LIV KRISTINE – Armor Vincit Omnia

Trackliste:

01. Prelude
02. Amor Vincit Omnia
03. Ode To Life Pristine
04. 12th February
05. Angel In Diguise
06. Hold It With Your Life
07. Sapphire Heaven
08. Unzip My Love
09. Melange (Wenaddictioncalls)
10. Tangerine
11. When Stillness Speaks

Spielzeit: 44:09 min – Genre: Dark Rock – Label: Metalville Records – VÖ: 25.04.2025 – Page: www.facebook.com/LivKristineOfficial

 

Nach dem verdammt starken Blues Brett von CIRKUS PRÜTZ folgt nun das Einstimmen auf GHOST die am 24. April in der Olympiahalle München zu sehen sein werden. Ja ich weiß so richtig passen mag LIV KRISTINE und GHOST nicht haben allerdings einige parallelen im Sound. Ich meine jetzt nicht die Auslegung des Sounds beider Künstler/innen sondern die doch harten Riffeinlagen teilen sich beide.

LIV veröffentlicht ihr siebtes Soloalbum, hab ich schon wieder mal sechs verschlafen, für die Musik verantwortlich ist Sascha Dannenberger der ein Werk geschaffen hat das in den meisten Momenten überzeugt. Neben LIV KRISTINE am Gesang sind noch Sascha Dannenberger an den Gitarren, Roland Bliesener an den Tasten, Tobias Glier an Bass, Björn Etzel an den Drums und als Gastsänger Michael Espenæs der für die Growls zuständig ist zu hören.

Ich als alter 80er THE SISTERS OF MERCY Hörer liebe es auch mal düster und sehr darkigen Rock zu hören. Die SISTERS gehören für mich zum Pflichtprogramm wenn es in die Dunkelrock Ecke geht, aber auch HIM gehören dieser Spielwiese an die ich auch sehr gerne höre. Also habe ich mich entschieden nach dem Überraschungstreffern von VLAD IN TEARS oder WINTER und dem Album „Fire Rider“ mal wieder was neues aus dem Dark Rock Sektor zu kosten. Über weite Strecken des Albums ist der Eindruck Positiv und kann überzeugen, allerdings hätten mehr flotte Songs enthalten sein können. Auf „Amor Vincit Omnia“ sind die langsamen Schmachtfetzen in der Überzahl, da hätte ich mir mehr Abwechslung gewünscht, allerdings sind die langsamen Töne auch sehr interessant und hörenswert.

LIVs Stimme hat eine Anziehungskraft und Ausdrucksstärke der man sich so gut wie nicht entziehen kann. LIV beweist in jeder Situation und Tonlage das sie die Herrin über die Stimmbänder ist und in jedem Moment weiß wo sie sich befndet. Die Gitarren sind zu jedem Zeitpunkt präsent egal ob volle Pulle im Vorder- oder dezent im Hintergrund, egal ob leise oder volle rein bretternd – sie sind da. Die Keyboards verpassen dem Hörer mehr als nur einen Gänsepelle Moment und übernehmen wenn sich die Gitarre zurückhält das Kommando, bis das Powerriffing einsetzt dann schaffen die Gitarren an wo es lang geht. Stimme, Gitarren und Tasteninstrumente bilden eine sehr harmonische Einheit die eine sehr dichte Atmosphäre und Klangbild erzeugen. Der Bass ist am deutlchsten zu hören wenn sich die Gitarren und Tasten stellenweise zurückziehen um anderen das Rampenlicht zu überlassen. Die Drums sind voll da wirken aber nicht so vordergründig wie die drei Hauptakteure in der ersten Reihe.

Der gebotene Dark Rock hat was, schon allein durch die Stimme von LIV die schon fast die halbe Mitte trägt, dann das dichte Klangumfeld obwohl es eher langsam und gemächlich abgeht. Allerdings prügeln die Gitarren sehr oft auf den Hörer ein ohne das es störende wirkt. Das macht sich sogar ausgesprochen gut in den Strophen meistens ohne Auffälligkeiten der Gitarre um ab der Bridge dann loslegend und im Refrain explodieren. So vergeht die Zeit sehr schnell ohne das auch nur ein Moment Langeweile aufkommt. Selbst die doch sehr balladesken Töne haben ihren Flair und Anziehungskraft, ich hätte mir allerdings mehr Abwechslung zwischen langsam und flott gewünscht. Vergleichen lässt sich das Album mit langsamen und harten SISTERS OF MERCY, VLAD IN TEARS, HIM und WINTER mit Frauenstimme die überzeugt.

„Prelude“ ein Intro das nicht sein müsste, „Amor Vincit Omnia“ ein schwerer und atmosphärischer Rocker der mit Growls Kontrastpunkte setzt. „Ode To Life Pristine“ hier wird es trauriger als traurig, „12th February“ mit viel Gefühl und Atmosphäre macht der langsame Rocker alles richtig. „Angel In Diguise“ hat Charme und Melodie mit geilem Basslauf, „Hold It With Your Life“ der nächste Dark Rocker der für Abwechslung sorgen kann. „Sapphire Heaven“ hier geht das Tempo mal weiter nach oben und lässt Genialität durchblitzen, „Unzip My Love“ der Song geht selbst nach mehrmaligen Hören an mir vorbei. „Melange (Wenaddictioncalls)“ schade das hier die Stimme von LIV verzerrt wird, „Tangerine“ der Song mit der höchsten Atmosphäre, „When Stillness Speaks“

Balle

CIRKUS PRÜTZ – Manifesto

Trackliste:

01. White Knuckle Blues
02. Dringking Muddy Water
03. Handyman Boogie
04. Walking In The Rain
05. The Blues Is The Cure
06. Living Like A God
07. Twenty4Seven Blues
08. Pack Your Bags
09. High Roller
10. Water Into Wine

 

Spielzeit: 37:26 min – Genre: Blues Rock – Label: Metalville Records – VÖ: 18.04.2025 – Page: www.facebook.com/cirkusprytz

 

JOE BONAMASSA wird am 30. April Live in der Olympiahalle München sein, da Balle dabei ist stimme ich mich heute mit dem vierten Album der Schweden CIRKUS PRÜTZ auf Blues Rock ein. Mal sehen was die Band auf dem vierten Output zu bieten hat. Laut Promoinfo hat sich die Band von Album zu Album steigern können, das kann ich weder belegen noch bestreiten, da ich die Vorgänger Alben nicht kenne. Mir ist fast schon wieder schleierhaft wie sich die Schweden vor mir verstecken konnten ohne auf meinem Radar aufzutauchen.

Zur Band gehören Cristian Carlsson am Mikrofon und Gitarre, Franco Santunione ebenfalls Gitarre, Jerry Prütz am Bass und Per Kohlus an den Drums. Cristians Stimme liegt von der Range irgendwo bei Bruce Brookshire von DOC HOLLIDAY, Danny Joe Brown oder Phil McCormack von MOLLY HATCHET und Billy Gibbons von ZZ TOP und klingt nahezu ideal für diesen Blues Rock den CIRKUS PRÜTZ regelrecht zelebrieren. Die Gitarren und auch der Bass kommen mit viel Schmackes daher, bilden so mit der Stimme den Mittelpunkt von „Manifesto“. Die Drums sind alles andere als Leisetreter allerdings mehr im Hintergrund, da die Stimme klar im Vordergrund über allem thront. Die Produktion klingt sowas von furztrocken und könnte nicht besser für die Mucke ausgeführt sein.

Die Mucke bewegt sich im flotteren und härteren Blues Rock und liegt dabei irgendwo zwischen JOE BONAMASSA und ZZ TOP zu deren harten Blues Zeit. Blues Rock ist alles andere als Happy Feel Good Musik, meist mit schweren Riffen und trauriger Note versehene Rocker können trotzdem für gute Stimmung sorgen. Wie im Fall von CIRKUS PRÜTZ die ein Blues Rock Highlight abgeliefert haben, egal welchen Song man sich raus sucht, es ist jeder ein Treffer fürs Ohr und ein wahrer Trommelfellschmeichler. Egal ob nun mit schweren und traurigen Riffs hier gibt es voll auf die Lauscher. Mit coolen Melodien reiht sich Song an Song und entlockt einem öfters mal ein Oha, wie Geil. Allein schon die Stimme von Cristian hat was magisches und harmoniert perfekt mit Blues Rock, würde sich von der Range aber auch im Southern Rock sehr wohl fühlen ohne dort deplatziert zu wirken. Mit diesem Album legen CIRKUS PRÜTZ auf jeden Fall eine Punktlandung in der oberen Bewertungsskala hin, besser kann man Blues Rock nicht bringen, die Schweden machen mit „Manifesto“ fast alles richtig. Die Bewertung hätte höher sein können wenn mehr als zehn Songs auf dem Album gewesen und die Spielzeit um 45 Minuten ausgefallen wäre. So bleibt eine trotz dieser beiden Umstände immer noch anständige Punktlandung.

„White Knuckle Blues“ macht am Anfang gleich mal Pluspunkte, „Dringking Muddy Water“ könnte auch aus den tiefsten Sümpfen der Südstaaten stammen, der Anfang vergeigt mit verzerrter Stimme – wenn die Spielerei vorbei ist wird ein amtlicher Blues Rotzer draus. „Handyman Boogie“ hier lassen die vier einen flotten Boogie Shaker von der Leine, „Walking In The Rain“ was für eine geile Leadgitarre, hier beweist die Band sehr viel Gefühl. „The Blues Is The Cure“ ein sehr schwerer Blues Rotzer der überzeugt, „Living Like A God“ klingt nicht ganz so düster und zieht seinen unaufhaltsamen Weg in die Trommelfelle. „Twenty4Seven Blues“ das Ding sprengt die Skala, geiles Riffing trifft auf eine Stimme die es in sich hat, „Pack Your Bags“ immer wenn man meint es gibt keine Steigerung verpassen einem die Schweden voll einen Schwinger. „High Roller“ und sie haben es schon wieder gemacht, eine erneute Steigerung zum Song davor und wenn das so weiter geht folgt der Niederschlag und KO, „Water Into Wine“ der finale KO Schwinger bleibt aus, dafür wird es sehr schwermütig und traurig.

Balle

H.E.A.T. – Welcome To The Future

Trackliste:

01. Disaster
02. Bad Time For Love
03. Running To You
04. Call My Name
05. In Disguise
06. The End
07. Rock Bottom
08. Children Of The Storm
09. Losing Game
10. Paradise Lost
11. Tear It Down (R.N.R.R.)
12. We Will Not Forget

Spielzeit: 45:35 min. – Genre: Hardrock – Label: Ear Music – VÖ: 25.04.2025 – Page: www.heatsweden.com

 

Seitdem ihr Debütalbum „H.E.A.T.“ im Jahr 2008 in der Melodic-Rock-Szene eingeschlagen hat wie eine Bombe, sind die Schweden gleichen Namens nicht mehr aus der Hardrockwelt wegzudenken. Seitdem macht die Bande um Workaholic Jona Tee keine Gefangenen und legt ein ums andere Mal höchste Qualität vor. Zuletzt im Jahr 2022, als „Force Majeure“ bei uns die Höchstpunktzahl abgreifen konnte. Dieses Mal ist aber alles anders – obwohl es im Prinzip das Gleiche ist. Verwirrung?!?!?! Ganz einfach erklärt: ich ertappe mich dabei, das Gebotene auf der neuen Platte „Welcome To The Future“ als schon zu oft gehört einzuordnen. Und zwar von H.E.A.T. selbst. Die Songs sind ohne Frage erste Liga – aber halt so dermaßen identisch zum Vorgänger, dass sich eine gewisse Übersättigung breit macht. Als Fan der ersten Stunde hatte ich das Glück, alle Schritte der Schweden quasi live miterleben zu dürfen. Und es gab immer eine gewisses Maß an Weiterentwicklung im Bandsound. Seit einiger Zeit scheint sich aber nicht mehr wirklich etwas zu bewegen. Seit der Rückkehr von Originalsänger Kenny Leckremo zocken die Schweden doch recht identische Mucke.

Aber zurück zum aktuellen Album „Welcome To The Future“. Der Name ist ob des an Klassiker von JOURNEY angelehnte Artwork ebenfalls etwas verwirrend. Vielleicht wollen uns H.E.A.T. aber damit auch sagen, dass die Vergangenheit auch die Zukunft ist. Grund genug liefern uns die Schweden mit jeder Note ihrer Musik. Denn die atmet den Spirit der großartigen Achtziger ohne altbacken zu wirken. Der Sound auf „Welcome To The Future“ ist wie auf den letzten Platten der Band up to date und sowohl wuchtig aber auch glatt poliert.

Der Opener „Disaster“ beginnt mit gewohnt auf retro getrimmten Keyboards, bevor der Rest der Truppe daraus einen mitreißenden Hardrocker macht. Erstklassig – und doch schon so oft gehört. „Bad Time For Love“ glänzt mit überlebensgroßen Melodien, mit toughen Beat und ist einfach ein Hit. Auch „Running To You“ schöpft wieder alle Melodiebögen aus, bevor „Call My Name“ erstmals die Pathosgrenze deutlich überschreitet. Deutlich besser können „Rock Bottom“ oder „We Will Not Forget“ gefallen. „In Disguise“ könnte fast auf dem aktuellen AVANTASIA-Opus stehen und „The End“ klingt frisch und etwas befreit von all dem Pomp und dem etwas überproduzierten Sound.

Auch auf „Welcome To The Future“ feuern H.E.A.T. mit ihrem hymnenhaften, kräftigen Melodic Rock aus allen Rohren. Die Schweden stehen eben für Qualität – auch wenn sich die Rezeptur dieses Mal frappierend an den Vorgängen orientiert und damit bei dem ein oder anderen vielleicht Abnutzungserscheinungen hervorruft. Damit ist die Musik von H.E.A.T. aber keinen Deut schlechter, muss aber von der Wertung etwas Federn lassen.

Stefan

SIGN OF THE WOLF – Sign Of The Wolf

Trackliste:

01. The Last Unicorn
02. Arbeit Macht Frei
03. Still Me
04. Silent Killer
05. Rainbow’s End
06. Rage Of Angels
07. Murder At Midnight
08. Bouncing Betty
09. Sign Of The Wolf

 

 

Spielzeit: 51:49 min – Genre: Hard Rock – Label: Escape Music – VÖ: 24.04.2025

 

Okay, haltet Euch fest: neue Band bestehend aus Ex-Mitgliedern von BLACK SABBATH, DIO, RAINBOW, WHITESNAKE, ECLIPSE, LAST IN LINE, HAMMERFALL, ONE DIRECTION (:D) und anderen. Das ist mal eine Ansage.
SIGN OF THE WOLF nennt sich das Projekt und das gleichnamige Album ist bereit, am 24. April das Licht der Welt zu erblicken.
Neun Songs, davon vier um die sieben Minuten oder drüber. Je ein Mann für Keyboards (Tony Carey) und Hammond-Orgel (Mark Mangold), Leute wie Vinny Appice und Doug Aldrich an den Instrumenten und Ausnahme-Hard-Rock-Vocalist Andrew Freeman am Mic – was kann da groß schiefgehen?
Nun, sehr wenig.
Fangen wir mal an mit der Produktion. Die ist absolut top. Voll, warm, kräftig, definiert, hervorragend passend zur Musik und ein guter Teil der Miete.
Über das musikalische Können der Besetzung müssen wir vermutlich gar nicht reden, das Album wurde halt von einer durchgängigen Riege absoluter Vollprofis erstellt, die das Genre nicht nur kennt sondern teils im wahrsten Sinne des Wortes mit erfunden hat.
Und so klingt „Sign Of The Wolf“. Die Platte ist zum reinlegen. Jede Performance on point, die Synths geschmackvoll, die Hammond-Orgel Chef’s Kiss, ebenso Gitarren-, Bass- und Drumarbeit. Und der Gesang steht dem in nichts nach. Also wirklich, „Sign Of The Wolf“ klingt nach Hard Rock, wie irgend möglich, und fühlt sich für Fans des Genre und der Großen des Genres einfach gut an.
Erfreulicherweise wird man hier im Alter der Zeit auch nicht schlagerig-softer. Bereits der Opener erweist sich als intensiv, rifflastig, ein bisschen komplex komponiert, kurz gesagt, als ziemlicher Volltreffer. Dafür wird’s dann mit „Arbeit Macht Frei“ etwas unterwältigend. Vergleichsweise simpel-routiniertes Ding, das musikalisch hinter den Erwartungen bleibt, die man von einer solchen Soupergroup haben kann, und textlich auch eher Uwe Bolls Auschwitz-Film als „Der Junge im gestreiften Pyjama“ ist.
„Rainbow’s End“ ist wieder absolutes Wohlfühlprogramm (Ihr wisst, wohin die Reise geht, wenn die erste Textzeile „Johnny was a poor kid“ lautet), das nur im Refrain etwas zu sehr auf sicher macht, und „Rage Of Angels“ ist einfach von Anfang bis Ende sehr, sehr gut.
Bei „Still Me“ kommt man ein bisschen poppig-stadionig daher, bei „Silent Killer“ was melancholischer langsamer. Und ja, man muss seine Erwartungen angesichts dieser Besetzung doch im Zaum halten. Es ist einfach aber auch unrealistisch, hier jetzt das beste Album des Jahrzehnts zu erwarten, denn ein Teil der Songs ist doch einfach echt guter Hard Rock, aber eben auch „nur“ das.

Fazit:
Und halt auch in so toll produziert und arrangiert, das man über den ein oder anderen weniger spektakulär komponierten Track auch hinwegsehen kann. „Sign Of The Wolf“ ist ein Album, mit dem man Leuten erklären kann, was Hard Rock ist. Das wissen hier in der Garage zwar die meisten, aber seid ehrlich: Ihr wollt eh reinhören. Und Ihr solltet!

Anspieltipps:
„The Last Unicorn“, „Rage Of Angels“ und „Rainbow’s End“

Jannis

VISIONATICA – Harrowing Insight

Trackliste:

01. The Mirror (Intro)
02. Wolfman
03. Sympathy for the Devil
04. Scheherazade
05. Fucking Seducer
06. Psychopaths
07. Super Masochistic So Sadistic Feministic
08. Paralyzed
09. Flashback
10. Inside

 

Spielzeit: 40:11 min – Genre: Symphonic Metal – Label: El Puerto Records – VÖ: 18.04.2025 – Page: www.visionatica.de

 

Seit dem die deutschen Symphonic Metaller VISIONATICA die Metalbühne betreten haben sind sie bei uns mit jedem Album zu Gast gewesen. Die Truppe angeführt von der stimmgewaltigen und bezaubernden Sängerin Tamara Amedov ist mit neuem 3. Album zwar schon beim 3. Label, neu bei El Puerto Records, unter Vertrag aber es sei der Band gewünscht das man nun endlich angekommen ist und richtig Gas geben kann!
Das neue Album „Harrowing Insight“ lägt an Härte zu, hat aber nach wie vor diesen leichten Touch orientalisches Flair und hat dieses Mal mit dem Gesang von Bassist Tim nochmal einen ordentlich Kontrast zur lieblichen Stimme von Tamara.
Eine Weiterentwicklung in vielen Punkten also.

Schauen wir daher mal direkt ob das auch so stimmt und nach dem Intro „The Mirror“ kommt mit dem Song „Wolfman“ die quasi Fortsetzung des Bandhits „She Wolf“. Symphonic Metalfeeling zu Beginn kommt direkt auf, Tamara`s Stimme mal zart mal kraftvoll ist schön präsent und auch ansonsten ist der Song der perfekter Opener der sich direkt gut festsetzt.
„Synpathy for the Devil“ ist dann etwas schneller als der Vorgänger, treibt schön nach vorne und besitzt einen tollen Chorus der einen auch sofort packt. Auch Song Nummer Zwo sitzt also.
Mit dem orientalisch angehauchten, es geht ja auch um eine orientalische Prinzessin, „Scheherazade“ geht die Reise dann erstklassig weiter. Kein Wunder das das gute Stück eine der Videosingles im Vorfeld der VÖ war. Hier merkt man das Besondere im Sound der Band sehr schön und was sie vom Rest der Symphonic Metal Bands so abhebt.
Der Mittelteil ist dann eher modern unterwegs und weiß mit „Fucking Seducer“ sowie dem Groovemonster „Psychopaths“ zu überzeugen.
Über das nicht ganz so zündende „Super Masochistic So Sadistic Feministic“ geht es dann in das letzte Drittel der Scheibe welches mit dem harten „Paralyzed“ und der abschließenden Ballade „Inside“ bestens besetzt ist.

Ein Quantensprung wie beim letzten Album im Vergleich zum Debütalbum, ist das neue Album jetzt nicht geworden! Aber es ist auf einem gleichbleibenden guten Level wie der Vorgänger auch und man konnte sich somit gut festigen und halten. Vom Songwriting her merkt man aber auch hier wieder kleine Schritte nach vorne!
Wer ein Faible hat für Symphonic Metal mit modernen und orientalistischen Einflüssen ist hier goldrichtig und sollte diese junge aufstrebende, deutsche Band auf jeden Fall mal an checken.
Spätestens jetzt sollte man die Truppe auf jeden Fall auf dem Schirm haben!

Julian

 

PRETTY ROUGH – Got The Fire (RG Zeitmaschine)

Trackliste:

01. Hold On
02. Don’t Bite
03. Tearin‘ Up
04. Trouble Boys
05. Movin‘ Along
06. Can’t You See
07. Action
08. You Got The Fire

 

 

Spielzeit: 34:15 min – Genre: Hard Rock – Label: RCA – VÖ: 1984 – Page:

Ab geht es in die 1980er Jahre genauer gesagt ins Jahr 1984, in diesem Jahr veröffentlichten PRETTY ROUGH ihr zweites Album mit leider nur acht Songs drauf. Ich kam, wie bei den meisten Tonträgern die ich mir in den 90er Jahren zugelegt habe, durch Hang Loose Records in Raisting – die in den 1990ern die Anlaufstelle Nr. 1 für in Deutschland nicht zu bekommenden Scheiben waren – an das Album, es wurde damals in deren Katalog als sehr gut beschrieben und wenn diese Eigenschaft erwähnt wurde dann traf diese auch zu 100% zu, PRETTY ROUGH bildet da keine Ausnahme, trotz einem Major Deal bei RCA waren und sind PRETTY ROUGH nicht wirklich bei uns in Europa durchgestartet. Obwohl die Band aus Kanada stammt und in dieser selben Zeit einige der besten Bands aus Kanada stammten. Zu diesen damals angesagten Bands zählten HONEYMOON SUITE, LEE AARON, HEADPINS, LOVERBOY, GARY O‘, CHILLIWACK, PRISM, QUARTERFLASH, STREETHEART, PROTOTYPE, BEAU GESTE, BRIGHTON ROCK, CONEY HATCH und noch so etliche mehr. Ein noch junger BRYAN ADAMS machte damals im selben Jahr mit seinem „Summer Of 69“ alle wuschelig oder verrückt und schaffte seinen weltweiten Durchbruch. Aber nicht nur kanadische Bands dominierten damals mit ein paar europäischen Ausnahmen das Geschehen, auch die USA hat damals ein gewaltiges Wort mitzureden wer kennt nicht BON JOVI, DOKKEN, W.A.S.P. und noch viele mehr die damals auf dem Höhepunkt ihrer Karriere schwebten.

Zu PRETTY ROUGH gehörten damals Tim Peterson am Mikro, Jack Murray und Terry Reeves an den Gitarren, Randy Lloyd an Bass und Dave Hiebert an den Drums. An den Keyboards und als Produzent fungierte kein geringerer als Brian „Too Loud“ MacLeod der mit HEADPINS Erfolge feiern konnte und ein angesagter Produzent war. Brian gab dem Album den perfekten Anstrich aus Power und Dynamik, an der Produktion gibt es nichts zu Meckern. Was aus der Band oder den Membern wurde entzieht sich meiner Kenntnis aber auf diesem Album machten die Jungen Musiker einen sehr guten Eindruck.

Der Gesang von Tim hat eine Ähnlichkeit mit Rick Sandford von LEGS DIAMOND und Jonathan K. von Q5 nur etwas tiefer angesiedelt und mit einer gehörigen Portion Dreck im Unterton. Die Gitarren kommen in der genau richtig gewählten Dosierung aus den Boxen gebraten um als Hard Rock durch zu gehen, die Keyboards sind im Arena Rock nordamerikanischer Prägung ausgeführt. Der Bass verschafft sich Raum zum ausatmen und die Drums setzen immer wieder einen drauf wenn man meint den Höhepunkt erreicht zu haben. So schafften es PRETTY ROUGH einen leider fast unbekannten Genre Klassiker einzupielen der all die geilen Eigenschaften mit bringt die damals angesagt waren.

Der Stil beschreitet eine Gratwanderung zwischen AOR und Hard Rock wobei der Hard Rock mit einem Anteil von 75% überwiegt, der AOR kommt durch die Tastenabteilung zum tragen. PRETTY ROUGH bewegten sich mit „Got The Fire“ in einer Schnittmenge oder Mix aus AOR der Marke PRISM, GARY O‘ und dem Hard Rock von HONEYMOON SUITE, HEADPINS, LEGS DIAMOND, Q5, CONEY HATCH, BRIGHTON ROCK und W.A.S.P. mit ihrem eigenen Stil. Bei all den Trademarks kommen die Melodien auf keinen Fall zu kurz, ob nun das Erscheinungsbild durch die Band kam oder von Brian MacLeod so in Szene gesetzt wurde kann ich nicht beurteilen, aber vielleicht wurde es von beiden Seiten so gewollt, und das ist auch gut so, denn das Album hat einen Ehrenplatz in jeder vernünftig geführten Rock / AOR / Melodic Rock / Hard Rock Kollektion und gelegentliche Spins verdient. Leider ist das Album nur halbgar im digitale Zeitalter angekommen, „Got The Fire“ gibt es meines Wissens nur auf Vinyl und ich habe es bei einer Streaming Plattform gefunden, dieser Umstand schreit förmlich nach einem Re-Release auf CD mit vernünftigen Remastering ohne den 80er Charme des Vinyl-Sounds dabei zu zerstören. Ich habe gerade bei der Video suche gesehen das es seit 10.04.2025 einen Acount von PRETTY ROUGH gibt – leider ist der Klang des Videos nicht überragend – ob der allerdings mit der Band in Zusammenhang steht kann ich nicht beantworten

„Hold On“ ein flotter Rocker mit Schwung der Lust auf mehr macht, „Don’t Bite“ das Ding haut trotz seiner Schlichtheit mit einer Bassline rein das einem schwindelig wird Mit „Tearin‘ Up“ befindet sich sogar ein Überflieger auf dem Album der es aber nur bis in einige Discos schaffte, „Trouble Boys“ erinnert mich irgendwie an die Polizei Katastrophen Filme mit den Titeln Police Academy. „Movin‘ Along“ der ideale Song für eine High School Klomatte und Radio, „Can’t You See“ der Song bleibt nach den ersten Takten sehr lange im Gehörgang – auch wieder ideales Radiofutter. „Action“ der nächste gute Laune Rocker, High School Klamotte und Radio-Hit, „You Got The Fire“ bewegt sich in etwa zwischen Rocker und Ballade mit sehr viel Gefühl und Melodie.

Balle

POWER STATE – Power State

Trackliste:

01. Crash And Burn
02. Bang Bang
03. Titans
04. Rise And Shine
05. Last Men Standing
06. Boomerang
07. The Perfect Lie
08. Crossfire
09. Lucky Strike
10. Lion’s Fight
11. Not My Nation

Spielzeit: 41:20 min – Genre: Modern Hard Rock – Label: Eigenproduktion – VÖ: 25.04.2025 – Page: www.facebook.com/powerstatemusic

 

POWER STATE, mmh, wer issn das, was issn das noch nie von gehört oder was gesehen. Beim ersten Song meinte ich erst das eine skandinavische Band am Werk ist den die Stimme des Sängers hört sich verdammt nach Lars-Ake Nilsson von STORMBURST und KEEN HUE an. Aber das ist nicht der Fall, hier handelt es sich um ein Trio aus Frankfurt ich gehe mal davon aus das in Hessen und die Gründung war 2022. Wie ich an die Band komme, unser Garagen Oberguru Julian fragte ob die einer übernehmen kann, und nachdem ich die Promos angehört hatte stand fest das ich das Debütalbum von POWER STATE übernehme.

Zum Trio gehören Toby Austin Breitenbach für Gesang und Gitarre verantwortlich, den Bass besetzt Pogo und die Drumsticks schwingt Robby Siemens. Mir sagen die Namen nichts alle drei haben in Bands mit den Namen ABSOLUTE und BREITENBACH miteinander die Lauscher durchgerüttelt. Diese beiden Bands sagen mir genauso wenig wie die Musiker, also muss die Mucke für sich sprechen.

In der Redaktionsliste wird der Stil als Modern Rock angegeben, dass kann ich so nicht stehen lassen, ich würde es als Hard Rock bezeichnen mit leichten Modernen Ansätzen ohne dabei den Hard Rock zu verleugnen. Das Cover Artwork sieht eher aus wie ein Bild eines im LSD Farbenrausch befundenen Pop Art Künstlers – hat aber was mit den Neonfarben – wurde wahrscheinlich von einer besoffenen KI erstellt die zu grelle Farben im Speicher hatte.

Tobys Stimme erinnert an den Schweden Lars-Ake Nilsson der im ähnlichen Genre unterwegs ist aber auch an TONY MARTIN, überzeugt mit seiner Darbietung und passt von der Färbung sehr gut zum Hard Rock. Die Gitarren umfassen mit festem Griff die Gehörgänge um diese für lange Zeit nicht loszulassen. Der Bass macht alles andere nur nicht den Nebendarsteller zu spielen. Dann kommt das mit aller Gewalt eingetrommelte Schlagzeug das alles platt macht was nicht in Deckung geht.

Der Stil ist sehr umfangreich und führt das Trio von Deutschland und der Schweiz aus über Skandinavien und Großbritannien bis in die USA und Kanada. Liest sich wie ein Totalschaden, ist es aber nicht, den die Drei schaffen es diese Einflüsse zu einem eigenen Sound zu verbinden ohne das man sich denkt was issn das für ein Mist. Nein so ein Gedanke taucht nicht ein Mal auf. Warum Deutschland und die Schweiz, irgendwie schwingen SURRENDER THE CROWN, ROXTON und GOTTHARD Vibes im Sound mit. Warum Skandinavien, durch die Stimme die an STORMBURST und KEEN HUE und die Auslegung des Sounds die an TALISMAN erinnern. Warum Großbritannien, weil ich an die KRIS BARRAS BAND und THOSE DAMN CROWS denken muss. Warum die USA und KANADA, weil mir hier gemäßigte ALL GOOD THINGS, DAUGHTRY und NICKELBACK einfallen. Eine sehr delikate Mischung die das Trio perfekt beherrscht ohne dabei unter zu gehen. Weder von dem noch von dem zu viel, eine delikate Mischung aus den Eindrücken die sehr attraktiv klingt und überzeugen kann.

Eine gelungene erste Vorstellung des Trios, man darf gespannt sein wo die Reise auf Album #2 hinführt.

„Crash And Burn“ sorgt gleich am Anfang für eine Hab Acht Stellung der Trommelfelle, „Bang Bang“ marschiert durch alles hindurch was sich auf dem Weg befindet. „Titans“ haut alles zu Brei was nicht spätestens bei 1,5 auf den Palmen sitzt, „Rise And Shine“ ein in den Strophen komplizierter Rocker der mit einem endgeilen Refrain aufwarten kann. „Last Men Standing“ fängt schräg und Alternative an bis das saugeile Riffing und ebensolcher Refrain kommt – „Kick My Boots In The Ground, We Still United“ welche geile Textzeile. „Boomerang“ nicht schlecht braucht aber seine Zeit um zu zünden, „The Perfect Lie“ hier regiert das volle Drama. „Crossfire“ der kommt mit Modern Rock N Hard Roll ums Eck, „Lucky Strike“ geht leider vollkommen an mir vorbei ohne einen Eindruck zu hinterlassen. „Lion’s Fight“ der Rocker mit Metalriffing entschädigt für den schwachen Vorgänger Song, „Not My Nation“ hier merkt man das bei den letzten drei Songs die Luft nachgelassen hat.

Balle

OUTLASTED – Universal Human Desire

Trackliste:

01. Weight Of The World
02. Save Your Love
03. Tonight
04. Lost Without You
05. Affraid Of Love
06. Monkey On My Back
07. We Are One
08. Last Of The Runaways
09. Think Of You
10. Last Time She Cried
11. Fallin‘ For You
12. Coming Home

Spielzeit: 44:29 min – Genre: AOR – Label: Lions Pride Music – VÖ: 31.03.2025 – Page: www.facebook.com/Outlasted

 

Die 2010 gegründete norwegische Band OUTLASTED hat ihr drittes Eisen frisch aus der Presse geholt um die Welt erneut im Sturm zu erobern, gelingt dieses Unterfangen oder nicht, dies zeigt sich in den kommenden löblichen knapp 45 Minuten. Während die ersten beiden Alben vom australischen Label Melodic Rock Records veröffentlicht wurde ist dieses Mal Lions Pride Music aus Dänemark das Label der Wahl. Und dies ist auch gut so, nicht wegen dem Label selber, auch Melodic Rock Records hält seit Jahren die Fahne der E-Gitarren Musik hoch und sorgte bis 2023 mit Reviews auf der eignen Homepage dafür das Bands immer wieder Erwähnung finden und so eingestuft und beurteilt werden wie es der Schreiber für richtig hält. Nicht anderes als in der Garage, wo ambitionierte Teilzeit Schreiber ihrem Hobby nachgehen und haufenweise geile Mucke vom Garagen Chef vorgesetzt bekommen. Diese Norweger von OUTLASTED konnten mit den beiden Alben „Into The Night“ (2016) und „Waiting For Daybreak“ (2019) zwei überzeugende Alben randvoll mit bestem Skandi AOR vorlegen, man darf gespannt sein ob sich etwas im Bild von OUTLASTED verändert hat.

Nachdem sich die Besetzung nach dem Debüt geändert hat ist diese auf Album zwei und drei identisch und besteht aus Glenn Wikran am Mikro und Gitarren, Terje Fløli an den Gitarren, Odd-Børge Hansen an den Tasten, Lasse Ingebrigtsen an Bass und Andreas Jentoft an den Drums.

Das Cover Artwork täuscht ein wenig, das sieht von der dunklen Farbgebung und dem Motiv des geteilten Kopfes aus als sei ein Debri- oder Progressive Band am Start, doch das ist bei OUTLASTED nicht der Fall, hier gibt es astreinen Skandi AOR der besten Art und Weise.

Glenn besitzt immer noch eine coole und ausdrucksstarke Stimme die er einzusetzen weiß, ohne Fehler shoutet er sich durch die zwölf Songs – am besten lässt sich diese mit einer tieferen Lage wie Jim Jidhed von ALIEN vergleichen. Die Gitarren sind für Arena Rock gerade im richtigen Maß, donnern die Saiten Akkorde aus den Boxen und lassen dabei nichts vermissen, weder zu soft noch zu heftig spielen die Gitarren den Hörer schwindelig. Mit den zuckersüßen Keyboard Teppichen die mit den Gittis eine harmonierende und gleichberechtigte Ehe eingehen wird ein Fundament erzeugt das durch einen wohldosierten Bass und den aussagekräftigen Drums abgerundet werden.

Mit Album #3 macht der Fünfer genau da weiter wo er vor sechs Jahren aufgehört hat, mit coolen Songs im Gepäck mischen OUTLASTED die Szene auf. Vergleichen kann man am besten mit Skandi Bands wie ALIEN, AGE OF REFLECTION, ALISON AVENUE, AMAZE ME, AKANDO, ANGELINE, B-JOE, BAD HABIT und noch viele Bands mehr die aus Skandinavien stammen und dafür bekannt sind besten AOR und Melodic Rock zu kreieren und auch auf einem Niveau auf Tonträger zu brennen. Da stellt sich einem die Frage wo diese nicht so dicht besiedelten drei Länder oder das sehr kleine Dänemark die doch sehr hohe Anzahl an hochkarätigen Musikern hernehmen. Es ist immer eine Freude wenn man Bands aus Skandinavien hört und gleich bei den ersten Takten feststellt das sie aus dem hohen Norden Europas stammen. Diese Eigenschaft teilen sich sehr viele Künstler aus eben dieser Region, egal ob jetzt AOR, normal Rock, Melodic Rock, Hard Rock oder im Metal überzeugen können alle Genres.

So reiht sich „Universal Human Desire“ nahtlos in die bis jetzt hervorragende Vita von OUTLASTED ein, besser geht AOR kaum, ein Highlight des Genres.

„Weight Of The World“ ein sehr guter Start in das Album, „Save Your Love“ ein sehr flotter AOR Song der es in sich hat. „Tonight“ spielt den ersten Hit und Highlight mit Tanzflächen Potential ohne Ende, „Lost Without You“ ein gefühlvoller Rocker mit reichlich Drama angereichert. „Affraid Of Love“ der Song wirkt durch die tieferen Keyboardklänge härter als er in Wirklichkeit ist, „Monkey On My Back“ ein Song der mit guter Laune ums Ecke rauscht. „We Are One“ lebt eindeutig von der Akustikgitarre, Pianoklängen und Glenns Stimme – mit viel Skandi Charme bleibt der gleich im Ohr hängen und erinnert igendwie an B-JOE, „Last Of The Runaways“ der brauchte bei mir ein paar Anläufe bis er gesessen hat. „Think Of You“ hier gibt es die volle Gefühlsklatsche auf die Ohren, „Last Time She Cried“ das Ding rockt von Norwegen ohne Stopp bis über die Alpen ans Mittelmeer um dort das Wort des AOR zu verbreiten. „Fallin‘ For You“ hier kommt wieder bester und flotter AOR aus den Boxen mit schrägen Breaks, „Coming Home“ zum Schluss wird es nochmal balladesk.

Balle

TRICK OR TREAT – Ghosted

Trackliste:

01. Lost In The Haunted House
02. Craven Road
03. Bloodmoon
04. Ghosted
05. Dancing With The Dancing Clown
06. Polybius
07. Evil Dead Never Sleeps
08. Return To Monkey Island
09. Make A Difference
10. The 13th
11. Bitter Dreams

Spielzeit: 47:07 min – Genre: Power Metal – Label: Scarlet Records – VÖ: 25.04.2025 – Page: www.facebook.com/trickortreatband

 

„Ghosting“ beschreibt den Prozess eines plötzlichen einseitigen Kontaktabbruchs. Keine Nachrichtenantworten mehr, keine Anrufentgegennahmen, komplette Funkstille. Es spricht für den unbeschwerten Modus von TRICK OR TREAT, ihr neustes Album in Anbetracht des Albumtitels „Ghosted“ mit dem Artwork zu versehen, das es nun erhalten hat.
TRICK OR TREAT aus Italien haben sich einen Namen gemacht als fröhliche Power-Metal-Band der klassischen Sorte, angeführt von Alessandro Conti (TWILIGHT FORCE). Gerne mal mit Albumkonzepte, an (Wir erinnern uns an das Konzeptalbum über die Goonies), und dieses Mal ist es eben Horror-Popkultur, wobei sich auch ein Song zum Videospiel „Return To Monkey Island“ auf „Ghosted“ findet. Man geht mit dem Konzept also eher locker um.
Soundtechnisch und spielerisch agieren TRICK OR TREAT auch 2025 auf einem Niveau, das keinen Anlass zur Kritik gibt. Und nach wie vor gibt es tendenziell fröhlichen Euro Power Metal, mit Keyboards, Orchester, Chören und sonstigem gruselig klingendem Drumrum, aber doch sehr gewählt eingesetzt. Wenn es nicht gebraucht wird, kommt es auch nicht rein.
Horror-Popkultur und TRICK OR TREAT – klingt nach einer perfekten Kombination. Und wenn sich die Truppe komplett auf die Mischung aus Tim-Burtonigem Gespuke und Power Metal einlässt, zündet diese Kombination auch so richtig. All in geht man zu Beginn des Albums (Track 1 ist ein gruseliges Intro), wenn „Craven Road“ im Chorus einen wunderbaren melodischen Spagat zwischen Power und musicalesker Gruseligkeit schafft und sogar noch etwas Platz für ein Hummelflug-Zitat in unheimlich findet. Vor allem geht man aber bei „Dancing With The Dancing Clown“ in die Vollen, das wie kein anderer Track auf dem Album auf den Geisterzug aufspringt und der sympathische Höhepunkt der Platte ist.
Zweiter Höhepunkt ist das finale, an A NIGHTMARE ON ELM STREET angelehnte „Bitter Dreams“, das über seine acht Minuten Spieldauer höchst unterhaltsam und gut geschrieben ausfällt und Fans der Filmreihe das ein oder andere kleine Soundtrack-Zitat bietet.
Andere Tracks auf „Ghosted“ fallen normaler power-metallisch aus und könnten abseits von ein oder anderen kleinen Besonderheiten musikalisch auch auf einem nicht-konzeptuellen Nicht-Horror-Happy-Power-Metal-Album zu finden sein. Auch hier sind TRICK OR TREAT zweifelsohne Meister ihres Fachs, doch wirklich glänzen und aus der Menge herausstechen können sie, wenn sie sich ihren Konzepten zu 200% hingeben.

Fazit:
In Sachen musikalischer Kreativität haben TRICK OR TREAT mit „Ghosted“ ihren letzten Release übertroffen, und die Einbindung des Horror-Konzepts in ihre Musik immer wieder wirklich geil umgesetzt. Begeisterung!

Anspieltipps:
„Craven Road“, „Dancing With The Dancing Clown“, „Make A Difference“ und „Bitter Dreams“

Jannis

MENTALIST – Earthbreaker

Trackliste:

01. Intro
02.Earthbreaker
03. March On Legionnaire
04. Event Horizon
05. Millions of Heroes
06. Lord of a Wasteland
07. All for One
08. Mstress of Pain
09. Monkey King
10.Together as One
11. A New World

Spielzeit: 51:53 min – Genre: Melodic Power Metal – Label: Power Metal – VÖ: 11.04.2025 – Page: www.facebook.com/mentalistband

 

Also die Jungs von MENTALIST legen wirklich eine beeindruckende Geschwindigkeit vor! Das vierte Album mit dem Titel „Earthbreaker“ erscheint wieder nur knapp 2,5 Jahren nach dem letzten bockstarken Melodic Power Metalwerk „Empires Falling“.
Und der Erfolg gibt ihnen Recht hat man doch mit dem letzten Album den Einstieg in die deutschen Charts geschafft und ist auf eine Deutschlandtour im Herbst 2023 gegangen.
Das neue Album geht wohl etwas härter als der Vorgänger zur Sache und mal schauen ob wir uns hier nun noch mehr in Richtung Power Metal bewegen.
Personell ist alles beim Alten und es gibt keine Veränderungen, zu mindestens auf der Scheibe. Live wird Schlagzeuger Thomen Stauch wohl etwas kürzer treten und vertreten werden. Das Cover ist wie bei den Vorgängern vom berühmten Andreas Marschall.

Ganz klassisch gibt es zu Beginn erstmal ein „Intro“ welches uns Instrumental schon mal gut einstimmt.
Direkt im Anschluss gibt es dann den Titeltrack „Earthbreaker“ und holla was hat man denn den Jungs in den Kaffee gekippt? Schönes Doublebass Drumming von Thomen trifft auf knallharte Gitarrenriffs und auch Sänger Rob spuckt ordentlich Gift und Galle. Bis zum Refrain, hier ist wieder alles schön melodisch, ganz wie wir es von der Band gewohnt sind, ein sehr starker Beginn!
Anschließend gibt es mit „March On Legionnaire“ eine Vorabvideosingle wo es nicht ganz so brachial dafür umso melodischer zu Werke geht. MENTALIST as its best würde ich sagen, eine schöne Hymne.
Bei „Event Horizon“ zieht dann teilweise nochmal ordentlich das Tempo und die Härte an bevor bei der Powerballade „Millions of Heroes“ ganz klar 2 Gänge zurückgeschaltet wird.
Selbstredend das hier Sänger Rob so richtig glänzen kann!
Im Mittelteil haben wir dann noch das etwas epischere „Lord of a Wasteland“ sowie das galoppierende „All for One“.
Richtig auf die Zwölf gibt es dann wieder bei „Mistress of Pain“, hab ich schon erwähnt das Thomen`s Drumspiel einfach unverkennbar und geil ist 🙂
Etwas Dschungelfeeling gibt es dann zu Beginn von „Monkey King“ bevor es in diesen melodische Ohrwurm geht der so richtig schön typisch MENTALIST ist und alle Fans voll auf ihre Kosten kommen sollten!
Danach haben wir mit „Together as One“ sowie dem abschließenden überlangen, epischen „A New World“ zwei weitere starke Tracks die sich auch von Durchlauf zu Durchlauf ordentlich steigern.

Seit dem letzten Album „Empires Falling“ sind die Jungs von MENTALIST für mich eine absolute Bank was den Melodic Metal angeht!
Und das bleibt auch so auf dem neuen Album, zusätzlich fährt man hier härtetechnisch ganz ordentliche Geschütze auf was der Scheibe aber gut zu Gesicht steht und gerne auch von der Band so beibehalten werden kann.
Bärenstarke 9 Punkte und erneut in unsere oberste Punkteränge geht es hier selbstredend!
Die obligatorische Kaufempfehlung für alle Fans von Band und Genre gibt es natürlich noch on top!

Julian