LEGIONS OF THE NIGHT – Darkness

Trackliste:

01. No Control
02. Rebirth
03. Darkness
04. Hate
05. One Moment
06. Another Devil
07. Let The River Flow
08. Better Men
09. The Witches Are Burning
10. Leave Me
11. I Don’t See The Light
12. Tonight He Grins Again

Spielzeit: 55:44 min – Genre: Power Metal – Label: Pride & Joy Music – VÖ: 12.07.2024 – Page: www.facebook.com/Legions-of-the-Night-102006271677428

 

Es ist hoffentlich nur noch eine Frage der Zeit, bis LEGIONS OF THE NIGHT auf den großen Festivalbühnen des Landes stehen. Die Deutschen haben 2020 bereits mit ihrem Debüt bewiesen, dass sie auf einem extrem hohen Level unterwegs sind und das Potenzial haben, frischen Wind in die deutsche Power-Metal-Szene zu bringen, die viel von ihren Klassikern lebt, aber in Sachen Nachwuchs mehr zu bieten haben könnte. Obwohl, vielleicht hat sie das auch, und die ganzen guten neuen Bands laufen nur ähnlich sträflich unter dem Radar wie eben LOTN.
Frischer Wind ist dabei vielleicht missverständlich. Mit SAVATAGE verbindet das Trio um METALIUM-Sänger Henning Basse weit mehr als nur das starke Cover von „Tonight He Grins Again“, das sein neustes und drittes Album „Darkness“ abschließt. Viel Klavier, vertreten in einem großen Teil der Songs, eine wandelbare und hervorragende Gesangsleistung von Henning, der sowohl leicht opernhaft, als auch rau, kreischend, ruhig und „klassisch“ metallisch einen super Job macht, einiges an Orchester und ein Hang zur Theatralik erinnern an die Legende, ohne dass LOTN mehr als inspiriert davon wirken würden.
Tatsächlich ist es faszinierend angesichts all der Bands, die mal einen Takt skippen und sich dann „Progressive“ vor’s Genre schreiben, dass ausgerechnet LEGIONS OF THE NIGHT darauf verzichten. Gut, auf Ebene komplexer Taktarten sind sie es auch nur selten, aber eben auf kompositorischer. Unterschiedliche Parts mit unterschiedlichen Vibes aneinanderhängen kann jeder, aber bei LEGIONS quillt das Wissen um effektives, kluges Songwriting aus jedem Songteil und vermittelt das Gefühl, man höre ein metallisches Ein-Sänger-Musical. Zumeist mit düsterer, teils tragischer, gerne auch mal wütender Grundstimmung und dem gelegentlichen Funken Hoffnung dabei. Das alles kommt auch praktisch null prätentiös daher. „Darkness“ ist durchaus leicht verdaulich, aber gleichzeitig echt reich an musikalischen Nährstoffen.
Und das zündet. Der Ohrwurm-Chorus ist tatsächlich ein Ohrwurm, der biestige Part ist wirklich biestig, der ruhige davor oder danach wirklich ruhig, aber nur in seltenen Fällen wirkt das Aufeinanderfolgen dieser Parts nicht stimmig.
LEGIONS OF THE NIGHT wissen auf kompositorischer Ebene bestens eine Geschichte zu erzählen, den Hörer im Griff zu haben wie bei Telefonaten.
Da macht es dann auch nichts, dass zum Beispiel „Let The River Flow“ in ironischer Referenz seines Namens eher so dahinplätschert und ein „One Moment“ dann doch etwas auf seinem „hör mal wie ruhig das ist ABER DAFÜR IST ES JETZT RICHTIG HEAVY“ herumreitet.

Fazit:
Denn zu einem beeindruckenden Großteil seiner Laufzeit ist „Darkness“ so gut geschrieben – und nicht zu vergessen: gespielt, gesungen, arrangiert und produziert – dass Power-Metal-Fans, die von ihrer Musik mehr erwarten als die immer gleichen Wendungen sowie Swords und Glory, auch vom neusten Werk von LEGIONS OF THE NIGHT viel mehr bekommen, als sie erwarten dürften.

Anspieltipps:
Start bei Track 1, und dann einfach mal weiter!

Jannis

NEW HORIZON – Conquerors

Trackliste:

01. Against The Odds
02. King Of Kings
03. Daimyo
04. Shadow Warrior
05. Apollo
06. Fallout War
07. Messenger Of The Stars
08. Before The Dawn
09. Edge Of Insanity
10. Alexander The Great (356-323 B.C.)

Spielzeit: 52:04 min – Genre: Power Metal – Label: Frontiers Music s.r.l. – VÖ: 14.06.2024 – Page: www.facebook.com/newhorizonworld

 

Wie viele Musiker braucht man, um ein gutes Power-Metal-Album zu machen? Zwei! Einen, der Lead- und Rhythmusgitarren, Bass, Keyboard und Backing Vocals übernimmt, und Nils Molin von DYNAZTY/AMARANTHE. Okay, plus Gastmusiker.
Diese Leute haben sich also zusammengetan und mit ihrem Projekt NEW HORIZON nun dessen Album „Conquerors“ rausgebracht. Und das ist – schon was besonderes.
Zuerst vorne weg: Das Ding ist bei Frontiers Music s.r.l. erschienen, womit man schonmal davon ausgehen kann, dass Instrumentalleistung und Produktion sitzen, und so ist es auch. Und da Frontiers ein Herz für Hard Rock, AOR etc. haben, kann man bei einem Power-Metal-Album aus ihrem Sortiment davon ausgehen, dass es ein paar dieser Einflüsse beinhaltet. Was es tut, und das ist eine Stärke von „Conquerors“, das mit Orchester und AORigen dicken Synthesizern daher kommt und mit Nils einen Sänger mitbringt, der Metal ebenso gut kann, wie eine theatralische Rockstimme. Hab ich in dem Genre nicht erwartet, aber ist ja cool!
Und nicht nur das ist cool. „Conquerors“ ist ein Album der Marke „Wenn es geht und im weiteren Sinne vertretbar in Anbetracht des Genres ist, lass es machen“. Das erwartet man vor dem zweiten Track noch gar nicht so wirklich. Der Opener bietet ein Orchesterintro, angenehm fiese Gitarren, dazu klassische Power-Metal-Cheese-Melodien plus eben Synthesizer. Ist nicht ultra standard, aber man kennt’s doch schon irgendwie und fragt sich, ob das alles sein soll.
Aber dann kommt halt auch schon „King Of Kings“ mit gefühlvoll-kitschigem Orgel+Gesangs-Anfang (ja, das Wort „Glory“ ist enthalten) und dann beginnt die komplette Pop-Power-Metal-Party, die Fans von beispielsweise BATTLE BEAST das ein oder andere pink-stählerne Freudentränchen entlocken dürfte. Mit weiterem Orgel-Emotion-Intermezzo. Ist das nun geschmacklos oder hochgradig spaßig? Vielleicht beides, aber wichtig ist, dass es letzteres ist. Dann wieder Stimmungswechsel mit starkem Ohrwurmchorus und Gestampfe bei „Daimyo“, bösere Vibes und feierlicher Refrain bei „Shadow Warrior“, mehr Entertainment bei „Apollo“ und so weiter.
„Conquerers“ schafft es, einem Großteil seiner Songs eine eigene Identität zu schaffen, mal eher poppig, mal eher seriös zu sein. Der Entertainment-Faktor ist hoch, und natürlich muss man nicht mit jeder Entscheidung mitgehen („Before The Dawn“ fährt beispielsweise alles auf, was man für eine schmalzige Ballade braucht), aber es nimmt einen mit, hält bei Laune, langweilt praktisch nie und gibt meistens alles. Und das ist äußerst wertvoll angesichts der Masse an Alben, die mit allesamt ähnlichen Songs aufwarten und ihre Zutaten bereits im ersten Song komplett offenlegen.

Fazit:
NEW HORIZONs „Conquerers“ hat nicht zu viel des Guten, es hat einfach mehr davon. Das Ding ist ein homogener Einführungskurs, was Power Metal heutzutage so alles sein kann, wird für jeden Genrefan ein paar Highlight-Songs und viel auch echt gutes Material bereithalten und ist damit für mich eines der unterhaltsamsten Genrewerke des bisherigen Jahres!

Anspieltipps:
„King Of Kings“, „Shadow Warrior“, „Apollo“ und „Edge Of Insanity“

Jannis

MILLENNIAL REIGN – Worlds on Fire

Trackliste:

01. Exousia
02. Bring Me to Life
03. Wandering
04. Trust
05. We Follow On
06. Eternity
07. Parousia
08. Crack the Eastern Sky
09. Tongues of Fire
10. World on Fire
11. Onward to Victory
12. Allied Forces

Spielzeit: 50:45 min – Genre: Power Metal – Label: Ulterium Records – VÖ: 14.06.2024 – Page: www.millennialreign.com

 

Die US Melodic/Power Metalband MILLENNIAL REIGN haben nach ihrem letzten Album „The Great Divide“ von 2018, welches bei uns ganz ordentlich wegkam, mit „Worlds on Fire“ endlich ein neues Album am Start!
Man ist nach wie vor bei Ulterium Records unter Vertrag und bewegt sich lyrisch im christlichen Bereich.
Neues gibt es allerdings auf dem Sängerposten zu vermelden, nachdem Travis Wills nach dem letzten Album sowie den Touren seinen Dienst quittierte, schwingt nun Sängerin Tiffany Galchutt, die wohl mit einer beeindruckenden Range ausgestattet ist, das Mikro.
Ein Wechsel hin zu weiblichem Gesang also. Zusätzlich gibt es mit Pedro Cortes noch einen neuen Schlagzeuger der die Band rund um Neil Betrand (Bass) sowie Mastermind Dave Harvey (Gitarre) komplettiert.

Ich war sehr gespannt auf die neuen Stücke sowie die neue Sängerin und startet daher mit Freude den Albumopener „Exousia“. Ein stimmungsvolles Intro was uns hier erwartet und den Weg ebnet zu ersten Videosingle „Bring Me to Life“. Neusängerin Tiffany macht hier auf jeden Fall eine gute Figur, auch wenn sie etwas mehr in den Vordergrund gemischt gehört, im Vergleich zu den opulenten Instrumenten kommt sie etwas zu kurz, was aber wie gesagt nur am Mix liegen sollte. Power hat die gute Dame auf jeden Fall!
Der Song ist direkt das erste dicke Ausrufezeichen und besitzt bandtypische eine abwechslungsreiche Instrumentalisierung.
„Wandering“ kommt dann mit ägyptischen Einflüssen daher und bietet auch einen ordentliche Schuss Epic, welcher der Nummer gut zu Gesicht steht.
Hier ist Tiffany mehr im Vordergrund, was dem Ganzen auch das gewisse Etwas verleiht.
Das folgende „Trust“ geht dann mit seinem Chorus etwas poppiger zu Werke, hier treten auch die, schon die ganze Zeit, sehr präsenten Keyboards sehr stark nach vorne.
Im Mittelteil gibt es dann mit dem instrumentalen „Parouisa“ einen kleinen Teiler der, so viel sei schon vorweggenommen, das Album in 2 musikalische Hälften teil. Denn in der zweiten Plattenhälfte rücken die Keys etwas in den Hintergrund und die Gitarren nehmen mehr Raum ein!
Das merkt man direkt beim folgenden „Crack the Eastern Sky“ welches für mich zu einen der besten Songs des Albums gehört. Mit ordentlich Schmackes kommt der Track aus den Boxen und bleibt direkt ordentlich haften.
Weitere klare Gewinner der 2. Hälfte sind mit dem Titeltrack „World on Fire“ sowie das abschließende „Allied Forces“ welches einen tollen Chorus besitzt, der einen direkt packt, schnell ausgemacht!

Zuerst einmal finde ich neue, weibliche Gesangsstimme von Tiffany Galchutt super passend zur Mucke von MILLENNIAL REIGN! Nach wie vor dominiert hier der sehr keyboardlastige Power Metal der mal mehr mal weniger zündet.
Im Vergleich zum wesentlich progressiveren Vorgänger, gefällt mir hier das neue Werk besser.
Ganz in die vorderen Punkte geht es zwar wieder nicht, dafür fehlt es dem Album an eindeutigen Hits, aber eine starke bis ordentliche Leistung haben wir trotzdem insgesamt zu vermelden!

Julian

EREGION – Non Omnis Moriar

Trackliste:

01. Kingdom of Heaven
02. Ride Forth
03. The Rival Kings
04. Battle to Carry On
05. Earendil the Mariner
06. Earendil Star
07. Badon Hill
08. Far my Land
09. Blood Brothers
10. England`s Fame

 

Spielzeit: 44:33 min – Genre: Power Metal – Label: Rockshots Records – VÖ: 24.05.2024 – Page: www.facebook.com/eregionband

 

Die italienische Epic/Power Metal Band EREGION wurde 2014 von Giorgio Colbacchini als Coverband gegründet, relativ schnell merkte man aber, dass man eigene Songs schreiben wollte. Bislang veröffentlichte man zwei Alben, „Lord Of War“ (2014) und „Age Of Heroes“ (2019) und nun steht, nach einigen Besetzungswechseln, jetzt mit „Non Omnis Moriar“ das dritte Album in den Startlöchern. Dieses ist lyrisch von der Geschichte und der Fantasy geprägt. Wikinger, Helden und andere mythische Gestalten sind hier die Hauptprotagonisten.
Nicht unerwähnt sollte sein das wir hier mit dem mir unbekannten Dario Fontana einen neuen Sänger im Vergleich zu den Vorgängeralben haben, wo man teilweise noch mit mehreren Sängern unterwegs war.

Na, dann begeben wir uns mal auf die wilde Fantasyfahrt und starten direkt mit dem Opener und der Videosingle „Kingdom of Heaven“. Ein epischer Beginn erwartet uns, bevor die Nummer mit ordentlich Schmackes nach vorne prescht. Mit ein paar Folkeinflüssen gespickt, die uns übrigens noch häufiger begegnen werden, bahnt sich die Nummer ihren Weg in die Gehörgänge und bleibt dort ordentlich haften.
Der neue Sänger Dario ist ordentlich im angenehmen Bereich unterwegs und nutzt die Kopfstimme nur sehr dosiert.
Groovend tönt dann „Ride Forth“ als nächstes aus den Boxen. Mit einem tollen mehrstimmigen Chorus hält man das Niveau des Openers ohne Probleme.
RHAPSODY OF FIRE standen auf jeden Fall Paten beim anschließenden „The Rival Kings“ welches mit Bombast und mehrstimmigen Ohrwurmchorus daherkommt.
„Battle to Carry On“ glänzt dann mit Folk und orientalischen Einflüssen bevor mit „Earendil the Mariner“ und „Earendlil Star“ zwei Stücke haben, die miteinander zusammenhängen, aber unterschiedlicher nicht sein könnten.
Zuerst etwas ruhiger und abwechslungsreicher, als zweites dann Power Metal der klassischen Sorte der nach einer kleinen Einleitung sich die Bahnen schlägt.
„Badon Hill“ im Anschluss geht dann in eine ähnliche klassische Power Metal Richtung.
Im letzten Drittel kann auf jeden Fall noch das groovende „Blood Brothers“ überzeugen.
Das abschließende „England`s Fame“ ist dann eine ruhige mit Orgelklängen unterlegte Nummer, die wie ich finde viel zu kurz geraten ist!

Klassischer Power Metal mit Folk und Epiceinflüssen das sind die Hauptmerkmale von EREGION`s neuer Scheibe!
Wenn man sich die vorherigen Scheiben anhört, hat man auf jeden Fall einen ordentlichen Schritt nach vorne gemacht, woran auch der neue Sänger Dario einen großen Anteil hat. Somit kann man festhalten das Power Metalfans hier auf jeden Fall ordentliches Futter finden, auch wenn hier das Rad absolut nicht neu erfunden wird.
Eine starke Leistung ist es aber insgesamt auf jeden Fall die mit Sicherheit seine Fans finden wird!

Julian

 

RHAPSODY OF FIRE – Challenge The Wind

Trackliste:

01. Challenge The Wind
02. Whispers Of Doom
03. The Bloody Pariah
04. Vanquished By Shadows
05. Kreel’s Magic Staff
06. Diamond Claws
07. Black Wizard
08. A Brave New Hope
09. Holy Downfall
10. Mastered By The Dark

 

Spielzeit: 63:31 min – Genre: Symphonic Power Metal – Label: AFM Records – VÖ: 31.05.2024 – Page: www.facebook.com/rhapsodyoffire

 

Wohl kaum eine Band hat so viel Gutes und Schlechtes für Power Metal getan wie RHAPSODY OF FIRE. Gutes, weil sie Klassiker geschaffen, einen relevanten Stil mit- und ausgeprägt hat und Genre-Vorbild für eine Menge guter Bands ist. Schlechtes, weil sie auch den Weg für viel Mittelmaß-Bands geebnet hat, die den gleichen Stil ohne den besonderen Faktor bieten. Aber jut, hat man nicht in der Hand, ne?
Nun sind die Italiener auf jeden Fall wieder da, mit „Challenge The Wind“, ohne einen italienischsprachigen Song und ohne Balladen. Gemischt wurde der Spaß von ORDEN OGANs Seeb Levermann, und wo der beteiligt ist, muss er gelobt werden. Die Platte klingt fett, das Orchester vielleicht nicht so pompös, wie es hätte sein können, aber schon amtlich. Und der Symphonic-Faktor ersetzt glücklicherweise auch nicht die Härte, die auf „Challenge The Wind“ allemal vorhanden sein darf.
Manche mögen die Band aufgrund ihres Stils belächeln, aber seien wir ehrlich: Was RHAPSODY OF FIRE seit Jahrzehnten machen, macht kaum eine andere Truppe so gut wie sie. Die Harmoniewendungen sind auch auf dem neusten Output typisch RHAPSODY OF FIRE, was aber auch 2024 immer noch bedeutet, dass sie nicht allzu vorhersehbar sind und sich vom Standard absetzen. Das kann zu Songs wie „Diamond Claws“ führen, die in jeglicher Hinsicht einfach sehr guter symphonischer Power Metal sind, von denen mir kein Genrefan sagen kann, dass sie nicht seinen Nerv treffen. Das kann aber auch zu „Challenge The Wind“, dem Opener des Albums, führen, die fast schon lächerlich unüblich Dur-lastig ausfallen, ohne dass man ihnen großartig platten Kitsch-Modus unterstellen kann.
Auf der anderen Seite gibt es dafür opulente Düsterkeit. So beim 16-Minüter „Vanquished By Shadows“, der mehrere Parts, unklare Vocals und vielseitige Arrangements liefert und in Teilen die Frage beantwortet, was passiert, wenn RHAPSODY OF BORGIR ein Ding wäre. „Kreel’s Magic Staff“ ist noch am ehesten der Folksong auf „Challenge The Wind“, aber auch nicht wirklich.
Alles in allem ist das Album ein weiterer Beweis für das kompositorische Können des Quintetts, mit Wendungen, die man so eher in Klassik erwartet, zu Teil so aber auch nicht alle Nase lang in anderem von Klassik inspiriertem Power Metal findet. Und klar, die ganzen ROF-Trademarks sind auch drin. Lateinische Chöre, coole Orchestral-Shots, minimal unklarer Gesang und Synthesizer, tolle Leistungen von allen Beteiligten und Songs mit dem nötigen Maß an Eigenständigkeit.

Fazit:
„Challenge The Wind“ ist deutlich über dem Mindestniveau, das man von RHAPSODY OF FIRE erwartet, erfüllt alle Fanwünsche und gibt keinen Anlass zu berechtigter Kritik. Fetter orchestraler Power Metal mit okay viel Härte von einer der Bands, die nicht nur am besten wissen, wie man sowas macht, sondern die auch noch ein echtes Songwriting-Händchen haben. Da geb ich Euch Brief und Seagleheart drauf.

Anspieltipps:
„Challenge The Wind“, „Diamond Claws“, „Black Wizard“ und „Vanquished By Shadows“

Jannis

BLOODORN – Let the Fury Rise

Trackliste:

01. Overture
02. Fear the Coming Wave
03. Under the Secret Sign
04. Rise Up Again
05. Tonight we Fight!
06. God won`t Come
07. Forging the Future
08. Let the Fury Rise
09. Six Wounded Wolves
10. Bloodorn
11. Square Hammer

Spielzeit: 46:05 min – Genre: Power Metal – Label: Reaper Entertainment – VÖ: 24.05.2024 – Page: www.facebook.com/bloodornofficial

 

BLOODORN ist das Power Metal Baby von SIRENIA Gitarrist Nils Courbaron der die Band 2020 während der Corona Pandemie gründete.
Schnell traten SILENT WINTER Sänger Mike Livas, FREEDOM CALL Bassist Francesco Saverio Ferraro und SIRENIA Schlagzeuger Michael Brush der Band bei, nachdem man erste Demos gehört hatte.
Beeinflusst von so Bands wie GAMMA RAY oder BEAST in BLACK schielt man auch immer mal wieder ins extremere Genre rüber, denn die Mucke ist schnell und hart, manchmal sogar brutal!
BLOODORN handelt vom Kampf gegen Unterdrückung, Autorität und Tyrannei, aber auch von düsterer Gothic-Fantasy, Schattenkulten, Krieg, innerer Stärke, Ehre, nordischer Mythologie und sogar einigen Videospiel-Referenzen.

Es wird uns also viel geboten, horchen wir also daher direkt in den Opener „Overture“ rein der, der Titel sagt es schon, nur eine instrumentale Einleitung darstellt.
Direkt im Anschluss zeigt dann „Fear the Coming Waves“ aber was die Stunde geschlagen hat und es wird brachial aufs Power Metal Gaspedal gedrückt. Pfleilschnell und mit ordentlich Gift und Galle im Gesang von Fronter Mike zockt man sich durch die Nummer und man weiß sofort hier geht es heftig zur Sache, keine Zeit für Happy Power Metal!
Richtig auf die Zwölf gibt es dann auch beim anschließenden „Under the Secret Sign“. Die als Einflussbands genannten GAMMA RAY und auch BEAST in BLACK standen hier auf jeden Fall Pate. Melodic Anhänger kommen hier bei aller Härte aber auch nicht zu kurz.
„Rise Up Again“ hat dann etwas mehr Keyboardunterstützung und Epic in Petto und „Tonight we Fight“ geht etwas mehr Richtung Euro Power Metal, mit natürlich der schon gewohnten Härte.
Richtig hart mit Growls wird es dann bei „God won`t Come“, gesanglich bekommt man hier Unterstützung von Nicoletta Rosellini und Raf Pener, und die Nummer ist auf jeden Fall ein echter Farbtupfer im bisher gehörten.
So richtig ruhig wird es aber auch in der Folge nicht, denn mit „Forging the Future“, dem Titeltrack „Let the Fury Rise“ sowie dem geilen, eingängigen und abwechslungsreichen „Six Wounded Wolves“ hat man weitere Hochkaräter in Gepäck!
Bleibt dann noch das Abschlussdoppel aus dem Bandtrack „Bloodorn“ und „Square Hammer“ wo man auch nicht wirklich nachlässt und einen Ohrwurmchorus nach dem anderen rausballert.

Ihr merkt schon, das BLOODORN Debütalbum hat es mir echt angetan! Zu qualitativ hochwertig sind die dort vorhandenen Powermetaldampfhämmer. Und das Dampfhammer ist hier wortwörtlich gemeint. Hier wird richtig aufs Gas gedrückt und keine Zeit verschwendet.
Hart, ja schon quasi aggressiv und kraftvoll ballern die Songs aus den Boxen und Sänger Mike keift und kreischt sich sicher durch alle Tonlagen! Die Melodic kommt aber auch nicht zu kurz.
Wer von Träller Power Metal die Nase voll hat, ist hier genau richtig. Anschnallen und genießen, klare Kaufempfehlung meinerseits!

Julian

 

 

 

SUBFIRE – Samurai

Trackliste:

01. Tides of Alibis
02. Rage of Emotions
03. Samurai
04. Path of the Assassin
05. Iga Land
06. Rise
07. Unbreakable
08. Black Edged Meitu
09. Hunter of Dreams

 

 

Spielzeit: 41:29 min – Genre: Power Metal – Label: Symmetric Records – VÖ: 17.05.2024 – Page: www.facebook.com/subfireofficial

 

Die griechischen Power/Heavy Metaller von SUBFIRE sind mir das erste Mal 2021 mit ihrem Album „Define the Sinner“ über den Weg gelaufen. Die Mischung aus Epic, Heavy und Power Metal gefiel mir damals echt gut und daher war ich sehr gespannt als das neue, zweite Album „Samurai“ der Band angekündigt wurde!
Erneut unter den Produktionsfittichen von Bob Katsionis serviert man uns ein Konzeptalbum, welches von einem Shogun und seine üblen Machenschaften im alten Japan des späten 16. Jahrhunderts berichten. Mit Ralf Scheepers (PRIMAL FEAR) hat man hier einen bekannten Gastsänger mit an Bord.

Mit dem Opener „Tides of Alibis“ wird das Album eröffnet. Nach einer etwas längeren Einleitung nimmt die epische Nummer inklusive Hymnenchorus Fahrt auf. Hier wird schon mal recht ordentlich gezeigt, dass das letzte Album wahrlich keine Eintagsfliege war sondern sich das ordentliche Niveau hier direkt fortsetzt.
Beim anschließenden „Rage of Emotions“ kommt man dieses Mal recht schnell aus den Puschen. Musikalisch ist man hier immer schön abwechselnd im Heavy und Power Metal unterwegs, vergisst aber zu keiner Zeit die Melodic damit die Nummer gut haften bleibt.
Es folgt der Titeltrack „Samurai“ die die Band wieder von ihrer epischeren Seite zeigt. Ein geiler Chorus ist ebenfalls wieder mit an Bord, von daher kann man auch hier relativ schnell den grünen Hitharken dahinter machen!
Im Mittelteil wird dann eigentlich auch nicht wirklich nachgelassen und das melodische „Path of the Assassin“, das erdige und epische „Iga Land“ sowie das sich schön aufbauende „Rise“ laden zum Mitgehen ein.
Über das knackige „Unbreakable“ geht es in das letzte Drittel der Scheibe wo man dann vor allem mit dem abschließenden Epicknaller „Hunter of Dreams“ wieder ordentlich punkten kann!

SUBFIRE bleiben sich ihrer Linie treu! Man ist genau in der Schnittmenge zwischen Heavy und Power Metal unterwegs, hat häufig einen Schuss Epic mit dabei und auch vom Songwriting her ist man stabil wie auch schon auf der Vorgängerscheibe unterwegs!
Power Metal Freaks bekommen hier auf jeden Fall ein sehr ordentliches Album serviert, den man eine Chance geben sollte und welches genau mit der gleichen Punktezahl wie auch schon der Vorgänger durch die Ziellinie geht.

Julian

 

 

 

VHÄLDEMAR – Sanctuary of Death

Trackliste:

01. Devil`s Child
02. Dreambreaker
03. Deathwalker
04. Sanctuary of Death
05. Forevermore
06. Heavy Metal
07. Old King`s Visions (Part VII)
08. Journey to the Unknown
09. Brothers
10. The Rebel`s Law
11. The Last Flame

Spielzeit: 45:54 min – Genre: Power Metal – Label: MDD Records – VÖ: 16.05.2024 – Page: www.vhaldemar.net

 

Seit Ende der 90iger treiben die spanischen Power Metaller von VHÄLDEMAR schon ihr Unwesen in der Szene! Zum ersten Mal richtig aufmerksam bin ich auf die Jungs bei ihrem Album „Against all Kings“ 2017 geworden.
Das letzte Album „Straight to Hell” 2020 habe ich leider verpasst, aber nun ist die Band wieder zurück mit ihrem neuen Album „Sanctuary of Death“ welches ich dieses Mal auf jeden Fall auch meinen Rezensionszettel hatte!
Und wir können uns hier erneut auf allerlei Power Metal Hymnen freuen, so viel sei schon mal vorweggenommen.
Die Band ist seit Jahren personell konstant und eingespielt, das merkt man auch direkt zu Beginn.

An diesem steht nämlich die erste Videosingle „Devil`s Child“. Hier fackeln die Herren nicht lange, sondern drücken das Power Metal Gaspedal direkt durch!
Ein Schuss Epic, ordentlich Power und ein toller mitsingbarer Refrain, das sind die Eckdaten dieses ersten Appetithappens.
Mit dem anschließenden „Dreambreaker“ schlägt man dann eigentlich in genau dieselbe Kerbe.
„Deathwalker“ bietet dann auf jeden Fall etwas mehr Epic und ist auch nicht im Hochgeschwindigkeitssegment der Vorgänger unterwegs. Ein toller Farbtupfer auf jeden Fall!
Der Titeltrack „Sanctuary of Death“ ist dann eigentlich klassischer Power Metal der sich direkt in der Metalbirne festsetzt.
Bislang muss man echt sagen sind alle Songs auf einem ähnlich hohen Niveau. Sehr ordentliche, runde Leistung bislang!
Bei „Forevermore“ haben wir es mit einer Power Ballade erster Güte zu tun, ich kann mir nicht helfen irgendwie hat das Ding sogar ein paar MANOWAR Vipes deren ich mich nicht erwehren kann.
Der Name ist beim nächsten Song Programm, „Heavy Metal“ bahnt sich seinen Weg in die Gehörgänge und bleibt dort gut haften.
Über das epische „Old King´s Vision“, eine Weiterführung der neoklassichen Reise durch die letzten Alben, geht es dann in den letzten Abschnitt der Scheibe, der ebenfalls sehr ordentlich besetzt ist.
Bei „Brothers“ gibt es auf einmal ganz andere Töne, Rockig ist man hier unterwegs, ein paar WHITESNAKE Vipes sind hier auszumachen und ob hier ein anderer Sänger zu hören ist lässt sich auch nicht ganz ausschließen.
Im Anschluss gibt es aber mit „The Rebel`s Law“ wieder das klassische Power Metalbild und mit dem Instrumental „The Last Flame“ wird das Album gut abgerundet.

Ganz klar, Fans der Band und vor allem des Genres kommen hier voll auf ihre Kosten! VHÄLDEMAR enttäuschen zu keiner Zeit und bieten auf ihrem neuen Album wie gewohnt gute Unterhaltung.
Ein paar Farbtupfer sind auch zu verzeichnen, insgesamt bleibt man aber in dem gewohnten Power Metalumfeld.
Somit geht man eigentlich mit den gleichen, ordentlichen Punkten wie schon bei „Against all Kings“ durch die Ziellinie.

Julian

 

 

JD MILLER – Empyrean

Trackliste:

01. Prelude Of The Empyrean
02. The Butterfly
03. Inside The Night
04. Out Of Control
05. I’ll Never Give Up
06. Awake (We Are The Machines)
07. One In A Million
08. Call The Police
09. Enemy
10. Alive

 

Spielzeit: 44:18 min – Genre: Heavy AOR – Label: Mighty Music/Target Group – VÖ: 10.05.2024 – Page: www.facebook.com/jdmillerrock

 

War ja eigentlich eine Selbstverständlichkeit, dass ich nach dem letzten Album von JD MILLER, „Icarus“, auch ihre vierte Platte rezensieren muss. Das Ding war ein absoluter Volltreffer und dementsprechend hoch fielen meine Erwartungen für „Empyrean“ aus.
Und ja, sie haben es so ziemlich wieder getan. Die Schweden ohne ein Bandmitglied namens JD Miller haben sich die Genrebezeichnung „Heaviest AOR around“ auf die Fahne schreiben lassen, und das kann man auch durchaus so formulieren. Einiges an elektronischen Elementen, Synthesizer, Eingängigkeit, der ein oder andere härtetechnisch runtergefahrene Part, aber insgesamt ein stabiler Härtegrad bei überdurchschnittlicher Ohrwurmdichte.
Soundtechnisch ist das ganze stabil, gesangstechnisch und spielerisch erwartungsgemäß auch. Und während ich den niedersten Auswüchsen von AOR unterstelle, musikalisch ungefähr so vorhersehbar wie Schlager zu sein, haben JD MILLER eine ganze Menge an unerwarteten Harmoniewendungen, coolen Gesangslines, abwechslungsreichen Arrangements und durchdachten Mittelteilen im Gepäck. Sollte auch der vorverurteilendste aller Hörer anerkennen können.
Ganz so leicht wie sein Vorgänger macht es „Empyrean“ seinem Konsumenten aber nicht. Die ersten vier Songs auf „Icarus“ (oder fünf?) waren allesamt sehr unterschiedliche absolute Hits, und dieses Niveau erreicht nach dem Intro der erste Song „The Butterfly“ leider nicht ganz. Aber dann kommt „Inside The Night“ mit dem klassischen JD-Feeling in der Strophe, dem eingängigen Chorus, dem coolen Synth-Arp und dem gut gemachten Mittelteil, und „Out Of Control“ macht auch nicht weniger Spaß als der.
„Call The Police“ hat einen gewissen Metal-Synthwave-Vibe, was sehr schön funktioniert, und „Enemy“ punktet mit Ohrwurmchorus und erfreulicher Intensivierung gegen Ende.
Das mal so als Auswahl. Gefühlt bleibt „Empyrean“ etwas hinter seinem Vorgänger zurück, dessen Songs im Schnitt einfach etwas mehr eigenen Charakter besitzen, und ein paar mehr kompositorische Alleinstellungsmerkmale. Das ändert aber nichts daran, dass JD MILLER ihren eigenen Stil beibehalten haben, der perfekt rund, auf die exakt richtige Menge an elektronischen Elementen setzt, musikalisch nicht immer die selben Kamellen aufwärmt und auch auf „Empyrean“ mächtig Laune macht.

Fazit:
Nicht so drastisch hart, dass es den AOR-Fan verschrecken würde; nicht so keyboardig-eingängig, dass sich der Metaller davon abgestoßen fühlen müsste: JD MILLER sind der kleinste gemeinsame Nenner der Rock-Garage-Leserschaft, und der sei auch das vierte Album der Schweden wärmstens empfohlen.

Anspieltipps:
„Inside The Night“, „Out Of Control“, „Call The Police“ und „Enemy“

Jannis

MOB RULES – Celebration Day – 30 Years Of Mob Rules

Trackliste:

CD 1
01. Way Of The World
02. Run To The Hills (Iron Maiden Cover, new unreleased track)
03. Fame (Irene Cara Cover, new unreleased track)
04. Square Hammer (Ghost Cover, new unreleased track)
05. Ghost Town (re-recorded, previously digital only)
06. Sacred Heart (Dio Cover)
07. Ghost Of A Chance
08. Hollowed Be Thy Name
09. Sinister Light
10. Black Rain
11. Ice & Fire
12. Somerled
13. Flag Of Life
14. Unholy War
15. Fuel To The Fire

CD 2
01. Raven’s Flight (Amon Amarth Cover, previously digital only)
02. Hymn Of The Damned (previously digital only)
03. Lord Of Madness (re-recorded)
04. Evolution’s Falling
05. Shores Ahead
06. Hydrophobia
07. Hold Back The Light
08. Tele Box Fool
09. Desperate Son
10. The Sirens
11. Better Morning
12. Trial By Fire
13. On The Edge
14. Rain Song
15. Dykemaster’s Tale

Spielzeit: 154:42 min – Genre: Power Metal – Label: Steamhammer / SPV – VÖ: 03.05.2024 – Page: www.facebook.com/mobrulesband

 

Es gibt was zu feiern im Norden! MOB RULES werden 30 Jahre alt und haben Bock, die Vergangenheit ein wenig Revue passieren zu lassen. Mache ich mit, hab ich auch.
Und der wird auf „Celebration Day – 30 Years Of Mob Rules“ über direkt zwei CDs befriedigt, die größtenteils aus remasterten Originalsongs aus allen Phasen der Bandgeschichte bestehen. Nicht chronologisch geordnet, aber in über weite Teile funktionierender Reihenfolge und mit astreinem Sound arbeitet man sich durch kleine und große Hits einer History, die halt eben auch kaum Lückenfüller zu bieten hat. Dabei wird jedem Album angemessen Beachtung geschenkt und auch tendenzielle „Zweite Wahl“-Songs wie das unterbeachtete „Evolution’s Falling“ sind mit dabei. Stabiler Mix also aus den klaren Klassikern und den Leckerbissen, die gerne mal aus dem Fokus gelangen, sehr schön.
Dazu gibt es ein paar Cover. „Run To The Hills“, nice, wenngleich bis auf das Intro und den Mittelteil verhältnismäßig wenig MOB-RULESig; „Fame“ von IRENE CARA, das überraschend gut funktioniert; „Square Hammer“ von GHOST (coooool, aber es kommt nichts an das Original ran); „Sacred Heart“ von DIO mit stabiler Hommage-Vocal-Leistung und schließlich „Raven’s Flight“ von AMON AMARTH, das als MOB-RULES-Version anders (erwartungsgemäß melodischer) aber geil ist.
„Ghost Town“ und „Lord Of Madness“ hat man neu aufgenommen, nicht allzu weit entfernt von den Originalen aber doch mit genug Neuerungen, um existenzberechtigt zu sein.
Und dann ist da noch „Hymn Of The Damned“ das bislang nur digital erschienen ist, mit einem Chorus, der eine Pressung verdient (wie genau genommen auch der Rest des Songs).
Mankos? Hm, eigentlich nicht. Der Aufbau der CDs mag ein wenig verwirren (Warum erst ein remasterter Originalsong, dann drei Cover, dann ein Re-Recording, dann noch ein Cover und dann nur noch remasterte Originalsongs?). Und ein Teil der Cover bringt jetzt nicht allzu viel neues auf den Tisch.

Fazit:
„Celebration Day – 30 Years Of Mob Rules“ ist ein Ding für den absoluten MOB-RULES-Kenner, der in seiner Sammlung auf Vollständigkeit Wert legt und Bock hat, ein paar seiner Lieblingssongs und zu Unrecht halb-vergessener Highlights noch einmal in neuer Audioqualität zu entdecken. Ich persönlich hab die früheren Werke der Band schon lange nicht mehr angeworfen, doch die Lust darauf ist hiermit neu geweckt. Und als Einstieg in MOB RULES? Klar, warum nicht? Werke wie „Temple Of Two Suns“ funktionieren in ihrer Gesamtheit vielleicht besser als in Stückform auf einer Compilation, aber als erster Einblick in eine absolute Qualitätsband, die eigentlich viel mehr auf großen Festivalbühnen stehen sollte, ist das Ding ebenfalls absolut geeignet.

Anspieltipps:
Augen zu und irgendwo hinklicken. Wird passen.

Jannis