BEG BORROW & STEAL – Push And Shove (RG Zeitmaschine)

Trackliste:

01. Deep Down & Dirty
02. No Reason Why
03. Step Back
04. Hide
05. Shake
06. Gave You My Heart
07. Simple Heart
08. Angels
09. Nickie
10. Hearts On Fire

 

Spielzeit: 39:25 min – Genre: Melodic Heart Rock – Label: Steelheart Memories – VÖ: 2017 – Page:

Dieses Album wurde vom aus Italien stammenden Label Steelheart Memories unter dem Zusatz „Lost US Juwels Collectors Series Vol. 4“ veröffentlicht. Viel gibt es von BEG BORROW & STEAL nicht wirklich zu finden. Steelheart Memories veröffentlichte dieses Juwel 2017 das ursprünglich aus dem Jahr 1992 stammt in einer limitierten Auflage. Wenn man sich die Musiker mal genauer ansieht waren manche schon unter anderem bei PREVIEW, THE BUDDY SYSTEM, THE (II) JONSES, JOHN WAITE und dem Megaseller „Trash“ von ALICE COOPER zu hören. Unter dem Banner BEG BORROW & STEAL wurde dann 1992 das Album „Push And Shove“ aufgenommen.

Mit von der Partie waren damals Lauralei Combs am Mikro, Bob Dee und Jack Johnson an den Gitarren, Brad Hallen an Bass und Ed Bettinelli an den Drums. Die Stimme von Lauralei Combs ist kräftig mit einem Anteil Dreck und lässt sich am besten mit Lenita Erickson, Janet Gardener, Leigh Matty, Ann Wilson, Debbie Davis und Devay vergleichen. Die Gitarren kommen immer auf den Punkt gebracht und sind weder zu Hart noch zu Soft einfach genau Richtig um Lauraleis Stimme am besten zu unterstützen. Die Keyboards sind dezenter als die Gitarren eingesetzt und schmeicheln den Songs regelrecht mit ihren Teppichen auf denen die Stimme und Gitarren zu schweben scheinen. Der Bass ist nicht so auffällig in Szene gesetzt der hält sich unspektakulär im Hintergrund. Die Drums erinnern mich von der Spielweise her an die Band SOUL KITCHEN und sind stark und auffällig eingespielt.

BEG BORROW & STEAL machen Melodic Hard Rock der typisch amerikanisch und End 80er und frühe 90er Like ist, und durch die Gangs aus Seattle im Jahr 1991 überfahren wurden und dadurch aufs Abstellgleis geschoben wurden wo sie leider immer noch stehen. Am besten kann man den Sound als einen Mix aus BON JOVI, HEART, VIXEN, DEVAY, ADRIAN GALE, BATON ROUGE, ein wenig ASPHALT BALLET, HEAVY BONES, BLONZ und SOUL KITCHEN sehen. Leider im Jahr 1992 ohne Beachtung der großen Plattenfirmen die nur noch in Depri Mucke machten und sich daran dumm und dämlich verdienten. Leider wurden solche Highlights wie dieses Album und noch viele mehr mit nicht Beachtung gestraft. Es wurde fast nur noch auf das scheuende Pferd mit dunkel gestimmten Gitarren und Karohemden tragende No Future Alternativ getümpel gesetzt und solche Perlen versauerten in der Belanglosigkeit der Plattenpolitik. Wenn auf Künstler anderer Gitarren orientierten Mucke gesetzt wurde waren es die SCORPIONS, METALLICA, BON JOVI, selbst solche Namen wie WHITESNAKE und VAN HALEN hatten ihre Mühe gegen diese auf düster machende Generation anzustinken. Und aus diesem Grund wurde aus BEG BORROW & STEAL nur ein Geheim Tipp der leider nur limitiert denen Freude bereiten die damals so wie ich bei der Veröffentlichung von Steelheart Memories zugriffen. Ich dachte damals kenne ich nicht und lasse mich einfach mal überraschen aber das da so ein Hammer Album mit eine guten Produktion dahinter steckt hatte ich nicht im Geringsten erwartet. Ich habe nur eine Quelle gefunden wo dieses Album zwischen knapp 90 bis 1700 Euro als Gebraucht Ware angeboten wird. Ist wirklich Schade das nicht jeder die Möglichkeit hat dieses Bockstarke Stück Rockmucke für einen normalen Tarif erstehen kann. Ob dieses Album auf den gängigen Streaming Plattformen angeboten wird kann ich nicht sagen da ich diese nicht wirklich nutze.

Als Fazit kann man behaupten das dieses Album zu den Besten Female Fronted Melodic Hard Rock Veröffentlichungen gehört und nach einem offiziellen Re-Release schreit um die Welt erobern zu können.

„Deep Down & Dirty“ ein flotter Einstieg erinnert an „Barracuda“ von Heart, „No Reason Why“ ein starker Rocker mit viel Gefühl. „Step Back“ ein nach vorne gehender Rocker, „Hide“ ein weiterer starker Rocker der durch die Wand geht. „Shake“ ein Highlight das in den 80ern zum #1 Hit und Tanzflächen Füller geworden wäre, „Gave You My Heart“ geht gut ins Ohr ein gefühlvoller Rocker. „Simple Heart“ geht als Highlight durch, besser geht Rock nicht, „Angels“ der nächste Song mit viel Gefühl. „Nickie“ macht auch ein melodisches Highlight, „Hearts On Fire“ macht wieder einen auf brachial Rocker.

Balle

DEVICIOUS – Code Red

Trackliste:

01. Are You Ready For Love
02. Highway To The Stars
03. Madhouse
04. Stuck In Paradise
05. No More Tears
06. Raise Your Life
07. Not Anymore
08. House Of Cards
09. All My Life
10. Walk From The Shadows
11. Penthouse Floor 2023 (CD Bonus Track)

Spielzeit: 52:32 min – Genre: Melodic Hard Rock – Label: Metalapolis Records – VÖ: 26.05.2023 – Page: www.facebook.com/deviciousband

 

Album #5 „Code Red“ von den aus Karlsruhe stammenden Rockern DEVICIOUS steht an, hatte ich doch die beiden Vorgänger auch schon bewertet. Was ist anders? Ex-Sänger Antonio Calanna verließ letztes Jahr nach dem Album „Black Heart“ die Band um sich anderen Herausforderungen zu stellen. Und wieder mal wie schon nach den ersten beiden Alben verließ ein sehr guter Sänger die Band nach nur zwei Alben. Aber die Band hat sich davon nicht entmutigen lassen, suchte die neue Stimme von DEVICIOUS und wurde mit Baol Bardot Bulsara fündig, Baol ließ seine Stimmbänder schon für TNT und im Backround auf „Black Heart“ schwingen. Neben Baol am Mikro sind noch dabei Radivoj Petrovic an der Gitarre, Bandleader und Bassist Alex Frey, Denis Kunz an den Tasten sowie Lars Nippa an den Drumsticks.

Hatte der Wechsel des Sängers folgen für den Sound? Ich sage jetzt ein wenig, denn Baol hat ein anderes Organ, ich würde sogar behaupten feiner und filigraner und Baol geht nicht ganz soweit Hoch wie Antonio. Der Sound wurde auch leicht zurückgefahren, es wirkt alles nicht mehr ganz so aggressiv und angriffslustig, die Band schreit nicht mehr mit aller Macht „Hallo Ihr da draußen hier sind wir“. Es wird ein wenig softer zu Werke gegangen aber ohne das Gebiss auf Seite zu legen und um trotzdem Zähne wie auf den Vorgänger Alben zu zeigen. Mit diesem Album festigt die Band konsequent ihren Anspruch auf die Speerspitze des Melodic Hard Rock in Europa. Die Jungs etablieren sich nun endgültig mit dem Album #5 an eben dieser Spitze und beweisen wie Schweinegeil Melodic Rock aus Deutschland klingen kann ohne dabei zu Deutsch zu klingen.

Baol macht einen perfekten Job am Mikro und lässt keinen Grund zum Meckern zu. Die Gitarren von Radivoj kommen wie auf den Vorgängern, für mich ganz leicht zurückgefahren aber immer noch mit genügend Biss um als DEVICIOUS erkannt zu werden. Die Keys kommen Teilweise mal richtig poppig aus den Boxen geblubbert, allerdings meistens im typischen Band Stil gehalten. Alex am Bass ist ein Tier leider bekommt der Bass nicht soviel Bühne wie die anderen Platzhirsche. Die Drums hingegen kommen wie auf den Vorgängern mit voller Breitseite aus dem Äther gerauscht. Die Produktion befindet sich wie von Alex gewohnt auf sehr hohem Niveau und kommt mit Gewalt aus der Anlage.

Als ich dieses Album das erste Mal hörte teilte ich Alex meinen ersten Höreindruck mit. Irgendwie ist alles anders und nicht DEVICIOUS auf der anderen Seite aber auch wieder voll die von mir gewohnten und immer sehr Hoch bewerteten DEVICIOUS, und nach mehrmaligem Hören des Albums stellt sich dann dieses Gefühl der Vertrautheit ein das mich schon seit vier Alben begleitet. Schweinegeiler Melodic Rock aus Karlsruhe und der Platz an der Spitze ist den Boys sicher nicht mehr zu nehmen. Es gibt eine Konstante im Leben und die nennt sich DEVICIOUS, denn Schlecht, Mies oder Mittelmaß ist bei den Jungs einfach gesagt Fehlanzeige, es wird straight nach vorne Gerockt das die Schwarte kracht und die Bude wackelt. Meine zwei Stubentiger machen mir beim Genuss von „Code Red“ und verfassen Konkurrenz, denn beide wohlen ihre Meinung in meine Tastatur hämmern und schütteln ihre Matte zur Platte!!! Von mir und meinen Stubentigers gibt’s beide Daumen nach oben.

„Are You Ready For Love“ ein flott melodischer Opener, „Highway To The Stars“ wildert mit seinem poppigen Keyboardklängen und Aufmachung fast im AOR. „Madhouse“ ein typischer Rocker der besseren Art von den Jungs, „Stuck In Paradise“ wie von der Band nicht anders gewohnt ein cooler Rocker mit geilem Refrain. „No More Tears“ das nächste Highlight in Folge, „Raise Your Life“ ein Stampfer und Baradebeispiel für einen coolen Rocker. „Not Anymore“ ich kann mich leider nur wiederholen ohne Wenn und Aber leider Geil, „House Of Cards“ geht ab wie Sau. Bei „All My Life“ holen Alex und seine Gang die grobe Kelle raus leider noch so ein gnadenloser Rocker der bestens ins Ohr geht, „Walk From The Shadows“ same thing as before ein geiler Rocker, „Penthouse Floor 2023“ in einer gepimmten Version und Baol am Mikro, der Song war auf dem Debüt schon fantastisch die jetzige Version ist auch Geil und irgendwie anders.

Balle

FALL FROM GRACE – Within The Savage Garden (RG-Zeitmaschine)

Trackliste:

01. Someday
02. It Doesn’t Matter
03. Little Miss X
04. Urban Ballerina
05. The Voice Inside
06. Outtasite Outtamind
07. Circus
08. No One To Blame
09. Save Me From Tomorrow
10. Don’t Pamper The Madman
11. Mistaken
12. 2 Sides Of A Mirror

Spielzeit: 56:39 min – Genre: Melodic Hard Rock – Label: SOCAN – VÖ: 18.07.1995 – Page:

Es ist mal wieder Zeit ein Album aus der Vergangenheit aus der Platenkiste zu kramen. Heute kommen bei mir die Kanadier von FALL FROM GRACE in den Player, leider kam diese talentierte Band (soviel ich weiß) nicht über dieses eine Album hinaus. Das Album wurde in Eigenregie produziert und dann über SOCAN, eine kanadische Organisation die Künstlerinteressen vertritt, vertrieben. Ich weiß es nicht mehr so genau, es muss so um 1998 bis 2000 gewesen sein als ich mal wieder auf einem Streifzug bei Hang Loose Records in Raisting war und mir ultimative Pflichtkauftipps in deren Geschäftsraum anhörte. Irgendwann meinte einer der beiden Inhaber: „Kennst du FALL FROM GRACE eine geile Band aus Kanada?“. Als ich verneinte wurde auch gleich das Album in den Player gelegt und man wählte den Track #4 „Urban Ballerina“ an, der Lautstärkeregler wurde vor den ersten Noten noch in Richtung rechten Anschlag bewegt. Und was soll ich schreiben ab der ersten Note dieses Songs musste ich dieses Album unbedingt mitnehmen und noch viele weitere Male anhören. Leider hatte ich zu meiner Zeit als DJ in einer Rockdisco dieses Album noch nicht aber aus Erfahrung kann ich diesen Titel einen Tanzflächenfüller nennen, den das Ding rockt alles nieder und wäre in den 80er Jahren mit seinem Groove ein Superhit geworden.

Zur Band gehörten damals Steve McPhail an Mikro und Gitarre, Serge Tremblay ebenfalls Gitarre, Doug Elash an Bass und Keyboards und Larry Millar an den Drums. Das Erste was bei FALL FROM GRACE auffällt ist die Präsenz des Basses der immer deutlich durchschlägt und kein Schattendasein fristen muss, die Keyboards sind dafür sehr dezent und kaum wahrnehmbar im Hintergrund. Die Stimme von Steve ist sehr angenehm unaufdringlich rau, besitzt ein besonderes Flair und überzeugt ohne schwächen zeigen. Der Bass hat fast dieselbe Bühne wie die beiden Gitarren die einem die Riffs um die Ohren prügeln, die Drums sind sehr markant und auffällig eingespielt. Die Kompositionen leben vom Zusammenspiel von Gitarren, einem donnernden Bass der immer im Vordergrund herum hüpft und mit den Drums und der Stimme von Steve komplettierte Sound hat einiges zu bieten.

Vergleichen kann man FALL FROM GRACE mit MCQUEEN STREET, HAREM SCAREM, TYKETTO, AUTOGRAPH, EMERALD RAIN, DEF LEPPARD, DOKKEN, dem Debüt von SKID ROW, HERICANE ALICE, CATS IN BOOTS, und bei allem ein wenig modern angehauchte Vibes. Es ist kein Abklatsch oder Klon sondern vielmehr haben die Jungs ihren damals einzigartigen Sound mit hohem Wiedererkennungsfaktor mit sehr hohem Suchtpotential gefunden und präsentieren diesen Sound mit einem Charme dem man sich schlecht entziehen kann. Die Boys aus dem Norden des amerikanischen Kontinents sorgen für positiven Stunk in den Gehörgängen und fanden bei der hohen Qualität leider nicht die Beachtung die sie verdient hätten. Geile Melodien wurden mit eben solcher Eigenschaft, Lust, Freude und Können eingetütet und auf Kunststoff gepresst. Der Vierer wirft mit Melodien und Harmonien nur so um sich und hat damals wahrscheinlich ohne einen Gedanken daran gehabt zu haben einen Klassiker des Melodic Hard Rock aufgenommen zu haben. Hierbei handelt es sich um einen der zahlreichen und völlig unbegründet übersehenen Diamanten im Rockbiz. Auf dem Album befindet sich nicht ein Füller nee viel mehr nur Killer.

Wer die Gelegenheit hat dieses Album zu ergattern sollte zugreifen und es von Zeit zu Zeit anhören um die guten alten Zeiten Revue passieren zu lassen. Für Leute die auf geile Basslines stehen ein Parade Beispiel und sollte als Album eine der Anlaufstellen sein. Balle vergibt für dieses Debüt das Gütesiegel „Klassiker“ und auf jeden Fall ein Gewinn für jede Melodic Hard Rock Sammlung.

„Someday“ ein cooler Opener und Einstieg, „It Doesn’t Matter“ leichte Blues Note und viel Drama sorgt für den Ersten Oha Effekt. „Little Miss X“ das erste Highlight mit 10er Wertung ein Melodic Rocker fürs Lehrbuch, „Urban Ballerina“ der Song sprengt jegliche Skaleneinteilungen in den Strophen herrscht der Bass mit eiserner Hand und im Refrain die Gitarren über allem schwebt das geile Organ von Steve. „The Voice Inside“ das dritte Highlight in Folge was für ein Song sehr melancholisch aber dennoch geil ohne Ende, „Outtasite Outtamind“ könnte von MCQUEEN STREET stammen. „Circus“ glänzt wieder mit coolem Blues Riffing, „No One To Blame“ kommt von der Stimmung her wieder mit viel Drama aus den Boxen geblasen. „Save Me From Tomorrow“ eine schwermüttige Ballade die an die BEATLES erinnert nicht nur von den Gesangsharmonien, „Don’t Pamper The Madman“ man könnte meinen FAITH NO MORE und die RED HOT CHILI PEPPERS hätten mit DEF LEPPARD ein Kind gezeugt bei dem die LEPPARD Gene überwiegen. „Mistaken“ wieder so ein cooler und harter MCQUEEN STREET ähnlicher Brecher, „2 Sides Of A Mirror“ eine weitere melodische fast Ballade zum Abschluss.

Balle

BADD BOYZ – Badd Boyz Re-Release als No, No, Nikkie

Trackliste:

01. Leave It To The Law
02. No Time For Cryin‘
03. I Don’t Want To Hear Your Heart Break
04. Straight To My Heart
05. You’re Mine Tonight
06. This Must Be Love
07. Hard To Say Goodbye
08. Save Our Land
09. No, No, Nikkie (2021 Re-Release Bonus Track)
10. All Of My Life (2021 Re-Release Bonus Track)
11. King Of Thieves (2021 Re-Release Bonus Track)

Spielzeit: 44:47 min – Genre: Melodic Hard Rok – Label: Alfa // Demon Doll Records/Metal Legacy – VÖ: 1993 // 2021 – Page:

Man schrieb das Jahr 1993, ROUGH CUTT lagen auf Eis, Kevin DuBrow ist als Shouter zu QUIET RIOT zurückgekehrt also veröffentlichte Paul Shortino mit seinen Kumpels unter dem Banner BADD BOYZ das gleichnamige und gleichzeitig einzige offizielle Album von BADD BOYZ. Im gleichen Jahr nahm Paul Shortino unter seinen Namen zusammen mit JK Northrup das Album „Back On Track“ auf, welches im gleichen Fahrwasser wie ROUGH CUTT, QUIET RIOT und auch BADD BOYZ schipperte. Das Original Album von BADD BOYZ Album enthielt acht Songs, und diese Songs haben es gewaltig drauf.

Zu BADD BOYZ gehörten damals neben Paul am Mikro noch Mitch Perry ( u.a. auch bei KEEL, MCAULEY SCHENKER GROUP, HEAVEN, JAMES CHRISTIAN) und Michael Guy (SHARK ISLAND) an den Gitarren, Sean McNabb (u.a. auch bei GILBY CLARKE, DOKKEN, GREAT WHITE, HOUSE OF LORD, QUIET RIOT, XYZ) am Bass und Rich Carlton an den Drums. Außer an den Drums war die Besetzung mit Namhaften Leuten besetzt die in anderen bekannten Bands vor der BADD BOYZ Zeit oder danach aktiv waren.

Die fünf feuerten aus allen Rohren und präsentierten der Welt ein Album das aus purem Rock N Roll bestand und meines Wissens bis 2021 nur in Japan veröffentlicht wurde. Aus diesem Grund und der damaligen im vollen Gange befindlichen Grunge und Alternative Welle hält sich die Bekanntheit von BADD BOYZ in Grenzen. Der 2021er Re-Release von Demon Doll Records macht mehr als Sinn, da das Original Album von 1993 schwer oder besser gesagt nicht aufzutreiben war.

Die ersten fünf Songs und „No, No, Nikkie“ sowie „All Of My Life“ waren mir schon vom 1997er Album „All Of My Life“ unter dem Bandnamen SHORTINO von Pulse Records bekannt. Die 1997er Versionen der drei Bonus Tracks haben mehr Biss bei der Produktion, diese ist um eine gute Welt besser als die Demo Versionen auf dem Re-Release.

BADD BOYZ stellen stilistisch die logische Weiterführung von RUGH CUTT dar und genauso hört sich das Album an, Sehr kräftiger und intensiver Melodic Hard Rock mit leichtem Blues Unterton. Alle Songs bestehend aus einer Symbiose aus Energie, Härte, Melodie, Harmonie und Pauls rauer Stimme. Diese perfekte Kulisse wird durch eben diese Stimme, melodischen und harten Riffs, dem Bass und einem wildgewordenen Stier an den Drumsticks erzeugt. Und genau das ist es was auch schon ROUGH CUTT ausgezeichnet hat was hier bei BADD BOYZ weitergeführt wurde. Am besten ist der Vergleich außer mit ROUGH CUTT noch mit Bands wie XYZ, HOUSE OF LORDS, WHITESNAKE, GREAT WHITE und allem mit dem Namen SHORTINO zu sehen. Neben dem erwähnten Melodic Hard Rock und Blues Note wird auch noch eine fein dezente Glam Note mit in den Sound eingebunden.

Die Produktion könnte für meinen Geschmack ein wenig mehr Höhen vertragen geht aber vollkommen in Ordnung und drückt ganz schön aus den Boxen. Die drei Aussetzer am Ende sind nur schmückendes Beiwerk und nicht Bestandteil des Original Albums von 1993.

Mit „Leave It To The Law“ legen die Bösen Buben einen grandiosen Opener hin, hart, melodisch mit geilem Refrain. „No Time For Cryin‘“ mit einer ordentlichen Portion Blues und dezenten Glam Klängen bestens ins rechte Licht gerückt. „I Don’t Want To Hear Your Heart Break“ eine mehr als starke Ballade die normal ein Hit sein, und sich weit oben in den Top Tens tummeln, sollte. „Straight To My Heart“ hört sich nach einem ROUGH CUTT Song an der einfach einschlägt wie eine Bombe. „You’re Mine Tonight“ ein Paul mit flehenden Vocals, simpel aber stark und melodisch aufgebaut. Bei „This Must Be Love“ wird der Blues voll von der Kette gelassen und rasselt dabei mit allen Gliedern. „Hard To Say Goodbye“ hartes Blues Riffing trifft auf Whiskey und Zigarren geschwängerte Vocals und erzeugt eine eindrucksvolle Bühne. „Save Our Land“ ein Song der durch die Akustikgitarre zum Leben erweckt wird. „No, No, Nikkie“ war auf dem „All Of My Life“ Album klanglich besser als hier entweder als Rough Mix der Rough Demoversion ein cooler Song aber leider Sound mäßig sehr daneben. „All Of My Life“ auch ein obercooler Song ein wenig verändert leider auch vom Sound her eine Fehlgeburt. „King Of Thieves“ sehr hart und auch im Demostadium stehen geblieben.

Balle

BAD SISTER – Where Will You Go

Trackliste:

01. Lose Or Win
02. Feels Like Love
03. Bright Lights
04. Don’t Need Me
05. You’re Gone
06. Couldn’t Do Right
07. Confess You Love Me
08. Could It Be Love
09. Fair Enough
10. She Dosn’t Love You
11. Moon Woman
12. Some Hallelujahs
13. Got Caught

Spielzeit: 58:24 min – Genre: Melodic Hard Rock – Label: Pride & Joy Music – VÖ: 25.11.2022 – Page: www.facebook.com/badsisterband

 

Ich wusste nicht das BAD SISTER noch existent sind, nachdem die Band 1989 mit „Heartbreaker“, 1991 mit „Out Of The Business“ zwei verdammt gute Alben veröffentlichten. 2009 folgte noch „Because Rust Never Sleeps“ mit neuer Sängerin am Mikrofon, das Album war auch sehr gut konnte aber mit den beiden Vorgängern nicht mehr ganz mithalten.

Zur aktuellen Besetzung zählen Andrea Löhndorf, an den Gitarren Sven Lange, am Keyboard Andreas Läu, an Bass Jörn Saul und Kai-Ove Kessler an den Drums. Also mal kucken ob BAD SISTER Anno 2022 an die Vorgänger anknüpfen können und ob sie den guten Veröffentlichungen gerecht werden. Vom Label werden BAD SISTER für Fans von SARAYA, FIONA, LAOS und SCARLET ROSE angekündigt das ist eine Hausnummer die erfüllt werden möchte.

Bei den ersten Takten vom Opener fällt auf das die Gitarren wieder volles Brett fahren und die Keyboards stärker in den Vordergrund gerückt sind. Dies sollte nicht als Nachteil aufgefasst werden sondern mehr als Hinweis das hier in die Vollen gegangen wird. Die sehr schwammigen und fast schon kraftlosen Produktionen der drei Vorgänger wurden hier nicht wiederholt, Die Produktion hat genug Power um den Songs richtig Druck zu verleihen.

Bei der Stimmfärbung von Frontröhre Andrea blieb sich die Band Treu den die hat sehr viel Ähnlichkeit mit der von der leider schon verstorbenen ersten Sängerin der beiden ersten Alben Petra Degelow, kann auch am besten mit ihr verglichen werden. Die Gitarren kommen immer noch als Bollwerk aus den Boxen in Verbindung mit den Keys wird so eine Wand erzeugt die unüberwindbar zu sein scheint. Der Bass bügelt von hinten voll nach vorne und die Drums ziehen gnadenlos eine Schneise in die Gehörfront. Vergleichen kann man BAD SISTER am besten mit ihren drei Vorgängern, härtere FIONA, LAOS und SCARLET ROSE. SARAYA würde ich jetzt nicht wirklich in Betracht ziehen, da hier die Keys eine entscheidende Rolle spielen. Die Songs besitzen ohne Ausnahme Melodien, Stimme und nahezu perfekte Instrumentierung. Ich schreibe nahezu da die Geschmäcker unterschiedlich sind, einer mag mehr Gitarren dafür weniger Keys oder umgekehrt, mir gefällt was ich höre und kann mit den weiter nach Vorne gerückten Keys gut leben.

„Lose Or Win“ ein cooler Einstieg in das Album, geile Riffs mit eben solchen Keys, „Feels Like Love“ ein für BAD SISTER typischer Happy Hour Kracher mit viel Melodie. „Bright Lights“ kommt catchy und groovig, „Don’t Need Me“ würde als Abrissbirne selbst die Mauern von Jericho einreißen, „You’re Gone“ überzeugt mit Riffing das cooler als Steve McQueen in seinen Filmen war, weist aber starke Ähnlichkeit mit einem Song vom Debüt auf, „Couldn’t Do Right“ eine Dampfwalze auf Platt Macher Tour. „Confess You Love Me“ fällt vom Level her leicht ab, „Could It Be Love“ das ideale Futter für die Taschentuch Fraktion. „Fair Enough“ gibt wieder Volle Power, bei „She Dosn’t Love You“ wird mit Pianoklängen gerockt und gerollt. „Moon Woman“ sorgt nochmal für feuchte Taschentücher, „Some Hallelujahs“ und „Got Caught“ rocken wieder alles um was sich in den Weg stellt.

Balle

MAGICAL HEART – Heartsonic

Trackliste:

01. Bad Habits
02. Heartsonic
03. My Own Way
04. Waiting For So Long
05. Daydream
06. Magical Star
07. How Will The Story End
08. Free Of Pain
09. It Could Go On (Forever)
10. Take Your Time
11. Raise

Spielzeit: 41:30 min – Genre: Melodic Hard Rock – Label: Fastball Music – VÖ: 07.10.2022 – Page: www. facebook.com/magicalheartband

 

MAGICAL HEART ist mir bis jetzt völlig unbekannt, obwohl die Band 2018 ihr Debüt veröffentlicht hat. Die aus Bayern stammende Band besteht aus Christian Urner an Mikro und Gitarre, Patrick Schuster ebenfalls Gitarre, Robert Frenz an Bass und Giuliano-Pepe Müller an den Drums.

Da mir das erste Album nicht bekannt ist gehe ich die Sache jungfräulich an und bin positiv überrascht. Der Süden rockt wie Sau, mir ist schleierhaft wie mir die Band die ganze Zeit nicht aufgefallen ist, stammt diese doch fast unmittelbar aus meiner Nachbarschaft. Mir sind die Musiker kein Begriff und mir liegen über diese so gut wie keine Infos vor, aber egal einfach mal zurückgelehnt und der Mucke gelauscht.

Als erstes fällt die sehr nach Retro und Röhrenverstärker klingende, fast schon warme Produktion auf. Einzig die Becken kommen ein wenig künstlich und übertrieben rüber, der Rest geht voll in Ordnung. Diese Produktion drückt ganz schön aus der Anlage.

Geboten wird Melodic Hard Rock Made in Europe, man kann die Musik am besten mit einem Mix aus SAHARA RAIN hier, DEVICIOUS da, JADED HEART zu Bormann Zeiten da drüben, ein Schuss SHAKRA auf der einen Seite das garniert mit einem kleinen Tupfer GOTTHARD, BLACK DIAMONDS, TANS AM und vielleicht eine Prise bestehend aus VICTORY und TRANCE zur Lothar Antoni Ära. Dies mit kleiner Tendenz in Richtung Norden nach Schweden was sich mehr als gut anhört.

Die Stimme von Christian hat ein besonderes Timbre das sich schlecht beschreiben lässt, dieses Timbre übt eine gewisse Faszination auf mich aus. Die Gitarrenarbeit ist auch wie die Stimme vom Feinsten und überzeugt ohne schwächen. Ab und zu erinnert mich die Gitarre mal an THE BRANDOS oder einen der Vergleiche. Der Bass wummert auffällig vor sich hin, die Drums kloppen alles kurz und klein wie damals die Germanen im Teutoburger Wald die Römer in der Varusschlacht vernichtend geschlagen haben. Genauso einen Siegeszug könnte man das Album auch nennen, weder Langeweile noch Öderei sondern Happy Feelgood Mucke und bestes Partyfutter für den geneigten Hörer. Ich würde es als „Varus Album“ aus dem Süden nennen den die vier hauen einen Raus das es nur so im Karton rappelt, scheppert und kracht.

Als Südstaatler kann ich nur sagen: „Ja Servus, sauba Buam, des hobts guad g’macht“. Bitte weiter so ich will noch mehr von dieser Partydroge. Schon alleine „Magical Star“ wäre in den End 80ern eine Hitsingle geworden und hätte Wochenlang die Spitze der Top 10 von Bayern 3 blockiert.

Mir ist das völlig Wurscht wie andere darüber denken, mir bleibt keine andere Wahl als Full House und damit 10 Sterne zu vergeben. Diese Band zeigt deutlich das Bayern mehr zu bieten hat als Dampfplauderer, oder unsympathische Politiker. Nein den es gibt auch MAGICAL HEART, HEADSTONE (ebenfalls aus Bayern und meiner Nachbarschaft) und noch einige seltene Positive Dinge in Bayern.

„Bad Habits“ ein nach Classic Rock riechender Opener, „Heartsonic“ wie schon der Vorgänger mit viel Classic Rock Attitüde im modernen Gewand mit viel Energie gezockt. „My Own Way“ macht einen mehr als ordentlichen Eindruck, „Waiting For So Long“ ein cooler Vollgasrocker. „Daydream“ lässiger geht’s nicht, „Magical Star“ was für ein atmosphärischer Kracher. „How Will The Story End“ wie Geil die Story geht volle Pulle weiter, „Free Of Pain“ ein sehr cooler Rocker ohne Schnörkel. „It Could Go On (Forever)“ hier geht Nachbars Lumpi wieder steil und die Kakerlaken schütteln die Matte mit dem Hörer um die Wette, „Take Your Time“ klingt modern aber geil, „Raise“ ein würdiger Rausschmeißer.

Balle

THE BRAVE – Battle Cries

Trackliste:

01. All Together Now
02. The Waiting
03. If That Ain’t Love
04. Running All My Life
05. Tears Of A Broken Heart
06. Little Love
07. Never Live Without Your Love
08. Big World
09. Ride With Rhythm
10. Just A Man
11. All Together Now (Studio Mix)
12. Running All My Life (Studio Mix)

Spielzeit: 55:45 min – Genre: Melodic Hard Rock – Label: Pakadern – VÖ: 1992 – Page: www.facebook.com/thebravemusicsite

Und wieder geht der Blick zurück in das vergangene Jahrhundert, genauer gesagt ins Jahr 1992. Zu dieser Zeit standen die Veröffentlichung von anständigen Melodic Hard Rock Alben nicht wirklich unter einem guten Stern. Vielmehr machte sich Deprimucke in Radio und auf MTV breit. Und genau in dieser Zeit waren die US-Boys von THE BRAVE mutig genug ihr Debütalbum zu veröffentlich.

Zur Band gehörten damals James Salters am Mikro, Stayce Roberts und Freddie Tierra an den Gitarren und Backing Vocals, Malcolm Paris an Bass und Backing Vocals und Randy Roberts an den Drums und Backing Vocals. Produziert wurde dieser Diamant von John und Dino Elefante, die dem Album einen Glasklaren und Druckvollen Sound verliehen haben.

Auf den Tisch kommt genialer Melodic Hard Rock in etwa wie eine Mischung aus DEF LEPPARD, HURRICANE, BON JOVI, DOKKEN, MASTEDON und wie sie sich damals alle nannten. Die Stimme von James Salters hat Kraft, Volumen und scheint für Hard Rock wie gemacht zu sein. Leider war für James nach dem Album Schluss bei THE BRAVE, er war noch auf dem Album „Ordinary People“ der Band FAITH NATION 1999 zu hören und noch ein Album das mir gerade nicht einfällt. Die Vocals sind teilweise traumhaft Mehrstimmig mit geilen Chören ausgeführt worden. Die Gitarren sind in einer härte gewählt die nicht besser sein könnte, unterstützt von dezenten Keyboard- oder Pianoklängen. Der Bass und die Drums sorgen für den richtigen Druck aus dem Hintergrund. Die Produktion bügelt alles um was vor die Boxen hüpft.

Mit „All Together Now“ wird das Album intensiv und melodiös eröffnet, „The Waiting“ was für ein geiler Schmachtfetzen. „If That Ain’t Love“ ein cooler Rocker. Mit „Running All My Life“ kommt ein absolutes Highlight ein geiler Softrocker, mit „Tears Of A Broken Heart“ folgt gleich das nächste Highlight besser geht Melodic Hard Rock. Für „Little Love“ gilt das Gleiche wie für die direkten Vorgänger angereichert mit Akustikgitarre und einem endgeilen Refrain, „Never Live Without Your Love“ lässt einem ein wenig mehr Luft. „Big World“ flott und sehr gut, „Ride With Rhythm“ gibt noch mehr Gas. Mit „Just A Man“ wird’s nochmal balladesk, die beiden Studio Mixe sind nur mit Gitarren und Keyboards ausgeführt.

Balle

MICHAEL BORMANN’S JADED HARD – Power To Win

Trackliste:

01. Nothing But A Photograph
02. Power To Win
03. Our Sweet Lullaby
04. Heaven
05. When I Look In Your Eyes
06. A Step Away From Heaven
07. Just Wanna Fall In Love
08. Little White Lies
09. Domino
10. When She’s Good
11. Hysteria – Wrong And Right
12. We Must Make A Stand (Duisburg United)

Spielzeit: 53:25 min – Genre: Melodic Hard Rock – Label: RMB Records – VÖ: 28.10.2022 – Page: www.michaelbormannsjadedhard.com

 

Michael Bormann is Back, mit seiner Band JADED HARD rockt er das die Schwarte kracht. Ohne Gnade haut uns der Duisburger mit seinen Jungs Kracher after Kracher um die Ohren. Wie auch schon auf dem Debüt rocken sich die Jungs in unveränderter Besetzung den Arsch ab. Neben Michael an Mikro und Gitarre sind dabei Tommy Dahlem an Gitarre und Backingvox, Chris Ivo an Keys und Backingvox, Christoph Baumeister an Bass und Backingvox und Maikel Müller an den Drums.

Wie oben schon erwähnt hauen einem die Boys gnadenlos einen Kracher nach Kracher mit Hochdruck in die Gehörgänge. Gegenüber dem schon sehr guten Debüt hat sich musikalisch nichts geändert. Jeder Anhänger des Melodic Hard Rocks sollte beim Hören glücklich werden. Die härte ist genau im Richtigen Grad gehalten und die Gitarren im Zusammenspiel mit den Keyboard ergeben mit der Stimme von Michael eine undurchdringbare Mauer die einem regelrecht den Gips aus den Backen bläst. Der Bass und Drums machen gewaltig von hinten Dampf und erschlagen den Zuhörer fast. Die Produktion drückt ohne Ende das meine großen Quadralboxen ordentlich zu schuften haben. Aber scheißegal Hauptsache es knallt ohne Ende und bläst den Staub von den Regalen.

Auf diesem Album schrieb Michael die Songs nicht alleine sondern bekam von Bruno Kraler, Pete Alpenborg, Fredrik Joakimsson und Maikel Müller bei fünf Titeln Unterstützung. Egal ob aus der Feder allein von Michael oder mit Unterstützung das Ding haut rein wie eine Bombe und zerlegt einen ohne Ende. Man findet hier an allen Ecken und Enden Zitate der Großen aus den 80ern oder JADED HEART bis 2004 aber was solls, ich bin wie Michael ein Kind der 70er und 80er und mit der Mucke groß geworden. Hier kommt genau die Mucke aus den Boxen die leider keinen Anklang bei den öffentlichen Radiostationen finden wird. Corona hat auch die meisten Clubs dahingerafft also das Album eingelegt und sich in eine Zeit ohne Corona, Sorgen und Ängste versetzen lassen und eine knappe Stunde dem täglichen Irr- und Wahnsinn entfliehen und einfach die Seele baumeln lassen.

Als Fazit kann man den Boys bestätigen, weiter so, genau so kann es in Zukunft weitergehen. Bitte mehr von der Droge!

„Nothing But A Photograph“ ein typischer Bormann Song mit viel Melodie, Groove und geilem Refrain, mit „Power To Win“ folgt gleich ein nächstes Highlight. „Our Sweet Lullaby“ gehört mit Sicherheit zu den Highlights was für ein obercooler Rocker, bei „Heaven“ regiert Harmonie mit Melodie mit einem Endgeilen Solo. „When I Look In Your Eyes“ ab hier wird es gefährlich, der vierte Kracher in Folge ein Traum von Song, „A Step Away From Heaven“ immer noch keine Pause schon wieder so ein Melodicmonster. „Just Wanna Fall In Love“ eine coole Ballade, „Little White Lies“ wieder ein Highlight. „Domino“ ist keinen Deut schlechter als die Vorgänger, „When She’s Good“ erinnert mich an BON JOVI mit Hammondklängen. „Hysteria – Wrong And Right“ lässt mich an DEF LEPPARD, DOMAIN und eine kleine Prise DIO denken, „We Must Make A Stand (Duisburg United)“ ein politisches Statement verpackt in einen Geilen Rocker ein Projekt von Duisburger Musikern und war ursprünglich nicht für das Album gedacht.

Balle

CHEZ KANE – Powerzone

Trackliste:

01. I Just Want You
02. (The Things We Do) When We’re Young In Love
03. Rock You Up
04. Love Gone Wild
05. Children Of Tomorrow Gone
06. Powerzone
07. I’m Ready (For Your Love)
08. Nationwide
09. Streets Of Gold
10. Guilty Of Love

 

Spielzeit: 50:11 min – Genre: Melodic Rock – Label: Frontiers Music srl – VÖ: 21.10.2022 – Page: www.facebook.com/ChezKaneVocalist

 

Die Allianz zwischen CHEZ KANE und Danny Rexon geht in die zweite Runde. Hat sich was gegenüber dem sehr guten Debüt aus dem letzten Jahr geändert, ein großes NÖÖ hat es nicht CHEZ KANE hat noch immer die Trademarks des Debüts. Diese Trademarks bestehen aus einer geilen Stimme und perfekt in Szene gesetzte 80er Jahre Mucke. Die Stimme liegt immer noch bei Ann Wilson, softere Lee Aaron, Jaime Kyle, Janet Gardner und Lita Ford und kann ohne Wenn und Aber überzeugen. Für die Instrumente ist Danny Rexon verantwortlich und auch er erledigt seine Aufgaben mit Bravour. Unterstützt wurden die beiden Hauptakteure von Jesse Molloy am Saxophon.

Die beiden schaffen es Mühelos den Spirit der späten 80er und den damals angesagten Acts wie HEART, LITA FORD, LEE AARON, VIXEN oder den ein wenig später agierenden WITNESS und DEVAY wieder zurück in die Wohnzimmer zu bringen. Der Sound sprüht nur so vor Anekdoten, Anspielungen und Spielart wie die guten alten End 80er und ganz frühe 90er – allerdings mit einem klein bisschen modernerem Touch- bis die Grungewelle die Musikwelt überfuhr. Die Produktion passt zur Mucke und hat den Dampf um die Songs in die Trommelfelle zu jagen.

Vergleichen kann man wie auch schon auf dem Debüt mit H.E.A.T., ECLIPSE, BROTHER FIRETRIBE und den oben erwähnten 80er Front Girlies Truppen mit DEF LEPPARD Vibes. Bei mir werden beim Hören viele Erinnerungen geweckt, von der guten alten Zeit als Rockmusik noch zum guten Ton in den Discos und teilweise im öffentlich-rechtlichen Radio gehörte. An Zeiten in denen man in den Discos viel zum Kucken hatte als die Tanzflächen mit den Mädels voll waren.

Und genau diesen Spirit können Chez und Danny wieder beleben und so für gute Stimmung sorgen, das Album wird auf jeder Retro, 80er, oder einfach nur Rockparty für gute Stimmung sorgen. In jeder Kneipe mit Rock Hintergrund Beschallung sollte das Ding für ordentlich Umsatz sorgen können.

„I Just Want You“ die Vollbedienung für alle HEART Fans, ein sehr guter Einstieg in das Album, „(The Things We Do) When We’re Young In Love“ ein herrlicher Nostalgietropfen. „Rock You Up“ hätte in den Discos für volle Tanzflächen gesorgt, „Love Gone Wild“ VIXEN sind mit einem gewaltigen Weckruf Back on Stage. „Children Of Tomorrow Gone“ das nächste Highlight das an HEART oder VIXEN erinnert, „Powerzone“ geht flott mit viel Power an den Start. „I’m Ready (For Your Love)“ volle Kanne und gnadenlos 80s, „Nationwide“ macht keine Ausnahme, auch wieder volle Tüte 80er zum Schwärmen. „Streets Of Gold“ eine typische geile End 80er Powerballade „Guilty Of Love“ zeigt am Schluß nochmal eindrucksvoll was eine Harke ist.

Balle

WOODSTOCK – Don’t Care! (RG Zeitmaschine)

Trackliste:

01. Don’t Care
02. Victim Of Love
03. Burned Out
04. Sad To Say
05. Thank You Lord
06. Please Stop To Gamble
07. My Thoughts
08. Give It Back
09. Hold On And Believe
10. Love Me Or Leave Me
11. Help
12. Six Bottles Of Whiskey

Spielzeit: 52:40 min – Genre: Melodic Hard Rock – Label: Eigenproduktion – VÖ: 1993

Diesmal geht es zurück in das Jahr 1993, zwei Jahre nach dem Unfall ausgehend von NIRVANA und MONSTER MAGNET in Seattle die eine Katastrophe in der Musiklandschaft verursacht haben. Man schreibt das Jahr 1993 und fünf junge Wilde Langhaarjunkies denken sich in einem kleinen verschlafenen Ort in der Alpenrepublik Österreich mal eben ein geiles Scheibchen aufzunehmen. Herausgekommen ist ein echter Brocken voll mit coolen Songs, wobei man über das BEATLES Cover „Help“ besser den Mantel des Schweigens hält.

Ich wurde auf die Band ca. 1996 aufmerksam, als sich in einer Hang Loose Records Bestellung ein Demotape des Shops befand. Diese Demotapes waren Kauftipps von den beiden Inhabern von Hang Loose Records Hansi Michel und Jürgen Schaffenrath und zu 90% voll mit totalen Überfliegern. Damals befanden sich neben WOODSTOCK auch noch Songs von THE BRAVE, NO SWEAT, HYTS, THE MEN, ROKO, STEEL BREEZE, OPEN SKYZ, HEAVY BONES und THE LOOK darauf, alle mit bärenstarken Hits. Nachdem ich das Demotape gehört habe die CD telefonisch geordert und mir wurde mitgeteilt das WOODSTOCK in Japan damals ziemlich abgeräumt haben. Als die Bestellung bei mir eingetroffen ist kam die CD gleich zum Einsatz und erstmal Kinnlade nach unten, dass sollen Österreicher sein, niemals. Das konnte ich nicht glauben, denn ich verband damals Österreich mit Mozart, Falco, Opus, Skifahren und Kaiserschmarrn aber Mucke der härteren Art auf keinen Fall.

Die Band brachte es damals auf ein Album und eine EP 1994 in Eigenproduktion. Zur Band gehörten Hanno Pinter am Mikro, Kitchn‘ Mike an Gitarren, Chris Hair an Keyboards, Randy am Bass und Lazy Gerry an den Drumsticks. Der melodische Hard Rock sprüht nur so vor Melodien und geilen Riffattacken, die Keys kommen meist im DEEP PURPLE Stil der 80er Jahre, als Hammonds oder auch mal als Pianoparts ausgeführt. Der Bass ist kräftig wahrnehmbar und die Drums kommen mit einer Macht aus den Boxen das es eine Freude ist.

Vom Härtegrad bewegt sich die Band im klassischen Hard Rock der End 70er und 80er von DEEP PURPLE über VAN HALEN, DOKKEN bis hin zu den GUNS N Roses genauso befindet sich auch der Stil in etwa bei den Vergleichen. Die Vocalarbeit ist sehr gut, ohne Alpenakzent mit einem rauen Organ fehlerlos ausgeführt. Die Keys schielen voll in Richtung Jon Lord von DEEP PURPLE. Der Bass erinnert mich an eine Mischung aus Chuck Wright (HOUSE OF LORDS, QUIET RIOT, etc.) und Jeff Pilson (DOKKEN, DIO, FOREIGNER, etc.). Die Drums kommen intensiv und mit Power wie bei Mike Terrana und lassen sich irgendwie schlecht beschreiben, der Ausdruck Berserker im Blutrausch passt am besten als Umschreibung. Die Produktion ist zwar Staubtrocken aber mit viel Dampf und Kraft.

Die Jungs wissen selber nicht was sie damals für ein Brett am Start hatten, das Ding rockt ohne Gnade und stellt ein Paradebeispiel für eine Geile Rockscheibe da.

Mit „Don’t Care“ starten die Österreicher mit einem Groovestampfer der Güteklasse 1A mit DEEP PURPLE like Keys, „Victim Of Love“ kommt flott mit harten Riffs und Piano, cool gemacht. „Burned Out“ kommt mit SLASH like Riffing und coolen Pianopassagen, bei „Sad To Say“ spielt der Bass fast schon die Hauptrolle, die Gitarre hält sich zurück und das Piano kommt voll zum Tragen. „Thank You Lord“ mit geilem Southern und Blues Touch, der richtige Song für einen verqualmten Saloon, bei der todtraurigen Ballade „Please Stop To Gamble“ kommen die Keys im PURPLE Hammond Stil und im Refrain wird ein Riffgewitter gezündet. „My Thoughts“ ein melancholischer Hard Rocker wie er sein soll mit Piano und geilen Hammonds, „Give It Back“ geht voll nach vorne mit Hammonds ohne Ende. „Hold On And Believe“ am Anfang in den Strophen schwermütig und traurig, ab 1:58 kommt ein Stakkato Einsatz und das Ding mutiert zum richtigen Rocker ein Traum, „Love Me Or Leave Me“ eine Ballade die von der Stimme und Pianos getragen wird. Über „Help“ kann man denken was man will, es gibt nur eine wahres das Originale, bei „Six Bottles Of Whiskey“ spielen Bass und Akustikgitarre die Hauptrolle cool gemacht.

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