STARGAZERY – Carnival Puppeteers

Trackliste:

01. Eternity Calling
02. Strangers Before Blood
03. In The Dark
04. Carnival Puppeteers
05. Rainbow in the Dark
06. Empire is Falling Down
07. Can you Deny
08. Thousand Faces
09. Smile (Hide the Truth)
10. Derailing your Thoughts
11. Retaliate
12. Too Late for Love

Spielzeit: 53:26 min – Genre: Melodic Metal – Label: Sleaszy Rider – VÖ: 07.11.2025 – Page: www.facebook.com/stargazery

 

Oh, das hat lange gedauert! Ganze 5 Jahre nach ihrem letzten Album „Constellation“ kehren die finnischen Melodic Metaller von STARGAZERY endlich mit ihrem neuen Album „Carnival Puppeteers“ zurück.
Aber die letzten Jahre hatten es definitiv auch in Sich für die Band. Erst wurde das Stammlabel Pure Steel Records in die ewigen Jagdgründe befördert und dann musste man personell noch an den Keys und am Schlagzeug für Ersatz sorgen.
Angeführt von Sänger Jari Tiura (EX MSG) und Gitarrist Pete Ahonen (BURNING POINT, GHOST MACHINERY) sollte man nach wie vor im Melodic Metalbereich unterwegs der ordentlich mit Classic/Heavy Rock Einflüssen gewürzt ist. Näheres dazu später.
Somit sollten Fans von so Bands wie DIO, BLACK SABBATH oder PRETTY MAIDS nach wie vor mit dem Sound glücklich werden.
Und apropos DIO, mit „Rainbow in the Dark“ gibt es ein Coversong und mit „Too Late for Love“ von DEF LEPPARD noch einen Zweiten.

Mit dem Opener „Eternity Calling“ startet das neue, vierte Album. Nach etwas instrumentalen Vorgeplänkel entwickelt sich ein erdiger Heavy Rocker, der immer im Midtempo bleibt und auch direkt nach STARGAZERY klingt, wie man es auf den vorherigen Alben gewohnt war. Ein toller Chorus ist ebenfalls an Bord, schöner Start!
Noch etwas eingängiger und auch etwas heavier ist dann das folgende „Strangers Before Blood“, „In the Dark“ ist dann ganz okay, hier reißt man aber keine Bäume aus.
Ganz anders dann beim Titeltrack „Carnival Puppeteers“. Hier kommen die Bandfans wieder absolut auf ihre Kosten. Eine sehr typische STARGAZERY Nummer, die alles das bietet, was man sich so vielleicht wünscht.
Anschließend gibt es dann die eigene Interpretation des DIO Klassikers „Rainbow in the Dark“, welche natürlich perfekt zum Sound der Truppe passt.
Der nächste richtige Hit folgt dann direkt auf dem Fuße, mit „Empire`s Falling Down“ haben wir einen erstklassigen Vertreter des Heavy Rocks der mit seinem Ohrwurmchorus mächtig Laune macht und absolut zu gefallen weiß!
Und es geht dann auch sehr ordentlich weiter, „Can you Deny“ der Stampfer „Thousand Faces“ sowie das flotte „Smile“ machen Laune und können direkt zünden.
Auch im letzten Drittel bleibt die Qualität dann im oberen Bereich und die Jungs hauen mit der Videosingle „Retailiate“ einen weiteren Hit raus und finden mit dem Bonustrack „Too Late for Lave“ auch einen ordentlichen Abschluss.

Im Vergleich zum letzten Album vor 5 Jahren ist man auf dem neuen Album eher wieder in der Classic/Heavy Rock unterwegs und lässt den Melodic Metal häufig links liegen.
Das dürfte Anhänger wie auch Ablehner finden, ganz persönlich mochte ich den etwas mehr Richtung Metal klingenden Vorgänger etwas mehr.
Aber von den Songs her haben wir hier viele Hits auf dem neuen Diskus die auf jeden Fall seine Anhänger finden werden.
DEN absoluten Übertrack gibt es hier nicht, aber insgesamt ist die Qualität sehr hoch und dementsprechend gibt es dann auch die klare Benotung in unserem oberen Punktebereich und natürlich die klare Kaufempfehlung für die geneigte Hörerschaft!

Julian

 

DIRKSCHNEIDER & THE OLD GANG – Babylon

Trackliste:

01. It Takes Two to Tango
02. Babylon
03. Hellbreaker
04. Time to Listen
05. Strangers in Paradise
06. Dead Man`s Hand
07. The Law of a Madman
08. Metal Sons
09. Propaganda
10. Blindfold
11. Batter the Power
12. Beyond the End of Time

Spielzeit: 61:15 min – Genre: Heavy Rock/Metal – Label: RPM – VÖ: 03.10.2025 – Page: www.datog.de

 

Was mit einer Charity Aktion für betroffene Künstler des Corona Lockdowns begann hat sich zwischenzeitlich zu einer waschechten Band gemausert die dieser Tage ihr Debütalbum „Babylon“ auf den Markt werfen.
Die Rede ist von DIRKSCHNEIDER & THE OLD GANG kurz DATOG.
Die Truppe besteht aus insgesamt 6 Mitgliedern, ganz vorne natürlich Namensgeber und ACCEPT sowie U.D.O Sänger Udo Dirkschneider, sein Sohn Sven Dirkschneider sitzt am Schlagzeug, die zweite Sängerin Manuela Bibert und dann wird es ganz nostalgisch, denn mit den Saitenkünstlern Peter Baltes, der hier auch fleißig als Backgroundsänger in Erscheinung tritt, am Bass sowie Stefan Kaufmann und Mathias „Don“ Dieth an der Gitarre lässt man noch mehr seliges ACCEPT Feeling aufkommen. Wobei letzterer dort ja nie gespielt hat.
In den letzten Monaten ist fast das halbe Album schon als Videosingles veröffentlicht worden, ein Umstand, der in der heutigen Zeit ja schon fast normal ist und eben das neue Marketing ist, so das man sich schon einen guten Überblick über das musikalisch hier dargebotene verschaffen konnte.
Die musikalische Bandbreite reicht hier vom klassischen Heavy Metal bis hin zu Heavy Rock mit Mainstream Einschlag.

Und das wird auch direkt mit dem Albumopener „It Takes Two to Tango“ klar. Metallische Riffs paaren sich mit Rockgesangslinien und einem treibenden Beat. Udo ist rau wie immer unterwegs und wir gut durch Sängerin Manuela sowie im Background durch Peter unterstützt.
Die Nummer geht richtig schön in Mark und Bein über und man kann richtig schön mitgehen. Ein sehr überzeugender Beginn!
Der Titeltrack „Bayblon“ folgt dann als Nächstes. Den Hauptgesang übernimmt dieses Mal Manuela sowie Udo und Peter unterstützt. Passend zum Titel eine langsame, epische und orientalisch angehauchte Nummer die auch super anzuhören ist.
Wesentlich mehr in den klassischen Heavy Metal geht dann „Hellbreaker“. Eine Nummer die auch gut auf ein U.D.O Album passen könnte mit seinem stampfenden Beat, wäre da nicht der weibliche Gesang.
Genau in der Schnittmenge zwischen Heavy Rock und Metal bewegt sich dann „Time to Listen“. Im Chorus mit weiblicher Gesangsunterstützung und ansonsten ist meistens Udo zu hören. Auch eine schöne Nummer die gut ins bisherige Klangbild passt.
Im Mittelteil wissen auf jeden Fall die Powerballade „Strangers in Paradise“, mit tollen klaren Gesang von Udo, der Southern Rocker „Dead Man`s Hand” sowie dem klassische Banger “Metal Sons” absolut weiter zu überzeugen.
Also bislang macht die Truppe rund um Udo D hier eine gute Figur, mal schauen wie das auf den letzten Metern der Scheibe so ist?
Und auch hier gibt es direkt Entwarnung, zwar ist man nicht mehr ganz so hitsicher unterwegs wie vor allem in der ersten Hälfte der Scheibe, aber von kompletten Ausfällen ist man hier meilenweit entfernt.
Am Besten tönen hier definitiv die Powerballade “Blindfold” die richtig schon episch aus den Boxen kommt sowie das abschließende überlange und abwechslungsreiche “Beyond the End of Time”.

Es ist auf jeden Fall schön so viele alte Haudegen auf einem Haufen zu erleben und einfach zu spüren wieviel jahrelange Erfahrung hier in den Songs steckt. Für beinharte Metaller und U.D.O Fans ist das Album nicht unbedingt etwas, hier ist man insgesamt eher etwas rockiger unterwegs was nicht bei jedem bestimmt gut ankommen wird!
Aber die Qualität der Songs spricht für sich und ich finde es toll Udo D hier auch mal von einer anderen Seite und Stimme zu hören die man so noch nicht kannte.
Mit der zweiten Sängerin hat man sich definitiv einen Gefallen getan, es macht das Album nämlich interessanter und vielseitiger, aber auch natürlich etwas mainstreamiger, was aber auch an den Songs liegt.
Mir gefällt es auf jeden Fall sehr gut und da bleibt mir keine Wahl als in unseren oberen Punktebereich vorzudringen! Aber das Album wird definitiv polarisieren, da bin ich mir sehr sicher!

Julian

 

 

FURY – Interceptor

Trackliste:

01. Interceptor
02. What`s It Gonna Be
03. On the Town
04. Don`t Lie to Me
05. In Pursuit of Destiny
06. Can`t Resist
07. Walk Away
08. Look At Us Now
09. DTR
10. Undistilled

 

Spielzeit: 43:55 min – Genre: Heavy Metal/Rock – Label: Mighty Music – VÖ: 05.09.2025 – Page: www.facebook.com/furyofficial

 

Von der britischen Heavy Metal/Rock Band FURY hatte ich noch nie was gehört! Aber als die erste Single „Interceptor“ des neuen gleichnamigen Albums erschien war ich sofort Feuer und Flamme für die Band und deren neusten Output die es schon seit 2010 gibt. Angeführt von Sänger und Gitarrist Julian Jenkins hat sich die Band von Album zu Album weiterentwickelt und kann mit dem neuen Album nochmal eins draufsetzen. Dies ist auch personell gemeint, denn von 4 ist man auf 5 Personen angewachsen und begrüßt die Sängerin Nyah Ifill die die Band verstärkt und sich zukünftig den Gesang mit Julian teilt. Und dieser Schachzug, so viel sei schon mal verraten, war ein richtiger Guter!
Ein weiteres bekanntes Band Gesicht haben wir mit Bassistin Becky Baldwin die ja auch bei MERCYFUL FATE in die dicken Saiten haut.
Musikalisch haben wir hier eine Mischung aus Heavy Metal und Heavy Rock so ein bisschen in die Richtung von HALESTORM oder OZZY OSBOURNE.
Mein Interesse war auf jeden Fall mehr als geweckt!

Daher widmen wir uns nun direkt den Album Opener und Titeltrack „Interceptor“. Und der fetzt mal direkt alles aus den Weg und pustet den Staub aus euren Boxen! Ein herrlicher Eröffnungstrack der schmissiger und eingängiger nicht sein könnte. Hier tritt die neue Sängerin Nyah noch nicht im Vordergrund in Erscheinung, aber das kommt gleich noch keine Sorge. Auch so ist die Nummer der perfekte Dosenöffner und einer der stärksten Songs des Albums.
Wie versprochen kommt beim nächsten Groover „What`s It Gonna Be“ Nyah wesentlich mehr zur Geltung und was soll man sagen die Dame groovt und rockt wie die Hölle. Eine tolle, melodische Nummer die einen ebenfalls direkt packt und so schnell nicht mehr loslässt.
Bei „On the Town“ teilen sich Nyah und Julian schön die Vocals und auch hier kommt man nicht drumherum das der Fuß sofort mitgeht und die Nummer sich tief in die Gehörgänge einbrennt!
Und auch im Mittelteil bleibt die Qualität hoch, „Don`t Lie to Me“ groovt wieder wie die Hölle, einen geilen Melodic Rock/AOR Touch hat „In Pursuit of Destiny“ abbekommen und bei „Can`t Resist“ kann man irgendwie nur gute Laune bekommen.
Aber man kann auch anders, das zeigt man beim, mit ordentlichen mit Southern Rockeinflüssen gespickten „Walk Away“ das das letzte Drittel einläutet.
In diesem haben der Stadionrocker „Look At Us Now“, die Partyhymne „DTR“ sowie die abschließende sechsminütige Power-Ballade `Undistilled´ das Heft fest in der Hand und somit kommt die Scheibe ohne einen wirklichen Ausfall ins Ziel!

Die Engländer von FURY werde ich zukünftig auf jeden Fall ganz dick auf meinem Zettel haben! Der Hard/Heavy Rock der Engländer ist geil gemacht, man hat auf dem neuen Album Hits ohne Ende versammelt und die Hinzunahme von Nyah als weibliche Stimme war ein wahrer Glücksgriff. Geiles Album einer Band, die spätestens jetzt auch über die Grenzen Englands bekannt sein wird, da bin ich mir sehr sicher!
Bärenstarkes Teil mit einer entsprechenden Benotung, well done!

Julian

 

 

 

BLOODY DICE – 2

Trackliste:

01. Cry For Wat
02. Maze
03. Break The Circle
04. The Bitch Is Crazy
05. Madness
06. Back To Hell
07. Unspoken
08. Struggling To Breathe
09. Don’t Know Where We’re Going
10. Face The Truth

 

Spielzeit: 44:44 min – Genre: Heavy Rock – Label: Eönion Records – VÖ: 27.06.2025 – Page: www.facebook.com/Bloodydice

 

Die dänischen Heavy Rocker kehren mit ihrem zweiten Album schlicht mit „2“ betitelt nach zwei Jahren zurück. Im Besetzungskarussell wurden zwei Positionen, am Bass und den Drums neu besetzt, zur jetzigen Besetzung gehören Dagfinn Joensen an Mikro und Gitarre, Nickie Jensen an Gitarren, Jakob Haugaard an Bass und Peter Larsen an den Drums.

Dagfinn besitzt eine sehr toughe Stimme die in allen Lagen überzeugen kann, zudem bringt die Stimme eine große Portion Dreck mit die dem Ganzen noch mehr Charakter und Druck verleiht, am besten kann man ihn in manchen Lagen mit einer frühen Version des PRIEST Shouters Rob Halford vergleichen. Die Gitarren kommen sofort und haargenau auf den Punkt und setzen viele Akzente egal ob sie sich im Hard Rock oder Metal befinden. Der Bass spukt einen Schritt hinter den Gitarren enorme Töne um so auf sich aufmerksam zu machen. Die Drums befinden sich ebenfalls einen Schritt hinter den Gitarren, dies allerdings nicht unbedingt leise oder dezent. Mit der Produktion und ihrem Sound sorgen die Dänen für ein ordentliches Soundgewitter an allen Fronten und haben damit alles richtig gemacht.

Auf dem Debüt vereinten BLOODY DICE Hard Rock Rhythmen die teilweise mit dem Metal Riffing Brett, einer Blues / Southern Rock Note angereichert wurden ohne dabei komplett in den Metal abzudriften, das ganze hörte sich damals zwar leicht strange an, hatte aber eine gewisse Wirkung die sehr gut ankam. In dieser Beziehung bildet „2“ keinerlei Ausnahme, die Band wandelt immer noch auf einer Gratwanderung zwischen Hard Rock Rhythmen und Melodic Metal ohne dabei auch nur einen Millimeter vom auf dem Debüt eingeschlagenen Weg abzuweichen. Bei all den Riffgewittern kommen die Melodien nicht zu kurz, die befinden sich auf der Hard Rock Seite und machen deutlich das mit BLOODY DICE etwas großes heranwachsen könnte. Am ehesten könnte man BLOODY DICE noch mit MOTORJESUS oder härteren Versionen von MCQUEEN STREET und BABYLON A.D. mit anderer Stimme vergleichen. Manchmal gibt es auch Zitate von JUDAS PRIEST und Metallica. Liest sich katastrophal hört sich trotzdem attraktiv an. Neben vielen guten älteren Bands allerdings meistens mit unterirdischem Sound haben Eönion da einen ungeschliffenen Diamanten an Land gezogen, der es mit Feintuning, Airplay und vernünftiger Promotion zu etwas bringen könnte.

Zu den erwähnten Vergleichen fehlen noch ein bis drei Schritte, zu PRIEST und Metallica fehlt noch mehr allerdings lassen die Zitate aufhorchen.

„Cry For Wat“ geht genau da weiter wo das Debüt endete – mit verdammt geilem Solo, „Maze“ erinnert vom Gesang sehr stark an JUDAS PRIEST – der Song überzeugt. „Break The Circle“ fängt bluesig an – sehr dramatisch aufgebaut und im Refrain brettern die Gitarren voll in die Breitseite, „The Bitch Is Crazy“ Hard Rock Riffs treffen auf metallische Auslegung und formen so einen coolen Heavy Rocker, „Madness“ kommt mit charmanten Southern Rock Vibes, „Back To Hell“ erinnert vom Flair her an KISS Ende der 1970er Jahre – nur mit härteren Gitarren, rauem Gesang und METALLICA Vibes. „Unspoken“ schwimmt erneut im PRIEST Fahrwasser ohne dabei den Loser zu spielen sondern als Highlight zu glänzen – mit göttlichem Refrain und coolem Riffing, „Struggling To Breathe“ so stellt man sich einen Heavy Rocker vor, intensiv, mit Biss und überzeugend. „Don’t Know Where We’re Going“ hier zeigen die Dänen wo die Axt geschwungen wird, „Face The Truth“ Hard Rock und Metal Riffing im ständigen wechsel der Gefühle.

Balle

MOTORJESUS – Streets Of Fire

Trackliste:

01. Somewhere From Beyond
02. Back For The War
03. Streets Of Fire
04. They Don’t Die
05. Return To The Badlands
06. New Messiah Of Steel
07. 2.Evil
08. The Driving Force
09. Holy Overdrive
10. City Heat
11. The End Of The Line
12. The Confrontation
13. See You Next Doomsday

Spielzeit: 50:02 min – Genre: Heavy Rock – Label: Reaper Entertainment – VÖ: 18.07.2025 – Page: www.facebook.com/motorjesus/

 

Wie ich bei der vorherigen Rezi erwähnte sind die beiden heutigen Alben von MÄDHOUSE und MOTORJESUS vorbildlich mit 13 Songs und über knapp über 50 Minuten Laufzeit. Und MOTORJESUS biegen gerade mit ihrem siebten Longplayer auf die Zielgerade, der Impact erfolgt 18. Juli, mal sehen ob es MOTORJESUS noch drauf haben oder sich im Abwärtstrend befinden, nachdem mich der Vorgänger „Hellbreaker“ überzeugen konnte bin ich auf „Streets Of Fire“ gespannt. Der Albumtitel verspricht zumindest mit dem selben Titel wie der US-Film aus den frühen 1980er Jahren, der den Schauspieler Michael Pàre später zum Sexiest Man Alive werden ließ, einen Kracher, ob dem so ist wird sich in der folgenden knappen Stunde zeigen. Die Besetzung hat sich seit dem letzten Album nicht geändert und besteht immer noch aus Chris Birx am Mikrofon, Andy Peters und Patrick Wassenberg an den Gitarren, Dominik Kwasny an Bass und Adam Borosch an den Drums.

Chris besitzt seine prägnante Stimme, wer weiß wie viel Lungentorpedos und Alk die Stimme gekostet hat um so eine Rauheit hinzubekommen. Wie der Topf aufs Auge oder der Arsch auf die Faust passt diese Reibeisen Stimme zum Bandsound wie keine andere es könnte. So ist schon mal ein Merkmal von MOTORJESUS genannt, dass zweite ist die Gitarrenfraktion die mit ihrer Riffzauberei einen nach dem anderen hinlegen und das auf einem Niveau das es fast schon beängstigend ist wo das ganze hinführen soll. Hoffentlich bleibt es so und schlägt nicht in eine andere Richtung aus, denn genauso will man MOTORJESUS hören, weder softer noch härter genau so wie sie klingen. Der Bass geht leider ein wenig neben den Gitarren unter und kommt nur mal durch wenn die Gitarren kurze Riffpausen einlegen. Das Schlagzeug treibt und treibt was die Sticks auf Dope hergeben, So braut sich dann der für MOTORJESUS typische Sound zu einem starken Tropengewitter in den Gehörgängen zusammen.

In der Info steht für Fans von MOTÖRHEAD, TURBONEGRO, JUDAS PRIEST, IRON MAIDEN und GLUECIFER, dass stimmt bedingt. Wenn man sich den Opener genau anhört dann kommen nur drei der genannten in Frage und das sind MOTÖRHEAD, IRON MAIDEN, JUDAS PRIEST und nochmals IRON MAIDEN. Oder sagen wir mal so AC DC, RHINO BUCKET und AIRBOURNE mit Steroiden und gedopten Eichhörnchen auf einem riesigen Fass TNT sitzend kommt auch gut hin bei dem sich die Gitarren in metallischen Gefilden befinden. Schleierhaft ist auch der Umstand wo die Jungs die Melodien hervor holen, die sind von göttlicher Natur und scheinen nicht von dieser Welt zu sein. Mit ihren Melodien und den genannten Einflüssen haut der Fünfer einen nach dem anderen raus uns sorgt so für den richtigen Soundtrack für das nächste Stark-Gewitter. Mit dem Movie aus den 1980ern kann das Album spielerisch mithalten ohne dabei als Loser dazu stehen.

Ich bleibe bei meiner Wertung vom Vorgänger, eine sehr gute 9/10 ist immer drin, wenn Melodie auf MOTORJESUS trifft.

Balle

LEVERAGE – Gravity

Trackliste:

01. Shooting Star
02. Tales Of The Night
03. Hellbound Train
04. Moon Of Madness
05. Eliza
06. All Seeing Eye
07. King Ghidorah
08. Gravity

 

 

Spielzeit: 45:06 min – Genre: Heavy Rock – Label: Frontiers Music s.r.l. – VÖ: 20.06.2025 – Page: www.facebook.com/leverageofficial

 

 

Outputs von Frontiers Music sind bei der Rock Garage normal weniger meine Baustelle. Allerdings haut das Label in den letzten Wochen Album um Album raus, das ich interessant finde, und das ist nicht anders im Fall von LEVERAGEs „Gravity“. Das ist das nunmehr sechste Album in der knapp 20jährigen Karriere der finnischen Band, die 2022 vom Tod ihres Sängers Kimmo Blom auf die Probe gestellt wurde.
Doch die Reise geht weiter, die Heavy-Rocker haben mit Lotta-Maria Heiskanen inzwischen eine Violinistin am Start, und den Gesangsjob übernimmt Paolo Ribaldini, bekannt von DELAIN. Da „Gravity“ mein erster Berührungspunkt mit LEVERAGE ist, will ich an dieser Stelle nicht mutmaßen, wie gut der Kimmo zu ersetzen vermag, aber was ich sagen kann: Alter Schwede, die Stimme des Mannes mit ihrer Theatralik und dem nicen Vibrato passt unfassbar gut zur Musik von LEVERAGE. Gute Wahl ebenfalls bei den Produzenten der Platte, der Sound ist so wie man ihn sich wünscht. Und die Violine als fester Bestandteil der Band war ebenfalls eine sehr gute Entscheidung. Sie arbeitet tendenziell eher wie ein Synthesizer (ohne die sinnhaft, nicht inflationär eingesetzten Synthesizer zu ersetzen) als wie ein Folk/Klassik-Instrument und gibt dem Sound von LEVERAGE einen passenden, nicht alltäglichen zusätzlichen Layer.
Und wie ist das jetzt stilistisch und musikalisch? Nun, laut Promotext geht die Musik der Band als Heavy Rock durch. Das passt soweit, auch wenn die Truppe daraus ihr eigenes Ding macht, mit ein bisschen AOR, ein bisschen Metal, plus X. Ganz hintergründig kann man „Gravity“ als progressive bezeichnen; angesichts des smarten Songwritings, der interessanten Melodien und der immer wieder zutage tretenden Art, Parts zu verbinden, ineinander greifen zu lassen, die absolut organisch wirkt, aber wirklich ein Kunststück ist, wenn man sich besagte Parts mal näher zu Gemüte führt. Man höre sich alleine „Tales Of The Night“, „Moon Of Madness“ und „Eliza“ an, die allesamt subtil spooky ausfallen, aber nicht auf die platte Weise mit Klischee-Sounds und -Effekten, sondern durch gekonnte Komposition und Interpretation. Dagegen gibt es mit „King Ghidora“ im Prinzip den Power-Metal-Track der Platte, allerdings im Soundgewand von LEVERAGE, und mit „Gravity“ einen wunderschönen, vielseitigen und gut strukturierten Knapp-10-Minüter, der sich Zeit für Feierlichkeit und ruhige Momente nimmt.
Und obgleich „Gravity“ in Sachen Songwriting echt intelligent gemacht ist, geht es einem damit nicht auf den Sack, sondern lädt dazu ein, sich in ihm zu verlieren und seine Reise mit ihm zu vollziehen. Und macht dabei wirklich kaum etwas falsch.

Fazit:
Sehr individueller Stil mit krassem Gesang, toll gemacht und gleichzeitig leicht verdaulich – „Gravity“ ist der nächste Kandidat für meine Top-10-Alben-Liste 2025.

Anspieltipps:
„Tales Of The Night“, „Eliza“, „Gravity“ und „Moon Of Madness“

Jannis

NICKLAS SONNE – Electric Dreams

Trackliste:

01. Fireline
02. Route 65
03. Shadows In Between
04. A Woman’s World
05. Limitless
06. Epic Song
07. Electric Dreams
08. Living Loud
09. Baron Of Mischief
10. Helldivers Anthem
11. Always With Us
12. Overload

Spielzeit: 42:25 min – Genre: Hard Rock/Heavy Rock – Label: Frontiers Records s.r.l. – VÖ: 27.06.2025 – Page: www.facebook.com/nicklassonne

 

Es fällt echt nicht leicht, dem Promotext von NICKLAS SONNEs erstem Soloalbum „Electric Dreams“ Glauben zu schenken, wenn er erklärt, der Mann habe in seiner ersten Band als Sänger (wenn auch noch zu Schulzeiten) einen absolut miesen Job gemacht. Denn inzwischen hat er eine Hard-Rock/Metal-Stimme sondergleichen und abseits dessen auch musikalisches Verständnis.
Das kann man dann doch auch mal in ein Soloalbum packen, hat sich der Sänger der absolut großartigen DEFECTO gedacht, und das liegt nun mit 12 Songs und einer knappen Dreiviertelstunde vor.
Jetzt ist DEFECTO letztendlich ordentlich heavier Heavy Metal der moderneren und teils orchestral oder elektronisch angespiceten Sorte, aber NICKLAS kann ja auch anders. „Electric Dreams“ ist im Herzen und über weite Teile Hard oder Heavy Rock, auch wenn beispielsweise ein Chorus wie der des Openers „Fireline“ klar Power-Metallisch ausfällt und auch das teils ganz fix ballernde „Helldivers Anthem“ ohne Frage in die Heavy-Metal-Kerbe schlägt. Aber ansonsten: Hard/Heavy Rock, mal eher 2000er Radio Hard Rock bei „Shadows In Between“, mal poppig stadion-kompatibel bei „Epic Song“, mal cool groovend („Baron Of Mischief“) und mal instrumental-frickelig („Overload“). Dazu gibt es mit „Always With Us“ einen balladigeren Song mit Orchester, Klavier, Schmalz und feierlicher Fettheit und ansonsten weitere Songs, die irgendwo innerhalb des Genres ihr Ding machen.
Der Sound von „Electric Dreams“ kann sich absolut hören lassen, schön klar und kräftig mit ordentlich Druck. Und kompositorisch ist die Platte hochprofessionell, ohne auch nur einen Part, der nicht funktionieren würde.
Was die Melodiearbeit angeht, bleibt „Electric Dreams“ aber leider hinter den Erwartungen zurück. Ja, die Songs machen allesamt ihren Job, sind gut auf Hochglanz poliert und praktisch jeden Part bis auf ein paar Ausnahmen kann man hinter eine Auto- oder Bierwerbung schneiden, ohne dass es komisch käme. Aber an kompositorischen Eigenheiten, an musikalischen Trademarks, die man bei DEFECTO in so großer Menge findet, fehlt es dem Album leider, abgesehen von den besagten starken Vocals. Auch wenn immer mal wieder bei einem Song dieses kleine gewisse Etwas auftaucht, das ihn von anderen Größen des Genres abhebt.

Fazit:
NICKLAS SONNEs „Electric Dreams“ traut sich etwas zu wenig, um wirklich in Erinnerung zu bleiben. Als stark gespieltes und gesungenes Ding nach allen Regeln der Kunst taugt es aber zweifelsohne trotzdem.

Anspieltipps:
„Baron Of Mischief“, „Helldivers Anthem“ und „Always With Us“

Jannis

STATEMENT – Sinister Thing

Trackliste:

01. Sinister Thing
02. The World Is Fading
03. The Hive
04. Set My Anger Free
05. No More Words
06. Empty Eyes
07. Slowly Kill My Dreams
08. Raised In Hell
09. My Last Goodbye
10. A Right Kind Of Love

 

Spielzeit: 44:36 min – Genre: Heavy Metal – Label: Mighty Music – VÖ: 09.05.2025 – Page: www.facebook.com/StatementDK

 

Von Statement durfte ich 2022 bereits das Album „Dreams From The Darkest Side“ rezensieren und hatte eine sehr gute Zeit dabei. Also immer her mit dessen Nachfolger „Sinister Thing“, dem nunmehr fünften Album der Dänen. Als „Heavy Metal / Hard Rock“ bezeichnet man die Geschichte im Promosheet nach wie vor, wobei die Reise seit der letzten Platte doch noch einmal echt deutlich Richtung Metal gegangen ist. Denn ja, „Sinister Thing“ ist ein vergleichsweise düsteres Ding. Sänger Jannick Brochdorf hat in den letzten Jahren ein Faible für härtere, unmelodischere Vocals entwickelt, die er auf „Sinister Thing“ gerne zum besten gibt. Sie sind tatsächlich auf einem Großteil der Songs vertreten, auf dem letzten Album kaum.
Kann er aber gut, genau wie auch der Rest der Band seine Instrumente weiterhin beherrscht.
Auch sonst ist man musikalisch ein Stück düsterer geworden. Das bedeutet zwar nicht, dass man nicht bei jedem Song im Chorus dann doch melodisch-eingängiger wird. Fällt mal unspektakulär aus, wie bei „Raised In Hell“, mal richtig geil, so beim getragenen Refrain von „My Last Goodbye“, mal was dazwischen. Und, beispielsweise bei „Empty Eyes“, finden STATEMENT auch mal Zeit für ein paar ruhige Töne. Der Normalfall ist aber gesunde Härte in verschiedenen Geschwindigkeiten. Mal angepisst stampfend bei „The World Is Healing“, dessen Strophenmelodie-Rhythmus den Kenner an den Chorus von TAYLOR SWIFTs „Look What You Made Me Do“ erinnern wird, mal pressend bei „Set My Anger Free“, praktisch immer gut groovy. Wobei sich in Sachen Geschwindigkeit im Verlaufe der Songs auch immer mal noch was ändert.
Und damit ähneln sich viele Songs auf „Sinister Thing“ zumindest insofern, dass sie auf ähnliche Bestandteile runtergebrochen werden können. Geschwindigkeit a, aber auch Geschwindigkeit b, bisschen unklarere Vocals, mehr Eingängigkeit im Chorus. Und gerade die Heavysierung auf Vocal-Ebene wäre gar nicht unbedingt nötig gewesen. Okay, jetzt gibt es halt weniger von den nicen Melodien, die STATEMENT eigentlich so gut können. Der Ein oder Andere wird sich dafür vielleicht über mehr Düsterkeit und Härte freuen, die ohne Frage gut umgesetzt sind. Aber die in meinen Augen größten Stärken von STATEMENT kommen auf dem Album doch weniger zur Geltung als auf dem Vorgänger.

Fazit:
An den Vorgänger „ Dreams From The Darkest Side“ kommt das Ding nicht ran. Amtlicher Heavy Metal mit Rock-Einflüssen und durchweg starken Leistungen ist „Sinister Thing“ aber ohne Frage.

Anspieltipps:
„My Last Goodbye“, „The Hive“ und „Set My Anger Free“

Jannis

GHOST – Skeletá

Trackliste:

01. Peacefield
02. Lachryma
03. Satanized
04. Guiding Lights
05. De Profundis Borealis
06. Cenotaph
07. Missilia Amori
08. Marks Of The Evil One
09. Umbra
10. Excelsis

 

Spielzeit: 46:49 min – Genre: Heavy Rock – Label: Loma Vista Recordings – VÖ: 25.04.2025 – Page: www.facebook.com/thebandghost

 

Da ich die letzten beiden Alben von GHOST „Impera“ 2022 und das Live-Album „Rite Here Rite Now“ 2024 reviewte war für mich klar das ich auch im Jahr 2025 den Live Bericht und das Album „Skeletá“ übernehmen werde. Nachdem ich GHOST am 24.04.2025 Live in der Olympiahalle in München gesehen habe war ich noch gespannter auf das neue Album „Skeletá“ des schwedischen Phänomens GHOST. Live kamen vier Songs vom neuen Album zum Einsatz, „Peacefield“, „Lachryma“, „Satanized“ und „Umbra“, die sich sehr gut in das Live Set einfügten. Bleibt die Frage ob Tobias Forge alias Papa Emeritus sich seines eingeschlagenen Weges treu bleibt oder etwas ändert. Damit meine ich den Stilwechsel weg vom harten Heavy Metal mehr in die Heavy Rock / Hard Rock Ecke hin. Ob er den noch weiter fortsetzt oder wieder in die Metalecke hinein driftet.

Der Weg führt Papa Emeritus in die Heavy Rock Ecke die im Grundton mal durch dunkle Riffsalven und Growls ein wenig heftiger werden kann, ansonsten wird im melodischen Heavy Rock auf sich aufmerksam gemacht. Balladen kommen auch mal zum Einsatz die sich im GHOST Gewand auch sehr gut anfühlen. Man kann zum Image des Satanismus und die unheiligen Texte stehen wie man will, aber GHOST ist da ein extremes Phänomen um das im laufe der Jahre ein regelrechter Hype entstanden ist, sie Füllen weltweit die größten Arenen und spielen dort vor zig tausenden von Leuten. Das selbe was sie Live auf der Bühne zeigen spiegelt sich auch irgendwie auf den Tonträgern. Es wird theatralisch mit viel Drama ein Album der Extraklasse eingetütet. Vergleichen lassen sich GHOST dabei schlecht da es bis jetzt nichts derartiges gegeben hat. Ich versuche mal eine vorsichtige Umschreibung von ABBA Grundtönen die mit dem Bombast von Queen zu einem eigenen Sound und dem Satan Image vermengt werden um so den Ureigenen GHOST Sound zu schaffen. Schade ist nur der Umstand das die Nameless Ghouls Namenlos bleiben und deren Identität so gut wie nicht bekannt gegeben werden, die aber auch zum großen Erfolg von GHOST beitragen. So hat Mainman Tobias weniger Probleme einen Musiker auszutauschen, da sowieso nicht viel bekannt ist.

Der Papa bietet am Mikrofon einen tadellosen Job und zeigt sich mit seiner gewohnt engelhaften Stimme in Bestform. Die Gitarren machen das was sie sollen, ein Riff nach dem anderen Abfeuern und mit der Tastenabteilung als ein bestens eingeöltes Team ein perfektes Umfeld für den Papa zu schaffen. Der Bass haut die Töne sehr laut raus und das Schlagzeug überzeugt auf ganzer Linie. Die Backing Vocals gehen wie bei GHOST immer voll auf 12. So zeigt sich der Papa mal wieder zur Welt Tour auf einem Niveau das so leicht nicht zu toppen sein wird außer von ihm selbst. Die Produktion befindet sich bei GHOST auch immer auf einem Top Level das es keinen Grund zum Motzen gibt.

Zum Abschluss kann man dem Papa ein Zeugnis mit der Gesamtnote sehr gut ausstellen, so kann es weiter gehen. Obwohl ein Überburner wie „Mary On A Cross“ oder „Dance Macabre“ fehlt überzeugen die Songs. Egal ob jetzt Überburner oder nicht GHOST Songs bestehen aus Hooks für die andere Morden oder einen Vertrag mit dem Höllenfürst persönlich mit Blut unterschreiben und damit ihre Seele Luzifer verkaufen würden.

„Peacefield“ der Opener des Albums und auch Liveshow, fängt mit Kirchenchor an und geht dann in einem Ohrwurm über, „Lachryma“ fängt mit düsterem Riffing an um einen typischen GHOST Rocker abzulassen, mit gelegentlichen Growls wirkt er bedrohlich bis der zuckersüße Refrain ein Highlight draus macht. „Satanized“ ein sehr guter Power Rocker allerdings mit unheiligem Text, „Guiding Lights“ eine sehr coole und melodische Ballade die Kuschelfeeling verbreitet. „De Profundis Borealis“ legt sehr bedacht und gefühlvoll mit Piano Klängen los bis die Gitarren und Drums volle Kanne rein Brettern ab da wird es ein ausgewachsener Gewalt Rocker mit geilen melodischen Gesangsparts, „Cenotaph“ ein cooler Rocker mit Rock N Roll ähnlichem Riffing. „Missilia Amori“ Amors Pfeil besticht mit einem satanistischen Refrain der alles überfährt, „Marks Of The Evil One“ hier werde ich von der Melodie her an FALCOs „Jeanny“ erinnert obwohl beide Songs nicht unterschiedlicher sein können – der Refrain ist endgeil, „Umbra“ der Schatten erhebt sich aus der Asche und wirkt sehr poppig und ebenfalls genialem Refrain, „Excelsis“ zum Schluss werden nochmal mit viel Dramatik die Taschentücher nass gemacht und hätte auch von ABBA zu deren besten Zeiten stammen können

Balle

LORDI – Limited Deadition

Trackliste:

01. SCG XIX The Hexecutioners
02. Legends Are Made Of Clichés
03. Syntax Terror
04. Skelephant In The Room
05. SCGTV Saturday Night Main Event
06. Killharmonic Orchestra
07. Collectable
08. SCGTV Monstersquad Action Figures
09. Fangoria
10. Hellizabeth
11. SCGTV The Hexecutioners Season Finale
12. Retropolis
13. Frighteousness
14. SCGTV Crazeee Ralph Promo
15. Limited Deadition
16. You Might Be Deceased

Spielzeit: 44:54 min – Genre: Hard Rock – Label: RPM Reining Phoenix Music – VÖ: 21.03.2025 – Page: www.facebook.com/LordiOfficial

 

Alle zwei Jahre ein Album ist ja so ein Ziel, das sich so manche Band zu setzen scheint. Willkommen zurück an LORDI, die ihre Punktlandung knapp verfehlt haben und sich ein Jahr und 355 Tage nach der Veröffentlichung von „Screem Writers Guild“ nun mit „Limited Deadition“ aus dem Studio erheben.
Nach einigen Experimenten in der Vergangenheit (Konzeptalbum, sieben Alben auf einmal releasen, ein Best-of-Album aus der Zeit vor der Bandgründung) ist es dieses Jahr nochmal Zeit für mehr oder weniger – einfach normal LORDI.
Das bedeutet: ein gewisses eigenes Humorlevel in den Texten, der ein oder andere Wortwitz in den Songtiteln, eingängiger Hard Rock mit charakteristisch-knödeliger Stimme von Frontmonster Mr. Lordi, Keyboards und ein bisschen spooky Atmosphäre. Dazu gibt es ein paar kleine Zwischenspieler, die dieses Mal kurze Werbeclips (in morbide) darstellen und die Sache nett auflockern.
Härtere Songs gibt es durchaus, so das simpel-metallische „Syntax Terror“ mit coolem Synthesizer, das nach dem zweiten Hördurchlauf doch ordentlich zündet. „Limited Deadition“ kommt aber auch mit einer guten Menge an melodischeren, etwas weniger harten Songs daher, beispielsweise mit dem chilligen „Skelephant In The Room“ und der Ballade „Collectable“, die aber im Verlauf auch noch Druck kriegt. Nicht die stärkste der Band, aber generell sind LORDI-Balladen immer was Schönes, und dazu ist das Ding mit gerade mal 4:21 Minuten der längste Track des Albums. Was korrekt ist, die Songs auf „Limited Deadition“ haben praktisch keine Längen.
Was das Besonderheits-Level der Platte angeht: Der nächste Überhit von LORDI ist hier nicht vertreten. Die Songs sind soweit guter LORDI-Durchschnitt und genau das, was man von einem Album der Band erwartet, das nicht vorher mit einem besonderen Konzept angekündigt wurde. Spaß macht das auf jeden Fall, aber einen Meilenstein oder große Überraschungen darf man dieses Mal nicht erwarten.

Fazit:
LORDI machen auf „Limited Deadition“, was LORDI gerne so machen und was ihre Fans gerne von ihnen hören. Ist geil, wenngleich etwas routiniert und eben kein zweites „Demonarchy“. Aber die Hard-Rock-Fraktion kann hiermit bestimmt einigen Spaß haben und Fans der Band nicht weniger.

Anspieltipps:
„Skelephant In The Room“, „Syntax Terror“, „Frighteousness“ und „Limited Deadition“

Jannis