AFTER THE FIRE – 80-F (RG-Zeitmaschine)

Trackliste:

01. 1980-F
02. Love Will Always Make You Cry
03. Can You Face It
04. Who’s Gonna Love You (When You Old And Fat And Ugly)
05. Starflight
06. Wild West Show
07. Billy, Billy
08. It’s High Fashion
09. Why Can’t We Be Friends
10. Joanne

 

Spielzeit: 35:48 min – Genre: Rock – Label: Epic – VÖ: 1980 – Page: www.afterthefire.co.uk/

Heute geht es sehr weit in der Zeit zurück, ins Jahr 1980 als die britische Band AFTER THE FIRE ihr drittes Album mit dem Titel „80-F“ veröffentlichte. Die Älteren können sich bestimmt noch an die ZDF Fernsehsendung „Na Sowas“ erinnern, in der Thomas Gottschalk seine TV Anfänge machte. Die Sendung lief von 1982 bis 1987 und wurde von Günther Jauch übernommen, und genau die Titelmusik dieser Sendung stammte von dem erwähnten Album von AFTER THE FIRE. Ich kaufte mir das Album irgendwann mal so um 1984 oder 1985 rum, und ich muss jeden enttäuschen der CDs sammelt, dieses Album gibt es nur auf Vinyl und genau so klingt es auch. Nicht schlecht sondern es versprüht den Charme von Röhrenverstärkern und ohne digitale Spielerein. Gegründet wurde AFTER THE FIRE um 1971 rum, das Debütalbum erschien 1978, ich kann über die anderen Alben nichts berichten da ich nur „80-F“ besitze und sonst nur die englische Version des FALCO Hits „Der Kommissar“ den die Band 1982 veröffentlichte kenne.

Damals gehörten Andy Piercy am Mikrofon und Bass, John Russel an Gitarre, Memory Banks an Keyboard und Pete King an den Drums zur Besetzung von AFTER THE FIRE. Andy Piercy besitzt ein sehr markante Stimme die sich in der mittleren Tonlage befindet, sehr melodisch ist und gut zum Sound auf „80-F“ passt. Die Backing Vocals werden gerne mal mehrstimmig und effektiv eingesetzt. Die Gitarre hat genügend Schmackes um sich deutlich vom Pop abzuheben und dadurch eindeutig im Rock befindet obwohl das Keyboard recht poppige Töne spukt und auch gerne mal so wie die 80er kommt, nämlich quitschebunt oder spacig. Allerdings sorgen dann Gitarre und Bass dafür das sich der Sound im Rock befindet und mit dem Keyboard eine Einheit bildet um die Stimme ins rechte Licht zu rücken. Die Drums könnten nicht auffälliger ausgeführt sein, was Pete King damals mit den Sticks zauberte ist schon aller Ehren wert.

Der Stil von AFTER THE FIRE ist auf dem Album irgendwie einzigartig, ich habe auf jeden Fall bis jetzt nichts ähnliches gehört. Der Rock wilder durch das Keyboard im Pop und auch wieder nicht wenn man die Gitarre und den Bass hört. Ich würde behaupten das etwa 70% Anteil an Rock und 30% Pop im Sound stecken. Der beste Vergleich haut mit dem ROGER DALTREY Album „Can’t Wait To See The Movie“ hin oder wenn bei den 80er Songs von RUSS BALLARD das Keyboard die Führung übernimmt. So verrückt wie sich diese Vergleiche lesen, so geil kommt der Sound in Wirklichkeit rüber. Wer die 80er nicht miterlebt hat kann sich schlecht vorstellen was dieses Jahrzehnt ausmachte, vielleicht ein klein wenig wenn man die Mucke genauer betrachtet. Denn da steckte sehr viel Herzblut, Schweiß und Liebe drin, was heute auch noch der Fall zu sein scheint aber die 80er waren in Sachen Musik einzigartig und AFTER THE FIRE leiteten mit „80-F“ genau dieses Jahrzehnt mit einem riesigen Knall ein. Schon allein der analoge Sound spricht für sich selber, die Wärme die von Röhrenverstärkern im Klangbild ausgeht ist einzigartig, wenn dann noch die Melodie und ausgefeilte Songs dazu kommen ist das ganze ein Volltreffer wie im Fall AFTER THE FIRE. Tanzbar waren und sind immer noch der Großteil der Songs auf „80-F“ und außerdem äußerst attraktiv und hörbar. Das knacksen meines alten Vinyls weckt Erinnerungen an dieses Jahrzehnt das so viel zu bieten hatte.

„1980-F“ ein cooles Instrumental und die Titelmelodie von Na Sowas, „Love Will Always Make You Cry“ ein Retro Rocker den nur die 80er hervor bringen konnten „Can You Face It“ flott und mit viel Charme, „Who’s Gonna Love You (When You Old And Fat And Ugly)“ cooler Text trifft auf Tempowechsel und AFTER THE FIRE in voller Pracht. „Starflight“ ein flotter Rocker mit endgeilem Keyboard und Backing Vocals, „Wild West Show“ ein sehr starker Rocker mit geilem Riffing. „Billy, Billy“ ein Melodic Monster und Hit, „It’s High Fashion“ hier traf britische Lebensfreude auf vier junge Typen die daraus einen Song formten. „Why Can’t We Be Friends“ die Gitarre schielt hier ein wenig in Richtung USA und Rock N Roll, „Joanne“ zum Abschluss eine dramatische Ballade.

Balle

JOANNE SHAW TAYLOR – Black & Gold

Trackliste:

01. Hold Of My Heart
02. All The Things I Said
03. Black & Gold
04. Who’s Gonna Love Me Now
05. I Gotta Stop Letting You Let Me Down
06. Summer Love
07. Grayer Shade Of Blue
08. Hell Of A Good Time
09. Look What I’ve Become
10. What Are You Gonna Do Now
11. Love Lives Here

Spielzeit: 48:19 min – Genre: Blues Rock – Label: Journeyman Records – VÖ: 06.06.2025 – Page: www.facebook.com/joanneshawtaylor/

 

Nach dem düster, schaurigen und doch attraktiven Gothic / Doom Metal Debütalbum von SKRYLLS kommen diese Nacht zwei Alben dran die sich dem Blues Rock verschrieben haben. Das erste Album für heute Nacht stammt von JOANNE SHAW TAYLOR, eine Künstlerin die sich seit ihrem Debütalbum „White Sugar“ von 2009 einen Namen in der Musikindustrie machen konnte geht mit ihrem zehnten Album „Black & Gold“ an den Start. Ich hatte bis jetzt noch keine Berührungspunkte mit der Britin, wieso kann ich nicht wirklich beantworten, ich kann zwar seit etwa 25 – 30 Jahren etwas mit Blues Rock anfangen, wird aber von mir genau wie Deutsch Rock etwas Stiefmütterlich behandelt. Dieser Umstand ist von mir nicht beabsichtigt aber auch den Veröffentlichungen geschuldet die sich stilistisch meist im AOR / Melodic / Hard Rock und sämtlichen Varianten des Metals befinden und die beiden erst erwähnten Genres eher eine Nebenrolle in der Redaktionsliste spielen. Was sehr schade ist da es gerade auch auf dieser Spielwiese sehr gute Künstler und Alben gibt die dadurch leider in den unverdienten Hintergrund rücken. Also kommen in dieser Nacht zwei Alben in meinen Player die sich im Blues Rock befinden und deshalb auf meinem Radar aufgetaucht sind. Dieses Album von JOANNE SHAW TAYLOR sowie das von MARC AMACHER haben schon ohne das ich auch nur einen Takt oder eine Note gehört habe einen Bonuspunkt verdient, wenn diese Eigenschaft auf einem Album fehlt egal ob es befreundete Musiker von mir sind oder ich Fan vom Schaffen eines Künstlers bin ziehe ich Punkte ab wenn ein Album unter der magischen Grenze von 40 Minuten dauert. JOANNA befindet sich näher an den 50 Minuten als bei 40, und das ist eine Hausnummer bei elf Songs eine Laufzeit von 48 Minuten. So nun genug ausgekotzt, jetzt geht es los mit dem Album „Black & Gold“!

JOANNE besitzt eine Stimme die einen hohen Wiedererkennungsfaktor besitzt und fühlt sich im Blues Rock sehr wohl. Das Gitarrenspiel ist für Blues Rock ausgelegt und kommt teils mit dreckigen Licks daher. Wenn es nicht dreckig zugeht bewegen sich die Gitarren irgendwo zwischen Blues-, Country-, Indie- und Pop-Rock, dieser Mix macht sich sehr gut mit JOANNEs Stimme. Der Bass bekommt nicht die breite Bühne wie die Gitarren die mit der Stimme im Vordergrund stehen. Die Drums machen dezent Druck ohne sich dabei aufzudrängen. Es wird auch schon mal Violine oder Geige, Pianoklänge und dezente Tasteninstrumente verwendet die nicht als Fremdkörper sondern wie als perfekte zu Stimmung passenden Symbiose wirken. Die Produktion ist auf einem Top Niveau wirkt allerdings sehr modern, ein leichter Retroanstrich hätte sich bestimmt auch sehr gut mit dem Stilmix von JOANNE vertagen.

Der Musikstil auf „Black & Gold“ hat weder Hektik noch Stress zu bieten, es wird relaxt drauf los gerockt. Das auf einem sehr hohen Level und ist sehr weit entfernt von dem was ich sonst so reviewe. Zur Abwechslung mal was positiv anderes und entspannendes das alles um einen herum entschleunigt und die Sorgen die einen plagen für eine dreiviertel Stunde in den Hintergrund schieben. JOANNE verbreiten mit „Black & Gold“ Good Mood Vibes die zum positiven Denken anregen und an eine Zeit erinnert als die Zukunft noch nicht von einer Greta mit der letzten Generation terrorisiert wurde, gigantische Preissprünge nach oben, ein Discobesuch noch keinen Monatslohn ausmachte, medialen Overkill, Klimawandel (für mich das (Kunst)Unwort das nie hätte kreiert werden dürfen) – die Erde machte in Milliarden von Jahren schon immer Klimaveränderungen von Eiszeiten bis Warm- oder Heißzeiten und umgekehrt durch, Messerstechereien, Verbrenner Verbot und Reiche noch reicher machend geprägt war. In der sich kein Kanzler und sein Linnemann hinstellten und behaupteten die Rentner würden zu wenig arbeiten, gerade diejenigen die ein Arbeitsleben mit über 40 Jahren hinter sich haben, aber ja doch, genau richtig ihr habt ja so was von recht. Als ein Liter Benzin noch nicht die ganze Tanke ausmachte eine Packung Lungentorpedos noch 3 stabile Deutsche Mark und keine 10 Teuronen kostete, als ein BMW 325i noch zu einem vernünftigen Neuwagenkurs zu haben war, man für ein Bier im Wirtshaus noch nicht einen Tag arbeiten musste. Genau an diese gute alte Zeit erinnert mich die Mucke von JOANNE, wenn man die Augen schließt vollzieht man eine Zeitreise in die Vergangenheit die mit sehr vielen positiven Erinnerungen verbunden ist.

JOANNE SHAW TAYLOR befindet sich vom Genre her in einem Umfeld aus Blues Rock, Country Rock und Pop Rock, vergleichen kann man vielleicht mit einer Mischung aus TRACY CHAPMAN und MELISSA ETHERIDGE Vibes mit JOE BONAMASSA Riffs und einer Wilderer Attacke im Pop Rock. Hört sich verstörend wild an, ist aber attraktiver als es sich liest, und schon alleine die positiven Erinnerungen die vor meinem geistigen Auge auftauchen kann man als Genial bezeichnen.

„Hold Of My Heart“ ein cooler Rocker der zwischen Blues und Country Rock wandelt, „All The Things I Said“ hier treffen dezente Blues Töne auf Country Vibes mit Pop Rock Stimmung. „Black & Gold“ erinnert ein wenig an sehr softe THUNDER, „Who’s Gonna Love Me Now“ ein relaxter Song der irgendwo zwischen Ballade und Normalo angesiedelt ist. „I Gotta Stop Letting You Let Me Down“ hier sind sie die dreckigen Licks auf den 6-saitigen ein echter Rotzer, „Summer Love“ ein Happy Feel Good Rocker der gute Laune verbreitet. „Grayer Shade Of Blue“ ein Soft Rocker ala MELISSA ETHERIDGE, „Hell Of A Good Time“ und nochmals dreckige Licks auf der Gitti, die Spaß machen – die hatte ich in den 80ern. „Look What I’ve Become“ hier wird es schwer, schräg und dreckig, „What Are You Gonna Do Now“ flott mit Rock N Roll Vibes, „Love Lives Here“ zum Schluss wird es dramatisch schön.

Balle

RUSS BALLARD – Songs From The Warehouse + The Hits Rewired

Trackliste:

CD 1

01. Resurrection
02. Courageous
03. Journey Man
04. The One Who Breathes Me
05. The Wild
06. Charlatan
07. Soul Music
08. Sleepwalking
09. Last Man Standing
10. Make Believe World
11. The Family Way
12. Fearless
13. The Last Amen

CD 2

01. Since You’ve Been Gone (RUSS BALLARD / RAINBOW uwm.)
02. Winning (RUSS BALLARD / SANTANA)
03. God Gave Rock And Roll To You (ARGENT / KISS)
04. Voices (RUSS BALLARD)
05. New York Groove (HELLO / ACE FREHLEY)
06. You Can Do Magic (AMERICA)
07. Liar (THREE DOG NIGHT / GRAHAM BONNET)
08. I Know There’s Something Going On (FRIDA (ex ABBA))
09. I Surrender (RAINBOW / HEAD EAST)
10. No More The Fool (ELKIE BROOKS)
11. So You Win Again (HOT CHOCOLATE)
12. Free Me (ROGER DALTREY)
13. On The Rebound (RUSS BALLARD / URIAH HEEP)

Spielzeit: 98:58 min – Genre: Rock – Label: Frontiers Music – VÖ: 25.04.2025 – Page: www.facebook.com/RussBallardMusicOfficial

 

Fünf Jahre war es still um RUSS BALLARD, nachdem ich RUSS vor etwa zwei bis zweieinhalb Jahren Live in München gesehen habe und er der Held meiner Jugend ist kehrt er mit neuem Album zurück. Warum er mein Held war und irgendwie noch ist, Songs wie „Since You’re Been Gone“, „Voices“, „The Fire Still Burns“, „Dream On“, „A Woman Like You“, „I Can’t Hear You No More“, „In The Night“, „On The Rebound“ und den Oberburner mit seinem geilen Anfang „Searching“ begleiteten mich ab den frühen 1980ern bis jetzt. Ich höre diese Songs immer noch gerne und wenn ich alleine bin lasse ich meine Endstufe bei diesen Songs gehörig unter Last ausatmen. Aber nicht nur die Songs die er selber veröffentlicht hat können überzeugen, auch die zahlreichen Songs die er für anderen Künstler geschrieben hat und oder er selbst mit seiner Band ARGENT, Solo oder von anderen auf Kunststoff gepresst wurden beweisen das sehr große Talent von RUSS BALLARD. Egal wie man zu ihm steht muss man neidlos anerkennen das er es drauf hat Hits zu liefern. Nur hatte er selber nicht den riesigen Erfolg wie Songs die von anderen veröffentlicht wurden. Trotzdem gehört RUSS zu den besten Rock Musikern die es gibt und in Zukunft geben wird. Wenn RUSS mal die Notenblätter an den Nagel hängen wird hinterlässt er eine gewaltige Lücke die nicht zu füllen ist. Dies nur zum Schaffen von RUSS BALLARD falls ihn bis jetzt jemand noch nicht kennen sollte. Sein Disco Renner „Voices“ kam sogar in den 80ern in der Yuppie Serie Miami Vice zum Einsatz. Und ja ich habe mir RUSS am 01.05.2025 in München nochmals angesehen, denn der Musiker wird dieses Jahr 80 Jahre alt und wer weiß ob es ihm in Zukunft nochmal möglich ist auf Tour zu gehen – ein Konzertbericht folgt nächste Woche.

Wer die Trackliste aufmerksam gelesen hat, hat bestimmt einige bekannte Namen in Klammern auf CD 2 lesen können, für diese Künstler hat er diese Songs geschrieben, oder an diese ausgeliehen, denn manche hat er mit ARGENT oder Solo auch veröffentlicht. Darunter befinden sich große Namen die mit diesen Songs Hits landen konnten, ich weiß ehrlich gesagt nicht ob er selber mal einen Hit hatte, die Qualität hätte die Mehrzahl der Songs auf jeden Fall. In den 80er war RUSS in Bayern ein gerne gesehener Gast im Radio oder besetzte sehr oft den Plattenspieler der Discos.

Wenn man das Gesamtbild des BALLARD Sounds ansieht hat sich ab seinem Comeback im Jahr 2006 mit dem Album „Book Of Love“ der Sound ein wenig modernisiert. Ich sage jetzt nicht verschlechtert, aber da RUSS ein Multitalent an den Instrumenten ist und er sehr viel selber einspielt, und die Drums sich verdächtig nach Computer anhören liegt der Verdacht nahe das er die selbst mit einer Soundmaschine ein gezimmert hat. Dies ist aber auch der einzige Kritikpunkt den ich anführen kann, dass die Drums sich künstlich und nach Blechkasten anhören, sonst hat Balle nichts zu motzen.

Am Mikrofon liefert RUSS immer noch eine tadellose Leistung, an der Gitarre war er schon immer ein unüberwindbare Wand die zu überzeugen wusste. Wer ihn auf dem Album unterstützt hat ist in der Info nicht ersichtlich aber der Bass kommt sehr gut durch, die Keys sind wie bei RUSS gewohnt immer Songdienlich eingesetzt. Das einzige das wie ein Fremdkörper wirkt ist das künstlich klingende Schlagzeug. Die Produktion ist auf einem sehr hohen Niveau und lässt keine Wünsche offen.

Die Bewertung bezieht sich nur auf CD 1, CD 2 bleibt außen vor da es sich um eine Art Best Of handelt, die allerdings auch verdammt gut geraten ist, mit einer Ausnahme wenn die Stimme durch den Verzerrer gejagt wurde.

Die neuen Songs haben immer noch ein hohes Maß an Attraktivität, und die beiden Haupteigenschaften ziehen sich wie ein Roter Faden durch die Diskographie von RUSS und das sind die Stimme mit einem sehr hohen Wiedererkennungsfaktor und das starke Gitarrenspiel von RUSS. Ich habe sieben Alben ab der 1979er Veröffentlichung „Barnet Dogs“ in meiner Tonträgerkollektion und wurde bis jetzt auf keinem von RUSS enttäuscht. Sicher befinden sich mal mehr oder weniger Hits auf den Alben von RUSS aber ist das nicht bei anderen Künstlern genauso das sich mal mehr oder weniger gute Songs auf den Tonträgern befinden. Nur ist ein nicht so guter BALLARD Song immer noch für eine vordere Platzierung in den Top Ten geeignet was man von vielen anderen nicht behaupten kann. Und dieser Umstand zieht sich genauso wie alle anderen Eigenschaften durch die von BALLARD veröffentlichten Tonträger. Egal welchen Song man jetzt nimmt, dass Ding rockt wie Sau und kann überzeugen, ob nun besser oder von der Qualität leicht abfallend, der Song besitzt BALLARDs Trademarks die unüberhörbar sind.

Vergleichen kann man BALLARD mit niemanden sonst, da er einzigartig ist und dies auch ewig bleiben wird. Der Stil ist einfach mehr oder wenig tanzbarer Rock der ins Herz geht und für gute Laune sorgt. Ob es nochmal so einen talentierten Musiker wie RUSS geben wird kann niemand beantworten, zumindest in den letzten 40 Jahren ist mir nichts vergleichbares untergekommen.

Auf der zweiten CD befinden sich Songs aus der Feder von BALLARD, und auf dieser CD hat er seine Songs auch zu seinen gemacht, teils leicht umarrangiert, anders instrumentiert oder die Betonung auf ein andere Tonart oder Instrument gelegt. Dieses Album bietet einen RUSS BALLARD der die Vergangenheit mit seinen Songs geprägt hat wie kaum ein anderer und auf der anderen Seite den neuen und modernen RUSS. Ich kann mit beiden Leben, wie es beim Hörer aussieht muss jeder für sich alleine entscheiden. Keine vernünftigen Tonträgerkollektion kommt ohne BALLARD aus, egal ob alt oder neu. Der Mann weiß einfach was er tut, und kann nebenbei auf ein erfülltes Musikerleben seit den späten 1960ern ohne reue zurückblicken.

„Resurrection“ kommt in der ersten Strophe mit viel Drama um im Refrain regelrecht zu explodieren, „Courageous“ besitzt in den Strophen auch wieder dieses dramatische Feeling das RUSS auszeichnet. „Journey Man“ kommt mit einer verzerrten Gitarre am Anfang die Orient Flair besitzt – hoffentlich ist die Reise von RUSS noch lange nicht zu Ende – der Refrain ist ein typischer BALLARD, besser geht es nicht. „The One Who Breathes Me“ ein düsterer Rocker der mich an sein gleichnamiges Album und den Song „Voices“ erinnert, „The Wild“ ein modernisierter BALLARD mit typischer Old School Gitarre und seinen Trademarks. „Charlatan“ mit Piano und Akustikgitarren sehr dramatisch inszeniert. „Soul Music“ ein Song der sofort hängen bleibt und geht mit seinern Hammond Sound in die Classic Ecke „Sleepwalking“ reiht sich nahtlos in die Klassiker ein. „Last Man Standing“ dieser Song hätte sich mit normalem Schlagzeug auch gut auf „Barnet Dogs“ gemacht „Make Believe World“ ein sehr guter Rocker der vom Riffing her auffällt. „The Family Way“ hier treibt RUSS das Drama auf die Spitze, „Fearless“ es geht wieder in die Vergangenheit von RUSS zurück, „The Last Amen“ hier bekommt das Wort Drama eine neue Bezeichnung die mit RUSS beginnt und auf BALLARD endet.

Balle

THOSE DAMN CROWS – God Shaped Hole

Trackliste:

01. Dancing With The Enemy
02. Glass Heart
03. Fake
04. Dreaming
05. Let’s Go Psycho
06. No Surrender
07. The Night Train
08. Turn It Around
09. Spit & Choke
10. Still

 

Spielzeit: 40:23 min – Genre: Modern Hard Rock – Label: Earache Records / Edel – VÖ: 11.04.2025 – Page: www.facebook.com/thosedamncrows

 

THOSE DAMN CROWS aus dem British Empire sind mit ihrem vierten Studioalbum zurück auf der Spielwiese die sich Hard Rock nennt. Nachdem ich vor etwa zwei Jahren das dritte Album „Inhale / Exhale“ reviewte haben mich die verdammten Krähen so stark beeindruckt das ich mir alle Alben zugelegt habe, bei jedem war eine Steigerung zu hören. Mal sehen ob es da auch zwischen Album #3 und 4 auch wieder zu einer Steigerung kommt, die es nicht braucht waren die Briten auf dem Vorgänger schon verdammt stark aufgestellt aber man weiß ja nie.

Der Opener rast mit Lichtgeschwindigkeit in die Synapsen um sich dort als Dauerschleife einzunisten. Boah fängt das Teil stark an. Zur Band gehören die geile Stimme von Shane Greenhall, beide Gitarristen Ian Thomas, David Winchurch, Bassist Lloyd Wood und Drummer Ronnie Huxford. Das Cover zeigt sich düster farbenfroh und verbreitet eine Stimmung die sich schlecht beschreiben lässt.

Wenn es nach den ersten beiden Songs geht erwartet den Hörer ein Hit-Album, aber wir wissen alle das die Realität düsterer aussieht und THOSE DAMN CROWS nicht wirklich in den deutschen Mainstream-Medien zu finden sein werden. Aber der Umstand ist egal, es kann sich jeder den Tonträger besorgen oder THOSE DAMN CROWS auf den einschlägigen Streaming Plattformen anhören. Und dieser Umstand ist auch gut so, völlig schleierhaft ist allerdings warum diese Art Musik die einfach nur gute Laune verbreitet seit so vielen Jahren aus dem Mainstream verbannt ist. Der Grund ist doch total einfach, genau wie in der Politik nicht die Medien oder Politiker schaffen an sondern die Plattenriesen oder Konzerne und Berater im Hintergrund schaffen an und das ist wie uns die letzten dreißig bis vierzig Jahre gezeigt haben alles andere als ein positiver Zustand. Aber hier geht es nicht um Machtspielchen oder Politik sondern um das vierte Album von THOSE DAMN CROWS die sogar im Sommer für ein paar Shows zu uns kommen.

Und zum Glück hat sich nichts geändert, weder in die eine noch die andere Richtung, auf vom Vorgänger gewohnt hohem Niveau geht es bei den Krähen ab. Shane kann mit seiner geilen Stimme immer noch Akzente setzen und überzeugen. Die beiden Gitarren fahren volles Rohr auf und Watschen den Hörer regelrecht ab. Der Bass kann sich durchsetzen und die Drums sorgen für einen positiven Wirbelsturm.

Die Produktion bläst alles weg was nicht Niet- und Nagelfest ist, wenn ich meine Endstufe ausatmen lasse hüpfen die Standboxen im Takt.

Der Sound kann am besten mit NICKELBACK, 3 DOORS DOWN und VOLBEAT verglichen werden, dies allerdings mit einem gehörigen Anteil THOSE DAMN CROWS und vielleicht seit dem ich das Material von der KRIS BARRAS BAND kenne mit denen. Simpel gesagt grooviger modern angehauchter Hard Rock mit viel Drive und Melodie kommt aus den Lautsprechern und wenn man die Highlights ansieht die sehr hohes Potential für die Tanzflächen und Radio hätten aber dort wenig Abnehmer finden wird. Warum dies, weil anständige Rock Discos in Deutschland Mangelware geworden sind, und im Radio andere anschaffen nicht die Programmdirektoren oder Redakteure. Leider gibt es dieses Ungleichgewicht das weder für die Musik noch die Künstler Positiv ist. Aber zum Glück lassen sich so junge Wilde wie die von mir in dieser Rezi aufgeführten Künstler und auch die Krähen nicht entmutigen und machen verdammt geile Mucke die auf Anklang treffen und seine Fans finden sollte.

Auf einem Level mit dem Vorgänger mit einigen Knallerhits und einem Rest der andere weit in den Schatten stellt und weit hinter sich lässt.

„Dancing With The Enemy“ sprengt jeden Rahmen mit seiner eindringlichen Melodie und auch Refrain, „Glass Heart“ und sie haben es wieder getan, ein Highlight eingezimmert. „Fake“ braucht ein paar Durchgänge bis er sitzt, „Dreaming“ ein gefühlvoller fast schon Softrocker. „Let’s Go Psycho“ ein cooler Rocker der sich Luft macht. „No Surrender“ würde ohne Gitarren einen Pop Top Ten Hit darstellen. „The Night Train“ kommt mit einem Mix aus Orient und Southern Feeling ums Eck, „Turn It Around“ geht mit seinem Orient Charme sofort ins Ohr. „Spit & Choke“ will mit dem Kopf durch die dickste Betonwand, „Still“ eine abschließende Ballade die eine gewisse Anziehung versprüht.

Balle

JETHRO TULL – Curious Ruminant

Trackliste:

01. Puppet And The Puppet Master
02. Curious Ruminant
03. Dunsinane Hill
04. The Tipu House
05. Savannah Of Paddington Green
06. Stygian Hand
07. Over Jerusalem
08. Drink From The Same Well
09. Interim Sleep

 

 

Spielzeit: 50:39 min – Genre: Classic Rock – Label: InsideOut Music – VÖ: 07.03.2025 – Page: www.facebook.com/officialjethrotull

 

Wer kennt nicht die beiden Immergrünen Oldies mit dem Titeln „Aqualung“ und „Lokomotive Breath“ aus dem Jahr 1971. Wer die beiden Titel nicht kennt hat gewaltig etwas verpennt und kennt nicht mal einen der Discotheken Renner der schon seit Jahrzehnten für volle Tanzflächen sorgt und einen Dauerbrenner im Radio darstellt. Die Rede ist von JETHRO TULL aus Großbritannien die schon seit den späten 1960 Jahren im Musikzirkus unterwegs sind und dabei unbeirrt ihren Weg gehen. Die Band die für einen Querflöter der auf einem Bein steht und seit knappen 60 Jahren existiert bekannt ist veröffentlicht im Jahr 2025 ein neues Album. Es gibt Bands die sind einfach nicht klein zu bekommen, auch wenn man denkt die wurden schon lange eingestampft kommt ein neues Album raus. Es gibt nicht viele Bands die so lange existent sind dazu gehören die ROLLING STONES, BLACK SABBATH, NAZARETH, DEEP PURPLE, URIAH HEEP und THE SWEET. Da ich vor kurzem schon ein aktuelles Album von THE SWEET reviewen durfte, was schon fast einem Ritterschlag gleich kommt, das IRON MAIDEN Album „Senjutsu“ eines von NAZARETH durfte ich auch machen kommt jetzt noch eins von JETHRO TULL dazu. Kann man sich als Schreiberling etwas anderes wünschen, ich sag jetzt mal nein. Vier Alben vonBands reviewen die mich seit meiner Kindheit im Radio, Disco und Tonträger durch Dick und Dünn, Freud und Leid begleiten, das sind einfach Highlights egal wie gut oder schlecht ein Album von so alten Hasen ist. Also los geht es mit den Rock Dinos von JETHRO TULL und dem Album „Curious Ruminant“

JETHRO TULL im Jahr 2025 besteht aus Ian Anderson an Mikrofon, Gitarre und Flöte, Jack Clark an Gitarre, John O’Hara an den Tasteninstrumenten, David Goodier am Bass und Scott Hammond am Schlagzeug. Wenn man die Augen schließt und Ian mit seiner magisch eingesetzten Stimme zuhört meint man es mit einem Kumpel von Gandalf zu tun zu haben, so in etwa ist die Wirkung von Ians Gesang. Ian hat in all den Jahren nichts an Faszination verloren die er seit den glorreichen 1970er Jahren hatte, die Wirkung besitzt er auch heute noch. Seit Anfangszeiten gehört die Flöte nach wie vor zum Sound von JETHRO TULL und gegen jeden ach so großen Widerspruch passt dieses Instrument perfekt in das Gesamtbild der Band und wirkt auf keinen Fall als deplatziert oder unpassend. Die Gitarren haben sehr viel Biss und sind perfekt in Szene gesetzt ohne das sie zu hart rüber kommen, sondern eine perfekte Ehe mit Classic Rock eingehen. Wohldosiert und immer passend gesetzte Griffe in die Saiten sorgen für viele Glanzpunkte. Die Tastenfraktion gefällt am besten wenn sie im Hammond Look aufheult und ein wunderbar warmes Gefühl verbreitet. Gelegentlich kommt auch mal das Akkordeon zum Einsatz das Shanty Feeling aufkommen lässt. So erzeugt die Band mit ihren exotisch anmutend eingesetzten Instrumenten sehr viel starke Kontrastpunkte die sich sehr gut vereinen lassen und in keiner Weise in die Quere kommen. Wie sang FALCO einst „Drah die nett um, da Kommissar geht um“, und genau das trifft auf den Bass zu, der wandert zwischen den anderen Darstellern hin und her ohne dabei als stiller Statist zu wirken. Das Schlagzeug setzt für sich gesehen sehr viel Höhepunkte ohne dabei die anderen Protagonisten zu bügeln.

Das Soundgewand wird von Ians Stimme und den Instrumenten in ein perfektes Licht gerückt und strahlt so hell wie in vergangenen Zeiten. Von angesetzten Staub oder Altersschwäche ist nichts zu hören. Allerdings weiß man auch nicht wie oft ein Take erfolgte oder wie stark im Studio digital nachgeholfen wurde. Ich gehe mal davon aus das hier nicht nachgeholfen wurde und JETHRO TULL das Album komplett ohne Spielerei aufgenommen hat. JETHRO TULL schaffen es den Hörer mit jedem Song zu überraschen und fesseln, jeder Song trägt den Stempel und die faszinierende Stimme von Ian als Markenzeichen. Mit Melodien so weit die Lauscher hören können. Die Band bewegt sich im sehr guten Classic Rock mal gefühlvoller, mal mit mehr Dampf mit Wurzeln aus Großbritannien und angedeuteten keltischen Einflüssen. Zu all dem eh schon sehr cool klingendem Sound kommt noch eine ganz dezente und unterschwellige Prog Note die das Ganze noch auf eine andere Stufe hebt. Vergleichen sollte man ein Band wie JETHRO TULL nicht mit anderen aber für diejenigen die JETHRO TULL nicht kennen sollte am besten die Vergangenheit und Anfänge der Band ansehen oder auch URIAH HEEP. Ich ziehe aber auch MAGNUM heran, den so genial wie MAGNUM ihre Geschichten verpackten, genauso genial hört sich der jetzt Rock von JETHRO TULL in einer softeren Version mit exotisch anmutenden Instrumenten an.

„Puppet And The Puppet Master“ ich sag jetzt mal ein typischer Classic Rocker den man von JETHRO TULL erwarten kann, „Curious Ruminant“ kommt mit sehr vielen dramatischen Momenten die sich effektvoll aufbauen und entladen. „Dunsinane Hill“ erinnert an die Anfänge der Band oder URIAH HEEP, „The Tipu House“ ein geiler und flotter Rocker der gute Laune verbreitet. „Savannah Of Paddington Green“ so stellt man sich einen Classic Rocker Made in UK vor, „Stygian Hand“ ein weiteres magisches Zauberstück der Dions. „Over Jerusalem“ ein Rocker mit vielen Wendungen und Überraschungen, „Drink From The Same Well“ ein Song der aus sehr vielen Einzelstücken besteht die sehr gut harmonieren, „Interim Sleep“ sehr soft, nachdenklich mit rhythmisch gesprochenen Text.

Balle

RUSS BALLARD Live am 01.05.2025 in der Muffathalle / München

RUSS BALLARD kommt während seiner „Songs From The Warehouse – Tour 2025“ am 01.05.2025 nach München in die Muffathalle, als Support sind Michael Voss & Van de Forst dabei.

Die Musikwelt hat Russ Ballard etliche Rock-und Pop-Hits zu verdanken, die er nicht für sich selbst sondern für zahlreiche Kolleg:innen geschrieben hat. Für 2025 kündigt der Brite nun an, diese Klassiker unter dem Titel „Russ Ballard – The Hits Rewired“ selbst einzusingen.

Damit nicht genug, denn es wird auch ein neues Album mit dem Titel „Songs From The Warehouse“ geben. Zu den Hits des 79-jährigen Songwriters, Sängers und Multiinstrumentalisten gehören dabei solch umwerfende Nummer wie Hot Chocolates „So You Win Again“, „Winning“ von SANTANA, „Since You‘ve Been Gone“ von RAINBOW oder FRIDAs „I Know There’s Something Going On.

Tickets gibt es hier www.muffatwerk.de/russ-ballard

www.facebook.com/RussBallardMusicOfficial

CHANGE OF HEART – Change Of Heart (RG-Zeitmaschine)

Trackliste:

01. Sweat It Out
02. The Fire Is Gone
03. A Place In Your Heart
04. When It’s Love
05. Someone Else
06. Always Be The One
07. Until The End Of Time
08. Don’t Walk Away
09. All I Need
10. Stranger
11. Somebody To Love

Spielzeit: 43:40 min – Genre: Melodic Rock – Label: Escape Music – VÖ: 1998 – Page: www.facebook.com/changeofheartrockband

Heute geht der Blick in der Zeitmaschine nicht so weit zurück, es geht in das Jahr 1998 zwei Jahre vor dem erwarteten Y2K Knall bei Computern doch der blieb allerdings aus. Aber eine neue, hungrige und talentierte britische Band mit dem Namen CHANGE OF HEART stellte sich vor um ein Wort im Rockbuisness mit zu reden. Das letzte mir bekannte Lebenszeichen der Band war das Album „Last Tiger“ aus dem Jahr 2016.

CHANGE OF HEART bestand auf dem gleichnamigen Debütalbum aus Alan Clark an Mikro und Gitarre, John Footit an Gitarre, Dave Chapman an Keyboards, Mick Wade an Bass und Ian Thompson an den Drums. Als Gäste fungierten einige namhafte Künstler aus dem Stall von Escape Music wie etwa Chris Ousey an den Backing Vocals, Produzent und Songwritting, Steve Morris an Gitarre, Bass, Keyboards und ebenfalls Produktion und Songwritting, Kenny Kaos an Gitarre, und noch ein paar mehr.

Bis jetzt lief das Album „Kinetic“ von BEASTÖ BLANCÖ bei mir auf Dauerrotation, seit ich die Band Live gesehen habe knallen die Songs erst so richtig und zünden bei mir den Nachbrenner. Allerdings geht es hier nicht um die Chaostruppe aus den USA sondern um das Debütalbum der Britten von CHANGE OF HEART, also schleunigst den Ordner gewechselt und dem Album mal wieder ein wenig Gehör verschaffen.

Gleich ab den ersten Takten des Openers wird einem schnell klar das hier feinster britischer Rock aus den Boxen bläst der es in sich hat. Allein schon die auffällige Stimme von Alan Clark macht sehr viel vom Reiz der Band aus, natürlich ist der Rest der Band auch nicht schlecht und die Songs tragen das Übrige dazu bei. Was also macht den Reiz von CHANGE OF HEART aus? Ich schreib mal so, die Tonlage der Stimme, die Gitarren die nicht versuchen jemanden zu überfahren, die Keyboard Teppiche die mit den Gitarren eine perfekte Ehe führen ohne das einer der Beiden zu dominant wird. Der Bass spiel nicht so weit im Vordergrund sondern zieht angenehm im Zwischenraum von Vorder- und Hintergrund seine Runden. Die Drums sind auffällig und intensive ausgeführt, halten sich dabei aber genau wie der Bass in einem Zwischenraum auf. Die Keyboards werden allerdings bei Bedarf wenn es der Song ermöglicht auch mal in den Vordergrund befördert um da ein kleines Solo zu spielen. Meistens werden die Keyboards im 80er Stil ausgeführt, genau diese Ausführung sorgt bei mir für Erinnerungen an angenehmere Zeiten, egal ob es jetzt für Musiker, Autofahrer oder Bürger sämtlicher Nationen ist, die 80er waren für die Meisten erfreulicher als die jetzt Zeit.

In einer Zeit in der mir nicht noch grün hinter den Ohren Kinder die keine Ahnung vom realen Leben haben vorwerfen ich hätte ihre Zukunft auf dem Gewissen, die Klimaaktivisten mit Horrorszenarien und radikalen Maßnahmen um jede Ecke schießen, ein Kind das mir erzählen will was ich zu Tun und Lassen habe. Ich bin in einer Zeit aufgewachsen als auf dem Rhein in den 1970er Jahren in Köln noch dicke Schaumteppiche trieben, Verursacht von der Industrie in Köln Merkenich und auf der gegenüber liegenden Rheinseite in Leverkusen, und was ich noch im Laufe der Jahre bis jetzt miterlebt und -bekommen habe und da kann ich rein nichts dafür Punkt. Es ist auch klar das bei der breiten Maße der Raff(Konzern)geiern und in der Lobbygesteuerten Politik ein Umdenken stattfinden muss aber alles was man nicht begründen kann mit dem Klimawandel – in dessen Namen eine Zwangsabgabe einzuführen um sich die Taschen zu füllen – oder die Ökosteuer einzuführen, in Verbindung zu bringen ist auch nicht die feine Art und Wahrheit.

Sorry für diese Ausführung aber mich kotzen manche Sachen, Formulierungen, Kunstwörter oder erfundene Ereignisse einfach nur noch an, entweder man packt den Stier bei den Hörnern und sagt die Wahrheit das man die Steuern raufsetzen muss aber alles auf ein (ÖKO)Ereignis zu schieben das sowieso seit Anbeginn (eine ständige Erderwärmung und Abkühlung im Wechsel der zig Jahrtausende) der Welt existiert zu schieben ist Schwachsinn und eine Frechheit.

Genauso unbeschwert meine Erinnerungen so auch die Mucke von CHANGE OF HEART, es kommt feinster Melodic Rock auf den Gabentisch – und das sehr britisch und mit viel Charme. Als sehr grobe Orientierungshilfe vergleichbar mit dem Debüt von DARE, FM, HEARTLAND, LOST WEEKEND, AFTER HOURS, JIMI ANDERSON GROUP, ANGELS OR KINGS, ATLANTIC, dem BALANCE OF POWER Debüt, BLUE BLUD, BURN, den letzen Alben von CHEAP TRICK, DANTE FOX, ESCAPE, FREEFALL, GARRISON, GLASGOW, GROUNDBREAKER und LONERIDER. CHANGE OF HEART kopieren dabei keinen sondern blasen in das gleiche Rohr wie die von mir erwähnten Vergleiche und dienen nur als grobe Duftmarke, wer auf die Vergleiche kann wird mir CHANGE OF HEART mehr als glücklich und zufrieden sein. Denn CHANGE OF HEART legen sehr viel Wert auf Harmonie, Melodie und einen sehr variantenreichen und melodischen Gesang von Alan Clark der zu den besten seinen Faches gezählt werden darf und bieten dabei besten Melodic Rock von der großen Nordsee Insel und das konstant auf vier Alben, verstecken muss sich die Band vor keinem dafür sind sie selbst zu gut. Wer auf sehr starken Melodic Rock Made in The UK steht sollte unbedingt zugreifen solange (falls) die vier CDs noch günstig zu haben sind, der Preis steigt bestimmt in den kommenden Jahren drastisch an.

„Sweat It Out“ macht Gleich mal zu Anfang klar das hier sehr melodiös und eingängige Mucke von der Kanal Insel zum Tragen kommt, „The Fire Is Gone“ was für ein Rocker der kommt locker vom Hocker aus der Anlage. „A Place In Your Heart“ ein Gehühlsmonster mit einem im Hintergrund klar hörbaren Chris Ousey, „When It’s Love“ hier wird geklotzt nicht gekleckert. „Someone Else“ hier geht das Gefühl wieder mit der Band durch, „Always Be The One“ was für ein Song, der wäre in den 80ern lange auf #1 gestanden und hätte die Tanzflächen der Rockdiscos gesprengt. „Until The End Of Time“ mit eine der stärksten Powerballaden die ich jemals gehört habe, wäre ein Hit auf den Metal Ballads Samplern geworden, „Don’t Walk Away“ glänzt mit einem dramatischen Songverlauf, anscheinend hat es während des Songwrittings dauerhaft geregnet. „All I Need“ hier wird die Stimmung wieder heller ein sehr guter Song, „Stranger“ ein sehr schwerer und schleppender Rocker mit Orgeleinlage, „Somebody To Love“ eine endgeile Ballade mit viel Herzschmerz und Tränenkullerei.

Balle

KRIS BARRAS BAND und GUN am 08.10.2024 im Hansa 39 in München

Die KRIS BARRAS BAND und GUN sind auf Co-Headliner Streifzug durch Europa und machten bei dieser Gelegenheit auch am 08.10.2024 in München im Hansa 39 halt um ihre Livequalitäten unter Beweis zu stellen. Das Publikum bestand zu 90% aus Leuten die sich im Alter von Ü40 befanden und GUN in ihrer Jugend gehört haben, so wie ich. Da ich die letzten beiden Alben beider Bands reviewt hatte war es eine Selbstverständlichkeit das ich mich nach München aufmachte um die Beiden Banbs Live unter die Lupe zu nehmen und dem Garagen Test zu unterziehen.

Den Anfang machte KRIS BARRAS und BAND, ein seit 2018 sein Unwesen treibender Stern am modernen britischen Hard Rock Himmel, das letzte Album „Halo Effect“ konnte bei mir für aufsehen sorgen, aber was die Musiker auf der Bühne zelebrierten war eine Show der Extraklasse und zeigte mir das KRIS vieles mehr zu bieten hat als nur das Album „Halo Effect“. Bei dem Gig kam das Gitarrenspiel von KRIS viel besser zur Geltung als auf Tonträger, nicht nur dass sondern es hört sich Live um ein Vielfaches dreckiger und bluseiger an. Die Solos von KRIS waren aller erste Sahne und gehörten mit zum Besten was ich bis jetzt Live gehört habe. Aber nicht nur KRIS an der Gitarre konnte glänzen, auch am Mikrofon machte er eine verdammt gute Figur. Der Rest der Band war auch nicht von schlechten Eltern und konnte genauso überzeugen wie KRIS. Die Songauswahl war perfekt und ließ keine Wünsche offen, besonders die mir bis zu diesem Abend unbekannten Songs konnten bei mir Punkte machen. Der Sound war für die doch sehr kleine Location hervorragend und hatte Druck ohne Ende. In der Promoinfo zu „Halo Effect“ stand das momentan, wenn es um Hard Rock aus Großbritannien geht kein Weg an der KRIS BARRAS BAND vorbei führt und das stimmt sowohl auf den Tonträgern genau wie Live auf der Bühne. Wo KRIS BARRAS BAND drauf steht steckt zu 110% die KRIS BARRAS BAND drin. Ich konnte nach dem Gig einige Worte mit KRIS wechseln und da verriet er mir das „Halo Effect“ in Großbritannien auf Platz 5 in die Albumcharts eingestiegen ist und er in der Heimat Live vor 4000 bis 5000 Leuten spielt. Verdient hätten sie es auch im restlichen Europa aber wir hinken der Kanalinsel um einige Zeit hinterher. Wer sich selber einen Gefallen tun möchte, einfach einen Tonträger von KRIS auflegen und genießen oder eine Live Show ansehen und dabei eine gute Zeit haben.

www.facebook.com/krisbarrasband

Setlist KRIS BARRAS BAND:
Intro
Hourglass
Dead Horses
Unbreakable
Savages
These Voices
Watching Over Me
Ignite (Light It Up)
Fall To Fly
Hail Mary
My Parade

Nach der Umbauphase konnte ich endlich GUN mal Live sehen, befinden sich doch einige Alben der Schotten in meiner bescheidenen Sammlung. Eines ist schade das original Obergunner und Blondschopf Mark Rankin nicht mehr zu Band gehört, Dante Gizzi macht seinen Job am Mikro auch mehr als ordentlich und konnte sowohl auf „Hombres“ wie auch an diesem Liveabend überzeugen. So machten GUN weder einen Hehl aus ihrer Vergangenheit noch der Gegenwart, es kam alles zum Zug. Es wechselten sich Bandklassiker der Anfangszeit und neue Songs vom aktuellen Album ab. Die Frechheit die auf den Alben zu finden ist hauen die Jungs auch Live auf der Bühne raus. Eine riesige Portion Frechheit, gepaart mit der leichten punkigen Note der Band und das von früher gewohnte Vorlaute macht den besonderen Reiz der Schotten aus, diese Eigenschaften haben sie in all den Jahren nicht verlernt, egal bei welchen Song, jeder trug den großen Stempel von GUN. Die Stimmung wurde dann immer wieder weiter aufgeheizt als einer der Klassiker dran war, wie „Don’t Say It’s Over“, „Word Up“, „Welcome To The Real World“, „Better Days“, „Inside Out“ oder dem zweiten Cover der Partyhymne schlecht hin „Fight For Your Right“ von den BEASTIE BOYS, bei denen die Stimmung am höchsten war. Aber auch die neuen Songs hatten ihren Reiz, „Lucky Guy“, „All Fired Up“, „Falling“ haben ihre Daseinsberechtigung und fügen sich sehr gut in die Bandhistorie ein ohne dabei als Fremdkörper zu wirken. Die Setlist war auch sehr gut gewählt und zeigte eine Band die nicht nur Klassiker kann sondern auch sehr gutes neues Material veröffentlichen kann ohne sich auf den verdienten Lorbeeren auszuruhen. Der Sound war auch bei GUN hervorragend und so fehlte bei diesem Gig auch nichts. Diese Co-Headliner Tour ist eine perfekte Symbiose aus Altrockern und Jungrockern und zeigt wie vielfältig und herausragend der Hard Rock klingen kann. Beide Bands sind es Wert mal Live gesehen zu haben, und wenn man nach der Promoinfo von KRIS BARRAS BAND und dem bis jetzt gezeigten sieht die Zukunft des Hard Rock bei weitem heller aus als von vielen angenommen oder vermutet wird.

www.facebook.com/gunOfficialUK

Setlist GUN:
Lucky Guy
Here’s Where I Am
Don’t Say It’s Over
All Fired Up
Welcome To The Real World
Falling
Word Up
Take Me Back Home
Better Days
Inside Out
Steal Your Fire
Shame On You
Figth For Your Right

Text und Bilder : Balle

SWEET – Full Circle

Trackliste:

01. Circus
02. Don’t Bring Me Water
03. Burning Like A Falling Star
04. Changes
05. Destination Hannover
06. Everything
07. Rising Up
08. Fire In My Heart
09. Defender
10. Coming Home
11. Full Circle

Spielzeit: 40:58 min – Genre: Hard Rock – Label: Metalville – VÖ: 20.09.2024 – Page: www.facebook.com/TheSweetOfficial

 

Was schreibt man in einer oder wie eine Rezi über eine Band die 1967 gegründet wurde, im Jahr 1971 ihr Debütalbum veröffentlichten und im Laufe ihrer 57-jährigen Kariere fünfzehn offizielle Studioalben herausgebracht haben? Ich denke mal genau so!i! Wow, SWEET bringen ein neues Albm raus und ich darf mich verbal dazu austoben. Fast schon ein Ritterschlag wenn man eine Band reviewen darf oder kann die mehr als 55 Millionen Tonträger verkaufen konnte und weltweit 34 Nummer 1 Positionen in den Charts erreicht hat. War die Glanzzeit von SWEET in den 1970ern als die große Glamwelle auf die Hörer zurollte und SWEET sich mitten in dieser Welle befanden, nun tauchen die Britten mit dem Album „Full Circle“ aus dem Urlaub auf und wollen der Jugend zeigen wo der Axtschwinger die Saiten zum glühen bringt. Wer kennt nicht Songs wie „Block Buster“, Ballroom Blitz“, „Poppa Joe“, „Love Is Like Oxygen“, Co-Co“, „Fox On The Run”, “Little Willy”, “Wig-Wam Bam”, “Hell Raiser”, “Teenage Rampage” oder das Comeback mit dem „Alice“-Song und nun viele Jahre später präsentieren SWEET das Album „Full Circle“. Kann SWEET mit „Full Circle“ an die früheren Erfolge angknüpfen? Das Zeigt sich im Laufe der kommenden 40 Minuten. Obwohl ich SWEET im Laufe der Jahre aus den Augen verloren habe höre ich immer noch gerne die oben von mir erwähnten Hits, allein schon aus dem Grund weil die in meiner Jugend im Radio oder Discos liefen.

SWEET im Jahr 2024 besteht aus dem Stimmakrobat Paul Manzi (CATS IN SPACE), Band Ur-Dino Andy Scott und Tom Cory (auch am Keyboard) an den Gitarren, kein geringerer als Lee Small am Bass und Adam Booth an den Drumsticks. Lassen die reifen und gestandenen Musiker irgendetwas auf der Straße liegen oder anbrennen? Ich sag mal so, je olla je doller, was für ein Brett die Britten hier am Start haben ist schon fast Zauberei oder Magie. Wildert die Band gekonnt im härteren Rock über Klassik Elemente bis hin zum energiegeladenen (Melodic) Hard Rock der sowas von ins Ohr geht das es eine wahre Freude ist und einem Rocker das Herz höherschlagen lässt.

Der Gesang von Paul ist rau und könnte eine Mixtur aus Jaycee Cuijpers (PRAYING MANTIS), Carl Sentance (Solo, PERSIAN RISK und NAZARETH), Gary John Barden und DAVID REECE sein. So ein Organ ist bestens geeignet für diese Spielwiese und überzeugt ohne Wenn und Aber. Die Gitarren hören sich an als ob sie analog mit einem Mikrofon vor einem Röhrenverstärker aufgenommen wären, haben jederzeit Biss und zeigen Zähne, die Keyabteilung legt seine feinen Teppiche auf die Spuren ohne sich dabei in den Vordergrund zu drängeln. Der Bass kann bei genauem hinhören lokalisiert werden und macht Dampf von hinten. Die Drums hauen einem sämtliche Schuppen aus der Matte.

Der Sound von SWEET im Jahr 2024 geht voll in Ordnung und kann als Highlight bezeichnet werden, wer SWEET abgeschrieben hat wird auf „Full Circle“ sein blaues Wunder erleben und von einer wahren Legende verkloppt ohne zu checken was da gerade geschieht. Der Sound besteht aus einer perfekten Instrumentierung und coolem Gesang an denen es nichts auszusetzen gibt. Vergleichen kann man von den Gitarren an die guten alten SWEET Zeiten aber auch mit NAZARETH, CATS IN SPACE, sehr klassiche SILVER und ein wenig BANGALORE CHOIR von der Kanal Insel oder auch ein bisschen klassisch angehauchte PRAYING MANTIS.

Was für eine gelungene Vorstellung in der sich bewahrheitet das Reif nicht gleich Reif für die Insel bedeutet sondern durchaus noch zu Glanztaten befähigt.

„Circus“ geht gleich mal sowas von volle Kanne los und erinnert mich an eine Glam Version von BANGALORE CHOIR, „Don’t Bring Me Water“ ein cooler Rocker der im Refrain an Classic Rocker mit Biss erinnert. „Burning Like A Falling Star“ in den Strophen softer Classic Hard Rock und im geilen Refrain ausgewachsener Melodic Hard Rocker, „Changes“ der Titel hat was von den frühen Glamgenen und geht sauschnell ins Ohr. „Destination Hannover“eine Achterbahnfahrt durch Deutschland, „Everything” ein gefühlvoller Rocker mit unwiderstehlicher Melodieführung – in den 80ern wäre das erneut ein Anwärter für den Platz #1 in den Charts. „Rising Up“ versprüht eine besondere Charmeoffensive, „Fire In My Heart“ ein Happy Feel Good Song der gute Laune verbreitet. „Defender“ besticht mit seinem einfachen Refrain der aber mindestens genauso effektiv wie simpel ist, „Coming Home“ reißt sämtliche Mauern der schlechten Laune ein, „Full Circle“ verzaubert den Hörer mit all seiner Magie.

Balle

SNOWY WHITE – Unfinished Business

Trackliste:

01. Unfinished Business
02. Evening Blues
03. Alone With Me
04. Overaland And See
05. Long Time
06. Endless Green, Deepest Blue
07. White Cloud
08. Sweet Little Secret
09. All The Way Home

 

 

Spielzeit: 49:51 min – Genre: Blues Rock – Label: Eigenproduktion – VÖ: 14.06.2024 – Page: www.facebook.com/white.snowy

 

SNOWY WHITE meldet sich nach zwei Jahren Pause mit dem Album „Unfinished Business“ zurück, mal sehen wie das unfertige Business klingt. Gleich der Opener und Titeltrack macht klar, hier ist nichts mit nebenbei hören, nicht weil die Mucke schwer verdaulich wäre, nein ganz einfach um durch bewusstes zuhören alle Facetten mit zu bekommen. Das Album ist viel zu schade um nur nebenbei gehört zu werden. Wow der Titeltrack erinnert mich sowas von an die guten alten end 60er bis in die Mitte der 70er Jahre Blues Rocker von der großen Kanalinsel in der Nordsee um dann ab Song #2 an den US Blues Rock zu erinnern. Egal ob nun europäisch oder amerikanisch angehaucht, SNOWY haut einen nach dem anderen raus. Allein schon sein gefühlvolles Gitarrenspiel macht auf sich aufmerksam, ich hörte vor kurzem das neue ALASATAIR GREENE Album und da kam die Gitarre viel dreckiger und vorlauter zum Einsatz. SNOWY geht in der Beziehung einen anderen Weg der nicht so ich sage jetzt mal sumpfig und morastig ist wie der Südstaaten Blues den man bei ALASTAIR hört. Bei SNOWY kommt die Gitarre feiner, definierter wenn nicht sogar zurückhaltender und somit ruhiger nicht so auf Krawall gebürstet rüber. Die Stimme von SNOWY wirkt filigran und zerbrechlich passt aber gerade deshalb perfekt zum Blues Rock den SNOWY auf diesem Album bietet.

Unterstützt wird die Stimme und Gitarre von einer alten herrlich antiken und kaum noch zum Einsatz kommenden Hammond Orgel oder Piano klängen. Der Bass ist als gleichberechtigter Partner der Gitarre und Tasten zu hören. Das Schlagzeug hört sich genau wie die Orgel einfach nur noch göttlich antik und retro an das man meint eine Zeitmaschine hat den Hörer nur für dieses eine Album in die Vergangenheit katapultiert um dem Retro Rock Tribut zu zollen. SNOWY schafft hier gekonnt den Spagat zwischen Euro Blues der Vergangenheit und US Blues ohne dabei einen als Favoriten heraushören zu lassen. Vergleichen kann man mit na mit wem wohl, eben SNOWY selbst, GARY MOORE, ALASTAIR GREENE und The One and Only JOE BONAMASSA. Egal wenn man von den genannten nimmt, oder auch SNOWY selbst halten die Fahne des Blues Rock nach oben, eine Musikrichtung die leider zu wenig anklang findet und die Künstler die sich diesem Stil verschrieben haben sind nicht so zahlreich wie die aus dem Rock, Hard Rock, und Metal Bereich.

Für mich ein Album das gehört werden sollte, egal ob man jetzt Blues Rock Fan ist oder nicht, den WHITE hat auf diesem Album einiges an Gefühlen auszudrücken.

„Unfinished Business“ genau so sollte anständiger Blues Rock klingen, „Evening Blues“ hier kommt der US Blues zum Zug. „Alone With Me“ sehr langsam, melancholisch und schwer dabei cool umgesetzt, „Overaland And See“ das Instrumental könnte problemlos aus einem Sergio Leone Italo Western stammen. „Long Time“ hier zeigt SNOWY seine Balladen Seite, „Endless Green, Deepest Blue“ boah eh man jetzt wirklich, ich werde in die 70er Jahre versetzt als diese Art Mucke noch überall im Radio lief, beim Solo bekommt man voll auf die Lauscher. „White Cloud“ hier wird Blues mit Americana und Mariachi Musik gekreuzt, „Sweet Little Secret“ hier geht es wieder verdammt cool zu Sache, „All The Way Home“ und wieder High Noon in einem John Wayne Western kurz vor dem Showdown in Dodge City.

Balle