TINDRUM – How Bout This (RG-Zeitmaschine)

Trackliste:

01. (I Was) Made For Rock N Roll
02. Dolce Vita
03. Streetfighter
04. Masquerade
05. The Show Must Go On
06. First Time
07. Hot Summer
08. I Love To Love
09. Love Shines
10. Fantasia

 

Spielzeit: 39:53 min – Genre: Melodic Hard Rock – Label: RCA – VÖ: 1989 – Page: www.facebook.com/Tindrum

Die Zeitmaschine versetzt mich heute in das Jahr 1989, in das Jahrzehnt der quietsche bunten Neonfarben, sei es bei Miniröcken, Oberteilen oder Hosenträgern im Schwarzlicht der Discos strahlten alle als ob sie frisch von einem Urlaub aus Tschernobyl zurückgekehrt waren. Das Jahrzehnt in dem Don Promillo und Corega Tubbs in einem pseudo Ferrazo auf Verbrecherjagd über die Mattscheibe hetzten und eine neue Modewelle starteten. Genau aus dem letzten Jahr dieses Jahrzehntes stammt das zweite Album der Norweger TINDRUM die ein Jahr zuvor mit ihrem verdammt starken Melodic Rock Debütalbum für aufsehen sorgten. Das zweite Album brachte zwei Neuerungen mit sich, zum ersten wurde die Sängerin Tove vom Debütalbum durch Dag Ingebrigtsen am Mikrofon abgelöst. Zum zweiten wurde beim Sound mit ein klein wenig mehr Schmackes zu Werke gegangen, nicht unbedingt härter, schneller oder sonst wie sondern wahrscheinlich durch die raue Männerstimme verursacht klang der Sound als wie wenn mehr Leistung unter der Haube wäre.

Damals zu Besetzung gehörten immer noch Bandchef Diesel Dahl an den Drums, Trond Oien an Gitarre, Sid Ringsby am Bass und wurde durch Dag Ingebrigtsen am Mikrofon komplettiert. Da ich dieses zweite Album als erstes besaß und gehört habe war ich damals um so überraschter als ich das Debüt mit einer Sängerin gehört habe. Beide Alben befinden sich auf einem göttlichen Level und sollten als Lehrbeispiele an den Musikhochschulen Verwendung finden, beide Alben auf ihre eigne Weise da man sie aufgrund der verschiedenen Stimmen nicht wirklich miteinander vergleichen kann. Für mich pendeln sich beide bei einer klaren 10 ein. Auch die ein Jahr später 1990 erschienene Best Of Zusammenstellung mit dem Titel „Cool, Calm & Collected“ hatte ein sehr gute Auswahl allerdings nur mit zwei Songs vom Debütalbum, einer Single mit dem Titel „Detective Of Love“ und sieben Songs vom zweiten Album. Leider sind alle drei Scheiben mittlerweile sauteuer geworden und Tarife jenseits der 50 teilweise sogar 100 Euro Marke sind nicht wirklich ein Kaufanreiz. Ob diese Scheiben auch auf den Streaming Plattformen zu finden sind weiß ich nicht da ich alle drei Alben auf CD besitze und von Zeit zu Zeit immer wieder gerne aus dem Schrank hole und bei geeigneter Lautstärke reinpfeife.

Was ist also das Besondere an TINDRUM? Das Gespür eingängige und geile Songs produzieren zu können. Man kann hier das Geschick spüren das Skandinavische Künstler besitzen fesselnde Musik zu schreiben, einzuspielen und mit einer Raffinesse zu versehen wie es nur Künstler aus dem Hohen Norden können. Egal ob man sich die Melodien ansieht, die Gesangsmelodien, Instrumentierung und deren Umsetzung hier stimmt einfach alles. Egal welchen Song man auswählt, jeder ist ein Treffer und kann als Hit bezeichnet werden. Egal ob „Streetfighter“ mit seinem unwiderstehlichen Charme, dass locker leichte „Dolce Vita“ oder das mysteriöse „Masquerade“ usw. jeder Song ist hier wie auf dem Debüt ein Volltreffer und befindet sich auf einem Niveau von dem andere nur Träumen können und für solche Songs töten würden. Leider kam TINDRUM nie wirklich über einen Insider oder Geheimtipp Status hinaus und der Umstand der hohen Preise die selbst für Gebrauchte Exemplare gefordert werden tragen dazu bei das TINDRUM diesen Status wahrscheinlich nie verlassen werden.

Der Sound liegt immer noch wie ich beim Debüt schon schrieb bei STAGE DOLLS, OLE EVENRUDE und RETURN. Und genau in diese Richtung gehen die Songs, nicht mehr und auch nicht weniger, gehören die drei Vergleiche ebenfalls zu den Top Hitlieferanten aber es sind nicht die einzigen die zu solchen Glanztaten fähig sind, es gibt auch noch DREAM POLICE, EUROPE, SKAGARACK, TREAT, BOYCOTT, ZERO NINE oder die neueren Vertreter wie PERFECT PLAN, BROTHER FIRETRIBE, CRAZY LIXX, CRUZH und noch viele mehr die in der Lage sind geile Songs zu produzieren. Wer sich mal was gutes Tun will einfach egal welches Album aber hauptsache TINDRUM in den Player, Lautstärkeregler Richtung rechten Anschlag, zurücklehnen und einfach die Augen schließen und Genießen, Staunen und alles um einen herum vergessen. Genau das bewirkt TINDRUM bei mir.

Das einzige Haar in der Suppe von „How Bout This“ ist das nach knapp unter 40 Minuten die Zeitreise und Retroparty leider schon vorbei ist, die könnte von meiner Seite noch Stunden länger gehen.

“(I Was) Made For Rock N Roll” der Titel ist Programm, der perfekte Einstieg in die Rock N Roll Party, “Dolce Vita” verbreitet einfach nur gute Laune, eine Granate und Ode an das süße Leben. “Streetfighter” fängt in den ersten Strophen sehr verhalten an bis die Gitarren volle Breitseite auf einen einprügeln ab da ist es ein ausgewachsener Melodic Rocker mit traumhaft-genialem Refrain, “Masquerade” kommt ein wenig mysteriös rüber, aber genauso ein perfekter Melodic Rocker. “The Show Must Go On” eine coole Ballade die durch die Stimme von Dag lebendig wird, “First Time” erinnert mit seinem Intro ein wenig an EUROPS Megasong „The Final Countdown“ wer weiß welcher Song stärker ist. “Hot Summer” sollte bei jeder Freiluftsause im Sommer für beste Stimmung sorgen können, “I Love To Love” wildert fast im Pop ABBA meets SMOKIE. “Love Shines” und weiter geht der Hit Marathon, “Fantasia” kommt zum Schluß nochmal mit myteriösem Drama um das Licht auszuschalten. Schade das die Party vorbei ist.

Balle

HONEYMOON SUITE – Alive

Trackliste:

01. Alive
02. Find What You‘ve Looking For
03. Done Doin Me
04. Not Afraid To Fall
05. Tell Me What You Want
06. Give It All
07. Love Comes
08. Broken
09. Livin Out Loud
10. Does’t Feel That Way

 

Spielzeit: 37:54 min – Genre: AOR / Melodic Rock – Label: Frontiers Music srl – VÖ: 16.02.2024 – Page: www.facebook.com/HMSLive/

 

Eintrag ins Logbuch des Traumschiffes auch genannt Rock Garage, es ist Rockin‘ Time auf dem Times Square mit der Taktzeit 21.02.2024 und die Ollen Kanadier von HONEYMOON SUITE sind erfreulicherweise Aktiver als Aktiv und hauen ihr neuntes Studioalbum unter die Rockende Gemeinde. Mal sehen ob der Rat was zu mosern hat. Die Geschichte um HONEYMOON SUITE fing 1983 an als sie einen Band Contest des Radiosenders Q107 gewannen ab da waren und sind HONEYMOON SUITE mit ihrer Musik fester Bestandteil der Rockszene.

Zur aktuellen Besetzung gehören Johnnie Dee für den Gesang verantwortlich, Derry Grehan an Gitarre und Keyboards, Peter Nunn an Keyboards, Gary Lalonde Bass und Dave Betts an den Drumsticks. Können die Kanadier in der Besetzung überzeugen? Ich würde behaupten ja, dass können sie ohne sich dabei zu blamieren.

Auf „Alive“ finden sich alle Tugenden für die sich HONEYMOON SUITE in den 80ern ausgezeichnet haben. Es kommen locker flockige Melodien, fast schon mit einer Selbstverständlichkeit, zum Einsatz, dass man meinen könnte sie wären nie weg gewesen. Ich gehe sogar soweit und behaupte das „Alive“ der Nachfolger von „Monsters Under The Bed“ 1991 sein könnte, nur eben mit 33 Jahren Verspätung auf dem Highway To Rock auf dem Asphalt auftaucht, und dabei alles nass macht was nicht in derselben Liga spielt. Die alten Knaben zeigen der Jugend hier mehr als deutlich das mit ihnen immer noch zu rechnen ist und sie für eine oder mehrere Überraschungen Gut sind. Die Songs befinden sich auf einem wie gewohnt sehr hohen Niveau. Die Band schreckt nicht davor zurück die Keyboards oder den Synthi mal als Bläserersatz einzusetzen, was sich sehr gut mit der Mucke vereinen lässt. Oder die Keys werden wie in den 80ern gespielt und bilden mit den Gitarren und der Stimme ein Klangbild das sich sehr gut in meinem Lieblings Jahrzehnt den 1980ern machen würde.

Egal wie sehr ich mich anstrenge ich könnte hier keinen Song erwähnen der auch nur einen Muck besser oder schlechter als die anderen wäre. Alle 10 Songs befinden sich auf einem sehr hohem Niveau und erinnern mich an die glorreichen Zeiten in denen Rock Mucke mehr als nur ein Nischenprodukt oder Schattendasein fristen musste wie zur jetzigen Zeit. Wer HONEYMOON SUITE nicht kennt, kennt einen der Exportschlager nicht, die von der Qualität her ohne abzustinken sehr leicht mit LOVERBOY, BRYAN ADAMS, PRISM und wie sie sich alle nennen mithalten. Nebenbei zeigen die reifen Knaben der Jugend wie man sehr gute, fesselnde und melodische Musik komponiert, einspielt und dabei überzeugen kann. HONEYMOON SUITE sind bekannt dafür dass sie Groove Monster liefern können aber ein solch derartiges Album hätte ich in dieser Form nicht erwartet.

Abschließend sei angemerkt, dieses Album ist für jeden DER PARTY SOUNDTRACK der auf geile Rock Mucke steht die weder zu soft noch zu hart ist, sondern einfach zum mitgrooven animiert, sei es Tanzen oder mit dem Fuß im Takt mitwippend. Diese Good Mood Musik lässt einen alles um einen rum vergessen, und verwandelt den Raum in dem man sich beim Hören befindet in eine Zeitmaschine in eine Zeit als das Benzin noch bezahlbar war und eine Vinyl LP nicht einen Lottogewinn gekostet hat sondern auch bezahlbar war. Einzig die zurückhaltende Produktion und magere Spielzeit fallen beim genauen Hinsehen negativ auf aber nur wenn man penibel ist.

„Alive“ macht einen sehr guten Einstieg in das Album, „Find What You‘ve Looking For“ ein Rocker mit vielen Wendungen. „Done Doin Me“ ich glaube ich befinde mich in den 1980ern und höre gerade einen #1 Hit der Top Ten, „Not Afraid To Fall “ der Song reißt mehr als eine Schneise in die Trommelfelle, soft aber genial. „Tell Me What You Want“ fängt soft und zurückhaltend an um dann im Refrain einen auf dicke Klöten zu markieren, „Give It All“ macht verdammt viel Spaß das Teil. „Love Comes“ eine traumhafte Powerballade für diejenigen die Nahe am Wasser gebaut haben, „Broken“ ein für nordamerikanische Bands typischer Rocker der gute Stimmung verbreitet. „Livin Out Loud“ kommt mit einem leichten Blues und Funk Touch, „Does’t Feel That Way“ die abschließende Ballade für Freunde der sanften Töne.

Balle

SYMPHONY OF SWEDEN – Haunted

Trackliste:

01. Haunted
02. Exit – When There’s Nowere Else To Run
03. Get Out Of My Mind
04. Bad Thoughts
05. Even If Solo
06. Lay Them Down
07. Show Me Love
08. Down And Counting
09. Just Let It Bleed
10. That Night
11. Black Painted Heart
12. Goodbye

Spielzeit: 35:58 min – Genre: AOR / Melodic Rock – Label: Eigenproduktion – VÖ: 07.02.2024 – Page: www.facebook.com/symphonyofsweden/

 

Vor kurzem kam Garagenoberrockmetallianer Julian mit der Promo zum Album „Haunted“ von SYMPHONY OF SWEDEN an und meinte das könnte was für dich sein. Promos runtergeladen und im Hördurchgang wollte die Mucke nicht wirklich zünden, ich denke mal das ich zu der Zeit nicht in der Stimmung für AOR aus Skandinavien war. Bei Durchgang zwei gefiel mir das Ding schon eine Spur besser. Aber dann bei Hörprobe #3 kam der Öha Effekt und das Album zündete den Nachbrenner.

Auf meine Anfrage bei der Band ob die Songlänge für die Promos gekürzt wurde oder ob die offiziell auch bei, trifft auf die Mehrheit der Songs zu, unter drei Minuten liegen bekam ich folgende Antwort. Ich sei nicht der Erste der die Frage stellt, und frei nach Pere Geselle von ROXETTE „Langweile uns nicht, sondern bring uns zum Chorus, und wir mögen es kurz… 3 Minuten pro Song, Yes!“ Irgendwie treffend die Antwort. Obwohl die Songs unter drei Minuten liegen kommen sie auf den Punkt und wirken beim Hören bedeutend länger. Ohne Langeweile, Nerven strapazierend, mit zuckersüße Melodien wie sie nur Skandinavier zu schreiben in der Lage sind geht es durch die 12 Songs des Albums.

Zu SYMPHONY OF SWEDEN gehören Linus Wester am Mikrofon, Pontus Hagberg an Keyboards, nicht definierte Instrumente und Backing Vocals, Gitarre und Bass Henrik Bodin-Sköld, für die Drums verantwortlich waren Niklas Bengtsson, Erik Günther und Jon Skäre.

Was neben der Länge der Songs auffällt sind die Vocals von Linus, der Typ hat ein Organ das jedem Rockfan schmecken sollte, bei mir sorgte die Stimme für das eine oder andere Highlight. Vergleichen kann man ganz grob umschrieben aus einem Elixier aus einer sehr rauen Version von Mikael Erlandsson hier, Ole Evenrude dort und mit dem Sahnehäubchen ein wenig Timbre von Torstein Flakne, und dieses Elixier passt perfekt zum Skandi AOR / Melodic Rock den SYMPHONY OF SWEDEN dem Hörer anbieten. Die Gitarren gehen unter Volldampf in die Breitseite und machen hier deutlich das keine Weichspülmucke läuft. Die Tastenfront trägt ihren Anteil dazu bei das dieses Album zu einem der sehr frühen Highlights gehört. Der Bass ist nicht nur im Hintergrund sondern traut sich auch mal aus der letzten Reihe hervor um für Aufregung zu sorgen. Die Drums hauen einem nach dem Anderen raus und treiben wie Sau.

Der Stil ist für mich perfekt ins Licht gerückter skandinavischer AOR / Melodic Rock in einer Schnittmenge aus ja The One And Only rockende ROXETTE, MIKAEL ERLANDSSON, AGE OF REFLECTION, ALIEN, EVENRUDE, STAGE DOLLS, TINDRUM, PERFECT PLAN, KENT HILLI, TREAT und noch viele mehr die aus dem Hohen Norden stammen und so einfach wie es sich anhört in der Lage sind starke Rock Mucke zu produzieren. Mit Melodien, perfekten Vocals, einer intensiven Instrumentierung, kraftvollen Produktion die in den Höhen mehr Dynamik vertragen könnte fräst sich „Haunted“ durch meine Gehörgänge bis in die letzte Ecke meines Gedankenapparates. So fügt sich alles zu einem fast schon perfekten Gesamtbild zusammen, warum fast perfekt, die Party könnte für mich ruhig noch eine Stunde länger gehen als die knapp unter 36 Minuten.

„Haunted“ geht gleich mal als Schmankerl durch, „Exit – When There’s Nowere Else To Run“ ganz großes Rock Kino mit Schmackes. „Get Out Of My Mind“ wäre in den goldenen 80ern sehr lange auf #1 in den Top Ten gewesen, und hätte Dauerrotation bei Formel 1 generiert, „Bad Thoughts“ das nächste Meisterstück bester AOR der in ROXETTEscher Art runtergeht wie Öl. „Even If Solo“ der Perfekte Song für den Wecker, wenn der Kommt ist man von 0 auf 100, Melodie, Intensität, Kirchenchor, Drama der hat alles, „Lay Them Down“ der Song für eine Sterbeszene in einem Liebesdrama. „Show Me Love“ kann es jemand besser, um ehrlich zu sein nöö, „Down And Counting“ geht in bester Skandi Tradition voll nach vorne. „Just Let It Bleed“ das Drama welches bei den Verleihungen einen solchen den Oscar bekommen würde, „That Night“ der nächste Ohrwurm der einem nicht mehr aus der Birne will. „Black Painted Heart“ stürmt flott auf das drohende Finale zu, „Goodbye“ macht auf QUEENs Art das Licht mit episch und balladesk aus

Balle

LAZARUS DREAM – Imaginary Life

Trackliste:

01. The Sweetest Chaos
02. Vulture`s Cry
03. Rebel Again
04. My Imaginary Life
05. Beauty Among the Ruins
06. Disaster Love
07. Vertigo
08. My Prayer
09. Drink my Blood
10. Empire of Thorns
11. Colours of the Moon (CD Bonus Track)

Spielzeit: 51:04 min – Genre: Melodic Rock – Label: Pride & Joy Music – VÖ: 12.01.2024 – Page: www.facebook.com/lazarusdream

 

So, Runde Nummer 3 der Melodic Rockband LAZARUS DREAM mit dem neuen Album „Imaginary Life“!
Das Kernteam besteht nach wie vor aus Markus Pfeffer (Ex SCARLETT) sowie Sänger Carsten Schulz (Ex EVIDENCE ONE) wurde aber nun erweitert um Schlagzeuger Markus Herzog (DOUBLE CRUSH SYNDROME).
Nachdem das letzte Album „Lifeline“ eher ziemlich experimentell ausgefallen ist, geht es dieses Mal wieder mehr Richtung des Debüts und mehr Fokus auf die Eingängigkeit und den Rock.
Das sind schon mal keine schlechten Voraussetzungen und auch Grund genug für mich mir das Ganze mal näher anzuschauen!

Als Opener erwartet uns direkt die Videosingle „The Sweetest Chaos“ welcher direkt mehrstimmig loslegt. Ein melodischer Midtemposong der ordentliches AOR Feeling verströmt.
„Vulture`s Cry“ im Anschluss ist wesentlich rockiger geraten und es gibt instrumental einiges zu entdecken.
Mit ordentlich Synthies ausgestattet bahnt sich dann „Rebel Again“ seinen Weg in unsere Gehörgänge und bleibt dort aufgrund seiner Eingängigkeit wunderbar haften.
Der Titelsong „My Imaginary Life” folgt dann als Nächstes, wo VANDEN PLANS GItarrrist Stephan Lill einen Gastauftritt hat, aber auch sonst ist der Song eine Melodic Rock Perle geworden, welche ebenfalls direkt in die Gehörgänge wandert!
Instrumental anspruchsvoll und mit mächtig viel Atmosphäre kommt dann „Beauty Among the Ruins“ aus den Boxen.
Danach gibt es mit „Disaster Love“ und „Vertigo“ vielleicht die rockigsten und eingängigsten Nummern auf der ganzen Platte, absolutes Hitmaterial ohne Wenn und Aber!
„My Prayer“ hat dann wieder schöne AOR Vipes und erinnert ab und an irgendwie an PINK FlOYD. Zeigt also nur wie vielseitig man hier unterwegs ist auch wenn man immer zwischen Melodic Rock und AOR hin und her pendelt.
Vom Riffing her ist „Drink my Blood” auf jeden Fall die härteste Nummer auf der gesamten Platte und auch ansonsten macht man hier nicht viel falsch.

Den offiziellen Abschluss bildet dann „Empire of Thorns“ welches leichte epische Vipes mitbringt und eine überlange Melodic Rock Perle geworden ist. Ein geiler Abschluss muss ich sagen!

Boah, eine ganz schwere Bewertung hier für mich, nicht weil mir das Album nicht gefällt, ganz im Gegenteil!
Aber mir fehlt hier der absolut letzte Touch, um in den Topbereich bei uns vorzupreschen, dafür fehlt es in Summe dann doch an den absoluten Hits der Marke „Empire of Thorns“, My Imaginary Life“ oder „Vertigo“.
Trotzdem so oder so bietet das neue Werk viele großartige Melodic Rock Hymnen die vielen Fans direkt zusagen werden und dies ganz im Geiste des tollen Debütalbums sind.
Klare Kaufempfehlung also und starke 8,5 Punkte, knapp an der 9 vorbei! Beim nächsten Mal aber!

Julian

 

MAGNUM – Here Comes The Rain

Trackliste:

01. Run Into The Shadows
02. Here Comes The Rain
03. Some Kind Of Treachery
04. After The Silence
05. Blue Tango
06. The Day He Lied
07. The Seventh Darkness
08. Broken City
09. I Wanna Live
10. Borderline

 

Spielzeit: 50:21 min – Genre: Melodic Rock – Label: Steamhammer/SPV – VÖ: 12.01.2024 – Page: www.facebook.com/magnumbandpage/

 

Das neue Album von MAGNUM wird im Promoflyer mit den folgenden Worten angekündigt: „Es gibt nur einige wenige große Bands auf unserem Planeten, die man innerhalb weniger Sekunden unfehlbar identifizieren kann. Das einzigartige Melodieverständnis, die geschmackvolle Instrumentierung, die richtige Balance aus Tiefe und Eingängigkeit, und dann natürlich diese charismatische Stimme: Magnum sind Magnum!“

Also mal sehen ob es ein frühes Highlight geben wird. Ich hatte das Vergnügen MAGNUMs letztes Album „The Monster Roars“ vor so ziemlich fast genau einem Jahr fast mit Höchstnote bewerten zu dürfen, deshalb bin ich ungemein gespannt was die reifen Herren von der Kanalinsel Anno 2024 bieten werden. Umswitchen von STEELHEARTs letztem Studioalbum „Through Worlds Of Stardust“ auf die Pomp Melodic Rocker ist schon ein krasser Cut aber wer weiß vielleicht harmoniert es ja bestens.

Das MAGNUM Line Up setzt sich unverändert aus der Stimme Bob Catley, Gitarrist Tony Clarkin, Keyboarder Rick Benton, Bassist Dennis Ward und Schlagzeuger Lee Morris zusammen.

Gleich der Opener „Run Into The Shadows” macht klar hier gehen die Melodiefabrikanten von MAGNUM in die Vollen und verpassen einem gleich mal einen Schwinger der einen vor Ehrfurcht fast erstarren lässt. Gnadenlos, ohne Umwege oder Spielereien geht das Dingens voll ins Ohr und nistet sich mit seiner Melodieführung in den grauen Zellen ein. Man hört unmissverständlich das es sich um MAGNUM und zwar nur um MAGNUM handelt, ohne Wenn und Aber, der Blick aufs Cover und der Opener machen klar hier kommt was Großes auf einen zugerollt.

Und wie soll es auch anders sein, seit den 1980ern sorgen MAGNUM für Hits on Mass, anbetungswürdige Melodiebögen, eine geile Stimme die alle Geschichten perfekt in Szene setzt, mit samt genialer Partnerschaft der Instrumentenfraktion. Schon allein der Umstand das MAGNUM in keiner Weise müde werden sehr Gute Songs zu schreiben. Nach dem Ende der Bandgeschichte dem Album „Rock Art“ was auch einige starke Songs enthält aber irgendwie nicht nach MAGNUM klang kam das Comeback mit „Breath Of Life“ 2002 mit der Rückbesinnung auf die eigenen Stärken und was die Band ausmachte. Starke Songs mit einer ebensolchen Band die ein Highlight nach dem Anderen setzen kann und selbst im reiferen Alter nicht müde wird, dabei keinerlei Abnutzungserscheinung vorweist oder versucht sich selbst zu kopieren. MAGNUMs Stil ist unverwechselbar, einzigartig und im Rockbiz nur einmal vorhanden. Die Band schafft dabei mühelos göttliche Melodien mit großem Kino zu verbinden und so vor dem geistigen Auge eine klangliche Bühne aufzubauen die beispiellos ist und wenn sich die Mannen mal in den wohlverdienten Ruhestand begeben eine Lücke hinterlassen werden die nicht aufzufüllen sein wird. Denn dafür ist MAGNUM zu groß um in irgendeiner Art oder Form durch einen Nachfolger oder Nachahmer ersetzt zu werden. Die Band hat auch keinerlei Angst davor Saxophon oder Trompeten im Sound mit einzubinden, was ausgesprochen gut harmoniert.

Wer MAGNUM will, haben muss, erwartet und sonst nichts der wird mit dem Album „Here Comes The Rain“ genauso wie bei „The Monster Roars“ und den unzähligen Top Vorgängeralben bedient. MAGNUM sind eine Ausnahme, werden es auch immer bleiben und werden als Legende in die Rockgeschichte eingehen und im gleichen Atemzug mit Namen wie DEEP PURPLE, BLACK SABBATH, DIO, etc. genannt werden.

MAGNUM können es besser als sehr viele andere, einige wenige sind im Stande auf demselben Niveau wie MAGNUM zu agieren, die Mehrzahl hinkt klar um viele Nasenlängen hinterher. MAGNUM können es besser als STEELHEART und beeindrucken mich aufs Neue mit fantastischer und melodischer Melodic Rock Mucke. Und ja die einleitenden Worte kann ich nur mit Höchstbewertung bestätigen!

„Run Into The Shadows” ein Opener nach meinem Geschmack, Melodie und die MAGNUMsche Maschinerie seit den 80er Jahren eine Erfolgsgeschichte, “Here Comes The Rain” Band typisch pompös und angeproggt. “Some Kind Of Treachery” eine für MAGNUM bekannte und typische Powerballade mit deren Charme geboten, “After The Silence” rockt locker, flockig und in bester „On A Storytellers Night“ „Vigilante“ und ab den 2000ern mit viel Melodie und Drama drauf los. “Blue Tango” gibt sich als ausgewachsener Rocker mit viel Tiefgang, “The Day He Lied” eine Hitgranate mit flehendem zum niederknienden Bob im Refrain, sehr viel Gefühl und Melodie ganz starkes Rock Kino. “The Seventh Darkness” ein für MAGNUM typischer Rocker mit Tempowechseln und Bläsereinsatz, “Broken City” die Ballade lebt und profitiert von Bobs Stimme und wäre so in der Art bei jeder anderen Band fehl am Platz. “I Wanna Live” geht die Sache wieder flotter und rockiger an, “Borderline“ eine Mischung aus „The Spirit“, „How Far Jerusalem“, „Wild Swan“ und „Don’t Wake The Lion“ ohne die Songs zu kopieren.

Balle

CASSIDY PARIS – New Sensation

Tracklist

01. Danger
02. Rock N Roll Hearts
03. Here I Am
04. Walking On Fire
05. On The Bright Side
06. Song For Broken Hearted
07. Searching For A Hero
08. Like I Never Loved You
09. Stand
10. Addicted
11. Midnight Desire

Spielzeit: 40:48 min – Genre: Melodic Hard Rock– Label: Frontiers Music VÖ: 08.12.2023 – Page: https://cassidyparis.com

 

Die junge australische Sängerin Cassidy Paris wurde im zarten Alter von 11 Jahren von niemand Geringerem als AOR-Legende Paul Laine entdeckt und fortan gefördert.
In den darauf folgenden Jahren, entwickelte man für sie ein Konzept, welches den systematischen Aufbau ihrer Karriere zum Ziel hatte. Respektive ihr Song „Stand“ aus dem Jahre 2018 erreichte ganz viel positive Aufmerksamkeit.
Heuer liegt nun endlich ihr Debüt-Album vor, nachdem sie einen Kontrakt mit den italienischen Spezialisten von Frontiers Music abschließen konnte.
Ihre Musik bewegt sich auch weiterhin im Fahrwasser von Acts wie Halestorm, Joan Jett und Avril Lavigne, jedoch ohne als bloße Kopie dieser Bands zu gelten.
Viel eher ist Paris auf dem besten Weg, sich in diesem Genre zu behaupten.
Angesichts solcher jungen Talente, braucht man sich um die Zukunft dieser Art von Musik keine großen Sorgen machen.
Beide Daumen hoch für „New Sensation, man darf den Weg dieser jungen Frontfrau weiter mit Spannung verfolgen.

Bonne

STATION – And Time Goes On

Trackliste:

01. Over & Over
02. If You Want Me Too
03. A Little Bit Of Love
04. Close My Eyes
05. Touch
06. Locked Away
07. No Reason
08. Something In Between
09. Better Off Alone
10. Around The Sound
11. And Time Goes On

Spielzeit: 50:31 min – Genre: Hardrock, Melodic Rock – Label: Station Music – VÖ: 13.10.2023 – Page: www.stationband.com 

 

Rock Is Dead – Long Live Rock´n Roll ist das Motto der US-Amerikaner STATION. Die Band aus New York City ist trotz ihrer mittlerweile fünf Alben hierzulande immer noch ein Geheimtipp. Dabei hauen die Jungs um Frontmann Patrick Kearney eine sehr gefällige Mischung aus Melodic Rock und Hardrock raus, der Fans von DEF LEPPARD oder auch neueren skandinavischen Kapellen wie CREYE durchaus gut reinlaufen dürfte. Ihre neue Platte „And Time Goes On“ wurde – wie alle bisherigen Alben – in Eigenregie veröffentlicht und ist u.a. über Eonian Records zu haben. Für das neue Werk haben Patrick Kearney (vocals), Chris Lane (guitars), Emi Asta (bass) und Tony Baptist (drums) ein wirklich abwechslungsreiches Paket geschnürt, das von ultra lässigen Stampfern bis hin zu poppigen Nummern nahezu keine Wünsche offen lässt.

Die prägnante Stimme Kearney´s ist natürlich maßgeblich für den Bandsound, auf „And Time Goes On“ setzt er sie so variabel ein wie bisher noch nie. Aber auch der Gitarrensound ist jedem Stück auf den Leib geschneidert. Mal schreien die Amps um die Wette („If You Want Me Too“), mal sind sie sehr songdienlich und dezent zurückhaltend. Mit „Over & Over“ startet das Album gewohnt mitreißend, schon hier sollte allen neuen Hörern klar sein, was STATION auf dem Kasten haben. Irgendwo zwischen alten Helden und Hardrock von heute angesiedelt heißt es in den kommenden 50 Minuten: Welcome to our show!

Und die startet spätestens mit dem breitbeinigen „If You Want Me Too“. So habe ich STATION seit dem Debüt und meiner immer noch Lieblingsnummer „Everything“ nicht mehr gehört. Habe ich die Jungs irgendwann ab dem dritten Album ein bisschen aus den Augen verloren, sind jetzt alle Lauscher wieder auf Empfang. „A Little Bit Of Love“ ist eine Mischung aus INXS und den LITTLE ANGELS, bevor „Close My Eyes“ damit überrascht, keine Ballade zu sein und eben in Richtung CREYE und Kollegen zu tendieren. Mit typisch Leppard´scher Gitarrenarbeit glänzt das etwas ruhigere „Touch“. Herrlich AOR-lastig präsentiert sich „Locked Away“, das folgende „No Reason“ steigert sich im Laufe seiner gut fünf Minuten von seinem ruhigen Anfang hinzu einer krachenden Hardrock-Nummer. Leicht funkig angehaucht kann auch „Something In Between“ gefallen. „Better Off Alone“ zieht das Tempo wieder etwas an, bevor „Around The Sound“ wieder mehr Griffigkeit ins Spiel bringt. Zu guter Letzt hat das Quartett mit dem Titeltrack doch noch eine Ballade im Gepäck.

Grundsätzlich hätte ich mir etwas mehr Hardrock, etwas mehr Ausgelassenheit gewünscht. Dennoch ist auch das fünfte Werk von STATION ein sehr hörenswertes, durch und durch ambitioniertes und mit viel Herzblut umgesetztes Album geworden. Stark!

Stefan

TEMPLE BALLS – Avalanche

Trackliste:

01. All Night Long
02. Trap
03. Lonely Stranger
04. Stand Up And Fight
05. Prisoner In Time
06. Strike Like A Cobra
07. No Reason
08. Northern Lion
09. Dead Weight
10. Stoner Cold Bone
11. Avalanche

Spielzeit: 39:48 min – Genre: Melodic / Hard Rock – Label: Frontiers Music s.r.l. – VÖ: 10.11.2023 – Page: www.facebook.com/templeballsrocks

 

Die finnischen Sunnyboys von TEMPLE BALLS beehren uns mit ihrem vierten Output mit dem Titel „Avalanche“ mal sehen ob es so eine Lawine wie auf den drei Vorgängern oder doch schlechter geworden ist. Seit Album #2 im Jahr 2019 besteht die Band unverändert aus Arde Teronen am Mikrofon, Jiri Paavonaho und Niko Vuorela an den Gitarren, Jimi Välikangas an Bass und Antti Hissa an den Drums. Die Band konnte auf ihren ersten drei Alben bei mir ordentlich Punkten, ich muss dazu gestehen dass mir die ersten beiden Alben beinahe durch die Lappen gegangen wären, als ich die Existenz von TEMPLE BALLS mitbekommen habe waren die beiden Alben auf CD nicht mehr aufzutreiben. Nach langer Suche im WWW stieß ich auf einen Onlineshop in Finnland, die Versandkosten sind dort nach Deutschland kriminell günstig und die ersten beiden Alben waren damals als Doppelpack zu einem unschlagbaren Preis erhältlich. Also bestellt, die Versandkosten nicht nur günstig sondern auch die Lieferung erfolgte drei Tage nach Bestellung, und gleich reingehört. Was soll ich schreiben, ich habe Bauklötze gestaunt, und war froh dass ich diese zwei kleinen Sensationen sehr günstig auftreiben konnte. Album drei folgte dann auch gleich kurz darauf über Frontiers Records, dieses Ding bestätigte meine Meinung über die ersten beiden Alben und mir kam der Verdacht da reift ein ganz großes Kaliber im Stil von EUROPE, TREAT, CRAZY LIXX, H.E.A.T., ECLIPSE, NESTOR, STEEL RHINO, RETURN, DREAM POLICE ihren Landsmänner härtere BROTHER FIRETRIBE und die zu Unrecht fast ganz übersehenen FREE SPIRIT, ZERO NINE, BOYCOTT und FIRENOTE heran.

Und nun dreht sich die vierte Offerte der Finnen in meinem Player, und gleich der Opener macht eindrucksvoll klar, jepp es handelt sich um die rockenden skandinavischen Krawallbrüder von TEMPLE BALLS. Mit ihrem jugendlichen und skandinavischen Leichtsinn, Charme, Feeling und Coolness hauen die fünf erneut einen raus. Die Produktion drückt ohne Ende und kann als gelungen bezeichnet werden. Mich würde interessieren wie sich die Hockkaräter im Soundgewand der Röhrenverstärker Ära und ein wenig Hammond als leichte Hintergrundhypnose machen würden. Vom Gesang hat Arde eine Ähnlichkeit mit Danny Rexon von den in das selber Torpedorohr ballernden CRAZY LIXX, die Gitarren fahren volles Rohr und bilden mit den 80er Jahre angehauchten Keyboards ein starkes Fundament das mit Bass und Drums die sich auffällig im Vordergrund befinden eine gleichberechtigte Partnerschaft eingehen. Als Sahneteil steht über allen Songs die coole und kräftige Stimme von Arde.

Der Stil geht in die Richtung der oben erwähnten skandinavischen Bands, die alle in der Lage sind verdammt geile Mucke zu produzieren. Gleiches gilt auch für TEMPLE BALLS, eigentlich kann man blind jede Skandi Band einlegen und abspielen ohne dabei einen Rohrkrepierer zu erwischen, dass Limit bildet nur der persönliche Musikgeschmack, wie bei mir im Fall von HAMMERFALL mit denen ich nichts anfangen kann. TEMPLE BALLS rocken unbeschwert drauf los, überzeugen dabei ohne Zweifel und strotzen gerade nur vor Selbstbewusstsein und präsentieren Stolz ihr neues Werk der Welt. Auf diesen Output können die Boys auch stolz sein, hier regiert der eingängige und melodische Hard Rock wie ihn nur Skandi Bands auf Konserve bringen können.

Man kann ohne flaues Gefühl im Magen über „Avalanche“ die Behauptung aufstellen das es sich um eine brachial Lawine handelt die auf die Trommelfelle zu donnert. Ich bin gespannt ob TEMPLE BALLS in Zukunft das Niveau halten oder sogar die selber sehr hoch aufgelegte Messlatte noch toppen können. Einen kleinen Wermutstropfen finde ich leider der die Höchstnote verhindert, nach knapp unter 40 Minuten ist die Show schon vorbei, ich könnte bei der Qualität tagelang am Stück ohne Unterbrechung zuhören und bei Balladen wie hier mit „Stone Cold Bones“ werde selbst ich zum Fan dieser Spielwiese.

„All Night Long“ ein perfecter Rocker für den Einstieg, „Trap“ ein sehr flotter Song mit unwiderstehlichem Charme und Refrain, zielt voll auf die CRAZY LIXX Jungs. „Lonely Stranger“ ein gute Laune Rocker der voll auf die Glocke geht, „Stand Up And Fight“ ein brachial Rocker der einen Spagat zwischen Classic und Melodic Rock bildet. Bei „ Prisoner In Time“ ist H.E.A.T.sches Feeling angesagt, „Strike Like A Cobra“ ob dies nicht eine kleine Anspielung auf das kommende zweite Album der deutschen Band COBRAKILL in der Frontiers Familie ist, ansonsten ein sehr gelungener und eingängiger Rocker. „No Reason“ erinnert mich an SWEDISH EROTICA mit einem göttlichen Refrain, „Northern Lion“ gibt wieder Vollgas und haut einem die Hucke voll. „Dead Weight“ erinnert mich an Trond Holters damaliges Baby DREAM POLICE, „Stoner Cold Bone“ gibt den Schmachtfetzen, ist aber mehr als nur das, der mehr als überzeugen kann, Melodie und ein geiler Basslauf was in einem traumhaftem Refrain gipfelt, mit „Avalanche“ macht die Lawine einen gekonnt donnernd starken Abgang.

Balle

DOKKEN – Heaven Comes Down

Tracklist

01. Fugitive
02. Gypsy
03. Is It Me Or You?
04. Just Like A Rose
05. I’ll Never Give Up
06. Saving Grace
07. Over The Mountain
08. I Remember
09. Lost In You
10. Santa Fe

 

Spielzeit: 42:02 min – Genre: Melodic Hard Rock– Label: Silver Lining VÖ: 27.10.2022 – Page: https://dokken.net

Der amerikanische Sänger Don Dokken wurde durch Alben wie „Under Lock & Key“ bekannt und galt als einer der Größen im Melodic Hard Rock Sektor.
Zwischenzeitlich wurde es etwas ruhiger um seine Band „Dokken“ auch wenn regelmäßig Alben produziert worden sind. Mit John Levin (Doro) konnte man einen versierten Gitarristen verpflichten, dessen Gitarrenarbeit hier lobend erwähnt werden darf.
Auch das Songwriting überzeugt und kann sich mit Klassikern wie „Unchain The Night“ durchaus vergleichen lassen. Als Beispiel dürfen Titel wie „Fugitive“ oder „Gypsy“ herhalten. Zwar kommt „Heaven Comes Down“ nicht ganz an Klassiker wie „Tooth & Nail“ heran, hinterlässt jedoch viel sehr positive Eindrücke.
Fazit: Gelungenes Comeback von Dokken

 

Bonne

RONNIE ATKINS – Trinity

Trackliste:

01. Trinity
02. Ode To A Madman
03. Paper Tiger
04. Soul Divine
05. Via Dolorosa
06. Godless
07. Shine
08. If You Can Dream It
09. Sister Sinister
10. Raining Fire
11. The Unwanted
12. What If

Spielzeit: 53:51 min – Genre: Melodic Hard Rock – Label: Frontiers Music s.r.l. – VÖ: 13.10.2023 – Page: www.facebook.com/RonnieAtkinsOfficial

 

Der dritte Solostreich von PRETTY MAIDS Stimme RONNIE ATKINS steht an, waren die beiden Vorgänger starke Melodic Rock Alben die nicht so heftig ausfielen wie von Dänish Dynamite, aber immer noch genug Zähne haben um zuzubeißen. Wo fängt man bei so einem Namen wie ihn RONNIE hat an zu schreiben und wo hört man auf? Der gute RONNIE ist lange im Geschäft und hat sich seinen Namen schon in den 80er Jahren mit PRETTY MAIDS gemacht, feierte Weltweite Erfolge spielte ausverkaufte Shows in Stadien rund um den Erdball und kommt nun mit seinem dritten Solostreich unter dem Frontiers Banner aus dem Studio.

RONNIE hat sich die Unterstützung von Chris Laney an Gitarren und Keyboards, Marcus Sunesson ebenfalls Gitarren, Pontus Egberg am Bass, Allan Sörensson am Schlagzeug und Linnea Vikström Egg an den Backing Vocals gesichert. An den Instrumenten lässt sich keine Schwachstelle ausmachen, RONNIE ist wie von ihm gewohnt bestens bei Stimme und setzt diese sehr routiniert ein. Der Härtegrad ist wie schon auf den beiden Vorgängern nicht ganz so laut rausschreiend wie mit PRETTY MAIDS.

Die Kompositionen weisen die für mich typischen skandinavischen Eigenschaften auf, diese bestehen in wunderschönen und unwiderstehlichen Melodien ohne dass diese ein Ende finden. Stark auf Melodien und Harmonien aufgebautes Songwriting und deren Umsetzungen in fertige Songs die sich mit einem unbeirrbaren Weg ohne Umwege in die Gehörgänge fräsen um dort ihre Magie zu entfalten.

RONNIE geht dabei seinen eingeschlagenen Solo Pfad weiter und fügt somit seiner Vita ein weiteres starkes Album hinzu. Schlecht oder Mittelmaß sucht man bei ihm vergeblich, RONNIE kann nur sehr gut oder darüber hinaus. Vergleichen kann man Solo RONNIE am besten mit PRETTY MAIDS wenn vom Gas gegangen wird, ECLIPSE und NORDIC UNION ohne keltischen Einfluss, TREAT und PERFECT PLAN mit dem sicheren Blick auf die Harmonien und Melodien die man an allen Stellen des Albums finden kann. Wer hier ein Haar in der Suppe finden will findet bestimmt einige aber demjenigen ist dann auf keinem Fall zu helfen, der findet dann überall, bei jedem und wer weiß wo noch etwas zum Mosern. Ich finde bei RONNIE nichts was es zum Maulen geben würde. Wenn Beständigkeit einen Namen bekommen würde, wäre der Vorname RONNIE und der Nachname ATKINS! Achtung Spoiler Alarm, ein weiters Highlight in der Discografie von RONNIE ATKINS:

„Trinity“ rockt sich am Anfang mal gleich ins Ohr, „Ode To A Madman“ besitzt PRETTY MAIDS Gene dabei dramatisch ausgeführt. „Paper Tiger“ erinnert mich vom Aufbau an TREAT mit süßen Melodien. „Soul Divine“ ein harmonischer Melodic Rocker der es in sich hat, „Via Dolorosa“ dient als Intro für „Godless“ kommt mit einem modernen Anstrich und lässt mit Orient Touch die MAIDS Muskeln leicht spielen. „Shine“ das Highlight ginge ohne die Gitarren auch als Pop Song durch, da würder er wahrscheinlich besser abräumen als im Rockzirkus. „If You Can Dream It“ kommt mit AC DC Like Riffing und Stimmung, „Sister Sinister“ locker und leichter Melodic Rock mit geilem Refrain. „Raining Fire“ der Orient befindet sich in Dänemark, cooles Riffing trifft auf Vocalharmonien und bringt ein Kind mit Hammond Genen hervor. „The Unwanted“ ein hypermelodischer Rocker der Laune macht, „What If“ Drama trifft auf Melodic Rock.

Balle