AEON EMPIRE – Aeon Empire

Trackliste:

01. All your Dreams
02. Sittting on a Wall
03. Waiting in the Rain
04. Push the Clouds Away
05. Once in a Lifetime
06. Stallion
07. Waiting to Feel Good
08. Gloom
09. Liars and Fools
10. Fell in Love
11. Set Aflame this Cold World

Spielzeit: 45:41 min – Genre: Melodic Rock – Label: Eigenveröffentichung – VÖ: 28.03.2025 – Page: https://aeonempire.net

 

Mit ihrem selbst betitelten Debütalbum betreten AEON EMPIRE die Musikbühne und die Personen die uns hier entgegentreten sind wahrlich keine unbekannten im Musik Business. Schließlich besteht über die Hälfte der Truppe aus SIGNUM REGIS Musikern. Mit Namen sind das Mastermind und Bassist Ronnie König, Sänger Jota Fortinho und Gitarrist Filip Kolus. Dazu kommen mit Jimi Cimbala an der Gitarre sowie Radim Vecera am Schlagzeug mir noch zwei unbekannte Musiker.
Was das nun für die Melodic Metaller von SIGNUM REGIS heißt wird die Zeit zeigen. Nun ist erstmal eher klassisch orientierer Melodic Rock an der Reihe.
Gemastert von niemand geringeren als Jacob Hansen verspricht das Debütalbum schon mal so einiges.

Mit dem Opener und der Videosingle „All your Dreams“ wird die Scheibe schon mal sehr amtlich eröffnet. Flotte Rockklänge erwarten uns zu Beginn. Sänger Jota ist bestens bei Stimme, so wie wir es auch von SIGNUM REGIS gewohnt sind. Melodisch und rhythmisch bahnt sich die Nummer den Weg aus den Boxen und lässt den Fuß schön im Takt mit wippen, ein starker Start!
Und die nächste Videosingle mit „Sitting on a Wall“ folgt direkt als Nächstes. Auch hier sind wir eher im Melodic Rock unterwegs. Gerade im Refrain schweift man aber auch ein wenig in die AOR Ecke ab was dem Ganzen aber gut zu Gesicht steht.
Als drittes folgt dann mit „Waiting in the Rain“ die bislang letzte Videosingle. Wesentlich ruhiger als zuvor und mit ordentlichem AOR Einschlag entfaltet sich die Nummer und somit ist schon mit den ersten drei Tracks ordentlich Abwechslung geboten.
Melodisch geht es dann auch bei „Push the Clouds Away“ zur Sache, auch hier wieder mit einigen AOR Vibes.
Etwas mehr wieder in die eher rockige Richtung geht dann der Albumteiler „Stallion“.“Waiting to Feel Good“ ist passend zum Titel eine Nummer mit eher positiven Touch.
Über das erdige „Gloom“ geht es in das letzte Drittel der Scheibe welches mit dem Melodic Rocker „Liars and Fools“, dem Gute Laune Song „Fell in Love“ sowie der abschließenden Ballade „Set Aflame this Cold World“ ordentlich besetzt ist.

Hier macht die zweite Band bzw. das zweite Standbein von Mastermind Ronnie König aber mal so absolut Sinn! In Bezug auf die Stilrichtung Rock tobt man sich hier aber mal so richtig aus und das passt wahrlich nicht so den Melodic Metallern von SIGNUM REGIS.
Man bewegt sich hier schön in der Schnittmenge zwischen Melodic Rock und AOR und hat mit Sänger Jota eine echte Geheimwaffe im Gepäck.
Nicht jeder Song hat hier absolutes Hitpotential, aber manchmal braucht es das gar nicht um eine gute Zeit zu haben über knapp 45 Minuten!
Genrefans sollten hier auf jeden Fall mal rein hören und den Newcomer unterstützen.

Julian

 

WILDNESS – Avenger

Trackliste:

01. Wings Of Fire
02. Crucified
03. Broken Heart
04. Caught Up In A Moment
05. Wasted Time
06. Avenger
07. Poison Ivy
08. I´ll Be Over You
09. Stand Your Ground
10. Eye Of The Storm
11. Walk Through The Fire

Spielzeit: 44:23 min. – Genre: Melodic Rock – Label: Frontiers Records – VÖ: 24.01.2025 – Page: www.facebook.com/wildnessofficial

Bereits Ende des letzten Jahres erreichte die Fangemeinde die frohe Botschaft in Form einer brandneuen Single. Es stand also schnell fest – die schwedischen Rocker WILDNESS haben bald ein neues Album am Start. In schöner Regelmäßigkeit geben uns Hauptsongwriter und Drummer Erik Modin, die beiden Gitarristen Adam Holmström und Pontus Sköld, Bassist Marcus Sjösund sowie der beim zweiten Album dazugestoßene Sänger Erik Forsberg neues Melodic-Rock-Futter. Zuletzt 2022 mit dem dritten Langspieler „Resurrection“, mit dem sie nach dem Aus von AOR Heaven wie selbstverständlich bei Frontiers Records angedockt haben.

An der musikalischen Ausrichtung ist indes alles beim Alten geblieben. Polierter Melodic Rock moderner Prägung steht auf dem Speiseplan. Und das hat die erste Single „Crucified“ mit Nachdruck unterstrichen. WILDNESS sind zwar relativ weit davon entfernt, in ihrem Sound einzigartig zu sein – die Gabe, elektrisierende Rocksongs zu schreiben, bügelt dieses Manko aber wieder aus. „Crucified“ ist ein kleiner Hit – so viel steht fest. Dass der Song also ziemlich präsent an die zweite Stelle des Albums platziert wurde, ist kein Zufall. Aber auch das eröffnende „Wings Of Fire“ ist gute Melodic-Kost und „Broken Heart“ ist nicht umsonst die zweite Single – ein grandioser Melodic-Rocker. Gefolgt acht weiteren Songs, die weitestgehend im Midtempo angesiedelt sind. Einzig „Walk Through The Fire“, „Stand Your Ground“ und der Titeltrack drücken etwas mehr auf die Tube, was aber auch nötig ist. Speziell der Rausschmeißer macht enormen Spaß und hinterlässt den Hörer mit dem Verlangen, die Platte gleich nochmal von Anfang an zu hören.

Es war zu erwarten, dass nicht alle Stücke das Level der ersten Auskopplung halten können. Dennoch versammelt sich auf „Avenger“ mehr als genug tolles Material, um eine Kaufempfehlung in diesem noch jungen Jahr für all jene auszusprechen, die sich dem Genre zugehörig fühlen. Die Konkurrenz wird dieses Jahr allerdings wieder hart zuschlagen, einige Ankündigungen nehmen das bereits vorweg. Dennoch stehen WILDNESS mit ihrem vierten Longplayer gefestigt vor der eigenen Fanbase, die sich hoffentlich noch erweitern kann. Der Grundstein ist gelegt…

Stefan

OST – Bill & Teds Excellent Adventure (RG-Zeitmaschine)

Trackliste:

01. BIG PIG – I Can’t Break Away
02. BRICKLIN – Walk Away
03. EXTREME – Play With Me
04. GLEN BURTNICK – Not So Far Away
05. POWER TOOL – Tow Heads Are Better Than One
06. ROBBIE ROBB – In Time
07. SHARK ISLAND – Father Time
08. SHARK ISLAND – Dangerous
09. TORA TORA – Dancing With A Gypsy
10. VITAL SIGNS – The Boys And The Girls Are Doing It

 

Spielzeit: 40:54 min – Genre: AOR / Melodic / Hard Rock – Label: A&M Records – VÖ: 1989 – Page:

Der Blick wandert heute wieder mal zurück in das beste Jahrzehnt die glorreichen 1980er, in dessen letztem Jahr erschien ein Film. Dieser Film ist eine Highschool Klamotte wie sie im Buche steht, chaotisch, lustig, mit Sprüchen wie: „Darth Vader Ted“, „Bill Lukewalker“ „du mittelalterlicher Vollfurz“ oder „Tüllmotte“, und das Motto des Films hieß: „Bunt ist das Dasein und volle Kanne Hoschi!“. Leute in meinem Alter könnten jetzt wissen was ich damit meine, die Hauptdarsteller damals waren Keanu Reeves und Alex Winter, ersterer sollte jedem geläufig sein, den zweiten Namen kennt man aus dem Teenie Vampir Schinken aus den 80ern „The Lost Boys“. Ich glaube 1990 oder 1991 kam der nach Deutschland in die Videotheken – ob er im Kino lief weiß ich nicht mehr – und beim ersten ansehen viel mir der endgeile Soundtrack auf der voll mit AOR / Melodic / Hard Rock Mucke war. Damals interessierte ich mich noch nicht so für die Namen hinter den Songs, was sich im laufe der Jahre allerdings änderte. Ich gab nach zwei erfolglosen Monaten die Suche nach dem Soundtrack auf Tonträger auf und sah mir den Film ein paar mal an. Erst so um Ende 1993 bis Anfang 1994 besorgte mir ein befreundeter DJ die CD als Import. Seitdem ich den Soundtrack habe läuft dieser regelmäßig in meinem Player und die Mehrzahl der Songs befinden sich auf meiner SD-Karte im Mediasystem im Auto.

Warum erscheint dieser Soundtrack in der Zeitmaschine der Rock-Garage, ganz simpel und einfach – er passt perfekt ins Bild der Garage also hole ich diesen geilen Soundtrack mal wieder hervor und schreibe eine Verbaleskapade dazu. Wie so viele Highschool Klamotten wurde auch diese mit verdammt geilen Songs aufgewertet. Ich denke jetzt nur mal an die Porkys Reihe oder Meatballs da gab es auch starke Songs dazu, genau wie hunderte andere und deren Markenzeichen waren nunmal sehr gute Rock / AOR / Melodic / Hard Rock Songs die überzeugen konnten. Aber nicht nur Klamotten wurden mit solchen Songs ausgestattet auch viele Action Filme wurden mit dieser Art Musik aufgewertet. Leider sind viele davon nicht mehr zu finden oder nicht auf Tonträger veröffentlicht worden. Ich habe schon den Soundtrack des Films „Band Of The Hand (auf deutsch Die Gnadenlose Clique)“ in der Zeitmaschine vorgestellt – und habe noch einige Soundtracks die ich hier in der Zukunft noch vorstellen möchte. Dieser Soundtrack hat die gleiche Qualität, geht allerdings vom Stil eine andere Richtung. War auf „Band Of The Hand“ eher bluesiger Hard Rock und viele dramatische Momente angesagt, nichts so auf „Bill & Teds Excellent Adventure“, denn hier regiert gute Stimmung und Frohsinn. Dies ist bei jedem der Songs zu hören und spüren, von Drama keine Note zu hören. Für manche Bands von damals die noch nicht wirklich bekannt waren, war so ein Soundtrack wenn man es darauf geschafft hat das Sprungbrett in die Bekanntheit. Außer dem Ausfall von EXTREME befindet sich nicht ein Song auf diesem Soundtrack der Anlass zum Meckern geben würde, vielmehr beweist er die herausragenden Fähigkeiten von US Künstlern sehr gute Musik schreiben und aufnehmen zu können, dieser Soundtrack ist ein Paradebeispiel von vielen bekannten und unbekannten die voll sind mit geiler Rock Mucke. Von diesem Soundtrack hatten und haben immer noch die Hälfte der Titel das Potential jede Tanzfläche zum kochen zu bringen. Außerdem verkörpert dieser Soundtrack Die 80er, traumhafte Songs auf einem verdammt hohen Niveau – so habe fertig.

„BIG PIG – I Can’t Break Away“ machen mit ihrem poppigen AOR den Anfang, mit starken weiblichen Leadvocals, einem Keyboard das ein wenig an DEPECHE MODE erinnert – der Song kommt mit „Wild Boys“ von DURAN DURAN, DEPECHE MODE und US Stadion Genen.

„BRICKLIN – Walk Away“ was für ein traumhafter AOR Song, das Ding knallt ohne Ende und ist im Film als Instrumental zu hören. Die Hauptgitarrenmelodie haut einem vom Sockel. Der Song stammt vom einzigen veröffentlichten gleichnamigen Album der Band, das mittlerweile schwer gesucht ist. Andrew McNeice von Melodic Rock Records in Australien hat das Album wieder augegraben und eine limiterte 8-CD Edition davon veröffentlicht die schon oder sehr bald ausverkauft sein sollte.

„EXTREME – Play With Me“ wenn ich ehrlich bin konnte ich noch nie etwas mit EXTREME anfangen – und dieser Song geht so gut wie spurlos an mir vorbei.

„GLEN BURTNICK – Not So Far Away“ glänzt mit einer AOR Perle, Glens coole Stimme mit seinem unverwechselbaren AOR Stil ist immer ein Match.

„POWER TOOL – Tow Heads Are Better Than One“ hier wird es zum ersten Mal ein wenig heftiger und es kommt ein ausgewachsener Melodic Rocker auf den Tisch. Der Song besticht mit viel Melodie, lauten Gitarren einem fetzigen Schlagzeug und rauen überzeugenden Stimme.

„ROBBIE ROBB – In Time“ Robbie liefert hier eine traumhafte Ballade mit vielen Höhepunkten, in den Strophen baut sich ein Spannungsbogen auf der sich in der Bridge zu entladen anfängt und in einem göttlichen AOR Refrain gipfelt um in den Strophen den Bogen wieder zu spannen.

„SHARK ISLAND – Father Time“ in ihrer bekannten Melodic Rock Manier hauen SHARK ISLAND dem Hörer die Hucke voll, das typische Gitarrenspiel, die rauchige Stimme von Richard Black und die trocken auf die Zwölf gehenden Drums. Ich würde sogar fast behaupten das dieser Soundtrack für einen Bekanntheitsschub bei SHARK ISLAND gesorgt hat.

„SHARK ISLAND – Dangerous“ es wird melodisch rocknrollig, es rockt und rollt in den Melodien und die oben erwähnten Trademarks von SHARK ISLAND sorgen für Gänsehaut.

„TORA TORA – Dancing With A Gypsy“ eine Band die mit einer nur noch fertigen Stimme und einem Hard Rock um die Ecke biegt die ihres gleichen sucht und nicht finden wird.

„VITAL SIGNS – The Boys And The Girls Are Doing It“ reiht sich irgendwo zwischen AOR ala BRICKLIN und dem Melodic Rock von POWER TOOL und SHARK ISLAND ein. Ein Paradabeispiel für saugeilen US Arena Rock. Leider brachte es diese Band nur auf ein Album das in der Soundqulität stark schwankt und vermuten lässt das Demos als Füller genommen wurden. Das einzige Album der Band erschien bei AOR Heaven und ist glaube ich das aller erste Album das unter diesem Label veröffentlicht wurde und steht diesem Song in nichts nach.

Balle

VIOLET – Mysteria

Trackliste:

01. Sex In Harmony
02. Angelina (Talk To Me)
03. Bad Dream
04. That Night
05. Only You
06. Arms Around
07. I Don´t Want To Fall In Love
08. Mysteria
09. Eighteen In Love
10. If I Had You


Spielzeit:
47:26 min. – Genre: AOR, Melodic Rock – Label: Yellow Muffin Records – VÖ: .13.12.2024 – Page: www.violetband.de

 

Vor ziemlich genau zwei Jahren startete die deutsche AOR-Formation VIOLET offiziell mit ihrem Debütalbum „Illusions“. Ihr gnadenloser und detaillierter Achtziger-Style zieht sich wie ein roter Faden durch die Musik, die Videoclips, die Klamotten und überhaupt alles. Manch einer reibt sich heute noch die Augen wenn er erfährt, dass die Debüt-Single „Sophie“ nicht wirklich dem Jahr 1986 entstammt. Dieses Erfolgsrezept führen VIOLET glücklicherweise auch auf ihrem zweiten Langspieler „Mysteria“ fort. Irgendwo zwischen poppigem AOR und kernigem Melodic Rock fühlen sich die Stuttgarter am wohlsten.

Und dennoch sind die Songs auf der neuen Platte ausgefeilter, detailverliebter denn je und teilweise auch herausfordernder für den Hörer. Gehen Stücke wie „Angelina (Talk To Me)“, „Bad Dream“ oder der endgeile Titeltrack sofort ins Ohr, brauchen „That Night“ oder das poppige „Only You“ einige Durchläufe, bis sie zünden. Aber bleiben wir bei den Highlights. Dass VIOLET auch gefühlvolle Balladen können, beweisen sie nicht zuletzt mit „Calling For You“, das im Mai diesen Jahres veröffentlicht wurde. Aber wo ist der Song geblieben? Auf dem Debüt war er nicht und auch auf „Mysteria“ ist er nicht zu finden. Schade, dass das Stück damit irgendwie hinten runter fällt, Dennoch bietet die neue Scheibe genügend starkes Material, die erste Single „Angelina (Talk To Me)“ zum Beispiel, ein hochkarätiger Midtempo-Stampfer oder das flottere „Bad Dream“, das irgendwo zwischen JOURNEY, SURVIOR und LAOS wildert.

„Mysteria“ ist wie schon erwähnt ein weiteres Highlight, das mit Live-Atmosphäre kokettiert und ganz nebenbei einen wahnsinnig coolen Flow hat. Böse Zungen behaupten, der Song erinnert sogar ein wenig an DEF LEPPARD. Habe ich gerade „böse Zungen“ geschrieben? Natürlich nicht 🙂 – „Mysteria“ ist eine Granate! Das folgende „Eighteen In Love“ ist nicht weniger mitreißend. Für mich sind VIOLET immer dann am besten, wenn sie ein wenig aufs Gaspedal drücken. Von daher finde ich den Opener „Sex In Harmony“ etwas deplatziert, weil der Song für den Anfang einer Platte einfach zu ruhig ist. Was aber nicht heißen soll, dass er nicht gut ist. Aber das ist sicher Geschmackssache.

Zählen wir doch mal zusammen: mit „Illusions“ haben VIOLET vor zwei Jahren das erste Mal in ihre Zeitmaschine geladen, und das dermaßen charmant und auch unbekümmert, dass „Illusions“ immer noch ein Highlight im heimischen CD-Regal ist. Mit „Mysteria“ wirken sie sichtlich gereift ohne das Grundgerüst umzuwerfen, das sie errichtet hatten. Und das ist auch gut so, denn so perfektionieren VIOLET ihren Stil weiter, weiten ihre Territorium aber hörbar aus und sind wohl einzigartig in der deutschen Musiklandschaft. Auch international sucht man lange nach vergleichbaren Acts. Garant dafür ist die Kombination aus dem Gesangs-Duo Jamie Beckham und Manuel Heller aber auch solche Feinheiten wie das Saxofon-Solo in „Angelina (Talk To Me)“ von Gastmusiker Alexander Bühl – herrlich!

Für Genrefans sind VIOLET ohnehin ein Muss, aber vielleicht sollten sich auch richtige Metalfans an „Mysteria“ trauen und sich die Platte unter den Weihnachtsbaum legen. Großartige Scheibe!

Stefan

CHANGE OF HEART – Change Of Heart (RG-Zeitmaschine)

Trackliste:

01. Sweat It Out
02. The Fire Is Gone
03. A Place In Your Heart
04. When It’s Love
05. Someone Else
06. Always Be The One
07. Until The End Of Time
08. Don’t Walk Away
09. All I Need
10. Stranger
11. Somebody To Love

Spielzeit: 43:40 min – Genre: Melodic Rock – Label: Escape Music – VÖ: 1998 – Page: www.facebook.com/changeofheartrockband

Heute geht der Blick in der Zeitmaschine nicht so weit zurück, es geht in das Jahr 1998 zwei Jahre vor dem erwarteten Y2K Knall bei Computern doch der blieb allerdings aus. Aber eine neue, hungrige und talentierte britische Band mit dem Namen CHANGE OF HEART stellte sich vor um ein Wort im Rockbuisness mit zu reden. Das letzte mir bekannte Lebenszeichen der Band war das Album „Last Tiger“ aus dem Jahr 2016.

CHANGE OF HEART bestand auf dem gleichnamigen Debütalbum aus Alan Clark an Mikro und Gitarre, John Footit an Gitarre, Dave Chapman an Keyboards, Mick Wade an Bass und Ian Thompson an den Drums. Als Gäste fungierten einige namhafte Künstler aus dem Stall von Escape Music wie etwa Chris Ousey an den Backing Vocals, Produzent und Songwritting, Steve Morris an Gitarre, Bass, Keyboards und ebenfalls Produktion und Songwritting, Kenny Kaos an Gitarre, und noch ein paar mehr.

Bis jetzt lief das Album „Kinetic“ von BEASTÖ BLANCÖ bei mir auf Dauerrotation, seit ich die Band Live gesehen habe knallen die Songs erst so richtig und zünden bei mir den Nachbrenner. Allerdings geht es hier nicht um die Chaostruppe aus den USA sondern um das Debütalbum der Britten von CHANGE OF HEART, also schleunigst den Ordner gewechselt und dem Album mal wieder ein wenig Gehör verschaffen.

Gleich ab den ersten Takten des Openers wird einem schnell klar das hier feinster britischer Rock aus den Boxen bläst der es in sich hat. Allein schon die auffällige Stimme von Alan Clark macht sehr viel vom Reiz der Band aus, natürlich ist der Rest der Band auch nicht schlecht und die Songs tragen das Übrige dazu bei. Was also macht den Reiz von CHANGE OF HEART aus? Ich schreib mal so, die Tonlage der Stimme, die Gitarren die nicht versuchen jemanden zu überfahren, die Keyboard Teppiche die mit den Gitarren eine perfekte Ehe führen ohne das einer der Beiden zu dominant wird. Der Bass spiel nicht so weit im Vordergrund sondern zieht angenehm im Zwischenraum von Vorder- und Hintergrund seine Runden. Die Drums sind auffällig und intensive ausgeführt, halten sich dabei aber genau wie der Bass in einem Zwischenraum auf. Die Keyboards werden allerdings bei Bedarf wenn es der Song ermöglicht auch mal in den Vordergrund befördert um da ein kleines Solo zu spielen. Meistens werden die Keyboards im 80er Stil ausgeführt, genau diese Ausführung sorgt bei mir für Erinnerungen an angenehmere Zeiten, egal ob es jetzt für Musiker, Autofahrer oder Bürger sämtlicher Nationen ist, die 80er waren für die Meisten erfreulicher als die jetzt Zeit.

In einer Zeit in der mir nicht noch grün hinter den Ohren Kinder die keine Ahnung vom realen Leben haben vorwerfen ich hätte ihre Zukunft auf dem Gewissen, die Klimaaktivisten mit Horrorszenarien und radikalen Maßnahmen um jede Ecke schießen, ein Kind das mir erzählen will was ich zu Tun und Lassen habe. Ich bin in einer Zeit aufgewachsen als auf dem Rhein in den 1970er Jahren in Köln noch dicke Schaumteppiche trieben, Verursacht von der Industrie in Köln Merkenich und auf der gegenüber liegenden Rheinseite in Leverkusen, und was ich noch im Laufe der Jahre bis jetzt miterlebt und -bekommen habe und da kann ich rein nichts dafür Punkt. Es ist auch klar das bei der breiten Maße der Raff(Konzern)geiern und in der Lobbygesteuerten Politik ein Umdenken stattfinden muss aber alles was man nicht begründen kann mit dem Klimawandel – in dessen Namen eine Zwangsabgabe einzuführen um sich die Taschen zu füllen – oder die Ökosteuer einzuführen, in Verbindung zu bringen ist auch nicht die feine Art und Wahrheit.

Sorry für diese Ausführung aber mich kotzen manche Sachen, Formulierungen, Kunstwörter oder erfundene Ereignisse einfach nur noch an, entweder man packt den Stier bei den Hörnern und sagt die Wahrheit das man die Steuern raufsetzen muss aber alles auf ein (ÖKO)Ereignis zu schieben das sowieso seit Anbeginn (eine ständige Erderwärmung und Abkühlung im Wechsel der zig Jahrtausende) der Welt existiert zu schieben ist Schwachsinn und eine Frechheit.

Genauso unbeschwert meine Erinnerungen so auch die Mucke von CHANGE OF HEART, es kommt feinster Melodic Rock auf den Gabentisch – und das sehr britisch und mit viel Charme. Als sehr grobe Orientierungshilfe vergleichbar mit dem Debüt von DARE, FM, HEARTLAND, LOST WEEKEND, AFTER HOURS, JIMI ANDERSON GROUP, ANGELS OR KINGS, ATLANTIC, dem BALANCE OF POWER Debüt, BLUE BLUD, BURN, den letzen Alben von CHEAP TRICK, DANTE FOX, ESCAPE, FREEFALL, GARRISON, GLASGOW, GROUNDBREAKER und LONERIDER. CHANGE OF HEART kopieren dabei keinen sondern blasen in das gleiche Rohr wie die von mir erwähnten Vergleiche und dienen nur als grobe Duftmarke, wer auf die Vergleiche kann wird mir CHANGE OF HEART mehr als glücklich und zufrieden sein. Denn CHANGE OF HEART legen sehr viel Wert auf Harmonie, Melodie und einen sehr variantenreichen und melodischen Gesang von Alan Clark der zu den besten seinen Faches gezählt werden darf und bieten dabei besten Melodic Rock von der großen Nordsee Insel und das konstant auf vier Alben, verstecken muss sich die Band vor keinem dafür sind sie selbst zu gut. Wer auf sehr starken Melodic Rock Made in The UK steht sollte unbedingt zugreifen solange (falls) die vier CDs noch günstig zu haben sind, der Preis steigt bestimmt in den kommenden Jahren drastisch an.

„Sweat It Out“ macht Gleich mal zu Anfang klar das hier sehr melodiös und eingängige Mucke von der Kanal Insel zum Tragen kommt, „The Fire Is Gone“ was für ein Rocker der kommt locker vom Hocker aus der Anlage. „A Place In Your Heart“ ein Gehühlsmonster mit einem im Hintergrund klar hörbaren Chris Ousey, „When It’s Love“ hier wird geklotzt nicht gekleckert. „Someone Else“ hier geht das Gefühl wieder mit der Band durch, „Always Be The One“ was für ein Song, der wäre in den 80ern lange auf #1 gestanden und hätte die Tanzflächen der Rockdiscos gesprengt. „Until The End Of Time“ mit eine der stärksten Powerballaden die ich jemals gehört habe, wäre ein Hit auf den Metal Ballads Samplern geworden, „Don’t Walk Away“ glänzt mit einem dramatischen Songverlauf, anscheinend hat es während des Songwrittings dauerhaft geregnet. „All I Need“ hier wird die Stimmung wieder heller ein sehr guter Song, „Stranger“ ein sehr schwerer und schleppender Rocker mit Orgeleinlage, „Somebody To Love“ eine endgeile Ballade mit viel Herzschmerz und Tränenkullerei.

Balle

MYSTERY MOON – Shine

Trackliste:

01. Now`s the Time
02. Shine
03. The Hidden Magic
04. The Mystery
05. Moment of Life
06. Mindset
07. Crossroad in my Heart
08. Sudden Rupture
09. Nature`s Way
10. Frustration
11. Stars a Million Miles Away
12. Moment of Life (Piano Version)

Spielzeit: 57:28 min – Genre: Melodic Rock – Label: Pride & Joy Music – VÖ: 22.11.2024 – Page: www.facebook.com/mysterymoonofficial

 

Und da ist er schon wieder! Vor kurzem erst mit seinem neuen Projekt ATLANTIS DRIVE aktiv hat der deutsche Gitarrist Markus Pfeffer mit MYSTERY MOON schon das nächste neue Bandprojekt am Start. Da müssen ordentlich Ideen in seinem Kopf sein so viel wie hier an neuen Songs und Projekten kommt : )
Aber so lange sie so gut sind wie zuletzt soll uns das denke ich egal sein, oder?
Dieses Mal tut sich Markus mit MENTALIST Sänger Rob Lundgren zusammen der eigentlich auf seinem nächsten, und vermutlich letzten, BARNABAS SKY Album singen sollte, aber daraus entstand eine Zusammenarbeit für ein ganzes Album, welches wir nun mit „Shine“ demnächst in den Händen halten können!
Und auf dem Album sind noch einige kleine musikalische Gastauftritte vorhanden. Unter anderem geben sich Jürgen Waltzer, Thomas Nitschke, Sabrina Roth oder ATLATNIS DRIVE Buddy Jorris Guilbaud die Ehre.

Ich war sehr gespannt auf diese neue Kooperation und daher startete ich freudig den Albumopener „Now`s the Time“. Hier sind wir erstmal ganz klar im AOR Sektor unterwegs, noch keine Spur von Melodic Rock den wir sonst so von Dr. Pfeffer gewohnt sind : )
Ah, aber dann beim Titelstück „Shine“, da haben wir dann doch klassischen Melodic Rock der mit der geilen Stimme von Fronter Rob natürlich bestens zur Geltung kommt. Ein glasklarer Hit den man schon nach kurzem Mitsingen kann.
Beim nächsten Song „The Hidden Magic“ zeigt man erneut das man hier nicht nur Melodic Rock erwarten kann, hier geht man ein wenig in die Prog Rock Richtung wie ich finde. Coole Sache, welche zeigt man darf sein Urteil nicht vorschnell fällen und jemanden nur in eine bestimmte musikalische Ecke packen!
Mit „The Mystery“ gibt es dann wieder klassisches Melodic Rock Futter auf die Ohren welches Fans sofort zusagen sollte.
Für den einen vielleicht etwas zu viel Kitsch, für den anderen genau richtig, bietet die folgende Powerballade „Moment of Life“ welche mit vielen Chören und mehrstimmigen Arrangements aufwartet.
Der Mittelteil wird dann noch dominiert vom leicht angefolkten „Mindset“ sowie vom, mit allerlei Synthiespielereien gewürzten, „Crossroad in my Heart“.
Mit „Sudden Rupture“ gibt es vielleicht einen der härtesten Songs, den der liebe Markus je geschrieben hat, voll in die Fresse! Geil, bitte mehr davon : )
Die zweite Ballade auf dem Album heißt dann „Nature`s Way“ die mit großen Melodien daherkommt. Passt super ins Gesamtkonzept.
Das abschließende „Stars a Million Miles Away” kann dann noch als absoluter Hit verbucht werden, hier dreht man nochmal richtig auf und bietet auf über 8 Minuten einen ordentlichen Querschnitt über das bisherige Gehörte in absoluter Höchstform!
Die Piano Version von „Moments of Life” zum Abschluss hätte es für mich nicht unbedingt mehr gebraucht.

Als ich gehört hatte das Markus mit Rob ein gemeinsames Album macht habe ich mich sehr gefreut! Das konnte ja nur gut werden! Und ich behielt Recht!
Melodisch ist das Ganze hier erste Sahne was abgeliefert wird. Manch einen dürften die Kompositionen vielleicht etwas zu vollgekleistert sein, aber hey jedem das Seine.
Für mich ergibt das Ganze hier eine klare Kaufempfehlung für Melodic Rock Fans die auch mal über den Tellerrand hinaus blicken, ohne Wenn und Aber!

Julian

 

 

BEGGARS & THIEVES – Beggars & Thieves (RG-Zeitmaschine)

Trackliste:

01. No More Broken Dreams
02. Billy Knows Better
03. Waitin‘ For The Man
04. Your Love Is In Vain
05. Isn’t It Easy
06. Let’s Get Lost
07. Heaven & Hell
08. Love Junkie
09. Kill Me
10. Love’s A Bitch
11. Beggars & Thieves

Spielzeit: 54:26 min – Genre: Melodic / Hard Rock – Label: Atlantic – VÖ: 1990 – Page: www.facebook.com/Beggars.Thieves

Heute geht der Blick in der Zeitmaschine zurück in das Jahr 1990, dem Jahr in dem für traditionelle Rock, AOR, Melodic und Hard Rock Bands die Welt noch in bester Ordnung zu sein schien. Doch weit gefehlt in diesem Jahr lauerten NIRVANA und Co auf ihre Chance die sie ein Jahr später nutzten um die Musiklandschaft für die eben erwähnten Traditionalisten für immer auf den Kopf zu stellen. Genau ein Jahr früher erschien von der noch Jungen Kombo mit Namen BEGGARS & THIEVES mit ihrem gleichnamigen Debüt ein Klassiker des Melodic / Hard Rock. Ich wurde damals kurz vor dem großen Erdbeben, ich glaube in der Musiksendung Headbangers Ball auf Tele 5 auf die Jungs aufmerksam, in genau dieser Sendung kam eine kurze Vorstellung und ein Video zum Titeltrack. Dieser Titeltrack konnte bei mir verdammt viel Eindruck schinden, nach Jahren vergeblicher Suche fand ich in einem Plattenladen bei mir um die Ecke dieses Album als Vinyl. Da ich den Titelsong kannte kaufte ich das Album blind ohne vorher Probe zu hören, und was soll ich schreiben es hat sich gelohnt, ich wurde nicht enttäuscht.

Zur Band gehörten damals Aushängeschild und der einfach nur fertig klingende Sänger Louie Merlino, Gitarrist Ronnie Mancuso, Bassist Phil Soussan und Drummer Bobby Borg. Mir damals außer dem Titelsong alles unbekannt und unbeschriebene Blätter. Aber egal es geht um den Inhalt und der kann sich mehr als nur hören lassen. Die Vier feuern ein Highlight nach dem Anderen ab und schienen dabei weder Schamgrenzen, Ängste oder sonstige negativen Einflüsse gehabt zu haben. Denn das Quartett legte ein fulminantes Debüt hin das es mit jedem noch so berühmten und damals angesagten Act spielerisch und Leichtigkeit aufnehmen konnte.

BON JOVI waren damals auf dem Selbsfindungstrip der beinahe in die Hose ging, die SCORPIONS begaben sich in eine Sinneskriese nach ihrem Superalbum „Savage Amusement“, BONFIRE schielten auf den US Markt um dort Fuß fassen zu können. Blackie Lawless lief, nachdem er auf der Bühne seine Klöten mit Pyrotechnik hart gekocht hatte den früheren Erfolgen hinterher, Don Dokken vergraulte mit seinem Divengehabe alle guten Männer. Paul Shortino kam mit QUIET RIOT nicht wirklich aus den Puschen das Kevin DuBrow wiedergeholt wurde, SKID ROW konnten nicht mehr an ihr Debüt angknüpfen, usw. es war ein wenig Flaute im Schacht viele sehr gute Bands fristeten ein Schattendasein, viele Bands lösten sich auf um Jahrzehnte später mit einem Boom ihre Reunion zu feiern, und dies waren Gründe warum NIRVANA damals so durchstarten konnten. Und vielleicht weil es etwas ganz anderes war als das was man gewohnt war, was aber für Traditionalisten reinstes Gift war um weiter Gehör zu finden.

Genau ein Jahr vor dem Soundunfall NIRVANA wollten BEGGARS & THIEVES durchstarten, leider nur mit mittelmäßigem Erfolg wenn überhaupt. Bis das Album über den großen Teich nach Europa kam war der Trend schon aus und vorbei und aus dem Öffti Radio für ewig verbannt. Als ich damals noch in einer Rockfabrik aufgelegt habe kamen drei Songs von dem Album ganz gut bis sehr gut an. Nur ist das ganze Album von einer sehr guten Qualität aber die Drei hatten einfach Disco Potential. Bei den drei Titel handelt es sich um „Heaven & Hell“, „Love Junkie” und die Halbballade “Kill Me”, und genau diese Titel, zwei davon füllten die Tanzfläche.

BEGGARS & THIEVES hatten allerdings mehr zu bieten als nur drei Discotheken Songs, das gesamte Album ist ein Burner und Beispiel dafür was Melodic / Hard Rock Made in USA ist und für was er steht. Er steht für Eingängigkeit, gute Laune, geile Melodien, perfekte Instrumentierung und eine starke kaputt klingende Stimme. Wobei man Louie am besten mit Donnie Vie und Chip Z’Nuff von ENUFF Z’NUFF vergleichen kann, nur das Louie mehr drauf hat. Der Sound ist da schon ein wenig spezieller zu beschreiben, ich versuche es mal mit einer hypermelodischen und eingänigeren Version von AEROSMITH, mit TESLA, LILLIAN AXE, ACES WILD, ein wenig ASPHALT BALLET, BABYLON A.D., BAD4GOOD, BATON ROUGE, BEG BORROW & STEAL, CINDERELLA ohne Keifer Geraunze, HARDLINE, COMPANY OF WOLVES, DEVAY, DIRTY RHYTHM, EYES (Jeff Scott Soto), FIERCE HEART, FIREHOUSE und wie sie alle hießen oder immer noch heißen. Ich habe extra so weit ausgeholt um vor Augen zu führen wer die Vergleich mochte/mag kann bei BEAGGARS & THIEVES bedenkenlos und blind zugreifen und macht keinen Griff ins vollgekackte Klo. So aber nun Repeat gedrückt und nochmal knapp eine Stunde beste Melodic / Hard Rock Mucke genießen.

Mit „No More Broken Dreams“ startet das Album mit einer 6-minütigen Melodic Perle, „Billy Knows Better“ kommt mit leichtem Rock N Roll Unterton auf einen zugerollt. „Waitin‘ For The Man“ geht mit Southern und Blues Rock Feeling an den Start, „Your Love Is In Vain“ eine sehr schwermütige Ballade. „Isn’t It Easy“ noch so ein Melodic Schmankerl das Gefallen finden sollte, „Let’s Get Lost“ ein kaputter aber dennoch endgeiler Power Rocker mit über fünf Minuten. „Heaven & Hell“ das nächste über fünf minütige Power Highlight mit herrlich geilem Schlagzeug von einem anderen Planeten außerhalb unser Milchstraße – das Ding brachte damals bei mir die Tanzfläche zum überkochen, „Love Junkie“ und noch so ein tanzbarer Supersong mit knapp fünf Minuten. „Kill Me“ eine der wohl besten Powerballaden mit geiler Leadgitarre, leider nur 3:48 lang, „Love’s A Bitch“ was für ein Rocker, der geht ab wie eine Habanero im Hintern. Und zum Schluss der Titelsong „Beggars & Thieves“ mit DOMAINS „Sign From Your Heart“ die beste Ballade die nie zu Ruhm und Ehre kam, ein Traum, die Melodie, Louies kaputte Stimme hier passt alles was passen soll.

Balle

TRIUMPH – Surveillance (RG-Zeitmaschine)

Trackliste:

01. Prologue: Into The Forever
02. Never Say Never
03. Headed For Nowhere
04. All The King’s Horses
05. Carry On The Flame
06. Let The Light (Shine On Me)
07. Long Time Gone
08. Rock You Down
09. Prelude: The Waking Dream
10. On And On
11. All Over Again
12. Running In The Night

Spielzeit: 45:15 min – Genre: Melodic / Hard Rock – Label: MCA Records – VÖ: 1987 – Page: www.facebook.com/TriumphTheBand/

Heute geht der Blick nach dem letzten Ausflug in die 1990er wieder zurück in die zweite Hälfte der 1980er um genauer zu sein ins Jahr 1987. In diesem Jahr veröffentlichten die kanadischen Rock Heroes von TRIUMPH ihr vorletztes Studioalbum mit dem Titel „Surveillance“, es ist leider auch das letzte Album mit Rick Emmett als Sänger und an den Gitarren. „Surveillance“ war das neunte Album einer Band die es wie kaum eine andere verstand Hits am laufenden Band zu produzieren. Ab 1976 versorgte das Power Trio seine Fans regelmäßig mit neuen Songs. Das geniale Trio bestand aus Rick Emmett am Mikrofon und Gitarren, Mike Levine an Bass und Keyboards sowie Gil Moore als zweiter Sänger und an den Drums.

Was machte TRIUMPH aus, wieso konnte die Band eine beachtliche Fanbase erspielen und weltweit über 4 Millionen Tonträger absetzen? Ganz einfach erklärt das Trio machte fast jeden Song zu Gold, dieses Edelmetall bestand aus einem einfachen Rezept, sehr melodische Songs, eine perfekte Instrumentierung und zwei Stimmen die sich wie bei Rick in den hohen Tonlagen und Gil in den mittleren Tonlagen befanden was sich sehr gut im Wechsel machte und TRIUMPH so zu einem Highlight werden ließen. Egal ob Rick oder Gil die Leadvocals übernahm es war immer ein Volltreffer der zu überzeugen wusste. Die Band sorgte im Laufe ihrer Karriere für zahlreiche Megahits wie „Lay It On The Line“, „Tears In The Rain“, „Fight The Good Fight“ oder „Follow Your Heart“ um nur einige zu nennen, dies zieht sich wie ein roter Faden durch alle Alben von TRIUMPH.

Rick erinnert von der Stimme ein wenig an einen rauen dabei nicht so hoch gehenden Steve Perry aber auf seine Art einzigartig, Gil besitzt eine Stimme die sich schlecht vergleichen lässt da fällt mir nur Sooraj von den Indern SNARM ein, wenn er sich in den Mitten befindet. Das Gitarrenspiel von Rick ist etwas besonderes und Einzigartiges das einen sehr hohen widererkennungswert besitzt, dabei immer genau auf den Punkt zielt und immer songdienlich auftritt. Die Keyboards bilden mit den Gitarren das perfekte Grundgerüst um den Sound von TRIUMPH zu definieren. Der Bass ist auch stets gut dabei. Die Drums von Gil sind genau so auffällig wie Ricks Gitarrenspiel und die beiden Stimmen. So greift ein Zahnrad in das andere und wirkt wie ein sehr gut abgestimmtes mechanisches Schweizer Uhrwerk einer der zahlreichen Edelmarken.

Der Sound bewegt sich von Classic Rock über AOR / Melodic Rock bis zum Hard Rock der nie überdreht wirkt sondern einfach wie ein Guss erscheint ohne das eine der Stilrichtungen als Fremdkörper wirkt. Vergleichen kann man noch am ehesten mit CONEY HATCH, SANTERS, HELIX und all die anderen Helden der 1980er Ära. Bei all den Vergleichen darf eines nicht außer Acht gelassen werden das TRIUMPH ihren Band eigenen Sound hatten der unvergleichlich ist und egal welchen Song von welchem der Alben man sich anhört sofort klar ist das IST TRIUMPH und sonst keiner. So reiht sich auch „Surveillance“ nahtlos in die Riege der Top Alben von TRIUMPH ein und stellt in jeder Sammlung ein Highlight dar. Eigentlich ist jedes TRIUMPH Album ein Highlight für jede Rocksammlung und sollten auch in jeder stehen und regelmäßig angehört werden. Denn TRIUMPH sind ein Paradebeispiel für Kontinuität auf sehr hohem Niveau das nicht viele Bands auf diesem Level vorweisen können. Also TRIUMPH in den Player (egal welche Scheibe Hauptsache TRIUMPH), Lautstärkeregler in Richtung rechten Anschlag, zurücklehnen und die Boxen tanzen lassen, Yippie-Ya-Yeah, Schweinebagge, lass krachen Kumpel, TRIUMPH Rule The World bis die Socken in Flammen stehen.

„Prologue: Into The Forever“ Rick spielt sich beim Intro warm, gefolgt vom Hit „Never Say Never“ der ideale Song um jede Tanzfläche zum Überlaufen zu bringen. „Headed For Nowhere“ ist auch kein Gramm schlechter als der Vorgänger, „All The King’s Horses“ hier gehen die Jungs vom Gas und spielen gekonnt mit mittelalterlichen Tönen eine Ballade. „Carry On The Flame“ geht wieder Vollgas ab wie die Lutzi, „Let The Light (Shine On Me)“ wildert mit viel Drama und Stimmung im ruhigen AOR. „Long Time Gone“ Gefühl trifft auf harte Riffs ist dabei einfach nur pur TRIUMPH nicht mehr oder weniger, „Rock You Down“ einer der zahlreichen eingängigen Melodic Rocker der Kanadier. „Prelude: The Waking Dream“ stimmt soft auf das kommende ein, „On And On“ das nächste Highlight das heute noch Potential für mehr hat. „All Over Again“ hier wird wieder Drama mit Eingängigkeit zu einem Hit vermischt, „Running In The Night“ gibt ein flottes Schlusslicht ab das überzeugt.

Balle

FIGHTER – The Waiting (RG-Zeitmaschine)

Trackliste:

01. Look Me In The Eye
02. Wishful Thinking
03. Shadows
04. Face To Face
05. Star One
06. Do What You Want
07. Running The Race
08. Nice Guy
09. The Waiting
10. Radio Man
11. Stop Look Listen

Spielzeit: 45:01 min – Genre: AOR / Melodic Rock – Label: Wonderland Records – VÖ: 1991 – Page: www.facebook.com/Fighter

Heute geht der Blick zurück in das Jahr 1991 und zum offiziellen Debütalbum der US Rocker von FIGHTER mit dem Titel „The Waiting“. Ich kam in den frühen 2000ern zu einem Soundfile das ein Cover des ALICE COOPER Hits „Mr. Nice Guy“, es stammte von FIGHTER und gefiel mir damals und auch heute noch besser als das Original und alle anderen Cover. Also begab ich mich auf die Suche nach dem Album, irgendwann in den 2010 nach vielen Stunden vergeblicher Suche fand ich ein gebrauchtes Exemplar. Mittlerweile wurde das Album 2019 vom US Label Girder Records neu aufgelegt. Ich denke mal das es so eine geringe Auflage war und vergriffen ist.

Zur Besetzung von FIGHTER gehörten die beiden Lead Stimmen Amy Wolter und Sean Murphy auch an den Drums zu finden, Billy Heller an den Gitarren, Mark Pence an den Keyboards und Jim Wolter am Bass. Beide Lead Stimmen ergänzen sich sehr gut und machen aus dem Album einen Genuss für die Ohren.

Amys Stimme liegt von der Tonlage irgendwo in der Nähe von Devay, Ruby Faith, Ann Wilson (HEART), Darby Mills (Solo, HEADPINS) und Janet Gardner (VIXEN), von keiner der Stimmen zu viel sondern irgendwo in der Range der Genannten und passt sehr gut zur Mucke von FIGHTER. Die Stimme vom männlichen Part Sean erinnert mich irgendwie an Gil Moore von TRIUMPH die auch einige verdammt geile Scheiben am Start hatten. Die Sänger*in wurden auch gerne und oft mit mehrstimmigen Chören die auf den Punkt gehen sehr effektvoll unterstützt. Die Gitarren können ganz schon Dampf machen wenn es der Song erlaubt in den softeren Momenten ist Arena Rock Riffing angesagt. Die Keyboards bilden mit den Gitarren eine Einheit und Fundament für eine dreiviertel Stunde geile Rock Mucke. Der Bass spielt im Hintergrund auf und die Drums gehen einem unter die Haut.

Die Mucke besteht aus einer Verbindung aus Arena Rock und Melodic Rock, wie er typisch ab Mitte der 1980er aus den USA und Kanada kam. Die beiden Stimmen bildeten damals ein Merkmal von FIGHTER, dass zweite Merkmal waren die Melodien und supereingängigen Songs und das Dritte das die Band es verstand coole Songs zu schreiben und auf Tonträger zu bringen. Vielleicht macht auch der Mix aus AOR und Melodic Rock den Reiz von FIGHTER aus, man kann der Band auf jeden Fall das Zeugnis ausstellen einen Kracher eingezimmert zu haben, nur eben zwei bis vier Jahre zu spät. Den wie der aufmerksame Rocker sicher weiß veränderte das Jahr 1991 die Musiklandschaft sehr gravierend und für traditionelle Bands nachteilig, da ein neuer Trend aus Seattle seinen Siegeszug antrat und gewann.

Vom Stil her kann man FIGHTER am besten mit HONEYMOON SUITE, LOVERBOY, HEADPINS, TRIUMPF, DEVAY, HEART, wuchtigere FOREIGNER und alle die damals so angesagte Heroes waren und verdammt geile Musik auf die Hörer losließen vergleichen. Einfacher ausgedrückt die Band rockte sich die Hintern mit ordentlich Klöten in der Hose blutig ohne das leider die breite Maße von der Qualität etwas mitbekam da diese Musik aus den Radiostationen verbannt wurde und immer noch ist. Die Texte sind eher von der christlichen und religiösen Seite, wenn dieser Fakt nicht stört wird mit FIGHTER ein Ü-Ei an starker Mucke erleben, die den genannten Vergleichen in nichts nachsteht.

Das zweite Album mit dem Titel „Bang The Drum“ nur ein Jahr später veröffentlicht fällt vielleicht wenn ich bewerten würde einen halben Punkt niedriger aus. Beide Alben sollten in jeder anständigen Sammlung stehen und von Zeit zu Zeit gehört werden um sich vor Augen zu führen was seit sehr vielen Jahren aus der Radiolandschaft und MTV verbannt ist und wie toll diese Musik ist.

„Look Me In The Eye“ geht in bester Arena Rock Manier los, „Wishful Thinking“ in den Strophen langsam und dramatisch, im Refrain gibt es Power auf die Lauscher. „Shadows“ hier machen die Gitarren einen auf dicke Hose und einen ausgewachsenen Melodic Rocker draus, „Face To Face“ ein gefühlvoller Rocker der als Highlight durchgeht. „Star One“ die obligatorische Ballade die auf keinem Album Fehlen sollte mit Pianopasagen, „Do What You Want“ ein sehr guter Uptempo Rocker. „Running The Race“ hier breitet sich Gänsehautfeeling aus, ein Hit der Song hat was Besonderes wenn die E-Gitarre voll reinbrettert, „Nice Guy“ einer der besten Coversongs die ich bis jetzt gehört habe, was für eine Energie mit beiden Stimmen ein Traum. „The Waiting“ kommt mit reichlich Drama aber eingängig, „Radio Man“ eine Ballade mit Druck von der Gitti, „Stop Look Listen“ hier gibt die Band nochmal Gas und zeigt ihr vorhanden gewesenes sehr hohes Potential.

Balle

CONSTANCIA – IV Evermore

Trackliste:

01. Evermore
02. Feel my Heartbeat
03. Higher
04. My Redemption
05. Call my Name
06. Build this House
07. Live Life on the Run
08. You don`t know Love
09. Rise
10. I can`t Believe
11. Stand Up
12. Tears i Cry

Spielzeit: 50:52 min – Genre: Melodic Rock – Label: Pride & Joy – VÖ: 30.08.2024 – Page: www.constancia.se

 

CONSTANCIA wurde 2007 vom ehemaligen Token-Keyboarder Mikael Rosengren ins Leben gerufen.
Schnell veröffentlichte man 2009 das Debütalbum „Lost and Gone“ auf dem man sich dem melodischen Rock mit einer leicht progressiven Note widmet. 2015 erschien das zweite Album „Final Curtain“ und 2021 das dritte Album „Brave New World“ auf dem der neue und aktuelle Sänger David Fremberg (ANDROMENDA) das erste Mal zu hören war.
Das neue Album „IV Evermore“ sollte wieder etwas schneller im Kasten sein und so erblickt dies dieser Tage nach 3 Jahren Wartezeit das Licht der Welt.
Nach wie vor ist man im melodischen Rock zu Hause der mal mit ordentlicher Prog Note mal mit viel 80iger Flair aus den Boxen tönt.

Das klang spannend, daher startete ich erwartungsvoll den Albumopener „Evermore“. Dieser begrüßt uns direkt mit flotten Midtempobeats und einer satten Prog Rock Mischung. Im weiteren Verlauf kommt dann ein ordentlicher Ohrwurmchorus dazu, fertig ist direkt der erste Hit des Albums!
Auch das folgende „Feel my Heartbeat“ kann sich umgehend in die Gehörgänge spielen. Tolle Keyboardarragements und mehrstimmiger Gesang paaren sich hier mit einem tollen Groove. Sehr schön.
„Higher“ und „My Redemption“ folgen als Nächstes. Hier klingt Sänger David ordentlich nach Carsten Lizard Schulz, es sind klassische Rock Nummern die sich gut in das bisherige gehörte einreihen.
Der Mittelteil hat dann mit „Call my Name“ sowie „Live Life on the Run“ auch noch zwei Highlights zu verzeichnen. Ich kann mir hier auch nicht helfen, manchmal klingen die Jungs extrem nach einer weiterer AOR/Rock Gruppe die leider schon in den ewigen Jagdgründen weilt, SERPENTINE.
Mit „You don`t know Love“ wird das letzte Drittel der Scheibe ordentlich eingeleitet. Hier kann der Groover „Rise“ auf jeden Fall noch überzeugen, ansonsten wird hier leider einiges an Standardtracks geboten, die nicht mehr ganz an die bisherigen Hits rankommen.

CONSTANCIA haben hier auf jeden Fall ein ordentliches neues Album eingespielt. Melodic und Prog Rock Fans kommen hier gleichermaßen auf ihre Kosten,
Die absoluten Hits sind aber definitiv in der ersten Hälfte der Scheibe zu finden, in der zweiten Hälfte lässt man etwas nach und es haben sich doch einige Standardtracks eingeschlichen.
Aber das sollte den geneigten Fan nicht stören, eine starke Leistung ist das Ganze nämlich definitiv trotzdem!

Julian