D-A-D – Speed Of Light

Trackliste:

01. God Prays To Man
02. 1st, 2nd & 3rd
03. The Ghost
04. Speed Of Darkness
05. Head Over Heels
06. Live By Fire
07. Crazy Wings
08. Keep That MF Down
09. Strange Terrain
10. In My Hands
11. Everything Is Gone Now
12. Automatic Survival
13. Waiting Is The Way
14. I’m Still Here

Spielzeit: 54:01 min – Genre: Hard Rock – Label: AFM Records – VÖ: 04.10.2024 – Page: www.facebook.com/d.landafterdark/

 

Zum 40. Bestehen der Dänischen Hard Rock Dampfwalze kommt mit ein wenig Verspätung das 13. Album „Speed Of Darkness“ in den Handel. Wow das ist eine Hausnummer die erst mal getoppt werden will, was die Riffakrobaten ablassen ist reines dänisches Dynamit. Zu den Sprengstoffexperten gehören Aushängeschild und Sänger Jesper Binzer am Mikrofon und Gitarre, Jacob Binzer ebenfalls Gitarre, Stig Pedersen am Bass und Laust Sonne an den Drums.

Hat sich was an D-A-D geändert, oder gar was Negatives im Sound verändert? Ich antworte mit einem klaren NEIN, es hat sich nichts geändert. Die Dänen hauen immer noch mit den Gitarren um sich, mal intensiver, mal zurückhaltender geht die Stromaxt um. Die Stimme von Jesper ist das Aushängeschild mit einem sehr hohen Widererkennungsfaktor die man unter tausenden Stimmen heraushören kann. Der Bass geht auffällig um und die Drums machen das was sie sollen einem den Hintern versohlen.

Genau das macht einen Teil des Sounds von D-A-D aus, ein weiterer ist das rotzfreche kokettieren mit den Gitarren die in manchen Momenten an AC DC, JOHNNY CRASH oder auch an BEGGARS & THIEVES oder mal an die Versautheit von HARDCORE SUPERSTAR und schieß mich Tot erinnern. Nur wird diese Ähnlichkeit zu AC DC mit einer sehr großen frechen Portion Skandi auf die Zwölf Rock angereichert und genau das ist es was den Sound von D-A-D ausmacht. Einfach nur Krawallrock der eingängig und sehr gut hörbar ist ohne dabei einen Deut von seinem Weg abzuweichen. Mal auf Stänker Tour ein anderes Mal mit Gefühl und zurückhaltend gehen D-A-D ihre vor 40 Jahren eingeschlagene Richtung bis zum Ende und beweisen einmal mehr das mit ihnen jederzeit zu rechnen sein MUSS. Nur steht dieses MUSS für Qualität Made bei D-A-D, hier wird das nächste starke Album für die Vita abgeliefert. Wer schon immer auf D-A-D konnte wird nicht enttäuscht, wer noch nie mit der Band warm wurde schafft es mit „Speed Of Darkness“ auch auf keinen Fall.

Mir waren D-A-D über viele Jahre suspekt und ich konnte nie viel mit den Jungs aus dem Nachbarland im Norden anfangen. Irgendwann besorgte ich mir aus reiner Neugier eine Best Of Zusammenstellung und hörte mal genauer hin, und ich entdeckte sehr viel Gutes. Ich sah dann mehr als nur den Disco Hit „Sleeping My Day Away“ der damals in meiner wilden Zeit in den Discos rauf und runter gespielt wurde. Auf einmal machte es Boom und ich erkannte was für ein Potential in der dänischen Hard Rock Band mit dem Kürzel D-A-D steckt. Man muss sich nur die Zeit nehmen um alles auf sich wirken zu lassen, dann klappt es auch mal mit eine(r)m Künstler / Band mit der man vorher nichts anfangen konnte. Für mich stellte D-A-D solch eine Band dar, aber nur bis ich mal genauer hingehört habe, seitdem sind wir fast schon Buddys in Crime.

„God Prays To Man“ ein typischer Rotz hau in Weg Rocker der Dänen, „1st, 2nd & 3rd“ richtig schön dänisch hingerotzt wie eine Bande Pubertiere beim Klingelputzen. „The Ghost“ Gefühl trifft auf bluesiges Riffing mit der Stimme von Jesper, einmalig und ein Highlight, „Speed Of Darkness“ frei nach FALCO „drah di net um da Kommissar gäht um“!!! „Head Over Heels“ der nächste Gefühlsrocker ohne Schnörkel aus dem Ärmel gezaubert, „Live By Fire“ ein unbeschwerter Rocker der sich während des ersten Hörens zum Killersong entwickelt. „Crazy Wings“ Jesper trifft auf Drama trifft auf Gefühl und D-A-D Gitarrenspiel, „Keep That MF Down“ kommt mit einem geilen Riff am Anfang und entwickelt sich zu einem Hit. „Strange Terrain“ erinnert mich an BEGGARS & THIEVES ab deren zweitem Album, „In My Hands“ es rotzt wieder mit Blues um die Ecke. „Everything Is Gone Now“ hier wildern D-A-D bei GUN meets THE OFFSPRING, „Automatic Survival“ ein melodisches Schmankerl und Highlight. „Waiting Is The Way“ Dänen Chaos trifft auf Skandi Hard Rock, „I’m Still Here“ eine gefühlvolle Ballade mit viel Drama.

Balle

THE LAZYS und JUNKYARD DRIVE am 06.09.2024 in München

Am 06.09.2024 kamen die Australier THE LAZYS nach München um mit ihrem punkigen Hard Rock ein Fass auf zu machen. Mit im Gepäck waren die dänischen Ass Kickin‘ Hard Rocker von JUNKYARD DRIVE. Von der Stilrichtung ist es die ideale Verbindung um die Bühne abzufackeln, ob dies für den Abend zutraf erklärt sich in diesem Live Bericht.

JUNKYARD DRIVE starteten als Vorband in den Abend der im Motto Great Fuckin‘ Ass Kickin‘ Rock N Roll stand. Und wie real diese Beschreibung werden sollte bewiesen schon die Dänen mit ihrem Gig der als perfekt bezeichnet werden kann. Die Fünf hatten mit ihren zwei Gitarristen einen bombastisch druckvollen Sound der den Arsch Tritt Rock N Roll bestens zur Geltung brachte. Egal ob man jetzt den Sänger, Gitarren, Bass oder Schlagzeug betrachtete, jeder gab sein Bestes und die jungen Musiker zauberten ein Set das sich sehen und hören lassen konnte. JUNKYARD DRIVE konnte ihre Leistung von vom mir reviewten Album „Look At Me Now“ spielerisch Live auf die Bühne bringen und so einen unvergesslichen Abend mit einfach nur Great Fuckin‘ Ass Kickin‘ Rock N Roll der besseren Art präsentieren. Die Songauswahl passte zum Auftritt der Truppe und war genial. Die Zuschauer hatten genauso gute Laune wie die Band, als dann noch einer der Gitarristen während eines Songs von der Bühne hüpfte und sich unter die Zuschauer mischte merkte man erst welchen Spaß die Band während des Gigs in München hatte. JUNKYARD DRIVE sind wohl zu mehr als nur einen Geheimtipp herangewachsen, mehr gibt es nächste Woche in einem Interview das ich mit der Band führen durfte. In diesem Interview merkte man erst wie sympathisch die Band auch abseits der Bühne ist. Wer sich einen unvergesslichen Abend mit geiler rotzfrechen Rockmucke gönnen möchte sollte unbedingt eine Show von JUNKYARD DRIVE ansehen den die hat es in sich.

www.facebook.com/junkyarddriveofficial

Setlist JUNKYARD DRIVE:

Pauline
Pipe Down
Shoot From The Hip
Beauty Fool
Where I Belong
Mama
Black Wolf
Electric Love
Tide Is High
Tearaway
Mr. Rock N‘ Roll

Nach dem Umbau war die Zeit reif für die australischen Chaos-Rocker von THE LAZYS. Auch THE LAZYS hatten mit zwei Gitarren einen brutalen Druck im Sound der an diesem Abend generell sehr gut für beide Bands war. Die Stimmung wurde von JUNKYARD DRIVE schon auf ein Höchstmaß aufgeheizt und wer nicht schon bei den Dänen total durchgeschwitzt war holte das jetzt mit den Australiern nach. In bester AC DC und AIRBOURNE Manier rockten sich THE LAZYS souverän durch ihren Set, nur eben mit einer guten Portion Punk im Sound. Die Songauswahl war auch bei THE LAZYS perfekt und zeigte die Band in einem sehr guten Form. Auch hier war die Stimmung des Publikums sehr gut und steckte die Band mit einem Glücksgefühl an, an dem Abend gab es kein Deutschland, Dänemark oder Australien sondern ein Treffen das aus Gleichgesinnten bestand nur eben mit verschiedenen Muttersprachen. Und so fand ein sehr schöner Abend mit 10 Krawallbrüdern auf der Bühne ein großartiges Ende mit einem Zusatz, für jeden Biker sollte sowohl Vorband wie auch THE LAZYS ein Muss sein und zu den Highlights gehören die mal unbedingt Live gesehen haben sollte.

www.facebook.com/thelazysofficial

Setlist THE LAZYS:

Picture Thieves
Howling Woman
Half Mast Blues
Rattle Them Bones
Snake in the Grass
Love Your Gun
Little Miss Crazy
All Fired Up
Ripper of a Night
Black Rebel
Punk Come ‚N Get Me
Can’t Kill The Truth
Nothing But Trouble
If You Want Blood

Text und Bilder: Balle

TIMELESS FAIRYTALE – A Story To Tell

Trackliste:

01. Entering The Fairytale (Intro)
02. Forever And A Day
03. New Dawn
04. Master Of Illusion
05. Emptiness
06. A Story To Tell
07. The Best Part Of Your Life
08. Forsaken Dream
09. The Last Chance
10. Trust Your Heart
11. Farewell Fairytale (Outro)

Spielzeit: 47:03 min – Genre: Melodic Metal – Label: Vicisolum Productions – VÖ: 13.09.2024 – Page: www.facebook.com/timelessfairytale

 

TIMLESS FAIRYTALE ist eine neue Melodic / Power Metal Kombo die vom dänischen Sänger Henrik Brockmann gegründet wurde und aus Mitglieder aus Schweden und Italien besteht. Außer Henrik sind noch dabei Luca Sellitto an Gitarren und Keyboards, Carmine Vivo am Bass und Viktor Enebjörn an den Drums. Die Musiker haben Erfahrung in Bands wie ROYAL HUNT, EVIL MASQUERADE und FOREVER STILL. Dann wollen wir mal sehen ob die neue Multi-Kulti-Truppe überzeugen kann.

Die Stimme von Henrik geht in Ordnung und bewegt sich in einem sehr guten Rahmen, von der Aussprache und wenn es in die höheren Regionen geht muss ich an einen in den Tiefen befindlichen Bernhard Weiß von AXXIS denken. In den anderen Tonlagen werde ich an Bob Catley erinnert. Die Gitarren sind nicht so weit im Vordergrund wie bei manchen anderen Krawallbrüdern aus dem Metal Sektor, dafür sind die Keyboards ein wenig weiter im Vordergrund was aber nicht wirklich stört. Der Bass hat genügend Luft zum agieren und die Drums kommen mit Power aber irgendwie im Hintergrund. Ich weiß nicht ob es an dem Promomaterial oder an der Produktion liegt die klingt komisch ohne richtigen Bumms bei allen Instrumenten da fehlt für mich mehr tiefe im Frequenzgang und Dynamik. Schlecht ist sie jetzt nicht, da gibt es andere Totalausfälle soweit ist es bei TIMLESS FAIRYTALE nicht aber sie klingt zurückhaltend und verhalten. Es fehlt einfach das gewisse Etwas im gesamten Klangbild.

Die Songs haben alle sehr viel Potential um überzeugen zu können, obwohl man immer wieder das Gefühl hat dies oder das schon mal gehört zu haben. Wenn man den Fakt außer Acht lässt machen die Songs was her. Mit coolen Melodien und Schmackes werden die Songs auf den Hörer losgelassen. Mit mehr Dynamik wäre deutlich mehr drin gewesen. So bleibt es ein nettes Album mit guten Songs die mehr Potential hätten.

Vergleichen kann man den Sound von der Stimme mit AXXIS in den tiefen Tonlagen, AT VANCE oder FIREWIND, THE UNITY, SERIOUS BLACK und SONATA ARCTICA. Cooler Melodic Metal mit Schmackes der sich irgendwo zwischen Melodic und Power Metal einpendelt und mit Skandigenen bestückt wurde. Potential ist vorhanden, wenn dieses ganz ausgeschöpft wird ist beim nächsten Album eine Steigerung und somit bessere Wertung im Rahmen des möglichen, wer weiß „all can be happen in the next round!?!“.

„Entering The Fairytale“ ein normales Intro müsste jetzt nicht sein, „Forever And A Day“ geht verhalten los und bewegt sich bis zum Refrain im softeren Melodic Metal. „New Dawn“ geht schon besser mit mehr Druck ab, „Master Of Illusion“ macht auch einen auf sehr dicke Klöten und kommt mit Hard Rock Riffing, „Emptiness“ flott mit einem einprägsamen Refrain. „A Story To Tell“ fängt mit Pianopassage und in den Strophen balladesk an und entwickelt sich im Refrain zur Powerballade, „The Best Part Of Your Life“ macht wieder einen auf dicke Hose, „Forsaken Dream“ kommt mit spacigen Keyboards. „The Last Chance“ marschiert nach vorne um alles platt zu machen, „Trust Your Heart“ hier trifft Metal auf Klassik mit Charme, „Farewell Fairytale“ hier zählt dasselbe wie beim Intro nett aber muss nicht sein.

Balle

MIKE TRAMP – Mand Af En Tid

Trackliste:

01. Mand Af En Tid
02. Hvis Du Vil
03. Indeni
04. Kom Som Jeg Var
05. Altid Farvel
06. Stom Og Stille
07. Nat På Libelle
08. Livet Er
09. Sammen Alene
10. Ham Vi Vil Være

 

Spielzeit: 48:45 min – Genre: Classic Rock – Label: SPV – VÖ: 15.03.2024 – Page: www.facebook.com/MikeTrampOfficial

 

Der Däne MIKE TRAMP hat nicht nur seine WHITE LION Zeit als Vita sondern auch eine beachtliche Anzahl an Soloalben. Oder er bringt WHITE LION Klassiker im neuen Gewand heraus, über Sinn oder Unsinn solcher Alben will ich mir kein Urteil bilden, die gehören genau so wie seine Soloalben zum Schaffen von MIKE. Nun erschien Album #14, komplett in dänischer Sprache, mal sehen wie sich die dänische Sprache im Rockgewand verhält und ob MIKEs Tugenden zum Tragen kommen.

Neben MIKE am Mikrofon und Gitarre waren noch Soren Andersen an Gitarre, Søren Skov an Piano und Keyboards, Kenni Andy an den Drumsticks, Emily Garriock und Jørgen Throup an den Backing Vocals mit von der Partie.

Dann mal das Infosheet weggelegt und nachgehört was den Hörer erwartet. Dänisch passt nicht mal schlecht zur Rockmucke von MIKE, am Anfang erst fremd und ungewöhnlich, wenn man sich daran gewohnt hat geht es ganz gut ins Ohr. Für mich hört es sich ein wenig wie eine Mischung aus französisch und skandinavisch an. MIKE ist am Mikrofon ohne Zweifel eine Bank und Garant für Topleistungen, mit den dänischen Texten kommt echt ein gutes Stück Abwechslung ins Spiel. Wenn auch Schade ist das man nicht versteht um was es in dem Text geht, aber das nur als Randnotiz nebenbei.

MIKE macht genau das was er am besten kann, er rockt die Bude, und dass mit einer Konsequenz die schon bewundert werden sollte. Egal ob die Alben mit WHITE LION die alles andere als Weichspülmucke ist, genau wie seine Vielzahl an Soloalben auf denen er sehr gekonnt zwischen Melodic Rock und Classic Rock wandelt ohne dabei irgendwie in eine Richtung abzudriften sondern bedient alle Spielwiesen ohne viel Schnörkeleien oder sich in Spielereien zu verlieren. Die Stimme von MIKE ist über jeden Zweifel erhaben und hat nichts von seiner Faszination verloren, vielmehr hat man das Gefühl das die Stimme an Reife hinzugewonnen hat wie der Geschmack eines lange im Fass gereiften Edel Single Malt. Die Musiker an den Instrumenten machen auch keine für mich hörbaren Fehler, mit der gelungenen Produktion hat der Sound Druck in allen Frequenzen. Als weiteren Pluspunkt kann man die Spielzeit sehen 10 Songs kommen auf eine sehr gute Gesamtzeit von knapp unter 49 Minuten.

MIKE geht auf diesem Album einen eher ruhigeren Weg als auf den anderen Soloalben, die Songs kommen mit Drama und einer gehörigen Portion Gefühl, in etwa vergleichbar mit ruhigen und nachdenklichen TOM PETTY, BRUCE SPRINGSTEEN, TOM KIMMEL und JOHN KILZER. Nicht schlecht aber doch sehr ruhig und soft rockt sich der dänische Megaseller der 80er Jahre durch die zehn Songs. Es gibt weder Ausreißer in die zu seichte noch zu heftige Ecke, sondern man bleibt sich bei allen Songs im Soften Classic Rock treu. Alle die jetzt Mucke ala WHITE LION erwarten, überspringt dieses Album den es zeigt MIKE von einer verletzlichen und gefühlvollen Seite die sehr viel Spaß machen kann. Für manche bestimmt zu soft und nicht rockig genug, ich sag nur einfach mal zurücklehnen und Classic Rock der besseren Sorte genießen, es muss nicht immer an allen Ecken und Kanten böllern wie zu Silvester.

Balle

RONNIE ATKINS – Trinity

Trackliste:

01. Trinity
02. Ode To A Madman
03. Paper Tiger
04. Soul Divine
05. Via Dolorosa
06. Godless
07. Shine
08. If You Can Dream It
09. Sister Sinister
10. Raining Fire
11. The Unwanted
12. What If

Spielzeit: 53:51 min – Genre: Melodic Hard Rock – Label: Frontiers Music s.r.l. – VÖ: 13.10.2023 – Page: www.facebook.com/RonnieAtkinsOfficial

 

Der dritte Solostreich von PRETTY MAIDS Stimme RONNIE ATKINS steht an, waren die beiden Vorgänger starke Melodic Rock Alben die nicht so heftig ausfielen wie von Dänish Dynamite, aber immer noch genug Zähne haben um zuzubeißen. Wo fängt man bei so einem Namen wie ihn RONNIE hat an zu schreiben und wo hört man auf? Der gute RONNIE ist lange im Geschäft und hat sich seinen Namen schon in den 80er Jahren mit PRETTY MAIDS gemacht, feierte Weltweite Erfolge spielte ausverkaufte Shows in Stadien rund um den Erdball und kommt nun mit seinem dritten Solostreich unter dem Frontiers Banner aus dem Studio.

RONNIE hat sich die Unterstützung von Chris Laney an Gitarren und Keyboards, Marcus Sunesson ebenfalls Gitarren, Pontus Egberg am Bass, Allan Sörensson am Schlagzeug und Linnea Vikström Egg an den Backing Vocals gesichert. An den Instrumenten lässt sich keine Schwachstelle ausmachen, RONNIE ist wie von ihm gewohnt bestens bei Stimme und setzt diese sehr routiniert ein. Der Härtegrad ist wie schon auf den beiden Vorgängern nicht ganz so laut rausschreiend wie mit PRETTY MAIDS.

Die Kompositionen weisen die für mich typischen skandinavischen Eigenschaften auf, diese bestehen in wunderschönen und unwiderstehlichen Melodien ohne dass diese ein Ende finden. Stark auf Melodien und Harmonien aufgebautes Songwriting und deren Umsetzungen in fertige Songs die sich mit einem unbeirrbaren Weg ohne Umwege in die Gehörgänge fräsen um dort ihre Magie zu entfalten.

RONNIE geht dabei seinen eingeschlagenen Solo Pfad weiter und fügt somit seiner Vita ein weiteres starkes Album hinzu. Schlecht oder Mittelmaß sucht man bei ihm vergeblich, RONNIE kann nur sehr gut oder darüber hinaus. Vergleichen kann man Solo RONNIE am besten mit PRETTY MAIDS wenn vom Gas gegangen wird, ECLIPSE und NORDIC UNION ohne keltischen Einfluss, TREAT und PERFECT PLAN mit dem sicheren Blick auf die Harmonien und Melodien die man an allen Stellen des Albums finden kann. Wer hier ein Haar in der Suppe finden will findet bestimmt einige aber demjenigen ist dann auf keinem Fall zu helfen, der findet dann überall, bei jedem und wer weiß wo noch etwas zum Mosern. Ich finde bei RONNIE nichts was es zum Maulen geben würde. Wenn Beständigkeit einen Namen bekommen würde, wäre der Vorname RONNIE und der Nachname ATKINS! Achtung Spoiler Alarm, ein weiters Highlight in der Discografie von RONNIE ATKINS:

„Trinity“ rockt sich am Anfang mal gleich ins Ohr, „Ode To A Madman“ besitzt PRETTY MAIDS Gene dabei dramatisch ausgeführt. „Paper Tiger“ erinnert mich vom Aufbau an TREAT mit süßen Melodien. „Soul Divine“ ein harmonischer Melodic Rocker der es in sich hat, „Via Dolorosa“ dient als Intro für „Godless“ kommt mit einem modernen Anstrich und lässt mit Orient Touch die MAIDS Muskeln leicht spielen. „Shine“ das Highlight ginge ohne die Gitarren auch als Pop Song durch, da würder er wahrscheinlich besser abräumen als im Rockzirkus. „If You Can Dream It“ kommt mit AC DC Like Riffing und Stimmung, „Sister Sinister“ locker und leichter Melodic Rock mit geilem Refrain. „Raining Fire“ der Orient befindet sich in Dänemark, cooles Riffing trifft auf Vocalharmonien und bringt ein Kind mit Hammond Genen hervor. „The Unwanted“ ein hypermelodischer Rocker der Laune macht, „What If“ Drama trifft auf Melodic Rock.

Balle

SKAGARACK – Heart And Soul

Trackliste:

01. Give It
02. Peace Of Mind (To Have A Good Time)
03. A Cool Damn Car
04. Heart And Soul
05. Talkin‘ Bout Jesus
06. Changing
07. Cool To Be Old School
08. Be With You Forever
09. Where Have You Been
10. Ain’t Got Nothing To Lose
11. So Right
12. Anymore

Spielzeit: 52:56 min – Genre: Melodic Rock – Label: Thunderstruck – VÖ: 25.08.2023 – Page: www.facebook.com/Skagarack

 

Es war knapp 30 Jahre sehr still um SKAGARACK, die Band lag auf Eis. Von 1986 bis 1993 wurden vier starke Alben veröffentlicht und dann war erst mal Schluss. 2020 spielten SKAGARACK einige Gigs die sich als sehr gelungen herausstellten und von den Fans sehr gut aufgenommen wurden. Als die Band zu Proben für die Gigs zusammenkam und es nicht lange dauerte bis die alten Songs wie früher klangen, wurde Torben Schmidt von diesen Dingen inspirierten neue Songs zu schreiben.

Von der Original Besetzung sind nur noch Torben Schmidt an Gesang und Gitarre sowie Jan Petersen ebenfalls Gitarre dabei. Noch mit an Board sind Ken Rai Smith an Keyboards, Rasmus Matthiesen am Bass und Dennis Pedersen am Schlagzeug.

Können die Dänen nach 30-Jahren Pause an die alten Erfolge anknüpfen und besitzt Torbens Stimme immer noch die Faszination von damals? Torbens Stimme hat in den 30 Jahren nichts eingebüßt, sie hört sich sogar noch besser an als damals wie ein lange im Eichenfass gereifter Single Malt der Premium Klasse. Vergleichen kann man die Stimme von der Färbung ein wenig mit Steve Overland von FM, diese besitzt zu jeder Zeit Kraft und Ausdrucksstärke ohne dabei einzuknicken. Bei Song #10 meint man das JOE LYNN TURNER den Song eingesungen hat. Die Gitarren rücken sehr weit in den Vordergrund ohne dabei zu aufgesetzt zu wirken, die Riffs kommen stark und punktgenau mit leichter Blues Note versehen. Die Keys halten sich dezent und unterstützend zurück ohne zu nerven, der Bass geht voll auf die Glocke. Die Drums sind sehr auffällig und brachial ausgeführt. Das Gesamtbild wirkt harmonisch und kann punkten.

Die Kompositionen sind wie bei SKAGARACK gewohnt mit feinen Melodien ausgestattet und mit den Instrumenten sowie Torbens Stimme bestens in Szene gesetzt und zeigen ganz großes Musikkino. Torben beweist das er selbst nach 30 Jahren Pause noch starke Songs schreiben kann und auch in der Lage ist musikalisch zu überzeugen. Hier geben sich sehr gute Rocker und Highlights regelrecht die Klinke in die Hand und wechseln sich stetig ab. Der Sound wandelt gekonnt irgendwo zwischen Classic, Melodic Rock und Blues Rock ohne dabei in eines der drei Genre abzudriften, sondern vielmehr alle drei sehr stark in jedem Song kombiniert. Man meint zwar so vieles schon mal wo anders gehört zu haben, dass Gefühl stört aber nicht wirklich da es zu stark ist und fast einem perfekten Album entspricht. Vergleichen kann man bedingt mit den vier Vorwerken plus Blues, den Solowerken von Peo Pettersson, STAGGERWING und einer bluesigeren Version von 220 VOLT mit ihren Alben „Eye To Eye“ und „ Leathal Illusion“, ein wenig ZZ TOP ähnliche Riffeinlagen und einfach geil gemachte Rockmucke die überzeugt. Am Riffing merkt man eine deutliche Weiterentwicklung zu den vier Vorgänger Alben, das ist ausgefeilter, weiter in den Vordergrund gerückt und wird mit einer dezent-feinen Blues Note aufgewertet. Torbens Stimme zeigt sich auch mit einer Strahlkraft und deutlichen Gereift Heit zu damals, mir persönlich gefällt dieser neue SKARACK Look fast noch eine Spur besser als der von damals. Für mich eine kleine Sensation dafür das ich SKAGARACK schon für immer abgeschrieben habe können sie doch nach fast ewig langer Pause mehr als nur überzeugen.

Einmal mehr beweisen Musiker aus Skandinavien das sie es drauf haben geile Songs zu produzieren und sich dabei von der breiten Masse sehr weit abheben.

„Give It“ legt gleich mal ein sauberes Pfund vor, kräftig mit leichtem Bluesriffing. „Peace Of Mind (To Have A Good Time)“ ein saugeiler Midtempo Rocker, „A Cool Damn Car“ geht voll durch die Wand, ein Highlight, erinnert ein wenig an ZZ TOP. „Heart And Soul“ ein gefühlvoller Rocker und darf zu den Band Highlights seit Beginn gezählt werden, mit traumhafter Melodieführung. „Talkin‘ Bout Jesus“ glänzt mit starken Orgel und 80er Pomp Keyeinlagen auch wieder ein Highlight, „Changing“ der nächste Gefühlsrocker der nicht von der Stange stammt. „Cool To Be Old School“ kommt mit geilem Hammond Orgelsound und zeigt sich so von einer Klassik Seite, „Be With You Forever“ ein schwerer Rocker der schleppend daherkommt, wieder mit geilen Hammond Sounds. „Where Have You Been“ göttliche Melodieführung trifft auf Torben in Bestform = Top Hit. „Ain’t Got Nothing To Lose“ geht voll in die Classic Blues Ecke und ist dabei verdammt Geil geworden, „So Right“ fällt unspektakulär aber sehr gut aus, „Anymore“ gibt ein perfektes Schlusslicht ab.

Balle

STILLSKIN – Through Time

Trackliste:

01. Destination Unknown
02. A Place Where Anything Can Happen
03. Broken
04. Rise Again
05. High Roller
06. Run Away
07. Lesson Learned
08. Comfort Or Freedom
09. Finally Breathing
10. Long Ago

 

Spielzeit: 42:59 min – Genre: Melodic Hard Rock – Label: Lions Pride Music – VÖ: 31.03.2023 – Page: www.facebook.com/StillSkinDK

 

STILLSKIN, nöö nicht die aus den 1990er Jahren mit Ray Wilson an den Vocals mit Namen STILTSKIN, hier geht es um die 2017 gegründete Female Fronted Band mit dem Namen STILLSKIN aus Dänemark und nicht wie die 1990er im Modernen Rock sondern im gemäßigten Melodic Hard Rock. Mit von der Partie sind Bonnie Jones am Mikro, Michael Kristensen und Jacob Maribo an den Gitarren und Backing Vocals, an Bass und Backing Vocals Ricko Hougaard und an den Drums Claus Bagge.

Vom Stil liegen Welten zwischen den Schotten und den Dänen, während die Schotten auf Krawall machten und im Alternative und Grunge gewildert haben, sorgen die Dänen im melodischen Hard Rock für Aufmerksamkeit und leichten Wirbel. Schon allein mit Frontfrau Bonnie setzen die Dänen einen Kontrastpunkt, vergleichen kann man die Stimme in etwa mit MARTINA EDOFF die sehr gut mit dem Hard Rock harmoniert. Die Gitarren kommen Riffbetont und stramm aus den Boxen, der Bass ist gut im Hintergrund vernehmbar, die Drums sind nicht so im Vordergrund wie bei anderen Bands des Genres aber dennoch auffällig vorhanden. Das Keyboard hält sich die meiste Zeit mehr im Hintergrund und unterstützt die anderen Protagonisten sanft und dezent.

Was bringen STILLSKIN auf den Teller? Astreinen Melodic Hard Rock der ohne viel Effekte auf den Punkt kommt und Bonnie wo immer sich die Möglichkeit bietet mit Mehrstimmigen Backing Vocals unterstützt. Den Sound kann man aus einer Suppe aus TYKETTO, SLAUGHTER, RUSH, WHITESNAKE, DOKKEN aber auch schwedische Zutaten wie TREAT, PERFECT PLAN, PALACE, THE POODLES ohne Glamanteil, ein wenig KINGDOM COME und durch den Stil und die Stimmfärbung auch mit BAD SISTER sehen.

STILLSKIN haben noch nicht ganz die Qualität der Großen aber wenn der Weg so fort geführt wird könnte was heranwachsen, was in der Szene mächtig Staub aufwirbeln kann. So bleibt ein gutes ersten Album in voller Länger das mit sehr guten Ansätzen daher kommt.

„Destination Unknown“ ein Riffmonster und Groover kommt gut am Anfang, „A Place Where Anything Can Happen“ ein verträumt melodischer Radiosong, geht gut ins Ohr. „Broken“ ein cooler Rocker der es mit seinem ausufernden und brachialen Solo ein wenig zu gut meint, „Rise Again“ in den Strophen eingängig, verspielt aber in der schrägen Bridge und Refrain. „High Roller“ geht wieder besser ab erinnert mich vom Riffing her an KINGDOM COME, „Run Away“ fängt ruhig als Ballade an und geht dann ab 1:10 als melodischer Rocker ab. „Lesson Learned“ ein flotter Rocker mit lässigem Refrain, „Comfort Or Freedom“ mit männlichen Vocals im wechsel mit Bonnie kann überzeugen. „Finally Breathing“ ein guter Rocker, mit „Long Ago“ kommt zum Schluss nochmals Schwung in die Bude.

Balle

COLD DROP – Cold Drop

Trackliste:

01. Sweet Lucille
02. All Night Baby
03. Don’t Wake Me Up
04. Broke My Heart
05. Looking For Love
06. My Precious Metal Heart
07. That’s What Makes The World Go Round
08. Hold On
09. Don’t Count Me Out
10. Freedom

 

Spielzeit: 44:14 min – Genre: Hard Rock – Label: Lions Pride Music – VÖ: 27.02.2023 – Page: www.facebook.com/ColdDropDk/

 

Der Pressetext fängt mit „COLD DROP – A new shot of Danish Hard Rock“ an, mal abwarten ob dies zutreffend sein wird. Zu COLD DROP gehören am Mikro Allan Groenbaeck Pedersen, die Gitarren bediene Ric Hanson und Thomas Moeller Hansen, am Bass ist John A. Bertz und die Drumsticks bedient Henrik Rohde Jensen. Die Mitglieder waren oder sind immer noch unter anderem bei KRACKERJACK, PRETTY MAIDS, SHOTZ, WITNESS, HUNTERS und ACACIA AVENUE aktiv.

Die neue dänische Sensation im Rockbiz spielt sehr gut gemachten Hard Rock der auch mal an die Klassik Rock Giganten erinnert, aber die größte Ähnlichkeit weisen die Jungs mit den Norwegern von DREAM POLICE auf. Weitere Ähnlichkeiten gibt es mit BALTIMOORE, T.N.T., KAASIM, PRETTY MAIDS, BEAR BONE COMPANY, BLACK PAISLEY und WHITESNAKE mit John Sykes.

Allans Stimme weist in manchen Tonlagen eine Ähnlichkeit mit Steve Newman auf, diese Stimme harmoniert sehr gut mit dem trockenen Hard Rock. Die Gitarren erinnern mich vom Klang und der trockenen Ausführung her an einen noch Jungen Trond Holter auf dem Debüt von DREAM POLICE mit einem leichten schielen hin zu John Sykes. Das Riffing sticht schon ein wenig heraus und kann als hervorragend bezeichnet werden. Der Bass ist mehr als nur Auffällig und die Drums geben Vollgas. Die nach Retro, Schweiß und harter Arbeit klingende Produktion haut einen um und ist genau richtig ausgeführt worden.

Abschließend kann man anmerken das wenn COLD DROP keine Eintagsfliege bleiben sollte und der sehr hoch angesetzte Standard gehalten werden kann ein Big Shot heranwachsen könnte. Alle Freunde von gepflegten großen Hard Rock Kino skandinavischer Prägung die zudem noch auf trockene Riffs stehen sollten hier unbedingt mal ein bis drei Ohren riskieren.

„Sweet Lucille“ ein furztrockener Hard Rocker, „All Night Baby“ schräges Riffing trifft auf gute Laune. „Don’t Wake Me Up“ AC DC, KISS und BULLET feiern eine berauschende Party mit viel Hopfenbrause im Gebälk, „Broke My Heart“ sehr viel Melancholie im Sound mit starkem Refrain. „Looking For Love“ ein Hit mit Intensität und Power, „My Precious Metal Heart“ kommt teils mit schrägen Riffs ums Eck. „That’s What Makes The World Go Round“ hier fällt mir der Megaseller 1987 der Weißen Schlange ein, „Hold On“ in den Strophen sehr langsam und nachdenklich, während der Refrain flehend daherkommt. „Don’t Count Me Out“ ein echtes Schmankerl mit viel DREAM POLICE und WHITESNAKE Genen, „Freedom“ geht in den Highspeed Bereich mit saugeilem Refrain.

Balle

B-JOE – Ready To Ride (RG Zeitmaschine)

Trackliste:

01. Rock N Roll Junkie
02. Ready To Ride
03. Dirty Sheets
04. Don’t Wanna Lose You
05. Forty Days
06. Lies
07. Brand New Start
08. Alright Now
09. All The Nights

 

 

Spielzeit: 35:52 min – Genre: AOR / Melodic Rock – Label: GSE Records – VÖ: 1992 – Page: www.facebook.com/BJoeMusic/

Bei B-JOE handelt es sich um eine AOR / Melodic Rock Band aus Dänemark. Damals dabei waren B Joe an Mikro und Gitarren, Nick Kroyer an Bass, Thomas Johansen an Keys und Jesper Im an den Drums. 1991 wurde das gleichnamige Debüt, dieses zweite Album 1992, „White White Roses“ 1995 veröffentlicht. 2004 folgte das mit dänischen Texten eingespielte „Danselabyrinten“, 2008 „Good Time For Lovers und 2009 „Rattlesnake Heartache“.

Ich wurde irgendwann so 1994 bis 1996 auf die Dänen aufmerksam, damals hörte ich in einer meiner Stammdiscos zwischen München und Passau den Song „Rock N Roll Junkie“. Ich dachte mir damals das Ding rockt ganz schön, ich kannte zu der Zeit nur den Song ohne Titel oder Band zu wissen.

Als Hang Loose Records noch gedruckte Kataloge verschickten viel mir zu diesem vorliegenden Album der Zusatz in Textform „Really great Melodic Rock from Denmark“ auf, also wurde das Dingens bei einer Bestellung mit geordert. Angekommen machte mein CD-Player hungrig seinen Schacht auf und das Ding reingeschoben. Auf Play gedrückt und es kam der Song den ich von der Disco kannte „Rock N Roll Junkie“ und der Lautstärkeregler wanderte zum Leidwesen meiner Nachbarn in Richtung rechten Anschlag und meine Quadral konnten mal wieder mit aller Gewalt ausatmen.

Was kommt auf den Hörer zu wenn er sich auf B-JOE mit dem Album „Ready To Ride“ einlässt, ein Stilmix aus AOR und Melodic Rock mal mit Country oder ein anderes Mal mit Bluesnote. B Joe’s Stimme ist eine Macht erinnert mich an eine Mischung aus RETURN und FREE SPIRIT. Die Gitarren, auch gerne mal die Akustische feiern mit den Keys ihre Vermählung und harmonieren perfekt mit Joe’s Stimme. Der Bass ist sehr dezent ausgeführt und die Drums sind klar vernehmbar aber dabei nicht so auf Krawall gebürstet wie bei manch anderen Künstler.

Der Sound geht in Richtung Skandirock ala FREE SPIRIT, RETURN, ECLIPSE, BROTHER FIRETRIBE, ZERO NINE und TRILOGY mit viel Liebe zur Melodie und geilen Vocals eingespielter AOR / Melodic Rock.

„Rock N Roll Junkie“ gleich zu Anfang ein Top Ten Hitanwärter und fettes Highlight, „Ready To Ride“ ein Schmachtfetzen der von einer starken Melodieführung lebt. „Dirty Sheets“ kommt im AOR Gewand mit Country Rock Flair um die Ecke, „Don’t Wanna Lose You“ eine starke Ballade mit Piano. „Forty Days“ ein geiler Bluesrotzer mit Hammondsounds, „Lies“ gehört zu den potentiellen Unknown Top Ten #1 Hits die es zu tausenden gibt. „Brand New Start“ eine Powerballade, „Alright Now“ der nächste #1 Hit, „All The Nights“ macht würdig das Licht aus.

Balle

SUCKERPUNCH – Redneck Gasoline

Trackliste:

01. Go Big Or Go Home
02. Dusty Windshield
03. Hell To Pay
04. Last Call
05. Dead Man’s Hand
06. Filthy Rich
07. Gators
08. Don’t You Come Back
09. Cut The Grap
10. Little Teaser

 

Spielzeit: 41:42 min – Genre: Asskickin‘ Hard Rock – Label: Eigenregie – VÖ: 04.03.2022 – Page: www.facebook.com/sp.live.dk

 

Als erstes eine Erklärung warum ich hier Full House ziehe. Mir ist die Band nicht bekannt ich habe auch nichts davon wenn ich so bewerte. Aber hier geht es mir wie mit dem Debüt von THE GEORGIA THUNDERBOLTS oder ALLIGATOR STEW ich liebe diese Spielart und wenn auch noch eine mir in gänze unbekannte Band so ein Hammerteil vors Schienbein nagelt ich da gerne Full House ziehe. Solche Talente sollten gepushed und gefördert werden bevor sie zu Unrecht in der Belanglosigkeit oder Veröffentlichungsflut unter gehen. Einen Bonuspunkt gibt es für die geile Retroproduktion die noch mal Wirkung bei den Songs zeigt. Ich hoffe das diese kleinen Genies so weiter machen und mir noch ein paar solcher Bretter vor die Stirn knallen.

Die aus Dänemark stammenden SUCKERPUNCH, wersn datt, kenn ich nicht, kommen mit ihrem zweiten Album aus dem Norden. Da mir die Band bis jetzt völlig unbekannt ist lohnt sich doch mal ein genauer Blick hin zu SUCKERPUNCH. Stammten oder stammen doch einige verdammt gute und starke Acts aus dem Harten Rock Bereich aus Dänemark. So Bands wie PRETTY MAIDS, RONNIE ATKINS, SKAGARACK, FATE, B-JOE, LUCER oder auch VOLBEAT beweisen immer wieder eindrucksvoll das mit dänischen Musikern jederzeit zu rechnen ist.

Der Vierer sieht von den mir vorliegenden Bildern so aus als wenn die Jungs schon ein wenig reifer zu sein scheinen. Ich gehe jetzt mal von einem Alter ab Mitte 40 aufwärts aus, also keine Testosteron ferngesteuerten Halbstarke auf Stunk, genügend Erfahrungen im Leben und als auch Musiker gesammelt haben, dass sie wissen was sie tun. Zur Band gehören Kurt Moesgaard am Mikro, Morten Flindt an Gitarren, Jesper Willumsgaard an Bass und Lars Groth an der Schiessbude.

Was die Boys hier bieten ist Asskickin‘ Rock N Roll. Die Vocals sind frech und laut und passen sehr gut zu dem Heavy Rock. Die Gitarren kommen einfach ausgedrückt nur noch geil aus den Boxen. Der Bass macht einen nass und die Drums erinnern mich an KISS zu „Creatures Of The Night“ und hauen rein wie eine Bombe. Wenn die Band mit dem Teil nicht mächtig Staubaufwirbeln kann wäre eine Schande, die Jungs haben es voll drauf einen mitzureißen und zu überzeugen.

Der Sound geht in Richtung MOTOR JESUS, THE STITCHPIG REVIVAL, GARY JEFFRIES, ALLIGATOR JACKSON, ALLIGATOR STEW, THE GEORGIA THUNDERBOLTS auf Speed oder auch THE NEW ROSES.

Das Rad wird auch hier nicht neu erfunden, stört aber nicht im Geringsten, das Ding hört sich an wie aus dem tiefsten Sumpf Süden der USA. Die Typen spielen sich für uns den Hintern dreifach wund und blutig. Die nächste Bikerparty hat hiermit einen Soundtrack der für sehr gute Stimmung und Riesen Absatz der Hopfenbrause sorgen sollte.

Für alle Freunde des gepflegten Riffrocks mit viel Energie und Südstaaten Flair eine Bereicherung und auf dem Streamingdienst mit dem grünen Logo zu finden. Respekt Boys, das Album macht einen mehr als nur guten Eindruck, es ist alles da, Gitarren ohne Ende, dreckige Vocals, ein Wummer Bass und treibende Drums. Nicht zu vergessen ein feines Händchen für geile Melodien und die einfach nur Retro klingende Produktion ist ideal für diesen Riffrock.

„Go Big Or Go Home“ ein energiegeladener Rocker, „Dusty Windshield“ ein Bluesrotzer der besseren Sorte. „Hell To Pay“ was für eine Energie das ding prügelt alles weg was nicht festgenagelt ist, „Last Call“ ein ruhiger Song der gut rüberkommt. „Dead Man’s Hand“ haut einem die Riffs links und rechts um die Ohren, „Filthy Rich“ ein Eichhörnchen auf XTC. „Gators“ Augen zu und man kann den Geruch von Moder und Sumpf wahrnehmen das Teil rockt wie Sau, „Don’t You Come Back“ Blues in Reinkultur. „Cut The Grap“ geiles Riffmonster, „Little Teaser“ das Beste am Schluss ein Riffrotzer mit viel Melodie.

Balle