SINCE APRIL – Bury The Mask EP

Trackliste:

01. Bury The Mask
02. The Light
03. In The Dark
04. Not My Grave
05. Turn The Hourglass

 

 

 

 

Spielzeit: 21:08 min – Genre: Melodic Metal – Label: Superlife Promo – VÖ: 11.08.2023 – Page: www.facebook.com/sinceaprilofficial

 

Im Jahr 2017 begannen fünf junge Münchner Boys damit einen Feldzug in der Musikszene zu starten. Diese fünf Jungs sind Sänger Umut Uysaler, die Gitarristen Manu Satzger und Marin Kostek, Bassist Gonzalo Urgel Tendero und Drummer Robert Merkl. Nach drei Singles veröffentlichte die Band 2019 das Debütalbum mit dem Namen „Escape“ das sehr gute Resonanzen bekam. Die Ende 2019 Anfang 2020 aufkeimende Pandemie unterbrach den Feldzug von SINCE APRIL bis 2022 als sie einige Shows mit anderen Bands spielten. Im Frühjahr diesen Jahres als mit „The Light“ eine weitere Single veröffentlicht wurde und mir der Song ganz gut gefällt ist die Band auf meinem Radar aufgetaucht. Als sie dann im Frühjahr im Backstage in München mit BLOODRED HOURGLASS und dem ebenfalls aus Oberbayern stammenden MAX ROXTON einen verdammt geilen Set hinlegten und ich das Debütalbum von SINCE APRIL ergattern konnte kann ich das durchweg positive Feedback bestätigen. Die Band ist auf Konserve sowie Live eine energiegeladene Powermaschine die ihren Platz ohne viel Schnörkel gefunden hat.

Hier handelt es sich um das zweite Album der Band das laut Auskunft der Band als Zweiteiler in Form von zwei EPs veröffentlicht wird.

Den Hörer erwarten harte Riffs die ohne Gnade im Positiven auf einen einprügeln, die Riffs sind nicht sinnlos und mit Gewalt eingespielt nein vielmehr kommen sie mit sehr ausgefeilten und zuckersüßen Melodien aus den Boxen gezaubert. Die Stimme von Umut ist gefühlvoll und setzt mehr als nur Akzente, er hat richtig Gold in den Stimmbändern und erinnert mich entfernt an eine in höheren Lagen befindlichen Version von Jeff Scott Soto, zwar von der Färbung her höher aber genauso rau und dreckig. Einzig wenn die Stimme verzerrt wird ist nicht mein Fall, ansonsten kann Umut bei mir Punkten ohne Schwächen zu zeigen. Die beiden Gitarristen machen auch eine mehr als nur sehr gute Figur. Der Bass hört sich nicht wirklich nach Nebendarsteller an, der kommt voll durch und wummert voll drauf los. Die Drums treiben ohne Ende mit einer Gewalt wie die Schlachtentrommler die ihre Parteien noch härter anspornen.

Die Mucke liegt irgendwo zwischen coolem melodischem Hard Rock und geilem Melodic Metal mit einem leichten Hang zum Prog Metal ohne dabei den Hörer zu überfordern. Die Songs sind wie auch schon auf dem Debüt mit starken und prägnanten Melodien ausgestattet die sehr schnell ins Gehör gehen und dort sehr lange Zeit verweilen ohne Langeweile zu verbreiten oder abgedroschen zu klingen. Man kann SINCE APRIL sehr grob mit einer moderneren Version von SAVATAGE mit „GUTTER BALLET“, QUEENSRYCHE mit „Operation: Mindcrime“, ein wenig THE UNITY, TURBOKILL und AXEL RUDI PELL vergleichen. Der Metal wird modern geboten ohne dabei zu Modern zu klingen sondern man vereint gekonnt Tradition und Moderne zu einem sehr guten Gesamtbild das sich hinter niemandem verstecken muss, sondern mit den alten Hasen mithalten kann. Es ist einfach nur traumhaft wie Umuts tolle und genial melodische Stimme mit den Melodien und den Riffgewittern harmoniert.

Als Fazit kann ich nur sagen, weiter so ich will mehr davon hören, bei der Bewertung halte ich noch einen Punkt zurück weil es sich nur um eine EP mit fünf Titeln handelt.

Mit „Bury The Mask“ machem die Jungs gleich mal einen auf doppelt dicke Hose und ziehen mit Riffattacken in die Schlacht, „The Light“ ein melodisches Highlight voll mit Spannungsbögen. „In The Dark“ eine sehr gelungene Mischung aus Stampfer und Powerballade mal wird drauflos gerockt um sich mit gefühlvollen Passagen abzuwechseln, „Not My Grave“ ein ebenfalls sehr melodischer Song und kommt mit coolen Growls als Kontrastpunkt. „Turn The Hourglass“ ein sehr guter brachialer Nackenbrecher der nicht ganz das Niveau der Vorgänger halten kann.

Balle

GRENZENLOS – AntiXtrem

Trackliste:

01. AntiXtrem
02. Grüße gehen raus
03. Libertas
04. Ich gebe nicht auf
05. 1000 Gründe für ein ja
06. Allgäuer Jungs
07. Geteilt, vereint
08. 20zehn
09. Totaler Amoklauf
10. Contenance
11. Alles wird gut
12. Deutschrock stirbt nie

Spielzeit: 37:23 min – Genre: Deutsch Rock – Label: RebelHeart Records – VÖ: 26.05.2023 – Page: www.facebook.com/GrenzenLos.Rock

 

Wer nicht auf BÖHSE ONKELZ, DIMPLE MINDS, KNEIBENTERRORISTEN und Co kann sollte diese Rezi überspringen und zur nächsten wechseln. Zur Band gehören laut Wikipedia Martin Kaun Gesang und Gitarre, Marco Oppeld an Gitarre, Martin Thannheimer an Bass und Johannes Oswald am Schlagzeug.

Hier liegt mir schon das sechste Album vor und ich muss zu meiner Schande gestehen das mir die Band bis jetzt kein Begriff war, dass ändert sich auf jeden Fall. Die Allgäuer machen einen auf dicke Hose und rocken sich munter durch ihre 12 Songs ohne dass ein Ausreißer nach untern vorkommt.

Vergleichen kann man GRENZENLOS mit den auch schon von mir reviewten MAERZFELD und VOLTWECHSEL sowie BÖHSE ONKELZ, DIMPLE MINDS, DIE ÄRZTE ohne Punkanteil und all die halb- oder ganzstarken Vertreter des Deutsch Rock. Mit viel Energie und starken Melodien gehen die vier die Sache unter Volldampf an und überzeugen nicht nur an den Instrumenten sondern auch mit ihren Texten, die allesamt einen ernsten Hintergrund und Aussage besitzen. Die Band schreit förmlich mit Gewalt ihre Meinung zu manchen Themen die die Welt bewegen raus, ohne geschönt zu werden und ohne Zensur voll auf die Zwölf, die Texte sind sehr kritisch und drücken dabei an manchen Stellen genau das aus was wirklich auf dem Planeten schief läuft und im Argen ist. Wer auf ONKELZ Sound mit ehrlichen Texten die die Wahrheit wiedergeben steht ist hier bei GRENZENLOS an der richtigen Adresse und kommt voll auf seine Kosten.

Wenn die Laufzeit länger ausgefallen wäre hätte ich volle Hütte gezogen, so bleibt beim nächsten Album noch Luft nach oben, besonders bei der Länge.

„AntiXtrem“ ein cooler Rocker mit viel Melodie und geilem Refrain der Text hat eine Aussage, „Grüße gehen raus“ geht auch gut ins Ohr, ebenfalls mit Aussage. „Libertas“ ein Rocker im Fahrwasser der Böhsen Os, „Ich gebe nicht auf“ ein starker Vollgas Rocker, „1000 Gründe für ein ja“ viel Gefühl trifft auf Softi Rhythmus. „Allgäuer Jungs“ geht sehr gut ins Ohr, flott mit cooler Melodie, „Geteilt, vereint“ wäre 1989 beim Mauerfall ein Evergreen und Vereinigungshymne geworden. „20zehn“ ein sehr guter Rocker, „Totaler Amoklauf“ erinnert mich von der Machart an Die ÄRZTE mit einem Statement gegen den Krieg. „Contenance“ geht flott durch die Wand der Text trifft genau den Nerv der Zeit, „Alles wird gut“ erinnert mich an eine rockende Version von FALCO, „Deutschrock stirbt nie“ eine Hymne für Deutsch Rock.

Balle

DA OIDE SCHLOG – Aufn 12er

Trackliste:

01. Aufn 12er
02. Prachtweib
03. Magda – Der Stern Von Weiden
04. Klosterschwester
05. Pumuckl
06. Kinder
07. Faschingsprinz
08. Nachtschicht
09. Landsknecht
10. Amawanz
11. Woipatinger
12. Da Traum
13. Mei Heisl

Spielzeit: 52:26 min – Genre: Rock N Boarisch – Label: Eigenproduktion – VÖ: irgendwann Anfang 2023 – Page: www.facebook.com/daoideschlogmusik

 

Als ich DA OIDE SCHLOG in der Redaktionsliste sah dachte ich erst „Was is den Des“ und hab mich für die Rezi eingetragen. Dann nach dem Erhalt der Promos auf die Titelliste geschaut und gedacht da kommt nichts Vernünftiges bei Raus. Fast trifft die Befürchtung zu, aber wirklich nur fast.

Als erstes von einem Bayern zum anderen „Buam da hobts ma wirkle oan ei gschenkt!“ Ze Fix das Ding geht ab und wie, wie ein Chilitorpedo im Hintern. Die Songs haben Hummeln im Hintern und beweisen das Mundart Rock auf bayerisch eigentlich ganz gut klingen kann.

Aber erst mal von Anfang an, beim letztjährigen und soviel ich weiß auch das letzte LA Rocks Festival in Landshut traten die Jungs auf, und damals hörte ich nur mit einem Ohr zu und achtete nicht wirklich auf die Buam, sondern wartete auf MICHAEL BORMANN’s JADED HARD. Aber jetzt nach dem Genuss des Albums ist ein zweites Ohr angebracht. Zu den aus Landshut stammenden Comedy Lederhosenrocker gehören Stefan Breu am Mikro, Bass, Tenorsax und Pauke, Stefan Kolbeck ebenfalls Mikro, Gitarre und Trompete, Fabian Vicedom an Gitarre und Alexander Ritzler am Schlagzeug.

Die Chaoten Lederhosenrocker nehmen sich selber nicht wirklich ernst, die Texte sind voll von Klischees, über Landleben in der Provinz, Frauen und Saufgelage, alles mit einem Augenzwinkern und auf Gaudi getrimmt. Über Sinn oder Unsinn der Texte lässt sich bis in alle Ewigkeit diskutieren aber irgendwie sind sie Witzig und erzeugen unzählige Lacher beim Genuss. Wer auf nicht ernst gemeinte Texte die teilweise voll und ganz Sinnfrei sind und auf den bayerischen Dialekt steht ist hier genau richtig und kommt sowas von auf seine Kosten. Mich erinnert der Sound an eine Mischung aus nicht ganz so rollige SPIDER MURPHY GANG, härteren HANS SÖLLNER, HEADSTONE mit bayerisch Texten die auch ohne Probleme von der EAV stammen könnten. Im Gegensatz zur EAV gehen die Jungs rockiger zu Werke und mischen alles mit Bläser und sehr viel guter Laune.

Es wird auch an allen Ecken und Enden zitiert, oder es kommt mal der Pumuckl, die kleine Wanze oder der Landsknecht in der eigenen Interpretation dran, wie oben schon geschrieben alles mit einem Augenzwinkern sehen und nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen. Einfach zuhören und Genießen. Den Vogel schießt die Band aber mit da „Klosterschwester“ ab.

Da Balle vergibt den Status eines Geheimtipps für DA OIDE SCHLOG!

„Aufn 12er“ geht mit einem Riff los was Laune macht, der Opener ist flott und cool geworden, in dem sich die Band und den Song energisch vorstellt. „Prachtweib“ Schmarrn Text trifft auf Bläser und harte Gitarren. „Magda – Der Stern Von Weiden“ wäre ein Trinklied fürs Oktoberfest, „Klosterschwester“ was für ein Song auf den Text muss man erst mal kommen. „Pumuckl“ Meister Eder und sein Klabautergnom auf Dope, „Kinder“ geht voll nach vorne. „Faschingsprinz“ hier muss ich an „Märchenprinz“ von der EAV denken, „Nachtschicht“ mit viel Bläsern, passt erstaunlich gut zum Grundsound der Bayern. „Landsknecht“ hier wird eine Mittelalterklassiker gekonnt ins Hier und Jetzt geklont, können andere auch nicht besser, „Amawanz“ auf der Mauer auf der Lauer, ja genau richtig gelesen der olle Schulkalauer wird hier mit harten Riffs zum Besten gegeben. Und was darf in Bayern auf keinen Fall fehlen, dass Nationalheiligtum der „Woipatinger“ Gitarren und Bläser komisch aber Geil. Bei „Da Traum“ beweisen die Boys noch Gefühl und das sie nicht nur Krawall und Laut können, ich bin mir nicht sicher ob mit „Mei Heisl“ und den Bläsern nicht ein wenig in Richtung Stefan Mross, der im Nachbarlandkreis Mühldorf beheimatet ist, geschossen wird.

Balle

FRONT ROW WARRIORS – Wheel Of Fortune

Trackliste:

01. 2022-Intro
02. Chasing Shadows
03. Fantastic
04. Love Is Not A Game
05. Deadly Sins
06. Damnation – Intro
07. Hell Invaders
08. Wheel Of Fortune
09. Hell Awaits
10. Dystopian Time
11. The Hunter
12. Wasted Life

Spielzeit: 48:19 min – Genre: Hard Rock / Melodic Metal – Label: ROAR – VÖ: 09.06.2023 – Page: www.facebook.com/FRW.official

 

Die 2019 in Stuttgart gegründeten FRONT ROW WARRIORS bestehen aus Elkie Gee am Mikrofon, Sorin Badin und Stef Binning-Gollub an den Gitarren, Richie Seibel an den Keyboards, Timo Michels am Bass und Jay-G an den Drums. Hier handelt es sich um das Debütalbum der Stuttgarter Hard Rocker, den die Band sehr effektiv in Szene gesetzt hat. Es wird mal mit Uptempo voll drauf los gerockt der voll auf die Nuss geht oder Rocker im Midtempo die sehr gut und eingängig aus den Boxen kommen. Das Cover Artwork ist eine Mixtur aus Harry Potter, Wheel Of Time und Herr Der Ringe und könnte eine Härter Marschrichtung vermuten, was aber nicht der Fall ist.

Der Hard Rock ist stimmig, melodiös und mit starken weiblichen Vocals ausgeführt, und kratzt auch mal am Melodic Metal. Die Gitarren ziehen auffällig Riffbetont messerscharf ihre Runden. Das Keyboard unterstütz mit voller Kraft ohne dabei nervig zu werden, der Bass ist deutlich zu vernehmen und hält sich nicht wirklich dezent im Hintergrund auf. Die Drums sind sehr markant und stechen hervor, Jay-G haut einem die Felle um die Ohren das man meint es geht um alles.

FRONT ROW WARRIORS kann man am besten als eine Mischung aus ERIKA in manchen Momenten, BAD SISTER, softere WARLOCK mit ihrem letzten beiden Alben und softere ZED YAGO auf deren beiden Klassikern, aber auch ein wenig AXEL RUDI PELL und SCORPIONS hier oder FAIR WARNING da sehen. Die Stimme von Elkie hört sich mal an wie Erika, Petra Degelow von BAD SISTER oder mal bei manchen Tönen wie Jutta Weinhold. Von den Gitarren her kann man verschiedene Bands wie die SCORPIONS, JADED HEART und noch ein paar mehr hören. Die Keys sind zurückhaltender als bei AXEL RUDI PELL, die Drums erinnern in der Art und Weise wie sie mit viel Power gespielt wurden an Mike Terrana oder Bobby Rondenelli.

Für ein Debüt eine mehr als anständige Geburt, hier wird der Hard Rock zwar nicht neu erfunden, dies stört aber nicht im Geringsten da die Mucke sehr eingängig und harmonisch produziert wurde und zumindest mich voll und ganz überzeugt.

Nach dem Intro geht es mir „Chasing Shadows“ unter Volldampf mit einer Hymne los wie eine Horde Büffel in der Prärie, „Fantastic“ geht eingängig mit viel Melodie sehr gut ins Ohr und markiert ein Highlight. „Love Is Not A Game“ ein Melodic Rocker der mit feiner Melodie daherkommt, „Deadly Sins“ ein flotter und straighter Abgehrocker, nach einem Intro wie aus einem Horrorfilm geht es mit „Hell Invaders“ wieder voll auf die Glocke irgendwo zwischen Hard Rock und Melodic Metal angesiedelt. „Wheel Of Fortune“ ein weiteres Highlight flott mit viel Melodie und auffälligem Keyboard Solo, „Hell Awaits“ wurde mit viel Drama und Gefühl eingetütet. „Dystopian Time“ ein geiler Song für die Tanzfläche, „The Hunter“ in den Strophen sehr zurückhaltend im Refrain geht dann voll die Post ab, „Wasted Life“ eine Powerballade die vor Solo bis kurz vor Schluss zu einen ausgewachsenen Rocker übergeht.

Balle

DEVICIOUS Interview

Nach Veröffentlichung des aktuellen DEVICIOUS Albums „Code Red“ stand mir Band Leader Alex Frey für eine Fragenstunde zur Verfügung und beantwortete mir ein paar Fragen über die Band, Liveaktivität und was in nächster Zeit geplant ist.

RG: Hi Alex, danke das du dir die Zeit nimmst, wie ist DEVICIOUS entstanden, wie habt ihr zueinander gefunden?

AF: Hi Balle, das war 2016 als ich einen Freund besucht habe, Gisi den Gitarristen aus der Original Besetzung des Debütalbums der nur kurz bei DEVICIOUS war. Als wir damals am Strand auf Teneriffa gesessen haben sagte ich zu ihm: „Wenn wir jetzt Rockstars werden wollen müssen wir uns mal beeilen“. Daraus ist dann die Idee der Band entstanden und ich habe mich darauf hin ins Studio begeben und angefangen Songs zu schreiben. Ich hatte bis dahin ca. 30 Jahre davor keine Musik gemacht, ich habe erst mal Geld verdienen müssen und wusste auch nicht ob es finanzierbar ist und dann gings so einfach es klingt los und unser Debüt wurde veröffentlicht. Und genau durch so eine Schnappsidee sind wir zusammengekommen.

RG: Also wart ihr schon im Vorfeld miteinander befreundet?

AF: Ja, wir kennen uns alle mittlerweile schon seit etwa 35 Jahren. Der Lars unser Drummer hat vorher bei CHRISTINE gespielt, die hatte ich damals gemanagt. Die anderen Jungs kenne ich auch noch von damals, die Karlsruher Region ist nicht sehr groß, immer wenn die Band Konzerte gespielt hat haben sich die Wege gekreuzt. Radivoj war in seinem jungen Alter von 16 Jahren schon ein begnadeter Gitarrist, dass war phänomenal was er damals geleistet hat und den wollte ich unter allen Umständen in der Band haben. Und alle haben gleich ja gesagt als ich angefragt habe. Die Suche nach einem Sänger war nicht so einfach, wir hatten erst einen aus Karlsruhe probiert, der hatte weder die Ambitionen noch die Stimme, sodass wir dann Zoran aus Serbien geholt haben. Und so fing die Reise mit DEVICIOUS an.

RG: Wie sehen die Verkaufszahlen in Eurem Shop aus, ist der Absatz zufriedenstellend?

AF: Ich kann dir natürlich keine Zahlen nennen, der Absatz ist sehr hoch. Wir haben von Anfang an unseren eigenen Shop kultiviert mit Ticket-, Tonträgerverkäufen und Merchandising. Wir waren da immer Zuverlässig, ich drücke es jetzt mal vorsichtig optimistisch aus, ich glaube es gibt wenige Bands die dieselbe Musik machen die unsere Absatzzahlen haben aber genau weiß das natürlich niemand. Auch global gesehen wir verkaufen sehr viel das ist den Labels auch bekannt, über die Verkäufe können wir uns nicht beschweren. Als Beispiel wenn ich die Vorbestellungen verpacke bin ich eine Woche damit beschäftigt und das den ganzen Tag.

RG: Wie sieht es mit den Streaming Zahlen bei den bekannten Anbietern aus, wo liegt der Hauptanteil der Hörer? Gibt es einen Unterschied zwischen Nord- und Süddeutschland?

AF: Ich kann nur gesamt Deutschland und dann Länderbezogen einsehen. Für das neue Album sind die Zahlen in der Reihenfolge Deutschland, USA, Österreich, Schweiz, England, Schweden, Spanien, Italien, Niederlande.

RG: Also fest in europäischer Hand.

AF: Die USA sind an zweiter Stelle und das mit nicht mal so geringem Anteil, die USA befinden sich vom Anteil der Streams knapp hinter Deutschland.

RG: Doch ein so hoher Anteil in den USA?

AF: Ja wir werden da sehr oft im Radio gespielt, da gibt es diese Art der europäischen Rockmusik nicht. Die streamen ordentlich und wir befinden uns in den Staaten auf etlichen Playlisten. Das Land was von den Zahlen am schlechtesten abschneidet ist Georgien.

RG: Wie sieht dein Musikgeschmack aus? Bist du nicht auf Melodic Rock festgelegt?

AF: Ich bin da ganz offen und der Geschmack geht Querbeet was mir gefällt, da gibt es für mich keine Grenze.

RG: Auch Hip Hop?

AF: Sicher es gibt da auch richtig tolle Songs, heute zwar nicht mehr so aber früher gabs da sehr gute Vertreter der Zunft. Ich selber habe auch schon Hip Hop Alben produziert, da steckt teilweise mehr Können dahinter als die Leute vermuten. Gerade was so Jungs wie Eminem gemacht haben, aus der Situation heraus ohne viel Geld, sich über kleine Clubs hochgespielt wie es sich gehört. Genau da steckt brutal viel Talent drin, man muss erstmal den Rhythmus haben den die damals hatten, heute hat das nichts mehr mit Rhythmus oder Musik zu tun das besteht nur aus Computer generierte Audiofiles. Die Rapper von früher hatten sehr viel drauf, die hatten auch gutes Hitpotential und haben richtig gute Musik gemacht. Das war eine Mischung aus RNB, Soul und Hip Hop. Auch von den Texten und Aussagen, es gibt nicht nur dummen Gangster Rap, da wurde auch viel auf die Probleme in den USA Hingewiesen. Da kann man schon mal zuhören, gerade den Film „Straight Out Of Compton“ über die Rapper damals wie deren Weg aussah, da kann man ein wenig mehr Respekt entgegenbringen. Das nur weil es einem nicht gefällt als Mist abstempeln das wird in Deutschland viel zu oft praktiziert, oder was einen nicht interessiert als unwichtig bezeichnen. Das war damals auch wichtig die Dinge öffentlich zu machen, dass hat Leben gerettet oder auch neue Kulturen geschaffen, und den Rassismus in den Staaten wenn auch nur ein klein wenig gemildert aber es hat etwas bewirkt. Die Künstler von damals sind nicht aufgetreten um Weltstars zu werden sondern weil sie was zu sagen hatten und auf Missstände aufmerksam machen wollten. Also warum nicht da zuhören, es gibt auch gute Popsongs die mir gefallen wenn sie gut produziert wurden und nicht aus dem Computerbaukasten kommen habe ich keine Schmerzgrenze, nur Schlager die muss ich nicht haben.

RG: Wie sehen eure Pläne für Liveauftritte aus, gibt es die Möglichkeit auf einen Festival zu spielen?

AF: Auf Tour gehen wollen alle, du musst wissen wo du spielst und wir Publikum haben und wo nicht. Mittlerweile wissen wir ein paar Orte wo wir nicht mehr Auftreten brauchen weil das Publikum fehlt. Fehlt das Publikum machen wir Verluste, je weiter wir in den Süden kommen umso höher wird die Anzahl der Besucher. Da noch keine Verträge unterschrieben sind kann ich zu der Möglichkeit noch keine Aussage machen.

RG: Wo kommen die Song Ideen her, aus dem Leben oder Situationen?

AF: Ideen hole ich mir aus dem Leben wie mir gerade der Schnabel wächst, da limitiere ich mich nicht. Zu erst entsteht das Lied und dann der Text, ich versuche mich dann anhand der Stimmung inspirieren zu lassen. Ich erzähle was aus dem Leben mit der Ex-Freundin oder motivierende Texte. Beim „Black Heart“ haben wir es anders gemacht, da wurden Phantasietexte verwendet, dass war ein ganz andere Nummer und hat auch anders geklungen. Jetzt wieder über Liebe, das Leben, Tragik oder Drama, Baol schreibt mittlerweile die Songs mit, übernimmt Ideen von mir, oder lässt Dinge aus seinem Leben mit einfließen und er genießt alle Freiheiten. „Stuck In Paradise“ beruht auf seinen Erfahrungen die er mit TNT gemacht hat.

RG: Wie ist der Kontakt zu Baol zustande gekommen oder wie seit ihr auf Baol als neuer DEVICIOUS Frontman gekommen?

AF: Wir haben ihn gefragt, und er hat ja gesagt. Es war in der Corona Zeit, Antonio hat die „Black Heart“ gerade eingesungen und ist dabei sehr hoch gegangen. Michael Bormann der uns immer bei den Harmonien bei den Backing Vocals hilft kann viel aber so hoch kommt selbst Michael nicht, da ist mir gleich der Baol eingefallen weil er es bei TNT können muss. Er schickte mir innerhalb von zwei Tagen die Spuren zurück, als ich wusste das Antonio nicht mehr in der Band bleiben wird schrieb ich ihm wie es aussieht ob er Zeit für so und soviel Konzert und Lust hat bei DEVICIOUS einzusteigen. Eine halbe Stunde später erhielt ich die Antwort das er mitmacht. Obwohl wir jetzt den dritten Sänger haben sind wir irgendwie eine Art Familie da das Grundgerüst schon seit Anfang an existiert, wir sind langjährige Freunde. Alle Streitigkeiten die es mal gab sind gestritten, wir wissen alle das wir dankbar sein müssen sowas in unserem Alter noch erleben zu dürfen. Er hatte auch Lust ein Teil davon zu sein, bei TNT war es für ihn nicht einfach Tony Harnell zu ersetzten.

RG: Wie wichtig sind Alben reviews, ist das eine Unterstützung in Bezug auf Verkaufszahlen?

AF: Ich finde die sind schon wichtig, bei Online Magazinen kann ich das aufgrund des Bestell- und Veröffentlichungsdatums des Reviews abgleichen, ich sehe es an den Bestellung nachdem ein Review Online gegangen ist. Ich kann es auch nachvollziehen wenn wir in einer Radiosendung vorgestellt wurden, ich sage mal soviel das sie nicht schaden.

RG: Wie sehen die Zukunftspläne aus, was ist in den kommenden Monaten bei euch geplant?

AF: Wir werden alle mal das eine oder andere Projekt machen die wir hintenangestellt haben, für die nächsten vier Wochen noch das Album fertig promoten. Live wird es dieses Jahr wahrscheinlich nichts mehr, nächstes Jahr ein paar Festivals und wir werden denke ich mal zwei bis drei Jahre Pause machen, wir wollten ein Album mit dem neuen Sänger machen und das haben wir. Wenn wir keinen neuen Sänger gebraucht hätten wäre die Pause schon früher gekommen.

RG: Zum Abschluss wo würdest du DEVICIOUS in den 80ern sehen?

AF: Ganz an der Spitze, in den 80ern wären wir mit der Musik die wir machen steinreich geworden. Da bin ich arrogant genug um das zu sagen, wir sind stolz darauf das wie keine Alben machen bei denen die ersten drei Lieder gut sind und der Rest fällt dann rapide ab. Wir versuchen immer 10 bis 11 sehr gute Songs zu machen, ich glaube das uns das für unseren Geschmack auf jeder Platte gelungen ist. Wären wir in den 80er am Start gewesen,, hätten wir keine finanziellen Probleme und sehr viele Groupies gehabt.

www.facebook.com/deviciousband

Since April News

Mit Blick in Richtung EP (VÖ Ende Juli’23) erscheint nach „The Light“ nun die zweite Single-Auskopplung „In the Dark“ am 23.06.2023! Das dazugehörige Video folgt bis zum Veröffentlichungs Zeitpunkt.

Im Song wird eine wahre Geschichte erzählt, mit der Hoffnung, dass die Betroffene den Song hört und endlich die Wahrheit erfährt:

Eine jahrelange Sommerliebe nimmt ein böses Ende, als bei einer eskalierenden Party ein Mädchen am Strand beinahe ertrinkt. Sie kann gerade noch von ihm gerettet werden, doch der betrunkene Freundeskreis missversteht die Fürsorge und erzählt ihr später, dass er ihre Schutzlosigkeit ausgenutzt hätte. Ein Missverständnis, das bis heute nicht aufgeklärt werden konnte, da kein Kontakt mehr besteht.

Eingängig und sehr emotional berührt der Song mit Bedeutung und Video tief und lässt jeden mitfiebern, ob er bei der richtigen Person ankommt! Helft ihr uns, den Song so weit wie möglich zu verbreiten?

www.facebook.com/sinceaprilofficial

AC ANGRY – Tier

Trackliste:

01. Der Rock N Roll ist Tod
02. Tier
03. Zum Koenig geboren
04. Fresse
05. Faust
06. Arschloch
07. Mustang
08. Horizont
09. Boogie til we puke

 

 

Spielzeit: 29:20 min – Genre: Deutsch Rock – Label: Eigenproduktion – VÖ: 28.04.2023 – Page: www.facebook.com/acangry

 

So SHAKRA ist im Kasten, nun kommen die Stunkmacher von AC ANGRY dran, Stunker deshalb weil die Jungs einen auf dicke Testosteron auf Steroiden Stunk in den Gehörgängen verbreiten. Was heißt das jetzt im genauen, die Stunktiere sind laut, vorlaut, frech, voll auf die Fresse und rebellisch. Seit nunmehr auf ihren vier Veröffentlichungen hauen die Rebellen einen nach dem anderen raus, einen der sowas von auf die Fresse geht das man meint das der gesamte Gips aus den Backen bröckelt. Größte Änderung es handelt sich hier um ein Album komplett mit Deutschen Texten.

Zur Besetzung gehören Alan Costa an Mikrofon und Gitarren, Stefan Kuhn ebenfalls Gitarren, Dennis Kirsch am Bass und Norman Steisslinger an den Drums. Die Stimme von Costa erinnert mich an Kevin Russell von den BÖHSEN ONKELZ, kommt frech und rotzig rüber. Die Gitarren klingen mal wie bei ACCEPT im AC DC Gewand oder eben wie die Riff Rocker von AC DC, RHINO BUCKET, BÖHSE ONKELZ, DIMPLE MINDS, DIE TOTEN HOSEN, KNEIPENTERRORISTEN und DIE ÄRZTE auf Rock N Rolll. Also genauer gesagt dicke Eier Rock die hart wie Kruppstahl sind und funkensprühend über den Boden geschliffen werden mit einem Hang zum Iro anstatt eines Mittelscheitels.

Da ich die beiden Vorgänger Alben und eine Single nicht kenne kann ich keine Aussage machen ob die Stimme in Englisch oder Deutsch besser oder wer weiß was Klingt. Aber hier zu den Deutschen Texten passt Costas Stimme wie der Punkt aufs i, rau, wild, rotzfrech, flegelhaft und vorlaut haut er Strophe um Strophe raus. Wenn ich an meine Jugend Ende der 1980er frühe 1990er zurückdenke, als DIMPLE MINDS, BÖHSE ONKELZ und DIE ÄRZTE in den Discos für volle Tanzflächen sorgten, genau in diese Zeit würden die meisten Songs von AC ANGRY auch für eine ebensolche sorgen, vielleicht sogar auch heute noch in einer oder zwei der letzten verbliebenen Rock Discos.

Eine cooles Scheibchen was die aus Saarbrücken stammenden AC ANGRY da auf Deutsch eingespielt haben, für mich gibt es aber zwei Schwachpunkte. Der erste wäre die leider viel zu kurze Laufzeit von nicht Mal 30 Minuten und der letzte Song ist überhaupt nichts für mich dafür ziehe ich einen halben Punkt ab.

Mit „Der Rock N Roll ist Tod“ fängt das Hormonrennen und viel Oohoo Ohhoos an, „Tier“ fängt wie ein ACCEPT Riff im AC DC Gewand an und wird dann zum German High Roller. „Zum Koenig geboren“ geht voll an die ONKELZ Fraktion, „Fresse“ cool, voll Steroide mit viel Melodie und geilem Refrain. „Faust“ ein Riff Monster der voll wie ein selbiger Schlag ins Zentrum des Gesichtes ist, „Arschloch“ kommt mit viel Melodie und ungeschönt aus den Boxen. „Mustang“ mit sehr viel Melodie und direkten Texten geht’s voll ab, „Horizont“ geht als Highlight und Tanzflächenfüller durch, mit „Boogie til we puke“ werde ich nicht warm, irgendwie will der bei mir nicht zünden.

Balle

THE REVENANTS – Ghosts

Trackliste:

CD 1
01. Ghosts
02. Into The Fire
03. Emeraldmine
04. Redemtion
05. Leeches & Whores
06. If We Dance
07. Karma Kills
08. Who Knows
09. Disclosures
10. The End Is Black

CD 2
01. Los Angeles
02. Ain’t No Wine
03. Me And The Sea
04. Mountain
05. Freestreet
06. Roofless
07. Good Men Gone Bad
08. Slippin‘ Away
09. Vendetta
10. Worlds Collide

 

Spielzeit: 87:51 min – Genre: Rock – Label: El Puerto Records/Edel – VÖ: 21.04.2023 – Page: www.facebook.com/TheRevenants.rocks

 

Ich lasse mich gerne überraschen, meistens gelingt dies auch Positiv wie die mir damals völlig fremden z.B. THE 450s, TORRENTIAL THRILL und noch einige mehr von denen ich keinen blassen Dunst hatte bis ich Material von den Bands hörte und eine Rezi darüber verfasst habe. So ist es auch bei THE REVENANTS die mir nichts sagen außer der Sänger Michelle Darkness der auch bei END OF GREEN den Posten des Sangesbarden hat.

Im Frühling 2018 begann THE REVENANTS an ihre eigene Entstehungsgeschichte zu schreiben. Es fing alles damit an als die beiden Seelenverwandten Fabiano Arganese Gitarren und Keyboards und Marc Ayerle Gitarren, Keys, Bass und Drums anfingen im Studio von Marc zu jammen. Die Beiden verfolgten zu dieser Zeit noch keinen Plan, Konzept oder irgendwelche Gerne Limitierungen. Bei der ersten Wochenend Session schrieb das Duo 4 Songs und nahm diese auch gleich auf. Die aufkeimende Kreativität sorgte dafür dass konkrete Plane geschmiedet wurden. Marc fragte seinen besten Freund Michelle Darkness (End Of Green) ob er nicht die Vocals dazu beisteuern möchte. Und THE REVENANTS nahm langsam in Form von 20 Songs Gestalt an.

In der Promoinfo des Labels wird als Vergleiche BILLY IDOL und ROXETTE mit einer Prise HIM angegeben. Ich würde sogar so weit gehen das auch U2, THE SISTERS OF MERCY, MARKUS WINTER die auch verdammt starken Dark Rock bieten und ein wenig NICK CAVE als Vergleich herangezogen werden kann. ROXETTE von der Eingängigkeit und Melodien, BILLY IDOL könnte man vom Riffing entfernt her mit reinnehmen. Aber die Oberhand haben die sehr gut dosierten Dark Rock Vibes die dem Album einfach ein gewisses Etwas verleihen.

Mit END OF GREEN bin ich nicht wirklich so vertraut aber was Michelle hier mit seinen Stimmbändern zaubert liegt irgendwo zwischen Ville Valo von HIM, Andrew Eldritch von den SISTERS und ein klein wenig NICK CAVE. Diese Stimme passt wie die Faust aufs Auge, ich wage jetzt mal die Behauptung das mit einer anderen Stimme hinter den Songs die Mucke nicht diese Anziehungskraft besitzen würde. Die Stimme schwebt mit den Gitarren über jedem Song. Die Gitarren kommen in etwa der Härte und Mix wie bei den SISTERS oder auch THE CURE immer genau richtig für diesen Genre Mix den THE REVENANTS einem vor den Latz knallen. Kann man da was verkehrt machen, aber ja doch sehr viel sogar, nur nicht bei THE REVENANTS da passt die Klampfe ohne Wenn und Aber. Manchmal meint man das bei der Gitarre auch Blues im Sound mitschwingt und der Pop Rock von INXS. Das Keyboard ist voll auf den Pop / Rock der 80er getrimmt mit leichten Dark Vibes zudem gibt es reichlich Einsatz von Pianoklängen. Der Bass ist auffällig in Szene gesetzt nur die Drums hören sich für mich nach Elektro Blechkasten (der einzige Minus Punkt den man anführen kann).

Die Songs versprühen trotz sehr viel Melancholie mit viel Liebe zum Detail und ihrem Genre Mix irgendwie besondere Vibes. Es lässt sich schwer beschreiben trotz der Melancholie schafft es das Trio nicht zu Depri zu klingen und die Kompositionen im Positiven Licht darzustellen. Die Stimme von Michelle hilft da ein gutes Stück mit, da er einige Kunststücke am Mikrofon vollbringt.

Das Album liefert einen Genre übergreifenden Rock der nicht zu Dark ist, den mischt das Trio mit verschiedenen Elementen aus Pop Rock und 80er Disco Pop, wobei die Gitarre immer im Vordergrund der Instrumente steht die Keys oder Pianoeinlagen halten sich ein wenig weiter hinten. So kommt auch sehr viel Abwechslung ins Spiel. Es wird alles in einen Mixer getan und am Resultat hört man das die Einflüsse sehr gut mit dem Dark angehauchten Rock und von Pop sehr gut miteinander können. Das mag sich jetzt, ich gebe es zu verdammt schräg lesen und eine Vollkatastrophe vermuten. Doch weit daneben das Ding rockt auf den 20 Songs ohne Ende und weit von jeglicher Katastrophe, Ausfall oder Rohrkrepierer entfernt, dafür ist das Material einfach zu Geil in Szene gesetzt. Weder Kitsch, noch Depri oder Langeweile, nein hier wird gerockt was die Gitarren hergeben und Michelles Stimmbänder hergeben.

Dieses Album ist für jeden geeignet der nicht nach Stur Schema F auf einen Stil oder Gerne besteht, wer auch über den Tellerrand blicken kann entdeckt oft überraschend gutes abseits der Wohlfühlzone. Also THE REVENANTS mit dem Album „Ghosts“ eine Möglichkeit geben sich entfalten zu können, den genau so macht Musikhören verdammt viel Spaß und wird auch nicht Langweilig.

Jetzt fällt mich auch wieder ein an wen mich THE REVENANTS auch noch erinnern. An ein Pop Rock Duo aus Italien Franco Masala und Claudio Causin die mit zwei verdammt geilen Maxis „Voodoo Dance“ 1984 und „Ocean Of Crime“ 1985 früher in meiner Gegend in den Rockdiscos rauf und runter gespielt wurden. In manchen Discos wurde sogar zum etwas über 7-minütigen „Voodoo Dance“ die Lasershow gemacht sofern vorhanden.

Balle

CZAKAN – Unreal

Trackliste:

01. Free Line
02. Getting Hungry
03. Breaking All The Rules
04. Livin‘ In A Nightmare
05. Get Down
06. Burns Like A Fire
07. Under The Gun
08. City Nights
09. Masquerade
10. She Is A Woman
11. Winners Don’t Cry
12. My Sweet Love
13. Locked In A Cage
14. Show Me All Your Love

Spielzeit: 51:13 min – Genre: Melodic Hard Rock – Label: Pride & Joy Music – VÖ: 14.04.2023 – Page: www.facebook.com/czakan

 

CZAKAN die deutsche Untergrundlegende aus Ende der 80er Jahre ist nach dem Re-Release des Debütalbums in Originalbesetzung zurück. Nach wie vor dabei sind am Mikro Michael Schennach, Oliver Güttinger an der Gitarre, Tom Fein an Keys, Frank Schrafft am Bass und die Drums bedient Randy Arcachon.

Als erstes fällt an dem ersten neuen Material seit 30 Jahren auf, dass die Produktion auf Retro getrimmt ist und dadurch einen eignen Charme entfaltet. Des Weiteren wurde auf dem Debüt noch wild und ungestüm wie Teenager sehr gut drauf los gerockt. So rücken auf dem zweiten Werk die Keys ein wenig mehr nach vorne wobei die Gitarren immer noch mit Riffattacken aus den Boxen prügeln. Der Gesang von Michael hört sich für mich filigraner und gereifter an als vor 30 Jahren, immer noch sehr gut zu der Mucke passend. Die Gitarren hauen einem immer noch die Riffs um die Ohren und die Keys legen ihren Teppich über alles. Der Bass ist deutlich hörbar und die Drums halten sich dezent zurück.

Die Auslegung des Sounds ist mit dem Debüt, FAIR WARNING, CRAAFT, EUROPE, auch wieder TRANS AM, ein wenig AXE und TRANCE mit Lothar Antoni vergleichbar. Es ist eine Weiterentwicklung gegen den Erstling hörbar da die Melodien mehr im Fokus stehen während auf dem Debüt kräftiger Hard Rock auf den Teller kam, so kommt hier sehr melodischer Hard Rock mit dem Blick auf Melodien und Harmonien heraus. Das Debüt war nicht schlecht und die Neuauflage kam gut bei mir weg, dieses Album zeigt für mich eine Steigerung und sollte jedem Fan der genannten Vergleiche, gepflegten deutschen Melodic Hard Rock und Liebhaber von zuckersüßen Melodien schmecken und runter gehen wie Öl. Ein würdiger Nachfolger für den 80er Klassiker.

„Free Line“ ein cooler Opener mit viel End80er Genen, „Getting Hungry“ ein Melodic Rocker wie er sein sollte. „Breaking All The Rules“ fängt fas wie ein TOM PETTY Song an schwenkt dann aber in eine MAGNUM oder KHYMERA ähnliche und epische Nummer um, „Livin‘ In A Nightmare“ kommt gut im Ohr an. „Get Down“ kommt als Rock N Hard Roller daher, „Burns Like A Fire“ ein nach vorne gehender Stampfer. „Under The Gun“ ein wenig AXE, ein wenig TRANCE, eine Prise TRANS AM und fertig ist ein cooler Rocker, „City Nights“ ein Tonnen schwerer Rocker. „Masquerade“ kommt in den Strophen cool der Refrain hört sich leicht schräg an, „She Is A Woman“ erinnert mich vom Riffing an RAINBOW mit JOE LYNN TURNER, ein Highlight. „Winners Don’t Cry“ noch so ein Melodic Happen, „My Sweet Love“ erinnert wieder an die guten alten 80er, die beste Zeit die man erleben konnte. „Locked In A Cage“ sehr eingängig und melodiös, „Show Me All Your Love“ macht für ein sehr gutes Album das Licht aus.

Balle

DUSTIN TOMSON – Noises From The Ammertal

Trackliste:

01. Happy Flies On Cows
02. Flowing Fog
03. The Drunk Bee
04. Screws Out
05. Traveling Ghost
06. Beat It
07. Mystery Of The Ugly Tree
08. Gimme! Gimme! Gimme!
09. Woke Up In The Haystack
10. Dreamline
11. There’s Always A Way

Spielzeit: 46:00 min – Genre: Heavy Rock – Label: Eigenproduktion – VÖ: 29.10.2022 – Page: www.facebook.com/dustin.tomsen

 

„Zefix“ dachte ich mir beim Blick auf die Tracklist wer lässt sich so bescheuerte Songtitel wie „Happy Flies On Cows“, „The Drunk Bee“ und „Mystery Of The Ugly Tree“ einfallen. Dann schaute ich mal nach wer dieser Dustin Tomsen ist, und siehe da es ist, laut Auskunft seiner Website, ein noch recht junger 18-jähriger Multi-Instrumentalist, Songwriter und Produzent aus dem bayerischen Oberammergau. Da liegt die Vermutung nahe das die Benennung der Titel vielleicht durch Bücher aus seiner Kindheit beeinflusst wurden. Mal abwarten und lauschen was der Junge Dustin draufhat, laut seiner Webseite ist es sein drittes Album, er wurde auch in die Fernsehsendung „Superkids“ eingeladen und nahm bei „Das Supertalent“ teil. Es werden Einflüsse von KISS, AC DC, GARY MOORE, ZZ TOP, RORY GALLAGHER, JOE SATRIANI (mit SATRIANI bin ich nicht wirklich vertraut) und JIMI HENDRIX genannt. Puh das ist eine Hausnummer die neugierig auf das gebotene macht. Im Infosheet steht als Genre eine Mischung aus Rock, Hard Rock, Country und Progressive Rock, also gehe ich die Sache mal ganz ohne jegliche Vorurteile und in meiner Wohlfühlzone an.

Als erstes fällt die Produktion auf die nicht schlecht ist aber sich ein wenig anhört als wenn ein Filter drüber gelegt wurde der alles ein wenig dämpft. Im Vordergrund stehen melodisch ausgeführte Gitarren, Keys und Bass spielen eher Nebenrollen die Drums sind auffällig und hören sich für mich komisch an. Aber für eine Eigenproduktion nicht schlecht.

Dustin lässt die Axt gehörig fliegen, und präsentiert einen Genre Mix aus Hard Rock, leichten Prog Rock, ab und zu Country Rock und Rock N Roll. Ich kann an manchen Passagen GARY MOORE und JIMI HENDRIX erahnen. Da ich mit dem Schaffen mancher Einflüsse nicht vertraut bin weiß ich nicht ob noch mehr Cover enthalten sind außer die zwei von MICHAEL JACKSON und ABBA. Wenn der Song „There’s Always A Way“ von Dustin ist, ist ihm da ein Geniestreich gelungen der Song hat fast alles was man braucht. Ich sage Fast aus dem Grund da es mehr als interessant wäre den Titel als Vocalversion zu hören.

Von Bayer zu Bayer „Sauba des ko ma o’hörn“, ich bin gespannt ob noch mehr solcher Stoff von Dustin kommt.

„Happy Flies On Cows“ ein pfiffiger Rocker, ich überlege mir gerade wie sich da eine Vocalversion vom Text her anhören würde. „Flowing Fog“ flott mit dezent feinen Prog Elementen, „The Drunk Bee“ kommt im Rock N Roll Gewand. „Screws Out“ klingt wie eine Rock Powerballade und erinnert mich an die Kommerziellen WHITESNAKE, „Traveling Ghost“ könnte eine Mischung aus HENDRIX und MOORE sein. „Beat It“ MICHEAL JACKSON auf XTC kommt aber geil, wäre mit Gesang vielleicht noch geiler, „Mystery Of The Ugly Tree“ sehr dramatisch aufgebaut würde gut zu einem Schimanski Tatort passen. „Gimme! Gimme! Gimme!“ ABBA auf Speed, gut umgesetzt aber sorry Dustin da gibt es für mich nur das Original. „Woke Up In The Haystack“ eine Mischung aus Country Rock und Rock N Roll, „Dreamline“ ein Vocaltrack hört sich nach frisierten Hochgeschwindigkeits GARY MOORE mit KISS Einfluss an, „There’s Always A Way“ der Song holt mich voll ab, cooler Melodic Rocker.

Balle