THE HERETIC ORDER – III

Trackliste:

01. Prologue
02. Children Of The Sun
03. King Of The Damned
04. Dark Shadows
05. Burn This World
06. The Conjurer
07. Mark Of The Beast
08. Spirits Of The Night
09. Deaf Forever
10. Spiders
11. Invictus
12. Epilogue

Spielzeit: 47:54 min – Genre: Occult Metal – Label: Massacre Records – VÖ: 27.05.2022 – Page: www.facebook.com/thehereticorder

 

„Occult Metal“ – Oh je, ist da etwa wieder ein Review-Schreiber auf die fancy Eigenbezeichnung einer Band reingefallen, anstatt ihre Platte sachlich und objektiv als Heavy, Thrash, Death oder Black Metal zu bezeichnen? Jaah, vielleicht ein bisschen. Dann wiederum wird mit dieser Kategorie „III“, das dritte Album der Briten von THE HERETIC ORDER, ziemlich optimal beschrieben, denn wirklich genretechnisch einordnen lässt sich das Ding sonst nicht. Das ist darauf zurückzuführen, dass sich das Quartett munter bedient, wo immer es ihm passt. Thrash- und Black-Metal-Einflüsse finden hier auf einem Oldschool-Heavy-Metal-Fundament der düsteren und harten Sorte statt, mit einem Händchen für absolut gemeine Riffs und Songstrukturen, die jenen Genremix hervorragend zu einem großen Ganzen vereinen. Die zehn Songs werden zweifelsohne zudem von absoluten Profis zum besten gegeben – „III“ ist klar ein Album, bei dem jeder Beteiligte absolut wusste, was zu tun war.
Auch Dominus DF Ragnar hinsichtlich der Vocals. Ja, wer okkulten und mehr oder weniger melodischen Metal macht und dazu gesangstechnisch extrem theatralisch unterwegs ist, muss sich den MERCYFUL FATE/KING DIAMOND-Vergleich gefallen lassen und diese Beiden sind offensichtlich durchaus Inspirationsquellen für THE HERETIC ORDER. Doch hat man hier das hohe Falsett eingetauscht für verstärkten Einsatz von unklaren Vocals, von biestigem Fauchen bis hin zu einwandfreien Growls; alles jeweils dort eingesetzt, wo es Sinn ergibt. Das bedeutet, dass der ein oder andere Song auch mal weitestgehend unmelodiös ausfällt, während bei anderen die Melodiearbeit deutlicher ist, ohne auch nur ansatzweise in Ohrwürmer abzudriften.
Und all das ist getränkt in eine düstere, böse Atmosphäre, die zusätzlich durch stimmig eingesetzte Sounddesign-Elemente verdichtet wird und lediglich beim überraschend straighten, eher klassischen Rocker „Deaf Forever“ nicht ganz so präsent ist.

Fazit:
THE HERETIC ORDER sind so eine der Bands, die in den USA der 80er-Jahre als satanisch und die Jugend vergiftend bezichtigt worden wären (und wer hat dafür nicht ein bisschen Liebe übrig?). Und wer eine dichte Horroratmosphäre in seinem Metal mag, dabei aber eben auch geil geschriebenen, intonierten und produzierten Metal, über den sich die Beteiligten echt Gedanken gemacht haben, der wird mit „III“ ähnlich gut bedient wie beispielsweise mit dem, was THEM in letzter Zeit so machen!

Anspieltipps:
„King Of The Damned“, „Spirits Of The Night“, „Spiders“ und „Invictus“

Jannis

WILDSTREET – III

Band: Wildstreet
Album: III
Spielzeit: 34:02 min
Stilrichtung: Hard Rock
Plattenfirma: Golden Robot Records
Veröffentlichung: 25.06.2021
Homepage: www.facebook.com/wildstreetnyc/

Die US Jungs von WILDSTREET sind nach einem Debütalbum aus dem Jahr 2009 und elf Singles und EPs mit neuem Album zurück. Zur Band gehören Punkfrisur am Mikro Eric Jayk, Jimmie Marlowe und Dominick Martes an Gitarren, Jonny D am Bass und Lock Driver am Schlagzeug.

Beim ersten Hördurchgang war ich ein wenig enttäuscht, dies legte sich schnell nach dem zweiten Durchlauf. Nach dem die Songs Zoom gemacht haben war die Enttäuschung weg. Ging das Debüt von der Auslegung des Sounds in Richtung DEF LEPPARD, BB STEAL und DANGER DANGER, geht dieses 8-Track Album hin zum Hard Rock mit Glam / Sleaze Note. Die Songs kommen dreckiger zur Geltung, der Gesang ist auch ein wenig rotziger geworden. WILDSTREET mit „III“ sind irgendwo zwischen CRAZY LIXX, CRASHDIET, CONFESS mit Asskickin‘ Rock N Roll ein zu ordnen. Der Sound kann überzeugen und sorgt für gute Stimmung, auf einem Bikerfest wäre das Album der Burner, aber auch im Radio würde sich mancher Song gut machen, ach ja die meiden so Mucke ja, sorry hab ich vergessen. Die Gitarren sind frech und vorlaut, die Drums treiben und bilden mit den Vocals eine versaut dreckige Einheit die es in sich hat.

Nun ein kleiner Kritikpunkt, leider nur acht Songs, leider nur knapp über 34 Minuten, dann ist die Party leider schon vorbei. Zwei Songs mehr und eine Spielzeit von über 40 Minuten sollte normal Standard sein.

„Tennessee Cocaine“ legt gleich am Anfang wild und ungestüm los und macht keine Gefangenen ein Highoctane Rocker, „Three Way Ride“ ein dreckiger Rocker mit geilem Basslauf. „Set It Off“ ein moderner Rocker erinnert in den Strophen leicht an die RED HOT CHILI PEPPERS mit geilem Refrain, „Still Love You“ ein Mischung aus verträumten Rocker und Ballade. „Midnight Children“ fängt atmosphärisch an um dann ab Sekunde 45 zum Rotzer zu mutieren, „Born To Be“ besticht mit genialem Refrain. „Raise Hell“ geht voll auf die Zwölf ein Vollgas Rocker und fettes Highlight, „Mother“ ein düsterer Rocker kommt gut als Kontrast.

Fazit:

WILDSTREET machen auf dem Album fast alles richtig, 2 – 3 Songs mehr und eine Spielzeit über 40 Minuten wären vorteilhafter. Es gibt von mir eine Wertung von 8 Sternen.

 

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Tennessee Cocaine
02. Three Way Ride
03. Set It Off
04. Still Love You
05. Midnight Children
06. Born To Be
07. Raise Hell
08. Mother

Balle

DEXTER WARD – III (Kurzrezension)

No Remorse records 2020

Band: Dexter Ward
Album: III
Spielzeit: 45:58 min
Stilrichtung: US Epic Metal
Plattenfirma: No Remorse Records
Veröffentlichung: 13.03.2020
Homepage: www.facebook.com/Dexterwardmetal

Es ist immer Glücksspiel, wenn man für eine Rezension Epic Metal angekündigt bekommt. Ist es EQILIBIös, ATLANTEAN-CODisch oder MANILLA-ROADesk? Nun, im Fall von DEXTER WARD am ehesten das dritte. Die nach einem HP-Lovecraft-Charakter benannten Griechen haben mit “III” ihr drittes (Surprise, Surprise) Album in den Startlöchern und “bring[s] back the past of glorious sounds”, wie der Promotext verrät. Der Sound ist dafür ziemlich gelungen, irgendwo zwischen aktueller, unklinischer Produktion und dem leicht verwaschenen Klang von älterem US Epic Metal mit Speed-Metal-Anleihen zu verorten. Sänger Mark Dexter hat eine genretaugliche Stimme, ebenfalls angemessen produziert.
Musikalisch bewegt man sich zwischen härteren, einfacheren Uptempo-Passagen, hymnischen Refrains und getrageneren Abschnitten, gerne unter Einsatz ruhigerer Intros. Die Trademarks des angestrebten Stils werden treffsicher eingesetzt. Leider nur geht hier der Sound, wie so oft bei die Erzeugung eines bestimmten Sounds beabsichtigenden Retro-Bands, im Vergleich zu den Kompositionen offensichtlich vor. “III” ist über seine Spielzeit immer gut metallisch, hat einige gute Ideen in petto, verlässt sich aber doch gerne auf offiziell getestetermaßen funktionierende Muster und Strukturen. Es ist nicht allzu schwer, einen Refrain episch zu komponieren, es ist nur schwer, ihn gleichzeitig episch und individuell, im Gedächtnis bleibend zu gestalten, und an letzterem scheitern DEXTER WARD doch häufiger.
Als US-Epic-Metal-Album handwerklich absolut gelungen, komponiert mit Ahnung vom Genre, doch wirklich aus der Masse herausstechen kann “III” nicht.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Return Of The Blades
02. Soldiers Of Light
03. In The Days Of Epic Metal
04. The Eyes Of Merlin
05. Conan The Barbarian
06. The Dragon Of The Mist
07. Reign Of The White Knight
08. The Demonslayer

Jannis