SNOWY WHITE – Unfinished Business

Trackliste:

01. Unfinished Business
02. Evening Blues
03. Alone With Me
04. Overaland And See
05. Long Time
06. Endless Green, Deepest Blue
07. White Cloud
08. Sweet Little Secret
09. All The Way Home

 

 

Spielzeit: 49:51 min – Genre: Blues Rock – Label: Eigenproduktion – VÖ: 14.06.2024 – Page: www.facebook.com/white.snowy

 

SNOWY WHITE meldet sich nach zwei Jahren Pause mit dem Album „Unfinished Business“ zurück, mal sehen wie das unfertige Business klingt. Gleich der Opener und Titeltrack macht klar, hier ist nichts mit nebenbei hören, nicht weil die Mucke schwer verdaulich wäre, nein ganz einfach um durch bewusstes zuhören alle Facetten mit zu bekommen. Das Album ist viel zu schade um nur nebenbei gehört zu werden. Wow der Titeltrack erinnert mich sowas von an die guten alten end 60er bis in die Mitte der 70er Jahre Blues Rocker von der großen Kanalinsel in der Nordsee um dann ab Song #2 an den US Blues Rock zu erinnern. Egal ob nun europäisch oder amerikanisch angehaucht, SNOWY haut einen nach dem anderen raus. Allein schon sein gefühlvolles Gitarrenspiel macht auf sich aufmerksam, ich hörte vor kurzem das neue ALASATAIR GREENE Album und da kam die Gitarre viel dreckiger und vorlauter zum Einsatz. SNOWY geht in der Beziehung einen anderen Weg der nicht so ich sage jetzt mal sumpfig und morastig ist wie der Südstaaten Blues den man bei ALASTAIR hört. Bei SNOWY kommt die Gitarre feiner, definierter wenn nicht sogar zurückhaltender und somit ruhiger nicht so auf Krawall gebürstet rüber. Die Stimme von SNOWY wirkt filigran und zerbrechlich passt aber gerade deshalb perfekt zum Blues Rock den SNOWY auf diesem Album bietet.

Unterstützt wird die Stimme und Gitarre von einer alten herrlich antiken und kaum noch zum Einsatz kommenden Hammond Orgel oder Piano klängen. Der Bass ist als gleichberechtigter Partner der Gitarre und Tasten zu hören. Das Schlagzeug hört sich genau wie die Orgel einfach nur noch göttlich antik und retro an das man meint eine Zeitmaschine hat den Hörer nur für dieses eine Album in die Vergangenheit katapultiert um dem Retro Rock Tribut zu zollen. SNOWY schafft hier gekonnt den Spagat zwischen Euro Blues der Vergangenheit und US Blues ohne dabei einen als Favoriten heraushören zu lassen. Vergleichen kann man mit na mit wem wohl, eben SNOWY selbst, GARY MOORE, ALASTAIR GREENE und The One and Only JOE BONAMASSA. Egal wenn man von den genannten nimmt, oder auch SNOWY selbst halten die Fahne des Blues Rock nach oben, eine Musikrichtung die leider zu wenig anklang findet und die Künstler die sich diesem Stil verschrieben haben sind nicht so zahlreich wie die aus dem Rock, Hard Rock, und Metal Bereich.

Für mich ein Album das gehört werden sollte, egal ob man jetzt Blues Rock Fan ist oder nicht, den WHITE hat auf diesem Album einiges an Gefühlen auszudrücken.

„Unfinished Business“ genau so sollte anständiger Blues Rock klingen, „Evening Blues“ hier kommt der US Blues zum Zug. „Alone With Me“ sehr langsam, melancholisch und schwer dabei cool umgesetzt, „Overaland And See“ das Instrumental könnte problemlos aus einem Sergio Leone Italo Western stammen. „Long Time“ hier zeigt SNOWY seine Balladen Seite, „Endless Green, Deepest Blue“ boah eh man jetzt wirklich, ich werde in die 70er Jahre versetzt als diese Art Mucke noch überall im Radio lief, beim Solo bekommt man voll auf die Lauscher. „White Cloud“ hier wird Blues mit Americana und Mariachi Musik gekreuzt, „Sweet Little Secret“ hier geht es wieder verdammt cool zu Sache, „All The Way Home“ und wieder High Noon in einem John Wayne Western kurz vor dem Showdown in Dodge City.

Balle

KRIS BARRAS BAND – Halo Effect

Trackliste:

01. Hourglass
02. Unbreakable
03. With You
04. Savages
05. Fall To Fly
06. Waste Away With Me
07. Reflections
08. Secrets
09. Landslide
10. Fear Of Letting Go
11. Apocalypse

Spielzeit: 38:50 min – Genre: Modern Hard / Alternative Rock – Label: Earache – VÖ: 12.04.2024 – Page: www.facebook.com/krisbarrasband

 

Mir ist schleierhaft wie mir die KRIS BARRAS BAND bis jetzt entgehen konnte und die Band um Namensgeber KRIS BARRAS es schaffte sich vor mir zu verstecken. Da in Bayern der Name Barras für ein sehr bekanntes Umgangswort für Bundeswehr steht. Schon der Opener in Form von „Hourglass“ macht deutlich da weiß jemand wo es langgehen soll. Handelt es sich bei „Halo Effect“ um das sechste Album der KRIS BARRAS BAND, diese Angabe ist nicht bestätigt und könnte unter umständen nicht korrekt sein. Zur vierköpfigen Band gehören Kris Barras Gesang und Gitarre, Josiah J. Manning ebenfalls Gitarre, Frazer Kerslake an Bass und Billy Hammett an den Drums.

Was die Britten hier abliefern ist ein gewaltiges Brett das sehr viel Spaß macht und zu den besseren Vertretern des Modernen Hard Rock gezählt werden darf. Die Produktion bläst alles vom Tisch was nicht beschwert wurde. Und genau wie die Produktion so gibt auch die Band alles, es wird eingängig gerockt und dabei mit einer spielerischen Leichtigkeit ein Album kreiert das auf ganzer Linie überzeugen kann. Egal ob bei Songs wie „Hourglass“, „With You“ oder der Granate „Savages“ um nur drei zu nennen beweisen die vier Jungs wie man coolen und sehr geilen Hard Rock der Moderne einspielt.

Die Stimme von Kris ist sehr gefühlvoll, man könnte meinen das die in der Popmusik besser aufgehoben wäre, doch falsch gemeint. Die Stimme hat in allen Lagen Kraft und Dynamik ohne dabei einen Einbruch zu zeigen. Einzig die Spielerein mit den Verzerrungen der Stimme sind nicht nach meinem Geschmack. Die Gitarren gehen in die Vollen und geizen nicht mit Griffbrettbearbeitung, der Bass kommt immer auf seine Kosten und die Drums, die sich leider an manchen Stellen nach Drum Maschine anhören, hauen einen nach dem Anderen raus.

Vergleichen lässt sich der Modern Hard Rock mit den Landsmännern von THOSE DAMN CROWS, THE GROUND SHAKER, den deutschen Rockern um Max ROXTON oder auch ALL GOOD THINGS der voll auf die Zwölf gezielt und genau in diesem Zentrum einschlägt. Die Mucke klingt auf jeden Fall besser als das Cover vermuten lässt.

Sehr geiler Modern Hard Rock von der KRIS BARRAS BAND, so kann es und sollte es auch unter allen Umständen bei der Band weitergehen. Wenn die Verzerrungen der Stimme nicht wäre hätte ich volle Punkte gegeben, es bleibt trotzdem eine in den höheren Regionen die mehr als gerechtfertigt ist.

„Hourglass“ der perfekte Einstieg in ein Album das Spaß macht, „Unbreakable“ ist keinen Deut schlechter als der Opener. „With You“ hat mehr als nur Potential, „Savages“ ein Gigant der Melodie und Moderne zu einer unbesiegbaren Einheit vereint. „Fall To Fly“ erinnert miche in wenig an die BEASTY BOYS, „Waste Away With Me“ sehr hart, flott und modern. „Reflections“ geht wieder beser runter, wie ein sehr guter Whiskey, „Secrets“ entwickelt sich zum Highlight. „Landslide“ hier wird Melancholie großgeschrieben und mit Melodie in Szene gesetzt, „Fear Of Letting Go“ macht in den Strophen auf Softi und im Refrain auf Halbstark, „Apocalypse“ moderne Riffattacken bis der Arzt kommt.

Balle

GUN – Hombres

Trackliste:

01. All Fired Up
02. Boys Don’t Cry
03. Take Me Back Home
04. Fake Life
05. Falling
06. You Are What I Need
07. Never Enough
08. Don’t Hide Your Fears Tonight
09. Lucky Guy
10. A Shift In Time
11. Coming back To You (Deluxe Edition Bonus Track)
12. Wrong To Be Right (Deluxe Edition Bonus Track)
13. Pride (Deluxe Edition Bonus Track)

Spielzeit: 47:08 min – Genre: Hard Rock – Label: Cooking Vinyl – VÖ: 12.04.2024 – Page: www.facebook.com/gunOfficialUK

 

Im April kehrten die britischen Rocker von GUN mit ihrem neunten Studioalbum zurück. Wenn es um GUM geht muss ich an deren ersten drei Alben „Taking On The World (1989)“, „Gullus (1992)“ und dem Überalbum „Swagger (1994)“ denken. GUN tauchten im Jahr 1994 auf meinem Radar auf, lief damals deren Smash Hit und CAMEO Cover „Word Up“ in ihrer charmanten Art auf Dauerrotation bei MTV, Radio und Discos, also besorgte ich mir damals das Album „Swagger“ und war gleich mal sehr erstaunt. Bot dieses dritte Album nicht nur „Word Up“ sondern fast jeder Song war ein Brecher und Hit, am meisten stechen auch Heute noch „Finde My Way“, „Don’t Say It’s Over“, „The Only One“ und der Hammersong „Seems Like I’m Losing You“ heraus. Erst Jahre später legte ich mir die beiden ersten Alben zu, die zwar auch Top waren aber nicht an das Dritte ran schnuppern konnten. Leider verlor ich die Band im Laufe der Jahre aus den Augen, erst als GUN bei uns in der Redaktionsliste auftauchten trug ich mich dafür ein um zu sehen was GUN im Jahr 2024 35 Jahre nach dem Debüt noch in Petto haben.

GUN im Jahr 2024 besteht aus Dante Gizzi am Mikrofon, Jools Gizzi und Tommy Gentry an den Gitarren, Andy Carr am Bass und Paul McManus am Schlagzeug. Man merkt das GUN schon eine gefühlte Ewigkeit im Musikzirkus unterwegs sind, die Songs wirken wie aus einem Guss und können überzeugen.

Gleich beim Opene „All Fired Up“ stellt sich eine Vertrautheit ein, kommt mir doch ungemein seit 30 Jahren bekannt vor und begleitet mich seit 1994 von Zeit zu Zeit wenn mal ein Song von GUN per Zufallswidergabe im Autoradio, der HIFI Anlage oder einfach eine CD auflegt, aus den Boxen bläst. Und dieser Opener macht eins deutlich klar, man hat es mit der britischen Institution zu tun, die es mühelos schafft coole Songs zu produzieren. Als ersten macht sich die Produktion bemerkbar, diese klingt in den Höhen künstlich, die Mitten und der Bass gehen voll in Ordnung. Auf „Hombres“ kommen trotzdem die Tugenden von GUN voll zum Tragen, die Boys von der großen Nordsee Insel haben es noch drauf und sind verdammt hungrig darauf zu rocken und dem Hörer etwas zu bieten.

Sollte jemand GUN nicht kennen, unbedingt mit dem dritten Album „Swagger“ anfangen und dann mit Album #1, #2 und wer will die zwischen dem dritten bis zum neunten, ich habe die anderen übersprungen was ich unbedingt nachholen muss. Denn was GUN auf „Hombres“ bringen ist nicht von schlechten Eltern, nicht das Level wie „Swagger“ aber sehr nahe dran. Die Produktion trägt zum positiven Eindruck bei, die Höhen hören sich zwar nicht sauber an, die Mitten und der Bass drücken dafür um so mehr. Und so meint man das „Hombres“ der direkte Nachfolger von „Swagger“ sein könnte.

Sind GUN im Jahr 2024 schlechter, ich würde nein sagen, die Band hat sich irgendwie weiterentwickelt. Die Jungs gehen nicht mehr mit einem jugendlichen Leichtsinn und Unbeschwertheit wie zu Anfang ihrer Karriere zu Werke, es hört sich alles mehr durchdacht, mit mehr Köpfchen und nicht nach der wilden Brechstange an. Schlecht waren GUN so wie es den Anschein hat nie, zumindest hinterlässt „Hombres“ diesen und dabei einen verdammt guten Eindruck. Die drei Bonüsse der Deluxe Edition haben es in sich.

„All Fired Up“ geht voll in die na ihr wisst schon was ich meine, bei „Boys Don’t Cry“ kommen sehr hohe Backing Vocals zum Einsatz die einen guten Kontrast bringen. „Take Me Back Home“ hier packen die Jungs die Rock N Roll Keule aus dem Sack, die Chöre erinnern an STATUS QUO, „Fake Life“ ein Rocker der sich gewaschen hat, erinnert mich an die ollen 70er Jahre. „Falling“ ein cooles Highlight, geht es besser, mmh fast nicht, „You Are What I Need“ erinnert wiederum an den Classic Rock der 1970er. „Never Enough“ ein Rocker wie er nur von GUN stammen kann, kommt mit viel Drama, „Don’t Hide Your Fears Tonight“ macht Spaß das Ding. „Lucky Guy“ hier muss ich irgendwie an IGGY POP denken, „A Shift In Time“ GUN fast auf einen Balladen Trip, cooler Song. „Coming back To You“ Rock N Roll wie er sein sollte, „Wrong To Be Right“ und wieder das Gefühl der 1970er Glamzeiten, „Pride“ ein typischer GUN Song der eingängig wie Sau ist.

Balle

THE TREATMENT – Wake Up The Neighbourhood

Trackliste:

01. Let’s Wake Up This Town
02. Back To The 1970’s
03. When Thunder And Lightning Strikes
04. This Fire Still Burns
05. Man On The Highwire
06. I Can’t Wait No Longer
07. Don’t Make No Difference
08. Fire Me Up
09. Free Yourself
10. Kick You Around
11. I‘ve Got My Mind Made Up

Spielzeit: 39:49 min – Genre: Hard Rock – Label: Frontiers Music srl – VÖ: 10.05.2024 – Page: www.facebook.com/TheTreatmentOfficial/

 

Die britischen Hard Rocker THE TREATMENT sind mit ihrem sechsten Album zurück. „Wake Up The Neighbourhood“ ist das zweite Album in der jetzigen Besetzung die aus Tom Rampton am Mikrofon, Tagore Grey und Tao Grey an den Gitarren, Andy Milburn am Bass und Dhani Mansworth an den Drumsticks besteht.

Hat sich was bei THE TREATMENT geändert? Nein nicht wirklich, den THE TREATMENT sind ein Band die für groovigen Hard Rock steht, mit mehr oder weniger Blues und Drama in er Umsetzung. Konnten die Vorgänger überzeugen, ja das konnten sie. Also ist es kein Wunder das Album #6 auch kein Druchfall sondern ein sehr gut hörbares Teil ist.

Die Band macht einfach nur das was sie am besten kann, mit viel Druck und Können ins Studio gehen und ein Album eintüten das es faustdick hinter den nicht mehr grünen Ohren hat. Ab den ersten Takten ist man wach und man ist gespannt was als nächstes auf einen zurollt oder was für ein Truck einen voll über den Haufen fährt. Denn genau so ist die Musik von THE TREATMENT, ein Truck rollt unaufhaltsam auf einen zu und man kann nur gebannt zusehen wie der Truck immer näher kommt und einen dann überrollt ohne das man sich dagegen zur Wehr setzen kann. Langeweile gibt es hier nicht, man kann das Haar in der Suppe suchen, tut sich dabei aber genauso schwer wie die Nadel im Heuhaufen finden zu können. THE TREATMENT stehen seit dem Debüt für Rockmucke Made in Britain und genauso verhält es sich auf „Wake Up The Neighbourhood“, hier kommt bester Hard Rock mit viel Drive aus dem Player und macht alles platt was im Weg steht.

Man greift blind in einen Stapel CDs von THE TREATMENT, nimmt sich ohne hinsehen ein Album und legt es in den Player, matcht einfach. „Wake Up The Neighbourhood“ reiht sich nahtlos in die Vita der Band ein, es ist nicht schlechter oder besser als die Vorgänger, sondern Band typisch ein Treffer ins schwarze. Mir kommt die Spielart seltsam vertraut vor, ich kann aber nicht auf Anhieb sagen an wenn mich das Album erinnert. Normal fällt mir zu 95% auf Anhieb ein an wenn mich was erinnert, ich weiß auch nicht warum aber mir fällt nur THE HELLACOPTERS ein, am besten höre ich auf mir Gendanken darüber zu machen warum mir das Album so vertraut ist sondern drehe den Lautstärkeregler Richtung rechter Anschlag, Augen zu und genießen.

„Let’s Wake Up This Town“ wenn man nicht wach ist, spätestens ab den ersten Noten ist man hellwach, „ Back To The 1970’s “ ein cooler Blues Rocker. „When Thunder And Lightning Strikes“ kommt mit vielen Ooohooos und wird dadurch fast zum Superhit, „This Fire Still Burns“ der Song geht mit über 250 Sachen voll durch die Decke. „Man On The Highwire“ der Meilenfresser kommt näher und näher, „I Can’t Wait No Longer“ hier hat der Hörer das erste mal die Möglichkeit Luft zu holen. „Don’t Make No Difference“ cool, cooler am coolsten, „Fire Me Up“ der Song für die nächste Grillfeier. „Free Yourself“ ein Blues Rotzer nach meinem Geschmack, „Kick You Around“ wäre auch für die Party oder das Radio, “I‘ve Got My Mind Made Up” zum Abschluss wird nochmal der Nachbrenner gezünet.

Balle

MAGNUM – Here Comes The Rain

Trackliste:

01. Run Into The Shadows
02. Here Comes The Rain
03. Some Kind Of Treachery
04. After The Silence
05. Blue Tango
06. The Day He Lied
07. The Seventh Darkness
08. Broken City
09. I Wanna Live
10. Borderline

 

Spielzeit: 50:21 min – Genre: Melodic Rock – Label: Steamhammer/SPV – VÖ: 12.01.2024 – Page: www.facebook.com/magnumbandpage/

 

Das neue Album von MAGNUM wird im Promoflyer mit den folgenden Worten angekündigt: „Es gibt nur einige wenige große Bands auf unserem Planeten, die man innerhalb weniger Sekunden unfehlbar identifizieren kann. Das einzigartige Melodieverständnis, die geschmackvolle Instrumentierung, die richtige Balance aus Tiefe und Eingängigkeit, und dann natürlich diese charismatische Stimme: Magnum sind Magnum!“

Also mal sehen ob es ein frühes Highlight geben wird. Ich hatte das Vergnügen MAGNUMs letztes Album „The Monster Roars“ vor so ziemlich fast genau einem Jahr fast mit Höchstnote bewerten zu dürfen, deshalb bin ich ungemein gespannt was die reifen Herren von der Kanalinsel Anno 2024 bieten werden. Umswitchen von STEELHEARTs letztem Studioalbum „Through Worlds Of Stardust“ auf die Pomp Melodic Rocker ist schon ein krasser Cut aber wer weiß vielleicht harmoniert es ja bestens.

Das MAGNUM Line Up setzt sich unverändert aus der Stimme Bob Catley, Gitarrist Tony Clarkin, Keyboarder Rick Benton, Bassist Dennis Ward und Schlagzeuger Lee Morris zusammen.

Gleich der Opener „Run Into The Shadows” macht klar hier gehen die Melodiefabrikanten von MAGNUM in die Vollen und verpassen einem gleich mal einen Schwinger der einen vor Ehrfurcht fast erstarren lässt. Gnadenlos, ohne Umwege oder Spielereien geht das Dingens voll ins Ohr und nistet sich mit seiner Melodieführung in den grauen Zellen ein. Man hört unmissverständlich das es sich um MAGNUM und zwar nur um MAGNUM handelt, ohne Wenn und Aber, der Blick aufs Cover und der Opener machen klar hier kommt was Großes auf einen zugerollt.

Und wie soll es auch anders sein, seit den 1980ern sorgen MAGNUM für Hits on Mass, anbetungswürdige Melodiebögen, eine geile Stimme die alle Geschichten perfekt in Szene setzt, mit samt genialer Partnerschaft der Instrumentenfraktion. Schon allein der Umstand das MAGNUM in keiner Weise müde werden sehr Gute Songs zu schreiben. Nach dem Ende der Bandgeschichte dem Album „Rock Art“ was auch einige starke Songs enthält aber irgendwie nicht nach MAGNUM klang kam das Comeback mit „Breath Of Life“ 2002 mit der Rückbesinnung auf die eigenen Stärken und was die Band ausmachte. Starke Songs mit einer ebensolchen Band die ein Highlight nach dem Anderen setzen kann und selbst im reiferen Alter nicht müde wird, dabei keinerlei Abnutzungserscheinung vorweist oder versucht sich selbst zu kopieren. MAGNUMs Stil ist unverwechselbar, einzigartig und im Rockbiz nur einmal vorhanden. Die Band schafft dabei mühelos göttliche Melodien mit großem Kino zu verbinden und so vor dem geistigen Auge eine klangliche Bühne aufzubauen die beispiellos ist und wenn sich die Mannen mal in den wohlverdienten Ruhestand begeben eine Lücke hinterlassen werden die nicht aufzufüllen sein wird. Denn dafür ist MAGNUM zu groß um in irgendeiner Art oder Form durch einen Nachfolger oder Nachahmer ersetzt zu werden. Die Band hat auch keinerlei Angst davor Saxophon oder Trompeten im Sound mit einzubinden, was ausgesprochen gut harmoniert.

Wer MAGNUM will, haben muss, erwartet und sonst nichts der wird mit dem Album „Here Comes The Rain“ genauso wie bei „The Monster Roars“ und den unzähligen Top Vorgängeralben bedient. MAGNUM sind eine Ausnahme, werden es auch immer bleiben und werden als Legende in die Rockgeschichte eingehen und im gleichen Atemzug mit Namen wie DEEP PURPLE, BLACK SABBATH, DIO, etc. genannt werden.

MAGNUM können es besser als sehr viele andere, einige wenige sind im Stande auf demselben Niveau wie MAGNUM zu agieren, die Mehrzahl hinkt klar um viele Nasenlängen hinterher. MAGNUM können es besser als STEELHEART und beeindrucken mich aufs Neue mit fantastischer und melodischer Melodic Rock Mucke. Und ja die einleitenden Worte kann ich nur mit Höchstbewertung bestätigen!

„Run Into The Shadows” ein Opener nach meinem Geschmack, Melodie und die MAGNUMsche Maschinerie seit den 80er Jahren eine Erfolgsgeschichte, “Here Comes The Rain” Band typisch pompös und angeproggt. “Some Kind Of Treachery” eine für MAGNUM bekannte und typische Powerballade mit deren Charme geboten, “After The Silence” rockt locker, flockig und in bester „On A Storytellers Night“ „Vigilante“ und ab den 2000ern mit viel Melodie und Drama drauf los. “Blue Tango” gibt sich als ausgewachsener Rocker mit viel Tiefgang, “The Day He Lied” eine Hitgranate mit flehendem zum niederknienden Bob im Refrain, sehr viel Gefühl und Melodie ganz starkes Rock Kino. “The Seventh Darkness” ein für MAGNUM typischer Rocker mit Tempowechseln und Bläsereinsatz, “Broken City” die Ballade lebt und profitiert von Bobs Stimme und wäre so in der Art bei jeder anderen Band fehl am Platz. “I Wanna Live” geht die Sache wieder flotter und rockiger an, “Borderline“ eine Mischung aus „The Spirit“, „How Far Jerusalem“, „Wild Swan“ und „Don’t Wake The Lion“ ohne die Songs zu kopieren.

Balle

FOGHAT – Sonic Mojo

Trackliste:

01. She’s A Little Bit Of Everything
02. I Don’t Appreciate You
03. Mean Woman Blues
04. Drivin‘ On
05. Let Me Love You Baby
06. How Many More Years
07. Song For The Life
08. I Wish I’d Been There
09. Time Slips Away
10. Black Days And Blue Nights
11. She’s Dynamite
12. Promised Land

Spielzeit: 43:20 min – Genre: Blues / Classic Rock – Label: Metalville – VÖ: 10.11.2023 – Page: www.facebook.com/Foghat

 

FOGHAT sind nach sieben Jahren Pause mit neuem Studioalbum und Sänger zurück, treiben die Britten schon seit den 1970ern ihr rockendes Unwesen im Musikzirkus der sich schneller verändert als man denken kann. FOGHAT Anno 2023 besteht aus der Stimme und Gitarrist Scott Holt, Bryan Bassett an Gitarre, Rodney O’Quinn am Bass und Gründungsmitglied Roger Earl an der Schießbude.

Ich kenne Foghat nur vom Bandnamen und einigen Songs die ich im Laufe der Jahre mal gehört habe ohne davon zu wissen das diese von FOGHAT stammen. Also bin ich so gut wie jungfräulich was die Band angeht. Auf dem Album befinden sich nicht nur eigene Songs der Band sondern auch einige Verneigung vor Künstlern die vor FOGHAT da waren, und ihre Fußabdrücke hinterlassen haben, wie Willie Dixon, B.B. King, Chuck Berry und manche Anderen die mit Coverversionen geehrt werden. Ich kann aber zu den Coverversionen nicht viel aussagen da mir außer ein paar wenige Titel das Material der genannten Künstler unbekannt ist und sich nicht wirklich viel Infos zum Album finden lassen.

Die Stimme von Scott passt nahezu ideal zur gebotenen Mucke der Band, die Gitarren gehen ein Wechselspiel von mal leichtfüßig oder Zentner schweren Riffs ein, ohne dabei irgendwie besonders aus der Reihe zu tanzen. Der Bass kommt leicht durch und die Drums sind auffällig eingespielt und setzen Akzente. Man merkt in jedem Song das hier Leute am Werk sind die wissen wo der Hase langläuft und wie man ein überzeugendes Rock Album einspielt. Die Produktion kling leicht zurückhaltend als wenn die Handbremse noch ein wenig dabei ist.

Vom Sound her bewegen sich FOGHAT irgendwo zwischen Rock N Roll, Latino, Blues, Southern und Classic Rock. Durch diese Spannbreite kann man FOGHAT auf diesem Album am besten mit den oben erwähnten Verneigungen mit einer gehörigen Portion Blues, JOE BONAMASSA, GARY MOORE, DOC HOLLIDAY, MOLLY HATCHET, SANTANA und ZZ TOP vergleichen. Dieser Raubzug durch die verschiedenen Genres bringt sehr viel Abwechslung ins Spiel. Zwar hat man immer wieder das Gefühl alles irgendwann, irgendwo mal in einer Art und Weise gehört zu haben, es klingt einfach alles vertraut und bekannt ohne dass es wie ein Cover oder Klon wirkt.

Ein gelungenes Comeback von FOGHAT, wenn man der Mucke lauscht würde man nicht darauf kommen das die Band von der großen Nordsee Kanalinsel stammt. Die Verneigungen sind sehr gelungen ausgefallen genau wie das eigene Material, hier gibt es nichts negatives zu berichten.

„She’s A Little Bit Of Everything“ ein flotter Blues Rocker der Spaß macht, „I Don’t Appreciate You“ ein Gute Laune Rocker und Futter fürs Radio mit einem Tupfer Rock N Roll. „Mean Woman Blues“ hier grüßt ein gewisser Tito Santana mit beiden Händen Blues und Latino Rock, „Drivin‘ On“ hier muss ich an „La Grange“ von ZZ Top denken. „Let Me Love You Baby“ Rock N Blues Roll kann überzeugen, „How Many More Years“ ein schwermütiger Blues Rocker. „Song For The Life“ cooler geht es kaum, „I Wish I’d Been There“ hier funkt der Südstaaten Rock voll rein. „Time Slips Away“ eine Mixtur aus Southern und Blues Rocker, „Black Days And Blue Nights“ hört sich nach Bajou Rock aus den Sümpfen Louisianas an. „She’s Dynamite“ würde sich gut im Radio machen, „Promised Land“ cooler Southern Roll mit aberwitzigen Gitarren Riffs.

Balle

ROBIN TROWER – Joyful Sky

Trackliste:

01. Burn
02. I’ll Be Moving On
03. The Distance
04. Peace Of Mind
05. Change It
06. Joyful Sky
07. Need For You
08. The Circle Is Complete
09. Flatter To Deceive
10. I Will Always Be Your Shelter

 

Spielzeit: 39:21 min – Genre: Blues / Classic Rock – Label: Provogue Records – VÖ: 27.10.2023 – Page: www.facebook.com/RobinTrower

 

Der 78-jähre ROBIN TROWER kann eine vielzahl an Alben im laufe seiner 50 bis 60-järigen Laufbahn vorweisen, unter anderem war er auch von 1967 bis 1971 ein Mitglied in der Oldie Truppe PROCOL HARUM. Für den Platz am Mikrofon konnte TROWER die New Yorkerin Sari Schorr gewinnen die mit ihrer rauchigen Soul Stimme die Titel von TROWER stimmlich groß in Szene setzt.

Die Produktion klingt warm und auf Retro getrimmt, diese Produktion passt ideal zum Blues und Classic Rock der auf dem Album zum Einsatz kommt. Allerdings wird auch mal RNB und Soul mit in den Sound gemischt dass für mich wie ein Fremdkörper wirkt, da ich kein Freund dieser Spielweise der Musik bin, die Songs die ohne RNB und Soul auskommen gehen für mich in Ordnung und bewegen sich im guten Mittelfeld bis in die oberen Regionen die leider selten angerissen werden. Die Gitarren von Robin sind über jeden Zweifel erhaben, Robin weiß genau was er an den sechs Saitigen macht und spielt diese mit sehr viel Gefühl und Songdienlich.

Die Gitarren kommen entweder wie im Bluestypischen tiefer gestimmt, oder fast schon Psychedelisch wie bei „Peace Of Mind“ dass auch das absolute Highlight darstellt, besser kann man bluesigen Classic Rock nicht machen. Dieses Album kann mit den Blues Scheiben von GARY MOORE, softere und gemäßigte BLUES PILLS und den späten 1960er bis in die frühen 1970er Oldie Classic Rock Bands verglichen werden.

Im Großen und Ganzen ein nettes Album mit Höhepunkten aber auch genauso viel Tiefpunkten und Schattenseiten. Wer sich angesprochen fühlt probiert „Joyful Sky“ einfach mal aus vielleicht entsteht eine Liebesbeziehung zwischen Hörer und Album. Der Song „Peace Of Mind“ reißt für mich einiges raus und entschädigt mich für zwei doch arg zu RN Funky Songs die mir persönlich zu Lahm sind.

„Burn“ ein schwermütiger Blueser wie er auch von GARY MOORE gespielt wurde, „I’ll Be Moving On“ ist flotter gehalten als der Vorgänger. „The Distance“ und noch eine Schippe mehr hier bewegt sich das Material in der Oberliga, „Peace Of Mind“ geht stark in die Psychedelic Classic Rock Ecke aber gehört zu den Highlights, hier lässt Robin die Lissl ganz schön heulen. „Change It“ Blues mit RNB und Soul gemischt und entspricht nicht Rock Geschmack, „Joyful Sky“ geht wieder besser in den reinen Blues Rock und entschädigt für den Vorgänger. „Need For You“ erinnert mich irgendwie an eine langsamere Version von „Nutbush City Limits“, „The Circle Is Complete“ hier wird wieder auf die Pauke gedroschen. „Flatter To Deceive“ Blues in Reinkultur, „I Will Always Be Your Shelter“ PROCOL HARUM lassen Grüßen.

Balle

VEGA – Battlelines

Trackliste:

01. Heros And Zeros
02. Killers
03. Battlelines
04. Love To Hate You
05. Don’t Let Them See You Bleed
06. Embrace The Grey
07. 33’S And 45’S
08. Into The Fire
09. Run With Me
10. Not Enough
11. God Save The King
12. Gotta Be You

Spielzeit: 49:33 min – Genre: Melodic Hard Rock – Label: Frontiers Music s.r.l. – VÖ: 08.09.2023 – Page: www.facebook.com/OFFICIALVEGA

 

Fast genau zwei Jahre nach dem letzten Album „Anarchy And Unity“ erscheint nun das achte Album mit dem Titel „Battlelines“ der UK Rocker. Wenn es einige der wenigen Konstanten gibt dann gehören VEGA mit Sicherheit dazu den wo VEGA drauf steht steckt auch zu 100% Vega drin.

Es ist die Nacht von Sonntag 03.09.2023 auf den heutigen Montag den 04.09.2023, 00:30 Uhr und ich habe gerade das neue Album von VEGA auf dem Kopfhörer und muss gestehen ab den ersten Takten stellt sich ein sehr vertrautes Gefühl ein, dieses Gefühl der Vertrautheit kommt durch die Mucke von VEGA die einfach nur gute Laune verbreitet. Denn Mittelmaß oder Schlecht sucht man im Zusammenhang mit VEGA vergeblich, die Jungs wissen wie man starke Songs kredenzt.

VEGA hauen mal wieder einen brachial Brecher raus, das Album beinhaltet alles was VEGA in der Vergangenheit schon ausgezeichnet hat. Coole Mucke mit viel Drive kommt aus den Boxen geblasen, Melodien soweit die Ohren reichen, mit einem Szenario das ein Paradebeispiel für ein Melodic Rock Album der oberen Liga darstellt.

Zuckersüße Melodien vereinen sich mit Melodic Rock der Spietzenklasse wie nicht anders zu erwarten war. VEGA stehen für Kontinuität, Top Hits, Melodien und starke Songs die keinesfalls von der Stange kommen. Wer VEGA nicht kennt sollte sich vor dem Genuss von „Battlelines“ die ebenfalls schon in der Oberliga befindlichen Vorgänger anhören und sich von der Qualität der Britten überzeugen lassen. Denn wer Zweifel hat das es sich bei VEGA um eine Top Band handelt ist sowas von Schief gewickelt, die Jungs bringen es bei jedem Song voll auf den Punkt und zeigen das ein Top Album kein Zufallsprodukt sein muss sondern das dies acht Mal in Folge der Fall sein kann.

Die Band haut einen Melodic Rock Hit nach dem Anderen raus und schüttelt diese scheinbar mit spielerischer Leichtigkeit aus jedem vorhandenen Ärmel. So leicht wie es sich Anhört ist es aber auf keinen Fall, denn es könnte sich schnell Langeweile einschleichen und so nur Durchschnittsware oder gar schlechtes Material produziert werden, das ist bei VEGA zu keiner Zeit der Fall.

Diesmal zur Besetzung gehören Nick Workman am Mikro, Marcus Thurston und Billy Taylor an den Gitarren, Mart Trail am Bass und Pete Newdeck bedient die Drumsticks. Nick ist nach wie vor über jeden Zweifel erhaben und setzt sein markantes Organ gekonnt ein ohne dabei zu schwächeln. Die Gitarren machen an der Front Druck ohne Ende. Der Bass geht voll auf die Birne und Pete haut sowas von intensiv in die Felle, besser kann man die Songs nicht umsetzen.

VEGA zu vergleichen ist wie eine Nadel im Heuhaufen zu finden, VEGA sind nur und eben nur VEGA und damit unvergleichlich, sei es bei den Songs, den Vocals, der Umsetzung hier ist zu 100% VEGA enthalten und sonst nichts. Acht verdammt starke Alben in Folge das ist eine Hausnummer die erst einem geschafft werden will, bei der Band scheint es so leicht als ob dies ein Kinderspiel ist. Einmal mehr können VEGA voll punkten und räumen voll ab. Sorry Jungs ich kann nicht anders als Full House als Bewertung zu ziehen.

Mit „Heros And Zeros“ legen die UK Boys mal eben ein Highlight des Melodic Rock vor, „Killers“ legt voll einen nach. „Battlelines“ geht ein wenig vom Gas genauso sollte Abwechslung aussehen, „Love To Hate You“ tritt wieder mehr aufs Gas und überzeugt auch ohne Zweifel. „Don’t Let Them See You Bleed“ hätte nicht besser sein können, „Embrace The Grey“ kommt mit obercoolem Basslauf. „33’S And 45’S“ der nächst Ohrwurm ein Melodic Rocker wie er sein muss, „Into The Fire“ gefühlvoll irgendwo zwischen Ballade und Rocker. „Run With Me“ geht wieder voll ab wie Nachbars Lumpi, „Not Enough“ zeigt sich wieder in einem Softeren Bild, hier besteht Hit Gefahr der Refrain haut rein wie ein Nuklear Sprengkopf. „God Save The King“ flott, hart, intensiv und bei all dem Cool wie Sau, „Gotta Be You“ ein Parade Rocker zum Abschluss.

Balle