ALIAFAR – Shining Star

Trackliste:

01. Integrity
02. The Ghost Of You
03. Together We Go On
04. Dancing For Keeps
05. The Right Person
06. Piece Of The Puzzle
07. Something About You
08. These Moments
09. Your Avoidant Kind Of Love
10. Hope
11. Your Star Will Shine (CD Bonus Track)

Spielzeit: 43:15 min – Genre: Melodic Rock – Label: Lions Pride Music – VÖ: 30.09.2025 – Page: www.facebook.com/ailafar

 

Lions Pride Music kommen mal wieder mit einem Happen, die Band nennt sich ALIAFAR und stammt aus Griechenland. Mit „Shining Star“ wurde das sechste Album veröffentlicht, irgendwie sind die ersten fünf hinter meinem Rücken gehandelt worden. Aber wie es der Teufel will, seitdem die Band bei Lions Pride Music ist, werde ich auch auf diese Mädel und Jungs aufmerksam.

Zur Band gehören Sängerin Tatiana Economou, Gitarrist John Tzortzis, Pianos und Keyboards kommen von Vangelis Valis Papageorgiou, den Bass bedient Kostas Mavroudis und die Sticks schwingt Daniel Charavitsidis. Tatiana hat eine coole Röhre die ein wenig an Sue Willetts von DANTE FOX erinnert, dabei allerdings sehr viel Kraft entwickeln kann und überzeugt. Die Gitarren machen das für das sie gedacht sind, sie hauen Riff after Riff raus ohne sich dabei in den Vordergrund zu drängen. Die Tastenabteilung befindet sich in Arena Rock Gefilden und bildet mit den Gitarren ein perfektes Rückardt für Tatianas Stimme. Der Bass kann sich sehr gut behaupten und kommt sehr gut durch. Die Drums sind zurückhaltend aber nicht leise oder langweilig. Das Gesamtbild wird von Stimme, Keys und Gitarren dominiert ohne dabei den großen Zampano raushängen zu lassen.

Der Bandsound liegt irgendwo zwischen AOR und Melodic Rock, so genau lässt sich das nicht beurteilen, da sich von beiden Genres genug im Sound befindet. Vergleichen kann man am besten mit DANTE FOX, HEARTLAND, FM, TIMSON AOR, IMKT und ROULETTE um nur ein paar Vertreter dieser Spielrichtungen zu nennen. Mit feinen Melodien und perfekter Umsetzung an Mikrofon und Instrumenten rockt sich ALIAFAR durch die elf Songs des Albums. Die Stimme von Tatiana schwebt weit über den Instrumenten und hat eine fesselnd hypnotische Wirkung um den Hörer voll in ihren Bann zu ziehen. Die Stimme passt perfekt zum Melodic AOR Rock der Band, besser könnte es nicht matchen. Die Melodien scheinen zwar simpel, doch sie können sich während des Hörens voll und ganz in den Gehörgängen entfalten um dort ihre volle Wirkung auszubreiten. Da hat Lions Pride wieder mal ein ganz heißes Eisen in der Schmiede, dass es mit jedem anderen aus dem Business aufnehmen kann ohne dabei als zweiterer dar zu stehen.

Leider befindet sich der Bonus Track nicht im Promopaket, dass gibt Abzug in der B-Note. Ansonsten ein vernünftiges Album das man mit ruhigem Gewissen komplett am Stück durchhören kann, und mit einer Stimme die den Hörer sofort in ihren Bann zieht.

„Integrity“ startet mit viel Gefühl ins Album, „The Ghost Of You“ baut in den Strophen Drama auf um dies im Refrain abzubauen. „Together We Go On“ flott mit Charme und Prise Drama geht es weiter, „Dancing For Keeps“ der ideale Song fürs Radio und High School Klamotte mit Dean Mess als Gastsänger. „The Right Person“ eine Ballade die mit sehr viel Drama ausgestattet wurde, „Piece Of The Puzzle“ es geht wieder rockiger in den Song. „Something About You“ Gefühl trifft auf Melodie, auf Eingängigkeit, auf Tatianna und ergibt die Perfektion, „These Moments“ kommt ohne Westcoast Anteil mit TOTO Flair. „Your Avoidant Kind Of Love“ hier grüßen FOREIGNER und JOURNEY mit MEAT LOAF Vibes, „Hope“ ein Highlight zum Abschluss.

Balle

BATTLE BEAST – Steelbound

Trackliste:

01. The Burning Within
02. Here We Are
03. Steelbound
04. Twilight Cabaret
05. Last Goodbye
06. The Long Road
07. Blood Of Heroes
08. Angel Of Midnight
09. Riders Of The Storm
10. Watch The Sky Fall

 

Spielzeit: 37:16 min – Genre: Poppiger Soft-Metal – Label: Nuclear Blast Records – VÖ: 17.10.2025 – Page: www.facebook.com/battlebeastofficial

 

Vor über drei Jahren reviewte ich das Vorgängeralbum „Circus Of Doom“ das bei mir nicht schlecht wegkam. Und ich leitete die Rezi mit den Worten „Die Spinnen die Finnen“!!! Wahnsinn was die Finnen da raushauen, das Ding heizt ein wie ein 20 KW Holzofen der voll mit Brennholz ist und der Zug voll aufgemacht wurde“. Mal sehen nachdem ich mehrere kritische Stimmen zu „Steelbound“ mitbekommen habe ob der vorliegende Dreher noch überzeugen kann.

Das Aushängeschild und kraftvolle Stimme Noora Louhimo ist immer noch vorhanden und watscht einen mit ihrer Stimme die Backen dick und blutig. Das Organ hat nichts von seiner Kraft und Druck verlernt, die ist noch immer on Top. Die Gitarren kommen mal volle Kanne aus den Boxen gerauscht um im nächsten Moment eher den dezenten Nebendarsteller zu spielen. Beim Opener gibt es bis zur ersten Strophe volles Metal Brett, bis eben die erste Strophe einsetzt dann geht es gewaltig in poppige Gefilde und es herrschen Disco ähnliche klänge mit zurückgefahrenen Gitarren. Die Tasten bekommen sehr oft den Vorrang vor den Gitarren und erinnern mich an Italo-Pop Bands wie RADIORAMA, MOON RAY etc. ob die Band hier nicht den Bogen überspannt und ihre zahlreichen Anhänger versprengt bleibt ab zu warten. Den Bass kann man nur ausmachen, wenn man genauer hinhört. Das Schlagzeug wirkt bei all seiner Intensität künstlich und nicht natürlich. Die Produktion hat richtig Druck – allerdings fehlen die Höhen bei meinen kastrierten MP3s leider, die kommen nur leicht angedeutet.

Beim Bandsound scheiden sich bestimmt die Geister in zwei Lager, in das derer die es Super finden, die anderen die enttäuscht sein werden. Die Band wird bestimmt einige neue Fans mit diesem Album für sich gewinnen könnten. Für Leute die die Band bis jetzt begleitet haben wird es ein schwer zu verdauendem Happen, der mehr Anläufe braucht um zu zünden, falls überhaupt. Es sagt keiner etwas, wenn Power Metal mit all seiner Melodie mit poppigem Element vermischt und zu einem sehr eingängigen Ganzen verbunden wird, allerdings meinten es BATTLE BEAST zu gut und haben möglicherweise mit den zu poppigen Ambitionen einen zu viel draufgesetzt. Ich habe die Band schon Live gesehen und frage mich gerade ob das Album genauso auf die Bühne kommt oder ob sie sich auf ihre Stärken berufen und die Songs metallischer geboten werden. Die Songs haben alle Merkmale von BATTLE BEAST, sind eingängig wie Sau nur fehlt der Biss und die Härte der Vorgänger Alben. Man kommt sich beim Hören sehr oft vor als wenn man ein Musical anhört, es fehlt einfach der Biss der Anfangstage obwohl alles da ist. Die Songs haben das typische skandinavische Gen, werden allerdings im Italo-Pop der 1980er Jahre ausgeführt und von den Gitarren begleitet anstatt von ihnen geleitet zu werden.

Das Fazit fällt zwiespältig aus, auf der einen Seite gibt es skandi Mucke vom feinsten, auf der anderen alles eher harmlos und poppiger als poppig, die Gitarren bekommen nur gelegentlich Freilauf. Dann kommt die magere Laufzeit von gerade Mal über 37 Minuten hinzu, dass es da schon einen Punkt Abzug gibt. So schwer lag noch kein BATTLE BEAST Album im Magen. Die Band nennt sich BATTLE BEAST, das kann man sehen wie man will, es BATTLEt noch ganz leicht aber das BEAST ist abhanden gekommen oder wurde eingefangen.

„The Burning Within“ fängt sehr kräftig und heftig an bis die erste Strophe kommt ab da bewegt sich das Ganze im Pop-Metal, „Here We Are“ der Metalpop regiert mit Tanzflächenbeat. „Steelbound“ es wird sehr soft und poppig mit zurückhaltenden Gitarren die sich eher im leisen Hard Rock befinden und den Tasten den Vortritt lassen – erinnert mich an die Rocky Horror Picture Show, „Twilight Cabaret“ Latino Klänge werden mit leichten Gitarren, Piano und Kuba Vibes vermengt. „Last Goodbye“ fängt mit 80er Synthis an und bekommt dann volles Gitti Brett ab bis zum Refrain dann übernehmen die Keys die Führung wieder, „The Long Road“ ein episches Symphonic Instrumental. „Blood Of Heroes“ Tasten Fanfaren und zurückgenommene Gittis duellieren sich wobei die Gittis als Verlierer hervorgehen – der Refrain ist typisch für BATTLE BEAST allerdings fehlt der Biss, „Angel Of Midnight“ zu soft, zu zahnlos, zu harmlos, es fehlt einfach der Biss. „Riders Of The Storm“ kommt cool an – auch hier fehlt die Gitti die Druck macht, „Watch The Sky Fall“ 80er Italo-Pop überwiegt die Gitarren.

Balle

TYKETTO und WILDHEART am 02.10.2025 im VAZ in Burglengenfeld

Man glaubt es kaum, TYKETTO kamen doch tatsächlich am 02. Oktober für eine Live Sause in die oberpfälzer Provinz nach Burglengenfeld. Diesen Anlass ließ ich mir nicht nehmen, ein Date mit TYKETTO stand schon lange auf meiner To Do Liste. Am 02.10. war es endlich soweit das ich diesen Punkt abhaken konnte. Leider ist das einzig verbliebene Original Mitglied Sänger Danny Vaughn. Als Support waren die Belgier von WILDHEART dabei.

WILDHEART eröffneten den Abend der so ganz im Motto des Melodic Hard Rock stand. Ich kannte die Band vorher nicht und war erstaunt über die Leistung von WILDHEART. Der Sänger hat zwar eine aller Welts Stimme die man zu tausenden finden kann, für die Stimmfärbung kann er nicht viel aber er traf die Töne und machte einen guten Job am Mikro. Die beiden Gitarristen sorgten für die richtige Dosis Härte und konnten mit ihrer Show für einige Glanzpunkte setzen. Der Bassist und Drummer gaben auch ihr bestes und so wurde ein Set durchgespielt das sich sehen lassen kann. Der Stil bewegt sich irgendwo im nirgendwo in den 1980ern zwischen VIXEN, HURRICANE und BON JOVI, also genau das Richtige um für TYKETTO die Meute anzuheizen. Dies gelang auch und die Stimmung war generell sehr gut.

www.facebook.com/Wildheartrockandroll/

Nach der Pause kam das Date das ich schon seit einer gefühlten Ewigkeit vor mich hinschob, TYKETTO kamen in meinen Einzugsbereich in dem ich für Konzerte unterwegs bin. TYKETTO setzte sich aus Danny Vaughn und ex oder immer noch CHEZ KANE, BRITNY FOX, DORO, WAYSTED, RUSS BALLARD, DIN AIREY, TEN, HEARTLAND, CHRIS OUSEY und einigen mehr Mitgliedern zusammen. Das es sich um Vollprofis an den Instrumenten handelte konnte man mit jeder Note oder Akkord hören. Es griff ein gut passendes Zahnrad in das andere und bildeten für Danny den richtigen Backround um die zahlreichen TYKETTO Hits zum Besten geben zu können. Danny war bestens drauf und auch perfekt bei Stimme und bot ein Set das quer durch die TYKETTO Vita ging. Wer die Alben kennt, sollte sich unbedingt mal eine Live Show von TYKETTO ansehen, den genau den Spirit den die Alben verbreiten, können TYKETTO mit Danny Live auf die Bühne bringen. Der Sound war Bombe da hatte der Tonmann ein feines Gehör für Details. Danny beschränkte sich nicht nur auf Raumverteidigung um den Mikrofonständer sondern war erfreulicher Weise sehr aktiv auf der Bühne unterwegs. Wenn es der Song benötigte bediente er auch die Akustik Gitarre und gab selbst an dieser eine sehr gute Figur ab. Hätte ich nicht ROBERT TEPPER beim letzten HEAT Festival und THE DEAD DAISIES in München gesehen die für mich bis jetzt die besten Konzerte waren, wäre TYKETTO in Burglengenfeld ein heißer Anwärter für diesen Posten. So bleibt nur das Fazit, Danny und seine Gang haben voll geliefert, wer es nicht glaubt kann sich bei einer der kommenden Shows selber davon überzeugen. Danny kündigte für nächstes Jahr ein neues Album an und wahrscheins wird es auch wieder eine Tour geben.

www.facebook.com/TykettoTheOfficial

Strength In Numbers
Wings
Rescue Me
Reach
The End Of The Summer Days
Mother Mary (UFO Cover)
Circle The Wagons
Seasons
The Run
Heroes Die Young (WAYSTED Cover)
Lay Your Body Down
Standing Alone
Sail Away
The Last Sunset
Forever Young

Text: Balle / Bilder: Fonse Demmelhuber

THE FRONT – The Front (RG-Zeitmaschine)

Trackliste:

01. Fire
02. Sunshine Girl
03. Pain
04. Sweet Addiction
05. Ritual
06. Le Motion
07. Sister Moon
08. In The Garden
09. Violet World
10. Sin

 

Spielzeit: 46:36 min – Genre: Hard Rock – Label: Columbia – VÖ: 1989 – Page: www.facebook.com/TheFrontBand/

So Donnerstagnacht und ich habe Bock auf ausgefallene 80er Jahre Mucke die sich im Hard Rock bewegt. Und da kommt das Album von THE FRONT gerade recht für eine Vorstellung in der Rock-Garagen Zeitmaschine. Irgendwann mal, den genauen Zeitraum weiß ich nicht mehr, im Plattenladen von Nebenan viel mir das Cover vom Einzigen mir bekannten gleichnamigen Album der US-Amerikaner THE FRONT auf. Durch das knallige Gelb und den dunkelblauen Tönen fühlte ich mich angezogen und kaufte das Vinyl. Als ich das Album das erste Mal anhörte war ich enttäuscht, um genauer zu sein es gefiel mir nicht auf Anhieb. Erst viele Jahre später als ich die LP wieder auflegte machte es Boom und auf einmal fand ich gefallen an dem Hard Rock der so anders ist als das was viele andere Bands auf Tonträger gepresst hatten.

THE FRONT starteten Mitte der 1980er Jahre und stammten aus Kansas City, wie es hat den Anschein hat ist die Band noch aktiv ist. Es gibt eine Internetpräsenz mit Bio, Merchandise, Lyrics, etc. und einen aktiven Facebook Account.

Zur THE FRONT Besetzung gehörten Michael Anthony Franano am Mikrofon und Gitarre, Mike Greene ebenfalls Gitarre, Bobby Franano an Keyboards, Randy Jordan an Bass und Shane an den Drums. Michaels Stimme strotzt gerade nur so vor Kraft und Ausdrucksstärke. Von der Tonlage liegt Michael irgendwo zwischen Michael Hutchence, Ian Astbury und Billy Idol. Diese Stimme bringt auch eine sehr raue Färbung mit die dem Hard Rock von THE FRONT sehr gut zu Gesicht steht. Die Gitarren sind genau richtig abgemischt ohne dass sie zu laut rüberkommen, eine perfekte Dosis und bilden mit den einen Ticken leiseren Keyboards ein starkes Rückardt um die Stimme so besser zur Geltung zu bringen. Der Bass kommt nicht so klar durch, den kann man aber sehr gut bei genauem hinhören wahrnehmen. Die Drums sind auch nicht ganz so laut, dafür aber sehr auffällig eingesetzt. Die Produktion klingt sehr gut, wie bei Major Label der 1980er gewohnt, mit viel Dampf und reichlich Dollars im Rücken produziert.

Der Bandsound ist reinrassiger Hard Rock und erinnert an THE CULT, HAND OF FATE mit leichtem Hang zum Wave der 80er. Durch die Stimme von Michael kommt auch hier und da INXS Stimmung mit mehr Testosteron auf. So ergibt sich eine geile Mischung aus den Vergleichen und dem Hard Rock von THE FRONT bei dem weder Eingängigkeit noch Melodie zu kurz kommen. Jetzt viele Jahre später muss ich zugeben das THE FRONT ein verdammt starkes Teil auf der Haben Seite haben und in allen belangen Punkten können.

Wer auf nicht kommerziellen Hard Rock, der nicht von der Stange stammt, steht sollte sich diese Band mit ihrem gleichnamigen Album unbedingt mal genauer anhören. Nicht vom Cover abschrecken lassen, der Inhalt ist bei weitem Besser als das Cover vermuten lässt.

„Fire“ fängt an wie ein Popansiger Mischmasch mit Synthi Intro, aber nur bis die die Drums einen aus der Lethargie reißt, mit den Gitarren ein Fass aufmachen und einen Hit daraus formen, „Sunshine Girl“ macht gleich da weiter wo der Vorgänger aufhörte, kommt mit geilen Keyboardklängen. „Pain“ kommt mit viel Drama aus der Kiste, „Sweet Addiction“ erinnert vom geilen Groove und den Drums an „Indian Reservation“ auf Dope. „Ritual“ ein mit jugendlichem Charme ausgestatteter Drama Rocker, „Le Motion“ hier schimmern THE CULT voll durch. „Sister Moon“ ein Hit der mit einem Schlagzeugspiel kommt das jeden nass macht, „In The Garden“ es wird flott mit Rock N Roll Vibes drauf los gerockt. „Violet World“ geht als Hybrid aus THE CULT und HAND OF FATE durch, „Sin“ zum Schluss noch so ein cooler Rocker der Band.

Balle

LINX – Annihilation

Trackliste:

01. The Prey
02. The Hunter
03. Crystal Jellyfish
04. Lost In Between
05. Li3
06. Periodic Dance
07. Fox N‘ Crow
08. Dream Watcher
09. Dead
10. One Step
11. Love Virus
12. Them
13. 11

Spielzeit: 43:10 min – Genre: Modern Rock – Label: Metalville – VÖ: 10.10.2025 – Page: www.facebook.com/linxband/

 

Ich hatte mal wieder Hunger auf was neues, etwas was sich außerhalb meiner Wohlfühlzone befindet um mich überraschen zu lassen. In über 90% der Fälle werde ich positiv überrascht, mal sehen ob dies auch auf die kanadische Band LINX zutrifft.

LINX besteht aus Zenab Jaber am Mikrofon, Gitarren, Bass und Keyboards, sowie Frederic Gauthier an Keyboards, Drums und Programming. Die Frontfrau Zenab hat eine sehr wandelbare Stimme, sie singt normal, lässt aber auch mal Opern Töne oder Growls ab. Wenn sie normal singt erinnert sie ein wenig an Amy Lee, wenn es opernhaft wird erinnert sie an TARJA und bei den Growls an Britta Görtz oder Steffi Stuber wenn die richtig loslegen. Die Gitarren kommen meist sehr tief runter gestimmt mit voller Breitseite auf den Hörer geprügelt. Die Tasten sind mal sehr tief, normal poppig allerdings mit viel elektronischer Spielerei. Die Drums hören sich lieder künstlich aus dem Blechkasten an und geben alles.

Der Stil ist da schon spezieller, durch den ausufernden Einsatz von Elektronik Schnick Schnack ist die Auslegung sehr modern, moderner wie meine Wohlfühlzone. Auf der einen Seite ist der Elektronik Einsatz sehr hoch, dafür wird damit auf der anderen Seite aber sehr viel Atmosphäre erzeugt und das Wechselspiel von gefühlvollen Strophen und heftigen Refrains wird so deutlich hervorgehoben. Es kommen sogar mal orientalische Einflüsse in den Sound rein, nur erschwert dies deutlich die Eingängigkeit.

Durch die Stimme von Zaneb kommt beim Gesang Abwechslung rein. Als groben Vergleich beim Stil kann man EVANESCENCE, nicht ganz so harte EISBRECHER, RAMMSTEIN oder DYMYTRY nehmen. Das Tempo der Songs befindet sich im Mittempobereich, und wird nie zu schnell. Die Songs besitzen alle eines hohes Maß an Melodien, die Refrains sind auch nicht übel und gehen meistens voll in Ordnung, einzig der zu viele Einsatz von elektronischen Sperenzchen und das nach Blechkasten klingende Schlagzeug trüben den Genuss des Albums mehr oder weniger. Wer mit Modern Rock nichts anfangen kann sollte um LINX einen weiten Bogen machen, wer sehr weit über den Tellerrand blickt sollte dem Album einen Probelauf gönnen.

Ein durchaus interessantes Album mit Höhen und Tiefen, sehr guten Ansätzen und einer sehr guten Umsetzung, mit nur zwei Kritikpunkten. Der ausufernde Elektronik Einsatz und die nach Blech klingenden Drums.

„The Prey“ ein spaciges Intro, „The Hunter“ kommt mit schweren Keyboard Einsatz und düsteren Klängen. „Crystal Jellyfish“ der zündet nicht wirklich – kommt mit Orient Vibes, „Lost In Between“ hier kommen in den Strophen Growls ohne Ende, im Refrain kommt normaler Gesang und hebt so den Song auf eine höhere Stufe. „Li3“ das nächste Intro mit Elektronik Einsatz, „Periodic Dance“ erinnert von den Tasten her an einen Mix aus Trance und Italo Pop der 80er, mit leichtem Orient Flair. „Fox N‘ Crow“ könnte als Highlight durchgehen, „Dream Watcher“ es wird abenteuerlich in den Gehörgängen. „Dead“ hier muss ich an „Der Mussolini“ denken, „One Step“ hier fallen mir bei den Keyboards OMD auf dem Industrial Trip mit BLONDIE Vibes ein, „Love Virus“ geht sofort ins Ohr und markiert auch ein Highlight, „Them“ die Elektronik hat den Gipfel erreicht, „11“ die Atmosphäre wird bei diesem Instrumental auf die Spitze getrieben

Balle

9MM HEADSHOT – Sex, Bier Und Assi Rock

Trackliste:

01. Vier Assis trumpfen auf
02. Don Juan
03. Der Abend war es wert
04. Zeig dein Arschloch
05. Internetrambo
06. Bier und Wein
07. Spritztour
08. Weiterdreh’n
09. Drauf sein
10. Kobra Kai
11. Jozin Z Bazin

Spielzeit: 37:18 min – Genre: Deutsch Rock – Label: Metalville – VÖ: 03.10.2025 – Page: www.facebook.com/9mmheadshot

 

9MM HEADSHOT, der Name war mir nicht geläufig, obwohl die Band schon seit den 2000ern unterwegs ist. Allerdings habe ich bis etwa in die 2020er den Deutsch Rock vernachlässigt und dieses Genre irgendwie nicht beachtet. Mit dem Albumtitel „Sex, Bier Und Assi Rock“ trifft das Quartett genau mein Motto das ich heute Nacht habe. Also ab mit dem Kopfschuss und mal sehen was die Vier so drauf haben.

Die Band setzt sich momentan mit Dougie am Mikro und Gitarre, Tobi Vintage an der Lead Gitarre, Johnny am Bass und Markus von Arnold an der Schießbude zusammen. Die Stimme von Dougie erinnert mich an eine kleine Version von Kevin Russell von den ONKELZ, passt so was von gut zum Assi Rock der Band. Mit einer Rauheit versehen shoutet sich Dougie wie ein Profi durch die Songs. Die Gitarren erzeugen eine sehr dichte Soundwand die unüberwindbar scheint und für das richtige Umfeld der Stimme sorgen können. Die Gittis befinden sich vom Riffing irgendwo zwischen Hard Rock und Metal, weder zu weit da oder dort hin, einfach voll in die Fresse. Der Bass kommt im Vergleich zu den Gitarren fast zu kurz, wenn man genauer hinhört kann man den Tieftöner lokalisieren. Für die Drums gilt das gleiche wie für die Klampfen, die zielen auch voll auf die Glocke. Die Produktion ist sehr gut geworden und gibt keinen Grund zum unken.

Der Stil haut extrem auf die Futterluke, mit der Wand die von den Gitarren ausgeht gibt es High Oktan auf die Lauscher. Als Vergleich kann man härtere von den alten und neuen Deutsch Rock Bands heranziehen. Vielleicht das sich das Riffing nicht nur im Hard Rock befindet sondern auch leicht metallische Ansätze zeigt ohne dabei zu sehr in den Metal abzudriften. So bewegt sich der Sound zwischen den ONKELZ und softe MANOWAR, wenn die Double-Bass-Drum zum Zug kommen leichte Punk Attitüden hervor. Wer auf ONKELZ, DIMPLE MINDS, DIE TOTEN HOSEN auf XTC und Co. steht wird mit „Sex, Bier Und Assi Rock“ voll auf seine Kosten kommen. Der Rundling könnte jeder festgefahrene Fete im Handumdrehen wieder auf Touren bringen. Schade nur das die Party nach knapp über 37 Minuten ihr Ende findet.

„Vier Assis trumpfen auf“ geht gleich mal voll nach vorne mit geilem Refrain, „Don Juan“ geht mit brutal geholze noch weiter nach vorne. „Der Abend war es wert“ erinnert mich an ein zu heftig geratenes Kinderlied – dabei aber nicht übel mit einem Refrain der es in sich hat, „Zeig dein Arschloch“ das Ding zwinkert nicht nur mit zwei Augen sondern auch mit jedem vorhandenen Hühnerauge – geiler Song „Internetrambo“ im Refrain geht der Speed durch die Decke, „Bier und Wein“ der Party Song zum besaufen – kommt mit TOTEN HOSEN Vibes. „Spritztour“ braucht ein paar Durchläufe damit da was rüber kommt, „Weiterdreh’n“ heftig geht es in die nächste Runde. „Drauf sein“ kommt wieder besser an, „Kobra Kai“ der will einfach nicht zünden, „Jozin Z Bazin“ ein Cover von Ivan Mladek – hört sich an wie ein Kinderlied für Erwachsene.

Balle

SIDEBURN – Loaded Best Of

Trackliste:

CD 1 1997 – 2011

01. Devil’s Daughter / New Song
02. Ghost Of 1980 (To Bon Scott) 2023 / „Cherry Red (2008)“
03. Gangster Lover (feat. Nic Maeder) 2023 / „Gasoline (2004)“
04. Jail / „Jail (2011)“
05. Hell On Wheels (Jamming mit Leo Leoni) / 2023
06. Rock N‘ Roll Outlaw 2023 / GENOCIDE „Stranded (1994)“
07. Sign It In The South / „Sell Your Soul (For Rock ‚N‘ Roll) (1997)“
08. Six Feet Under / „Cherry Red (2008)“
09. One Night Stand / „Jail (2011)“
10. Voodoo Girl / 2023
11. Cherry Red / „Cherry Red (2008)“
12. Rockin‘ Chair / „Crocodile (2001)“
13. Baby Don’t Care / „Gasoline (2004)“
14. Gimme The Way / 2023
15. Giov In L.A. / „Gasoline (2004)“
16. Knockin‘ At The Wron Door / „Sell Your Soul (For Rock ‚N‘ Roll) (1997)“
17. Long Beard And Boogie / „Jail (2011)“
18. Rip It Up / „Gasoline (2004)“

CD 2 2012 – 2022 und Live Songs

01. Frontline
02. Call Me A Doctor / „Fired UP (2022)“
03. Free Ride
04. Turn Away
05. Devil May Care / „Fired UP (2022)“
06. Feel The Heat
07. Never Give Down / „Fired UP (2022)“
08. Heading On Down The Road 69
09. Get That Way / Live 2022
10. Give Me A Sign / Live 2022
11. Crocodile / Live 2012
12. Slave To The Core / Live 2012
13. Never Kill The Chicken / Live 2012
14. Standing In The Headlines / Live 2023
15. Live To Rock / Live 2013
16. Restless Call / Live 2022
17. Driving On The Mainline / Live 2017
18. Laisy Daisy / Live 2012
19. Bite The Bullet / Live 2013

Spielzeit: 137:42 min – Genre: Hard Rock – Label: Eigenveröffentlichung – VÖ: 12.09.2025 – Page: www.facebook.com/sideburnrock

Ohne Wertung

Wer Kennt nicht Bands aus unserem sehr kleinen Nachbarland Schweiz die auf Namen wie KROKUS, GOTTHARD, SHAKRA, CRYSTAL BALL hören, allerdings gibt es noch eine Riff Rock geschwängerte Band mit Namen SIDEBURN die es seit Mitte der 1980er Jahre gibt, angefangen unter der Flagge GENOCIDE mit einem Tape und zwei Alben in der Vita. Das 1994er Album „Stranded“ befindet sich in meiner bescheidenen Sammlung und bekommt des öfteren Spintime. Irgendwann in der Spanne zwischen 1994 bis 1997 wurde sich in SIDEBURN umbenannt und bisher acht Studio- und ein Best Of Album veröffentlicht. SIDEBURN die Schweizer Haudraufwienix Rocker haben sich getraut in Eigenregie ein Doppel Best Of Album zu veröffentlichen. Enthalten sind neue, Neueinspielungen, original Songs und Live Aufnahmen mit 37 Titeln. Also ordentlich Value for Money, mal sehen wie die Zusammenstellung geraten ist und wie sich die Live Mitschnitte anhören. Also auf geht es in eine sehr lange Runde Riff Rock aus der Schweiz.

Gleich mal der erste Song der neu ist „Devil’s Daughter“ macht klar für was SIDEBURN stehen und immer gestanden haben, für Testosteron geschwängerten Haudraufwienix Riff Rock, mit einer großen Portion Südstaaten Einfluss geht es in den Box Ring. Eine Aufzählung wer bis jetzt alles mit an Board war spare ich mir da sich das Besetzungskarussell des öfteren gedreht hat. Eine Konstante gibt es seit dem GENOCIDE Album „Stranded“ und das ist die Stimme von Roland Pierrehumbert, mit dieser Stimme und Färbung haben SIDEBURN ein sehr markantes Merkmal auf ihrer Seite. Diese Stimme klingt als wenn sie in sehr viel Rauch und sehr vielen Gläsern Whiskey geschmiedet wurde. Die Gitarren sorgen für Alarm an sämtlichen Fronten. Der Bass kann sich auch sehr gut behaupten, die Drums spielen den Arschtreter vom Dienst und sorgen für wirbel am Taktstand. Die Produktion aller SIDEBURN Studioalben hört sich Furz trocken an und passt wie die Faust auf den Eimer oder Arsch aufs Auge zum Riff Rock der Schweizer.

Wer auf die oben genannten Bands aber auch AC/DC, AIRBOURNE und ROSE TATTOO steht kommt bei SIDEBURN aber so was von voll auf seine Kosten das ihm schwindelig wird vor lauter Riffsalven. Schade ist nur das zwei Alben nicht zum Zug kommen, dass wären „Electrify (2013)“ und „# Eight (2017)“ die nicht bedacht wurden, oder die Rechte bei jemandem anderen liegen. „Rock N‘ Roll Outlaw“ von ROSE TATTOO wurde schon auf „Stranded“ 1994 von GENOCIDE interpretiert. Eine coole Zusammenstellung für jeden der die Band bis jetzt nicht kannte und sich einen Überblick verschaffen will, oder auch Komplettisten die alles einer Band haben müssen könnte sich diese Best Of lohnen. Für diejenigen die alle Alben besitzen könnten die Live Songs interessant sein. Die Live Songs sind von der Soundqualität mehr als annehmbar, können ohne das Ohrenkrebs droht angehört werden. Also im großen Ganzen eine lohnende Angelegenheit für jeden der auf Hard Rock Made in Switzerland steht und SIDEBURN mit einem Kauf unterstützen möchte. Das Cover-Artwork mit einem Outlaw in der Wüsten passt sehr gut zum Inhalt dieser Best Of.

Balle

WHISKEY MYERS – Whomp Whack Thunder

Trackliste:

01. Time Bomb
02. Tailspin
03. I Got To Move
04. Rowdy Days
05. Icarus
06. Midnight Woman
07. Break These Chains
08. Born To Do
09. Rock N Roll
10. Ramblin‘ Jones
11. Monsters

Spielzeit: 46:49 min – Genre: Country / Southern Rock – Label: Wiggy Thump Records – VÖ: 26.09.2025 – Page: www.facebook.com/whiskeymyers/

 

Welch Ankündigung für ein Album: „WHISKEY MYERS neues Album „Whomp Whack Thunder“ ist so heiß, wie der Sommer gern wäre!“ – Wow was für eine Wortwahl. Mal abwarten ob die Vorschusslorbeeren auch verdient werden können. Eine feste Größe im Southern Rock Sektor die WHISKEY MYERS kommen mit einem neuen Album über den Atlantik gerauscht und wollen für mehr Stimmung und heiße Spätsommer – Herbst Abende sorgen als der versauteste Sommer seit Anbeginn der Zeitrechnung.

Also ab geht die wilde Fahrt in den Süden der US of A, nach der Ankündigung folgen noch folgende Worte: „Entstanden ist das Machwerk in den Pinienwäldern von Ost-Texas und ist geprägt von der Seele Nashvilles während eines intensiven dreiwöchigen Aufenthalts mit dem renommierten Produzenten Jay Joyce“. Die Rede ist von Machwerk und Ost-Texas, das ließt sich schon mal wie ein Volltreffer, da darf man gespannt sein was den Hörer erwartet.

Was also erwartetet den Hörer auf dem Album mit dem Titel „Whomp Whack Thunder“? Es gibt eine Whiskey getränkte Stimme die ideal zum Southern Sound passt, außer sie wird verzerrt ober mit Hall und Echo in die Enge getrieben. Die Stimme hat auch ohne die Spielereien genug Power und diese Fisimatenten nicht nötig. Die beiden Griffbrett Hexer verstehen ihr Handwerk und sorgen für Druck bis zur letzten Haarspitze an Stellen wo die Sonne nicht hinkommt, es sei denn man ist Freikörper Kultureller Anhänger. Die Tasten sind entweder im Orgel, Hammond oder Piano Stil ausgeführt und lassen das Ganz klassisch und wirklich Southern like aussehen. Die Drums sind genau das was sie sein sollen und spielen den in den Hintern tretenden Antreiber ohne Gnade.

Die MYERS haben mit „Whomp Whack Thunder“ eine astreine Punktlandung im Southern Rock hingelegt, ohne große Umwege zu gehen hauen die Jungs Riffsalven nach dem anderen raus um die Melodien fast schon göttlich wieder zu geben. Bei jedem Song ist die Melodie sofort ab dem ersten Akkord da und verbreitet ein breites Lächeln auf den Lippen. Vergleichen kann man die MYERS mit diesem Album am besten mit den leider in die ewigen Jagdgründe abgetauchten und göttlichen DOC HOLLIDAY, THE GEORGIA THUNDERBOLTS, MOLLY HATCHET und der Legende schlecht hin LYNYRD SKYNYRD. Die MYERS schlagen genau in die selbe Kerbe des Kavallerie Säbels, und das ist auch gut so, das dieses Genre weiter lebt und nicht wie DOC HOLLYDAY in die ewigen Jagdgründe entschwindet.

Ein Album für eine Grillparty mit Motto Southern, Biker oder Swamp Rock der besten Sorte, bei Biker Treffen sollte das Dingens sehr viel Anklang finden.

„Time Bomb“ ein cooler Einstieg in das Album, nur die verzerrte Stimme müsste nicht sein, „Tailspin“ geht sehr schnell ins Ohr und bleibt lange drin. „I Got To Move“ was für ein geiler Song ein Highlight vor dem Herrn, bestens fürs Radio geeignet, „Rowdy Days“ eine Ballade die mir seltsam bekannt vorkommt. „Icarus“ erinnert in den Strophen an KIDD ROCK – bis der Refrain kommt, ab da geht das Ding sofort ab wie eine Chilischote in der Arschritze, „Midnight Woman“ macht Laune, ein weiteres Highlight mit geilem Blues Riffing. „Break These Chains“ ein weiterer Geniestreich unter der Rebellenflagge, „Born To Do“ eine Südstaaten Ballade nach Mass. „Rock N Roll“ der Anfang hört sich nach indigenem Kriegstanz an – und mutiert im Refrain zum starken Rocker während die Strophen mit Drama an Spannung aufbauen „Ramblin‘ Jones“ ein Rocker wie er im Lehrbuch stehen sollte, „Monsters“ ein coole Ballade die ein wenig an CAT STEVENS erinnert.

Balle

WUCAN – AXIOMS

Trackliste:

01. Spectres Of Fear
02. Irons In The Fire
03. Wicked, Sick And Twisted
04. KTNSAX
05. Holz auf Holz
06. Pipe Dreams
07. Axioms
08. Fountain Of Youth

 

 

Spielzeit: 43:44 min – Genre: Classic (Progressive) Rock – Label: Long Branch Records – VÖ: 29.08.2025 – Page: www.facebook.com/wucanmusic

 

WUCAN waren mir mit ihren bis August drei Alben nicht bekannt, irgendwo habe ich mal was über die Band gelesen und das sie sich im Classic Rock Bereich befinden solle. Also habe ich mich für deren viertes Album in unserer Redaktionsliste eingetragen, da ich immer auf der Suche nach neuen Bands und Mucke bin und mich dabei gerne, wie meistens positiv überraschen lasse. Also steht heute Nacht WUCAN auf dem Stundenplan. Laut Promo Info wird der Stil von WUCAN wie folgt beschrieben: „Neben den erprobten Querverweisen an Hard-, Kraut- und Ost-Rock und Metal-Einflüssen kennzeichnet die aktuellen acht Songs eine zusätzliche Einfärbung von Progressive Rock“, was sich sehr interessant ließt und auch anhören könnte.

Zur Band gehören Francis Tobolsky an Mikrofon, Gitarre, Flöte, Theremin; Tim George an Gitarre und Keyboard; Alexander Karlisch an Bass und Philip Knöfel an den Drums. Die Stimme von Sängerin Francis hat eine sehr angenehme Färbung und erinnert an die Stimmen von Sue Willetts von DANTE FOX mit einer raueren Note. Diese Stimmfärbung verträgt sich sehr gut mit dem Classic Rock von WUCAN. Die Gitarren kommen sehr gut rüber ohne dabei zu hart zu werden. Die Tastenabteilung wird in den meisten Fällen sehr klassisch mit Hammond oder alten Orgel Klängen ausgeführt und fügt sich aus diesem Grund bestens in den Classic Rock ein. Der Bass ist weder zu leise noch zu laut, einfach gesagt es gibt die richtige Dosis Tieftöner. Die Drums sind unspektakulär aber dennoch auffällig und geben den Takt vor. Die Flöte hinterlässt auch einen sehr guten Eindruck. Bei Theremin kommen Elektronik Spielereien mit rein die das ganze spacig werden lassen.

Der Stil von WUCAN bewegt sich im Classic Rock der mit Hard-, Kraut- und Prog-Rock angereichert wurde um dem Ganzen mehr tiefe zu verleihen – nicht zu vergessen das Spiel mit Elektronik Einflüssen der späten 70er Jahre. Der Progressive und Elektronik Anteil kommt sehr dezent und bewusst zum Einsatz, sodass der Classic Rock noch klar im Vordergrund steht. Als ganz grobe Vergleiche kann man die klassischen URIAH HEEP, DEEP PURPLE, NAZARETH, STRAIGHT SHOOTER und durch die Hinzunahme der Flöte mit JETHRO TULL sehen. Mit viel Melodie, untypischen Instrumenten und einer kräftigen Stimme geht die Band voll nach vorne.

Ein sehr interessantes Werk das mit mehreren Stilrichtungen einen einzigartigen Stilmix erzeugt und durch die Auslegung des Sounds an die Vergleiche erinnert. Und mich zu guter Letzt in die 70er Jahre beamt.

„Spectres Of Fear“ fängt mit einem düsteren Keyboard oder Theremin Intro an und geht dann in einen flotten Classic Prog Rocker über, „Irons In The Fire“ das Dingens hat Potential in allen Lagen. „Wicked, Sick And Twisted“ der Song bracht mehrere Anläufe – weil Jazz und Funk mit eingearbeitet wurden, „KTNSAX“ hier denke ich an moderne STRAIGHT SHOOTER mit weiblicher Stimme. „Holz auf Holz“ ein kräftiger Hard Rocker mit deutschem Text. „Pipe Dreams“ ein Classic Rocker der mich von der Machart an „Indian Reserveration“ erinnert, „Axioms“ lässt mich URIAH HEEP denken, „Fountain Of Youth“ fängt als Ballade mit Akustik Gitarre an bis die E-Gitti reinbrettert ab da geht es straight nach vorne.

Balle

MAD DOGS – The Future Is Now

Trackliste:

01. The Future Is Now
02. Go Ahead (Don’t Give Up)
03. It’s Not Late Tonight
04. Stoker
05. Black Sheep
06. No Way To Come Back
07. Don’t Bend Over
08. Nothing To Lose
09. Be Your Number
10. No More Lies
11. Switch Up My Time

Spielzeit: 42:27 min – Genre: Groove Rock – Label: Go Down Records – VÖ: 05.09.2025 – Page: www.facebook.com/maddogsrnr/

 

MAD DOGS ein italienisches Quartett beehrt die Hörerschaft mit ihrem dritten Album. Laut Promoinfo soll der Sound von MAD DOGS aus einer wilden und ungezügelten Mischung aus Garage Rock, Action Rock und Proto-Punk bestehen, was sich entweder als Totalschaden herausstellt oder sich durchaus interessant anhören könnte. Also kann man gespannt sein was die vier Italo-Rocker auf ihren elf neuen Songs zu bieten haben.

Nach einigen Besetzungswechseln seit Gründung von MAD DOGS, kam Stabilität ins Line Up und besteht aus Marco Cipolletti an Mikro und Gitarre, Luca Zenobi an Gitarre, Simone Mosciatti an Bass und Giacomo Zepponi an den Drums. Als zusätzliche Musiker werden Nicola Bagnoli und Steve Martini an den Tasten angegeben. Die Stimme von Marco klingt angenehm und passt sehr gut zum Groove Rock von MAD DOGS und erinnert mich an eine Mischung aus Nicke Andersson von THE HELLACOPTERS und The King von MÄRVEL, was sich zugegeben sehr gut anhört. Allerdings kommt es einem beim hören so vor als ob die Stimme zu weit nach hinten gemischt wurde und so nicht voll zur Geltung kommen kann. Die Gitarren fahren das volle klassische Groove Brett auf und überzeugen mit geilen Riffeinlagen in genau der richtigen Lautstärke und Dosis an Härte. Schöner kann man Classic Riffs fast nicht raus hauen, es sei den man heißt THE HELLACOPTERS oder MÄRVEL die noch ein gutes Stück mehr Schmackes rüber bringen können. Der Bass kommt als gleichberechtigter Partner der Gitarren durch und sorgt für die tiefen Töne am Gebälk. Die Drums sind auch wie die Stimme zu weit nach hinten gemischt, wären beide einen Deut weiter im Vordergrund würde das Gesamtbild runder wirken und deutlich mehr wumms haben. Die Produktion klingt verwaschen und die Höhen und vor allem die Becken sind so gut wie komplett, durch das komprimieren, kastriert. Da hätte mehr drin sein können als dieser verwaschene Sound der eher wie ein Brei wirkt.

Der Stil von den MAD DOGS klingt mehr als nur interessant, da hat die Band echt gutes Material am Start. Ob nun die Bezeichnung des Genres Groove Rock hinkommt oder doch Classic Rock kann ich nicht beantworten, es liegen beide sehr nahe beieinander. So rocken sich die vier durch die elf Songs und lassen oftmals die Gedanken in die wilden 70er abschweifen, was durchaus kein Nachteil sein soll. Als groben Vergleich kann man STARMEN ohne KISS Vibes, ROLLING STONES, DAVID BOWIE, SMOKIE und SLADE sowie SWEET ohne Glamfaktor heranziehen, doch die meisten Berührungspunkte weisen die Jungs mit THE HELLACOPTERS auf. Richtisch geilen Classic Rock gibt es nicht mehr so oft der so einen Groove besitzt, also nach Ende des Albums noch mal auf die Play Taste gedrückt und gedanklich in die 70er abgetaucht.

Mit einer Produktion die den Sound noch zwei Stufen höher stellt wäre mehr in der Bewertung drin gewesen, so bleibt eine gute bis sehr gute Bewertung für ein Stück Classic Rock N Hard Roll, der Charme besitzt. Auf jeden Fall haben die MAD DOGS den perfekten Soundtrack für eine sommerliche Grillfeier unter Freunden und auch Bikertreffen am Start.

„The Future Is Now“ ein geiler Classic Rocker mit Drive, „Go Ahead (Don’t Give Up)“ die MAD DOGS machen da weiter wo der erste Song aufgehört hat. „It’s Not Late Tonight“ drückt sich mit Hochdruck ins Gedächtnis, „Stoker“ der Song fürs Radio und vielleicht auch Tanzfläche – kommt mit geilem Bass Solo. „Black Sheep“ hier kommt der Punk Einfluss voll durch, „No Way To Come Back“ das Tempo wandert wieder in normale Gefilde. „Don’t Bend Over“ hier bewegen sich die Gitarren wieder mit Punk Vibes, „Nothing To Lose“ und hier ist gleich das zweite Highlight – ein Groove Rocker bester Sorte. „Be Your Number“ könnte bei Airplay für einen Bekanntheits Schub sorgen, „No More Lies“ es regiert Pedal to the Metal, „Switch Up My Time“ zum Schluss kommt noch ein Hit der überzeugen kann.

Balle