TRANS AM – Fasten Seatbelts (RG-Zeitmaschine)

Trackliste:

01. Around Midnight
02. Go Down Shootin‘
03. Just A Dream
04. Hot For Love
05. Thrills In The Night
06. Miss Marple
07. Fasten Seatbelts
08. Hard Enough
09. Now It’s Your Turn
10. Mother Earth

 

Spielzeit: 42:00 min – Genre: Melodic Hard Rock – Label: Bernie Productions – VÖ: 1989 – Page:

Eintrag in das Logbuch des Raumschiffes wer, wie oder was ist gute Rockmucke zur Erdenzeit des Jahres 1989 und man landet beim zweiten Album der, ich glaube mal gelesen zu haben aus dem Bonner Raum stammenden, Kombo mit dem Namen TRANS AM. Damals dabei waren Klaus Opree am Mikro, Ronny Von Assel und Schumi Schumann an den Gitarren, Chris Hopps an Bass und Charly Schell an den Drumsticks. Das Albumcover könnte nicht bescheuerter sein, aber typisch für deutsche Vertreter der harten Mucke aus dieser Zeit, ein junger Emporkömmling in gelbem Oberteil in einem feuerroten ich denke mal Trans Am mit offenem T-Top und auf dem Beifahrersitz hockt eine angeschnallte weiße Gibson Flying V. Für meinen Geschmack ist die Klampfe noch To Big für den Jüngling, aber egal mal das geschäftsschädigende Cover, war halt damals öfter so einfallslos, vergessen und die Mucke für sich sprechen lassen.

Wie so oft in meinem Fall wurde ich erst sehr spät so gegen 2000 bis 2005 auf das Album aufmerksam, ich kann mich noch erinnern irgendwann mal so um 1987 entweder vom Debüt oder dann 1989 für dieses Album eine Vorstellung irgendwo in einer Zeitung gelesen zu haben ohne dass damals etwas hängen geblieben wäre. In dem oben genannten Zeitraum ab 2000 rum kam ein Kumpel auf mich zu und meinte mit den Worten: „Hör dir die mal an, ist schweinegeiler End 80er Stoff mit viel Gitarren!“ Da er auch gleich die CD dabei hatte konnte ich mir einen ersten kleinen Überblick verschaffen, bei den ersten beide Songs dachte ich mir anfangs noch ganz nett und gut, lässt sich gut hören. Dann kam der dritte Song „Just A Dream“ das Ding machte eine Initialzündung bei mir und ich hörte ab hier sehr genau hin und war mir sicher dass ich es mit einem Top Album zu tun habe. Irgendwann konnte ich das Album irgendwo gebraucht günstig abstauben und habe es seitdem sehr oft durchgehört und finde immer wieder neue Details, von Langeweile keine Spur, die Jungs Zünden jeden Durchgang bei mir, nur eins bleibt immer gleich das ist der Übersong „Just A Dream“.

Klaus hat eine sehr raue, kraftvolle und angenehme Stimme die er auch einzusetzen weiß ohne dabei den Versager zu spielen. Die Gitarren machen keine Pausen und gehen mit ihren Riffattacken nicht wirklich Sparsam um. Keyboards hört man nur Ansatzweise wenn überhaupt mal, dafür strahlt der Bass mit den Gittis um die Wette und die Drums bügeln alles von Hinten ohne sie zu überfahren. Hier stehen die Hauptakteure als ein perfekt verbundenes und zu gleichen Teilen berechtigtes Gesamtwerk für ein starkes Stück deutsch Rockgeschichte. Ein weiterer Pluspunkt ist die Retrogehaltene Produktion die nicht so steril wie die neuen Aufnahmen klingt, es hört sich nach Röhrenverstärkern und voll 80er Jahre an.

TRANS AM bieten einen Melodic Hard Rock wie er damals auch von den SCORPIONS, BONFIRE, TRANCE, MICHAEL SCHENKER CRAAFT und MYDRA beispielhaft zelebriert wurde, und man sollte die Jungs von TRANS AM als sehr gutes Beispiel für Rock Musik Made in Germany heranziehen und in einem Atemzug mit den ganz großen oder nicht ganz so groß gewordenen deutschen Rockacts nennen. Die Songs hatten damals und haben auch heute noch das Potential die Spitze problemlos aufmischen zu können. Es ist in meinen Augen einfach nur Schade das solche talentierten Musiker sträflich übersehen und von den Labels damals ignoriert wurden. Es wurde mit schlechtem bis grottenschlechtem Material das höchstens als akustischer Dünnschiss bezeichnet werden kann Millionen verdient und Talente fristeten leider gleichzeitig ein Schattendasein.

„Around Midnight“ ein cooler Rocker der neugierig auf das Album macht und viel versprechend aus den Boxen donnert, „Go Down Shootin‘“ kommt mit AC DC Vibes und leichtem Blues und Southern Rock Flair, macht sich sehr gut als Kontrastpunkt. „Just A Dream” eine Hitgranate und mit einer der besten Songs die ich jemals von einer deutschen Band gehört habe, “Hot For Love” erinnert mich an eine Highspeed Version der Scorps auf einem TRANCE Trip zu Antoni Zeiten (wer kennt nicht TRANCEs olle Kamellen „Burn The Ice“, „Loser“, „Burn Your Lies“, „SLD“, „Break The Chains“, Rien Ne Va Plus“, „On The Loose“, „Rockers“ und „Masquerade“). “Thrills In The Night“ geht sowas von auf die 12 der Song haut einem die Riffsalven gerade zu um die Ohren, „Miss Marple“ bescheuertes Albumcover, bescheuerter Songtitel, mit einem Fetten und Großen Aber das Teil geht runter wie Öl und sorgt für gewaltig Alarm an den Trommelfellen. „Fasten Seatbelts“ der nächste schnelle Vollgas Rocker zeigt wo die Elektroaxt hängt, „Hard Enough“ geht wieder als Highlight durch, macht einen auf Cool. „Now It’s Your Turn” macht den SCORPS, TRANCE und MICHAEL SCHENKER erneut Konkurrenz, “Mother Earth” die Ballade darf nicht fehlen, ist hier stark umgesetzt.

Balle

TEMPLE BALLS – Avalanche

Trackliste:

01. All Night Long
02. Trap
03. Lonely Stranger
04. Stand Up And Fight
05. Prisoner In Time
06. Strike Like A Cobra
07. No Reason
08. Northern Lion
09. Dead Weight
10. Stoner Cold Bone
11. Avalanche

Spielzeit: 39:48 min – Genre: Melodic / Hard Rock – Label: Frontiers Music s.r.l. – VÖ: 10.11.2023 – Page: www.facebook.com/templeballsrocks

 

Die finnischen Sunnyboys von TEMPLE BALLS beehren uns mit ihrem vierten Output mit dem Titel „Avalanche“ mal sehen ob es so eine Lawine wie auf den drei Vorgängern oder doch schlechter geworden ist. Seit Album #2 im Jahr 2019 besteht die Band unverändert aus Arde Teronen am Mikrofon, Jiri Paavonaho und Niko Vuorela an den Gitarren, Jimi Välikangas an Bass und Antti Hissa an den Drums. Die Band konnte auf ihren ersten drei Alben bei mir ordentlich Punkten, ich muss dazu gestehen dass mir die ersten beiden Alben beinahe durch die Lappen gegangen wären, als ich die Existenz von TEMPLE BALLS mitbekommen habe waren die beiden Alben auf CD nicht mehr aufzutreiben. Nach langer Suche im WWW stieß ich auf einen Onlineshop in Finnland, die Versandkosten sind dort nach Deutschland kriminell günstig und die ersten beiden Alben waren damals als Doppelpack zu einem unschlagbaren Preis erhältlich. Also bestellt, die Versandkosten nicht nur günstig sondern auch die Lieferung erfolgte drei Tage nach Bestellung, und gleich reingehört. Was soll ich schreiben, ich habe Bauklötze gestaunt, und war froh dass ich diese zwei kleinen Sensationen sehr günstig auftreiben konnte. Album drei folgte dann auch gleich kurz darauf über Frontiers Records, dieses Ding bestätigte meine Meinung über die ersten beiden Alben und mir kam der Verdacht da reift ein ganz großes Kaliber im Stil von EUROPE, TREAT, CRAZY LIXX, H.E.A.T., ECLIPSE, NESTOR, STEEL RHINO, RETURN, DREAM POLICE ihren Landsmänner härtere BROTHER FIRETRIBE und die zu Unrecht fast ganz übersehenen FREE SPIRIT, ZERO NINE, BOYCOTT und FIRENOTE heran.

Und nun dreht sich die vierte Offerte der Finnen in meinem Player, und gleich der Opener macht eindrucksvoll klar, jepp es handelt sich um die rockenden skandinavischen Krawallbrüder von TEMPLE BALLS. Mit ihrem jugendlichen und skandinavischen Leichtsinn, Charme, Feeling und Coolness hauen die fünf erneut einen raus. Die Produktion drückt ohne Ende und kann als gelungen bezeichnet werden. Mich würde interessieren wie sich die Hockkaräter im Soundgewand der Röhrenverstärker Ära und ein wenig Hammond als leichte Hintergrundhypnose machen würden. Vom Gesang hat Arde eine Ähnlichkeit mit Danny Rexon von den in das selber Torpedorohr ballernden CRAZY LIXX, die Gitarren fahren volles Rohr und bilden mit den 80er Jahre angehauchten Keyboards ein starkes Fundament das mit Bass und Drums die sich auffällig im Vordergrund befinden eine gleichberechtigte Partnerschaft eingehen. Als Sahneteil steht über allen Songs die coole und kräftige Stimme von Arde.

Der Stil geht in die Richtung der oben erwähnten skandinavischen Bands, die alle in der Lage sind verdammt geile Mucke zu produzieren. Gleiches gilt auch für TEMPLE BALLS, eigentlich kann man blind jede Skandi Band einlegen und abspielen ohne dabei einen Rohrkrepierer zu erwischen, dass Limit bildet nur der persönliche Musikgeschmack, wie bei mir im Fall von HAMMERFALL mit denen ich nichts anfangen kann. TEMPLE BALLS rocken unbeschwert drauf los, überzeugen dabei ohne Zweifel und strotzen gerade nur vor Selbstbewusstsein und präsentieren Stolz ihr neues Werk der Welt. Auf diesen Output können die Boys auch stolz sein, hier regiert der eingängige und melodische Hard Rock wie ihn nur Skandi Bands auf Konserve bringen können.

Man kann ohne flaues Gefühl im Magen über „Avalanche“ die Behauptung aufstellen das es sich um eine brachial Lawine handelt die auf die Trommelfelle zu donnert. Ich bin gespannt ob TEMPLE BALLS in Zukunft das Niveau halten oder sogar die selber sehr hoch aufgelegte Messlatte noch toppen können. Einen kleinen Wermutstropfen finde ich leider der die Höchstnote verhindert, nach knapp unter 40 Minuten ist die Show schon vorbei, ich könnte bei der Qualität tagelang am Stück ohne Unterbrechung zuhören und bei Balladen wie hier mit „Stone Cold Bones“ werde selbst ich zum Fan dieser Spielwiese.

„All Night Long“ ein perfecter Rocker für den Einstieg, „Trap“ ein sehr flotter Song mit unwiderstehlichem Charme und Refrain, zielt voll auf die CRAZY LIXX Jungs. „Lonely Stranger“ ein gute Laune Rocker der voll auf die Glocke geht, „Stand Up And Fight“ ein brachial Rocker der einen Spagat zwischen Classic und Melodic Rock bildet. Bei „ Prisoner In Time“ ist H.E.A.T.sches Feeling angesagt, „Strike Like A Cobra“ ob dies nicht eine kleine Anspielung auf das kommende zweite Album der deutschen Band COBRAKILL in der Frontiers Familie ist, ansonsten ein sehr gelungener und eingängiger Rocker. „No Reason“ erinnert mich an SWEDISH EROTICA mit einem göttlichen Refrain, „Northern Lion“ gibt wieder Vollgas und haut einem die Hucke voll. „Dead Weight“ erinnert mich an Trond Holters damaliges Baby DREAM POLICE, „Stoner Cold Bone“ gibt den Schmachtfetzen, ist aber mehr als nur das, der mehr als überzeugen kann, Melodie und ein geiler Basslauf was in einem traumhaftem Refrain gipfelt, mit „Avalanche“ macht die Lawine einen gekonnt donnernd starken Abgang.

Balle

THE SONIC BREWERY – Can’t Kill Rock’N‘ Roll

Trackliste:

01. Can’t Kill Rock‘N‘ Roll
02. Don’t Wanna Die
03. Giorgio
04. Who Is He
05. Mercury Of Dreams
06. Stop Talking
07. Bad Guy
08. We Can Be Friends
09. Jokercreek

 

 

Spielzeit: 44:44 min – Genre: Retro/Vintage Rock – Label: Sun King Music – VÖ: 17.11.2023 – Page: www.facebook.com/TheSonicBrewery

 

Ich wurde auf THE SONIC BREWERY aus meiner Nachbarschaft durch das Video zum Titel „Mercury Of Dreams“ aufmerksam und dachte mir mal Cheffe das könnte was für mich sein. Also hat der Cheffe die Promo klar gemacht und schon bei den ersten Takten musste ich an die späten 60er bis Mitte der 70er Jahre denken, an den Classic Rock mit Blues Wurzeln und einem leichten Hang Psychedelic im Sound. Damit nicht genug, denn die jungen Musiker hauen auch noch eine gehörige Portion Marc Bolan mit T-REX und Jim Morrison mit THE DOORS, ein wenig NZARETH hier und LED ZEPPELIN da und JOE BONAMASSA ins Rennen und können die Einflüsse zu einem Sound verbinden ohne dabei abzulosen. Ich frage mich momentan wie es die Buam geschafft haben nicht auf meinem Radar aufzutauchen, ich hätte doch glatt eine kleine Sensation übersehen.

Nachdem der Stil interpretiert wurde sind die Musiker dran. Zur Brauerei gehören Benno Olbrich an Mikro, Percussion und Harfe, Jonathan Niederer an Gitarre, Andeas Aigner am Bass und Thomas Hamberger an den Drums. Die Jungs sind mit knapp über 20 Jahre noch relativ jung, machen aber Musik wie Profis die schon Jahrzehnte im Geschäft sind. Vor Anspielungen an die ganz Großen der 60/70er haben die Jungs keine Angst, brauchen sie auch nicht. Mit ihrem jugendlichen Leichtsinn und eine gesalzene Portion bayerischen Charme gehen die Musiker die Sache an und haben nebenbei ein wirklich tolles Classic Rock Album rausgehauen das einem nur so mit Riffs abwatscht.

Die Stimme von Benno ist rau und kraftvoll, er hat auch keine Probleme mal in die höheren Regionen zu gehen, die meistert er auch. Die Gitarren machen einen positiven Eindruck, egal ob clean oder tief gestimmt, da sitzt jeder Riff oder dreckige Lick. Der Bass kommt gut an und die Drums treiben von hinten wie Sau.

„Can’t Kill Rock‘N‘ Roll“ kommt mit exotischen Klängen als geilen Kontrastpunkt, „Don’t Wanna Die“ ein Song der schwermütig und schlürfend rüberkommt, beim genauen hinhören aber eine riesige Bühne vor dem geistigen Auge aufbaut. „Giorgio“ ein sehr nachdenklicher Song mit hypnotisierendem Groove dem man sich schlecht entziehen kann, „Who Is He“ geht es sehr langsam aber mit cooler Melodieführung an. „Mercury Of Dreams“ ein grooviger Ohrwurm der sich sehr gut im Radio machen würde, „Stop Talking“ kann sein Potential erst nach mehreren Anläufen beweisen. „Bad Guy“ ist ein dreckiger und vorlauter Bluesrotzer und nebenbei ein Highlight darstellt, könnte direkt aus den tiefsten Sümpfen der Südstaaten kommen, „We Can Be Friends“ klassischer Blues Rock wie er sein sollte, „Jokercreek“ hört sich beim ersten Durchgang lahm an, beim zweiten zündet er die Rakete und kommt gut an.

Balle

STEEL RHINO – In Rhino We Trust

Trackliste:

01. Stand Up And Shout
02. Strike Hard
03. Blades
04. We Rise
05. Final Stand
06. In Rhino We Trust
07. Judgement Day
08. Dr. Jekyll & Mr. Hyde
09. Time To Be King
10. Ignoring Gravity

 

Spielzeit: 41:28 min – Genre: Hard Rock – Label: GMR Music Group – VÖ: 21.10.2023 – Page: www.facebook.com/SteelRhinoBand/

 

Herbie Langhans is Back, der vorlaute Shouter der mit seiner Reibeisenstimme schon auf Album #1 von STEEL RHINO das Mikrofon in fester Hand hielt. Herbie der unter anderem auch bei RADIANT, SONIC HEAVEN und VOODOO CIRCLE seine Stimmbänder schwingen lässt und zu überzeugen weiß kehrt mit STEEL RHINO zurück. Mit dabei sind wie auch schon auf dem Debüt seine beiden Partners in Crime Filip Vilhelmsson an Gitarre und Bass sowie Mikael Rosengren an den Drums. Mikael spielt noch bei BAI BANG und war bei DIRTY PASSION aktiv.

Herbie raunzt und shoutet sich wie gehabt in seiner unverkennbaren rauen Manier souverän durch die Songs und rockt das Ding ohne wenn oder aber. Herbie liefert ab und das auf jedem Album bei dem er am Mikrofon steht. Die Gitarren geizen nicht wirklich mit Riffs, diese kommen genauso vorlaut aus den Boxen wie Herbies Stimme. Der Bass macht Druck und die Drums hören sich an wie Kriegstrommeln vor einer monumentalen Schlacht. Durch die Beteiligung von zwei Skandinaviern sind die Kompositionen mit einem besonderen Flair ausgestattet, dieses Flair besitzen skandinavische Künstler, Bands oder Projekte in den meisten Fällen. Anscheinend werden skandinavischen Musikern diese durchweg genialen und positiven Eigenschaften mit in die Wiege gelegt.

Der Härtegrad geht voll in Ordnung, ist weder was für Softis noch für Metaller, einfach gesagt für die Leute die gerne melodischen Hard Rock mit viel Pathos hören. Der unverschämt frech im Classic Rock klaut und dabei eine verdammt starke Figur abgibt. Man nehme dann diese diebische Frechheit und paart diese mit Skandiwurzeln und dem Feeling aus dem hohen Norden füge noch eine geile Röhre dazu und fertisch ist STEEL RHINO die einem die Riffs und Melodien mit Hochdruck in die Gehörgänge fauchen, blasen, raunzen und prügeln.

Mich erinnern STEEL RHINO an ein Potpourri der guten Laune gemischt mit Skandirock der besseren Sorte, hier ein wenig Pathos von AXEL RUDI PELL, RUNNING WILD (besonders in den eingängigen und catchy Refrains), NEPTUNE und einem sehr großen Schluck Classic Rock im Mixer mit den Melodic Heroes der 80er Jahre. Liest sich schlimmer als es ist, denn mich können STEEL RHINO auf diesem Album mehr als nur überzeugen. Man darf gespannt darauf sein was Album #3 bringt, eine Steigerung ist fast nicht mehr möglich. Ein Album das von Vorne bis Hinten und anders herum Spaß macht. Ich meinte schon öfters in den 80ern wäre Album XYZ ganz oben in den Charts gelandet, dass selbe trifft auf diesen Brecher zu, dieses Ding hätte damals die Hitparaden und Charts für sehr lange Zeit blockiert. Ohne Ausfall oder was weiß ich zieht „In Rhino We Trust“ eine verwüstende Spur durch meine Gehörgänge, der Titel ist hier wörtlich zu nehmen, vertraut dem Rhino und ihr werdet hören was der Langnasenhirsch auf die Beine gestellt hat. Wer in seinem Umfeld Eindruck schinden möchte, haut „In Rhino We Trust“ in den Player, den Lautstärke Regler auf rechten Anschlag und dabei eine Riesen Sause Till Dawn feiern.

„Stand Up And Shout“ legt gleich mal ein sauberes Pfund ins Feuer und stachelt dieses mit viel Energie an, „Strike Hard“ macht da weiter wo der sehr gute Vorgänger aufgehört hat, zwei Groovemonster gleich am Anfang. „Blades“ nagelt einem ein fettes Brett vor die Schiene, ein Ohrwurm der Laune macht, „We Rise“ der nächste gute Laune Rocker. „Final Stand“ ein stimmiges Instrumental Intro im Stil alter Sandaletten Filme der 60er Jahre, dieses Gefühl sich in einem ollen Abenteuerschinken zu befinden wird von „In Rhino We Trust“ restlos zerstört, ein brachial Rocker mit Melodie, epischen Anspielungen einfach ein Ohrenwurm. „Judgement Day“ leider auch wieder Geil, ein Highlight und sollte im Lehrbuch für „Wie schreibe ich einen Gassenhauer“ Erwähnung finden. „Dr. Jekyll & Mr. Hyde“ wer bis jetzt nicht nass geschwitzt ist wird spätestens ab hier zwei Liter Körperflüssigkeit verlieren. „Time To Be King“ Jungs jetzt mal runter vom Gas, Mittelmaß ist hier Fehlanzeige, „Ignoring Gravity“ zum Abschluss hauen die Drei noch einen mit brachialer Gewalt raus, nix zu hören von Abnutzung, oder ähnlichem.

Balle

CARE Of NIGHT – Reconnected

Trackliste:

01. Street Runner
02. Tonight
03. Caught Feelings
04. No One Saves The World Alone
05. Melanie
06. Half Of My Heart
07. Follow Through
08. Wrong
09. End Of A Chapter
10. Stay With Me
11. You’ve Been Right Here All Along

Spielzeit: 48:40 min – Genre: AOR – Label: Frontiers Music s.r.l. – VÖ: 17.11.2023 – Page: https://facebook.com/careofnight

 

Album Nummer 3 der Schweden CARE OF NIGHT steht vor der Frontiers Weihnachtstür, diesmal dabei sind Calle Schönberg am Mikrofon, Viktor Öström Berg an der Gitarre, Victor Berg an den Keyboards, Niklas Svensson Nattfare am Bass und Linus Svensson am Schlagzeug. Haben die Jungs aus Skandinavien auf den beiden Vorgängeralben astreinen AOR mit allen skandinavischen Tugenden und Leichtfüßigkeit geboten, so macht der dritte Streich keine Ausnahme oder spielt den Ausreißer denn schlecht ist hier nicht.

Die Stimme von Calle ist sicherlich Geschmackssache, ich persönlich finde das sie sehr gut mit der Mucke harmoniert und sehr gut dazu passt. Die Stimme erinnert mich an Martin Holsner von CAPTAIN BLACK BEARD und zeigt keine Schwäche. Die Gitarren donnern ganz schön in die Parade, von AORscher Zurückhaltung keine Spur, der Klampfe wird genügend Freiheit gegönnt. Die Keys sind mal typisch Skandi like, mal Pianohaft, oder 80er Retromucke ausgeführt. Der Bass hält sich vornehm zurück dafür machen die Drums einen auf Krawallbruder und hauen einem die Hucke voll.

Hier stellt sich beim hören für mich wieder dieses Gefühl der Vertrautheit ein, dieses Gefühl habe ich meistens bei Künstlern aus Skandinavien, die Jungs haben es einfach nur drauf anständige Songs zu schreiben und produzieren. Ich kann mich nicht wirklich daran erinnern wann mir mal Musik der härteren Spielart aus dem hohen Norden nicht gefallen hätte. Vielleicht mit der Ausnahme HAMMERFALL, die treffen irgendwie nicht meinen Nerv und gehen spurlos an mir vorbei. Nicht so Künstler und Bands wie z.B. MIKAEL ERLANDSSON, LOVER UNDER COVER, LAST AUTUMN’S DREAM, AUTUMN’S CHILD, BROTHER FIRETRIBE, CAPTAIN BLACK BEARD und genau in ein ähnliches Rohr blasen auch CARE OF NIGHT. Es wird Skandi AOR der besseren Sorte geboten der so simpel es auch klingen mag einfach gefällt und überzeugen kann. Ohne einen Kritikpunkt geht das Album „Reconnected“ runter wie ein sehr guter Jahrgangswein

„Street Runner“ ein cooler Schwedenhappen, „Tonight“ geht sowas von auf die Zwölf. „Caught Feelings“ fängt sehr gut an, geht genauso weiter, ein Highlight, „No One Saves The World Alone“ eine Ballade. „Melanie“ überzeugt mit Charme, „Half Of My Heart“ mit viel Drama rocken sich die Jungs durch den Song. „Follow Through“ besticht durch seine Leichtigkeit, „Wrong“ ein Rocker mit Drama interessant geboten. „End Of A Chapter“ erinnert an Skandi-Journey, „Stay With Me“ geht wieder voll an die AOR Fraktion, „You’ve Been Right Here All Along“ hier hätte ich mir anstatt der Ballade noch einen Rocker gewünscht.

Balle

DORO – Conqueress – Forever Strong And Proud

Trackliste:

01. Children Of The Dawn
02. Fire In The Sky
03. Living After Midnight
04. All For You
05. Lean Mean Rock Machine
06. I Will Prevail
07. Bond Unending
08. Time For Justice
09. Fels in der Brandung
10. Love Breaks The Chains
11. Drive Me Wild
12. Rise
13. Best In Me
14. Heavenly Creatures
15. Total Eclipse Of The Heart
16. Warlocks And Witches (Bonus Track)
17. Horns Up High (Bonus Track)
18. True Meta Maniacs (Bonus Track)
19. Heart In Pain (Bonus Track)
20. The Four Horsemen (Bonus Track)

Spielzeit: 77:06 min – Genre: Heavy Metal – Label: Nuclear Blast Records – VÖ: 27.10.2023 – Page: www.facebook.com/DoroPeschOfficial

 

Das gefühlt 100ste Album der deutschen Heavy Metal Queen DORO steht an, mit dabei sind Bas Maas an Gitarre; Johnny Dee an den Drums; Adreas Bruhn an Gitarre, Bass, Keys und Programming; Rudy Kronenberger an Gitarren, Bass und Drums; Carsten Steffens an Keys, Bass und Drums und noch ein paar Gästen.

Ich muss an Songs wie „True As Steel“, „Mr. Gold“, den damaligen Discorenner der 80er „All We Are“, „Metal Tango“ oder das erste Album unter der Flagge DORO „Force Majeure“ denken die von mir immer wieder gerne gehört werden. Und auch niemals in Vergessenheit geraten. Also mal hören was DORO auf ihrem aktuellen Silberling noch drauf hat.

Unsere Queen des Metal macht mal wieder klar warum sie solange im Geschäft ist, die Stimme hört sich fast noch immer wie zu WARLOCK Zeiten an, entweder man mag sie oder eben nicht. Der Erfolg sollte den zahlreichen Fans recht geben die über den ganzen Erdball verteilt sind und jedem neuen Output mit Spannung entgegenfiebern. Rob Halford schaute auch für zwei Gastspiele bei Coverversionen von PRIEST und BONNIE TAYLOR vorbei. Die Frage ob DORO Cover nötig hat soll jeder für sich selber entscheiden, ich enthalte mich diesbezüglich einer ernsthaften Beurteilung.

Die Gitarren hauen die Riffs nur so raus und geben gekonnt mit brachialer Griffbrettbearbeitung den Ton an, die so klar wie DORO’s Stimme für eben DORO stehen. Der Bass haut einem auch die Noten voll gegen die Nuschel, die Keys spielen meistens eine kleine Nebenrolle ohne groß aufzufallen. Die Drums hauen einem dafür wieder die Hucke voll und treiben alles vor sich her.

Die Songs klingen typisch nach DORO und WARLOCK, so wie man DORO kennt, kein bisschen Leise, nein sondern so laut wie Eh und Jeh. Hier auf diesem Album ist DORO Loud und kann Proud auf das gebotene sein. Sollte sich DORO in den Ruhestand begeben, ja aber das hat noch einige Jahre Zeit, besonders wenn so ein Album wie dieses produziert wurde und DOROs Stimme noch nicht schlapp macht. DORO hat meine Erwartungen übertroffen, ich dachte das mich Durschnittsware erwartet, doch weit gefehlt hier kommt mit ein paar wenigen Ausnahmen sehr guter Metal Made by DORO auf den vorweihnachtlichen Gabentisch, so kann es weiter gehen.

„Children Of The Dawn“ ein melodischer Ohrwurm mit epischen Momenten der bestes Discofutter darstellt, „Fire In The Sky“ ein Nackenbrecher im typischen DORO/WARLOCK Stil. „Living After Midnight“ mit Rob Halford not bad aber für mich bitte das Original von PRIEST, „All For You“ der nächste Nackenbrecher. „Lean Mean Rock Machine“ DORO wie man sie kennt eingängig wie Sau, „I Will Prevail“ ein Metal Song mit leichtem Modern Touch. „Bond Unending“ kommt mit Pop und SISTERS OF MERCY Vibes würde sich gut im Radio oder Disco machen, „Time For Justice“ geht mit PRIEST Feeling gut ins Ohr. „Fels in der Brandung“ die Ballade mit ganz oder teilweise deutschen Texten die nicht fehlen darf, „Love Breaks The Chains“ kommt mit coolem Riffing ums Eck gerauscht und findet seinen Höhepunkt im Refrain. „Drive Me Wild“ hier grüßen PRIEST erneut ansonsten ein geiler Rocker, „Rise“ kommt wieder mit coolen Riffs und genialem Refrain. „Best In Me“ geht leider an mir vorbei, hier ist für mich die Luft raus. „Heavenly Creatures“ entschädigt mich für den lahmen Vorgänger, „Total Eclipse Of The Heart“ nicht wirklich mein Geschmack nicht mal das Original kann bei mir punkten. „Warlocks And Witches (Bonus Track)“ ein kurzes Intro mit gesprochenen und gesungenen Strophen, „Horns Up High (Bonus Track)“ hier denke muss ich spontan an die Metal Freibeuter von RUNNING WILD, „True Meta Maniacs (Bonus Track)“ hört sich wie ein Rough Mix an der mit amtlichen Sound mehr Punkte einfahren würde, „Heart In Pain (Bonus Track)“ geht auch als sehr gut durch allerdings nicht die Soundqualität der Albumtitel, „The Four Horsemen (Bonus Track)“ ein durchschnittlicher Song mit „Sweet Home Alabama“ ähnlicher Riffeinlage in der Mitte.

Balle

WINTER ROSE – Winter Rose (RG-Zeitmaschine)

Trackliste:

01. Asylum City
02. I’ll Never Fall In Love Again
03. Rough Boys
04. Dianna
05. One Last Time
06. Never Let Me Go
07. My Time
08. Nothing But The Best
09. Saved By Love
10. Thrill Of The Night

 

Spielzeit: 41:33 min – Genre: Melodic Hard Rock – Label: Victor (Japan)/InsideOut Music – VÖ: 1989/1997 – Page:

Der Blick geht zurück in das Jahr 1989 als das einzige Album der kanadischen Formation WINTER ROSE mit gleichem Titel das Licht der Welt erblickte. WINTER ROSE bestand aus Frontmann James LaBrie am Mikrofon, genau richtig der Herr LaBrie der ab 1992 die Alben von DREAM THEATRE stimmlich veredelt. Sein Compadre und Songschreiber Richard Chycki an Gitarren und Bass, komplett macht die Formation Randy Cooke an den Drumsticks.

Dieses Album wurde laut ungenauen Quellen im Internet 1989 über das Label Victor in Japan veröffentlicht, 1997 wurde es dann nochmals für den Europamarkt von InsideOut Music aufgelegt und den Melodic Rock Fans so zugänglich gemacht. Dieses Album soll laut der Quellen die ich gefunden habe in der Zeit entstanden sein bevor James LaBrie beim Traum Theater eingestiegen ist. Und eines Vorweg die Mucke von WINTER ROSE hat absolut nichts mit dem Traum Theater zu tun, hier kommt anständiger End 80er Melodic Hard Rock auf den Tisch.

Die Produktion ist auf dem InsideOut Re-Release zwar ein wenig dünn geht aber noch als OK durch, könnte allerdings mehr Bass und Kraft vertragen.

Ich finde das James LaBries Stimme auf „Winter Rose“ softer und angenehmer rüberkommt als beim großen Prog Theater, wenn er in die höheren Regionen vordringt hört man die einzige parallele zu den Prog Veteranen. Ansonsten gibt James hier eine anständige Figur ab. Richard spart nicht mit Riffeinlagen und hat nicht nur vom Songwriting was auf dem Kasten. Die Gitarren sind genau in der richtigen Härte gehalten wie sie damals auch von BON JOVI, DEF LEPPARD, GYPSY ROSE und das Debüt von HARDLINE geboten wurden. Und genau in diese Richtung geht auch der Melodic Hard Rock der mit Hooks, Catchy Refrains, Melodien und einfach einer geilen Grundstimmung aus den Boxen kommt. Von Staub, Unmodern oder Langeweile ist hier keine Spur, jeder Song ohne eine Ausnahme zu machen hätte das Zeugs um im Radio auf Dauerrotation zu hängen. Aber leider sieht die Wirklichkeit anders aus, und so eine Mucke wurde fast gänzlich aus den Öfftis verbannt. Einzig in Bayern hält der Radiosender B1 der mal ein Volkmusik Umtata Sender war die Fahne mit einigen der größten Rock Songs hoch, aber auch Mucke die nicht jeder kennt, als ich mal im Auto unterwegs war wurde doch tatsächlich „Crazy“ von JOHNNY LIMA gespielt. Und genau in diese Ecke geht das Album „Winter Rose“ auch, die Mucke verbreitet einfach den Geist der 80er und damit gute Stimmung ohne in irgend einer Form zu nerven. Wer sich selber einen Gefallen tun möchte, ich weiß nicht ob das Album bei den Streaming Plattformen angeboten wird, oder die CD günstig erstehen kann unbedingt zugreifen sonst könnte einem etwas durch die Lappen gehen. Um unbeachtet zu werden ist die Musik von WINTER ROSE zu Schade und Gut. Von mir gibt es den Status des Klassikers und Album das man im Leben gehört haben sollte.

„Asylum City“ wird mit schrägen Riffing eröffnet um kurz nach Start zum Ohrwurm zu mutieren, „I’ll Never Fall In Love Again“ ein gigantisches Hook Monster und Highlight mal eben aus dem Ärmel geschüttelt. „Rough Boys“ ein cooler und straighter nach vorne Stampfer, „Dianna“ eine für diese Zeit typische Ballade mit allem was dazu gehört. „One Last Time“ würde sich auch sehr gut auf BON JOVI, DEF LEPPARD und Co Alben machen, „Never Let Me Go“ ein weiterer sehr guter Rocker der nach mehr schreit. „My Time“ ich wiederhole mich wieder ein sehr guter Rocker, „Nothing But The Best“ kommt mit leichtem Blues Flair. „Saved By Love“ eine zweite starke 80er Ballade, „Thrill Of The Night“ das Beste haben sich die Jungs bis zum Schluss aufgehoben, dass Ding haut rein wie ein Bombe und lässt einen nicht so schnell los.

Balle

FOGHAT – Sonic Mojo

Trackliste:

01. She’s A Little Bit Of Everything
02. I Don’t Appreciate You
03. Mean Woman Blues
04. Drivin‘ On
05. Let Me Love You Baby
06. How Many More Years
07. Song For The Life
08. I Wish I’d Been There
09. Time Slips Away
10. Black Days And Blue Nights
11. She’s Dynamite
12. Promised Land

Spielzeit: 43:20 min – Genre: Blues / Classic Rock – Label: Metalville – VÖ: 10.11.2023 – Page: www.facebook.com/Foghat

 

FOGHAT sind nach sieben Jahren Pause mit neuem Studioalbum und Sänger zurück, treiben die Britten schon seit den 1970ern ihr rockendes Unwesen im Musikzirkus der sich schneller verändert als man denken kann. FOGHAT Anno 2023 besteht aus der Stimme und Gitarrist Scott Holt, Bryan Bassett an Gitarre, Rodney O’Quinn am Bass und Gründungsmitglied Roger Earl an der Schießbude.

Ich kenne Foghat nur vom Bandnamen und einigen Songs die ich im Laufe der Jahre mal gehört habe ohne davon zu wissen das diese von FOGHAT stammen. Also bin ich so gut wie jungfräulich was die Band angeht. Auf dem Album befinden sich nicht nur eigene Songs der Band sondern auch einige Verneigung vor Künstlern die vor FOGHAT da waren, und ihre Fußabdrücke hinterlassen haben, wie Willie Dixon, B.B. King, Chuck Berry und manche Anderen die mit Coverversionen geehrt werden. Ich kann aber zu den Coverversionen nicht viel aussagen da mir außer ein paar wenige Titel das Material der genannten Künstler unbekannt ist und sich nicht wirklich viel Infos zum Album finden lassen.

Die Stimme von Scott passt nahezu ideal zur gebotenen Mucke der Band, die Gitarren gehen ein Wechselspiel von mal leichtfüßig oder Zentner schweren Riffs ein, ohne dabei irgendwie besonders aus der Reihe zu tanzen. Der Bass kommt leicht durch und die Drums sind auffällig eingespielt und setzen Akzente. Man merkt in jedem Song das hier Leute am Werk sind die wissen wo der Hase langläuft und wie man ein überzeugendes Rock Album einspielt. Die Produktion kling leicht zurückhaltend als wenn die Handbremse noch ein wenig dabei ist.

Vom Sound her bewegen sich FOGHAT irgendwo zwischen Rock N Roll, Latino, Blues, Southern und Classic Rock. Durch diese Spannbreite kann man FOGHAT auf diesem Album am besten mit den oben erwähnten Verneigungen mit einer gehörigen Portion Blues, JOE BONAMASSA, GARY MOORE, DOC HOLLIDAY, MOLLY HATCHET, SANTANA und ZZ TOP vergleichen. Dieser Raubzug durch die verschiedenen Genres bringt sehr viel Abwechslung ins Spiel. Zwar hat man immer wieder das Gefühl alles irgendwann, irgendwo mal in einer Art und Weise gehört zu haben, es klingt einfach alles vertraut und bekannt ohne dass es wie ein Cover oder Klon wirkt.

Ein gelungenes Comeback von FOGHAT, wenn man der Mucke lauscht würde man nicht darauf kommen das die Band von der großen Nordsee Kanalinsel stammt. Die Verneigungen sind sehr gelungen ausgefallen genau wie das eigene Material, hier gibt es nichts negatives zu berichten.

„She’s A Little Bit Of Everything“ ein flotter Blues Rocker der Spaß macht, „I Don’t Appreciate You“ ein Gute Laune Rocker und Futter fürs Radio mit einem Tupfer Rock N Roll. „Mean Woman Blues“ hier grüßt ein gewisser Tito Santana mit beiden Händen Blues und Latino Rock, „Drivin‘ On“ hier muss ich an „La Grange“ von ZZ Top denken. „Let Me Love You Baby“ Rock N Blues Roll kann überzeugen, „How Many More Years“ ein schwermütiger Blues Rocker. „Song For The Life“ cooler geht es kaum, „I Wish I’d Been There“ hier funkt der Südstaaten Rock voll rein. „Time Slips Away“ eine Mixtur aus Southern und Blues Rocker, „Black Days And Blue Nights“ hört sich nach Bajou Rock aus den Sümpfen Louisianas an. „She’s Dynamite“ würde sich gut im Radio machen, „Promised Land“ cooler Southern Roll mit aberwitzigen Gitarren Riffs.

Balle

FROZEN RAIN – One Mile From Heartsville

Trackliste:

01. One Mile From Heartsville
02. Move On
03. Fire
04. She’s The One
05. How Could I Know
06. Let Me Love You
07. One Of These Mornings
08. More Than A Friend
09. What’s It Gonna Be
10. Ready For Tonight
11. That’s Why I’m Loving You
12. The Waiting’s Over

Spielzeit: 59:37 min – Genre: AOR – Label: Lions Pride Music – VÖ: 30.10.2023 – Page: www.facebook.com/frozenrainofficial

 

Das Cover Artwork suggeriert ein wenig Mad Max Style, gepaart mit einer futuristischen Version des aus den 1970er Jahre stammenden Mercedes Benz C111 und einem DeLaurian aus Zurück in die Zukunft, als Bonus noch ein Herz in Endzeit Stimmung. Ja Servus, mal sehen was auf mich zukommt. Beim Bandnamen FROZEN RAIN klingelt es, stammt aus Belgien und hat zwei AOR Alben 2008 „Frozen Rain“ und 2012 „Ahead Of Time“ veröffentlicht. Nun liegt also Album #3 vor mir.

Zu FROZEN RAIN gehören aktuell Sänger Lars Edvall, Jens Ambrosch an Gitarren, Jurgen Vitrier Gitarre, Bass und Keyboards, Bandoberhaupt Kurt Vereecke an Gitarre, Bass und Keyboards, sowie Hans Vereecke an den Drums. Lars liegt stimmlich irgendwo zwischen Mike Benton (Bite The Bullet), Torben Schmidt (SKAGARACK), TURPLE, David Hanselmann (verschiedene Projekte) und Alexander Strandell (ART NATION, NITRATE) aber auf der anderen Seite auch wieder nicht, ist sehr schlecht einzuordnen. Die Gitarren kommen nicht übertrieben hart rüber, genau in der Richtigen Dosierung für AOR Mucke, die Keys sind mal normal, als Fanfaren oder mal mit spacigen Einlagen. Der Bass kreist im Hintergrund, die Schlagplatte galoppiert sowas von nach Vorne und haut einem die Synapsen durcheinander.

Was für eine Art AOR bieten FROZEN RAIN, ich versuche mal das Rezept mit coolem AOR europäischer Prägung irgendwo zwischen Deutschland, Großbritannien und sehr viel Skandi Rock im Sound. Die Songs haben alle eine locker flockige Stimmung wie man es von AOR aus Skandinavien kennt. Dazu gesellt sich ein wenig FM, BITE THE BULLET und von den Keys her könnte ein bisschen DOMINOE, frühe DOMAIN und CRAAFT enthalten sein. Lars macht seinen Job sehr gut, die Gitarren gehen eine ideale Ehe mit den Keyboards ein, beide sind Gleichberechtigt und bilden ein cooles Gerüst für den Euro AOR der mit den Drums komplettiert wird, der Bass ist leider nicht so deutlich zu hören. Die Melodien passen und geben keinen Anlass zum Mosern, mit seiner Instrumentierung wurde ein richtig tolles Album auf die Beine gestellt, dass sich im Vergleich zu anderen nicht verstecken muss. Einziger Kritikpunkt ist die Produktion, die recht dünn ausgefallen ist, es fehlt ein wenig mehr Pepp und Dynamik.

„One Mile From Heartsville“ stellt gleich mal die Weichen auf AOR Radio Rock, „Move On“ geht es flotter an, kommt mit 80er Fanfaren Keys ums Eck ein cooler Song erinnert mich an das Album „Hungry For A Game“ von SKAGARACK. „Fire“ lässt sich gut anhören, „She’s The One“ eine Art Powerballade mit geiler Melodieführung. „How Could I Know“ geht wieder nach vorne, „Let Me Love You“ ein flotter Reißer. „One Of These Mornings“ kommt mit einer melancholischen TOTO Note, „More Than A Friend“ wildert im Soft oder sogar Pop Rock. „What’s It Gonna Be“ verfolgt den AOR Pfad und macht Spaß, „Ready For Tonight“ ein Ohrwurm der es in sich hat. „That’s Why I’m Loving You“ lässt die sechs Saitige von der Kette, „The Waiting’s Over“ könnte ein Ohrwurm werden, glänzt mit starkem Refrain.

Balle

FREAKSHOW – So Shall It Be

Trackliste:

01. Get It Ready
02. Wendi
03. You Shine
04. So Shall It Be
05. M.S.M.
06. Tell Me You Love Me
07. Full On Shred
08. It Hurts Me
09. Ice Cold Hands
10. Lovin‘ You, Lovin‘ Me

 

Spielzeit: 31:59 min – Genre: Hard Rock – Label: Eönian Records – VÖ: 27.11.2023 – Page: www.facebook.com/Freakshow2023

 

FREAKSHOW kommen 14 Jahre nach dem Debütalbum mit Album #2 über den großen Teich geflogen. Waren beim Debüt Ronnie Borchert (MISS CRAZY, AMSTERDAM, Trixie), Jeff LeBar (CINDERELLA), Tony Franklin (THE FIRM, BLUE MURDER, WHITESNAKE) und Frankie Banali (QUIET RIOT) dabei. So besteht FREAKSHOW im Jahr 2023 aus Ronnie Borchert an Mikro und Gitarre, Carlos Cavazo (QUIET RIOT, KING KOBRA, PAUL SHORTINO’S THE CUTT, SHORTINO, ROUGH CUTT, RATT) an der Klampfe, Greg Chaisson (BADLANDS, ATSUSHI YOKOZEKI PROJECT, STEELER, SOLO) an Bass und Stet Howland (W.A.S.P., LITA FORD, MVP) an den Drumsticks, also ebenfalls keine unbeschriebenen Blätter im Musikzirkus.

Das Debütalbum ist mir nicht bekannt, wurde damals 2009 von Retrospect Records veröffentlich und kam 2015 unter dem Titel „Welcome To The Freakshow“ von WTTF Records nochmals auf den Markt. Eines vorweg dieses Album hat einen bedeutend besseren Sound wie die meisten Veröffentlichungen von Eönian Records, die dafür bekannt sind zwar saugeile Mucke zu veröffentlichen diese aber mit einem mehr als zweifelhaften Sound und unterirdischen Produktionen die aus mehr Schlechten als Rechten Demos bestehen.

Der Sound ist auf „So Shall It Be“ auch nicht optimal, geht aber in Ordnung und kann angehört werden ohne dass man Ohrenkrebs bekommt. Die Stimme von Ronnie befindet sich in einer sehr angenehmen Tonlage und überzeugt mit einem an den BEATLES angelehnten Gesangsstil, manchmal erinnert er an OZZY, Axl Rose, ALICE COOPER oder Chip Z‘Nuff . Die Gitarren brettern und shreden was die Verplankung und das Griffbrett hergeben. Der Bass schaut öfters aus dem Hintergrund im Vordergrund vorbei und die Drums hauen einem jeden Popel aus der Nase.

Der Härtegrad kann hier als gelungen bezeichnet werden, mit wem oder was lässt sich FREAKSHOW im hier und jetzt vergleichen? Ich würde im Lebenslauf angeben das es sich beim Sound um einem bunten Mix aus ALICE COOPER, MISS CRAZY, CINDERELLA, QUIET RIOT, GUNS N‘ ROSES, ROUGH CUTT und eine sehr große Portion Paul SHORTINO mit einer winzigen Prise TRANCE handeln würde. Einfach um einen Hard Rock der mit einer sehr dreckigen und rotzigen Note angereichert wird und so ein wenig in die Sleaze Rock Ecke schielt. Oder man bewegt sich bei zwei Titeln „Tell Me You Love Me“ und „It Hurts Me“ sogar im Melodic Hard Rock, der Rest der Titel bis auf einem gefällt auch und ist im Hard Rock mit Sleaze Tönen beheimatet. Alles bewegt sich auf einem sehr gutem Niveau, ausgenommen „So Shall It Be“ der an Asthma leidet bei der als belanglos bezeichnet werden kann. Das Instrumental ist sicherlich Geschmackssache und ist aus diesem Grund nicht wirklich Massenkompatibel.

Die Musiker mussen ihr können nicht mehr zu beweisen, dass haben sie in der Vergangenheit schon zur genüge getan, so bleibt unterm Strich ein gutes bis sehr gutes Album das leider viel zu schnell zu ende ist und der Sound könnte mehr pepp vertragen.

„Get It Ready“ geht gleich mal in die Vollen, „Wendi“ ein Abgehrocker der voll auf die 12 geht erinnert mich an KISS. „You Shine“ ein dreckig rotziger Rocker mit Orient Flair, „So Shall It Be“ ein eher mittelmäßiger Rocker bei dem die Luft erstmal raus ist. „M.S.M.“ hier werden die Schrauben wieder angezogen und ordentlich drauf los gerockt, „Tell Me You Love Me“ ein sympathischer Gute Laune Rocker so muss dat sein, erinnert an URIAH HEEP. „Full On Shred“ ein Instrumental von und für Gitarrenheroes, „It Hurts Me“ ein Melodic Rock Highlight wie es sein sollte. „Ice Cold Hands“ ein sehr düster moderner brutal Rocker, „Lovin‘ You, Lovin‘ Me“ GUNS N ROSES treffen auf TRANCE und OZZY.

Balle