HEIMDALL – Hephaestus

Trackliste:

01. Hephaestus
02. Masquerade
03. King
04. The Runes
05. Till the End of Time
06. Power
07. We are One
08. Spellcaster
09. The Show Must Go On

 

 

Spielzeit: 41:10 min – Genre: Power Metal – Label: Pride & Joy Music – VÖ: 25.08.2023 – Page: www.facebook.com/heimdallofficial

 

Mal wieder eine italienische Power Metalband, die es schon seit geraumer Zeit gibt und die ich nicht kenne…die Rede ist von den Jungs von HEIMDALL die seit 1994 existieren und dieser Tage ihr 6. Album mit dem Titel „Hephaestus“ in die Läden hieven!
Das letzte Album „Aeneid“ ist gute 10 Jahre her, da sind mir die Jungs wohl echt durchgerutscht.
In all ihren Jahren hat man schon einige Line Up Wechsel durch, Konstante waren bislang nur die beiden Gründungsmitglieder Fabio Calluori (Gitarre) und Nicolas Calluori (Schlagzeug). Gitarrist Carmelo Claps ist auch schon seit Ende der 90iger dabei.
Man widmet sich lyrisch wohl einigen Fantasythemen, was man auch schon am Album und den Songtiteln feststellt. Musikalisch soll man wohl irgendwo in der Schnittmenge, HAMMERFALL, STRATOVARIUS oder GAMMA RAY liegen…na schauen wir mal!

So genug geschwafelt, wir werfen direkt mal ein Ohr auf den Openertrack „Hephaestus“ der nach einem kurzen Intro direkt loslegt. Mythisch geht es hier zur Sache aber man bewegt sich hier voll im italienischen Power Metal.
Sänger Gandolf Ferro macht eine gute Figur, hat ein ordentliches Organ und ist im absolut angenehmen Bereich unterwegs.
Mit etwas Folkmetal gewürzt schafft es der Tiiteltrack und Opener sofort in die Gehörgänge und so soll es doch sein, oder?
Flott und genauso eingänglich ist man dann beim anschließenden „Masquerade“ unterwegs, bevor es mit „King“ eine ganze Spur zackiger zur Sache geht.
Und auch hier zeigen die Jungs wieder das sie es absolut verstehen eingängige Songs zu schreiben, denn inklusive Refrain bekommt man die Nummer ebenfalls nicht mehr so schnell aus dem Kopf.
Im Mittelteil zeigen dann das folkgeschwängerte und epische „The Runes“ sowie die Powerballade „Till the End of Time“ was sie können bevor bei „The Power“ ganz titelgerecht ordentlich Gas und Schmackes gegeben wird.
Auch wenn man immer eine ähnliche Grundstruktur hat, komplett gleich klingt keiner der bisherigen Songs und das ist auch nicht immer so gegeben. Schon mal ein absoluter Pluspunkt!
Perfektes Futter für die epischen Power Metalfreaks bietet dann auch wieder „We are One“ bevor man mit „Spellcaster“ einen waschechten Bombastmetalbomber auf die geneigte Hörerschaft loslässt.
Zum Abschluss huldigt man noch QUEEN mit deren Gassenhauer „The Show Must Go On“. Ist ganz nett, aber hätte jetzt für mich nicht sein müssen. Bei Majestäts Covern kann man meistens leider nur verlieren. Dann lieber noch einen eigenen Song des bisherigen Kalibers!

Power Metal Fans die ein Faible für italienische Bands haben kommen hier auf jeden Fall voll auf ihre Kosten!
Man hat einen ordentlichen Sänger, der nicht zu hoch singt, was ja fast schon eine Seltenheit ist in dem Genre, und auch vom Songwriting her ist man sehr ordentlich unterwegs.
Insgesamt also eine gute, empfehlenswerte Vorstellung und Comeback!

Julian

 

 

 

The Unity – The Hellsh Joyride

Trackliste:
01. One World
02. Masterpiece
03. The Hellish Joyride
04. Only The Good Die Young
05. Saints And Sinners
06. Something Good
07. Always Two Ways To Play
08. Awakening
09. Golden Sun
10. Stay The Fool
11. Never Surrender
12. You’re Not Forced To Stay

Spielzeit: 49:32 min – Genre: Power Metal – Label: Steamhammer/SPV – VÖ: 25.08.2023 – Page: www.facebook.com/unityrocksofficial

 

Eine der besten aktiven Hamburger Power-Metal-Bands kommt aus Dortmund, wenn man der Encyclopaedia Metallum Glauben schenken möchte. Mehr Sinn ergibt dies, wenn man erwähnt, dass es sich bei dieser Band um THE UNITY handelt, bei der mit Michael Ehré und Henjo Richter gleich zwei GAMMA-RAY-Mitglieder an Bord sind (und dazu mit EDGUY-Bassist Tobias Exxel noch ein halbes, spielte er doch immerhin schon live mit den Nordmännern). Das illustre Sextett wird komplettiert durch Sascha Onnen (Ex-MOB RULES, erklärt auch das Songwriting bei „Golden Sun“), Stefan Ellerhorst und Jan Manenti.
Und während die RAYs doch schmerzlich lange auf sich warten lassen, servieren uns THE UNITY den fröhlichen, optimistischen, unmodernen Power Metal, den man so nötig hat. Mit eigenem Charakter aber Ehrés und Richters hörbarer musikalischer Sozialisierung, mal rockiger, mal metallischer und immer wieder versehen mit diesen kleinen Einflüssen aus Genres wie Klassik, Musical und Classic Rock. Kurz: Hier haben wir es mit einem Album zu tun, wie sie heute immer seltener werden, fokussiert sich Power Metal doch aktuell auf cinematisch-orchestralen Bombast, Synthesizer-Overkill, dramatische Atmophäre – oder auf cheesy DRAGONFORCE/STRATOVARIUS-Spielarten.
Und ja, musikalisch ist „The Hellish Joyride“ ziemlich genau eine ebensolche Ride, wenn auch mit ziemlich wenig Hell.
Die Rock-Abteilung wird von Songs wie „Stay The Fool“ und „ Always Two Ways To Play“ abgedeckt, die Uptempoparty von „Saints And Sinners“, und „Something Good“ und „You’re Not Forced To Stay“ drücken verstärkt den Gänsehaut-Knopf. All das wird getragen von vielen guten Melodien, von denen man teils auch an die ein oder andere bereits existierende erinnert werden dürfte. Aber nicht in dramatischem Umfang (und ein bisschen braucht man das ja auch, um sich wohl zu fühlen), da gibt es noch ordentlich Parts, die kreativ und unverbraucht daherkommen. Nicht zuletzt liegt das an dem Extramaß an Detailreichtum. Eine zweite Strophe, die unerwartet anders instrumentiert beginnt, als die erste, kommt bei vielen Bands beispielsweise einfach nicht vor, obwohl ein solcher Kniff direkt den Entertainment-Faktor hochdreht. Auf „The Hellish Joyride“ macht man sich die Mühe, oder man fügt einfach mal am Ende vom Chorus die zwei Extra-Takte ein, packt irgendwo einen humorvollen Gitarren-Move rein, oder ein Räuspern am Ende des Soloparts (hehe).
Und wenn all das jetzt noch gut gesungen/gespielt und produziert ist – was es ist – dann…

Fazit:
… findet der Freund des zeitlosen norddeutschen Power Metal mit THE UNITYs „The Hellish Joyride“ ein absolutes Wohlfühlalbum vor. Lehnen Sie sich zurück und heben Sie die Pommesgabeln. Die Bügel schließen automatisch. Genießen Sie die Fahrt!

Anspieltipps:
„The Hellish Joyride“, „ Only The Good Die Young“, „Golden Sun“ und „You’re Not Forced To Stay“

Jannis

LANCER – Tempest

Trackliste:

01. Purest Power
02. Fan The Flames
03. Entity
04. Out Of The Sun
05. Tempest
06. Coruption
07. Blind Faith
08. We Furiously Reign
09. Eye For An Eye
10. The Grand Masquerade

 

Spielzeit: 51:05 min – Genre: Heavy/Power Metal – Label: Fireflash Records – VÖ: 12.08.2023 – Page: www.facebook.com/lancermetal

 

Kann man am Cover eines Heavy-Metal-Albums erkennen, ob man irgendwo während des Hörens einen Epic-metallischen Halleffekt auf den Vocals finden wird? Ich sage ja, ein weiteres Mal in meiner Theorie bestätigt. Von LANCER dieses Mal, und ihrer neuen Platte „Tempest“. Die Band, deren A im Namen man unbedingt als Ä aussprechen sollte, wenn man beim Reden darüber nicht komisch angeschaut werden will, kommt aus Schweden, hat zuvor seit 2012 schon drei Alben veröffentlicht und ist auf ihrem neusten auch mit einem neuen Drummer (Pontus Andrén) und einem neuen Sänger (Jack L. Stroem, RG-Lesern vielleicht von VANDOR bekannt) unterwegs.
Und wenn man die Band mit VANDOR in Verbindung bringen kann, dann mag man auch schon ahnen, was einen so erwartet: klassischer Heavy Metal mit korrektem, unpoliertem Sound, oldschool, melodisch und um unüberhörbare Power-Metal-Elemente angereichert.
Jap, genau das erwartet einen. Neun Songs und ein kleines Intermezzo, gefüllt mit traditionellem Heavy/Power Metal, der sich ab und an auch mal ein bisschen Prog traut, in den Refrains verstärkt Power-melodisch wird und in seiner Machart dieses gewisse Underground-Gefühl einer Band vermittelt, die genau weiß, welchem Stil sie zurecht huldigen möchte, wohl wissend, dass man damit wohl keinen Albumcharts-Thron erklimmt.
Besonders positiv hervorzuheben ist auf „Tempest“ der bei anderen Bands dieser Art oftmals fehlende Respekt vor dem Bass. Bassist Emil Öberg darf immer wieder mal gut hörbar und im Zentrum des Geschehens seine Fingerchen flitzen lassen und hilft LANCER damit, ein Fünftel einer klassischen Band auszureizen, das sonst gerne vergessen wird. Das macht er auch äußerst gut, wobei man keinem Mitglied der Truppe hier schwache Leistungen vorwerfen könnte. Gut, das ganz große Maß an Virtuosität lässt man nicht raushängen und die ein oder andere Unebenheit wurde zugunsten der Authentizität dringelassen, obwohl man sie guten Gewissens hätte bereinigen können, aber ist in dem Genre ja auch kein Drama.
Musikalisch am schwächsten sind mehrheitlich die ersten zwei Drittel der Mittelteile. Da ist „Tempest“ gefühlt am wenigsten inspiriert, fängt sich bei den schwächeren Mittelteilen gewöhnlich aber gegen Ende noch. Ansonsten ist die Platte im mindesten durchgängig oberer Durchschnitt, der manchmal einen Part haben mag, der nicht so richtig funktionieren will, dafür dann aber auch immer wieder Moves liefert, die frisch und smart komponiert sind. Sei es der Einsatz der cleanen Gitarre beim Endtrack, der coole Chorus beim Opener oder der größere Aufbau beim Titeltrack, der vom der ruhigsten Form einer Ballade bis zum feierlichen Oberes-Midtempo-Track einiges durchmacht.

Fazit:
Kleinere Mankos und Leerlaufstellen werden auf „Tempest“ durch Glanzmomente entschuldigt, die Freunden eines handgemachten Sounds und Stils abseits aktueller Trends mit Sicherheit die ein oder andere Impulsiv-Pommesgabel entlocken werden. Ziemlich leicht zugänglich mit gutem Power-Anteil, hinter dem die rohen Heavy-Metal-Facetten des Albums aber nicht untergehen, und eine authentisch-traditionelle Gesangsleistung auf ihrer neusten Platte sorgen hoffentlich – und wahrscheinlich – dafür, dass die kleine Erfolgsgeschichte der Schweden nach einer Tour mit HAMMERFALL und einem SABATON-Open-Air-Auftritt mit neuen Höhepunkten weitergeschrieben wird!

Anspieltipps:
„Purest Power“, „Tempest“, „We Furiously Reign“ und „Blind Faith“

Jannis

BLOODBOUND – Tales from the North

Trackliste:

01. Tales from the North
02. Drink with the Gods
03. Odin`s Prayer
04. The Raven`s Cry
05. Mimir`s Crystal Eyes
06. Between the Enemy Lines
07. Land of Heroes
08. Sail Among the Dead
09. Stake my Claims
10. Sword and Axe
11. 1066

Spielzeit: 46:35 min – Genre: Power Metal – Label: AFM Records – VÖ: 07.07.2023 – Page: www.facebook.com/bloodboundmetal

 

Die Schweden von BLOODBOUND gehören ja mittlerweile zu meinen Faves im Power Metal Genre! Diesen Status haben sie sich auch hart erarbeitet mit ihren neun Studioalben in 16 Jahren! Nun kommt Album Nummero 10 mit dem Titel „Tales from the North“ welches ein Konzeptalbum über die Wikingerzeit darstellt und so quasi das Leben der Vorfahren der Band, angereichert mit ein paar Legenden und Mythen erzählt.
Personell kann man nach wie vor aus dem Vollen schöpfen und es gibt keine Veränderungen. Beständigkeit ist hier das Stichwort seit ein paar Jahren!
Musikalisch hat man sich wohl etwas in Richtung der Anfängeralben orientiert mit komplexeren Arrangements und Folkeinflüssen, was mich sehr neugierig hat werden lassen auf die neuen Stücke!

Starten wir daher direkt mal mit dem Opener und Titeltrack „Tales from the North“ der mit sanften Klängen loslegt bevor er sich eigentlich in einen typischen BLOOD-BOUND Song transformiert. Man ist im Midtempobereich unterwegs, hat einen treff-sicheren Refrain parat und weiß auch ansonsten auf Anhieb zu überzeugen! Ein starker Einstieg mit dem passenden Titeltrack!
Das folgenden „Drink with the Gods” dürfte dann einer der nächsten Livekracher werden. Man kann sich die hüpfende Menge direkt vorstellen die die Arme gen Himmel reckt. Läuft gut rein das Teil!
Danach sind wir aber wieder wesentlich schneller unterwegs und hat mit „Odin`s Prayer“ sowie „The Raven`s Cry“ direkt die nächsten Hits parat.
Der Mittelteil steht dem Ganzen eigentlich in Nichts nach und hat vor allem mit dem epischen Doppelpack „Between the Enemy Lines“ und „Land of Heroes“ zwei weite-re Monstertracks im Gepäck die man so schnell nicht mehr aus dem Hirn bekommt!
Danach hat man es etwas schwer an die Überhits anzuknüpfen, auch wenn die nächsten Songs „Sail Among the Dead“ sowie „Stake my Claims“ auch nicht von schlechten Eltern sind.
Richtig in die Vollen, auch qualitativ, geht es dann wieder beim vorletzten Track „Sword and Axe“ sowie dem abschließenden Epos „1066“!

Die Jungs von BLOODBOUND sind auf ihrem neuen Album definitiv auch qualitativ im gleichen Fahrwasser unterwegs wie schon der starke Vorgängerdiskus!
Konzeptionell passt die Scheibe auch perfekt zu den Jungs, endlich mal Stoff aus der Heimat.
Somit haben wir hier erneut einen überzeugenden Diskus der Truppe, den man auf jeden Fall jeden Band und Genrefan nur wärmstens ans Herz legen kann.
Und für alle Interessierte hier der Verweis auf die bald anstehende Headliner Tour-nee, wo man bestimmt einige der neuen Songs live erleben kann!

Julian

 

WINTERSTORM – Everfrost

Trackliste:

01. Origin
02. To the End of All Known
03. The Phoenix Died (Remember)
04. Circle of Greed
05. Future Times
06. Everfrost
07. Final Journey
08. Fate of the Atlanteans
09. Crusade
10. Overcome the Fear
11. Silence

Spielzeit: 50:56 min – Genre: Power Metal – Label: AFM Records – VÖ: 14.07.2023 – Page: www.winterstormarea.com

 

Die Jungs von WINTERSTORM gehöre auch definitiv zu meinen favorisierten Power Metalbands. Ihre Mischung aus Epic, Folk und Power Metal kam bei mir auf ihren vier bisherigen Alben schon immer gut an und so freute ich mich sehr, dass die Truppe um Sänger Alexander Schirmer und Gitarrist Michael Liewald 7 Jahre nach ihrem letzten Album nun mit Album Nummero 5 mit dem Titel „Everfrost“ wieder zurück auf der Bildfläche sind!
Laut eigener Aussage hat man sich musikalisch nochmal ordentlich weiterentwickelt und ist reifer geworden.
Auf dem neuen Album sind auch zwei Gäste zu hören, Elina Siirala von LEAVES EYES und Robse Martin Dahn von EQUILIBRIUM veredeln mit ihren Stimmen zwei Songs.

So, dann schauen wir doch mal auf das Intro „Origin“, was stimmungsmäßig schön in die Scheibe einleitet. Mit der ersten Vorabsingle „To the End of All Known” geht es dann das erste Mal so richtig zur Sache. Flott, melodisch und schön mit Folkelementen versetzt fühlt man sich direkt wieder zu Hause als alter Fan! Ein geiler Einstieg der direkt Bock auf mehr macht!
Im Refrain hört man auch ein gewissen Verwandheit zu alten ORDEN OGAN Sachen raus, wie an vielen anderen Stellen auf der Scheibe übrigens auch.
Beim anschließenden „The Phoenix Died“ haben wir dann das Gesangsduett mit Elina Siirala welches auch absolut gelungen ist und schön in den Bandsound passt.
Der Mittelteil wird von den beiden Hits „Future Times“ und dem Titeltrack „Everfrost“ dominiert. Man zockt seinen musikalischen Stiefel ziemlich routiniert durch muss man festhalten!
Bei „Final Journey“ haben wir dann den Gastauftritt von Robse Martin Dahn der mit seinen Growls dem Song eine besondere Note verpasst.
Richtig schön eingängig und sehr melodisch, vor allem im Refrain, ist man dann wieder bei „Fate of the Atlanteans“ unterwegs. Hier sind wir wieder im absolut obersten Qualittäsregal zu Hause, sehr geil!
Und auch im letzten Drittel der Scheibe bleibt die Qualität hoch und beständig. Glanzpunkt ist hier mit Sicherheit das abschließende „Silence“ welches ein bisschen aus der bisherigen Songstruktur ausbricht und wieder einen Mörderchorus besitzt!

Ich erwähnte es schon in meiner letzten Rezi vor 7 Jahren man könnte auch hier wieder sagen, ah WINTERSTORM alles wie gehabt und gut. Aber das würde dem Album und der Band nicht gerecht werden!
Nach einer so langen Pause so stark wieder zurückzukommen und einen Hit nach dem anderen parat zu haben und fast schon mühelos aus dem Ärmel zu schütteln das verdient Respekt und Hochachtung.
Ein klasse Songwriting, Veränderungen/Verbesserungen an der richtigen Stelle und Beständigkeit.
Das sind die Eck und Glanzpunkte der neuen Scheibe und die Punkte sind exakt dieselben wie vor 7 Jahren! Glasklare Kaufempfehlung für die entsprechende Zielgruppe also!

Julian

NIGHT LEGION – Fight or Fall

Trackliste:

01. The Hounds of Baskerville
02. Babylon Burns
03. Soaring into the Black
04. Fight or Fall
05. At World`s End
06. Beyond the Crimson Dawn
07. Harvest of Sin
08. The Enemy
09. The Hand of Death

 

 

Spielzeit: 39:09 min – Genre: Heavy Metal – Label: Massacre Records – VÖ: 30.06.2023 – Page: www.nightlegion.net

 

2017 brachten die von Stu Marshall (DEATH DEALER) gegründeten australischen Metaller von NIGHT LEGION ihr Debüt auf den Markt und bekamen dafür recht ordentliche Kritiken.
Ganze 6 Jahre hat es gedauert, um den Nachfolger einzuspielen, dazwischen mussten man auch den verlorenen gegangen Sänger Vo Simpson ersetzen und fand diesen nach langer Suche in Form von Louie Gorgievski der mir bislang nicht bekannt ist. Aber das muss ja nichts heißen!
Geboten wird uns auch auf dem neuen Album Metal zwischen Heavy und Power Metal der düsteren Sorte. Also nix mit Elfen und Wälder ; )

Na, dann starten wir mal den Openersong „The Hounds of Baskerville“. Dieser beginnt flott und direkt mit dem neuen Sänger Louie der ganz ordentlich aus den Boxen kommt, ein schönes hohes Organ besitzt, welches er gut einzusetzen weiß.
Ein guter Opener der den Stil des Debüts weiterführt und mit seinem einprägsamen Chorus gut hängen bleibt, so kann es bitte weiter gehen!
Geht es auch direkt mit der nächsten Abrissgranate „Babylon Burns“ welches ähnlich schnell unterwegs ist wie der Vorgänger.
Für mich ist die Nummer aber noch etwas schmissiger und eingängiger. Dürfte live auch ziemlich gut funktionieren!
Die nächste Nummer die definitiv ins Ohr sticht ist „Fight or Fall“. Denn hier wählt man mal einen anderen Einstieg und ist insgesamt auch etwas epischer unterwegs als zuvor, was das Ganze gut vom bisherigen Rest abhebt.
Das darauffolgende „At World`s End“ hat ebenfalls ein paar interessante Einschübe, die sich insgesamt gut vom bisherigen abheben.
Danach regiert aber wieder der schnelle Heavy/Power Metal den man von Mastermind und seinen anderen Bands eigentlich auch schon gewohnt ist.
Als Anspieltipp können hier auf jeden Fall noch „Beyond the Crimson Dawn“ das epische „Harvest of Sin“ und das abschließende, etwas längere „The Hand of Death“ genannt werden die direkt zünden.

NIGHT LEGION haben auf ihrem neuen, zweiten Album auf jeden Fall einen Schritt in die richtige Richtung gemacht.
Es gibt mehr Hits als auf dem Erstling, leider gibt es trotzdem noch zu viele sehr ähnliche Songs und auch die Spielzeit ist alles andere als ein Hit! Der neue Sänger Louie macht seine Sache aber sehr gut und passt gut zur Mucke.
Eine solide zweite Scheibe mit leichter Steigerung zum Debüt also!

Julian

 

 

 

VISION DENIED – Age of the Machine

Trackliste:

01. Intro
02. Two Worlds Collide
03. Age of the Machine
04. Broken Wings
05. Would You?
06. Never Surrender
07. Seventh Galaxy
08. Indestructible
09. Beyond the Mirror
10. I Roam the Black
11. Unchain the Light

Spielzeit: 61:22 min – Genre: Power Metal – Label: Eigenproduktion – VÖ: 16.06.2023 – Page: www.visiondenied.bandcamp.com

 

Mal wieder ertönt der Newcomer Alarm hier bei uns in der Rock-Garage. Ein deutsches Quartett schickt sich an frischen Wind ins Power Metal Genre zu pusten.
Die Rede ist von den Jungs von VISION DENIED die ihr Debütalbum „Age of the Machine“ auf den Markt werfen.
Viel ist noch nicht über die Band bekannt, obwohl so ganz stimmt das nicht, war man doch in fast derselben Zusammensetzung schon als DESTINATIONS CALLING (hat mir damals auch gut gefallen) aktiv, auf jeden Fall mischt man wohl straighten Power Metal mit Symphonic oder Epic Metal.
Der Diskus wurde in Eigenregie aufgenommen und wird auch so vertrieben.

Ich war daher sehr gespannt, und zusammen horchen wir mal in das „Intro“ rein welches nur eine Cinematic Einleitung in die Geschichte des Albums darstellt. Das erste Mal richtig interessant wird es dann beim ersten richtigen Titel „Two Worlds Collide“ der direkt mal mit fetten Gitarrenriffs eröffnet wird! Obwohl eigentlich ist hier alles direkt richtig fett und geht tierisch nach vorne. Der Gesang von Christian Gräter ist im absolut angenehmen Bereich und die Midtemponummer setzt sich direkt im Hirn fest. So sollte es doch bei einem Quasiopener sein, oder?
Als nächstes folgt der Titeltrack „Age of the Machine“ der nicht ganz so fix wie der Vorgänger unterwegs ist aber ansonsten ähnlich gut reinläuft.
Zeit für etwas Abwechslung, oder? Bitte schön, „Broken Wings“ hat einen schönen epischen und progressiven Einfluss die den Song schön vom bisher gehörten abhebt.
Die anschließende Ballade „Would You?“ ist schön gefühlvoll, ansonsten aber irgendwie etwas unspannend wie ich finde. Vermutlich muss sie aber genau da hin, eben aufgrund der Hintergrundgeschichte.
Der weitere Mittelteil bietet dann aber wieder die schon gewohnte Kost aus Power, Metal mit einem Schuss Epic und Progressivität. Dabei bleibt man aber immer schön melodisch was man z.B. sehr gut bei „Never Surrender“, „Indestructible“ oder auch beim 12! Minütigen „Seventh Galaxy“ hört. Letzteres kommt trotz der Länge zu keiner Zeit langweilig oder zu verkopft aus den Boxen!
Und auch im letzten Drittel hat man mit „Beyond the Mirror“ und dem abschließenden „Unchain the Light“ noch zwei Knaller im Gepäck.

Hier haben wir mal wieder ein schönes Beispiel einer Band, die ohne großartige Vorankündigung um die Ecke kommt und uns einfach ein tolles Debüt, wo viel Wert aufs Songwriting und Arrangement gelegt wurde, vor den Latz knallt!Wer die Vorgängerband noch kennt, hier geht man auf jeden Fall wesentlich härter zu Werke, was den Jungs aber gut zu Gesicht steht!
Es gibt den ein oder anderen Standardtrack auf der Scheibe, was aber auf einem Debüt ja voll in Ordnung geht.
So oder so muss man festhalten das das Debüt absolut geglückt ist und ich kann dieses nur jedem Power Metal Fan wärmstens ans Herz legen!
Weiter so Jungs!

Julian

 

STORMAGE – Ashes of Doom

Trackliste:

01. Overture of the Abyss
02. Beyond the Horizon
03. Deniers of Reality
04. Fierce as a Dragon
05. Slide on your Knees
06. Our Latest Endeavour
07. Ashes of my Doom
08. The Spirit Never Dies
09. Blood Shot Eyes
10. Put the Hammer Down
11. Son of Hatred
12. The Wind will take Us Home

Spielzeit: 57:49 min – Genre: Power Metal – Label: El Puerto Records – VÖ: 26.05.2023 – Page: www.stormage-metal.com

 

Die Jungs von STORMAGE hatte ich das letzte Mal 2017 mit ihrem Album „Dead of Night“ auf dem Tisch! Nun, 6 Jahre danach kehrt man mit der neuen Scheibe „Ashes of Doom“ sowie mit ihrem neuen Label El Puerto Records zurück und möchte erneut seine Anhänger mit ihrem dunklen Power Metal der Marke BRAINSTORM oder MOB RULES beglücken.
Mal schauen, ob man die Zeit gut genutzt hat und sich im Vergleich zum letzten Album gut steigern konnte.

Das instrumentale Intro „Overture of the Abyss“ gibt da noch wenig Auskunft, anders der zweite Track „Beyond the Horizon“ der direkt mit viel Schmackes los geht.
Moderner Power Metal mit einer gewissen Düsternis dominiert hier der auch schön eingängig gehalten ist. Klasse Start!
Einen satten Groove haben wir dann beim folgenden „Deniers of Reality“. Die Nummer geht einfach in Mark und Bein über und ist wunderbar eingängig. So lob ich mir das!
Das schnelle und harte „Fierce as a Dragon“ leitet denn den Mittelteil ein wo auf jeden Fall, dass bombastische „Our Latest Endeavour“, die Powerballade „Ashes of my Doom“ und „The Spirit Never Dies“ überzeugen können. Letzterer hat ein Intro welches bei mir direkt Kindheitserinnerungen aufbringen lässt. Mal schauen wen es noch so geht ; )
Der Titel lässt es nicht vermuten, aber „Blood Shot Eyes“ ist schön melodisch geworden und weiß auch direkt zu überzeugen!
Auch bei den beiden letzten Tracks „Son of Hatred“ sowie „The Wind will take Us Home“ bleibt die Qualität hoch, somit können wir sagen das wir ein rund rum gelungenes neues Album der Jungs von STORMAGE haben!

Moderner, etwas düsterer Power Metal, wer darauf steht der sollte sich auf jeden Fall das neue Album von STORMAGE zu Gemüte führen! Im Vergleich zum letzten Album „Dead of Night“ ist das neue Album wesentlich griffiger und trotz seiner langen Spielzeit wird es nie langweilig.
Starke Leistung die dementsprechend benotet wird und eine klare Steigerung, um genau zu sein um 1,5 Punkte, zum Vorgängerdiskus bedeutet!

Julian

 

 

 

ELVENPATH – Faith through the Fire

Trackliste:

01. Overture of Steel
02. Shajan – Legend of the White Wolf
03. Satan`s Plan
04. All Across the Universe
05. Ocras Agus Neart
06. The Famine Year
07. Faith through the Fire
08. Hail the Hammer and Warrior Wind
09. Silesian Winter
10. The Smoke that Thunders
11. Epiclogue

Spielzeit: 50:04 min – Genre: Power Metal – Label: El Puerto Records – VÖ: 09.06.2023 – Page: www.elvenpath.com

 

Ich liebe die Jungs von ELVENPATH einfach! Mastermind Till Oberboßel ist dazu noch ein sympathischer Zeitgestelle, ich hatte schon das ein oder andere Mal die Gelegenheit für ein persönliches Interview.
Und, was soll man sagen, die Band hat es gewagt! Lange Jahre und viele Alben ohne Label und viel im Underground unterwegs hat man sich nun endlich getraut, oder vielleicht das richtige Angebot bekommen, und hat beim aufstrebenden deutschen Label El Puerto unterschrieben. Eine gute Wahl wie ich finde!
3 Jahre nach dem letzten Lebenszeichen „Metal o Clock“ kehrt man nun mit dem altbewährten Produzenten Uwe Lullis und der Gitarristin Christina Schleicher als Neuzugang mit dem neuen Diskus „Faith through the Fire“ zurück um wieder das ganz scharfe Schwert des Power Metals zu schwingen.

Als Opener kommt „Overture of Steel“ um die Ecke und ja das Ganze ist eine lustige deutsche Diskussion der Comedy Duos Badesalz was man jetzt gut finden kann oder nicht, aber es passt zur Band!
Beim nächsten Song „Shajan – Legend of the White Wolf“ geht es aber voll zur Sache und man beginnt direkt mit einigen Leadgitarrenläufen so als wollte man direkt mal zeigen wo der Bartel den Most bzw. den Äppler holt.
Die Nummer ist Underground Metal pur, klingt im ersten Moment etwas durcheinander, ordnet sich aber im Verlauf und man hat einen typischen Refrain im Gepäck der Live gut funktionieren sollte.
„Satan`s Plan“ beginnt auch wieder mit einigen deutschen Sätzen und etwas Comedy bevor wir hier einen melodischen Banger haben der ziemlich erdig und druckvoll aus den Boxen kommt.
Danach gibt es den Hochgeschwindigkeitstrack „All Across the Universe“ der nach knapp 2 Minuten auch schon wieder vorbei ist, gefolgt vom Basssolotrack „Ocras Agus Neart“ der auch knapp 2 Minuten dauert. Hier haben wir so etwas wie die kreative Ecke, wohl eher was für den beinharten Bandfan. Instrumental gut gemacht aber auf jeden Fall!
So knapp die letzten Nummern waren, so ausufernd ist die Nächste. „The Famine Year“ kratzt an der 10 Minuten Marke ist eher von der langsamen, epischen Sorte und kann vor allem Songwriting technisch und lyrisch voll überzeugen.
Danach haben wir mit „Fail Through the Fire“ und „Hail the Hammer and Warrior Wind“ vielleicht die bandklassischsten Nummern auf der Scheibe. Zum ersteren gibt es ein recht cooles Video, siehe unten.
Danach geht es mit „Silesian Winter“ erneut in die epische Richtung, erst ziemlich balladenlastig danach wieder mehr klassisch.
„The Smoke that Thunders“ ist wieder eine klassische Underground Metalhymne die auch wieder so typisch für die Band ist!
Zum Abschluss im „Epilogue“ haben Badesalz nochmal ihren Auftritt.

Also ich glaube das das neue Album der Jungs von ELVENPATH doch polarisieren wird. Wir haben es hier mit einer klassischen Undergroundmetalscheibe zu tun die den ganz eigenen Stil der Band enthält sowie auch deren Humor!
Hut ab vor diesem Mut, wie gesagt man muss damit rechnen das das Album zwiegespalten aufgenommen wird.
Für mich eine solide Leistung, wobei ich die letzten Alben stärker fand!

Julian

 

 

 

FROZEN LAND – Out Of The Dark

Trackliste:

01. King’s A Bitch
02. The Prophecy
03. Dying Of The Light
04. Don’t You Ever Leave Me
05. The Northern Star
06. White Lightning
07. Out Of The Dark
08. The Slayer
09. Senorita

 

 

Spielzeit: 38:25 min – Genre: Power Metal/Heavy Eurodance – Label: Massacre Records – VÖ: 16.06.2023 – Page: www.facebook.com/Frozenlandband

 

Viele Bands machen ja inzwischen wieder (oder schon länger) klassischen 2000er Power Metal, die humorlosere und weniger experimentierfreudige Version von 90er Power Metal. Erfreulicherweise gibt es auch Bands wie FROZEN LAND, die mit „Out Of The Dark“ nun ihr zweites Album am Start haben und darauf eben den 90ern huldigen.
Und das Resultat ist, nun, irgendwie echt gelungen trotz kleinerer Macken. Diese Macken sind hauptsächlich die Produktion, die schon definierter hätte ausfallen können. Ja, der Sound geht in Richtung authentisch, aber kommt dabei in den Gitarren gerne mal mit etwas zu vielen tiefen Mitten, in den Drums mit etwas wenig Präsenz und bei einigen Keyboards gehen 90% des Relevanten eher unter. Mysteriöserweise fallen zudem einige Refrains klanglich hörbar weniger druckvoll aus als der Rest eines Songs, und die letzten zwei Songs sind zumindest gefühlt deutlich lauter als die anderen. Das muss und kann man akzeptieren, denn schließlich gibt es auch noch die guten Seiten von „Out Of The Dark“, und die überwiegen deutlich. Die Truppe macht sympathischen, ungehemmten Power Metal, der seine Einflüsse in Bands wie HELLOWEEN, GAMMA RAY und STRATOVARIUS findet, und einfach hörbar Spaß daran hat sich auszutoben. Insbesondere in den Soloparts, die mir persönlich das ein oder andere Grinsen ins Gesicht gezaubert haben. Die Keyboards sind eher preiswert, aber das muss halt auch so, die Melodien sind häufig echt gut und der Spirit stimmt absolut. Okay, es gibt da schon noch „Don’t You Ever Leave Me“, das wirklich schmalzig balladig ist, und irgendwas ist am Chorus von „Dying Of The Light“ seltsam. Aber dafür gibt es kleine Hits wie „King’s A Bitch“ (Was ist dieser Text?), „The Prophecy“ und den Titeltrack – nicht zu vergessen den Knapp-Sieben-Minüter „The Northern Star“, der überraschend intensiv wird und sich in seiner ganzen Länge überaus lohnt!
Uuuuuuuund dann gibt es natürlich noch die letzten beiden Songs. In denen hat man sich entschlossen, Metal mit Eurodance zu kombinieren, was absolut geschmacklos ist und gerade deshalb auf jeder sommerlichen Metal-Party nochmal extra aufgedreht werden sollte. Die beiden Songs sind für die Fraktion, die Sachen wie „Universe On Fire“ von GLORYHAMMER, „Norwegian Reggaeton“ von NANOWAR OF STEEL oder „Brandy And Antifreeze“ von EVERFROST mag. Absolut bescheuert drüber, aber äußerst witzig. Ob die beiden Songs jetzt wirklich passend im Kontext des Albums sind ist eine andere Frage (Ich fänd’s schöner, ein komplettes 90er-Power-Metal-Album zu bekommen und eine davon unabhängige Eurodance-EP), aber jetzt sind sie drauf und machen Spaß – und das ist genau das, was ich von „Out Of The Dark“ will!

Fazit:
Ja, „Out Of The Dark“ hat seine paar Schwächen, macht das aber mit so richtig Bock an der Sache locker wieder wett. Und die Freude, die FROZEN LAND offenkundig an ihrer Musik haben, überträgt sich souverän auf den 90er-Power Metal-Fan (und auf den Eurodance-Fan). Und das ist einem hochprofessionellem Album ohne Seele doch jederzeit vorzuziehen!

Anspieltipps:
„The Prophecy“, „The Northern Star“, „Out Of The Dark“ und „The Slayer“

Jannis