NUBIAN ROSE – Amen

Trackliste:

01. Memorial
02. Dramatic Day
03. Break Down The Walls
04. Running
05. Lost In The Mist
06. Red Sky
07. Desert Night
08. Holy Roar
09. Bright Lights
10. Gonna Get Close To You

 

Spielzeit: 50:31 min – Genre: Modern Hard Rock – Label: Livewire/Cargo – VÖ: 26.01.2024 – Page: www.facebook.com/NubianRoseTheBand/

 

NUBIAN ROSE aus Schweden sind mit ihrem dritten Album zurück, die mir mit ihrem Debütalbum „Mountain“ von 2012 und dem Zweitwerk „Mental Revolution“ von 2014 immer noch bestens im Ohr liegen. Ich habe die Band als Melodic Rock Band im Gedächtnis, ein Highlight jagte das Nächste und es befanden sich genügend Anwärter auf den Top Ten Platz #1 auf beiden Alben. Nun liegt mir das dritte Album vor, mal sehen ob die Trademarks der Schweden immer noch vorhanden sind, diese bestanden bis jetzt aus einer coolen Frontfrau mit ebensolcher Stimme, Hooks ohne Ende, mit zuckersüßen Melodien und stark in Szene gesetzte Instrumente.

Kommen diese Trademarks immer noch zum Tragen, oder hat sich die Band neu orientiert? Das Cover zeigt ein Gesicht in hell und dunkel Orange gehüllt mit einem rot/braunen Hintergrund, ich würde „Amen“ allein vom Cover her in der Prog oder Depri Ecke vermuten. Beim zweiten Song stellt man fest das sich NUBIAN ROSE extrem weiterentwickelt haben, die Zeiten von munter drauf los gemelodicrockt sind vorbei, es wird mehr, weniger oder doch extrem herumexperimentiert und herausgekommen ist ein sehr interessantes Album das man sich in Ruhe anhören sollte, beim so nebenbei oder im vorbei gehen ist nicht, dafür ist das gebotene zu Detailreich. Die Gitarren kommen mir ein gutes Stück tiefer gestimmt als auf den Vorgängern vor, und es werden auch progressive Elemente mit dem typischen Melodic Rock der Vorgänger vermischt, was mehr als nur interessant klingt. Wer Mucke der ersten zwei Alben erwartet sei an dieser Stelle darauf hingewiesen dass sich die Ausrichtung des Sounds mehr oder weniger geändert hat, was auf das persönliche Gefühl ankommt und wie Open Minded der Hörer die Sache angeht. Ob der Hörer stur auf einen Stil ausgerichtet ist oder ob dieser flexibel ist und andere Varianten hört als nur Mucke X von Band Y die zum Xten mal ein Album im selben Stil gemacht hat. Das ist nicht nachteilig von mir gemeint, ich höre auch gerne SPRINGSTEEN, AC DC, IRON MAIDEN und viele mehr die fast immer denselben Stil pflegen.

Im Promosheet wird angekündigt das die Band Grenzen ausloten und verschieben wollte, dass ist auch sehr gut Gelungen. Es wird sehr viel mit den Stilrichtungen und Genre übergreifend experimentiert, man kann sehr viel heraushören, sei es die catchy Refrains von den Vorgängeralben, Discobeat der 70er ala ABBA und Co, MIKE OLDFIELDsche und QUEENsche Soundkreationen mit ein wenig Prog angereichert macht eine sehr interessante Sache aus dem Album, ich befürchte nur das die Band alte Fans mit diesem doch stark variierenden und Stilgrenzen verschiebenden Sound verärgern könnte. Da hier nicht alltägliche Rockmucke gemacht wurde sondern man hat sich bewusst für diesen Sound entschieden der wirklich als gelungen bezeichnet werden kann aber wer die alten NUBIAN ROSE erwartet könnte unter Umständen ein mehr als nur Blaues Wunder oder Enttäuschung erleben.

Als Fazit bleibt ein verdammt geiles Rockalbum das sich allerdings sehr weit von den vorangegangenen Erfolgen entfernt hat. NUBIAN ROSE zeigen sich im Jahr 2024 sehr Variantenreich und von einer Seite die mir sehr gut gefällt. Die Frontfrau ist noch präsent und stark als ob sie nie eine Pause gemacht hätten. Durch die moderne Ausrichtung sind die Songs nicht mehr so eingängig, sondern ein wenig sperriger als zuvor, was der Qualität der Mucke nicht schadet sondern man hört eine deutliche Neuausrichtung des Sounds der der Band auch hervorragend steht.

Mit dem sehr melancholischen „Memorial” geht es in das Album, nur Keyboard, Synthy mäßig ausgeführt, Gitarre und Gesang, langsam und schleppend. “Dramatic Day” ein cooler Song mit dem die Band neue Grenzen auslotet, “Break Down The Walls” in den Strophen leicht angeproggt und im Refrain kommt die Band mit  starken Parts daher das man denkt einen der Vorgänger zu hören bis die Strophen wieder einsetzen. “Running” uff, hier wird im Discobeat der 70er von ABBA, BONEY M. und AMANDA LEAR in einer Rockvariation mit KISS „I Was Made For Loving You“ Riffs gewildert, die sich besser anhört als es sich liest, einzig die Computerdrums nerven hier gewaltig. “Lost In The Mist” hier wird leicht Industrial angehauchter Synthysound mit Oldfield Klängen und Modern Rock Attitüde ordentlich zu einem eigenen Sound vermischt, ein cooles Detail ist entweder eine sehr tiefe Stimme (durch eine Vocoder gejagt) oder mit Synthesizer erzeugt worden so genau kann man das nicht fest machen, einzig die für meinen Geschmack zu tief gestimmte Gitarre im Solo wirkt für mich als Störenfried. “Red Sky” geht es als Ohrwurm mit sehr viel Gefühl und Melodie an, “Desert Night” hier vermischen sich orientalische Einflüsse mit den neuen NUBIAN ROSE. “Holy Roar” sehr modernes Riffing trifft auf eingängiges rocken der Band. “Bright Lights” mit männlicher Stimme als Unterstützung macht Spaß und rockt wie Sau, erinnert mich an eine härtere Version von DAVID BOWIE, “Gonna Get Close To You” das nächste uff, sehr modern und Industrial angehauchtes Intro bis der geniale Refrain einsetzt.

Balle

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