HEAVY STAR – Ride On

Trackliste:

01. My Lady Firefly
02. Razor Blade
03. Lexi Love
04. Rock N’ Roll Again
05. Horizon High
06. Ride On
07. Blame It On Love
08. Round And Round
09. Just Like Madness
10. Lifeline
11. Invisible Enemy
12. As The Wind Blows

Spielzeit: 52:45 min – Genre: Hard Rock – Label: Lions Pride Music – VÖ: 28.06.2024 – Page: www.facebook.com/HShardrock

 

HEAVY STAR aus Bella Italia stehen mit dem zweiten Album vor der Tür und klopfen gewaltig heftig an. Das erste Album „Electric Overdrive“ aus dem Jahr 2016 ist an mir vorbei gerauscht ohne das ich es beachtet hätte. Also kümmere ich mich um Album #2 mit dem Titel „Ride On“. HEAVY STAR im Jahr 2024 sind Corrado Quoiani am Mikrofon, Marco Kace an den Gitarren, Daniele Papale an Bass und Adriano Merico am Schlagzeug.

Die stimme von Corrado macht sich ganz gut im Hard Rock und kann Akzente setzen, die Gitarren sorgen auch für ordentlich Alarm im Gehör, der Bass spielt eher den Nebendarsteller, nur hören sich die Drums leider künstlich an, kann sein das es am MP3 Gedöns liegt das mir zur Verfügung steht.

Bei Song #1 kommt mir der Anfang so bekannt vor nur fällt mir auf die Schnelle nicht ein von wo und bei wem ich das schon gehört habe. Und leuchtet gleich von Anfang an ein das es HEAVY STAR hart mögen, und sich im Hard Rock der 80er Jahre bewegen. Man hört die Neigung zu KISS heraus aber auch BLUE MURDER, HURRICANE, WHITE LION, DOKKEN, WHITESNAKE, VAN HALEN und RATT kommen zum Zug ohne das die Band deren Qualität erreicht. Es wirkt alles eher nach einer Light Version oder einem kleinen Bruder der 80er Größen. Alles nicht schlecht was die Jungs bieten, egal ob von der Stimme oder der Umsetzung der Instrumente es passt eigentlich alles. Aber ich habe immer das Gefühl da müsste noch etwas kommen, irgendein Schub der das gewisse Etwas mitbringt, doch kommt dieser leider nicht. Dann kommt noch das Gefühl alles schon von wo anders und aus der Vergangenheit zu kennen. Die Melodien sind in der Art von den oben erwähnten Einflüssen verpackt und geben ein Gefühl der Bekanntheit, ob man dies jetzt als Vorteil oder Nachteil sehen soll kann ich nicht beurteilen, dass muss jeder für sich selbst entscheiden. Mir kommt alles vertraut und bekannt vor, was als Fremdkörper im Sound der Band wirkt ist der Funk Anteil in Song #1 der an die RED HOT CHILI PEPPERS erinnert. Ab dem zweiten Song wird in 80er Jahre Tradition drauf los gerockt bis es raucht.

„Ride On“ bewegt sich irgendwo zwischen Gut und Böse, weder zu viel des einem noch des anderem, und es wechselt zwischen Licht und Schatten hin und her. So bleibt als Fazit ganz nett und kann angehört werden, wird sich aber sehr schwer tun gegen die übermächtige Konkurrenz anstinken zu können.

„My Lady Firefly“ der Anfang kommt mir sehr bekannt vor, mir fällt nur nicht ein von wo, ein straighter Rocker der im Refrain an die Roten Pfeffer Rocker erinnert. „Razor Blade“ kommt mit rauchenden Gitarren aus den Boxen gequalmt, „Lexi Love“ WHITESNAKE mal anders. „Rock N’ Roll Again“ ein ganz netter Rocker, „Horizon High“ spielt das erste Highlight. „Ride On“ erinnert mit seinen wilden und schrägen Riffeinlagen an WHITE LION, „Blame It On Love“ wird durch seine schrägen Riffs zum coolen Rocker. „Round And Round“ klingt wie das ausgetragene Kind von WHITE LION und RATT, „Just Like Madness“ nach einem chaotischen Anfang geht es mit den Strophen Top weiter, erinnert an HURRICANE. „Lifeline“ KISS trifft auf schräge Riffs von BLUE MURDER und die beiden treffen auf leichten Funk, „Invisible Enemy“ geht auch als Highlight durch. „As The Wind Blows“ fängt episch an, geht dann fast in eine Powerballade über und ist mit einem hymnischen Refrain ausgestattet.

Balle

ROCKROAD – Never Too Late

Trackliste:

01. Same Old Ways
02. I Love You When I’m Drunk
03. To Be Me
04. Last Call
05. Anything For Love
06. Song For A Lifetime
07. Insanity
08. Guardian Angel
09. Rock ‘N’ Road
10. We Are One

 

Spielzeit: 41:15 min – Genre: AOR – Label: Lions Pride Music – VÖ: 29.04.2024 – Page: www.facebook.com/RockRoad

 

Es besteht mal wieder Exotenalarm, ROCKROAD stammen von den Philippinen. Das Land mit den vielen Inseln im Westpazifik ist nicht gerade durch eine Vielzahl an Rockbands bekannt. Ich kenne eigentlich nur noch THE BARDOGS das wars dann mit meinem Wissen zur philippinischen Rockszene. Also mal überraschen lassen was den Hörer bei ROCKROAD erwartet und ob die Band im Vergleich zu den anderen Bands anderer Nationen mithalten kann.

Zur Band gehören Johnel Fortaleza am Mikrofon, Kevin Espeleta an den Gitarren, Paulo Al Jesro Malijan an den Tasten, Daniel Alcala an Bass und Roger Ortaliz am Schlagzeug. Alles unbeschriebene Blätter für mich und völlig unbekannt. Die Laufzeit ist bei 10 Songs mit über 41 Minuten erfreulich auf keinen Fall zu kurz geraten.

Gleich der Opener „Same Old Ways” kommt mir sehr vertraut vor, ohne dass ich diesen Song kennen würde. Die Vertrautheit basiert auf den 1980er Vibes die der Song versprüt, hier wird in bester 80er Manier drauf los gerockt und im AOR gewildert was jedem Anhänger dieser Stilrichtung schmecken sollte. Allein vom Musikstil auf die Herkunft den Philippinen zu schließen ist unmöglich, da hier AOR nordamerikanischer Prägung geboten wird. Die Melodien sind zuckersüß, fast schon zu süß gehen die Songs runter wie warmes Öl.

Das Album bietet alles was das AOR Herz begehrt, angefangen bei Rockern bis hin zur Ballade, und das auf einem sehr hohen Niveau. Die zwei schielenden Augen in Richtung Nordamerika könnte man als Kritikpunkt anführen wenn man kleinlich ist. So bleibt nur ein kleiner Kritikpunkt und der betrifft die Produktion die hört sich dumpf an als ob man unter einer Haube wäre und die Becken kommen unsauber. Die Stimme hört sich arg Mittel lastig und nach viel Hall an, kann aber angehört werden ohne dabei zu nerven.

Mit wem oder was kann man ROCKROAD am besten vergleichen, ich schrieb schon das der Blick in Richtung Nordamerika gerichtet wurde, und da liegt der beste Schnittpunkt bei den aus Kanada stammenden RENEGADE, den US Boys von BOYSTOWN, RONNY LEE, 8084, ALIAS, DAKOTA, SHOOTING STAR aber auch ein wenig JOURNEY und SURVIVOR. Das trifft es wohl am besten, in dasselbe Rohr blasen ROCKROAD und geben dabei eine mehr als anständige Figur ab.

Eine coole AOR Scheibe aus Südostasien die gute Stimmung verbreitet.

Balle

IAN WILDE – Dream Hunter

Trackliste:

01. Are You Ready Now
02. Secretly In Love
03. My Heart Is Yours
04. Roaring Angels
05. Dance
06. At First Sight
07. Prove Me Wrong
08. Close Your Eyes
09. Tender Love
10. Born To Shine

 

Spielzeit: 43:44 min – Genre: Melodic Rock – Label: Lions Pride Music – VÖ: 29.03.2024 – Page: www.facebook.com/IanWilde

 

IAN WILDE wird im Promosheet als Melodic Rock Maestro angekündigt, dass sind große Sprüche die darauf warten unter Beweis gestellt zu werden. Was gibt es sonst noch zu IAN WILDE, er stammt aus der spanischen Metropole Barcelona und ist ein ausgewachsener Hard Rock und Metal Shouter wie aus dem Lehrbuch. IAN wird von Nilver Perez an Keyboards und Drum Programming, Ignacio Ruiz an Gitarren, Bass und Drum Programming unterstützt. Als Gastmusiker sind Eddie Vantez an Backing Vocals, Pete Alpenborg an Gitarrre und Anderson Sherman am Bass.

Musikalisch bewegt sich IAN WILDE von ab Mitte der 80er Jahre mit all seinen Melodic Heroen bis in die Jetztzeit mit den neuen Helden der Melodic Rock Szene. Will heißen das man sich irgendwo bei Bands wie LANESLIDE, BROTHER FIRETRIBE, ARTIC RAIN, HOUSTON, H.E.A.T., CAPTAIN BLACK BEARD, CHANGE OF HEART und wie sie sich alle nennen und einem sehr guten Schuss 80er Melodic Rock bewegt. Wer auf die Vergleiche kann wird mit IAN WILDE auf jeden Fall glücklich, alle anderen die interessiert sind ein Probelauf schadet keinem, könnte sich unter Umständen auszahlen.

Mich erinnert IAN ein wenig an eine Lightversion von Frank Vestry und noch jemanden der mir aber nicht einfallen will, weder schlechter noch besser, sondern auf seine eigene Weise sehr gut. Die Gitarren gehen mit den Keyboards eine geniale Partnerschaft ein ohne dass dabei einer der Beiden als Verlierer hervor geht. Der Bass geht voll in Ordnung einzig die Drums hören sich nach Blechbaukasten an und könnten mehr Dynamik vertragen.

Hier ergeben zehn Songs eine Laufzeit von knappen 44 Minuten, das ist ein positiver Punkt in der Agenda von IAN WILDE. Ein erfrischendes Album das keine Zitate aus vierzig Jahren Melodic Rock scheut ohne dabei den Looser zu spielen. Eine beeindruckende Vorstellung von IAN WILDE, man darf gespannt sein was noch alles von IAN und Co kommt oder was er noch im Ärmel hat. Egal ob jetzt in Skandinavien gewildert, mit Italo Pop Späßen experimentiert oder einfach nur die 80er Jahre zitiert, es trifft den Nagel auf den Kopf.

Ich ziehe hier nicht die Höchstwertung, warum, weil ich gerne sehen würde das IAN mit dem nächsten Album eine Steigerung generieren kann und vielleicht mit echten Drums noch mehr Druck in den Sound bekommt

„Are You Ready Now“ ein cooler Song der voll nach vorne geht, „Secretly In Love“ ein Melodic Rocker der alle Klischees bedient. „My Heart Is Yours“ in den 80ern wäre es ein Volltreffer geworden, „Roaring Angels“ erinnert mich vom Keyboard und Groove ein wenig an STAGE mit dem Song „Voodoo Dance“, Italo Pop mit Rockmucke auffrisiert. „Dance“ ich bin in einer Zeitmaschine und in den 80er gelandet, „At First Sight“ gehts noch, was für einen Geniestreich haut IAN da raus? „Prove Me Wrong“ hier wird ein Blick in den Norden nach Skandinavien riskiert, „Close Your Eyes“ ein starker Rocker der früher im Radio sehr langen Einsatz gefeiert hätte. „Tender Love“ hätte sehr gut in eine dramatische Szene eines 80er Action Films gepasst, „Born To Shine“ erinnert mich wieder an meine Jugend in den 80ern in dieser Zeit gehörte Melodic Rock zu jedem anständigen Film Soundtrack.

Balle

THE CROWS – Ready When You Are

Trackliste:

01. All Fall Down
02. I Should’ve Known
03. Scorcher
04. Forever
05. Evil At The Gate
06. Boom Bang Twang
07. One Last Look
08. Pretty Little Liar
09. Red Rover
10. Falling In Love Again

 

Spielzeit: 41:06 min – Genre: Hard Rock – Label: Lions Pride Music – VÖ: 26.02.2024 – Page: www.facebook.com/thecrowsusa

 

THE CROWS ist eine Band aus den USA und setzt sich aus Michael Santarsiero an Mikrofon, Jimmy Gumina an Gitarre und Keyboards, Freddy Villano an Bass und Vic Pullen am Schlagzeug zusammen. Ganz neu sind die Musiker nicht, sie waren unter anderem schon für Bands tätig die auf klangvolle Namen wie TOTALLY LOST CAUSE, NOISY MAMA oder THE RODS hören.

Da THE CROWS aus den USA stammen verwundert es nicht das hier typischer Hard Rock Made in USA oder Kanada auf den Esstisch kommt, der gebotene Hard Rock ist cool, mit Melodie und fast schon perfekt auf Tonträger gebracht. Die Melodien sind zu jedem Zeitpunkt auch für Nichtmusiker sehr gut nachvollziehbar, nicht einfach nur simpel sondern durchdacht und auf das Hören getrimmt fressen sich diese Melodien in die Trommelfelle um dort sofort zu zünden. Ohne Umweg zu gehen haben THE CROWS ein sehr feines Album ein gezimmert, ohne große Ausschmückungen kommen die Songs aus den Boxen gedonnert und verbreiten eine heitere Stimmung im Gemüt. Das Album kommt ohne großen Ausfall aus (abgesehen vom sperrigen Instrumental und die Funkelemente von Song #8), vielmehr bewegen sich THE CROWS im oberen Feld der Bewertungsskala und sind gleichermaßen für Hard Rocker sowie Classic Rocker eine Anlaufstelle die auf der Suche nach neuen Bands und Alben sind.

Michael hat in etwa eine Stimmlage wie Carl Dixon von CONEY HATCH und passt sehr gut zum Hard Rock, die Gitarren geizen nicht mit Riffeinlagen. Die Keyboards spielen den dezenten Nebendarsteller und halten sich meist im Hintergrund auf. Der Bass haut alles zu Brei was vor die Membranen kommt und die Drums sind von einem Tier auf dem Hocker eingespielt worden, so eine auffällige Rhythmusfraktion kommt nicht oft vor. Vergleichen kann man ganz dezent und zurückhaltend mit CONEY HATCH, DEEP PURPLE melodiösere BURNING RAIN, nicht so bluesige THE DEAD DAISIS, alte DOKKEN und am meisten mit ROUGH CUTT. Ungefähr zu 60% bei ROUGH CUTT die restlichen 40% teilen sich die anderen genannten vergleiche.

„All Fall Down“ ein cooler Rocker im besten US-Hard Rock Stil, „I Should’ve Known“ kommt mit einem geilen Südstaaten Flair. „Scorcher“ ein cool gemachter Rocker mit Blues Note, „Forever“ könnte als Hit bezeichnet werden. „Evil At The Gate” erinnert mit viel Drama an die Classic Rock Veteranen aus den 70ern, „Boom Bang Twang“ ein sperriges Instrumental das einige Anläufe gehen muss bis es sitzt. „One Last Look “ ein geiler Rocker der an CONEY HATCH erinnert, „Pretty Little Liar“ vergurkt mit Funkelementen die nicht jedermanns Sache sind. „Red Rover“ ein obercooler Bluesrotzer der auf Anhieb gefallen sollte, „Falling In Love Again“ spielt zum Schluss nochmal die Hitgranate.

Balle

S.N.A.K.E. – III

Trackliste:

01. Hungry For Love
02. Midnight Girl
03. Heartbeat
04. Wildstreet
05. The Answer
06. Strangers In Paradise
07. Born To Rock
08. Coast Of Gold
09. End Of The Road
10. Heaven Is A Place On Earth (CD Bonus Track)

 

Spielzeit: 38:22 min – Genre: Melodic Hard Rock – Label: Lions Pride Music – VÖ: 27.11.2023 – Page: www.facebook.com/snakehardrock

 

S.N.A.K.E. wasn das, ich kenne nur eine Weiße Schlange, die Classic Hard Rocker von THE SNAKES und eine Riff Rock Band aus Australien im AC DC Fahrwasser mit dem Namen SNAKE. Aber S.N.A.K.E. ist mir bis jetzt kein Begriff, also mal unvoreingenommen an die Sache ran gehen und hören was die Spanier so zu bieten haben. Wie der Titel „III“ unschwer erkennen lässt handelt es sich um das dritte Album der Rocker. Wer vom Cover auf den Inhalt schließt wird hier irregeführt, durch das dunkel gehaltene und mit untypischen Farben erzeugte Artwork könnte man meinen es mit Prog oder No Future Depri Mucke zu tun zu haben. Weit gefehlt, hier kommt anständiger Melodic Hard Rock aus den Membranen, dieser ist stark 80s angehaucht und ist von seinen Einflüssen her im kompletten 80er Jahrzehnt beheimatet. In den 80ern hätten S.N.A.K.E. eine bekannte Stadion Rock Band sein können. Aber nun haben wir das Ende des Jahres 2023 und die Welt sieht völlig anders aus wie mein Lieblingsjahrzehnt, es kommt teilweise für meinen Geschmack nur Kacke in den öffentlichen Radiostationen mit einer Ausnahme die nennt sich Bayern 1. Ansonsten hilft nur das Ausweichen auf die Internetradiostationen, nur haben da die meisten Stationen den Nachteil das der Sound nicht wirklich HiFi Like ist und bei einem Stream von 128kb/sec kein Soundwunder zu erwarten ist. Aber immerhin halten im deutschsprachigen Raum Stationen wie Munich’s Hardest Hits, Radio M1 (leider mit der miesesten Soundqualität) teilweise auch Rock Antenne und Bob!Radio je nach Genre die Flagge für den anspruchsvollen Hörer Gitarrenorientierter Mucke hoch. Im Ausland gibt es auch zahlreiche Stationen allen voran 181.FM je nach Spartenwahl und Q104 laufen des Öfteren bei mir, auf denen sehr viel AOR / Classic / Blues / Melodic / Glam / Sleaze / Hard Rock läuft der meistens aus den 80ern stammt. Unser Kollege Bonne geht auch regelmäßig mit seiner Rock Avenue Radio Show auf Sendung die mit Hammer Mucke vollgepackt, und äußerst empfehlenswert ist.

Aber nun zurück zu S.N.A.K.E. mit ihrem schlicht mit „III“ betitelten Album, zur Besetzung gehören Frankie Torisi für den Gesang, Dave Hyden an den Gitarren, Paul Keys na für was wohl richtisch Keyboards, Stevie M. am Bass und JC Moreno an den Drums. Als Gäste an den Backing Vocals waren dabei the one and only Jona Tee, Frankie Galindo und Miguel Soler. Die Jungs machen Melodic Hard Rock der sehr gut ins Ohr geht, zwar keine Perfekte Scheibe aber durchaus sehr ansprechend. Die Stimme von Franikie befindet sich ein einer angenehmen Tonlage, wirkt dabei außer in den ganz hohen Regionen stabil und macht seine Sache anständig. Nur müsste für mich die Verzerrung der Stimme nicht sein, ich bin kein Freund solcher spielerein. Die Gitarren bilden mit den Keys eine perfekte Symbiose, es versucht keiner der Beiden den anderen auszubooten oder zu überfahren, beide machen mit der Stimme alles klar und zeigen sich in einem perfekten Verhältnis zueinander. Der Bass ist kaum wahrnehmbar und befindet sich sehr weit im Hintergrund, die Drums halten sich dezent zurück ohne dabei weder positiv noch negativ in Erscheinung zu treten. Die Produktion klingt steril und ein wenig zu dünn geraten, kann aber noch als Ok bezeichnet werden.

Der Stil reicht von EUROPE, ACES WILD, ADELLAIDE, ADRIAN GALE, ALIRIO, ALL I KNOW bis hin zu den ebenfalls aus Spanien stammenden NIAGARA. Zwar nicht das Potential der erwähnten Bands aber nahe dran und auf einem sehr guten Weg dorthin wenn der eingeschlagene Weg beibehalten wird. Ansonsten kann man dem Album ein gutes bis sehr gutes Zeugnis ausstellen.

„Hungry For Love“ geht gleich mal sowas von in die Fresse, ein cooler 80s Rocker, „Midnight Girl“ ein Highlight mit genialen Fanfaren Keyboards. „Heartbeat“ ein kräftiger Rocker auch wieder mit Fanfaren Keys und geilem Keyboardsolo, „Wildstreet“ ein energiegeladener Kraftprotz der überzeugt. „The Answer“ befindet sich irgendwo zwischen Powerballade und Rocker, „Strangers In Paradise“ macht das melodische Highlight. „Born To Rock“ ein kräftiger brachial Rocker bei dem die Luft ein wenig raus ist, „Coast Of Gold“ ein guter Rocker der aus den 80ern stammen könnte. „End Of The Road“ für mich der schwächste Song auf dem Album, der Bonus Track fehlt im Promopack leider.

Balle

FROZEN RAIN – One Mile From Heartsville

Trackliste:

01. One Mile From Heartsville
02. Move On
03. Fire
04. She’s The One
05. How Could I Know
06. Let Me Love You
07. One Of These Mornings
08. More Than A Friend
09. What’s It Gonna Be
10. Ready For Tonight
11. That’s Why I’m Loving You
12. The Waiting’s Over

Spielzeit: 59:37 min – Genre: AOR – Label: Lions Pride Music – VÖ: 30.10.2023 – Page: www.facebook.com/frozenrainofficial

 

Das Cover Artwork suggeriert ein wenig Mad Max Style, gepaart mit einer futuristischen Version des aus den 1970er Jahre stammenden Mercedes Benz C111 und einem DeLaurian aus Zurück in die Zukunft, als Bonus noch ein Herz in Endzeit Stimmung. Ja Servus, mal sehen was auf mich zukommt. Beim Bandnamen FROZEN RAIN klingelt es, stammt aus Belgien und hat zwei AOR Alben 2008 „Frozen Rain“ und 2012 „Ahead Of Time“ veröffentlicht. Nun liegt also Album #3 vor mir.

Zu FROZEN RAIN gehören aktuell Sänger Lars Edvall, Jens Ambrosch an Gitarren, Jurgen Vitrier Gitarre, Bass und Keyboards, Bandoberhaupt Kurt Vereecke an Gitarre, Bass und Keyboards, sowie Hans Vereecke an den Drums. Lars liegt stimmlich irgendwo zwischen Mike Benton (Bite The Bullet), Torben Schmidt (SKAGARACK), TURPLE, David Hanselmann (verschiedene Projekte) und Alexander Strandell (ART NATION, NITRATE) aber auf der anderen Seite auch wieder nicht, ist sehr schlecht einzuordnen. Die Gitarren kommen nicht übertrieben hart rüber, genau in der Richtigen Dosierung für AOR Mucke, die Keys sind mal normal, als Fanfaren oder mal mit spacigen Einlagen. Der Bass kreist im Hintergrund, die Schlagplatte galoppiert sowas von nach Vorne und haut einem die Synapsen durcheinander.

Was für eine Art AOR bieten FROZEN RAIN, ich versuche mal das Rezept mit coolem AOR europäischer Prägung irgendwo zwischen Deutschland, Großbritannien und sehr viel Skandi Rock im Sound. Die Songs haben alle eine locker flockige Stimmung wie man es von AOR aus Skandinavien kennt. Dazu gesellt sich ein wenig FM, BITE THE BULLET und von den Keys her könnte ein bisschen DOMINOE, frühe DOMAIN und CRAAFT enthalten sein. Lars macht seinen Job sehr gut, die Gitarren gehen eine ideale Ehe mit den Keyboards ein, beide sind Gleichberechtigt und bilden ein cooles Gerüst für den Euro AOR der mit den Drums komplettiert wird, der Bass ist leider nicht so deutlich zu hören. Die Melodien passen und geben keinen Anlass zum Mosern, mit seiner Instrumentierung wurde ein richtig tolles Album auf die Beine gestellt, dass sich im Vergleich zu anderen nicht verstecken muss. Einziger Kritikpunkt ist die Produktion, die recht dünn ausgefallen ist, es fehlt ein wenig mehr Pepp und Dynamik.

„One Mile From Heartsville“ stellt gleich mal die Weichen auf AOR Radio Rock, „Move On“ geht es flotter an, kommt mit 80er Fanfaren Keys ums Eck ein cooler Song erinnert mich an das Album „Hungry For A Game“ von SKAGARACK. „Fire“ lässt sich gut anhören, „She’s The One“ eine Art Powerballade mit geiler Melodieführung. „How Could I Know“ geht wieder nach vorne, „Let Me Love You“ ein flotter Reißer. „One Of These Mornings“ kommt mit einer melancholischen TOTO Note, „More Than A Friend“ wildert im Soft oder sogar Pop Rock. „What’s It Gonna Be“ verfolgt den AOR Pfad und macht Spaß, „Ready For Tonight“ ein Ohrwurm der es in sich hat. „That’s Why I’m Loving You“ lässt die sechs Saitige von der Kette, „The Waiting’s Over“ könnte ein Ohrwurm werden, glänzt mit starkem Refrain.

Balle

COLD DROP – Cold Drop

Trackliste:

01. Sweet Lucille
02. All Night Baby
03. Don’t Wake Me Up
04. Broke My Heart
05. Looking For Love
06. My Precious Metal Heart
07. That’s What Makes The World Go Round
08. Hold On
09. Don’t Count Me Out
10. Freedom

 

Spielzeit: 44:14 min – Genre: Hard Rock – Label: Lions Pride Music – VÖ: 27.02.2023 – Page: www.facebook.com/ColdDropDk/

 

Der Pressetext fängt mit „COLD DROP – A new shot of Danish Hard Rock“ an, mal abwarten ob dies zutreffend sein wird. Zu COLD DROP gehören am Mikro Allan Groenbaeck Pedersen, die Gitarren bediene Ric Hanson und Thomas Moeller Hansen, am Bass ist John A. Bertz und die Drumsticks bedient Henrik Rohde Jensen. Die Mitglieder waren oder sind immer noch unter anderem bei KRACKERJACK, PRETTY MAIDS, SHOTZ, WITNESS, HUNTERS und ACACIA AVENUE aktiv.

Die neue dänische Sensation im Rockbiz spielt sehr gut gemachten Hard Rock der auch mal an die Klassik Rock Giganten erinnert, aber die größte Ähnlichkeit weisen die Jungs mit den Norwegern von DREAM POLICE auf. Weitere Ähnlichkeiten gibt es mit BALTIMOORE, T.N.T., KAASIM, PRETTY MAIDS, BEAR BONE COMPANY, BLACK PAISLEY und WHITESNAKE mit John Sykes.

Allans Stimme weist in manchen Tonlagen eine Ähnlichkeit mit Steve Newman auf, diese Stimme harmoniert sehr gut mit dem trockenen Hard Rock. Die Gitarren erinnern mich vom Klang und der trockenen Ausführung her an einen noch Jungen Trond Holter auf dem Debüt von DREAM POLICE mit einem leichten schielen hin zu John Sykes. Das Riffing sticht schon ein wenig heraus und kann als hervorragend bezeichnet werden. Der Bass ist mehr als nur Auffällig und die Drums geben Vollgas. Die nach Retro, Schweiß und harter Arbeit klingende Produktion haut einen um und ist genau richtig ausgeführt worden.

Abschließend kann man anmerken das wenn COLD DROP keine Eintagsfliege bleiben sollte und der sehr hoch angesetzte Standard gehalten werden kann ein Big Shot heranwachsen könnte. Alle Freunde von gepflegten großen Hard Rock Kino skandinavischer Prägung die zudem noch auf trockene Riffs stehen sollten hier unbedingt mal ein bis drei Ohren riskieren.

„Sweet Lucille“ ein furztrockener Hard Rocker, „All Night Baby“ schräges Riffing trifft auf gute Laune. „Don’t Wake Me Up“ AC DC, KISS und BULLET feiern eine berauschende Party mit viel Hopfenbrause im Gebälk, „Broke My Heart“ sehr viel Melancholie im Sound mit starkem Refrain. „Looking For Love“ ein Hit mit Intensität und Power, „My Precious Metal Heart“ kommt teils mit schrägen Riffs ums Eck. „That’s What Makes The World Go Round“ hier fällt mir der Megaseller 1987 der Weißen Schlange ein, „Hold On“ in den Strophen sehr langsam und nachdenklich, während der Refrain flehend daherkommt. „Don’t Count Me Out“ ein echtes Schmankerl mit viel DREAM POLICE und WHITESNAKE Genen, „Freedom“ geht in den Highspeed Bereich mit saugeilem Refrain.

Balle

AMBOAJE – All About Living 2.0

Band: Amboaje
Album: All About Living 2.0
Spielzeit: 50:02 min
Stilrichtung: Melodic Hard Rock
Plattenfirma: Lions Pride Music
Veröffentlichung: 29.11.2021
Homepage: www.facebook.com/ToniAmboajeRock

 

AMBOAJEs Debüt wurde im Jahr 2015 schon über Melodic Rock Records aus Australien aufgelegt. Über den Sinn eines Rereleases kann man sicher streiten, die Auflage von Lions Pride Music kommt mit zwei Bonustracks die auf die Titel “Faded Star” und “No Roots” hören. Für die Ausführung verantwortlich waren Toni Amboaje am Mikro, Rod Feijoo und Ruben Alvarez an Gitarren, Javi Mendes und Angel Miguel am Bass, Fernando Chacon an den Keys und Alejandro Blanco an den Drums.

Geboten wird sehr guter Melodic Rock mit starker Prägung der End80er mit geilen Gitarren läufen, Keyboardteppichen, wummer Bass und treibenden Drums. Die Produktion hat auch Dampf und sorgt so für aufgewirbelten Staub in der Wohnung den es von den Regalen bläst. Die Spanier machen keinen Heel daraus das sie die späten 80er als Einfluss haben, vielmehr machen sie sehr gute Mucke mit viel Melodie mit der sehr gut ausgeführten Instrumentierung und der Rockröhre von Toni kommen Erinnerungen an Bands wie BON JOVI, TREAT und EUROPE etc. Das Ding rockt vom ersten bis zum letzten Song ohne dabei an Niveau ein zu büssen.

Mit “Over And Over Again” gelingt ein perfekter Einstieg, mit “All About Living” schieben die Jungs gleich das nächste Highlight nach. “Rise & Fall With You” Radiorock wie er sein sollte, “Able” ein gefühlvoller Song. “Five Years Gone” ein Paraderocker, “Gotta Be A Good Girl” bestes Radio und Disco Futter. “Something To Say” eine verträumte Ballade, “Give Me The Real Thing” ein gute Laune Rocker. “It’s Always You” bringt wieder sehr viel Gefühl auf den Teller, “Feels Like Saturday Night” ein Party Song. “My Heart Is Strong” zeigt wieder viel Gefühl, “Once” ein geiler langsamer Rocker. Die beiden Bonüsse “Faded Star” und “No Roots” sind gut aber fallen vom Sound leicht ab.

Fazit:

Ein sehr gutes Album von AMBOAJE welches die 80er nochmal Revue passieren lässt. Ich vergebe einer Bewertung von 8,5.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Over And Over Again
02. All About Living
03. Rise & Fall With You
04. Able
05. Five Years Gone
06. Gotta Be A Good Girl
07. Something To Say
08. Give Me The Real Thing
09. It’s Always You
10. Feels Like Saturday Night
11. My Heart Is Strong
12. Once
13. Faded Star
14. No Roots

Balle

7HY – Rogues Gallery

Band: 7HY
Album: Rogues Gallery
Spielzeit: 34:34 min
Stilrichtung: Melodic Rock
Plattenfirma: Lions Pride Music
Veröffentlichung: 30.08.2021
Homepage: www.facebook.com/AK7HY

 

Die Briten von 7HY oder oder auch 7 HARD YEARS veröffentlichen nach vier Alben eine Best Of, zu den Musikern gehören Shawn Pelata Gesang, Andrew Chick an Gitarren, Bass und Keyboards, Danny Beardsley Gitarren Solos und Alan Kelly am Schlagzeug.

Der Sound von 7HY lässt sich sehr kurz und knapp beschreiben, mit superlässigen obercoolem Melodic Rock, mit geilen Melodieläufen, stark in Szene gesetzte Akustik und E-Gitarren, der Bass ist unauffällig wahrnembar, die Drums machen was sie sollen geben den Takt vor. Der Sound ist tief in den 70ern und 80ern verwurzelt und macht Laune beim hören.

Nun zum Sahneteil von 7HY Shawn der eine geile variabele Stimme besitzt die mit viel Melodie und Gefühl die Songs veredelt und mehr als nur Akzente setzen kann. Mal kommt die Stimme rau, dreckig und mit Kraft aus den Boxen, im nächsten Moment oder Song meint man ein Messdiener singt mit einer Engelsstimme die Strophen aus dem Textbuch in einer Messe. Die Stimme hat was besonderes und gehört mit zu den Besten die ich bis jetzt gehört habe. In manchen Momenten sorgt die Stimme mit sehr viel Gefühl für Gänsehaut in der Nackengegend und weiter Abwärts den Rücken runter.

Ein perfekter Einstieg gelingt mit “No Place In Heaven” traumhaft gefühlvolle Melodie und Shawns Röhre dazu, bei “Hold Me Now” muss ich an NEIL Young und JOHN MELLENCAMP Vibes denken ein geiler ruhiger Song. Bei “Broken Man” werden Pianotöne angeschlagen kombiniert mit den Gitarren ergibt sich ein starker Schmachtfetzen, die Stimme erinnert hier in den tiefen Lagen an Steve Newman und mir fällt SMOKIE Feeling ein. “Strangers Again” eine tottraurige Ballade die durch die Stimme von Shawn noch an Gefühl dazu gewinnt, “Live Without You” ein Highlight Melodie ohne Ende und die Stimme eines Engels, Gänsehaut gibts als Zugabe. Bei “Never Say Goodbye” fällt mir ein Highlight von FIREHOUSE gemischt mit dem Gefühl von RETURN ein weiteres fettes Ding, “One More Day” hat irgendwie Gene von NEWMAN, HEARTLAND, RETURN, BON JOVI, FIRHOUSE und noch so einige Größen aus dem Biz und wie soll es sein ein weiteres Highlight. “What Is The World” erinnert ein wenig an eine Ballade von QUEEN. Bei “In Your Arms” durch den Einsatz einer Geige muss ich an CITY aber auch an SMOKIE denken gemischt mit Folk und natürlich auch ein bomben Dingens.

Einen Negativ Punkt gibt es warum ist die Reise in eine Welt voll mit Harmonie und Melodie so schnell vorbei, könnten nicht noch mehr Songs in dem Kaliber die Reise und Auszeit verlängern.

Fazit:

Eine mehr als gelungene Zusammenstellung, geniale Auswahl, noch genialere Songs ein grandioses Highlight, lässig und cool mit Könnern an den Instrumenten und einem wahren Stimmwunder am Mikro. Ohne Bewertung aber wenn ich eine abgeben würde wäre eine 9,5 oder 10 drin, warum ich habe selten so eine Kompination mit diesen Vocals und den Instrumenten gehört. Selten wird ruhiger Melodic Rock so attraktiv und grandios geboten als hier, und noch ein oder zwei Handvoll Akts die einen so um den Finger wickeln und fesseln können darunter befinden sich so Kaliber wie THE BRANDOS oder DARE.

WERTUNG:  —

Trackliste:

01. No Place In Heaven
02. Hold Me Now
03. Broken Man
04. Strangers Again
05. Live Without You
06. I Never Say Goodbye
07. One More Day
08. What Is The World
09. In Your Arms

Balle