TITO & TARANTULA – !Brincamos!

Trackliste:

01. X The Soul
02. Be Someone
03. Red Shoes
04. Warp
05. Sneer At The Drummer
06. The Price
07. 99 Point 9
08. We Danced
09. Everybody Needs
10. Clavo y La Cruz
11. Slow Down

Spielzeit: 51:32 min – Genre: Latino Blues Rock – Label: It Sounds – VÖ: 14.03.2025 – Page: www.facebook.com/TitoAndTarantulaOfficial

 

Mr. From Dusk Till Dawn „After Dark“ ist zurück, die Rede ist von Tito Larriva oder besser bekannt als TITO & TARANTULA hat das Album „!Brincamos!“ am Start. Hat sich was am Sound von TITO geändert? Ich kann nichts feststellen das sich etwas geändert hätte. Leider lässt sich nichts herausfinden wer auf dem Album mitgewirkt hat, weder im Promotext noch im Internet konnte ich auf die Schnelle etwas finden. Mal diesen Aspekt vernachlässigt und der Mucke zugehört ob TITO immer noch rocken kann.

TITO besitzt immer noch eine hervorragende Stimme, egal ob mit Druck oder Dezent, er hat alle Arten drauf. Die Gitarren sind wie schon immer bei TITO & TARANTULA neben TITOs Stimme die Hauptdarsteller und kommen messerscharf aus den Boxen. Die Riffs schneiden durch noch so dicke Nebelschwaden und geizen weder elektrisch noch akustisch mit Präsenz. Der Bass geht laut um und macht so auf sich aufmerksam. Das Schlagzeug ist alles andere nur nicht zurückhaltend und schüchtern.

Wie von TITO und seiner Gang gewohnt wird ein bunter Mix aus Rock mit Latino und Blues Klängen geboten. Dieser Mix umschmeichelt die Melodien und mit den Geschichten die TITO dazu erzählt wird ganz großes Kino daraus. Wer den Song „After Dark“ von From Dusk Till Dawn noch im Kopf und wem er gefallen hat wird mit dem neuen Album alles nur nicht unglücklich. Denn der Song der TITO weltweit berühmt gemacht hat und einen einzigartigen Stil besitzt wird auch auf diesem Album zelebriert. Egal ob jetzt mit mehr oder weniger Latino, Blues oder auch mal Western Atmosphäre eingesetzt wird passt zu 100% zum Song und wird in der richtigen Dosis verwendet. Für einen weiteren Kontrastpunkt sorgen die Backing Vocals die meistens höher angesetzt sind als TITOs Stimme.

Vergleichen kann man TITO & TARANTULA schlecht, da er sich in keine Schublade stecken lässt, mal kommt es balladesk, ein anderes mal bluesig um gleich wieder mit Latino Einflüssen alles über den Haufen zu werfen. Am besten passt eine Mischung aus ZZ TOP, THE BRANDOS und SANTANA, irgendwo in dem Stilmix liegt die Wahrheit. Am besten steht dem Sound der reine und rohe Blues Rock, obwohl das Latino hafte auch seine Faszination ausstrahlt.

„X The Soul“ ein für TITO typischer Rocker mit Blues und Latino Wurzeln, „Be Someone“ ein cooler Rocker der verdammt gut in die Beine geht. „Red Shoes“ kommt schwermütig und schleppend daher, „Warp“ eine dramatische Ballade. „Sneer At The Drummer“ hier kommt ein geiler Blues Rotzer aus dem Äther befeuert, „The Price“ mit dem Stilmix wird es wieder gemütlicher. „99 Point 9“ hier treffen Speed Punk auf Stoner Riffs und schräge Backing Vocals, „We Danced“ Stoner Gitarre mit Latino Vibes kommt cool. „Everybody Needs“ ein zurückhaltender Song der Lässigkeit ausstrahlt, „Clavo y La Cruz“ ein Live Song bei dem wieder Speed Punk auf Latino trifft, „Slow Down“ wurde auch Live aufgenommen und erinnert mich an D-A-D.

Balle

BLENDED BREW – Roll The Dice

Trackliste:

01. Roll The Dice
02. Traveling Song
03. Burning Soul
04. Corner Of Trust
05. Grateful Moment
06. Weirdo
07. Crossing Craziness
08. Intervene
09. King Confidence

 

 

Spielzeit: 36:56 min – Genre: Classic Rock – Label: Mighty Music – VÖ: 28.03.2025 – Page: www.facebook.com/Blendedbrew

 

Mighty Music kommen mal wieder mit etwas für mich Unbekanntes, BLENDED BREW aus Dänemark, noch nie gehört oder wo stehen gesehen. Allein der Umstand das Mighty Music als Label fungiert und in der Redaktionsliste Hard Rock angegeben wurde verdankt das Album das ich mich darum kümmere. Kurz auf einem Streamingdienst nachgesehen und mit „Roll The Dice“ handelt es sich um das dritte Album der Band – allerdings sind die Songs schon älter und stammen aus der Session des Debütalbums von vor zehn Jahren. Und nun eine Dekade nach dem Debüt hauen die Dänen die neun Songs in Form von „Roll The Dice“ raus.

Im Promotext steht das die Songs etwas für Fans von DEEP PURPLE, AC DC und RIVAL SONS sein soll. Boah Menno das sind große Namen die nicht unterschiedlicher sein könnten, den Beweis muss das Album auf jeden Fall antreten. Zu BLENDED BREW gehören Jimmy Månsson am Mikrofon und Gitarre, Lord Sebastian Groset an Piano, Orgel und Blues Harp sowie Christoffer Beck an den Drums. Allein der Vergleich mit DEEP PURPLE und AC DC ist schon rotzfrech und muss es voll bringen, sonst ist Schicht im Schacht. Skandinavien steht normal für mich für exorbitant gute Hard N‘ Heavy Mucke und da macht Dänemark keine Ausnahme. Ich bin gespannt ob die BLENDED BREW ein Blender oder Bringer ist.

Der Albumopener schreit mich an, „Hallo du da am Lautsprecher ich bin da, huhu ich bins der Opener“. Ich denke mir ganz nett für den Anfang und was als nächstes kommt. Und mit Song #2 wird es sogar sehr gut, ein Rocker der Charme und Raffinesse besitzt. Allerdings gibt es jeweils nur eine Ähnlichkeit mit DEEP PURPLE (hier sind es die eingesetzten Tasteninstrumente) und AC DC (die Gitarren sind teilweise wie bei den Stromrockern gestimmt), bin ich über diese Aspekte enttäuscht? Ich schreib mal nein, da ich mir so etwas schon fast gedacht hatte, ist deshlab die Mucke von BLENDED BREW schlecht oder mies? Nein nicht im geringsten, die Mucke ist sehr attraktiv und cool allerdings von Hard Rock Meilenweit entfernt, auf „Roll The Dice“ wird mehr lässig drauf los gerockt wie bei einer coolen Jamsession. Die BLENDED BREW wildert voll und ganz im Classic Rock der sehr gut ankommt. Die Gitarren kommen ab und zu RIVAL SONS mäßig aus den Boxen gebrüllt was sich als Kontrast sehr gut macht.

Jimmys Stimme übt eine gewisse Faszination aus und kann dabei voll überzeugen. Die Gitarren machen auch alles richtig und bilden mit den Piano oder Orgelklängen ein Fundament für Jimmys Stimme. Christoffer hält sich dezent zurück um nicht die filigranem Frontkämpfer zu überfahren. Der Einsatz der Blues Harp bringt nochmal Abwechslung und Kontrastpunkte in den Sound.

In jedem Song steckt sehr viel Melodie die mit den Instrumenten fein und zum Teil richtig geil umgesetzt wurden. Allerdings kann ich die Vergleiche auf diesem Album nicht bestätigen. Ich würde da eher den Ansatz wie BAD COMPANY, LED ZEPPELIN, THE HELLACOPTERS und sehr viel von den Schweden FREEDOM und MÄRVEL wählen. Diese passen besser zum Bild von „Roll The Dice“. Wenn man genau hinhört kommen mal ganz dezent angedeutete DEEP PURPLE oder AC DC durch, aber nur wenn man sich genau mit den Songs beschäftigt.

Ein echt mehr als interessantes Album, welches das Trio abgeliefert hat und sollte jedem Anhänger von gepflegtem Classic Rock gefallen. Ich gönne „Roll The Dice“ auf jeden Fall noch so einige Runden in meinem Player.

„Roll The Dice“ haut einem gleich mal das volle Brett Classic Rock um die Ohren „Traveling Song“ ein sehr guter Classic Rocker. „Burning Soul“ eine Ballade mit Spannungsbögen und Höhepunkten, „Corner Of Trust“ hier schwingen DEEP PURPLE ganz dezent angedeutet mit. „Grateful Moment“ hier muss ich an MANFRED MANN’S EARTH BAND mit geiler Hammond denken, „Weirdo“ hier wird es wilder als wild, das Ding bläst sogar Zombies aus den Latschen falls die noch welche an haben. „Crossing Craziness“ hier denke ich an den ollen Schinken „Indian Reservation“ von PAUL REVERE & THE RAIDERS. „Intervene“ hier kommt sehr cooles D-A-D feeling auf, „King Confidence“ zum Schluss wird es nochmal dramatischer als dramatisch.

Balle

THE DEVILS – Devil’s Got It

Trackliste:

01. God’s Got It
02. Come Love
03. Lonely For You Baby
04. Help Me Through The Day
05. That’s The Way To Get Along
06. You Got To Take Sick And Die Some Of These Days
07. Easy Baby
08. Shade Tree Mechanic
09. Everybody Loves A Winner

 

Spielzeit: 25:11 min – Genre: Psyschedelic Rock – Label: Go Down Records – VÖ: 14.03.2025 – Page: www.facebook.com/thedevilsduo/

 

Mir wurde beim durchlesen des Begleitzettels schon schlecht als ich den Stil gelesen habe der als Garage / Alternative Rock angegeben wird, dann steht auf der Facebookseite das die Band aus Italien (Alternative Rock aus Italien naja) stammt und eine echt unterdimensionierte Laufzeit von knapp über 25 Minuten. Bei solchen Fakten wird mir immer flau in der Magengegend, aber mal unvoreingenommen an THE DEVILS ran gegangen und die Mucke für sich sprechen lassen.

THE DEVILS ist ein Duo das aus Erika Switchblade am Mikro und Drums und Gianni Blacula ebenfalls Mikrofon und Gitarren besteht. Erikas Stimme übernimmt den Hauptpart, passt perfekt zum Sound der DEVILS der ab und an zu hoch gewählte Hall stört ein wenig, ansonsten eine gute Vorstellung von Erika. Die Gitarren kommen verdammt cool rüber und sind im Psychedelic Sound aufgenommen, passen aber durch die trockene Ausführen genau wie Erikas Stimme perfekt zum Gesamtbild. Der Bass hält sich vornehm zurück und das Schlagzeug kommt noch trockener raus gefurzt daher wie die Gitarren.

Die Produktion hört sich recht dumpf an, kann an der Ausführung der Gitarren liegen das ein dumpfes Gesamtbild entsteht. Die Gitarren kommen alles andere als in Happy Stimmung rüber, da schwingen sehr viel Depressivität mit und könnten Bewusstseins erweiternde Substanzen im Spiel sein, so eine Auslegung nannte man bei uns früher Kiffer Mucke. Vergleichen kann man THE DEVILS mit sehr schweren THE ANSWER, BLUES PILLS, RIVAL SONS und FIRE HORSE auf einem erweiterten Trip nach Nirgendwo. Man wird auch sehr oft an die Beat Phase in Großbritannien der späten 1960 bis in die Mitte der 70er Jahre erinnert. Genau so Heavy und Schwermütig sind die Melodien verpackt die sich hinter der todtraurigen Gitarre verstecken. Der Sound ist so speziell das er nicht für den Normalo Hörer geeignet ist, für das Album muss man sich Zeit nehmen damit einem nicht die Feinheiten entgehen die es zu entdecken gibt. Was aber richtig auf den Zeiger geht ist die vorzeitige Beendigung und Ausblendung der Songs, wenn das auf dem offiziellen Album auch so aussieht ist schon frech gemacht und eine Mogelpackung, laut Streamingdienst mit dem grünen Punkt sind die Songs genauso kurz wie meine Promos und das ist nicht mehr zeitgemäß, neun Songs bringen es nur auf knapp über 25 Minuten ist schon frech und gibt Punktabzug.

„God’s Got It“ kommt mit sehr vielen psychedelischen Vibes aus den Boxen, „Come Love“ fängt schwermütig an und bleibt es auch – mit viel Blues und schweren Riffing. „Lonely For You Baby“ hört sich nicht mal so uncool an das Dingens, „Help Me Through The Day“ der Song rauscht wie Sau wenn die Saiten angeschlagen werden, ob da nicht der Verstärker am Ende war und die Membranen ihre letzten Töne ausgespuckt haben. „That’s The Way To Get Along“ sehr heavy und heftig, „You Got To Take Sick And Die Some Of These Days“ der Song kommt mit Akustik Gitarre und ist am leichtesten verdaulich. „Easy Baby“ die Gitarren lassen keinen Anflug von guter Laune aufkommen, „Shade Tree Mechanic“ ein flotter Rocker mit sehr schweren Riffing „Everybody Loves A Winner“ nur Gesang und Cleaner Gitarre wobei die Stimme verzerrt wirkt.

Balle

JETHRO TULL – Curious Ruminant

Trackliste:

01. Puppet And The Puppet Master
02. Curious Ruminant
03. Dunsinane Hill
04. The Tipu House
05. Savannah Of Paddington Green
06. Stygian Hand
07. Over Jerusalem
08. Drink From The Same Well
09. Interim Sleep

 

 

Spielzeit: 50:39 min – Genre: Classic Rock – Label: InsideOut Music – VÖ: 07.03.2025 – Page: www.facebook.com/officialjethrotull

 

Wer kennt nicht die beiden Immergrünen Oldies mit dem Titeln „Aqualung“ und „Lokomotive Breath“ aus dem Jahr 1971. Wer die beiden Titel nicht kennt hat gewaltig etwas verpennt und kennt nicht mal einen der Discotheken Renner der schon seit Jahrzehnten für volle Tanzflächen sorgt und einen Dauerbrenner im Radio darstellt. Die Rede ist von JETHRO TULL aus Großbritannien die schon seit den späten 1960 Jahren im Musikzirkus unterwegs sind und dabei unbeirrt ihren Weg gehen. Die Band die für einen Querflöter der auf einem Bein steht und seit knappen 60 Jahren existiert bekannt ist veröffentlicht im Jahr 2025 ein neues Album. Es gibt Bands die sind einfach nicht klein zu bekommen, auch wenn man denkt die wurden schon lange eingestampft kommt ein neues Album raus. Es gibt nicht viele Bands die so lange existent sind dazu gehören die ROLLING STONES, BLACK SABBATH, NAZARETH, DEEP PURPLE, URIAH HEEP und THE SWEET. Da ich vor kurzem schon ein aktuelles Album von THE SWEET reviewen durfte, was schon fast einem Ritterschlag gleich kommt, das IRON MAIDEN Album „Senjutsu“ eines von NAZARETH durfte ich auch machen kommt jetzt noch eins von JETHRO TULL dazu. Kann man sich als Schreiberling etwas anderes wünschen, ich sag jetzt mal nein. Vier Alben vonBands reviewen die mich seit meiner Kindheit im Radio, Disco und Tonträger durch Dick und Dünn, Freud und Leid begleiten, das sind einfach Highlights egal wie gut oder schlecht ein Album von so alten Hasen ist. Also los geht es mit den Rock Dinos von JETHRO TULL und dem Album „Curious Ruminant“

JETHRO TULL im Jahr 2025 besteht aus Ian Anderson an Mikrofon, Gitarre und Flöte, Jack Clark an Gitarre, John O’Hara an den Tasteninstrumenten, David Goodier am Bass und Scott Hammond am Schlagzeug. Wenn man die Augen schließt und Ian mit seiner magisch eingesetzten Stimme zuhört meint man es mit einem Kumpel von Gandalf zu tun zu haben, so in etwa ist die Wirkung von Ians Gesang. Ian hat in all den Jahren nichts an Faszination verloren die er seit den glorreichen 1970er Jahren hatte, die Wirkung besitzt er auch heute noch. Seit Anfangszeiten gehört die Flöte nach wie vor zum Sound von JETHRO TULL und gegen jeden ach so großen Widerspruch passt dieses Instrument perfekt in das Gesamtbild der Band und wirkt auf keinen Fall als deplatziert oder unpassend. Die Gitarren haben sehr viel Biss und sind perfekt in Szene gesetzt ohne das sie zu hart rüber kommen, sondern eine perfekte Ehe mit Classic Rock eingehen. Wohldosiert und immer passend gesetzte Griffe in die Saiten sorgen für viele Glanzpunkte. Die Tastenfraktion gefällt am besten wenn sie im Hammond Look aufheult und ein wunderbar warmes Gefühl verbreitet. Gelegentlich kommt auch mal das Akkordeon zum Einsatz das Shanty Feeling aufkommen lässt. So erzeugt die Band mit ihren exotisch anmutend eingesetzten Instrumenten sehr viel starke Kontrastpunkte die sich sehr gut vereinen lassen und in keiner Weise in die Quere kommen. Wie sang FALCO einst „Drah die nett um, da Kommissar geht um“, und genau das trifft auf den Bass zu, der wandert zwischen den anderen Darstellern hin und her ohne dabei als stiller Statist zu wirken. Das Schlagzeug setzt für sich gesehen sehr viel Höhepunkte ohne dabei die anderen Protagonisten zu bügeln.

Das Soundgewand wird von Ians Stimme und den Instrumenten in ein perfektes Licht gerückt und strahlt so hell wie in vergangenen Zeiten. Von angesetzten Staub oder Altersschwäche ist nichts zu hören. Allerdings weiß man auch nicht wie oft ein Take erfolgte oder wie stark im Studio digital nachgeholfen wurde. Ich gehe mal davon aus das hier nicht nachgeholfen wurde und JETHRO TULL das Album komplett ohne Spielerei aufgenommen hat. JETHRO TULL schaffen es den Hörer mit jedem Song zu überraschen und fesseln, jeder Song trägt den Stempel und die faszinierende Stimme von Ian als Markenzeichen. Mit Melodien so weit die Lauscher hören können. Die Band bewegt sich im sehr guten Classic Rock mal gefühlvoller, mal mit mehr Dampf mit Wurzeln aus Großbritannien und angedeuteten keltischen Einflüssen. Zu all dem eh schon sehr cool klingendem Sound kommt noch eine ganz dezente und unterschwellige Prog Note die das Ganze noch auf eine andere Stufe hebt. Vergleichen sollte man ein Band wie JETHRO TULL nicht mit anderen aber für diejenigen die JETHRO TULL nicht kennen sollte am besten die Vergangenheit und Anfänge der Band ansehen oder auch URIAH HEEP. Ich ziehe aber auch MAGNUM heran, den so genial wie MAGNUM ihre Geschichten verpackten, genauso genial hört sich der jetzt Rock von JETHRO TULL in einer softeren Version mit exotisch anmutenden Instrumenten an.

„Puppet And The Puppet Master“ ich sag jetzt mal ein typischer Classic Rocker den man von JETHRO TULL erwarten kann, „Curious Ruminant“ kommt mit sehr vielen dramatischen Momenten die sich effektvoll aufbauen und entladen. „Dunsinane Hill“ erinnert an die Anfänge der Band oder URIAH HEEP, „The Tipu House“ ein geiler und flotter Rocker der gute Laune verbreitet. „Savannah Of Paddington Green“ so stellt man sich einen Classic Rocker Made in UK vor, „Stygian Hand“ ein weiteres magisches Zauberstück der Dions. „Over Jerusalem“ ein Rocker mit vielen Wendungen und Überraschungen, „Drink From The Same Well“ ein Song der aus sehr vielen Einzelstücken besteht die sehr gut harmonieren, „Interim Sleep“ sehr soft, nachdenklich mit rhythmisch gesprochenen Text.

Balle

RUSS BALLARD Live am 01.05.2025 in der Muffathalle / München

RUSS BALLARD kommt während seiner „Songs From The Warehouse – Tour 2025“ am 01.05.2025 nach München in die Muffathalle, als Support sind Michael Voss & Van de Forst dabei.

Die Musikwelt hat Russ Ballard etliche Rock-und Pop-Hits zu verdanken, die er nicht für sich selbst sondern für zahlreiche Kolleg:innen geschrieben hat. Für 2025 kündigt der Brite nun an, diese Klassiker unter dem Titel „Russ Ballard – The Hits Rewired“ selbst einzusingen.

Damit nicht genug, denn es wird auch ein neues Album mit dem Titel „Songs From The Warehouse“ geben. Zu den Hits des 79-jährigen Songwriters, Sängers und Multiinstrumentalisten gehören dabei solch umwerfende Nummer wie Hot Chocolates „So You Win Again“, „Winning“ von SANTANA, „Since You‘ve Been Gone“ von RAINBOW oder FRIDAs „I Know There’s Something Going On.

Tickets gibt es hier www.muffatwerk.de/russ-ballard

www.facebook.com/RussBallardMusicOfficial

TWISTED ROSE – Escape

Trackliste:

01. Broken Glass
02. My Rock
03. Smiling Upside Down
04. Paradise
05. Confusion
06. Escape
07. Addict
08. Mute
09. Tattoo
10. Arms In The Mud
11. Coming Back
12. No Fear
13. Play Me Some Rock
14. Always Me

Spielzeit: 51:12 min – Genre: Hard Rock – Label: 7hard – VÖ: 28.02.2025 – Page: www.facebook.com/TwistedRoseofficial

 

Album #1 ist am frühen Morgen im Kasten, kommt jetzt das zweite Album dran und muss sich meinem kritischen Auge oder auch Ohr stellen. Dann mal ab damit und TWISTED ROSE durch die Mangel drehen. Bei „Escape“ handelt es sich bereits um das dritte Album von TWISTED ROSE, da habe ich ja auch schon wieder zwei verpasst.

Zu den aus Unterfranken stammenden TWISTED ROSE zählen Caro am Mikrofon, Chris Bones der Axtschwinger, AlfRed dem Meister des Tieftons und den Stickschwingenden Sitzarbeiter Luggy.

Wow das nenne ich mal Schreiber freundlich, die Audiofiles liegen im Wave Format mit einer Abtastrate von 48khz vor, besser geht es kaum, ein Nachteil hat die Detailfülle im Sound, es fällt jeder noch so kleine Schnitzer in der Produktion auf. Da gibt es nur einen Negativpunkt, die Becken hören sich künstlich an, so kommen die Live niemals außer vom Band. Ansonsten gibt es nur Druck ohne Ende von den Tiefen bis in die Hohen Frequenzen ist alles da wo es sich befinden soll. Da hat die Verdrehte Rose mal fast alles richtig gemacht. Den Umstand mit den Becken legen wir mal als Schönheitsfehler bei Seite.

Coras Stimme hat einen gewissen Charme der sehr gut rüberkommt, das Volumen der Stimme und deren Färbung sind äußerst interessant – und nein nicht wie bei Bio, wenn der was als Interessant betitelte war es grottig, die Stimme passt sehr gut zum Hochprozentigen Vollgas Hard Rock. Die Gitarren hauen einem mit ihren Riffsalven den Gips aus den Backen und wenn der sich komplett verabschiedet hat kommt die Sülze aus der Oberstube gelaufen und geht aus Angst in Deckung, so haut die Band auf den Putz. Der Bass haut einem die letzten verbliebenen Haar von der Platte und das Schlagzeug sorgt dafür das der Rest des Hörers über den Jordan wandert. Nein so schlimm ist es nicht, die Mucke ist weder zum sterben grottig noch schön, einfach nur was zum genießen. Und das kann man bei „Escape“ sehr gut, das Gedankenkarussell ausschalten, zurücklehnen und einfach nur mal abschalten und sich von TWISTED ROSE besäuseln und einlullen lassen. Denn das kann man mit dem Band-Sound sehr gut tun, aber nicht nur das, auch auf Bikertreffen wäre das Album ein Volltreffer. Manche Songs haben sehr viel Potential fürs Radio und Discos, aber leider gibt es keinen öffentlich-rechtlichen Sender der diese Mucke spielen wird, da kein Plattenfirmenboss das bestimmen würde und Rockdiscos sind auch seit Corona Mangelware geworden, falls sie nicht schon davor die Segel gestrichen hatten.

Die Mucke von TWISTED ROSE ist wie eine Marke aus AC DC, GOD’S GIFT, RHINO BUCKET, AIRBOURNE, KROKUS, GOTTHARD und wie sie alle heißen. Mit sehr vielen Riffattacken geht die Band mit einem Rotzlöffel Charme auf den Hörer los der es in sich hat. Die Mucke hat nichts mit Innovation zu tun, wird dafür auch keinen Preis oder Titel abräumen aber gute Laune verbreitet sie trotzdem, egal ob jetzt mit oder ohne Innovation. Wer sich nicht scheut das eine oder andere schon mal wo gehört zu haben kommt mit der Party Mucke von TWISTED ROSE voll auf seine Kosten und wird sehr viel Spaß daran haben.

„Broken Glass“ legt mit viel Tempo und Spielwitz einen vor, „My Rock“ hätte sehr viel Potential für Radio und Disco. „Smiling Upside Down“ wow was für ein rotzfrecher Rocker – auf einem Bikertreff wäre der ein Umsatzbeschleuniger, „Paradise“ baut in der Bridge einen Spannungsbogen auf der im Refrain perfekt abgebaut wird. „Confusion“ hier wird am Anfang Coras Stimme verzerrt was nicht sein müsste, der Rocker ist zu gut für solche Spielerein, „Escape“ ein langsamer und schwerer Blues Rocker. „Addict“ ein flotter Hard Rocker zum Pogen bestens geeignet. „Mute“ geht ein wenig vom Gas und überzeugt dabei, „Tattoo“ glänzt mit einer unterschwelligen Blues Note. „Arms In The Mud“ ein Hit für die Tanzfläche, „Coming Back“ hier ist sie die Ballade auf die man immer wartet. „No Fear“ braucht sehr lange um zu sitzen „Play Me Some Rock“ hier wird wieder mit der Lichthupe die Linke Spur besetzt „Always Me“ noch ein schwerer Blues Rotzer zum Schluß.

Balle

RICK PIERCE GROUP – Brick By Brick

Trackliste:

01. Tick Tock
02. Brick By Brick
03. Only
04. Remember The Bataclan
05. Can You Feel It
06. Love Hate
07. A Storm Is Coming

 

 

 

Spielzeit: 29:02 min – Genre: Hard Rock – Label: Golden Robot Records – VÖ: 21.02.2025 – Page: www.facebook.com/RickPierceGroup

 

Die RICK PIERCE GROUP veröffentlicht ihr Debütalbum mit dem Titel „Brick By Brick“. RICK PIERCE woher kommt mir der Name so bekannt vor, Oha ach ja da war doch mal eine Band mit nur zwei Zeichen die sich im Hard N Heavy Sektor in den 1980ern einen verdammt guten Namen gemacht hat. Die Rede ist von keinem geringerem als Q5 die mit „Steel The Light“ und „When The Mirror Cracks“ zwei obergeile Scheiben am Start hatten und dann 2016 einen zaghaften Versuch eines Comebacks wagten der aber nicht an die Glanztaten heran reichte. RICK war damals an diesen Alben beteiligt aber nicht nur bei Q5 war er zu hören, er war auch ein Gründungsmitglied der USA Hard Rocker von TKO. Und genau dieser Herr PIERCE an den Gitarren steckt hinter dieser Truppe. Unterstützt wird er von Chris James am Mikrofon, Izzy Rehaume (ROTTWEILER, PRESTO BALLET, RONNY MUNROE PROJECT) am Bass und Frankie Rongo (Q5, NIGHTSHADE, THOR) an den Drums.

Im Promotext wird die RICK PIERCE GROUP mit folgenden Worten: „Hard Rock and Metal Fans, get ready“, das ist doch mal ein Spruch der den Beweis anzutreten hat. Ich bin mir aber nicht sicher ob ich meine Erwartungen, wenn ich an „Steel The Light“ und „When The Mirror Cracks“ denke, nicht zu hoch ansetze. Also mal alles aus der Oberstube gewischt und versucht unvoreingenommen an die nur sieben Songs rangegangen.

Als erstes fällt die irgendwie komisch klingende Produktion auf, nicht schlecht aber irgendwie nicht dynamisch und die Becken kommen nicht wirklich natürlich aus den Boxen. Wenn man sich mal an die Produktion gewöhnt hat kommt die Mucke ganz gut rüber. Der erste Song wirkt noch sehr fremd, ab Song zwei stellt sich ein Gefühl der Bekanntheit ein, das klingt genau nach dem was ich erwartet habe. Hier hört man deutlich die Wurzeln von RICK heraus die bei TKO und Q5 liegen. Hier kann der Hörer einen Mix aus Metal Riffing und klassischem Hard Rock erwarten und das wird ab Song #2 nicht mal so schlecht geboten. Der Hauptkern der Mucke liegt bei den großen US Hard Rockern der 80er Jahre und eben den Bands in denen RICK seine Anfänge hatte und Gitarrenspiel aufhorchen ließ. Die Melodien sind allgegenwärtig und mit den Instrumenten stark umgesetzt, Chris‘ Stimme passt wie Eimer auf Arsch oder Auge auf Faust, da hat die Band soweit alles Richtig gemacht. Die Gitarren sind trocken und ohne Schnörkel allerdings zu oft im quakenden Ton unterwegs, der Bass zieht auffällig seine Runden und das Schlagzeug könnte mehr Frequenztiefe vertragen. Mit einer dynamischeren Produktion hätten die Songs noch mehr Druck in allen Lagen, die Gitarren nicht ganz so stark quaken würden, drei bis fünf Songs mehr und eine längere Laufzeit von über 40 Minuten hätte mehr Punkte eingefahren. So bleibt eine solide Leistung der RICK PIERCE GROUP und eben solcher Bewertung mit dem Blick nach vorne das sich beim nächsten Album die Schwachstellen abstellen lassen.

„Tick Tock“ legt gleich mal mit Metal Riffing los, „Brick By Brick“ erinnert an das Debütalbum von Q5 und die alten Alben von TKO. „Only“ vergurkt leider durch eine von den Gitarren zu überladene Produktion, da wäre weniger mehr gewesen – ansonsten ein cooler Song mit Fehlern in der B-Note. „Remember The Bataclan“ erinnert mich sogar ein wenig an die geile Oberhymne „Steel The Light“ von Q5, in der Mitte des Songs wird es mit dem Chor sogar episch, „Can You Feel It“ hier kommt der traditionelle Hard Rocker voll auf seine Kosten. „Love Hate“ ein Hard Rocker mit viel Drama durch die Stimme von Chris in Szene gesetzt, „A Storm Is Coming“ ein ebenfalls dramatischer und langsamer Gewalt Rocker bei dem Chris‘ Stimme nur auf dem rechten Kanals stattfindet und man meint das Echo liegt links, da wäre ein bessere Aufteilung vorteilhafter.

Balle

GOD’S GIFT & THE BKC bei der Rock Nacht im VAZ Burglengenfeld am 21.02.2025

Vor einiger Zeit bekam ich die Ankündigung einer neuen Single der Band GOD’S GIFT, als ich mir das Video dazu ansah dachte ich mir hört sich ganz Dufte an und schaute mir die Internetpräsenz der Band an. Als ich auf der Homepage die Bandmitglieder gesehen habe ist mir erste mal ein großes Oha rausgerutscht und danach dann ein Lacher, kannte ich zwei der Bandmitglieder schon von der AC DC ALL STAR BAND die ich mir im Dezember des letzten Jahres angesehen habe. Jawohl Ja der Leadgitarrenhero Mark T. Wright und Drummer Mike Hartinger waren damals Teil der ALL STAR BAND und konnten mich mit ihrer Darbietung beeindrucken. Also kontaktierte ich die Band ob sie mal vorhaben Live bei mir in der Ecke die Bühnen unsicher zu machen. Mark antwortete mir das sie im Moment noch nach Möglichkeiten und Veranstaltungsorten suchen wo sie auftreten können. Aber er meinte das sie am 21.02.2025 im VAZ in Burglengenfeld bei Regensburg spielen würden. Also fuhr ich die ca. 150 Km bis Burglengenfeld um mir einen Überblick über die Livequalität von GOD’S GIFT machen zu können. Der Abend im VAZ lief unter dem Motto Rock-Nacht und wurde von der Band THE BKC aus der Gegend von Regensburg stammend organisiert. Der Abend versprach mit dem Motto Rock-Nacht genau meine Kragenweite zu sein, und das war er auch.

Den Anfang machten THE BKC, (ausgeschrieben lautet der Name The Beer Killing Company, welch geiler Bandname – ob die auch so wie ich Ehrenmitglieder im AVC sind und auch kurz vor der Ehrendoktor Ernennung stehen) dass Quartet ist 2020 als Coverband FISH N‘ PRICE enstanden und setzt sich mit Oli Fischer Mikrofon und Gitarre, Walter Preis an der Leadgitarre, Dan Breeze am Bass und Tom Fischer an den Drums zusammen. 2021 erschien das von der Band selbst geschriebene gleichnamige Debütalbum das voll mit Heavy Blues / Hard Rock Songs ist. Und genau diese Songs kamen am 21.02.2025 zum Einsatz. Oli besitzt ein sehr raue Stimmfärbung und geht etwa in Richtung Timmy Rough von THE NEW ROSES und konnte überzeugen. Walter machte auch einen sehr guten Eindruck an der Leadklampfe und sorgte mit Oli für starke Heavy Blues / Hard Rock Riffs. Dan am Bass war alles andere als ein Flüsterwillie, der Typ hat einiges in den Fingern wie er beweisen konnte. Drummer Tom bot eine spektakuläre Show und sorgte so für den richtigen Takt aus der zweiten Reihe ohne dabei zu leise zu sein. Die Songs von THE BKC stehen unter dem Leitfaden „Rock N Roll is true Religion“, und das trifft auf ganzer Linie zu, besser kann man diese Spielart fast nicht Live bringen. Allerdings gibt es einen kleinen Kritikpunkt, der daraus besteht das mir viele Passagen, Riffs und Akkordfolgen bekannt vor kamen und ich meinte die so oder so ähnlich schon mal irgendwann und -wo gehört zu haben. Wenn man diesen Kritikpunkt außer acht lässt hat man bei einer Show von THE BKC einen heiden Spaß und kommt in Sachen Rockmucke voll auf seine Kosten. Fehler konnte ich keine hören, einzig das Stageacting könnte mehr und umfangreicher sein, musikalisch merkt man den Jungs ihr Alter und Erfahrung an, da ich keine Fehler feststellen konnte.

www.facebook.com/thebeerkillingcompany

Nach der Umbaupause war dann das Date zwischen GOD’S GIFT und mir an der Reihe, und ich war mehr als gespannt darauf ob es Liebe auf den ersten Takt wird oder ob die Jungs mehr Anläufe benötigen um mich zu überzeugen. Die noch nicht lange existente Band, die aus Regensburg stammt und deren Mitglieder in Österreich, Spanien, Bayern Wald und Regensburg leben, besteht aus Fares Gabriel Hadid am Mikrofon, Mark T. Wright und Daniel Taeger an den Gitarren, Reeve Downes am Bass und dem Stickschwingenden Tier Mike Hartinger. Meine Erwartungen waren sehr Hoch da ich Mark und Mike schon in Action erlebt habe und mich beide mit ihrer Livedarbietung beeindrucken konnten. Also fragte ich mich im Vorfeld ob GOD’S GIFT meine Erwartungen erfüllen können, dass Debütalbum, dass ich schon Probehören durfte und im Spätsommer dieses Jahr veröffentlicht werden soll versprach mir eine Sensation. Ergo Erwartungen und gehörtes Material waren bei mir ein Match und weckten die Neugier auf diesen Abend. Gabriels Stimme haut sowas von rein das man meint eine Abrisskugel hat einen von Hinten weg geräumt. Die Stimmfärbung passt ideal zum Hard Rock den die Band spielt, besser geht es nicht. Gabriels Bühnenpsäsenz ist sehr mächtig anzusiedeln, er beschränkte sich nicht nur auf Raumverteidigung am Mikrofonständer. Er wirbelte auch schon mal den Ständer rum, ging in die Hocke, lief auf der Bühne rum oder interagierte mit den anderen Bandmates und hatte verdammt viel Spaß dabei. Nun komme ich zu Mark, puuhhh ich schrieb in meinem Livebericht zur AC DC ALL STAR BAND das Mark voll einen an der Waffel hat. Das muss ich leider korigieren Mark hat nicht nur einen an der Waffel sondern sehr viele die Positiv und freundschaftlich gemeint sind. Normal kann Mark nicht, der rennt auf der Bühne rum wie ein wild gewordener Duracell Hase auf Speed und XTC, nach der Show fragte ich ihn wo der Schalter bei ihm sei um ihn auszuschalten. Er meinte nur den gibt es nicht und ihn halten Lungentorpedos fit. Aber nicht nur das Stageacting von Mark ist eine Sensation, nein er ist auch ein wirklich begnadeter Gitarrist der sich nicht vor einem der großen Namen verstecken muss, denn er spielt in der Oberliga mit. Der zweite Gitarrist Daniel war keinen Deut schlechter als Mark, er rannte nicht soviel rum, musste er auch nicht. Stilhalten konnte er sich aber auch nicht, denn sein Kopf war immer in Bewegung entweder durch Bangen oder er sah einem der anderen Bandmitglieder zu. Ich fragte mich über die ganze Spielzeit auf welcher Achterbahn Daniel unterwegs war so wie der Kopf rumgewirbelt wurde. Bassist Reeve präsentierte sich nicht so auffällig, er war mehr der dezente Nebendarsteller ohne dabei als Mauerblume auszusehen. Am Bass ist er trotzdem eine Bank die so schnell nichts aus der Ruhe bringt. Dann komme ich zum Tier, fast schon Untier was Mike an den Drumsticks und auf dem Hocker abzieht kann man fast mit Marks Bühnenshow vergleichen nur ohne rumzurennen. Wo der schmächtige Typ die Energie für das verdreschen der Bespannungen hernimmt ist mir schleierhaft. An den Backingvocals ist die gesamte Band ein Volltreffer und bot eine geile Show mit Great Fucking Asskickin Rock N Roll oder wie ich es getauft habe mit Rock N Hard Roll. Wenn die Band dieses Niveau halten kann ohne das die großen Distanzen zwischen den Mitgliedern zum Problem werden wächst eine echte Sensation heran die es weit bringen kann. Leute seit gespannt auf das Debütalbum das im September Geburtstag feiern soll, das Dingens Rockt wie Sau und wer sich selber einen gefallen tun und dabei eine talentierte einheimische noch junge Band unterstützen möchte, die Band ist für jeden Zuspruch oder Konzertbesucher dankbar. GOD’S GIFT reißen sich im wahrsten Sinne des Wortes den Arsch für die Zuschauer und bald auch Zuhörer auf Tonträger auf. Das war auf jeden Fall nicht meine letzte Liveshow von GOD’S GIFT!!! Hier gibt es das Prädikat Balles GEHEIMTIPPP!!!!

www.facebook.com/godsgift.rocks

Text und Bilder: Balle

CRAIG BROOKS – Desolation Freeway

Trackliste:

01. Testify
02. Fading Out Of View
03. End Of The Line
04. Desolation Freeway
05. Modern Love
06. Takes On To Know One
07. Chosen One
08. Don’t Say You Love Me
09. Across The Great Divide
10. Lady Lies

 

Spielzeit: 49:06 min – Genre: ??? – Label: Escape Music – VÖ: 21.02.2025 – Page: www.facebook.com/CraigBrooks

 

CRAIG BROOKS, woher kenne ich denn Namen nur, ach ja da war ja mal eine US AOR Band mit Namen TOUCH bei der CRAIG BROOKS seine Stimmbänder zum vibrieren brachte und Gitarre spielte. Dieser Herr BROOKS ist nun mit einem Soloalbum zurück, dabei sind noch zwei TOUCH Kumpels die ihn an den Instrumenten unterstützten. CRAIG selber übernahm die Vocals, Gitarre, Bass und Keyboards, Unterstützung bekam er durch Mark Mangold am Keyboard, Doug Howard an Bass und Josh Devine an den Drums.

Bleibt CRAIG dem TOUCH Stil der aus US AOR besteht treu oder geht er fremd und wildert in anderen Stilrichtung rum, die kommenden 49 Minuten werden Klarheit bringen wo CRAIGs Reise hingeht. Nachdem das TOUCH Comeback Album „Tomorrow Never Comes“ aus dem Jahr 2021 veröffentlicht wurde fing CRAIG an weitere Songs zu schreiben und aufzunehmen. Das Ergebnis liegt nun in Form von „Desolation Freeway“ vor.

Die Stimme von BROOKS hört sich sehr fein und wohldosiert eingesetzt an, ohne auch nur einen Anfall von Altersschwäche oder Verstaubung zu zeigen. Die Range bewegt sich in einem angenehmen Bereich der sehr gut mit den Songs harmoniert. Die Gitarren sind AOR typisch eingesetzt, ohne sich dabei in den Vordergrund zu drängen folgt Riff auf Riff. Die Keayboards sind mal weiter vorne oder befinden sich einen Schritt hinter den Gitarren dabei aber trotzdem präsent und nicht untergehend. Der Bass macht lautstark auf sich Aufmerksam und die Drums halten sich dezent zurück um nicht einen der Anderen zu überfahren. Im Gesamtmix ergibt sich ein homogenes Bild mit einer druckvollen Produktion.

Auf dem Album vereint BROOKS mehrere Einflüsse zu einem sehr ansehnlichen Ganzen das man sehr gut Hören kann und sich nicht verstecken muss. Geboten wird US AOR der sehr schnell ins Ohr geht und die nötige Eingängigkeit besitzt um nach dem ersten Hördurchgang hängen zu bleiben. Die Gebotenen Songs erinnern oh Wunder irgendwie an TOUCH, TOTO, SURVIVOR, PRISM, FORTUNE, softere TRIUMPH und wie die angesagten Bands der 1980er Jahre hießen, aber auch die 90er und 00er Jahre sind mit AIRKRAFT, ALIAS, WHITE VISION, MYSTIC HEALER und 101 SOUTH dabei um nur einige zu nennen. Irgendwie hat BROOKS schon seinen eigenen Stil aber genau dieser erinnert hier und da mal an die erwähnten Vergleiche, wenn sich das Keyboard mal kurzzeitig in den Vordergrund drängt erinnert es an einen Mix aus TOUCH, ASIA und SURVIVOR. Die Vergleiche sollen nur eine grobe Richtung vorgeben in die das Album geht.

Eine überzeugende Vorstellung von CRAIG BROOKS und seiner Bande aus Kumpels die es verstehen mit ihren Instrumenten umzugehen und auch das was auf dem Notenblatt steht perfekt umsetzen können. So oder so ähnlich kann meinetwegen die musikalische Zukunft von CRAIG gerne aussehen, da hätte ich rein gar nichts dagegen.

„Testify“ ein typischer US AOR Rocker der sehr gut ins Ohr geht, „Fading Out Of View“ in den Strophen gitarrenlastig bis der coole Refrain einsetzt. „End Of The Line“ nein nicht der Hard Rock Klassiker der Kanadier von MINDSTORM sondern ein angenehmer AOR Rocker und Ohrenschmeichler, „Desolation Freeway“ hier werde ich durch das Piano Thema an TOTO erinnert. „Modern Love“ ein traumhafter Rocker im AOR Gewand, „Takes On To Know One“ hier wird es ein wenig heftiger und Rock N Roll lastiger, was dem Song sehr gut steht. „Chosen One“ eine sehr schwermütige Ballade, „Don’t Say You Love Me“ hier ist die Schwermütigkeit weggeblasen. „Across The Great Divide“ ein Rocker mit Spannungsbögen die sich Auf- und Abbauen, „Lady Lies“ zum Abschluss wird nochmal ein Highlight rausgehauen.

Balle

FIRE IN THE RODEO – Fire In The Rodeo

Trackliste:

01. Viper’s Kiss
02. Life In Chains
03. Cupid Have Mercy
04. You Drive Me Crazy
05. Red Hot Spicy
06. Wings Of Freedom
07. Dressed To Kill
08. Fire In The Rodeo
09. Back For More
10. Sweet Memories
11. Ready To Fight (CD only Bonus Track)

Spielzeit: 47:09 min – Genre: Hard Rock – Label: Lions Pride Music – VÖ: 24.02.2025 – Page: www.facebook.com/fireintherodeo

 

Lions Pride Music dieses kleine Luder von Plattenlabel, dass es immer wieder schafft den einen oder anderen Überraschungshit zu landen hat sich den nächsten Asia Export aus Indien geschnappt der auf FIRE IN THE RODEO hört. Zur 2022 gegründeten Band gehören Aciroop Basu am Mikrofon, Suvojeet Das und Shambo Roy Choudhury an den Gitarren, Hrito Chatterjee an den Tasten, Nilavro Gosh an Bass und Dhritiman Som an den Drumsticks.

Für mich alles unbekannte und nichtssagende Namen aber bei den ersten Takten des Openers scheint was großes zu entstehen. Da mir die indische Rockszene bis auf drei Bands – GIRISH AND THE CHRONICLES, BLOODYWOOD und SNRAM – nicht bekannt ist, ist es für mich zwecklos den Promoflyer zu lesen da mir dies nichts sagen wird. Also lasse ich die Musik für sich selber sprechen und die ersten Takte lassen schon mal hellwach aufhorchen.

Die Stimme von Aciroop hat was besonders zu bieten, die ist nicht nur angenehm, nein die besitzt auch eine gewisse Rau- und Versautheit die den Hard Rock dreckig rüber kommen lässt, nicht nur im Sleaze Rock sondern auch im reinen Hard Rock wildernd bringt die Stimme viel Dreck ins Spiel. Die Stimme hört sich irgendwie an wie das geklonte Kind von und mit JESSE STRANGE Genen im überfluss. Ich ertappe mich wie ich immer wieder denke „schau dir die kleine S.u an was der mit seiner Stimme anstellt“, ich sollte im Verstärker einen Geilomat einbauen, der auf Knopfdruck automatisch die Lautstärke ins Maximum setzt. Aber nicht nur die Stimme kann überzeugen, auch die Gitarrenarbeit ist recht gut geworden und zeigt hier und da ernsthaft Zähne die irgendwann mal verschiedenen Gitarristen in den 80er Jahren gewachsen sind und die ab da dann als Virtuosen oder beste Gitarristen seit XYZ galten. Jawohl die Gitarrenfraktion könnte ungelogen aus Mitte der 80er Jahre stammen. Das Keyboard hält sich dezent aber effektvoll im Hintergrund auf um bei Bedarf mal in den Vordergrund zu treten. Der Bass macht das was er soll, er wummert vor sich hin und gibt den Ton vor, das Schlagzeug wurde weiter in den Hintergrund gemixt was diesem aber keinen Abbruch beschert, sondern der Stickschwinger sorgt selbst im Hintergrund für wirbel und oha Effekte.

Der Stil bewegt sich im sehr stark an den 1980er Jahre Größen angelehnten Hard Rock der besten Schule, schon der Opener annimiert die Endstufe mit voller Leistung zu belasten und die Mucke bei voller Lautstärke zu genießen, dass selbst meine großen Quadral Standboxen ins schwitzen kommen könnten. So ist es auch bestimmt kein Wunder das ich Vergleiche zu DIO, ZED YAGO, GREAT WHITE, WINGER, DOKKEN, DEF LEPPARD, TRIUMPH, 220 VOLT, SCORPIONS, RATT, MÖTLEY CRÜE, AUTOGRAPH, AXE ziehe, aber auch ASPHALT BALLET, JESSE STRANGE, BATON ROUGE oder HEAVENS EDGE das sind nur ein paar wenige von vielen die es drauf hatten geile Mucke zu machen. Genau in diese Kerbe hauen auch FIRE IN THE RODEO mit ihrem Hard Rock rein, weder schlechter noch besser, sondern auf dem selben Niveau agiert die Band aus Asien.

Eins zeigt sich mal wieder deutlich, wie viel sehr hohes Potential in Musikern, egal aus welchem Erdteil die auch kommen, steckt – vor allem in noch unbekannten Musikern die nicht das Glück haben entdeckt zu werden oder durch ein noch so kleines Plattenlabel auf Tonträger veröffentlicht zu werden. Gebt diesen Musikern eine Chance, die haben es drauf und verdient wenigstens einmal probe gehört zu werden.

„Viper’s Kiss“ ein kräftiger Opener der den Hörer gleich mal in Alarmbereitschaft versetzt – nicht zum davon laufen, nein den Lautstärkeregler Richtung rechten Anschlag zu treiben, „Life In Chains“ ein flotter haudrauf Chaosrocker, hier beweisen die Inder das sie das Chaos perfekt händeln können. „Cupid Have Mercy“ hier zeigt die Band ein Gespür für genialität, der Song haut mit seiner göttlichen Melodie und Umsetzung volles Rohr in die Synapsen – ein endgeiler Rocker der Potential für die vorderen Plätze der Top Tens hat, „You Drive Me Crazy“ hier muss ich irgendwie vom Riffing her an das Debütalbum von DIO denken, wenn der Gesang einsetzt wird ein weiteres Highlight aus dem Song und die Ähnlichkeit zu DIO ist weg – bis die Gitarren wieder volles Rohr feuern. „Red Hot Spicy“ hier kommt der Sleaze Rock voll raus und denn können die Jungs auch nicht nur Hard Rock, „Wings Of Freedom“ hier muss ich beim Gitarrenintro wieder an DIO denken, eigentlich während des gesamten Songs kommen angenehme Erinnerungen an DIOs Debütalbum aber auch irgendwie ZED YAGO, was ein geiler Song. „Dressed To Kill“ der Song ist in den Strophen BEASTIE BOYS like – fast schon mit Rapeinlagen – im Refrain ist es ein Hard Rocker, „Fire In The Rodeo“ geht ohne Spielerei gleich wieder besser ins Ohr. „Back For More“ hier denke ich unweigerlich an RATT, „Ready To Fight“ bis Minute vier eine Ballade, während der letzten zwei Minuten geht Nachbars Lumpi voll ab.

Balle