BLACK & DAMNED – Resurrection

Trackliste:

01. Silence Breaker
02. Ruthless Wrath
03. Red Heavens
04. Bound By The Moon
05. Circle Of Amnesia
06. Injustice
07. Searing Flames
08. Shadows
09. Reborn In Sloitude
10. Navigate Me To The Sun

 

Spielzeit: 43:50 min – Genre: Heavy Metal – Label: RPM / ROAR – VÖ: 14.03.2025 – Page: www.facebook.com/blackanddamned

 

„Aber war ja auch nicht alles schlecht während Corona“ – Stimmt, BLACK & DAMNED haben sich gegründet und bereichern seitdem die deutsche Metalszene mit einer sehr angenehm oldschool klingenden Mischung aus Heavy, Power und Teutonic Metal. Zwei Alben hat das Quintett aus Stuttguard seitdem veröffentlicht; drei, wenn man „Resurrection“ mit einrechnet, das am 14. März offiziell auf die Leute losgelassen wird.
Auch wenn die Band noch nicht lange existiert, besteht sie doch aus Mitgliedern mit Ahnung, Talent und Lebenserfahrung, was bedeutet, dass an der Bedienung der Instrumente und den reibigen Vocals von Roland „Bobbes“ Seidel (nicht das einzige, was bei BLACK & DAMNED an GRAVE DIGGER erinnert) nix auszusetzen ist. Da drauf kommen dann noch, wo nötig, fette Backing Vocals und recht gut klingende Streicher. Ja, die Produktion des Vorgängers war ein Stück besser, etwas definierter und mit weniger lauter Snare und biestigerer Bassdrum, aber fett kann sie die Songs nichtsdestotrotz machen. Was wichtig ist, denn so mancher Song von BLACK & DAMNED legt gegen Ende nochmal gut einen drauf. Durchhören lohnt.
Das war auf den Vorgängeralben so, das ist auch auf „Resurrection“ so. Auch die generell düstere Stimmung, die über dem Album liegt, „bösere“ straightere und melodischere Parts und eine kleine Prise Doom, kennt man so von den Vorgängern.
In Sachen Songwriting hat man hier im Vergleich leider ein wenig eingespart. Ja, viele der Songs haben ihren eigenen Charakter, aber doch etwas weniger ausgeprägt und mit weniger Wow-Momenten als Album #1 und #2 – melodietechnisch ist „Resurrection“ einfach ein bisschen normaler.
Das ist kein Drama. Da gibt es immer noch „Red Heavens“ mit seinem leichten orientalischen Touch und durchgehender Intensivierung, „Bound By The Moon“ mit seinem treibenden Groove und schön moll-lastigen Chorus, „Circle Of Amnesia“ mit seinen Glöckchensynthesizern, den coolen Drumrhythmus bei „Searing Flames“ und das hervorragende Arrangement von „Shadows“, nicht zu vergessen den fetten Endtrack „Navigate Me To The Sun“.
Es gibt nur halt auch die Refrains, die dann doch irgendwann redundant werden, wiederkehrende Schemata wie schnellere Strophen vor im Tempo halbierten Refrains und im Vergleich zu den Vorgängern mehr Melodien, die eher so Durchschnitt sind.
Gewinnen tun bei „Resurrection“ klar die positiven Faktoren, die Platte ist eben einfach nicht die stärkste von BLACK & DAMNED – wobei die Messlatte in der Sache aber auch verdammt hoch liegt.

Fazit:
Ohne Frage ist „Resurrection“ ein starkes Heavy/Power-Metal-Album und für Fans des Genres gibt es darauf eine ganze Menge zu entdecken. Und wer von der Platte nicht komplett abgeholt wird, der gebe einfach mal den ersten beiden BLACK-&-DAMNED-Alben eine Chance!

Anspieltipps:
„Bound By The Moon“, „Shadows“, „Red Heavens“ und „Navigate Me To The Sun“

Jannis

ARION – The Light That Burns The Sky

Trackliste:

01. The Darkest Day
02. The Light That Burns The Sky
03. Like The Phoenix I Will Rise
04. Wings Of Twilight
05. Burning In The Skies
06. From An Ampire To A Fall
07. Wildfire
08. Blasphemous Paradise
09. Black Swan
10. In The Heart Of The Sea
11. Into The Hands Of Fate

Spielzeit: 46:06 min – Genre: Power Metal – Label: Reigning Phoenix Music – VÖ: 28.02.2025 – Page: www.facebook.com/OfficialArion

 

Irgendwie finden ARION in meiner Wahrnehmung immer noch als die Band statt die hinter ihrer stumpfen Produktion ihre Zweitwerks „Life Is Not Beautiful“ ein echt gutes Modern-Power-Metal-Album versteckt haben. Nun, Zeit, diese Wahrnehmung ein für alle Mal zu ändern, denn produktionstechnisch ging schon das folgende „Vultures Die Alone“ in eine wesentlich bessere Richtung, und mit „The Light That Burns The Sky“ ist das nun kein Thema mehr. Die Finnen klingen so gut wie nie (vielleicht mit ein bisschen wenig Dynamik im Sound, aber dafür knallt’s eben) und sind mit ihrem neusten Werk auf einem guten Weg, die Leute mit den BLIND-GUARDIAN-Shirts und die mit den Tunnels in den Ohren harmonisch in der selben Konzert-Crowd zusammenzuführen.
„The Light That Burns The Sky“ ist nicht unbedingt Modern Power Metal, es kombiniert eher Modern Metal mit Power Metal. Fette Orchestersamples und Chöre in großen, mal feierlich düsteren, mal fröhlichen Refrains auf der einen Seite, technisches Instrumenten-Handling, eine für Power-Metal-Verhältnisse etwas überpolierte Stimme und moderner Synthesizereinsatz auf der anderen. Das Melodiewriting pendelt zwischen beiden Untergenres hin und her und an Sounddesign-Elementen hat man nicht gespart.
Also wirklich nicht. Praktisch jeder fettere Part wird von einer Explosion aus, nunja, BAAMMMM!!! eingeleitet. Generell haben ARION ein Faible für kurze Klangakzent-Shots, mit Hörnern, Chor etc., die an geeigneter Stelle einfach mal kurz eine druckvolle Sechzehntelnote raushauen. Das mag den ein oder anderen irgendwann ermüden, aber abgesehen davon und so insgesamt ist „The Light That Burns The Sky“ halt einfach übertrieben fett, hat einiges an guten Ohrwurmmelodien aber auch straighten, trocken-harten Parts zu bieten, ein Mü an Progressivität in den Arrangements, das dann positiv auffällt, wenn man sich dafür interessiert, und insgesamt einfach eine Dreiviertelstunde unterhaltsames, überwältigendes Abgehen.
Die Modi, die man von der Truppe kennt, werden allesamt bedient, ob poppig, dramatisch oder „böse“. Hier findet man keine großen Experimente, aber gefühlt haben ARION ihr Genre einfach noch einmal ein Stück ausgereift, geschliffen und perfektioniert. Waren da so Sachen wie die „unklaren Vocals“ in „Wildfire“ unbedingt nötig? Nein. Aber zum allergrößten Teil ist das Ding wirklich geil geworden, wenn man denn an dieser Kombination aus Modern und Power Metal interessiert ist. Also praktisch dann, wenn man als Power-Metaller weiß, wer Melissa Bonny ist, die bei „Wings Of Twilight“ einen Top-Job als Gastsängerin macht.

Fazit:
ARION 2025 in hervorragender Form! Für Fans der Vorgängeralben eh ein Blindkauf und für jeden mal ein Ohr wert, der mag, wenn es knallt, die Melodien eingängig und Sound und Songwriting modern sind!

Anspieltipps:
„Burning In The Skies“, „Wings Of Twilight“, „Into The Hands Of Fate“ und „The Light That Burns The Sky“

Jannis

DYNAZTY – Game Of Faces

Trackliste:

01. Call Of The Night
02. Game Of Faces
03. Devilry Of Ecstasy
04. Die To Survive
05. Fire To Fight
06. Dark Angel
07. Fortune Favors The Brave
08. Sole Survivor
09. Phoenix
10. Dream Of Spring
11. Mystery

Spielzeit: 42:24 min – Genre: Power Metal – Label: Nuclear Blast Records – VÖ: 14.02.2025 – Page: www.facebook.com/dynaztyband

 

Die schwedischen Metaller, um den charismatischen Frontmann Nils Molin, DYNAZTY sind mit ihrem neunten Album zurück, ich bin mehr als gespannt ob sich neben dem Label noch etwas geändert hat. Vor über zwei Jahren konnten DYNAZTY mit ihrem damaligen Album „Final Advent“ bei mir volle Punktzahl abräumen, gelingt dieser Wurf nochmal, das wird die nächste knappe dreiviertel Stunde zeigen.

Ich habe mir im Vorfeld mit Absicht keine der veröffentlichten Singles angehört, der Grund ist ganz einfach, für mich stand fest wenn mir keiner die Rezi streitig macht das ich diese übernehmen werde und das sich kein Titel im Vorfeld in die Gehirnwindungen festkrallen kann den ich dann nicht mehr aus der Birne bring. Also höre ich jetzt das Album zum ersten mal.

Zu DYNAZTYs Line Up gehören immer noch Nils Molin der Stimme von DYNAZTY (aber auch AMARANTHE und NEW HORIZON), an den Gitarren Love Magnusson und Mikael Lavér, Jonathan Olsson am Bass und Georg Härnsten Egg an den Drums.

Nils singt und shoutet sich wie auf allen Vorgängern schon gehört und vorgeführt souverän durch das Album ohne sich auch nur einen Anfall von Schwäche an kennen zu lassen. Der Mann hat Gold in der Stimme und das nicht nur im Studio, Live kann Nils genauso mit seiner Stimme umgehen. Die beiden Gitarrenschwinger hauen die Riffs mit einer Leidenschaft unters freudig wartende Volk das es ein Wunder ist das beide nicht alle anderen bügeln. Der Bass wummert auch genussvoll vor sich her und die Drumfraktion haut die Felle und Trommeln zu Klump um dafür zu sorgen das alles und jeder vor dem Schlagzeug in Deckung geht.

Der Sound ist wie seit Jahren, seitdem DYNAZTY von Hard Rockern zu Power Metallern mutiert sind gewohnt catchy ohne dabei zu cheesy zu sein, mit sehr geilen Melodien und Akkorden, die so oder in ähnlicher Weise bestimmt schon 1000de Male bei anderen Verwendung fanden. Da ich kein Musiker bin kann ich da auch nicht soviel über die Akkordfolgen aussagen, ich kann nur sagen das mir das gebotene irgendwie aber auch wieder nicht bekannt vorkommt. Ob dies nun von einem Vorgängeralbum der Band ist oder schon in der Vergangenheit Verwendung fand kann ich nicht mit Sicherheit aussagen. Egal ob nun oder nicht, die Mucke haut rein und das auf eine sehr sympathische Art und Weise, wer DYNAZTY bis jetzt ignoriert hat sollte unbedingt mal Probe hören, denn was die Jungs auf ihren Alben zu bieten haben ist ein echtes Melodic Feuerwerk im Hard Rock zur Anfangszeit und Power Metal Bereich. Kann man es besser – ich beantworte es mit einem klaren nein, ähnlich und auf eine andere Art bestimmt ja, aber so rotzfrech wie DYNAZTY seit ihrem ersten Album 2009 Unterwegs sind ist schon einen Respekt wert.

Ich wäre für eine ausgedehnte Tour de Metal bestehend aus DYNAZTY, SACRED und SIX FOOT SIX, die Drei wären das ideale Ratpack für eine Tripple-Headliner Tour. DYNAZTY machen das was sie können einen Metalbrecher verbrechen der es auf eine Spitzenwertung bringt, ob nun das SACRED Debütalbum oder „Game Of Faces“ das Rennen am Jahresende um die höhere Platzierung in meinen Poll machen wird kann ich jetzt noch nicht beantworten, beide Alben sind verdammt stark und parade Beispiele für endgeilen Metal Made in Schweden.

„Call Of The Night“ steigt am Anfang dramatisch ein bis das kurze Intro vorbei ist – aber dann hauen die Schweden voll auf den Putz, „Game Of Faces“ versetzt den Hörer gleich mal eine saftige Stereowatschen der guten Laune, ein Brecher der nur aus Skandinavien stammen kann. „Devilry Of Ecstasy“ frisst sich gewohnt schnell und melodisch in die Trommelfelle, „Die To Survive“ hier zeigt die Band das sie auch epische Momente perfekt mit ihrem Sound zu einem Highlight verbinden können. Mit „Fire To Fight“ haut die Band das nächste Highlight raus, was für ein Song würde sich gut in den Discos machen, „Dark Angel“ hier gibt es Metal mit ABBA Vibes voll in die Fresse. „Fortune Favors The Brave“ hier kommt nochmal ein Hybrid aus Epic Melodic und Power Metal der als Hit durchgeht, „Sole Survivor“ hier muss ich ein wenig an SIX FOOT SIX denken, das Ding schlägt ein wie eine Atombombe. „Phoenix“ geht im vollen Galopp auf jede Synapse los die es nicht in Sicherheit schafft, „Dream Of Spring“ hiermit wird die Taschentuch benässende Gruppierung mit viel Drama bedient, „Mystery“ gibt nochmals ein Highlight zum Schluss ab.

Balle

TWINS CREW – Chapter IV

Trackliste:

01. Choose your God
02. Never Stop Believing
03. Living in a Dream
04. Warrior of North
05. Fire
06. Without You
07. Order 69
08. Fighting for the World

 

 

Spielzeit: 39:51 min – Genre: Power Metal – Label: Scarlet Records – VÖ: 21.02.2025 – Page: www.twinscrewband.com

 

Ah, die schwedischen Melodic Power Metaller von TWINS CREW waren auch einige Zeit von der Bildfläche verschwunden! Ihr letztes Album „Veni Vidi Vici“ erschien 2016 und nun knapp 9 Jahre später erscheint der Nachfolger mit dem neuen Album „Chapter IV“.
Und ob ihr es glaubt oder nicht, ich hatte die Truppe schon ein paar Mal auf dem Rezensionstisch in der Vergangenheit habe aber erst dieses Mal gecheckt das der Bandname daher stammt das die beiden Gitarristen Dennis und David Zwillinge sind…Sachen gibt es : ).
Fans von so Bands wie MANOWAR oder ACCEPT sollten dann jetzt mal etwas genauer aufpassen.

Die wilde Fahrt ins neue Album beginnt mit dem Openersong „Choose your God“. Wobei wild ist es erstmal nicht, die Nummer ist ziemlich erdig und groovig gehalten. Ein waschechter Banger der seelige ACCEPT Zeiten heraufbeschwört und direkt mal die erste starke Duftmarke hinterlässt.
Umso schneller geht man dann beim anschließende „Never Stop Believing“ zur Sache. Ein flotter Midtempotrack der auch sofort hängen bleibt und zu begeistern weiß.
Die anschließende Videosingle „Living in a Dream“ ist uns schon bestens bekannt und ist ein wahrer Melodicmetalohrenschmaus geworden. Ein starker Track!
Ein Wort noch zu Sänger Andreas Larsson. Dieser ist wie gewohnt bestens bei hoher Stimme, meistert alle Stufen perfekt und seit Jahren ein starker Rückhalt der Band.
Über den flotten Midtempometaller „Warrior of North“ geht es zum nächsten absoluten Highlight mit „Fire“.
Mit diesem Stampfer sind wir wieder knietief im ACCEPT Matsch und die Nummer lädt sofort ein richtig mitzugehen. Ein geiler Refrain der einen schon nach kurzem nicht mehr aus dem Kopf geht rundet diese Ohrbombe super ab. Hier wird mal so richtig der Staub aus euren Boxen gedrückt!
Danach gibt es dann mit „Without You“ einen schönen Break und sehr ruhige sowie gefühlvolle Töne. Ebenfalls eine richtig geile Nummer, die vor allem auch Sänger Andreas mal in einen ganz anderen Stil zeigt. Mega!
So wer bei „Order 69“ direkt an STAR WARS denkt hat gut aufgepasst und sich direkt als Fan geoutet : ) Die Nummer reiht sich perfekt ein in die bisherige Hitriege.
Mit dem überlangen, epischen „Fighting for the World“ findet ein bärenstarkes neues TWINS CREW Album seinen klasse Abschluss.

Lang ist das neue Album der Jungs von TWINS CREW nicht, aber dafür umso überzeugender! Ja man macht hier nicht viel Neues, aber Altbewährtes was richtig gut rüberkommt und jedem Power Metal Fan sofort zusagen sollte!
Bärenstarkes Comeback der Truppe welches von mir absolut verdient in unsere vordersten Punkteränge platziert wird.
Absolute Kaufempfehlung für die Genreanhänger!

Julian

 

THE 7TH GUILD – Triumviro

Trackliste:

01. Holy Land
02. The 7th Guild
03. Glorious
04. La Promessa Cremisi
05. In Nomine Patris
06. Time
07. Guardians of Eternity
08. The Metal Charade
09. Fairy Tale

 

 

Spielzeit: 47:51 min – Genre: Power Metal – Label: Scarlet Records – VÖ: 21.02.2025 – Page: www.facebook.com/the 7thguild

 

Die Power Metal Formation THE 7TH GUILD basiert auf einer Vision des SKELETOON Fronters Tomi Fooler von einer metalischen Version der THREE TENORS.
So schnappte er sich RHAPSODY OF FIRE Sänger Giacomo Voli sowie Ex VISION DIVINE Sänger Ivan Giannini um Power Metal Songs mit Opern und klassischen Orchestereinflüssen zu kreieren.
Herausgekommen sind 9 Songs auf dem Debütalbum „Triumviro“ dessen Zielgruppe mit Fans von ANGRA, RHAPSODY OF FIRE oder AVANTASIA relativ schnell abgesteckt sein sollte.

Als Opener fungiert die Vorabsingle „Holy Land“. Sofort sind die Genrefans im Thema drin. Hier wird sich nicht lange Zeit gelassen für irgendwelche Intros sondern es gibt direkt den ersten Hit auf die Ohren! Die drei Sänger sind natürlich über jeden Zweifel erhaben und machen das Ganze direkt zu einem echten Hörerlebnis! Hört euch nur mal die Chöre an : )
Der Bandtrack „The 7th Guild” folgt direkt als Nächstes. Tja was soll man hier groß sagen? Bombast Power Metal as its Best. Inklusive natürlich wieder dieser tollen, mehrstimmigen Chöre.
Mit „Glorious“ und „La Promessa Cremisi“ geht man etwas mehr in die epische Ecke was ebenfalls super gelungen ist und eine schöne Abgrenzung zum vorherigen Gehörten darstellt!
Das sich in der Mitte befindliche „In Nomine Patris“ fällt im Vergleich zu den vorherigen Ohrbomben etwas ab und auch das ruhige „Time“ ist jetzt irgendwie nichts Besonderes und hat man schon x Mal woanders so gehört.
Aber im letzten Drittel geben die Jungs nochmal so richtig Gas und hauen Hit um Hit raus. „Guardians of Eternity“ atmet ganz klar den Geist der ersten Songs der Platte, „The Metal Charade“ ist dann wieder ein wahre Bombast Power Metal Monster geworden und beim abschließenden „Fairy Tale“ gibt es nochmal etwas ruhigere, epische Töne, die das Album wunderbar abschließen.

Soooo viel hatte ich jetzt eigentlich nicht von dieser Bandzusammenstellung erwartet! Aber THE 7TH GUILD haben mich ganz klar eines Besseren belehrt und präsentieren uns hier ein Debütalbum welches Fans von Symphonic/Bombast Power Metal auf jeden Fall sofort zusagen sollte und einige Hits beinhaltet. Ich glaube auf dem nächsten Album geht da aber noch mehr.
Als Sahnehäubchen gibt es dann natürlich noch die drei Sänger, die mit zu den besten ihrer Zunft in diesem Genre gehören.
Fanherz was will man mehr!

Julian

 

MAJESTICA – Power Train

Trackliste:

01. Power Train
02. No Pain, No Gain
03. Battle Cry
04. Megatrue
05. My Epic Dragon
06. Thunder Power
07. A Story In The Night
08. Go Higher
09. Victorious
10. Alliance Anthem

 

Spielzeit: 47:01 min – Genre: Power Metal – Label: Nuclear Blast Records – VÖ: 07.02.2025 – Page: www.facebook.com/Majesticametal

 

Power Metal bei Nuclear Blast – keine Frage, hier kann man mit gewissen Mindesterwartungen rangehen. Es geht um MAJESTICA, die vier Jahre nach ihrem Weihnachtsalbum „A Christmas Carol“ mit einem neuen Album um die Ecke kommen. „Power Train“ heißt das gute Stück, das Musiker-Lineup besteht nach wie vor aus einer illustren Riege von VEONITY-, THERION-, SABATON- und TWILIGHT-FORCE-erfahrenen Leuten, und ihr könnt Euch denken, was das bedeutet.
Korrekt, das bedeutet einmal Power-Metal-Vollbedienung. Es gibt eine äußerst knallend-gute Produktion, aufgenommen im eigenen Studio und gemixt von Jonas Kjellgren, der sonst auch beispielsweise beim Sound von AMORPHIS und SABATON seine Finger im Spiel hatte.
Die Vocals von Tommy ReinXeed passen wunderbar, klassischer Power-Metal-Tenor, der sich auch in ganz hohen Sphären mühelos zurechtfindet. Und natürlich gibt’s dabei eine gute Menge an tendenziell tiefer gehaltenen Chören. Plus Cembalo, Orgel, Orchester, Synthesizer und eine Bierdose. Die Schweden müssen sich trotz ihrer kurzen, erst fünf Jahre währenden Bestehenszeit vor der Konkurrenz nicht mehr verstecken.
Viel Uptempo findet sich auf „Power Train“, dazu der ein oder andere ruhigere Part, etwas Midtempo, und wenn man Glück hat, der eigentlich schnelle aber für das Ende feierlich auf halbe Geschwindigkeit runtergebrochene Chorus, ein verlässlich zündendes Stilmittel.
Und lange nicht das einzige. Die komplette Truppe hat Power Metal einmal durchgespielt und wenn man sie dann zusammensetzt und auf ein Album loslässt, kann man davon ausgehen, dass ein Ergebnis zum Wohlfühlen dabei rauskommt. Verlangt man nach einem Midtempo-Part, kann man davon ausgehen, dass er auch kommt. Wünscht man sich jetzt mal etwas Orchester oder ein knackiges Arpeggio-Synthesizer – bitteschön, hier ist es.
Was „Power Train“ nicht liefert, ist Innovation. Die „Higher, Fire, Desire“-Texte sind so klassisch, wie sie nur sein können, und die Main-Melodie-Komposition weitestgehend auch. Das ist sie normal – wer hätte es gedacht? – auf einem stabilen Niveau, aber die traditionellen Power-Metal-Wendungen sind doch ganz klar das Grundgerüst der Komposition, und beispielsweise bei „Go Higher“ auch mal ein Faktor, der einen durch die Frage ablenkt, wo man diese Chorus-Melodie schonmal gehört hat. In der Dramatik bleibt das aber eher die Ausnahme und genug Songs überzeugen dann doch mit dem eigenen Etwas. Allen voran der mit 6:30 Minuten längste Track „My Epic Dragon“ (subtiler Titel, Jungs), der die komplexeren, musicalesceren Anleihen von MAJESTICA am meisten bedient, und „Victorious“ mit seinem coolen Synth-Riff und dem Ende zum Reinlegen.

Fazit:
Keine großen Überraschungen, aber abgesehen davon alles, was man von einer Band aus Musikern mit diesen Vergangenheiten erwartet. Fett, fröhlich, feierlich und professionell as fuck. Es braucht keinen Musikwissenschaftler, um herauszufinden, warum Nuclear Blast bei den Schweden nicht nein gesagt hat!

Anspieltipps:
„No Pain, No Gain“, „My Epic Dragon“ und „Victorious“

Jannis

BRAINSTORM – Plague Of Rats

Trackliste:

01. Intro
02. Beyond Enemy Lines
03. Garuda (Eater Of Snakes)
04. False Memories
05. The Shepherd Girl (Gitagovinda)
06. Your Soul That Lingers In Me
07. Masquerade Conspiracy
08. From Hell
09. The Dark Of Night
10. Crawling
11. Curtains Fall

Spielzeit: 45:42 min – Genre: Power Metal – Label: Reigning Phoenix Music – VÖ: 28.02.2025 – Page: www.facebook.com/officialbrainstorm

 

Metalfans auf der ganzen Welt sind begeistert: Diese deutsche Power-Metal-Band veröffentlicht ihr 14. Album!

Ja genau, es sind BRAINSTORM, und die sind dankbar zu rezensieren. Wagen wir mal das Experiment und rezensieren los, ohne das Album überhaupt zu kennen.
BRAINSTORM sind wieder da und haben Ihr neustes Album „Plague Of Rats“ im Gepäck. Das bedeutet gewohnte Qualität aus Gerstetten, angefangen beim Sound. Der stammt wieder aus den magischen Fingern von ORDEN OGANs Seeb, ist also bombastisch fett und klar und unterstützt wunderbar den kraftvollen Power-Metal-Sound, den sich das Quintett über die letzten Alben erarbeitet hat. Getragen von Andy B. Francks charismatischen Vocals und vorangetrieben von einer Musikerfraktion, die ihr Handwerk blind beherrscht, gibt „Plague Of Rats“ gewohnt alles, ob in Mitnicken erzwingendem Midtempo oder in Uptempo-Passagen.
Melodisch bedient man kompetent seine ganz eigene Genre-Interpretation, mit straighter-simplen Melodieparts und großen Melodien, insbesondere in den Refrains, wobei von Anfang an zweifelsfrei bestätigt werden kann, dass BRAINSTORM nach wie vor BRAINSTORM sind – aber allermeistens, ohne allzu hart die vorangegangenen Kompositionen zu kopieren. Abgerundet wird das Ganze durch einige Orchesterelemente und…

…jap, hat funktioniert. Stimmt alles so. Nach dem Hören des Albums hier nun ergänzend: BRAINSTORM haben Indien wiederentdeckt und setzen bei einigen Songs traditionelle indische Instrumente oder indisch anmutende Harmoniefolgen ein. Schön für Fans der älteren Werke der Band, in denen das immer mal vorkam, aber nicht dramatisch für die Fans der neueren Werke, da man diese Elemente auf recht wenige Songs des Albums, und dort auch recht sparsam anwendet.
Ansonsten sein gesagt, dass „Garuda“ eh schon kein Wort ist, das ich in einem Chorus mehrfach wiederholen würde, und zwar vor allem dann nicht, wenn man es mal „GarudAAAA“ und mal „GaRUda“ ausspricht.
Kompositorisch ist „Plague Of Rats“ immer stabil, gerne auch mehr als das, bleibt aber in Sachen Wow-Faktor etwas hinter den mächtigen beiden Vorgängern zurück.

Fazit:
Das passiert aber in so wenig dramatischem Maße, dass Fans der Band mit „Plague Of Rats“ einmal mehr ein äußerst starkes Album ihrer Band vorgelegt bekommen, das ihre Wünsche problemlos erfüllt – und Fans von fettem Power Metal mit einer guten Dosis Härte ohnehin. Nicht das beste Album der letzten Zeit von dieser Truppe, aber verdient, gehört zu werden, wie genau genommen jedes ihrer Alben.

Anspieltipps:
„Beyond Enemy Lines“, „Masquerade Conspiracy“ und „The Dark Of Night“

Jannis

TALENTSCHMIEDE: Queen Of Distortion

Band:
Queen Of Distortion

Gegründet:
2018

Herkunft:
Braunschweig

Mitglieder:
Tiffany Bailey – Vocals
Torsten Schirmer – Gitarre
Sebastian Eilf – Gitarre
Carsten Bätge – Bass, Backing Vocals
Holger Schilling – Drums

Stil:
Female Fronted Metal

Veröffentlichungen:
2019 – Rising from the Fallen (EP)
2020 – Live from the Fallen (Live-EP, online)
2021 – Checkmate! (Full length CD)
2024 – Cold (Single, Video)

Einflüsse:
80er Metal, Power Metal und Progressive Metal. Eigentlich kommt jeder aus einer etwas anderen Ecke des Metal und bringt seine Einflüsse mit in die Musik.

Was wir die nächsten fünf Jahre erreichen möchten:
Mehr Festivals spielen, mehr Reichweite bekommen, wieder regelmäßig Musik veröffentlichen ohne eine dreijährige Zwangspause.

Was als nächstes kommt:
Studioaufnahmen zum neuen Longplayer fertigstellen und zwei bis drei Videos zum Release veröffentlichen!

Unsere beste Erfahrung bis jetzt:
Dass es auch nach herben Rückschlägen weiter geht und wir erfolgreich mit der neuen Besetzung das Zepter der Queen erneut live präsentieren konnten!

Unser peinlichster Moment:
Wenn man alle Batterien sämtlicher Sender vor dem Gig gewechselt hat – bis auf die im Mikro, das dann prompt ausfällt… ach, peinlich ist eigentlich gar nichts, solange man sich selbst nicht so ernst nimmt.

Mit wem wir gerne ein Bierchen trinken würden und warum:
Da hat jeder seine eigenen Idole, Wünsche und Gründe.

Wenn wir uns eine Band aussuchen könnten, mit der wir auf Tour gehen dürfen:
Mit ein paar alten Recken der 80er wie Saxon oder Priest, oder mit Hammerfall. Oder auch: mit Battle Beast als Female-Fronted-Metal-Package…

Das Beste daran, in einer Band zu spielen:
Man erlebt immer wieder Neues, trifft neue Leute, spielt an neuen Orten… das hält jung.

Das Schlimmste daran, in einer Band zu spielen:
Besetzungswechsel.

Online:
Website: www.queenofdistortion.de
Facebook: www.facebook.com/QueenofDistortion2018
Instagram: www.instagram.com/queenofdistortion

Musik:
Spotify: www.open.spotify.com/intl-de/artist/5jHmF13bD9lq5CrHXGX2Yc?si=-hVle4SDT3ySwKPM6nqybg&nd=1&dlsi=d36a838099ee4eb2
Youtube: www.youtube.com/@queenofdistortion4840

Live-Dates:
26.06.2025 Rock & Metal Days, Oschersleben
01.08.2025 Helmfest, Helmstedt

SACRED – Fire To Ice

Trackliste

01. Into The Light
02. Gateway To The Gods
03. Wasting Away
04. On The Verge Of Becoming A Shadow
05. Caught In A Snowstorm
06. Tyrannical Warfare
07. Nights Of Madness
08. Fire To Ice
09. The Flying Dutchman
10. Queen Of The Reich (Bonus Track)

 

Spielzeit: 54:36 min – Genre: Power Metal – Label: Stormspell Records – VÖ: 11.01.2025 – Page: www.facebook.com/sacredmetalband

 

Am letzten Montag funkte mich Ben Sollberger an ob mir die Band SACRED (die vom Label als Supergpoup angekündigt wird) bekannt sei, und das ein griechischer Schreiber eine Rezi zum am morgigen Samstag erscheinenden Album „Fire To Ice“ veröffentlicht hat. Als ich den Link von Ben aufmachte überflog ich den Text nur kurz und hörte mir die zwei Soundfiles an die auf der Seite zur Verfügung stehen. Und die Songs knallten wie eine Rotte Wildsäue auf Kriegspfad und ich konnte Ben verstehen warum er beeindruckt war. Ben Sollberger hat selbst zwei hervorragende Soloalben im Melodic Hard Rock Genre veröffentlicht und ist Gitarrist der Schweizer Metaller von DISTANT PAST, wenn ein Musiker schon mal schwer von einer anderen Band begeistert ist will das in der heutigen Zeit etwas heißen. Und nein ich kannte SACRED bis zum Montag nicht, beeindruckt von dem gehörten fragte ich beim Garagenoberhaupt nach ob ich die vielleicht in der Radaktionsliste übersehen habe, ob wir das Album überhaupt zum Revieren bekommen oder ob ihm schon etwas zum Album bekannt ist. Und ja er berichtete das das Promopaket erst eingetroffen sei und stellte mir dieses gleich zur Verfügung. Der erste Hördurchgang war positiv aber erst mal was zur Band und ein paar Hintergrundinfos. Die Infos bekam ich von Jonatan Hallberg, ein fettes Dankeschön geht an Jonatan.

SACRED wurde 2010 von Jonatan Hallberg, Pontus Andrén und Christoffer Cederstrand unter dem Namen AMNESIA gegründet. Trotz mehrerer Besetzungswechsel ist die Band seit ihrer Gründung ein fester Bestandteil der Göteborger Metal Szene. 2019 stießen Robin Utbult und Gustav Blide zum Lineup und die Band wurde in SACRED umbenannt. 2020 begab sich die Band ins Studio um ihre Debütsingle „Wasting Away“ aufzunehmen, von der es auch ein Video auf YouTube gibt. Ein Jahr später fing SACRED an ihr Debütalbum „Fire To Ice“ einzuspielen. Letztes Jahr kam die Band mit dem Label Stormspell Records in Kontakt und nun kann sich ab morgen jeder selbst ein Bild von der Qualität von „Fire To Ice“ machen.

Die Posten bei SACRED sehen wie folgt aus Gustav Blide am Mikro, Jonatan Hallberg und Christoffer Cederstrand an den Gitarren, Robin Utbult an Bass und Pontus Andrén am Schlagzeug. Musiker die sich ihre Sporen bei AIR RAID, VICIOUS RUMOURS, CRYSTAL EYES, KATAN, LANCE und SEVEN THORNS verdient haben oder sich noch im Lineup der Bands befinden.

Gustav besitzt eine sehr angenehme Stimme die sich in den mittleren und höheren Lagen befindet und selbst dann nicht nervig wird wenn er sehr weit rauf zieht was er mühelos schafft. Normal bin ich kein Freund von zu hohen Stimmen aber bei Gustav und mir passt das irgendwie wie Auge auf Faust oder Topf auf Deckel. Wenn er sich in den mitten befindet ist er mein Superheld in den Höhen geht es auch für mich voll in Ordnung. Gustav weckt bei mir stimmlich Erinnerungen an Geoff Tate von QUEENSRYCHE oder Sebastian Zierof von SIGN X. Die Gitarren fauchen die Riffs, wie eine sprungbereite Raubkatze oder ein Spitzenpredator die/der sich auf die ahnungslose Beute stürzen will, nur so aus den Saiten raus, beide 6-Saitenkakrobaten wissen genau wann und wie sie die Riffs abfeuern müssen um so effektiv wie möglich zu sein. Der Bass ist bei der fetten Produktion nicht so deutlich hörbar, schnauft aber dennoch gewaltig aus den vier Saiten des Tieftöners aus, dass ein volles und perfektes Gerüst für den melodischen Power Metal entsteht. Dann bleiben noch die Wardrums, anders lässt sich das was der Drumstickschwinger abzieht nicht bezeichnen, der beackert die Bespannungen mit roher Gewalt das es ein Wunder ist das die einen Song überleben.

Nun kommen wir zur Mucke von SACRED, die hat es in sich und kann auf ganzer Linie überzeugen. Die fünf machen ein melodisches Power Metal Fass auf das jedem Metaller oder auch Hard Rocker der es gerne mal ein wenig heftiger mag schmecken sollte. An den Songs erkennt man sofort ohne das man irgendeine Info gelesen hat das es sich um Musiker aus Skandinavien handelt. Mir ging es so als ich die beiden Songs von Bens Link das erste Mal hörte war mir sofort klar das sind Skandinavier, vielleicht sogar Schweden. Denn die Art und Weise wie skandinavische Musiker ihre Songs schreiben und einspielen besitzt einen ganz speziellen Ton und Charme den man nur bei Künstlern eben aus dem hohen Norden aus Skandinavien kennt und hört. Es befindet sich keine Ballade auf „Fire To Ice“ dafür wird auf 10 Songs mit einer unwiderstehlichen Charme offensive, genialen Melodien und sehr starkem Gesang der in den Refrains nochmal 100 Schippen, gegenüber den Strophen drauflegt, gerockt das die Socken brennen. SACRED schaffen es die Kombination aus wunderschön traumhaften Melodien und Gesangslinien mit harten und fauchenden Riffattacken zu verbinden ohne das irgendetwas im Sound als Fremdkörper wirkt oder Negativ auffällt. Vergleichen lässt sich der Sound von SACRED am besten mit HAMMERFALL, LOST HORIZON, STEEL ATTACK, jawohl auch die die da heißen IRON MAIDEN, JUDAS PRIEST und QUEENSRYCHE. Mit dem Cover „Queen Of The Reich“ befindet sich ein QUEENSRYCHE Klassiker auf dem Album. Man kann auch noch mit METAL DE FACTO, TURBOKILL und FREEDOM CALL – die beiden letzteren mit Skandi Genen vergleichen.

Wer auf Power Metal mit viel Melodie steht findet mit „Fire To Ice“ einen Dauerbrenner für seinen Player. Das Album kann als ganz frühes Highlight im Jahr gesehen werden und ein Tipp an alle Power Metal Kapellen: „Zieht euch warm an, SACRED geht rum um euch den Rang abzulaufen“! Die Messlatte wurde von den Schweden verdammt hoch gelegt und ob dieses Jahr noch ein Album kommt das „Fire To Ice“ toppen kann ist fraglich. Die Ankündigung des Labels das es sich bei SACRED um eine Supergroup handelt wird vom Album auf ganzer Linie bestätigt.

„Into The Light“ entstand noch zur Zeit als die Band AMNESIA hieß, wie die meisten Songs auf dem Album fängt er mit der Hauptgitarren Melodie an. Jonatan kam mit der Rohfassung des Songs und die Band pollierte den Song so auf wie er auf dem Album zu hören ist. – Der Einstieg haut einem die Hutkrempe von der Matte oder Platte.

„Gateway To The Gods“ erinnert an schwedische IRON MAIDEN und drückt voll aufs Gaspedal, im Refrain kommt durch die mehrstimmigen Backing Vocals epische Stimmung auf.

„Wasting Away“ der erste Song der vom jetzigen Lineup zusammen geschrieben wurde. Bevor Robin und Gustav zur Band stießen schrieben Jonatan und Pontus das Grundgerüst. Pontus schrieb die Gesangsmelodie für den Refrain, als Gustav zur Band kam schrieb er die Melodien für die Strophen und den Text. In den Texten geht es darum, dass jemand, den du liebst, dich verlässt und du ihn nicht loslassen kannst, während du verzweifelt darauf wartest, dass diese Person zu dir zurückkommt. – Man kann den Herzschmerz regelrecht hören das Ding sprengt ohne Probleme die Trommelfelle.

„On The Verge Of Becoming A Shadow“ der Anfang wirkt leicht sperriger als die Vorgänger Songs, dabei aber keinen Deut schlechter. In den Strophen verbreitet Gustav mit seiner Stimme reinste Magie.

„Caught In A Snowstorm“ den Text und die Gesangsharmonien stammen von Gustav aus der Zeit bevor er Teil der Band war. Jonatan griff die Idee auf und schrieb die Instrumenten Parts des Songs. Der Text handelt von der Geschichte des letzten edlen Kriegers, der der Macht von Mutter Natur erliegt, während er das Nordreich verteidigt. Es ist eine Geschichte darüber, wie die Elemente des Landes, die er einst kannte, schließlich zu seinem Untergang wurden. Eine Legende über seine Hoffnung, dass das Opfer, das er bringt, ihm Zugang zu den Toren des himmlischen Königreichs verschaffen wird. – Ein Metalbrett das in die Lehrbücher gehört. Melodie, Härte und Gustavs Stimme hauen voll rein.

„Tyrannical Warfare“ das nächste Brett das den Hörer mit seiner Melodie und Power erschlägt. Wo holen die Jungs diese Melodien und Ideen her.

„Nights Of Madness“ wer bis jetzt nicht von der Qualität von SACRED überzeugt ist, muss taub sein oder was weiß ich. Der Song wäre in meiner Wilden Zeit sogar bei uns in den Discos der Oberburner gewesen, allein schon der Refrain haut einem die Rübe weg.

„Fire To Ice“ Christoffer hatte ein paar Riffs und eine erste Melodie die er Pontus präsentierte, und beide schrieben den Song gemeinsam. Pontus hatte dann eine Idee für den Text und schrieb die Gesangsharmonie. Der Text ist ein Aufruf, aufzuwachen und frei zu denken und sich nicht von Kult- und Religionsführern täuschen zu lassen, die das System zu ihrem eigenen Vorteil korrumpieren. – Der nächste Hit für die Metal Bibel und Paradebeispiel wie man einen Metalsong attraktiv gestaltet. Wäre vor 30 bis 35 Jahren auf Dauerrotation in meinen Stammdiscos gelaufen. Und man hätte SACRED in einem Atemzug mit IRON MAIDEN, ACCEPT, RUNNING WILD, HELLOWEEN und JUDAS PRIEST genannt. Der Refrain ist einfach nur ein göttlicher Leckerbissen.

„The Flying Dutchman“ marschiert volle Kanne nach vorne und macht keine Gefangenen und alles platt was vor die Membranen hüpft.

„Queen Of The Reich (Bonus Track)“ nicht schlecht das Cover, hier bevorzuge ich allerdings wie in den meisten Fällen das Original ohne dabei die Version von SACRED zu kritisieren. Diese Version rockt und haut kompromisslos rein wie ein wilder Stier der auf den Torero in der Stierkampf-Arena zu stürmt.

Balle

FELLOWSHIP – The Skies Above Eternity

Trackliste:

01. Hold Up Your Hearts (Again)
02. Victim
03. The Bitter Winds
04. Dawnbreaker
05. Eternity
06. King Of Nothing
07. World End Slowly
08. A New Hope
09. Memories On The Wind

 

 

Spielzeit: 42:00 min – Genre: Power Metal – Label: Scarlet Records – VÖ: 22.11.2024 – Page: www.facebook.com/FellowshipUK

 

„Power Metal ja, aber erfreulich uncheesy, unkitschig und düster!“ – Hab ich in den letzten Monaten über so einige Bands geschrieben. Über so viele, dass ich inzwischen eigentlich sogar cheesy, kitschig und fröhlich nochmal erfreulicher fände. Und Beistand naht, enter the FELLOWSHIP! Fünf Briten auf ihrer fucking fröhlichen Reise durch Täler und Burgen, mit Prinzen und Rittern und Orchester und Dur und Unbekümmertheit (Sagt man das so?), aber auch manchmal ein bisschen Melancholie.
„The Skies Above Eternity” ist das zweite Album des Quintetts und ist das fett produzierte Kind uneheliche Kind, das POWER QUEST, GALDERIA, TWILIGHT FORCE, EVERFROST RHAPSODY OF FIRE und Konsorten beim ausufernden Konsum von Musical, Neoklassik und japanischem Rock/Metal gezeugt haben.
Viel Uptempo, viel Beinarbeit für den Drummer, geschwindes Soliere, der ein oder andere Bumm-Zapp-Partymetal-Part, und ein sehr sympathisch positiver Grundvibe, das ist so die Kernsubstanz von FELLOWSHIP 2024. Das einzige, was manchmal nicht fett und zeitgemäß produziert klingt, ist das Orchester, aber dessen Sound ist dafür unschuldig putzig dem der Orchester auf ähnlichen Alben von vor 15 Jahren so, und das passt an der Stelle halt einfach auch besser als ultramoderne Trailer-Orchestersounds.
Und musikalisch ist „The Skies Above Eternity” einfach liebenswert. Übernommen hab ich die Rezension nach dem Hören der Single „Dawnbreaker“, der Discosong des Albums, mit dem Gedanken „Okay, ist wieder sowas, aber vielleicht zumindest gut gemacht“. Aber Die Platte ist sowas eigentlich nur bei zwei, drei Tracks. Und so kompositorisch „normal“ ist sie zumeist auch nicht – wobei der Chorus der Single ein hervorragend aggressiver Ohrwurm ist.
FELLOWSHIP haben ein außergewöhnliches Händchen für schöne Melodieführungen und Harmoniefolgen (hier kommt dann Japan, Neoklassik und Musical durch), was ihnen bereits bei Album #2 eine echte eigene Handschrift gibt und dabei einfach sehr viel Spaß macht zu hören. Dazu durchweg Refrains über 08/15, und sogar in den Mittelteilen gibt es wieder und wieder spannende Sachen, bevor dann das schnelle Solo einsetzt. Bei acht Songs (plus orchestrales Outro) kann man auch jedem Song seinen eigenen Charakter geben und von klassisch sehr fröhlich (Hold Up Your Hearts (Again)) über Feelgood („World End Slowly“, „A New Hope“) und Disco („Dawnbreaker“, „King Of Nothing“ bis hin zu ernster – im Sinne von „etwas wenige fröhlich“ („Victim“, „The Bitter Winds“, „Eternity“) alle wichtigen Interessenspunkte abdecken. Und das ist einfach echt gelungen.

Fazit:
Ich kam wegen „Dawnbreaker“, ich blieb wegen dem Rest (und wegen „Dawnbreaker“). Immer nur düster ist auch nicht gesund und FELLOWSHIP bieten mit „The Skies Above Eternity” eine wunderbare Dreiviertelstunde liebevoll und geil gemachte gute Power-Metal-Zeit, die sich gerade kompositorisch hart von dem vielen Standard da draußen abhebt.

Anspieltipps:
„Victim“, „Dawnbreaker“, „World End Slowly“ und „Hold Up Your Hearts (Again)

Jannis