Trackliste:
01. The Time Is Now
02. Keep Pushin‘ On
03. Dream In The Dark
04. Have Faith
05. Heart Attack
06. Deadwood
07. In Deep Water
08. Don’t Bother Me
09. The Little Things
10. Streets Of Belfast
Spielzeit: 51:03 min – Genre: Classic Hard Rock – Label: Enghard Media / Bad Punch Records – VÖ: 14.03.2025 – Page: www.facebook.com/martyandthebadpunch

Als ich am 01. Mai vor dem RUSS BALLARD Konzert in München an der Abendkasse anstand kam ich mit einem jünger aussehenden Mann ins Gespräch. Im Laufe des Gespräches kam auf das es sich um MARTY PUNCH von MARTY AND THE BAD PUNCH handelt und er gerade vorher ein Interview mit Herrn BALLARD gemacht hatte. Als sich aufgeklärt hat das ich als Redakteur für Magazine arbeite verriet mir MARTY das er Mitte März sein drittes Album veröffentlicht hat. Also fragte er mich ob ich nicht Lust hätte eine Rezi über das gleichnamige Album schreiben wolle, ich sagte natürlich zu und so bin ich bei MARTY und seiner Truppe die aus einigen Namhaften Musikern besteht gelandet.
MARTY ist ein Gitarrist und Songschreiber aus meiner Landeshauptstadt München, und zeichnet sich für die Songs und das Gitarrenspiel auf diesem Album aus, unterstützt wurde er auf dem Album von Dan Byrne am Mikro, Tommy Denander an Gitarre und Keyboards, Tony Franklin an Bass und Josh Devine am Schlagzeug. Keine wirklich unbekannten Namen die MARTY für sich gewinnen konnte, Live ist der Gitarrenhero Frank Panè mit an Board. Diese Namen sprechen eine deutliche Sprache und die hört auf Erfolg. Kleine Erfolge konnte er schon mit Preisen einheimsen, wenn ich mir die Mucke so anhöre auch zu Recht. Das was MARTY da auf dem dritten Album am Start hat ist feine Rock Mucke. Ich muss zu meiner Schande zugeben das mir der Name vorher zwar bekannt war aber ich MARTY und seine Musik irgendwie nicht auf dem Radar hatte. Aber wie der Zufall einem so oft in die Quere kommt so musste ich am 01. Mai einfach mit MARTY ins Gespräch kommen, für beide Seiten ein Gewinn, ich schreibe eine Rezi über das Album und ich lerne die Musik eines talentierten Musikers und Songwriters kennen.
Dan hat eine sehr feine und gefühlvolle Stimme die trotz der höheren Lage auch nach längerem Hören nicht nervig wird, in etwa so wie die von Richard Andemyr von RIAN ohne den Dreck in der Stimme oder Sebastian Ross von MISS BEHAVIOUR und kann dabei überzeugen. Die beiden Gitarristen feuern im Dienst der Songs ihre Riffs ab ohne dabei zu aufdringlich oder dezent zu wirken. Irgendwie in einer richtigen Dosis die gefallen findet und dabei voll und ganz im Sinne der Songs sind ohne sich dabei in den Vordergrund zu drängen. Der Bass von Tony versteckt sich nicht im Hintergrund, sondern macht sehr deutlich auf sich aufmerksam. Die Tastenabteilung ist im 80er Jahre Stil oder auch mal als Piano ausgeführt, dass ohne auch nur einmal zu verspielt oder als KlimBim zu wirken. Die Drums gehen voll auf die Zwöif und können dementsprechend ihre Wirkung voll entfalten. Die Produktion hört sich amtlich und mit Druck an, einzig die Becken erscheinen mir ein wenig kraftlos, ansonsten ist alles im grünen Bereich.
Der Sound bewegt sich auf einer Gratwanderung zwischen Classic und Hard Rock ohne dabei in eines der beiden Genres abzudriften, die Beschreibung als Classic Hard Rock trifft es wohl am besten. Ich bin mal gespannt wie sich die Songs Live auf der Bühne machen wenn die Gang mal für eine Show in meiner Gegend vorbei kommt. Vergleichen kann man mit vielen ich wage jetzt mal vorsichtig eine Mixtur aus europäische THE BRANDOS, THIN LIZZY, WHITESNAKE, BAD COMPANY, AFTER HOURS, AIRKRAFT, STAGE DOLLS, GARY MOORE (pre Blues Phase) und ein wenig TRIUMPH. Nur um einen groben Anhaltspunkt zu setzten wer auf die erwähnten Bands kann wird mit MARTY AND THE BAD PUNCH sehr schnell warm und glücklich werden. Trotz der Vergleiche beweisen die Songs einen roten Faden der sich durch alle Songs zieht und der besteht aus feinsten Melodien und deren Umsetzung für die Aufnahmen. Irgendwie habe ich das Gefühl als wenn MARTY und mein Schweizer Kumpel BEN SOLLBERGER das selbe Feeling für Songs besitzen, immerhin sind die Beiden fast im selben Alter.
Balle vergibt hier das Prädikat besonders hörbar und eingängig. Wer einen talentierten Musiker im mittleren Alter unterstützen möchte einfach mal rein hören ob es ein Match ist. MARTY wenn die Tendenz so weiter geht dann freue ich mich schon auf dein nächstes Album. Schon alleine „Deadwood“ spricht für das gesamte Album obwohl das den Super-Hit auf dem Album darstellt – die Hinzunahme der Panflöte setzt einen extra geilen Kontrastpunkt der voll ins Schwarze trifft. Die Verneigung vor PHIL LYNOTT „Streets Of Belfast“ ist der zweite Hit der in den 80ern als es in Irland noch rundging auch eine Fiedens-Hymne ala „Sunday Bloody Sunday“ von U2 oder „Out In The Fields“ von GARY MOORE und PHIL LYNOTT hätte werden können. Wo nimmt MARTY nur diese Ideen her.
„The Time Is Now“ zeigt straight die Richtung an auf die man sich die nächsten 51 Minuten einstellen kann – ein flotter und cooler Rocker, „Keep Pushin‘ On“ geht voll in die Classic Schiene ohne dabei zu weit zurück zu blicken. „Dream In The Dark“ kommt mit geiler Melodie die sofort ins Ohr geht und da nicht mehr rauskommt, „Have Faith“ eine Ballade die diese Bezeichnung auch verdient und ihren Charme ausübt. „Heart Attack“ ein Rocker der durch die Gitarren überzeugt, „Deadwood“ lebt von Dans Stimme und der Melodieführung, die Flöte am Anfang hat ihren Reiz – in den 80ern hätte das eine Erfolgs-Single sein können. „In Deep Water“ kommt mit einer guten Portion Drama und leichtem westcoastigem Südstaaten Feeling aus der Ecke, „Don’t Bother Me“ erinnert mich an die STAGE DOLLS – das liegt nicht am Songtitel. „The Little Things“ ein weiterer Rocker der Potential besitzt, „Streets Of Belfast“ hier kann man das Gleiche wie bei „Deadwood“ anwenden, der Song hat einfach Gefühl, keltischen Klängen und ist ein glatte 11 aus 10!
Balle