CLAYMOREAN – Eternal Curse

Trackliste:

01. Overture 1914
02. By This Sword We Rule
03. Under The Sign Of The Cross
04. Battle Born
05. 300
06. Wind Before The Storm
07. Eternal Curse
08. Bannockburn
09. The Oath

 

 

Spielzeit: 48:21 min – Genre: Heavy Metal – Label: Stormspell Records – VÖ: 17.02.2025 – Page: www.facebook.com/claymorean

 

So. Gefühlt eternal Monate nach Release von „Eternal Curse“ gibt es dann auch die Rezension zum vierten Album von CLAYMOREAN. Die machen klassischen Heavy Metal mit ein paar Power-Metal-Einflüssen, laufen an sich noch unter dem Radar, standen aber durchaus schon für ein paar Größen im Vorprogramm, beispielsweise RAGE, ROSS THE BOSS und SACRED STEEL. Live klingt die Sache schonmal sehr gut, davon durfte ich mich vor einigen Wochen auf ihrer Double-Headliner-Tour mit Crystallion in Bonn selbst überzeugen.
Auf Platte auch! Gut produziert, vielleicht ein klein wenig flach und die Snare hätte etwas mehr knallen dürfen, aber definiert, klar und mit allemal genug Druck.
Auf Keyboards/Synthesizer, Orchester und all den anderen Kram verzichtet man komplett. „Eternal Curse“ ist Gesang, zwei Gitarren, Bass und Drums. Ende. Okay, ein paar Backing Vocals finden sich auch, inklusive dem auf jedem Album richtigen und wichtigen „FIGHT!“-Shout.
Der Gesang wird übernommen von Dejana Betsa Garčević, die eine klassisch-kratzige Heavy-Metal-Stimme der Markt JUDAS PRIEST meets BATTLE BEAST mit ins Game bringt und gerade in Höhen echt glänzt. Instrumentalfraktion sitzt ebenso. Also weiter zur Musik an sich.
„Eternal Curse“ ist musikalisch von Anfang an ziemlich gelungen. Die Truppe weiß, wie man mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten und Grooves Songs schreibt, die trotz gleicher Zutaten eigenen Charakter haben. Angefangen beim guten Intro, über das rifflastige klassisch-fixe „By This Sword We Rule“, das melodiefokussiertere „Under The Sign Of The Cross mit seinen Tempo-Variationen und dem simpel-nicen Chorus mit der coolen Gitarrenmelodie darunter, bis hin zum 6/8ter-Takter „Battle Born“ mit sehr starker Strophe.
Allesamt stabil bis dahin, aber die richtigen Highlights kommen erst noch. „300“, „Wind Before The Storm“ und „Eternal Curse“ sind mit die kreativsten und unterhaltsamsten Songs auf dem Album, mit smart gemachten Refrains, Strophen und Mittelteilen. Apropos Strophen: Immer schön, wenn eine Band sich nicht ihr komplettes Potenzial für den Chorus aufhebt und die Strophe im „Machen wir halt irgendwas“-Mindset schreibt. CLAYMOREAN haben ein Händchen für gute Strophen, siehe exemplatrisch „Wind Before The Storm“.
„Bannockburn“ ist auch korrekt, hätte aber um zwei Minuten gekürzt werden können, und „The Oath“ ist nett, beendet das Album aber in Sachen Knalllautstärke vergleichsweise Nachtruhe-kompatibel.

Fazit:
„Eternal Curse“ ist Heavy Metal mit Liebe für die Großen des Genres, und mit Wissen und Gefühl dafür, wie viel man allein mit gutem Songwriting und guter Umsetzung aus dem Musikstil herausholen kann.

Anspieltipps:
„300“, „Wind Before The Storm“ und „Eternal Curse“

Jannis

TRICK OR TREAT – Ghosted

Trackliste:

01. Lost In The Haunted House
02. Craven Road
03. Bloodmoon
04. Ghosted
05. Dancing With The Dancing Clown
06. Polybius
07. Evil Dead Never Sleeps
08. Return To Monkey Island
09. Make A Difference
10. The 13th
11. Bitter Dreams

Spielzeit: 47:07 min – Genre: Power Metal – Label: Scarlet Records – VÖ: 25.04.2025 – Page: www.facebook.com/trickortreatband

 

„Ghosting“ beschreibt den Prozess eines plötzlichen einseitigen Kontaktabbruchs. Keine Nachrichtenantworten mehr, keine Anrufentgegennahmen, komplette Funkstille. Es spricht für den unbeschwerten Modus von TRICK OR TREAT, ihr neustes Album in Anbetracht des Albumtitels „Ghosted“ mit dem Artwork zu versehen, das es nun erhalten hat.
TRICK OR TREAT aus Italien haben sich einen Namen gemacht als fröhliche Power-Metal-Band der klassischen Sorte, angeführt von Alessandro Conti (TWILIGHT FORCE). Gerne mal mit Albumkonzepte, an (Wir erinnern uns an das Konzeptalbum über die Goonies), und dieses Mal ist es eben Horror-Popkultur, wobei sich auch ein Song zum Videospiel „Return To Monkey Island“ auf „Ghosted“ findet. Man geht mit dem Konzept also eher locker um.
Soundtechnisch und spielerisch agieren TRICK OR TREAT auch 2025 auf einem Niveau, das keinen Anlass zur Kritik gibt. Und nach wie vor gibt es tendenziell fröhlichen Euro Power Metal, mit Keyboards, Orchester, Chören und sonstigem gruselig klingendem Drumrum, aber doch sehr gewählt eingesetzt. Wenn es nicht gebraucht wird, kommt es auch nicht rein.
Horror-Popkultur und TRICK OR TREAT – klingt nach einer perfekten Kombination. Und wenn sich die Truppe komplett auf die Mischung aus Tim-Burtonigem Gespuke und Power Metal einlässt, zündet diese Kombination auch so richtig. All in geht man zu Beginn des Albums (Track 1 ist ein gruseliges Intro), wenn „Craven Road“ im Chorus einen wunderbaren melodischen Spagat zwischen Power und musicalesker Gruseligkeit schafft und sogar noch etwas Platz für ein Hummelflug-Zitat in unheimlich findet. Vor allem geht man aber bei „Dancing With The Dancing Clown“ in die Vollen, das wie kein anderer Track auf dem Album auf den Geisterzug aufspringt und der sympathische Höhepunkt der Platte ist.
Zweiter Höhepunkt ist das finale, an A NIGHTMARE ON ELM STREET angelehnte „Bitter Dreams“, das über seine acht Minuten Spieldauer höchst unterhaltsam und gut geschrieben ausfällt und Fans der Filmreihe das ein oder andere kleine Soundtrack-Zitat bietet.
Andere Tracks auf „Ghosted“ fallen normaler power-metallisch aus und könnten abseits von ein oder anderen kleinen Besonderheiten musikalisch auch auf einem nicht-konzeptuellen Nicht-Horror-Happy-Power-Metal-Album zu finden sein. Auch hier sind TRICK OR TREAT zweifelsohne Meister ihres Fachs, doch wirklich glänzen und aus der Menge herausstechen können sie, wenn sie sich ihren Konzepten zu 200% hingeben.

Fazit:
In Sachen musikalischer Kreativität haben TRICK OR TREAT mit „Ghosted“ ihren letzten Release übertroffen, und die Einbindung des Horror-Konzepts in ihre Musik immer wieder wirklich geil umgesetzt. Begeisterung!

Anspieltipps:
„Craven Road“, „Dancing With The Dancing Clown“, „Make A Difference“ und „Bitter Dreams“

Jannis

SACRED Interview

Anlässlich der Veröffentlichung des Debütalbums „Fire To Ice“ der schwedischen Metaller SACRED stand mir Gitarrist Jonatan Hallberg für ein sehr angenehmes Gespräch zur Verfügung es war nicht nur ein Interview sondern irgendwie ein Gespräch unter zwei Musik verrückten Junkies die sich angeregt unterhielten.

RG: Hallo Jonatan, vielen Dank das du mir für dieses Gespräch zur Verfügung stehst. Und vielen dank für das Präsent.

JH: Hi Helmut, bitte bitte aber ich habe für das Interesse und deine Rezis über unser Debütalbum zu danken. Und das du über unsere Musik schreibst.

RG: Die Hauptsache ist das ihr euch mit meinem Review identifizieren könnt.

JH: Ja sicher, wir fühlen uns dabei sehr großartig und sind sehr dankbar, vor allem bei voller Punktzahl.

RG: Wie denkst du über die Idee die ich auf euren Facebook Account über eine gemeinsame Tour mit SIX FOOT SIX und DYNAZTY geschrieben habe?

JH: Ich finde das dies eine coole Idee ist. Ich hatte leider noch keine Zeit mit beiden Bands über diesen Vorschlag zu reden wie sie darüber denken. Aber ich denke das ist eine wirklich guter Einfall, wer weiß vielleicht ergibt sich eine Möglichkeit das so zu realisieren. Allerdings weiß ich noch nicht wie die Jungs der anderen Bands darüber denken, vielleicht sind sie an so einem Line Up und mit uns auf Tour zu gehen interessiert.

RG: DYNAZTY befinden sich momentan mit NANOWAR OF STEEL und TRICK OR TREAT in Deutschland auf Tour, ich konnte sie schon zwei Mal Live sehen. Einmal waren sie Headliner und das zweite Mal waren sie Special Guest bei KISSIN‘ DYNAMITE. Und beide male waren sie fantastisch.

JH: Wirklich, das ist ja stark.

RG: Wie fallen die Reaktionen zu eurem Album weltweit aus? Hast du da ein paar Infos für mich?

JH: Wir erhalten sehr gute Reaktionen und Reviews. Es gibt keine schlechten Dinge die über das Album berichtet werden. Die Leute sind äußerst erfreut über das Album, genauso wie wir und natürlich über die überwältigenden Reaktionen. Es ist einfach großartig wenn etwas wie unser Album das wir geschaffen haben solchen Anklang findet. Wir bekamen jetzt vom Schweden Rock Magazin eine 9 von 10 und das ist wirklich unglaublich. Die meisten Reviews wie deiner bewegen sich bei Full House oder im Rahmen von 7 bis 10 von 10 Punkten. Man kann sich nicht mehr wünschen als das was wir gerade erfahren.

RG: Habt ihr diese Reaktionen oder hohen Bewertungen erwartet?

JH: Ich persönlich nicht, ich glaube an unsere Musik, an das Album und die Band. In der Zeit bevor das Album veröffentlicht wurde wussten nicht viele Leute von und über uns. Und wir sind sehr happy darüber das das Album so gute Reviews bekommt und auch so viele Schreiber die davon Notiz nehmen. Ich bin auch unserem Label Stormspell Records dankbar da sie einen sehr guten Job machen in Bezug auf Promotion sonst würde unser Album nicht so eine Wirkung haben. Schließlich verschickt das Label die Presskits an die Magazine. Das trägt auch dazu bei das unser Album einen gewissen Bekanntheitsgrad erreicht. Um ehrlich zu sein, ich schwebe momentan über den Wolken und könnte nicht stolzer sein.

RG: Nicht zu Hoch schweben sonst stoppst du an Wolke 7 bei Lemmy, Dio und Steve Lee.

JH: Nein, Nein jetzt noch nicht, keine Sorge ich arbeite hart daran mit beiden Füßen auf dem Boden der Tatsachen zu bleiben.

RG: Wie sehen die Reaktionen in eurer Heimat in Schweden so aus?

JH: Wie ich gerade erwähnte den Review vom Schweden Rock Magazin, und wir erhalten Nachrichten von Leuten die noch nie von uns gehört haben und das Album sehr mögen. Es sieht so aus als wenn die meisten Leute in Schweden oder besser gesagt auch der Rest der Welt sind der Meinung das „Fire To Ice“ ein Album im Classic Heavy Metal Sektor ist das eben genau diesen alten Classic Heavy Metal zurückbringt. Ich denke wir haben mit diesem Album den Nagel genau auf den Kopf getroffen und eine Punktlandung hingelegt.

RG: Das kann ich so nur bestätigen. Warum habt ich euch für einen Deal mit dem amerikanischen Label Stormspell Records entschieden? Es gibt doch gerade in Deutschland oder auch den Rest Europas einige sehr gute und große Labels mit sehr vielen Kontakten in der Welt und Vertriebsmöglichkeiten. Ich habe versucht das Album in Amerika beim Label zu bestellen da kommt eine gepfefferte Rechnung auf den Hörer zu, die CD + Versandkosten und auf diesen Betrag fällt dann noch die in Europa fällige Einfuhrabgabe an das macht dann für eine CD 39,- Euro.

JH: Da muss ich dir Recht geben, sicher haben wir mit einigen Kontakt aufgenommen und versucht einen Vertrag zu bekommen. Zu diesem Zeitpunkt war für uns Stormspell Records der Richtige Partner mit dem wir unser Album veröffentlichen wollten. Robin Utbult hat bei AIR RAID mit Stormspell zusammen gearbeitet, also erschien es uns als richtige Entscheidung. Robin meinte das sie gute Arbeit für AIR RAID geleistet haben, also haben wir uns für Stormspell entschieden.

RG: Für den Vertrieb in Europa wäre doch ein europäisches Label besser oder nicht?

JH: Ja sicher. Ich weiß nicht wie offiziell das ist aber wir stehen mit einem deutschen Label wegen eine Veröffentlichung einer Vinyl Version von „Fire To Ice“ (kurz nach dem Gespräch wurde vom Label bekannt gegeben das FHM die Rechte für die Vinyl und CD Auflagen hat) in Kontakt, mehr Infos gibt es bald. Das fühlt sich sehr gut an und wird auch für die Fans eine gute Sache sein. In Anbetracht der Optionen die wir damals hatten war es das Richtige mit Stormspell das Album als CD heraus zu bringen. Unsere Idee ist es momentan das Album als Vinyl über das deutsche Label heraus zu bringen. Das wird eine abgefahrenes Ding unser Album als Vinyl in Händen zu halten.

RG: Wird es eine limitierte Vinyl Auflage oder sind mehrere geplant?

JH: Es wird erst mal eine limitierte Auflage, wie hoch die sein wird weiß ich jetzt nicht, geben und je nachdem wie der Absatz aussieht kann es sein das es eine zweite Auflage geben wird. Vielleicht werden es auch mehr das kann man jetzt noch nicht beantworten, das wird die Zukunft zeigen.

RG: Manche Songs auf „Fire To Ice“ haben echtes Potential für Radio Airplay, hast du da vielleicht Infos wie es mit Radios aussieht?

JH: Ja, eine Station hat uns kontaktiert wann wir das Album veröffentlichen, ich glaube das war Laut.FM, die „Fire To Ice“ spielten. Und es gab jemanden aus Österreich mit einer sehr kleinen Radiostation der Interesse hatte unsere Songs zu spielen. Wie es bei größeren Stationen aussieht kann ich nicht beantworten, da fehlen mir auch die Infos.

RG: Weißt du wie sich das Streaming verhält? Welche Länder spielen da ganz vorne mit?

JH: Das Video vom kompletten Album auf dem NWOTHM (New Wave Of Traditional Heavy Metal) Channel wurde über 16000 Mal angesehen. Auf Spotify sieht die Sache von Song zu Song unterschiedlich aus. „Gateway To The Gods“ ist der Song der am meisten gestreamt wurde, die Zahlen gehen langsam nach oben. Alle Songs bewegen sich über 5000 Streams pro Song, stetig steigend. Auf Spotify entwickelt sich das Album positiv, für uns hat es den Eindruck das die Leute unser Album mögen und das freut uns natürlich.

RG: Kannst du einsehen welches Land führt und wie da die Reihenfolge aussieht?

JH: Die Top Five sind Schweden, USA, Deutschland, Großbritannien und Brasilien, dann folgen noch Italien, Polen. Das Album wird langsam bekannter.

RG: Wie hoch ist der Einfluss von deutschen Heavy Metal Bands, die wie etwa HELLOWEEN, ACCEPT, WARLOCK oder RUNNING WILD einen sehr großen Fußabdruck besitzen?

JH: Wir haben definitiv Einflüsse von diesen Bands, alle in der Band haben viel HELLOWEEN, ACCEPT und RUNNING WILD die großartig sind gehört. Aber auch HEAVENS GATE, ich kann es nicht mit Gewissheit sagen aber meine das die auch aus Deutschland stammen, sagt dir der Bandname etwas?

RG: Ich kenne den Namen, gehört habe ich von ihnen noch nichts.

JH: Es gibt ein bomben Album von HEAVENS GATE ich glaube der Titel lautet „Living In Hysteria“. Uns haben auch andere Bands geprägt wie die SCORPIONS die sich im Hard Rock befinden. Deutsche Bands haben mit Sicherheit einen hohen Einfluss auf SACRED. Ich glaube sogar das Deutschland das Heavy Metal Land überhaupt in Europa ist. Anderseits haben auch die guten alten englischen Bands wie besonders IRON MAIDEN und JUDAS PRIEST, BLACK SABBATH oder DEEP PURPLE ihre Spuren bei uns hinterlassen.

RG: Ich finde das die Einflüsse nicht zu stark herausstechen.

JH: Wirklich? Sehr interessant. Einige Leute brachten RIOT ins Spiel. Die Vier Bands die den Kern der Einflüsse bilden sind IRON MAIDEN, JUDAS PRIEST, HELLOWEEN und QUEENSRŸCHE.

RG: Den größten Einfluss den ich hören kann ist QUEENSRŸCHE, ihr habt ja auch die Coverversion von „Queen Of The Reich“ auf dem Album, dass sehr gut gelungen ist.

JH: Oh vielen Dank für das Kompliment. Das freut mich natürlich. Das war ein Heidenspaß den Song aufzunehmen. Wir haben den Song über die Jahre in manchen Shows gespielt und im Proberaum geübt. Für uns stand fest das er sehr nahe an SACRED als Band dran ist und somit der perfekte Song für das Album ist.

RG: Da wäre ich gerne eine Maus in eurem Proberaum.

JH: Die Idee gefällt mir.

RG: Ich hoffe das ihr mal nach Deutschland kommt um Live für Stimmung zu sorgen.

JH: Glaub mir das würden wir sehr gerne machen. Ich habe mit CRYSTAL EYES, wo ich immer noch Mitglied bin, auf dem Truveheim Festival Hallbergmoos-München gespielt, vielleicht ergibt sich da die Möglichkeit, du wohnst ja in der Nähe von München.

RG: Diese Vorstellung gefällt mir, ich bin gespannt ob ich SACRED mal auf diesem Festival sehen kann.

JH: Für dieses Jahr steht das Line Up schon, aber wer weiß vielleicht klappt es nächstes Jahr. Das wäre großartig weil das Truveheim ein sehr cooles Festival ist. Ich liebe und bevorzuge die kleinen und familiären Festivals.

RG: Weißt du vielleicht wie viele Leute sich damals beim Trveheim unter dem Publikum befanden?

JH: Ich schätze als wir dort gespielt haben waren es etwa 700 Leute. Ich mag solche Veranstaltungen am liebsten weil man einfach sehr nahe an den Leuten dran ist und die pure Energie des Publikums spüren kann. Wir werden daran arbeiten das ich mit SACRED wieder auf dem Trveheim spiele aber auch Wacken wäre ein Spektakel. Die Zukunft wird uns die weitere Entwicklung zeigen. Vielleicht greifen wir auch deine Idee mit DYNAZTY und SIX FOOT SIX auf wenn beide auch Lust darauf haben.

RG: Wacken ist bestimmt ein Erlebnis aber für mich einfach zu Groß.

JH: Da gebe ich dir Recht. Wenn man in einer familiären Atmosphäre spielt und den Schweiß der Leute sieht die bei bester Stimmung sind ist schon einmalig. Die Energie zwischen Band und Publikum ist einfach besser als bei einem großen Festival.

RG: Wie sieht es beim Schweden Rock Festival aus? Könnt ihr da spielen?

JH: Vielleicht ergibt sich was, wir sind in Kontakt mit dem Veranstalter. So wie es momentan aussieht steht das Line Up für dieses Jahr fest. Aber wer weiß eventuell nächstes Jahr.

RG: Wie sieht es mit Merch aus? Habt ihr einen eigenen Shop und wo wird das hingeschickt?

JH: Nein, da sich alles im kleinen Rahmen bewegt, der einfachste Weg ist über Messenger auf Facebook. Wir haben eine Firma die Print by Order macht. In etwa eine Firma die nach Eingang der Bestellungen Merch bedruckt und dann auch gleich den Versand tätigt. Momentan bestehen die Artikel aus CD, ein Shirt und Mützen. Der Hauptteil der CDs geht nach Spanien und Deutschland. Bei Stormspell sind es die Staaten und Latein Amerika aber ich bin mir da nicht ganz sicher. Bei uns Schweden, Spanien und Deutschland. Ein paar Leute haben Patches und Shirts geordert, da war ein Typ aus Tonga der ein Shirt bestellte. Ich habe das nie vorher gehört.

RG: Wie hoch waren die Versandkosten nach Tonga?

JH: Wenn ich mich nicht irre genauso hoch wie in andere europäische Länder. Als ich das Paket aufgegeben habe und sagte nach Tonga sagte der Postmitarbeiter 10,- Euro.

RG: Das ist interessant, aber ich halte dich nicht länger auf. Ich danke dir für das nette Gespräch und hoffe euch in Zukunft mal Live in Deutschland sehen zu dürfen.

JH: Ich danke dir für deine Reviews und das Interesse an SACRED.

www.facebook.com/sacredmetalband

ELVENKING – Reader Of The Runes – Luna

Trackliste:

01. Season Of The Owl
02. Luna
03. Gone Epoch
04. Stormcarrier
05. Starbath
06. On These Haunted Shores
07. The Ghosting
08. Throes Of Atonement
09. The Weeping
10. Reader Of The Runes – Book II

 

Spielzeit: 54:52 min – Genre: Folk Power Metal – Label: Reaper Entertainment – VÖ: 11.04.2025 – Page: www.facebook.com/elvenking.official

 

Wisst Ihr noch bei Jurassic World? Ging los mit einem akzeptablen ersten Teil, einem schwachen zweiten, und im dritten ging es dann vorrangig um Probleme mit großen Käfern. Ja, der dritte Teil von Trilogien erweist sich immer wieder als Reinfall.
Kommen wir damit zu „Luna“, dem dritten Teil der „Reader Of The Runes“-Reihe von ELVENKING, und beruhigen wir direkt mal: So schlimm ist es bei weitem nicht.
Das schwerst ambitionierte Konzeptalben-Projekt der Italiener geht in die dritte Runde und findet mit „Luna“ seinen Abschluss.
Wir erinnern uns: Teil 1 der Reihe war wirklich, wirklich stark. Teil 2 konnte größtenteils überzeugen. Mit „Luna“ bleiben wir ungefähr auf dem Niveau von Teil 2.
Soundtechnisch ist die Sache mal wieder stabil, wobei die ein oder anderen Vocals (beispielsweise im Chorus des Openers) ein bisschen matschig wirken und beim ansonsten sehr geilen „The Ghosting“ zeitweise das Gefühl entsteht, im Hintergrund hört jemand leise noch einen anderen Song.
Klargesang steht im Vergleich zum Vorgänger wieder wesentlich stärker im Vordergrund, Growls finden sich nur sporadisch auf einer kleinen Handvoll Songs.
Und musikalisch ist man zwar nicht auf dem Ohrwurm- und Qualitätslevel des ersten Teils unterwegs, aber durchaus kurzweilig.
Der erste Song wechselt in 5:20 Minuten locker dreimal das Tempo und den Vibe, auch „Luna“ und „Gone Epoch“ vergehen wie im Flug. Growls werden dann in „Stormcarrier“ ausgepackt, mit schöner Chorusmelodie im Kontrast, und „On These Haunted Shores“ kommt was melancholischer mit Streichern und ganz fettem , langsam stampfendem Refrain. Starkes Stück, dem das anschließende „The Ghosting“ aber in nichts nachsteht.
„The Weeping“ startet balladig düster, darf sich aber fix intensivieren, und mit „Reader Of The Runes – Book II“ serviert man uns zum krönenden Abschluss einen 11:30-Minüter, der jetzt nicht der beste lange Power-Metal-Album-Endsong ist, aber ohne Frage seinen Job macht.
Ja, „Luna“ ist schon ein Ritt, über ganz schnelle Passagen, geisterhafte Streicher, folkige Melodien, fette Refrains und jede Menge gute Grooves. Klassiker-Material gibt es hier aber weniger und die meisten Songs dürfte man dann nach einiger Zeit auch vergessen haben. Aber yo, es ist der dritte Teil einer Trilogie. Und nicht nur gibt es bei „Luna“ keine Probleme mit großen Käfern, es gibt auch viel unterhaltsamen Shit und guten Folk Power Metal.

Fazit:
Fans der ersten zwei Teile brauchen natürlich auch „Reader Of The Runes – Luna“. Wer mit der Reihe noch keinen Kontakt hatte, aber bei „guter Folk Power Metal“ aufhorcht, der starte am besten mit „Divination“, dem ersten Teil, und arbeite sich dann nach vorne!

Anspieltipps:
„Stormcarrier“, „On These Haunted Shores“ und „The Ghosting“

Jannis

JUDICATOR – Concord

Trackliste:

01. Call us out of Slumber
02. Sawtooth
03. Johannah`s Song
04. A Miracle of Life
05. Weeping Willow
06. Imperial
07. Hold your Smile
08. Concord
09. Blood Meridian

 

 

Spielzeit: 50:54 min – Genre: Power Metal – Label: Eigenveröffentlichung – VÖ: 28.03.2025 – Page: https://judicatormetal.bandcamp.com/

 

Ach ja, die amerikanische Power Metaller von JUDICATOR angeführt von Sänger John Yelland sind in den letzten Jahren auch immer ein gern gesehener Gast bei uns in der Rock Garage gewesen, auch wenn das letzte recht komplexe Album „The Majesty of Decay“ der Jungs bei mir keine Jubelstürme ausgelöst hat.
Aber für mich war es selbstverständlich als klar war das demnächst mit „Concorde“ ihr neues,7. Album erscheint das ich mich diesem auch wieder widme!
Unterstützt wurde das neue Album durch Crowdfunding. Eine Herangehensweise die sich vor allem bei amerikanischen Bands nach wie vor großer Beliebtheit erfreut.
Thematisch und lyrisch dreht sich auf dem neuen Album alles um amerikanische Historie und andere Themen wie Folklore oder Literatur. Auch der Wilde Westen nimmt einen großen Platz lyrisch dort ein.
Die Band trat ja schon mit so einigen Größen der Szene, wie z.B. BLIND GUARDIAN im Rahmen ihrer Nordamerika Tour, auf, dieses Jahr stehen zum ersten Mal auch europäische Konzerte auf dem Plan. Zeit wird es würde ich sagen!

Widmen wir uns nun aber endlich mal dem neuen Material und starten direkt mit dem Albumopener „Call us out of Slumber“. Dieser beginnt recht ruhig mit eher klassischen Gitarrenriffs bevor relativ klassische Power Metal Töne einsetzen. Mit dem Gesang und dem Refrain ist man dann aber voll drin im Power Metal ala BLIND GUARDIAN oder auch ORDEN OGAN. Auf jeden Fall ist die Nummer schon mal direkt ein echter Ohrwurm und ein starker Beginn der hoffen lässt das das neue Album wieder kompakter ist!
Und ja, auch wenn bei „Sawtooth“ erstmal etwas Epic mit dazugenommen wird sind wir auch immer immer schön songdienlich und melodisch unterwegs was den Track auch bestens rein laufen lässt.
Mehr, Jungs gebt mir bitte mehr von dem tollen melodischen Power Metalstoff den ich so auf dem letzten Album vermisst habe!!
Japp tun sie, der Mittelteil wird schön von „Johannah`s Song“ eingeleitet bevor mit dem krachenden „A Miracle of Life“, dem erdigen Groover „Weeping Willow“ sowie dem klassischen „Imperial“, welches mit ein paar Growls gewürzt ist, für jeden Power Metal Fanatiker etwas dabei ist.
Und auch im letzten Drittel bleibt die Qualität schön hoch hat man doch mit dem episch angehauchten „Hold your Smile“, dem Titelsong „Concorde“ sowie dem abschließenden, überlangen und abwechslungsreichen „Blood Meridian“ weitere starke Tracks im Gepäck.

Ah sehr schön! Die komplexeren Songs vom Vorgängeralbum gehören der Vergangenheit an und man ist wieder zu eher kompakteren Power Metalsongs zurückgekehrt. Hier zeigen die Jungs wieder das sie eine der führenden amerikanischen Power Metalbands dieses Planeten sind. Dafür gibt es mal direkt 1 Punkt mehr als beim letzten Album!
Auf jeden Fall sollte hier jeder Power Metal Fan zufrieden ins Bett gehen nach dem Genuss der neuen Scheibe. Klare Kaufempfehlung von meiner Seite unterstützt die Band direkt und holt euch das Album direkt über die Bandcamp Seite der Truppe!

Julian

 

 

BLACK & DAMNED – Resurrection

Trackliste:

01. Silence Breaker
02. Ruthless Wrath
03. Red Heavens
04. Bound By The Moon
05. Circle Of Amnesia
06. Injustice
07. Searing Flames
08. Shadows
09. Reborn In Sloitude
10. Navigate Me To The Sun

 

Spielzeit: 43:50 min – Genre: Heavy Metal – Label: RPM / ROAR – VÖ: 14.03.2025 – Page: www.facebook.com/blackanddamned

 

„Aber war ja auch nicht alles schlecht während Corona“ – Stimmt, BLACK & DAMNED haben sich gegründet und bereichern seitdem die deutsche Metalszene mit einer sehr angenehm oldschool klingenden Mischung aus Heavy, Power und Teutonic Metal. Zwei Alben hat das Quintett aus Stuttguard seitdem veröffentlicht; drei, wenn man „Resurrection“ mit einrechnet, das am 14. März offiziell auf die Leute losgelassen wird.
Auch wenn die Band noch nicht lange existiert, besteht sie doch aus Mitgliedern mit Ahnung, Talent und Lebenserfahrung, was bedeutet, dass an der Bedienung der Instrumente und den reibigen Vocals von Roland „Bobbes“ Seidel (nicht das einzige, was bei BLACK & DAMNED an GRAVE DIGGER erinnert) nix auszusetzen ist. Da drauf kommen dann noch, wo nötig, fette Backing Vocals und recht gut klingende Streicher. Ja, die Produktion des Vorgängers war ein Stück besser, etwas definierter und mit weniger lauter Snare und biestigerer Bassdrum, aber fett kann sie die Songs nichtsdestotrotz machen. Was wichtig ist, denn so mancher Song von BLACK & DAMNED legt gegen Ende nochmal gut einen drauf. Durchhören lohnt.
Das war auf den Vorgängeralben so, das ist auch auf „Resurrection“ so. Auch die generell düstere Stimmung, die über dem Album liegt, „bösere“ straightere und melodischere Parts und eine kleine Prise Doom, kennt man so von den Vorgängern.
In Sachen Songwriting hat man hier im Vergleich leider ein wenig eingespart. Ja, viele der Songs haben ihren eigenen Charakter, aber doch etwas weniger ausgeprägt und mit weniger Wow-Momenten als Album #1 und #2 – melodietechnisch ist „Resurrection“ einfach ein bisschen normaler.
Das ist kein Drama. Da gibt es immer noch „Red Heavens“ mit seinem leichten orientalischen Touch und durchgehender Intensivierung, „Bound By The Moon“ mit seinem treibenden Groove und schön moll-lastigen Chorus, „Circle Of Amnesia“ mit seinen Glöckchensynthesizern, den coolen Drumrhythmus bei „Searing Flames“ und das hervorragende Arrangement von „Shadows“, nicht zu vergessen den fetten Endtrack „Navigate Me To The Sun“.
Es gibt nur halt auch die Refrains, die dann doch irgendwann redundant werden, wiederkehrende Schemata wie schnellere Strophen vor im Tempo halbierten Refrains und im Vergleich zu den Vorgängern mehr Melodien, die eher so Durchschnitt sind.
Gewinnen tun bei „Resurrection“ klar die positiven Faktoren, die Platte ist eben einfach nicht die stärkste von BLACK & DAMNED – wobei die Messlatte in der Sache aber auch verdammt hoch liegt.

Fazit:
Ohne Frage ist „Resurrection“ ein starkes Heavy/Power-Metal-Album und für Fans des Genres gibt es darauf eine ganze Menge zu entdecken. Und wer von der Platte nicht komplett abgeholt wird, der gebe einfach mal den ersten beiden BLACK-&-DAMNED-Alben eine Chance!

Anspieltipps:
„Bound By The Moon“, „Shadows“, „Red Heavens“ und „Navigate Me To The Sun“

Jannis

ARION – The Light That Burns The Sky

Trackliste:

01. The Darkest Day
02. The Light That Burns The Sky
03. Like The Phoenix I Will Rise
04. Wings Of Twilight
05. Burning In The Skies
06. From An Ampire To A Fall
07. Wildfire
08. Blasphemous Paradise
09. Black Swan
10. In The Heart Of The Sea
11. Into The Hands Of Fate

Spielzeit: 46:06 min – Genre: Power Metal – Label: Reigning Phoenix Music – VÖ: 28.02.2025 – Page: www.facebook.com/OfficialArion

 

Irgendwie finden ARION in meiner Wahrnehmung immer noch als die Band statt die hinter ihrer stumpfen Produktion ihre Zweitwerks „Life Is Not Beautiful“ ein echt gutes Modern-Power-Metal-Album versteckt haben. Nun, Zeit, diese Wahrnehmung ein für alle Mal zu ändern, denn produktionstechnisch ging schon das folgende „Vultures Die Alone“ in eine wesentlich bessere Richtung, und mit „The Light That Burns The Sky“ ist das nun kein Thema mehr. Die Finnen klingen so gut wie nie (vielleicht mit ein bisschen wenig Dynamik im Sound, aber dafür knallt’s eben) und sind mit ihrem neusten Werk auf einem guten Weg, die Leute mit den BLIND-GUARDIAN-Shirts und die mit den Tunnels in den Ohren harmonisch in der selben Konzert-Crowd zusammenzuführen.
„The Light That Burns The Sky“ ist nicht unbedingt Modern Power Metal, es kombiniert eher Modern Metal mit Power Metal. Fette Orchestersamples und Chöre in großen, mal feierlich düsteren, mal fröhlichen Refrains auf der einen Seite, technisches Instrumenten-Handling, eine für Power-Metal-Verhältnisse etwas überpolierte Stimme und moderner Synthesizereinsatz auf der anderen. Das Melodiewriting pendelt zwischen beiden Untergenres hin und her und an Sounddesign-Elementen hat man nicht gespart.
Also wirklich nicht. Praktisch jeder fettere Part wird von einer Explosion aus, nunja, BAAMMMM!!! eingeleitet. Generell haben ARION ein Faible für kurze Klangakzent-Shots, mit Hörnern, Chor etc., die an geeigneter Stelle einfach mal kurz eine druckvolle Sechzehntelnote raushauen. Das mag den ein oder anderen irgendwann ermüden, aber abgesehen davon und so insgesamt ist „The Light That Burns The Sky“ halt einfach übertrieben fett, hat einiges an guten Ohrwurmmelodien aber auch straighten, trocken-harten Parts zu bieten, ein Mü an Progressivität in den Arrangements, das dann positiv auffällt, wenn man sich dafür interessiert, und insgesamt einfach eine Dreiviertelstunde unterhaltsames, überwältigendes Abgehen.
Die Modi, die man von der Truppe kennt, werden allesamt bedient, ob poppig, dramatisch oder „böse“. Hier findet man keine großen Experimente, aber gefühlt haben ARION ihr Genre einfach noch einmal ein Stück ausgereift, geschliffen und perfektioniert. Waren da so Sachen wie die „unklaren Vocals“ in „Wildfire“ unbedingt nötig? Nein. Aber zum allergrößten Teil ist das Ding wirklich geil geworden, wenn man denn an dieser Kombination aus Modern und Power Metal interessiert ist. Also praktisch dann, wenn man als Power-Metaller weiß, wer Melissa Bonny ist, die bei „Wings Of Twilight“ einen Top-Job als Gastsängerin macht.

Fazit:
ARION 2025 in hervorragender Form! Für Fans der Vorgängeralben eh ein Blindkauf und für jeden mal ein Ohr wert, der mag, wenn es knallt, die Melodien eingängig und Sound und Songwriting modern sind!

Anspieltipps:
„Burning In The Skies“, „Wings Of Twilight“, „Into The Hands Of Fate“ und „The Light That Burns The Sky“

Jannis

DYNAZTY – Game Of Faces

Trackliste:

01. Call Of The Night
02. Game Of Faces
03. Devilry Of Ecstasy
04. Die To Survive
05. Fire To Fight
06. Dark Angel
07. Fortune Favors The Brave
08. Sole Survivor
09. Phoenix
10. Dream Of Spring
11. Mystery

Spielzeit: 42:24 min – Genre: Power Metal – Label: Nuclear Blast Records – VÖ: 14.02.2025 – Page: www.facebook.com/dynaztyband

 

Die schwedischen Metaller, um den charismatischen Frontmann Nils Molin, DYNAZTY sind mit ihrem neunten Album zurück, ich bin mehr als gespannt ob sich neben dem Label noch etwas geändert hat. Vor über zwei Jahren konnten DYNAZTY mit ihrem damaligen Album „Final Advent“ bei mir volle Punktzahl abräumen, gelingt dieser Wurf nochmal, das wird die nächste knappe dreiviertel Stunde zeigen.

Ich habe mir im Vorfeld mit Absicht keine der veröffentlichten Singles angehört, der Grund ist ganz einfach, für mich stand fest wenn mir keiner die Rezi streitig macht das ich diese übernehmen werde und das sich kein Titel im Vorfeld in die Gehirnwindungen festkrallen kann den ich dann nicht mehr aus der Birne bring. Also höre ich jetzt das Album zum ersten mal.

Zu DYNAZTYs Line Up gehören immer noch Nils Molin der Stimme von DYNAZTY (aber auch AMARANTHE und NEW HORIZON), an den Gitarren Love Magnusson und Mikael Lavér, Jonathan Olsson am Bass und Georg Härnsten Egg an den Drums.

Nils singt und shoutet sich wie auf allen Vorgängern schon gehört und vorgeführt souverän durch das Album ohne sich auch nur einen Anfall von Schwäche an kennen zu lassen. Der Mann hat Gold in der Stimme und das nicht nur im Studio, Live kann Nils genauso mit seiner Stimme umgehen. Die beiden Gitarrenschwinger hauen die Riffs mit einer Leidenschaft unters freudig wartende Volk das es ein Wunder ist das beide nicht alle anderen bügeln. Der Bass wummert auch genussvoll vor sich her und die Drumfraktion haut die Felle und Trommeln zu Klump um dafür zu sorgen das alles und jeder vor dem Schlagzeug in Deckung geht.

Der Sound ist wie seit Jahren, seitdem DYNAZTY von Hard Rockern zu Power Metallern mutiert sind gewohnt catchy ohne dabei zu cheesy zu sein, mit sehr geilen Melodien und Akkorden, die so oder in ähnlicher Weise bestimmt schon 1000de Male bei anderen Verwendung fanden. Da ich kein Musiker bin kann ich da auch nicht soviel über die Akkordfolgen aussagen, ich kann nur sagen das mir das gebotene irgendwie aber auch wieder nicht bekannt vorkommt. Ob dies nun von einem Vorgängeralbum der Band ist oder schon in der Vergangenheit Verwendung fand kann ich nicht mit Sicherheit aussagen. Egal ob nun oder nicht, die Mucke haut rein und das auf eine sehr sympathische Art und Weise, wer DYNAZTY bis jetzt ignoriert hat sollte unbedingt mal Probe hören, denn was die Jungs auf ihren Alben zu bieten haben ist ein echtes Melodic Feuerwerk im Hard Rock zur Anfangszeit und Power Metal Bereich. Kann man es besser – ich beantworte es mit einem klaren nein, ähnlich und auf eine andere Art bestimmt ja, aber so rotzfrech wie DYNAZTY seit ihrem ersten Album 2009 Unterwegs sind ist schon einen Respekt wert.

Ich wäre für eine ausgedehnte Tour de Metal bestehend aus DYNAZTY, SACRED und SIX FOOT SIX, die Drei wären das ideale Ratpack für eine Tripple-Headliner Tour. DYNAZTY machen das was sie können einen Metalbrecher verbrechen der es auf eine Spitzenwertung bringt, ob nun das SACRED Debütalbum oder „Game Of Faces“ das Rennen am Jahresende um die höhere Platzierung in meinen Poll machen wird kann ich jetzt noch nicht beantworten, beide Alben sind verdammt stark und parade Beispiele für endgeilen Metal Made in Schweden.

„Call Of The Night“ steigt am Anfang dramatisch ein bis das kurze Intro vorbei ist – aber dann hauen die Schweden voll auf den Putz, „Game Of Faces“ versetzt den Hörer gleich mal eine saftige Stereowatschen der guten Laune, ein Brecher der nur aus Skandinavien stammen kann. „Devilry Of Ecstasy“ frisst sich gewohnt schnell und melodisch in die Trommelfelle, „Die To Survive“ hier zeigt die Band das sie auch epische Momente perfekt mit ihrem Sound zu einem Highlight verbinden können. Mit „Fire To Fight“ haut die Band das nächste Highlight raus, was für ein Song würde sich gut in den Discos machen, „Dark Angel“ hier gibt es Metal mit ABBA Vibes voll in die Fresse. „Fortune Favors The Brave“ hier kommt nochmal ein Hybrid aus Epic Melodic und Power Metal der als Hit durchgeht, „Sole Survivor“ hier muss ich ein wenig an SIX FOOT SIX denken, das Ding schlägt ein wie eine Atombombe. „Phoenix“ geht im vollen Galopp auf jede Synapse los die es nicht in Sicherheit schafft, „Dream Of Spring“ hiermit wird die Taschentuch benässende Gruppierung mit viel Drama bedient, „Mystery“ gibt nochmals ein Highlight zum Schluss ab.

Balle

TWINS CREW – Chapter IV

Trackliste:

01. Choose your God
02. Never Stop Believing
03. Living in a Dream
04. Warrior of North
05. Fire
06. Without You
07. Order 69
08. Fighting for the World

 

 

Spielzeit: 39:51 min – Genre: Power Metal – Label: Scarlet Records – VÖ: 21.02.2025 – Page: www.twinscrewband.com

 

Ah, die schwedischen Melodic Power Metaller von TWINS CREW waren auch einige Zeit von der Bildfläche verschwunden! Ihr letztes Album „Veni Vidi Vici“ erschien 2016 und nun knapp 9 Jahre später erscheint der Nachfolger mit dem neuen Album „Chapter IV“.
Und ob ihr es glaubt oder nicht, ich hatte die Truppe schon ein paar Mal auf dem Rezensionstisch in der Vergangenheit habe aber erst dieses Mal gecheckt das der Bandname daher stammt das die beiden Gitarristen Dennis und David Zwillinge sind…Sachen gibt es : ).
Fans von so Bands wie MANOWAR oder ACCEPT sollten dann jetzt mal etwas genauer aufpassen.

Die wilde Fahrt ins neue Album beginnt mit dem Openersong „Choose your God“. Wobei wild ist es erstmal nicht, die Nummer ist ziemlich erdig und groovig gehalten. Ein waschechter Banger der seelige ACCEPT Zeiten heraufbeschwört und direkt mal die erste starke Duftmarke hinterlässt.
Umso schneller geht man dann beim anschließende „Never Stop Believing“ zur Sache. Ein flotter Midtempotrack der auch sofort hängen bleibt und zu begeistern weiß.
Die anschließende Videosingle „Living in a Dream“ ist uns schon bestens bekannt und ist ein wahrer Melodicmetalohrenschmaus geworden. Ein starker Track!
Ein Wort noch zu Sänger Andreas Larsson. Dieser ist wie gewohnt bestens bei hoher Stimme, meistert alle Stufen perfekt und seit Jahren ein starker Rückhalt der Band.
Über den flotten Midtempometaller „Warrior of North“ geht es zum nächsten absoluten Highlight mit „Fire“.
Mit diesem Stampfer sind wir wieder knietief im ACCEPT Matsch und die Nummer lädt sofort ein richtig mitzugehen. Ein geiler Refrain der einen schon nach kurzem nicht mehr aus dem Kopf geht rundet diese Ohrbombe super ab. Hier wird mal so richtig der Staub aus euren Boxen gedrückt!
Danach gibt es dann mit „Without You“ einen schönen Break und sehr ruhige sowie gefühlvolle Töne. Ebenfalls eine richtig geile Nummer, die vor allem auch Sänger Andreas mal in einen ganz anderen Stil zeigt. Mega!
So wer bei „Order 69“ direkt an STAR WARS denkt hat gut aufgepasst und sich direkt als Fan geoutet : ) Die Nummer reiht sich perfekt ein in die bisherige Hitriege.
Mit dem überlangen, epischen „Fighting for the World“ findet ein bärenstarkes neues TWINS CREW Album seinen klasse Abschluss.

Lang ist das neue Album der Jungs von TWINS CREW nicht, aber dafür umso überzeugender! Ja man macht hier nicht viel Neues, aber Altbewährtes was richtig gut rüberkommt und jedem Power Metal Fan sofort zusagen sollte!
Bärenstarkes Comeback der Truppe welches von mir absolut verdient in unsere vordersten Punkteränge platziert wird.
Absolute Kaufempfehlung für die Genreanhänger!

Julian

 

THE 7TH GUILD – Triumviro

Trackliste:

01. Holy Land
02. The 7th Guild
03. Glorious
04. La Promessa Cremisi
05. In Nomine Patris
06. Time
07. Guardians of Eternity
08. The Metal Charade
09. Fairy Tale

 

 

Spielzeit: 47:51 min – Genre: Power Metal – Label: Scarlet Records – VÖ: 21.02.2025 – Page: www.facebook.com/the 7thguild

 

Die Power Metal Formation THE 7TH GUILD basiert auf einer Vision des SKELETOON Fronters Tomi Fooler von einer metalischen Version der THREE TENORS.
So schnappte er sich RHAPSODY OF FIRE Sänger Giacomo Voli sowie Ex VISION DIVINE Sänger Ivan Giannini um Power Metal Songs mit Opern und klassischen Orchestereinflüssen zu kreieren.
Herausgekommen sind 9 Songs auf dem Debütalbum „Triumviro“ dessen Zielgruppe mit Fans von ANGRA, RHAPSODY OF FIRE oder AVANTASIA relativ schnell abgesteckt sein sollte.

Als Opener fungiert die Vorabsingle „Holy Land“. Sofort sind die Genrefans im Thema drin. Hier wird sich nicht lange Zeit gelassen für irgendwelche Intros sondern es gibt direkt den ersten Hit auf die Ohren! Die drei Sänger sind natürlich über jeden Zweifel erhaben und machen das Ganze direkt zu einem echten Hörerlebnis! Hört euch nur mal die Chöre an : )
Der Bandtrack „The 7th Guild” folgt direkt als Nächstes. Tja was soll man hier groß sagen? Bombast Power Metal as its Best. Inklusive natürlich wieder dieser tollen, mehrstimmigen Chöre.
Mit „Glorious“ und „La Promessa Cremisi“ geht man etwas mehr in die epische Ecke was ebenfalls super gelungen ist und eine schöne Abgrenzung zum vorherigen Gehörten darstellt!
Das sich in der Mitte befindliche „In Nomine Patris“ fällt im Vergleich zu den vorherigen Ohrbomben etwas ab und auch das ruhige „Time“ ist jetzt irgendwie nichts Besonderes und hat man schon x Mal woanders so gehört.
Aber im letzten Drittel geben die Jungs nochmal so richtig Gas und hauen Hit um Hit raus. „Guardians of Eternity“ atmet ganz klar den Geist der ersten Songs der Platte, „The Metal Charade“ ist dann wieder ein wahre Bombast Power Metal Monster geworden und beim abschließenden „Fairy Tale“ gibt es nochmal etwas ruhigere, epische Töne, die das Album wunderbar abschließen.

Soooo viel hatte ich jetzt eigentlich nicht von dieser Bandzusammenstellung erwartet! Aber THE 7TH GUILD haben mich ganz klar eines Besseren belehrt und präsentieren uns hier ein Debütalbum welches Fans von Symphonic/Bombast Power Metal auf jeden Fall sofort zusagen sollte und einige Hits beinhaltet. Ich glaube auf dem nächsten Album geht da aber noch mehr.
Als Sahnehäubchen gibt es dann natürlich noch die drei Sänger, die mit zu den besten ihrer Zunft in diesem Genre gehören.
Fanherz was will man mehr!

Julian