RONNIE ATKINS – Trinity

Trackliste:

01. Trinity
02. Ode To A Madman
03. Paper Tiger
04. Soul Divine
05. Via Dolorosa
06. Godless
07. Shine
08. If You Can Dream It
09. Sister Sinister
10. Raining Fire
11. The Unwanted
12. What If

Spielzeit: 53:51 min – Genre: Melodic Hard Rock – Label: Frontiers Music s.r.l. – VÖ: 13.10.2023 – Page: www.facebook.com/RonnieAtkinsOfficial

 

Der dritte Solostreich von PRETTY MAIDS Stimme RONNIE ATKINS steht an, waren die beiden Vorgänger starke Melodic Rock Alben die nicht so heftig ausfielen wie von Dänish Dynamite, aber immer noch genug Zähne haben um zuzubeißen. Wo fängt man bei so einem Namen wie ihn RONNIE hat an zu schreiben und wo hört man auf? Der gute RONNIE ist lange im Geschäft und hat sich seinen Namen schon in den 80er Jahren mit PRETTY MAIDS gemacht, feierte Weltweite Erfolge spielte ausverkaufte Shows in Stadien rund um den Erdball und kommt nun mit seinem dritten Solostreich unter dem Frontiers Banner aus dem Studio.

RONNIE hat sich die Unterstützung von Chris Laney an Gitarren und Keyboards, Marcus Sunesson ebenfalls Gitarren, Pontus Egberg am Bass, Allan Sörensson am Schlagzeug und Linnea Vikström Egg an den Backing Vocals gesichert. An den Instrumenten lässt sich keine Schwachstelle ausmachen, RONNIE ist wie von ihm gewohnt bestens bei Stimme und setzt diese sehr routiniert ein. Der Härtegrad ist wie schon auf den beiden Vorgängern nicht ganz so laut rausschreiend wie mit PRETTY MAIDS.

Die Kompositionen weisen die für mich typischen skandinavischen Eigenschaften auf, diese bestehen in wunderschönen und unwiderstehlichen Melodien ohne dass diese ein Ende finden. Stark auf Melodien und Harmonien aufgebautes Songwriting und deren Umsetzungen in fertige Songs die sich mit einem unbeirrbaren Weg ohne Umwege in die Gehörgänge fräsen um dort ihre Magie zu entfalten.

RONNIE geht dabei seinen eingeschlagenen Solo Pfad weiter und fügt somit seiner Vita ein weiteres starkes Album hinzu. Schlecht oder Mittelmaß sucht man bei ihm vergeblich, RONNIE kann nur sehr gut oder darüber hinaus. Vergleichen kann man Solo RONNIE am besten mit PRETTY MAIDS wenn vom Gas gegangen wird, ECLIPSE und NORDIC UNION ohne keltischen Einfluss, TREAT und PERFECT PLAN mit dem sicheren Blick auf die Harmonien und Melodien die man an allen Stellen des Albums finden kann. Wer hier ein Haar in der Suppe finden will findet bestimmt einige aber demjenigen ist dann auf keinem Fall zu helfen, der findet dann überall, bei jedem und wer weiß wo noch etwas zum Mosern. Ich finde bei RONNIE nichts was es zum Maulen geben würde. Wenn Beständigkeit einen Namen bekommen würde, wäre der Vorname RONNIE und der Nachname ATKINS! Achtung Spoiler Alarm, ein weiters Highlight in der Discografie von RONNIE ATKINS:

„Trinity“ rockt sich am Anfang mal gleich ins Ohr, „Ode To A Madman“ besitzt PRETTY MAIDS Gene dabei dramatisch ausgeführt. „Paper Tiger“ erinnert mich vom Aufbau an TREAT mit süßen Melodien. „Soul Divine“ ein harmonischer Melodic Rocker der es in sich hat, „Via Dolorosa“ dient als Intro für „Godless“ kommt mit einem modernen Anstrich und lässt mit Orient Touch die MAIDS Muskeln leicht spielen. „Shine“ das Highlight ginge ohne die Gitarren auch als Pop Song durch, da würder er wahrscheinlich besser abräumen als im Rockzirkus. „If You Can Dream It“ kommt mit AC DC Like Riffing und Stimmung, „Sister Sinister“ locker und leichter Melodic Rock mit geilem Refrain. „Raining Fire“ der Orient befindet sich in Dänemark, cooles Riffing trifft auf Vocalharmonien und bringt ein Kind mit Hammond Genen hervor. „The Unwanted“ ein hypermelodischer Rocker der Laune macht, „What If“ Drama trifft auf Melodic Rock.

Balle

SKAGARACK – Heart And Soul

Trackliste:

01. Give It
02. Peace Of Mind (To Have A Good Time)
03. A Cool Damn Car
04. Heart And Soul
05. Talkin‘ Bout Jesus
06. Changing
07. Cool To Be Old School
08. Be With You Forever
09. Where Have You Been
10. Ain’t Got Nothing To Lose
11. So Right
12. Anymore

Spielzeit: 52:56 min – Genre: Melodic Rock – Label: Thunderstruck – VÖ: 25.08.2023 – Page: www.facebook.com/Skagarack

 

Es war knapp 30 Jahre sehr still um SKAGARACK, die Band lag auf Eis. Von 1986 bis 1993 wurden vier starke Alben veröffentlicht und dann war erst mal Schluss. 2020 spielten SKAGARACK einige Gigs die sich als sehr gelungen herausstellten und von den Fans sehr gut aufgenommen wurden. Als die Band zu Proben für die Gigs zusammenkam und es nicht lange dauerte bis die alten Songs wie früher klangen, wurde Torben Schmidt von diesen Dingen inspirierten neue Songs zu schreiben.

Von der Original Besetzung sind nur noch Torben Schmidt an Gesang und Gitarre sowie Jan Petersen ebenfalls Gitarre dabei. Noch mit an Board sind Ken Rai Smith an Keyboards, Rasmus Matthiesen am Bass und Dennis Pedersen am Schlagzeug.

Können die Dänen nach 30-Jahren Pause an die alten Erfolge anknüpfen und besitzt Torbens Stimme immer noch die Faszination von damals? Torbens Stimme hat in den 30 Jahren nichts eingebüßt, sie hört sich sogar noch besser an als damals wie ein lange im Eichenfass gereifter Single Malt der Premium Klasse. Vergleichen kann man die Stimme von der Färbung ein wenig mit Steve Overland von FM, diese besitzt zu jeder Zeit Kraft und Ausdrucksstärke ohne dabei einzuknicken. Bei Song #10 meint man das JOE LYNN TURNER den Song eingesungen hat. Die Gitarren rücken sehr weit in den Vordergrund ohne dabei zu aufgesetzt zu wirken, die Riffs kommen stark und punktgenau mit leichter Blues Note versehen. Die Keys halten sich dezent und unterstützend zurück ohne zu nerven, der Bass geht voll auf die Glocke. Die Drums sind sehr auffällig und brachial ausgeführt. Das Gesamtbild wirkt harmonisch und kann punkten.

Die Kompositionen sind wie bei SKAGARACK gewohnt mit feinen Melodien ausgestattet und mit den Instrumenten sowie Torbens Stimme bestens in Szene gesetzt und zeigen ganz großes Musikkino. Torben beweist das er selbst nach 30 Jahren Pause noch starke Songs schreiben kann und auch in der Lage ist musikalisch zu überzeugen. Hier geben sich sehr gute Rocker und Highlights regelrecht die Klinke in die Hand und wechseln sich stetig ab. Der Sound wandelt gekonnt irgendwo zwischen Classic, Melodic Rock und Blues Rock ohne dabei in eines der drei Genre abzudriften, sondern vielmehr alle drei sehr stark in jedem Song kombiniert. Man meint zwar so vieles schon mal wo anders gehört zu haben, dass Gefühl stört aber nicht wirklich da es zu stark ist und fast einem perfekten Album entspricht. Vergleichen kann man bedingt mit den vier Vorwerken plus Blues, den Solowerken von Peo Pettersson, STAGGERWING und einer bluesigeren Version von 220 VOLT mit ihren Alben „Eye To Eye“ und „ Leathal Illusion“, ein wenig ZZ TOP ähnliche Riffeinlagen und einfach geil gemachte Rockmucke die überzeugt. Am Riffing merkt man eine deutliche Weiterentwicklung zu den vier Vorgänger Alben, das ist ausgefeilter, weiter in den Vordergrund gerückt und wird mit einer dezent-feinen Blues Note aufgewertet. Torbens Stimme zeigt sich auch mit einer Strahlkraft und deutlichen Gereift Heit zu damals, mir persönlich gefällt dieser neue SKARACK Look fast noch eine Spur besser als der von damals. Für mich eine kleine Sensation dafür das ich SKAGARACK schon für immer abgeschrieben habe können sie doch nach fast ewig langer Pause mehr als nur überzeugen.

Einmal mehr beweisen Musiker aus Skandinavien das sie es drauf haben geile Songs zu produzieren und sich dabei von der breiten Masse sehr weit abheben.

„Give It“ legt gleich mal ein sauberes Pfund vor, kräftig mit leichtem Bluesriffing. „Peace Of Mind (To Have A Good Time)“ ein saugeiler Midtempo Rocker, „A Cool Damn Car“ geht voll durch die Wand, ein Highlight, erinnert ein wenig an ZZ TOP. „Heart And Soul“ ein gefühlvoller Rocker und darf zu den Band Highlights seit Beginn gezählt werden, mit traumhafter Melodieführung. „Talkin‘ Bout Jesus“ glänzt mit starken Orgel und 80er Pomp Keyeinlagen auch wieder ein Highlight, „Changing“ der nächste Gefühlsrocker der nicht von der Stange stammt. „Cool To Be Old School“ kommt mit geilem Hammond Orgelsound und zeigt sich so von einer Klassik Seite, „Be With You Forever“ ein schwerer Rocker der schleppend daherkommt, wieder mit geilen Hammond Sounds. „Where Have You Been“ göttliche Melodieführung trifft auf Torben in Bestform = Top Hit. „Ain’t Got Nothing To Lose“ geht voll in die Classic Blues Ecke und ist dabei verdammt Geil geworden, „So Right“ fällt unspektakulär aber sehr gut aus, „Anymore“ gibt ein perfektes Schlusslicht ab.

Balle

STILLSKIN – Through Time

Trackliste:

01. Destination Unknown
02. A Place Where Anything Can Happen
03. Broken
04. Rise Again
05. High Roller
06. Run Away
07. Lesson Learned
08. Comfort Or Freedom
09. Finally Breathing
10. Long Ago

 

Spielzeit: 42:59 min – Genre: Melodic Hard Rock – Label: Lions Pride Music – VÖ: 31.03.2023 – Page: www.facebook.com/StillSkinDK

 

STILLSKIN, nöö nicht die aus den 1990er Jahren mit Ray Wilson an den Vocals mit Namen STILTSKIN, hier geht es um die 2017 gegründete Female Fronted Band mit dem Namen STILLSKIN aus Dänemark und nicht wie die 1990er im Modernen Rock sondern im gemäßigten Melodic Hard Rock. Mit von der Partie sind Bonnie Jones am Mikro, Michael Kristensen und Jacob Maribo an den Gitarren und Backing Vocals, an Bass und Backing Vocals Ricko Hougaard und an den Drums Claus Bagge.

Vom Stil liegen Welten zwischen den Schotten und den Dänen, während die Schotten auf Krawall machten und im Alternative und Grunge gewildert haben, sorgen die Dänen im melodischen Hard Rock für Aufmerksamkeit und leichten Wirbel. Schon allein mit Frontfrau Bonnie setzen die Dänen einen Kontrastpunkt, vergleichen kann man die Stimme in etwa mit MARTINA EDOFF die sehr gut mit dem Hard Rock harmoniert. Die Gitarren kommen Riffbetont und stramm aus den Boxen, der Bass ist gut im Hintergrund vernehmbar, die Drums sind nicht so im Vordergrund wie bei anderen Bands des Genres aber dennoch auffällig vorhanden. Das Keyboard hält sich die meiste Zeit mehr im Hintergrund und unterstützt die anderen Protagonisten sanft und dezent.

Was bringen STILLSKIN auf den Teller? Astreinen Melodic Hard Rock der ohne viel Effekte auf den Punkt kommt und Bonnie wo immer sich die Möglichkeit bietet mit Mehrstimmigen Backing Vocals unterstützt. Den Sound kann man aus einer Suppe aus TYKETTO, SLAUGHTER, RUSH, WHITESNAKE, DOKKEN aber auch schwedische Zutaten wie TREAT, PERFECT PLAN, PALACE, THE POODLES ohne Glamanteil, ein wenig KINGDOM COME und durch den Stil und die Stimmfärbung auch mit BAD SISTER sehen.

STILLSKIN haben noch nicht ganz die Qualität der Großen aber wenn der Weg so fort geführt wird könnte was heranwachsen, was in der Szene mächtig Staub aufwirbeln kann. So bleibt ein gutes ersten Album in voller Länger das mit sehr guten Ansätzen daher kommt.

„Destination Unknown“ ein Riffmonster und Groover kommt gut am Anfang, „A Place Where Anything Can Happen“ ein verträumt melodischer Radiosong, geht gut ins Ohr. „Broken“ ein cooler Rocker der es mit seinem ausufernden und brachialen Solo ein wenig zu gut meint, „Rise Again“ in den Strophen eingängig, verspielt aber in der schrägen Bridge und Refrain. „High Roller“ geht wieder besser ab erinnert mich vom Riffing her an KINGDOM COME, „Run Away“ fängt ruhig als Ballade an und geht dann ab 1:10 als melodischer Rocker ab. „Lesson Learned“ ein flotter Rocker mit lässigem Refrain, „Comfort Or Freedom“ mit männlichen Vocals im wechsel mit Bonnie kann überzeugen. „Finally Breathing“ ein guter Rocker, mit „Long Ago“ kommt zum Schluss nochmals Schwung in die Bude.

Balle

COLD DROP – Cold Drop

Trackliste:

01. Sweet Lucille
02. All Night Baby
03. Don’t Wake Me Up
04. Broke My Heart
05. Looking For Love
06. My Precious Metal Heart
07. That’s What Makes The World Go Round
08. Hold On
09. Don’t Count Me Out
10. Freedom

 

Spielzeit: 44:14 min – Genre: Hard Rock – Label: Lions Pride Music – VÖ: 27.02.2023 – Page: www.facebook.com/ColdDropDk/

 

Der Pressetext fängt mit „COLD DROP – A new shot of Danish Hard Rock“ an, mal abwarten ob dies zutreffend sein wird. Zu COLD DROP gehören am Mikro Allan Groenbaeck Pedersen, die Gitarren bediene Ric Hanson und Thomas Moeller Hansen, am Bass ist John A. Bertz und die Drumsticks bedient Henrik Rohde Jensen. Die Mitglieder waren oder sind immer noch unter anderem bei KRACKERJACK, PRETTY MAIDS, SHOTZ, WITNESS, HUNTERS und ACACIA AVENUE aktiv.

Die neue dänische Sensation im Rockbiz spielt sehr gut gemachten Hard Rock der auch mal an die Klassik Rock Giganten erinnert, aber die größte Ähnlichkeit weisen die Jungs mit den Norwegern von DREAM POLICE auf. Weitere Ähnlichkeiten gibt es mit BALTIMOORE, T.N.T., KAASIM, PRETTY MAIDS, BEAR BONE COMPANY, BLACK PAISLEY und WHITESNAKE mit John Sykes.

Allans Stimme weist in manchen Tonlagen eine Ähnlichkeit mit Steve Newman auf, diese Stimme harmoniert sehr gut mit dem trockenen Hard Rock. Die Gitarren erinnern mich vom Klang und der trockenen Ausführung her an einen noch Jungen Trond Holter auf dem Debüt von DREAM POLICE mit einem leichten schielen hin zu John Sykes. Das Riffing sticht schon ein wenig heraus und kann als hervorragend bezeichnet werden. Der Bass ist mehr als nur Auffällig und die Drums geben Vollgas. Die nach Retro, Schweiß und harter Arbeit klingende Produktion haut einen um und ist genau richtig ausgeführt worden.

Abschließend kann man anmerken das wenn COLD DROP keine Eintagsfliege bleiben sollte und der sehr hoch angesetzte Standard gehalten werden kann ein Big Shot heranwachsen könnte. Alle Freunde von gepflegten großen Hard Rock Kino skandinavischer Prägung die zudem noch auf trockene Riffs stehen sollten hier unbedingt mal ein bis drei Ohren riskieren.

„Sweet Lucille“ ein furztrockener Hard Rocker, „All Night Baby“ schräges Riffing trifft auf gute Laune. „Don’t Wake Me Up“ AC DC, KISS und BULLET feiern eine berauschende Party mit viel Hopfenbrause im Gebälk, „Broke My Heart“ sehr viel Melancholie im Sound mit starkem Refrain. „Looking For Love“ ein Hit mit Intensität und Power, „My Precious Metal Heart“ kommt teils mit schrägen Riffs ums Eck. „That’s What Makes The World Go Round“ hier fällt mir der Megaseller 1987 der Weißen Schlange ein, „Hold On“ in den Strophen sehr langsam und nachdenklich, während der Refrain flehend daherkommt. „Don’t Count Me Out“ ein echtes Schmankerl mit viel DREAM POLICE und WHITESNAKE Genen, „Freedom“ geht in den Highspeed Bereich mit saugeilem Refrain.

Balle

B-JOE – Ready To Ride (RG Zeitmaschine)

Trackliste:

01. Rock N Roll Junkie
02. Ready To Ride
03. Dirty Sheets
04. Don’t Wanna Lose You
05. Forty Days
06. Lies
07. Brand New Start
08. Alright Now
09. All The Nights

 

 

Spielzeit: 35:52 min – Genre: AOR / Melodic Rock – Label: GSE Records – VÖ: 1992 – Page: www.facebook.com/BJoeMusic/

Bei B-JOE handelt es sich um eine AOR / Melodic Rock Band aus Dänemark. Damals dabei waren B Joe an Mikro und Gitarren, Nick Kroyer an Bass, Thomas Johansen an Keys und Jesper Im an den Drums. 1991 wurde das gleichnamige Debüt, dieses zweite Album 1992, „White White Roses“ 1995 veröffentlicht. 2004 folgte das mit dänischen Texten eingespielte „Danselabyrinten“, 2008 „Good Time For Lovers und 2009 „Rattlesnake Heartache“.

Ich wurde irgendwann so 1994 bis 1996 auf die Dänen aufmerksam, damals hörte ich in einer meiner Stammdiscos zwischen München und Passau den Song „Rock N Roll Junkie“. Ich dachte mir damals das Ding rockt ganz schön, ich kannte zu der Zeit nur den Song ohne Titel oder Band zu wissen.

Als Hang Loose Records noch gedruckte Kataloge verschickten viel mir zu diesem vorliegenden Album der Zusatz in Textform „Really great Melodic Rock from Denmark“ auf, also wurde das Dingens bei einer Bestellung mit geordert. Angekommen machte mein CD-Player hungrig seinen Schacht auf und das Ding reingeschoben. Auf Play gedrückt und es kam der Song den ich von der Disco kannte „Rock N Roll Junkie“ und der Lautstärkeregler wanderte zum Leidwesen meiner Nachbarn in Richtung rechten Anschlag und meine Quadral konnten mal wieder mit aller Gewalt ausatmen.

Was kommt auf den Hörer zu wenn er sich auf B-JOE mit dem Album „Ready To Ride“ einlässt, ein Stilmix aus AOR und Melodic Rock mal mit Country oder ein anderes Mal mit Bluesnote. B Joe’s Stimme ist eine Macht erinnert mich an eine Mischung aus RETURN und FREE SPIRIT. Die Gitarren, auch gerne mal die Akustische feiern mit den Keys ihre Vermählung und harmonieren perfekt mit Joe’s Stimme. Der Bass ist sehr dezent ausgeführt und die Drums sind klar vernehmbar aber dabei nicht so auf Krawall gebürstet wie bei manch anderen Künstler.

Der Sound geht in Richtung Skandirock ala FREE SPIRIT, RETURN, ECLIPSE, BROTHER FIRETRIBE, ZERO NINE und TRILOGY mit viel Liebe zur Melodie und geilen Vocals eingespielter AOR / Melodic Rock.

„Rock N Roll Junkie“ gleich zu Anfang ein Top Ten Hitanwärter und fettes Highlight, „Ready To Ride“ ein Schmachtfetzen der von einer starken Melodieführung lebt. „Dirty Sheets“ kommt im AOR Gewand mit Country Rock Flair um die Ecke, „Don’t Wanna Lose You“ eine starke Ballade mit Piano. „Forty Days“ ein geiler Bluesrotzer mit Hammondsounds, „Lies“ gehört zu den potentiellen Unknown Top Ten #1 Hits die es zu tausenden gibt. „Brand New Start“ eine Powerballade, „Alright Now“ der nächste #1 Hit, „All The Nights“ macht würdig das Licht aus.

Balle

SUCKERPUNCH – Redneck Gasoline

Trackliste:

01. Go Big Or Go Home
02. Dusty Windshield
03. Hell To Pay
04. Last Call
05. Dead Man’s Hand
06. Filthy Rich
07. Gators
08. Don’t You Come Back
09. Cut The Grap
10. Little Teaser

 

Spielzeit: 41:42 min – Genre: Asskickin‘ Hard Rock – Label: Eigenregie – VÖ: 04.03.2022 – Page: www.facebook.com/sp.live.dk

 

Als erstes eine Erklärung warum ich hier Full House ziehe. Mir ist die Band nicht bekannt ich habe auch nichts davon wenn ich so bewerte. Aber hier geht es mir wie mit dem Debüt von THE GEORGIA THUNDERBOLTS oder ALLIGATOR STEW ich liebe diese Spielart und wenn auch noch eine mir in gänze unbekannte Band so ein Hammerteil vors Schienbein nagelt ich da gerne Full House ziehe. Solche Talente sollten gepushed und gefördert werden bevor sie zu Unrecht in der Belanglosigkeit oder Veröffentlichungsflut unter gehen. Einen Bonuspunkt gibt es für die geile Retroproduktion die noch mal Wirkung bei den Songs zeigt. Ich hoffe das diese kleinen Genies so weiter machen und mir noch ein paar solcher Bretter vor die Stirn knallen.

Die aus Dänemark stammenden SUCKERPUNCH, wersn datt, kenn ich nicht, kommen mit ihrem zweiten Album aus dem Norden. Da mir die Band bis jetzt völlig unbekannt ist lohnt sich doch mal ein genauer Blick hin zu SUCKERPUNCH. Stammten oder stammen doch einige verdammt gute und starke Acts aus dem Harten Rock Bereich aus Dänemark. So Bands wie PRETTY MAIDS, RONNIE ATKINS, SKAGARACK, FATE, B-JOE, LUCER oder auch VOLBEAT beweisen immer wieder eindrucksvoll das mit dänischen Musikern jederzeit zu rechnen ist.

Der Vierer sieht von den mir vorliegenden Bildern so aus als wenn die Jungs schon ein wenig reifer zu sein scheinen. Ich gehe jetzt mal von einem Alter ab Mitte 40 aufwärts aus, also keine Testosteron ferngesteuerten Halbstarke auf Stunk, genügend Erfahrungen im Leben und als auch Musiker gesammelt haben, dass sie wissen was sie tun. Zur Band gehören Kurt Moesgaard am Mikro, Morten Flindt an Gitarren, Jesper Willumsgaard an Bass und Lars Groth an der Schiessbude.

Was die Boys hier bieten ist Asskickin‘ Rock N Roll. Die Vocals sind frech und laut und passen sehr gut zu dem Heavy Rock. Die Gitarren kommen einfach ausgedrückt nur noch geil aus den Boxen. Der Bass macht einen nass und die Drums erinnern mich an KISS zu „Creatures Of The Night“ und hauen rein wie eine Bombe. Wenn die Band mit dem Teil nicht mächtig Staubaufwirbeln kann wäre eine Schande, die Jungs haben es voll drauf einen mitzureißen und zu überzeugen.

Der Sound geht in Richtung MOTOR JESUS, THE STITCHPIG REVIVAL, GARY JEFFRIES, ALLIGATOR JACKSON, ALLIGATOR STEW, THE GEORGIA THUNDERBOLTS auf Speed oder auch THE NEW ROSES.

Das Rad wird auch hier nicht neu erfunden, stört aber nicht im Geringsten, das Ding hört sich an wie aus dem tiefsten Sumpf Süden der USA. Die Typen spielen sich für uns den Hintern dreifach wund und blutig. Die nächste Bikerparty hat hiermit einen Soundtrack der für sehr gute Stimmung und Riesen Absatz der Hopfenbrause sorgen sollte.

Für alle Freunde des gepflegten Riffrocks mit viel Energie und Südstaaten Flair eine Bereicherung und auf dem Streamingdienst mit dem grünen Logo zu finden. Respekt Boys, das Album macht einen mehr als nur guten Eindruck, es ist alles da, Gitarren ohne Ende, dreckige Vocals, ein Wummer Bass und treibende Drums. Nicht zu vergessen ein feines Händchen für geile Melodien und die einfach nur Retro klingende Produktion ist ideal für diesen Riffrock.

„Go Big Or Go Home“ ein energiegeladener Rocker, „Dusty Windshield“ ein Bluesrotzer der besseren Sorte. „Hell To Pay“ was für eine Energie das ding prügelt alles weg was nicht festgenagelt ist, „Last Call“ ein ruhiger Song der gut rüberkommt. „Dead Man’s Hand“ haut einem die Riffs links und rechts um die Ohren, „Filthy Rich“ ein Eichhörnchen auf XTC. „Gators“ Augen zu und man kann den Geruch von Moder und Sumpf wahrnehmen das Teil rockt wie Sau, „Don’t You Come Back“ Blues in Reinkultur. „Cut The Grap“ geiles Riffmonster, „Little Teaser“ das Beste am Schluss ein Riffrotzer mit viel Melodie.

Balle

RONNIE ATKINS – Make It Count

Trackliste:

01. I’ve Hurt Myself (By Hunting You)
02. Unsung Heroes
03. Rising Tide
04. Remain To Remind Me
05. The Tracks We Leave Behind
06. All I Ask Of You
07. Grace
08. Let Love Lead The Way
09. Blood Cries Out
10. Easier To Leave (Than Being Left Behind)
11. Fallen
12. Make It Count

Spielzeit: 54:08 min – Genre: Hard Rock – Label: Frontiers Music s.r.l. – VÖ: 18.03.2022 – Page: www.facebook.com/RonnieAtkinsOfficial

 

RONNIE ATKINS geht in die zweite Solorunde, mit dabei wie schon auf Album #1 sind neben Ronnie am Mikro, Chris Laney Gitarren und Keys. John Berg, Oliver Hartmann, Pontus Norgren und Anders Ringman ebenfalls an Gitarren. Morten Sandager an Keyboards, Pontus Egberg an Bass, Alla Sorensen bedient die Schiessbude und bei den Backing Vocals noch Linnea Vikström Egg. Wie auch schon auf dem Debüt ein starkes Team mit einer Bombastproduktion die einem das Hirn rausbläst.

Die Gitarren kommen Rasiermesser scharf und auf den Punkt gebracht, die Keys sind majestätisch genau wie sie sein sollen um mit den Gitarren einen Zweikampf in der Arena aus zu fechten, das Ergebnis ist ein Remis. Bass und Schlagzeug machen das was sie sollen, in den Hintern der Vordermänner treten und antreiben. Die Vocals sind immer noch eine Macht, Ronnie hat immer noch das Timbre in der Stimme wie zu Anfangstagen mit den Schönen Mädels, die Backing Vocals wurden nicht übertrieben sondern fein dosiert eingesetzt.

Die Songs können was, Melodien soweit die Ohren hören können. An der Stimme gibt es keinen Kritikpunkt, die Instrumentierung sorgt mit der Bomben Produktion für gewaltig Druck und Bewegung der Boxenmembranen. Ronnie und seine Rasselbande haben hier im direkten Vergleich zum Debüt noch zwei Schippen draufgelegt, überzeugen noch ein Stück mehr das hier Profis und Könner am Werk waren.

An der Ausrichtung hat sich nichts geändert, es wird immer noch locker flockig drauf los gerockt, richtig entspannt und ohne Zwang zu Werke gegangen. Der Sound ähnelt mal ECLIPSE, NORDIC UNION und melodischen Mädels. Es macht sich das typisch obercoole Skandi Relaxt Feeling breit und man genießt jeden Song und saugt diese förmlich in sich hinein. Beim Debüt kritisierte ich ein wenig das Vorgehen mit angezogener Handbremse, hier wurde genauso gearbeitet. Ich merkte beim Album #1 auch an, ein sehr guter Song ist und bleibt es auch selbst wenn im Gegensatz zu den Dynamite Mädels die Handbremse ein wenig angezogen ist. Ronnie kann seiner ohnehin beachtlichen Vita ein weiteres Highlight hinzufügen und bekommt uneingeschränkte Kaufempfehlung ohne Wenn und Aber.

„I’ve Hurt Myself (By Hunting You)“ geht gut und melodisch los, „Unsung Heroes“ ein Meodic Rocker der besseren Sorte. „Rising Tide“ ein geiler Rocker mit Orient Touch, „Remain To Remind Me“ erinnert mich an den PRETTY MAIDS Klassiker „Clay“ vom Album „Carpe Diem“. „The Tracks We Leave Behind“ ein Saugeiles Melodic Highlight fürs Radio, „All I Ask Of You“ das nächste Melodic Highlight mit traumhaftem Refrain. „Grace“ das nächste Highlight mit Akustikklampfe einfach geil gemachte Mucke, „Let Love Lead The Way“ bedient die Tränen und Herzschmerzfraktionen. „Blood Cries Out“ Holla da faucht ein Riff aus den Boxen, brachial aber geil ein Mädels Song, mit „Easier To Leave (Than Being Left Behind)“ kommt wieder ein Melodic Highlight, „Fallen“ ein gnadenloser Hit mit einer Harmonie wenn das Ding in die Bridge übergeht und von da dann in den Refrain ein Traum, „Make It Count“ zum Abschluss fängt als Tränenballade an und geht dann recht poppig in einen Rocker über.

Balle

ELECTRIC GUITARS – Freewheeler

Band: Electric Guitars
Album: Freewheeler
Spielzeit: 39:12 min
Stilrichtung: Hard Rock
Plattenfirma: SPV
Veröffentlichung: 12.11.2021
Homepage: www.facebook.com/ElectricGuitarsDK/

 

ELECTRIC GUITARS, bis jetzt haben es die Jungs aus Dänemark geschafft sich vor mir zu verstecken. Was auf diesem vierten Studioalbum abgefeiert wird muss sich vor gar nichts verstecken. Die Gastgeber für diese Riffrock Party sind Mika Vandborg und Soren Andersen an Gitarren und Lead Vocals, Peter Kjobsted an Bass und Morten Hellborn an den Drums.

ELECTRIC GUITARS der Name ist Programm, Testosteron geschwängerter Riff Rock ala AC DC, DAD, KROKUS und ein kleiner Schuß THIN LIZZY. Die Gitarren lassen die Lautsprecher rauchen, der Bass und das Schlagwerk sorgen dafür das die Boxen im Takt auf und ab hüpfen. Energiegeladener Rock so gar nicht typisch skandinavisch, denoch sehr attraktiv mit einer gehörigen Portion vorlauter Frechheit von Halbstarken Teenyboys die auf Aufriss oder Stunk aus sind. Mal hört es sich an wie die Enkel von AC DC oder Thin Lizzy, die Söhne von DAD mit einem riesigen Schluck 80er im leichten Retrogewand.

Mit “Dopamine” legen die Boys gleich einen Brecher vor, “Hot Blooded Woman” erinnert an die Landsmänner DAD. “Nervous Breakdown” ein lässiger Rocker, “Zero Four” irgendwie eine Mischung aus AC DC und “Big Spender”. “Going Out” wieder DAD Rocker, “Incoming” sehr harter Rock N Roll, “Cut Loose” ein cooler Song fürs Radio. “Freewheeler” der Song für jeden Biker AC DC können es auch nicht besser, “Rainbow” ein an THIN LIZZY erinnerndes Highlight, “Welcome History” macht noch mal Dampf zum Schluß.

Fazit:

Die Erben von AC DC und DAD stellen sich an den Rockolymp zu erklimmen. Ich vergebe für dieses Riffgewitter eine 7,5.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Dopamine
02. Hot Blooded Woman
03. Nervous Breakdow
04. Zero Four
05. Going Out
06. Incoming
07. Cut Loose
08. Freewheeler
09. Rainbow
10. Welcome History

Balle

TROUBLE IS – Wholehearted

Band: Trouble Is
Album: Wholehearted
Spielzeit: 32:39 min
Stilrichtung: Blues Rock
Plattenfirma: Target/SPV
Veröffentlichung: 06.08.2021
Homepage: www.facebook.com/TroubleIsDK

 

Eine neue Formation aus Dänemark macht sich mit ihrem Debütalbum auf die weite Welt des Blues Rock zu erobern, und sind sie in der Lage dazu, ich würde meinen Ja. Die beiden Mainmen sind Mathias Heibøll Østlund an Gitarre und Vocals und Poul Valdemar Prahl am Schlagzeug. Unterstützt wurden die beiden von Frederik Falk Sorensen am Bass, Johan Rus an Keys und Freja Maria Nørager zusätzlich Vocals.

Der Blues ist mit starken Hooks versehen und melodiös eingängig, die Gitarren sind sowas von bluesig gespielt, bluesiger geht das Riffing nicht. Die Keyboards sind typisch für Blues im Hammond Sound eingespielt und harmonieren bestens mir der Leadgitarre. Die Rhythmusfraktion kommt auch ordentlich aus dem Hintergrund zur Geltung, der Bass wummert schön vor sich hin und die Drums bügeln alles nieder was vor die Felle hüpft. Die Stimme von Mathias gibt eine sehr gute Figur ab und macht aus dem Album ein wahres Highlight. Der Retrosound wirkt sich noch dazu genial positiv auf das Material aus ohne dabei Altbacken zu klingen, sondern mit druckvoller Produktion aus den Boxen zu blasen.

TROUBLE IS sorgt wirklich für Trouble der aus den Lautsprechern kommt aber positven Trouble. Das Material ist nicht nur für Bluescracks interessant oder geeignet, sondern auch für die jenigen die mal über ihren Schatten springen und geilen eingängigen Blues Rock versuchen wollen. Für die die auf JOHN MAYER, PHILIP SAYCE, JOE BONAMASSA und bei den kräftigeren Songs auch mal THE NEW ROSES oder softere DEEP PURPLE auf Blues können ist das Album ein weiteres Highlight in deren Sammlung.

Das Album ist im Handel als Limitiert farbiges Vinyl außer schwarz noch in rot und gelb erhältlich. Schade das nichts bekannt ist ob auch eine CD geplant ist. Die Songs sind auch auf den gängigen Streamingplattformen zu finden.

Ein kleines Haar muss ich noch anbringen, nur acht Titel, ergeben leider nur knappe 32 Minuten Spielzeit. Aber lieber acht geile Tracks als zwei bis drei Füller.

Den Anfang macht ein geiler Rocker “Here We Are” macht ordentlich auf Krawall und erinnert an THE NEW ROSES ein fettes Highlight, “Give It To Me” ein starker Rocker. “Daytona 69’” fängt ähnlich an wie DAREs “WALK ON THE WATER” und ist auch genauso stark eben nur im Bluesgewand, “California Dream” ein kräftiger Rocker aus dem Bayou im süden der US of As. “Last Chance” macht wieder mehr Tempo, bei “Walkin’” kommt die E-Axt nochmal volle Kanne zum Einsatz. “Kiss The Sky” ein cooler Song erinnert von den Vocallines ein wenig an die BEATTLES, “Came To Stay” macht den Rausschmeißer mit Countryvibes.

Fazit:

Ein richtig geiles Highlight feuern die Dänen ab, eingängig, stark, bluesig fast schon göttlich, ein Highlight jagd das Nächste. Mit „Here We Are“ und “Daytona 69’” haben die Jungs zwei echte Tophita an Board, von mir gibt es eine Bewertung von 9 Sternen. Männer ich behalte euch auf dem Radar und hoffe das es eine Troubleige Fortsetzung gibt.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Here We Are
02. Give It To Me
03. Daytona ’69
04. California Dream
05. Last Chance
06. Walkin‘
07. Kiss The Sky
08. Came To Stay

Balle