STEALIN HORSES – Stealin Horses (RG-Zeitmaschine)

Trackliste:

01. Turnaround
02. Where All The Rivers Run
03. Rain
04. Harriet Tubman
05. Walk Away
06. The Well
07. Gotta Get A Letter
08. Dyin’ By The Gun
09. Tangled
10. Ballad Of The Pralltown Cafe

 

Spielzeit: 38:47 min – Genre: AOR – Label: Arista BMG – VÖ: 1988 – Page:

Das ich an dieses selbst betitelte Album von STEALIN HORSES kam war wieder mal Hang Loose Records schuld, um genauer zu sein das Demo Tape vom Juli 1999 wieder randvoll mit Subjektiv-Ultimativen Pflichtkauftips. Die Band befand sich auf dem Tape in verdammt starker Gesellschaft die aus NEWMAN, MICHAEL SWEET, Randy Jackson’s CHINA RAIN, LORD TRACY, JADED HEART, TREAT, GOWAN, PAUL LAINE, DUKE JUPITER, BILLY BRANIGAN, EDDIE MONEY, JACKIE BODIMEAD und noch einige mehr, bestand. Alle ausgewählten Songs auf dem Tape waren Volltreffer und der enthaltene Song von STEALIN HORSES „Turnaround“ traf sofort bei mir auf Anklang also habe ich die CD geordert die aus dem Jahr 1988 stammt.

Die Band bestand damals aus Kiya Heartwood an Mikrofon und Gitarren sowie Kopana Terry an den Drums. Komplettiert wurde STEALIN HORSES durch eine Reihe an Musikern die auf Namen wie Steve Lukather, Mandy Meyer, Mike Porcaro, Neil Young und noch ein paar mehr hören.

STEALIN HORSES waren leider ein Band die bei uns nicht wirklich bekannt wurden, obwohl das Material eine andere Sprache spricht und beim ersten Hören sitzt. Die Melodien gehen sofort ins Blut und bleiben sehr lange im Gedächtnis falls man die überhaupt mal vergisst. STEALIN HORSES hatten zwei unwiderstehliche Pluspunkte die schon mal dreiviertel ausmachen, mit Kiyra besaß man eine großartige Sängerin und die Songs waren/sind immer noch sehr eingängig und catchy. So rockten sich die Musiker, ich weiß bis heute nicht ob es eine echte Band oder nur eine Project war, egal was es am Ende dann auch war es hat gefallen. Jeder Song hätte riesiges Radiopotential und einige wären auch für die Disco geeignet.

Am besten in Szene gesetzt wurden die Stimme von Kiyra und die Gitarren egal ob E oder Akustik, die Drei spielten deutlich die Hauptrolle, danach kamen Bass und Schlagzeug, die Keyboards wurden dezent aber effektiv eingesetzt. So ergab sich ein sehr feines Gesamtbild das Lust auf mehr macht.

Vergleichen kann man den AOR von STEALIN HORSES am besten aus einer Schnittmenge von FIONA, JAIME KYLE, BRUCE SPRINGSTEEN, THE MEN, MITCH MALLOY, BRYAN ADAMS, JOHN MELLENCAMP, AVIATOR, MARK FREE, BEAU GESTE, ROBIN BECK, PAT BENATAR, BOYSTOWN, GLEN BURTNICK und alle anderen die Mucke in dieser Art und Weise machen. Die Songs wurden auch mal mit Country Vibes verfeinert ohne dass die zu Softis degradiert, sondern aufgewertet wurden.

1991 folgte noch das Album „Mesas And Mandolins“ das nicht minder Schlecht als das Debütalbum ist. Leider war es das mit den Infos die ich zu STEALIN HORSES habe, aber es gibt zwei sehr gute Alben die ihre Spuren in der Musikwelt hinterlassen haben. Wer auf die von mir erwähnten Musiker und Bands steht sollte sich STEALIN HORSES mal genauer ansehen. Bei einem der Großen Streaming Anbietern sind beide Alben zu finden.

Mit „Turnaround” setzt die Band gleich am Anfang ein sehr großes Ausrufezeichen, „Where All The Rivers Run“ ein starker Rocker der Potential zum Hit gehabt hätte. „Rain“ macht gleich da als Highlight weiter wo die beiden Vorgänger aufgehört haben, „Harriet Tubman“ mehr Gefühl kann man nicht in einen Song stecken. „Walk Away“ hätte bei entsprechender Promotion das Potential für die oberen Regionen der Charts gehabt, „The Well“ erinnert irgendwie an einen Mix aus FIONA, PAT BENATAR und all die anderen oben erwähnten Vergleiche. „Gotta Get A Letter“ ist ein sehr starker Abgeh-Rocker der auf Anhieb sitzt, „Dyin’ By The Gun“ kommt mit Country Flair und Blues Riffing. „Tangled“ ein cooler Rocker der mehr Aufmerksamkeit verdient hätte, “Ballad Of The Pralltown Cafe” eine starke Ballade nur mit Gesang und Akustikgitarre.

Balle

MATNEY – The Redneck & The Red Man

Trackliste:

01. Rebel Saint
02. All Fired Up
03. Big Daddy
04. All She Wrote
05. Tomcat
06. This Heart Has A Ghost
07. One Way Road
08. Washed In The Blood

 

 

Spielzeit: 23:23 min – Genre: Southern Boogie Hard Rock – Label: Roulette Records / Cargo Records – VÖ: 26.04.2024 – Page: www.facebook.com/people/Matney/61554931494398/

 

MATNEY noch nie von gehört, ist mir total unbekannt. Der Name klang interessant, der Titel „The Redneck & The Red Man“ ebenso und als ich in der Redaktionsliste Southern Rock gelesen habe musste ich mich für dieses Album eintragen. War es doch in diesem Genre in den letzten Jahren sehr still geworden, eine Live Scheibe von MOLLY HATCHET, dem Debütalbum von THE GEORIGIA THUNDERBOLTS, dass sehr gute dritte Album von VERN DAYSEL letztes Jahr und das Nachholkonzert von MOLLEY HATCHET in München waren für mich die letzten Lebenszeichen dieser Spielwiese. Und nun liegt mir das taufrische Album von MATNEY vor, das aufhören lässt.

Also gleich mal die Promo Infos gecheckt und für Fans von ZZ TOP, LYNYRD SKYNYRD und THIN LIZZY als Anlaufstelle empfohlen. Nochmal ein Volltreffer für mich, allerdings würde ich THIN LIZZY weglassen und LYNYRD SKYNYRD bedingt erwähnen. Ich würde zu ZZ TOP noch MOLLY HATCHET, DOC HOLLYDAY und BLACKFOOT hinzunehmen. Bei MATNEY haben sich Mike MATNEY und kein geringerer als Stevie Salas (Produzent und Co-Songwriting) zusammengetan um ein frisch klingendes Album das alle Stärken aus Southern Rock, ein wenig vom Boogie und Hard Rock zu vereint. Und das ist den Herren tadellos gelungen, wenn man in den meisten Momenten davon absieht das sehr viel ZZ TOP (ala „Sharp Dressed Man“, „Gimme All Your Lovin‘“, „Cheap Sunglasses“ und „Sleeping Bag“) drin steckt. Wer über diesen Aspekt hinweg sehen kann hat sicher sehr viel Freude an dem leider viel zu kurzen Album. Leider kann ich nicht viel zur Besetzung außer Mike herausfinden, soll aber nicht weiter stören, denn die Mucke zählt.

Die vier Protagonisten plus Salas an den Reglern haben ein sehr gutes Album oder besser gesagt, wenn man die Laufzeit betrachtet EP auf Konserve gebracht die jedem Anhänger von geilem Southern Hard Rock mit Boogie Anwandlungen oder einfach nur Asskickin‘ Biker Rock bestens schmecken sollte. Egal welchen Titel man sich aussucht, es kann jeder auf seine Art und Weise überzeugen. Wenn man das Cover Artwork heran zieht spiegelt es 100%ig den Inhalt wider und sollte unbedingt mal angehört werden. Aber nicht nur für die Anhänger von Southern Rock könnte das Album interessant sein, die jenigen für die AC DC, AIRBOURNE, ROSE TATTOO oder auch RHINO BUCKET und SIN CITY zum guten Ton gehören solltenn hier auf ihre Kosten kommen.

Einzig der Umstand der mageren Laufzeit von 23 Minuten versalzt die Suppe ein klein wenig und bringt Abzug in der B-Note. Ich bin gespannt wie es mit den Jungs weiter geht, das erste Ausrufezeichen haben sie mit einem sehr lauten und positiven Knall gesetzt.

„Rebel Saint“ geht mit seinen typischen Southern Rock Vibes gleich mal ohne Umweg ins Ohr, „All Fired Up“ eine Mixtur aus Southern Rock und Boogie Hard Rock der Marke ZZ TOP. „Big Daddy“ kommt mit schrägen Riffeinlagen und ZZ TOP Genen ums Eck, „All She Wrote“ hier treffen coole Riffs auf Vollgas Rock aus dem Süden. „Tomcat“ Southern Rock trifft auf Hard Rock Riffs, coole Sache das Ding, „This Heart Has A Ghost“ hier trifft Boogie Woogie auf INXS und DEPECH MODE Vocals, dass Ergebnis ist besser als es sich liest. „One Way Road“ kommt mit viel Blues in der Unternote, „Washed In The Blood“ ein Schwerer Rocker der gefällt.

Balle

WILDSTREET – Wildstreet IV (EP)

Trackliste:

01. Heroes
02. Sick To Death
03. Won’t Be Apart
04. Come Down
05. Say Goodbye
06. Mrs. Sleazy
07. The Road

 

 

 

Spielzeit: 27:04 min – Genre: Hard Rock – Label: Robot Records – VÖ: 26.04.2024 – Page: www.facebook.com/wildstreetnyc/

 

WILDSTREET sind zurück, die olle Punk Frise mit der starken Stimme Eric Jayk ist mit der EP „Wildstreet IV“ zurück. Zur Momentanen Besetzung gehören Eric Jayk verantwortlich für Gesang und Gitarre, Wrath Starz an Gitarre, Kevin R. Scarf an Bass und die Schießbude bedient Dylan Graff.

WILDSTREET konnten auf dem Album „Wildstreet (2009)“ und der EP „Wildstreet II…Faster…Louder (2011)“ mit eingängigem Melodic Hard Rock der Marke STAGE DOLLS und DEF LEPPARD der Ära „Pyromania“ bis „Adrenalize“, BB STEAL mit ihrem Album „On The Edge“ oder ROXUS mit „Nightstreet“ für ordentlich Wirbel sorgen und auch ohne Probleme überzeugen. Ging das dritte Album schlicht „Wildstreet III“ betitelt in eine etwas rotzigere Richtung, nicht minder schlecht sondern einfach mehr in die Rotz Rock Ecke. Nun liegt die neue EP vor und gleich der Opener lässt Spekulationen zu. Doch keine Angst, auch auf diese EP kommen die alten WILDSTREET durch und so wechseln sich kräftige Hard Rocker mit eingängigen typischen WILDSTREET Songs ab oder man geht die Sache rotzig an.

So lassen WILDSTREET viel Abwechslung in den Sound einfließen, egal ob beim LED PURPLEschen Opener, dem zweiten Song oder die Folgenden machen Spaß ohne dabei angestaubt oder antiquiert zu klingen. So geben sich die Songs die Klinke in die Hand und gehen es mal heftiger, dreckiger, melodiöser oder balladesk an. Es macht absolut keinen Unterschied welcher Song gerade aus den Boxen bläst, es ist jeder Song ohne Ausnahme ein Treffer. Nur sitzen nicht alle Songs beim ersten Durchgang, die benötigen mehr Zeit im Player um ihr Potential ausspielen zu können.

Hier hat die Band um Eric mal wieder in die Zauberkiste geschaut und einiges aus dem Zylinder geholt. Für mich ist diese EP noch eine Spur besser als das letzte Album, Allerdings ziehe ich hier einen Punkt, wegen süchtig machender Mucke die leider zu schnell vorbei ist, ab. Jungs setzte mir ein Album in dieser Qualität vor das über 40 Minuten geht und 11 bis 12 Songs, eine Ballade weniger enthält und ihr landet ganz oben auf der Bewertungsskala.

„Heroes“ für WILDSTREET sehr ungewöhnlich, kommt mit DEEP PURPLE und LED ZEPPELIN Vibes, benötigt mehr Anläufe um zu zünden, „Sick To Death“ erinnert an eine Mischung aus Rocker und Powerballade von CINDERELLA. „Won’t Be Apart“ hier kommen die älteren WILDSTREET wieder zum vorschein, „Come Down“ vereint alle bisherigen Marschrichtungen der Band, dieser Mix macht sich verdammt gut im Portfolio von WILDSTREET. „Say Goodbye“ eine vor Tränen nur so triefende Ballade, „Mrs. Sleazy“ spielt die eingängige Dreckschleuder, besser geht es nicht, „The Road“ bei dieser Ballade muss ich wieder an CINDERALLA mit ROUGH CUTT denken.

Balle

MORGENROT – Gedankenspiele

Trackliste:

01. Lebe
02. Solang du folgst
03. Es gab eine Zeit
04. Heute oder Morgen
05. Der einfache Weg
06. Mein Verlies
07. Frei wie der Wind
08. Wär heute lieber Gestern
09. Trinken spielen
10. Mein Werk
11. An die Engel
12. Hinterm Horizont

Spielzeit: 49:18 min – Genre: Deutsch Rock – Label: Burnout Records – VÖ: 19.04.2024 – Page: www.facebook.com/MorgenrotOffizell/

 

Nach dem Brecher von HIGH ON FIRE folgt nun leichtere Kost von MOGENROT, ein Stück Deutsch Rock, wie es sein soll. Deftig, versaut, teils nicht jugendfrei aber genau so sollte Deutsch Rock sein. Und MORGENROT hauen genau so ein Dingens raus, da habe ich seit 2002 ganz schön was verpennt, denn die rebellierende Prepubertäre Haudrauf Kombo hat schon einiges veröffentlicht.

MORGENROT haben auf „Gedankenspiele“ zwölf Kracher eingetütet die nicht nur ein leicht dezentes Puff machen, nein die Songs machen ein lautes KNALL und BUMM das man sehr weit hin vernehmen kann. Der Gesang hat fast schon etwas magisch Hypnotisierendes das perfekt mit Deutsch Rock matcht und die Texte perfekt wiedergibt. Rau und derb gehen die Texte sofort ins Ohr, wenn auch mal stellenweise nicht jugendfrei. Die beiden Gitarren machen Druck ohne Ende, dem Bass gehen nicht nur einmal die Gäule durch, der Drummer beackert die Felle ohne Rücksicht auf Verluste. Das Streichinstrument aus dem Klassikbereich fühlt sich im Deutsch Rock sehr wohl ohne deplaziert zu wirken.

Die Songs sind mit, ja mit welchen Eigenschaften behaftet? Zum einen mit Melodien und Harmonien die zu perfekt scheinen aber bei jedem Hören über allem schweben. Die Stimme könnte nicht besser gewählt sein um die Texte auf Konserve zu bannen, und in dieser Stimme liegt eine gewisse Faszination der man sich nicht nicht so leicht entziehen kann. Dann kommt noch die Instrumenten-Fraktion, die hat aber auch überhaupt nichts verkackt, die machen alles so Richtig wie damals Phil Taylor der Jahre lang das Optimum am Dartboard darstellte. Zielsicher wie ein Michael van Gerwen die Tripple 20 trifft so sicher gehen die Songs sofort ins Ohr und hallen für eine gefühlte Ewigkeit in den Gehörgängen nach und verbreiten dabei beste Stimmung.

Ein Album das von vorne bis hinten einfach nur Spaß macht und ein beeindruckendes Werk der dicke Klöten Jungs + einem Mädel von MORGENROT ist. Neu ist auf „Gedankenspiele“ absolut nichts, aber was solls das Dingens macht Spaß ohne Ende und kann überzeugen ohne in die Hose zu gehen.

„Lebe“ ein cooler Song der wie FALCOS „Jeanny“ für Skandal sorgen könnte, kommt mit Mittelalter Rock Vibes, „Solang du folgst“ der Titel für alle Mitläufer, geht gleich ins Ohr. „Es gab eine Zeit“ liegt irgendwo zwischen ÄRZTE und Haudrauf voll auf die Zwölf, „Heute oder Morgen“ fängt nachdenklich an, ab dem ersten Refrain mutiert das Ding zum Highlight. „Der einfache Weg“ erinnert mich an die ONKELZ mit Campino Vocals was sich saustark anhört, „Mein Verlies“ eine starke und gefühlvolle Powerballade. „Frei wie der Wind“ ein gute Laune Rocker, „Wär heute lieber Gestern“ ein Song für die Tanzflächen der Rockdiscos. „Trinken spielen“ hier verschieben MORGENROT sämtliche Genregrenzen – Deutsch Rock trifft auf Blues / Southern Rock mit Happy Feel Good Vibes und Übergebenden Texten – der Bass Bricht hier voll durch, „Mein Werk“ hier lassen die Boys alle Hemmungen fallen, das Ding geht ab wie Zombie auf XTC und Chili im Hintern. „An die Engel“ der Song für feuchte Augen, „Hinterm Horizont“ geht geil nochmal volle Kanne durch die Wanne.

Balle

HIGH ON FIRE – Cometh The Storm

Trackliste:

01. Lambsbread
02. Burning Down
03. Trismegistus
04. Cometh The Storm
05. Karanl k Yol
06. Golden Curse
07. The Beating
08. Tough Guy
09. Lightning Beard
10. Hunting Shadows
11. Darker Fleece

Spielzeit: 57:52 min – Genre: Sludge/Stoner/Doom Metal – Label: MNRK Heavy – VÖ: 19.04.2024 – Page: www.facebook.com/highonfire

 

Da habe ich mir mit der neuen Scheibe von HIGH ON FIRE eine Suppe aufgeladen, ich kannte die Band bis jetzt noch nicht und in der Redaktionsliste wird das Album „Cometh The Storm“ unter dem Genre Heavy Rock / Metal geführt. Diese Angabe ist normalerweise mein Beuteschema, aber leider trifft die Kategorisierung nicht wirklich zu. Die Auslegung von HIGH ON FIRE geht stark in die Sludge Metal Ecke mit Stoner- und Doomelementen im Sound, diese Ecke befindet sich nicht Ansatzweise in meiner Wohlfühlzone. Aber jetzt mal persönlichen Geschmack und Spa-Ecken ausgeblendet und unvoreingenommen an das Album rangehen.

Gleich mal zwei positive Aspekte zu HIGH ON FIRE am Anfang, die Laufzeit geht fast 58 Minuten bei 11 Songs, beide Daumen hoch. Der zweite Punkt ist ein seltener Umstand das die Promos als Wave vorliegen, dass heißt also keine Abstriche beim Sound durch herunter komprimieren sondern Klang wie auf CD alle restlichen Finger hoch, hier kann höchstens die Produktion oder das Mastering abkacken.

Die Band treibt schon seit Ende der 1990 bis zum Jahrtausend Wechsel ihr Unwesen in den Staaten und bei jedem Hörer der die Amis kennt. In der Promo Info wird HIGH ON FIRE mit folgenden Worten angekündigt: „HIGH ON FIRE is the sludgy resin from 30 years of super-hard-rock history transubstantiated into three men from Oakland with low-slung jeans.“ Diese Worte stammen aus dem Jahr 2002 von Ben Ratliff, New York Times. Ich habe keine Möglichkeit mir den Backkatalog anzuhören und kann diese Aussage weder bestätigen noch verneinen. Auf dem hier vorliegenden Album trifft alles was mit Hard Rock zu tun hätte auf keinen Fall zu, wie die Vergangenheit ausgesehen hat kann ich nicht beantworten.

Der Opener haut einem schon mit einer Intensität die Hucke voll das mir klar war das Hard Rock hier Fehlanzeige ist. Heavy Rock trifft es auch nicht wirklich. Umschreiben lässt sich der Sound am besten mit einer sehr düsteren Version von MOTÖRHEAD auf dem Sludge Trip in den tiefsten Morast der sich finden lässt. Dieses Gebräu wird mit LED ZEPPELIN Wurzeln angereichert die im Metal sehr interessant klingen. Das alles wird mit leichten Stoner Riffing und Doom Einlagen angereichert das einem schwindelig wird. Der Gesang könnte glatt von Lemmy The Kilmister stammen. Schlecht ist das gebotene auf keinen Fall nur eben nicht massentauglich, da alles zu sperrig rüberkommt und somit nicht leicht zu verdauen ist. Eingängigkeit findet man nur in manchen Passagen, der Rest ist sehr schwere Kost die erst bei mehrmaligen Hören sitzt, wenn überhaupt. Am besten schmeckt das Instrumental „Karanl k Yol“ das mit seinem indischen Flair voll auf die ZEPPELIN zwölf geht.

Ich lasse mich gerne überraschen, hier geht dieses Unterfangen weder schief noch ist es ein Volltreffer. Zur Abwechslung mal was anderes was nicht alltäglich bei mir im Player landet.

Balle

LORDS OF BLACK – Mechanics Of Predacity

Trackliste:

01. For What Is Owed To Us
02. Let The Nightmare Come
03. I Want The Darkness To Stop
04. Let It Burn
05. Can We Be Heroes
06. Crown Of Thorns
07. Obsessions Of The Mind
08. Build The Silence
09. A World That’s Departed
10. Born Out Of Time

 

Spielzeit: 59:53 min – Genre: Power Metal – Label: Frontiers Music srl – VÖ: 15.03.2024 – Page: www.facebook.com/lordsofblack/

 

Die Spanischen Metaller von LORDS OF BLACK gehen mit dem Album „Mechanics Of Predacity“ in die sechste Runde. Können die Musiker um Sänger Ronnie Romero erneut ihre Qualität unter Beweis stellen? Wenn man nach Song #1 geht, ja.

Die Besetzung ist seit dem ersten Teil von „Alchemy Of Souls“ unverändert und besteht aus Ronnie Romero am Mikrofon, Tony Hernando an Gitarren, Dani Criado am Bass und Jo Nunez am Schlagzeug. LORDS OF BLACK passen mit ihrem teilweise sehr melodischen Power Metal sehr gut ins Portfolio des italienischen Labels Frontiers Music. Da sich dieses Label für genau diese Musik auszeichnet aber nicht nur Metal in jeglicher Spielart, sondern ist auch eine Anlaufstelle für AOR, Melodic Rock und Hard Rock in allen Variationen.

Die LORDS OF BLACK gehen mit ihrem Metal einen Weg der sehr gut gefallen kann, allein schon der Umstand das Ronnie Romero hinterm Mikrofon steht beschert den Spaniern die halbe Miete. Ronnie vereint alle positiven Eigenschaften der beiden leider viel zu früh verstorbenen Ronnie James DIO und Steve Lee sowie Johnny Gioeli und ist momentan noch ein Gewinn für jedes Album was er einsingt. Nur steht die Frage im Raum da er auf sehr vielen Hochzeiten tanzt ob er es in Zukunft übertreiben könnte. Für den Moment gehört er zu den stärksten Sängern die die Harte Spielwiese zu bieten hat. Die Gitarren fahren mit vollen Segeln aus den Boxen und setzen Akzente, der Bass ist nicht so deutlich zu hören, die Drums sind zurückhaltend ausgeführt. Das Gesamtbild zeigt sich von einer harten aber sehr guten Seite und zeigt zu keinem Zeitpunkt Schwächen.

Der Sound geht in Richtung Vorgänger Alben, Power Metal mit Melodie und gelegentlichen Progelementen die nicht zu Komplex ausgelegt sind und immer leicht nachvollzogen werden können. Als sehr groben Vergleich kann man außer dem Backkatalog der Band noch THE FERRYMEN, SERIOUS BLACK, TURBOKILL und nicht ganz so eingängige Magnus Karlsson‘s FREE FALL mit leichten Progeinlagen heranziehen. „Mechanics Of Predacity“ stellt eine überzeugende Vorstellung von LORDS OF BLACK dar.

„For What Is Owed To Us“ fängt langsam und gefühlvoll an bis das Intro vorbei ist, ab da geht der Metal Punk in die Vollen, “Let The Nightmare Come” spielt sich mit der Zeit zum Highlight hoch. “I Want The Darkness To Stop” kommt mit den Progeinlagen ganz cool rüber, “Let It Burn” marschiert ohne Pause von hier bis zum Horizont durch. “Can We Be Heroes” wirkt fast schon poppig, ein ungewohnter Softi, “Crown Of Thorns” hier bricht der Bass mal aus dem Hintergrund hervor, ein weiteres Highlight. “Obsessions Of The Mind” ein sehr melodischer Brecher der was reißen kann, “Build The Silence” hier gehen die Pferde wieder durch. “A World That’s Departed” Gefühl trifft auf Riffakrobaten, “Born Out Of Time” versprüht nochmal den letzten Anflug von Power im Metal.

Balle

BLACKRAIN – Hot Rock Time Machine

Trackliste:

01. Overloaded
02. Baby Shot Me Down
03. Wild, Wild, Wild
04. She’s In Love
05. Nobody But You
06. Dancing On Fire
07. Young Blood
08. Shining Down On You
09. Revolution
10. Dead Boy

 

Spielzeit: 38:05 min – Genre: Rotz Sleaze Rock – Label: Single Bel – VÖ: 12.04.2024 – Page: www.facebook.com/BlackRainRock

 

Eineinhalb Jahre nach dem letzten ungezähmten Arschtritt Werk „Untamed“ kehren die Franzosen von BLACKRAIN mit ihrem achten Album, das Neuaufnahmen und Wiederveröffentlichungen von alten Songs enthält, zurück auf die Spielwiese. Da sich keine Infos bei den Promofiles befinden muss ich auf andere Quellen im Internet zurückgreifen. Zur aktuellen Besetzung gehören Swan Hellion an Mikro und Gitarre, Max 2 an Gitarre, Matthieu de la Roche am Bass und mit Franky Costanza ein neuer Name an den Drums.

Die erste Frage die beantwortet werden will ist ob sich etwas bei den vorlauten Rotzrockern geändert hat?!? Ich sage ein ganz klares Nein! Es hat sich nicht viel im Vergleich zum bockstarken Vorgänger verändert, einzig die Laufzeit ist mit 38 Minuten doch mager ausgefallen. Bei der Qualität die BLACKRAIN seit einer gefühlten Ewigkeit auf Konserve verbricht ist es auch kein Wunder.

Die Jungs rocken immer noch mit einer sehr dreckigen Note munter und frisch drauf los, als wenn es kein Morgen geben würde. Die Franzosen gehen die Sache gewohnt eingängig, laut, frech und unbeschwert an, wie schon auf den Vorgängern wechseln sich Arschtreter mit eingängig dreckigen Melodic Perlen ab. Mit „Hot Rock Time Machine“ setzten BLACKRAIN erneut ein positives und erfreuliches Ausrufezeichen. Sicher erfinden BLACKRAIN das Rad nicht neu, aber auf ihre eigene sympathische Art und Weise gehen die Songs sofort ins Ohr und lassen einen alles um sich herum vergessen. Egal welcher Schuh gerade auf welches Hühnerauge drückt, man lege BLACKRAIN auf und die Songs schieben den Druck ganz weit weg.

Hellions Stimme ist immer noch vorlaut wie von einem pubertären Trotzkopf auf Hormonstau und gibt sich dabei in keinster Weise auch nur einen kleinen Ansatz von Blöße. Die Gitarren pfeifen auch wieder aus den Boxen und spielen die unaufhaltsame Abrissbirne auf dem Weg zur Zerstörung. Der Bass wummert sich wie ein roter Faden durch die Songs und ist kein bisschen leise. Die Drums hauen einem die Matte von der Birne und sorgen für viele Höhepunkte. Wären BLACKRAIN damals ab Mitte der 80er schon unterwegs gewesen, hätten sie in derselben Liga wie MÖTLEY CRÜE, ALICE COOPER, TWISTED SISTER, TESLA, WARRANT, RATT, BONFIRE, KIX, DOMAIN und BON JOVI gespielt und hätten dabei eine sehr gute Figur abgegeben. Es gibt nicht weniges was schlechter aber sehr wenig was besser als BLACKRAIN ist. Die Rocker spielen in einer Top Liga und können das mit jedem Album problemlos unter Beweis stellen.

BLACKRAIN liefern erneut, BLACKRAIN steht für Qualität, BLACKRAIN bedeutet Rotzrock der besseren Sorte, BLACKRAIN haben es einfach drauf Top Alben zu veröffentlichen. Wenn jemand fragen sollte was coole Rock Mucke ist, soll er sich einfach mal BLACKRAIN reinziehen dann weiß er wo es lang geht.

„Overloaded“ geht am Anfang voll nach vorne und haut den Hörer gleich mal um, „Baby Shot Me Down“ ein melodischer Hit der auf Anhieb sitzt und einfach nicht mehr aus dem Gedächtnis will. „Wild, Wild, Wild“ kurz, intensive, cool und eingängig, „She’s In Love“ spielt den Symbionten aus 70er Glam Rock und dreckigen Sleaze der Neuzeit. „Nobody But You“ ist ein Hybrid aus Power Ballade und Rocker, „Dancing On Fire“ ein geiler Rocker mit teilweise flehenden Gesangseinlagen von Hellion. „Young Blood“ entpuppt sich als Highlight mit vielen Ooohos, „Shining Down On You“ ein verträumter Rocker mit Hitpotential. „Revolution“ kommt mit geilem Western Flair, „Dead Boy“ zeigt am Schluss nochmal eindrucksvoll was eine Harke ist.

Balle

ZION – Thunder From The Mountain (RG-Zeitmaschine)

Trackliste:

01. Who Pulls The Strings
02. Kick In The Gates
03. Is It A Crime
04. Help Me
05. Thrillseeker
06. Sold You A Lie
07. Roll The Rock
08. Less Of Me
09. He Loves You

 

 

Spielzeit: 36:16 min – Genre: Hard Rock – Label: Image Records – VÖ: 1989 – Page:

Irgendwann so gegen Mitte bis Ende der 90er Jahre befand sich in einer Bestellung bei Hang Loose Records ein Demo Tape, wie von Hans und Jürgen gewohnt vollgepackt mit kurzen Schnipseln geiler Songs. Und auf diesem Tape befand sich auch der Song „Who Pulls The Strings“ von ZION, der Titel stammt vom meines Wissens leider einzigen Album „Thunder From The Mountain“. Der Song zündete bei mir gleich beim ersten Durchgang, also wurde das Album bei der nächsten Bestellung geordert. Als ich das Album das erste Mal hörte war ich anfangs enttäuscht da die anderen Songs nicht sofort gefielen. Erst Jahre später fand die CD mal wieder den Weg in meinen Player und ab da war für mich klar das sich hier ein kleines Juwel dreht, mittlerweile ist die original Auflage schwer zu finden, wenn man eine CD auftreibt kann der Preis in utopische Regionen vordringen. Im Jahr 2019 wurde das Album nochmal, ich glaube von Girder Records aufgelegt und könnte unter Umständen noch günstig zu haben sein.

ZION machten typischen US Hard Rock der späten 80er der voll auf die Nuschel geht und sich dabei hinter niemandem verstecken muss. Der Sound wird oft als Melodic Metal angegeben, dem stimme ich nicht zu, ich würde sagen hier handelt es sich um lupenreinen Hard Rock der überzeugt ohne angestaubt zu klingen. Textlich geht es in die christliche Schiene und dreht sich um Glaubensdinge, wenn die Texte nicht stören und auf Hard Rock aus den USA und Kanada steht kommt mit „Thunder From The Mountain“ voll und ganz auf seine Kosten. Die Stimme reicht von einem jungen Ted Poley über Terry Brock bis zu Les Carlsen von BLOODGOOD und kann sehr gut mit dem Hard Rock. Die Gitarren kommen trocken dabei aber knackig und messerscharf auf den Punkt gebracht und sind tief in den 80er verwurzelt. Die Keyboards sind effektvoll im Hintergrund eingesetzt ohne zu nerven, der Bass macht einen auf auffällige Nebenrolle. Die Drums spielen den wütenden Halbstarken auf Hormonstau.

Vergleichen kann man ganz dezent mit HELIX, KIX, KICK AXE, CONEY HATCH, BLOODGOOD, THE BRAVE, SURE CONVICTION, HEADPINNS, ALICE COOPER, HEAVY PETTIN ein wenig X-SINNER da, AC DC dort und fertig ist das Bild mit Namen ZION. ZION bewegen sich dabei irgendwo in der gesunden Mitte zwischen Melodic und Hard Rock, nicht zu hart nicht zu soft, irgendwie in der richtigen Dosis vom Härtegrad und Tempo. Einzig zwei Umstände vermiesen das Hörvergnügen in der B-Note leicht, die Produktion ist ein wenig schwachbrüstig und könnte mehr Wumms vertragen, neun Songs mit einer Laufzeit von 36 Minuten ist arg kurz aber typisch für die 80er. Ansonsten finde ich keinen Grund diesem Album nicht den Titel eines Kauftipps zu verleihen. Wer das Album zu einem vertretbaren Preis ergattern kann, unbedingt zugreifen und sich ein geiles Stück Hard Rock Geschichte sichern.

„Who Pulls The Strings“ ein geiler Opener und Highlight, mit allem was ein anständiger Hard Rock Song benötigt, „Kick In The Gates“ tritt dem Hörer gewaltig in den Hintern und schiebt dabei wie eine Dampframme. „Is It A Crime“ ein Melodic Schmankerl geht in Richtung Song #1, „Help Me“ in den Strophen gefühlvolle Ballade um im Refrain zu explodieren. „Thrillseeker“ erinnert mich irgendwie an AC DC, „Sold You A Lie“ wirkt wie ein Mischwesen aus Classic Rock und End 80er Hard Rock Hormonschleuder. „Roll The Rock“ könnte während einer Autofahrt für einige neue Passbilder verantwortlich sein, „Less Of Me“ marschiert von vorne bis hinten voll durch, „He Loves You“ Ok hier ist der Text sehr dick aufgetragen aber der Song ist stark umgesetzt.

Balle

ART OF ANARCHY – Let There Be Anarchy

Trackliste:

01. Die Hard
02. Echo Your Madness
03. Vilified
04. Bridge Of Tomorrow
05. Writing On The Wall
06. Rivals
07. Blind Man’s Victory
08. Dying Days
09. The Good, The Bad, And The Insane
10. Disarray

 

Spielzeit: 52:42 min – Genre: Modern Hard Rock – Label: Pavement Entertainment – VÖ: 27.03.2024 – Page: www.facebook.com/ArtOfAnarchyBand/

 

Und hier das dritte Album von ART OF ANARCHY das Ü-Ei vom Nikohasen, Osterlausi, Wolpertinger oder wie der zum Henker auch immer heißen möge. Hier wurde Hard Rock als Eigenschaft angegeben, also habe ich mich für dieses Album gemeldet, mal sehen ob es ein Griff ins Klo wird oder Liebe auf den ersten Takt. Zu den Krawallbrüdern gehören Jeff Scott Soto am Mikro, Jon Votta und Ron Thal an den Gitarren, Tony Dickinson an Bass und Vince Votta an der Schießbude.

Leider lassen die Promofiles keine Rückschlüsse auf das Endprodukt der Produktion zu, die klingen leider in den Höhen alles andere als Sauber und Transparent, schade das man manchmal abgespeckte Files bekommt die nicht sauber klingen. Aber das ist wohl dem digitalem Zeitalter geschuldet und hat bestimmt noch nicht den Tiefststand erreicht.

Nun zur Mucke, hier kommt sehr harter Hard Rock mit teilweise Metalriffs ins Osternest. Die Melodien sind sperrig und nicht so leicht zu verdauen wie etwa bei Jeffs anderen Bands bei denen er beteiligt war. Diese Bands hören auf so Namen wie EYES, TAKARA oder TALISMAN, die um eine gute Länge besser ins Ohr gehen. Vergleichen kann man ART OF ANARCHY am besten mit SOTO, härtere SOUL SIRCUS, RED HOT CHILI PEPPERS oder moderne SWEDISH EROTICA und modern experimentelle TALISMAN aber auch mit NIRVANA und Co. Schlecht sind ART OF ANARCHY auf keinen Fall, nur fällt die doch sehr modern im Grunge angelehnte Gitarrenarbeit auf, und lässt dadurch Vergleiche mit NIRVANA, SOUNDGARDEN und PEARL JAM zu. Die Gitarren machen nichts falsch nur sind die für Astreinen Hard Rock in den meisten Momenten zu tief gestimmt. Der Bass kommt durch die tiefen Gitarren nicht wirklich durch und die Drums sind irgendwo zwischen klassischem 80er Hard Rock und Modern Gedöns angesiedelt. Die Aussage die einem das Coverartwork vermittelt, bestätigen die Gitarren, modern und hart ausgeführt schneiden die große Wunden in die Trommelfelle wie ein heißes Messer in Butter.

Schlecht ist die Mucke auf keinen Fall, man hört sehr viele gute Ansätze heraus, diese Ansätze werden mit Lightversionen von Grunge und Alternative Rock vermengt und ergeben ein interessantes Album das sich irgendwie nicht entscheiden konnte in welche Richtung es schlussendlich gehen sollte. Für Jeff Scott Soto Fans ein Muss, da er wieder mal geliefert hat, für alle anderen unbedingt Probehören ob es dem Geschmack entspricht. Für mich weder ein Griff ins Klo noch Liebe auf den ersten Takt, ein interessantes Album in allen Belangen nicht mehr aber auch nicht weniger.

„Die Hard“ geht mit Double Bass Drum gekloppe sowas von nach vorne das man meint hier tobt sich eine Metalkombo aus, „Echo Your Madness“ erinnert an einen Mix aus TALISMAN und TAKARA. „Vilified“ hier trifft Light Grunge auf einen Jeff Scott Soto in Bestform, „Bridge Of Tomorrow“ ein cooler Rocker der das erste Highlight spielt. „Writing On The Wall“ wirkt fast schon wie ein depri Alternative Song der sich nicht entscheiden kann ob er die Tradition oder 90er Welle wählen soll, „Rivals“ hier lässt Jeffs Stimme viel Raum für Interpretationen. „Blind Man’s Victory“ hier denke ich an NIRVANAs „Nevermind“, „Dying Days“ Rappeinlagen ala BEASTY BOYS treffen auf Modern 90s Flair. „The Good, The Bad, And The Insane“ hier ist in den Strophen die Luft raus, in der Bridge geht’s dann wieder bis der Refrain an Punkten verspielt, mit „Disarray“ werde ich nicht warm, der geht an mir vorbei.

Balle

MAX BOOGIE OVERDRIVE – Stoned Again

Trackliste:

01. The Devil Knows My Name
02. Suffer Sister
03. Freakazoid
04. Van Boogie
05. Bomb Incoming
06. Demonaire
07. King Of Fire
08. Stoned Again

 

 

Spielzeit: 38:05 min – Genre: Stonoogie Rock – Label: MBO – VÖ: 29.03.2024 – Page: www.facebook.com/Max-Boogie-Overdrive

 

MAX BOOGIE OVERDRIVE wurde 2022 als Studioprojekt von Max Boogie (Jim Bacchi) und Drop Dee (Daren Ford) als eine Möglichkeit, ihrer Leidenschaft für alles, was mit Stoner und Boogie zu tun hat, nachzugehen. Der überdrehte BOOGIE vom MAX besteht aus Drop Dee an Mikrofon und Bass, Max Boogie und Richard „RC“ Clark an Gitarren und Tom „Knuckles“ Hernandez an den Drums. Die vier Musiker waren unter anderem schon für Bands wie HITTMAN, FUZZBUBBLE, RED SQUARE BLACK, RAVINE, LORDS OF ALTAMONT und SUPERBEEZ tätig, die mir außer den US-Hard Rockern von HITTMAN nicht bekannt sind. Der Umstand das bei MAX BOOGIE OVERDRIVE als Genre Classic Rock angegeben ist animierte mich das Album zu übernehmen, also lasse ich mich jetzt mal überraschen und gehe das Album an.

Der Opener macht klar das hier volle Pulle gerockt wird, Classic Rock würde ich jetzt nicht als Genre angeben, dafür machen die Vier zu viel Krach und Radau, die Marschrichtung geht eher in die Stoner Ecke mit ordentlich Bumms und Dampf im Gebälk. Die LA Rocker ziehen dabei mit Hard Rock der mit viel Energie und Stoner Elementen geschwängert wurde in die Schlacht und bauen ein beeindruckendes Soundbild vor den Trommelfellen auf. Der Sound orientiert sich schon irgendwie an die Classic Rock Beat Veteranen der späten 60er, frühen 70er Jahre von der britischen Insel, nur eben mit energischem Hard Rock mit ausgeprägten US Vibes. So erzeugt das Quartett ein Kulisse die mit Eigenschaften wie Härte, Intensität, Stoner Riffing, allerdings ohne viel Boogie volles Rohr aus den Boxen bläst und dabei wirklich keine Gefangenen macht. Vergleichen kann man mit kräftigen RIVAL SONS, THE ANSWER oder auch unter Volldampf fahrenden THE SONIC BREWERY mit noch mehr Stoner Anteil. Man kann aber auch KISS und die alten ZZ TOP wahrnehmen, besonders wenn der Stoner Anteil zurückgefahren wird machen die Songs gewaltig Spaß. Verpackt wurde die düstere Rifforgie mit coolen Melodien, einer nur noch fertig klingenden Stimme die entfernt an einen Mix aus Lemmy und Paul Stanley erinnert, dabei aber sowas von kaputt klingt das sie schon wieder als Phänomen betitelt werden kann. Die Gesangsarbeit erinnert mich nicht nur einmal an KISS. Die Gitarren überfahren den Hörer mit (frei nach Lord Helmchen) lächerlicher Geschwindigkeit, das dieser meint er sei ein Möter eine Mischung aus Mensch und Köter. Der Bass ist nicht minder intensiv wie die Gitarren und die Drums hauen alles zu Brei was sich nicht bis drei auf der Palme befindet.

Ich muss zugeben das dieses Album keine leichte Kost ist, sondern die ganze Aufmerksamkeit fordert, denn die Mucke zündete bei mir nicht im ersten Durchgang, dafür ist sie zu schwer. Aber ab Spin Nummer drei oder vier geht das Ding ganz gut ins Ohr und kann Punkte machen. Wer nicht auf schwer verdauliche Kost steht die mit dunklen Rifffeuerwerken aus der Anlage geblasen kommt sollte vorher unbedingt mal ein paar Probeläufe machen ob ihm MAX BOOGIE OVERDRIVE nicht zu abgefahren ist.

Kleiner Dorn in der Haut ist die knappe Laufzeit von 38 Minuten, die könnte ruhig um zehn Minuten länger sein. Ansonsten gibt das Album keinen Grund zu meckern.

„The Devil Knows My Name“ haut gleich mal am Anfang gewaltig ein paar Schippen Kohle ins Freuer, „Suffer Sister“ macht da weiter wo der Vorgänger endete. „Freakazoid“ flott, hart und voll überdreht, „Van Boogie“ geht gut ins Ohr. „Bomb Incoming“ spielt das Highlight und überzeugt im ersten Durchgang. „Demonaire“ der Song kann als Hit bezeichnet werden und gleich beim ersten Date sitzt, hier trifft KISS auf alte ZZ TOP und hätte das Zeug für volle Tanzflächen sorgen zu können. „King Of Fire“ erinnert an einen von Ureinwohnern der USA beeinflusster Hard Rock der verdammt geil klingt, „Stoned Again“ vereint die ganze Portion Stonoogie in einem letzten knallharten Song.

Balle