CLEAR BLUE SKY – Here And Now

Trackliste:

01. Here And Now
02. Road To Nowhere
03. Alive
04. Shining
05. A Light In The Dark

 

 

 

 

Spielzeit: 19:29 min – Genre: Modern Hard / Alternative Rock – Label: Eigenproduktion – VÖ: 23.06.2024 – Page: www.facebook.com/clearblueskyde

 

CLEAR BLUE SKY upps wasn das, kenne ich nicht, will mich aber gerne überraschen lassen was da auf mich zukommt. Die Band stammt aus dem Raum München und Augsburg, fast bei mir in der Nachbarschaft nennt sich CLEAR BLUE SKY und macht nach eigenen Angaben Alternative Rock, normal nicht meine Baustelle aber da ich öfter mal über meine Wohlfühlzone hinaus schaue gehe ich auch mal Material an das mir nicht so liegt. Dann mal ab damit und CLEAR BLUE SKY an testen und den wie Skater aussehenden Jungspunden eine Chance geben.

CLEAR BLUE SKY besteht aus Frontmann Simon, Lucas und Martin an der Klampfen, Daniel an den Tasten, Danny am Bass und Patrick bedient die Drumsticks. Und das auf ihrer EP mit einer kraftvollen Produktion, bei der die Becken sehr weit nach hinten gemischt wurden, ansonsten passt alles und befindet sich dort wo es sein sollte.

Die Band verbindet Modern Hard Rock, Alternative Rock, ein wenig Metalcore und Crossover zu einem sehr guten Gesamtkonzept das sowohl Härte als auch Melodie enthält. Ab und an wird sehr Modern Gas gegeben aber der Großteil bewegt sich in einem Rahmen der weder zu stark in das eine oder andere abdriftet.

Von den Keys her kommen bei mir Assoziationen fzu DYMYTRY, LINKIN PARK, und irgendwie JEREMIAH KANE mit Dancefloor Feeling. Die Gitarren fahren zwar volles Brett sind dabei aber nicht übermächtig um alles andere zu überfahren und zu bügeln. Die Gitarrenarbeit kann mit ROXTON verglichen werden. Der Bass wird leider ein wenig vernachlässigt und kann nur bei sehr Genauem Hinhören, oder wenn die Gitarren sich in den Hintergrund bewegen bewusst wahrgenommen werden. Die Drums sind für Modern bis Alternative typisch auffällig in Szene gesetzt. Die Stimme von Simon würde sich in mehreren Genres sehr wohl fühlen und ist von einer sehr angenehmen Art und Weise.

So das wären alle Fakten abgeharkt, was gibt es sonst noch zu CLEAR BLUE SKY, ich würde behaupten der Band einfach mal eine Chance geben ob es vielleicht ein Match gibt und ob sich eine langfristige Beziehung zwischen Hörer und Band entwickeln kann. Solche Songs wie „Here And Now“ und „Alive“ wachsen schließlich nicht auf jedem Baum oder sind auch nicht an der nächsten Straßenecke zu finden. So bleibt nur eins als Fazit, Deutschland hat einiges gerade im Rocksektor zu bieten ich denke jetzt nur mal an OLD MOON MADNESS, HEADSTONE, THE NEW ROSES, SKULLBOOGEY im klassischen Rock N Hard Roll und wenn es um Moderne Mucke geht CLEAR BLUE SKY, ROXTON und SURRENDER THE CROWN um nur einige zu nennen. Die Vielfalt ist als sehr positiv zu bewerten, ob es was an der Politik der öffentlich rechtlichen Radiostationen ändert kann ich nicht sagen aber es gibt ja zum Glück noch sehr viele Internetradiostationen – und auch Musikmagazine egal ob Print oder Online – die handgemachter Heavy Mucke immer noch die Stange halten und weit weg von sämtlichen Trends sind und sich nicht vorschreiben lassen was sie zu spielen – schreiben – haben. Bei der nächsten Grillparty mal CLEAR BLUE SKY einen Probelauf gönnen cooler Mucke Made in Bavaria lauschen.

„Here And Now“ holla die Waldfee da passiert einiges im Gehör, „Road To Nowhere“ schaurig schön und irgendwo zwischen Ballade und Haudrauf Testosteron Rocker und passend zum Frontcover mit einer sich durch eine menschliche Gestalt schlängelnden Straße – erinnert irgendwie an EVERLAST. „Alive“ ein Ehrlich gesagt verdammt viel Spaß machender – wäre bei vielen Anlässen geeignet – Brachialrocker mit hypermelodischen und obergeilem Refrain, „Shining“ in den Strophen geht das Gaspedal Richtung Bodenblech um im Refrain auf die Bremse zu treten, „A Light In The Dark“ und hier ist sie, darf ich vorstellen die Ballade.

Balle

GILLES ZEIMET – Suicide Pact Of Gods

Trackliste:

01. Elysium
02. My Land
03. Happyness Is A Lie
04. Little Big Heart
05. Place On The Moon
06. Be Somebody
07. The Killing List
08. New Day
09. Voodoo Circus
10. The King Is Dead
11. The Uninvited

Spielzeit: 44:28 min – Genre: Avantgarde Rock – Label: Eigenproduktion – VÖ: 24.05.2024 – Page: www.facebook.com/gzeimet

 

GILLES ZEIMET ein für mich unbeschriebenes Blatt ist seit 35 Jahren als Songwriter und Gitarrist unterwegs und hat in diesem Zeitraum 50 Songs veröffentlicht, das ist eine sehr lange Zeit um sich seine Sporen zu verdienen. Nach dem Ende seiner letzten Band ALIEN PITCH CAT beschloss GILLES seine Solokarriere anzugehen und seitdem zwei Alben veröffentlichte steht nun das dritte Album an.

Laut Angaben in der Promoinfo soll das Album „Suicide Pact Of Gods“ eine elektrisierende, kraftvolle und fesselnde Verschmelzung aus Rock- und Popmusik sein, puh das ist eine Aufgabe die man auch ganz schön in den Sand setzen kann. Auf dem Album arbeitete GILLES mit Sängern aus der ganzen Welt zusammen um dem Ganzen Tiefe und Emotionen zu verleihen. Die Sänger sagen mir von den Namen her nichts und nennen sich Racoon 3eyes, Yo!fDrello, Lesperado, CelineN, Josh Paulino, Cameron Rendell, Ilya Mirashnichenka und Crowncamo, und das war es was ich auf die Schnelle in Erfahrung bringen konnte.

Die verschiedenen Sänger bringen Abwechselung, allerdings erwecken sie auch den Anschein das man ein Projekt hört und nicht das Soloalbum von GILLES. Eines vorweg, die Sänger haben einen sehr guten Job abgeliefert da gibt es nichts dran zu kritisieren. GILLES schafft es auf diesem Album schon irgendwie poppige Grundstimmung mit Rock, Alternative und Crossover zu verbinden und entwickelte so seinen eigenen Stil der im Avantgarde Rock angesiedelt ist. Ob einem dies zusagt kann ich nicht beurteilen, ich empfehle auf jeden Fall wenn das Interesse geweckt ist ein genaues Probehören, am besten bei den Streaming Anbietern im Ganzen hören ohne Skip und Vorspulen. Allerdings brauchte das Album bei mir ein paar Anläufe bis ich nicht mehr behaupten konnte das es nicht meinem Geschmack entspricht. Ich habe schon mehrere Alben gehört auf denen Pop und Rock vereint wurde, in meinem Schrank steht ein Album des Künstlers REN der es schaffte die Energie von QUEEN mit Mainstream Rock und Pop zu vermischen das es nicht wie ein Fremdkörper im Rock oder Pop wirkt und hier ist die Größte Parallele zu finden. Denn genau an REN erinnert mich die Musik von GILLES. Aber ich werde auch an eine härtere Version von z.B. den STABALIZERS, 8084 und dem Debütalbum von BITE THE BULLET erinnert was ein Vorteil ist da die Bands sehr gute Mucke am Start haben. Nicht nur die erwähnten kommen zum Zug, im Verlauf des Albums kommt mal eine TOTO, CHICAGO, STARSHIP und CHAMPLIN WILLIAMS FRIESTEDT Stimmung auf. Oder man meint sich im Orient oder Indien zu befinden. Bis sich der Gipfel bei QUEEN aufbaut und ein Klangerlebnis schafft das man sich erst mal trauen muss, das ist dann sehr großes Kino.

Als Fazit gibt es von mir, nicht so leicht verdauliche Kost, die sich allerdings wenn man ihr die Chance gibt entwickeln kann, sie braucht nur länger als andere bis sie sich entfaltet hat. Interessant auf jeden Fall für alle Open Minded Hörer die hier einen kleinen Schatz finden können, wer 0815 Stangenware erwartet wird hier nicht glücklich.

Mit „Elysium“ legt das Album gleich mal einen harten Rocker vor, „My Land“ hier treffen die HEROES DEL SILENCIO auf H-BLOCKX. „Happyness Is A Lie“ ein starker Song wenn man von der eingearbeiteten Rap, Scratch und Hip Hop Einlagen absieht, „Little Big Heart“ hier geht es sehr seicht, melancholisch und richtig im Pop befindlich zu allerdings bei allem mit sehr viel Atmosphäre – bei ca. 3:30 Minuten kommen gewaltige Riffe und ein Solo zum Einsatz das der Anflug eines Pop Songs im Keim erstickt wird. „Place On The Moon“ kommt gut an, in den Strophen dezent bis zum Refrain wenn die Gitarren einsetzen sehr coole Ausführung. „Be Somebody“ AOR der Marke TOTO trifft auf CHICAGO meets STARSHIP, „The Killing List“ ein verdammt guter Song allerdings wurde entweder mit den Reglern und Effekten gespielt oder das Mastering ging in die Hose, dieser Umstand zieht den Song nach unten da wäre weniger mehr und songdienlicher gewesen. „New Day“ die Prog Seite von QUEEN trifft auf Modern Rock kommt sehr gut an bis die wie ein Fremdkörper wirkenden Scratch Einlagen kommen, „Voodoo Circus“ hier trifft der Orient auf sehr viele Einflüsse die nicht nur QUEEN betreffen. „The King Is Dead“ fängt cool an bis der Gesang mit Verzerrungen in den ersten Strophen einsetzt wenn die Stimme nicht verzerrt wurde geht der Titel voll in Ordnung, „The Uninvited“ die Ballade darf nicht fehlen geht schwer in die Celine Dion Ecke.

Balle

GOTTHARD, ECLIPSE und THE NEW ROSES auf dem Rock Antenne Open Air am 15.06.2024 in München

Am 15.06.2024 lud Rock Antenne zum Open Air in München auf dem Gelände des Showpalastes ein, im Angebot hatte die Radiostation keine geringeren als die Schweizer Rocker von GOTTHARD, die schwedischen Melodic Rocker von ECLIPSE und die deutschen Rock N Hard Roller von THE NEW ROSES. Das Gelände ist ideal für so eine Veranstaltung und bietet für eine normale Anzahl von Besuchern mehr als ausreichend Platz. Der Ticketpreis von 60,– Euro war in Ordnung, nur die Getränkepreise waren ein wenig bis gut drüber. Eine Goasn 0,4 Liter für 8,– Euro ist mehr als deutlich über den Oktoberfest Preisen. Auf die Preise der Imbisstände habe ich nicht geschaut und kann darüber weder Positiv noch Negativ berichten, aber 8,– Euro für eine 0,4er Goasn ist doch ein bisschen arg Hoch. Das war es eigentlich schon mit den Kritikpunkten. Ich traf mich auf dem Open Air mit den beiden Musikern Mark Denkley und Robby Luckets von den italienischen Rockern SANDNESS die meinten zu den Getränkepreisen das die in Italien in dieser Höhe bei Konzertveranstaltungen Standard sind. Der Sound war kraftvoll mit Druck um einem die Ohren durch zu blasen, für dieses Open Air war der Sound fast ideal dazu später mehr.

Den Auftakt machten die Schweden ECLIPSE die ich schon im September letzen Jahres auf ihrer Double Headliner Tour mit H.E.A.T. in München sehen konnte. Genau wie letztes Jahr hauten ECLIPSE dem Publikum mit ihrem Melodic Hard Rock sämtliche Flausen aus der Birne. Mit sehr guter Laune rockten sich Erik und Co durch ihren sehr gut gewählten Set und hatten damit das Publikum sofort in der Hand. Mit idealem Sound konnten ECLIPSE ihre Extraklasse unter Beweis stellen und konnten eindrucksvoll demonstrieren das sie in ihrer eigenen Liga spielen und unterwegs sind. Wie von den meisten schwedischen Acts gewohnt hat das Songmaterial ein gewisses Etwas und kann auf ganzer Linie sowohl im Studio wie auch Live überzeugen, und wenn man mit so einem Bombensound unterstützt wird macht das Ganze natürlich noch mehr Spaß. Mit sehr viel guter Laune bei der Band und den Zuschauern ging dieser Gig leider viel zu schnell zu Ende. Funfact am Rand während des GOTTHARD Auftritts begegnete mir Erik ganz allein auf der Suche nach seiner Band die im in München abhandengekommen war.

www.facebook.com/EclipseSweden

Setlist ECLIPSE

Apocalypse Blues
Got It
Falling To My Knees
The Storm
The Hardest Part Is Lovsing You
Anthem
Saturday Night (Hallelujah)
Black Rain
Battlegrounds
The Downfall Of Eden
Runaways
Twilight
Viva La Victoria

Nach der Umbauphase kam das unausweichliche was schon seit vielen Jahren überfällig war, die Rock N Hard Roller THE NEW ROSES und ich trafen aufeinander. Und dieses Date war ein voller Erfolg, obwohl Timmy Rough ein wenig zu leise rüberkam war es wie schon bei ECLIPSE ein perfekter Auftritt. Auch hier ging die Setliste ohne Anlass zum Meckern voll in Ordnung und sollte jedem Anhänger dieser Spielart geschmeckt haben. THE NEW ROSES waren genau das was sie auf Konserve auch sind, rau, dreckig, rockig, rollig, einfach die perfekte Beschallung für eine Grillparty oder Motorrad Treffen. Mit dem Sound den der Tonmann aus der PA-Anlage zauberte, mit einer wirklich nur kleinen Beanstandung das Timmy ein wenig zu leise war, kam Live die Mucke von THE NEW ROSES noch dreckiger als auf Tonträger rüber und hat mich noch mehr überzeugt. Die Ideale Tour bestehend aus THE NEW ROSES, HEADSTONE und SKULLBOOGEY wäre ein Siegeszug für deutsche Rock N Hard Roll Bands und wären das Ideale für jeden Rocker.

www.facebook.com/TheNewRoses

Setlist The New Roses

Pretty Woman
The Usual Suspects
The Lion In You
It’s A Long Way
Nothing But Wild
All I Ever Needed
1st Time For Everything
Rockin’ In The Free World
Gimme Your Love
Glory Road
Warpaint
Forever Never Comes
Down By The River
Every Wild Heart
Thirsty

Danach kam auch meine erste Liveshow von GOTTHARD, ich habe früher immer irgendwie eine Ausrede dafür gefunden nicht zu einem GOTTHARD Konzert die in beiden Richtungen ca. 140 KM nach München oder Regensburg zu fahren. Es ist irgendwie schade das ich GOTTHARD niemals mit Steve Lee Live gesehen habe. So ist die Situation jetzt nun mal und GOTTHARD besteht weiterhin mit Nic Maeder am Mikrofon und er macht seinen Job wirklich hervorragend, obwohl ich immer noch auf die Stimme von Steve eingeschossen bin. Ich hatte immer das Gefühl Steve kommt gleich auf die Bühne und fängt ein Duett mit Nic an. Der Sound war auch bei den Schweizern aller erste Sahne, zielte einem mit voller Wucht voll auf die Glocke und man merkte allen drei Bands an diesem vom Wetter durchwachsenen Abend das sie verdammt viel Spaß hatten und das Publikum ab den ersten Noten voll im Griff hatten. Die Setlist war voll gespickt mit Klassikern die Live gleich mal sowas von krass waren das ich mir in den Hintern hätte beißen können GOTTHARD nicht schon viel früher zu einem Tänzchen gebeten habe. Aber so ist das mit der Zeit nun mal, einmal verpasst kann sie nicht mehr nachgeholt werden und man kann nur im hier und jetzt leben was die Zukunft bringt ist noch unklar. Kann man GOTTHARD ein schlechtes Zeugnis ausstellen, irgendwie mosern oder sonst etwas Negatives ablassen? Ich beantworte diese Frage mit einem sehr großen NEIN, denn die Jungs sind dafür zu lange im Musikzirkus unterwegs, haben Weltweit Konzerte gespielt und wer weiß wie viele Tonträger verkaufen können die generierten Streams auf den gängigen Plattformen, wenn GOTTHARD nicht den Begriff eines Rockstars definieren wer sonst. Es gibt natürlich noch andere Riffschwingende Künstler die immer noch mehr oder weniger erfolgreich unterwegs sind, die weltweit verteilten Fans von GOTTHARD sprechen für die Qualität der Band. Meine bessere Hälfte meinte nur sie hat sehr viele bekannte Songs gehört ohne vorher gewusst zu haben das sie von GOTTHARD stammen, die früher bei uns in den Discos liefen. Und so spielten sich GOTTHARD souverän, mit viel Freude und Lust durch ihre sehr lange und erfolgreiche Karriere die einfach zu Schweizer Riffrockern passt und auch Daseinsberechtigung hat. GOTTHARD bewiesen auch Live das sie Rocken können und nicht nur im Studio, Live mal Songs wie „Hush“, „Top Of The World“ „Remember It’s Me“, „Mountain Mama“, „Lift U Up“, „Anytime, Anywhere“ oder den Klassiker „The Mighty Quinn“ zu hören, dabei die Band agieren sehen ist schon ein Highlight und sollte von jedem Hard Rock Fan mal gesehen worden sein. Wenn man so etwas verpasst wie ich in den Jahren vorher, man kann es nicht mehr nachholen nachdem sich GOTTHARD in den Ruhestand begeben haben, was aber noch Jahre warten kann. So bleibt nur die Aussage über GOTTHARD, ein Erlebnis Live dabei gewesen zu sein.

www.facebook.com/Gotthard

Setlist Gotthard

Every Time I Die
Hush
Bang
Feel What I Feel
Top Of The World
What You Get
Master Of Illusion
Let It Rain
One Lie, One Soul
Remember It’s Me
Sweet Little Rock ‘N’ Roller
Starlight
Mountain Mama
Lift U Up
Heaven
Anytime, Anywhere
The Mighty Quinn

Text: Balle / Bilder: Fonse Demmelhuber

LORDI, ALL FOR METAL und SUPREME UNBEING auf der „Unliving Pictour Show 2024″ in München am 27.04.2024

Am 27. April machten LORDI auf ihrer „Unliving Pictour Show 2024″ halt in München, als Support kamen ALL FOR METAL und SUPREME UNBEING mit. Leider verpasste ich auf Grund der Sperrung einer Stammstrecke der S-Bahn die erste Band SUPREME UNBEING. Zu deren Qualität kann ich nichts berichten. Es war abzuwarten ob die Kombination von LORDI und ALL FOR METAL harmoniert oder ob es nicht funktioniert.

Als ich in der Location, dem Backstage eintraf waren ALL FOR METAL schon in ihrem Set. Wie auch schon im September des Vorjahres lieferte ALL FOR METAL eine sehr gute Show und sorgten für beste Stimmung. Es kamen neue sowie Titel vom Debütalbum zum Zug. Tetzel hat durch seine Statur alleine schon eine gewaltige Bühnenpräsenz die durch seine tiefe Stimme noch um ein Vielfaches verstärkt wird. Das Songmaterial von ALL FOR METAL ist von den Themen sicher Ansichtssache und wurde schon X-fach ausgenudelt aber die Art wie sie in Szene gesetzt werden hat schon ein gewisses Maß an Faszination. Eingängig und catchy sind sie allemal, überzeugen können sie auch, also soweit alles richtig gemacht und ein Spektakel abgefeuert. Man darf auf das zweite Album gespannt sein ob es eine Steigerung geben wird oder der Standard gleichbleibt, nach unten wird es auf keinen Fall gehen.

www.facebook.com/allformetalofficial

Nach der Umbauphase öffneten LORDI ihren Horrorladen, wie auch schon die Vorband hatten LORDI einen Bombensound mit viel Druck und der richtigen Lautstärke. LORDI gaben sechs Songs vom aktuellen Album „Screem Writers Guild“ zum Besten, und dann noch die zahlreichen Bandklassiker die sich im Laufe der Karriere und mittlerweile dreizehn Alben angesammelt haben. Da ich LORDI vorher noch nicht Live gesehen habe glich der Bühnenaufbau wie ein Gruselkabinett von Madame Tussaud inszeniert. Könnte aber auch das Gruselschloss von Francula oder Drankenstein im Miniformat gewesen sein, die Kostüme der Band machen was her, obwohl die Bühne des Backstage nicht gerade viel Platz lässt kam doch ein gewisses Feeling auf. Das Set war gut gewählt, da kann man bestimmt diskutieren welcher Song Live besser ankommt oder auch nicht aber das Set war gelungen. Das Stageacting und die Bühnenpräsenz der gesamten Band war zu jeder Zeit vorhanden, mit den Kostümen, Plateauschuhen und der tiefen Stimme von Mr. Lordi wurde eine unheilvolle und gespenstische Atmosphäre erzeugt. Die Band war sehr gut drauf und lieferte einen perfekten Auftritt, dass Publikum hatte beste Laune und feierte die Band ab. Allerdings hatte ich irgendwie das Gefühl das bei ALL FOR METAL die Stimmung im Publikum einen Bruchteil besser war, aber das kann auch getäuscht haben. In dieser Topform wie sich die Band präsentierte kann man LORDI nur weiterempfehlen um sich einen kleinen Horrorladen mit cooler Livemucke anzusehen.

www.facebook.com/LordiOfficial

Setlist LORDI:

Unliving Picture Show
Lucyfer Prime Evil
Blood Red Sandman
Wake The Snake
The Children Of The Night
Daed Again Jayne
Inhumanoid
Thing In The Cage
Shotgun Divorce
Who’s You Daddy
Devil Is A Loser
Hard Rock Hallelujah
Wold You Love A Monsterman
My Heaven Is You Hell
In The Castle Of Dracoolove
Scarecrow
Kalmageddon

Text: Balle / Bilder: Fonse Demmelhuber

NIGHT LASER – Call Me What You Want

Trackliste:

01. Bittersweet Dreams
02. Way To The Thrill
03. No More Changes
04. Don’t Call Me Hero
05. Law Of The Vulture
06. Laser Train
07. Travelers In Time
08. Captain Punishment
09. Fiddler On The Roof
10. Thin Ice (Bonus Track)
11. Über-Alman (Bonus Track)

Spielzeit: 52:16 min – Genre: Glam / Sleaze Rock – Label: Steamhammer/SPV – VÖ: 24.05.2024 – Page: www.facebook.com/nightlaserofficial/

 

Nachdem ich NIGHT LASER als Vorband von FREEDOM CALL Live sehen konnte dachte ich mir passt da ich deren neues Album „Call Me What You Want“ reviewen werde. Live waren die Jungs nicht übel, allerdings nur mit einer Gitarre auf der Bühne, durch diesen Umstand fehlte ein wenig Druck im Sound, ansonsten war es ein anständiger Auftritt. Eines vorweg ich kannte NIGHT LASER bis zur Live Show nur vom Namen, irgendwie bin ich nie dazu gekommen mir die Mucke von den Hamburgern anzuhören. Im Mai kam es zum unausweichlichen Date zwischen NIGHT LASER und mir.

Zu NIGHT LASER gehören Benno Hankers am Mikrofon, Felipe Zapata und Vincent Hadeler an den Gitarren, Robert Hankers am Bass und Ingemar Oswald an den Drums. Bei der Liveshow in München die ich sehen konnte kam mir Bennos Stimme arg dünn vor, hier auf Konserve macht er eine bei weitem besser Figur, aber die hohen Screams sollte er lieber dem King of Screams der 80er Jahre Ron Keel, Micha Kieske oder Justin Hawkins von THE DARKNESS überlassen die kommen weiter hoch und da klingt es nicht so schräg wie bei Benno, in manchen Momenten gibt es eine Ähnlichkeit zu Micha Kieske. Ansonsten wenn er nicht soweit hoch geht hört sich die Sache amtlich an. Am wohlsten fühlt er sich in den tiefen und mittleren Lagen und da gibt es keinen Anlass zu mosern. Die beiden Gitarren gehen aufs Ganze obwohl auf Konserve hören sich die Jungs softer und braver an als Live. Nicht vom Stil sondern die Gitarren kommen auf Konserve dezenter eingesetzt und nicht so auf dicke Hose wie Live. Der Bass haut voll durch und spielt das halbstarke Stinktier auf Stänker Tour. Der Drummer gibt alles was die Sticks und Felle zulassen aber dies dezenter als andere Vertreter der Zunft.

Da ich die Vorgänger nicht kenne kann ich nur für dieses Album sprechen und da geht die Mucke in Richtung WINGER der 80er, RATT, CINDERALLA, KEEL, POISON, W.A.S.P., MÄDHOUSE, ein wenig DAD und wie sie sich alle nennen oder nannten. Mal vorlauter dann wieder gemäßigter aber immer voll auf die Glocke. Mit viel Melodie geht die Band ihren Weg der irgendwo zwischen Melodic / Glam / Sleaze und Hard Rock liegt und gelegentlich die Grenze zum Metal überschreitet. Dann kommen noch effektvoll eingesetzte Oooohooohhoooos zum Einsatz die das Ganze mit fetten Backroundvocals runder machen. NIGHT LASER scheuen sich auch nicht davor jedes altbekannte Klischee zu bedienen und so einen Blick auf die Erfolge der 80er zu werfen. Die Kompositionen sind auf jeden Fall auf Nummer sicher gestaltet, was ja auch nicht verkehrt sein muss, mit den Klischees die bedient werden lässt die Band die Vergangenheit nochmal aufleben. Da meint man im Jahre 2024 der 1980er Jahre Drops ist schon dermaßen ausgelutscht da kommt dann NIGHT LASER ums Eck und haut einem die volle Salve 80er ins Gebälk.

Als Fazit kann man den Jungs ein gutes bis sehr gutes Zeugnis ausstellen, allerdings mit einem kleinen aber, die hohen Screams wollen nicht so recht, dafür der Rest umso mehr.

„Bittersweet Dreams“ ein Song der neugierig macht, ganz nett mit einer coolen Bridge und Refrain in den Strophen harkt es ein wenig, „Way To The Thrill“ kann als Highlight bezeichnet werden, der Song hat alles was es braucht um zu zünden. „No More Changes“ in den Strophen sehr gutes Mittelmaß im Refrain steigt die Qualität wieder hörbar an, „Don’t Call Me Hero“ klingt deutlich besser als der Vorgänger. „Law Of The Vulture“ hier kommen epische Metalelemente zum Einsatz, „Laser Train“ irgendwo zwischen genial und kitsch angesiedelt mit Bluesriffing im Solo. „Travelers In Time“ eine Ballade die erst zum Schluss hin Fahrt aufnimmt, „Captain Punishment“ verwischt wieder die Grenze zwischen Hard Rock und Metal. „Fiddler On The Roof“ ein 9 Minuten Song der fast zu lang geraten ist und irgendwie an IRON MAIDEN erinnert, „Thin Ice (Bonus Track)“ geht als ausgewachsener Hard Rocker mit eingängigem Refrain durch, „Über-Alman (Bonus Track)“ was das Ding soll weiß nur die Band, hier werden die HOSEN und ÄRZTE mit Blues Note zitiert.

Balle

SKULLBOOGEY – Dirty Bones Rolling

Trackliste:

01. Solution
02. Wrong Card
03. Lonsome Tonight
04. Punchline
05. This Ain’t No Blues
06. 2000 Miles From Hell
07. Graveyard Blues
08. Downward Mentality
09. Dirty Bones Rolling
10. Eve Of Decay
11. Selfpity
12. Stone In My Head
13. Candyshop

Spielzeit: 49:04 min – Genre: Rock N Hard Roll – Label: Delicious Releases – VÖ: 14.06.2024 – Page: www.facebook.com/Skullboogey/

 

SKULLBOOGEY veröffentlichten dieser Tage ihr fünftes Album, wenn ich mir das Material anhöre denke ich das ich mit den Vorgängeralben die ich nicht kenne etwas verpasst habe. Denn was die vier Haudrauf Rocker hier bieten hat es faustdick hinter den Ohren. Die Krawalltruppe besteht aus Stefan Wendlings (Gesang, Gitarre), Jens Urban (Gitarre), Christian Zickmann (Bass) und Janis Heftrich.

SKULLBOOGEY besteht seit 2001, ich schlimmer ich das ich die Band bis jetzt noch nicht auf dem Schirm hatte. Als Jungspunde gehen die Jungs nicht mehr wirklich durch, ich schätze anhand des Bandfotos das Alter im Schnitt auf Mitte 40 oder älter. Das ist weder ein Vorwurf noch ein Kritikpunkt, den wie die Vergangenheit eindrucksvoll zeigte haben es Musiker die nicht mehr so jung zu sein scheinen einfach drauf faszinierende Mucke zu produzieren. Allein die beiden Songs „Solution“ und „Lonesome Tonight“ zeigen Eindrucksvoll das beherzter und sehr guter Heavy Rock mit Blues und Southern Rock Feeling nicht unbedingt aus dem Ausland kommen muss. Nein man findet auch hier zu Lande das eine oder andere Juwel wie hier im Fall von SKULLBOOGEY. Die Vier rocken sich durch ihr Album und machen dabei eine mehr als anständige Figur.

Vor zwei Jahren sah ich das erste Mal die Band HEADSTONE aus dem Landkreis Mühldorf in Oberbayern und mir gefiel das Trio Live so gut das ich deren damalig frisch aus der Presse gekommenes Album reviewte, warum erwähne ich HEADSTONE? Ganz einfach SKULLBOOGEY gehen genau in diese Richtung wie auch HEADSTONE gehen, riffgeschwängerter Rock N Hard Roll mit mal mehr oder weniger Blues und Southern Anteil im Sound. Das hört sich einfach geil an, wenn Stefan mit seinem Reibeisenorgan anfängt die Texte zu shouten und dann die Gitarren und der Bass dazu für Alarm sorgen und der Stickakrobat zum Schlachtfest treibt. Aber nicht nur HEADSTONE ziehe ich als Vergleich sondern auch AC DC, AIRBOURNE, RHINO BUCKET und eine meiner Lieblinge THE BRANDOS heran. Aber auch ein wenig was von GUN, DAUGHTRY, KRIS BARRAS BAND und THOSE DAMN CROWS nur mit dreckigem Blues. Wer auf diese Art Mucke steht wird mit dem Album „Dirty Bones Rolling“ bestens bedient. Denn der Titel ist Programm, es wird dreckig drauf los gerockt und die rotzig raue Stimme von Stefan schmiert noch mehr Dreck, Staub und Sand ins Soundgetriebe der Band. Gibt es was Besseres, ich kann es nicht für jeden beantworten, aber für mich selber und da kommt in dieser warmen Jahreszeit diese Art Mucke gerade recht.

Mich versetzt es bei diese Art Musik in die Zeit zurück als in Bayern in meiner Region noch alle 20 bis 30 Kilometer einmal pro Jahr entweder eine große Freiluftsause, ich meine damit keine Volksfeste, oder Motorrad Treffen existierte, waren das damals noch Zeiten und genau solche Mucke wie SKULLBOOGEY hier abliefern sorgte auf solchen Festen und Treffen für beste Stimmung und Umsatzsteigerungen an den Bars und Ausschänken.

Abschließend bleibt mir die Vorstellung das SKULLBOOGEY mit HEADSTONE als Co-Headliner auf große Tour gehen, bei mir vor der Haustüre einen Halt für eine Sause einlegen, die Bühnen abfackeln und dabei unter Beweis stellen das coole Rockmucke aus Deutschland kommen kann

„Solution“ legt gleich mal die Latte sehr hoch, der Song für eine nette Grillfeier, „Wrong Card“ fängt ungewohnt progressive an und hat ein paar moderne Prog Elemente im Song verteilt. „Lonsome Tonight“ ein Rock N Hard Roll Song wie er nicht besser gemacht werden kann, von keiner Band auf diesem Planeten, „Punchline“ ein Song der jedes Biker Treffen bereichern würde. „This Ain’t No Blues“ ein vorlauter und schwermütiger Blues Rotzer, „2000 Miles From Hell“ Blues trift gekonnt auf Modern Rock. „Graveyard Blues“ ein cooler Rocker entweder habe ich einen Hörfehler und meine einen anderen Sänger zu hören oder Stefan ist flexibler und wandlungsfähiger als ich denke, dass Solo wenn nicht sogar der gesamte Song könnte aus einem Mariachi Film von Tarantino stammen. „Downward Mentality“ sehr melancholisch und schwer aber nicht schlecht dabei, „Dirty Bones Rolling“ kommt teilweise mit echt schrägen Klängen die aber irgendwie perfekt zu SKULLBOOGEY passen. „Eve Of Decay“ erinnert mich an AC DC meets ROXTON meets DOC HOLLIDAY mit viel Heavy Blues, „Selfpity“ wer bis jetzt noch nicht überzeugt ist, spätestens ab jetzt sollte der Punkt erreicht sein, coole Melodieführung, genialer Refrain und geiles Solo, einfach ein Hit. „Stone In My Head“ RHINO BUCKET trifft auf KING KING für einen One Night Stand und zeugt dabei einen Junior DOC HOLLIDAY, „Candyshop“ Boogie Woogie Stimmung der Marke SKULLBOOGEY einfach was zum ollen Knochen rollen, wie knollig drollig das von der Hand geht.

Balle

ROCKROAD – Never Too Late

Trackliste:

01. Same Old Ways
02. I Love You When I’m Drunk
03. To Be Me
04. Last Call
05. Anything For Love
06. Song For A Lifetime
07. Insanity
08. Guardian Angel
09. Rock ‘N’ Road
10. We Are One

 

Spielzeit: 41:15 min – Genre: AOR – Label: Lions Pride Music – VÖ: 29.04.2024 – Page: www.facebook.com/RockRoad

 

Es besteht mal wieder Exotenalarm, ROCKROAD stammen von den Philippinen. Das Land mit den vielen Inseln im Westpazifik ist nicht gerade durch eine Vielzahl an Rockbands bekannt. Ich kenne eigentlich nur noch THE BARDOGS das wars dann mit meinem Wissen zur philippinischen Rockszene. Also mal überraschen lassen was den Hörer bei ROCKROAD erwartet und ob die Band im Vergleich zu den anderen Bands anderer Nationen mithalten kann.

Zur Band gehören Johnel Fortaleza am Mikrofon, Kevin Espeleta an den Gitarren, Paulo Al Jesro Malijan an den Tasten, Daniel Alcala an Bass und Roger Ortaliz am Schlagzeug. Alles unbeschriebene Blätter für mich und völlig unbekannt. Die Laufzeit ist bei 10 Songs mit über 41 Minuten erfreulich auf keinen Fall zu kurz geraten.

Gleich der Opener „Same Old Ways” kommt mir sehr vertraut vor, ohne dass ich diesen Song kennen würde. Die Vertrautheit basiert auf den 1980er Vibes die der Song versprüt, hier wird in bester 80er Manier drauf los gerockt und im AOR gewildert was jedem Anhänger dieser Stilrichtung schmecken sollte. Allein vom Musikstil auf die Herkunft den Philippinen zu schließen ist unmöglich, da hier AOR nordamerikanischer Prägung geboten wird. Die Melodien sind zuckersüß, fast schon zu süß gehen die Songs runter wie warmes Öl.

Das Album bietet alles was das AOR Herz begehrt, angefangen bei Rockern bis hin zur Ballade, und das auf einem sehr hohen Niveau. Die zwei schielenden Augen in Richtung Nordamerika könnte man als Kritikpunkt anführen wenn man kleinlich ist. So bleibt nur ein kleiner Kritikpunkt und der betrifft die Produktion die hört sich dumpf an als ob man unter einer Haube wäre und die Becken kommen unsauber. Die Stimme hört sich arg Mittel lastig und nach viel Hall an, kann aber angehört werden ohne dabei zu nerven.

Mit wem oder was kann man ROCKROAD am besten vergleichen, ich schrieb schon das der Blick in Richtung Nordamerika gerichtet wurde, und da liegt der beste Schnittpunkt bei den aus Kanada stammenden RENEGADE, den US Boys von BOYSTOWN, RONNY LEE, 8084, ALIAS, DAKOTA, SHOOTING STAR aber auch ein wenig JOURNEY und SURVIVOR. Das trifft es wohl am besten, in dasselbe Rohr blasen ROCKROAD und geben dabei eine mehr als anständige Figur ab.

Eine coole AOR Scheibe aus Südostasien die gute Stimmung verbreitet.

Balle

INTELLIGENT MUSIC PROJECT – VIII Miracles Beyond

Trackliste:

01. Intro
02. Thunder
03. Days Rollin’
04. For You
05. Real
06. Expecting You
07. Miracles Beyond
08. Then I Knew
09. Anyway
10. Right I Said
11. Believe In Love
12. A New Day
13. Walls
14. Shine For You

Spielzeit: 53:43 min – Genre: AOR / Hard Rock – Label: Eigenproduktion – VÖ: 15.05.2024 – Page: www.facebook.com/IntelligentMusicProject

 

Das INTELLIGENT MUSIC PROJECT kommt mit Album #8 mit dem Titel „VIII – Miracles Beyond“ aus dem Studio und will sich Gehör verschaffen. Das aus Bulgarien stammende von Milen Vrabevski gegründete Musikprojekt ist zu einer festen Größe im Rockgeschäft herangewachsen, acht Alben wollen erst mal mit guter Mucke gefüllt werden, damit hat das INTELLIGENT MUSIK PROJECT absolut keine Mühe, denn alle acht Alben haben es in sich und wandeln zwischen AOR und Hard Rock. Millen hat es auch geschafft etablierte Musiker aus dem Bereichen des AOR und Hard Rock für sein Projekt zu gewinnen, alle Musiker tragen zum positiven Gesamtbild und Erfolg des Musik Projekts bei.

Diesmal mit dabei sind Joseph Williams, John Payne, Carl Santance, Richard Grisman und Slavin Slavchev an den Vocals. Biser Ivanov an den Gitarren, Ernest Tibbs am Bass, für die Tasteninstrumente waren Ivo Stefanov, Yasen Velchev und Samuel Eftimov verantwortlich. Die Drums hat Simon Phillips übernommen und für das Orchesterfeeling sorgt das Intelligent Music Strings Orchestra via Quarto Quartet.

Wie schon auf den Vorgängeralben kommt sehr starker und abwechslungsreicher AOR bis Hard Rock aus den Boxen, vergleichen kann man mit den Vorgängern aber auch TOTO, ASIA, SURVIVOR, KANSAS meets RAINBOW, NAZARETH und URIAH HEEP. Nicht nur durch die Stimmen von Williams und Payne kommt die Ähnlichkeit zu TOTO und ASIA, auch der Sound geht phasenweise in die Richtung der beiden Bands nur ein wenig frischer und härter. Jeder der Sänger kann für sich Akzente setzten und überzeugen, ein weiterer Pluspunkt ist das oft verwendete Piano das sehr gut ins Gesamtbild passt, genau wie die Streicher die nicht nur im Hintergrund agieren sondern wenn es der Song erfordert voll da sind. Die Gitarren, Keyboards, Bass und Drums sind wie es sich für ein anständiges Musikprojekt gehört auch vorhanden und dass nicht zu knapp.

Beim INTELLIGENT MUSIC PROJECT gibt es nichts was es nicht gibt, AOR Hymnen oder Hard Rock Stampfer befinden sich auf einem gewohnt sehr hohem Niveau. Um ehrlich zu sein habe ich von diesem Project noch keine 0815- oder Durchschnittsnummern gehört. Sicher ist Musik Geschmackssache aber was das INTELLIGENT MUSIC PROJECT bietet ist schon sehr großes Kino und auf einem sehr hohen Level und man meint bei jedem Album das das Ende der Skala erreicht wäre. Aber das Musik Projekt überrascht auf jedem Album mit verdammt cooler Rockmucke die wirklich nicht alltäglich ist und unter allen Umständen genossen werden sollte.

Das INTELLIGENT MUSIC PROJECT beweist erneut das das INTELLIGENT nicht sinnlos und umsonst im Namen steht.

Balle

BAD ROMANCE – Code Of Honor (RG-Zeitmaschine)

Trackliste:

01. Up And Coming
02. The House Of My Father
03. Code Of Honor
04. The Hunger
05. Move Me
06. Eye Of The Storm
07. Bad Romance
08. Whitest Lies
09. Love Hurts
10. Love Is Blind
11. Hang Tough

Spielzeit: 49:55 min – Genre: Melodic / Hard Rock – Label: Polygram Records – VÖ: 1991 – Page:

Im Jahr 1991 kamen BAD ROMANCE mit ihrem einzigen Album „Code Of Honor“ aus dem Studio. Tja einfach nur Pech gehabt, das ein neuer Trend von Seattle aus gehend die Musiklandschaft drastisch veränderte. In diesem Jahr wurde es sehr schlimm für traditionellen Rock / AOR / Hard Rock und die verschiedenen Unterarten dieser Marschrichtung. Denn der Großteil des Planeten wollte nur noch Grunge, Alternative Crossover und Deprimucke hören, in den Radiostationen sah es nicht anderes aus, da die Verkaufszahlen von NIRVANA durch die Decke gingen war die Liebe zum traditionellen Rock einfach über Nacht aus und vorbei. Genau in diesem Jahr kam Joanna Dean mit BAD ROMANCE zurück und veröffentlichte ein sehr starkes Album das sich vor der Konkurrenz nicht verstecken muss. Zur BAD ROMANCE gehörten neben Reibeisenstimme Joanna Dean noch Steve Eriks an Gitarren, Jackie Vincent am Bass und der Stickschwinger Roger Cox (war schon bei Joannas Album „Misbehavin‘“ von 1988 mit dabei). Als Gastsänger bei einem NAZARETH Cover von „Love Hurts“ ist Tom Keifer zu hören der sehr gut mit der Stimme von Joanna harmonierte.

Ich wurde damals durch irgendeinen ominösen sehr, sehr tief im dunkelgrau rumdümpelnden Sampler, den Titel weiß ich nicht mehr, aber legal kann der nicht gewesen sein, auf die Band aufmerksam. Auf diesem Sampler befand sich der Übersong mit dem Titel „The House Of My Father“ der bei mir Eindruck geschunden hat. Aber das Album bietet nicht nur diesen einen Song, es ist voll mit Hard Rock typisch US Like mit viel Drive und Energie wird gerockt das die Schwarte kracht und im Stall der Punk abgeht.

Die Stimme von Joanna hat etwas besonderes und kann ganz entfernt aber wirklich nur sehr bedingt mit der von LEE AARON verglichen werden, da beide ihre eigenen Art haben ihre Stimme einzusetzen, aber dreckig, rotzig und frech steht bei beiden auf der Agenda. Die Gitarren hauen einem die Akkorde um die Ohren das man fast in der ersten Runde schon zu Boden geht und angezählt wird. Der Bass geht die Sache wie ein wilder und wütender Stier an, und so kein Hintergrundtäter ist. Die Drums sind cool und effektvoll eingespielt worden und setzen sehr viele Akzente.

Selbst vor „Love Hurts“, dem Klassiker von NAZARETH hatten die Amis damals Angst oder Respekt, es wurde kompromisslos durchgezogen ohne dabei zu versagen. Vergleichen kann man BAD ROMANCE mit US oder Kanada typischen Melodic / Hard Rock wie auf dem Debütalbum von JOANNA DEAN, oder von Künstlern wie eben LEE AARON, BATON ROUGE, BEG BORROW & STEAL, HEADPINS, BLUE TEARS, ROUGH CUTT, BADD BOYZ, BANGALORE CHOI, aber auch mit dem Debüt von ASPHALT BALLET, ein wenig BABYLON A.D., ACES WILD, ANIMAL BAG, SCARECROW (in den 2000ern dann als ARABIA unterwegs) und HOUSE OF LORDS. Genau so kann man den Sound von BAD ROMANCE am besten beschreiben, oder einfach nur starker Melodic / Hard Rock aus Nordamerika wie er zum Ende der 1980er und auch noch in den 1990ern in Massen produziert wurde aber ab NIRVANA keine Beachtung mehr von Labels, MTV oder Radiostationen bekamen, außer man hatte einen Namen und den Status des Bigsellers wie AEROSMITH, AC DC, DEF LEPPARD und schieß mich tot noch eine Handvoll mehr. Nur so Bands wie BAD ROMANCE wurden leider zu Unrecht mit nicht Beachtung, trotz großem Label bestraft. Wäre dieses Album in den 80ern erschienen hätte die Sache bei weitem rosiger für die Band aussehen können. So fristet BAD ROMANCE immer noch ungerechtfertigt den Status des Geheimtipps. Besser kann man US Hard Rock einfach nicht machen, aber 1991 war der Drops nun mal für ordentliche und ehrliche Rockmucke gelutscht und es dauerte sehr lange bis sie wieder halbwegs salonfähig wurde. So bleibt nur ein Album wie „Code Of Honor“ 33 Jahre nach Veröffentlichung mal wieder in den Fokus zu rücken, verdient hätte die Band bei weitem mehr, aber leider ist das Musikgeschäft unbarmherzig und auf Profit ausgelegt. Das was sich verkauft, egal ob Massenkompatibel oder nicht wird gepuscht bis der Arzt kommt, alles andere wird verbannt und kann sehen wo es bleibt.

Für mich, der die 1970er, 1980er und alle Trends die später kamen (aber nie auf einen Zug aufgesprungen ist) miterlebt hat ist so ein geiles End 80er Hard Rock Album einfach ein Highlight und weckt viele positive Erinnerungen an Zeiten als solche Musik noch im Radio lief oder in Discos auf und ab gespielt wurde und die Tanzflächen füllte. Wer die Gelegenheit hat mal in dieses Album reinzuhören, sofort anhören, wer das Album auf CD ergattern kann zugreifen, hier handelt es sich um ein Album das geile Mucke und alles drumherum beinhaltet und einfach nur Spaß macht und für gute Laune sorgt.

„Up And Coming“ ein Groove Rocker wie er sein sollte, „The House Of My Father“ der perfekte Song für die Ewigkeit, einsame Insel und allem was wichtig ist, ein Melodic Rocker der besten Sorte. „Code Of Honor“ ein Hard Rocker der mit Southern Rock Flair locker flockig aus den Boxen kommt, „The Hunger“ noch so ein geiler Groover der einfach einen riesigen Fußabdruck hinterlässt. „Move Me“ kommt mit lässigem Blues Riffing, „Eye Of The Storm“ dreckige Licks treffen auf Joannas versautes Organ, ergibt einen Orkan an der Front. „Bad Romance“ was Joanna hier mit ihren Stimmbändern zaubert ist der pure Wahnsinn, „Whitest Lies“ ein Schmachtfetzen den selbst HEART nicht besser hinbekommen hätten. „Love Hurts“ frisch umgesetzt, aber bei dem Song gibt es nur zwei Möglichkeiten entweder man hasst oder liebt ihn, egal von wem er jetzt in all den Jahren gekommen ist. „Love Is Blind“ ein flotter Nackenbrecher, „Hang Tough“ keinen Leistungseinbruch bis zum Ende zu hören.

Balle

KRIS BARRAS BAND – Halo Effect

Trackliste:

01. Hourglass
02. Unbreakable
03. With You
04. Savages
05. Fall To Fly
06. Waste Away With Me
07. Reflections
08. Secrets
09. Landslide
10. Fear Of Letting Go
11. Apocalypse

Spielzeit: 38:50 min – Genre: Modern Hard / Alternative Rock – Label: Earache – VÖ: 12.04.2024 – Page: www.facebook.com/krisbarrasband

 

Mir ist schleierhaft wie mir die KRIS BARRAS BAND bis jetzt entgehen konnte und die Band um Namensgeber KRIS BARRAS es schaffte sich vor mir zu verstecken. Da in Bayern der Name Barras für ein sehr bekanntes Umgangswort für Bundeswehr steht. Schon der Opener in Form von „Hourglass“ macht deutlich da weiß jemand wo es langgehen soll. Handelt es sich bei „Halo Effect“ um das sechste Album der KRIS BARRAS BAND, diese Angabe ist nicht bestätigt und könnte unter umständen nicht korrekt sein. Zur vierköpfigen Band gehören Kris Barras Gesang und Gitarre, Josiah J. Manning ebenfalls Gitarre, Frazer Kerslake an Bass und Billy Hammett an den Drums.

Was die Britten hier abliefern ist ein gewaltiges Brett das sehr viel Spaß macht und zu den besseren Vertretern des Modernen Hard Rock gezählt werden darf. Die Produktion bläst alles vom Tisch was nicht beschwert wurde. Und genau wie die Produktion so gibt auch die Band alles, es wird eingängig gerockt und dabei mit einer spielerischen Leichtigkeit ein Album kreiert das auf ganzer Linie überzeugen kann. Egal ob bei Songs wie „Hourglass“, „With You“ oder der Granate „Savages“ um nur drei zu nennen beweisen die vier Jungs wie man coolen und sehr geilen Hard Rock der Moderne einspielt.

Die Stimme von Kris ist sehr gefühlvoll, man könnte meinen das die in der Popmusik besser aufgehoben wäre, doch falsch gemeint. Die Stimme hat in allen Lagen Kraft und Dynamik ohne dabei einen Einbruch zu zeigen. Einzig die Spielerein mit den Verzerrungen der Stimme sind nicht nach meinem Geschmack. Die Gitarren gehen in die Vollen und geizen nicht mit Griffbrettbearbeitung, der Bass kommt immer auf seine Kosten und die Drums, die sich leider an manchen Stellen nach Drum Maschine anhören, hauen einen nach dem Anderen raus.

Vergleichen lässt sich der Modern Hard Rock mit den Landsmännern von THOSE DAMN CROWS, THE GROUND SHAKER, den deutschen Rockern um Max ROXTON oder auch ALL GOOD THINGS der voll auf die Zwölf gezielt und genau in diesem Zentrum einschlägt. Die Mucke klingt auf jeden Fall besser als das Cover vermuten lässt.

Sehr geiler Modern Hard Rock von der KRIS BARRAS BAND, so kann es und sollte es auch unter allen Umständen bei der Band weitergehen. Wenn die Verzerrungen der Stimme nicht wäre hätte ich volle Punkte gegeben, es bleibt trotzdem eine in den höheren Regionen die mehr als gerechtfertigt ist.

„Hourglass“ der perfekte Einstieg in ein Album das Spaß macht, „Unbreakable“ ist keinen Deut schlechter als der Opener. „With You“ hat mehr als nur Potential, „Savages“ ein Gigant der Melodie und Moderne zu einer unbesiegbaren Einheit vereint. „Fall To Fly“ erinnert miche in wenig an die BEASTY BOYS, „Waste Away With Me“ sehr hart, flott und modern. „Reflections“ geht wieder beser runter, wie ein sehr guter Whiskey, „Secrets“ entwickelt sich zum Highlight. „Landslide“ hier wird Melancholie großgeschrieben und mit Melodie in Szene gesetzt, „Fear Of Letting Go“ macht in den Strophen auf Softi und im Refrain auf Halbstark, „Apocalypse“ moderne Riffattacken bis der Arzt kommt.

Balle