STONEMAN – Neu

Trackliste:

01. Heimatdiebe
02. Korrekt
03. Helene
04. Ferrari Pferd
05. Wahnsinn
06. Halloween
07. Sex
08. Keine Zeit
09. Puppentanz
10. Neu
11. Heute Nacht

Spielzeit: 35:25 min – Genre: Dark Rock / NDH – Label: Massacre Records – VÖ: 26.09.2024 – Page: www.facebook.com/stonemanmusic

 

STONEMAN aus der Schweiz melden sich nach über sechs Jahren Pause mit ihrem siebten Album zurück, ich kannte STONEMAN vorher weder vom Namen noch vom Hören, einzig der Fakt das Dark Rock in der Redaktionsliste als Stil angegeben wurde veranlasste mich das Album zu übernehmen. Also mal sehen was die Schweizer auf dem siebten Rundling anbrennen lassen oder nicht. Zur Band gehören Mikki Chixx (was für ein klangvoller Alias) am Mikrofon, Dom an den Gitarren, Maehna am Bass und Rico H an der Schießbude.

Im Infoflyer werden STONEMAN mit folgenden Worten angekündigt: „STONEMAN, die großen Provokateure der Gothic- und NDH-Szene sind nach über sechs Jahren Pause zurück!“. Gothic oder NDH hört sich schon mal nicht übel an, und Provokateure klingt noch als Bonus saugut obendrauf, also bin ich noch gespannter auf das was kommt. Beim hören fehlt mir irgendwie die Provokation, aber das nur nebenbei bemerkt, die Mucke hat was das sofort ins Ohr geht.

Für Musiker aus der Schweiz kommen die Texte erfreulich ohne harten Akzent im reinen Deutsch und fehlerfrei. Die Stimme ist rau und in einer Tonlage die geradezu ideal für Dark oder auch Gothic Rock ist und das perfekte Match zur Instrumentierung darstellt. Diese Stimme liegt irgendwo zwischen Markus Winter und Andrew Eldritch von den SISTERS OF MERCY. Die Gitarren sind weder zu weit im Vordergrund noch Hintergrund, die Keyboards sind im 80er Stil gehalten der Bass macht sich Luft, leider hören sich die Drums irgendwie elektronisch an aber kommen mit sehr viel Energie geboten.

Vergleichen kann man mit ein wenig Phantasie mit einer modernen Ausrichtung der Dark Rock Helden von den SISTERS OF MERCY, WINTER, ein wenig HIM, eine softere und darkere Version von RAMMSTEIN mit anständigem Gesang. Die SISTERS OF MERCY habe ich in den 80ern schon rauf und runter gespielt, waren das noch Zeiten als von den dunklen Schwestern Songs wie das über 10-minütige Epos „This Corrosion“, „More“, „When You Don’t See Me“ oder „I Was Wrong“ bei hoher Lautstärke aus meinen Boxen brüllten oder in den Rockdiscos gespielt wurden. An diese sehr feine Zeit erinnert mich die Mucke von STONEMAN ein wenig nur eben moderner ausgeführt, oder auch an eine härtere Version von Markus Winters Mucke. Eine coole Vorstellung der Schweizer die mir fast ein perfektes erstes Date präsentiert hätten, perfekt hätte es sein können wenn der Sound nicht so modern sondern eher 80s like und Retro ausgeführt worden wäre.

„Heimatdiebe“ setzt am Anfang gleich mal die Weichen auf darkigen Dark Rock, „Korrekt“ die erste Strophe erinnert mich gleich mal an die Deutsch-Österreichisches Feingefühl aus den 80ern um mit einsetzen der Gitarren sofort in den Dark Rock überzugehen. „Helene“ fängt sehr gefühlvoll an bis die Giarren volle Breitseite auf den Hörer hereinbrechen, „Ferrari Pferd“ ein sehr moderner Dark Rocker mit RAMMSTEIN Vibes. „Wahnsinn“ mit zwei Gesichtern normal Gesang und Growling, „Halloween“ entweder über- oder unterzuckert kommt mit viel Drive. „Sex“ geht voll nach vorne mit sehr derbem und versautem Text und Anspielungen. „Keine Zeit“ KOMMT versaut, dreckig, mit Gewalt und modern aus den Boxen geblasen, „Puppentanz“ der Song hat was besonderes von der Ausführung, „Neu“ geht voll auf die Zwölf, „Heute Nacht“ fängt mit poppigem 80s Keyboard an das sich durch den ganzen Song zieht auch wenn die Gitarren volle Kanone Salven abfeuern, geht aber mit Retro Keys sehr gut ins Ohr.

Balle

THE DEAD DAISIES – Light Em Up

Trackliste:

01. Light ‘Em Up
02. Times Are Changing
03. I Wanna Be Your Bitch
04. I’m Gonna Ride
05. Back To Zero
06. Way Back Home
07. Take A Long Line
08. My Way And The Highway
09. Love That’ll Never Be
10. Take My Soul

 

Spielzeit: 36:41 min – Genre: Classic / Hard Rock – Label: Steamhammer/SPV – VÖ: 06.09.2024 – Page: www.facebook.com/TheDeadDaisies

 

THE DEAD DAISIES sind mit einem neuen Album zurück, und das so laut und stolz wie immer, was diese Band im Laufe ihres Bestehens auf die Hörer losgelassen hat bewegt sich irgendwo zwischen Blues, Classic und Hard Rock. Im Jahr 2024 besteht die Band aus John Corabi am Mikrofon (einfach die ideal Besetzung für diesen Posten), Doug Aldrich und David Lowy and den Gitarren, Michael Devin am Bass und Tommy Clufetos an den Drums. In der Vergangenheit waren viele sehr Bekannte Namen in der Besetzung, diese wirkt weder schlechter noch besser. Ich bin gespannt ob die Gänseblümchen die Power auf die Bühne bringen können.

THE DEAD DAISIES stehen seit ihrem Debütalbum für energiegeladenen Volldampf Fucking Ass Kickin‘ Rock N Roll und genau das erwartet den Hörer auch auf „Light Em Up“. Dem Hörer wird der Arsch aufgerissen ohne mit der Wimper zu zucken, die Mucke überfährt einen wie eine Straßenwalze und plättet einem ohne das man sich dagegen wehren kann. Der Genuss von „Light Em Up“ weckt nur das alte Klischee von Sex, Drugs & Rock N Roll, und das ist auch gut so. Schlecht können viele aber so wie die DAISIES nur wenige.

Die dreckige, vorlaute und rotzige Stimme von John lässt nur einen Schluss zu, der ist entweder in den Sümpfen der Südstaaten oder auf der Mülldeponie aufgewachsen, yeah was für ein Organ. Die Riffakrobaten beackern die Griffbretter mit einer Leidenschaft das einem die Tränen vor Freude kullern. Der Bass kann sich gut behaupten nur die Drums hören sich zwar ein wenig elektronisch an gehen aber voll auf die Zwölf. Die Produktion klingt von den Gittis her Retro und Vintage, die Drums Modern und der Rest bewegt sich auf einem sehr passenden Level für die Mucke der DAISIES.

Vergleichen kann man die DAISIES nicht wirklich, die machen einfach eine Art groovenden Classic bzw. Hard Rock der gegen jeden Trend schwimmt und auf das pfeift was in den Radios, auf MTV oder Vh1 läuft. Die Band scherrt sich nicht darum ob sie Airplay bekommen sondern Rocken was das Fleisch am Hintern hergibt bevor es durchgescheuert ist. Es gibt bei allen Vertretern des Fucking Ass Kickin‘ Rock N Roll immer Berührungspunkte, Ähnlichkeiten und Parallelen, aber wenn man ehrlich ist will genau das der Hörer hören und nicht der Mist der auf Dauer Berieselung im Radio bei den Öftis läuft.

THE DEAD DAISIES kicks once again everyones Ass with Rock N Hard Rock.

„Light ‘Em Up“ stellt gleich mal die Weiche auf Fucking Ass Kickin‘ Rock N Roll, besser geht es nicht, „Times Are Changing“ kommt mit dreckigem Bluesriffing und geht auch durch jede Wand als wenn sie aus Papier wäre. „I Wanna Be Your Bitch“ was für ein Songtitel mit so einer Stimme wie die von John, ein besseres Match gibt es selten, „I’m Gonna Ride“ hier werde ich an AC DC erinnert, ist das ein Nachteil, NÖÖÖÖ der Song hat Potential um alle Partys, Biker Treffen und Discos zum kochen zu bringen. „Back To Zero“ wirkt nicht so eingängig wie die Vorgänger, „Way Back Home“ geht wieder besser ins Ohr. „Take A Long Line“ ein Grooverocker wie er nicht besser sein könnte, „My Way And The Highway“ wow hier geht die Luzzy ab wie ein Chili im Hintern. „Love That’ll Never Be“ die Ballade die nicht fehlen darf, „Take My Soul“ geht nochmal im AC DC Lager rum und tritt gewaltig aber eingängig in den Hintern.

Balle

PILOTS OF THE DAYDREAMS – Invented Paradise

Trackliste:

01. Perfect Storm
02. Butterfly In Your Heart
03. Euphemia
04. Among Wolves And Sheep
05. Set These Dreams On Fire
06. Sleeping Karma
07. Hypnotised
08. Everything Has An End
09. Close Your Eyes

 

 

Spielzeit: 41:32 min – Genre: Progressive Modern Rock – Label: Recordjet – VÖ: 06.09.2024 – Page: www.facebook.com/potdrock

 

Das Schweizer Trio von PILOTS OF THE DEADREAMS ist mit einem neuen Album zurück, nachdem ich das Debütalbum aus dem Jahr 2021 reviewt hatte und leider damals nicht so bewertet habe wie es verdient hätte ist nun das zweite Album dran. Der Grund dafür liegt darin das sich das Debütalbum mit jedem Hördurchgang bei mir gesteigert hat, und mir im Laufe der Jahre bewusst wurde es mit einem verdammt starken Stück Musik zu tun gehabt zu haben. Deshalb gebe ich Album #2 mit dem Titel „Invented Paradise“ mehr Durchgänge im Vorfeld um diesen Fehler nicht nochmal zu begehen. Und was soll ich sagen diesmal ist ab Hördurchgang eins schon ein Boomeffekt da, die Songs knallen volle Kanne und überzeugen schon beim ersten Date.

Erst mal löblich ist das Promopaket welches ich erhalten habe mit der CD als Digipak und drei Blättern im Hochglanzformat als Infos, sowas gibt es sehr selten. Nach den Fotos zu urteilen befinden sich die Musiker in meinem Alter von Ende 40 bis Mitte 50, und bestehen immer noch aus Marco Predicatori an Gesang und Gitarren, Walo Bortoletto an Bass und Biagio Anania and den Drumsticks. Ich gehe davon aus das die Jungs dieselben Dinge in ihrer wilden Zeit miterlebt haben wie ich. Angefangen beim Supergau in Tschernobyl 1986 und den Aufstieg und Fall der AOR / Melodic Rock / Hard Rock und Heavy Metal Ära von Anfang 1980 bis zum total Ruin 1991 ausgelöst durch NIRVANA und andere Deprimucker. Nur reiten die PILOTS OF THE DAYDREAMS nicht auf einer der von mir eben angesprochenen Wellen sondern gehen ihren eignen Weg der sie nach England und Irland führt und dieser Weg wird von dem Trio verdammt gut gemeistert. Aber nicht nur der Blick auf die beiden Nordseeinseln wird gekonnt absolviert sondern man vermischt den Blick mit modernen Elementen die nicht übertrieben werden oder ausufernd nachgegangen wird. Und zu dem gesellt sich eine feine Prog Note die das ganze auf ein sehr hohes Niveau anhebt, beim Debütalbum vor drei Jahren brauchte das Material Zeit um bei mir richtig zu zünden, dass ist auf diesem Album nicht mehr der Fall, es stellt sich sofort ab den ersten Takten ein sehr bekanntes Gefühl ein und man lehnt sich zum genießen zurück und lauscht der Dinge die aus den Kopfhörern kommen. Die Produktion ist auch sehr gelungen und bietet somit die richtige Bühne für das Trio.

Die Stimme ist sehr angenehm und befindet sich in einer Range die nicht nervt oder anders auffällig wirkt und erinnert mal an Bono oder Ian Astbury, die Gitarren sind weder zu weit im Vorder- noch Hintergrund irgendwie genau passend zur Stimmung ohne dabei alles andere zu bügeln, der Bass ist zwar nicht so stark vorhanden wie die Gitarren aber dennoch voll da, die Drums hauen einem alles aus der Oberstube und spielen das Tier im Manne.

Vergleichen kann man den Sound wie auch schon auf dem Debütalbum am besten mit THE TEA PARTY, THE CULT, STONE TEMPLE PILOTS, KINGS X oder MILES KENNEDY, THE MISSION und einem servierten guten Einschlag hin zu U2. Schon allein durch Marcos Stimme und Gitarrenspiel liegen die meisten Berührungspunkte bei U2 und THE CULT ohne einen der Vergleiche kopieren zu wollen. Das Trio macht das was ihnen Spaß macht und das ist verdammt geile Mucke zu produzieren.

Das Motto der Band ist „PILOTS OF THE DAYDREAMS sind ein Grund für die Veränderung der Herzfrequenz, steigern den Puls und durchfluten die Venen des Publikums mit Soulfut Rock“! So oder ähnlich kann man die Mucke der Schweizer Rocker auch beschreiben.

Erneut eine sehr starke Vorstellung von den PILOTS die unbedingt in jede anständige Playlist gehört.

Bei „Perfect Storm“ stellt sich sofort ein Gefühl ein das man etwas kennt aber nicht genau beschreiben kann, „Butterfly In Your Heart“ hier haut einem der Bass die Hucke voll ein Sahneteil. „Euphemia“ kommt mit sehr viel Drama und erzeugt nicht nur einem Goosebombs. „Among Wolves And Sheep“ hier muss vom Riffing ich an LED ZEPPELINs “Whola Lotta Love” denken allerdings mit Schweizer Charme modern aufgespielt, „Set These Dreams On Fire“ hier trifft Drama auf Powerriffing. „Sleeping Karma“ kommt mit Energie und cooler Melodieführung, „Hypnotised“ ein Rocker der Wirkung zeigt. „Everything Has An End“ fängt beschwingt an und macht im Gehör alles klar, „Close Your Eyes“ hier wird Orientflair mit dem Bandeignen Sound kombieniert.

Balle

SNARM Interview

Zur Veröffentlichung ihres Debütalbums „Till The End“ stand mir Sänger Prachurja Goswami auf sympathische Weise für einige Infos am Handy zur Verfügung. Es geht ein wenig um die Vergangenheit, GIRISH, Hoffnungen und wie die Musiklandschaft in Indien aussieht. Ob es zwischen Indien und Europa große Unterschiede gibt erfahrt ihr weiter im Laufe des Gesprächs.

RG: Wie denkt oder fühlt ihr euch wenn ihr so einen Review wie meinen lest?

PG: Alle vier aus der Band lieben den Review, wir könnten nicht glücklicher sein. Solche Reviews sind einfach nur fantastisch. Vielen dank von meiner Seite für die Rezi.

RG: Was sagst du zu meinen Vergleichen die ich verwendet habe, kannst du diese bestätigen?

PG: Ja sicher.

RG: Hast du Fakten über die Band für mich?

PG: Die Band wurde 2011 vom Gitarristen Shihan gegründet, zu Anfang war es eine Band für Classic und 80s Rock. Im laufe der Zeit kam es zu vielen Wechseln und das Besetzungskarussell drehte sich ein paar Mal. 2019 veröffentlichte die Band als The Final Touch ihre erste eigener Musik mit der Single „Till The End“. Das Video zur Single wurde auf VH1 oder ähnliche, sowie Airplay bei manchen Radiostationen weltweit. Die Band konnte mit der Single für ein wenig Aufsehen in der Musiklandschaft sorgen. Allerdings änderte sich das Line-Up der Band erneut, mit diesem Wechsel kam es auch zum umbenennen in SNARM. Mit neuem Bandnamen wurde die erste Single mit dem Titel „One More Lonely Night“ als SNARM 2023 veröffentlicht, der auch auf dem Debütalbum als Bonus Track veröffentlicht wurde. Diese Single bekam mehr Aufmerksamkeit bei den Radiostationen in Europa, USA, Brasilien und Australien. Einige Labels zeigten ihr Interesse an SNARM und es kam zum Vertrag zwischen Lions Pride Musik und SNARM. Leider verließ der Sänger die Band und ich stieg ende 2023 bei SNARM ein. Die Reaktionen sind durchweg positiv deine Rezi eingeschlossen.

RG: Also sind die Reaktionen für euer Debütalbum weltweit sehr gut?

PG: Ja, so ist es.

RG: Was fühlt man als Band über diese positiven Reaktionen?

PG: Die Reaktionen sind ein wenig divers wenn es um die Beschreibung unseres Sounds geht, wir sind keine straighte MelodicRock oder Hard Hard Rock Band. Es handelt sich nicht um einen eindimensionalen Stil sondern wir versuchen verschiedene Stilrichtungen zu kombinieren und zu einem Sound verschmelzen zu lassen. Natürlich ist dies ein riskantes Spiel, da es sich auch um unser Debütalbum handelt wie es ankommt und was wir für Rückmeldungen bekommen. Nun ist das Album veröffentlicht und die Reaktionen sind durch die Bank positiv. Eines haben alle Reviews gemein, es gibt etwas auf dem Album was den Hörern gefällt. Und wir sind sehr glücklich über die Reaktionen die wir nicht erwartet haben. Es spielt dabei keine Rolle ob es sich um Teenager, Twen oder einem Hörer in den 30 oder 40ern handelt. Wir könnten nicht zufriedener sein, und unsere Musik wird langsam bekannter.

RG: Habt ihr solche positiven Reaktionen erwartet?

PG: Wir haben ein wenig positives Feedback erwartet aber nicht in diesem Rahmen wie jetzt. Es ist ein wenig konfus und überwältigend wie gut das Feedback ausfällt. Und wenn man eine Lokale Band aus Indien ist und so eine Reaktion von internationaler Seite, Fachpresse und Magazinen aus soviel verschiedenen Ländern kommt kann man das kaum glauben: „Schreiben die wirklich über uns“!

RG: Ist Rockmusik in Indien exotisch?

PG: In Indien ist des Business sehr unterschiedlich, die Musiklandschaft ist stark von Bollywood geprägt und bekommt am meisten Aufmerksamkeit besonders vom finanziellen Standpunkt ausgesehen. Es existiert eine kleine Szene für Rock und Metal Musik in Indien. Die meisten Musiker aus dieser Szene machen Musik als Sideprojekt oder Hobby und nicht als Fulltime Job. Es gibt leider auch keine großen Plattformen für diese Musikrichtung sei es Airplay oder Liveshows. Wir haben zwei Möglichkeiten Live zu spielen und das war es dann. Das ist bestimmt nicht großartig aber es gibt einige sehr gute Bands in Indien die hoffen mehr Aufmerksamkeit und vor mehr Leuten Live spielen zu können. Es gibt auch einige Band die bekannter sind wie BLOODYWOOD oder GIRISH AND THE CHRONICLES das sind zwar nur wenige aber es gibt viele mehr die Potential haben. Alle hoffen darauf das ihre Musik ein bisschen mehr Aufmerksamkeit bekommt. Genauso wie wir darauf hoffen mehr Gehör bei euch in Deutschland, Frankreich oder Großbritannien zu bekommen. Und das wir natürlich auch die Möglichkeiten bekommen Live auf europäischen Bühnen spielen zu können.

RG: Wie sehen die Reaktionen aus Japan aus? Der Markt war immer gut bis sehr gut für Rock und Metal Musik.

PG: Die Reaktionen aus Japan sind sehr gut, wir versuchten in Japan eine Tour auf die Beine zu stellen. Wir hatten kontakt zu einigen Agenturen und die haben sehr viele Künstler in ihrem Repertoire und in Japan ist die Sommermonate Juli oder August normal die Zeit für Liveauftritte. Wir schauen nach einer passenden Band in einer japanischen Agentur mit der wir dort auf Tour gehen können. Wir lassen uns auf jeden Fall alle Optionen offen, es kommen auch sehr viele Bestellungen der CD, mit den Reaktionen und Social Media Feedback kann alles möglich werden.

RG: In welchem Teil der Welt ist die Reaktion am besten, Europa, USA oder Asien?

PG: Ich würde jetzt sagen das das positivste Feedback aus Europa kommt. Die meiste Streams sind nach Indien aus Schweden, dann Deutschland gefolgt von Spanien. Bestellung der CD des Debüts ist Japan der Spitzenreiter gefolgt von Deutschland, Großbritannien und Frankreich. Europa ist für uns der beste Markt.

RG: Wie sind die Reaktionen vom Label Lions Pride Music?

PG: Ich glaube das das Label gerade im Sommerurlaub ist.

RG: Kennst du GIRISH AND THE CHRONICLES?

PG: Das ist eine Lange Geschichte. So um 2010 rum als GIRISH anfingen war ich noch als Gitarrist in verschiedenen Bands tätig. In dieser Zeit teilten wir die Bühne mit GIRISH und man konnte das Potential von ihnen sehen. In den letzten 12 bis 14 Jahren hat GIRISH sich einen Namen außerhalb Asiens erspielt und auf einigen Festivals und Shows in Deutschland und Belgien gespielt. GIRISH hat es geschafft sich zu etablieren und man kann ihnen nur das Beste wünschen. Wir hoffen natürlich auch mal einen ähnlichen Bekanntheitsgrad zu haben oder mit ihnen auf Tour gehen zu können.

RG: Das wäre doch ein Burner unter dem Titel „Indian Dynamite“?

PG: Jaja sicher wäre das toll. Ich habe GIRISH schon lange nicht mehr gesehen aber unser Gitarrist hat kennt die Jungs. GIRISH machen einen sehr guten Job, und wer weiß was sich für uns nach dem nächsten Album für Möglichkeiten bieten.

RG: Da GIRISH in letzter Zeit einige Shows in Europa gespielt haben wie sieht es da bei SNARM aus? Habt ihr die Möglichkeit in Europa aufzutreten?

PG: Sicher ist das nicht schlecht wenn GIRISH aus Indien auf Tour gehen können. Bis jetzt haben wir noch keine Optionen aber wir hoffen das es sich irgendwann ergibt damit wir in Europa auf der Bühne stehen können.

RG: Wie sieht es in Indien aus wenn ihr Live spielt? Wie viel Leute kommen und wie ist die Stimmung?

PG: Es gibt ein paar wenige Festivals für Independent Musik wie Blues, Hard Rock oder Metal. Bei Festivals ist die Reaktion sehr gut, das Publikum kommt um Spaß zu haben. Es gibt aber auch kleine Clubshows aber diese Szene ist viel kleiner. Bei größeren Festivals oder College Festivals ist die Stimmung großartig. Man kann das aber nicht mit euch in Europa vergleichen es ist nicht das gleiche. Die Szene wächst zwar aber leider nur sehr wenig, die Veranstaltungsorte sind auch nicht wirklich zahlreich vorhanden. Ich kann jetzt nur für SNARM sprechen, wenn wir spielen ist das Publikum einfach cool und fantastisch. Wir spielten vor der Pandemie zwei oder drei sehr geile Shows in Stadien.

RG: Wie sieht es mit Radiostationen aus? Gibt es welche für Rockmusik?

PG: Es gibt keine speziellen für Rock. In der Vergangenheit haben die großen Stationen mal spezielle Sendungen mit Rockmusik als Inhalt gehabt. Aber auch nur sehr wenige. Die meisten Leute in Indien streamen Musik.

RG: Kannst du mir bitte noch die Bedeutung des Bandnamens erklären.

PG: Was die Bedeutung angeht, kam uns SNARM zunächst nicht als Wort mit einer bestimmten Bedeutung vor. Es war einfach ein Name, der einen guten Klang hatte und eingängig war, wenn man ihn aussprach oder ankündigte. Später erfuhren wir jedoch, dass es auch Teamwork, Geduld und Einigkeit bedeutet, was zufällig auch das Thema unserer allerersten Single „Till The End“ war, als sie 2019 mit dem dazugehörigen Musikvideo in unserer damaligen Besetzung veröffentlicht wurde. Das war ein weiterer Grund, warum wir beschlossen, unser Debütalbum „Till The End“ zu nennen, da unser Bandname und der Albumname fast eine ähnliche Bedeutung hatten.

RG: Vielen Dank für deine Zeit und die Informationen, ich wünsche euch noch viel Erfolg mit dem Album und vielleicht in naher Zukunft einige Liveshows in Deutschland.

PG: Danke dir.

www.facebook.com/SNARMofficial/

Balle

LOSING GRAVITY – All In

Trackliste:

01. All In
02. Wasting Time
03. Saturday Night
04. Foundations
05. Another Day
06. Soul Inside
07. Outside
08. Let’s Ride
09. Moments
10. Rolling Stone
11. Kind Of Human

Spielzeit: 41:23 min – Genre: Rock N Hard Roll – Label: Rock Attack / Cargo – VÖ: 06.09.2024 – Page: https: www.facebook.com/LosingGravityOfficial

 

So nach der schwedischen Dampframme von EYES (SE) geht es jetzt nach Frankfurt zu den Jungs von LOSING GRAVITY die ihr meines Wissens zweites Album an den Start bringen. Aufgefallen sind mir die Boys als Vorband der Southern Rock Legende Molly Hatchet letzten Dezember in München. Die Hessen konnten bei mir sehr viele Punkte machen das ich mir, ihr ich denke mal Debütalbum am Merchstand sicherte. Als ich die Songs Zuhause noch mal Revue passieren ließ gefiel mir die Mucke richtig gut. Als ich gelesen habe das LOSING GRAVITY ein neues Album veröffentlichen wollen setzte ich sofort den Garagen Boss darauf an und siehe da schon landete die Promo auf meinem Rechner.

LOSING GRAVITY besteht aus dem Texaner am Mikrofon und Gitarre Chase Wilborn, Gitarrist Julian Lapp, Keyboarder Lucas Urner, Bassist Lars Palenzatis und Drummer Max Friedrich. Und auf die Lauscher gibt es eine gehörige Portion Rock N Hard Roll der gleich ohne Umwege ins Ohr geht und nicht mehr so schnell weichen will.

Die Stimme von Chase ist rau und befindet sich in einer sehr angenehmen Range. Die Stimme erinnert mich an die Rockröhren von Jimmy Barnes (Solo und COLD CHISEL), David Kinkaid (Solo und THE BRANDOS), Timmy Rough von THE NEW ROSES und keinem geringeren als BRYAN ADAMS, diese Stimme besitzt eine sehr hohe Dosis an Dreck und Ausdrucksstärke die nach mehr Erfolg schreit. Die Gitarren sind in der Richtigen Dosis vorhanden ohne dabei zu Tough zu wirken, sondern einfach die richtige Dosis damit ein Rocker glücklich wird und ein Metaller sagt „mir zu SOFT“! Die Keys kommen im typischen Rock N Hard Roll Stil und sehr oft und gerne als Piano und Southern Rock Like ausgeführt. Der Bass macht mächtig auf dicke Eier im Gemächt und die Drums gehen sowas von nach Vorne als wenn eine Herde wilder Mustangs hinter der Band her wäre. Die Produktion klingt Furztrocken und passt perfekt zur Mucke.

Den Sound kann man am besten mit den Worten „Rock N Hard Roll“ beschreiben, die Band Rockt und Rollt auf einem Niveau, welches bei einem Biker Treffen für einen Umsatzaufschwung von 1000% sorgen könnte. Es gibt aber auch Bands die man als groben Vergleich heranziehen kann, dazu gehören THE NEW ROSES, THE BRANDOS, meine Lokalheroes HEADSTONE, BRYAN ADAMS zu seinen Anfängen, JOHN MELLENCAMP mit mehr Hummeln im Hintern, THE QUIREBOYS, SKULLBOGEY und eine kleine Portion von Wersternromantik, Southern und Saloon Rock Musik trifft es am besten. Schöne Melodien treffen auf die raue Stimme von Chase und coolen Rock N Hard Roll. Mucke die für ein Biker Treffen, Fahrt im Caprio oder Sommer BBQ Sause der ideale Soundtrack ist. Wer neugierig geworden ist einfach mal auf den Streaming Anbietern antesten und bei gefallen mit dem Kauf der CD die Band unterstützen. Zudem ist die Band Live ein echter Burner und Arschaufreißer.

Es wird höchste Zeit das LOSING GRAVITY aus dem Schatten der vorderen Reihen hervortreten und in den erlauchten Kreis der bekannteren Vertreter vorstoßen. Verdient haben sie es genau wie viele andere Bands und Künstler die leider zu Unrecht ignoriert werden.

Sorry Jungs aber wo holt ihr die Songs her, die Bewertung habt ihr selbst zu verantworten. Wie wäre es mit einer Tour als Gleichberechtigte Rock N Hard Roller bestehend aus LOSING GRAVITY, HEADSTONE und THE NEW ROSES. Das wäre doch ein Traum.

„All In“ geht mit einem coolen Rock N Roll Vibe sofort ins Ohr, „Wasting Time“ ein Groove Rocker mit Piano klängen. „Saturday Night“ ein Vollgas Rocker im Saloon Stil, „Foundations“ ein starker Rocker der Potential hat. „Another Day“ ein Highlight und bestes Radiofutter, Tanzflächen wären auch ein dankbarer Abnehmer, „Soul Inside“ in den 80ern hätte das Teil die #1 der Top Tens für Monate blockiert. „Outside“ noch so ein verdammt geiler Song, ich frage mich langsam warum die Band nicht zu den Megasellern gehört – das Potential haben sie 100%, „Let’s Ride“ der Big Block läuft auf vollen Touren beim rumgeheize auf dem Highway. „Moments“ der Rocker mit sehr viel Gefühl, „Rolling Stone“ ein Traum der Song, „Kind Of Human“ zum Abschluss gibt es noch ein Highlight das es zu was bringen könnte.

Balle

EYES (SE) – Auto-Magic

Trackliste:

01. Soldier Of Love
02. Mysterious Ways
03. Until The End Of Time
04. What Money Can’t Buy
05. Innocent Dreamer
06. Through The Night
07. Sailing Ships Across The Ocean
08. Don’t Stop The Night
09. Any Way You Dream
10. Auto-Magic

 

Spielzeit: 51:32 min – Genre: Melodic Hard Rock – Label: GMR Music – VÖ: 06.09.2024 – Page: www.facebook.com/onlyeyes4u

 

Nach ihrem Debütalbum „Perfect Vision 20/20“ aus dem Jahr 2021 gibt es nun nach drei Jahren eine Fortsetzung. Die schwedischen Gentlemen wie sie sich selbst scherzhaft nennen hauen einen zehn Tracker raus der es auf stolze 51:30 Minuten Laufzeit bringt. EYES (SE) besteht immer noch unverändert aus Sänger Peter Andersson, Joakim Sandberg an Gitarren, Ake David Rickard an den Tasten, Anders Sellborn am Bass und Björn H. Lindbäck an der Schießbude.

Ehrlich gesagt hat sich nicht viel gegenüber dem Debütalbum geändert, die Gentlemen knüpfen nahtlos am Debüt an und bringen ein Melodic Rock Sahneteil in den Player. Wie etwa 95% der schwedischen Künstler der harten Töne verstehen es auch EYES mit einer unwiderstehlichen Charmeoffensive, Gespür für Melodien, Eingängigkeit und skandinavischer Coolness ein Album zu kreieren das Spaß macht und sich vor niemanden verstecken brauch.

Hier gibt es alles was ein anständiges Rockalbum ausmacht, eine sehr lässige und raue Stimme von Peter, Gitarren ohne Ende von Joakim, die Keyboardteppiche von Ake die zum Träumen einladen, der wummernde Bass von Anders und die voll auf die Zwölf gehende Drum Arbeit von Björn. Gibt es bei Album #2 mit dem Titel „Auto-Magic“ einen Grund zum Meckern – nicht wirklich, außer vielleicht das die Melodien den Hörer umsäuseln, umgarnen, einlullen und zum mitwippen des Fußes verführen. Den das muss man unweigerlich beim Genuss von „Auto-Magic“, die Songs sind einfach super catchy, hooky und so simpel es auch klingt einfach nur starker Skandirock. Dieses Album ist vielleicht sogar noch einen Deut stärker ausgefallen und spielt ohne Zweifel in der Oberliga mit. Wenn den Schweden hiermit nicht ein großer Wurf gelingt weiß ich auch nicht was man als Band anstellen muss um im Musikzirkus Fuß fassen zu können.

Wer auf Mucke von 220 VOLT, SKAGARACK, BLACK PAISLEY, ACES HIGH, STAGGERWING, PEO, LEVITICUS steht, der hier und da mal mit feinen DEEP PURPLE oder US und Kanada Arena Rock Vibes angereichert wurde kommt hier aber sowas von voll auf seine Kosten und sollte ein Pflichtalbum für jeden sein der auf anständigen Schweden Hard Rock steht.

Es ist schon fast beängstigend was das Repertoire an sehr guten Bands die aus Skandinavien stammen betrifft.

„Soldier Of Love“ legt am Anfang mit einer Intensität und Speed gleich mal die Weichen auf Volldampf, „Mysterious Ways“ geht vom Gas und spielt ein Melodic Rock Schmankerl. „Until The End Of Time“ das nächste Highlight das mich an das Kind der Mädelsband VIXEN und EUROPEs „Open Your Heart“ denken lässt, „What Money Can’t Buy“ noch so ein typischer Schwedenhappen im DEEP PURPLE Gewand. „Innocent Dreamer“ kommt mit sehr viel Drama aus den Boxen gerauscht, „Through The Night“ hier wird ein wenig über den großen Teich geschielt im starken Refrain kommen die Schwedengene wieder zum Vorschein – ein Groovemonster. „Sailing Ships Across The Ocean“ eine sehr starke Powerballade mit Hammondsound, „Don’t Stop The Night“ hier geht es wieder mit dem Kopf durch die Wand egal ob aus Pappe oder Beton, kommt mit 80er Fanfaren. „Any Way You Dream“ hier trifft Gefühl auf Melodie und Eingänigkeit ein weiteres Highlight, „Auto-Magic“ hier geht es stürmisch mit leichter Blues Grundstimmung aber dabei verdammt cool ab.

Balle

FIGHTER – The Waiting (RG-Zeitmaschine)

Trackliste:

01. Look Me In The Eye
02. Wishful Thinking
03. Shadows
04. Face To Face
05. Star One
06. Do What You Want
07. Running The Race
08. Nice Guy
09. The Waiting
10. Radio Man
11. Stop Look Listen

Spielzeit: 45:01 min – Genre: AOR / Melodic Rock – Label: Wonderland Records – VÖ: 1991 – Page: www.facebook.com/Fighter

Heute geht der Blick zurück in das Jahr 1991 und zum offiziellen Debütalbum der US Rocker von FIGHTER mit dem Titel „The Waiting“. Ich kam in den frühen 2000ern zu einem Soundfile das ein Cover des ALICE COOPER Hits „Mr. Nice Guy“, es stammte von FIGHTER und gefiel mir damals und auch heute noch besser als das Original und alle anderen Cover. Also begab ich mich auf die Suche nach dem Album, irgendwann in den 2010 nach vielen Stunden vergeblicher Suche fand ich ein gebrauchtes Exemplar. Mittlerweile wurde das Album 2019 vom US Label Girder Records neu aufgelegt. Ich denke mal das es so eine geringe Auflage war und vergriffen ist.

Zur Besetzung von FIGHTER gehörten die beiden Lead Stimmen Amy Wolter und Sean Murphy auch an den Drums zu finden, Billy Heller an den Gitarren, Mark Pence an den Keyboards und Jim Wolter am Bass. Beide Lead Stimmen ergänzen sich sehr gut und machen aus dem Album einen Genuss für die Ohren.

Amys Stimme liegt von der Tonlage irgendwo in der Nähe von Devay, Ruby Faith, Ann Wilson (HEART), Darby Mills (Solo, HEADPINS) und Janet Gardner (VIXEN), von keiner der Stimmen zu viel sondern irgendwo in der Range der Genannten und passt sehr gut zur Mucke von FIGHTER. Die Stimme vom männlichen Part Sean erinnert mich irgendwie an Gil Moore von TRIUMPH die auch einige verdammt geile Scheiben am Start hatten. Die Sänger*in wurden auch gerne und oft mit mehrstimmigen Chören die auf den Punkt gehen sehr effektvoll unterstützt. Die Gitarren können ganz schon Dampf machen wenn es der Song erlaubt in den softeren Momenten ist Arena Rock Riffing angesagt. Die Keyboards bilden mit den Gitarren eine Einheit und Fundament für eine dreiviertel Stunde geile Rock Mucke. Der Bass spielt im Hintergrund auf und die Drums gehen einem unter die Haut.

Die Mucke besteht aus einer Verbindung aus Arena Rock und Melodic Rock, wie er typisch ab Mitte der 1980er aus den USA und Kanada kam. Die beiden Stimmen bildeten damals ein Merkmal von FIGHTER, dass zweite Merkmal waren die Melodien und supereingängigen Songs und das Dritte das die Band es verstand coole Songs zu schreiben und auf Tonträger zu bringen. Vielleicht macht auch der Mix aus AOR und Melodic Rock den Reiz von FIGHTER aus, man kann der Band auf jeden Fall das Zeugnis ausstellen einen Kracher eingezimmert zu haben, nur eben zwei bis vier Jahre zu spät. Den wie der aufmerksame Rocker sicher weiß veränderte das Jahr 1991 die Musiklandschaft sehr gravierend und für traditionelle Bands nachteilig, da ein neuer Trend aus Seattle seinen Siegeszug antrat und gewann.

Vom Stil her kann man FIGHTER am besten mit HONEYMOON SUITE, LOVERBOY, HEADPINS, TRIUMPF, DEVAY, HEART, wuchtigere FOREIGNER und alle die damals so angesagte Heroes waren und verdammt geile Musik auf die Hörer losließen vergleichen. Einfacher ausgedrückt die Band rockte sich die Hintern mit ordentlich Klöten in der Hose blutig ohne das leider die breite Maße von der Qualität etwas mitbekam da diese Musik aus den Radiostationen verbannt wurde und immer noch ist. Die Texte sind eher von der christlichen und religiösen Seite, wenn dieser Fakt nicht stört wird mit FIGHTER ein Ü-Ei an starker Mucke erleben, die den genannten Vergleichen in nichts nachsteht.

Das zweite Album mit dem Titel „Bang The Drum“ nur ein Jahr später veröffentlicht fällt vielleicht wenn ich bewerten würde einen halben Punkt niedriger aus. Beide Alben sollten in jeder anständigen Sammlung stehen und von Zeit zu Zeit gehört werden um sich vor Augen zu führen was seit sehr vielen Jahren aus der Radiolandschaft und MTV verbannt ist und wie toll diese Musik ist.

„Look Me In The Eye“ geht in bester Arena Rock Manier los, „Wishful Thinking“ in den Strophen langsam und dramatisch, im Refrain gibt es Power auf die Lauscher. „Shadows“ hier machen die Gitarren einen auf dicke Hose und einen ausgewachsenen Melodic Rocker draus, „Face To Face“ ein gefühlvoller Rocker der als Highlight durchgeht. „Star One“ die obligatorische Ballade die auf keinem Album Fehlen sollte mit Pianopasagen, „Do What You Want“ ein sehr guter Uptempo Rocker. „Running The Race“ hier breitet sich Gänsehautfeeling aus, ein Hit der Song hat was Besonderes wenn die E-Gitarre voll reinbrettert, „Nice Guy“ einer der besten Coversongs die ich bis jetzt gehört habe, was für eine Energie mit beiden Stimmen ein Traum. „The Waiting“ kommt mit reichlich Drama aber eingängig, „Radio Man“ eine Ballade mit Druck von der Gitti, „Stop Look Listen“ hier gibt die Band nochmal Gas und zeigt ihr vorhanden gewesenes sehr hohes Potential.

Balle

ALL FOR METAL – Gods Of Metal

Trackliste:

01. Cry For Help (Intro)
02. Gods Of Metal
03. Year Of The Dragon
04. The Way Of The Samurai
05. Temple Of Silence
06. When Monsters Roar
07. Path Of The Brave
08. Like Thor And Loki
09. Valkyries In The Sky
10. Welcome
11. Who Wants To Live Forever
12. The Journey Will Not End (Outro)

Spielzeit: 40:35 min – Genre: Power Metal – Label: Reigning Phoenix Music – VÖ: 23.08.2024 – Page: www.facebook.com/allformetalofficial

 

ALL FOR METAL die letztes Jahr einschlugen wie eine Tonnen schwere Big Bomb, Live auf der Bühne sorgt die Multikulti Truppe auch für beste Stimmung. Mit einem Spektakel aus der Statur von Tetzel die schon was hermacht, dem geschminkten Toni, den Masken der Musiker und Power Metal ist ein Match das keiner Worte benötigt. ALL FOR METAL besteht aus den beiden Frontrecken Tim Tetzel Schmidt und Antonio Calanna, an den Gitarren Ursula Zanichelli und Jasmin Papst, Florian Toma am Bass und Leif Jensen bedient die Drumsticks.

Wie auch schon auf dem Debütalbum aus dem letzten Jahr sind die Songs auf Nummer sicher geschrieben, sie erzählen zwar Geschichten die schon tausendfach ausgenudelt wurden aber die Art wie sie erzählt werden hat schon was. Mit zuckersüßen Melodien, einer perfekten Instrumentierung und zwei Sängern die nicht unterschiedlicher sein könnten – sich aber aus diesem Grund perfekt ergänzen und aus jedem Album oder Liveshow ein Spektakel werden lassen. Die Stimmen bilden eine perfekte und unheilige Allianz die sich nach langer Suche gefunden haben. Die Gitarren fahren volles Brett das der Bass kaum eine Möglichkeit hat seine Qualität unter Beweis zu stellen und das Biest am Schlagzeug haut in die Felle als wenn es um sein Leben gehen würde.

Vergleichen kann man die Hymnen wie auch schon auf dem Debütalbum mit LORDI, DYNAZTY, EDGUY ein wenig von TURBOKILL, THE UNITY, NEW HORIZON unter anderem auch mit den alten Recken von damals DIO, MANOWAR, ACCEPT und WARLOCK. Das die Songs alle Hymnenfaktor besitzen ist auch dieses Album ein Paradebeispiel für coolen und geilen Power Metal Made von einer Multikulti Truppe. Egal welchen Song man sich rauspickt es geht jeder als Hymne durch, man kann das fast schon als Over The Top bezeichnen aber dabei mit sehr viel Charme, Power und Melodie.

Ein weiteres Hit Album und Highlight im Lebenslauf von ALL FOR METAL und dem Label Reigning Phoenix Music. Man darf gespannt sein was Album #3 bringt.

„Cry For Help (Intro)“ das Intro ist Programm, „Gods Of Metal“ fängt mit der markanten Stimme von Tetzel an und geht dann in eine Metal Hymne über. „Year Of The Dragon“ kommt mit Nippon Flair und macht sich sehr gut in der Band Vita, „The Way Of The Samurai“ der nächste Nippon Brecher hat auch wieder was. „Temple Of Silence“ der Anfang erinnert an die Filmmusik von RamboZambo 2 bis die Gitarren einsetzen und den Gedanken gleich mal den Mekong runterspülen, „When Monsters Roar“ hier wildert die Truppe im LORDI Becken ohne als Verlierer da zu stehen. „Path Of The Brave“ die Ballade die nicht fehlen darf, „Like Thor And Loki“ und wieder so eine coole Hymne die den Power Metal würdig vertritt. „Valkyries In The Sky“ und hier gleich die nächste Hymne mit göttlichem Refrain und den Gastmusikern Laura Guldemond und Tim Kanoa Hansen, „Welcome“ geht sowas von nach Vorne – cooles Dingens, „Who Wants To Live Forever“ befindet sich irgendwo zwischen Ballade und Power Metaller, „The Journey Will Not End (Outro)“ macht noch mal mit Worten das Licht aus.

Balle

SILVERNITE – Lost City

Trackliste:

01. The Dawn
02. Angels Eyes
03. Show Me The Way
04. Lost City
05. Last Stand
06. Come N’ Love Me
07. Boarding
08. Tafusam’s Rage
09. Yellow River
10. Road To Eternity
11. Free Now

Spielzeit: 45:09 min – Genre: Melodic Rock – Label: Lions Pride Music – VÖ: 30.08.2024 – Page: www.facebook.com/silverniteofficial

 

Heute Nacht sind zwei Alben fällig und müssen sich dem Rock-Garage Prüfstand unterziehen. Zum einen dieses Album „Lost City“ der griechischen Band SILVERNITE und das zweite Album der Power Metaller von ALL FOR METAL. Ich habe mich bewusst für dieses Melodic Rock Album als erstes entschieden um nicht durch Headbanging meine Gehirnzellen durcheinander zu wirbeln. Laut Label nimmt SILVERNITE den Hörer auf eine Reise durch die Zeit und verschiedenen Klängen mit, klingt vielversprechend und will bestätigt werden. Die Reise von SILVERNITE begann mit der EP „So It Began“ im Jahr 2019, darauf folgte das selbstbetitelte Debütalbum 2021 und zum Jahresende 2021 hin die EP „Live in Thessaloniki“ ich gehe mal von einer Liveveröffentlichung aus.

SILVERNITE besteht aus Mari Angela am Mikrofon, Nash G. an den Gitarren, Strutter an den Tasten und Minas Chatziminas an den Drums. Mir ist keiner der Musiker bekannt und ich kannte SILVERNITE bis jetzt auch nicht, aber der Umstand das Lions Pride Music als Label in Erscheinung treten und Melodic Rock als Genre angegeben wurde waren Anreize für mich dieses Album zu übernehmen.

Die Band veranstaltet wirklich eine Reise durch Zeit und verschiedener Klangarten, für 80er Nostalgiker ein gefundenes Fressen, es werden durch die Synthesizer Klänge immer wieder Erinnerungen an die goldenen 80er geweckt, diese werden gekonnt mit E-Gitarren gekreuzt und mit einer starken weiblichen Stimme versehen. Herausgekommen ist ein Stil der schon irgendwie eine Zeitreise in die 80er darstellt.

Die Stimme von Mari erinnert ein wenig an einen Mix aus Issa Oversveen, Valerie Door und Rockröhre. Es folgen die Synthesizer die sehr ausufernd und effektvoll eingesetzt werden und so den größten Anteil der Zeitreise in die Italo Pop und Synthy Welle der 80er haben. Die Gitarren sind nicht so dominant wie bei anderen Rockbands aber besitzen trotzdem genug Biss um sich im Melodic Rock zu befinden. Der Bass ist sehr schwer auszumachen und die Drums hören sich auch ein wenig nach Drummachine und Elektrospielerei an.

Der Stil ist schwer in Worte zu fassen, irgendwie Melodic Rock auf der einen Seite und auch wieder nicht. Durch die Tastenfraktion kommt am besten die Umschreibung von „Tubular Bells“ in der Discoversion von KEYBOARDS AFFAIR, der Intromusik von Fernsehserien wie Knight Rider, Airwolf, Miami Vice und Magnum – aber auch DEPECHE MODE, DURAN, ULTRAVOX und KRAFTWERK, JEREMIAH KANE sowie Italo Pop Klängen hin. Und zu dem gesellt sich schnörkelloses 80er E-Gitti Riffing wie etwa bei BON JOVI, BONFIRE, DOKKEN, härtere TOTO und all die Gitarren Heroes der damaligen Zeit.

Ein echt interessantes Werk das verdient hat angehört zu werden. Für alle die damals wie ich in Discos ihr Unwesen trieben in denen es immer dreier Runden aus Fox, Pop und (Hard)Rock gab ist SILVERNITE einen Probelauf wert ob man mit der doch sehr ausufernden Synthesizer Fraktion klarkommt. Der Einsatz des Saxophons macht die Sache dann auch noch um einiges Interessanter und abwechslungsreicher.

„The Dawn“ ein futuristisches Intro das sofort in den Rocker „Angels Eyes“ übergeht der einen besonderen Charme versprüht. „Show Me The Way“ macht mit dezenten Gitarrenparts und Synthy Klängen wie in den 80ern zur Italo Pop Welle was her, „Lost City“ vereint Synthywave Klänge ala Captain Future mit Gitarren und starkem Gesang. „Last Stand“ ein Instrumental mit den beiden Hauptakteuren Synthesizer und Saxophon erinnert stark an den 80er Discotheken Smash Hit „Voodoo Dance“ von STAGE, „Come N’ Love Me“ geht als Party Hit durch. „Boarding“ das zweite Instrumental bei dem die Gitarren ordentlich laufen gelassen werden, „Tafusam’s Rage“ bei diesem Instrumental ist der Synthy klar der Hauptdarsteller. „Yellow River“ fängt sehr elektronisch an bis die Gitarren dazu kommen und alles wieder in Richtung Melodic Rock bringen, „Road To Eternity“ noch ein Instrumental Hybrid aus Synthy und E-Gitarren, „Free Now“ ein vor Dramatik sprühender Song der was hat.

Balle