SACRED – Fire To Ice

Trackliste

01. Into The Light
02. Gateway To The Gods
03. Wasting Away
04. On The Verge Of Becoming A Shadow
05. Caught In A Snowstorm
06. Tyrannical Warfare
07. Nights Of Madness
08. Fire To Ice
09. The Flying Dutchman
10. Queen Of The Reich (Bonus Track)

 

Spielzeit: 54:36 min – Genre: Power Metal – Label: Stormspell Records – VÖ: 11.01.2025 – Page: www.facebook.com/sacredmetalband

 

Am letzten Montag funkte mich Ben Sollberger an ob mir die Band SACRED (die vom Label als Supergpoup angekündigt wird) bekannt sei, und das ein griechischer Schreiber eine Rezi zum am morgigen Samstag erscheinenden Album „Fire To Ice“ veröffentlicht hat. Als ich den Link von Ben aufmachte überflog ich den Text nur kurz und hörte mir die zwei Soundfiles an die auf der Seite zur Verfügung stehen. Und die Songs knallten wie eine Rotte Wildsäue auf Kriegspfad und ich konnte Ben verstehen warum er beeindruckt war. Ben Sollberger hat selbst zwei hervorragende Soloalben im Melodic Hard Rock Genre veröffentlicht und ist Gitarrist der Schweizer Metaller von DISTANT PAST, wenn ein Musiker schon mal schwer von einer anderen Band begeistert ist will das in der heutigen Zeit etwas heißen. Und nein ich kannte SACRED bis zum Montag nicht, beeindruckt von dem gehörten fragte ich beim Garagenoberhaupt nach ob ich die vielleicht in der Radaktionsliste übersehen habe, ob wir das Album überhaupt zum Revieren bekommen oder ob ihm schon etwas zum Album bekannt ist. Und ja er berichtete das das Promopaket erst eingetroffen sei und stellte mir dieses gleich zur Verfügung. Der erste Hördurchgang war positiv aber erst mal was zur Band und ein paar Hintergrundinfos. Die Infos bekam ich von Jonatan Hallberg, ein fettes Dankeschön geht an Jonatan.

SACRED wurde 2010 von Jonatan Hallberg, Pontus Andrén und Christoffer Cederstrand unter dem Namen AMNESIA gegründet. Trotz mehrerer Besetzungswechsel ist die Band seit ihrer Gründung ein fester Bestandteil der Göteborger Metal Szene. 2019 stießen Robin Utbult und Gustav Blide zum Lineup und die Band wurde in SACRED umbenannt. 2020 begab sich die Band ins Studio um ihre Debütsingle „Wasting Away“ aufzunehmen, von der es auch ein Video auf YouTube gibt. Ein Jahr später fing SACRED an ihr Debütalbum „Fire To Ice“ einzuspielen. Letztes Jahr kam die Band mit dem Label Stormspell Records in Kontakt und nun kann sich ab morgen jeder selbst ein Bild von der Qualität von „Fire To Ice“ machen.

Die Posten bei SACRED sehen wie folgt aus Gustav Blide am Mikro, Jonatan Hallberg und Christoffer Cederstrand an den Gitarren, Robin Utbult an Bass und Pontus Andrén am Schlagzeug. Musiker die sich ihre Sporen bei AIR RAID, VICIOUS RUMOURS, CRYSTAL EYES, KATAN, LANCE und SEVEN THORNS verdient haben oder sich noch im Lineup der Bands befinden.

Gustav besitzt eine sehr angenehme Stimme die sich in den mittleren und höheren Lagen befindet und selbst dann nicht nervig wird wenn er sehr weit rauf zieht was er mühelos schafft. Normal bin ich kein Freund von zu hohen Stimmen aber bei Gustav und mir passt das irgendwie wie Auge auf Faust oder Topf auf Deckel. Wenn er sich in den mitten befindet ist er mein Superheld in den Höhen geht es auch für mich voll in Ordnung. Gustav weckt bei mir stimmlich Erinnerungen an Geoff Tate von QUEENSRYCHE oder Sebastian Zierof von SIGN X. Die Gitarren fauchen die Riffs, wie eine sprungbereite Raubkatze oder ein Spitzenpredator die/der sich auf die ahnungslose Beute stürzen will, nur so aus den Saiten raus, beide 6-Saitenkakrobaten wissen genau wann und wie sie die Riffs abfeuern müssen um so effektiv wie möglich zu sein. Der Bass ist bei der fetten Produktion nicht so deutlich hörbar, schnauft aber dennoch gewaltig aus den vier Saiten des Tieftöners aus, dass ein volles und perfektes Gerüst für den melodischen Power Metal entsteht. Dann bleiben noch die Wardrums, anders lässt sich das was der Drumstickschwinger abzieht nicht bezeichnen, der beackert die Bespannungen mit roher Gewalt das es ein Wunder ist das die einen Song überleben.

Nun kommen wir zur Mucke von SACRED, die hat es in sich und kann auf ganzer Linie überzeugen. Die fünf machen ein melodisches Power Metal Fass auf das jedem Metaller oder auch Hard Rocker der es gerne mal ein wenig heftiger mag schmecken sollte. An den Songs erkennt man sofort ohne das man irgendeine Info gelesen hat das es sich um Musiker aus Skandinavien handelt. Mir ging es so als ich die beiden Songs von Bens Link das erste Mal hörte war mir sofort klar das sind Skandinavier, vielleicht sogar Schweden. Denn die Art und Weise wie skandinavische Musiker ihre Songs schreiben und einspielen besitzt einen ganz speziellen Ton und Charme den man nur bei Künstlern eben aus dem hohen Norden aus Skandinavien kennt und hört. Es befindet sich keine Ballade auf „Fire To Ice“ dafür wird auf 10 Songs mit einer unwiderstehlichen Charme offensive, genialen Melodien und sehr starkem Gesang der in den Refrains nochmal 100 Schippen, gegenüber den Strophen drauflegt, gerockt das die Socken brennen. SACRED schaffen es die Kombination aus wunderschön traumhaften Melodien und Gesangslinien mit harten und fauchenden Riffattacken zu verbinden ohne das irgendetwas im Sound als Fremdkörper wirkt oder Negativ auffällt. Vergleichen lässt sich der Sound von SACRED am besten mit HAMMERFALL, LOST HORIZON, STEEL ATTACK, jawohl auch die die da heißen IRON MAIDEN, JUDAS PRIEST und QUEENSRYCHE. Mit dem Cover „Queen Of The Reich“ befindet sich ein QUEENSRYCHE Klassiker auf dem Album. Man kann auch noch mit METAL DE FACTO, TURBOKILL und FREEDOM CALL – die beiden letzteren mit Skandi Genen vergleichen.

Wer auf Power Metal mit viel Melodie steht findet mit „Fire To Ice“ einen Dauerbrenner für seinen Player. Das Album kann als ganz frühes Highlight im Jahr gesehen werden und ein Tipp an alle Power Metal Kapellen: „Zieht euch warm an, SACRED geht rum um euch den Rang abzulaufen“! Die Messlatte wurde von den Schweden verdammt hoch gelegt und ob dieses Jahr noch ein Album kommt das „Fire To Ice“ toppen kann ist fraglich. Die Ankündigung des Labels das es sich bei SACRED um eine Supergroup handelt wird vom Album auf ganzer Linie bestätigt.

„Into The Light“ entstand noch zur Zeit als die Band AMNESIA hieß, wie die meisten Songs auf dem Album fängt er mit der Hauptgitarren Melodie an. Jonatan kam mit der Rohfassung des Songs und die Band pollierte den Song so auf wie er auf dem Album zu hören ist. – Der Einstieg haut einem die Hutkrempe von der Matte oder Platte.

„Gateway To The Gods“ erinnert an schwedische IRON MAIDEN und drückt voll aufs Gaspedal, im Refrain kommt durch die mehrstimmigen Backing Vocals epische Stimmung auf.

„Wasting Away“ der erste Song der vom jetzigen Lineup zusammen geschrieben wurde. Bevor Robin und Gustav zur Band stießen schrieben Jonatan und Pontus das Grundgerüst. Pontus schrieb die Gesangsmelodie für den Refrain, als Gustav zur Band kam schrieb er die Melodien für die Strophen und den Text. In den Texten geht es darum, dass jemand, den du liebst, dich verlässt und du ihn nicht loslassen kannst, während du verzweifelt darauf wartest, dass diese Person zu dir zurückkommt. – Man kann den Herzschmerz regelrecht hören das Ding sprengt ohne Probleme die Trommelfelle.

„On The Verge Of Becoming A Shadow“ der Anfang wirkt leicht sperriger als die Vorgänger Songs, dabei aber keinen Deut schlechter. In den Strophen verbreitet Gustav mit seiner Stimme reinste Magie.

„Caught In A Snowstorm“ den Text und die Gesangsharmonien stammen von Gustav aus der Zeit bevor er Teil der Band war. Jonatan griff die Idee auf und schrieb die Instrumenten Parts des Songs. Der Text handelt von der Geschichte des letzten edlen Kriegers, der der Macht von Mutter Natur erliegt, während er das Nordreich verteidigt. Es ist eine Geschichte darüber, wie die Elemente des Landes, die er einst kannte, schließlich zu seinem Untergang wurden. Eine Legende über seine Hoffnung, dass das Opfer, das er bringt, ihm Zugang zu den Toren des himmlischen Königreichs verschaffen wird. – Ein Metalbrett das in die Lehrbücher gehört. Melodie, Härte und Gustavs Stimme hauen voll rein.

„Tyrannical Warfare“ das nächste Brett das den Hörer mit seiner Melodie und Power erschlägt. Wo holen die Jungs diese Melodien und Ideen her.

„Nights Of Madness“ wer bis jetzt nicht von der Qualität von SACRED überzeugt ist, muss taub sein oder was weiß ich. Der Song wäre in meiner Wilden Zeit sogar bei uns in den Discos der Oberburner gewesen, allein schon der Refrain haut einem die Rübe weg.

„Fire To Ice“ Christoffer hatte ein paar Riffs und eine erste Melodie die er Pontus präsentierte, und beide schrieben den Song gemeinsam. Pontus hatte dann eine Idee für den Text und schrieb die Gesangsharmonie. Der Text ist ein Aufruf, aufzuwachen und frei zu denken und sich nicht von Kult- und Religionsführern täuschen zu lassen, die das System zu ihrem eigenen Vorteil korrumpieren. – Der nächste Hit für die Metal Bibel und Paradebeispiel wie man einen Metalsong attraktiv gestaltet. Wäre vor 30 bis 35 Jahren auf Dauerrotation in meinen Stammdiscos gelaufen. Und man hätte SACRED in einem Atemzug mit IRON MAIDEN, ACCEPT, RUNNING WILD, HELLOWEEN und JUDAS PRIEST genannt. Der Refrain ist einfach nur ein göttlicher Leckerbissen.

„The Flying Dutchman“ marschiert volle Kanne nach vorne und macht keine Gefangenen und alles platt was vor die Membranen hüpft.

„Queen Of The Reich (Bonus Track)“ nicht schlecht das Cover, hier bevorzuge ich allerdings wie in den meisten Fällen das Original ohne dabei die Version von SACRED zu kritisieren. Diese Version rockt und haut kompromisslos rein wie ein wilder Stier der auf den Torero in der Stierkampf-Arena zu stürmt.

Balle

FELLOWSHIP – The Skies Above Eternity

Trackliste:

01. Hold Up Your Hearts (Again)
02. Victim
03. The Bitter Winds
04. Dawnbreaker
05. Eternity
06. King Of Nothing
07. World End Slowly
08. A New Hope
09. Memories On The Wind

 

 

Spielzeit: 42:00 min – Genre: Power Metal – Label: Scarlet Records – VÖ: 22.11.2024 – Page: www.facebook.com/FellowshipUK

 

„Power Metal ja, aber erfreulich uncheesy, unkitschig und düster!“ – Hab ich in den letzten Monaten über so einige Bands geschrieben. Über so viele, dass ich inzwischen eigentlich sogar cheesy, kitschig und fröhlich nochmal erfreulicher fände. Und Beistand naht, enter the FELLOWSHIP! Fünf Briten auf ihrer fucking fröhlichen Reise durch Täler und Burgen, mit Prinzen und Rittern und Orchester und Dur und Unbekümmertheit (Sagt man das so?), aber auch manchmal ein bisschen Melancholie.
„The Skies Above Eternity” ist das zweite Album des Quintetts und ist das fett produzierte Kind uneheliche Kind, das POWER QUEST, GALDERIA, TWILIGHT FORCE, EVERFROST RHAPSODY OF FIRE und Konsorten beim ausufernden Konsum von Musical, Neoklassik und japanischem Rock/Metal gezeugt haben.
Viel Uptempo, viel Beinarbeit für den Drummer, geschwindes Soliere, der ein oder andere Bumm-Zapp-Partymetal-Part, und ein sehr sympathisch positiver Grundvibe, das ist so die Kernsubstanz von FELLOWSHIP 2024. Das einzige, was manchmal nicht fett und zeitgemäß produziert klingt, ist das Orchester, aber dessen Sound ist dafür unschuldig putzig dem der Orchester auf ähnlichen Alben von vor 15 Jahren so, und das passt an der Stelle halt einfach auch besser als ultramoderne Trailer-Orchestersounds.
Und musikalisch ist „The Skies Above Eternity” einfach liebenswert. Übernommen hab ich die Rezension nach dem Hören der Single „Dawnbreaker“, der Discosong des Albums, mit dem Gedanken „Okay, ist wieder sowas, aber vielleicht zumindest gut gemacht“. Aber Die Platte ist sowas eigentlich nur bei zwei, drei Tracks. Und so kompositorisch „normal“ ist sie zumeist auch nicht – wobei der Chorus der Single ein hervorragend aggressiver Ohrwurm ist.
FELLOWSHIP haben ein außergewöhnliches Händchen für schöne Melodieführungen und Harmoniefolgen (hier kommt dann Japan, Neoklassik und Musical durch), was ihnen bereits bei Album #2 eine echte eigene Handschrift gibt und dabei einfach sehr viel Spaß macht zu hören. Dazu durchweg Refrains über 08/15, und sogar in den Mittelteilen gibt es wieder und wieder spannende Sachen, bevor dann das schnelle Solo einsetzt. Bei acht Songs (plus orchestrales Outro) kann man auch jedem Song seinen eigenen Charakter geben und von klassisch sehr fröhlich (Hold Up Your Hearts (Again)) über Feelgood („World End Slowly“, „A New Hope“) und Disco („Dawnbreaker“, „King Of Nothing“ bis hin zu ernster – im Sinne von „etwas wenige fröhlich“ („Victim“, „The Bitter Winds“, „Eternity“) alle wichtigen Interessenspunkte abdecken. Und das ist einfach echt gelungen.

Fazit:
Ich kam wegen „Dawnbreaker“, ich blieb wegen dem Rest (und wegen „Dawnbreaker“). Immer nur düster ist auch nicht gesund und FELLOWSHIP bieten mit „The Skies Above Eternity” eine wunderbare Dreiviertelstunde liebevoll und geil gemachte gute Power-Metal-Zeit, die sich gerade kompositorisch hart von dem vielen Standard da draußen abhebt.

Anspieltipps:
„Victim“, „Dawnbreaker“, „World End Slowly“ und „Hold Up Your Hearts (Again)

Jannis

SILENT WINTER – Utopia

Trackliste:

01. We burn the Future
02. Hellstorm
03. Hands Held High
04. Reign of the Tyrants
05. Manifest of God
06. Reborn
07. Heart is a lonely Hunter
08. Silent Shadows
09. Utopia

 

 

Spielzeit: 47:48 min – Genre: Power Metal – Label: No Remorse Records – VÖ: 22.11.2024 – Page: www.facebook.com/silentwinter.gr

 

Die Power Metaller von SILENT WINTER waren in den letzten Jahren ein gern gesehener, neuer, Gast auf unserem Rezitisch. Zuletzt 2021 mit ihrem Album „Empires of Eden“ welches noch beim deutschen Label Pride&Joy erschien. Nun sind die Griechen weitergezogen zum heimischen Label No Remorse Records was erstmal logisch erscheint.
Mit im Gepäck haben sie ihr neues Album „Utopia“ was bestimmt wieder ordentlich in die bisherige musikalische Kerbe reinschlagen wird! Fronter Mike Livas ist ja mittlerweile auch bei anderen Bands und Projekten in Erscheinung getreten und dürfte so vielen Metalheads bestens bekannt sein.
Personell gibt es eine Änderung die direkt ins Auge sticht, mit Maria Mosxeta hat man eine Dame in der Band, die die Keyboards bedient, was auf den letzten Alben so nicht sichtbar war.

Kommen wir nun aber ohne Umschweife zum Albumopenertrack „We burn the Future“. Und hier geht es direkt voll und melodisch zur Sache. Ziemlich klassisch was uns hier entgegen schlägt muss ich schon sagen. Melodic Power Metal mit einem schön melodischen Refrain der einen schon nach kurzem nicht mehr loslässt. So muss doch ein Opener sein, oder?
Beim folgenden „Hellstorm“ haben wir dann zum ersten Mal das Keyboard von Neuzugang Maria sehr präsent. Tut der Nummer aber irgendwie gut. Klar geht das etwas zu Lasten der Power aber die Melodic kommt hier nicht zu kurz, was man vor allem im Refrain sehr hört. Toller Song der einen sofort in den Gehörgängen haften bleibt!
„Hands Held High“ im Anschluss hat dann einen leicht epischen Touch, einen tollen Groove und ein paar MANOWAR Anleihen. Tönt auch ganz ordentlich aus den Boxen muss man sagen.
„Reign of the Tyrants“ ist dann eher klassischer Power Metal der nicht großartig weh tut oder auffällt.
„Manifest of Gold“ ist dann eine ganze Ecke zackiger, erinnert ein wenig irgendwie an PRIMAL FEAR und kommt wesentlich zwingender aus den Boxen als die Nummer zuvor.
Als schon recht klassischer Bandstoff kann dann „Reborn“ bezeichnet werden. Melodic Power Metal der vor allem Bandfans schmecken sollte.
„Heart is a Lonely Hunter” ist dann vielleicht die zugänglichste Nummer, die fast schon mit Pop Einschüben rüberkommt, irgendwie. Der beinharte Metaller dürfte hier etwas die Nase rümpfen.
Mit über 6 Minuten ist dann „Silent Shadows“ der längste Track auf dem Album. Wer hier aber epische Kost vermutet, sieht sich getäuscht. Hier haben wir es hier mit klassischem Power Metal mit Bombastchören ala RHAPSODY OF FIRE zu tun.
Der abschließende Titeltrack „Utopia“ gibt dann nach einem langsamen Beginn so richtig Vollgas und geht in die Richtung des Openers. Irgendwie recht passend!

Melodic Powermetalfans kommen mit dem neuen Album von SILENT WINTER auf jeden Fall voll auf ihre Kosten! Bislang waren alle Alben von ihnen auf einem guten Niveau und das ist auch hier so.
Klassischer Power Metal mit ein paar interessanten Einschüben. Da kann man wie gesagt als Genreliebhaber nicht viel falsch machen mit dem Erwerb.
Den absoluten Überhit oder Ausreißer nach oben gibt es hier nicht, aber manchmal braucht es das ja auch gar nicht.
Insgesamt als eine klare Kaufempfehlung also für die Zielgruppe.

Julian

 

DIE FOR MY SINS – Scream

Trackliste:

01. Scream
02. Time
03. Still Alive
04. Waiting For Your Hero
05. In The Sign Of The Cross
06. Shades Of Grey
07. Dark Symphony
08. Perfect Land
09. Kingdoms Rise

 

 

Spielzeit: 44:44 min – Genre: Heavy/Power Metal – Label: VICISOLUM PRODUCTIONS – VÖ: 22.11.2024 – Page: facebook.com/dieformysins

 

DIE FOR MY SINS – neuer Heavy/Power Metal aus Italien. Also so halb neu, schließlich kann man alle Bandmitglieder schon von Bands wie HEIMDALL kennen, oder dadurch, dass sie Ralf Scheepers sind (PRIMAL FEAR, Session-Musiker in diesem Projekt). Alles Profis, und dementsprechend kann sich das spielerische und gesangliche Niveau absolut sehen lassen.
Auch sonst kann man schon eine gewisse Professionalität erwarten, und die gibt es auf „Waiting For Your Hero“, allen voran beim Sound, der für den Stil einfach sitzt und nix zu bemängeln lässt. Obgleich aus Italien klingt das Ding doch irgendwie eher deutsch, gerade bei den ersten Tracks. Und die, genauer die ersten drei, sind erstmal, so kann man nur sagen – stabil. Heavy, bisschen Melodien, ein, zwei kleine Synths oder Orchestersounds pro Song, ähnliche Tempi, dreimal hintereinander die gleiche Tonart, keine Experimente. Also gar keine.
Das ändert sich bei „Waiting For A Hero“, das mal ein paar mehr Töne in den Chorus, ein wenig andere Stimmung und ein Klavier reinbringt, etwas langsamer ist und ein höchst willkommenes Anzeichen dafür ist, dass da eventuell noch was geht. Ist tatsächlich auch in einer anderen Tonart, aber verlässlich kehren wir bereits beim nächsten Track wieder in die der drei ersten zurück und bleiben da auch für den Rest des Albums. Nichtsdestotrotz ist ebenjener nächste Track – „In The Sign Of The Cross“ – nochmal eine Schippe interessanter, bricht mit seinen Arrangements aus Standards aus und hat was zu bieten, dass man auf dem Album bislang nicht gehört hat.
Und „Shades Of Grey“ bewegt sich mit seinem Gothic-Spirit in Sound und Komposition ebenfalls auf gutem Unterhaltungslevel, wenngleich Ian Parry (Ex-ELEGY) das Gesangsniveau von Ralf nicht ganz halten kann.
Bei den letzten drei Songs wird es wieder etwas unspektakulärer, auch wenn auch bei denen noch so die ein oder andere Wendung, der ein oder andere Mittelteil oder eine Idee wie der härtetechnisch zurückfahrende Chorus von „Perfect Land“ zweifelsohne Spaß machen.

Fazit:
DIE FOR MY SINS setzen ihren Sound ohne Frage gut um, arbeiten handwerklich auf starkem Niveau, aber das ist eben kein Alleinstellungsmerkmal. Und dafür ist dann doch so einiges an songwriting-technischem Durchschnitt dabei, statt dem man sich eben andere spannender geschriebene Scheepers-Projekte geben könnte. Dann wiederum zeigt sich doch bei so manchen Songs – den „experimentelleren“ – dass die Calluori-Brüder auch anders können, und die sind dann nicht nur zum nebenbei mitnicken geeignet, sondern machen auch beim fokussierteren Hören echt Spaß. Wenn hier in Zukunft das Lehrbuch etwas häufiger mal zur Seite gelegt wird und die inneren Mauern überwunden werden, dürfte bei DIE FOR MY SINS noch einiges zu holen sein.

Anspieltipps:
„In The Sign Of The Cross“, „Shades Of Grey“ und „Waiting For My Hero“

Jannis

AEON GODS – King of Gods

Trackliste:

01. Sun-God
02. King of Gods
03. Aeon Gods
04. Babylon Burning
05. Enlil`s Command (The Flood Pt. I)
06. Nintu`s Lament (The Flood Pt. II)
07. Enki`s Grace (The Flood Pt. III)
08. The Descent
09. Monster of Tiamat
10. Table of Destinies

 

Spielzeit: 46:54 min – Genre: Power Metal – Label: Scarlet Records – VÖ: 22.11.2024 – Page: www.facebook.com/AEONGODS

 

Das Ende der Symphonic Metaller von AETERNITAS vor geraumer Zeit war die geistige Geburtsstunde der neuen Symphonic Power Metaller AEON GODS! Denn die Ex AETERNITAS Mitglieder Alex und seine Frau Anja Hunzinger wollten der Musik treu bleiben und gründeten mit einigen neuen Mitmuckern AEON GODS dich sich dem Cinematic/Symphonic Power Metal verschrieben haben. Gekleidet wie im alten Ägypten zieht, die Truppe nun also los um sich erneut den Fans zu präsentieren.
Mit im Gepäck haben sie ihr Debütalbum „King of Gods“, welches von ORDEN OGAN Mastermind Seeb Levermann produziert wurde und für Fans von GLORYHAMMER, SABATON, WIND ROSE oder BROTHERS OF METAL etwas sein sollte.

Mit dem Opener „Sun-God“ steigen wir in das Debüt ein. Und dieser beginnt direkt mal recht schwungvoll mit ordentlich Schmackes. Durch die Keyboardunterstützung bekommt das Ganze schön Tiefe und spätestens im Refrain ist man voll im Power Metal angekommen, wo man schön mitgehen kann. Ein sehr ordentlicher Einstieg!
„King of Gods“ im Anschluss hat dann nochmal so einen schmissigen Ohrwurmchorus und es braucht hier auch nicht viel mehr um zu überzeugen.
Mit dem Bandtrack „Aeon Gods“ geht man dann etwas mehr in die symphonische Richtung und mischt dies gut mit dem schon gehörten Power Metal.
„Babylon Burning“ ist dann ziemlich klassischer Power Metal.
Der Mittelteil des Albums besteht dann aus dem „The Flood“ Trio. Über 13 Minuten erstklassige Power und Symphonic Metalunterhaltung die nicht ohne die oberen Bandverweise auskommt. MANOWAR gesellen sich da noch dazu, vor allem in PT. III
Im letzten Drittel kann man auf jeden Fall noch mit dem Groover „Monster of Tiamat“ so richtig punkten.

Schön, dass das Ende von AETERNITAS nicht auch das Ende der musikalischen Karriere der Eheleute Hunzinger war! Denn was man hier ins Leben gerufen hat, kann sich durchaus hören und auch sehen lassen.
Man erfindet das Rad natürlich nicht neu, aber die schöne Mischung aus Symphonic mit Power Metal sollte auf jeden Fall in den besagten Genre einige Anhänger und Gefallen finden. Darauf kann auf jeden Fall aufgebaut werden!

Julian

 

 

KINGCROWN – Nova Atlantis

Trackliste:

01. The Magic Stone
02. Nova Atlantis
03. Real Or Fantasy
04. Guardian Angels
05. Letter To Myself
06. Judgement Day
07. A Long Way To Valhalla
08. Soul Of Travelers
09. Utopia Metropolis
10. When Stars Are Aligned
11. Endless Journey

Spielzeit: 47:41 min – Genre: Heavy/Power Metal – Label: Rockshots Records – VÖ: 22.11.2024 – Page: www.facebook.com/kingcrownmetal

 

KINGCROWN sind wieder da und meine Erwartungen waren etwas gedämpft, da der Vorgänger zwar stabil aber eben auch nicht mehr war, als das. Aber gut, wenn man eine Band schon zwei-, dreimal rezensiert hat, übernimmt man sie halt ein viertes Mal.
UND BAAAAMM, war doch eine gute Entscheidung. „Nova Atlantis“ ist draußen und das neue Album der Franzosen ist ohne großes Drumrumreden das beste, fertigste und reifste der Truppe, inbegriffen ihr Debütalbum, das damals noch unter dem Bandnamen ÖBLIVIÖN erschien.
Die Band hat ihren Stil präzisiert und agiert jetzt in einem Modus, in dem Fans von MAIDEN, MASTERPLAN, IRON SAVIOR, HAMMERFALL, HELLOWEEN, AVANTASIA und Konsorten allesamt ihre Freudenmomente haben werden. Sänger Joe Amore hat qualitativ nochmal eine Schippe draufgelegt und ist mit seiner klaren obgleich unsauberen Stimme richtig on Point und im Sinne der Musik unterwegs. Und zwar wirklich gut. Außer vielleicht in der ruhigen ersten Hälfte der Halbballade „A Long Way To Valhalla“, bei der er im Vergleich zur Musik etwas zu kreischig ist. Aber der Song ist eh noch am wenigsten ein Anspieltipp, zumindest dann, wenn einen die Betonung von „Wall Ha LAAAAAA“ aus dem Konzept bringt.
Aber ansonsten ist „Nova Atlantis“ nicht nur erfreulich frei von derartigen Störfaktoren, sie ist auch musikalisch einfach ziemlich geil. Nehmen wir den Titeltrack mit seinem unerwarteten Zurückfahren der Härte an dieser einen Stelle™, dem nicen powerigen Chorus und der Anfettung am Ende. Nehmen wir „Guardian Angels“, der erst etwas mehr Düsterkeit auffährt, um dann zum gut gelaunten Disco-BummZapp Track zu werden. Oder „Letter To Myself“ mit seiner starken Jorn-Lande-Gedächtnis-Vocal-Leistung und den coolen Power-Metal/AOR-Synths. Oder insgesamt „Judgement Day“. Das sind alles einfach sehr gute Heavy-Power-Metal-Songs ohne relevante Kritikpunkte, mit druckvollem Sound, starken Leistungen und einem guten Mix aus „Klingt wie“ und „Macht sein eigenes Ding“.
In der zweiten Hälfte nimmt der Hitfaktor zwar etwas ab, liegt aber immer noch über dem des Vorgängeralbums. Der andere Kritikpunkt ist ebenso Meckern auf hohem Niveau, denn bei so manchem Track traut man sich dann mal ein paar ruhige Töne oder mal ein Runterbrechen des Tempos, verfällt dann aber schneller wieder in den Standard, als es eigentlich gemusst hätte. Solchen Parts hätte man gerne etwas mehr Zeit einräumen können.

Fazit:
Bestes KINGCROWN-Album bislang, erstmals praktisch ohne irgendwelche Sachen, die sich zwischendurch mal falsch anfühlen. Die Truppe ist angekommen in ihrem eigenen Modus, unverweichlichtem Power Metal ohne großen Kitsch und mit einer guten Menge an Songs mit Eigenheitswert. Da sieht man dem nächsten Album doch direkt mit ganz anderen Augen entgegen!

Anspieltipps:
„Nova Atlantis“, „Real Or Fantasy“, „Letter To Myself“ und „Judgement Day“

Jannis

TUNGSTEN – The Grand Inferno

Trackliste:

01. Anger
02. Blood of the Kings
03. Lullaby
04. The Grand Inferno
05. Falling Apart
06. Walborg
07. Vantablack
08. Me, Mysel, My Enemy
09. Chaos
10. Sound of a Violin
11. Angel Eyes

Spielzeit: 42:40 min – Genre: Power Metal – Label: RPM – VÖ: 08.11.2024 – Page: www.tungstenofficial.net

 

Die schwedischen Power Metaller von TUNGSTEN sind mittlerweile ein gern gesehener Gast hier bei uns in der Rock-Garage! 2016 von der Familie Andersson (Anders, Nick und Karl) gegründet ergänzt durch Sänger Mike Andersson, fällt mir gerade erst auf, gleicher Nachname : ) ,bringt man dieser Tage schon das vierte Album mit dem Titel „The Grand Inferno“ auf den Markt.
Nach wie vor zockt man Power Metal der modernen Sorte mit einem Schuss Progressivität.
Neu ist hingegeben das Label, man hat mit dem neuen Branchenriesen Reigning Phoenix Music einen Vertrag geschlossen.

Na, schauen wir mal, wie uns die neuen Stücke schmecken und starten daher direkt mit dem Opener „Anger“. Moderne Metalklänge schlagen uns direkt entgegen, untermalt aber immer von der Power Metal Note. Die Mischung, die glaube ich so nur die Jungs von TUNGSTEN so hinbekommen!
Als Opener ist die Nummer gut gewählt, auch wenn die Growls hier irgendwie etwas zu viel des Guten sind, aber vermutlich muss das so wenn man sich den Text und den Titel so anschaut.
Danach geht es dann aber Schlag auf Schlag und Hit auf Hit. „Blood of the Kings“ ist ein kraftvoller Power Metalsong der mit einem geilen Refrain daherkommt. „Lullaby“ hat dann einen tollen modernen Touch der super dazu passt und sich auch in die bisherige Songstruktur wunderbar einfügt. Danach gibt es dann noch das etwas epischere Titelstück „The Grand Inferno“ auf die Ohren.
Wieder moderner geht es dann bei „Falling Apart“ zur Sache, bevor das recht kurze „Walborg“ wieder mehr in Richtung Power Metal geht.
Ein absolut abgedrehter Song erwartet uns dann mit „Vantablack“ hier schwingen Core Vipes mit und irgendwie ist das Ganze recht experimentell geraten und unterbricht die schöne Songstruktur ganz massiv. Dürfte ziemlich polarisieren das gute Stück!
Im letzten Abschnitt kann man auch noch mit dem ein oder anderen hitverdächtigen Song glänzen. Beispiele dafür sind auf jeden Fall das vor allem im Refrain wunderbar epische „Chaos“ und das abschließende extrem nach Euro Power Metal klingende „Angel Eyes“.

TUNGSTEN bieten uns auch auf ihrem neuen Werk ihre interessante Mischung aus Modern und Power Metal welches sie mittlerweile ja schon richtig einzigartig macht!
Für mich hatte das letzte Album „Bliss“ etwas mehr hitverdächtiges Material zu bieten und der ein oder andere Song hier wirkt aufgrund seiner zu extremen Ausrichtung doch etwas deplatziert.
Aber hey warum auch nicht mal etwas experimentieren und wagen, auch wenn es vielleicht mal etwas nach hinten los geht?
Bandfans werden auf jeden Fall zufrieden sein und die Power Metalfans die mit modernen Klängen kein Problem haben ebenfalls!

Julian

 

 

 

BROTHERS OF METAL – Fimbulvinter

Trackliste:

01. Sowilo
02. Flight of the Ravens
03. Giantslayer
04. Heart of Stone
05. Rivers of Gold
06. Blood Red Sky
07. Ratatosk
08. Chasing Light
09. Heavy Metal Viking
10. The Other Son of Odin
11. Berserkir
12. Nanna`s Fate
13. Fimbulvinter

Spielzeit: 57:44 min – Genre: Power Metal – Label: AFM Records – VÖ: 01.11.2024 – Page: www.facebook.com/brothersofmetalofficial

 

Die skandinavischen Power Metaller von BROTHERS OF METAL haben mich mit ihren zwei bisherigen Alben echt überzeugt! Ihre Hymnen voll von nordischer Mythologie sowie die Band selbst mit insgesamt drei Sängern (zwei männlichen und eine weibliche) machten das Ganze so interessant und man hebt sich dadurch gut von der breiten Masse der Power Metalbands ab.
Auf das neue Album „Fimbulvinter“, das ist übrigens der 3-jährige Winter vor Ragnarök, mussten wir etwas länger, ganz 4 Jahre, warten! Aber wenn man sich die Vorabsingles so anhört oder schaut, hat sich das Warten definitiv gelohnt!
Es erwarten uns erneut kraftvolle Powermetalsongs mit einigen Folkeinflüssen und abwechslungsreichen Gesang.
Manch einer dürfte jetzt direkt als Vergleich die Band ALL FOR METAL im Hirn und im Ohr haben, aber vergesst das mal lieber ganz schnell! Die Truppe hier hat einen ganz anderen Backround und ist auch musikalisch nur ganz entfernt vielleicht vergleichbar!

Kommen wir nun aber mal zum wichtigsten, der Musik und widmen uns nun direkt dem Openersong „Sowilo“ der mit epischen Klängen wie aus einem Fantasyfilm beginnt. Mit dem tollen Wechselgesang fühlt man sich als Bandfan direkt zu Hause und weiß sofort, wo man ist.
„Flight of the Ravens” geht dann in eine ähnliche Richtung. Klassischer Euro Power Metal mit der entsprechenden Bandnote.
Aber dann folgen die Hits nur so Schlag auf Schlag!
Das treibende „Giantslayer“ macht den Beginn. Dicht gefolgt vom erdig/groovenden „Heart of Stone“ und dem Folkohrwurm „Rivers of Gold“.
Alles astreine Tracks, die einen sofort packen und so schnell nicht mehr loslassen.
Der Mittelteil wird dann vom erneut mit vielen Folkeinflüssen versehenden „Blood Red Sky“ und dem klassischen Europowermetalsong „Chasing Light dominiert“.
Bevor es in das letzte Albumdrittel geht, haben wir dann noch die Videosingle „Heavy Metal Viking“ der dann sehr klassisch ordentlich den Partystaub aus den Boxen ballert, geile Nummer!
Mit „The Other Son of Odin” geht es dann aber wieder zurück zum Euro Power Metal mit den passenden Folkeinflüssen.
Der härteste Song des Albums hört auf den Namen „Berserkir“ und zum Ausgleich dazu gibt es danach das ruhige, emotionale „Nanna`s Fate“ bevor mit dem überlangen Titelstück „Fimbulvinter“ der Hitschlusspunkt unter ein tolles drittes BROTHERS OF METAL Album gesetzt wird!

Ach ja, es ist doch schön das man manchmal einfach genau weiß was man von einer Band erwarten kann. Beim neuen Album von BROTHERS OF METAL ist das definitiv der Fall.
Wenig Überraschungen aber alles auf einem sehr hohen Niveau ganz im Geiste der bisherigen Alben!
Dazu die tolle Bandkonstellation, wo man noch spürt woher die Band kommt und das sie einfach ein eingeschworener Haufen mit ihrer eigenen Vision sind.
Somit komme ich nicht drumherum auch dieses neue Album mit der gleichen klasse Note wie die Alben zuvor vom Rezensionstisch zu schupsen!
Einfach ein tolles Album welches jeden Power Metal und Bandfan absolut zu sagen sollte!

Julian

 

 

 

DRAGONY – Hic Svnt Dracones

Trackliste:

01. From the New World
02. Dreamchasers
03. Silver & Blood
04. Dragon of the Sea
05. Ill Met by Moonlight
06. Perfect Storm
07. Hic Svnt Dracones
08. The World Serpent
09. The Einherjar
10. Twilight of the Gods
11. Beyond the Rainbow Bridge
12. The Untold Story (Bonustrack)

Spielzeit: 55:59 min – Genre: Power Metal – Label: Steamhammer/SPV – VÖ: 11.10.2024 – Page: www.dragony.net

 

DRAGONY und ich ist schon eine längere Geschichte. 2011 war die Band noch komplett unbekannt und ich besorgte mir deren Debütalbum „Legends“ direkt bei dem Bandmastermind Siegfried Samer zu Besprechung. Und ich wurde nicht enttäuscht! Toller Power Metal so wie ich ihn mochte. Klasse!
Die Jahre vergingen mittlerweile war die Band bei Limb Music unter Vertrag und brachte dort ein tolles Album nach dem andere raus. Bis man dann 2018 zu Napalm Records wechselte und ich die Jungs leider etwas aus den Augen verlor!
Nach einem Album dort wechselt man nun erneut das Label und ist jetzt bei SPV unter Vertrag was ich denke ein gutes Match sein könnte.
Hier erscheint nun das neue Album „Hic Svnt Dracones“ und ich habe die Jungs nun wieder definitiv auf dem Radar!
Mit Matt und Chris an der Gitarre und Schlagzeug gibt es noch zwei neue Bandmitgliedern zu verkünden und mit Jacob Hansen einen sehr bekannten Produzenten an Bord.
DRAGONY wussten schon immer tolle Geschichten auf ihren Alben zu erzählen, so auch dieses Mal, man vertont hier Ereignisse rund um die „Lost Colony“ von Roanoke und das Schicksal der dort verschwundenen britischen Kolonialisten.

Mal schauen wie das Ganze so klingt, starten wir ins Album mit dem Opener „From the New World“ welches nur ein, mit klassischen Tönen beginnendes Intro ist.
Interessanter ist dann schon die Videosingle „Dreamchasers“ welches als nächstes erklingt.
Power Metal mit ordentlich Bombast und direkt kommt das typische DRAGONY Feeling auf. Der Song hat eine schöne Message und klingt vor allem im mehrstimmigen Gesang eher nach Happy Metal, aber man fängt sich dann in der Bridge aufgrund der härteren Riffs wieder. Ach ja, weibliche Gesangsunterstützung wird hier ebenfalls geboten.
Mit zwei Power Bombast Metal Highlights geht es dann direkt in Form von „Silver & Blood“ und „Dragon of the Sea“ weiter.
Gerade letztere Nummer besticht durch einen 1 A Ohrwurmchorus der absolut seines Gleichen sucht und sich direkt festsetzt. Mega Nummer!
DIE Nummer die den Mittelteil beherrscht ist auf jeden Fall das Titelstück „Hic Svnt Dracones“! Eine überlange Bombastnummer mit allerlei Tönen die es zu entdecken gilt, inklusive natürlich wieder einem geilen Chorus. Ganz großes Kino meine Herren!
Eine kleine Pause vom Bombast bekommt man dann bei „The World Serpent“. Das tut der Platte absolut gut und ich muss mich erstmal vergewissern das ich noch im richtigen Albumordner bin, so unterschiedlich ist der Song.
Und auch im letzten Drittel bleibt die (Bombast) Qualität auf jeden Fall hoch, beste Belege dafür sind das sehr keyboardlastige „Twilight of the Gods“ sowie die Videosingle „Beyond the Rainbow Bridge“ wo soundtechnisch nochmal alles herausgeholt wird!

DRAGONY bleiben sich auf jeden Fall ihrer Linie der letzten Alben absolut treu und zaubern hier wieder ein wahres Meisterwerk für Bombast Power Metalfans auf Platte.
Wer bislang mit der Band nichts anfangen kann, wird das auch weiter hin nicht können. Und die Fans der Band werden absolut ausrasten.
Ein bisschen weniger Bombast und etwas mehr geradlinigen Power Metal hätten dem Gesamtergebnis zwar gut getan, aber trotzdem kommt man nicht drumherum die Qualität der Songs und dem Songwriting zu würdigen mit einer hohen Bewertung und der entsprechenden Kaufempfehlung für die angesprochene Zielgruppe!

Julian

 

ANCIENT CURSE – Dimension 5

Trackliste:

01. Forevermore
02. Ave Maria
03. Isolation
04. Dimension 5
05. Deny And Destroy
06. Tunnel Vision (G LOC Part 1)
07. In Memoriam
08. Dreaming Of Lucrecia (G LOC Part 2)
09. Paranormal Coincidence (G LOC Part 3)

 

 

Spielzeit: 64:03 min – Genre: Progressive Power Metal – Label: El Puerto Records – VÖ: 25.10.2024 – Page: www.facebook.com/profile.php?id=100063684061715

 

ANCIENT CURSE gehören nicht erst seit gestern zu den kleinen Großen in der Prog-Power-Szene. Man kann das Genre jahrelang hören, ohne jemals was von ihrer Existenz mitzukriegen, aber empfehlenswert ist das nicht, und darum gibt’s jetzt auch eine Rezension zu „Dimension 5“, dem gerade mal vierten Album der 1987 als BONEBREAKER gegründeten Band.
Denn ANCIENT CURSE machen mit ihrer Musik einfach lächerlich viel richtig. Wie sich das gehört, gibt es ein paar Orchester-, Synthesizer-, Klavier-, Gastvocal- und Chor-Einlagen, alles sehr gut klingend aber beileibe nicht inflationär. Dazu gibt es eine stabile Produktion (lediglich die Backing Vocals im Chorus von „Isolation“ verwässern ein wenig den Impact der Hauptmelodie, aber ansonsten geht der Sound voll klar) und vorbildliche Leistungen an den Instrumenten und hinter dem Mic.
Vier-Viertel-Takt dominiert die neue Platte der Bremer, Ausnahmen vor allem bei „Tunnel Vision“ und „Paranormal Coincidence“, in Sachen Songwriting ist man nichtsdestotrotz progressiv, ohne sich groß einen drauf runterzuholen.
Was aber das Wichtigste ist: ANCIENT CURSE schaffen es, praktisch jedem Song einen eigenen Vibe zu geben, ihn von den anderen abzuheben, ohne dass das Album deswegen zusammengestückelt wirken würde. „Forevermore“ bietet dabei einen starken Einstieg, einen Teaser, was man von „Dimension 5“ wohl noch so erwarten darf – und was man auch bekommt, plus mehr.
„Ave Maria“ ist in Teilen schon echt heavy und runtergebrochen auf die klassische Metalband-Besetzung, feiert sich aber im Refrain – zurecht – auf den im wirklich besten Sinne schlagerigen Chorus. Dann gibt es mit „Dimension 5“ die perfekte Single: mit unter fünf Minuten vergleichsweise kurz, knallend und mit recht modern komponiertem Refrain. Und „Deny And Destroy“ wird im Anschluss wütend, hat dabei aber hörbar Spaß damit, aus mehreren Tempi was Geiles rauszuholen.
Den obligatorischen Instrumental Track bekommen wir mit „Tunnel Vision“, der eine schöne kleine musikalische Reise durch unterschiedliche Parts und Stimmungen ist, und „Paranrmal Coincidence“ dient als schönes orchestrales Outro des Albums und des überlangen „Dreaming of Lucrecia“, das ein knappes Viertel des gesamten Albums ausmacht. Und so ein Viertelstünder ist für Fans wie Reviewer immer ein Unsicherheitsfaktor, denn wenn er nicht liefert, liefern direkt mal 25% des Albums nicht.
Frohe Botschaft: Das Ding liefert und gehört zweifelsohne zu den besten Tracks der Platte. Mit größtenteils positiv-duriger feierlich-mächtiger Grundstimmung und vielen unterschiedlichen starken Parts, mal Dauerfeuer, mal ausgedehnter, ist „Dreaming Of Lucrecia“ ein langer Prog-Track, wie er im Buche steht, und krönender Abschluss eines eh schon nicen Albums.

Fazit:
Wer ANCIENT CURSE eh schon mag, kriegt hier all seine Wünsche von dem sympathischen Quartett erfüllt. Und wer nach dieser Rezension glaubt, grob was damit anfangen zu können (unser treuer Kommentator Schwatzbacke vielleicht), gebe der Platte eine Chance, um nachher seinen Freunden stolz geilen Progressive Power Metal zeigen zu können, von dem sie bislang keine Ahnung hatten.

Anspieltipps:
„Ave Maria“, „Dreaming Of Lucrecia (G LOC Part 2)“ und „Dimension 5“

Jannis