MIDNITE CITY – Bite The Bullet

Trackliste:

01. Live Like Ya Mean It
02. Worth Fighting For
03. It´s Going To Be Alright
04. Heaven In This Hell
05. Running Back To Your Heart
06. Lethal Dose Of Lose
07. Archer´s Song
08. Seeing Is Believing
09. No One Wins
10. Hang On Til Tomorrow
11. When The Summer Ends

Spielzeit: 46:01 min. – Genre: Melodic Rock, Hair Metal – Label: Pride & Joy Music – VÖ: 21.11.2025 – Page: www.facebook.com/midnitecityuk

 

Großbritannien war in den Achtzigern nicht die Übermacht in Sachen Sleaze und Hair Metal. Dennoch brachte das vereinigte Königreich einige durchaus erfolgreiche Vertreter wie TIGERTAILZ oder Underground-Legenden wie WRATHCHILD hervor. Im neuen Jahrtausend war diese Art von Musik quasi nicht existent, erst mit einzelnen neuen Bands wie CRASHDIET wurde wieder über diese Art von Musik gesprochen, was einige alte Recken wieder ans Tageslicht beförderte. So auch TIGERTAILZ, die sich 2012 neu aufstellten – mit einem gewissen Rob Wylde an der Gitarre. Fünf Jahre später gründete dieser seine eigene Combo MIDNITE CITY, bei der er auch den Gesang übernahm. Der Rest ist Geschichte, vier Alben haben die Jungs seither auf dem Kerbholz, von denen „There Goes The Neighbourhood“ wohl das beliebteste war. Zeit also um kräftig nachzulegen. Seit ihrem letzten Werk „In At The Deep End“ haben die Keyboards von Shawn Charvette ordentlich an Präsenz hinzugewonnen. Der Sound hat einen kräftigen Schub in Richtung AOR bekommen.

Das haben die Briten auf ihrem neuen Album „Bite The Bullet“ beibehalten. Hinter dem Mischpult saß erneut der Schwede Chris Laney. Er hat MIDNITE CITY einen Sound auf den Leib gezaubert, der vom Debüt der amerikanischen Kollegen DANGER DANGER gar nicht so weit entfernt ist. Auch in Sachen Melodien können die Songs auf „Bite The Bullet“ mithalten. Und doch ist die Platte natürlich kein bloßer Abklatsch sondern songtechnisch eines der stärksten Outputs der Briten und es tönt natürlich ganz klar nach MIDNITE CITY.

Die Retroschiene wird momentan sehr stark befahren – egal im klassischen Heavy Metal, Melodic Rock oder Thrash- bzw Death Metal Bereich – alles ist auf retro getrimmt. Unzählige (gute) neue Bands sprießen aus dem Boden. Nur gut, dass MIDNITE CITY schon einiges vorzuweisen haben, sonst wäre das Risiko groß, die Band im Veröffentlichungs-Dschungel zu übersehen.

Nun aber endlich zu den Songs: Los geht’s mit dem großartigen „Live Like Ya Mean It“. Ein Refrain voller Melodie, Power und jeder Menge Vitalität – so muss ein Opener klingen. Vollgestopft mit positiver Energie legt „Worth Fighting For“ das Level vor, das über die gesamte Spielzeit locker gehalten wird. „It´s Going To Be Alright“ nimmt das Tempo etwas raus bevor „Heaven In This Hell“ mit ALICE COOPER Gedächtnis-Riff an die seligen „Trash“-Zeiten erinnert. „Lethal Dose Of Love“ könnte auch gut und gerne auf einem aktuellen Album von CRAZY LIXX stehen. Das soll allerdings weniger als Vergleich denn als Gütesiegel zu werten sein. Nach dem Instrumental „Archer´s Song“ folgt mit „Seeing Is Believing“ ein hochkarätiger Midtempo-Stampfer, der die Mädels in den Rock Discotheken der Republik früher auf die Tanzfläche gelockt hätte. Und mit „When The Summer Ends“ haben die Briten ein letztes Highlight an das Ende dieser rundum gelungenen dreiviertel Stunde Melodic/Sleaze Rock gesetzt.

MIDNITE CITY bleiben sich selbst treu, machen was die Fans von ihnen erwarten und was sie lieben. Nämlich hochmelodischen Hardrock, der wie eingangs erwähnt nicht selten an das fabulöse Debüt der amerikanischen Kollegen von DANGER DANGER erinnert. Ein Sommeralbum erster Güte, das natürlich auch jetzt zum VÖ prächtig funktioniert! Erhältlich als CD und limitierte gelbe LP. Get it while it´s hot!

Stefan

CIVIL DAZE – Once in a Blue Moon

Trackliste:

01. Top of the World
02. A Million Miles Away
03. Face Down in the Dirt
04. Paradise
05. Got to Go
06. The Right Kind of Lovin
07. Turn the Page
08. Heroes
09. Revolution
10. Givin It All

 

Spielzeit: 41:38 min – Genre: Melodic Rock – Label: Pride & Joy – VÖ: 24.10.2025 – Page: www.facebook.com/civildaze

 

CIVIL DAZE sind eine neue Melodic Rock Band aus Schweden die von Mikael Danielsson zuerst als Soloprojekt ins Leben gerufen wurde.
Nachdem die geschriebenen Songs aber eher für eine weibliche Sängerin passend waren begann Mikael mit der Suche und fand die passende Kandidatin mit Helena Sommerdahl die er aus vorherigen Bands schon kannte.
Die Band wurde komplettiert mit weiteren befreundeten Musikern und das Debütalbum nahm Gestalt an.
Selbiges können wir nun mit dem Titel „Once in a Blue Moon“ genießen. Auf diesem gibt es ziemlich klassischen 80iger Melodic Rock mit AOR Einflüssen und Refrains der Marke H.E.A.T, ROBIN BECK oder ALYSON AVENUE.

Mit der Vorab Videosingle „Top of the World” beginnt das Album. Nach einer kleinen Einleitung setzt ein treibender Beat ein und die Nummer groovt sich ihren Weg aus den Boxen. Sängerin Helena ist bestens bei Stimme und ist schön rockig unterwegs. Passt gut auf jeden Fall, da hat das Promosheet mal absolut Recht behalten.
Klasse Opener und Dosenöffner der auf jeden Fall direkt Lust auf mehr macht!
Noch etwas packender als der Opener finde ich das folgende “A Million Miles Away”. Hier geben sich Melodic Rock und AOR die Klinke in die Hand und es entwickelt sich ein schöner Song perfekt fürs Radio und für Cabriofahrten. Fein!
Über den Groover „Face Down in the Dirt“ und das tolle wieder sehr AOR lastige „Paradise“ geht es in den Mittelteil der Scheibe wo „Got to Go“ einen erst auf die Balladenfährte lockt, bevor es auch ordentlich nach vorne rockt und die Bahn frei macht für die straighten Rocker „The Right Kind of Lovin“ und „Turn the Page“. Wobei letzteres mit ordentlich Keyboardunterstützung aufwarten kann und etwas verspielter ist.
Was alle Songs bisher eint ist auf jeden Fall immer der tolle Chorus den man schon nach Kurzen mitsingen kann. Beim Songwriting stimmt es also auf jeden Fall!
Im letzten Drittel können auf jeden Fall auch noch „Heroes“ und der Ohrwurm „Revolution“ so richtig überzeugen, wobei das abschließend „Givin it All“ auch ein richtiger guter Rausschmeißer geworden ist!

Wer auf schönen 80iger orientierten Melodic Rock mit einem ordentlich Schuss AOR und weiblichen Gesang steht, der ist beim Debütalbum vom CIVIL DAZE genau richtig aufgehoben!
Selten habe ich ein so passendes Album vom Stil hergesehen, wo wirklich jeder Fan dieser Spielart etwas mit anfangen kann.
Alles wirkt wie aus einem Guss und man fühlt sich als Fan direkt heimisch, so wünscht man sich das.
Klare Kaufempfehlung also für dieses sehr ordentliche Debüt!

Julian

 

ALIAFAR – Shining Star

Trackliste:

01. Integrity
02. The Ghost Of You
03. Together We Go On
04. Dancing For Keeps
05. The Right Person
06. Piece Of The Puzzle
07. Something About You
08. These Moments
09. Your Avoidant Kind Of Love
10. Hope
11. Your Star Will Shine (CD Bonus Track)

Spielzeit: 43:15 min – Genre: Melodic Rock – Label: Lions Pride Music – VÖ: 30.09.2025 – Page: www.facebook.com/ailafar

 

Lions Pride Music kommen mal wieder mit einem Happen, die Band nennt sich ALIAFAR und stammt aus Griechenland. Mit „Shining Star“ wurde das sechste Album veröffentlicht, irgendwie sind die ersten fünf hinter meinem Rücken gehandelt worden. Aber wie es der Teufel will, seitdem die Band bei Lions Pride Music ist, werde ich auch auf diese Mädel und Jungs aufmerksam.

Zur Band gehören Sängerin Tatiana Economou, Gitarrist John Tzortzis, Pianos und Keyboards kommen von Vangelis Valis Papageorgiou, den Bass bedient Kostas Mavroudis und die Sticks schwingt Daniel Charavitsidis. Tatiana hat eine coole Röhre die ein wenig an Sue Willetts von DANTE FOX erinnert, dabei allerdings sehr viel Kraft entwickeln kann und überzeugt. Die Gitarren machen das für das sie gedacht sind, sie hauen Riff after Riff raus ohne sich dabei in den Vordergrund zu drängen. Die Tastenabteilung befindet sich in Arena Rock Gefilden und bildet mit den Gitarren ein perfektes Rückardt für Tatianas Stimme. Der Bass kann sich sehr gut behaupten und kommt sehr gut durch. Die Drums sind zurückhaltend aber nicht leise oder langweilig. Das Gesamtbild wird von Stimme, Keys und Gitarren dominiert ohne dabei den großen Zampano raushängen zu lassen.

Der Bandsound liegt irgendwo zwischen AOR und Melodic Rock, so genau lässt sich das nicht beurteilen, da sich von beiden Genres genug im Sound befindet. Vergleichen kann man am besten mit DANTE FOX, HEARTLAND, FM, TIMSON AOR, IMKT und ROULETTE um nur ein paar Vertreter dieser Spielrichtungen zu nennen. Mit feinen Melodien und perfekter Umsetzung an Mikrofon und Instrumenten rockt sich ALIAFAR durch die elf Songs des Albums. Die Stimme von Tatiana schwebt weit über den Instrumenten und hat eine fesselnd hypnotische Wirkung um den Hörer voll in ihren Bann zu ziehen. Die Stimme passt perfekt zum Melodic AOR Rock der Band, besser könnte es nicht matchen. Die Melodien scheinen zwar simpel, doch sie können sich während des Hörens voll und ganz in den Gehörgängen entfalten um dort ihre volle Wirkung auszubreiten. Da hat Lions Pride wieder mal ein ganz heißes Eisen in der Schmiede, dass es mit jedem anderen aus dem Business aufnehmen kann ohne dabei als zweiterer dar zu stehen.

Leider befindet sich der Bonus Track nicht im Promopaket, dass gibt Abzug in der B-Note. Ansonsten ein vernünftiges Album das man mit ruhigem Gewissen komplett am Stück durchhören kann, und mit einer Stimme die den Hörer sofort in ihren Bann zieht.

„Integrity“ startet mit viel Gefühl ins Album, „The Ghost Of You“ baut in den Strophen Drama auf um dies im Refrain abzubauen. „Together We Go On“ flott mit Charme und Prise Drama geht es weiter, „Dancing For Keeps“ der ideale Song fürs Radio und High School Klamotte mit Dean Mess als Gastsänger. „The Right Person“ eine Ballade die mit sehr viel Drama ausgestattet wurde, „Piece Of The Puzzle“ es geht wieder rockiger in den Song. „Something About You“ Gefühl trifft auf Melodie, auf Eingängigkeit, auf Tatianna und ergibt die Perfektion, „These Moments“ kommt ohne Westcoast Anteil mit TOTO Flair. „Your Avoidant Kind Of Love“ hier grüßen FOREIGNER und JOURNEY mit MEAT LOAF Vibes, „Hope“ ein Highlight zum Abschluss.

Balle

TYKETTO und WILDHEART am 02.10.2025 im VAZ in Burglengenfeld

Man glaubt es kaum, TYKETTO kamen doch tatsächlich am 02. Oktober für eine Live Sause in die oberpfälzer Provinz nach Burglengenfeld. Diesen Anlass ließ ich mir nicht nehmen, ein Date mit TYKETTO stand schon lange auf meiner To Do Liste. Am 02.10. war es endlich soweit das ich diesen Punkt abhaken konnte. Leider ist das einzig verbliebene Original Mitglied Sänger Danny Vaughn. Als Support waren die Belgier von WILDHEART dabei.

WILDHEART eröffneten den Abend der so ganz im Motto des Melodic Hard Rock stand. Ich kannte die Band vorher nicht und war erstaunt über die Leistung von WILDHEART. Der Sänger hat zwar eine aller Welts Stimme die man zu tausenden finden kann, für die Stimmfärbung kann er nicht viel aber er traf die Töne und machte einen guten Job am Mikro. Die beiden Gitarristen sorgten für die richtige Dosis Härte und konnten mit ihrer Show für einige Glanzpunkte setzen. Der Bassist und Drummer gaben auch ihr bestes und so wurde ein Set durchgespielt das sich sehen lassen kann. Der Stil bewegt sich irgendwo im nirgendwo in den 1980ern zwischen VIXEN, HURRICANE und BON JOVI, also genau das Richtige um für TYKETTO die Meute anzuheizen. Dies gelang auch und die Stimmung war generell sehr gut.

www.facebook.com/Wildheartrockandroll/

Nach der Pause kam das Date das ich schon seit einer gefühlten Ewigkeit vor mich hinschob, TYKETTO kamen in meinen Einzugsbereich in dem ich für Konzerte unterwegs bin. TYKETTO setzte sich aus Danny Vaughn und ex oder immer noch CHEZ KANE, BRITNY FOX, DORO, WAYSTED, RUSS BALLARD, DIN AIREY, TEN, HEARTLAND, CHRIS OUSEY und einigen mehr Mitgliedern zusammen. Das es sich um Vollprofis an den Instrumenten handelte konnte man mit jeder Note oder Akkord hören. Es griff ein gut passendes Zahnrad in das andere und bildeten für Danny den richtigen Backround um die zahlreichen TYKETTO Hits zum Besten geben zu können. Danny war bestens drauf und auch perfekt bei Stimme und bot ein Set das quer durch die TYKETTO Vita ging. Wer die Alben kennt, sollte sich unbedingt mal eine Live Show von TYKETTO ansehen, den genau den Spirit den die Alben verbreiten, können TYKETTO mit Danny Live auf die Bühne bringen. Der Sound war Bombe da hatte der Tonmann ein feines Gehör für Details. Danny beschränkte sich nicht nur auf Raumverteidigung um den Mikrofonständer sondern war erfreulicher Weise sehr aktiv auf der Bühne unterwegs. Wenn es der Song benötigte bediente er auch die Akustik Gitarre und gab selbst an dieser eine sehr gute Figur ab. Hätte ich nicht ROBERT TEPPER beim letzten HEAT Festival und THE DEAD DAISIES in München gesehen die für mich bis jetzt die besten Konzerte waren, wäre TYKETTO in Burglengenfeld ein heißer Anwärter für diesen Posten. So bleibt nur das Fazit, Danny und seine Gang haben voll geliefert, wer es nicht glaubt kann sich bei einer der kommenden Shows selber davon überzeugen. Danny kündigte für nächstes Jahr ein neues Album an und wahrscheins wird es auch wieder eine Tour geben.

www.facebook.com/TykettoTheOfficial

Strength In Numbers
Wings
Rescue Me
Reach
The End Of The Summer Days
Mother Mary (UFO Cover)
Circle The Wagons
Seasons
The Run
Heroes Die Young (WAYSTED Cover)
Lay Your Body Down
Standing Alone
Sail Away
The Last Sunset
Forever Young

Text: Balle / Bilder: Fonse Demmelhuber

TIMSON AOR – The Next Level

Trackliste:

01. The Wind Whispers
02. One Step Ahead
03. Nevermore
04. Starlight
05. Be True To Yourself
06. From The Ashes
07. Wake The Night
08. The Last Ride
09. Where The Sun Meets The Sea
10. Midnight Radio
11. Farewell

Spielzeit: 42:46 min – Genre: AOR / Melodic Rock – Label: Eigenproduktion – VÖ: 28.02.2025 – Page: www.facebook.com/TimsonAOR

 

Vorgestern Nacht kontaktierte mich Bandchef und Namensgeber von TIMSON AOR Mark Timson mit der Frage ob ich nicht das zweite Album reviewen könnte, allerdings ist das Album fast schon ein dreiviertel Jahr veröffentlicht. Also fragte ich Garagen Oberhäuptling Julian ob er etwas dagegen hätte, wenn ich ein Album reviewe was schon eine gewisse Zeit erhältlich ist und nicht wirklich in die Zeitmaschine passt. Julian gab sein Ok also here we go, let the music speak for itself. Als mich Mark kontaktierte war mir der Name geläufig, befindet sich das Debütalbum „Forever’s Not Enough“ aus dem letzten Jahr unter meinen Tonträgern. Zugelegt habe ich mir das Debüt als ich im Angebot von Schmankerl Records die Eigenschaften gelesen hatte die der Inhaber Dieter Lanzl zum Album geschrieben hatte. Die Eigenschaften lauteten: „Fantastisches 2024er A.O.R. / Melodic Rock Album des britischen Multiinstrumentalisten Mark Timson & Sänger Lukky S, das Mark komplett in Eigenregie veröffentlicht hat“, also dachte ich mir damals das könnte genau meine Kragenweite sein und bestellte die CD. Bei der Beschreibung vom Inhaber Dieter Lanzl verhält es sich genau wie damals in den Katalogen von Hang Loose Records, wenn etwas als gut oder sehr gut bezeichnet wurde/wird dann stimmt das auch in 95-98% der Fälle überein. Als die CD eintraf wurde gleich mal die Soundmaschine an geschmissen und rein gehört. Das Fazit zum Debüt, dass kann was, ist cooler und sehr guter 80er Jahre Stoff der sich im Melodic Rock bewegt. Und dieser Herr Timson nahm mit der Bitte eines Reviews Kontakt mit mir auf. Und wenn ich so nett gebeten werde lasse ich mich nicht lumpen und komme der Bitte sehr gerne nach. Es entwickelte ich eine kleine und nette Chatrunde in der herauskam das Mark und ich die selben Einflüsse besitzen, damals in den 70er und 80er Jahren die gleichen Bands und Songs hörten mit einem Unterschied, Mark ist ein paar Jahre älter als ich aber immer noch fast in einer Generation mit den selben Werten und Einstellung.

Zu TIMSON AOR gehören das Multitalent Mark Timson der sich für alle Instrumente verantwortlich zeigt und dem chilenischen Sänger Lukky S. Die Stimme von Lukky hat eine gewisse Ausstrahlung (in etwa wie ein kleiner Bruder von Knut Erik Ostgard von RETURN) die perfekt zum Melodic Rock von TIMSON AOR passt und eine gewisse Rauchigkeit mitbringt die Rockmusik mehr als nur gut steht. Mark spielt schon seit über 50 Jahren Gitarre und lässt die sechs Saiten wie von selbst schwingen ohne dabei den Egomanen raus hängen zu lassen, die Gitarren sind songdienlich eingesetzt wie der Rest der Instrumente. Die Tasten halten sich gegenüber den Gitarren ganz leicht zurück aber immer noch genug im Spotlight um wirkungsvoll mit mischen zu können. Der Bass kommt nicht so klar durch und ist nur bei genauem hinhören lokalisierbar. Bei den Drums kann ich nicht mit Bestimmtheit behaupten ob ein echtes Schlagzeug oder Samples verwendet wurde. Die machen auf jeden Fall druck und sind voll da. Die Produktion ist gut ausgefallen ohne das man etwas Nachteiliges darüber berichten könnte.

Mark beschloss nach 50 Jahren Gitarrenspiel, dass es höchste Zeit ist Musik im besten 1980er Jahr Stil zu machen, den Geist, dass Feeling und die damalige Leichtigkeit in den Songs zurück zu bringen. Genau das ist ihm und Lukky auch voll und ganz gelungen, mehr 1980er geht einfach nicht. Die Songs sind zwar nicht unbedingt Tanzflächen tauglich, allerdings für die sommerliche Grillfeier, einer 80er Retroparty oder Radio tauglich sind alle auf dem Album enthaltenen Songs. Wenn ich beim hören die Augen schließe werde ich sofort in dieses so geile Jahrzehnt zurückversetzt und es kommen all die angenehmen Erinnerungen hervor für die diese Zeiten stehen, die ich miterleben und in vollen Zügen genießen durfte. Es gibt Melodien fast schon von einem anderen Stern oder Universum, eine passende Instrumentierung dazu und mit Lukky den perfekten Sänger der die Storys mit seiner Stimme erzählt. Wie auch schon bei der MASON Rezi nenne ich die gleichen Bands als Vergleich, die da wären, LOVERBOY, HONEYMOON SUITE, GARY O‘, WHITE VISION, JOURNEY, 8084, ADRENALIN und SURVIVOR bei den reinen AOR Vertretern muss man sich nur ein wenig lautere Gitarren vorstellen und dann passt es auch für TIMSON AOR. Das Mark ein Brite ist hört man an der Mucke nicht, diese orientiert sich mehr am Arena Rock der US und Kanada Bands der 80er. Britische Einflüsse kann man nicht wirklich ausmachen, auch die Auslegung der Produktion ist so wie in die nordamerikanischen Bands pflegten. Haben Mark und Lukky alles Richtig gemacht? Ich beantworte diese Frage mit einem klaren und lauten Ja, besser kann man 80er Jahre Mucke nicht rüber bringen. Wenn TIMSON AOR den eingeschlagenen Weg beibehalten wächst eine kleine Sensation heran die es zwar nicht bis zum großen Erfolg bringen kann (jedem sollte die Politik der Plattenfirmen bekannt sein), wie die Bands damals, allerdings unter Rock Fans sollten sie eine Menge Staub aufwirbeln und aus dem Schatten der vielen sehr guten Bands die leider um Jahrzehnte zu Spät dran sind heraustreten können.

Wer die 80er nicht miterlebt hat, wissen will für was dieses Jahrzehnt musikalisch steht und was damals für Mucke erfolgreich war sollte sich die beiden TIMSON AOR Alben anhören, die atmen genau diesen Geist von damals ein und aus. Beide Daumen hoch für das zweite Album.

„The Wind Whispers“ ein cooles Meldoic Schmankerl für den Einstieg. „One Step Ahead“ und es geht gleich so weiter, wieder bestes Melodic Rock Futter. „Nevermore“ ein ruhiger und gefühlvoller Softrocker mit göttlicher Melodie, „Starlight“ kommt sehr cool an, „Be True To Yourself“ es wird flott und locker drauf los gerockt bis die Schwarte kracht. „From The Ashes“ eine Ballade die das Drama auf die Spitze treibt, „Wake The Night“ es wird wieder auf sehr hohem Niveau melodisch drauf los gerockt. „The Last Ride“ der nächste knackige Rocker mit Schmackes, „Where The Sun Meets The Sea“ es kommt wieder mehr Gefühl zur Melodie hinzu. „Midnight Radio“ ein Highlight der Extraklasse mit angedeuteten Westcoast Vibes und Potential für die Tanzfläche, „Farewell“ zum Abschluss werden die Taschentuchfans nochmals bedient.

Balle

FM – Brotherhood

Trackliste:

01. Do You Mean It
02. Living On The Run
03. Coming For You
04. Raised On The Wrong Side
05. Love Comes To All
06. Just Walk Away
07. Don’t Call It Love
08. Time Waits For No One
09. Because Of You
10. Chasing Freedom
11. The Enemy Within

Spielzeit: 52:37 min – Genre: AOR – Label: Frontiers Music s.r.l. – VÖ: 05.09.2025 – Page: www.facebook.com/FMofficial

 

Album #4 von FM welches ich für die Rock-Garage reviewen darf, vor 2019 hätte ich nie im Leben gedacht auch nur ein Album solcher hochkarätigen Musiker wie z.B. FM, IRON MAIDEN, D-A-D, GOTTHARD, JOE BONAMASSA, GHOST oder gar einen Live Bericht über JOE BONAMASSA, GHOST, GOTTHARD, D-A-D oder mal aushilfsweise für ein anderes Magazin JUDAS PRIEST verfassen zu dürfen. Ja die Wirklichkeit sieht genau so aus das ich diese Dinge machen durfte, und irgendwie ist das ein stranges Gefühl wenn auf Facebook Beiträge mit meinem Worten zum Teil weltweit geteilt werden und dort auf anklang treffen oder sich sogar Musiker für meine Worte und unfachmännische Einschätzung ihrer Mucke bedanken. Vor Herbst 2019 hätte ich dies niemals für möglich gehalten, aber ja doch ich durfte es tun, jetzt schon seit fast sechs Jahren, fünf Jahre für ein weiteres Online Magazin und habe im Laufe der Jahre einige sehr nette Musiker kennen lernen dürfen. Das sind alles positive Dinge die ich mit dem Schreiben verbinde, aber es gibt noch einen weiteren positiven Aspekt, man kommt als Redakteur eines Musikmagazins teilweise weit vor VÖ Datum eines Albums in den Genuss dieses Probehören zu können. Allerdings ist der beste Punkt am Redakteur sein, dass man sehr viel verdammt starke und geile Mucke zu hören bekommt, und zu denen gehörte heute um Mitternacht die neue MONO INC. Scheibe und jetzt kurz vor 2:00 Nachts kommt das 15. Album in der Bandgeschichte von FM dran. In meiner bescheidenen Ansammlung von ein paar wenigen Alben befinden sich die Vorgängeralben und ich muss zugeben das sich nicht ein schlechtes darunter oder gar schlechter Song darauf befindet.

Ich brauchte in den 90ern einige Zeit bis ich mich mit der Musik von FM angefreundet habe, ich besaß damals das Vinyl der 89er Scheibe „Tough It Out“ und das brauchte sehr viele Anläufe bis es gesessen hat. Als es dann was mit der Freundschaft zwischen FM und mir wurde saugte ich jedes Album, jeden Song in mein Gehör und mir wurde auf einmal klar das ich es mit einer der besten britischen Melodic Rock Bands zu tun hatte. Sicher gibt es sehr viele Bands auf der Kanalinsel und Irland, aber FM sind da schon eine der besseren, ich vergleiche sie jetzt mal dezent mit MAGNUM, DARE, THIN LIZZY, THE SWEET, NAZARETH, URIAH HEEP, ASIA, der Held meiner Jugend RUSS BALLARD und noch sehr viele mehr. Alle haben auf ihre Art und Weise verdammt starkes Material mehr oder weniger erfolgreich veröffentlicht. Wobei ASIA, NAZARETH, RUSS BALLARD, MAGNUM, DARE, URIAH HEEP, THE SWEET und auch FM zu den beständigsten Künstlern gehören, die seit sehr langer Zeit ihr Unwesen treiben. Leider war es mir bis jetzt noch nicht möglich FM Live zu sehen, Jungs wenn ihr das lest kommt bitte mal in den tiefsten Südosten Bayerns, von München bis Passau, Landshut bis Traunstein oder Regensburg damit ich Euch auch mal Live sehen kann. Und nun geht es los mit „Brotherhood“ und ich bin mehr als gespannt was man zu hören bekommt.

Zu FM zählen immer noch der Sangesbarde mit der auffällig-markanten Stimme Steve Overland und an der Gitarre, der zweite Gitarrist Jim Kirkpatrick, Keyboarder Jem Davis, Bassist Merv Goldsworthy und Taktschläger Pete Jupp. Eine weitere Konstante im Haus FM, dass Line-Up ist seit dem Album „Metropolis“ aus dem Jahr 2010 unverändert und auf Erfolgskurs wird der Acker gepflügt ohne auch nur einen Anfall von Schwäche aufkeimen zu lassen. Steves unaufdringliche und markante Stimme bedarf normalerweise keiner Worte, für die die FM noch nicht kennen Steve hat einen heiseren Unterton und Rauheit in seiner Stimme die es so kein zweites Mal gibt und eines der Aushängeschild von FM darstellt. Die Gitarren setzen jeden Anschlag der Seiten punktgenau und sind niemals zu heftig oder hart eingesetzt. Vielmehr tragen die Gitarren, dabei spielt es keine Rolle ob elektrisch oder akustisch, die Stimme von Steve auf Händen. Die Tastenabteilung bildet den richtigen Gegenpart zu den Gitarren und hebt somit die Stimme auf ein sehr feines, filigranes und hohes Podest. Der Bass ist deutlich vorhanden und die Drums geben Gas und den Takt gemeinsam mit dem Tieftöner vor. Die Produktion hätte ein wenig mehr Dynamik vertragen können, ist aber jammern auf hohem Niveau.

Stilistisch sind FM im eigentlichen Sinn unvergleichlich, sie stehen für sich und das bedeutet ein großes F und dahinter ein großes M. Wie ich schon in einer meiner vorangegangenen Rezis schrieb stehen FM für sehr gute melodische Rockmucke die sich irgendwo zwischen AOR und Melodic Rock bewegt, die sofort ins Blut geht und sehr lange den Blutdruck hoch hält und somit bestimmt. Radiotauglich ist jeder Song der Briten, aber leider wird diese Art Rockmusik nicht in Massenmedien gespielt sondern beschränkt sich auf Internetstationen die die Flaggen der härteren Klänge mit sehr viel Enthusiasmus hoch halten. Was macht also neben Steves Stimme und der melodischen Mucke das Flair von FM aus? Ganz einfach das Gesamtpaket passt auf jedem ihrer Alben, und das besteht eben aus dem perfekten Zusammenspiel aller beteiligten Musiker, dass Vermögen catchy Songs zu kreieren und diese dann auch auf Kunststoff zu bringen. Vergleichen kann man mit viel gutem Willen und sehr weltoffen mit FOREIGNER ab Mitte der 80er Jahre mit britischen Wurzeln. Ansonsten anhören genießen und sich überzeugen lassen das FM einzigartig sind und unvergleichlich sind.

„Do You Mean It“ ein Arena Rocker der mit beiden Augen über den Atlantik schielt, „Living On The Run“ ein eingängiger und melodischer Rocker wie man ihn von FM kennt. „Coming For You“ ein sehr stimmiger Rocker der sich gut im Radio anhören würde, „Raised On The Wrong Side“ uff ein FM Schmankerl nach Maß. „Love Comes To All“ ein gute Laune Rocker und Top Ten Futter, „Just Walk Away“ eine Zentner schwere Ballade mit Drama. „Don’t Call It Love“ und sie haben es schon wieder gemacht, ein Highlight eingespielt, wo kommen die Songs nur her, „Time Waits For No One“ hier trifft Lässigkeit auf leicht angefunktes Riffing. „Because Of You“ ein Schmachtbroken der als Rocker getarnt kommt, „Chasing Freedom“ wow ein verdammt starkes Teil mit Akustik- und E-Gitarre, „The Enemy Within“ zum Abschluss gibt es noch voll auf die Zwölf, dass Dingens geht ab wie Speedy Arriba! ¡Arriba! ¡Ándale! ¡Ándale Roadrunner.

Balle

HONEYMOON SUITE – Wake Me Up When The Sun Goes Down

Trackliste:

01. I Fly
02. Way Of The World
03. Every Minute
04. Way Too Fast
05. Stay This Time
06. Crazy Life
07. Live On
08. Keep Our Love Alive
09. Unpredictable
10. Ever Leave You Lonely

 

Spielzeit: 33:10 min – Genre: Melodic Rock – Label: Frontiers Music srl – VÖ: 25.07.2025 – Page: www.facebook.com/HMSLive/

 

Die kanadische Melodic Rock Institution HONEYMOON SUITE meldet sich mit ihrem neunten Album zurück auf der Spielwiese, konnten sie mit dem Vorgängeralbum „Alive“ noch überzeugen, wie sieht es ein Jahr später aus? Warum auch immer konnten HONEYMOON SUITE nie wirklich den Ruhm ergattern den sie verdient hätten, in Nordamerika konnten sie Erfolge verbuchen bei uns in den Breitengraden reichte es leider nur für einen Insider- oder Geheimtipp. Ich kann mich auch nicht daran erinnern das die Band bei uns viel, wenn überhaupt in den Discos gespielt wurde. Im Radio liefen damals nur zwei Songs „Burning In Love“ und „Love Changes Everything“ unregelmäßig. Obwohl diese Band soviel zu bieten hat, kamen sie nicht wirklich in die Puschen.

Zu HONEYMOON SUITE im Jahr 2025 gehören Johnnie Dee am Mikrofon, Darry Greham an Gitarren und Keyboards, Peter Nunn an Keyboards, Gary Lalonde an Bass und Dave Betts an den Drumsticks. Johnnie hat immer noch das gewisse Etwas in der Stimme das die Band sofort erkennbar macht und überzeugt dabei auf ganzer Linie. Die Gitarren sind zu jedem Zeitpunkt auf den Punkt gebracht und in der richtigen Härte und Lautstärke gehalten. Die Keyboards halten sich dezent im Hintergrund auf um so ihre perfekte Unterstützung zu leisten. Der Bass geht sofort ins Ohr und steht voll im Raum. Hier kommt einer meiner zwei Kritikpunkte die Drums hören sich nach Samples aus dem Computer und somit künstlich an, dass hätte die Band besser umsetzen können. Die Produktion hat ein sehr hohes Niveau und hat Druck ohne Ende.

HONEYMOON SUITE haben mit dem Debütalbum von 1984 ihren Sound definiert und gefunden, im Laufe der Jahre haben sie in nur leicht modernisiert aber abgerückt sind sie nie von ihrem bandeigenen Sound der sie so einzigartig macht. Dieser Sound bewegt sich im Melodic Rock auf einem auffallend hohem Level. Vergleichen kann man bedingt mit LOVERBOY, und härteren BRYAN ADAMS, PRISM, BOULEVARD und WHITE VISION aber auch melodischere HEADPINS mit Männerstimme. Softere VON GROOVE und auch HAREM SCAREM auf der HONEYMOON SUITE Schiene könnte auch hinkommen. So hat es die Band wieder geschafft ein Highlight des kanadischen Rocks ein zu zimmern und dabei ohne auch nur einen Anflug von Zweifeln zu überzeugen. Mit Melodie, wenn es der Song verlangt auch viel Dramatik bohrt ich Song nach Song in die Gehirnwindungen um dort sehr lange zu verweilen. Langeweile kommt zu keinem Zeitpunkt auf, dafür sind HONEYMOON SUITE zu versiert und erfahren um dieses Gefühl auch nur einmal aufkeimen zu lassen.

Und wieder mal ein kanadisches Melodic Schmankerl der Extraklasse, ganz in der Tradition der Vergangenheit und den Landsmännern die auch dieses Geschick bewiesen haben. Nun kommt der zweite Kritikpunkt, warum kommt die Party nur auf eine Laufzeit von ganz knapp über 33 Minuten, das ist nicht mehr Zeitgemäß und lässt diese viel zu schnell enden. Ansonsten beim nächsten Album noch natürlich klingende Drums und über 40 Minuten, dann könnte die volle Bewertung in möglicher Reichweite sein.

„I Fly“ ein erstes kleines Highlight stimmt auf das Album ein, „Way Of The World“ geht so weiter wie der Vorgängersong endete. „Every Minute“ ein schräger Rocker mit ebensolchen Riffs in den Strophen – im Refrain wird es ein Hit, „Way Too Fast“ eine Powerballade für die Taschentuchgruppen. „Stay This Time“ ein Rocker für den die Band seit den 1980ern bekannt ist – eingängig und melodisch, „Crazy Life“ erinnert mich an eine härter Version von BOULEVARD. „Live On“ kommt balladesk und viel Drama, „Keep Our Love Alive“ das nächste Highlight aus der Bandfeder „Unpredictable“ und noch ein Highlight zum Ende hin – kommt mit Southern und Blues Riffing, „Ever Leave You Lonely“ zum Abschluss zeigt die Band noch mal beeindruckend wozu sie im Stande ist.

Balle

ROULETTE – Go!

Trackliste:

01. Answer To My Prayers
02. Fire In Your Eyes
03. We Remember You
04. Strangers
05. What Are We Looking For
06. Take Me As I Am
07. Brand New Start
08. Don’t Be Sorry
09. She Can’t Hide
10. Better Walk Away

 

Spielzeit: 35:53 min – Genre: Melodic Rock – Label: Black Lodge Records – VÖ: 25.07.2025 – Page: www.facebook.com/RouletteSwe

 

Die Schweden von ROULETTE kommen mit ihrem dritten Album „Go!“ aus dem Studio, ich habe das 2019 Album mit dem Titel „Now!“ im Schrank stehen und bin der Mucke von ROULETTE nicht abgeneigt. Vor einiger Zeit schrieb mich ein Bekannter an ob mir ROULETTE bekannt sind da er gerade deren Album „Better Late Than Never“ hört. Er meinte das die Mucke nicht schlecht klingt, ich ihm daraufhin antwortete das es sich um eine Band aus Schweden handelt und die Songs von dem Album meines Wissens aus den späten 1980ern und frühen 1990er stammen. Mein Bekannter dann deshalb gefalle ihm die Musik der Schweden so gut weil es sich eben um Skandi Rock aus seiner Sturm und Drang Zeit handelt. Das „Now!“ Album ist ja auch nicht von schlechten Eltern und kann überzeugen.

Das Line Up von ROULETTE ist erfreulich konstant und hatte noch keine Wechsel an einer Position. Zu ROULETTE gehören immer noch Thomas Lundgren am Mikrofon, Magnus Nelin an Gitarren, Hansi Fellbrink an Bass und Mats Nelin an den Drums. Thomas‘ Stimme ist filigran und trotzdem besitzt er eine gewisse Kratzigkeit oder Rauheit die das gewisse etwas mitbringt. Man kann seine Stimme mit einer tieferen und raueren Stimme von Jim Jidhed von ALIEN oder in manchen Momenten mit TERRY BROCK vergleichen. Die Gitarren hauen einem die Flausen und noch so düsteren Gedanken aus der Birne. Die Gitarren versprühen auch ein wenig 1980er Charme, wie auch immer, wo 1980er drin stecken ist fast immer ein Burner. Der Bass steht nicht so deutlich im Raum wie die Gitarren. Die Tastenabteilung muss auch mal in den Zeittopf gefallen sein, mal hört es sich 80s Like oder sogar 70s Like an wenn der Hammond Sound angeschlagen wird. Einzig die Drums hören sich für mich nach Samples und Computer an, ob es nun der Fall ist oder nicht kann ich nicht aussagen, ich habe nur so ein komisches Gefühl beim hören.

Der Sound von ROULETTE bewegt sich im qualitativ sehr hohem Melodic Rock, so wie man das von etwa 97% von skandinavischen Bands gewohnt ist. Beim hören kommt sofort ein Zusammengehörigkeitsgefühl auf als ob man sich schon ewig kennen würde. Vom Stil her kann man mit allen hochkarätigen Bands vergleichen die auch aus dem hohen Norden stammen. So fallen mir folgende Beispiele ein: ALIEN, ACES HIGH, AGE OF REFLECTION, dass ALFONZETTI Debüt, ALYSON AVENUE, ANGELINE, ARCTIC RAIN, BAD HABIT, AUTUMN’S CHILD, BALTIMOORE, und noch sehr viele mehr die mir bitte verzeihen mögen weil ich sie nicht erwähne. Der Sound hat außerdem sehr viel 1980er Gene die zum gelingen von ROULETTE beitragen können.

Ein geiles Melodic Rock Album aus Skandinavien – nur und nur so sollte es klingen – mit nur einem Fehler der leider einen Abzug in der Bewertung bekommt, die Spielzeit ist unter 40 Minuten und das ist für mich nicht mehr zeitgemäß. Im Hier und Jetzt sollten Minimum 40 Minuten drin sein! Ansonsten eine echte Sahneschnitte die die Schweden da servieren.

„Answer To My Prayers“ ein Auftakt nach Maß und geht voll an den Fan von gepflegtem Skandi Rock, „Fire In Your Eyes“ hier schwingen die glorreichen 1980er mit. „We Remember You“ ein Highlight das in einer Zeitmaschine seinen Weg in die Gegenwart gefunden hat, „Strangers“ kommt mit geilem Hammond Thema, göttlicher Melodieführung und Refrain. „What Are We Looking For“ ein weiteres Sahneteil der Schweden, „Take Me As I Am“ wo holen die Jungs nur diese geilen Songs raus? „Brand New Start“ ein guter Rocker der allerdings gegenüber den Vorgängern abfällt, „Don’t Be Sorry“ hier gehen die Skandi Gene voll durch, mir ist wirklich schleierhaft wo die Jungs die Ideen hernehmen. „She Can’t Hide“ der nächste Superhit steht vor der Tür – besser geht es nicht, „Better Walk Away“ fällt auch wieder ein wenig gegen die anderen Songs ab aber immer noch im grünen Bereich.

Balle

HEARTS ON FIRE – Signs & Wonders

Trackliste:

01. Signs in the Sky
02. Collective Mind
03. Lights & Shadows
04. Stay in this Moment
05. Blood Moon
06. Eleventh Hour
07. World Torn in Two
08. Rearview Mirror
09. Restless Heart
10. Battlefield
11. Road to Eternity

Spielzeit: 43:09 min – Genre: Melodic Rock – Label: Pride & Joy Music – VÖ: 25.07.2025 – Page: www.facebook.com/heartsonfireband

 

Sieben Jahre nach dem Debütalbum „Call of Destiny“ sind die Melodic Rocker von HEARTS ON FIRE wieder zurück und präsentieren uns über ihr neues Label Pride & Joy Music ihr neues Album „Signs & Wonders“. Und noch etwas ist neu, als Sänger ist dieses Mal niemand geringeres als Mark Boals am Start!
Produziert hat das neue Album Dennis Ward, der auch die Bassparts direkt übernommen hat.
Ansonsten ist das Line Up stabil geblieben und besteht nach wie vor aus Gitarrist Jean Funes (SILENT TIGER), Schlagzeuger Joel Mejia (SILENT TIGER) sowie Keyboarder Eric Ragno (KHYMERA).
So ist man bestens gerüstet um 11 neue Melodic Rocktracks auf die Fans loszulassen und ich denke wer dem Debütalbum etwas abgewinnen konnte wird auch mit dem neuen Werk gut etwas anfangen können!

Aber nehmen wir das Fazit nicht vorweg, sondern starten erstmal mit dem Albumopener „Signs in the Sky“ welcher auch die erste Videosingle ist. Und man merkt direkt warum die Nummer sowohl Opener als auch Single geworden ist. Toller Chorus, mega eingängig und einfach ein geiler Melodic Rocker. Bärenstarker Beginn!
Den Schwung des Openers nimmt dann „Collective Mind“ gut mit. Ein wenig erdiger vom Gesang her wie bei der Nummer zuvor, aber wieder mit einem tollen Ohrwurmchorus den man direkt mitsingen kann. Also auch hier sofort beide Hitdaumen nach oben!
Nach so Brechern gibt es bei den anschließenden „Lights & Shadows“ und „Stay in this Moment“ zwei Verschnaufpausen, wo man eher in die Balladenrichtung geht, ohne den Rockanteil komplett aus den Augen zu verlieren.
Im Mittelteil wird es dann wieder etwas „härter“ mit dem Zwischenstück „Blood Moon“ sowie dem anschließenden „Eleventh Hour“ und „World Torn in Two“. Hier wird wieder etwas mehr gerockt mit der entsprechen Melodic natürlich.
Das letzte Drittel bietet dann eine gute Mischung aus dem bisher gehörten, manchmal eher etwas ruhiger wie bei „Rearview Mirror“ und dem abschließenden „Road to Eternity“, oder eben etwas rockiger wie bei den beiden weiteren Hits „Restless Heart“ sowie „Battlefield“.

Ganz klar der neue Diskus von HEARTS ON FIRE ist für alle Melodic Rock Fans die absolut Vollbedienung mit allem, was man so liebt!
Tolle Melodien, ein toller Sänger, der jetzt schon häufiger in unterschiedlichen Bandkonstellationen seine Vielseitigkeit, von Rock bis Metal, unter Beweis gestellt hat, und einfach eine tolle Zeit.
Eigentlich eine perfekte Cabrioscheibe die man im Auto am Stück auf einer langen Fahrt hören kann, um bei Laune zu bleiben.
Ich hoffe das wir jetzt nicht so lange auf die nächste Scheibe warten müssen wie beim letzten Mal und gebe den Genrefans eine klare Kaufempfehlung mit!

Julian

 

CIRCUS OF ROCK – Hellfire

Trackliste:

01. The Great Evil
02. Hellfire
03. On the Lips of Fate
04. Broken Pieces
05. Heat of the Moment
06. Die Another Day
07. Lead Tears
08. Back for Good
09. Kill the Lights
10. All or Nothing
11. Tough Pill to Swallow
12. Just the Other Bricks (Bonus Track)

Spielzeit: 45:13 min – Genre: Melodic Rock – Label: Lions Pride Music – VÖ: 30.06.2025 – Page: www.circusofrockofficial.com

 

CIRCUS OF ROCK Mastermind und Schlagzeuger Mirka „Leka“ Rantanen hat schon über 35 Musikbusiness in den Knochen und hat dabei über 40 Alben mit so Bands wie THUNDERSTONE, KING COMPANY, KOTIPELTO, WARMEN, NORTHERN KINGS oder REVOLUTION RENAISSANCE veröffentlicht. Das ist mal ne Leistung!
Sein persönliches Bandprojekt CIRCUS OF ROCK erblickte dabei 2021 mit dem Debütalbum „Come One, Come All“ das Licht der Welt. Gefolgt vom zweiten Album „Lost Behind the Mask“ 2023, beide veröffentlicht bei Frontiers Music und mit allerlei Gastsänger wie Jeff Scott Soto, Johnny Gioeli oder Rick Altzi an Bord.
Nun hat Mirka aber den Schritt gewagt und das Projekt zu einer richtigen Fulltimeband transformiert, wo er dann z.B. auf nur einen festen Sänger setzt. Dieser ist niemand geringeres als Mark Boals (DOKKEN, TED NUGENT, ATLANTIS DRIVE, RING OF FIRE, ROYAL HUNT etc.). Und das hat dann absolut mein Interesse gewagt mag ich doch Marks Stimme und Gesangsstil sehr.
Aber auch ansonsten sind hier absolute Könner am Werk, z.B. noch Bassist JJ H Jelt von KENZINER oder Keyboarder Jari Pailamo (KING COMPANY) die zusammen ein abwechslungsreiches Melodic Rock Album mit Namen „Hellfire“ eingespielt haben.

Diesem widmen wir uns jetzt auch mal direkt mit dem Opener „The Great Evil“. Ein perfekter Start mit einem bestens aufgelegten Mark am Mirko. Schöner melodischer Aufbau mit entsprechendem Chorus der einen schon nach kurzem nicht mehr los lässt. Erster Song, erste Hit, perfekt!
Auch beim nächsten Song „Hellfire“ der Videosingle können wir relativ schnell den Haken bei Hit machen, ein wahres Fest für Melodic Rock Fans.
Anschließend kommen bei „On the Lips of Fate” sowie „Broken Pieces ein bisschen mehr AOR-Einflüsse hinzu mit einem tollen Chorus und die Powerballade „Heat of the Moment“, der krachende Heavy Rocker „Die Another Day“ und das groovende „Lead Tears“ bilden dann den erstklassig besetzen Mittelteil der Scheibe.
Mit „Back for Good“ haben wir dann wieder einen Song, der etwas mehr in Richtung Ballade geht, aber definitiv einen viel stärkeren Melodic Rock Anteil hat und dadurch mit ordentlich Schmackes aus den Boxen kommt. Über allen thront aber wieder ein Mörderchorus wie fast bei jeder Nummer bislang.
Heavy Rock mit klarem 80iger Touch haben wir dann bei „Kill the Lights“ und das letzte Albumdrittel dominiert dann wieder der Melodic Rock mit den nächsten Hits in Form von „All or Nothing“ sowie „Tough Pill to Swallow“.

Mark Boals ist gerade auf einigen Rockscheiben zu hören, was mich als Fan seiner Stimme sehr freut! Es folgt im nächsten Monat z.B. noch die zweite Scheibe von HEARTS ON FIRE wo er auch wieder zu hören ist.
Aber auf der neuen CIRCUS OF ROCK Scheibe ist es nicht nur er der die Songs so klasse macht. Nein, auch die Songs selbst sind richtig schön griffig und ein wahres Fest für jeden Melodic Rock Fan!
Größtenteils absolute Ohrwürmer die einem schon nach kurzem nicht mehr aus dem Kopf gehen.
Ein klasse neues Album, so kann es in Hause CIRCUS OF ROCK gerne weitergehen.
Glasklare Kaufempfehlung für die Genrefans und eins der Genre Jahreshighlights für mich!

Julian