CHANGE OF HEART – Change Of Heart (RG-Zeitmaschine)

Trackliste:

01. Sweat It Out
02. The Fire Is Gone
03. A Place In Your Heart
04. When It’s Love
05. Someone Else
06. Always Be The One
07. Until The End Of Time
08. Don’t Walk Away
09. All I Need
10. Stranger
11. Somebody To Love

Spielzeit: 43:40 min – Genre: Melodic Rock – Label: Escape Music – VÖ: 1998 – Page: www.facebook.com/changeofheartrockband

Heute geht der Blick in der Zeitmaschine nicht so weit zurück, es geht in das Jahr 1998 zwei Jahre vor dem erwarteten Y2K Knall bei Computern doch der blieb allerdings aus. Aber eine neue, hungrige und talentierte britische Band mit dem Namen CHANGE OF HEART stellte sich vor um ein Wort im Rockbuisness mit zu reden. Das letzte mir bekannte Lebenszeichen der Band war das Album „Last Tiger“ aus dem Jahr 2016.

CHANGE OF HEART bestand auf dem gleichnamigen Debütalbum aus Alan Clark an Mikro und Gitarre, John Footit an Gitarre, Dave Chapman an Keyboards, Mick Wade an Bass und Ian Thompson an den Drums. Als Gäste fungierten einige namhafte Künstler aus dem Stall von Escape Music wie etwa Chris Ousey an den Backing Vocals, Produzent und Songwritting, Steve Morris an Gitarre, Bass, Keyboards und ebenfalls Produktion und Songwritting, Kenny Kaos an Gitarre, und noch ein paar mehr.

Bis jetzt lief das Album „Kinetic“ von BEASTÖ BLANCÖ bei mir auf Dauerrotation, seit ich die Band Live gesehen habe knallen die Songs erst so richtig und zünden bei mir den Nachbrenner. Allerdings geht es hier nicht um die Chaostruppe aus den USA sondern um das Debütalbum der Britten von CHANGE OF HEART, also schleunigst den Ordner gewechselt und dem Album mal wieder ein wenig Gehör verschaffen.

Gleich ab den ersten Takten des Openers wird einem schnell klar das hier feinster britischer Rock aus den Boxen bläst der es in sich hat. Allein schon die auffällige Stimme von Alan Clark macht sehr viel vom Reiz der Band aus, natürlich ist der Rest der Band auch nicht schlecht und die Songs tragen das Übrige dazu bei. Was also macht den Reiz von CHANGE OF HEART aus? Ich schreib mal so, die Tonlage der Stimme, die Gitarren die nicht versuchen jemanden zu überfahren, die Keyboard Teppiche die mit den Gitarren eine perfekte Ehe führen ohne das einer der Beiden zu dominant wird. Der Bass spiel nicht so weit im Vordergrund sondern zieht angenehm im Zwischenraum von Vorder- und Hintergrund seine Runden. Die Drums sind auffällig und intensive ausgeführt, halten sich dabei aber genau wie der Bass in einem Zwischenraum auf. Die Keyboards werden allerdings bei Bedarf wenn es der Song ermöglicht auch mal in den Vordergrund befördert um da ein kleines Solo zu spielen. Meistens werden die Keyboards im 80er Stil ausgeführt, genau diese Ausführung sorgt bei mir für Erinnerungen an angenehmere Zeiten, egal ob es jetzt für Musiker, Autofahrer oder Bürger sämtlicher Nationen ist, die 80er waren für die Meisten erfreulicher als die jetzt Zeit.

In einer Zeit in der mir nicht noch grün hinter den Ohren Kinder die keine Ahnung vom realen Leben haben vorwerfen ich hätte ihre Zukunft auf dem Gewissen, die Klimaaktivisten mit Horrorszenarien und radikalen Maßnahmen um jede Ecke schießen, ein Kind das mir erzählen will was ich zu Tun und Lassen habe. Ich bin in einer Zeit aufgewachsen als auf dem Rhein in den 1970er Jahren in Köln noch dicke Schaumteppiche trieben, Verursacht von der Industrie in Köln Merkenich und auf der gegenüber liegenden Rheinseite in Leverkusen, und was ich noch im Laufe der Jahre bis jetzt miterlebt und -bekommen habe und da kann ich rein nichts dafür Punkt. Es ist auch klar das bei der breiten Maße der Raff(Konzern)geiern und in der Lobbygesteuerten Politik ein Umdenken stattfinden muss aber alles was man nicht begründen kann mit dem Klimawandel – in dessen Namen eine Zwangsabgabe einzuführen um sich die Taschen zu füllen – oder die Ökosteuer einzuführen, in Verbindung zu bringen ist auch nicht die feine Art und Wahrheit.

Sorry für diese Ausführung aber mich kotzen manche Sachen, Formulierungen, Kunstwörter oder erfundene Ereignisse einfach nur noch an, entweder man packt den Stier bei den Hörnern und sagt die Wahrheit das man die Steuern raufsetzen muss aber alles auf ein (ÖKO)Ereignis zu schieben das sowieso seit Anbeginn (eine ständige Erderwärmung und Abkühlung im Wechsel der zig Jahrtausende) der Welt existiert zu schieben ist Schwachsinn und eine Frechheit.

Genauso unbeschwert meine Erinnerungen so auch die Mucke von CHANGE OF HEART, es kommt feinster Melodic Rock auf den Gabentisch – und das sehr britisch und mit viel Charme. Als sehr grobe Orientierungshilfe vergleichbar mit dem Debüt von DARE, FM, HEARTLAND, LOST WEEKEND, AFTER HOURS, JIMI ANDERSON GROUP, ANGELS OR KINGS, ATLANTIC, dem BALANCE OF POWER Debüt, BLUE BLUD, BURN, den letzen Alben von CHEAP TRICK, DANTE FOX, ESCAPE, FREEFALL, GARRISON, GLASGOW, GROUNDBREAKER und LONERIDER. CHANGE OF HEART kopieren dabei keinen sondern blasen in das gleiche Rohr wie die von mir erwähnten Vergleiche und dienen nur als grobe Duftmarke, wer auf die Vergleiche kann wird mir CHANGE OF HEART mehr als glücklich und zufrieden sein. Denn CHANGE OF HEART legen sehr viel Wert auf Harmonie, Melodie und einen sehr variantenreichen und melodischen Gesang von Alan Clark der zu den besten seinen Faches gezählt werden darf und bieten dabei besten Melodic Rock von der großen Nordsee Insel und das konstant auf vier Alben, verstecken muss sich die Band vor keinem dafür sind sie selbst zu gut. Wer auf sehr starken Melodic Rock Made in The UK steht sollte unbedingt zugreifen solange (falls) die vier CDs noch günstig zu haben sind, der Preis steigt bestimmt in den kommenden Jahren drastisch an.

„Sweat It Out“ macht Gleich mal zu Anfang klar das hier sehr melodiös und eingängige Mucke von der Kanal Insel zum Tragen kommt, „The Fire Is Gone“ was für ein Rocker der kommt locker vom Hocker aus der Anlage. „A Place In Your Heart“ ein Gehühlsmonster mit einem im Hintergrund klar hörbaren Chris Ousey, „When It’s Love“ hier wird geklotzt nicht gekleckert. „Someone Else“ hier geht das Gefühl wieder mit der Band durch, „Always Be The One“ was für ein Song, der wäre in den 80ern lange auf #1 gestanden und hätte die Tanzflächen der Rockdiscos gesprengt. „Until The End Of Time“ mit eine der stärksten Powerballaden die ich jemals gehört habe, wäre ein Hit auf den Metal Ballads Samplern geworden, „Don’t Walk Away“ glänzt mit einem dramatischen Songverlauf, anscheinend hat es während des Songwrittings dauerhaft geregnet. „All I Need“ hier wird die Stimmung wieder heller ein sehr guter Song, „Stranger“ ein sehr schwerer und schleppender Rocker mit Orgeleinlage, „Somebody To Love“ eine endgeile Ballade mit viel Herzschmerz und Tränenkullerei.

Balle

MYSTERY MOON – Shine

Trackliste:

01. Now`s the Time
02. Shine
03. The Hidden Magic
04. The Mystery
05. Moment of Life
06. Mindset
07. Crossroad in my Heart
08. Sudden Rupture
09. Nature`s Way
10. Frustration
11. Stars a Million Miles Away
12. Moment of Life (Piano Version)

Spielzeit: 57:28 min – Genre: Melodic Rock – Label: Pride & Joy Music – VÖ: 22.11.2024 – Page: www.facebook.com/mysterymoonofficial

 

Und da ist er schon wieder! Vor kurzem erst mit seinem neuen Projekt ATLANTIS DRIVE aktiv hat der deutsche Gitarrist Markus Pfeffer mit MYSTERY MOON schon das nächste neue Bandprojekt am Start. Da müssen ordentlich Ideen in seinem Kopf sein so viel wie hier an neuen Songs und Projekten kommt : )
Aber so lange sie so gut sind wie zuletzt soll uns das denke ich egal sein, oder?
Dieses Mal tut sich Markus mit MENTALIST Sänger Rob Lundgren zusammen der eigentlich auf seinem nächsten, und vermutlich letzten, BARNABAS SKY Album singen sollte, aber daraus entstand eine Zusammenarbeit für ein ganzes Album, welches wir nun mit „Shine“ demnächst in den Händen halten können!
Und auf dem Album sind noch einige kleine musikalische Gastauftritte vorhanden. Unter anderem geben sich Jürgen Waltzer, Thomas Nitschke, Sabrina Roth oder ATLATNIS DRIVE Buddy Jorris Guilbaud die Ehre.

Ich war sehr gespannt auf diese neue Kooperation und daher startete ich freudig den Albumopener „Now`s the Time“. Hier sind wir erstmal ganz klar im AOR Sektor unterwegs, noch keine Spur von Melodic Rock den wir sonst so von Dr. Pfeffer gewohnt sind : )
Ah, aber dann beim Titelstück „Shine“, da haben wir dann doch klassischen Melodic Rock der mit der geilen Stimme von Fronter Rob natürlich bestens zur Geltung kommt. Ein glasklarer Hit den man schon nach kurzem Mitsingen kann.
Beim nächsten Song „The Hidden Magic“ zeigt man erneut das man hier nicht nur Melodic Rock erwarten kann, hier geht man ein wenig in die Prog Rock Richtung wie ich finde. Coole Sache, welche zeigt man darf sein Urteil nicht vorschnell fällen und jemanden nur in eine bestimmte musikalische Ecke packen!
Mit „The Mystery“ gibt es dann wieder klassisches Melodic Rock Futter auf die Ohren welches Fans sofort zusagen sollte.
Für den einen vielleicht etwas zu viel Kitsch, für den anderen genau richtig, bietet die folgende Powerballade „Moment of Life“ welche mit vielen Chören und mehrstimmigen Arrangements aufwartet.
Der Mittelteil wird dann noch dominiert vom leicht angefolkten „Mindset“ sowie vom, mit allerlei Synthiespielereien gewürzten, „Crossroad in my Heart“.
Mit „Sudden Rupture“ gibt es vielleicht einen der härtesten Songs, den der liebe Markus je geschrieben hat, voll in die Fresse! Geil, bitte mehr davon : )
Die zweite Ballade auf dem Album heißt dann „Nature`s Way“ die mit großen Melodien daherkommt. Passt super ins Gesamtkonzept.
Das abschließende „Stars a Million Miles Away” kann dann noch als absoluter Hit verbucht werden, hier dreht man nochmal richtig auf und bietet auf über 8 Minuten einen ordentlichen Querschnitt über das bisherige Gehörte in absoluter Höchstform!
Die Piano Version von „Moments of Life” zum Abschluss hätte es für mich nicht unbedingt mehr gebraucht.

Als ich gehört hatte das Markus mit Rob ein gemeinsames Album macht habe ich mich sehr gefreut! Das konnte ja nur gut werden! Und ich behielt Recht!
Melodisch ist das Ganze hier erste Sahne was abgeliefert wird. Manch einen dürften die Kompositionen vielleicht etwas zu vollgekleistert sein, aber hey jedem das Seine.
Für mich ergibt das Ganze hier eine klare Kaufempfehlung für Melodic Rock Fans die auch mal über den Tellerrand hinaus blicken, ohne Wenn und Aber!

Julian

 

 

BEGGARS & THIEVES – Beggars & Thieves (RG-Zeitmaschine)

Trackliste:

01. No More Broken Dreams
02. Billy Knows Better
03. Waitin‘ For The Man
04. Your Love Is In Vain
05. Isn’t It Easy
06. Let’s Get Lost
07. Heaven & Hell
08. Love Junkie
09. Kill Me
10. Love’s A Bitch
11. Beggars & Thieves

Spielzeit: 54:26 min – Genre: Melodic / Hard Rock – Label: Atlantic – VÖ: 1990 – Page: www.facebook.com/Beggars.Thieves

Heute geht der Blick in der Zeitmaschine zurück in das Jahr 1990, dem Jahr in dem für traditionelle Rock, AOR, Melodic und Hard Rock Bands die Welt noch in bester Ordnung zu sein schien. Doch weit gefehlt in diesem Jahr lauerten NIRVANA und Co auf ihre Chance die sie ein Jahr später nutzten um die Musiklandschaft für die eben erwähnten Traditionalisten für immer auf den Kopf zu stellen. Genau ein Jahr früher erschien von der noch Jungen Kombo mit Namen BEGGARS & THIEVES mit ihrem gleichnamigen Debüt ein Klassiker des Melodic / Hard Rock. Ich wurde damals kurz vor dem großen Erdbeben, ich glaube in der Musiksendung Headbangers Ball auf Tele 5 auf die Jungs aufmerksam, in genau dieser Sendung kam eine kurze Vorstellung und ein Video zum Titeltrack. Dieser Titeltrack konnte bei mir verdammt viel Eindruck schinden, nach Jahren vergeblicher Suche fand ich in einem Plattenladen bei mir um die Ecke dieses Album als Vinyl. Da ich den Titelsong kannte kaufte ich das Album blind ohne vorher Probe zu hören, und was soll ich schreiben es hat sich gelohnt, ich wurde nicht enttäuscht.

Zur Band gehörten damals Aushängeschild und der einfach nur fertig klingende Sänger Louie Merlino, Gitarrist Ronnie Mancuso, Bassist Phil Soussan und Drummer Bobby Borg. Mir damals außer dem Titelsong alles unbekannt und unbeschriebene Blätter. Aber egal es geht um den Inhalt und der kann sich mehr als nur hören lassen. Die Vier feuern ein Highlight nach dem Anderen ab und schienen dabei weder Schamgrenzen, Ängste oder sonstige negativen Einflüsse gehabt zu haben. Denn das Quartett legte ein fulminantes Debüt hin das es mit jedem noch so berühmten und damals angesagten Act spielerisch und Leichtigkeit aufnehmen konnte.

BON JOVI waren damals auf dem Selbsfindungstrip der beinahe in die Hose ging, die SCORPIONS begaben sich in eine Sinneskriese nach ihrem Superalbum „Savage Amusement“, BONFIRE schielten auf den US Markt um dort Fuß fassen zu können. Blackie Lawless lief, nachdem er auf der Bühne seine Klöten mit Pyrotechnik hart gekocht hatte den früheren Erfolgen hinterher, Don Dokken vergraulte mit seinem Divengehabe alle guten Männer. Paul Shortino kam mit QUIET RIOT nicht wirklich aus den Puschen das Kevin DuBrow wiedergeholt wurde, SKID ROW konnten nicht mehr an ihr Debüt angknüpfen, usw. es war ein wenig Flaute im Schacht viele sehr gute Bands fristeten ein Schattendasein, viele Bands lösten sich auf um Jahrzehnte später mit einem Boom ihre Reunion zu feiern, und dies waren Gründe warum NIRVANA damals so durchstarten konnten. Und vielleicht weil es etwas ganz anderes war als das was man gewohnt war, was aber für Traditionalisten reinstes Gift war um weiter Gehör zu finden.

Genau ein Jahr vor dem Soundunfall NIRVANA wollten BEGGARS & THIEVES durchstarten, leider nur mit mittelmäßigem Erfolg wenn überhaupt. Bis das Album über den großen Teich nach Europa kam war der Trend schon aus und vorbei und aus dem Öffti Radio für ewig verbannt. Als ich damals noch in einer Rockfabrik aufgelegt habe kamen drei Songs von dem Album ganz gut bis sehr gut an. Nur ist das ganze Album von einer sehr guten Qualität aber die Drei hatten einfach Disco Potential. Bei den drei Titel handelt es sich um „Heaven & Hell“, „Love Junkie” und die Halbballade “Kill Me”, und genau diese Titel, zwei davon füllten die Tanzfläche.

BEGGARS & THIEVES hatten allerdings mehr zu bieten als nur drei Discotheken Songs, das gesamte Album ist ein Burner und Beispiel dafür was Melodic / Hard Rock Made in USA ist und für was er steht. Er steht für Eingängigkeit, gute Laune, geile Melodien, perfekte Instrumentierung und eine starke kaputt klingende Stimme. Wobei man Louie am besten mit Donnie Vie und Chip Z’Nuff von ENUFF Z’NUFF vergleichen kann, nur das Louie mehr drauf hat. Der Sound ist da schon ein wenig spezieller zu beschreiben, ich versuche es mal mit einer hypermelodischen und eingänigeren Version von AEROSMITH, mit TESLA, LILLIAN AXE, ACES WILD, ein wenig ASPHALT BALLET, BABYLON A.D., BAD4GOOD, BATON ROUGE, BEG BORROW & STEAL, CINDERELLA ohne Keifer Geraunze, HARDLINE, COMPANY OF WOLVES, DEVAY, DIRTY RHYTHM, EYES (Jeff Scott Soto), FIERCE HEART, FIREHOUSE und wie sie alle hießen oder immer noch heißen. Ich habe extra so weit ausgeholt um vor Augen zu führen wer die Vergleich mochte/mag kann bei BEAGGARS & THIEVES bedenkenlos und blind zugreifen und macht keinen Griff ins vollgekackte Klo. So aber nun Repeat gedrückt und nochmal knapp eine Stunde beste Melodic / Hard Rock Mucke genießen.

Mit „No More Broken Dreams“ startet das Album mit einer 6-minütigen Melodic Perle, „Billy Knows Better“ kommt mit leichtem Rock N Roll Unterton auf einen zugerollt. „Waitin‘ For The Man“ geht mit Southern und Blues Rock Feeling an den Start, „Your Love Is In Vain“ eine sehr schwermütige Ballade. „Isn’t It Easy“ noch so ein Melodic Schmankerl das Gefallen finden sollte, „Let’s Get Lost“ ein kaputter aber dennoch endgeiler Power Rocker mit über fünf Minuten. „Heaven & Hell“ das nächste über fünf minütige Power Highlight mit herrlich geilem Schlagzeug von einem anderen Planeten außerhalb unser Milchstraße – das Ding brachte damals bei mir die Tanzfläche zum überkochen, „Love Junkie“ und noch so ein tanzbarer Supersong mit knapp fünf Minuten. „Kill Me“ eine der wohl besten Powerballaden mit geiler Leadgitarre, leider nur 3:48 lang, „Love’s A Bitch“ was für ein Rocker, der geht ab wie eine Habanero im Hintern. Und zum Schluss der Titelsong „Beggars & Thieves“ mit DOMAINS „Sign From Your Heart“ die beste Ballade die nie zu Ruhm und Ehre kam, ein Traum, die Melodie, Louies kaputte Stimme hier passt alles was passen soll.

Balle

TRIUMPH – Surveillance (RG-Zeitmaschine)

Trackliste:

01. Prologue: Into The Forever
02. Never Say Never
03. Headed For Nowhere
04. All The King’s Horses
05. Carry On The Flame
06. Let The Light (Shine On Me)
07. Long Time Gone
08. Rock You Down
09. Prelude: The Waking Dream
10. On And On
11. All Over Again
12. Running In The Night

Spielzeit: 45:15 min – Genre: Melodic / Hard Rock – Label: MCA Records – VÖ: 1987 – Page: www.facebook.com/TriumphTheBand/

Heute geht der Blick nach dem letzten Ausflug in die 1990er wieder zurück in die zweite Hälfte der 1980er um genauer zu sein ins Jahr 1987. In diesem Jahr veröffentlichten die kanadischen Rock Heroes von TRIUMPH ihr vorletztes Studioalbum mit dem Titel „Surveillance“, es ist leider auch das letzte Album mit Rick Emmett als Sänger und an den Gitarren. „Surveillance“ war das neunte Album einer Band die es wie kaum eine andere verstand Hits am laufenden Band zu produzieren. Ab 1976 versorgte das Power Trio seine Fans regelmäßig mit neuen Songs. Das geniale Trio bestand aus Rick Emmett am Mikrofon und Gitarren, Mike Levine an Bass und Keyboards sowie Gil Moore als zweiter Sänger und an den Drums.

Was machte TRIUMPH aus, wieso konnte die Band eine beachtliche Fanbase erspielen und weltweit über 4 Millionen Tonträger absetzen? Ganz einfach erklärt das Trio machte fast jeden Song zu Gold, dieses Edelmetall bestand aus einem einfachen Rezept, sehr melodische Songs, eine perfekte Instrumentierung und zwei Stimmen die sich wie bei Rick in den hohen Tonlagen und Gil in den mittleren Tonlagen befanden was sich sehr gut im Wechsel machte und TRIUMPH so zu einem Highlight werden ließen. Egal ob Rick oder Gil die Leadvocals übernahm es war immer ein Volltreffer der zu überzeugen wusste. Die Band sorgte im Laufe ihrer Karriere für zahlreiche Megahits wie „Lay It On The Line“, „Tears In The Rain“, „Fight The Good Fight“ oder „Follow Your Heart“ um nur einige zu nennen, dies zieht sich wie ein roter Faden durch alle Alben von TRIUMPH.

Rick erinnert von der Stimme ein wenig an einen rauen dabei nicht so hoch gehenden Steve Perry aber auf seine Art einzigartig, Gil besitzt eine Stimme die sich schlecht vergleichen lässt da fällt mir nur Sooraj von den Indern SNARM ein, wenn er sich in den Mitten befindet. Das Gitarrenspiel von Rick ist etwas besonderes und Einzigartiges das einen sehr hohen widererkennungswert besitzt, dabei immer genau auf den Punkt zielt und immer songdienlich auftritt. Die Keyboards bilden mit den Gitarren das perfekte Grundgerüst um den Sound von TRIUMPH zu definieren. Der Bass ist auch stets gut dabei. Die Drums von Gil sind genau so auffällig wie Ricks Gitarrenspiel und die beiden Stimmen. So greift ein Zahnrad in das andere und wirkt wie ein sehr gut abgestimmtes mechanisches Schweizer Uhrwerk einer der zahlreichen Edelmarken.

Der Sound bewegt sich von Classic Rock über AOR / Melodic Rock bis zum Hard Rock der nie überdreht wirkt sondern einfach wie ein Guss erscheint ohne das eine der Stilrichtungen als Fremdkörper wirkt. Vergleichen kann man noch am ehesten mit CONEY HATCH, SANTERS, HELIX und all die anderen Helden der 1980er Ära. Bei all den Vergleichen darf eines nicht außer Acht gelassen werden das TRIUMPH ihren Band eigenen Sound hatten der unvergleichlich ist und egal welchen Song von welchem der Alben man sich anhört sofort klar ist das IST TRIUMPH und sonst keiner. So reiht sich auch „Surveillance“ nahtlos in die Riege der Top Alben von TRIUMPH ein und stellt in jeder Sammlung ein Highlight dar. Eigentlich ist jedes TRIUMPH Album ein Highlight für jede Rocksammlung und sollten auch in jeder stehen und regelmäßig angehört werden. Denn TRIUMPH sind ein Paradebeispiel für Kontinuität auf sehr hohem Niveau das nicht viele Bands auf diesem Level vorweisen können. Also TRIUMPH in den Player (egal welche Scheibe Hauptsache TRIUMPH), Lautstärkeregler in Richtung rechten Anschlag, zurücklehnen und die Boxen tanzen lassen, Yippie-Ya-Yeah, Schweinebagge, lass krachen Kumpel, TRIUMPH Rule The World bis die Socken in Flammen stehen.

„Prologue: Into The Forever“ Rick spielt sich beim Intro warm, gefolgt vom Hit „Never Say Never“ der ideale Song um jede Tanzfläche zum Überlaufen zu bringen. „Headed For Nowhere“ ist auch kein Gramm schlechter als der Vorgänger, „All The King’s Horses“ hier gehen die Jungs vom Gas und spielen gekonnt mit mittelalterlichen Tönen eine Ballade. „Carry On The Flame“ geht wieder Vollgas ab wie die Lutzi, „Let The Light (Shine On Me)“ wildert mit viel Drama und Stimmung im ruhigen AOR. „Long Time Gone“ Gefühl trifft auf harte Riffs ist dabei einfach nur pur TRIUMPH nicht mehr oder weniger, „Rock You Down“ einer der zahlreichen eingängigen Melodic Rocker der Kanadier. „Prelude: The Waking Dream“ stimmt soft auf das kommende ein, „On And On“ das nächste Highlight das heute noch Potential für mehr hat. „All Over Again“ hier wird wieder Drama mit Eingängigkeit zu einem Hit vermischt, „Running In The Night“ gibt ein flottes Schlusslicht ab das überzeugt.

Balle

FIGHTER – The Waiting (RG-Zeitmaschine)

Trackliste:

01. Look Me In The Eye
02. Wishful Thinking
03. Shadows
04. Face To Face
05. Star One
06. Do What You Want
07. Running The Race
08. Nice Guy
09. The Waiting
10. Radio Man
11. Stop Look Listen

Spielzeit: 45:01 min – Genre: AOR / Melodic Rock – Label: Wonderland Records – VÖ: 1991 – Page: www.facebook.com/Fighter

Heute geht der Blick zurück in das Jahr 1991 und zum offiziellen Debütalbum der US Rocker von FIGHTER mit dem Titel „The Waiting“. Ich kam in den frühen 2000ern zu einem Soundfile das ein Cover des ALICE COOPER Hits „Mr. Nice Guy“, es stammte von FIGHTER und gefiel mir damals und auch heute noch besser als das Original und alle anderen Cover. Also begab ich mich auf die Suche nach dem Album, irgendwann in den 2010 nach vielen Stunden vergeblicher Suche fand ich ein gebrauchtes Exemplar. Mittlerweile wurde das Album 2019 vom US Label Girder Records neu aufgelegt. Ich denke mal das es so eine geringe Auflage war und vergriffen ist.

Zur Besetzung von FIGHTER gehörten die beiden Lead Stimmen Amy Wolter und Sean Murphy auch an den Drums zu finden, Billy Heller an den Gitarren, Mark Pence an den Keyboards und Jim Wolter am Bass. Beide Lead Stimmen ergänzen sich sehr gut und machen aus dem Album einen Genuss für die Ohren.

Amys Stimme liegt von der Tonlage irgendwo in der Nähe von Devay, Ruby Faith, Ann Wilson (HEART), Darby Mills (Solo, HEADPINS) und Janet Gardner (VIXEN), von keiner der Stimmen zu viel sondern irgendwo in der Range der Genannten und passt sehr gut zur Mucke von FIGHTER. Die Stimme vom männlichen Part Sean erinnert mich irgendwie an Gil Moore von TRIUMPH die auch einige verdammt geile Scheiben am Start hatten. Die Sänger*in wurden auch gerne und oft mit mehrstimmigen Chören die auf den Punkt gehen sehr effektvoll unterstützt. Die Gitarren können ganz schon Dampf machen wenn es der Song erlaubt in den softeren Momenten ist Arena Rock Riffing angesagt. Die Keyboards bilden mit den Gitarren eine Einheit und Fundament für eine dreiviertel Stunde geile Rock Mucke. Der Bass spielt im Hintergrund auf und die Drums gehen einem unter die Haut.

Die Mucke besteht aus einer Verbindung aus Arena Rock und Melodic Rock, wie er typisch ab Mitte der 1980er aus den USA und Kanada kam. Die beiden Stimmen bildeten damals ein Merkmal von FIGHTER, dass zweite Merkmal waren die Melodien und supereingängigen Songs und das Dritte das die Band es verstand coole Songs zu schreiben und auf Tonträger zu bringen. Vielleicht macht auch der Mix aus AOR und Melodic Rock den Reiz von FIGHTER aus, man kann der Band auf jeden Fall das Zeugnis ausstellen einen Kracher eingezimmert zu haben, nur eben zwei bis vier Jahre zu spät. Den wie der aufmerksame Rocker sicher weiß veränderte das Jahr 1991 die Musiklandschaft sehr gravierend und für traditionelle Bands nachteilig, da ein neuer Trend aus Seattle seinen Siegeszug antrat und gewann.

Vom Stil her kann man FIGHTER am besten mit HONEYMOON SUITE, LOVERBOY, HEADPINS, TRIUMPF, DEVAY, HEART, wuchtigere FOREIGNER und alle die damals so angesagte Heroes waren und verdammt geile Musik auf die Hörer losließen vergleichen. Einfacher ausgedrückt die Band rockte sich die Hintern mit ordentlich Klöten in der Hose blutig ohne das leider die breite Maße von der Qualität etwas mitbekam da diese Musik aus den Radiostationen verbannt wurde und immer noch ist. Die Texte sind eher von der christlichen und religiösen Seite, wenn dieser Fakt nicht stört wird mit FIGHTER ein Ü-Ei an starker Mucke erleben, die den genannten Vergleichen in nichts nachsteht.

Das zweite Album mit dem Titel „Bang The Drum“ nur ein Jahr später veröffentlicht fällt vielleicht wenn ich bewerten würde einen halben Punkt niedriger aus. Beide Alben sollten in jeder anständigen Sammlung stehen und von Zeit zu Zeit gehört werden um sich vor Augen zu führen was seit sehr vielen Jahren aus der Radiolandschaft und MTV verbannt ist und wie toll diese Musik ist.

„Look Me In The Eye“ geht in bester Arena Rock Manier los, „Wishful Thinking“ in den Strophen langsam und dramatisch, im Refrain gibt es Power auf die Lauscher. „Shadows“ hier machen die Gitarren einen auf dicke Hose und einen ausgewachsenen Melodic Rocker draus, „Face To Face“ ein gefühlvoller Rocker der als Highlight durchgeht. „Star One“ die obligatorische Ballade die auf keinem Album Fehlen sollte mit Pianopasagen, „Do What You Want“ ein sehr guter Uptempo Rocker. „Running The Race“ hier breitet sich Gänsehautfeeling aus, ein Hit der Song hat was Besonderes wenn die E-Gitarre voll reinbrettert, „Nice Guy“ einer der besten Coversongs die ich bis jetzt gehört habe, was für eine Energie mit beiden Stimmen ein Traum. „The Waiting“ kommt mit reichlich Drama aber eingängig, „Radio Man“ eine Ballade mit Druck von der Gitti, „Stop Look Listen“ hier gibt die Band nochmal Gas und zeigt ihr vorhanden gewesenes sehr hohes Potential.

Balle

CONSTANCIA – IV Evermore

Trackliste:

01. Evermore
02. Feel my Heartbeat
03. Higher
04. My Redemption
05. Call my Name
06. Build this House
07. Live Life on the Run
08. You don`t know Love
09. Rise
10. I can`t Believe
11. Stand Up
12. Tears i Cry

Spielzeit: 50:52 min – Genre: Melodic Rock – Label: Pride & Joy – VÖ: 30.08.2024 – Page: www.constancia.se

 

CONSTANCIA wurde 2007 vom ehemaligen Token-Keyboarder Mikael Rosengren ins Leben gerufen.
Schnell veröffentlichte man 2009 das Debütalbum „Lost and Gone“ auf dem man sich dem melodischen Rock mit einer leicht progressiven Note widmet. 2015 erschien das zweite Album „Final Curtain“ und 2021 das dritte Album „Brave New World“ auf dem der neue und aktuelle Sänger David Fremberg (ANDROMENDA) das erste Mal zu hören war.
Das neue Album „IV Evermore“ sollte wieder etwas schneller im Kasten sein und so erblickt dies dieser Tage nach 3 Jahren Wartezeit das Licht der Welt.
Nach wie vor ist man im melodischen Rock zu Hause der mal mit ordentlicher Prog Note mal mit viel 80iger Flair aus den Boxen tönt.

Das klang spannend, daher startete ich erwartungsvoll den Albumopener „Evermore“. Dieser begrüßt uns direkt mit flotten Midtempobeats und einer satten Prog Rock Mischung. Im weiteren Verlauf kommt dann ein ordentlicher Ohrwurmchorus dazu, fertig ist direkt der erste Hit des Albums!
Auch das folgende „Feel my Heartbeat“ kann sich umgehend in die Gehörgänge spielen. Tolle Keyboardarragements und mehrstimmiger Gesang paaren sich hier mit einem tollen Groove. Sehr schön.
„Higher“ und „My Redemption“ folgen als Nächstes. Hier klingt Sänger David ordentlich nach Carsten Lizard Schulz, es sind klassische Rock Nummern die sich gut in das bisherige gehörte einreihen.
Der Mittelteil hat dann mit „Call my Name“ sowie „Live Life on the Run“ auch noch zwei Highlights zu verzeichnen. Ich kann mir hier auch nicht helfen, manchmal klingen die Jungs extrem nach einer weiterer AOR/Rock Gruppe die leider schon in den ewigen Jagdgründen weilt, SERPENTINE.
Mit „You don`t know Love“ wird das letzte Drittel der Scheibe ordentlich eingeleitet. Hier kann der Groover „Rise“ auf jeden Fall noch überzeugen, ansonsten wird hier leider einiges an Standardtracks geboten, die nicht mehr ganz an die bisherigen Hits rankommen.

CONSTANCIA haben hier auf jeden Fall ein ordentliches neues Album eingespielt. Melodic und Prog Rock Fans kommen hier gleichermaßen auf ihre Kosten,
Die absoluten Hits sind aber definitiv in der ersten Hälfte der Scheibe zu finden, in der zweiten Hälfte lässt man etwas nach und es haben sich doch einige Standardtracks eingeschlichen.
Aber das sollte den geneigten Fan nicht stören, eine starke Leistung ist das Ganze nämlich definitiv trotzdem!

Julian

 

SILVERNITE – Lost City

Trackliste:

01. The Dawn
02. Angels Eyes
03. Show Me The Way
04. Lost City
05. Last Stand
06. Come N’ Love Me
07. Boarding
08. Tafusam’s Rage
09. Yellow River
10. Road To Eternity
11. Free Now

Spielzeit: 45:09 min – Genre: Melodic Rock – Label: Lions Pride Music – VÖ: 30.08.2024 – Page: www.facebook.com/silverniteofficial

 

Heute Nacht sind zwei Alben fällig und müssen sich dem Rock-Garage Prüfstand unterziehen. Zum einen dieses Album „Lost City“ der griechischen Band SILVERNITE und das zweite Album der Power Metaller von ALL FOR METAL. Ich habe mich bewusst für dieses Melodic Rock Album als erstes entschieden um nicht durch Headbanging meine Gehirnzellen durcheinander zu wirbeln. Laut Label nimmt SILVERNITE den Hörer auf eine Reise durch die Zeit und verschiedenen Klängen mit, klingt vielversprechend und will bestätigt werden. Die Reise von SILVERNITE begann mit der EP „So It Began“ im Jahr 2019, darauf folgte das selbstbetitelte Debütalbum 2021 und zum Jahresende 2021 hin die EP „Live in Thessaloniki“ ich gehe mal von einer Liveveröffentlichung aus.

SILVERNITE besteht aus Mari Angela am Mikrofon, Nash G. an den Gitarren, Strutter an den Tasten und Minas Chatziminas an den Drums. Mir ist keiner der Musiker bekannt und ich kannte SILVERNITE bis jetzt auch nicht, aber der Umstand das Lions Pride Music als Label in Erscheinung treten und Melodic Rock als Genre angegeben wurde waren Anreize für mich dieses Album zu übernehmen.

Die Band veranstaltet wirklich eine Reise durch Zeit und verschiedener Klangarten, für 80er Nostalgiker ein gefundenes Fressen, es werden durch die Synthesizer Klänge immer wieder Erinnerungen an die goldenen 80er geweckt, diese werden gekonnt mit E-Gitarren gekreuzt und mit einer starken weiblichen Stimme versehen. Herausgekommen ist ein Stil der schon irgendwie eine Zeitreise in die 80er darstellt.

Die Stimme von Mari erinnert ein wenig an einen Mix aus Issa Oversveen, Valerie Door und Rockröhre. Es folgen die Synthesizer die sehr ausufernd und effektvoll eingesetzt werden und so den größten Anteil der Zeitreise in die Italo Pop und Synthy Welle der 80er haben. Die Gitarren sind nicht so dominant wie bei anderen Rockbands aber besitzen trotzdem genug Biss um sich im Melodic Rock zu befinden. Der Bass ist sehr schwer auszumachen und die Drums hören sich auch ein wenig nach Drummachine und Elektrospielerei an.

Der Stil ist schwer in Worte zu fassen, irgendwie Melodic Rock auf der einen Seite und auch wieder nicht. Durch die Tastenfraktion kommt am besten die Umschreibung von „Tubular Bells“ in der Discoversion von KEYBOARDS AFFAIR, der Intromusik von Fernsehserien wie Knight Rider, Airwolf, Miami Vice und Magnum – aber auch DEPECHE MODE, DURAN, ULTRAVOX und KRAFTWERK, JEREMIAH KANE sowie Italo Pop Klängen hin. Und zu dem gesellt sich schnörkelloses 80er E-Gitti Riffing wie etwa bei BON JOVI, BONFIRE, DOKKEN, härtere TOTO und all die Gitarren Heroes der damaligen Zeit.

Ein echt interessantes Werk das verdient hat angehört zu werden. Für alle die damals wie ich in Discos ihr Unwesen trieben in denen es immer dreier Runden aus Fox, Pop und (Hard)Rock gab ist SILVERNITE einen Probelauf wert ob man mit der doch sehr ausufernden Synthesizer Fraktion klarkommt. Der Einsatz des Saxophons macht die Sache dann auch noch um einiges Interessanter und abwechslungsreicher.

„The Dawn“ ein futuristisches Intro das sofort in den Rocker „Angels Eyes“ übergeht der einen besonderen Charme versprüht. „Show Me The Way“ macht mit dezenten Gitarrenparts und Synthy Klängen wie in den 80ern zur Italo Pop Welle was her, „Lost City“ vereint Synthywave Klänge ala Captain Future mit Gitarren und starkem Gesang. „Last Stand“ ein Instrumental mit den beiden Hauptakteuren Synthesizer und Saxophon erinnert stark an den 80er Discotheken Smash Hit „Voodoo Dance“ von STAGE, „Come N’ Love Me“ geht als Party Hit durch. „Boarding“ das zweite Instrumental bei dem die Gitarren ordentlich laufen gelassen werden, „Tafusam’s Rage“ bei diesem Instrumental ist der Synthy klar der Hauptdarsteller. „Yellow River“ fängt sehr elektronisch an bis die Gitarren dazu kommen und alles wieder in Richtung Melodic Rock bringen, „Road To Eternity“ noch ein Instrumental Hybrid aus Synthy und E-Gitarren, „Free Now“ ein vor Dramatik sprühender Song der was hat.

Balle

AXXIS – Coming Home

Trackliste:

01. Blackest Vision
02. Coming Home
03. Atlantica
04. Moonlight Bay
05. Dark Angel
06. Love will shine for Everyone
07. Irish Way of Life
08. Legends of Phantasia
09. Lord of Darkness
10. Ready to Burn
11. Tears of a Clown
12. I won`t sell my Soul

Spielzeit: 51:07 min – Genre: Melodic Rock/Metal – Label: Phonotraxx – VÖ: 12.07.2024 – Page: www.axxis.de

 

Oh je oh je…was hört man da für Schreckensnachrichten! Die deutschen Melodic Metaller von AXXIS beenden nach satten 35 Jahren Bandkarriere dieselbige! Ein Schock für viele Fans vermutlich, aber nach so vielen Jahren ist es glaube ich auch das gute Recht der Jungs rund um Fronter Bernhard Weiß irgendwann von sich aus zu sagen „So das wars“. Und das tun sie mit einer großen Abschiedstournee und vor allem noch mit ihrem letzten Album „Coming Home“ was uns nun vorliegt!
Ich war zwar nie der größte Die Hard AXXIS Fan, aber habe die Jungs immer geschätzt. Daher war ich sehr gespannt aufs neue Album was randvoll ist mit Songs die wieder etwas mehr zu den Wurzeln gehen in die seeligen Anfangsjahre von AXXIS.

Mit der Vorabsingle „Blackest Vision“ beginnt der neue Diskus schon mal ganz ordentlich denn dieser steigt flott mit satten Keys und Drums ein und direkt ist man wieder sehr melodisch unterwegs und hat den ersten Hit am Start!
Mit dem Titeltrack „Coming Home“ geht der Hitregen dann direkt weiter. Hier ist man zwar handzahmer unterwegs als beim Opener, vergisst aber zu keiner Zeit die Eingängigkeit, die die Band schon immer so toll ausgemacht hat. Ein absolut würdiger Titeltrack!
„Atlantica“ hat dann schöne Power Metal Vipes und kommt wesentlich härter aus den Boxen, danach folgt mit „Moonlight Bay“ ein Stampfer vor dem Herrn, der sich echt sehen lassen kann.
Als Bindeglied zum Mittelteil lässt man dann noch direkt das über fünfminütige und etwas epischere „Dark Angel“ folgen welches sich ebenfalls wunderbar in die oberste Hitriege bislang einreiht!
Ein Zwitter aus Heavy Rock und Melodic Metal ist dann „Love will shine for Everyone“ der schon etwas zu cheesig aus den Boxen tönt aber ansonsten den Mittelteil toll einleitet.
Im Anschluss gibt es dann ein bisschen Folk auf die Ohren, also nicht wirklich, aber „Irish Way of Life“ hat ein paar dieser Anleihen, so wie es quasi ja schon der Titel verlangt.
Mit einem Ohrwurmchorus ist dann „Legends of Phantasia“ ausgestattet und mit dem wieder mehr nach Power Metal klingenden „Lord of Darkness“ wird dann das letzte Drittel der Scheibe und der AXXIS Karriere eingeläutet.
Hier gibt es das groovige „Ready to Burn“, den Melodic Metaller „Tears of a Clown“ sowie das abschließende „I won`t sell my Soul“ auf die Ohren.
So ganz kann das letzte Drittel nicht mehr an das bisher gehörte anschließen, aber ist trotzdem noch meilenweit von Durchschnitt oder so entfernt!

Das letzte musikalische Kapitel von AXXIS schließt sich so wie die letzten Alben eigentlich auch waren, sehr sehr ordentlich und mit einer tollen Mischung aus Melodic Metal und Rock der ab und an auch härter aus den Boxen tönt!
Dazu noch eine Produktion mit ordentlich Schmackes, ich denke es wird viele Fans geben, die die Jungs vermissen werden, ich kann aufgrund der langen Karriere auf jeden Fall nur meinen Hut ziehen und schicke nochmal fette und absolut verdiente 9 Punkte ins AXXIS Lager zum Abschluss!

Julian

 

NESTOR – Teenage Rebel

Tracklist

01. The Law Of Jante
02. We Come Alive
03. Teenage Rebel
04. Last To Know
05. Victorious
06. Caroline
07. The One That Got Away
08. Addicted To Your Love
09. 21
10. Unchain My Heart
11. Daughter

Spielzeit: 45:39 min – Genre: Melodic Rock– Label: Napalm Records VÖ: 27.05.2024 – Page: https://www.nestortheband.com/

 

Nach ihrem gefeierten Debüt-Album, legt uns die schwedische Formation Nestor nun ihr Zweit-Werk mit Namen „Teenage Rebel“ vor. Kaum ein Album wurde heuer mit mehr Spannung in diesem Sektor erwartet.
Auch auf Rundling Nummer zwei, ist ein stark 80er Jahre-geprägter Sound zu vernehmen.
Jede Menge „Catchy-Hooklines“ erfreuen den geneigten Hörer. Als Beispiele dürfen Titel wie „Victorius“, „Caroline“ oder auch „Last To Know“ genannt werden. Auch mit ruhigen Klängen wie beim Abschlusstitel „Daughter“ weiß man zu überzeugen.
Wer mit dem ersten Album etwas anfangen konnte, wird auch hier nicht enttäuscht.
Man darf die Entwicklung von Nestor weiter mit Spannung verfolgen und erfreut sich aktuell an einem „Saison-Highlight“ mit Namen „Teenage Rebel“.

Bonne

GOTTHARD, ECLIPSE und THE NEW ROSES auf dem Rock Antenne Open Air am 15.06.2024 in München

Am 15.06.2024 lud Rock Antenne zum Open Air in München auf dem Gelände des Showpalastes ein, im Angebot hatte die Radiostation keine geringeren als die Schweizer Rocker von GOTTHARD, die schwedischen Melodic Rocker von ECLIPSE und die deutschen Rock N Hard Roller von THE NEW ROSES. Das Gelände ist ideal für so eine Veranstaltung und bietet für eine normale Anzahl von Besuchern mehr als ausreichend Platz. Der Ticketpreis von 60,– Euro war in Ordnung, nur die Getränkepreise waren ein wenig bis gut drüber. Eine Goasn 0,4 Liter für 8,– Euro ist mehr als deutlich über den Oktoberfest Preisen. Auf die Preise der Imbisstände habe ich nicht geschaut und kann darüber weder Positiv noch Negativ berichten, aber 8,– Euro für eine 0,4er Goasn ist doch ein bisschen arg Hoch. Das war es eigentlich schon mit den Kritikpunkten. Ich traf mich auf dem Open Air mit den beiden Musikern Mark Denkley und Robby Luckets von den italienischen Rockern SANDNESS die meinten zu den Getränkepreisen das die in Italien in dieser Höhe bei Konzertveranstaltungen Standard sind. Der Sound war kraftvoll mit Druck um einem die Ohren durch zu blasen, für dieses Open Air war der Sound fast ideal dazu später mehr.

Den Auftakt machten die Schweden ECLIPSE die ich schon im September letzen Jahres auf ihrer Double Headliner Tour mit H.E.A.T. in München sehen konnte. Genau wie letztes Jahr hauten ECLIPSE dem Publikum mit ihrem Melodic Hard Rock sämtliche Flausen aus der Birne. Mit sehr guter Laune rockten sich Erik und Co durch ihren sehr gut gewählten Set und hatten damit das Publikum sofort in der Hand. Mit idealem Sound konnten ECLIPSE ihre Extraklasse unter Beweis stellen und konnten eindrucksvoll demonstrieren das sie in ihrer eigenen Liga spielen und unterwegs sind. Wie von den meisten schwedischen Acts gewohnt hat das Songmaterial ein gewisses Etwas und kann auf ganzer Linie sowohl im Studio wie auch Live überzeugen, und wenn man mit so einem Bombensound unterstützt wird macht das Ganze natürlich noch mehr Spaß. Mit sehr viel guter Laune bei der Band und den Zuschauern ging dieser Gig leider viel zu schnell zu Ende. Funfact am Rand während des GOTTHARD Auftritts begegnete mir Erik ganz allein auf der Suche nach seiner Band die im in München abhandengekommen war.

www.facebook.com/EclipseSweden

Setlist ECLIPSE

Apocalypse Blues
Got It
Falling To My Knees
The Storm
The Hardest Part Is Lovsing You
Anthem
Saturday Night (Hallelujah)
Black Rain
Battlegrounds
The Downfall Of Eden
Runaways
Twilight
Viva La Victoria

Nach der Umbauphase kam das unausweichliche was schon seit vielen Jahren überfällig war, die Rock N Hard Roller THE NEW ROSES und ich trafen aufeinander. Und dieses Date war ein voller Erfolg, obwohl Timmy Rough ein wenig zu leise rüberkam war es wie schon bei ECLIPSE ein perfekter Auftritt. Auch hier ging die Setliste ohne Anlass zum Meckern voll in Ordnung und sollte jedem Anhänger dieser Spielart geschmeckt haben. THE NEW ROSES waren genau das was sie auf Konserve auch sind, rau, dreckig, rockig, rollig, einfach die perfekte Beschallung für eine Grillparty oder Motorrad Treffen. Mit dem Sound den der Tonmann aus der PA-Anlage zauberte, mit einer wirklich nur kleinen Beanstandung das Timmy ein wenig zu leise war, kam Live die Mucke von THE NEW ROSES noch dreckiger als auf Tonträger rüber und hat mich noch mehr überzeugt. Die Ideale Tour bestehend aus THE NEW ROSES, HEADSTONE und SKULLBOOGEY wäre ein Siegeszug für deutsche Rock N Hard Roll Bands und wären das Ideale für jeden Rocker.

www.facebook.com/TheNewRoses

Setlist The New Roses

Pretty Woman
The Usual Suspects
The Lion In You
It’s A Long Way
Nothing But Wild
All I Ever Needed
1st Time For Everything
Rockin’ In The Free World
Gimme Your Love
Glory Road
Warpaint
Forever Never Comes
Down By The River
Every Wild Heart
Thirsty

Danach kam auch meine erste Liveshow von GOTTHARD, ich habe früher immer irgendwie eine Ausrede dafür gefunden nicht zu einem GOTTHARD Konzert die in beiden Richtungen ca. 140 KM nach München oder Regensburg zu fahren. Es ist irgendwie schade das ich GOTTHARD niemals mit Steve Lee Live gesehen habe. So ist die Situation jetzt nun mal und GOTTHARD besteht weiterhin mit Nic Maeder am Mikrofon und er macht seinen Job wirklich hervorragend, obwohl ich immer noch auf die Stimme von Steve eingeschossen bin. Ich hatte immer das Gefühl Steve kommt gleich auf die Bühne und fängt ein Duett mit Nic an. Der Sound war auch bei den Schweizern aller erste Sahne, zielte einem mit voller Wucht voll auf die Glocke und man merkte allen drei Bands an diesem vom Wetter durchwachsenen Abend das sie verdammt viel Spaß hatten und das Publikum ab den ersten Noten voll im Griff hatten. Die Setlist war voll gespickt mit Klassikern die Live gleich mal sowas von krass waren das ich mir in den Hintern hätte beißen können GOTTHARD nicht schon viel früher zu einem Tänzchen gebeten habe. Aber so ist das mit der Zeit nun mal, einmal verpasst kann sie nicht mehr nachgeholt werden und man kann nur im hier und jetzt leben was die Zukunft bringt ist noch unklar. Kann man GOTTHARD ein schlechtes Zeugnis ausstellen, irgendwie mosern oder sonst etwas Negatives ablassen? Ich beantworte diese Frage mit einem sehr großen NEIN, denn die Jungs sind dafür zu lange im Musikzirkus unterwegs, haben Weltweit Konzerte gespielt und wer weiß wie viele Tonträger verkaufen können die generierten Streams auf den gängigen Plattformen, wenn GOTTHARD nicht den Begriff eines Rockstars definieren wer sonst. Es gibt natürlich noch andere Riffschwingende Künstler die immer noch mehr oder weniger erfolgreich unterwegs sind, die weltweit verteilten Fans von GOTTHARD sprechen für die Qualität der Band. Meine bessere Hälfte meinte nur sie hat sehr viele bekannte Songs gehört ohne vorher gewusst zu haben das sie von GOTTHARD stammen, die früher bei uns in den Discos liefen. Und so spielten sich GOTTHARD souverän, mit viel Freude und Lust durch ihre sehr lange und erfolgreiche Karriere die einfach zu Schweizer Riffrockern passt und auch Daseinsberechtigung hat. GOTTHARD bewiesen auch Live das sie Rocken können und nicht nur im Studio, Live mal Songs wie „Hush“, „Top Of The World“ „Remember It’s Me“, „Mountain Mama“, „Lift U Up“, „Anytime, Anywhere“ oder den Klassiker „The Mighty Quinn“ zu hören, dabei die Band agieren sehen ist schon ein Highlight und sollte von jedem Hard Rock Fan mal gesehen worden sein. Wenn man so etwas verpasst wie ich in den Jahren vorher, man kann es nicht mehr nachholen nachdem sich GOTTHARD in den Ruhestand begeben haben, was aber noch Jahre warten kann. So bleibt nur die Aussage über GOTTHARD, ein Erlebnis Live dabei gewesen zu sein.

www.facebook.com/Gotthard

Setlist Gotthard

Every Time I Die
Hush
Bang
Feel What I Feel
Top Of The World
What You Get
Master Of Illusion
Let It Rain
One Lie, One Soul
Remember It’s Me
Sweet Little Rock ‘N’ Roller
Starlight
Mountain Mama
Lift U Up
Heaven
Anytime, Anywhere
The Mighty Quinn

Text: Balle / Bilder: Fonse Demmelhuber