Zur Veröffentlichung ihres Debütalbums „Till The End“ stand mir Sänger Prachurja Goswami auf sympathische Weise für einige Infos am Handy zur Verfügung. Es geht ein wenig um die Vergangenheit, GIRISH, Hoffnungen und wie die Musiklandschaft in Indien aussieht. Ob es zwischen Indien und Europa große Unterschiede gibt erfahrt ihr weiter im Laufe des Gesprächs.
RG: Wie denkt oder fühlt ihr euch wenn ihr so einen Review wie meinen lest?
PG: Alle vier aus der Band lieben den Review, wir könnten nicht glücklicher sein. Solche Reviews sind einfach nur fantastisch. Vielen dank von meiner Seite für die Rezi.
RG: Was sagst du zu meinen Vergleichen die ich verwendet habe, kannst du diese bestätigen?
PG: Ja sicher.
RG: Hast du Fakten über die Band für mich?
PG: Die Band wurde 2011 vom Gitarristen Shihan gegründet, zu Anfang war es eine Band für Classic und 80s Rock. Im laufe der Zeit kam es zu vielen Wechseln und das Besetzungskarussell drehte sich ein paar Mal. 2019 veröffentlichte die Band als The Final Touch ihre erste eigener Musik mit der Single „Till The End“. Das Video zur Single wurde auf VH1 oder ähnliche, sowie Airplay bei manchen Radiostationen weltweit. Die Band konnte mit der Single für ein wenig Aufsehen in der Musiklandschaft sorgen. Allerdings änderte sich das Line-Up der Band erneut, mit diesem Wechsel kam es auch zum umbenennen in SNARM. Mit neuem Bandnamen wurde die erste Single mit dem Titel „One More Lonely Night“ als SNARM 2023 veröffentlicht, der auch auf dem Debütalbum als Bonus Track veröffentlicht wurde. Diese Single bekam mehr Aufmerksamkeit bei den Radiostationen in Europa, USA, Brasilien und Australien. Einige Labels zeigten ihr Interesse an SNARM und es kam zum Vertrag zwischen Lions Pride Musik und SNARM. Leider verließ der Sänger die Band und ich stieg ende 2023 bei SNARM ein. Die Reaktionen sind durchweg positiv deine Rezi eingeschlossen.
RG: Also sind die Reaktionen für euer Debütalbum weltweit sehr gut?
PG: Ja, so ist es.
RG: Was fühlt man als Band über diese positiven Reaktionen?
PG: Die Reaktionen sind ein wenig divers wenn es um die Beschreibung unseres Sounds geht, wir sind keine straighte MelodicRock oder Hard Hard Rock Band. Es handelt sich nicht um einen eindimensionalen Stil sondern wir versuchen verschiedene Stilrichtungen zu kombinieren und zu einem Sound verschmelzen zu lassen. Natürlich ist dies ein riskantes Spiel, da es sich auch um unser Debütalbum handelt wie es ankommt und was wir für Rückmeldungen bekommen. Nun ist das Album veröffentlicht und die Reaktionen sind durch die Bank positiv. Eines haben alle Reviews gemein, es gibt etwas auf dem Album was den Hörern gefällt. Und wir sind sehr glücklich über die Reaktionen die wir nicht erwartet haben. Es spielt dabei keine Rolle ob es sich um Teenager, Twen oder einem Hörer in den 30 oder 40ern handelt. Wir könnten nicht zufriedener sein, und unsere Musik wird langsam bekannter.
RG: Habt ihr solche positiven Reaktionen erwartet?
PG: Wir haben ein wenig positives Feedback erwartet aber nicht in diesem Rahmen wie jetzt. Es ist ein wenig konfus und überwältigend wie gut das Feedback ausfällt. Und wenn man eine Lokale Band aus Indien ist und so eine Reaktion von internationaler Seite, Fachpresse und Magazinen aus soviel verschiedenen Ländern kommt kann man das kaum glauben: „Schreiben die wirklich über uns“!
RG: Ist Rockmusik in Indien exotisch?
PG: In Indien ist des Business sehr unterschiedlich, die Musiklandschaft ist stark von Bollywood geprägt und bekommt am meisten Aufmerksamkeit besonders vom finanziellen Standpunkt ausgesehen. Es existiert eine kleine Szene für Rock und Metal Musik in Indien. Die meisten Musiker aus dieser Szene machen Musik als Sideprojekt oder Hobby und nicht als Fulltime Job. Es gibt leider auch keine großen Plattformen für diese Musikrichtung sei es Airplay oder Liveshows. Wir haben zwei Möglichkeiten Live zu spielen und das war es dann. Das ist bestimmt nicht großartig aber es gibt einige sehr gute Bands in Indien die hoffen mehr Aufmerksamkeit und vor mehr Leuten Live spielen zu können. Es gibt auch einige Band die bekannter sind wie BLOODYWOOD oder GIRISH AND THE CHRONICLES das sind zwar nur wenige aber es gibt viele mehr die Potential haben. Alle hoffen darauf das ihre Musik ein bisschen mehr Aufmerksamkeit bekommt. Genauso wie wir darauf hoffen mehr Gehör bei euch in Deutschland, Frankreich oder Großbritannien zu bekommen. Und das wir natürlich auch die Möglichkeiten bekommen Live auf europäischen Bühnen spielen zu können.
RG: Wie sehen die Reaktionen aus Japan aus? Der Markt war immer gut bis sehr gut für Rock und Metal Musik.
PG: Die Reaktionen aus Japan sind sehr gut, wir versuchten in Japan eine Tour auf die Beine zu stellen. Wir hatten kontakt zu einigen Agenturen und die haben sehr viele Künstler in ihrem Repertoire und in Japan ist die Sommermonate Juli oder August normal die Zeit für Liveauftritte. Wir schauen nach einer passenden Band in einer japanischen Agentur mit der wir dort auf Tour gehen können. Wir lassen uns auf jeden Fall alle Optionen offen, es kommen auch sehr viele Bestellungen der CD, mit den Reaktionen und Social Media Feedback kann alles möglich werden.
RG: In welchem Teil der Welt ist die Reaktion am besten, Europa, USA oder Asien?
PG: Ich würde jetzt sagen das das positivste Feedback aus Europa kommt. Die meiste Streams sind nach Indien aus Schweden, dann Deutschland gefolgt von Spanien. Bestellung der CD des Debüts ist Japan der Spitzenreiter gefolgt von Deutschland, Großbritannien und Frankreich. Europa ist für uns der beste Markt.
RG: Wie sind die Reaktionen vom Label Lions Pride Music?
PG: Ich glaube das das Label gerade im Sommerurlaub ist.
RG: Kennst du GIRISH AND THE CHRONICLES?
PG: Das ist eine Lange Geschichte. So um 2010 rum als GIRISH anfingen war ich noch als Gitarrist in verschiedenen Bands tätig. In dieser Zeit teilten wir die Bühne mit GIRISH und man konnte das Potential von ihnen sehen. In den letzten 12 bis 14 Jahren hat GIRISH sich einen Namen außerhalb Asiens erspielt und auf einigen Festivals und Shows in Deutschland und Belgien gespielt. GIRISH hat es geschafft sich zu etablieren und man kann ihnen nur das Beste wünschen. Wir hoffen natürlich auch mal einen ähnlichen Bekanntheitsgrad zu haben oder mit ihnen auf Tour gehen zu können.
RG: Das wäre doch ein Burner unter dem Titel „Indian Dynamite“?
PG: Jaja sicher wäre das toll. Ich habe GIRISH schon lange nicht mehr gesehen aber unser Gitarrist hat kennt die Jungs. GIRISH machen einen sehr guten Job, und wer weiß was sich für uns nach dem nächsten Album für Möglichkeiten bieten.
RG: Da GIRISH in letzter Zeit einige Shows in Europa gespielt haben wie sieht es da bei SNARM aus? Habt ihr die Möglichkeit in Europa aufzutreten?
PG: Sicher ist das nicht schlecht wenn GIRISH aus Indien auf Tour gehen können. Bis jetzt haben wir noch keine Optionen aber wir hoffen das es sich irgendwann ergibt damit wir in Europa auf der Bühne stehen können.
RG: Wie sieht es in Indien aus wenn ihr Live spielt? Wie viel Leute kommen und wie ist die Stimmung?
PG: Es gibt ein paar wenige Festivals für Independent Musik wie Blues, Hard Rock oder Metal. Bei Festivals ist die Reaktion sehr gut, das Publikum kommt um Spaß zu haben. Es gibt aber auch kleine Clubshows aber diese Szene ist viel kleiner. Bei größeren Festivals oder College Festivals ist die Stimmung großartig. Man kann das aber nicht mit euch in Europa vergleichen es ist nicht das gleiche. Die Szene wächst zwar aber leider nur sehr wenig, die Veranstaltungsorte sind auch nicht wirklich zahlreich vorhanden. Ich kann jetzt nur für SNARM sprechen, wenn wir spielen ist das Publikum einfach cool und fantastisch. Wir spielten vor der Pandemie zwei oder drei sehr geile Shows in Stadien.
RG: Wie sieht es mit Radiostationen aus? Gibt es welche für Rockmusik?
PG: Es gibt keine speziellen für Rock. In der Vergangenheit haben die großen Stationen mal spezielle Sendungen mit Rockmusik als Inhalt gehabt. Aber auch nur sehr wenige. Die meisten Leute in Indien streamen Musik.
RG: Kannst du mir bitte noch die Bedeutung des Bandnamens erklären.
PG: Was die Bedeutung angeht, kam uns SNARM zunächst nicht als Wort mit einer bestimmten Bedeutung vor. Es war einfach ein Name, der einen guten Klang hatte und eingängig war, wenn man ihn aussprach oder ankündigte. Später erfuhren wir jedoch, dass es auch Teamwork, Geduld und Einigkeit bedeutet, was zufällig auch das Thema unserer allerersten Single „Till The End“ war, als sie 2019 mit dem dazugehörigen Musikvideo in unserer damaligen Besetzung veröffentlicht wurde. Das war ein weiterer Grund, warum wir beschlossen, unser Debütalbum „Till The End“ zu nennen, da unser Bandname und der Albumname fast eine ähnliche Bedeutung hatten.
RG: Vielen Dank für deine Zeit und die Informationen, ich wünsche euch noch viel Erfolg mit dem Album und vielleicht in naher Zukunft einige Liveshows in Deutschland.
PG: Danke dir.
www.facebook.com/SNARMofficial/
Balle