WARCHILD – This World ends in Chaos

Trackliste:

01. Excitatio
02. The Fear
03. Warchild
04. To Life immortal
05. This World ends in Chaos
06. Alive alone
07. Total change
08. Of Love and Pain
09. The Hope
10. Nothing is forever
11. Prisoner of the World
12. Die Alone

Spielzeit: 50:42 min – Genre: Power Metal – Label: Eigenveröffentlichung – VÖ: 25.04.2025 – Page: www.facebook.com/p/Warchild-Power-Metal-aus-Kaiserslautern-100046488011671

 

Garagen müssen zusammenhalten! So ähnlich könnte man es betiteln, wenn sich die Metal Garage und die Rock Garage mal zusammentun. Beide in der Pfalz ansässig, wobei wir ja im gesamten Bundesgebiet verortet werden können, heißt es da auch mal zusammenarbeiten, um etwas mehr Licht auf die deutsche und vor allem pfälzischen Metallandschaft zu werfen.
Der Metal Garagen Festival Chef Uwe kontaktierte mich ob ich nicht Lust hätte eine Review über die neue CD „This World ends in Chaos“ der deutschen Power Metaller von WARCHILD zu schreiben.
Klar warum nicht, ist ja auch musikalisch genau mein Beuteschema und die Band kommt auch hier aus der Ecke, nämlich aus Kaiserslautern, von daher war die Zusage schnell da.
Schwieriger wurde es dann mit der Promo….die CD war schnell bei mir, aber liebe Herren von WARCHILD wie soll man denn eine gescheite Rezi schreiben wenn man so gut wie keine Infos, Videos oder sonstiges Promomaterial hat, findet oder bekommt??
Sorry, da gibt es auf jeden Fall noch Luft nach oben!!
Die Kurzfacts die ich finden konnte sind auf jeden Fall, das die Band bereits 1991 gegründet wurde und der Gründer/Gitarrist Henry Kubon ist die einzige Konstante in der Band seitdem.
Aktuell noch mit dabei sind Sänger Markus Roth, Gitarrist Christian Benz, Schlagzeuger Andreas Schmitt, Bassist Dean Benz sowie Marco Dietrich an den Keys.
Das neue Album ist das dritte komplette Album der Band, die anderen erschienen mit „Open Fire“ 2000 sowie mit „Frozen Dreams“ 2006.

So, mehr Infos gibt es leider nicht, daher kommen wir mal fix zum ersten Track dem Intro „Excitatio“. Dieses ist „nur“ ein atmosphärisches, instrumentales Intro. „The Fear“ gibt dann etwas mehr Aufschluss womit wir es anno 2025 zu tun haben. Relativ klassischer Power Metal, weit ab vom heutigen Bombast Power Metal ala SABATON, WARKING etc. Sänger Markus hat eine schöne raue Stimme die gut zur Mucke passt. Der Chorus sitzt hier auch gut, also fix weiter zum nächsten Track.
Der Bandtrack „Warchild“ gehört dann eher zu epischen Sorte, ist wesentlich langsamer als der Vorgänger und braucht etwas, um in die Gänge zu kommen.
Eine gute Mischung aus beiden Tracks bildet dann der nächste Hit der Titeltrack „This World ends in Chaos”. Hier stimmt die Mischung aus Melodic und Härte wieder perfekt. So kann es bitte weitergehen!
Geht es auch erstmal, denn “Alive Alone” ist ordentlich gemacht, bietet sanfte Keyboardunterstützung was ein willkommener Farbtupfer ist, und geht gut ins Ohr.
Im Mittelteil gibt es dann mit “Total change” und der Powerballade “Of Love and Pain” noch zwei weitere sehr ordentliche Tracks zu entdecken.
Eine weitere tolle Powerballade hat sich mit „Nothing is forever“ noch im letzten Drittel versteckt bevor die Scheibe mit dem düsteren „Die Alone“ dann zu Ende geht.

Boah, was mache ich denn jetzt mit den Jungs von WARCHILD und ihrem neuen Album. Tatsächlich überzeugt man leider nicht komplett, dafür sind einige Songs hier eher im Standardmetalbereich anzusiedeln und zünden nicht so richtig durch bzw. erst nach dem x Durchlauf…das macht es sehr schwer heutzutage in der breiten Veröffentlichungsmasse aufzufallen!
Die mangelnde Promotion zum Album dürfte dazu leider ihr übriges tun.
Ein paar sehr ordentliche Tracks haben die Jungs aber auf jeden Fall am Start und das man seit den 90igern die Metalfahne hochhält muss man ihnen ebenfalls hoch anrechnen.
Solide 6,5 Punkte schlussendlich für den neuen Diskus, Bandfans dürfen aber gerne noch 1 Punkte oben drauf rechnen!

Julian

Kein Video

 

 

 

ALTERIUM – Stormrage

Trackliste:

01. Stormrage
02. Sui
03. Paradise Lost (Symphony X Cover CD Bonus Track)
04. Of War and Flames (Orchestral Version CD Bonus Track)

 

 

 

 

Spielzeit: 20:13 min – Genre: Power Metal – Label: Eigenveröffentlichung – VÖ: 25.07.2025 – Page: www.alterium.band

Keine Wertung

2022 durch Ex KALIDA Sängerin Nicoletta Rosellini ins Leben gerufen begeisterten die italienischen Power Metaller von ALTERIUM vor gut 1 Jahr die Metalanhängerschaft mit ihrem Debütalbum „Of War and Flames“ welches über AFM Records veröffentlicht wurde.
Nachdem AFM Records keine eigenen Veröffentlichungen mehr plant steht die Band aktuell ohne Label da, welch Schande, zugreifen Labelchefs, und veröffentlicht dieser Tage auf eigene Faust ihre neue EP „Stormrage“ welche die Wartezeit auf ein neues komplettes Album überbrücken soll.
Wer sich in der Computerspielbranche auskennt, Stormrage ist ein bekannter Charakter aus dem Warcraft Universum.
Ich mochte auch schon das Debütalbum sowie die bisherigen Arbeiten von Fronterin Nicoletta von daher war es für mich selbstverständlich mich auch der neuen EP genauer zu widmen.

Eröffnet wird die EP eben durch den Namensgebenden Opener „Stormrage“. Ein Power Metaltrack den man so direkt schon von der Band irgendwie erwartet. Etwas verspielt, etwas symphonisch aber immer mit dem notwendigen Druck und Melodic. Sehr schön!
Auch der nächste komplett neue Track „Sui“ ist absolut hörenswert. Hier geht es wesentlich härter zur Sache als noch beim Opener. Eine leichte Spur von Modern Metal ist hier hörbar, aber immer ist die Power und Symphonic mit dabei und spielt eine große Rolle. Der Opener gefällt mir aber etwas besser, passt besser zu den Songs vom Debüt irgendwie.
Zu „Paradise Lost“ den „SYMPHONY X Cover muss man eigentlich gar nicht viel sagen, toll umgesetzt mit weiblichem Gesang und der notwendigen Demut. Klasse Version des Longtracks.
Der Titeltrack des Debütalbums „Of War and Flames“ kommt nun nochmal aufs Tablett und ja diese neue Interpretation mit wesentlich mehr Orchester und weniger Härte als die Urversion macht durchaus Sinn, lässt sich auch super hören und passt natürlich auch perfekt zur Band und zum Stil!

Nach dem Labelende von AFM Records war ich etwas besorgt um einige dort ansässige Bands, so auch bei ALTERIUM! Schön, dass die Band nicht in den ewigen Jagdgründen verschwunden ist und mit dieser EP ein sehr ordentliches Lebenszeichen sendet.
Ich bin dann sehr gespannt, wo man Label technisch unterkommt, verdient hätte die Band auf jeden Fall wesentlich mehr Aufmerksamkeit und freue mich aufs nächste komplette Album.
Aufgrund der geringen Songanzahl wäre es aber ungerecht hier Punkte zu vergeben.
Die Band ist diesen Sommer auch auf einige Festivals zu sehen und spielt Konzerte, sollte man sich auf jeden Fall ansehen, wenn man die Gelegenheit dazu hat und der Mucke etwas abgewinnen kann!

Julian

 

NASTYVILLE – Rebirth

Trackliste:

01. The Journey Of Rebirth
02. Power To The People
03. Run Wild, Rev High
04. Rockin‘ Through The Night
05. Unstoppable
06. We Give It All
07. Miss You
08.Yellow Schoolbus
09. Stay Out, Stay Out
10. Sex O’Clock
11. Rock N Roll Experience

Spielzeit: 40:36 min – Genre: Hard Rock – Label: Rockshots Records – VÖ: 06.06.2025 – Page: www.facebook.com/nastyvilleofficial

 

Nach der dänischen Dampframme ANIMALYZE kommt nun das zweite Hard Rock Brett dran, NASTYVILLE ist mir zwar vom Namen her ein Begriff, ich kann mich aber nicht erinnern bis jetzt einen Song von den Italienern gehört zu haben.

Zu den Italo Rockern gehören Mark Lee an Mikro, Dave Wild und Dega an den Gitarren, The Horv an Bass und Chris Tabeat an den Drums. Die Namen erinnern mich irgendwie an die Kumpels von SANDNESS. Mir liegt hier das vierte Album vor, und der Anfang macht neugierig was die Band schon in der Vergangenheit auf Tonträger gebrannt hat. Im Begleittext steht für Fans von CRASHĪET, HARDCORE SUPERSTAR und THE DEAD DAISIES?!? Das kann ich nicht bestätigen, die meisten Berührungspunkte haben NASTYVILLE mit HELL IN THE CLUB und WHEELS OF FIRE und zwar genau da, wenn man will kann man noch wenns heftiger wird BURNING RAIN hinzu nehmen und das war es dann auch schon.

Mark hat ein Stimme die mich an einen Mix aus Michele Luppi und Dave von HELL IN THE CLUB erinnert. Wobei beide von mir aufgezählten feinere Stimmen haben die nicht so im Dreck wühlen wie Mark. Die Gitarren sorgen für riffbetonten Hard Rock der in keiner Lage mit den 6-Saiten geizt. Der Bass geht in Ordnung und das Schlagzeug hält sich zurück, ist allerdings bei der Zurückhaltung auch sehr auffällig umgesetzt. Die Produktion kann man lassen, in den Höhen könnte mehr Dynamik drin sein ist aber nicht unbedingt nötig.

Der Stil bewegt sich im guten alten Hard Rock der sehr klassisch mit einer Glam Note rüber kommt. Die Vergleiche mit HELL IN THE CLUB und WHEELS OF FIRE sind unüberhörbar ob es jetzt einen Vor- oder Nachteil darstellt muss und soll jeder für sich entscheiden. Allerdings haben es NASTYVILLE nach dem Brett von ANIMALYZE sehr schwer ins Ohr zu gehen, nicht falsch auffassen, cool und gut ist NASTYVILLE auch, aber die Dänen haben mir gerade ein Brett vorgelegt das es in sich hatte.

Die Italiener können auf ihrem vierten Album eine überzeugende Leistung abliefern und beweisen das cooler Hard Rock durchaus auch aus Italien stammen kann.

„The Journey Of Rebirth“ ein Intro – braucht es nicht unbedingt, „Power To The People“ macht Lust auf mehr, klingt spannend und macht neugierig. „Run Wild, Rev High“ ein heftiger Hard Rocker mich leichter Glam Note, „Rockin‘ Through The Night“ flott in den Strophen chaotisch im Refrain kommt Ordnung rein. „Unstoppable“ hier wird es spannend und melodisch, „We Give It All“ ein Rocker mit geilem hypermelodischem Refrain. „Miss You“ ein Rocker mit sehr viel Drama und Tiefgang, „Yellow Schoolbus“ obwohl Chaos herrscht kommt das Ding sehr gut an. „Stay Out, Stay Out“ und noch ein Intro für den erotischen Nachfolger, „Sex O’Clock“ könnte durch aus auch von HELL IN …. stammen, „Rock N Roll Experience“ ein Glam Rocker mit eingängigen Refrain.

Balle

ANIMALYZE – PowerHouse

Trackliste:

01. Powerhouse
02. Hunter Of The Night
03. Beauty Is A Killer
04. Trigger For Love
05. Hot But Dangerous
06. Wild For Free
07. X Medication
08. Pleasure & Pain
09. Dr. Chemical
10. Kings Of The Night

 

Spielzeit: 39:41 min – Genre: Hard Rock – Label: Steelheart Records – VÖ: 09.06.2025 – Page: www.facebook.com/officialanimalyze

 

ANIMALYZE stammen aus Dänemark und wollen mit ihrem Debütalbum „Powerhouse“ einen überzeugenden Start hinlegen. Zur Band gehören Vikki Mahrt am Mikrofon, Clay Ronson an den Gitarren, Mike Lauren am Bass und Chris Clark an den Drums.

ANIMALYZE machen Hard Rock der alten Schule, sehr tief in den 80ern verwurzelt wird jedes Klischee hervor geholt und damit gespielt. Egal wie man dazu steht, es macht einfach nur Spaß wieder mal Mucke zu hören die auch sehr gut ab Mitte der 80er Jahre stammen könnte. Vikki hat eine raue und nur so vor Dreck triefende Stimme die nur für diesen einen Zweck gemacht ist, Hard Rock zu vertonen. Wo die Einflüsse liegen habe ich schon geschildert, die Stimme reiht sich irgendwo zwischen Derek Davis von BABYLON A.D., Derek Welsh von MCQUEEN STREET und was weiß ich noch wo ein. Ideal für Hard Rock, die Stimme passt einfach wie das Auge auf die Faust zum Sound von ANIMALYZE. Die Gitarren kommen sehr kernig mit Schmackes aus den Boxen geblasen, weder auffrisiert noch auf Steroiden, sondern in der richtigen Dosierung um im Hard Rock überzeugend zu sein. An den Gittis gibt es keinen Grund auch nur einmal den Zeigefinger zu heben. Der Bass ist nicht so deutlich da, könnte ein wenig tiefer gestimmt sein und einen Zacken aggressiver kommen. Die Drums machen dafür einiges an Boden gut und treiben wie Sau. Die Produktion geht in Ordnung, hätte aber ein wenig mehr Wärme vertragen können, wenn der Sound schon tief in den 80er wurzelt hätte man die Produktion ein wenig an Röhrenverstärker Sound angleichen können. Aber das ist meckern auf Kleinigkeiten Basis.

So Jungs und jetzt kommt es sehr Dick mit der groben Keule für Euch, der Sound lehnt sich an die Helden der Vergangenheit an. Als grobe Richtung gebe ich mal die Anfänge von DEF LEPPARD, BABYLON A.D., MCQUEEN STREET, TORA TORA, DIRTY LOOKS, LION, RED DAWN und ein bisschen AC DC an. Wer die Bands geil findet wird bei ANIMALYZE feuchte Augen bekommen, das Ding geht sowas von auf die Nuschel das es für den Arzt schon zu spät ist.

Egal wie cool die Mucke ist, wir sind im 21. Jahrhundert und im digitalen Zeitalter da sollten über 40 Minuten drin sein, deshalb ziehe ich einen halben Punkt ab.

Mit „Powerhouse“ gelingt ein sehr guter Einstieg, mit Dampf und Power geht es los „Hunter Of The Night“ der nächste 80er Kracher, hätte damals ein Hit werden können. „Beauty Is A Killer“ macht Spaß das Teil, „Trigger For Love“ hier schwingt der Gitarren Hero Clay auch das Mikro an den Lead Vocals, kann als Song und von den Vocals überzeugen. „Hot But Dangerous“ macht genau das was er soll, für Alarm im Gehörgang sorgen, „Wild For Free“ kommt so trocken das der Furz schon staubt. „X Medication“ man könnte denken das Doug Aldrich die Elektroaxt schwingt, cooler Rocker, „Pleasure & Pain“ simpel aber effektiv gestrickter gewalt Rocker. „Dr. Chemical“ ein Retro Rocker der damals auch etwas hätte reißen können, „Kings Of The Night“ hier lässt Clay die Axt fliegen und macht Laune.

Balle

BOGUSLAW BALCERAK’S CRYLORD – Lost Bloody Heroes

Trackliste:

01. Night Sky Glooms
02. Final Hour
03. Born To Rock
04. Inside Of The Hell
05. Unchain My Dream
06. Lost Bloody Heroes
07. Hold On
08. Saracen
09. New Horizon
10. Hammer Of The Gods
11. Voodoo Night
12. Worlds Away

Spielzeit: 61:09 min – Genre: Neo Classical Power Metal – Label: Rock Company – VÖ: 07.07.2025 – Page: www.facebook.com/boguslawbalcerakscrylord

 

BOGUSLAW BALCERAK’S CRYLORD – Wenn man den Namen einmal gelernt hat, vergisst man ihn nie wieder. Ich hab ihn letzten Herbst kennengelernt, als ich „Endless Life“ reviewt habe und sehr viel Spaß damit hatte. Keine Frage, dass ich für das sechste Album des polnischen Gitarristen auch wieder am Start bin, das absolut geisteskranke zehn Monate nach seinem Vorgänger erscheint. Ein einstündiges Album in so kurzer Zeit – muss man erstmal machen können.
Hat Boguslaw gemacht, der sich auf seinem sechsten Album „Lost Bloody Heroes“ für Gitarren, Bass und Keys verantwortlich zeichnet. Außerdem am Start: Drummer Rob Wroblewski und Sänger Mark Boals, der schon 2011 und 2014 schonmal beim CRYLORD vorbeischaute und bekannt ist für seine Arbeit bei YNGWIE MALMSTEEN, ULI JON ROTH, IRON MASK und diversen anderen.
Die drei liefern jetzt zusammen die coole Mischung aus Power und Neo Classical Metal mit ein bisschen Prog und ein bisschen Hard Rock, die mich beim letzten Album von BOGUSLAW doch gut überzeugt hat. Alles weitere steht und fällt mit einer einzigen Frage. Reichen zehn Monate, um ein solches Album in dieser Länge fertigzustellen, ohne Abstriche bei der Qualität machen zu müssen?
Die Antwort ist leider: nein. Das zeigt sich bereits beim Sound, der im Vergleich zum Vorgänger etwas matschig mittenlastig ausfällt. Und das verträgt sich nicht besonders gut mit der Tendenz auf „Lost Bloody Heroes“, lieber eine Spur Orchester, Synth oder ähnliches mehr im Hintergrund zu haben, die erstens so leise ist, dass man sie oftmals eher ahnt als hört, und sich dann noch mit anderen Spuren beißt, was beiden ihren Impact nimmt. „Endless Life“ klang im Vergleich wesentlich aufgeräumter und vermochte damit wiederum, den einzelnen Songs mehr individuellen Charakter zu verleihen, da die Sachen, die fehlten, durch ihre Abwesenheit die anwesenden Sachen mehr zu highlighten vermochten.
Auch in Sachen Melodien und Songstrukturen hätte „Lost Bloody Heroes“ mehr Feinschliff vertragen können, mehr Arbeit in den Übergängen zwischen einzelnen Parts, mehr in der Unterscheidbarkeit von Strophen, Refrains und sonstigen Passagen.
Nein, „Lost Bloody Heroes“ ist kein Totalausfall, hat seine Momente und profitiert auf jeden Fall von seiner talentierten Besetzung. Doch fühlt es sich – gerade wenn man weiß, was BOGUSLAW BALCERAK’S CRYLORD eigentlich leisten können, übereilt und unfertig an.

Fazit:
Sollte man BOGUSLAS BALCERAK’S CRYLORD eine Chance geben? Auf jeden Fall. Aber für einen guten Eindruck, wozu der Mann und seine Mitstreiter fähig sind, würde ich eher erstmal zu einem anderen seiner Werke raten.

Jannis

RATTLESNAKES – Deeper Shades of Torment

Trackliste:

01. Love Me Harder
02. Firestarter
03. Honesty
04. Selfish Soul
05. Burn for You

 

 

 

 

Spielzeit: 21:16 min – Genre: Heavy Metal – Label: Eigenveröffentlichung – VÖ: 11.04.2025 – Page: www.facebook.com/Rattlesnakesofficial

 

Aus der Region Nottingham in England stammt nicht nur einer der bekanntesten Mittelaltersagen Robin Hood sondern die neue female fronted Heavy Metal Hoffnung RATTLESNAKES. Nach ihrer ersten Single „Mercy“ lässt die Truppe nun ihre erste EP „Deeper Shades of Torment“ auf das dürstende Metalvolk los.
Hinter dem Mirko steht mit Rowena Neale eine Dame, die mit ihrer Stimme manchen männlichen Kollegen alt aussehen lässt und die mich sofort gepackt hat. WAS für ein Organ welches perfekt zum etwas dreckig angehauchten Metalsound passt!

Aber schön langsam nach der Reihe bevor wir hier schon fast zum Fazit kommen. Der Opener in die 5 Track EP nennt sich „Love Me Harder“.
Brachiale Riffs schießen uns direkt entgegen und mit einem satten schönen Groove nimmt die Nummer direkt ordentlich Fahrt auf! Und dann erklingt die raue Röhre von Fronterin Rowena. Wow, was brachiales Organ, geil! Richtig schön rockig und im Chorus, wo die Hände mal so richtig schön in Richtung Himmel gehen können, kommen noch geile Screams dazu. Also gesanglich ballert mich das Ganze hier schon mal vom Stuhl, klare Sache!
Und beim anschließenden, schnellen „Firestarter“ hat Rowena sogar noch ein bisschen mehr Rotz in der Stimme. Mega! Und auch die restliche Band spielt, als würde es um das nackte Leben gehen, eine geile Nummer! Perfekt für die Metaldisco um die Fläche vollzubekommen.
„Honesty“ ist dann nur ein atmosphärisches Zwischenstück welches den Weg zu „Selfish Soul“ ebnet. Im Vergleich zu den vorherigen Ohrbomben bewegt man sich hier eher im Standardtrackbereich, aber trotzdem mit dem gewissen Etwas was die Band irgendwie schon ausmacht.
Als letztes haben wir mit „Burn for You“ nochmal einen richtigen Kracher, der erst bedächtig beginnt, aber dann wieder mal so richtig Arsch tritt, mit einem ordentlich Schuss Melodic, und die Boxen erbeben lassen!

Wow, ich hatte wirklich gar nichts erwartet als ich die Promo der Band erhielt. Bei Female fronted Metal muss ich aber immer etwas genauer hinhören und auch dieses Mal hat mich das Ganze absolut nicht enttäuscht!
Eine Spielfreude, die hier einen entgegen schlägt, gepaart mit einer geilen Sängerin die perfekt zur Mucke passt und absolut das Salz in der Suppe ist.
Richtig guter Stoff!
In England tingelt die Band von Club zu Club und spielt sich mit ihrer EP den Arsch ab…Hallo aufwachen Resteuropa und die hiesigen Festivals! Sofort verpflichten die Band!!
Und auch ansonsten heißt es für die angesprochene Zielgruppe, besorgt euch schnellstmöglich die EP über die Bandkanäle! Ihr werdet es absolut nicht bereuen!

Julian

 

 

 

CIRCUS OF ROCK – Hellfire

Trackliste:

01. The Great Evil
02. Hellfire
03. On the Lips of Fate
04. Broken Pieces
05. Heat of the Moment
06. Die Another Day
07. Lead Tears
08. Back for Good
09. Kill the Lights
10. All or Nothing
11. Tough Pill to Swallow
12. Just the Other Bricks (Bonus Track)

Spielzeit: 45:13 min – Genre: Melodic Rock – Label: Lions Pride Music – VÖ: 30.06.2025 – Page: www.circusofrockofficial.com

 

CIRCUS OF ROCK Mastermind und Schlagzeuger Mirka „Leka“ Rantanen hat schon über 35 Musikbusiness in den Knochen und hat dabei über 40 Alben mit so Bands wie THUNDERSTONE, KING COMPANY, KOTIPELTO, WARMEN, NORTHERN KINGS oder REVOLUTION RENAISSANCE veröffentlicht. Das ist mal ne Leistung!
Sein persönliches Bandprojekt CIRCUS OF ROCK erblickte dabei 2021 mit dem Debütalbum „Come One, Come All“ das Licht der Welt. Gefolgt vom zweiten Album „Lost Behind the Mask“ 2023, beide veröffentlicht bei Frontiers Music und mit allerlei Gastsänger wie Jeff Scott Soto, Johnny Gioeli oder Rick Altzi an Bord.
Nun hat Mirka aber den Schritt gewagt und das Projekt zu einer richtigen Fulltimeband transformiert, wo er dann z.B. auf nur einen festen Sänger setzt. Dieser ist niemand geringeres als Mark Boals (DOKKEN, TED NUGENT, ATLANTIS DRIVE, RING OF FIRE, ROYAL HUNT etc.). Und das hat dann absolut mein Interesse gewagt mag ich doch Marks Stimme und Gesangsstil sehr.
Aber auch ansonsten sind hier absolute Könner am Werk, z.B. noch Bassist JJ H Jelt von KENZINER oder Keyboarder Jari Pailamo (KING COMPANY) die zusammen ein abwechslungsreiches Melodic Rock Album mit Namen „Hellfire“ eingespielt haben.

Diesem widmen wir uns jetzt auch mal direkt mit dem Opener „The Great Evil“. Ein perfekter Start mit einem bestens aufgelegten Mark am Mirko. Schöner melodischer Aufbau mit entsprechendem Chorus der einen schon nach kurzem nicht mehr los lässt. Erster Song, erste Hit, perfekt!
Auch beim nächsten Song „Hellfire“ der Videosingle können wir relativ schnell den Haken bei Hit machen, ein wahres Fest für Melodic Rock Fans.
Anschließend kommen bei „On the Lips of Fate” sowie „Broken Pieces ein bisschen mehr AOR-Einflüsse hinzu mit einem tollen Chorus und die Powerballade „Heat of the Moment“, der krachende Heavy Rocker „Die Another Day“ und das groovende „Lead Tears“ bilden dann den erstklassig besetzen Mittelteil der Scheibe.
Mit „Back for Good“ haben wir dann wieder einen Song, der etwas mehr in Richtung Ballade geht, aber definitiv einen viel stärkeren Melodic Rock Anteil hat und dadurch mit ordentlich Schmackes aus den Boxen kommt. Über allen thront aber wieder ein Mörderchorus wie fast bei jeder Nummer bislang.
Heavy Rock mit klarem 80iger Touch haben wir dann bei „Kill the Lights“ und das letzte Albumdrittel dominiert dann wieder der Melodic Rock mit den nächsten Hits in Form von „All or Nothing“ sowie „Tough Pill to Swallow“.

Mark Boals ist gerade auf einigen Rockscheiben zu hören, was mich als Fan seiner Stimme sehr freut! Es folgt im nächsten Monat z.B. noch die zweite Scheibe von HEARTS ON FIRE wo er auch wieder zu hören ist.
Aber auf der neuen CIRCUS OF ROCK Scheibe ist es nicht nur er der die Songs so klasse macht. Nein, auch die Songs selbst sind richtig schön griffig und ein wahres Fest für jeden Melodic Rock Fan!
Größtenteils absolute Ohrwürmer die einem schon nach kurzem nicht mehr aus dem Kopf gehen.
Ein klasse neues Album, so kann es in Hause CIRCUS OF ROCK gerne weitergehen.
Glasklare Kaufempfehlung für die Genrefans und eins der Genre Jahreshighlights für mich!

Julian

 

 

 

POWERHILL – Generation X

Trackliste:

01. Generation X
02. Bonfire
03. Fat Side
04. That’s Fine
05. The One I Wanna Be
06. Mad Cow City
07. My Mood
08. Better Safe Than Sorry
09. Powerhill
10. Rehearsal Barn

 

Spielzeit: 44:06 min – Genre: Hard Rock – Label: Dr. Music Records – VÖ: 27.06.2025 – Page: www.facebook.com/powerhill.official

 

Die Schweiz mal wieder, ja ja nach Exportschlagern wie KROKUS, GOTTHARD, SHAKRA, SIDEBURN, SATROX, VOLTAGE EDGE, CHARING CROSS, D.D. Dogz, EMERGENCY und noch einige mehr die mir bitte verzeihen mögen das ich sie nicht erwähnt habe, macht sich eine Kombo auf das Gotthardmassiv zum Einsturz zu bringen. Die Rede ist von POWERHILL, eine mir bis jetzt völlig unbekannte Truppe will im Haifischbecken das sich Musik nennt einen Happen ab haben.

Zu der vierköpfigen Band gehören Veronica Torre am Mikro, Alberto „Cep“ Ceppi an Gitarre, Luca „Chewbe“ Gentile an Bass und Jörg Michael an den Drumsticks. Ich bin mehr als gespannt ob beim Krafthügel alles wie ein gut eingestelltes Schweizer Uhrwerk läuft oder ob mal ein Zahnrad ein wenig hakt, also ab damit in den Player und eine knappe dreiviertel Stunde Hard Rock Mucke Made in Switzerland genießen ob es ein Genuss wird zeigt sich am Ende des Albums. Außer Jörg Michale sagen mir die Namen nichts, deshalb lege ich den Begleitzettel gleich mal auf Seite und lasse die Musik für sich sprechen.

Der Anfang ins Album wird sehr soft angeleiert bis ein Schrei mit der kräftig aufgedrehten Gitti volle Breitseite auf Kontra gehen. Ab da ist der Teufel los, der anscheinend seine Höllengrotte in die Schweiz verlegt hat, so hart und effektvoll hauen POWERHILL auf die Trommelfelle ein. Mit dem Cover Artwork hauen POWERHILL voll einen raus, im Vordergrund ein Kuttenbewaffneter aufrecht stehender Stier mit langen Locken, Walkman am Gürtel und Kopfhörer über den Locken. Alles mit sehr viel roter Neonfarbe gehalten, links hinter dem Kuttenträger ein Dobermann auf Lauerstellung vor einem Lokal oder Geschäft und rechts ein Traktor der das Kuhthema, Schokoladenland und einen Songtitel aufgreift und einen Spagat aus Retro und Moderne herstellt.

Veronicas Stimme hat Kraft und Ausdrucksstärke und liegt von der Range irgendwo zwischen DORO, LITA FORD und Sandi SARAYA. Passt durch diese Range sehr gut zum Power Hard Rock von POWERHILL, und gibt sich in der Ausführung keine Blöße. Die Gitarren von Cep sorgen nicht nur einmal für Glanzpunkte, was der Knabe da aus den Saiten abfeuert ist schon mehr als nur ein Gewitter und bewegt sich mit Lichtgeschwindigkeit hin zum Tornado der in Dauerschleife läuft. Mich erinnert das Riffing manchmal an Metal Gitarristen wie Gus G., AXEL RUDI PELL, Rock N Rolf bis sie sich wieder im Hard Rock befinden, und bei allem die Schweizer Wurzeln nicht verleugnen und klar stellen ich komme aus der kleinen Schweiz und das ist auch gut so. Der Bass macht alles anderen nur nicht leise, das kann Chewbe auf keinen Fall, Zurückhaltung scheint für ihn ein Fremdwort zu sein. Dann haben wir noch das Biest, das Tier an den Sticks, Jörg der die Felle bearbeitet und in bester Metal Manier die Sticks im Takt schleudern lässt, kein Wunder bei seiner Vergangenheit bei RUNNING WILD, AXEL RUDI PELL und STATOVARIUS. Was Jörg mit den Sticks zaubert ist die pure Power und Wahnsinn, passt ideal zum Band Namen POWERHILL.

Die Mucke ist schon was spezielles, ich würde behaupten Hard Rock, mit leichten Tendenzen hin zu Riffsalven die man auch mühelos im Metal so einsetzen kann. Als Vergleich ziehe ich jetzt mal eine Mischung aus GOTTHARD, KROKUS über SHAKRA hin zu melodischen CRYSTAL BALL mit der Tendenz das Riffing mal Genre Grenzen überschreitend auszuführen. Und das mit einer starken Frontfrau die sich bestens behaupten kann ohne dabei die A-Karte gezogen zu haben. Und ja „Generation X“ und POWERHILL wirken wie ein gut reguliertes Uhrwerk einer Edelschmiede der Schweiz. Mühelos können sie sich im Haifischbecken behaupten und sogar glänzen.

„Generation X“ fängt mit den Geräuschen an als wenn man eine Musikkassette in das Fach steckt und auf Play drückt, es folgen majestätische Keyboardklänge bis markerschütternder Schrei gepaart mit einer Riffattacke den Hörer aus einem Traum katapultiert und einen kräftigen Stampfer ablassend. „Bonfire“ geht dann gleich mal mit einer endgeilen Melodie sofort ins Ohr. „Fat Side“ hier geht es volle Power über alles weg was es nicht auf Seite schafft, „That’s Fine“ eine sehr dramatische Ballade die reinhaut bis sie ab der Mitte zum ausgewachsenen Drama Rocker mutiert. „The One I Wanna Be“ in den Strophen Hard Rocker mit Metal Riffing und im zuckersüßen Refrain wird im Melodic Rock gewildert, „Mad Cow City“ greift nicht nur vom Titel sondern am Anfang auch mit lautem Muhen das Cover auf, ein cooler Hard Rocker „My Mood“ eine Ballade die von Veronicas Stimme und Akustik Gitarre zum Leben erweckt wird, „Better Safe Than Sorry“ beginnt mit einem Bass Solo und geht dann in einer Rocker über der bei mir nicht so recht zünden möchte. „Powerhill“ zeigt noch mal eindrucksvoll wo der Hammer hängt, im Übungsraum der Band, „Rehearsal Barn“ erinnert an den „Tonmeister“ vom BONFIRE Album „Knock Out“.

Balle

THE DEAD COWBOYS – The Dead Cowboys

Trackliste:

01. Bad Friends & Good Times
02. Super Country Cowboy
03. Crazy Horses
04. The Lake
05. Hot Rod Vega
06. Mexico
07. Jensen Road
08. When The Cows Come Home
09. Demon Desperado

 

 

Spielzeit: 37:30 min – Genre: Hard Rock – Label: Shotgun Records – VÖ: 21,06,2025 – Page: www.facebook.com/thedeadcowboysband

 

Was für ein Bandname, THE DEAD COWBOYS mit einem Cover Artwork das einen Mix aus den Filmen „Drei Amigos“ und „Desperado“ darstellen könnte. Mal sehen ob die Musik der Hard Rocker auch so chaotisch wirkt oder ob die runder rüber kommt. Eins vorweg die Promos sind sehr Schreiber freundlich in Wave Dateien und damit ohne Verluste behaftet, was sich im Klang bemerkbar macht.

Zu den Untoten Cowboy Zombies gehören Bobby Jensen am Mikro und Gitarre, Matt Leonetti an allen Tasteninstrumenten, Joey Shaheen an Bass, Brian Reldinger an Drums und Katherine „Wild Kat“ Ray an der Geige oder Violine. Ich kenne nur Bobby Jensen von wo her aber mir fällt es gerade nicht ein in welchem Zusammenhang ich den Namen schon mal gehört oder gelesen habe. In der Bio steht das Bobby Sänger von HAIRBALL, STARCHILD in der KISS Tribute Band STRUTTER und KISS ARMY unterwegs war, und noch einiges am Laufen hatte.

Auf ihrem Debütalbum bedienen Bobby und seine Bande aus Cowmbies (Cowboy/Zombies) jedes Klischee das das Cover hergibt, es wird mit dem Cowmbie Image und vielen Augenzwinkern gespielt bis der Arzt kommt. Aber warum nicht mal so eine Art die sich selber nicht ernst nimmt. Bobby hat eine raue Stimme die was hat, als Vergleich könnte man Bobby als kleineren Bruder von Chuck Gerric von BESTÖ BLANCÖ sehen. Mit den Gitarren haut Bobby einen nach dem anderen raus und zeigt das er nicht nur das Spiel mit den Stimmbändern beherrscht sondern auch die Gitarre nach Strich und Faden versohlen kann. Die Keys halten sich sehr zurück außer es wird damit mal das Piano oder die Trompeten erzeugt. Der Bass kommt sehr gut durch, die Drums hauen auf den Putz und wenn die Geige mal zum Einsatz kommt wirkt die weder als Fremdkörper noch als Deplatziert sondern fügt sich sehr gut in das Bandbild ein.

Der Stil ist sehr ausgefallen, da es sich nicht um reinen Hard Rock handelt, sondern es werden sehr viele Sounds mit verwurstelt. Mit sehr viel Witz und Charme hauen die Cowmbies Hard Rock, mit Rockabilly einen auf BILL HAYLEY machend, Mexicana mit rein legen oder Southern Rock dazu vermengen, der Sound bietet ein sehr hohes Mass an Attraktivität, vielleicht gerade weil sich die Cowmbies selber nicht ernst nehmen und alles mit mehreren Augenzwinkern abliefern. Den Stil kann man als verrückte Mischung aus THE BRANDOS, DOC HOLLIDAY, OUTLAWS, DEEP PURPLE, durchgeknallte MOTÖRHEAD, BEASÖ BLANCÖ mit durchgebrannten Sicherungen und den Charme von KISS sehen. Das liest sich als Brechdurchfall, hört sich aber äußerst Attraktiv an. Wer mal etwas hören möchte das um Lichtjahre am Mainstream vorbei rauscht sollte mal THE DEAD COWBOYS checken, es ist ein Gewinn egal ob gefällt oder nicht.

Eine gelungene erste Untoten Cowmbies Party die nach einer Fortsetzung schreit obwohl hier und da andere Helden zitiert werden macht der wilde und abgefahrene Stilmix nur noch Spaß und bildet den richtigen Soundtrack für eine Outlaw Fete. Einen halben Punkt ziehe ich in der Bewertung ab, da das Album unter 40 Minuten bleibt.

„Bad Friends & Good Times“ kommt mit einem Rock N Roll Vibe aus der Hüfte geschossen, „Super Country Cowboy“ erinnert an eine Hard Rock Version von „Indian Reservation“ nur mit einem Rockabilly Refrain. „Crazy Horses“ verbindet Hard Rock mit rockende Trompeten zu einem äußerst attraktiven Gesamtbild, „The Lake“ wildert im sehr guten Southern Hard Rock. „Hot Rod Vega“ hier kommt alles zusammen was nicht zusammen gehört, egal ob Rock N Roll, Boogie, Mexicana oder Southern Rock – die Cowmbies machen selbst daraus einen Hit der landet „Mexico“ fängt als Rock N Roller an um dann in einen Hard Rocker überzugehen der im Rock N Roll wildert bis kein Auge mehr trocken ist und der Obervogel ist dann wenn im Song „La Coca Racha“ angestimmt wird. „Jensen Road“ eine coole Southern Rock Ballade, „When The Cows Come Home“ hier geht der Rock N Roll Gaul mit den Cowmbies durch, „Demon Desperado“ ein frecher Hard Rocker der mich an „Ghost Riders In The Sky“ von den OUTLAWS erinnert.

Balle

LEVERAGE – Gravity

Trackliste:

01. Shooting Star
02. Tales Of The Night
03. Hellbound Train
04. Moon Of Madness
05. Eliza
06. All Seeing Eye
07. King Ghidorah
08. Gravity

 

 

Spielzeit: 45:06 min – Genre: Heavy Rock – Label: Frontiers Music s.r.l. – VÖ: 20.06.2025 – Page: www.facebook.com/leverageofficial

 

 

Outputs von Frontiers Music sind bei der Rock Garage normal weniger meine Baustelle. Allerdings haut das Label in den letzten Wochen Album um Album raus, das ich interessant finde, und das ist nicht anders im Fall von LEVERAGEs „Gravity“. Das ist das nunmehr sechste Album in der knapp 20jährigen Karriere der finnischen Band, die 2022 vom Tod ihres Sängers Kimmo Blom auf die Probe gestellt wurde.
Doch die Reise geht weiter, die Heavy-Rocker haben mit Lotta-Maria Heiskanen inzwischen eine Violinistin am Start, und den Gesangsjob übernimmt Paolo Ribaldini, bekannt von DELAIN. Da „Gravity“ mein erster Berührungspunkt mit LEVERAGE ist, will ich an dieser Stelle nicht mutmaßen, wie gut der Kimmo zu ersetzen vermag, aber was ich sagen kann: Alter Schwede, die Stimme des Mannes mit ihrer Theatralik und dem nicen Vibrato passt unfassbar gut zur Musik von LEVERAGE. Gute Wahl ebenfalls bei den Produzenten der Platte, der Sound ist so wie man ihn sich wünscht. Und die Violine als fester Bestandteil der Band war ebenfalls eine sehr gute Entscheidung. Sie arbeitet tendenziell eher wie ein Synthesizer (ohne die sinnhaft, nicht inflationär eingesetzten Synthesizer zu ersetzen) als wie ein Folk/Klassik-Instrument und gibt dem Sound von LEVERAGE einen passenden, nicht alltäglichen zusätzlichen Layer.
Und wie ist das jetzt stilistisch und musikalisch? Nun, laut Promotext geht die Musik der Band als Heavy Rock durch. Das passt soweit, auch wenn die Truppe daraus ihr eigenes Ding macht, mit ein bisschen AOR, ein bisschen Metal, plus X. Ganz hintergründig kann man „Gravity“ als progressive bezeichnen; angesichts des smarten Songwritings, der interessanten Melodien und der immer wieder zutage tretenden Art, Parts zu verbinden, ineinander greifen zu lassen, die absolut organisch wirkt, aber wirklich ein Kunststück ist, wenn man sich besagte Parts mal näher zu Gemüte führt. Man höre sich alleine „Tales Of The Night“, „Moon Of Madness“ und „Eliza“ an, die allesamt subtil spooky ausfallen, aber nicht auf die platte Weise mit Klischee-Sounds und -Effekten, sondern durch gekonnte Komposition und Interpretation. Dagegen gibt es mit „King Ghidora“ im Prinzip den Power-Metal-Track der Platte, allerdings im Soundgewand von LEVERAGE, und mit „Gravity“ einen wunderschönen, vielseitigen und gut strukturierten Knapp-10-Minüter, der sich Zeit für Feierlichkeit und ruhige Momente nimmt.
Und obgleich „Gravity“ in Sachen Songwriting echt intelligent gemacht ist, geht es einem damit nicht auf den Sack, sondern lädt dazu ein, sich in ihm zu verlieren und seine Reise mit ihm zu vollziehen. Und macht dabei wirklich kaum etwas falsch.

Fazit:
Sehr individueller Stil mit krassem Gesang, toll gemacht und gleichzeitig leicht verdaulich – „Gravity“ ist der nächste Kandidat für meine Top-10-Alben-Liste 2025.

Anspieltipps:
„Tales Of The Night“, „Eliza“, „Gravity“ und „Moon Of Madness“

Jannis