANSIT, FIGHTER V, STEVE THOMSON, den Rocker BEN SOLLBERGER, Bens Project AGE OF DISCLOSURE, die Heavy Metaller um Adriano Troiano DISTANT PAST und die von mir in der Zeitmaschine vorgestellten BLUE 46, und noch viele mehr. Alle haben ein Vorliebe für E-Klampfen Mucke der härteren Art. Und der letzte Fakt warum ich mich entschieden habe war das Blues Rock als Gerne angegeben wurde, also genau das richtige für mich wenn ich die Fakten ansehe.

Dann mal der Mucke gelauscht und gleich bei den Vocals kommt mir ein Geraunze entgegen das sowas von ideal für Blues Rock ist. So eine Stimme ist einfach für härtere Mucke gemacht, man kann sich so ein Organ schwer in einem anderen Gerne vorstellen, aber auch das klappt wenn man mal MATTHIAS REIM im Schlager Gerne ansieht, Jürgen Drews hat auch etwas Dreck in der Stimme und NINO DE ANGELO könnte ich mir auch gut in der härteren Musik vorstellen. Die Gitarren kommen mit dreckigen Blues Licks um die Ecke und krallen sich sofort in die Gehörgänge um dort für Unfug zu sorgen. Ein Lick folgt auf des andere und man muss irgendwie an KROKUS, JOE BONAMASSA, THE WINERY DOGS, die frühen WHITESNAKE, THE DEAD DAISIES, aber es werden auch wenn es softer wird JOURNEY ähnliche Klänge angeschlagen und genau in dieser Schnittmenge bewegt sich auch die VINTAGE CREW. Mal ein wenig dezenter vom Härtegrad oder wie bei den beiden ersten Titeln ohne Gnade voll auf die 12. Dann kommt etwas für Nostalgiker, es kommt reichlich Hammond Sound oder dezentere Piano und Keyboard Klänge zum Einsatz, etwas was für mich zum Blues dazu gehört aber öfter nicht dabei ist. Der Bass ist kräftig vorhanden und wummert gewaltig drauf los. Die Drums sind gut zu vernehmen nur hören sich auf meinem zur Verfügung stehenden Promo Material die Becken komisch und im Clipping befindend an. Die Becken sind der einzige Kritikpunkt den ich finden kann, sonst hat die Retro CREW eigentlich alles Richtig gemacht und ein Album eingespielt welches Lust auf mehr macht und sehr gut gelungen ist. Eine sehr gute Vorstellung der VINTAGE CREW und wieder einmal beweisen Schweizer das sie mit zu den Besten im Rocksektor gehören.

„For The Love Of Blues“ ein cooler Rocker der für jede Grillparty geeignet wäre, „City Of Gold“ klingt dreckig, sumpfig und verdammt nach den Südstaaten mit allem was einen Blues Rock Song ausmacht. „Long Time Gone“ hier wird ein wenig Dampf raugenommen und man meint es mit einem bluesigen Song von JOURNEY zu tun zu haben, bei „Between The Lines“ wird es balladesk für mich ein wenig zu viel Schmalz. „Io Senza Te“ kommt auf Italienisch mit geilem Basslauf, die Romanischen Sprachen passen auch sehr gut zur Rockmucke erinnert irgendwie an die HEROES DEL SILENCIO. „Falling In Love“ fängt mit einer geilen Riffsalve an und mutiert im Verlauf zu einem Ohrwurm und coolen Blues Rocker der bestes Radiofutter wäre, „Sing The Blues“ spielt den Arschtreter, hier hört man KROKUS Gene. „The Keeper“ zeigt wieder viel Gefühl aber trotzdem sehr intensiv und dramatisch in Szene gesetzt. „CC Song“ ist für mich zu klischeehaft, „Sound Of Hope“ ein typischer gute Laune Radiosong mit geiler Akustikgitarre.

Balle

THE REVENANTS – Ghosts

Trackliste:

CD 1
01. Ghosts
02. Into The Fire
03. Emeraldmine
04. Redemtion
05. Leeches & Whores
06. If We Dance
07. Karma Kills
08. Who Knows
09. Disclosures
10. The End Is Black

CD 2
01. Los Angeles
02. Ain’t No Wine
03. Me And The Sea
04. Mountain
05. Freestreet
06. Roofless
07. Good Men Gone Bad
08. Slippin‘ Away
09. Vendetta
10. Worlds Collide

 

Spielzeit: 87:51 min – Genre: Rock – Label: El Puerto Records/Edel – VÖ: 21.04.2023 – Page: www.facebook.com/TheRevenants.rocks

 

Ich lasse mich gerne überraschen, meistens gelingt dies auch Positiv wie die mir damals völlig fremden z.B. THE 450s, TORRENTIAL THRILL und noch einige mehr von denen ich keinen blassen Dunst hatte bis ich Material von den Bands hörte und eine Rezi darüber verfasst habe. So ist es auch bei THE REVENANTS die mir nichts sagen außer der Sänger Michelle Darkness der auch bei END OF GREEN den Posten des Sangesbarden hat.

Im Frühling 2018 begann THE REVENANTS an ihre eigene Entstehungsgeschichte zu schreiben. Es fing alles damit an als die beiden Seelenverwandten Fabiano Arganese Gitarren und Keyboards und Marc Ayerle Gitarren, Keys, Bass und Drums anfingen im Studio von Marc zu jammen. Die Beiden verfolgten zu dieser Zeit noch keinen Plan, Konzept oder irgendwelche Gerne Limitierungen. Bei der ersten Wochenend Session schrieb das Duo 4 Songs und nahm diese auch gleich auf. Die aufkeimende Kreativität sorgte dafür dass konkrete Plane geschmiedet wurden. Marc fragte seinen besten Freund Michelle Darkness (End Of Green) ob er nicht die Vocals dazu beisteuern möchte. Und THE REVENANTS nahm langsam in Form von 20 Songs Gestalt an.

In der Promoinfo des Labels wird als Vergleiche BILLY IDOL und ROXETTE mit einer Prise HIM angegeben. Ich würde sogar so weit gehen das auch U2, THE SISTERS OF MERCY, MARKUS WINTER die auch verdammt starken Dark Rock bieten und ein wenig NICK CAVE als Vergleich herangezogen werden kann. ROXETTE von der Eingängigkeit und Melodien, BILLY IDOL könnte man vom Riffing entfernt her mit reinnehmen. Aber die Oberhand haben die sehr gut dosierten Dark Rock Vibes die dem Album einfach ein gewisses Etwas verleihen.

Mit END OF GREEN bin ich nicht wirklich so vertraut aber was Michelle hier mit seinen Stimmbändern zaubert liegt irgendwo zwischen Ville Valo von HIM, Andrew Eldritch von den SISTERS und ein klein wenig NICK CAVE. Diese Stimme passt wie die Faust aufs Auge, ich wage jetzt mal die Behauptung das mit einer anderen Stimme hinter den Songs die Mucke nicht diese Anziehungskraft besitzen würde. Die Stimme schwebt mit den Gitarren über jedem Song. Die Gitarren kommen in etwa der Härte und Mix wie bei den SISTERS oder auch THE CURE immer genau richtig für diesen Genre Mix den THE REVENANTS einem vor den Latz knallen. Kann man da was verkehrt machen, aber ja doch sehr viel sogar, nur nicht bei THE REVENANTS da passt die Klampfe ohne Wenn und Aber. Manchmal meint man das bei der Gitarre auch Blues im Sound mitschwingt und der Pop Rock von INXS. Das Keyboard ist voll auf den Pop / Rock der 80er getrimmt mit leichten Dark Vibes zudem gibt es reichlich Einsatz von Pianoklängen. Der Bass ist auffällig in Szene gesetzt nur die Drums hören sich für mich nach Elektro Blechkasten (der einzige Minus Punkt den man anführen kann).

Die Songs versprühen trotz sehr viel Melancholie mit viel Liebe zum Detail und ihrem Genre Mix irgendwie besondere Vibes. Es lässt sich schwer beschreiben trotz der Melancholie schafft es das Trio nicht zu Depri zu klingen und die Kompositionen im Positiven Licht darzustellen. Die Stimme von Michelle hilft da ein gutes Stück mit, da er einige Kunststücke am Mikrofon vollbringt.

Das Album liefert einen Genre übergreifenden Rock der nicht zu Dark ist, den mischt das Trio mit verschiedenen Elementen aus Pop Rock und 80er Disco Pop, wobei die Gitarre immer im Vordergrund der Instrumente steht die Keys oder Pianoeinlagen halten sich ein wenig weiter hinten. So kommt auch sehr viel Abwechslung ins Spiel. Es wird alles in einen Mixer getan und am Resultat hört man das die Einflüsse sehr gut mit dem Dark angehauchten Rock und von Pop sehr gut miteinander können. Das mag sich jetzt, ich gebe es zu verdammt schräg lesen und eine Vollkatastrophe vermuten. Doch weit daneben das Ding rockt auf den 20 Songs ohne Ende und weit von jeglicher Katastrophe, Ausfall oder Rohrkrepierer entfernt, dafür ist das Material einfach zu Geil in Szene gesetzt. Weder Kitsch, noch Depri oder Langeweile, nein hier wird gerockt was die Gitarren hergeben und Michelles Stimmbänder hergeben.

Dieses Album ist für jeden geeignet der nicht nach Stur Schema F auf einen Stil oder Gerne besteht, wer auch über den Tellerrand blicken kann entdeckt oft überraschend gutes abseits der Wohlfühlzone. Also THE REVENANTS mit dem Album „Ghosts“ eine Möglichkeit geben sich entfalten zu können, den genau so macht Musikhören verdammt viel Spaß und wird auch nicht Langweilig.

Jetzt fällt mich auch wieder ein an wen mich THE REVENANTS auch noch erinnern. An ein Pop Rock Duo aus Italien Franco Masala und Claudio Causin die mit zwei verdammt geilen Maxis „Voodoo Dance“ 1984 und „Ocean Of Crime“ 1985 früher in meiner Gegend in den Rockdiscos rauf und runter gespielt wurden. In manchen Discos wurde sogar zum etwas über 7-minütigen „Voodoo Dance“ die Lasershow gemacht sofern vorhanden.

Balle