OUTLASTED – Universal Human Desire

Trackliste:

01. Weight Of The World
02. Save Your Love
03. Tonight
04. Lost Without You
05. Affraid Of Love
06. Monkey On My Back
07. We Are One
08. Last Of The Runaways
09. Think Of You
10. Last Time She Cried
11. Fallin‘ For You
12. Coming Home

Spielzeit: 44:29 min – Genre: AOR – Label: Lions Pride Music – VÖ: 31.03.2025 – Page: www.facebook.com/Outlasted

 

Die 2010 gegründete norwegische Band OUTLASTED hat ihr drittes Eisen frisch aus der Presse geholt um die Welt erneut im Sturm zu erobern, gelingt dieses Unterfangen oder nicht, dies zeigt sich in den kommenden löblichen knapp 45 Minuten. Während die ersten beiden Alben vom australischen Label Melodic Rock Records veröffentlicht wurde ist dieses Mal Lions Pride Music aus Dänemark das Label der Wahl. Und dies ist auch gut so, nicht wegen dem Label selber, auch Melodic Rock Records hält seit Jahren die Fahne der E-Gitarren Musik hoch und sorgte bis 2023 mit Reviews auf der eignen Homepage dafür das Bands immer wieder Erwähnung finden und so eingestuft und beurteilt werden wie es der Schreiber für richtig hält. Nicht anderes als in der Garage, wo ambitionierte Teilzeit Schreiber ihrem Hobby nachgehen und haufenweise geile Mucke vom Garagen Chef vorgesetzt bekommen. Diese Norweger von OUTLASTED konnten mit den beiden Alben „Into The Night“ (2016) und „Waiting For Daybreak“ (2019) zwei überzeugende Alben randvoll mit bestem Skandi AOR vorlegen, man darf gespannt sein ob sich etwas im Bild von OUTLASTED verändert hat.

Nachdem sich die Besetzung nach dem Debüt geändert hat ist diese auf Album zwei und drei identisch und besteht aus Glenn Wikran am Mikro und Gitarren, Terje Fløli an den Gitarren, Odd-Børge Hansen an den Tasten, Lasse Ingebrigtsen an Bass und Andreas Jentoft an den Drums.

Das Cover Artwork täuscht ein wenig, das sieht von der dunklen Farbgebung und dem Motiv des geteilten Kopfes aus als sei ein Debri- oder Progressive Band am Start, doch das ist bei OUTLASTED nicht der Fall, hier gibt es astreinen Skandi AOR der besten Art und Weise.

Glenn besitzt immer noch eine coole und ausdrucksstarke Stimme die er einzusetzen weiß, ohne Fehler shoutet er sich durch die zwölf Songs – am besten lässt sich diese mit einer tieferen Lage wie Jim Jidhed von ALIEN vergleichen. Die Gitarren sind für Arena Rock gerade im richtigen Maß, donnern die Saiten Akkorde aus den Boxen und lassen dabei nichts vermissen, weder zu soft noch zu heftig spielen die Gitarren den Hörer schwindelig. Mit den zuckersüßen Keyboard Teppichen die mit den Gittis eine harmonierende und gleichberechtigte Ehe eingehen wird ein Fundament erzeugt das durch einen wohldosierten Bass und den aussagekräftigen Drums abgerundet werden.

Mit Album #3 macht der Fünfer genau da weiter wo er vor sechs Jahren aufgehört hat, mit coolen Songs im Gepäck mischen OUTLASTED die Szene auf. Vergleichen kann man am besten mit Skandi Bands wie ALIEN, AGE OF REFLECTION, ALISON AVENUE, AMAZE ME, AKANDO, ANGELINE, B-JOE, BAD HABIT und noch viele Bands mehr die aus Skandinavien stammen und dafür bekannt sind besten AOR und Melodic Rock zu kreieren und auch auf einem Niveau auf Tonträger zu brennen. Da stellt sich einem die Frage wo diese nicht so dicht besiedelten drei Länder oder das sehr kleine Dänemark die doch sehr hohe Anzahl an hochkarätigen Musikern hernehmen. Es ist immer eine Freude wenn man Bands aus Skandinavien hört und gleich bei den ersten Takten feststellt das sie aus dem hohen Norden Europas stammen. Diese Eigenschaft teilen sich sehr viele Künstler aus eben dieser Region, egal ob jetzt AOR, normal Rock, Melodic Rock, Hard Rock oder im Metal überzeugen können alle Genres.

So reiht sich „Universal Human Desire“ nahtlos in die bis jetzt hervorragende Vita von OUTLASTED ein, besser geht AOR kaum, ein Highlight des Genres.

„Weight Of The World“ ein sehr guter Start in das Album, „Save Your Love“ ein sehr flotter AOR Song der es in sich hat. „Tonight“ spielt den ersten Hit und Highlight mit Tanzflächen Potential ohne Ende, „Lost Without You“ ein gefühlvoller Rocker mit reichlich Drama angereichert. „Affraid Of Love“ der Song wirkt durch die tieferen Keyboardklänge härter als er in Wirklichkeit ist, „Monkey On My Back“ ein Song der mit guter Laune ums Ecke rauscht. „We Are One“ lebt eindeutig von der Akustikgitarre, Pianoklängen und Glenns Stimme – mit viel Skandi Charme bleibt der gleich im Ohr hängen und erinnert igendwie an B-JOE, „Last Of The Runaways“ der brauchte bei mir ein paar Anläufe bis er gesessen hat. „Think Of You“ hier gibt es die volle Gefühlsklatsche auf die Ohren, „Last Time She Cried“ das Ding rockt von Norwegen ohne Stopp bis über die Alpen ans Mittelmeer um dort das Wort des AOR zu verbreiten. „Fallin‘ For You“ hier kommt wieder bester und flotter AOR aus den Boxen mit schrägen Breaks, „Coming Home“ zum Schluss wird es nochmal balladesk.

Balle

STELLAR VEIL – Calling The Hearts Of The World

Trackliste:

01. Safely Chained
02. To Mend A Broken Heart
03. Diamonds To Dust
04. Feel The Pain
05. A Thousand And One Night
06. Sign Of Times
07. Cross The Line
08. Calling The World
09. Final Stand

 

 

Spielzeit: 38:34 min – Genre: Melodic Hard Rock – Label: Lions Pride Music – VÖ: 31.03.2025 – Page: www.facebook.com/StellarVeil

 

STELLAR VEIL stammen aus der griechischen Hauptstadt Athen und wurde 2021 gegründet. Mir ist weder der Bandname noch einer der Musiker bekannt. Aber was ich über Griechenland weiß ist das es auf der Insel Rhodos mal einen geilen Club gab – mit Namen Colorado – in dem es coole Live Mucke aus dem Rockbereich gab. Einer der besten deutschen Musiker Michael Bormann verbrachte früher die Sommermonate auf der Sonneninsel und trat damals regelmäßig im Colorado auf. Dann Stammen noch einige Bands aus dem Land mit den vielen Inseln, dazu zählen im AOR und Hard Rock Bereich Bands wie CYANIDE 4, DANGER ANGEL, DOUGLAS, FARRADAY, HIDEAWAY, ODYSSEY DESPERADO, RAINE OR SHINE, RAW SILK, REDRUM, WILD ROSE und WILD SOULS und noch einige mehr. Einer der besten Gitarristen die momentan auf dem Planeten ihr Unwesen treiben Gus G. stammt aus Griechenland und auch einige Metal Bands. Und aus diesem von der Sonne geküssten Land am und im Mittelmeer stammen STELLAR VEIL, mal sehen ob sie mit den Landsmännern mithalten können.

Zu STELLAR VEIL gehören Jon Soti am Mikro, Dimitris Paloudis an den Gitarren, Peter Papadimatos an den Keyboards, John Kontos am Bass und Harris Freeman an den Drumms. Die Band verdankt meinen kritischen Blick zwei Umstände, erstens das Label Lions Pride Music hat in den letzten Jahren einige Diamanten veröffentlicht. Zweitens wurde in der Redaktionsliste als Genre Melodic Rock / Heavy Rock angegeben, da denkt sich klein Balle doch gleich das die Scheibe was für mich sein könnte, also in der Liste eingetragen und die Promo runter geladen.

Zwei kleine Minuspunkte fährt das Album leider schon vor dem ersten hören ein, nur neun Songs mit einer Laufzeit von 38,5 Minuten, dass mag in den 80ern für Vinyl LPs ideal gewesen sein, aber jetzt in der digitalen Zeit ist bei weitem mehr möglich und ein Album mit 11 bis 13 Songs und einer Laufzeit von über 45 Minuten sollte ohne große Probleme zu realisieren sein. Ja und jetzt kommen wieder Stimmen warum ein Album mit Füllern zu müllen, nicht jeder Füller ist schlecht oder unter dem Albumschnitt, ich habe verdammt gute Songs gehört die es wegen fehlender Qualität nicht auf ein Album geschafft haben. Nur waren das richtig geile Songs die es da nicht auf Alben geschafft hatten.

Aber gut dann nehme ich mir jetzt die vorhandenen neun Songs zu Brust und gleich der Opener macht einen sehr guten Eindruck. Das Ding rockt los wie die Oma die im Hühnerstall auf dem Moped neue Rekorde im Kreisfahren aufstellt. Die Stimme von Jon erinnert ein wenig an Geoff Tate von QUEENSRŸCHE, überzeugt dabei und passt sehr gut zum Hard Rock von STELLAR VEIL. Mal gehen die Gitarren weit vor dem Keyboard auf den Hörer los, mal sind beide Gleichberechtigt und sorgen für das Stimmungsbild der Songs. Der Bass wirkt nicht so deutlich hörbar mit sondern zieht im halb Hintergrund seine Fäden, die Drums machen einen auf Steroiden geschwängerten Halbstarken auf Stunktour. So greift bei STELLAR VEIL ein Rad in das andere und zeigt dem Hörer klar das mit Hard Rock Made in Greece zu rechnen sein darf.

Allerdings gibt auf dem Album auch einiges was man von wo anders schon irgendwie in der Form oder in leicht veränderter Form gehört zu haben meint. Der Drops im melodischen Hard Rock Bereich ist eben schon gelutscht und da mit Innovation oder was Neuem zu kommen ist fast schon unmöglich, da eben alles schon mal da war. Das kann man jetzt als Kritikpunkt sehen oder nicht das muss jeder für sich selber feststellen und beurteilen. Auf jeden Fall gefällt die Mucke auf dem Album und das ist der Hauptpunkt der zählt, selbst wenn etwas schon mal wie gehört wirkt aber dementsprechend verpackt wurde kann da dran nicht wirklich viel verkehrt sein. Ich motze hier und da mal über nicht innovative Mucke, allerdings wenn die nur halbherzig und lustlos erscheint ist da keine Vorteil zu sehen. Anders verhält es sich bei STELLAR VEIL, hier wirkt alles wie aus einem Guss und mit viel Lust und Freude eingespielt.

Vergleichen lässt sich STELLAR VEIL schlecht, da eben vieles ganz entfernt bekannt vorkommt, aber eine härtere Version von RAW SILK, mit DANGER ANGEL und ODYSSEY DESPERADO Vibes im traditionellen Hard Rock wildernd passt am besten. Wer meint kann auch noch OUTLOUD und andere die sich einen Namen gemacht haben hören. Die Gitarrenarbeit kommt mir bei allen Songs vertraut vor, mir fällt aber beim besten Willen gerade nicht ein welcher Virtuose da Pate gestanden hat und Dimitris am meisten beeinflusst hat. Beim Gesang liegt dieser Ball wohl bei Geoff Tate.

„Safely Chained“ hier legen die Griechen gleich mal ein amtliches Highlight zum Start vor, dass Riffing kommt mir bekannt vor aber mir fällt nicht ein von wo, „To Mend A Broken Heart“ hier wird es einen Deut softer und die Keyboards sorgen für reichlich Stimmung. „Diamonds To Dust“ ein cooler Gewaltrocker mit einem noch geilerem Keyboardthema, „Feel The Pain“ noch so ein cooler Rocker der von der Stimme und Schlagzeug getragen wird. „A Thousand And One Night“ ausufernde Keyboardteppiche mit scharfen Riffen aus den sechs Saiten (auch hier kommt mir das Riffing bekannt vor) und Jons Stimme dazu bringt ein perfektes Match, „Sign Of Times“ hier wird beim gesamten Song über den großen Teich in Richtung Nordamerika geschielt mit Fanfaren Keyboard. „Cross The Line“ baut in den Strophen einen Spannungsbogen auf der sich in der Bridge zu entladen beginnt und dann im Refrain gnadenlos zuschlägt, „Calling The World“ fängt sehr soft und balladesk an um ab der 48 Sekunde zu einem Symbiont aus Rocker und Powerballade zu mutieren – und ab Minute drei noch Mal volles Gefühl zu zeigen, „Final Stand“ zeigt zum Abschluss noch eindrucksvoll die rockende Seite von STELLAR VEIL.

Balle

FIRE IN THE RODEO – Fire In The Rodeo

Trackliste:

01. Viper’s Kiss
02. Life In Chains
03. Cupid Have Mercy
04. You Drive Me Crazy
05. Red Hot Spicy
06. Wings Of Freedom
07. Dressed To Kill
08. Fire In The Rodeo
09. Back For More
10. Sweet Memories
11. Ready To Fight (CD only Bonus Track)

Spielzeit: 47:09 min – Genre: Hard Rock – Label: Lions Pride Music – VÖ: 24.02.2025 – Page: www.facebook.com/fireintherodeo

 

Lions Pride Music dieses kleine Luder von Plattenlabel, dass es immer wieder schafft den einen oder anderen Überraschungshit zu landen hat sich den nächsten Asia Export aus Indien geschnappt der auf FIRE IN THE RODEO hört. Zur 2022 gegründeten Band gehören Aciroop Basu am Mikrofon, Suvojeet Das und Shambo Roy Choudhury an den Gitarren, Hrito Chatterjee an den Tasten, Nilavro Gosh an Bass und Dhritiman Som an den Drumsticks.

Für mich alles unbekannte und nichtssagende Namen aber bei den ersten Takten des Openers scheint was großes zu entstehen. Da mir die indische Rockszene bis auf drei Bands – GIRISH AND THE CHRONICLES, BLOODYWOOD und SNRAM – nicht bekannt ist, ist es für mich zwecklos den Promoflyer zu lesen da mir dies nichts sagen wird. Also lasse ich die Musik für sich selber sprechen und die ersten Takte lassen schon mal hellwach aufhorchen.

Die Stimme von Aciroop hat was besonders zu bieten, die ist nicht nur angenehm, nein die besitzt auch eine gewisse Rau- und Versautheit die den Hard Rock dreckig rüber kommen lässt, nicht nur im Sleaze Rock sondern auch im reinen Hard Rock wildernd bringt die Stimme viel Dreck ins Spiel. Die Stimme hört sich irgendwie an wie das geklonte Kind von und mit JESSE STRANGE Genen im überfluss. Ich ertappe mich wie ich immer wieder denke „schau dir die kleine S.u an was der mit seiner Stimme anstellt“, ich sollte im Verstärker einen Geilomat einbauen, der auf Knopfdruck automatisch die Lautstärke ins Maximum setzt. Aber nicht nur die Stimme kann überzeugen, auch die Gitarrenarbeit ist recht gut geworden und zeigt hier und da ernsthaft Zähne die irgendwann mal verschiedenen Gitarristen in den 80er Jahren gewachsen sind und die ab da dann als Virtuosen oder beste Gitarristen seit XYZ galten. Jawohl die Gitarrenfraktion könnte ungelogen aus Mitte der 80er Jahre stammen. Das Keyboard hält sich dezent aber effektvoll im Hintergrund auf um bei Bedarf mal in den Vordergrund zu treten. Der Bass macht das was er soll, er wummert vor sich hin und gibt den Ton vor, das Schlagzeug wurde weiter in den Hintergrund gemixt was diesem aber keinen Abbruch beschert, sondern der Stickschwinger sorgt selbst im Hintergrund für wirbel und oha Effekte.

Der Stil bewegt sich im sehr stark an den 1980er Jahre Größen angelehnten Hard Rock der besten Schule, schon der Opener annimiert die Endstufe mit voller Leistung zu belasten und die Mucke bei voller Lautstärke zu genießen, dass selbst meine großen Quadral Standboxen ins schwitzen kommen könnten. So ist es auch bestimmt kein Wunder das ich Vergleiche zu DIO, ZED YAGO, GREAT WHITE, WINGER, DOKKEN, DEF LEPPARD, TRIUMPH, 220 VOLT, SCORPIONS, RATT, MÖTLEY CRÜE, AUTOGRAPH, AXE ziehe, aber auch ASPHALT BALLET, JESSE STRANGE, BATON ROUGE oder HEAVENS EDGE das sind nur ein paar wenige von vielen die es drauf hatten geile Mucke zu machen. Genau in diese Kerbe hauen auch FIRE IN THE RODEO mit ihrem Hard Rock rein, weder schlechter noch besser, sondern auf dem selben Niveau agiert die Band aus Asien.

Eins zeigt sich mal wieder deutlich, wie viel sehr hohes Potential in Musikern, egal aus welchem Erdteil die auch kommen, steckt – vor allem in noch unbekannten Musikern die nicht das Glück haben entdeckt zu werden oder durch ein noch so kleines Plattenlabel auf Tonträger veröffentlicht zu werden. Gebt diesen Musikern eine Chance, die haben es drauf und verdient wenigstens einmal probe gehört zu werden.

„Viper’s Kiss“ ein kräftiger Opener der den Hörer gleich mal in Alarmbereitschaft versetzt – nicht zum davon laufen, nein den Lautstärkeregler Richtung rechten Anschlag zu treiben, „Life In Chains“ ein flotter haudrauf Chaosrocker, hier beweisen die Inder das sie das Chaos perfekt händeln können. „Cupid Have Mercy“ hier zeigt die Band ein Gespür für genialität, der Song haut mit seiner göttlichen Melodie und Umsetzung volles Rohr in die Synapsen – ein endgeiler Rocker der Potential für die vorderen Plätze der Top Tens hat, „You Drive Me Crazy“ hier muss ich irgendwie vom Riffing her an das Debütalbum von DIO denken, wenn der Gesang einsetzt wird ein weiteres Highlight aus dem Song und die Ähnlichkeit zu DIO ist weg – bis die Gitarren wieder volles Rohr feuern. „Red Hot Spicy“ hier kommt der Sleaze Rock voll raus und denn können die Jungs auch nicht nur Hard Rock, „Wings Of Freedom“ hier muss ich beim Gitarrenintro wieder an DIO denken, eigentlich während des gesamten Songs kommen angenehme Erinnerungen an DIOs Debütalbum aber auch irgendwie ZED YAGO, was ein geiler Song. „Dressed To Kill“ der Song ist in den Strophen BEASTIE BOYS like – fast schon mit Rapeinlagen – im Refrain ist es ein Hard Rocker, „Fire In The Rodeo“ geht ohne Spielerei gleich wieder besser ins Ohr. „Back For More“ hier denke ich unweigerlich an RATT, „Ready To Fight“ bis Minute vier eine Ballade, während der letzten zwei Minuten geht Nachbars Lumpi voll ab.

Balle

NAZTY GUNZ – Hot Mess

Trackliste:

01. Hot Mess
02. My Fire
03. Night Of Temptations
04. Share It
05. Where Is The Light
06. Dirty Hands
07. Phoenix
08. Unexpected Arrow
09. Do You Think About It
10. Soldiers

 

Spielzeit: 40:57 min – Genre: Hard Rock – Label: Lions Pride Music – VÖ: 22.12.2524 – Page: www.facebook.com/NaztyGunz

 

Lions Pride Music läutet den Exoten Alarm, NAZTY GUNZ stammen aus Santiago De Chile aus dem südamerikanischen Land und wurde 2012 gegründet. Es stammen noch einige wenige Bands aus dieser Region der Erde die im Stande sind anständige Rock Mucke zu machen. Ich denke da gerade an den Argentinier Adrian BARILARI der sich seit Jahren im Hard N Heavy Sektor auf hohem Niveau austobt, die Landsmänner von HUNTER brachten auch ein Album über Lions Pride Music heraus. PLEASURE MAKER und LANDFALL aus Brasilien und noch einige die bei Frontiers Musik beheimatet sind haben schon gute bis sehr gute Alben veröffentlicht. Nun kommen NAZTY GUNZ und wollen die bisher aufgestellten Mannschaften aufmischen, mal sehen ob dieses Unterfangen gelingen kann und wie hoch die Qualität des gebotenen ist.

NAZTY GUNZ werden vom Label mit den Worten „Ein potenter Sound der aus 80ern, Modern Hard Rock, Glam, Sleaze, Punk und Heavy Metal besteht!“. Boaah echt jetzt, was soll das rumgeeier schreibt einfach rotziger Heavy Rock und gut ist, also kuck ich mir die GUNZ mal genauer an. Zur Band gehören Nasty BlackRose an Mikrofon und Gitarre, Nick Diamond an Gitarre, Johnny an Bass und (Oli?!?) Kahn Heat an den Drums. Die Namen erinnern mich an die Skandalnudeln von MÖTLEY CRÜE mit Vince Neil und Co. Aber Namen sind eben nur Namen und sagen nichts über die Qualität der Musiker aus außer sie haben sich schon einen Namen gemacht egal ob jetzt positiv oder negativ, deshalb gehe ich da auch ganz unvoreingenommen an das Album ran. Lions Pride Music steht normalerweise für ein gewisses Maß an Qualität ihrer Künstler die sie unter Vertrag haben, ob die NAZTY GUNZ sich da einreihen können zeigt sich in den kommenden 40 Minuten.

Das erste was ab Song eins auffällt ist das sich die MP3s leider nicht wirklich toll anhören, die Höhen sind kaputt komprimiert und so gut wie nicht wirklich sauber vorhanden, ansonsten klingt der Rest der Produktion ein wenig gedämpft aber in Ordnung nur eben wenn Höhen durchs Komprimieren kaputt gemacht werden vergeht einem der Spaß ein wenig beim hören.

Nazty BlackRose wird als charismatischer Frontmann bezeichnet, er erledigt seinen Job anständig und kann in manchen Momenten glänzen allerdings vergeigt er bei manchen Tonlagenwechsel die er versemmelt. Die Stimme passt mit ihrer heiseren Unternote in den Mitten sehr gut zum Sound der GUNZ allerdings gibt es sehr viele Sänger die es besser können aber auch sehr viele die gar nichts drauf haben und meinen wer sie sind. BlackRose liegt da ungefähr im Mittelfeld, er kann schon was aber bringt manche Dinge nicht so toll hin. Mir fällt jetzt auf Anhieb niemand ein mit dem man die Stimme oder Tonlage vergleichen kann außer man nimmt das DIRTY PASSION Debüt, ich kann jetzt nicht mal beantworten ob das einen Nach- oder Vorteil darstellt. Die Gitarren geben da eine bessere Figur ab, die kommen mit Schmackes und batteln sich um die Wette, in den Riffs steckt mal mehr oder weniger Punk. Der Bass ist kein Leisehuster, der kommt gut durch, die Drums sind sehr verhalten abgemischt, wenn die einen Ticken mehr im Vordergrund wären würde es richtig knallen. Mehr Tuning beim Sound an den richtigen Stellen und das haut voll rein.

Den Stil kann man als Hard Rock mit sehr, sehr dreckiger Sleaze Attitüde sehen in der ein Anteil Punk und Glam eingearbeitet wurde. Alles ganz gut und hörbar aber man denkt sich immer wieder beim hören da kommt noch was, wann kommt jetzt der Wow Effekt, doch bleibt der leider aus und so reiht sich „Hot Mess“ leider im Mittelfeld ein. Ob die GUNZ mit ihren Labelkollegen Qualitativ mithalten können wird von mir mit einem nein beantwortet, da einfach der Wow oder Aber Hallo Effekt fehlt auf den man wartet und nicht kommt. Die GUNZ bewegen sich dabei irgendwo bei WHITE LION ohne schräge Vito Bratta Riffeinlagen über MÖTLEY CRPE bis hin zu GUNS N Roses mit Punk im gehobenem Schülerband Niveau trifft es am besten. Leider kommt dadurch beim Hören ein gewisser Frustfaktor auf Grund der ausbleibenden Höhepunkte und Akzente auf. Mir tut es immer verdammt leid wenn ich so kritisch beurteilen muss, aber beim besten Willen ist nicht mehr drin.

„Hot Mess“ geht gleich mal mit einer Punk Note voll auf den Hörer los, „My Fire“ geht besser ins Ohr als der Opener. „Night Of Temptations“ hier kommen mir die Riffeinlagen von woher bekannt vor – kommt wieder mit Punk im Tank, „Share It“ hier regiert der Rotz Rock der sehr veraust daher kommt. „Where Is The Light“ in den Strophen ein cooler Rocker der Refrain vergurkt leider gegen die Strophen, „Dirty Hands“ ein Vollgas Rocker mit geilem Solo. „Phoenix“ in den Strophen schwingen MÖTELY CRÜE mit im Refrain geht’s wieder in den Keller, „Unexpected Arrow“ der Versuch einer Powerballade, bei dem es leider bleibt hier versagt die Stimme komplett. „Do You Think About It“ der beste Song des Albums und Hoffnungsschimmer das die Band im Stande ist wirklich gute Songs zu machen „Soldiers“ vom Tempo und Riffing im Punk wildernd.

Balle

AFFÄIRE – En Route

Trackliste:

01. Joke’s On You
02. Eyes Of A Cougar
03. DIY
04. You Won’t Be Missed
05. Initiation’s Over
06. Never Grow Old
07. Her Way Or The Highway
08. Last Shot
09. En Route
10. Way Out Of Line
11. More 2 Luv
12. Take A Bite (Outta Me)

Spielzeit: 45:34 min – Genre: Hard Rock – Label: Lions Pride Music – VÖ: 28.10.2024 – Page: www.facebook.com/affairerocks

 

Die aus Portugal stammenden Hard Rocker von AFFÄIRE haben ihr drittes Album am Start. Album #1 kenne ich nicht, Album #2 befindet sich bei mir im CD Schrank und wurde für gut befunden. Mal abwarten ob Album #3 mit dem Titel „En Route“ in dieselbe Kerbe schlägt oder ins selbe Rohr bläst wie der Vorgänger. Im Gegensatz zum Vorgängeralbum wurde Sänger D.D. Mike am Mikrofon durch Bassist Tawny Rawk ersetzt und dieser wird nun durch Jonathan Bogard am Bass ersetzt. Weiterhin zur Band gehören Rick Rivotti an den Gitarren und J.P. Costanza an den Drums. Dann mal sehen was Tawny am Mikrofon ausrichten kann und ob der Hard Rock immer noch mit einer leicht versauten und dreckigen Sleaze Note rüber kommt.

Die Stimme von Tawny besitzt nicht so viel Dreck wie die von D.D. Mike, hört sich an wie eine Mixtur aus D.D. Mike, John Elliot (CONFESS) und C. Marshall (PLEASURE MAKER) nur nicht ganz so rotzig. Die Gitarren fahren volles Brett der Bass haut auch die Noten mit Vorliebe sehr laut aus sich raus. Das Schlagzeug kommt dezent gedämpft aus den Boxen. Ich weiß jetzt nicht ob es an den MP3s liegt aber die Produktion hört sich so an als ob bei der Aufnahme alle Regler zu nahe am rechten Anschlag waren, dass klingt so ähnlich wie das letzte GIRISH AND THE CHRONICLES Album. Wenn dies der Fall war, wäre der Titel des Vorgängers „Less Than More“ weniger mehr gewesen. Durch das komische und verzerrte Klangbild wirkt alles ein wenig unrund und könnte noch Feintuning vertragen.

Der Hard Rock von AFFÄIRE bewegt sich irgendwo bei PUSH, PLEASURE MAKER, eine bravere Version des Vorgängeralbums, 99 CRIMES, ANGELES und sehr viel CONFESS ohne deren Rotzigkeit und Level zu erreichen. Irgendwie alles ganz gut aber auch ideenlos und sehr viel von CONFESS im Sound, erschwerend kommt das Glangbild hinzu das alles andere als vorteilhaft ist.

Zu viel nach Schweden geschielt und zu wenig zündende Ideen die das Album von der Bewertung in eine der höheren Regionen ansiedeln lässt. Das können viele Bands besser, die Konkurrenz ist in diesem Sektor übermächtig und nicht so leicht zu toppen da es zu viele bessere aber auch ebenso viel schlechtere Bands gibt. So bleibt als Fazit ein nettes mittelmäßiges Album mehr aber auch nicht, da war der Vorgänger um einige Schippen besser.

„Joke’s On You“ macht am Anfang eine sehr gute Figur, „Eyes Of A Cougar“ hier kommt der Dreck ein bisschen mehr zum Zug. „DIY“ vorlaut mit Schmackes geht es in die Vollen, „You Won’t Be Missed“ hier muss ich an eine zivile Version der Schweden CONFESS denken. „Initiation’s Over“ ein Instrumental das an Miami Vice Musik ala Jan Hammer erinnert, „Never Grow Old“ hier denke ich an PUSH. „Her Way Or The Highway“ macht Laune und könnte mehr Potential erreichen wenn das ganze besser klingen würde, „Last Shot“ der Rotz kommt gut, als Kontrast wurde eine Mundharmonika hinzu genommen. „En Route“ noch ein Instrumental hier wildern die Jungs gewaltig im Pomp Pop der Übergangszeit 80er in die 90er, „Way Out Of Line“ hier ist leider irgendwie die Luft raus, das ginge mit mehr Pepp. „More 2 Luv“ und das Level steigt Leicht an, „Take A Bite (Outta Me)“ CONFESS grüßen erneut mit voller Breitseite.

Balle

SNARM Interview

Zur Veröffentlichung ihres Debütalbums „Till The End“ stand mir Sänger Prachurja Goswami auf sympathische Weise für einige Infos am Handy zur Verfügung. Es geht ein wenig um die Vergangenheit, GIRISH, Hoffnungen und wie die Musiklandschaft in Indien aussieht. Ob es zwischen Indien und Europa große Unterschiede gibt erfahrt ihr weiter im Laufe des Gesprächs.

RG: Wie denkt oder fühlt ihr euch wenn ihr so einen Review wie meinen lest?

PG: Alle vier aus der Band lieben den Review, wir könnten nicht glücklicher sein. Solche Reviews sind einfach nur fantastisch. Vielen dank von meiner Seite für die Rezi.

RG: Was sagst du zu meinen Vergleichen die ich verwendet habe, kannst du diese bestätigen?

PG: Ja sicher.

RG: Hast du Fakten über die Band für mich?

PG: Die Band wurde 2011 vom Gitarristen Shihan gegründet, zu Anfang war es eine Band für Classic und 80s Rock. Im laufe der Zeit kam es zu vielen Wechseln und das Besetzungskarussell drehte sich ein paar Mal. 2019 veröffentlichte die Band als The Final Touch ihre erste eigener Musik mit der Single „Till The End“. Das Video zur Single wurde auf VH1 oder ähnliche, sowie Airplay bei manchen Radiostationen weltweit. Die Band konnte mit der Single für ein wenig Aufsehen in der Musiklandschaft sorgen. Allerdings änderte sich das Line-Up der Band erneut, mit diesem Wechsel kam es auch zum umbenennen in SNARM. Mit neuem Bandnamen wurde die erste Single mit dem Titel „One More Lonely Night“ als SNARM 2023 veröffentlicht, der auch auf dem Debütalbum als Bonus Track veröffentlicht wurde. Diese Single bekam mehr Aufmerksamkeit bei den Radiostationen in Europa, USA, Brasilien und Australien. Einige Labels zeigten ihr Interesse an SNARM und es kam zum Vertrag zwischen Lions Pride Musik und SNARM. Leider verließ der Sänger die Band und ich stieg ende 2023 bei SNARM ein. Die Reaktionen sind durchweg positiv deine Rezi eingeschlossen.

RG: Also sind die Reaktionen für euer Debütalbum weltweit sehr gut?

PG: Ja, so ist es.

RG: Was fühlt man als Band über diese positiven Reaktionen?

PG: Die Reaktionen sind ein wenig divers wenn es um die Beschreibung unseres Sounds geht, wir sind keine straighte MelodicRock oder Hard Hard Rock Band. Es handelt sich nicht um einen eindimensionalen Stil sondern wir versuchen verschiedene Stilrichtungen zu kombinieren und zu einem Sound verschmelzen zu lassen. Natürlich ist dies ein riskantes Spiel, da es sich auch um unser Debütalbum handelt wie es ankommt und was wir für Rückmeldungen bekommen. Nun ist das Album veröffentlicht und die Reaktionen sind durch die Bank positiv. Eines haben alle Reviews gemein, es gibt etwas auf dem Album was den Hörern gefällt. Und wir sind sehr glücklich über die Reaktionen die wir nicht erwartet haben. Es spielt dabei keine Rolle ob es sich um Teenager, Twen oder einem Hörer in den 30 oder 40ern handelt. Wir könnten nicht zufriedener sein, und unsere Musik wird langsam bekannter.

RG: Habt ihr solche positiven Reaktionen erwartet?

PG: Wir haben ein wenig positives Feedback erwartet aber nicht in diesem Rahmen wie jetzt. Es ist ein wenig konfus und überwältigend wie gut das Feedback ausfällt. Und wenn man eine Lokale Band aus Indien ist und so eine Reaktion von internationaler Seite, Fachpresse und Magazinen aus soviel verschiedenen Ländern kommt kann man das kaum glauben: „Schreiben die wirklich über uns“!

RG: Ist Rockmusik in Indien exotisch?

PG: In Indien ist des Business sehr unterschiedlich, die Musiklandschaft ist stark von Bollywood geprägt und bekommt am meisten Aufmerksamkeit besonders vom finanziellen Standpunkt ausgesehen. Es existiert eine kleine Szene für Rock und Metal Musik in Indien. Die meisten Musiker aus dieser Szene machen Musik als Sideprojekt oder Hobby und nicht als Fulltime Job. Es gibt leider auch keine großen Plattformen für diese Musikrichtung sei es Airplay oder Liveshows. Wir haben zwei Möglichkeiten Live zu spielen und das war es dann. Das ist bestimmt nicht großartig aber es gibt einige sehr gute Bands in Indien die hoffen mehr Aufmerksamkeit und vor mehr Leuten Live spielen zu können. Es gibt auch einige Band die bekannter sind wie BLOODYWOOD oder GIRISH AND THE CHRONICLES das sind zwar nur wenige aber es gibt viele mehr die Potential haben. Alle hoffen darauf das ihre Musik ein bisschen mehr Aufmerksamkeit bekommt. Genauso wie wir darauf hoffen mehr Gehör bei euch in Deutschland, Frankreich oder Großbritannien zu bekommen. Und das wir natürlich auch die Möglichkeiten bekommen Live auf europäischen Bühnen spielen zu können.

RG: Wie sehen die Reaktionen aus Japan aus? Der Markt war immer gut bis sehr gut für Rock und Metal Musik.

PG: Die Reaktionen aus Japan sind sehr gut, wir versuchten in Japan eine Tour auf die Beine zu stellen. Wir hatten kontakt zu einigen Agenturen und die haben sehr viele Künstler in ihrem Repertoire und in Japan ist die Sommermonate Juli oder August normal die Zeit für Liveauftritte. Wir schauen nach einer passenden Band in einer japanischen Agentur mit der wir dort auf Tour gehen können. Wir lassen uns auf jeden Fall alle Optionen offen, es kommen auch sehr viele Bestellungen der CD, mit den Reaktionen und Social Media Feedback kann alles möglich werden.

RG: In welchem Teil der Welt ist die Reaktion am besten, Europa, USA oder Asien?

PG: Ich würde jetzt sagen das das positivste Feedback aus Europa kommt. Die meiste Streams sind nach Indien aus Schweden, dann Deutschland gefolgt von Spanien. Bestellung der CD des Debüts ist Japan der Spitzenreiter gefolgt von Deutschland, Großbritannien und Frankreich. Europa ist für uns der beste Markt.

RG: Wie sind die Reaktionen vom Label Lions Pride Music?

PG: Ich glaube das das Label gerade im Sommerurlaub ist.

RG: Kennst du GIRISH AND THE CHRONICLES?

PG: Das ist eine Lange Geschichte. So um 2010 rum als GIRISH anfingen war ich noch als Gitarrist in verschiedenen Bands tätig. In dieser Zeit teilten wir die Bühne mit GIRISH und man konnte das Potential von ihnen sehen. In den letzten 12 bis 14 Jahren hat GIRISH sich einen Namen außerhalb Asiens erspielt und auf einigen Festivals und Shows in Deutschland und Belgien gespielt. GIRISH hat es geschafft sich zu etablieren und man kann ihnen nur das Beste wünschen. Wir hoffen natürlich auch mal einen ähnlichen Bekanntheitsgrad zu haben oder mit ihnen auf Tour gehen zu können.

RG: Das wäre doch ein Burner unter dem Titel „Indian Dynamite“?

PG: Jaja sicher wäre das toll. Ich habe GIRISH schon lange nicht mehr gesehen aber unser Gitarrist hat kennt die Jungs. GIRISH machen einen sehr guten Job, und wer weiß was sich für uns nach dem nächsten Album für Möglichkeiten bieten.

RG: Da GIRISH in letzter Zeit einige Shows in Europa gespielt haben wie sieht es da bei SNARM aus? Habt ihr die Möglichkeit in Europa aufzutreten?

PG: Sicher ist das nicht schlecht wenn GIRISH aus Indien auf Tour gehen können. Bis jetzt haben wir noch keine Optionen aber wir hoffen das es sich irgendwann ergibt damit wir in Europa auf der Bühne stehen können.

RG: Wie sieht es in Indien aus wenn ihr Live spielt? Wie viel Leute kommen und wie ist die Stimmung?

PG: Es gibt ein paar wenige Festivals für Independent Musik wie Blues, Hard Rock oder Metal. Bei Festivals ist die Reaktion sehr gut, das Publikum kommt um Spaß zu haben. Es gibt aber auch kleine Clubshows aber diese Szene ist viel kleiner. Bei größeren Festivals oder College Festivals ist die Stimmung großartig. Man kann das aber nicht mit euch in Europa vergleichen es ist nicht das gleiche. Die Szene wächst zwar aber leider nur sehr wenig, die Veranstaltungsorte sind auch nicht wirklich zahlreich vorhanden. Ich kann jetzt nur für SNARM sprechen, wenn wir spielen ist das Publikum einfach cool und fantastisch. Wir spielten vor der Pandemie zwei oder drei sehr geile Shows in Stadien.

RG: Wie sieht es mit Radiostationen aus? Gibt es welche für Rockmusik?

PG: Es gibt keine speziellen für Rock. In der Vergangenheit haben die großen Stationen mal spezielle Sendungen mit Rockmusik als Inhalt gehabt. Aber auch nur sehr wenige. Die meisten Leute in Indien streamen Musik.

RG: Kannst du mir bitte noch die Bedeutung des Bandnamens erklären.

PG: Was die Bedeutung angeht, kam uns SNARM zunächst nicht als Wort mit einer bestimmten Bedeutung vor. Es war einfach ein Name, der einen guten Klang hatte und eingängig war, wenn man ihn aussprach oder ankündigte. Später erfuhren wir jedoch, dass es auch Teamwork, Geduld und Einigkeit bedeutet, was zufällig auch das Thema unserer allerersten Single „Till The End“ war, als sie 2019 mit dem dazugehörigen Musikvideo in unserer damaligen Besetzung veröffentlicht wurde. Das war ein weiterer Grund, warum wir beschlossen, unser Debütalbum „Till The End“ zu nennen, da unser Bandname und der Albumname fast eine ähnliche Bedeutung hatten.

RG: Vielen Dank für deine Zeit und die Informationen, ich wünsche euch noch viel Erfolg mit dem Album und vielleicht in naher Zukunft einige Liveshows in Deutschland.

PG: Danke dir.

www.facebook.com/SNARMofficial/

Balle

SILVERNITE – Lost City

Trackliste:

01. The Dawn
02. Angels Eyes
03. Show Me The Way
04. Lost City
05. Last Stand
06. Come N’ Love Me
07. Boarding
08. Tafusam’s Rage
09. Yellow River
10. Road To Eternity
11. Free Now

Spielzeit: 45:09 min – Genre: Melodic Rock – Label: Lions Pride Music – VÖ: 30.08.2024 – Page: www.facebook.com/silverniteofficial

 

Heute Nacht sind zwei Alben fällig und müssen sich dem Rock-Garage Prüfstand unterziehen. Zum einen dieses Album „Lost City“ der griechischen Band SILVERNITE und das zweite Album der Power Metaller von ALL FOR METAL. Ich habe mich bewusst für dieses Melodic Rock Album als erstes entschieden um nicht durch Headbanging meine Gehirnzellen durcheinander zu wirbeln. Laut Label nimmt SILVERNITE den Hörer auf eine Reise durch die Zeit und verschiedenen Klängen mit, klingt vielversprechend und will bestätigt werden. Die Reise von SILVERNITE begann mit der EP „So It Began“ im Jahr 2019, darauf folgte das selbstbetitelte Debütalbum 2021 und zum Jahresende 2021 hin die EP „Live in Thessaloniki“ ich gehe mal von einer Liveveröffentlichung aus.

SILVERNITE besteht aus Mari Angela am Mikrofon, Nash G. an den Gitarren, Strutter an den Tasten und Minas Chatziminas an den Drums. Mir ist keiner der Musiker bekannt und ich kannte SILVERNITE bis jetzt auch nicht, aber der Umstand das Lions Pride Music als Label in Erscheinung treten und Melodic Rock als Genre angegeben wurde waren Anreize für mich dieses Album zu übernehmen.

Die Band veranstaltet wirklich eine Reise durch Zeit und verschiedener Klangarten, für 80er Nostalgiker ein gefundenes Fressen, es werden durch die Synthesizer Klänge immer wieder Erinnerungen an die goldenen 80er geweckt, diese werden gekonnt mit E-Gitarren gekreuzt und mit einer starken weiblichen Stimme versehen. Herausgekommen ist ein Stil der schon irgendwie eine Zeitreise in die 80er darstellt.

Die Stimme von Mari erinnert ein wenig an einen Mix aus Issa Oversveen, Valerie Door und Rockröhre. Es folgen die Synthesizer die sehr ausufernd und effektvoll eingesetzt werden und so den größten Anteil der Zeitreise in die Italo Pop und Synthy Welle der 80er haben. Die Gitarren sind nicht so dominant wie bei anderen Rockbands aber besitzen trotzdem genug Biss um sich im Melodic Rock zu befinden. Der Bass ist sehr schwer auszumachen und die Drums hören sich auch ein wenig nach Drummachine und Elektrospielerei an.

Der Stil ist schwer in Worte zu fassen, irgendwie Melodic Rock auf der einen Seite und auch wieder nicht. Durch die Tastenfraktion kommt am besten die Umschreibung von „Tubular Bells“ in der Discoversion von KEYBOARDS AFFAIR, der Intromusik von Fernsehserien wie Knight Rider, Airwolf, Miami Vice und Magnum – aber auch DEPECHE MODE, DURAN, ULTRAVOX und KRAFTWERK, JEREMIAH KANE sowie Italo Pop Klängen hin. Und zu dem gesellt sich schnörkelloses 80er E-Gitti Riffing wie etwa bei BON JOVI, BONFIRE, DOKKEN, härtere TOTO und all die Gitarren Heroes der damaligen Zeit.

Ein echt interessantes Werk das verdient hat angehört zu werden. Für alle die damals wie ich in Discos ihr Unwesen trieben in denen es immer dreier Runden aus Fox, Pop und (Hard)Rock gab ist SILVERNITE einen Probelauf wert ob man mit der doch sehr ausufernden Synthesizer Fraktion klarkommt. Der Einsatz des Saxophons macht die Sache dann auch noch um einiges Interessanter und abwechslungsreicher.

„The Dawn“ ein futuristisches Intro das sofort in den Rocker „Angels Eyes“ übergeht der einen besonderen Charme versprüht. „Show Me The Way“ macht mit dezenten Gitarrenparts und Synthy Klängen wie in den 80ern zur Italo Pop Welle was her, „Lost City“ vereint Synthywave Klänge ala Captain Future mit Gitarren und starkem Gesang. „Last Stand“ ein Instrumental mit den beiden Hauptakteuren Synthesizer und Saxophon erinnert stark an den 80er Discotheken Smash Hit „Voodoo Dance“ von STAGE, „Come N’ Love Me“ geht als Party Hit durch. „Boarding“ das zweite Instrumental bei dem die Gitarren ordentlich laufen gelassen werden, „Tafusam’s Rage“ bei diesem Instrumental ist der Synthy klar der Hauptdarsteller. „Yellow River“ fängt sehr elektronisch an bis die Gitarren dazu kommen und alles wieder in Richtung Melodic Rock bringen, „Road To Eternity“ noch ein Instrumental Hybrid aus Synthy und E-Gitarren, „Free Now“ ein vor Dramatik sprühender Song der was hat.

Balle

SNARM – Till The End

Trackliste:

01. Intro
02. Someday Somewhere
03. Rarest Of Pearl
04. Till The End
05. No Rain Can Wash Away
06. Sky High
07. This Rock N Roll Ride
08. Rain And Thunder
09. Reignite
10. One More Lonely Night

 

Spielzeit: 48:39 min – Genre: Hard Rock – Label: Lions Pride Music – VÖ: 29.07.2024 – Page: www.facebook.com/SNARMofficial

 

SNARM was für ein Name für eine Band, dies und die beiden Umstände das es sich um Hard Rock handeln soll und Lions Pride Music als Label in der Liste angegeben waren veranlasste mich dazu dieses Album von SNARM zu übernehmen. Lions Pride Music sind in der Vergangenheit damit aufgefallen das sie das eine oder andere Sahneteil ausgegraben und veröffentlicht haben. Ich denke da an Alben von IAN WILDE, DESERTA, ADELLAIDE, GIRISH AND THE CHRONICLES, HIDEAWAY, WILD SOULS, ODYSSEY DESPERADO, WILD ROSE, COLD DROP, COUNTERLINE und 7HARD YEARS um nur einige von denen zu erwähnen die verdammt coole Alben am Start haben/hatten. Also entschied ich mich für dieses Album von SNARM, schon allein aus diesem Grund das ich mich gerne überraschen lasse und damit immer wieder für mich neues und sehr gutes entdecken kann.

SNARM stammen aus Indien, dies erklärt vielleicht auch den ungewöhnlichen Bandnamen und bringt Licht ins dunkle. Also aus Indien aus der Ecke kommen auch GIRISH und die machen sehr laut und auffällig auf sich aufmerksam. Also mal sehen ob SNARM da mithalten können und der nächste India Export vor der Tür steht. Ein Unterschied zu GIRISH fällt auch gleich am Anfang auf, die Produktion ist nicht so laut ausgefallen, während sich bei GIRISH während der Aufnahme sämtliche Regler am rechten Anschlag befinden ist die von SNARM dezenter und angenehmer für die Ohren. Damit wäre der größte Unterschied der beiden Südasien Exporte geklärt. Der Opener nach dem Intro macht verdammt neugierig auf das was noch folgt.

SNARM gehen den Stil anders an wie die Landsmänner, der Hard Rock wird hier noch mit einer sehr feinen und dezenten Prog Note aufgewertet ohne die Songs zu verkomplizieren, es bleibt alles im grünen Bereich, sehr gut hör- und nachvollziehbar ohne das sich die Gehirnwindungen verbiegen müssen. Die Stimme von Prachurja Goswami ist eine Wohltat für die Trommelfelle und hat einiges zu bieten. Mich erinnert diese Stimme mal an einen Junior Jon Bon Jovi oder kleinen Bruder von Ronnie Atkins wenn er normal singt, aber auch Kent Hilli kommt mir manchmal in den Sinn. Ich weiß ließt sich wie ein Totalausfall oder -schaden, dem ist nicht so, der Junge hat Gold in den Stimmbändern. Die Gitarren von Shihan Bhuyan knallen sowas von in die Fresse das jeder Hard Rocker meint er sei auf Wolke 7 und feiert mit Steve Lee, Dio und Lemmy eine AVC Party vom Feinsten mit geiler Mucke. Der Bass von Anurag Gogoi ist leider nicht so auffällig und im Vordergrund zu orten wie die Gitarren, wenn man allerdings genau hinhört ist der auch sehr gut vorhanden. Dann kommt das Schlagtier, oder auch Stickschwingerein Arju Begum die sowas von brachial am werken ist das man meint die Bespannung der Trommeln hängen nur noch in Fetzen.

So nun zur Stilrichtung von SNARM, es kommt Hard Rock aus den Boxen, der sehr stark in den 80ern wurzelt und deshalb auch für Nostalgiker geeignet ist. In dem Rock der 80er Jahre werden die ganz Großen von früher zitiert. Aber damit nicht genug, es wird auch eine kleine Nuance Glam Rock mit rein gewurstelt und die feine Prog Note nicht zu vergessen die alles noch eine Nummer interessanter macht. Egal ob man jetzt auf KISS, DOKKEN, VAN HALEN, WINGER, WARRANT und schieß mich Tot wen noch alles steht kommt hier voll auf seine Kosten. Leider ist in der Promoinfo nicht ersichtlich ob es schon Veröffentlichungen von SNARM gibt.

Echt sehr großes Rock Kino, fast schon ein Spektakel was SNARM und Lions Pride Music hier auf den Hörer loslassen. Die Produktion ist als gelungen zu bezeichnen, und hilft so das ohnehin schon äußerst positive Gesamtbild noch um ein Mü zu steigern. Zum heißen Sommer werfen die Inder ein glühendes Eisen in den Ofen und stellen damit einen potentiellen Anwärter für Platz #1 im Jahrespol dar. Als Begründung kann ich nur nochmal die feinen Prog Elemente erwähnen die mit viel Gefühl und wohldosiert mit geilem Hard Rock zum Einsatz kommen.

Nach einem futuristischen Intro passend zum Cover Artwork geht es mit„Someday Somewhere“ gleich mal im sehr guten Hard Rock mit hyper catchy Refrain los, „Rarest Of Pearl“ ein Riffmonster das von Anfang an überzeugt. „Till The End“ hier wird mit Drama und feinen Breaks gearbeitet, dieses Drama macht den Song echt attraktiv, „No Rain Can Wash Away“ eine effektvolle Ballade mit QUEEN und PINK FLOYD Touch. „Sky High“ fängt langsam mit Piano an bis zur Minute 1:04, ab da bekommt man den Arsch vom Schlagzeug gegeigt und das Dingens mutiert zum Raubtier mit Krallen und Reißzähnen, im Mittelteil kommt spanische Flamenco Stimmung auf, „This Rock N Roll Ride“ der Titel ist hier Programm die Jungs rocken sich den Hintern wund und machen eine anständige Figur dabei. „Rain And Thunder“ ein anständiger Hard Rocker mit leichten epischen Momenten, „Reignite“ eine starke Ballade die Akustik Rock mit ABBA zusammenbringt, „One More Lonely Night“ erinnert vom Riffing an STEVE JONES, und mit einem weiteren Highlight geht die für mich neben COLD DROP die größte Entdeckung von Lions Pride Music seit ich für Musikmagazine arbeite zu Ende.

Balle

HEAVY STAR – Ride On

Trackliste:

01. My Lady Firefly
02. Razor Blade
03. Lexi Love
04. Rock N’ Roll Again
05. Horizon High
06. Ride On
07. Blame It On Love
08. Round And Round
09. Just Like Madness
10. Lifeline
11. Invisible Enemy
12. As The Wind Blows

Spielzeit: 52:45 min – Genre: Hard Rock – Label: Lions Pride Music – VÖ: 28.06.2024 – Page: www.facebook.com/HShardrock

 

HEAVY STAR aus Bella Italia stehen mit dem zweiten Album vor der Tür und klopfen gewaltig heftig an. Das erste Album „Electric Overdrive“ aus dem Jahr 2016 ist an mir vorbei gerauscht ohne das ich es beachtet hätte. Also kümmere ich mich um Album #2 mit dem Titel „Ride On“. HEAVY STAR im Jahr 2024 sind Corrado Quoiani am Mikrofon, Marco Kace an den Gitarren, Daniele Papale an Bass und Adriano Merico am Schlagzeug.

Die stimme von Corrado macht sich ganz gut im Hard Rock und kann Akzente setzen, die Gitarren sorgen auch für ordentlich Alarm im Gehör, der Bass spielt eher den Nebendarsteller, nur hören sich die Drums leider künstlich an, kann sein das es am MP3 Gedöns liegt das mir zur Verfügung steht.

Bei Song #1 kommt mir der Anfang so bekannt vor nur fällt mir auf die Schnelle nicht ein von wo und bei wem ich das schon gehört habe. Und leuchtet gleich von Anfang an ein das es HEAVY STAR hart mögen, und sich im Hard Rock der 80er Jahre bewegen. Man hört die Neigung zu KISS heraus aber auch BLUE MURDER, HURRICANE, WHITE LION, DOKKEN, WHITESNAKE, VAN HALEN und RATT kommen zum Zug ohne das die Band deren Qualität erreicht. Es wirkt alles eher nach einer Light Version oder einem kleinen Bruder der 80er Größen. Alles nicht schlecht was die Jungs bieten, egal ob von der Stimme oder der Umsetzung der Instrumente es passt eigentlich alles. Aber ich habe immer das Gefühl da müsste noch etwas kommen, irgendein Schub der das gewisse Etwas mitbringt, doch kommt dieser leider nicht. Dann kommt noch das Gefühl alles schon von wo anders und aus der Vergangenheit zu kennen. Die Melodien sind in der Art von den oben erwähnten Einflüssen verpackt und geben ein Gefühl der Bekanntheit, ob man dies jetzt als Vorteil oder Nachteil sehen soll kann ich nicht beurteilen, dass muss jeder für sich selbst entscheiden. Mir kommt alles vertraut und bekannt vor, was als Fremdkörper im Sound der Band wirkt ist der Funk Anteil in Song #1 der an die RED HOT CHILI PEPPERS erinnert. Ab dem zweiten Song wird in 80er Jahre Tradition drauf los gerockt bis es raucht.

„Ride On“ bewegt sich irgendwo zwischen Gut und Böse, weder zu viel des einem noch des anderem, und es wechselt zwischen Licht und Schatten hin und her. So bleibt als Fazit ganz nett und kann angehört werden, wird sich aber sehr schwer tun gegen die übermächtige Konkurrenz anstinken zu können.

„My Lady Firefly“ der Anfang kommt mir sehr bekannt vor, mir fällt nur nicht ein von wo, ein straighter Rocker der im Refrain an die Roten Pfeffer Rocker erinnert. „Razor Blade“ kommt mit rauchenden Gitarren aus den Boxen gequalmt, „Lexi Love“ WHITESNAKE mal anders. „Rock N’ Roll Again“ ein ganz netter Rocker, „Horizon High“ spielt das erste Highlight. „Ride On“ erinnert mit seinen wilden und schrägen Riffeinlagen an WHITE LION, „Blame It On Love“ wird durch seine schrägen Riffs zum coolen Rocker. „Round And Round“ klingt wie das ausgetragene Kind von WHITE LION und RATT, „Just Like Madness“ nach einem chaotischen Anfang geht es mit den Strophen Top weiter, erinnert an HURRICANE. „Lifeline“ KISS trifft auf schräge Riffs von BLUE MURDER und die beiden treffen auf leichten Funk, „Invisible Enemy“ geht auch als Highlight durch. „As The Wind Blows“ fängt episch an, geht dann fast in eine Powerballade über und ist mit einem hymnischen Refrain ausgestattet.

Balle