VEGA – Battlelines

Trackliste:

01. Heros And Zeros
02. Killers
03. Battlelines
04. Love To Hate You
05. Don’t Let Them See You Bleed
06. Embrace The Grey
07. 33’S And 45’S
08. Into The Fire
09. Run With Me
10. Not Enough
11. God Save The King
12. Gotta Be You

Spielzeit: 49:33 min – Genre: Melodic Hard Rock – Label: Frontiers Music s.r.l. – VÖ: 08.09.2023 – Page: www.facebook.com/OFFICIALVEGA

 

Fast genau zwei Jahre nach dem letzten Album „Anarchy And Unity“ erscheint nun das achte Album mit dem Titel „Battlelines“ der UK Rocker. Wenn es einige der wenigen Konstanten gibt dann gehören VEGA mit Sicherheit dazu den wo VEGA drauf steht steckt auch zu 100% Vega drin.

Es ist die Nacht von Sonntag 03.09.2023 auf den heutigen Montag den 04.09.2023, 00:30 Uhr und ich habe gerade das neue Album von VEGA auf dem Kopfhörer und muss gestehen ab den ersten Takten stellt sich ein sehr vertrautes Gefühl ein, dieses Gefühl der Vertrautheit kommt durch die Mucke von VEGA die einfach nur gute Laune verbreitet. Denn Mittelmaß oder Schlecht sucht man im Zusammenhang mit VEGA vergeblich, die Jungs wissen wie man starke Songs kredenzt.

VEGA hauen mal wieder einen brachial Brecher raus, das Album beinhaltet alles was VEGA in der Vergangenheit schon ausgezeichnet hat. Coole Mucke mit viel Drive kommt aus den Boxen geblasen, Melodien soweit die Ohren reichen, mit einem Szenario das ein Paradebeispiel für ein Melodic Rock Album der oberen Liga darstellt.

Zuckersüße Melodien vereinen sich mit Melodic Rock der Spietzenklasse wie nicht anders zu erwarten war. VEGA stehen für Kontinuität, Top Hits, Melodien und starke Songs die keinesfalls von der Stange kommen. Wer VEGA nicht kennt sollte sich vor dem Genuss von „Battlelines“ die ebenfalls schon in der Oberliga befindlichen Vorgänger anhören und sich von der Qualität der Britten überzeugen lassen. Denn wer Zweifel hat das es sich bei VEGA um eine Top Band handelt ist sowas von Schief gewickelt, die Jungs bringen es bei jedem Song voll auf den Punkt und zeigen das ein Top Album kein Zufallsprodukt sein muss sondern das dies acht Mal in Folge der Fall sein kann.

Die Band haut einen Melodic Rock Hit nach dem Anderen raus und schüttelt diese scheinbar mit spielerischer Leichtigkeit aus jedem vorhandenen Ärmel. So leicht wie es sich Anhört ist es aber auf keinen Fall, denn es könnte sich schnell Langeweile einschleichen und so nur Durchschnittsware oder gar schlechtes Material produziert werden, das ist bei VEGA zu keiner Zeit der Fall.

Diesmal zur Besetzung gehören Nick Workman am Mikro, Marcus Thurston und Billy Taylor an den Gitarren, Mart Trail am Bass und Pete Newdeck bedient die Drumsticks. Nick ist nach wie vor über jeden Zweifel erhaben und setzt sein markantes Organ gekonnt ein ohne dabei zu schwächeln. Die Gitarren machen an der Front Druck ohne Ende. Der Bass geht voll auf die Birne und Pete haut sowas von intensiv in die Felle, besser kann man die Songs nicht umsetzen.

VEGA zu vergleichen ist wie eine Nadel im Heuhaufen zu finden, VEGA sind nur und eben nur VEGA und damit unvergleichlich, sei es bei den Songs, den Vocals, der Umsetzung hier ist zu 100% VEGA enthalten und sonst nichts. Acht verdammt starke Alben in Folge das ist eine Hausnummer die erst einem geschafft werden will, bei der Band scheint es so leicht als ob dies ein Kinderspiel ist. Einmal mehr können VEGA voll punkten und räumen voll ab. Sorry Jungs ich kann nicht anders als Full House als Bewertung zu ziehen.

Mit „Heros And Zeros“ legen die UK Boys mal eben ein Highlight des Melodic Rock vor, „Killers“ legt voll einen nach. „Battlelines“ geht ein wenig vom Gas genauso sollte Abwechslung aussehen, „Love To Hate You“ tritt wieder mehr aufs Gas und überzeugt auch ohne Zweifel. „Don’t Let Them See You Bleed“ hätte nicht besser sein können, „Embrace The Grey“ kommt mit obercoolem Basslauf. „33’S And 45’S“ der nächst Ohrwurm ein Melodic Rocker wie er sein muss, „Into The Fire“ gefühlvoll irgendwo zwischen Ballade und Rocker. „Run With Me“ geht wieder voll ab wie Nachbars Lumpi, „Not Enough“ zeigt sich wieder in einem Softeren Bild, hier besteht Hit Gefahr der Refrain haut rein wie ein Nuklear Sprengkopf. „God Save The King“ flott, hart, intensiv und bei all dem Cool wie Sau, „Gotta Be You“ ein Parade Rocker zum Abschluss.

Balle

SKAGARACK – Heart And Soul

Trackliste:

01. Give It
02. Peace Of Mind (To Have A Good Time)
03. A Cool Damn Car
04. Heart And Soul
05. Talkin‘ Bout Jesus
06. Changing
07. Cool To Be Old School
08. Be With You Forever
09. Where Have You Been
10. Ain’t Got Nothing To Lose
11. So Right
12. Anymore

Spielzeit: 52:56 min – Genre: Melodic Rock – Label: Thunderstruck – VÖ: 25.08.2023 – Page: www.facebook.com/Skagarack

 

Es war knapp 30 Jahre sehr still um SKAGARACK, die Band lag auf Eis. Von 1986 bis 1993 wurden vier starke Alben veröffentlicht und dann war erst mal Schluss. 2020 spielten SKAGARACK einige Gigs die sich als sehr gelungen herausstellten und von den Fans sehr gut aufgenommen wurden. Als die Band zu Proben für die Gigs zusammenkam und es nicht lange dauerte bis die alten Songs wie früher klangen, wurde Torben Schmidt von diesen Dingen inspirierten neue Songs zu schreiben.

Von der Original Besetzung sind nur noch Torben Schmidt an Gesang und Gitarre sowie Jan Petersen ebenfalls Gitarre dabei. Noch mit an Board sind Ken Rai Smith an Keyboards, Rasmus Matthiesen am Bass und Dennis Pedersen am Schlagzeug.

Können die Dänen nach 30-Jahren Pause an die alten Erfolge anknüpfen und besitzt Torbens Stimme immer noch die Faszination von damals? Torbens Stimme hat in den 30 Jahren nichts eingebüßt, sie hört sich sogar noch besser an als damals wie ein lange im Eichenfass gereifter Single Malt der Premium Klasse. Vergleichen kann man die Stimme von der Färbung ein wenig mit Steve Overland von FM, diese besitzt zu jeder Zeit Kraft und Ausdrucksstärke ohne dabei einzuknicken. Bei Song #10 meint man das JOE LYNN TURNER den Song eingesungen hat. Die Gitarren rücken sehr weit in den Vordergrund ohne dabei zu aufgesetzt zu wirken, die Riffs kommen stark und punktgenau mit leichter Blues Note versehen. Die Keys halten sich dezent und unterstützend zurück ohne zu nerven, der Bass geht voll auf die Glocke. Die Drums sind sehr auffällig und brachial ausgeführt. Das Gesamtbild wirkt harmonisch und kann punkten.

Die Kompositionen sind wie bei SKAGARACK gewohnt mit feinen Melodien ausgestattet und mit den Instrumenten sowie Torbens Stimme bestens in Szene gesetzt und zeigen ganz großes Musikkino. Torben beweist das er selbst nach 30 Jahren Pause noch starke Songs schreiben kann und auch in der Lage ist musikalisch zu überzeugen. Hier geben sich sehr gute Rocker und Highlights regelrecht die Klinke in die Hand und wechseln sich stetig ab. Der Sound wandelt gekonnt irgendwo zwischen Classic, Melodic Rock und Blues Rock ohne dabei in eines der drei Genre abzudriften, sondern vielmehr alle drei sehr stark in jedem Song kombiniert. Man meint zwar so vieles schon mal wo anders gehört zu haben, dass Gefühl stört aber nicht wirklich da es zu stark ist und fast einem perfekten Album entspricht. Vergleichen kann man bedingt mit den vier Vorwerken plus Blues, den Solowerken von Peo Pettersson, STAGGERWING und einer bluesigeren Version von 220 VOLT mit ihren Alben „Eye To Eye“ und „ Leathal Illusion“, ein wenig ZZ TOP ähnliche Riffeinlagen und einfach geil gemachte Rockmucke die überzeugt. Am Riffing merkt man eine deutliche Weiterentwicklung zu den vier Vorgänger Alben, das ist ausgefeilter, weiter in den Vordergrund gerückt und wird mit einer dezent-feinen Blues Note aufgewertet. Torbens Stimme zeigt sich auch mit einer Strahlkraft und deutlichen Gereift Heit zu damals, mir persönlich gefällt dieser neue SKARACK Look fast noch eine Spur besser als der von damals. Für mich eine kleine Sensation dafür das ich SKAGARACK schon für immer abgeschrieben habe können sie doch nach fast ewig langer Pause mehr als nur überzeugen.

Einmal mehr beweisen Musiker aus Skandinavien das sie es drauf haben geile Songs zu produzieren und sich dabei von der breiten Masse sehr weit abheben.

„Give It“ legt gleich mal ein sauberes Pfund vor, kräftig mit leichtem Bluesriffing. „Peace Of Mind (To Have A Good Time)“ ein saugeiler Midtempo Rocker, „A Cool Damn Car“ geht voll durch die Wand, ein Highlight, erinnert ein wenig an ZZ TOP. „Heart And Soul“ ein gefühlvoller Rocker und darf zu den Band Highlights seit Beginn gezählt werden, mit traumhafter Melodieführung. „Talkin‘ Bout Jesus“ glänzt mit starken Orgel und 80er Pomp Keyeinlagen auch wieder ein Highlight, „Changing“ der nächste Gefühlsrocker der nicht von der Stange stammt. „Cool To Be Old School“ kommt mit geilem Hammond Orgelsound und zeigt sich so von einer Klassik Seite, „Be With You Forever“ ein schwerer Rocker der schleppend daherkommt, wieder mit geilen Hammond Sounds. „Where Have You Been“ göttliche Melodieführung trifft auf Torben in Bestform = Top Hit. „Ain’t Got Nothing To Lose“ geht voll in die Classic Blues Ecke und ist dabei verdammt Geil geworden, „So Right“ fällt unspektakulär aber sehr gut aus, „Anymore“ gibt ein perfektes Schlusslicht ab.

Balle

SINCE APRIL – Bury The Mask EP

Trackliste:

01. Bury The Mask
02. The Light
03. In The Dark
04. Not My Grave
05. Turn The Hourglass

 

 

 

 

Spielzeit: 21:08 min – Genre: Melodic Metal – Label: Superlife Promo – VÖ: 11.08.2023 – Page: www.facebook.com/sinceaprilofficial

 

Im Jahr 2017 begannen fünf junge Münchner Boys damit einen Feldzug in der Musikszene zu starten. Diese fünf Jungs sind Sänger Umut Uysaler, die Gitarristen Manu Satzger und Marin Kostek, Bassist Gonzalo Urgel Tendero und Drummer Robert Merkl. Nach drei Singles veröffentlichte die Band 2019 das Debütalbum mit dem Namen „Escape“ das sehr gute Resonanzen bekam. Die Ende 2019 Anfang 2020 aufkeimende Pandemie unterbrach den Feldzug von SINCE APRIL bis 2022 als sie einige Shows mit anderen Bands spielten. Im Frühjahr diesen Jahres als mit „The Light“ eine weitere Single veröffentlicht wurde und mir der Song ganz gut gefällt ist die Band auf meinem Radar aufgetaucht. Als sie dann im Frühjahr im Backstage in München mit BLOODRED HOURGLASS und dem ebenfalls aus Oberbayern stammenden MAX ROXTON einen verdammt geilen Set hinlegten und ich das Debütalbum von SINCE APRIL ergattern konnte kann ich das durchweg positive Feedback bestätigen. Die Band ist auf Konserve sowie Live eine energiegeladene Powermaschine die ihren Platz ohne viel Schnörkel gefunden hat.

Hier handelt es sich um das zweite Album der Band das laut Auskunft der Band als Zweiteiler in Form von zwei EPs veröffentlicht wird.

Den Hörer erwarten harte Riffs die ohne Gnade im Positiven auf einen einprügeln, die Riffs sind nicht sinnlos und mit Gewalt eingespielt nein vielmehr kommen sie mit sehr ausgefeilten und zuckersüßen Melodien aus den Boxen gezaubert. Die Stimme von Umut ist gefühlvoll und setzt mehr als nur Akzente, er hat richtig Gold in den Stimmbändern und erinnert mich entfernt an eine in höheren Lagen befindlichen Version von Jeff Scott Soto, zwar von der Färbung her höher aber genauso rau und dreckig. Einzig wenn die Stimme verzerrt wird ist nicht mein Fall, ansonsten kann Umut bei mir Punkten ohne Schwächen zu zeigen. Die beiden Gitarristen machen auch eine mehr als nur sehr gute Figur. Der Bass hört sich nicht wirklich nach Nebendarsteller an, der kommt voll durch und wummert voll drauf los. Die Drums treiben ohne Ende mit einer Gewalt wie die Schlachtentrommler die ihre Parteien noch härter anspornen.

Die Mucke liegt irgendwo zwischen coolem melodischem Hard Rock und geilem Melodic Metal mit einem leichten Hang zum Prog Metal ohne dabei den Hörer zu überfordern. Die Songs sind wie auch schon auf dem Debüt mit starken und prägnanten Melodien ausgestattet die sehr schnell ins Gehör gehen und dort sehr lange Zeit verweilen ohne Langeweile zu verbreiten oder abgedroschen zu klingen. Man kann SINCE APRIL sehr grob mit einer moderneren Version von SAVATAGE mit „GUTTER BALLET“, QUEENSRYCHE mit „Operation: Mindcrime“, ein wenig THE UNITY, TURBOKILL und AXEL RUDI PELL vergleichen. Der Metal wird modern geboten ohne dabei zu Modern zu klingen sondern man vereint gekonnt Tradition und Moderne zu einem sehr guten Gesamtbild das sich hinter niemandem verstecken muss, sondern mit den alten Hasen mithalten kann. Es ist einfach nur traumhaft wie Umuts tolle und genial melodische Stimme mit den Melodien und den Riffgewittern harmoniert.

Als Fazit kann ich nur sagen, weiter so ich will mehr davon hören, bei der Bewertung halte ich noch einen Punkt zurück weil es sich nur um eine EP mit fünf Titeln handelt.

Mit „Bury The Mask“ machem die Jungs gleich mal einen auf doppelt dicke Hose und ziehen mit Riffattacken in die Schlacht, „The Light“ ein melodisches Highlight voll mit Spannungsbögen. „In The Dark“ eine sehr gelungene Mischung aus Stampfer und Powerballade mal wird drauflos gerockt um sich mit gefühlvollen Passagen abzuwechseln, „Not My Grave“ ein ebenfalls sehr melodischer Song und kommt mit coolen Growls als Kontrastpunkt. „Turn The Hourglass“ ein sehr guter brachialer Nackenbrecher der nicht ganz das Niveau der Vorgänger halten kann.

Balle

DEGREED – Public Address

Trackliste:

01. Big Plans
02. Who Are You (To Say)
03. The Way Of The World
04. This Is Love
05. Ride Along
06. Free Again
07. Resist The Urge
08. Don’t Be A Stranger
09. A Safe Place
10. No One
11. For You
12. Pressure

Spielzeit: 44:13 min – Genre: Hard Rock – Label: Frontiers Music srl – VÖ: 07.07.2023 – Page: www.facebook.com/degreedmusic

 

Die Schweden von DEGREED sind mit ihrem siebten Album zurück. Zur Band gehören nach wie vor Robin Eriksson an Mikro und Bass, Daniel Johansson an Gitarren, Mikael Blanc an den Keyboards und Mats Eriksson an den Drums. Mit den ersten zwei bis drei Alben konnte ich Anfangs nicht viel Anfangen, ich dachte mir ganz nett aber wird bestimmt niemals zu meinen Favoriten gehören, tja bis das Jahr 2019 kam und der DEGREED Gig beim H.E.A.T. Festival als die Jungs einen geilen Set hinlegten dachte ich mir die sind besser als ich angenommen und geglaubt habe. Also wurde das Material nochmals gehört und siehe da ab da konnten die vier Schweden bei mir Punkten und landeten doch mit einem fetten Plus in der Favoriten Liste.

Das Vorgängerwerk kam bei mir sehr gut mit einer 9 weg, mal schauen ob DEGREED die sehr hoch gelegte Messlatte halten können oder sogar noch weiter nach oben bewegen. Die Vergleiche die ich beim Vorgänger gezogen habe kommen hier auch wieder zum Tragen, diese bestehen aus DREAM POLICE, ECLIPSE, NORDIC UNION, TREAT, H.E.A.T., CAPTAIN BLACKBEARD mit modernem HINDER und NICKELBACK Anstrich.

Die Stimme von Robin ist auch hier wieder bestens eingesetzt und matcht perfekt mit dem Bandsound, die Gitarren prügeln die Akkorde aus den sechs Saiten und machen mit den Keyboards den DEGREED Sound klar. Der Bass mischt nicht nur die zweite Reihe auf, die Drums kommen punktgenau weder aggressiv noch zurückhaltend einfach genau richtig wie es der Sound vorgibt.

Die Songs sind wie von DEGREED gewohnt unwiderstehlich und mit viel nordischem Charme perfekt in Szene gesetzt, wenn es sich hier um einen Film handeln würde wären mindestens zwei Oscar Nominierungen fällig wobei auch mindestens einer an die Vier gehen würde. Genau so macht Hard Rock Spaß, genau so muss gute Rock Mucke gemacht sein, nicht zu seicht, schnulzig oder langweilig sondern mit viel Drive wie ein Habanerozäpfchen über den hinteren Ausgang eingeführt. Ein Album gefüllt mit Hymnen mit einem kleinen Schattenpunkt wenn die Stimme von Robin verzerrt wird.

„Big Plans“ geht gleich mal ab wie Schmidts Lumpi, „Who Are You (To Say)“ ein flotter rockender Stampfer. „The Way Of The World“ ein für DEGREED typischer Haudrauf Rocker, „This Is Love“ harte Gitarren treffen auf poppige Keyboards, mit der Melodie ergibt es ein Highlight und Radiofutter. „Ride Along“ hier machen die Boys auf Testosteron geschwängerte Halbstarke auf Steroiden und überzeugen dabei mit einer guten Laune Hymne, „Free Again“ macht einen auf Highlight. „Resist The Urge“ eine coole Nummer mit markanten Drumsound, „Don’t Be A Stranger“ eine Piano Ballade. „A Safe Place“ und das nächste Highlight, „No One“ das Ding kommt mit brachial Riffs aus den Puschen. „For You“ ein sehr guter Song nur verkackt er wenn die Stimme verzerrt wird, „Pressure“ entschädigt für die Verzerrung des Vorgängers.

Balle

MITCH MALLOY – The Last Song

Trackliste:

01. I’m Living In Paradise
02. One Of A Kind
03. Using This Song
04. My Pleasure
05. Building A Bridge
06. I’ll Find A Way
07. Sometimes Love
08. You’re The Brightest Star
09. I See You
10. The Last Song

 

Spielzeit: 46:49 min – Genre: AOR – Label: Godsend Records – VÖ: 07 .07.2023 – Page: www.facebook.com/MitchMalloyMusic

 

Ich weiß nicht mehr genau wann es war als ich das erste Mal etwas von MITCH MALLOY gehört habe, ich wurde damals durch die Beschreibung in einem Hang Loose Katalog auf das gleichnamige Debütalbum aus dem Jahr 1992 aufmerksam. Als ich es dann das erste Mal im Player hatte dachte ich mir ganz nett, eine Handvoll gute Songs darauf, erst mehr als 10 Jahre später als ich mal wieder reinhörte gefiel es mir auf Anhieb um Welten besser als zum Zeitpunkt des Erwerbs. Später wanderte noch das Album „Shine“ von 2001 in meine Sammlung und wurde ebenfalls für sehr Gut befunden. Von 2018 bis 2022 ersetzte Mitch Terry Ilous bei den Rockern von GREAT WHITE, aus der Zeit gibt es nur eine Live Scheibe.

Nun legt der Smarte US Boy sein siebtes Album vor und man ist gespannt was dieser Rundling zu bieten hat. Leider sind mir die Werke von Mitch die sich nicht in meinem Besitz befinden unbekannt und ich kann zu Stil und abschneiden keine Aussage tätigen. Für mich geht „The Last Song“ so weiter wie „Shine“ aufgehört hat es kommt AOR aus den Lautsprechern, mal im typischen Stil, mal mit Pianoklängen oder es kommt auch mal Blues Riffing vor. All diese Zutaten machen unheimlich Laune und so bewegt sich das Album in einem sehr guten Gleichgewicht. Es wird nichts übertrieben oder vernachlässigt, Mitch präsentiert ein frisch klingendes Album ohne antiquiert oder angestaubt zu klingen obwohl AOR der alten Schule auf den Teller kommt.

Vergleichen kann man mit soften TYKETTO, JAIME KYLE, BRUCE SPRINGSTEEN, BRIAN ADAMS, JOHN MELLENCAMP zu ihren Glanzzeiten obwohl keiner von den genannten schlecht ist. Mitch besitzt eine Stimme in etwa wie Danny Vaughn von TYKETTO und weiß diese effektvoll einzusetzen. Die Gitarren kommen gut durch und sind vom Härtegrad genau richtig gewählt. Der Bass ist sehr dezent und unspektakulär ausgeführt. Die Dums hören sich ein wenig nach Drum Computer an. Die Keyboards sind mal Orgel, Hammond oder Piano like eingespielt.

Die Kompositionen leben zum einen von ihrem Aufbau der von Happy Song bis zum sehr schweren melancholischen Schmachtfetzen reicht. Zum anderen von ihren Melodien und der Stimme von Mitch der eine Geschichte nach der anderen erzählt und dabei den Zuhörer fesseln kann. Für mich reiht sich dieser Rundling ohne Probleme in die beiden sehr guten Alben die ich besitze ein. Diese LP ist für jeden geeignet der die beiden von mir erwähnten Alben kennt und die oben angegebenen Vergleiche.

„I’m Living In Paradise“ macht klar dass man Mitch vor sich hat, kommt auch mit Pianoklängen und Rock N Rollig, „One Of A Kind“ geht mit ordentlich Riffsalven los und geht dann in einen energischen Rocker über. „Using This Song“ eine sehr zurückhaltende Ballade, „My Pleasure“ cool und viel Drama. „Building A Bridge“ kommt schleppend bluesig mit viel Drama, „I’ll Find A Way“ ein flotter Rocker. „Sometimes Love“ ein typischer MALLOY Song der runtergeht wie Öl, „You’re The Brightest Star“ der Mitch den ich kenne mit einem Funsong. „I See You“ mit melancholischer Grundstimmung und leichten Blues Vibes, „The Last Song“ wieder ein Song zum Abschluss der Freude macht.

Balle

ALL FOR METAL – Legends

Trackliste:

01. All For Metal
02. Goddess Of War
03. Born In Valhalla
04. Raise Your Hammer
05. Hear The Drum
06. Run
07. Prophecy Of Hope
08. Mountain Of Power
09. Fury Of The Gods
10. The Day Of Hammerfall
11. Legends Never Die

Spielzeit: 38:06 min – Genre: (Melodic) Heavy Metal – Label: AFM Records – VÖ: 07.07.2023 – Page: www.facebook.com/allformetalofficial

 

Hinter ALL FOR METAL stehen die beiden Shouter Tim „Tetzel“ Schmidt und Antonio Calanna, während Tim die tiefen Rauen und Growl Parts übernimmt ist Antonio für den cleanen Gesang verantwortlich. Beide ergänzen sich ganz gut und sorgen dafür dass die Songs im Ohr hängen bleiben, Antonio macht sogar bei manchen Screamattacken dem King of Screams der 1980er Ron Keel Konkurrenz. Unterstützt wurden die beiden Sangesbarden von Ursula Zanichelli und Jasmin Pabst an Gitarren, Florian Toma an Bass und Leif Jensen an den Drumsticks.

ALL FOR METAL ist ein Projekt/Band das sich sehr stark am klassischen Heavy Metal der 1980er orientiert. Die Songs kommen alle mit sehr guten Melodien und epischen Grundton um die Ecke. Neu ist diese Spielart auf keinen Fall, innovativ auch nicht, ist das Schlimm? Kommt darauf an auf was der Fan oder Hörer steht, wenn die Zitate nicht stören wird jeder gefallen daran finden.

Vergleichen kann man am besten mit härteren LORDI, DYNAZTY, EDGUY ein wenig von TURBOKILL, THE UNITY unter anderem auch mit den alten Recken von damals DIO, MANOWAR, ACCEPT und WARLOCK. Die Texte wie unschwer an den Titeln, Outfits der Protagonisten und Videos zu erkennen ist drehen sich um Schlachten, Kämpfe, die germanische und nordische Götterwelt, ist zwar schon ein ziemlich ausgelutschtes Thema aber immer wieder gerne verwurstelt. Ich empfinde es jetzt nicht wirklich als Nachteil wenn die Texte sich um diese Themen drehen aber das ist Geschmackssache. Fans von Odin und Thor oder Fantasy Liebhaber werden an den Songs ihre helle Freude haben.

Beide Stimmen haben was, während Tim raunzt wie eine heisere Raubkatze, so bildet Antonio den perfekten Gegenpart was ein Battle nach dem anderen an den Mikros ergibt. Die Gitarren fahren volles Brett und prügeln einem die Riffs ohne Gnade in die Ohren, der Bass haut in dieselbe Kerbe wie die Gitarren und der Haudrauf an den Sticks macht einen auf Conan der Fellzerstörer.

Für ein Debüt keine üble Vorstellung, es kracht, raucht, faucht und böllert bis auf den letzten Song ordentlich. Die Texte sind zwar schon vor XYZ Jahren genuckelt worden aber diese und die geringe Laufzeit von 38 Minuten sind geringe Minuspunkte über die man mit einem Augenzwinkern hinwegsehen kann.

„All For Metal“ ein epischer Kracher gleich zum Start, bestes Disco Futter für die Tanzfläche, „Goddess Of War“ ist mit keltischen Klängen angereichert ein flotte Brecher. „Born In Valhalla“ der nächste Brecher auch wieder Tanzfutterfläche mit einem unwiderstehlichen Charme, „Raise Your Hammer“ hier ist der Titel Programm, ein Ohrwurm mit dem Donnerdingsbums Thor als Thema. „Hear The Drum“ wenn die Metal Riffs nicht wären könnte man meinen es mit einem Meldoic Rocker zu tun zu haben, „Run“ ein Mattenschüttler. „Prophecy Of Hope“ ein gesprochenes Stück in der Machart wie MANOWAR es teilweise pflegte, „Mountain Of Power“ haut einem wieder voll auf die Fresse. „Fury Of The Gods“ ein Powersong der Spaß macht, „The Day Of Hammerfall“ könnte auch von EDGUY stammen, mit „Legends Never Die“ kommt eine schweinegeile Ballade zum Einsatz mit viel Pathos und starken Harmonien.

Balle

GRENZENLOS – AntiXtrem

Trackliste:

01. AntiXtrem
02. Grüße gehen raus
03. Libertas
04. Ich gebe nicht auf
05. 1000 Gründe für ein ja
06. Allgäuer Jungs
07. Geteilt, vereint
08. 20zehn
09. Totaler Amoklauf
10. Contenance
11. Alles wird gut
12. Deutschrock stirbt nie

Spielzeit: 37:23 min – Genre: Deutsch Rock – Label: RebelHeart Records – VÖ: 26.05.2023 – Page: www.facebook.com/GrenzenLos.Rock

 

Wer nicht auf BÖHSE ONKELZ, DIMPLE MINDS, KNEIBENTERRORISTEN und Co kann sollte diese Rezi überspringen und zur nächsten wechseln. Zur Band gehören laut Wikipedia Martin Kaun Gesang und Gitarre, Marco Oppeld an Gitarre, Martin Thannheimer an Bass und Johannes Oswald am Schlagzeug.

Hier liegt mir schon das sechste Album vor und ich muss zu meiner Schande gestehen das mir die Band bis jetzt kein Begriff war, dass ändert sich auf jeden Fall. Die Allgäuer machen einen auf dicke Hose und rocken sich munter durch ihre 12 Songs ohne dass ein Ausreißer nach untern vorkommt.

Vergleichen kann man GRENZENLOS mit den auch schon von mir reviewten MAERZFELD und VOLTWECHSEL sowie BÖHSE ONKELZ, DIMPLE MINDS, DIE ÄRZTE ohne Punkanteil und all die halb- oder ganzstarken Vertreter des Deutsch Rock. Mit viel Energie und starken Melodien gehen die vier die Sache unter Volldampf an und überzeugen nicht nur an den Instrumenten sondern auch mit ihren Texten, die allesamt einen ernsten Hintergrund und Aussage besitzen. Die Band schreit förmlich mit Gewalt ihre Meinung zu manchen Themen die die Welt bewegen raus, ohne geschönt zu werden und ohne Zensur voll auf die Zwölf, die Texte sind sehr kritisch und drücken dabei an manchen Stellen genau das aus was wirklich auf dem Planeten schief läuft und im Argen ist. Wer auf ONKELZ Sound mit ehrlichen Texten die die Wahrheit wiedergeben steht ist hier bei GRENZENLOS an der richtigen Adresse und kommt voll auf seine Kosten.

Wenn die Laufzeit länger ausgefallen wäre hätte ich volle Hütte gezogen, so bleibt beim nächsten Album noch Luft nach oben, besonders bei der Länge.

„AntiXtrem“ ein cooler Rocker mit viel Melodie und geilem Refrain der Text hat eine Aussage, „Grüße gehen raus“ geht auch gut ins Ohr, ebenfalls mit Aussage. „Libertas“ ein Rocker im Fahrwasser der Böhsen Os, „Ich gebe nicht auf“ ein starker Vollgas Rocker, „1000 Gründe für ein ja“ viel Gefühl trifft auf Softi Rhythmus. „Allgäuer Jungs“ geht sehr gut ins Ohr, flott mit cooler Melodie, „Geteilt, vereint“ wäre 1989 beim Mauerfall ein Evergreen und Vereinigungshymne geworden. „20zehn“ ein sehr guter Rocker, „Totaler Amoklauf“ erinnert mich von der Machart an Die ÄRZTE mit einem Statement gegen den Krieg. „Contenance“ geht flott durch die Wand der Text trifft genau den Nerv der Zeit, „Alles wird gut“ erinnert mich an eine rockende Version von FALCO, „Deutschrock stirbt nie“ eine Hymne für Deutsch Rock.

Balle

REASONS BEHIND – Architecture Of An Ego

Trackliste:

01. Zero Dawn
02. The Fall Of Human Race
03. A New Breed
04. Into The Break Of A Better Day
05. Heart Begins To Break
06. The Phantom Pain
07. Seas Of Grey
08. I³
09. The Flame Inside
10. Letter To The Last Of Us

 

Spielzeit: 34:26 min – Genre: Modern Symphonic Melodic Metal – Label: Scarlet Records – VÖ: 26.05.2023 – Page: www.facebook.com/ReasonsBehind/

 

Hier geht es um das dritte Album der aus Bella Italia stammenden Band REASONS BEHIND, ich kenne die beiden Vorgänger nicht also ist für mich heute Premiere angesagt. Die Band besteht aus der Stimmgewaltigen Elisa Bonafé am Mikro, Gabriele Sapori an Gitarren, Keyboards und Programming, Michele Cavalca an Bass und Andrea Gambini an den Drums.

Die Drums klingen nach Konserve, die Produktion hört sich irgendwie komisch, aber nicht wirklich schlecht an, die manchmal verzerrte Stimme von Elisa und die doch magere Laufzeit von nicht mal 35 Minuten sind die einzigen kleinen Kritikpunkte die ich gefunden habe.

Der Sound kann als Modern Symphonic Melodic Metal bezeichnet werden, Modern steht für Hi-Tech Einlagen wie im Metalcore oder bei Trance Songs, Symphonic steht für die Kompositionen und Melodic steht für ausgefeilte Melodien. Vergleichen kann man sehr grob mit ASYLUM PYRE, WITHIN TEMPTATION, NIGHTWISH, DYMYTRY und härtere Metal JEREMIAH KANE, liest sich chaotisch hört sich in der Realität aber sehr gut an. Im Vordergrund steht Elisas Gesang, dahinter stehen die Gitarren und Keyboards die mit Elisa eine Soundeinheit bilden, der Bass spielt eine Nebenrolle nur die Drums fallen mir negativ auf da sie verdächtig nach Konserve und Samples klingen.

An der Qualität der Songs rütteln die Kritikpunkte nur marginal und stören nur dann wenn man unbedingt ein oder mehrere Haare in der Suppe finden möchte, so bleibt ein sehr gutes Metal Album das Spaß macht und hörenswert ist. Es ist mal erfrischend nicht das 0815 Gebolze zu hören obwohl das auch verdammt gut sein kann, aber die Band bietet einen frischen und unverbrauchten Mix aus den oben erwähnten Stilrichtungen. Wobei die ersten drei genannten Vergleichsbands die Nase noch mit Abstand vorne haben, ASYLUM PYRE mir dieses Jahr ein Album präsentiert haben was voll abgeräumt hat und ganz oben bei mir in der Liste steht.

„Zero Dawn“ ein futuristisches Intro mit Trance Vibes, „The Fall Of Human Race“ geht gut ab. „A New Breed“ ist stark ausgeführt nur wenn die Vocals verzerrt werden geht für mich der Song fast flöten, „Into The Break Of A Better Day“ Hi-Tech Keys gepaart mit harte Riffattacken. „Heart Begins To Break“ Popmucke trifft auf Metal, „The Phantom Pain“ hier kommen Elemente aus der Renaissance mit Metal zusammen. „Seas Of Grey“ ein im Band Stil gebotener Brecher, „I³“ wieder mit Popelementen ausgeführt. „The Flame Inside“ leider verkackt der Song am Anfang durch Verzerrungen der Stimme im Refrain kann er wieder Punkten, „Letter To The Last Of Us“ Elektronic Sound geht mit ABBA ähnlichen Gesangsharmonien eine Metalsymbiose ein.

Balle

DA OIDE SCHLOG – Aufn 12er

Trackliste:

01. Aufn 12er
02. Prachtweib
03. Magda – Der Stern Von Weiden
04. Klosterschwester
05. Pumuckl
06. Kinder
07. Faschingsprinz
08. Nachtschicht
09. Landsknecht
10. Amawanz
11. Woipatinger
12. Da Traum
13. Mei Heisl

Spielzeit: 52:26 min – Genre: Rock N Boarisch – Label: Eigenproduktion – VÖ: irgendwann Anfang 2023 – Page: www.facebook.com/daoideschlogmusik

 

Als ich DA OIDE SCHLOG in der Redaktionsliste sah dachte ich erst „Was is den Des“ und hab mich für die Rezi eingetragen. Dann nach dem Erhalt der Promos auf die Titelliste geschaut und gedacht da kommt nichts Vernünftiges bei Raus. Fast trifft die Befürchtung zu, aber wirklich nur fast.

Als erstes von einem Bayern zum anderen „Buam da hobts ma wirkle oan ei gschenkt!“ Ze Fix das Ding geht ab und wie, wie ein Chilitorpedo im Hintern. Die Songs haben Hummeln im Hintern und beweisen das Mundart Rock auf bayerisch eigentlich ganz gut klingen kann.

Aber erst mal von Anfang an, beim letztjährigen und soviel ich weiß auch das letzte LA Rocks Festival in Landshut traten die Jungs auf, und damals hörte ich nur mit einem Ohr zu und achtete nicht wirklich auf die Buam, sondern wartete auf MICHAEL BORMANN’s JADED HARD. Aber jetzt nach dem Genuss des Albums ist ein zweites Ohr angebracht. Zu den aus Landshut stammenden Comedy Lederhosenrocker gehören Stefan Breu am Mikro, Bass, Tenorsax und Pauke, Stefan Kolbeck ebenfalls Mikro, Gitarre und Trompete, Fabian Vicedom an Gitarre und Alexander Ritzler am Schlagzeug.

Die Chaoten Lederhosenrocker nehmen sich selber nicht wirklich ernst, die Texte sind voll von Klischees, über Landleben in der Provinz, Frauen und Saufgelage, alles mit einem Augenzwinkern und auf Gaudi getrimmt. Über Sinn oder Unsinn der Texte lässt sich bis in alle Ewigkeit diskutieren aber irgendwie sind sie Witzig und erzeugen unzählige Lacher beim Genuss. Wer auf nicht ernst gemeinte Texte die teilweise voll und ganz Sinnfrei sind und auf den bayerischen Dialekt steht ist hier genau richtig und kommt sowas von auf seine Kosten. Mich erinnert der Sound an eine Mischung aus nicht ganz so rollige SPIDER MURPHY GANG, härteren HANS SÖLLNER, HEADSTONE mit bayerisch Texten die auch ohne Probleme von der EAV stammen könnten. Im Gegensatz zur EAV gehen die Jungs rockiger zu Werke und mischen alles mit Bläser und sehr viel guter Laune.

Es wird auch an allen Ecken und Enden zitiert, oder es kommt mal der Pumuckl, die kleine Wanze oder der Landsknecht in der eigenen Interpretation dran, wie oben schon geschrieben alles mit einem Augenzwinkern sehen und nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen. Einfach zuhören und Genießen. Den Vogel schießt die Band aber mit da „Klosterschwester“ ab.

Da Balle vergibt den Status eines Geheimtipps für DA OIDE SCHLOG!

„Aufn 12er“ geht mit einem Riff los was Laune macht, der Opener ist flott und cool geworden, in dem sich die Band und den Song energisch vorstellt. „Prachtweib“ Schmarrn Text trifft auf Bläser und harte Gitarren. „Magda – Der Stern Von Weiden“ wäre ein Trinklied fürs Oktoberfest, „Klosterschwester“ was für ein Song auf den Text muss man erst mal kommen. „Pumuckl“ Meister Eder und sein Klabautergnom auf Dope, „Kinder“ geht voll nach vorne. „Faschingsprinz“ hier muss ich an „Märchenprinz“ von der EAV denken, „Nachtschicht“ mit viel Bläsern, passt erstaunlich gut zum Grundsound der Bayern. „Landsknecht“ hier wird eine Mittelalterklassiker gekonnt ins Hier und Jetzt geklont, können andere auch nicht besser, „Amawanz“ auf der Mauer auf der Lauer, ja genau richtig gelesen der olle Schulkalauer wird hier mit harten Riffs zum Besten gegeben. Und was darf in Bayern auf keinen Fall fehlen, dass Nationalheiligtum der „Woipatinger“ Gitarren und Bläser komisch aber Geil. Bei „Da Traum“ beweisen die Boys noch Gefühl und das sie nicht nur Krawall und Laut können, ich bin mir nicht sicher ob mit „Mei Heisl“ und den Bläsern nicht ein wenig in Richtung Stefan Mross, der im Nachbarlandkreis Mühldorf beheimatet ist, geschossen wird.

Balle

FRONT ROW WARRIORS – Wheel Of Fortune

Trackliste:

01. 2022-Intro
02. Chasing Shadows
03. Fantastic
04. Love Is Not A Game
05. Deadly Sins
06. Damnation – Intro
07. Hell Invaders
08. Wheel Of Fortune
09. Hell Awaits
10. Dystopian Time
11. The Hunter
12. Wasted Life

Spielzeit: 48:19 min – Genre: Hard Rock / Melodic Metal – Label: ROAR – VÖ: 09.06.2023 – Page: www.facebook.com/FRW.official

 

Die 2019 in Stuttgart gegründeten FRONT ROW WARRIORS bestehen aus Elkie Gee am Mikrofon, Sorin Badin und Stef Binning-Gollub an den Gitarren, Richie Seibel an den Keyboards, Timo Michels am Bass und Jay-G an den Drums. Hier handelt es sich um das Debütalbum der Stuttgarter Hard Rocker, den die Band sehr effektiv in Szene gesetzt hat. Es wird mal mit Uptempo voll drauf los gerockt der voll auf die Nuss geht oder Rocker im Midtempo die sehr gut und eingängig aus den Boxen kommen. Das Cover Artwork ist eine Mixtur aus Harry Potter, Wheel Of Time und Herr Der Ringe und könnte eine Härter Marschrichtung vermuten, was aber nicht der Fall ist.

Der Hard Rock ist stimmig, melodiös und mit starken weiblichen Vocals ausgeführt, und kratzt auch mal am Melodic Metal. Die Gitarren ziehen auffällig Riffbetont messerscharf ihre Runden. Das Keyboard unterstütz mit voller Kraft ohne dabei nervig zu werden, der Bass ist deutlich zu vernehmen und hält sich nicht wirklich dezent im Hintergrund auf. Die Drums sind sehr markant und stechen hervor, Jay-G haut einem die Felle um die Ohren das man meint es geht um alles.

FRONT ROW WARRIORS kann man am besten als eine Mischung aus ERIKA in manchen Momenten, BAD SISTER, softere WARLOCK mit ihrem letzten beiden Alben und softere ZED YAGO auf deren beiden Klassikern, aber auch ein wenig AXEL RUDI PELL und SCORPIONS hier oder FAIR WARNING da sehen. Die Stimme von Elkie hört sich mal an wie Erika, Petra Degelow von BAD SISTER oder mal bei manchen Tönen wie Jutta Weinhold. Von den Gitarren her kann man verschiedene Bands wie die SCORPIONS, JADED HEART und noch ein paar mehr hören. Die Keys sind zurückhaltender als bei AXEL RUDI PELL, die Drums erinnern in der Art und Weise wie sie mit viel Power gespielt wurden an Mike Terrana oder Bobby Rondenelli.

Für ein Debüt eine mehr als anständige Geburt, hier wird der Hard Rock zwar nicht neu erfunden, dies stört aber nicht im Geringsten da die Mucke sehr eingängig und harmonisch produziert wurde und zumindest mich voll und ganz überzeugt.

Nach dem Intro geht es mir „Chasing Shadows“ unter Volldampf mit einer Hymne los wie eine Horde Büffel in der Prärie, „Fantastic“ geht eingängig mit viel Melodie sehr gut ins Ohr und markiert ein Highlight. „Love Is Not A Game“ ein Melodic Rocker der mit feiner Melodie daherkommt, „Deadly Sins“ ein flotter und straighter Abgehrocker, nach einem Intro wie aus einem Horrorfilm geht es mit „Hell Invaders“ wieder voll auf die Glocke irgendwo zwischen Hard Rock und Melodic Metal angesiedelt. „Wheel Of Fortune“ ein weiteres Highlight flott mit viel Melodie und auffälligem Keyboard Solo, „Hell Awaits“ wurde mit viel Drama und Gefühl eingetütet. „Dystopian Time“ ein geiler Song für die Tanzfläche, „The Hunter“ in den Strophen sehr zurückhaltend im Refrain geht dann voll die Post ab, „Wasted Life“ eine Powerballade die vor Solo bis kurz vor Schluss zu einen ausgewachsenen Rocker übergeht.

Balle