SABER – Lost In Flames

Trackliste:

01. Lost In Flames
02. Phoenix Rising
03. Madam Dangerous
04. Shattered Dreams
05. Time Tells All
06. Shadow Of You
07. On The Hunt
08. Steel Breaker

 

 

Spielzeit: 28:46 min. – Genre: Heavy Metal – Label: RPM/ROAR – VÖ: 07.02.2025 – Page: www.facebook.com/SaberHeavyMetal

Die Retro-Heavy-Metal-Szene ist ja sein einiger Zeit regelrecht am explodieren. Schwer, sich dort zurecht zu finden und noch schwieriger, die Juwele heraus zu picken. Da heißt es nicht selten sehr tief zu graben, was in den Weiten des WWW nicht einfach ist. Manchmal übernimmt diesen Job aber auch eine Plattenfirma. Was früher zu 98% der Fall war (ohne Plattendeal keine Erfolgschancen) hat sich anno 2025 natürlich schon längst gewandelt. Die Kanäle der Eigenvermarktung sind mannigfaltig. Und doch haben Rock Of Angels Records eine Band neu im Portfolio, die ursprünglich von Trevor William Church höchstselbst entdeckt wurde. Der Sänger und Gitarrist von HAUNT respektive BEASTMAKER ist nicht nur in den USA eine Koryphäe der New Wave Of Traditional Heavy Metal (NWOTHM) und hat auf seinem Label Church Recordings neben seinen zahlreichen eigenen Veröffentlichungen einige vielversprechende andere Formationen zu bieten. Eine davon ist SABER, eine Band aus Los Angeles, die jetzt auch das Aufsehen der Verantwortlichen bei RPM/ROAR erregt haben.

Traditioneller als der Opener „Lost In Flames“ kannst Du auch nicht starten. Dass dieser Retro-Hammer über die komplette Spielzeit von knapp einer halben Stunde weiter geschwungen wird, sollte keine Überraschung sein. Keine Gefangenen, hier gibt es eine satte Mischung aus JUDAS PRIEST, RIOT, CRIMSON GLORY gepaart mit Old School Speed Metal auf die Lauscher. Das ist natürlich nicht neu, aber verdammt gut gemacht. Ein Riffgewitter folgt dem nächsten und ehe man sich versieht, sind die knapp 29 Minuten runtergerotzt. Highlights dabei sind neben dem Titeltrack (siehe auch Video weiter unten) das coole „On The Hunt“, das melodiöse „Madam Dangerous“ oder die Abrissbirne „Steel Breaker“. Immerhin die Hälfte der kompletten Platte.

SABER sind mal wieder so ne Band, wo einfach alles passt. Die Songs, der Look, die Videos, das Artwork und auch der Sound. Hätten wir 1985, würden diese Jungs aus dem Underground heraus sicher die Massen erreichen. Was anno 2025 passiert, bleibt abzuwarten. „Lost In Flames“ ist ein amtliches Oldschool-Brett!

Stefan

MAJESTICA – Power Train

Trackliste:

01. Power Train
02. No Pain, No Gain
03. Battle Cry
04. Megatrue
05. My Epic Dragon
06. Thunder Power
07. A Story In The Night
08. Go Higher
09. Victorious
10. Alliance Anthem

 

Spielzeit: 47:01 min – Genre: Power Metal – Label: Nuclear Blast Records – VÖ: 07.02.2025 – Page: www.facebook.com/Majesticametal

 

Power Metal bei Nuclear Blast – keine Frage, hier kann man mit gewissen Mindesterwartungen rangehen. Es geht um MAJESTICA, die vier Jahre nach ihrem Weihnachtsalbum „A Christmas Carol“ mit einem neuen Album um die Ecke kommen. „Power Train“ heißt das gute Stück, das Musiker-Lineup besteht nach wie vor aus einer illustren Riege von VEONITY-, THERION-, SABATON- und TWILIGHT-FORCE-erfahrenen Leuten, und ihr könnt Euch denken, was das bedeutet.
Korrekt, das bedeutet einmal Power-Metal-Vollbedienung. Es gibt eine äußerst knallend-gute Produktion, aufgenommen im eigenen Studio und gemixt von Jonas Kjellgren, der sonst auch beispielsweise beim Sound von AMORPHIS und SABATON seine Finger im Spiel hatte.
Die Vocals von Tommy ReinXeed passen wunderbar, klassischer Power-Metal-Tenor, der sich auch in ganz hohen Sphären mühelos zurechtfindet. Und natürlich gibt’s dabei eine gute Menge an tendenziell tiefer gehaltenen Chören. Plus Cembalo, Orgel, Orchester, Synthesizer und eine Bierdose. Die Schweden müssen sich trotz ihrer kurzen, erst fünf Jahre währenden Bestehenszeit vor der Konkurrenz nicht mehr verstecken.
Viel Uptempo findet sich auf „Power Train“, dazu der ein oder andere ruhigere Part, etwas Midtempo, und wenn man Glück hat, der eigentlich schnelle aber für das Ende feierlich auf halbe Geschwindigkeit runtergebrochene Chorus, ein verlässlich zündendes Stilmittel.
Und lange nicht das einzige. Die komplette Truppe hat Power Metal einmal durchgespielt und wenn man sie dann zusammensetzt und auf ein Album loslässt, kann man davon ausgehen, dass ein Ergebnis zum Wohlfühlen dabei rauskommt. Verlangt man nach einem Midtempo-Part, kann man davon ausgehen, dass er auch kommt. Wünscht man sich jetzt mal etwas Orchester oder ein knackiges Arpeggio-Synthesizer – bitteschön, hier ist es.
Was „Power Train“ nicht liefert, ist Innovation. Die „Higher, Fire, Desire“-Texte sind so klassisch, wie sie nur sein können, und die Main-Melodie-Komposition weitestgehend auch. Das ist sie normal – wer hätte es gedacht? – auf einem stabilen Niveau, aber die traditionellen Power-Metal-Wendungen sind doch ganz klar das Grundgerüst der Komposition, und beispielsweise bei „Go Higher“ auch mal ein Faktor, der einen durch die Frage ablenkt, wo man diese Chorus-Melodie schonmal gehört hat. In der Dramatik bleibt das aber eher die Ausnahme und genug Songs überzeugen dann doch mit dem eigenen Etwas. Allen voran der mit 6:30 Minuten längste Track „My Epic Dragon“ (subtiler Titel, Jungs), der die komplexeren, musicalesceren Anleihen von MAJESTICA am meisten bedient, und „Victorious“ mit seinem coolen Synth-Riff und dem Ende zum Reinlegen.

Fazit:
Keine großen Überraschungen, aber abgesehen davon alles, was man von einer Band aus Musikern mit diesen Vergangenheiten erwartet. Fett, fröhlich, feierlich und professionell as fuck. Es braucht keinen Musikwissenschaftler, um herauszufinden, warum Nuclear Blast bei den Schweden nicht nein gesagt hat!

Anspieltipps:
„No Pain, No Gain“, „My Epic Dragon“ und „Victorious“

Jannis

BRAINSTORM – Plague Of Rats

Trackliste:

01. Intro
02. Beyond Enemy Lines
03. Garuda (Eater Of Snakes)
04. False Memories
05. The Shepherd Girl (Gitagovinda)
06. Your Soul That Lingers In Me
07. Masquerade Conspiracy
08. From Hell
09. The Dark Of Night
10. Crawling
11. Curtains Fall

Spielzeit: 45:42 min – Genre: Power Metal – Label: Reigning Phoenix Music – VÖ: 28.02.2025 – Page: www.facebook.com/officialbrainstorm

 

Metalfans auf der ganzen Welt sind begeistert: Diese deutsche Power-Metal-Band veröffentlicht ihr 14. Album!

Ja genau, es sind BRAINSTORM, und die sind dankbar zu rezensieren. Wagen wir mal das Experiment und rezensieren los, ohne das Album überhaupt zu kennen.
BRAINSTORM sind wieder da und haben Ihr neustes Album „Plague Of Rats“ im Gepäck. Das bedeutet gewohnte Qualität aus Gerstetten, angefangen beim Sound. Der stammt wieder aus den magischen Fingern von ORDEN OGANs Seeb, ist also bombastisch fett und klar und unterstützt wunderbar den kraftvollen Power-Metal-Sound, den sich das Quintett über die letzten Alben erarbeitet hat. Getragen von Andy B. Francks charismatischen Vocals und vorangetrieben von einer Musikerfraktion, die ihr Handwerk blind beherrscht, gibt „Plague Of Rats“ gewohnt alles, ob in Mitnicken erzwingendem Midtempo oder in Uptempo-Passagen.
Melodisch bedient man kompetent seine ganz eigene Genre-Interpretation, mit straighter-simplen Melodieparts und großen Melodien, insbesondere in den Refrains, wobei von Anfang an zweifelsfrei bestätigt werden kann, dass BRAINSTORM nach wie vor BRAINSTORM sind – aber allermeistens, ohne allzu hart die vorangegangenen Kompositionen zu kopieren. Abgerundet wird das Ganze durch einige Orchesterelemente und…

…jap, hat funktioniert. Stimmt alles so. Nach dem Hören des Albums hier nun ergänzend: BRAINSTORM haben Indien wiederentdeckt und setzen bei einigen Songs traditionelle indische Instrumente oder indisch anmutende Harmoniefolgen ein. Schön für Fans der älteren Werke der Band, in denen das immer mal vorkam, aber nicht dramatisch für die Fans der neueren Werke, da man diese Elemente auf recht wenige Songs des Albums, und dort auch recht sparsam anwendet.
Ansonsten sein gesagt, dass „Garuda“ eh schon kein Wort ist, das ich in einem Chorus mehrfach wiederholen würde, und zwar vor allem dann nicht, wenn man es mal „GarudAAAA“ und mal „GaRUda“ ausspricht.
Kompositorisch ist „Plague Of Rats“ immer stabil, gerne auch mehr als das, bleibt aber in Sachen Wow-Faktor etwas hinter den mächtigen beiden Vorgängern zurück.

Fazit:
Das passiert aber in so wenig dramatischem Maße, dass Fans der Band mit „Plague Of Rats“ einmal mehr ein äußerst starkes Album ihrer Band vorgelegt bekommen, das ihre Wünsche problemlos erfüllt – und Fans von fettem Power Metal mit einer guten Dosis Härte ohnehin. Nicht das beste Album der letzten Zeit von dieser Truppe, aber verdient, gehört zu werden, wie genau genommen jedes ihrer Alben.

Anspieltipps:
„Beyond Enemy Lines“, „Masquerade Conspiracy“ und „The Dark Of Night“

Jannis

TORA TORA – Surprise Attack (RG-Zeitmaschine)

Trackliste:

01. Love’s A Bitch
02. 28 Days
03. Hard Times
04. Guilty
05. Phantom Rider
06. Walkin‘ Shoes
07. Riverside Drive
08. She’s Good She’s Bad
09. One For The Road
10. Being There

 

Spielzeit: 39:05 min – Genre: Hard Rock – Label: A&M Records – VÖ: 1989 – Page: www.facebook.com/ToraToraBand/

Nachdem die GUNNERS im Jahr 1987 die Hard Rock Welt über Nacht mit ihrem Debütalbum „Appetite For Destruction“ auf den Kopf stellten und von 0-200 an die Spitze rasten, WHITESNAKE ihren Megaseller „1987“ unter Volk brachten, DEF LEPPARD mit ihrem Comeback-Album „Hysteria“ ein Hysterie auslösten, waren das noch Zeiten in denen anständige Rock Mucke Salonfähig war und nicht aus den Öfftis auf Ewig verbannt wurde. Genau zwei Jahre später im Jahr 1989 trat eine Band junger Wilder-Rocker ihren Feldzug an um die Welt platt zu machen. Die Rede ist hier von der aus Memphis stammenden Band TORA TORA die mit ihrem Debütalbum „Surprise Attack“ ordentlich Staub aufwirbeln konnten. Und ja in diesem Jahr fing noch eine Chaos Kombo an den Rockzirkus umzukrempeln und auf den Namen DANGEROUS TOYS mit ihrem gleichnamigen Debütalbum hörte, die in das selbe Rohr bliesen wie auch die GUNNERS und TORA TORA, aber auch ALICE COOPER veröffentlichte 1989 den Brecher mit dem unpassenden Titel „Trash“, weder ALICE, DANGEROUS TOYS und auch TORA TORA waren alles andere als schlecht oder Eintagsfliegen. Nein es kam anständiger Melodic Hard Rock oder wie im Fall von den TOYS und TORA sehr dreckiger Hard Rock der Duftmarke GUNNERS, aber auch ASPHALT BALLET, LION und noch viele mehr die zur damaligen Zeit diesen Sound bis zur Perfektion trieben aus den Boxen gezockt. TORA TORA hatte dabei keinen Grund sich hinter irgendeinem großen Namen der sich schon etabliert hatte verstecken zu müssen. Richtig frech und vorlaut mit einem dreckigen und versauten Charme machte TORA TORA ein Fass auf das es selbst heute noch mit jedem aufnehmen kann.

TORA TORA bestand im Jahr 1989 aus Anthony Corder am Mikro, Keith Douglas an den Gitarren, Patrick Francis an Bass und John Patterson an den Sticks die den Takt schlugen. Gibt es auf „Surprise Attack“ einen Minus-Punkt oder Grund zum Meckern, nicht wirklich, nur wenn man pingelig ist oder den Klugscheißer und Spielverderber spielen möchte ist die doch magere Laufzeit von nicht mal 40 Minuten nicht mehr 21. Jahrhundert like, gehörte damals aber zum guten Ton nicht über 40 Minuten zu kommen. Aber Egal ob nun knappe 40 oder 50 Minuten das Album haut einem alles aus der Birne was an Negativität in der Oberstüblichkeit für Sorgen oder Trübsal sorgte und jetzt immer noch sorgt könnte.

TORA TORA schafften mit diesem Album den Einstieg in die Top 50 der US Billborad 200 Charts und rollten damit das Feld gewaltig auf. Die Produktion hat selbst jetzt 36 Jahre nach VÖ immer noch Bumms, ohne dabei antiquiert oder angestaubt zu klingen, und sorgt dafür das es die Matte bei voller Lautstärke nach hinten weht ohne das die über die ganze Länge des Albums (ausgenommen bei den Ballade) auch nur einen Millimeter nach vorne fällt.

Angesagt ist grooviger Hard Rock mit sehr viel Druck und der richtischen Portion Melodie ohne dabei zu soft zu werden sondern sich immer im GUNNERS und Co Stil durch die zehn Songs zu rocken als wenn es keinen Morgen geben würde oder Teufel hinter der Seele mit sieben Meilenstiefeln her wäre. Die Stimme von Anthony befindet sich auf einem Kratzlevel von Axl Rose, Jason McMaster (DANGEROUS TOYS), auch Jesper Binzer von D-A-D und keinem geringerem als Travis Mitchell von den Kanada Rockern MINDSTORM, mit der perfekten Mischung aus kratzen, shouten und den Dreck ablassen. Die Gitarren hauen die ebenfalls vor Dreck triefenden Licks aus den Tonabnehmern der E-Axt. Am meisten Ähnlichkeit weist die Gitarrenarbeit mit ASPHALT BALLET, DANGEROUS TOYS und den unvergleichlichem Debüt der GUNNERS auf, ohne dabei wie ein Klon oder eine Kopie zu wirken. Vielmehr reihten sich TORA TORA in die Riege der jungen wilden Bands ein die es nicht leicht hatte aber einen Sound drauf hatten der seines gleichen suchte und sich immer noch viele Bands auf der Suche danach befinden. Der Bass ist alles andere nur kein Hintermann der leise und dezent vor sich hin wummert, nein der bricht so was von durch das es von überall her drückt wie Sau. Dann hatte man noch das Schlagzeug das auffällig ausgeführt wurde, John wusste damals wie er sich ins rechte Licht rücken konnte.

So schafften TORA TORA mit ihrem Debütalbum, wie auch DANGEROUS TOYS, zwei Jahre später ASPHALT BALLET und die GUNNERS, wenn der Blues mit rein spielt erinnert es an das Zweitwerk von TANGIER. ein Debüt für die Ewigkeit einzuspielen. Wer jetzt nicht sofort den Re-Release des französischen Labels Bad Reputation ordert verpasst einen Klassiker der in einem Atemzug mit den damals in der LA Szene etablierten großen Namen genannt werden sollte. Es kann nur ein Fazit geben, für „Surprise Attack die ultimative Pflichtkaufempfehlung.

„Love’s A Bitch“ fängt mit einem Rock N Roll(igen) Grundton an, „28 Days“ erinnert an „Welcome To The Jungle“ nur ein wenig gemässigter. „Hard Times“ glänzt mit Blues Riffing – erinnert mich an TANGIER aus dem gleichen Jahr, „Guilty“ schuldig im Sinne der Angklage einen Superhit verbrochen zu haben – der hat heute noch sehr hohes Potential die Tanzflächen der Discos wegen Überfüllung zu schließen. „Phantom Rider“ fängt als ruhige Ballade an und steigert sich etwa ab der Mitte zu einem Hybriden aus Powerballade und Rocker, „Walkin‘ Shoes“ hier wird es wieder Rock N Roll lastig mit viel Dreck. „Riverside Drive“ ein Hard Rocker wie er sein sollte „She’s Good She’s Bad“ geht in die Richtung von „Guilty“ macht sehr viele Punkte in allen Bereichen. „One For The Road“ hier kommen die GUNNER Parallelen wieder zum Tragen, „Being There“ macht als Ballade das Licht aus.

Balle

SPIDERS – Sharp Objects

Trackliste:

01. Rock N‘ Roll Band
02. Sweet Boy
03. What’s Your Game (Miss Insane)
04. Fun In The Sun
05. Schizoid
06. Mess With My Emotions
07. Too Hard For You
08. Valentines
09. Life Mission
10. Love Yourself To Death
11. Would You Miss Me

Spielzeit: 34:13 min – Genre: Classic Glam N Roll – Label: Wild Kingdom Records – VÖ: 14.02.2025 – Page: www.facebook.com/wearespiders

 

In der Redaktionsliste tauchte das neue Album „Sharp Objects“ der schwedischen Rock Band SPIDERS auf, veröffentlicht wird es auf dem schwedischen Label Wild Kindom Records. Mir waren beide völlig unbekannt, in der Liste wurde das Genre als Rock angegeben – wie jeder weiß kann das Prog, Punk, Avantgarde oder sonst welche Unterart des Rock sein. Also fragte ich beim Garagenoberguru Julian nach ob es sich um normalen Rock oder irgendeine Spielart handelt, der Link zum Video den ich bekam sagte aus das es sich um meine Kragenweite handelt, also trug ich mich ein.

Zur Band, die ihr viertes Album in den Startlöchern hat, gehören Ann-Sofie Hoyles an Mikrofon und Mundharmonika, John Hoyles an Mikrofon und ebenfalls mit Rickard Hellgren an den Gitarren, Olle Griphammar an Bass und Oskar Brindmark an den Drums. Also los geht es und gecheckt ob es ein Schwedenhappen ist oder in eine andere Richtung geht. Ich als bekennender Anhänger schwedischer Rock bis Melodic Metal Musik bin mehr als gespannt auf den Output von den SPIDERS.

Als erstes fällt die kräftige Stimme von Ann-Sofie auf, die zu jedem Zeitpunkt überzeugt und weiß wo sie sich befindet. Die Stimmlage befindet sich auf einem Level das weder nervt noch sonst irgendwie störend in Erscheinung tritt. Die beiden Gitarren hauen die Riffs ohne jegliches Schamgefühl raus, in etwa so wie in den 70er Jahren. Der Bass ist Produktionsbedingt nicht so deutlich hörbar. Das Schlagzeug ist weder Auffällig noch Dezent ausgeführt und setzt hier und da mal Glanzpunkte. Allerdings ist die Produktion eher mitten- und höhenlastig, der Bass findet fast nicht statt, leider ist dieser Umstand schade da mit mehr Schmackes in den unteren Frequenzen das ganze noch besser klingen würde. So reiht sich die Produktion in die klassische Ausführung des Sounds ein.

Der Classic Rock von den SPIDERS orientiert sich sehr stark an die Rock Szene der 1970er bis in die Mitte der 1980er Jahre und vermischt dabei Classic Rock mit Rock N Roll und Glam Note. Das Ganze geht in etwa die Richtung SUZIE QUATRO, HELEN SCHNEIDER, THE RUNAWAYS, GIRLSCHOOL, ADAM ANT AND THE ANTS aber auch neuere Vertreter wie die Schweden THE HELLACOPTERS, FREEDOM oder JANINA JADE. Bei der Ähnlichkeit zu den US und UK Künstlern muss man bemerken das die Skandiwurzeln überwiegen und deutlich wird das man ein skandinavische Band hört die sich im Classic Rock austobt und dabei eine mehr als anständige Figur abgibt. Ab und zu lassen die Gitarren auch mal psychedelische Riffs ab die aber nicht störend wirken sondern Abwechslung bieten.

Wer auf Classic Rock steht, der zudem mit Rock N Roll und Glam vermischt wurde und das ganze nicht zu eng sieht wird mit dem Album „Sharp Objects“ von den SPIDERS mehr als nur glücklich werden. Wer einfach Mucke bevorzugt die weder hektisch noch konventionell ist wird bei den Schweden ebenfalls fündig. Wenn die Produktion ein dynamischeres Frequenzbild hätte wären mehr Punkte drin gewesen, so ziehe ich einen ab.

„Rock N‘ Roll Band“ haut einem gleich mal die Riffs um die Ohren, „Sweet Boy“ geht voll an die SUZIE QUATRO Fraktion – hört sich dabei ganz gut an. „What’s Your Game (Miss Insane)“ hier muss ich an SHAKIN‘ STEVENS und seiner Ausführung des Rock N Roll denken – nur das sich die SPIDERS mehr im Rock den im Pop befinden, „Fun In The Sun“ ein klassischer Rocker mit Glam Note aufgewertet. „Schizoid“ zieht den Hörer gleich in eine positive hypnotische Dauerschleife, „Mess With My Emotions“ ich glaube ich sitze in einer Zeitmaschine die mich ins Jahr 1977 zurück versetzt hat. „Too Hard For You“ hier gibt es wieder Classic Glam N Roll auf die Ohren, „Valentines“ hier denke ich an eine SMOKIE Version aus Schweden. „Life Mission“ wow was für ein frecher Classic Rocker – das Ding hat sehr viel Potential „Love Yourself To Death“ geht sofort ins Ohr und verbreitet dabei sehr gute Vibes „Would You Miss Me“ der Song der am schwersten zu verdauen ist, wenn man ihm die Gelegenheit gibt entfaltet sich sein volles Potential sehr schnell.

Balle

DREAM THEATER – Parasomnia

Trackliste:

01. In The Arms Of Morpheus
02. Night Terror
03. A Broken Man
04. Dead Asleep
05. Midnight Messiah
06. Are We Dreaming
07. Bend The Clock
08. The Shadow Man Incident

 

 

Spielzeit: 71:19 min – Genre: Progressive Metal – Label: InsideOutMusic – VÖ: 07.02.2025 – Page: www.facebook.com/dreamtheater

 

Es ist doch immer schön, mit alten Bekannten nach längerer Zeit wieder zusammenzukommen. Es ist umso schöner, wenn diese alten Bekannten James LaBrie, John Petrucci, John Myung, Jordan Rudess und Mike Portnoy heißen und dann einfach mal zusammen ihr erstes gemeinsames DREAM-THEATER-Album seit 2009 rausbringen. Dazu 40jähriges Jubiläum. Alles gute Gründe für „Parasomnia“, das sechzehnte Album der Prog-Metal-Legenden.
Sound von Andy Sneap, da gibt es erwartungsgemäß auch nichts zu meckern. Und jap, die Truppe ist zurück. Über 70 Minuten Spieldauer, zustande kommend unter anderem durch einen dicken 20-minütigen Track am Ende, und all das beinhaltend, was ein ordentliches Prog-Album ausmacht.
Los geht es dementsprechend mit der klassischen Ouvertüre, instrumental gehalten und einige Motive einführend, die uns im Verlauf des Albums noch begegnen werden.
Gar nicht so wenig von „Parasomnia“ ist ziemlich trocken und straight, aber verlässlich tauchen orchestrale Elemente und Synths da auf, wo sie sein müssen. Jordan muss schließlich auch ab und an mal die Fingerchen ausruhen.
Die unkonventionelleren Taktarten nehmen nicht die Überhand, sind aber klar vorhanden, und die eingängigen Melodien sind nicht unbedingt rar gesät, aber auch nicht exzessiv verwendet. Wenn sie kommen, zünden sie zumeist, das Melodiewriting von DREAM THEATER bietet ja generell wenig Grund zur Kritik.
Wiederkehrende Motive über mehrere Songs schweißen die Platte zu einem Gesamtwerk zusammen, ebenso wie die kleinen hörspielartigen Elemente, mit kleinen Gerede- und Sounddesign-Passagen.
Am ehesten stechen auf „Parasomnia“ das vergleichsweise radiokompatible und ruhigere „Bend The Clock“ mit seinem schönen Songwriting hervor, der Endtrack „The Shadow Man Incident“ mit seinem ausufernden Mittelteil und seinem selbstbewusst überlangen 5-minütigen Anfang, und „Midnight Messiah“, der sich erstmal smart hochschraubt, um dann im Refrain auf ganz klassisch Heavy Metal umzuschwenken.
Ansonsten ist „Parasomnia“ ziemlich genau das, was man von einem DREAM-THEATER-Album erwartet: handwerklich einwandfrei, komplex, groß.
Ein übliches Quäntchen musikalische Selbstbefriedigung ist natürlich auch dabei und geht ab und an auf Kosten der Entwicklung einer wirklich tiefergehenden Atmosphäre, die man bei einem solchen Gesamtkunstwerk-Prog-Ding erwarten könnte. Aber das ist Geschmackssache. Minutenlange Soli sind beeindruckend, aber eine Minute weniger Solo und eine Minute mehr richtig reinhauende Komposition haben zumindest auf meine Gefühlswelt einen entscheidenderen Impact. Ist aber auch irgendwie komisch, DREAM THEATER danach zu bewerten.

Fazit:
Weitgehend unangreifbar, an Stellen etwas zu routiniert. Aber der Fan von frickeligem High End Prog Metal nach allen Regeln der Kunst bekommt mit „Parasomnia“ all das, was er sich von einem Album des Genres wünscht!

Anspieltipps:
„A Broken Man“, „Bend The Clock“ und „Midnight Messiah“

Jannis

TALENTSCHMIEDE: Queen Of Distortion

Band:
Queen Of Distortion

Gegründet:
2018

Herkunft:
Braunschweig

Mitglieder:
Tiffany Bailey – Vocals
Torsten Schirmer – Gitarre
Sebastian Eilf – Gitarre
Carsten Bätge – Bass, Backing Vocals
Holger Schilling – Drums

Stil:
Female Fronted Metal

Veröffentlichungen:
2019 – Rising from the Fallen (EP)
2020 – Live from the Fallen (Live-EP, online)
2021 – Checkmate! (Full length CD)
2024 – Cold (Single, Video)

Einflüsse:
80er Metal, Power Metal und Progressive Metal. Eigentlich kommt jeder aus einer etwas anderen Ecke des Metal und bringt seine Einflüsse mit in die Musik.

Was wir die nächsten fünf Jahre erreichen möchten:
Mehr Festivals spielen, mehr Reichweite bekommen, wieder regelmäßig Musik veröffentlichen ohne eine dreijährige Zwangspause.

Was als nächstes kommt:
Studioaufnahmen zum neuen Longplayer fertigstellen und zwei bis drei Videos zum Release veröffentlichen!

Unsere beste Erfahrung bis jetzt:
Dass es auch nach herben Rückschlägen weiter geht und wir erfolgreich mit der neuen Besetzung das Zepter der Queen erneut live präsentieren konnten!

Unser peinlichster Moment:
Wenn man alle Batterien sämtlicher Sender vor dem Gig gewechselt hat – bis auf die im Mikro, das dann prompt ausfällt… ach, peinlich ist eigentlich gar nichts, solange man sich selbst nicht so ernst nimmt.

Mit wem wir gerne ein Bierchen trinken würden und warum:
Da hat jeder seine eigenen Idole, Wünsche und Gründe.

Wenn wir uns eine Band aussuchen könnten, mit der wir auf Tour gehen dürfen:
Mit ein paar alten Recken der 80er wie Saxon oder Priest, oder mit Hammerfall. Oder auch: mit Battle Beast als Female-Fronted-Metal-Package…

Das Beste daran, in einer Band zu spielen:
Man erlebt immer wieder Neues, trifft neue Leute, spielt an neuen Orten… das hält jung.

Das Schlimmste daran, in einer Band zu spielen:
Besetzungswechsel.

Online:
Website: www.queenofdistortion.de
Facebook: www.facebook.com/QueenofDistortion2018
Instagram: www.instagram.com/queenofdistortion

Musik:
Spotify: www.open.spotify.com/intl-de/artist/5jHmF13bD9lq5CrHXGX2Yc?si=-hVle4SDT3ySwKPM6nqybg&nd=1&dlsi=d36a838099ee4eb2
Youtube: www.youtube.com/@queenofdistortion4840

Live-Dates:
26.06.2025 Rock & Metal Days, Oschersleben
01.08.2025 Helmfest, Helmstedt

MARTYRION – Gaia Uprising

Trackliste:

01. Imminence of Judgement
02. Being at Nature’s Mercy
03. Natural Selection
04. Shadow
05. The Disease
06. Memories
07. The Great Revelation
08. Ignorance is my Bliss
09. …and Darkness Embraces us
10. Maelstrom of Misery

 

Spielzeit: 41:15 min – Genre: Melodic Death Metal – Label: Eigenproduktion – : 25.01.2025 – Page: www.martyrion.com, www.facebook.com/MartyrionOfficial

 

Ein Problem der heutigen Zeit ist, dass es aufgrund der Vielzahl an Metal Genres und Bands, die nach oben streben, die eine oder andere Band nicht die verdiente Aufmerksamkeit bekommt. MARTYRION ist irgendwie auch so ein Fall. Bereits 2006!! haben sich die Jungs in Köln zusammengefunden um die Welt mit ihrem Melodic Death Metal zu erfreuen. Im Jahr 2011 haben MARTYRION dann ihr Debüt „Refugium: Exile“ in Eigenregie aufgelegt, haben den zweiten Platz beim „Local Heroes NRW“ Contest belegt, mit einem neuen Sänger im Jahr 2013 die EP „A New Beginning“ rausgehauen und beim Contest „Rhein-Berg rockt“ wieder einen erfolgreichen zweiten Platz belegt. Aber trotz zahlreicher Konzerte und dem 2016er Album „Our Dystopia“ sind MARTYRION irgendwie immer unter dem Radar durchgeflogen. Keine Ahnung warum, denn an der Musik kann es nicht liegen. Nur gut, dass die Jungens nicht aufgeben und mit „Gaia Uprising“ nun ihr neuestes Werk präsentieren. Bereits seit 2016 ist die Arbeit am neuen Album im Gange, aber wie so häufig in den letzten Jahren, hat auch hier die Pandemie einige Pläne durcheinander gewirbelt. Nun ja, nach dem ersten Durchgang bin ich frohen Mutes, dass die Zeit unterhalb des Radars vorbei sein dürften und MARTYRION nun endlich durchstarten.
In der aktuellen Besetzung überzeugen MARTYRION mit Marian Freye (v., g.), Felix Lüpke (g.), Hendrik Franke (b.) und Tobias Parke (d.) als Quartett und „Gaia Uprising“ mit einem dystopischen Szenario und der Rettung der verwüsteten Welt, die nun in den Händen von Gaia liegt. So traurig die Geschichte, so gut die Musik. In einer Zeit, in der Umwelthemen immer wichtiger werden, legen MARTYRION mit donnernden Rhythmen, knackigen Melodien und ausgefeilten Texten den Finger in die Wunden unserer Welt.
Das Intro „Imminence of Jugdement“ mit dem sanften Vogelgezwitscher und dem leichtfüßigen Arrangement ist ein guter Einstieg in das Thema, bevor wir mit „Being at Nature’s Mercy“ tief in die musikalischen Welten von MARTYRION einsteigen. Damit der geneigte Hörer auch erst gar nicht zur Ruhe kommt, blasen MARTYRION mit „Natural Selection“ und „Shadows“, welches mit einem gekonnten Riffing aufwartet, zum nächsten Angriff. Verspieltheit par excellence. Eines meiner Highlights auf „Gaia Uprising“ ist „Memories“, eine wunderbare Verbindung von Melodie und Aggression. 
Aber auch die übrigen Tracks auf „Gaia Uprising“ sind größtenteils nicht von schlechten Eltern und bieten solide metallische Kost, die Lust auf mehr machen. Mit insgesamt 10 Songs und einer angenehmen Spielzeit von 41 Minuten bietet „Gaia Uprising“ wunderbar guten Melodic Death Metal mit Einschlägen diverser anderer Spielarten, die von MARTYRION zu einem klasse Gesamtpaket geschnürt werden. Keine Ahnung, wie die Jungs an mir vorbeigehen konnten. Jeder Song hat seine eigene Energie und seine eigene Philosophie. 
Klar, ein paar Kritikpunkte gibt es natürlich auch. So zündet nicht unbedingt jeder Song sofort und manchen Passagen sind vielleicht ein klein wenig zu verspielt. Aber auch das wird seine Liebhaber:innen finden und schmälert nicht das Gesamtwerk. Jammern auf hohem Niveau. 
MARTYRION schaffen es, ein komplexes Thema aufzubrechen und musikalisch zu vertonen ohne dabei andere Bands zu kopieren. Eine erfrischend Vorgehensweise im Melodic Death Metal, ein Genre, dass mittlerweile auch etwas durchgenudelt ist.
Das Album macht – trotz der drückend dystopischen Szenerie – einfach nur Spaß und lädt zu mehrfachen Wiederholungen ein. Und wenn mit „Maelstrom of Misery“ die Reise in der zerstörten Zukunft endet, wird einem die besondere Note des Songs noch lange im Gedächtnis bleiben. Genauso wie MARTYRION mit „Gaia Uprising“. 

Tänski

 

 

 

 

 

 

 

QUEEN OF DREAMS – Subnivium

Trackliste:

01. Radiant
02. When Iron Chariots Prevail
03. Shield Anvil
04. Kiln of the Forgotten Flame
05. Call to Shadow
06. The Shape of our Lives
07. Beneath the Ice and Snow
08. Untethered
09. End of the Road

 

 

Spielzeit: 44:58 min – Genre: Prog Power Metal – Label: Eigenveröffentlichung – VÖ: 31.01.2025 – Page: https://linktr.ee/QueenOfDreamsBand

 

Manchmal stolpert man im weiten Internet und vor allem auf Facebook über Bands die einen sofort catchen und direkt interessant sind. So geschehen ist es mir mit den Prog Power Metallern von QUEEN OF DREAMS. Direkt gesehen das man ein neues Album in der Mache hat und in Kürze veröffentlicht wird, da dachte ich mir fragt man doch mal nett nach einer Promo.
Und siehe da, schon nach kurzem kam eine Antwort vom anderen Kontinent aus Amerika mit einem amtlichen Promo Paket.
Die Band besteht seit 2019 und hat insgesamt 6 Mitglieder. Davon sind 3 weiblich, was schon mal nicht die Regel ist, und noch dazu ist davon nur eine Sängerin dabei. Auch irgendwie etwas außergewöhnlich! Vor allem Bassistin Sky Talbott-Settle ist optisch und spieltechnisch sehr auffallend : )
Musikalisch befindet man sich im female fronted Prog Power Metal und auf ihrem neuen, zweiten Album „Subnivium“ frönt man lyrisch allerlei Geschichten aus dem literarischen Werken „Das Spiel der Götter“, „Die Sturmlicht Chroniken“ und die Herr Der Ringe Vorgeschichte „Dem Silmarillion“ .

Klingt ja alles recht interessant, wie klingt das Ganze denn nun?
Nun, dazu widmen wir uns direkt mal dem Albumopener „Radiant“ zu dem es auch ein Lyric Video gibt. Und es geht hier direkt richtig kraftvoll los. Drums, Gitarren, der pumpende Bass sowie die Keys als Unterstützung. Das volle musikalische Brett also.
Sängerin Lnz Prazak setzt ein und ich muss sagen sie hat eine sehr angenehme Stimme, rockig und keine Spur von einem Symphonic Metal Stimmchen. Das ist gut so und passt zur Mucke!
Manchmal hat sie hier Probleme gegen die instrumentale Wucht anzusingen, das dürfte aber vielleicht am Mix bei dem Song liegen, in der Folge ist das nicht mehr der Fall.
Auf jeden Fall geht das gute Stück direkt voll in die Ohren aufgrund seines tollen Chorus.
Es geht dann im Anschluss direkt weiter mit der nächsten Videosingle „When Iron Chariots Prevail”. Auch hier hält man sich nicht lange auf und zeigt direkt wieder was man musikalisch und vor allem instrumental so drauf hat. Alles wahre Könner hier am Werke das merkt man bei jeder Note. Geil einfach wenn Leute ihre Instrumente so beherrschen! Und auch hier vergisst man vor lauter Power und Progeinschüben nicht die Melodic und findet hier die perfekte Mischung.
Über das instrumentale Zwischenstück “Kiln of the Forgotten Flame”, auch hier wieder eine grandiose instrumentale Vorstellung, geht es in den Mittelteil der Scheibe wo es mit “Call to Shadow” eher etwas klassisch mal zu Werke geht bevor wir mit “The Shape of our Lives” wieder ordentlich im Prog Power Metal unterwegs sind. Hört euch mal die Bassläufe und Gitarrenriffs zu Beginn an und staunt!
Die Powerballade des Album hört auf den Namen „Beneath the Ice and Snow” sie folgt als Nächstes und kann sich auch absolut wieder hören lassen.
Die letzte Videosingle des Album heißt “Untethered”, natürlich auch wieder ein Volltreffer, und mit dem letzten Stück, dem abwechslungsreichen 8 Minutenbrecher “End of the Road” geht ein Album zu Ende was einen danach erstmal etwas sprachlos zurücklässt aufgrund der ganzen instrumentalen Wucht die einen da erwischt hat!

Ach ja, das sind wieder so Momente wo ich mein Hobby einfach liebe! Manchmal findet man einfach so tolle Undergroundperlen die sich dann direkt als wahrer Glücksgriff entpuppen.
Und selbst wenn die Band hier in Europa noch so gut wie unbekannt ist, mit Hilfe von Bandcamp und Co kommt man ja auch hier in den Genuss der Mucke.
Und das ist gut, denn sonst würde Prog Power Metalanhängern hier doch so einiges entgehen!
Okay man schafft es nicht ganz das klasse Hitniveau über die ganze Scheibe zu halten, aber zu Beginn und zum Ende folgt Hit um Hit und instrumental lässt man einen echt geplättet zurück was man hier insgesamt abreißt.
Wow, ganz tolle Entdeckung die ich dementsprechend hoch bewerte und eine klare Kaufempfehlung für die angesprochene Zielgruppe ausspreche.
Unterstützt die Band am Besten direkt über den oberen Link und besorgt euch das neue Album!

Julian

 

 

BONFIRE, FIRE ROSE und SEVEN LOST HOURS am 25.01.2025 in Obertraubling

BONFIRE befinden sich momentan auf ihrer 40-Jahre BONFIRE Tour durch Europa, am 25.01.2025 machte das deutsche Hard Rock (Metal) Urgestein auch halt in der Eventhall Airport in Obertraubling bei Regensburg. Zur Unterstützung waren aus dem Nürnberger Raum SEVEN LOST HOURS und die aus der Schweiz stammenden FIRE ROSE dabei. Der Abend stand ganz im Zeichen der gitarrenlastigen Mucke und bewegte sich im Hard Rock und Metal. Die Ingolstädter feierten ihr 40-jähriges bestehen mit einem lauten Knall den man weithin hören konnte.

In den Abend startete SEVEN LOST HOURS aus Nürnberg, dass Projekt besteht aus vier Männern im reifen Alter ab Mitte 40 aufwärts. Auf der Bühne befand sich ein Sänger (Michael Dudek), ein Gitarrist (Andreas Thies ), ein Bassist (Edwin Schweiger) und ein Drummer (Bernd Löhr). Leider befand sich nur ein Gitarrist auf der Bühne mit einem zweiten wäre mehr Druck im Sound gewesen, der eine Gitarrist hatte seine liebe Not gegen das übermächtige Schlagzeug anzukämpfen, dementsprechend ging der Bass auch ein wenig unter. Die Band machte keine Fehler, nur wäre der Bandsound mit einem zweiten Gitarrist, Live Keyboarder – die kamen vom Band – und einem Sänger der eine größere Range abdeckt für das Projekt ein Quantensprung der einem Schub von vier Flugzeugtriebwerken gleich kommt. Schlecht war Michael nicht, aber er bewegte sich doch sehr in einem geringen Stimmumfang, ich weiß dabei nicht ob er einen schlechten Tag hatte oder generell über diese Stimme verfügt. Der Sound erinnert mich in manchen Momentan an DEEP PURPLE und härtere PINK FLOYD ohne Prog Anteil. Am auffälligsten war der Drummer, der vermöbelte auf seinem Hocker sein Drumset mit den Sticks das er fast alles von der Bühne aus bügelte ohne durch die Verstärker zu gehen. Ansonsten eine anständige Vorstellung des Projektes. Das Stageacting beschränkte sich sehr stark auf Raumverteitigung am Mikrofonständer, der Bassist machte mal ein paar Schritte nach hinten, in den Beinen vom Gitarristen war am meisten Bewegung und der Sänger fing beim letzten Song an den Mikrofonständer zu schwingen. Alles weder Fisch noch Fleisch, weder Rohrkrepierer noch Topact, einfach etwas in der Mitte und ganz nett aber auch nichts weltbewegendes. Anders hätte es vielleicht mit einer zweiten Klampfe und Keyboarder die Live auf der Bühne für mehr Oha Effekte sorgen hätten können.
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Nach dem Umbau kamen die aus der Schweiz stammenden Heavy Rocker von FIRE ROSE zum Zug. Die Band besteht aus fünf noch jungen Rockern, als sie die Bühne enterten musste ich erst mal grinsen. Der Bassist und einer der Gitarristen kamen mit Baseballkappen auf die Bühne und sahen irgendwie aus wie zwei grün hinter den Ohren gerade aus dem Skatepark gekrochenen junge Hüpferlinge, doch weit gefehlt die beiden Typen hatte ihre Instrumente voll im Griff. Ab den ersten Takten verbreitete FIRE ROSE eine Stimmung in der Halle das es schwer für die folgenden BONFIRE wurde diese Stimmung oben zu halten. Die Band besteht aus Philipp Meier am Mikrofon, den beiden Gitarristen Florian und Simon Giese, Bassist Janick Schaffner und Schlagzeuger Simon Sutter. FIRE ROSE bot einen echt spektakulären Set, ab der ersten Note war die Stimmung auf einem Höchststand und konnte über das Set gehalten werden. Die Bühne würde von allen außer dem Drummer voll ausgenutzt und es war kein Standfußball angesagt sondern Bühnenaction wie man es auch von einem Rock N Roll Act erwartet. Die Mucke bestand aus melodischem Heavy Rock irgendwo zwischen Hard Rock und Melodic Metal und erinnert irgendwie vom Härtegrad an eine Mischung aus AXEL RUDI PELL, VOLTAGE ARC, GOTTHARD, SATROX und TRANSIT nur eben auf die FIRE ROSE Art – ohne eine der genannten Bands zu kopieren. Ich kannte die Band vorher nicht und wurde wie so oft mehr als nur positiv überrascht, FIRE ROSE können was und zeigten einmal mehr das eine Band aus der Schweiz für saucoole und melodische Heavy Rock Mucke steht und das ist auch gut so. Sänger Philipp hat vom Look was von JEFF SCOTT SOTO, zwei drückende Riffakrobaten einem kleinen Bassisten (ja von der Körpergröße aber am Instrument ein ganz großes Arbeitstier). So spielten sich FIRE ROSE mit viel Charme und Sympathie an dem Abend in die Herzen des Publikums.
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Nachdem FIRE ROSE die Bühne von ihrem Equipment befreit hatten kam die Kultband aus Ingolstadt zu ihrem 40-jährigem Bestehen auf die Bühne. Leider befindet sich nur noch ein Urgestein Gitarrist Hans Ziller im Line-Up von BONFIRE, noch dabei sind der Saitenhexer Frank Pané, Dyan Mair am Mikrofon, Ronnie Parkes an Bass und Fabio Alessandro am Schlagzeug. Ich habe vor sehr vielen Jahren irgendwann in den 90er Jahren BONFIRE mal Live in der oberbayrischen Provinz im Landkreis Altötting auf einem Acker zwischen Haiming und Niedergottsau gesehen und dort gefielen mir die damals noch Hard Rocker sehr gut, die damalige Besetzung weiß ich nicht mehr da ich auch nicht mehr weiß zu welchem Zeitpunkt das Open Air war. Ich hörte mir danach alle Alben die ich von der Band in der Sammlung habe in regelmäßigen Abständen immer wieder gerne an, wobei ich ein Riesen Fan der ersten drei Alben und „Fuel To The Flames“ bin. Deshalb war ich skeptisch ob mir die neuen BONFIRE noch zusagen werden, ich meine damit dem neuen Sänger, war doch Claus Lessmann für mich eines der Trademarks von BONFIRE, und zusätzlich die Neuorientierung des Sounds der ins metallische geht. Aus diesem Grund habe ich mich in den letzten Jahren seit dem Weggang von Claus geweigert eine BONFIRE Show zu besuchen. Allerdings machte mein Kumpel und Fotograf Fonse das Konzert in Regensburg klar, also traute ich mich doch mal die neuen BONFIRE anzusehen. Ich konnte keinen Fehler feststellen, die Band haute einen Klassiker nach dem Anderen sowie neue Songs raus, leider für die Neubesetzung am Mikrofon vermisste ich irgendwie Claus da ich die zahlreichen Bandklassiker einfach aus Gewohnheit mit Claus verbinde, dieses Schicksal teilt sich BONFIRE bei mir auch mit GOTTHARD, ich bringe die alten Songs einfach mit den original Sängern in Verbindung obwohl die jetzigen Sänger verdammt gut sind aber mir fehlt einfach was. Frank und Hans an der Gitarre waren sowieso erwartungsgemäß eine Phalanx die alles überfährt was sich ihnen in den Weg stellt. Seine Metime widmete Frank dem kürzlich verstorbenen Gitarrengott JOHN SYKES. Ronnie am Bass sorgte in den Tiefen Frequenzen für Dampf und Fabio an der Schießbude diktierte den Takt vor. Dafür das ich die Klassiker mit Claus verbinde kann BONFIRE nichts, ansonsten ein mehr als anständiges Set den die Profis abgeliefert haben. An die metallische Auslegung der Band muss ich mich noch gewöhnen genau wie die Verknüpfung der Klassiker mit Claus, ob mir das jemals gelingt kann ich nicht beantworten dies wird die Zeit zeigen. Aber BONFIRE sind es immer noch Wert Live anzusehen ob man nun eine Fan der ersten Stunde ist oder nicht, die Klassiker wie „S.D.I.“, „Sweet Obsession“, „Who’s Foolin‘ Who“, „Fantasy“, „Sword And Stone“ und mehr Live zu hören ist schon ein Kracher. So knallten BONFIRE ein paar neuere Songs und die unvergesslichen Klassiker unters Volk und machten dabei alles genau richtig ohne dabei einen Ansatz von Altersschwäche oder Abnutzungen zu zeigen. Egal was man von BONFIRE halten mag, es gibt kaum deutsche Hard Rock Bands die so einen Lebenslauf und Hitdichte vorweisen können wie die Ingolstädter.
www.facebook.com/bonfireofficial

BONFIRE Setlist:

Nostradamus
I Will Rise
S.D.I.
Hot Rock
Sweet Obsession
I Died Tounight
Who’s Foolin‘ Who
Don’t Get Me Wrong
Sword And Stone
Lost All Control
Fantasy
Longing For You
Hard On Me
Don’t Touch The Light
Ready For Reaction
You Make Me Feel
Champion

Text: Balle / Bilder: Fonse Demmelhuber