SODOM – 1982 EP

Trackliste:

01. 1982 (Remix)
02. Witching Metal
03. Victims Of Death
04. Let´s Fight In The Darkness Of Hell
05. Equinox

 

 

 


Spielzeit:
18:28 min – Genre: Thrash Metal – Label: SPV – VÖ: 10.11.2023 – Page: www.sodomized.info

Ohne Wertung

Die Oldschool-Gigs von SODOM waren schon immer ein Fest für alle Fans der wilden Anfangsphase der Band. In relativ kurzer Zeit prügelte sich Tom Angelripper und seine Mitstreiter durch ein äußerst kurzweiliges Set gespickt mit nahezu allen Hits der frühen Ära. Kein „Störfaktor“ in Form von neuerem oder gar aktuellem Material, einfach nur abschädeln und Spaß haben. Da kam sogar manchmal der Bierkonsum zu kurz. Zumindest während dieser einen Stunde. Dass das natürlich nur eine Seite der Medaille sein kann, dürfte klar sein. Es gibt genügend Fans, die auch die neueren Kompositionen hören wollen bzw. eine Band wird sich auf Dauer nicht damit zufrieden geben, nur die „ollen Kamellen“ zu bringen – zu Recht!

Diese EP aber steht voll und ganz unter diesem Stern. Denn im Frühjahr 1982 wurde die Band SODOM gegründet und kurz darauf werkelten Tom Angelripper, Chris Witchhunter und Aggressor an ihrem ersten Demo, das als „Witching Metal“ in die Analen eingehen wird. Aus diesem Grund verfassten SODOM den Song „1982“, der jetzt mit vier neu eingespielten Stücken der ersten Stunde als EP erscheint. Bereits vor einem Jahr gab es eine Version von „1982“ und ein dazugehöriges Video, warum bereits jetzt ein Remix davon erstellt wurde (der zeitlich gesehen wohl schnellste Remix ever) und die EP erst 2023 erscheint, wissen nur die Götter.

Fakt ist aber, dass alle hier zu hörenden Songs vom aktuellen Line-Up eingespielt wurden. Dieses besteht aus Urgestein Tom Angelripper (vocals, bass), dem 2018 zurückgekehrten Frank Blackfire (guitars), Yorck Segatz (guitars) und Neuzugang Toni Merkel (drums). Letzterer zeichnet sich auch für die Produktion, den Mix und das Mastering verantwortlich.

Nicht umsonst trägt Tom Angelripper im aktuellen, neuen Videoclip von „1982“ ein VENOM-Shirt, zu präsent waren die Briten in den frühen Tagen der Ruhrpotthelden. Natürlich atmet „1982“ den Spirit genau dieser Zeit und VENOM hat einen recht großen Einfluss. Aber die Nummer läuft richtig gut rein und lässt diese unschuldige und doch harte Zeit noch einmal revue passieren. Mit „Witching Metal“ und Victims Of Death“ gibt es den jeweiligen Titeltrack der ersten beiden Demos zu hören. Und es wird schlagartig klar, welche Qualität SODOM seinerzeit schon hatten. Das sind immer noch klasse Nummern. Auch „Let´s Fight In The Darkness Of Hell“ vom zweiten Demo sowie „Equinox“ vom Debütalbum „Obsessed By Cruelty“ (1986) repräsentieren die Frühphase von SODOM perfekt. Natürlich hätte man die Liste für potentielle Neueinspielungen noch weiter fortführen können, Kandidaten dafür gibt es genügend. Man denke alleine an Stücke wie „Outbreak Of Evil“ oder „Blasphemer“.

Aber auch so ist diese EP ein gelungener Blick in den Rückspiegel einer Band, die seit über 40 Jahren den Heavy Metal mitgeprägt, unzählige Musiker beeinflusst und meine Jugend (und nicht nur die) enorm bereichert hat. Kommt als streng limitiertes rot-schwarzes Vinyl oder natürlich auf CD.

Stefan

CRUEL FORCE – Dawn Of The Axe

Trackliste:

01. Azrael´s Dawn (Intro)
02. At The Dawn Of The Axe
03. Night Of Thunder
04. Death Rides The Sky
05. Devil´s Dungeon
06. Watchtower Of Abra
07. Across The Styx
08. Power Surge
09. Realm Of Sands

 


Spielzeit:
38:09 min – Genre: Speed Metal, Thrash Metal, Black Metal – Label: Shadow Kingdom Records – VÖ: 22.09.2023 – Page: www.facebook.com/cruelforce 

 

Wollt Ihr die volle Ladung Old School Metal? Wollt Ihr die totale Zerstörung? Dann seid Ihr hier genau richtig. Denn mit CRUEL FORCE kommt eine Kapelle aus der Versenkung, die bereits 2008 mit ihrem ersten Demo „Into The Crypts“ einiges an Aufsehen im Untergrund stiften konnte. Nach den beiden Alben „The Rise Of Satanic Might“ (2010) und „Under The Sign Of The Moon“ (2011) war aber erst mal Schicht im Schacht. Zwölf Jahre später plötzlich die Meldung, dass es CRUEL FORCE in der MkII Besetzung erneut wissen will. Neben den Originalmitgliedern Carnivore (vocals), GG Alex (drums) und (Teutonic) Slaughter (guitars) wurde Spider am Bass neu rekrutiert. Für das neu gestaltete Logo haben sicher NASTY SAVAGE Pate gestanden, während sich musikalisch alles um die Frühwerke von SLAYER, KREATOR, VENOM oder auch SODOM dreht. Noch mehr als auf den beiden ersten Platten verstehen es CRUEL FORCE, den Spirit der frühen Achtziger einzufangen, und das mit einem absolut konsequenten Oldschool-Sound. Auch die Videoclips sind authentisch und könnten aus den frühen Achtzigern stammen (siehe unten)

Das erste neue Lebenszeichen war die Single zu „Across The Styx“, die bereits im vergangenen Jahr veröffentlicht wurde. Der Sound ist nicht mehr so rumpelig wie früher und doch volles Brett retro. Und, zur Hölle, die Jungs haben einige Schippen Power draufgepackt und ein majestätisches Riff-Feuerwerk gibt es gratis dazu. Was für ein Brett!

Ebenso Speedig geht es beim Eröffnungsdoppel „At The Dawn Of The Axe“ und „Night Of Thunder“ zu. Heavy, schnell und gnadenlos ist hier die Devise. Der Anfang von „Death Rides The Sky“ erinnert ein wenig an HELLOWEEN´s Debüt EP respektive den Song „Murderer“. Sechseinhalb Minuten Riffgewitter und pure Speed-Gewalt bietet „Devil´s Dungeon“, bevor mit „Watchtower Of Abra“ ein zweites kurzes Instrumental auf „Across The Styx“ einstimmt, jenen Comebacksong, den wir etwas weiter oben schon behandelt haben. „Power Surge“ und das über siebenminütige „Realms Of Sands“ beschließen diese Abrissbirne namens „The Dawn Of The Axe“.

Auf gut 38 Minuten bannen CRUEL FORCE alles, was die frühen Achtziger an Speed-, Thrash- und Black Metal zu bieten hatte. Das ist nicht neu, aber der Vierer, der jetzt aus Mannheim operiert, macht daraus ein Erlebnis, wie man es aus der eigenen Jugend kennt: in den Plattenladen gerannt, die Scheibe aufgrund des coolen Cover Artworks gekauft und dann zu Hause rauf und runter gehört. CRUEL FORCE machen keine Gefangenen, oder wie sie selbst zu sagen pflegen: „Hell no longer awaits!“ In diesem Sinne…Welcome back!

Stefan

THEM – Fear City

Trackliste:

01. Excito
02. Flight Of The Concorde
03. Welcome To Fear City
04. Retro 54
05. An Ear For The Action
06. Graffiti Park
07. 191st Street
08. Home Stretch
09. The Crossing Of Hellgate Bridge
10. Death On The Downtown Metro
11. Stay Tuned
12. A Most Violent Year
13. The Deconsecrated House Of Sin
14. In The 11th Hour

Spielzeit: 47:12 min – Genre: Heavy Metal – Label: Steamhammer/SPV – VÖ: 28.10.2022 – Page: www.facebook.com/thembandofficial

 

Wie schön es doch ist, zu sehen, wie die Kleinen erwachsen werden, ihren eigenen Charakter entwickeln und immer mehr herausfinden, wo sie hinwollen, was sie sein möchten. Perfekt beobachtbar ist das über die letzten paar Alben von THEM. Orientierte sich das internationale Projekt anfangs noch sehr am Sound und Stil von KING DIAMOND, ist es doch inzwischen in einem sehr eigenen Sound angelangt, der mit dem KING nur noch seltenen Falsettgesang, kleine Ähnlichkeiten im Melodieführungsgeschmack und Theatralik in den Vocals gemein hat. Dazu kommen natürlich thematische und optische Ähnlichkeiten sowie generell Konzeptalbum-Formate, die sich gleich über mehrere Releases entwickeln.
Aber sonst zeigen THEM auf „Fear City“ klanglich eine hohe Individualität. Thrashiger Heavy Metal mit hoher Grundhärte steht auf dem Programm, der die Doppel-Fußmaschine absolut ausreizt, gerne für thrashiges Humpa (Ihr wisst, was ich meine) zu haben ist und häufig erbarmungslos Vollgas gibt. Das jedoch mit hohem Melodieanteil, der zu auskomponiert ausfällt, als dass man „Fear City“ als Melodic-Thrash-Metal-Album bezeichnen könnte. Und Spaß am Experimentieren hat man ebenfalls. „Fear City“ erzählt die Geschichte der Vorgänger weiter, aber dieses Mal im New York der frühen 80er, was Einsatz von einigen Synthesizern rechtfertigt, und mit „Retro 54“ sogar einen sehr spaßigen Keyboard-angereicherten Hard-Rockigen Track, der leichten GHOST-Spirit transportiert. Mit „The Crossing Of Hellgate Bridge“ gibt es desweiteren einen amtlich vielseitigen Neun-Minüter, mit „Death On The Downtown Metro“ den mit abstand fiesesten Track des Albums, der auch um ein paar Blastbeats nicht verlegen ist, mit „In The 11th Hour“ ein düster-feierliches End-Fast-Instrumental, das die Platte emotional gut beendet, aber auch ein wenige Cliffhanger-Feeling erzeugt – und sonst eben ganz viele Songs, die die gefestigten Trademarks der Band auf hohem Niveau und ordentlich dreschend vereinen. Plus ein paar kurze Intermezzi.

Fazit:
Und mit alldem machen THEM, was sie am besten können und auch in der Vergangenheit durchgängig gemacht haben: nicht enttäuschen. Ordentlich ballern, geil spielen und singen, dabei eine gewisse Grundatmosphäre erzeugen, keine Kompromisse eingehen, souverän unterhalten. Gerne mehr davon!

Anspieltipps:
„Retro 54“, „The Crossing Of Hellgate Bridge“, „Death On The Downtown Metro“ und „ The Deconsecrated House Of Sin“

Jannis

MACHINE HEAD – ØF KINGDØM AND CRØWN

Trackliste:

01. Slaughter The Martyr
02. ChØKe ØN The Ashes ØF YØUr Hate
03. BecØMe The FirestØRm
04. ØVerdØSe
05. My Hands Are Empty
06. UnhallØWed
07. Assimilate
08. Kill Thy Enemies
09. NØ GØDs, NØ Masters
10. BlØØDshØT
11. RØTten
12. Terminus
13. ArrØWs In WØRds FrØM The Sky.

Spielzeit: 59:22 min – Genre: Metal – Label: Nuclear Blast – : 26.08.2022 – Page: www.facebook.com/MachineHead

 

Vor vier Jahren haben MACHINE HEAD mit „Catharsis“ das wohl umstrittenste Album ihrer Musikgeschichte rausgehauen. „Catharsis“ hat damals nicht nur einen Großteil der Fangemeinde verstört, sondern auch die Band selbst auseinandergetrieben. Schlagzeuger Dace McClain und Gitarrist Phil Demmel verließen kurz nach der Veröffentlichung die Band und nicht nur ich, sondern die ganze Metalwelt hatte Angst, dass sich Robb Flynn und MACHINE HEAD davon nicht mehr erholen. Dass es so ausufern würde, hätte ich damals nicht gedacht. Mir persönlich gefällt „Catharsis“ supergut und als überzeugter NuMetal Fan konnte ich nicht anders, als Robb Flynn dafür ein äußerst gutes Zeugnis auszustellen (www.rock-garage.com/machine-head-catharsis/).
Mit „Øf Kingdøm And Crøwn“ haben sich MACHINE HEAD wieder auf ihre ganz alten Zeiten zurückbesonnen und zeigen sich in der neuen Besetzung mit Robb Flynn (v./g.), Waclaw “Vogg” Kieltyka (g./ ehem. DECAPITATED), Jared MacEachern (b.) und Matt Alston (d.) spielfreudig wie eh und je.
Auch die große Stärke der Band, die ultralangen Stücke, fehlen auf „Of Kingdom And Cown“ nicht. Direkt zu Anfang erfreut uns das über 10-minütige „Slaughter The Martyr“, welches atmosphärisch dicht beginnt um sich dann langsam aufbauend in ein wahres Riffgewitter zu verwandeln. Ein klasse Start in die neue Ära. Und als würde das nicht schon jedes Herz höher schlagen lassen, ballert einem der nächste Track „Choke On The Ashes Of Your Hate“ in bester „Burn My Eyes“-Manier um die Ohren. Verschnaufpause Fehlanzeige.
Die Jungs lassen auch bei „Become The Firestorm“ kein bisschen nach. Vogg und Alston treiben sich gegenseitig zu Höchstleistungen an, dass es ein wahrer Genuss ist. Ob sich das in der alten Besetzung auch so angehört hätte, wage ich zu bezweifeln. Neben den knallharten Bangern am Anfang gibt es mit „Unhallowed“ und „Kill Thy Enemies“ auch groovige Elemente, die ihre ganz eigene Faszination ausüben bis es mit „No Gods, No Masters“ wieder ans Eingemachte geht. Ein Kracher folgt dem anderen.
„Arrows In Words From The Sky“ zeigen zum Abschluss nochmal Robb Flynns ganzes Können bis „Of Kingdom And Cown“ nach 13 Songs (inkl. 3 Interludes), einer knappen Stunde Spielzeit und glücklich-debilem Grinsen auf meinem Gesicht zu Ende geht.
Ich bin schwer begeistert, was Robb Flynn und MACHINE HEAD auch nach 31 Jahren noch draufhaben. Allen Unkenrufen zum Trotz begeistert die Band auch nach Jahrzehnten noch die Musikwelt und schaffen es dabei immer wieder, sich den Herausforderungen der Zeit zu stellen. Für viele mag es dabei mit „Catharsis“ übers Ziel hinausgeschossen zu sein, aber vielleicht gehörte das alles zur Vorbereitung um mit „Of Kingdom And Crown“ einen bombastischen Neuanfang zu starten. Kritik? Gibt es nicht. Obwohl ich ein großer Fan des Vorgängers bin, muss ich zugeben, dass ich MACHINE HEAD in der Version „Of Kingdom And Crown“ doch deutlich geiler und ausgereifter finde, wer hätte das vor vier Jahren gedacht? Und nachdem ich „Catharsis“ mit damals gerechtfertigten 9,5 Sternen bewertet habe, kann es für Album #10 folgerichtig nur die Bestnote geben. Alles andere würde dem wunderbarsten MACHINE HEAD Album seit langem einfach nicht gerecht werden. Chapeau, meine Herren, ich verneige demütig mein Haupt vor euch und „Of Kingdom And Crown“.

Tänski

Ein Teil des Meisterwerkes, unbedingt reinhören: 

 

News: Neues Video „Männer in Booten“ von MEIN KOPF IST EIN BRUTALER ORT

MEIN KOPF IST EIN BRUTALER ORT, die sympathischen Jungs aus Mainhattan (für die Nicht-Hessen: Das ist Frankfurt) haben bereits am 25.03. ihre neue Single „Männer in Booten“ zum kommenden Album „Ton, Steine, Sterben“ veröffentlicht. Das Album „Ton, Steine, Scherben“ erscheint am 22.04.2022 via Metalville Records.

Die Songs versuchen einen Leuchtturm im Nebel der Halbwahrheiten zu finden, in einer Welt, die sich immer schneller verändert und gleichzeitig
stehen bleibt. „Männer in Booten“ untermauert diese Aussage der Band.

Sea-Watch e.V. (https://sea-watch.org/) haben die Band hierbei unterstützt, schaut es euch an.

WRECK DEFY – The World Enslaved

Band: Wreck-Defy
Album: The World Enslaved
Spielzeit: 60:01 min
Stilrichtung: Thrash Metal
Plattenfirma: Doc Gator Records
Veröffentlichung: 17.12.2021
Homepage: www.wreck-defy.bandcamp.com

Die kanadischen Thrash Metaler von WRECK-DEFY sind nach einem Jahr schon wieder mit einem neuen Album am Start. Mastermind Matt Hanchuck (g.) ist ja auch als Energiebündel bekannt. Nachdem er noch einige Riffs von der letzten Platte übrig hatte und man eh nicht live spielen konnte, wurde die Zeit sinnvoll genutzt, um die vierte Scheibe einzuspielen. Im Line-Up gab es auch ein paar Veränderungen. Greg Greg Christian (b., ex-Testament) war schon dabei, neu dazu kamen David Allen (d.) und Greg Wagner (v.). Letzterer löst Aaron Randall (ex-Annihilator) ab und mit ihm wird es noch flexibler und es geht öfters Richtung Power Metal. So, bevor es losgeht, muss ich den Sound erwähnen. Ich hoffe, dass der nur auf der Promo so ist, denn der macht keinen Spaß. Viel zu stumpf und wenig Druck dahinter.

Nach kurzem kanadischen Kettensägen Intro wird gleich Vollgas gegeben. Die Riffs auf „Bring It All Down“ sitzen, Sänger Greg lässt gleich sein Potential erkennen und es gibt viele gute Tempi-Wechsel. „Fashionably Offended“ bietet puren Thrash Metal. Aggressives Riffing und fiese Vocals zwingen einen wahrlich zum Headbangen. „Obey“ wird mit einem tollen Gitarren Intro eingeleitet, ehe es höchst melodiös weitergeht. Die variable Stimme passt hervorragend dazu und der Härtegrad wird auch angehoben, obwohl der Song im Midtempo Bereich angesiedelt ist. Auf „Crushing The Crowd“ geht es wieder flotter zu. Unbedingt öfters hören, denn in den knapp sieben Minuten passiert echt viel, da kommt garantiert keine Langeweile auf. Bei „Towing The Line“ kommt ein leichtes Overkill meets Megadeth Feeling auf. Der Refrain ist super eingängig. Meines Erachtens ist das Stück lediglich ein wenig zu lang geraten, aber das ist ja Ansichtssache. Ich finde den Titel „I’d Share Your Grave“ schon mal richtig stark. Hier wird eine fette Powerballade präsentiert, die unter die Haut geht. Wie Matt hier im Mittelteil das volle Metal Brett fährt, ist schon clever gemacht. „Death By War“ startet mit einem Spoken Word Intro und geht direkt in einen vollen Banger über. Hier können Kopf und Körper gar nicht stillstehen. Würde Testament auch gut stehen. „Moments Of Clarity“ steht ganz im Zeichen des Power Thrash Metal. Die melodischen Vocal-Lines ergänzen sich hervorragend mit dem harten und schnellem Spiel der anderen Bandmitglieder. Auf „Form Of Release“ kann man so viele Bands heraushören. Metallica, Pantera, Overkill und Accept werden hier wunderbar im WRECK-DEFY Stil vermischt und es kommt ein klasse Song heraus. Auch „Kill The Pain“ weiss zu gefallen. Wieder viel Abwechslung im Stück, fette Riffs und gutem Gesang inklusive.

Fazit: Der Sound verdirbt mir leider beim Hören sehr viel. Da wäre noch viel mehr drin gewesen an Punkten. Ansonsten macht das Album durchaus Spaß. Dafür gibt es gute 7 Punkte von mir.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Bring It All Down
02. Fashionably Offended
03. Obey
04. Crushing The Coward
05. Towing The Line
06. I’d Share Yout Grave
07. Death By War
08. Moments Of Clarity
09. Form Of Release
10. Kill The Pain

Julian

PARADOX – Heresy II. End of a Legend

Band: Paradox
Album: Heresy II. End Of A Legend
Spielzeit: 75:44 min
Stilrichtung: Power/Thrash Metal
Plattenfirma: AFM Records
Veröffentlichung: 24.09.2021
Homepage: www.Facebook.com/paradoxthrash

Es war einmal im Jahre 1990. Eine junge Band namens PARADOX veröffentlicht ihren Thrash Metal Klassiker „Heresy“. Und 2021 sind PARADOX immer noch am Start und veröffentlichen „Heresy II. End Of A Legend“. Ob diese Scheibe auch ein Klassiker wird, wird sich noch herausstellen. Die Fähigkeiten dazu haben Charly Steinhauer (v.g.), Christian Münzner (g.), Olly Keller (b.) und Axel Blaha (d.) auf alle Fälle. Produziert hat Charly selbst, ehe es zum Mastern ins Mordor Sound Studio von Hannes Grossmann ging. Der Sound ist düster und bedrohlich gehalten, um sich den Texten anzupassen. In dieselbe Kerbe schlägt auch das tolle Coverartwork von Travis Smith. Auf geht’s zu 75 Minuten feinster Unterhaltung.

Das achte Album fängt mit dem epischen Opener „Escape From The Burning“ schon mal spannend an. Die ersten zwei Minuten lang wird langsam der Song aufgebaut, ehe es schnelle Riffs vom Feinsten gibt die genauso wie die melodiöse Stimme von Charly im Ohr hängen bleiben. Man kann deutlich die Metallica Einflüsse der ersten drei Alben heraushören. „Mountains And Caves“ ist sehr gut geworden. Treibende Riffs und das exzellente Drumming passen so geil zusammen. Der Refrain dringt direkt in Blind Guardian Dimensionen vor und ein Flitzefinger Solo darf natürlich auch nicht fehlen. Auch „The Visitors“ ist fett. Die Uptempo Nummer kombiniert Härte und Melodie auf sehr hohem Niveau. „Children Of A Virgin“ kann ebenso voll punkten. Sehr eingängiger und grooviger Sound, der bei Minute drei durch einen düsteren Part unterbrochen wird, um dann wieder ordentlich Gas zu geben.

„Journey Into Fear“ zeichnet seine Vielschichtigkeit aus. Was die Musiker hier abziehen, ist ganz großes Kino. Das Solo ist auch wieder richtig groß. In „Buying A Treasure“ steckt so viel Energie drin, hier wird man förmlich zum Headbangen gezwungen. Vom Style her klingt es wie Megadeth vs. Annihilator. Bei „A Meeting Of Minds“ wird es nun ein bisschen ruhiger. Diese mächtige Halbballade wird durch die intensive und berührende Stimme getragen. Dass hier die neuen Minuten Marke überschritten wird, fällt einem gar nicht auf. Glockengeräusche und Regen leiten „Priestly Vows“ ein. Ein echt fetter Stampfer mit ganz viel Wiedererkennungswert und einem Riffing, dass an Testament erinnert. Und der ruhige Mittelpart hätte auch von Queen sein können. „Unholy Conspiracy“ ist ein tolles Groove Thrash Monster geworden. Mein Kopf mit zu kurzem Haar will nicht mehr aufhören zu kreisen. „A Man Of Sorrow“ ist in zwei Hälften unterteilt. Die sakral anmutende Einleitung führt zu einem Stück, dass man gerne immer wieder hören will. Der Song wird von Mal zu Mal besser und sollte auch Blind Guardian Fans wieder gefallen. Es folgt die längste Nummer „The Great Denial“ der Platte. In den 9 Minuten und 27 Sekunden ist Melodic-Thrash angesagt. Wilde Soli, Power Drumming, Tempiwechsel und geile Melodien. Den Basser muss ich jetzt auch noch loben, der Mann gibt bei jedem Song alles. „End Of A Legend“ ist ein knapp 2minütiges Outro und beendet stilvoll dieses Werk. Als Bonustrack liegt mir hier das Instrumental „Merciless Onslaught“ (Metal Church Cover) vor. Alter Falter, hier hauen die Würzburger aber nochmal alles rein. Eine unglaubliche Power und Energie, die hier übertragen wird.

Fazit: PARADOX klingen 2021 so echt und menschlich. Die Songs sind einfach erfrischend und unverbraucht. Und dass die Truppe schon so viele Jahre auf dem Buckel hat, merkt man keine Sekunde. Starkes Teil, dass von mir mit 9 starken Punkten belohnt wird.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Escape From The Burning
02. Mountains And Caves
03. The Visitors
04. Children Of A Virgin
05. Journey Into Fear
06. Burying A Treasure
07. Meeting Of Minds
08. Priestly Vows
09. Unholy Conspiracy
10. A Man Of Sorrow (Prologue)
11. A Man Of Sorrow
12. The Great Denial
13. End Of A Legend
14. Merciless Onslaught (Metal Church Cover)

Sturmi

MAZE OF TERROR – Offer to the Fucking Beasts

Band: Maze Of Terror
Album: Offer To The Fucking Beasts
Spielzeit: 47:23 min
Stilrichtung: Thrash/Death Metal
Plattenfirma: Xtreem Music
Veröffentlichung: 26.08.2021
Homepage: www.mazeofterror.bandcamp.com

Ich liebe Massacra, Demolition Hammer und die alten Sepultura. Wenn auch ihr diese Bands mögt, müsst ihr euch unbedingt MAZE OF TERROR anhören. Die Band aus Peru wurde 2011 mit dem Ziel gegründet, rohen und verheerenden Thrash/Death Metal zu kreieren. Alleine die Namen der Mitglieder sind Metal as fuck: Leviathan (v.b.), Criminal (g.) und Hammer (d.). Neben einigen Split-CDs und EPs gab es mit „Ready To Kill“ das erste full length Album von MAZE OF TERROR. Live war die Combo auch nicht faul und tourte schon mit Destruction, Whiplash und Exumer.

Los geht es mit „Priest Of The Ancient Ones“. Eingeleitet wird der Song mit „Iä,iä Cathulu fhtagn“ Sprechformeln von H.P. Lovecraft. Dasselbe Intro gab es schon mal bei Cradle Of Filth („Mother Of Abominations“), aber die Peruaner bauen den satanischsten Schrei ein, den ich seit langem gehört habe. Der Gesang von Lvt ist voller Energie und abgrundtief böse. Die Riffs sind schnell und hart, das wird ein wilder Ritt. Bei „Blessed By Sickness And Death“ geht die zerstörerische Raserei weiter. Das Stück fegt wie Awqakug (Kriegsgott der Peruaner) über seine Feinde hinweg. „Angels Of Acid“ beginnt ganz langsam, nur um dann noch mehr zu explodieren. Starke Rhythmuswechsel lassen keine Langeweile aufkommen und das Solo von Criminal fügt sich hervorragend ein.

Bei „Blood Horror Cult“ muss ich ganz klar an Sepultura zu „Beneath The Remains“ Zeiten denken. Diese ungestüme Kraft, dieser Wille einen solch heftigen Song zu schreiben ist bemerkenswert. Bei „Death By Fire“ regiert der oldschool Thrash Metal. MAZE OF TERROR entfachen hier Chaos pur. Wenn man meint es geht nicht schneller, setzt das Trio noch einen oben drauf. Ein richtig melodischer Beginn auf „A Million Kills“. Die ganze Nummer bewegt sich im Midtempo Bereich und bietet einen schönen Gegenpol zu den anderen Stücken. Das Hauptriff hat eine hypnotische Wirkung, gut gemacht. Dass „Destroy And Control“ keine Ballade wird, ist klar. Hier regieren wilde Blast Attacken die schon ins Black Metal Genre übergehen. Der Mittelpart ist aber überraschend melodisch gehalten. Mit „Starbeast“ könnte Supag (Gott des Todes) mit all seinen Dämonen über die Menschen herfallen. Dieses Thrash/Death Metal Monster von einem Song ist perfekt dafür gemacht. Fäuste in die Luft und Moshpit an für „No Requiem For The Unborn“. Das Teil wird live ganz viel Freude bereiten und die Temperatur nach oben steigen lassen. Holy fuck, auf „Shub-Niggurath Awakes“ wird es abermals unendlich böse. Thematisch geht es um H.P. Lovecrafts Shub-Niggurath. Sie ist die schwarze Ziege der Wälder und Mutter vieler Abscheulichkeiten. Dementsprechend heftig geht es im Death/Thrash Stile zur Sache. Sehr gelungener Abschluss dieser Scheibe.

Fazit: Trotz des vielen Chaos und Gegeneinander der Musiker, wirkt alles sehr homogen und stimmig. Zwei Sachen muss ich gleichzeitig noch loswerden: 1. Einige Teile der Songs sind ein wenig zu lang gehalten und 2. Ich würde dem Ganzen einen klaren, druckvollen Sound verpassen, dann knallt das jeden total weg. Das war Jammern auf hohem Niveau, denn das Album ist richtig stark geworden und verdient sich locker 9 von 10 Punkten.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Priest Of The Ancient Ones
02. Blessed By Sickness And Death
03. Angels Of Acid
04. Blood Horror Cult
05. Death By Fire
06. A Million Kills
07. Destroy And Control
08. Starbeast
09. No Requiem For The Unborn
10. Shub Niggurath Awakes

Sturmi

KILLING – Face the Madness

Band: Killing
Album: Face The Madness
Spielzeit: 40:41 min
Stilrichtung: Speed/Thrash Metal
Plattenfirma: Mighty Music
Veröffentlichung: 13.08.2021
Homepage: www.facebook.com/killingthrash

Heute liegt mir mit „Face The Madness“ das Debüt der dänischen Thrash Metal Maniacs von KILLING vor, das über Mighty Music verbreitet wird. Die Jungs aus Jutland geben seit 2013 Gas und haben eine EP und etliche Konzerte hinter sich. Mit dem Lockdown hatten Rasmus Soelberg (v.b.), Snade (g.), Rasmus Holm Sørensen (g.) und Jesper Skousen (d.) genug Zeit sich dem Album zu widmen und ihre Stärken zu bündeln. Aufgenommen wurde mit Jacob Bredahl im Dead Rat Studio und was dabei herausgekommen ist, könnt ihr hier jetzt lesen.

Dann lasst uns dem Wahnsinn ins Auge sehen und mit „Kill Everyone“ starten. Und der Opener verspricht, was der Titel hält. Hier werden keine Gefangenen gemacht. Zwei volle Minuten lang gibt es rohe und ungezügelte Power, die einen sofort moshen lässt. Auf „Before Violence Strikes“ geht es genauso aggressiv wie zuvor weiter. Hier werden Gang Shouts, harte Riffs und eine lässige Eingängigkeit miteinander verbunden. „Don’t Get Mad, Get Evil“ überzeugt mich durch seine groovige Art. Geile Mischung aus Kreator und Marduk. Hier kann man gar nicht anders, man muss wild headbangen. Bei „See You In Hell“ gibt es das volle Thrash Metal Paket. High Speed Riffing, super getimte Breaks und der Gesang klingt wie Mille (Kreator) zu alten Zeiten. Wirklich extrem fette Nummer. „Legion Of Hate“ ist zugleich die erste Video Veröffentlichung. Das Tempo wird durchgehend hoch gehalten, es gibt wilde Soli und die Drums killen. Erinnert mich sehr an Bewitcher. „Straight Out Of Kattegat“ gefällt mir sehr gut. Der eher im Midtempo Bereich gespielte Song hat eine ganz spezielle Ausstrahlung für mich. Die Vocal-Lines und die Rhythmik klingen sehr eingängig und pushen einen förmlich. Bei „One Last Victim“ scheinen Slayer aber mal so richtig durch. Es wird aber NICHT blind kopiert, sondern im KILLING Stil abgeliefert. Oh fuck, was hier auf „1942“ abgeht, ist die pure Zerstörung. Hier treffen Drums from hell auf intensives Stakkato Riffing. Kommen wir nun zum längsten und letzten Song namens „Killed In Action“. Und der ist mit seiner Mixtur von Slayer („Seasons In The Abyss“) und Metallica („Master Of Puppets“) richtig cool geworden. Etwas langsamer gespielt und düsterer gehalten, entfaltet der Track seine ganz eigene Magie. Die knapp sieben Minuten vergehen wie im Flug.

Fazit: Ein absolut ehrliches und energiegeladenes Debüt. Die alten Helden wie Kreator, Slayer und Metallica werden zwar immer wieder mal zitiert, aber in ihrem ganz eigenen kompromisslosen KILLING Thrash Style dargeboten. Diese Scheibe macht von vorne bis hinten Spaß. Gebt den Jungs eine Chance und hört mal rein. Klare Kaufempfehlung und fette neun Punkte von mir.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Kill Everyone
02. Before Violence Strikes
03. Don’t Get Mad, Get Evil
04. See You In Hell
05. Legion Of Hate
06. Straight Out Of Kattegat
07. One Last Victim
08. 1942
09. Killed In Action

Sturmi

PRESTIGE – Reveal the Ravage

Band: Prestige
Album: Reveal The Ravage
Spielzeit: 43:16 min
Stilrichtung: Thrash Metal
Plattenfirma: Massacre Records
Veröffentlichung: 13.08.2021
Homepage: www.prestige.fi

Tervetuloa takaisin (willkommen zurück) PRESTIGE. Eine der dienstältesten Thrash Metal Bands Finnlands meldet sich mit ihrem neuen Album zurück. Die Jungs um Aku Kytölä (v.b.), Ari Tapani Karppinen (g.), Jan „Örkki“ Yrlund (g.) und Matti Johansson (d.) treiben bereits seit 1987 ihr Unwesen in der Szene. Das coole Artwork wurde vom Gitarristen Örkki entworfen. Gemischt hat das Ganze Samu Oittinen im Fantom Studio. Und der Sound ist rau, aber dennoch zeitgemäß ausgefallen. Anlage auf und los.

Und wie es losgeht, „Innocent“ ballert gleich mächtig aus den Boxen. Brutaler Thrash Metal Song mit Backing-Vocals, ein sehr gelungener Start. „Burn My Eyes“ ist ein fetter Stampfer, der im Midtempo-Bereich abläuft. Der Refrain bleibt gut hängen und die Back-Shouts passen perfekt. Auf „Blessed Be“ wird richtig Gas gegeben. Der Drummer gibt alles, die Riffs sitzen, der Bass wummert und die Vocals werden schön dreckig rausgegrölt. Die Tempiwechsel sind raffiniert gemacht. Auf „Pick Your Poison“ werden etwas melodischere Riffs rausgezaubert. Gefällt mir gut, absolut Headbanger-tauglich. „Exit“ fängt ähnlich wie Metallica („Sanitarium“) an, ballert dann aber heftig los. Die Gangshouts kommen geil rüber und dieser Song wird live einschlagen wie Bombe. Oh ja, „Weep“ ist ein Hit. Hey, hey, hey Shouts zu Beginn, dann wird der Circle Pit eröffnet. Fiese Vocals und das volle Thrash Metal Brett. Mir fällt gleich der Schädel ab beim Mitbangen. Ihr wollt es noch schneller? Bitteschön, „In Remains“ lässt in Sachen Tempo keine Wünsche offen. Hier wird jedes Stop Schild absichtlich überfahren. „Ready?“ erinnert mich leicht an Silius. Und das ist ja bei mir bekanntlich doch was Gutes. Schönes Solo im Mittelpart und die wiederholten Shouts der Gitarristen runden das Stück ab. Auch „Self Destruct“ macht einfach nur Laune. Man glaubt, die Nummer zwar schon von irgendwo her zu kennen, aber so klasse vorgetragen, stört das keine Sekunde. „Prime Time“ fängt herrlich verträumt mit der akustischen Einleitung an und wird dann Stück um Stück zu einem würdigen Abschluss.

Fazit: PRESTIGE können auf ganzer Linie überzeugen und liefern hier ein starkes Comeback Album nach 19 Jahren ab. Hier sollte jeder Thrasher seinen Spaß daran haben und live werden die Songs zu 100% zünden. Vahva 9 pistettä

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Innocent
02. Burn My Eyes
03. Blessed Be
04. Pick Your Poison
05. Exit
06. You Weep
07. In Remains
08. Ready?
09. Self Destruct
10. Prime Time

Sturmi