SPIRITWORLD – Helldorado

Trackliste:

01. Abilene Grime
02. No Vacancy in Heaven
03. Western Stars & The Apocalypse
04. Bird Song of Death
05. Prayer Lips
06. Waiting on the Reaper
07. Oblivion
08. Cleansing
09. Stigmata Scars
10. ANNIHILISM

 

Spielzeit: 28:42 min – Genre:  Westernmetal – Label: Century Media – : 21.03.2025 – Page: www.facebook.com/spiritworldprophet

 

Ich habe ja schon einige merkwürdige Musik- bzw. Metalgenres, aber was SPIRITWORLD mit ihrem dritten Studioalbum „Helldorado“ auflegen, war jetzt auch mir irgendwie neu. Eine Mischung aus Hillbilly, Western und Death-/Thrash-Metal mit Metalcore Elementen. Schräg? Definitiv!
Über die Band selbst habe ich nicht wirklich viel in Erfahrung bringen können. So weiß ich immer noch nicht, in welchem Jahr sich die Combo gefunden hat, ob sich die Jungs schon immer kannten oder eher zufällig aufeinander getroffensind.
Ein paar Infos konnten sich jedoch auch vor mir nicht verstecken. So habe ich immerhin herausfinden können, dass SPIRITWORLD ihrer Musik passend nach aus Las Vegas kommen und „Helldorado“ bereits Album #3 ist.
Ein erstes musikalisches Lebenszeichen gab es bereits im Jahr 2017 mit einem Demo und der erste Longplayer folgte dann 2019 mit „Pagan Rhythms“. Nur drei Jahre später wurde mit „Deathwestern“ der nächste Todesblei-Ritt veröffentlicht. Und wieder nur 3 Jahre später scheinen sich mit „Helldorado“ die nächsten Höllentore zu öffnen. Wie auch bei den Vorgängern zeigt sich hier die Liebe der Jungs zum Western, gewürzt mit einer ordentlichen Portion Metal.
Bereits mit dem Opener „Abilene Grime“ wird die Richtigung klar vorgegeben. Startet der Song doch mit quirligem Westernsound, bei dem man unweigerlich an verrauchte Saloons und kartenspielende Cowboys denken muss. Doch lange bleibt dieser Eindruck nicht, wandelt sich der Song doch recht schnell in ein hardcorelastiges Riffgewitter, dass SPIRITWORLD alle Ehre macht. Ein gut gelungener Einstieg in die Welt von SPIRITWORLD rund um Sänger und Mastermind Stu Folsom. Zum Glück ist Stu nicht der Lonesome Rider, sondern wird tatkräftig von Matt Schrum (g.), Nick Brund (b.), Preston Harper (d.) und Randy Moore (g.) unterstützt. Zusammen ist man halt weniger allein und schafft es, eine geniale Mischung aus Western, Hardcore und (Death) Metal an den Start zu bringen. Irgendwie total amerikanisch und trotzdem irgendwie gut.
Nach dem recht Hardcore-igen Start geht es dann mit „No Vacancy In Heaven“ ziemlich Slayer-lastig zur Sache. Wie auch bei „Wating On The Reaper“ sind die Wurzeln bzw. Vorlieben sehr schnell erkennbar. Damit es dem geneigten Zuhörer nicht langweilig wird, schmuggeln SPIRITWORLD mit „Bird Song Of Death“ noch eine Powerballade mit gelungenem Mitsing-Refrain aufs Album und zögern nicht, mit „Prayer Lips“ ´ne extra Portion Cheesyness draufzulegen.
Mit dieser Mischung schaffen es SPIRITWORLD den Spannungsbogen relativ hoch zu halten und sorgen dafür, dass es bis zum Ende hin nicht langweilig wird.
Mit „Annihilism“ und seinen Akustikgitarren endet „Helldorado“ nochmal mit starken Wilder Western-Klängen. 10 starke Songs in einer doch recht kurzen Spielzeit von knapp 28 Minuten.
„Helldorado“ wird mit Sicherheit nicht das letzte Lebenszeichen von SPIRITWORLD aus Las Vegas sein. Ein rundum gelungenes Teil mit nur einem kleinem Wermutstropfen. Die komplette Durchmischung von Westernsound mit Metal könnte etwas runder und durchgängiger sein. Dass es wunderbar funktioniert, zeigt „Abilene Grime“. Mehr Durchmischung der Stile würde SPIRITWORLD noch besser zu Gesicht stehen und das Alleinstellungsmerkmal stärken, aber trotz des kleinen Kritikpunktes hatte ich viel Spaß mit „Helldorado“ und verspüre den starken Wunsch, gemeinsam mit John Wayne in den Sonnenuntergang zu reiten.

Tänski

 

MIDLIFE CRISIS – 45 Turns 33

Trackliste:

01. Sick Of You
02. Centre Of Lies
03. The American In Me
04. Cranked Up Really High
05. Raggare
06. Vital Hours
07. I Need Nothing
08. Here I Go And Here I Am
09. Silver Son Johnnie
10. First Time Is The Best Time
11. Dark Yellow Easy Flow
12. Samma Sak
13. Shitty Shitty Bang Bang
14. Bye Bye Hey Hey HeyImminence of Judgement

Spielzeit: 32:34 min – Genre: Punk – Label: Wild Kingdom Records – : 07.02.2025 – Page: www.facebook.com/UrrkeMidlifeCrisis

 

Wer MIDLIFE CRISIS bisher als eine Phase der Unsicherheit und Unzufriedeneit von vornehmlich Männern im Alter zwischen 35. und 55. Lebensjahr gekannt hat, sollte jetzt dringend seinen Horizont erweitern. Ich spreche hier nämlich von der schwedischen Punkrock-Supergroup, und nicht von von zu alten Männern in zu sportlichen Autos mit viel zu jungen Damen (um das Klischee mal zu bedienen). Bereits im Jahr 2004 haben die auch hierzulande nicht ganz unbekannten (älteren) Herren (Hahahaha) die Köpfe zusammengesteckt und MIDLIFE CRISIS gegründet. Seitdem besteht die Band aus Urrke (Maryslim, Bizex-B), Dregen (Backyard Babies, The Hellacopters, Mike Monroe Band), Robban Eriksson (The Hellacopters, Strindbergs, Winnerbäck, Syl Sylvain), and Måns P Månsson (Crimson Shadows, Wrecks, Maggots). Ein Line-up, das sich sehen und hören lassen kann…
Im Gründungsjahr haben unsere fleißigen Punkrocker auch direkt die erste EP „Ask Not What You Can Do For Your Country“ gefolgt von „Cranked Up Really High“ (2008), „3rd Crisis“ (2011) und zu guter letzt „Samma Sak“ (2018). Mit „45 Turns 33“ haben MIDLIFE CRISIS nun alle Songs ihres Schaffens in einer Compilations zusammengefasst und auf die nichts ahnende Menschheit losgelassen. Zu diesen ahnungslosen Menschen gehöre ich auch, sind Punk und Punkrock nicht unbedingt mein Metier. Da ich der Musik dennoch sehr zugetan bin, habe ich bei MIDLIFE CRISIS und „45 Turns 33“ direkt zugeschlagen. Und ich bin sehr froh, dieses kleine Schmuckstück entdeckt zu haben.
Im Stil der 70er Jahre hauen die Jungs 14 knackige Songs raus, die mit einer Gesamtspielzeit von 32 Minuten ganz im Zeichen des Punk stehen.
Mit Songs wie „Sick Of You“, „Centre Of Lies“ und „The American In Me“ glänzen MIDLIFE CRISIS mit purem und absichtlich schlecht produziertem Punk-Rock-Glanz. Gepaart mit einem essentiellen Sinn für Ausschweifung, Spaß und einer umwerfend ehrlichen „Fuck off“-Attitüde bringt die Band die Elemente in ihrem Sound zum glänzen, die in den glorreichen Zeiten der Vergangenheit essentiell für das Genre waren. Die Songs haben allesamt ihre eigene Energie und laden zum wilden Gehopse ein. MIDLIFE CRISIS schaffen es, den Punk Rock der Vergangenheit hochleben zu lassen ohne ihn altbacken klingen zu lassen. „45 Turns 33“ ist eine erfrischend moderne Hommage an die 70er und vor alle eine klare Kaufempfehlung für alle jungen und junggebliebenen Punks.

Tänski

HELLTRAIL – Always Shoot Twice (EP, Kurzrezension)

Band: Helltrail
Album: Always Shoot Twice (EP)
Spielzeit: 18:17 min
Stilrichtung: Heavy Rock
Plattenfirma: Another Dimension
Veröffentlichung: 16.04.2021
Homepage: www.helltrail.com

Album Nr. 1 verspätet dank einem Motorradunfall des Schlagzeugers, einem Einbruch ins eigene Studio, wegschwelender Technik; EP Nr. 1 verspätet dank Corona. Nun arbeiten HELLTRAIL aus NRW an ihrem zweiten Album und man muss sich fragen, ob das angesichts der steigenden Drastik dessen, was passiert, wenn HELLTRAIL was aufnehmen wollen, das nicht grob fahrlässig für die gesamte Erdbevölkerung sein könnte. Dann wiederum: Prioritäten, schließlich ist die Musik des Quartetts auch ziemlich geil. Heavy Rock steht auf dem Programm, auf der EP “Always Shoot Twice” in vier kurzweiligen und vielseitigen vier-plus-’n-bisschen-Minuten-Songs verpackt und organisch handgemacht, aber nicht billig klingend.
“Monkey On My Back” führt mit seinem recht entspannten Intro leicht in die Irre, was die Härte der EP angeht, geht dann ordentlich voran, mit Achim Lanzendorfs Reibeisenstimme, simpel und straight. “Constant Resistance” schlägt in eine ähnliche Kerbe und lebt von seinem witzigen quiekig-ausschlagenden Riff und der schönen Rhythmusarbeit. “Final Hour”s Riff ist schlicht asozial geil, der Groove ist böse und im Chorus findet sich vergleichsweise ausgeprägte Melodiearbeit, und zwar echt gelungene mit Eigenständigkeit. Und “The Man In The Mirror” ist die “Ballade”, beginnt ruhig und schön mit cleanen Gitarren und fettet sich fulminant an.

Fazit:
Track 1 und Track 3 souveräne 8/10 Punkten, Track 2 und Track 4 sogar verdiente 9/10. Wir kommen bei 8,5 raus und empfehlen die EP mal ausdrücklich als Einstieg in HELLTRAIL, der die einzelnen Facetten der Truppe kurz und knackig auf den Punkt bringt und akut den Wunsch auslöst, sich genau diese Musik in einem kleinen stickig-aerosollastigen Laden in ganz ganz laut anzuhören!

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Monkey On My Back
02. Final Hour
03. Constant Resistance
04. The Man In The Mirror

Jannis

NOTSCHREI – Aus Dem Nichts

Band: Notschrei
Album: Aus Dem Nichts
Spielzeit: 15:12 min
Stilrichtung: Postcore
Veröffentlichung: 10.07.2020
Homepage: www.facebook.com/Notschrei/

Wir schreiben das Jahr 2018 und fernab von jeder Pandemie findet sich eine Gruppe tätowierter Jünglinge zusammen, die von da an als NOTSCHREI von Freiburg aus ihren Gesang in die Welt hinaus tragen wollen. Nun ja, mit der EP „Aus Dem Nichts“ wagen die Jungens aus Freiburg, die sich aus Mitgliedern der Bands DEKADENZ, PROKE und CODE RED zusammen setzt, nun den ersten Schritt und erfreuen die Postcore Welt mit 4 starken Songs. Obwohl Postcore da tatsächlich zu einschränkend sein dürfte. NOTSCHREI sind eine Mischung aus Postcore, Alternative Rock und ein klein wenig Progressive ist auch noch dabei. Eine Mischung, die recht gut zu gefallen weiß.
Mit knackigen Gitarrenleads wird die EP direkt mit dem Titelsong „Aus Dem Nichts“ eröffnet. Ein wütender Song, mit melancholischen Refrains und doch mutmachend. „Dunkle Tage“ beginnt recht gemächlich und ruhig, nach dem knapp 40 sekündigen Intro erhebt Sänger Markus seine markante Stimme und auch hier gilt, auf den Text hören!
„Lass Los“ überrascht mit seiner Gitarrenarbeit und auch hier ist gutes Zuhören gefragt. Was musikalisch vielleicht noch ein paar Wünsche offen lässt, ist textlich auf alle Fälle ausgereift.
„Was Bleibt“ beschließt die EP und hier sollten wirklich alle auf ihre Kosten kommen. Sowohl textlich als auch musikalisch bleiben hier keine Wünsche offen. Der Song ist gerade in der momentanen Zeit aktueller denn je („Glaub nicht dem, der am lautesten spricht, sondern hinterfrage Wort und Schrift.“) und wartet mit ein paar echt anständigen Growls auf.
Doch was bleibt am Ende nach den vier Songs übrig? Die Jungens aus Schrei… äh Freiburg machen vieles richtig. „Aus Dem Nichts“ ist ein super Start einer relativ jungen Band und auch wenn es an einigen Stellen noch nicht 100%ig funzt, haben NOTSCHREI ein recht ordentliches Debüt hingelegt. Und Luft nach oben ist nie verkehrt, was anderes erwarte ich von einer Debüt-EP auch nicht. Alles anderes wäre ja sonst langweilig für die Zukunft. Das Potenzial für mehr ist auf alle Fälle vorhanden, freue mich schon auf mehr von NOTSCHREI.

 

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Aus Dem Nichts
02. Dunkle Tage
03. Lass Los
04. Was Bleibt

Tänski

SMOULDER – Dream Quest Ends EP (Kurzrezension)

Band: Smoulder
Album: Dream Quest Ends EP
Spielzeit: 36:59 min
Stilrichtung: Doom Metal
Plattenfirma: Cruz Del Sur Music
Veröffentlichung: 13.03.2020
Homepage: www.facebook.com/SmoulderDoom

2013 gegründet, ein positiv rezipiertes Album und jetzt auch eine EP – bei SMOULDER geht es aber nicht nur outputtechnisch schleppend voran, denn musikalisch ist man tief in den dunklen Gefilden klassischen Doom Metals verankert. Die neue EP mit dem power-metallisch anmutenden Namen “Dream Quest Ends” kommt mit sechs Tracks und souveränen 37 Minuten Spieldauer. Darauf zu finden zuerst einmal zwei neue Kompositionen. Der Titeltrack überzeugt dabei schonmal. Die Produktion ist auf undergroundigem Niveau ziemlich gut, voll, warm und organisch, lediglich die Drums hätten etwas mehr Lautstärke verkraftet. Nichtsdestotrotz positiv. Sängerin Sarah Ann hat eine leicht belegte Stimme mit klagendem Unterton und gutem Doom-Vibrato. In tieferen Sphären vielleicht ein wenig wackelig, in mittleren und höheren aber gut bis sehr gut. Unterstützt wird sie selten von männlichen Vocals, beispielsweise beim ruhigen Mittelteil des Openers, der etwas weniger Drive hat als der zweite Track “Warrior Witch Of Hell”. Gelungen sind beide, letzterer mit seinem doomig-bösen Refrain noch etwas mehr. Schöne Gitarrenmelodien hinter dem Gesang haben sie beide.

Track drei ist ein Cover von MANILLA ROADs “Cage Of Mirrors”. Wurde ich mit der Truppe nie ganz warm, so gefällt mir das Cover doch echt gut, alleine aufgrund seines im Vergleich zum Original weniger abgespeckten Sounds. Dazu ist es allemal liebevoll umgesetzt. Danach gibt es noch drei Demos von Songs des Debutalbums. Auch wenn ich Demos generell für einen uninspirierten Weg halte, eine EP zu verlängern, kann man sich über sie als Nicht-Kenner der Band doch durchaus freuen. Der Sound ist etwas dumpfer, die Snare wesentlich ploppiger, aber anhören kann man sich die Dinger auf jeden Fall. Wertung entfällt, bei nur drei „richtigen“ Tracks., Dennoch sollten Doom-Fans und Underground-Supporter mit Anspruch insbesondere der Warrior Witch und dem MANILLA-ROAD-Cover mal ein Ohr leihen!

Trackliste:

01. Dream Quest Ends
02. Warrior Witch Of Hell
03. Cage Of Mirrors (Manilla Road Cover)
04. Sword Woman (Demo)
05. Voyage Of The Sunchaser (Demo)
06. The Queen Is Gone (Demo)

Jannis

DEXTER WARD – III (Kurzrezension)

No Remorse records 2020

Band: Dexter Ward
Album: III
Spielzeit: 45:58 min
Stilrichtung: US Epic Metal
Plattenfirma: No Remorse Records
Veröffentlichung: 13.03.2020
Homepage: www.facebook.com/Dexterwardmetal

Es ist immer Glücksspiel, wenn man für eine Rezension Epic Metal angekündigt bekommt. Ist es EQILIBIös, ATLANTEAN-CODisch oder MANILLA-ROADesk? Nun, im Fall von DEXTER WARD am ehesten das dritte. Die nach einem HP-Lovecraft-Charakter benannten Griechen haben mit “III” ihr drittes (Surprise, Surprise) Album in den Startlöchern und “bring[s] back the past of glorious sounds”, wie der Promotext verrät. Der Sound ist dafür ziemlich gelungen, irgendwo zwischen aktueller, unklinischer Produktion und dem leicht verwaschenen Klang von älterem US Epic Metal mit Speed-Metal-Anleihen zu verorten. Sänger Mark Dexter hat eine genretaugliche Stimme, ebenfalls angemessen produziert.
Musikalisch bewegt man sich zwischen härteren, einfacheren Uptempo-Passagen, hymnischen Refrains und getrageneren Abschnitten, gerne unter Einsatz ruhigerer Intros. Die Trademarks des angestrebten Stils werden treffsicher eingesetzt. Leider nur geht hier der Sound, wie so oft bei die Erzeugung eines bestimmten Sounds beabsichtigenden Retro-Bands, im Vergleich zu den Kompositionen offensichtlich vor. “III” ist über seine Spielzeit immer gut metallisch, hat einige gute Ideen in petto, verlässt sich aber doch gerne auf offiziell getestetermaßen funktionierende Muster und Strukturen. Es ist nicht allzu schwer, einen Refrain episch zu komponieren, es ist nur schwer, ihn gleichzeitig episch und individuell, im Gedächtnis bleibend zu gestalten, und an letzterem scheitern DEXTER WARD doch häufiger.
Als US-Epic-Metal-Album handwerklich absolut gelungen, komponiert mit Ahnung vom Genre, doch wirklich aus der Masse herausstechen kann “III” nicht.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Return Of The Blades
02. Soldiers Of Light
03. In The Days Of Epic Metal
04. The Eyes Of Merlin
05. Conan The Barbarian
06. The Dragon Of The Mist
07. Reign Of The White Knight
08. The Demonslayer

Jannis

RE-MACHINED – Wheels Of Time (Kurzrezension)

Band: Re-Machined
Album: Wheels Of Time
Spielzeit: 57:28 min
Stilrichtung: Hard Rock
Plattenfirma: Pride&Joy Records
Veröffentlichung: 31.01.2020
Homepage: www.re-machined.de

RE-MACHINED sind ziemlich neu im Business. Erste Demo 2018, jetzt mit “Wheels Of Time” der erste Longplayer in den Regalen. Eine Mischung aus Hard Rock und Heavy Metal steht auf dem Programm, mal eher THIN LIZZich, mal mit Anleihen an ACCEPT oder SAXON. Spielen können die Jungs aus Mainz, auch der Gesang lässt keine Kritik zu, ist praktisch perfekt für das Album, leicht rau aber auch in höheren Sphären absolut akurat – dickes Lob dafür! Die Produktion knallt und ist edel organisch, was nicht verwunderlich ist, wenn der Mix von Markus Teske (U.D.O, THE NEW ROSES) übernommen wird.
Musikalisch verstehen RE-MACHINED auf jeden Fall ihr Handwerk, am Tiefgang könnte man allerdings noch arbeiten. Die größtenteils im Midtempo gehaltenen Tracks (erfrischende Ausnahmen wie “To Hell And Back” bestätigen die Regel) haben in Sachen Komposition nicht allzu viel Mut, sich von anderen Alben dieses Genres abzuheben. Man verlässt sich doch sehr auf die gängigen Hard-Rock/Heavy-Metal-Regeln, schafft so aber eben eher Tracks, die gut zum nebenbei Hören geeignet sind, an Individualität aber noch missen lassen. Ohrwürmer sind daher eher die Ausnahme.
Als Debutabum ist “Wheels Of Time” somit eine echt geil klingende Platte geworden – eine Erweiterung der musikalischen Grenzen täte den Kollegen aber auf jeden Fall gut, um auf Dauer nicht in der Masse ähnlicher Bands unterzugehen. Das Können ist vorhanden, wer also Bock auf gut gespielten und gut klingenden klassischen Rock/Metal hat, nicht auf jedem Album zwangsläufig eine Neuerfindung des Rades erwartet und zudem gerne den Underground supportet, kann hier gerne mal reinhören oder einen Konzertbesuch riskieren!

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Heart On Fire
02. Prisoner
03. Brother Sun Sister Moon
04. Re-Machined
05. In My Life
06. Wheels Of Time
07. To Hell And Back
08.No Master
09. Killing Words
10. Fear
11. Change Your Mind
12. Paradise Lost

Jannis

ASSASSIN’S BLADE – Gather Darkness (Kurzrezension)

Band: Assassin’s Blade
Album: Gather Darkness
Spielzeit: 45:28 min
Stilrichtung: Heavy/Thrash Metal
Plattenfirma: Pure Steel Records
Veröffentlichung: 18.09.2019
Homepage: www.assassins-blade.com

Jaques Bélanger, den man von EXCITER kennen könnte, vergnügt sich zur Zeit mit seiner neuen Band “Assassin’s Blade” und hat neben Mitgliedern von PORTRAIT und CULT OF THE FOX auch das inzwischen zweite Album “Gather Darkness” im Gepäck. Auf dem Programm steht ein Mittelding aus melodischem Thrash Metal und Heavy Metal im Stil von JUDAS PRIEST. Positiv fällt die Produktion auf, insbesondere die Drums klingen herrlich fett, aggressiv und definiert, was sie zusammen mit dem starken Spiel von Marcus Rosenkvist zu einem amtlichen Ohrenschmaus gestaltet. Bélangers Stimme kann man mögen, mir persönlich hat sie auf “Gather Darkness” aber zu wenig Zusammenhang zum restlichen Sound der Band, fügt sich (wohl auch produktionsbedingt) nicht so richtig ein und überzeugt am ehesten noch in Halford-Passagen.
Die Tracks bewegen sich zwischen Mid- und Uptempo, sind eher simpel komponiert und im allgemeinen klassischer Heavy Metal mit Thrash-Schlagseite, oft in Form genretypischer Rhythmusarbeit. Lediglich “The Thaumaturge” lässt ein paar Power-Metal-Anleihen zu und “The City That Waits” mutet doomig an und bekommt gegen Ende ein paar klare KING-DIAMOND-Züge.
Das Songwriting an sich ist eher unspektakulär, mit einigen besseren und einigen schlechteren Ideen wie der nervigen Wiederholung des Refrains bei “Soil Of The Dead” oder dem leicht peinlichen Ende vom Titeltrack, punkten können dafür häufig die Mittelteile, insbesondere von “Dream Savant” und “The Ghost Of Orion”.
Zusammengefasst: “Gather Darkness” ist wenig innovativer thrashig-harter Heavy Metal, der sich dank seiner guten Produktion doch auf jeden Fall anhören lässt, dabei jedoch in seiner Gesamtheit durchschnittlich ausfällt.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Tempt Not (The Blade Of The Assassin)
02. Call Of The Watch
03. Gather, Darkness!
04. The City That Waits
05. Dream Savant
06. Gods
07. The Ghost Of Orion
08. The Thaumaturge
09. I, Of The Storm
10. Soil Of The Dead

Jannis

STARBORN – Savage Peace (Kurzrezension)

Band: Starborn
Album: Savage Peace
Spielzeit: 52:56 min
Stilrichtung: Heavy Metal/Speed Metal
Plattenfirma: Iron Shield Records
Veröffentlichung: 27.09.2019
Homepage: www.facebook.com/starbornmetal

STARBORN – eine weitere oldschool klingende Heavy-Metal-Band, die in den letzten zehn Jahren das Licht der Welt erblickt hat. Nun ist mit “Savage Peace” das zweite Album der Kollegen aus Newcastle auf dem Markt gelandet. Der Sound ist ordentlich roh, weiß Gott nicht auf der Höhe der Zeit, aber zum gewählten Genre passend. Ebenso die Stimme von Bruce Turnbull, die amtliche Speed-Metal-Vibes transportiert.
Die acht Tracks auf “Savage Peace” arbeiten generell mit einem Wechselspiel aus langsamen, Midtempo- und Uptempo-Parts. Die längeren unter ihnen (so zum Beispiel den Opener “Existence Under Oath”) hätte man etwas kürzen können, sie wirken doch ab und an künstlich gestreckt. Ansonsten ist man durchaus ambitioniert unterwegs: “Inked In Blood” kommt ein bisschen okkult und vergleichsweise melodieorientiert rüber, “Beneath An Iron Sky” punktet mit seinen Backing Choirs, die in ihrer Geräuschhaftigkeit ihre Melodieline eher erahnbar gestalten und bei “Darkness Divine” wird’s auch mal ordentlich dissonant. All dies wird leider nicht allzu selten davon überschattet, dass sich STARBORN hinsichtlich des Songwritings nicht gerne aus dem Fenster lehnen. Die Melodien an sich sind okayer Standard, gehen rein wie raus, und arbeiten damit gegen die ansonsten echt schönen Songstrukturen. Ein nettes Album für Fans authentisch klingender Oldschool-Kost, aber man hat ein wenig das Gefühl, dass hier doch Potenzial verschenkt wurde. Aber vielleicht hat man das beim zweiten Album auch einfach noch nicht gefunden.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Existence Under Oath
02. Unwelcome
03. Beneath An Iron Sky
04. I Am The Clay
05. Lunar Labyrinth
06. Darkness Divine
07. Inked In Blood
08. Savage Peace

Jannis

TRAUMER – History (Kurzrezension)

Band: TraumeR
Album: History
Spielzeit: 60:27 min
Stilrichtung: Power Metal
Plattenfirma: ROAR! Rock Of Angels Records
Veröffentlichung: 05.07.2019
Homepage: www.traumer.com.br

Kurzrezension, also bringen wir es auf den Punkt: Die Brasilianer haben ihr drittes Album namens “History” rausgebracht und klingen verdächtig nach STRATOVARIUS. Die Produktion der Platte ist anständig, hätte aber insgesamt ein wenig mehr Wums vertragen können. Sänger Guilherme Hirose hat eine an Timo Kotipelto erinnernde Stimme und bewegt sich durchaus in ähnlichen Qualitätssphären. Auch der Rest der Truppe weiß spielerisch zu überzeugen und hat die klassischen genretypischen Wendungen drauf. Keyboards sind omnipräsent, konsonante Harmonien auch, dazu die gängigen Songstrukturen und eine ausgewogene Mischung aus ruhigeren Midtempo- und geschwinden Uptempo-Doublebass-Passagen. Aber damit sind wir auch beim Kritikpunkt: fehlende Eigenständigkeit und zu wenig Mut, die eigenen Grenzen über die STRATOVARIUS-Sound-Alike-Mentalität hin zu erweitern. Die Tracks sind durchgängig kompetent nach Lehrbuch komponiert, aber es scheitert dann doch ein wenig an den Standard-Vier-Akkord-Folgen und den darauf obligatorischen Prototyp-Power-Metal-Melodien. Und damit werden aus handwerklich gut gemachten und gespielten Tracks doch leider 7/10-Tracks, die über die Dauer der Platte nett anzuhören sind, denen es aber an Alleinstellungmerkmalen in hohem Maße fehlt.
Außer Frage steht nichtsdestotrotz, dass das Ding ein professionelles Album ist, in das man als Freund von sehr melodischem und keyboardlastigem Power Metal durchaus mal reinhören kann. Nur Innovation darf man eben nicht erwarten.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Prelude To Infinity
02. History
03. Lullaby
04. Guardians Of Time
05. The Land Of Rising Sun
06. Innocence
07. Lonely Rain
08. Revolution Has Begun
09. Seize The Day
10. Turn Back The Night
11. Thousand Tears
12. Learn To Fly (Bonus Track)

Jannis