WINTER ROSE – Winter Rose (RG-Zeitmaschine)

Trackliste:

01. Asylum City
02. I’ll Never Fall In Love Again
03. Rough Boys
04. Dianna
05. One Last Time
06. Never Let Me Go
07. My Time
08. Nothing But The Best
09. Saved By Love
10. Thrill Of The Night

 

Spielzeit: 41:33 min – Genre: Melodic Hard Rock – Label: Victor (Japan)/InsideOut Music – VÖ: 1989/1997 – Page:

Der Blick geht zurück in das Jahr 1989 als das einzige Album der kanadischen Formation WINTER ROSE mit gleichem Titel das Licht der Welt erblickte. WINTER ROSE bestand aus Frontmann James LaBrie am Mikrofon, genau richtig der Herr LaBrie der ab 1992 die Alben von DREAM THEATRE stimmlich veredelt. Sein Compadre und Songschreiber Richard Chycki an Gitarren und Bass, komplett macht die Formation Randy Cooke an den Drumsticks.

Dieses Album wurde laut ungenauen Quellen im Internet 1989 über das Label Victor in Japan veröffentlicht, 1997 wurde es dann nochmals für den Europamarkt von InsideOut Music aufgelegt und den Melodic Rock Fans so zugänglich gemacht. Dieses Album soll laut der Quellen die ich gefunden habe in der Zeit entstanden sein bevor James LaBrie beim Traum Theater eingestiegen ist. Und eines Vorweg die Mucke von WINTER ROSE hat absolut nichts mit dem Traum Theater zu tun, hier kommt anständiger End 80er Melodic Hard Rock auf den Tisch.

Die Produktion ist auf dem InsideOut Re-Release zwar ein wenig dünn geht aber noch als OK durch, könnte allerdings mehr Bass und Kraft vertragen.

Ich finde das James LaBries Stimme auf „Winter Rose“ softer und angenehmer rüberkommt als beim großen Prog Theater, wenn er in die höheren Regionen vordringt hört man die einzige parallele zu den Prog Veteranen. Ansonsten gibt James hier eine anständige Figur ab. Richard spart nicht mit Riffeinlagen und hat nicht nur vom Songwriting was auf dem Kasten. Die Gitarren sind genau in der richtigen Härte gehalten wie sie damals auch von BON JOVI, DEF LEPPARD, GYPSY ROSE und das Debüt von HARDLINE geboten wurden. Und genau in diese Richtung geht auch der Melodic Hard Rock der mit Hooks, Catchy Refrains, Melodien und einfach einer geilen Grundstimmung aus den Boxen kommt. Von Staub, Unmodern oder Langeweile ist hier keine Spur, jeder Song ohne eine Ausnahme zu machen hätte das Zeugs um im Radio auf Dauerrotation zu hängen. Aber leider sieht die Wirklichkeit anders aus, und so eine Mucke wurde fast gänzlich aus den Öfftis verbannt. Einzig in Bayern hält der Radiosender B1 der mal ein Volkmusik Umtata Sender war die Fahne mit einigen der größten Rock Songs hoch, aber auch Mucke die nicht jeder kennt, als ich mal im Auto unterwegs war wurde doch tatsächlich „Crazy“ von JOHNNY LIMA gespielt. Und genau in diese Ecke geht das Album „Winter Rose“ auch, die Mucke verbreitet einfach den Geist der 80er und damit gute Stimmung ohne in irgend einer Form zu nerven. Wer sich selber einen Gefallen tun möchte, ich weiß nicht ob das Album bei den Streaming Plattformen angeboten wird, oder die CD günstig erstehen kann unbedingt zugreifen sonst könnte einem etwas durch die Lappen gehen. Um unbeachtet zu werden ist die Musik von WINTER ROSE zu Schade und Gut. Von mir gibt es den Status des Klassikers und Album das man im Leben gehört haben sollte.

„Asylum City“ wird mit schrägen Riffing eröffnet um kurz nach Start zum Ohrwurm zu mutieren, „I’ll Never Fall In Love Again“ ein gigantisches Hook Monster und Highlight mal eben aus dem Ärmel geschüttelt. „Rough Boys“ ein cooler und straighter nach vorne Stampfer, „Dianna“ eine für diese Zeit typische Ballade mit allem was dazu gehört. „One Last Time“ würde sich auch sehr gut auf BON JOVI, DEF LEPPARD und Co Alben machen, „Never Let Me Go“ ein weiterer sehr guter Rocker der nach mehr schreit. „My Time“ ich wiederhole mich wieder ein sehr guter Rocker, „Nothing But The Best“ kommt mit leichtem Blues Flair. „Saved By Love“ eine zweite starke 80er Ballade, „Thrill Of The Night“ das Beste haben sich die Jungs bis zum Schluss aufgehoben, dass Ding haut rein wie ein Bombe und lässt einen nicht so schnell los.

Balle

RONNIE ATKINS – Trinity

Trackliste:

01. Trinity
02. Ode To A Madman
03. Paper Tiger
04. Soul Divine
05. Via Dolorosa
06. Godless
07. Shine
08. If You Can Dream It
09. Sister Sinister
10. Raining Fire
11. The Unwanted
12. What If

Spielzeit: 53:51 min – Genre: Melodic Hard Rock – Label: Frontiers Music s.r.l. – VÖ: 13.10.2023 – Page: www.facebook.com/RonnieAtkinsOfficial

 

Der dritte Solostreich von PRETTY MAIDS Stimme RONNIE ATKINS steht an, waren die beiden Vorgänger starke Melodic Rock Alben die nicht so heftig ausfielen wie von Dänish Dynamite, aber immer noch genug Zähne haben um zuzubeißen. Wo fängt man bei so einem Namen wie ihn RONNIE hat an zu schreiben und wo hört man auf? Der gute RONNIE ist lange im Geschäft und hat sich seinen Namen schon in den 80er Jahren mit PRETTY MAIDS gemacht, feierte Weltweite Erfolge spielte ausverkaufte Shows in Stadien rund um den Erdball und kommt nun mit seinem dritten Solostreich unter dem Frontiers Banner aus dem Studio.

RONNIE hat sich die Unterstützung von Chris Laney an Gitarren und Keyboards, Marcus Sunesson ebenfalls Gitarren, Pontus Egberg am Bass, Allan Sörensson am Schlagzeug und Linnea Vikström Egg an den Backing Vocals gesichert. An den Instrumenten lässt sich keine Schwachstelle ausmachen, RONNIE ist wie von ihm gewohnt bestens bei Stimme und setzt diese sehr routiniert ein. Der Härtegrad ist wie schon auf den beiden Vorgängern nicht ganz so laut rausschreiend wie mit PRETTY MAIDS.

Die Kompositionen weisen die für mich typischen skandinavischen Eigenschaften auf, diese bestehen in wunderschönen und unwiderstehlichen Melodien ohne dass diese ein Ende finden. Stark auf Melodien und Harmonien aufgebautes Songwriting und deren Umsetzungen in fertige Songs die sich mit einem unbeirrbaren Weg ohne Umwege in die Gehörgänge fräsen um dort ihre Magie zu entfalten.

RONNIE geht dabei seinen eingeschlagenen Solo Pfad weiter und fügt somit seiner Vita ein weiteres starkes Album hinzu. Schlecht oder Mittelmaß sucht man bei ihm vergeblich, RONNIE kann nur sehr gut oder darüber hinaus. Vergleichen kann man Solo RONNIE am besten mit PRETTY MAIDS wenn vom Gas gegangen wird, ECLIPSE und NORDIC UNION ohne keltischen Einfluss, TREAT und PERFECT PLAN mit dem sicheren Blick auf die Harmonien und Melodien die man an allen Stellen des Albums finden kann. Wer hier ein Haar in der Suppe finden will findet bestimmt einige aber demjenigen ist dann auf keinem Fall zu helfen, der findet dann überall, bei jedem und wer weiß wo noch etwas zum Mosern. Ich finde bei RONNIE nichts was es zum Maulen geben würde. Wenn Beständigkeit einen Namen bekommen würde, wäre der Vorname RONNIE und der Nachname ATKINS! Achtung Spoiler Alarm, ein weiters Highlight in der Discografie von RONNIE ATKINS:

„Trinity“ rockt sich am Anfang mal gleich ins Ohr, „Ode To A Madman“ besitzt PRETTY MAIDS Gene dabei dramatisch ausgeführt. „Paper Tiger“ erinnert mich vom Aufbau an TREAT mit süßen Melodien. „Soul Divine“ ein harmonischer Melodic Rocker der es in sich hat, „Via Dolorosa“ dient als Intro für „Godless“ kommt mit einem modernen Anstrich und lässt mit Orient Touch die MAIDS Muskeln leicht spielen. „Shine“ das Highlight ginge ohne die Gitarren auch als Pop Song durch, da würder er wahrscheinlich besser abräumen als im Rockzirkus. „If You Can Dream It“ kommt mit AC DC Like Riffing und Stimmung, „Sister Sinister“ locker und leichter Melodic Rock mit geilem Refrain. „Raining Fire“ der Orient befindet sich in Dänemark, cooles Riffing trifft auf Vocalharmonien und bringt ein Kind mit Hammond Genen hervor. „The Unwanted“ ein hypermelodischer Rocker der Laune macht, „What If“ Drama trifft auf Melodic Rock.

Balle

VAGABOND ROAD – Vagabond Road (RG Zeitmaschine)

Trackliste:

01. Lonely Street
02. After The Fire
03. Fields Of Green
04. Baby It’s Over
05. You’re Still The One
06. Lay Down Your Guns
07. Misty Mornin
08. Lauralye
09. Sweet Angel Eyes
10. Think Of You Again
11. Love Will Never Die

Spielzeit: 43:55 min – Genre: Melodic Hard Rock – Label: Eigenproduktion – VÖ: 1993 – Page:

Irgendwann im Jahr 1993 wurde ich auf das gleichnamige und leider auch einzige Album von VAGABOND ROAD aus Kanada aufmerksam. Irgendwie sprach mich der Bandname an und die Beschreibung das es sich um eine Eigenproduktion aus dem Hard Rock Sektor handeln soll. Also habe ich diesen Import damals beim Händler meines Vertrauens geordert. Als das Album damals bei mir aufschlug war meine Neugier sehr groß und beim ersten Hördurchgang war ich doch arg enttäuscht mir gefiel damals nur ein Song und der Rest sprach mich überhaupt nicht an. Also verstaubte das Album jahrelang im Regal. So gegen 2010 kramte ich es mal wieder raus und hörte es ganz in Ruhe mit Kopfhörer in einer normalen Lautstärke und auf einmal hat es Bumm gemacht und das Album entfaltete seine volle Bandbreit und es gab für mich keinen schlechten Song mehr darauf.

Die Band bestand aus Tony McDonald an Mikro und Gitarre, Ian Mulcaster an Gitarre, Mike Champigny am Bass und Rick Smook an den Drums. Die Backing Vocals wurden von der gesamten Band und einigen Gästen wie Chrissy Steele, Tracy Mason, Paul Hyde, Donna Gangon, Jackie Brown, Darren May, Tracy Lowrey und Shelley Beeston. Außer Steele und Mason keine Bekannten Musiker. Als weitere Gasmusiker waren dabei Bill Henderson von CHILLIWACK und HEADPINS an Gitarre, Geoffrey Kelly an den Drums und Querflöte. Und kein geringerer als John Webster an den Keyboards und Hammond Orgel, Webster war unter anderem schon bei LEE AARON, CHER, CINDERELLA, TOM COCHRANE, ALICE COOPER, PAUL LAINE, RED RIDER und SHARP EDGES tätig um nur ein paar zu nennen.

Den Stil der Band kann man als Melodic Hard Rock bezeichnen, hier und da werden mal leichte und wohldosierte Southern oder Blues Rock Vibes mit eingebunden die sehr gut mit dem Grundsound von VAGABOND ROAD harmonieren. Der Sound liegt irgendwo bei TRIUMPH, CHILLIWACK, HEADPINS, ASPHALT BALLET, EYES, hypermelodische CINDERELLA, DANGER DANGER und schieß mich Tod wer noch alles für einen Vergleich herhalten kann. Dezent ausgedrückt ergibt das ein Spannendes Album von Musikern die außer von den Gästen unbekannt sind aber auf diesem einen Album so ziemlich alles richtig gemacht haben. Das Album hat vom Inhalt alles was ein anständiges Album ausmacht, Melodien soweit die Füsse tragen, vernünftige Vocals, Riffattacken, Keyboards, Hammond Sound, Pianopassagen, einen treibenden Bass und brachial geniale Drums die intensiv aufgenommen wurden. Die Produktion klingt warm Anlog und nach Röhrenverstärker, weder angestaubt noch antiquiert einfach nur perfekt produziert.

Die Stimme von Tony hat was Besonderes das sich schlecht beschreiben lässt, ich würde diese am ehesten mit Michael Boyle von GLASGOW vergleichen. Auf der einen Seite zerbrechlich und zart auf der anderen dreckig und versaut. Die Gitarren sind immer On Top ohne zu weit im Vordergrund zu agieren, die Keys kommen entweder 80s Like, Hammond mäßig oder als Piano ausgeführt. Der Bass prügelt mit den Noten nur so um sich, aber am auffälligsten sind die zwar zurückhaltenden aber dabei mit Gewalt ein gezimmerten Drums die voll auf den Putz hauen.

Die Band hat keinen Grund sich hinter den Großen Namen im Biz verstecken zu müssen, dafür ist das Material einfach zu stark ausgefallen. Mittlerweile ist das Album im Laufe der Jahre sehr Teuer geworden wenn man überhaupt das Glück hat sich dieses Teil sichern zu können. Für alle die geeignet die auf Rock der nicht nach Baukasten produziert wurde, mit ungewöhnlichen und markanten Vocals stehen ist dieser Rundling der Soundtrack für die nächsten knappen 44 Minuten.

Mit „Lonely Street“ geht es gleich mal stark los, ein wahres Riffmonster mit gnadenlosen Vocals, „After The Fire“ sehr flott mit geilen 80s Keys und teilweise Piano Klängen. „Fields Of Green“ ein geile Ballade, „Baby It’s Over“ geht als Highlight durch ein cooler Rocker mit Southern / Blues Rock Feeling. Mit „You’re Still The One“ das nächste Highlight und Hitverdächtig, dass Ding geht gnadenlos ins Ohr und krallt sich mit seinen Melodien und dreckigen Licks dort fest, „Lay Down Your Guns“ ein Rocke der mit coolen irrewitzigen Hammond Sound Passagen kommt und obendrauf noch mit messerscharfen Riffsalven nur so um sich prügelt. „Misty Mornin“ irgendwo zwischen sehr guter Rocker und Powerballade und versprüht dadurch einen besonderen Charme, einfach nur genial wenn die Hammond loslegt, „Lauralye“ eine der besseren Ballade. „Sweet Angel Eyes“ erinnert mich an EYES mit JS Soto, „Think Of You Again“ der nächste Ohrwurm, „Love Will Never Die“ und hier ist zum Schluss noch die perfekte Ballade.

Balle

VEGA – Battlelines

Trackliste:

01. Heros And Zeros
02. Killers
03. Battlelines
04. Love To Hate You
05. Don’t Let Them See You Bleed
06. Embrace The Grey
07. 33’S And 45’S
08. Into The Fire
09. Run With Me
10. Not Enough
11. God Save The King
12. Gotta Be You

Spielzeit: 49:33 min – Genre: Melodic Hard Rock – Label: Frontiers Music s.r.l. – VÖ: 08.09.2023 – Page: www.facebook.com/OFFICIALVEGA

 

Fast genau zwei Jahre nach dem letzten Album „Anarchy And Unity“ erscheint nun das achte Album mit dem Titel „Battlelines“ der UK Rocker. Wenn es einige der wenigen Konstanten gibt dann gehören VEGA mit Sicherheit dazu den wo VEGA drauf steht steckt auch zu 100% Vega drin.

Es ist die Nacht von Sonntag 03.09.2023 auf den heutigen Montag den 04.09.2023, 00:30 Uhr und ich habe gerade das neue Album von VEGA auf dem Kopfhörer und muss gestehen ab den ersten Takten stellt sich ein sehr vertrautes Gefühl ein, dieses Gefühl der Vertrautheit kommt durch die Mucke von VEGA die einfach nur gute Laune verbreitet. Denn Mittelmaß oder Schlecht sucht man im Zusammenhang mit VEGA vergeblich, die Jungs wissen wie man starke Songs kredenzt.

VEGA hauen mal wieder einen brachial Brecher raus, das Album beinhaltet alles was VEGA in der Vergangenheit schon ausgezeichnet hat. Coole Mucke mit viel Drive kommt aus den Boxen geblasen, Melodien soweit die Ohren reichen, mit einem Szenario das ein Paradebeispiel für ein Melodic Rock Album der oberen Liga darstellt.

Zuckersüße Melodien vereinen sich mit Melodic Rock der Spietzenklasse wie nicht anders zu erwarten war. VEGA stehen für Kontinuität, Top Hits, Melodien und starke Songs die keinesfalls von der Stange kommen. Wer VEGA nicht kennt sollte sich vor dem Genuss von „Battlelines“ die ebenfalls schon in der Oberliga befindlichen Vorgänger anhören und sich von der Qualität der Britten überzeugen lassen. Denn wer Zweifel hat das es sich bei VEGA um eine Top Band handelt ist sowas von Schief gewickelt, die Jungs bringen es bei jedem Song voll auf den Punkt und zeigen das ein Top Album kein Zufallsprodukt sein muss sondern das dies acht Mal in Folge der Fall sein kann.

Die Band haut einen Melodic Rock Hit nach dem Anderen raus und schüttelt diese scheinbar mit spielerischer Leichtigkeit aus jedem vorhandenen Ärmel. So leicht wie es sich Anhört ist es aber auf keinen Fall, denn es könnte sich schnell Langeweile einschleichen und so nur Durchschnittsware oder gar schlechtes Material produziert werden, das ist bei VEGA zu keiner Zeit der Fall.

Diesmal zur Besetzung gehören Nick Workman am Mikro, Marcus Thurston und Billy Taylor an den Gitarren, Mart Trail am Bass und Pete Newdeck bedient die Drumsticks. Nick ist nach wie vor über jeden Zweifel erhaben und setzt sein markantes Organ gekonnt ein ohne dabei zu schwächeln. Die Gitarren machen an der Front Druck ohne Ende. Der Bass geht voll auf die Birne und Pete haut sowas von intensiv in die Felle, besser kann man die Songs nicht umsetzen.

VEGA zu vergleichen ist wie eine Nadel im Heuhaufen zu finden, VEGA sind nur und eben nur VEGA und damit unvergleichlich, sei es bei den Songs, den Vocals, der Umsetzung hier ist zu 100% VEGA enthalten und sonst nichts. Acht verdammt starke Alben in Folge das ist eine Hausnummer die erst einem geschafft werden will, bei der Band scheint es so leicht als ob dies ein Kinderspiel ist. Einmal mehr können VEGA voll punkten und räumen voll ab. Sorry Jungs ich kann nicht anders als Full House als Bewertung zu ziehen.

Mit „Heros And Zeros“ legen die UK Boys mal eben ein Highlight des Melodic Rock vor, „Killers“ legt voll einen nach. „Battlelines“ geht ein wenig vom Gas genauso sollte Abwechslung aussehen, „Love To Hate You“ tritt wieder mehr aufs Gas und überzeugt auch ohne Zweifel. „Don’t Let Them See You Bleed“ hätte nicht besser sein können, „Embrace The Grey“ kommt mit obercoolem Basslauf. „33’S And 45’S“ der nächst Ohrwurm ein Melodic Rocker wie er sein muss, „Into The Fire“ gefühlvoll irgendwo zwischen Ballade und Rocker. „Run With Me“ geht wieder voll ab wie Nachbars Lumpi, „Not Enough“ zeigt sich wieder in einem Softeren Bild, hier besteht Hit Gefahr der Refrain haut rein wie ein Nuklear Sprengkopf. „God Save The King“ flott, hart, intensiv und bei all dem Cool wie Sau, „Gotta Be You“ ein Parade Rocker zum Abschluss.

Balle

DEVICIOUS Interview

Nach Veröffentlichung des aktuellen DEVICIOUS Albums „Code Red“ stand mir Band Leader Alex Frey für eine Fragenstunde zur Verfügung und beantwortete mir ein paar Fragen über die Band, Liveaktivität und was in nächster Zeit geplant ist.

RG: Hi Alex, danke das du dir die Zeit nimmst, wie ist DEVICIOUS entstanden, wie habt ihr zueinander gefunden?

AF: Hi Balle, das war 2016 als ich einen Freund besucht habe, Gisi den Gitarristen aus der Original Besetzung des Debütalbums der nur kurz bei DEVICIOUS war. Als wir damals am Strand auf Teneriffa gesessen haben sagte ich zu ihm: „Wenn wir jetzt Rockstars werden wollen müssen wir uns mal beeilen“. Daraus ist dann die Idee der Band entstanden und ich habe mich darauf hin ins Studio begeben und angefangen Songs zu schreiben. Ich hatte bis dahin ca. 30 Jahre davor keine Musik gemacht, ich habe erst mal Geld verdienen müssen und wusste auch nicht ob es finanzierbar ist und dann gings so einfach es klingt los und unser Debüt wurde veröffentlicht. Und genau durch so eine Schnappsidee sind wir zusammengekommen.

RG: Also wart ihr schon im Vorfeld miteinander befreundet?

AF: Ja, wir kennen uns alle mittlerweile schon seit etwa 35 Jahren. Der Lars unser Drummer hat vorher bei CHRISTINE gespielt, die hatte ich damals gemanagt. Die anderen Jungs kenne ich auch noch von damals, die Karlsruher Region ist nicht sehr groß, immer wenn die Band Konzerte gespielt hat haben sich die Wege gekreuzt. Radivoj war in seinem jungen Alter von 16 Jahren schon ein begnadeter Gitarrist, dass war phänomenal was er damals geleistet hat und den wollte ich unter allen Umständen in der Band haben. Und alle haben gleich ja gesagt als ich angefragt habe. Die Suche nach einem Sänger war nicht so einfach, wir hatten erst einen aus Karlsruhe probiert, der hatte weder die Ambitionen noch die Stimme, sodass wir dann Zoran aus Serbien geholt haben. Und so fing die Reise mit DEVICIOUS an.

RG: Wie sehen die Verkaufszahlen in Eurem Shop aus, ist der Absatz zufriedenstellend?

AF: Ich kann dir natürlich keine Zahlen nennen, der Absatz ist sehr hoch. Wir haben von Anfang an unseren eigenen Shop kultiviert mit Ticket-, Tonträgerverkäufen und Merchandising. Wir waren da immer Zuverlässig, ich drücke es jetzt mal vorsichtig optimistisch aus, ich glaube es gibt wenige Bands die dieselbe Musik machen die unsere Absatzzahlen haben aber genau weiß das natürlich niemand. Auch global gesehen wir verkaufen sehr viel das ist den Labels auch bekannt, über die Verkäufe können wir uns nicht beschweren. Als Beispiel wenn ich die Vorbestellungen verpacke bin ich eine Woche damit beschäftigt und das den ganzen Tag.

RG: Wie sieht es mit den Streaming Zahlen bei den bekannten Anbietern aus, wo liegt der Hauptanteil der Hörer? Gibt es einen Unterschied zwischen Nord- und Süddeutschland?

AF: Ich kann nur gesamt Deutschland und dann Länderbezogen einsehen. Für das neue Album sind die Zahlen in der Reihenfolge Deutschland, USA, Österreich, Schweiz, England, Schweden, Spanien, Italien, Niederlande.

RG: Also fest in europäischer Hand.

AF: Die USA sind an zweiter Stelle und das mit nicht mal so geringem Anteil, die USA befinden sich vom Anteil der Streams knapp hinter Deutschland.

RG: Doch ein so hoher Anteil in den USA?

AF: Ja wir werden da sehr oft im Radio gespielt, da gibt es diese Art der europäischen Rockmusik nicht. Die streamen ordentlich und wir befinden uns in den Staaten auf etlichen Playlisten. Das Land was von den Zahlen am schlechtesten abschneidet ist Georgien.

RG: Wie sieht dein Musikgeschmack aus? Bist du nicht auf Melodic Rock festgelegt?

AF: Ich bin da ganz offen und der Geschmack geht Querbeet was mir gefällt, da gibt es für mich keine Grenze.

RG: Auch Hip Hop?

AF: Sicher es gibt da auch richtig tolle Songs, heute zwar nicht mehr so aber früher gabs da sehr gute Vertreter der Zunft. Ich selber habe auch schon Hip Hop Alben produziert, da steckt teilweise mehr Können dahinter als die Leute vermuten. Gerade was so Jungs wie Eminem gemacht haben, aus der Situation heraus ohne viel Geld, sich über kleine Clubs hochgespielt wie es sich gehört. Genau da steckt brutal viel Talent drin, man muss erstmal den Rhythmus haben den die damals hatten, heute hat das nichts mehr mit Rhythmus oder Musik zu tun das besteht nur aus Computer generierte Audiofiles. Die Rapper von früher hatten sehr viel drauf, die hatten auch gutes Hitpotential und haben richtig gute Musik gemacht. Das war eine Mischung aus RNB, Soul und Hip Hop. Auch von den Texten und Aussagen, es gibt nicht nur dummen Gangster Rap, da wurde auch viel auf die Probleme in den USA Hingewiesen. Da kann man schon mal zuhören, gerade den Film „Straight Out Of Compton“ über die Rapper damals wie deren Weg aussah, da kann man ein wenig mehr Respekt entgegenbringen. Das nur weil es einem nicht gefällt als Mist abstempeln das wird in Deutschland viel zu oft praktiziert, oder was einen nicht interessiert als unwichtig bezeichnen. Das war damals auch wichtig die Dinge öffentlich zu machen, dass hat Leben gerettet oder auch neue Kulturen geschaffen, und den Rassismus in den Staaten wenn auch nur ein klein wenig gemildert aber es hat etwas bewirkt. Die Künstler von damals sind nicht aufgetreten um Weltstars zu werden sondern weil sie was zu sagen hatten und auf Missstände aufmerksam machen wollten. Also warum nicht da zuhören, es gibt auch gute Popsongs die mir gefallen wenn sie gut produziert wurden und nicht aus dem Computerbaukasten kommen habe ich keine Schmerzgrenze, nur Schlager die muss ich nicht haben.

RG: Wie sehen eure Pläne für Liveauftritte aus, gibt es die Möglichkeit auf einen Festival zu spielen?

AF: Auf Tour gehen wollen alle, du musst wissen wo du spielst und wir Publikum haben und wo nicht. Mittlerweile wissen wir ein paar Orte wo wir nicht mehr Auftreten brauchen weil das Publikum fehlt. Fehlt das Publikum machen wir Verluste, je weiter wir in den Süden kommen umso höher wird die Anzahl der Besucher. Da noch keine Verträge unterschrieben sind kann ich zu der Möglichkeit noch keine Aussage machen.

RG: Wo kommen die Song Ideen her, aus dem Leben oder Situationen?

AF: Ideen hole ich mir aus dem Leben wie mir gerade der Schnabel wächst, da limitiere ich mich nicht. Zu erst entsteht das Lied und dann der Text, ich versuche mich dann anhand der Stimmung inspirieren zu lassen. Ich erzähle was aus dem Leben mit der Ex-Freundin oder motivierende Texte. Beim „Black Heart“ haben wir es anders gemacht, da wurden Phantasietexte verwendet, dass war ein ganz andere Nummer und hat auch anders geklungen. Jetzt wieder über Liebe, das Leben, Tragik oder Drama, Baol schreibt mittlerweile die Songs mit, übernimmt Ideen von mir, oder lässt Dinge aus seinem Leben mit einfließen und er genießt alle Freiheiten. „Stuck In Paradise“ beruht auf seinen Erfahrungen die er mit TNT gemacht hat.

RG: Wie ist der Kontakt zu Baol zustande gekommen oder wie seit ihr auf Baol als neuer DEVICIOUS Frontman gekommen?

AF: Wir haben ihn gefragt, und er hat ja gesagt. Es war in der Corona Zeit, Antonio hat die „Black Heart“ gerade eingesungen und ist dabei sehr hoch gegangen. Michael Bormann der uns immer bei den Harmonien bei den Backing Vocals hilft kann viel aber so hoch kommt selbst Michael nicht, da ist mir gleich der Baol eingefallen weil er es bei TNT können muss. Er schickte mir innerhalb von zwei Tagen die Spuren zurück, als ich wusste das Antonio nicht mehr in der Band bleiben wird schrieb ich ihm wie es aussieht ob er Zeit für so und soviel Konzert und Lust hat bei DEVICIOUS einzusteigen. Eine halbe Stunde später erhielt ich die Antwort das er mitmacht. Obwohl wir jetzt den dritten Sänger haben sind wir irgendwie eine Art Familie da das Grundgerüst schon seit Anfang an existiert, wir sind langjährige Freunde. Alle Streitigkeiten die es mal gab sind gestritten, wir wissen alle das wir dankbar sein müssen sowas in unserem Alter noch erleben zu dürfen. Er hatte auch Lust ein Teil davon zu sein, bei TNT war es für ihn nicht einfach Tony Harnell zu ersetzten.

RG: Wie wichtig sind Alben reviews, ist das eine Unterstützung in Bezug auf Verkaufszahlen?

AF: Ich finde die sind schon wichtig, bei Online Magazinen kann ich das aufgrund des Bestell- und Veröffentlichungsdatums des Reviews abgleichen, ich sehe es an den Bestellung nachdem ein Review Online gegangen ist. Ich kann es auch nachvollziehen wenn wir in einer Radiosendung vorgestellt wurden, ich sage mal soviel das sie nicht schaden.

RG: Wie sehen die Zukunftspläne aus, was ist in den kommenden Monaten bei euch geplant?

AF: Wir werden alle mal das eine oder andere Projekt machen die wir hintenangestellt haben, für die nächsten vier Wochen noch das Album fertig promoten. Live wird es dieses Jahr wahrscheinlich nichts mehr, nächstes Jahr ein paar Festivals und wir werden denke ich mal zwei bis drei Jahre Pause machen, wir wollten ein Album mit dem neuen Sänger machen und das haben wir. Wenn wir keinen neuen Sänger gebraucht hätten wäre die Pause schon früher gekommen.

RG: Zum Abschluss wo würdest du DEVICIOUS in den 80ern sehen?

AF: Ganz an der Spitze, in den 80ern wären wir mit der Musik die wir machen steinreich geworden. Da bin ich arrogant genug um das zu sagen, wir sind stolz darauf das wie keine Alben machen bei denen die ersten drei Lieder gut sind und der Rest fällt dann rapide ab. Wir versuchen immer 10 bis 11 sehr gute Songs zu machen, ich glaube das uns das für unseren Geschmack auf jeder Platte gelungen ist. Wären wir in den 80er am Start gewesen,, hätten wir keine finanziellen Probleme und sehr viele Groupies gehabt.

www.facebook.com/deviciousband

BEG BORROW & STEAL – Push And Shove (RG Zeitmaschine)

Trackliste:

01. Deep Down & Dirty
02. No Reason Why
03. Step Back
04. Hide
05. Shake
06. Gave You My Heart
07. Simple Heart
08. Angels
09. Nickie
10. Hearts On Fire

 

Spielzeit: 39:25 min – Genre: Melodic Heart Rock – Label: Steelheart Memories – VÖ: 2017 – Page:

Dieses Album wurde vom aus Italien stammenden Label Steelheart Memories unter dem Zusatz „Lost US Juwels Collectors Series Vol. 4“ veröffentlicht. Viel gibt es von BEG BORROW & STEAL nicht wirklich zu finden. Steelheart Memories veröffentlichte dieses Juwel 2017 das ursprünglich aus dem Jahr 1992 stammt in einer limitierten Auflage. Wenn man sich die Musiker mal genauer ansieht waren manche schon unter anderem bei PREVIEW, THE BUDDY SYSTEM, THE (II) JONSES, JOHN WAITE und dem Megaseller „Trash“ von ALICE COOPER zu hören. Unter dem Banner BEG BORROW & STEAL wurde dann 1992 das Album „Push And Shove“ aufgenommen.

Mit von der Partie waren damals Lauralei Combs am Mikro, Bob Dee und Jack Johnson an den Gitarren, Brad Hallen an Bass und Ed Bettinelli an den Drums. Die Stimme von Lauralei Combs ist kräftig mit einem Anteil Dreck und lässt sich am besten mit Lenita Erickson, Janet Gardener, Leigh Matty, Ann Wilson, Debbie Davis und Devay vergleichen. Die Gitarren kommen immer auf den Punkt gebracht und sind weder zu Hart noch zu Soft einfach genau Richtig um Lauraleis Stimme am besten zu unterstützen. Die Keyboards sind dezenter als die Gitarren eingesetzt und schmeicheln den Songs regelrecht mit ihren Teppichen auf denen die Stimme und Gitarren zu schweben scheinen. Der Bass ist nicht so auffällig in Szene gesetzt der hält sich unspektakulär im Hintergrund. Die Drums erinnern mich von der Spielweise her an die Band SOUL KITCHEN und sind stark und auffällig eingespielt.

BEG BORROW & STEAL machen Melodic Hard Rock der typisch amerikanisch und End 80er und frühe 90er Like ist, und durch die Gangs aus Seattle im Jahr 1991 überfahren wurden und dadurch aufs Abstellgleis geschoben wurden wo sie leider immer noch stehen. Am besten kann man den Sound als einen Mix aus BON JOVI, HEART, VIXEN, DEVAY, ADRIAN GALE, BATON ROUGE, ein wenig ASPHALT BALLET, HEAVY BONES, BLONZ und SOUL KITCHEN sehen. Leider im Jahr 1992 ohne Beachtung der großen Plattenfirmen die nur noch in Depri Mucke machten und sich daran dumm und dämlich verdienten. Leider wurden solche Highlights wie dieses Album und noch viele mehr mit nicht Beachtung gestraft. Es wurde fast nur noch auf das scheuende Pferd mit dunkel gestimmten Gitarren und Karohemden tragende No Future Alternativ getümpel gesetzt und solche Perlen versauerten in der Belanglosigkeit der Plattenpolitik. Wenn auf Künstler anderer Gitarren orientierten Mucke gesetzt wurde waren es die SCORPIONS, METALLICA, BON JOVI, selbst solche Namen wie WHITESNAKE und VAN HALEN hatten ihre Mühe gegen diese auf düster machende Generation anzustinken. Und aus diesem Grund wurde aus BEG BORROW & STEAL nur ein Geheim Tipp der leider nur limitiert denen Freude bereiten die damals so wie ich bei der Veröffentlichung von Steelheart Memories zugriffen. Ich dachte damals kenne ich nicht und lasse mich einfach mal überraschen aber das da so ein Hammer Album mit eine guten Produktion dahinter steckt hatte ich nicht im Geringsten erwartet. Ich habe nur eine Quelle gefunden wo dieses Album zwischen knapp 90 bis 1700 Euro als Gebraucht Ware angeboten wird. Ist wirklich Schade das nicht jeder die Möglichkeit hat dieses Bockstarke Stück Rockmucke für einen normalen Tarif erstehen kann. Ob dieses Album auf den gängigen Streaming Plattformen angeboten wird kann ich nicht sagen da ich diese nicht wirklich nutze.

Als Fazit kann man behaupten das dieses Album zu den Besten Female Fronted Melodic Hard Rock Veröffentlichungen gehört und nach einem offiziellen Re-Release schreit um die Welt erobern zu können.

„Deep Down & Dirty“ ein flotter Einstieg erinnert an „Barracuda“ von Heart, „No Reason Why“ ein starker Rocker mit viel Gefühl. „Step Back“ ein nach vorne gehender Rocker, „Hide“ ein weiterer starker Rocker der durch die Wand geht. „Shake“ ein Highlight das in den 80ern zum #1 Hit und Tanzflächen Füller geworden wäre, „Gave You My Heart“ geht gut ins Ohr ein gefühlvoller Rocker. „Simple Heart“ geht als Highlight durch, besser geht Rock nicht, „Angels“ der nächste Song mit viel Gefühl. „Nickie“ macht auch ein melodisches Highlight, „Hearts On Fire“ macht wieder einen auf brachial Rocker.

Balle

DEVICIOUS – Code Red

Trackliste:

01. Are You Ready For Love
02. Highway To The Stars
03. Madhouse
04. Stuck In Paradise
05. No More Tears
06. Raise Your Life
07. Not Anymore
08. House Of Cards
09. All My Life
10. Walk From The Shadows
11. Penthouse Floor 2023 (CD Bonus Track)

Spielzeit: 52:32 min – Genre: Melodic Hard Rock – Label: Metalapolis Records – VÖ: 26.05.2023 – Page: www.facebook.com/deviciousband

 

Album #5 „Code Red“ von den aus Karlsruhe stammenden Rockern DEVICIOUS steht an, hatte ich doch die beiden Vorgänger auch schon bewertet. Was ist anders? Ex-Sänger Antonio Calanna verließ letztes Jahr nach dem Album „Black Heart“ die Band um sich anderen Herausforderungen zu stellen. Und wieder mal wie schon nach den ersten beiden Alben verließ ein sehr guter Sänger die Band nach nur zwei Alben. Aber die Band hat sich davon nicht entmutigen lassen, suchte die neue Stimme von DEVICIOUS und wurde mit Baol Bardot Bulsara fündig, Baol ließ seine Stimmbänder schon für TNT und im Backround auf „Black Heart“ schwingen. Neben Baol am Mikro sind noch dabei Radivoj Petrovic an der Gitarre, Bandleader und Bassist Alex Frey, Denis Kunz an den Tasten sowie Lars Nippa an den Drumsticks.

Hatte der Wechsel des Sängers folgen für den Sound? Ich sage jetzt ein wenig, denn Baol hat ein anderes Organ, ich würde sogar behaupten feiner und filigraner und Baol geht nicht ganz soweit Hoch wie Antonio. Der Sound wurde auch leicht zurückgefahren, es wirkt alles nicht mehr ganz so aggressiv und angriffslustig, die Band schreit nicht mehr mit aller Macht „Hallo Ihr da draußen hier sind wir“. Es wird ein wenig softer zu Werke gegangen aber ohne das Gebiss auf Seite zu legen und um trotzdem Zähne wie auf den Vorgänger Alben zu zeigen. Mit diesem Album festigt die Band konsequent ihren Anspruch auf die Speerspitze des Melodic Hard Rock in Europa. Die Jungs etablieren sich nun endgültig mit dem Album #5 an eben dieser Spitze und beweisen wie Schweinegeil Melodic Rock aus Deutschland klingen kann ohne dabei zu Deutsch zu klingen.

Baol macht einen perfekten Job am Mikro und lässt keinen Grund zum Meckern zu. Die Gitarren von Radivoj kommen wie auf den Vorgängern, für mich ganz leicht zurückgefahren aber immer noch mit genügend Biss um als DEVICIOUS erkannt zu werden. Die Keys kommen Teilweise mal richtig poppig aus den Boxen geblubbert, allerdings meistens im typischen Band Stil gehalten. Alex am Bass ist ein Tier leider bekommt der Bass nicht soviel Bühne wie die anderen Platzhirsche. Die Drums hingegen kommen wie auf den Vorgängern mit voller Breitseite aus dem Äther gerauscht. Die Produktion befindet sich wie von Alex gewohnt auf sehr hohem Niveau und kommt mit Gewalt aus der Anlage.

Als ich dieses Album das erste Mal hörte teilte ich Alex meinen ersten Höreindruck mit. Irgendwie ist alles anders und nicht DEVICIOUS auf der anderen Seite aber auch wieder voll die von mir gewohnten und immer sehr Hoch bewerteten DEVICIOUS, und nach mehrmaligem Hören des Albums stellt sich dann dieses Gefühl der Vertrautheit ein das mich schon seit vier Alben begleitet. Schweinegeiler Melodic Rock aus Karlsruhe und der Platz an der Spitze ist den Boys sicher nicht mehr zu nehmen. Es gibt eine Konstante im Leben und die nennt sich DEVICIOUS, denn Schlecht, Mies oder Mittelmaß ist bei den Jungs einfach gesagt Fehlanzeige, es wird straight nach vorne Gerockt das die Schwarte kracht und die Bude wackelt. Meine zwei Stubentiger machen mir beim Genuss von „Code Red“ und verfassen Konkurrenz, denn beide wohlen ihre Meinung in meine Tastatur hämmern und schütteln ihre Matte zur Platte!!! Von mir und meinen Stubentigers gibt’s beide Daumen nach oben.

„Are You Ready For Love“ ein flott melodischer Opener, „Highway To The Stars“ wildert mit seinem poppigen Keyboardklängen und Aufmachung fast im AOR. „Madhouse“ ein typischer Rocker der besseren Art von den Jungs, „Stuck In Paradise“ wie von der Band nicht anders gewohnt ein cooler Rocker mit geilem Refrain. „No More Tears“ das nächste Highlight in Folge, „Raise Your Life“ ein Stampfer und Baradebeispiel für einen coolen Rocker. „Not Anymore“ ich kann mich leider nur wiederholen ohne Wenn und Aber leider Geil, „House Of Cards“ geht ab wie Sau. Bei „All My Life“ holen Alex und seine Gang die grobe Kelle raus leider noch so ein gnadenloser Rocker der bestens ins Ohr geht, „Walk From The Shadows“ same thing as before ein geiler Rocker, „Penthouse Floor 2023“ in einer gepimmten Version und Baol am Mikro, der Song war auf dem Debüt schon fantastisch die jetzige Version ist auch Geil und irgendwie anders.

Balle

FALL FROM GRACE – Within The Savage Garden (RG-Zeitmaschine)

Trackliste:

01. Someday
02. It Doesn’t Matter
03. Little Miss X
04. Urban Ballerina
05. The Voice Inside
06. Outtasite Outtamind
07. Circus
08. No One To Blame
09. Save Me From Tomorrow
10. Don’t Pamper The Madman
11. Mistaken
12. 2 Sides Of A Mirror

Spielzeit: 56:39 min – Genre: Melodic Hard Rock – Label: SOCAN – VÖ: 18.07.1995 – Page:

Es ist mal wieder Zeit ein Album aus der Vergangenheit aus der Platenkiste zu kramen. Heute kommen bei mir die Kanadier von FALL FROM GRACE in den Player, leider kam diese talentierte Band (soviel ich weiß) nicht über dieses eine Album hinaus. Das Album wurde in Eigenregie produziert und dann über SOCAN, eine kanadische Organisation die Künstlerinteressen vertritt, vertrieben. Ich weiß es nicht mehr so genau, es muss so um 1998 bis 2000 gewesen sein als ich mal wieder auf einem Streifzug bei Hang Loose Records in Raisting war und mir ultimative Pflichtkauftipps in deren Geschäftsraum anhörte. Irgendwann meinte einer der beiden Inhaber: „Kennst du FALL FROM GRACE eine geile Band aus Kanada?“. Als ich verneinte wurde auch gleich das Album in den Player gelegt und man wählte den Track #4 „Urban Ballerina“ an, der Lautstärkeregler wurde vor den ersten Noten noch in Richtung rechten Anschlag bewegt. Und was soll ich schreiben ab der ersten Note dieses Songs musste ich dieses Album unbedingt mitnehmen und noch viele weitere Male anhören. Leider hatte ich zu meiner Zeit als DJ in einer Rockdisco dieses Album noch nicht aber aus Erfahrung kann ich diesen Titel einen Tanzflächenfüller nennen, den das Ding rockt alles nieder und wäre in den 80er Jahren mit seinem Groove ein Superhit geworden.

Zur Band gehörten damals Steve McPhail an Mikro und Gitarre, Serge Tremblay ebenfalls Gitarre, Doug Elash an Bass und Keyboards und Larry Millar an den Drums. Das Erste was bei FALL FROM GRACE auffällt ist die Präsenz des Basses der immer deutlich durchschlägt und kein Schattendasein fristen muss, die Keyboards sind dafür sehr dezent und kaum wahrnehmbar im Hintergrund. Die Stimme von Steve ist sehr angenehm unaufdringlich rau, besitzt ein besonderes Flair und überzeugt ohne schwächen zeigen. Der Bass hat fast dieselbe Bühne wie die beiden Gitarren die einem die Riffs um die Ohren prügeln, die Drums sind sehr markant und auffällig eingespielt. Die Kompositionen leben vom Zusammenspiel von Gitarren, einem donnernden Bass der immer im Vordergrund herum hüpft und mit den Drums und der Stimme von Steve komplettierte Sound hat einiges zu bieten.

Vergleichen kann man FALL FROM GRACE mit MCQUEEN STREET, HAREM SCAREM, TYKETTO, AUTOGRAPH, EMERALD RAIN, DEF LEPPARD, DOKKEN, dem Debüt von SKID ROW, HERICANE ALICE, CATS IN BOOTS, und bei allem ein wenig modern angehauchte Vibes. Es ist kein Abklatsch oder Klon sondern vielmehr haben die Jungs ihren damals einzigartigen Sound mit hohem Wiedererkennungsfaktor mit sehr hohem Suchtpotential gefunden und präsentieren diesen Sound mit einem Charme dem man sich schlecht entziehen kann. Die Boys aus dem Norden des amerikanischen Kontinents sorgen für positiven Stunk in den Gehörgängen und fanden bei der hohen Qualität leider nicht die Beachtung die sie verdient hätten. Geile Melodien wurden mit eben solcher Eigenschaft, Lust, Freude und Können eingetütet und auf Kunststoff gepresst. Der Vierer wirft mit Melodien und Harmonien nur so um sich und hat damals wahrscheinlich ohne einen Gedanken daran gehabt zu haben einen Klassiker des Melodic Hard Rock aufgenommen zu haben. Hierbei handelt es sich um einen der zahlreichen und völlig unbegründet übersehenen Diamanten im Rockbiz. Auf dem Album befindet sich nicht ein Füller nee viel mehr nur Killer.

Wer die Gelegenheit hat dieses Album zu ergattern sollte zugreifen und es von Zeit zu Zeit anhören um die guten alten Zeiten Revue passieren zu lassen. Für Leute die auf geile Basslines stehen ein Parade Beispiel und sollte als Album eine der Anlaufstellen sein. Balle vergibt für dieses Debüt das Gütesiegel „Klassiker“ und auf jeden Fall ein Gewinn für jede Melodic Hard Rock Sammlung.

„Someday“ ein cooler Opener und Einstieg, „It Doesn’t Matter“ leichte Blues Note und viel Drama sorgt für den Ersten Oha Effekt. „Little Miss X“ das erste Highlight mit 10er Wertung ein Melodic Rocker fürs Lehrbuch, „Urban Ballerina“ der Song sprengt jegliche Skaleneinteilungen in den Strophen herrscht der Bass mit eiserner Hand und im Refrain die Gitarren über allem schwebt das geile Organ von Steve. „The Voice Inside“ das dritte Highlight in Folge was für ein Song sehr melancholisch aber dennoch geil ohne Ende, „Outtasite Outtamind“ könnte von MCQUEEN STREET stammen. „Circus“ glänzt wieder mit coolem Blues Riffing, „No One To Blame“ kommt von der Stimmung her wieder mit viel Drama aus den Boxen geblasen. „Save Me From Tomorrow“ eine schwermüttige Ballade die an die BEATLES erinnert nicht nur von den Gesangsharmonien, „Don’t Pamper The Madman“ man könnte meinen FAITH NO MORE und die RED HOT CHILI PEPPERS hätten mit DEF LEPPARD ein Kind gezeugt bei dem die LEPPARD Gene überwiegen. „Mistaken“ wieder so ein cooler und harter MCQUEEN STREET ähnlicher Brecher, „2 Sides Of A Mirror“ eine weitere melodische fast Ballade zum Abschluss.

Balle

BADD BOYZ – Badd Boyz Re-Release als No, No, Nikkie

Trackliste:

01. Leave It To The Law
02. No Time For Cryin‘
03. I Don’t Want To Hear Your Heart Break
04. Straight To My Heart
05. You’re Mine Tonight
06. This Must Be Love
07. Hard To Say Goodbye
08. Save Our Land
09. No, No, Nikkie (2021 Re-Release Bonus Track)
10. All Of My Life (2021 Re-Release Bonus Track)
11. King Of Thieves (2021 Re-Release Bonus Track)

Spielzeit: 44:47 min – Genre: Melodic Hard Rok – Label: Alfa // Demon Doll Records/Metal Legacy – VÖ: 1993 // 2021 – Page:

Man schrieb das Jahr 1993, ROUGH CUTT lagen auf Eis, Kevin DuBrow ist als Shouter zu QUIET RIOT zurückgekehrt also veröffentlichte Paul Shortino mit seinen Kumpels unter dem Banner BADD BOYZ das gleichnamige und gleichzeitig einzige offizielle Album von BADD BOYZ. Im gleichen Jahr nahm Paul Shortino unter seinen Namen zusammen mit JK Northrup das Album „Back On Track“ auf, welches im gleichen Fahrwasser wie ROUGH CUTT, QUIET RIOT und auch BADD BOYZ schipperte. Das Original Album von BADD BOYZ Album enthielt acht Songs, und diese Songs haben es gewaltig drauf.

Zu BADD BOYZ gehörten damals neben Paul am Mikro noch Mitch Perry ( u.a. auch bei KEEL, MCAULEY SCHENKER GROUP, HEAVEN, JAMES CHRISTIAN) und Michael Guy (SHARK ISLAND) an den Gitarren, Sean McNabb (u.a. auch bei GILBY CLARKE, DOKKEN, GREAT WHITE, HOUSE OF LORD, QUIET RIOT, XYZ) am Bass und Rich Carlton an den Drums. Außer an den Drums war die Besetzung mit Namhaften Leuten besetzt die in anderen bekannten Bands vor der BADD BOYZ Zeit oder danach aktiv waren.

Die fünf feuerten aus allen Rohren und präsentierten der Welt ein Album das aus purem Rock N Roll bestand und meines Wissens bis 2021 nur in Japan veröffentlicht wurde. Aus diesem Grund und der damaligen im vollen Gange befindlichen Grunge und Alternative Welle hält sich die Bekanntheit von BADD BOYZ in Grenzen. Der 2021er Re-Release von Demon Doll Records macht mehr als Sinn, da das Original Album von 1993 schwer oder besser gesagt nicht aufzutreiben war.

Die ersten fünf Songs und „No, No, Nikkie“ sowie „All Of My Life“ waren mir schon vom 1997er Album „All Of My Life“ unter dem Bandnamen SHORTINO von Pulse Records bekannt. Die 1997er Versionen der drei Bonus Tracks haben mehr Biss bei der Produktion, diese ist um eine gute Welt besser als die Demo Versionen auf dem Re-Release.

BADD BOYZ stellen stilistisch die logische Weiterführung von RUGH CUTT dar und genauso hört sich das Album an, Sehr kräftiger und intensiver Melodic Hard Rock mit leichtem Blues Unterton. Alle Songs bestehend aus einer Symbiose aus Energie, Härte, Melodie, Harmonie und Pauls rauer Stimme. Diese perfekte Kulisse wird durch eben diese Stimme, melodischen und harten Riffs, dem Bass und einem wildgewordenen Stier an den Drumsticks erzeugt. Und genau das ist es was auch schon ROUGH CUTT ausgezeichnet hat was hier bei BADD BOYZ weitergeführt wurde. Am besten ist der Vergleich außer mit ROUGH CUTT noch mit Bands wie XYZ, HOUSE OF LORDS, WHITESNAKE, GREAT WHITE und allem mit dem Namen SHORTINO zu sehen. Neben dem erwähnten Melodic Hard Rock und Blues Note wird auch noch eine fein dezente Glam Note mit in den Sound eingebunden.

Die Produktion könnte für meinen Geschmack ein wenig mehr Höhen vertragen geht aber vollkommen in Ordnung und drückt ganz schön aus den Boxen. Die drei Aussetzer am Ende sind nur schmückendes Beiwerk und nicht Bestandteil des Original Albums von 1993.

Mit „Leave It To The Law“ legen die Bösen Buben einen grandiosen Opener hin, hart, melodisch mit geilem Refrain. „No Time For Cryin‘“ mit einer ordentlichen Portion Blues und dezenten Glam Klängen bestens ins rechte Licht gerückt. „I Don’t Want To Hear Your Heart Break“ eine mehr als starke Ballade die normal ein Hit sein, und sich weit oben in den Top Tens tummeln, sollte. „Straight To My Heart“ hört sich nach einem ROUGH CUTT Song an der einfach einschlägt wie eine Bombe. „You’re Mine Tonight“ ein Paul mit flehenden Vocals, simpel aber stark und melodisch aufgebaut. Bei „This Must Be Love“ wird der Blues voll von der Kette gelassen und rasselt dabei mit allen Gliedern. „Hard To Say Goodbye“ hartes Blues Riffing trifft auf Whiskey und Zigarren geschwängerte Vocals und erzeugt eine eindrucksvolle Bühne. „Save Our Land“ ein Song der durch die Akustikgitarre zum Leben erweckt wird. „No, No, Nikkie“ war auf dem „All Of My Life“ Album klanglich besser als hier entweder als Rough Mix der Rough Demoversion ein cooler Song aber leider Sound mäßig sehr daneben. „All Of My Life“ auch ein obercooler Song ein wenig verändert leider auch vom Sound her eine Fehlgeburt. „King Of Thieves“ sehr hart und auch im Demostadium stehen geblieben.

Balle