GHOST – Skeletá

Trackliste:

01. Peacefield
02. Lachryma
03. Satanized
04. Guiding Lights
05. De Profundis Borealis
06. Cenotaph
07. Missilia Amori
08. Marks Of The Evil One
09. Umbra
10. Excelsis

 

Spielzeit: 46:49 min – Genre: Heavy Rock – Label: Loma Vista Recordings – VÖ: 25.04.2025 – Page: www.facebook.com/thebandghost

 

Da ich die letzten beiden Alben von GHOST „Impera“ 2022 und das Live-Album „Rite Here Rite Now“ 2024 reviewte war für mich klar das ich auch im Jahr 2025 den Live Bericht und das Album „Skeletá“ übernehmen werde. Nachdem ich GHOST am 24.04.2025 Live in der Olympiahalle in München gesehen habe war ich noch gespannter auf das neue Album „Skeletá“ des schwedischen Phänomens GHOST. Live kamen vier Songs vom neuen Album zum Einsatz, „Peacefield“, „Lachryma“, „Satanized“ und „Umbra“, die sich sehr gut in das Live Set einfügten. Bleibt die Frage ob Tobias Forge alias Papa Emeritus sich seines eingeschlagenen Weges treu bleibt oder etwas ändert. Damit meine ich den Stilwechsel weg vom harten Heavy Metal mehr in die Heavy Rock / Hard Rock Ecke hin. Ob er den noch weiter fortsetzt oder wieder in die Metalecke hinein driftet.

Der Weg führt Papa Emeritus in die Heavy Rock Ecke die im Grundton mal durch dunkle Riffsalven und Growls ein wenig heftiger werden kann, ansonsten wird im melodischen Heavy Rock auf sich aufmerksam gemacht. Balladen kommen auch mal zum Einsatz die sich im GHOST Gewand auch sehr gut anfühlen. Man kann zum Image des Satanismus und die unheiligen Texte stehen wie man will, aber GHOST ist da ein extremes Phänomen um das im laufe der Jahre ein regelrechter Hype entstanden ist, sie Füllen weltweit die größten Arenen und spielen dort vor zig tausenden von Leuten. Das selbe was sie Live auf der Bühne zeigen spiegelt sich auch irgendwie auf den Tonträgern. Es wird theatralisch mit viel Drama ein Album der Extraklasse eingetütet. Vergleichen lassen sich GHOST dabei schlecht da es bis jetzt nichts derartiges gegeben hat. Ich versuche mal eine vorsichtige Umschreibung von ABBA Grundtönen die mit dem Bombast von Queen zu einem eigenen Sound und dem Satan Image vermengt werden um so den Ureigenen GHOST Sound zu schaffen. Schade ist nur der Umstand das die Nameless Ghouls Namenlos bleiben und deren Identität so gut wie nicht bekannt gegeben werden, die aber auch zum großen Erfolg von GHOST beitragen. So hat Mainman Tobias weniger Probleme einen Musiker auszutauschen, da sowieso nicht viel bekannt ist.

Der Papa bietet am Mikrofon einen tadellosen Job und zeigt sich mit seiner gewohnt engelhaften Stimme in Bestform. Die Gitarren machen das was sie sollen, ein Riff nach dem anderen Abfeuern und mit der Tastenabteilung als ein bestens eingeöltes Team ein perfektes Umfeld für den Papa zu schaffen. Der Bass haut die Töne sehr laut raus und das Schlagzeug überzeugt auf ganzer Linie. Die Backing Vocals gehen wie bei GHOST immer voll auf 12. So zeigt sich der Papa mal wieder zur Welt Tour auf einem Niveau das so leicht nicht zu toppen sein wird außer von ihm selbst. Die Produktion befindet sich bei GHOST auch immer auf einem Top Level das es keinen Grund zum Motzen gibt.

Zum Abschluss kann man dem Papa ein Zeugnis mit der Gesamtnote sehr gut ausstellen, so kann es weiter gehen. Obwohl ein Überburner wie „Mary On A Cross“ oder „Dance Macabre“ fehlt überzeugen die Songs. Egal ob jetzt Überburner oder nicht GHOST Songs bestehen aus Hooks für die andere Morden oder einen Vertrag mit dem Höllenfürst persönlich mit Blut unterschreiben und damit ihre Seele Luzifer verkaufen würden.

„Peacefield“ der Opener des Albums und auch Liveshow, fängt mit Kirchenchor an und geht dann in einem Ohrwurm über, „Lachryma“ fängt mit düsterem Riffing an um einen typischen GHOST Rocker abzulassen, mit gelegentlichen Growls wirkt er bedrohlich bis der zuckersüße Refrain ein Highlight draus macht. „Satanized“ ein sehr guter Power Rocker allerdings mit unheiligem Text, „Guiding Lights“ eine sehr coole und melodische Ballade die Kuschelfeeling verbreitet. „De Profundis Borealis“ legt sehr bedacht und gefühlvoll mit Piano Klängen los bis die Gitarren und Drums volle Kanne rein Brettern ab da wird es ein ausgewachsener Gewalt Rocker mit geilen melodischen Gesangsparts, „Cenotaph“ ein cooler Rocker mit Rock N Roll ähnlichem Riffing. „Missilia Amori“ Amors Pfeil besticht mit einem satanistischen Refrain der alles überfährt, „Marks Of The Evil One“ hier werde ich von der Melodie her an FALCOs „Jeanny“ erinnert obwohl beide Songs nicht unterschiedlicher sein können – der Refrain ist endgeil, „Umbra“ der Schatten erhebt sich aus der Asche und wirkt sehr poppig und ebenfalls genialem Refrain, „Excelsis“ zum Schluss werden nochmal mit viel Dramatik die Taschentücher nass gemacht und hätte auch von ABBA zu deren besten Zeiten stammen können

Balle

CIRKUS PRÜTZ – Manifesto

Trackliste:

01. White Knuckle Blues
02. Dringking Muddy Water
03. Handyman Boogie
04. Walking In The Rain
05. The Blues Is The Cure
06. Living Like A God
07. Twenty4Seven Blues
08. Pack Your Bags
09. High Roller
10. Water Into Wine

 

Spielzeit: 37:26 min – Genre: Blues Rock – Label: Metalville Records – VÖ: 18.04.2025 – Page: www.facebook.com/cirkusprytz

 

JOE BONAMASSA wird am 30. April Live in der Olympiahalle München sein, da Balle dabei ist stimme ich mich heute mit dem vierten Album der Schweden CIRKUS PRÜTZ auf Blues Rock ein. Mal sehen was die Band auf dem vierten Output zu bieten hat. Laut Promoinfo hat sich die Band von Album zu Album steigern können, das kann ich weder belegen noch bestreiten, da ich die Vorgänger Alben nicht kenne. Mir ist fast schon wieder schleierhaft wie sich die Schweden vor mir verstecken konnten ohne auf meinem Radar aufzutauchen.

Zur Band gehören Cristian Carlsson am Mikrofon und Gitarre, Franco Santunione ebenfalls Gitarre, Jerry Prütz am Bass und Per Kohlus an den Drums. Cristians Stimme liegt von der Range irgendwo bei Bruce Brookshire von DOC HOLLIDAY, Danny Joe Brown oder Phil McCormack von MOLLY HATCHET und Billy Gibbons von ZZ TOP und klingt nahezu ideal für diesen Blues Rock den CIRKUS PRÜTZ regelrecht zelebrieren. Die Gitarren und auch der Bass kommen mit viel Schmackes daher, bilden so mit der Stimme den Mittelpunkt von „Manifesto“. Die Drums sind alles andere als Leisetreter allerdings mehr im Hintergrund, da die Stimme klar im Vordergrund über allem thront. Die Produktion klingt sowas von furztrocken und könnte nicht besser für die Mucke ausgeführt sein.

Die Mucke bewegt sich im flotteren und härteren Blues Rock und liegt dabei irgendwo zwischen JOE BONAMASSA und ZZ TOP zu deren harten Blues Zeit. Blues Rock ist alles andere als Happy Feel Good Musik, meist mit schweren Riffen und trauriger Note versehene Rocker können trotzdem für gute Stimmung sorgen. Wie im Fall von CIRKUS PRÜTZ die ein Blues Rock Highlight abgeliefert haben, egal welchen Song man sich raus sucht, es ist jeder ein Treffer fürs Ohr und ein wahrer Trommelfellschmeichler. Egal ob nun mit schweren und traurigen Riffs hier gibt es voll auf die Lauscher. Mit coolen Melodien reiht sich Song an Song und entlockt einem öfters mal ein Oha, wie Geil. Allein schon die Stimme von Cristian hat was magisches und harmoniert perfekt mit Blues Rock, würde sich von der Range aber auch im Southern Rock sehr wohl fühlen ohne dort deplatziert zu wirken. Mit diesem Album legen CIRKUS PRÜTZ auf jeden Fall eine Punktlandung in der oberen Bewertungsskala hin, besser kann man Blues Rock nicht bringen, die Schweden machen mit „Manifesto“ fast alles richtig. Die Bewertung hätte höher sein können wenn mehr als zehn Songs auf dem Album gewesen und die Spielzeit um 45 Minuten ausgefallen wäre. So bleibt eine trotz dieser beiden Umstände immer noch anständige Punktlandung.

„White Knuckle Blues“ macht am Anfang gleich mal Pluspunkte, „Dringking Muddy Water“ könnte auch aus den tiefsten Sümpfen der Südstaaten stammen, der Anfang vergeigt mit verzerrter Stimme – wenn die Spielerei vorbei ist wird ein amtlicher Blues Rotzer draus. „Handyman Boogie“ hier lassen die vier einen flotten Boogie Shaker von der Leine, „Walking In The Rain“ was für eine geile Leadgitarre, hier beweist die Band sehr viel Gefühl. „The Blues Is The Cure“ ein sehr schwerer Blues Rotzer der überzeugt, „Living Like A God“ klingt nicht ganz so düster und zieht seinen unaufhaltsamen Weg in die Trommelfelle. „Twenty4Seven Blues“ das Ding sprengt die Skala, geiles Riffing trifft auf eine Stimme die es in sich hat, „Pack Your Bags“ immer wenn man meint es gibt keine Steigerung verpassen einem die Schweden voll einen Schwinger. „High Roller“ und sie haben es schon wieder gemacht, eine erneute Steigerung zum Song davor und wenn das so weiter geht folgt der Niederschlag und KO, „Water Into Wine“ der finale KO Schwinger bleibt aus, dafür wird es sehr schwermütig und traurig.

Balle

CAPTAIN BLACK BEARD – Chasing Danger

Trackliste:

01. Dreams
02. When It’s Over
03. Chasing Rainbows
04. Shine
05. AI Lover
06. Can’t You See
07. Read Your Mind
08. Piece Of Paradise
09. Where Do We Go
10. In Your Arms

 

Spielzeit: 39:29 min – Genre: Melodic Rock – Label: Mighty Music – VÖ: 04.04.2025 – Page: www.facebook.com/CaptainBlackBeardBand/

 

Die schwedischen Rocker bogen gerade mit dem siebten Studioalbum auf die Zielgerade, war der Band in der Vergangenheit oft nicht klar in welchem Stil sie sich beheimaten sollen. Der Stil variiert stark zwischen Hard Rock, Melodic Hard Rock bis in den stark keyboardschwangeren AOR. Wobei man sagen kann das sie jeden Stil meisterhaft handeln konnten und auf jedem ihrer Alben verdammt coole Songs anzubieten hatten. Gibt es auf Album #7 nun den endgültigen Stil oder wird es wieder eine Gratwanderung der drei Stile den die Band so gut handeln konnte?

Im Jahr 2025 gehören zu CAPTAIN BLACK BEARD neu am Mikrofon Fredrik Vahlgren, Daniel Krabowski an Gitarre, Robert Majd an Bass und dem Stickschwinger Vinnie Strömberg. Ich muss gestehen das der vorherige Shouter Martin Holsner eine sehr gute Figur am Mikro abgab, aber er hat sich 2023 dazu entschieden die Band zu verlassen, das Ende vom Lied ist das Fredrik nun das Mikro übernommen hat.

Yippie-Y-Yeah Schweinebagge, die 80er sind wieder da, das beste Jahrzehnt ist wieder auferstanden, zumindest wenn es nach CAPTAIN BLACK BEARD geht. Die Preise an der Zagfsäule, beim Einfkaufen und ein Fritz der wie seine Vorgänger nur auf sich und die 10%ige Minderheit die mehr als genug hat, der Bevölkerung schaut sprechen leider eine andere Sprache. Also mal kurz aus dem hier und jetzt 30 Jahre in die Vergangenheit geflüchtet und dem neuen CAPTAIN BLACK BEARS Album gelauscht, leider endet die Zeitreise nach knapp unter 40 Minuten schon, und die ungeschönte Wirklichkeit holt einen wieder aus dem Trip in eine Zeit die rosiger war als jetzt.

Neusangesbardinger Fredrik macht seinen Job anständig und gibt keinen Anlass zum Mosern, obwohl ich immer noch Martin im Ohr habe, er passte perfekt zum soften Melodic Hard Rock und AOR Sound der Band. Die Band hat mit Fredrik einen anständigen Ersatz gefunden der von der Tonlage rauer und tiefer liegt als Martin. Die Gitarren verschaffen sich genügend Freiraum um voll durch zu blitzen, die Keyboards sind im typischen 80er Stil mit viel Bombast und oft Fanfarenhaft oder auch mal spacig ausgeführt. Der Bass spielt im Zwischenraum die dritte dezentere Geige hinter der Stimme, Gitarren und Keys. Das Schlagzeug wurde sehr behutsam abgemischt um die drei Frontkämpfer nicht von hinten zu überfahren, so ergibt sich ein Bild das in den 80ern ähnlich sehr oft zu hören war. Die Farbgestaltung des Covers spricht die selbe neongeschwängerte Sprache wie die Mucke, aus einer Zeit stammend die Miami Schweiß Klomatten in der Disco aber auch neonfarbige und quietschebunte Hosenträger, Tops, Stretch-Miniröcke sowie Kutten und Spandexhosen etablierte. Die 80er schwingen in jeder Note und Akkord mit und vermitteln das warme Gefühl dieser angenehmen Zeit – egal ob jetzt wirtschaftlich für die Bevölkerung oder die Anzahl der Discos, dem unbeschwerten Aufstieg der gitarrenlastigen Melodic Mucke bis zu deren Untergang im Jahre 1991, hier swingt einfach ein tolles Jahrzehnt mit. Ob dies nun den Geschmack der breiten Masse findet kann und will ich nicht beurteilen, dass sollte jeder für sich entscheiden ob er dem Gefallen schenkt oder auch nicht. Bei mir werden sehr viel Erinnerungen wach die ich mit diesem Jahrzehnt verbinde, und die Positiven sind da klar mit 90% in der Überzahl.

Wer die 80er Jahre nicht miterlebt hat und wissen will für was diese Jahre stehen sollte sich am besten die Mucke der angesagten Acts von damals bei voller Lautstärke rein pfeifen und sich dem Gefühl von der damaligen Freiheit um die Ohren wehen lassen oder die letzten drei Alben von CAPTAIN BLACK BEARD gönnen und dann den Soundtrack der 80er.

„Dreams“ legt mit einem brachial Riff los um mit einsetzen der 80s Keyboards im AOR zu wildern – beim Tastensolo wird es abgefahren und spacig, „When It’s Over“ ein cooler Rocker kommt mit Saxophon Klängen ob vom Synthy oder real kann ich nicht mit Gewissheit aussagen. „Chasing Rainbows“ ein Highlight das vor 30 Jahren sehr viel Potential hätte entwickeln können, „Shine“ sehr flott mit abgefahrenen Keyboardspasagen. „AI Lover“ erinnert von seiner elektronischen Synthy spielerei an den 80er pseudo Animationsstreifen Tron – wenn das anfängliche geklimper vorbei ist wird es ein anständiger Rocker, „Can’t You See“ ein weiterer flotter Rocker bei dem die Luft knapp wird. „Read Your Mind“ hier werde ich von den Tasten her an MICHAEL CRETU, JEAN MICHELLE JARRE oder MIKE OLDFIELD erinnert, „Piece Of Paradise“ diese Ballade hätte damlas sehr viele Chancen für einen vorderen Platz der Top Ten gehabt. „Where Do We Go“ hier wird wieder unter Volldampf Segel Richtung Disco Rock gesetzt, „In Your Arms“ geiles Metal Anfangsriff bis die Keys dazu donnern und wieder den AOR zurück bringen.

Balle

SACRED Interview

Anlässlich der Veröffentlichung des Debütalbums „Fire To Ice“ der schwedischen Metaller SACRED stand mir Gitarrist Jonatan Hallberg für ein sehr angenehmes Gespräch zur Verfügung es war nicht nur ein Interview sondern irgendwie ein Gespräch unter zwei Musik verrückten Junkies die sich angeregt unterhielten.

RG: Hallo Jonatan, vielen Dank das du mir für dieses Gespräch zur Verfügung stehst. Und vielen dank für das Präsent.

JH: Hi Helmut, bitte bitte aber ich habe für das Interesse und deine Rezis über unser Debütalbum zu danken. Und das du über unsere Musik schreibst.

RG: Die Hauptsache ist das ihr euch mit meinem Review identifizieren könnt.

JH: Ja sicher, wir fühlen uns dabei sehr großartig und sind sehr dankbar, vor allem bei voller Punktzahl.

RG: Wie denkst du über die Idee die ich auf euren Facebook Account über eine gemeinsame Tour mit SIX FOOT SIX und DYNAZTY geschrieben habe?

JH: Ich finde das dies eine coole Idee ist. Ich hatte leider noch keine Zeit mit beiden Bands über diesen Vorschlag zu reden wie sie darüber denken. Aber ich denke das ist eine wirklich guter Einfall, wer weiß vielleicht ergibt sich eine Möglichkeit das so zu realisieren. Allerdings weiß ich noch nicht wie die Jungs der anderen Bands darüber denken, vielleicht sind sie an so einem Line Up und mit uns auf Tour zu gehen interessiert.

RG: DYNAZTY befinden sich momentan mit NANOWAR OF STEEL und TRICK OR TREAT in Deutschland auf Tour, ich konnte sie schon zwei Mal Live sehen. Einmal waren sie Headliner und das zweite Mal waren sie Special Guest bei KISSIN‘ DYNAMITE. Und beide male waren sie fantastisch.

JH: Wirklich, das ist ja stark.

RG: Wie fallen die Reaktionen zu eurem Album weltweit aus? Hast du da ein paar Infos für mich?

JH: Wir erhalten sehr gute Reaktionen und Reviews. Es gibt keine schlechten Dinge die über das Album berichtet werden. Die Leute sind äußerst erfreut über das Album, genauso wie wir und natürlich über die überwältigenden Reaktionen. Es ist einfach großartig wenn etwas wie unser Album das wir geschaffen haben solchen Anklang findet. Wir bekamen jetzt vom Schweden Rock Magazin eine 9 von 10 und das ist wirklich unglaublich. Die meisten Reviews wie deiner bewegen sich bei Full House oder im Rahmen von 7 bis 10 von 10 Punkten. Man kann sich nicht mehr wünschen als das was wir gerade erfahren.

RG: Habt ihr diese Reaktionen oder hohen Bewertungen erwartet?

JH: Ich persönlich nicht, ich glaube an unsere Musik, an das Album und die Band. In der Zeit bevor das Album veröffentlicht wurde wussten nicht viele Leute von und über uns. Und wir sind sehr happy darüber das das Album so gute Reviews bekommt und auch so viele Schreiber die davon Notiz nehmen. Ich bin auch unserem Label Stormspell Records dankbar da sie einen sehr guten Job machen in Bezug auf Promotion sonst würde unser Album nicht so eine Wirkung haben. Schließlich verschickt das Label die Presskits an die Magazine. Das trägt auch dazu bei das unser Album einen gewissen Bekanntheitsgrad erreicht. Um ehrlich zu sein, ich schwebe momentan über den Wolken und könnte nicht stolzer sein.

RG: Nicht zu Hoch schweben sonst stoppst du an Wolke 7 bei Lemmy, Dio und Steve Lee.

JH: Nein, Nein jetzt noch nicht, keine Sorge ich arbeite hart daran mit beiden Füßen auf dem Boden der Tatsachen zu bleiben.

RG: Wie sehen die Reaktionen in eurer Heimat in Schweden so aus?

JH: Wie ich gerade erwähnte den Review vom Schweden Rock Magazin, und wir erhalten Nachrichten von Leuten die noch nie von uns gehört haben und das Album sehr mögen. Es sieht so aus als wenn die meisten Leute in Schweden oder besser gesagt auch der Rest der Welt sind der Meinung das „Fire To Ice“ ein Album im Classic Heavy Metal Sektor ist das eben genau diesen alten Classic Heavy Metal zurückbringt. Ich denke wir haben mit diesem Album den Nagel genau auf den Kopf getroffen und eine Punktlandung hingelegt.

RG: Das kann ich so nur bestätigen. Warum habt ich euch für einen Deal mit dem amerikanischen Label Stormspell Records entschieden? Es gibt doch gerade in Deutschland oder auch den Rest Europas einige sehr gute und große Labels mit sehr vielen Kontakten in der Welt und Vertriebsmöglichkeiten. Ich habe versucht das Album in Amerika beim Label zu bestellen da kommt eine gepfefferte Rechnung auf den Hörer zu, die CD + Versandkosten und auf diesen Betrag fällt dann noch die in Europa fällige Einfuhrabgabe an das macht dann für eine CD 39,- Euro.

JH: Da muss ich dir Recht geben, sicher haben wir mit einigen Kontakt aufgenommen und versucht einen Vertrag zu bekommen. Zu diesem Zeitpunkt war für uns Stormspell Records der Richtige Partner mit dem wir unser Album veröffentlichen wollten. Robin Utbult hat bei AIR RAID mit Stormspell zusammen gearbeitet, also erschien es uns als richtige Entscheidung. Robin meinte das sie gute Arbeit für AIR RAID geleistet haben, also haben wir uns für Stormspell entschieden.

RG: Für den Vertrieb in Europa wäre doch ein europäisches Label besser oder nicht?

JH: Ja sicher. Ich weiß nicht wie offiziell das ist aber wir stehen mit einem deutschen Label wegen eine Veröffentlichung einer Vinyl Version von „Fire To Ice“ (kurz nach dem Gespräch wurde vom Label bekannt gegeben das FHM die Rechte für die Vinyl und CD Auflagen hat) in Kontakt, mehr Infos gibt es bald. Das fühlt sich sehr gut an und wird auch für die Fans eine gute Sache sein. In Anbetracht der Optionen die wir damals hatten war es das Richtige mit Stormspell das Album als CD heraus zu bringen. Unsere Idee ist es momentan das Album als Vinyl über das deutsche Label heraus zu bringen. Das wird eine abgefahrenes Ding unser Album als Vinyl in Händen zu halten.

RG: Wird es eine limitierte Vinyl Auflage oder sind mehrere geplant?

JH: Es wird erst mal eine limitierte Auflage, wie hoch die sein wird weiß ich jetzt nicht, geben und je nachdem wie der Absatz aussieht kann es sein das es eine zweite Auflage geben wird. Vielleicht werden es auch mehr das kann man jetzt noch nicht beantworten, das wird die Zukunft zeigen.

RG: Manche Songs auf „Fire To Ice“ haben echtes Potential für Radio Airplay, hast du da vielleicht Infos wie es mit Radios aussieht?

JH: Ja, eine Station hat uns kontaktiert wann wir das Album veröffentlichen, ich glaube das war Laut.FM, die „Fire To Ice“ spielten. Und es gab jemanden aus Österreich mit einer sehr kleinen Radiostation der Interesse hatte unsere Songs zu spielen. Wie es bei größeren Stationen aussieht kann ich nicht beantworten, da fehlen mir auch die Infos.

RG: Weißt du wie sich das Streaming verhält? Welche Länder spielen da ganz vorne mit?

JH: Das Video vom kompletten Album auf dem NWOTHM (New Wave Of Traditional Heavy Metal) Channel wurde über 16000 Mal angesehen. Auf Spotify sieht die Sache von Song zu Song unterschiedlich aus. „Gateway To The Gods“ ist der Song der am meisten gestreamt wurde, die Zahlen gehen langsam nach oben. Alle Songs bewegen sich über 5000 Streams pro Song, stetig steigend. Auf Spotify entwickelt sich das Album positiv, für uns hat es den Eindruck das die Leute unser Album mögen und das freut uns natürlich.

RG: Kannst du einsehen welches Land führt und wie da die Reihenfolge aussieht?

JH: Die Top Five sind Schweden, USA, Deutschland, Großbritannien und Brasilien, dann folgen noch Italien, Polen. Das Album wird langsam bekannter.

RG: Wie hoch ist der Einfluss von deutschen Heavy Metal Bands, die wie etwa HELLOWEEN, ACCEPT, WARLOCK oder RUNNING WILD einen sehr großen Fußabdruck besitzen?

JH: Wir haben definitiv Einflüsse von diesen Bands, alle in der Band haben viel HELLOWEEN, ACCEPT und RUNNING WILD die großartig sind gehört. Aber auch HEAVENS GATE, ich kann es nicht mit Gewissheit sagen aber meine das die auch aus Deutschland stammen, sagt dir der Bandname etwas?

RG: Ich kenne den Namen, gehört habe ich von ihnen noch nichts.

JH: Es gibt ein bomben Album von HEAVENS GATE ich glaube der Titel lautet „Living In Hysteria“. Uns haben auch andere Bands geprägt wie die SCORPIONS die sich im Hard Rock befinden. Deutsche Bands haben mit Sicherheit einen hohen Einfluss auf SACRED. Ich glaube sogar das Deutschland das Heavy Metal Land überhaupt in Europa ist. Anderseits haben auch die guten alten englischen Bands wie besonders IRON MAIDEN und JUDAS PRIEST, BLACK SABBATH oder DEEP PURPLE ihre Spuren bei uns hinterlassen.

RG: Ich finde das die Einflüsse nicht zu stark herausstechen.

JH: Wirklich? Sehr interessant. Einige Leute brachten RIOT ins Spiel. Die Vier Bands die den Kern der Einflüsse bilden sind IRON MAIDEN, JUDAS PRIEST, HELLOWEEN und QUEENSRŸCHE.

RG: Den größten Einfluss den ich hören kann ist QUEENSRŸCHE, ihr habt ja auch die Coverversion von „Queen Of The Reich“ auf dem Album, dass sehr gut gelungen ist.

JH: Oh vielen Dank für das Kompliment. Das freut mich natürlich. Das war ein Heidenspaß den Song aufzunehmen. Wir haben den Song über die Jahre in manchen Shows gespielt und im Proberaum geübt. Für uns stand fest das er sehr nahe an SACRED als Band dran ist und somit der perfekte Song für das Album ist.

RG: Da wäre ich gerne eine Maus in eurem Proberaum.

JH: Die Idee gefällt mir.

RG: Ich hoffe das ihr mal nach Deutschland kommt um Live für Stimmung zu sorgen.

JH: Glaub mir das würden wir sehr gerne machen. Ich habe mit CRYSTAL EYES, wo ich immer noch Mitglied bin, auf dem Truveheim Festival Hallbergmoos-München gespielt, vielleicht ergibt sich da die Möglichkeit, du wohnst ja in der Nähe von München.

RG: Diese Vorstellung gefällt mir, ich bin gespannt ob ich SACRED mal auf diesem Festival sehen kann.

JH: Für dieses Jahr steht das Line Up schon, aber wer weiß vielleicht klappt es nächstes Jahr. Das wäre großartig weil das Truveheim ein sehr cooles Festival ist. Ich liebe und bevorzuge die kleinen und familiären Festivals.

RG: Weißt du vielleicht wie viele Leute sich damals beim Trveheim unter dem Publikum befanden?

JH: Ich schätze als wir dort gespielt haben waren es etwa 700 Leute. Ich mag solche Veranstaltungen am liebsten weil man einfach sehr nahe an den Leuten dran ist und die pure Energie des Publikums spüren kann. Wir werden daran arbeiten das ich mit SACRED wieder auf dem Trveheim spiele aber auch Wacken wäre ein Spektakel. Die Zukunft wird uns die weitere Entwicklung zeigen. Vielleicht greifen wir auch deine Idee mit DYNAZTY und SIX FOOT SIX auf wenn beide auch Lust darauf haben.

RG: Wacken ist bestimmt ein Erlebnis aber für mich einfach zu Groß.

JH: Da gebe ich dir Recht. Wenn man in einer familiären Atmosphäre spielt und den Schweiß der Leute sieht die bei bester Stimmung sind ist schon einmalig. Die Energie zwischen Band und Publikum ist einfach besser als bei einem großen Festival.

RG: Wie sieht es beim Schweden Rock Festival aus? Könnt ihr da spielen?

JH: Vielleicht ergibt sich was, wir sind in Kontakt mit dem Veranstalter. So wie es momentan aussieht steht das Line Up für dieses Jahr fest. Aber wer weiß eventuell nächstes Jahr.

RG: Wie sieht es mit Merch aus? Habt ihr einen eigenen Shop und wo wird das hingeschickt?

JH: Nein, da sich alles im kleinen Rahmen bewegt, der einfachste Weg ist über Messenger auf Facebook. Wir haben eine Firma die Print by Order macht. In etwa eine Firma die nach Eingang der Bestellungen Merch bedruckt und dann auch gleich den Versand tätigt. Momentan bestehen die Artikel aus CD, ein Shirt und Mützen. Der Hauptteil der CDs geht nach Spanien und Deutschland. Bei Stormspell sind es die Staaten und Latein Amerika aber ich bin mir da nicht ganz sicher. Bei uns Schweden, Spanien und Deutschland. Ein paar Leute haben Patches und Shirts geordert, da war ein Typ aus Tonga der ein Shirt bestellte. Ich habe das nie vorher gehört.

RG: Wie hoch waren die Versandkosten nach Tonga?

JH: Wenn ich mich nicht irre genauso hoch wie in andere europäische Länder. Als ich das Paket aufgegeben habe und sagte nach Tonga sagte der Postmitarbeiter 10,- Euro.

RG: Das ist interessant, aber ich halte dich nicht länger auf. Ich danke dir für das nette Gespräch und hoffe euch in Zukunft mal Live in Deutschland sehen zu dürfen.

JH: Ich danke dir für deine Reviews und das Interesse an SACRED.

www.facebook.com/sacredmetalband

DYNAZTY – Game Of Faces

Trackliste:

01. Call Of The Night
02. Game Of Faces
03. Devilry Of Ecstasy
04. Die To Survive
05. Fire To Fight
06. Dark Angel
07. Fortune Favors The Brave
08. Sole Survivor
09. Phoenix
10. Dream Of Spring
11. Mystery

Spielzeit: 42:24 min – Genre: Power Metal – Label: Nuclear Blast Records – VÖ: 14.02.2025 – Page: www.facebook.com/dynaztyband

 

Die schwedischen Metaller, um den charismatischen Frontmann Nils Molin, DYNAZTY sind mit ihrem neunten Album zurück, ich bin mehr als gespannt ob sich neben dem Label noch etwas geändert hat. Vor über zwei Jahren konnten DYNAZTY mit ihrem damaligen Album „Final Advent“ bei mir volle Punktzahl abräumen, gelingt dieser Wurf nochmal, das wird die nächste knappe dreiviertel Stunde zeigen.

Ich habe mir im Vorfeld mit Absicht keine der veröffentlichten Singles angehört, der Grund ist ganz einfach, für mich stand fest wenn mir keiner die Rezi streitig macht das ich diese übernehmen werde und das sich kein Titel im Vorfeld in die Gehirnwindungen festkrallen kann den ich dann nicht mehr aus der Birne bring. Also höre ich jetzt das Album zum ersten mal.

Zu DYNAZTYs Line Up gehören immer noch Nils Molin der Stimme von DYNAZTY (aber auch AMARANTHE und NEW HORIZON), an den Gitarren Love Magnusson und Mikael Lavér, Jonathan Olsson am Bass und Georg Härnsten Egg an den Drums.

Nils singt und shoutet sich wie auf allen Vorgängern schon gehört und vorgeführt souverän durch das Album ohne sich auch nur einen Anfall von Schwäche an kennen zu lassen. Der Mann hat Gold in der Stimme und das nicht nur im Studio, Live kann Nils genauso mit seiner Stimme umgehen. Die beiden Gitarrenschwinger hauen die Riffs mit einer Leidenschaft unters freudig wartende Volk das es ein Wunder ist das beide nicht alle anderen bügeln. Der Bass wummert auch genussvoll vor sich her und die Drumfraktion haut die Felle und Trommeln zu Klump um dafür zu sorgen das alles und jeder vor dem Schlagzeug in Deckung geht.

Der Sound ist wie seit Jahren, seitdem DYNAZTY von Hard Rockern zu Power Metallern mutiert sind gewohnt catchy ohne dabei zu cheesy zu sein, mit sehr geilen Melodien und Akkorden, die so oder in ähnlicher Weise bestimmt schon 1000de Male bei anderen Verwendung fanden. Da ich kein Musiker bin kann ich da auch nicht soviel über die Akkordfolgen aussagen, ich kann nur sagen das mir das gebotene irgendwie aber auch wieder nicht bekannt vorkommt. Ob dies nun von einem Vorgängeralbum der Band ist oder schon in der Vergangenheit Verwendung fand kann ich nicht mit Sicherheit aussagen. Egal ob nun oder nicht, die Mucke haut rein und das auf eine sehr sympathische Art und Weise, wer DYNAZTY bis jetzt ignoriert hat sollte unbedingt mal Probe hören, denn was die Jungs auf ihren Alben zu bieten haben ist ein echtes Melodic Feuerwerk im Hard Rock zur Anfangszeit und Power Metal Bereich. Kann man es besser – ich beantworte es mit einem klaren nein, ähnlich und auf eine andere Art bestimmt ja, aber so rotzfrech wie DYNAZTY seit ihrem ersten Album 2009 Unterwegs sind ist schon einen Respekt wert.

Ich wäre für eine ausgedehnte Tour de Metal bestehend aus DYNAZTY, SACRED und SIX FOOT SIX, die Drei wären das ideale Ratpack für eine Tripple-Headliner Tour. DYNAZTY machen das was sie können einen Metalbrecher verbrechen der es auf eine Spitzenwertung bringt, ob nun das SACRED Debütalbum oder „Game Of Faces“ das Rennen am Jahresende um die höhere Platzierung in meinen Poll machen wird kann ich jetzt noch nicht beantworten, beide Alben sind verdammt stark und parade Beispiele für endgeilen Metal Made in Schweden.

„Call Of The Night“ steigt am Anfang dramatisch ein bis das kurze Intro vorbei ist – aber dann hauen die Schweden voll auf den Putz, „Game Of Faces“ versetzt den Hörer gleich mal eine saftige Stereowatschen der guten Laune, ein Brecher der nur aus Skandinavien stammen kann. „Devilry Of Ecstasy“ frisst sich gewohnt schnell und melodisch in die Trommelfelle, „Die To Survive“ hier zeigt die Band das sie auch epische Momente perfekt mit ihrem Sound zu einem Highlight verbinden können. Mit „Fire To Fight“ haut die Band das nächste Highlight raus, was für ein Song würde sich gut in den Discos machen, „Dark Angel“ hier gibt es Metal mit ABBA Vibes voll in die Fresse. „Fortune Favors The Brave“ hier kommt nochmal ein Hybrid aus Epic Melodic und Power Metal der als Hit durchgeht, „Sole Survivor“ hier muss ich ein wenig an SIX FOOT SIX denken, das Ding schlägt ein wie eine Atombombe. „Phoenix“ geht im vollen Galopp auf jede Synapse los die es nicht in Sicherheit schafft, „Dream Of Spring“ hiermit wird die Taschentuch benässende Gruppierung mit viel Drama bedient, „Mystery“ gibt nochmals ein Highlight zum Schluss ab.

Balle

MIDLIFE CRISIS – 45 Turns 33

Trackliste:

01. Sick Of You
02. Centre Of Lies
03. The American In Me
04. Cranked Up Really High
05. Raggare
06. Vital Hours
07. I Need Nothing
08. Here I Go And Here I Am
09. Silver Son Johnnie
10. First Time Is The Best Time
11. Dark Yellow Easy Flow
12. Samma Sak
13. Shitty Shitty Bang Bang
14. Bye Bye Hey Hey HeyImminence of Judgement

Spielzeit: 32:34 min – Genre: Punk – Label: Wild Kingdom Records – : 07.02.2025 – Page: www.facebook.com/UrrkeMidlifeCrisis

 

Wer MIDLIFE CRISIS bisher als eine Phase der Unsicherheit und Unzufriedeneit von vornehmlich Männern im Alter zwischen 35. und 55. Lebensjahr gekannt hat, sollte jetzt dringend seinen Horizont erweitern. Ich spreche hier nämlich von der schwedischen Punkrock-Supergroup, und nicht von von zu alten Männern in zu sportlichen Autos mit viel zu jungen Damen (um das Klischee mal zu bedienen). Bereits im Jahr 2004 haben die auch hierzulande nicht ganz unbekannten (älteren) Herren (Hahahaha) die Köpfe zusammengesteckt und MIDLIFE CRISIS gegründet. Seitdem besteht die Band aus Urrke (Maryslim, Bizex-B), Dregen (Backyard Babies, The Hellacopters, Mike Monroe Band), Robban Eriksson (The Hellacopters, Strindbergs, Winnerbäck, Syl Sylvain), and Måns P Månsson (Crimson Shadows, Wrecks, Maggots). Ein Line-up, das sich sehen und hören lassen kann…
Im Gründungsjahr haben unsere fleißigen Punkrocker auch direkt die erste EP „Ask Not What You Can Do For Your Country“ gefolgt von „Cranked Up Really High“ (2008), „3rd Crisis“ (2011) und zu guter letzt „Samma Sak“ (2018). Mit „45 Turns 33“ haben MIDLIFE CRISIS nun alle Songs ihres Schaffens in einer Compilations zusammengefasst und auf die nichts ahnende Menschheit losgelassen. Zu diesen ahnungslosen Menschen gehöre ich auch, sind Punk und Punkrock nicht unbedingt mein Metier. Da ich der Musik dennoch sehr zugetan bin, habe ich bei MIDLIFE CRISIS und „45 Turns 33“ direkt zugeschlagen. Und ich bin sehr froh, dieses kleine Schmuckstück entdeckt zu haben.
Im Stil der 70er Jahre hauen die Jungs 14 knackige Songs raus, die mit einer Gesamtspielzeit von 32 Minuten ganz im Zeichen des Punk stehen.
Mit Songs wie „Sick Of You“, „Centre Of Lies“ und „The American In Me“ glänzen MIDLIFE CRISIS mit purem und absichtlich schlecht produziertem Punk-Rock-Glanz. Gepaart mit einem essentiellen Sinn für Ausschweifung, Spaß und einer umwerfend ehrlichen „Fuck off“-Attitüde bringt die Band die Elemente in ihrem Sound zum glänzen, die in den glorreichen Zeiten der Vergangenheit essentiell für das Genre waren. Die Songs haben allesamt ihre eigene Energie und laden zum wilden Gehopse ein. MIDLIFE CRISIS schaffen es, den Punk Rock der Vergangenheit hochleben zu lassen ohne ihn altbacken klingen zu lassen. „45 Turns 33“ ist eine erfrischend moderne Hommage an die 70er und vor alle eine klare Kaufempfehlung für alle jungen und junggebliebenen Punks.

Tänski

SPIDERS – Sharp Objects

Trackliste:

01. Rock N‘ Roll Band
02. Sweet Boy
03. What’s Your Game (Miss Insane)
04. Fun In The Sun
05. Schizoid
06. Mess With My Emotions
07. Too Hard For You
08. Valentines
09. Life Mission
10. Love Yourself To Death
11. Would You Miss Me

Spielzeit: 34:13 min – Genre: Classic Glam N Roll – Label: Wild Kingdom Records – VÖ: 14.02.2025 – Page: www.facebook.com/wearespiders

 

In der Redaktionsliste tauchte das neue Album „Sharp Objects“ der schwedischen Rock Band SPIDERS auf, veröffentlicht wird es auf dem schwedischen Label Wild Kindom Records. Mir waren beide völlig unbekannt, in der Liste wurde das Genre als Rock angegeben – wie jeder weiß kann das Prog, Punk, Avantgarde oder sonst welche Unterart des Rock sein. Also fragte ich beim Garagenoberguru Julian nach ob es sich um normalen Rock oder irgendeine Spielart handelt, der Link zum Video den ich bekam sagte aus das es sich um meine Kragenweite handelt, also trug ich mich ein.

Zur Band, die ihr viertes Album in den Startlöchern hat, gehören Ann-Sofie Hoyles an Mikrofon und Mundharmonika, John Hoyles an Mikrofon und ebenfalls mit Rickard Hellgren an den Gitarren, Olle Griphammar an Bass und Oskar Brindmark an den Drums. Also los geht es und gecheckt ob es ein Schwedenhappen ist oder in eine andere Richtung geht. Ich als bekennender Anhänger schwedischer Rock bis Melodic Metal Musik bin mehr als gespannt auf den Output von den SPIDERS.

Als erstes fällt die kräftige Stimme von Ann-Sofie auf, die zu jedem Zeitpunkt überzeugt und weiß wo sie sich befindet. Die Stimmlage befindet sich auf einem Level das weder nervt noch sonst irgendwie störend in Erscheinung tritt. Die beiden Gitarren hauen die Riffs ohne jegliches Schamgefühl raus, in etwa so wie in den 70er Jahren. Der Bass ist Produktionsbedingt nicht so deutlich hörbar. Das Schlagzeug ist weder Auffällig noch Dezent ausgeführt und setzt hier und da mal Glanzpunkte. Allerdings ist die Produktion eher mitten- und höhenlastig, der Bass findet fast nicht statt, leider ist dieser Umstand schade da mit mehr Schmackes in den unteren Frequenzen das ganze noch besser klingen würde. So reiht sich die Produktion in die klassische Ausführung des Sounds ein.

Der Classic Rock von den SPIDERS orientiert sich sehr stark an die Rock Szene der 1970er bis in die Mitte der 1980er Jahre und vermischt dabei Classic Rock mit Rock N Roll und Glam Note. Das Ganze geht in etwa die Richtung SUZIE QUATRO, HELEN SCHNEIDER, THE RUNAWAYS, GIRLSCHOOL, ADAM ANT AND THE ANTS aber auch neuere Vertreter wie die Schweden THE HELLACOPTERS, FREEDOM oder JANINA JADE. Bei der Ähnlichkeit zu den US und UK Künstlern muss man bemerken das die Skandiwurzeln überwiegen und deutlich wird das man ein skandinavische Band hört die sich im Classic Rock austobt und dabei eine mehr als anständige Figur abgibt. Ab und zu lassen die Gitarren auch mal psychedelische Riffs ab die aber nicht störend wirken sondern Abwechslung bieten.

Wer auf Classic Rock steht, der zudem mit Rock N Roll und Glam vermischt wurde und das ganze nicht zu eng sieht wird mit dem Album „Sharp Objects“ von den SPIDERS mehr als nur glücklich werden. Wer einfach Mucke bevorzugt die weder hektisch noch konventionell ist wird bei den Schweden ebenfalls fündig. Wenn die Produktion ein dynamischeres Frequenzbild hätte wären mehr Punkte drin gewesen, so ziehe ich einen ab.

„Rock N‘ Roll Band“ haut einem gleich mal die Riffs um die Ohren, „Sweet Boy“ geht voll an die SUZIE QUATRO Fraktion – hört sich dabei ganz gut an. „What’s Your Game (Miss Insane)“ hier muss ich an SHAKIN‘ STEVENS und seiner Ausführung des Rock N Roll denken – nur das sich die SPIDERS mehr im Rock den im Pop befinden, „Fun In The Sun“ ein klassischer Rocker mit Glam Note aufgewertet. „Schizoid“ zieht den Hörer gleich in eine positive hypnotische Dauerschleife, „Mess With My Emotions“ ich glaube ich sitze in einer Zeitmaschine die mich ins Jahr 1977 zurück versetzt hat. „Too Hard For You“ hier gibt es wieder Classic Glam N Roll auf die Ohren, „Valentines“ hier denke ich an eine SMOKIE Version aus Schweden. „Life Mission“ wow was für ein frecher Classic Rocker – das Ding hat sehr viel Potential „Love Yourself To Death“ geht sofort ins Ohr und verbreitet dabei sehr gute Vibes „Would You Miss Me“ der Song der am schwersten zu verdauen ist, wenn man ihm die Gelegenheit gibt entfaltet sich sein volles Potential sehr schnell.

Balle

THE HELLACOPTERS – Overdriver

Trackliste:

01. Token Apologies
02. Don’t Let Me Bring You Down
03. (I Don’t Wanna Be) Just A Memory
04. Wrong Face On
05. Soldier On
06. Doomsday Daydreams
07. Faraway Looks
08. Coming Down
09. Do You Feel Normal
10. The Stench
11. Leave A Mark

Spielzeit: 40:07 min – Genre: Classic / Groove Rock – Label: Nuclear Blast Records – VÖ: 31.01.2025 – Page: www.facebook.com/thehellacopters

 

Die schwedischen Classic Rocker von THE HELLACOPTERS veröffentlichen ihr neuntes Studioalbum, das zweite das ich reviewen darf. Live lassen sich die Rocker auch bald in Deutschland blicken, München – Muffathalle ich bin dabei. Leider glänzt die Promoinfo mit viel weißer Fläche auf dem Zettel. Einzig das Genre wird als Metal angegeben, wer war da leicht betrunken THE HELLACOPTERS im Metal einzuordnen. Die Schweden stehen seit jeher für Classic Rock der besseren Sorte und Metal – No Way, dann gibt es noch die Info zu Label, Veröffentlichungsdatum und die Trackliste. Für Schreiber nicht wirklich hilfreich also wird das Internet für Infos herangezogen, für deren Richtigkeit ich keine Verantwortung übernehmen kann.

Zur aktuellen Besetzung gehören laut Wikipedia die gleichen Leute als beim Vorgänger, Reibeisenstimme Nicke Andersson am Gesang und Gitarre, Dregan ebenfalls Gitarre, Dolf De Borst an Bass, Anders Lindström an den Keys und die Schießbude bedient Robert Erickson. Die Besetzung ist noch gleich, wie sieht es mit der Auslegung des Sounds aus? Hat sich was geändert? Sind die THE HELLACOPTERS noch die schwedischen Groove Rocker wie noch vor drei Jahren? Ich beantworte diese Fragen mal mit einem sehr großen JA! Die THE HELLACOPTERS sind immer noch die Groove Rocker mit einem Sound der sich einfach in die Blutbahn katapultiert und dort für reichlich aufsehen sorgt.

Nicke hat immer noch diese Stimme, die für Gänsehautmomente sorgen kann und das nicht nur einmal. Wie ich schon beim Vorgänger schrieb, manchmal könnte man meinen Blackie Lawless wäre für einen kurzen Huster ins Mikro im Studio gewesen. Die Stimme befindet sich in einer Lage die man als perfekt bezeichnen kann, es kommt zu keinem Zeitpunkt ein Frust- oder Nervfaktor auf. Man lauscht gebannt dieser fast hypnotischen Stimme um abzuwarten was die als nächstes für Wundertaten zu vollbringen im Stande ist. Die Gitarren rotzen die Riffsattacken nur so aus den Boxen und schämen sich nicht die wirklich dreckigsten Licks abzulassen. Die Keys werden meist sehr dezent eingesetzt um weder der Stimme, den Gitarren oder dem Schlagzeug die Show zu stehlen, genau so sollte geiler Groove Rock auch sein. Der Bass macht alles andere nur nicht leise zu sein, dass Schlagzeug geht voll nach vorne und verhaut alles was vor den Membranen steht. Die Retro klingende Produktion hört sich nach warmen Röhrenverstärkern an und passt wie keine andere zum Sound.

Die Band scheut sich auch nicht davor mal mit schrägen Riffs um die Ecke zu schielen, denn wenn es schräg wird passt es wir Arsch auf Deckel oder Eimer auf Topf zur Situation. Wenn ich mir „Overdrive“ so anhöre muss ich immer noch staunen wie es THE HELLACOPTERS so lange geschafft haben sich vor mir zu verstecken. Wäre da nicht der Schweizer Ben Sollberger gewesen der mir den Tipp zum letzten Album gegeben hätte, hätte ich immer noch keine Ahnung von der Qualität von THE HELLACOPTERS. Diese Qualität ist unüberhörbar, trotz der rotzigen Spielweise, dem Groove / Classic Rock hört man deutlich die Wurzeln der Band an, diese Wurzeln sind in Schweden, wer genau hinhört kann das Feeling von Skandinavien heraushören, dass die Mehrzahl der Künstlern aus dieser Region Europas besitzen. Nach dem ersten Highlight der Band SACRED mit ihrem Debütalbum „Fire To Ice“, liegen LARKIN POE und THE HELLACOPTERS gleich auf und sind heiße Anwärter für die Alben des Jahres. Wenn der Januar schon so fulminant losgeht bin ich gespannt was die anderen elf Monate noch mit sich bringen. Ich muss mir die Band unbedingt in der Muffathalle ansehen um mich von der Livequalität zu überzeugen, auf Tonträger haben die Jungs es voll drauf.

Als vergleiche für den Sound ziehe ich wieder die Namen wie schon auf dem Vorgänger, ROLLING STONES, SMOKIE, DAVID BOWIE, SLADE, THE SWEET und THE 450s.

„Token Apologies“ geht gleich mit dem unwiderstehlichen HELLACOPTERS Charme voll auf Offensive, „Don’t Let Me Bring You Down“ man wo holen die Jungs die Songs her, ein Highlight und bestes Radiofutter – die mit den Gitarren rausgerotzte Melodie ist der Wahnsinn. „(I Don’t Wanna Be) Just A Memory“ das nächste Highlight der schwedischen Toprocker, „Wrong Face On“ hier rockt und rollt es an allen Ecken und Kanten. „Soldier On“ kommt mit Piano und schrägen Riffs aus den Boxen gehobelt, „Doomsday Daydreams“ das nächste Highlight in der Vita der Band, glänzt mit der Leichtigkeit des Seins und ebensolcher Melodie. „Faraway Looks“ das nächste Highlight und potentieller Hit, „Coming Down“ hier geht die Haudrauf Truppe mal vom Gas und beweist das sie auch Gefühl können. „Do You Feel Normal“ ein flotter Rocker mit SANTANA Gitarren, „The Stench“ hier werden die Taschentücher nass gemacht, „Leave A Mark“ zum Schluss kommt noch mal die Keule.

Balle

THUNDERMOTHER – Dirty & Divine

Trackliste:

01. So Close
02. Can’t Put Out The Fire
03. Speaking Of The Devil
04. Feeling Alright
05. Take The Power
06. I Left My License In The Future
07. Dead Or Alive
08. Can You Feel It
09. Bright Eyes
10. American Adrenaline

Spielzeit: 33:40 min – Genre: Hardrock – Label: AFM Records – : 07.02.2025 – Page: www.facebook.com/thundermother
www.thundermother.com

 

Nach dem großen Hype und dem großen Knall haben sich THUNDERMOTHER wieder gefangen und hauen mit „Dirty & Divine“ das mittlerweile fünfte Studioalbum raus. Und groß war der Knall in der Tat. Nach der Entlassung von Sängerin Guernica Mancini haben aus Solidarität auch die übrigen Mitglieder Emlee Johansson (d.) und Mona Lindgren (b.) die Band verlassen, Filippa Nässil stand alleine da. Nach wilden Spekulationen und gegenseitigen Schuldzuweisungen haben sich sowohl die bisherigen Bandmitglieder als auch Filippa Nässil wieder gefangen. Während erstere mit „The Gems“ durchstarten, war auch Filippa als Thundermother-Mother (hahaha) nicht untätig. Mit neuer Sängerin Linnéa Vikström, Joan Massing an den Drums und der nach ihrem abgeschlossenen Studium zurückgekehrten Majsan Lindberg (b.) sind THUNDERMOTHER wieder zurück im Spiel.

Die in meiner Welt als „die fünf Doros“ bekannten Schwedinnen haben nichts von ihrem Biss und ihrem Charisma verloren. Obwohl die gesanglichen Fußstapfen von Guernica wirklich riesig sind, meistert Linnéa die Nachfolge hervorragend und drückt den Songs ihren eigenen Stempel auf. Ihre Stimme passt nahezu perfekt zum rotzig-rockigen Sound von THUNDERMOTHER und ich freue mich schon darauf, die alten Songs mit ihr neu interpretiert zu hören. Zum Glück startet die Tour im Februar und ich muss nicht mehr allzu lange darauf warten. Die Tickets der „Musikfreunde Wetterau“ hierfür liegen schon lange in der Schublade.

Dirty & Divine“ ist wie erwähnt das bereits fünfte Studioalbum der Band und lässt jedes Hardrock-Herz mit seinen 10 Songs und einer Spielzeit von 33 Minuten in einem deutlich erhöhten Frequenzbereich schlagen. Kraftvoll, rockig, rotzig. THUNDERMOTHER machen dort weiter, wo sie mit „Black & Gold“ aufgehört haben. Die von mir damals erbeuteten 9,5 Sterne schafft „Dirty & Divine“ nicht mehr ganz, aber dennoch bewegen sich die Donnermütter auch hier auf mehr als hohem Niveau. Keine Ahnung, wie Filippa das wieder auf die Beine gestellt hat. Im letzten Jahr wurde Sie Mutter, hat THUNDERMOTHER neu komplettiert und nebenbei noch ein Album mit ihren Kolleginnen eingespielt. Holla, die Waldfee, das nenne ich mal Einsatz für den Rock’n’Roll und genau das macht die Donnermütter einfach aus.

Musikalisch bewegen wir uns auf bekannten Terrain. Es gibt nicht wirklich neues, was bei THUNDERMOTHER aber nicht ausschlaggebend ist. Auch „Dirty & Divine“ verspricht reineste Hardrock-Freude mit dem typischen Sound, der THUNDERMOTHER so eigen ist. Die beiden bereits vorab veröffentlichten Singles „I Left My Lincense In The Future“ und „Speaking Of The Devil“ zeigen deutlich, was THUNDERMOTHER ausmacht. Rockig-rotzig zeigt vor allem letztgenannter die perfekte Mitsing-Garantie. Mittelfinger inklusive. Auch die anderen Songs zeigen sich kraftvoll, machen Gute-Laune oder regen zum Nachdenken an (Take The Power). Es gibt keine Rohrkrepierer auf „Dirty & Divine“, auch wenn es – wie schon erwähnt – alles auf Sicherheit gemacht wurde. Spaß macht es allenthalben und ist eine klare Kaufempfehlung für alle Hardrock-Fans, Roadtrip-Junkies und Spaß-an-Musik-Haber.

Tänski

 

SACRED – Fire To Ice

Trackliste

01. Into The Light
02. Gateway To The Gods
03. Wasting Away
04. On The Verge Of Becoming A Shadow
05. Caught In A Snowstorm
06. Tyrannical Warfare
07. Nights Of Madness
08. Fire To Ice
09. The Flying Dutchman
10. Queen Of The Reich (Bonus Track)

 

Spielzeit: 54:36 min – Genre: Power Metal – Label: Stormspell Records – VÖ: 11.01.2025 – Page: www.facebook.com/sacredmetalband

 

Am letzten Montag funkte mich Ben Sollberger an ob mir die Band SACRED (die vom Label als Supergpoup angekündigt wird) bekannt sei, und das ein griechischer Schreiber eine Rezi zum am morgigen Samstag erscheinenden Album „Fire To Ice“ veröffentlicht hat. Als ich den Link von Ben aufmachte überflog ich den Text nur kurz und hörte mir die zwei Soundfiles an die auf der Seite zur Verfügung stehen. Und die Songs knallten wie eine Rotte Wildsäue auf Kriegspfad und ich konnte Ben verstehen warum er beeindruckt war. Ben Sollberger hat selbst zwei hervorragende Soloalben im Melodic Hard Rock Genre veröffentlicht und ist Gitarrist der Schweizer Metaller von DISTANT PAST, wenn ein Musiker schon mal schwer von einer anderen Band begeistert ist will das in der heutigen Zeit etwas heißen. Und nein ich kannte SACRED bis zum Montag nicht, beeindruckt von dem gehörten fragte ich beim Garagenoberhaupt nach ob ich die vielleicht in der Radaktionsliste übersehen habe, ob wir das Album überhaupt zum Revieren bekommen oder ob ihm schon etwas zum Album bekannt ist. Und ja er berichtete das das Promopaket erst eingetroffen sei und stellte mir dieses gleich zur Verfügung. Der erste Hördurchgang war positiv aber erst mal was zur Band und ein paar Hintergrundinfos. Die Infos bekam ich von Jonatan Hallberg, ein fettes Dankeschön geht an Jonatan.

SACRED wurde 2010 von Jonatan Hallberg, Pontus Andrén und Christoffer Cederstrand unter dem Namen AMNESIA gegründet. Trotz mehrerer Besetzungswechsel ist die Band seit ihrer Gründung ein fester Bestandteil der Göteborger Metal Szene. 2019 stießen Robin Utbult und Gustav Blide zum Lineup und die Band wurde in SACRED umbenannt. 2020 begab sich die Band ins Studio um ihre Debütsingle „Wasting Away“ aufzunehmen, von der es auch ein Video auf YouTube gibt. Ein Jahr später fing SACRED an ihr Debütalbum „Fire To Ice“ einzuspielen. Letztes Jahr kam die Band mit dem Label Stormspell Records in Kontakt und nun kann sich ab morgen jeder selbst ein Bild von der Qualität von „Fire To Ice“ machen.

Die Posten bei SACRED sehen wie folgt aus Gustav Blide am Mikro, Jonatan Hallberg und Christoffer Cederstrand an den Gitarren, Robin Utbult an Bass und Pontus Andrén am Schlagzeug. Musiker die sich ihre Sporen bei AIR RAID, VICIOUS RUMOURS, CRYSTAL EYES, KATAN, LANCE und SEVEN THORNS verdient haben oder sich noch im Lineup der Bands befinden.

Gustav besitzt eine sehr angenehme Stimme die sich in den mittleren und höheren Lagen befindet und selbst dann nicht nervig wird wenn er sehr weit rauf zieht was er mühelos schafft. Normal bin ich kein Freund von zu hohen Stimmen aber bei Gustav und mir passt das irgendwie wie Auge auf Faust oder Topf auf Deckel. Wenn er sich in den mitten befindet ist er mein Superheld in den Höhen geht es auch für mich voll in Ordnung. Gustav weckt bei mir stimmlich Erinnerungen an Geoff Tate von QUEENSRYCHE oder Sebastian Zierof von SIGN X. Die Gitarren fauchen die Riffs, wie eine sprungbereite Raubkatze oder ein Spitzenpredator die/der sich auf die ahnungslose Beute stürzen will, nur so aus den Saiten raus, beide 6-Saitenkakrobaten wissen genau wann und wie sie die Riffs abfeuern müssen um so effektiv wie möglich zu sein. Der Bass ist bei der fetten Produktion nicht so deutlich hörbar, schnauft aber dennoch gewaltig aus den vier Saiten des Tieftöners aus, dass ein volles und perfektes Gerüst für den melodischen Power Metal entsteht. Dann bleiben noch die Wardrums, anders lässt sich das was der Drumstickschwinger abzieht nicht bezeichnen, der beackert die Bespannungen mit roher Gewalt das es ein Wunder ist das die einen Song überleben.

Nun kommen wir zur Mucke von SACRED, die hat es in sich und kann auf ganzer Linie überzeugen. Die fünf machen ein melodisches Power Metal Fass auf das jedem Metaller oder auch Hard Rocker der es gerne mal ein wenig heftiger mag schmecken sollte. An den Songs erkennt man sofort ohne das man irgendeine Info gelesen hat das es sich um Musiker aus Skandinavien handelt. Mir ging es so als ich die beiden Songs von Bens Link das erste Mal hörte war mir sofort klar das sind Skandinavier, vielleicht sogar Schweden. Denn die Art und Weise wie skandinavische Musiker ihre Songs schreiben und einspielen besitzt einen ganz speziellen Ton und Charme den man nur bei Künstlern eben aus dem hohen Norden aus Skandinavien kennt und hört. Es befindet sich keine Ballade auf „Fire To Ice“ dafür wird auf 10 Songs mit einer unwiderstehlichen Charme offensive, genialen Melodien und sehr starkem Gesang der in den Refrains nochmal 100 Schippen, gegenüber den Strophen drauflegt, gerockt das die Socken brennen. SACRED schaffen es die Kombination aus wunderschön traumhaften Melodien und Gesangslinien mit harten und fauchenden Riffattacken zu verbinden ohne das irgendetwas im Sound als Fremdkörper wirkt oder Negativ auffällt. Vergleichen lässt sich der Sound von SACRED am besten mit HAMMERFALL, LOST HORIZON, STEEL ATTACK, jawohl auch die die da heißen IRON MAIDEN, JUDAS PRIEST und QUEENSRYCHE. Mit dem Cover „Queen Of The Reich“ befindet sich ein QUEENSRYCHE Klassiker auf dem Album. Man kann auch noch mit METAL DE FACTO, TURBOKILL und FREEDOM CALL – die beiden letzteren mit Skandi Genen vergleichen.

Wer auf Power Metal mit viel Melodie steht findet mit „Fire To Ice“ einen Dauerbrenner für seinen Player. Das Album kann als ganz frühes Highlight im Jahr gesehen werden und ein Tipp an alle Power Metal Kapellen: „Zieht euch warm an, SACRED geht rum um euch den Rang abzulaufen“! Die Messlatte wurde von den Schweden verdammt hoch gelegt und ob dieses Jahr noch ein Album kommt das „Fire To Ice“ toppen kann ist fraglich. Die Ankündigung des Labels das es sich bei SACRED um eine Supergroup handelt wird vom Album auf ganzer Linie bestätigt.

„Into The Light“ entstand noch zur Zeit als die Band AMNESIA hieß, wie die meisten Songs auf dem Album fängt er mit der Hauptgitarren Melodie an. Jonatan kam mit der Rohfassung des Songs und die Band pollierte den Song so auf wie er auf dem Album zu hören ist. – Der Einstieg haut einem die Hutkrempe von der Matte oder Platte.

„Gateway To The Gods“ erinnert an schwedische IRON MAIDEN und drückt voll aufs Gaspedal, im Refrain kommt durch die mehrstimmigen Backing Vocals epische Stimmung auf.

„Wasting Away“ der erste Song der vom jetzigen Lineup zusammen geschrieben wurde. Bevor Robin und Gustav zur Band stießen schrieben Jonatan und Pontus das Grundgerüst. Pontus schrieb die Gesangsmelodie für den Refrain, als Gustav zur Band kam schrieb er die Melodien für die Strophen und den Text. In den Texten geht es darum, dass jemand, den du liebst, dich verlässt und du ihn nicht loslassen kannst, während du verzweifelt darauf wartest, dass diese Person zu dir zurückkommt. – Man kann den Herzschmerz regelrecht hören das Ding sprengt ohne Probleme die Trommelfelle.

„On The Verge Of Becoming A Shadow“ der Anfang wirkt leicht sperriger als die Vorgänger Songs, dabei aber keinen Deut schlechter. In den Strophen verbreitet Gustav mit seiner Stimme reinste Magie.

„Caught In A Snowstorm“ den Text und die Gesangsharmonien stammen von Gustav aus der Zeit bevor er Teil der Band war. Jonatan griff die Idee auf und schrieb die Instrumenten Parts des Songs. Der Text handelt von der Geschichte des letzten edlen Kriegers, der der Macht von Mutter Natur erliegt, während er das Nordreich verteidigt. Es ist eine Geschichte darüber, wie die Elemente des Landes, die er einst kannte, schließlich zu seinem Untergang wurden. Eine Legende über seine Hoffnung, dass das Opfer, das er bringt, ihm Zugang zu den Toren des himmlischen Königreichs verschaffen wird. – Ein Metalbrett das in die Lehrbücher gehört. Melodie, Härte und Gustavs Stimme hauen voll rein.

„Tyrannical Warfare“ das nächste Brett das den Hörer mit seiner Melodie und Power erschlägt. Wo holen die Jungs diese Melodien und Ideen her.

„Nights Of Madness“ wer bis jetzt nicht von der Qualität von SACRED überzeugt ist, muss taub sein oder was weiß ich. Der Song wäre in meiner Wilden Zeit sogar bei uns in den Discos der Oberburner gewesen, allein schon der Refrain haut einem die Rübe weg.

„Fire To Ice“ Christoffer hatte ein paar Riffs und eine erste Melodie die er Pontus präsentierte, und beide schrieben den Song gemeinsam. Pontus hatte dann eine Idee für den Text und schrieb die Gesangsharmonie. Der Text ist ein Aufruf, aufzuwachen und frei zu denken und sich nicht von Kult- und Religionsführern täuschen zu lassen, die das System zu ihrem eigenen Vorteil korrumpieren. – Der nächste Hit für die Metal Bibel und Paradebeispiel wie man einen Metalsong attraktiv gestaltet. Wäre vor 30 bis 35 Jahren auf Dauerrotation in meinen Stammdiscos gelaufen. Und man hätte SACRED in einem Atemzug mit IRON MAIDEN, ACCEPT, RUNNING WILD, HELLOWEEN und JUDAS PRIEST genannt. Der Refrain ist einfach nur ein göttlicher Leckerbissen.

„The Flying Dutchman“ marschiert volle Kanne nach vorne und macht keine Gefangenen und alles platt was vor die Membranen hüpft.

„Queen Of The Reich (Bonus Track)“ nicht schlecht das Cover, hier bevorzuge ich allerdings wie in den meisten Fällen das Original ohne dabei die Version von SACRED zu kritisieren. Diese Version rockt und haut kompromisslos rein wie ein wilder Stier der auf den Torero in der Stierkampf-Arena zu stürmt.

Balle