SPIDERS – Sharp Objects

Trackliste:

01. Rock N‘ Roll Band
02. Sweet Boy
03. What’s Your Game (Miss Insane)
04. Fun In The Sun
05. Schizoid
06. Mess With My Emotions
07. Too Hard For You
08. Valentines
09. Life Mission
10. Love Yourself To Death
11. Would You Miss Me

Spielzeit: 34:13 min – Genre: Classic Glam N Roll – Label: Wild Kingdom Records – VÖ: 14.02.2025 – Page: www.facebook.com/wearespiders

 

In der Redaktionsliste tauchte das neue Album „Sharp Objects“ der schwedischen Rock Band SPIDERS auf, veröffentlicht wird es auf dem schwedischen Label Wild Kindom Records. Mir waren beide völlig unbekannt, in der Liste wurde das Genre als Rock angegeben – wie jeder weiß kann das Prog, Punk, Avantgarde oder sonst welche Unterart des Rock sein. Also fragte ich beim Garagenoberguru Julian nach ob es sich um normalen Rock oder irgendeine Spielart handelt, der Link zum Video den ich bekam sagte aus das es sich um meine Kragenweite handelt, also trug ich mich ein.

Zur Band, die ihr viertes Album in den Startlöchern hat, gehören Ann-Sofie Hoyles an Mikrofon und Mundharmonika, John Hoyles an Mikrofon und ebenfalls mit Rickard Hellgren an den Gitarren, Olle Griphammar an Bass und Oskar Brindmark an den Drums. Also los geht es und gecheckt ob es ein Schwedenhappen ist oder in eine andere Richtung geht. Ich als bekennender Anhänger schwedischer Rock bis Melodic Metal Musik bin mehr als gespannt auf den Output von den SPIDERS.

Als erstes fällt die kräftige Stimme von Ann-Sofie auf, die zu jedem Zeitpunkt überzeugt und weiß wo sie sich befindet. Die Stimmlage befindet sich auf einem Level das weder nervt noch sonst irgendwie störend in Erscheinung tritt. Die beiden Gitarren hauen die Riffs ohne jegliches Schamgefühl raus, in etwa so wie in den 70er Jahren. Der Bass ist Produktionsbedingt nicht so deutlich hörbar. Das Schlagzeug ist weder Auffällig noch Dezent ausgeführt und setzt hier und da mal Glanzpunkte. Allerdings ist die Produktion eher mitten- und höhenlastig, der Bass findet fast nicht statt, leider ist dieser Umstand schade da mit mehr Schmackes in den unteren Frequenzen das ganze noch besser klingen würde. So reiht sich die Produktion in die klassische Ausführung des Sounds ein.

Der Classic Rock von den SPIDERS orientiert sich sehr stark an die Rock Szene der 1970er bis in die Mitte der 1980er Jahre und vermischt dabei Classic Rock mit Rock N Roll und Glam Note. Das Ganze geht in etwa die Richtung SUZIE QUATRO, HELEN SCHNEIDER, THE RUNAWAYS, GIRLSCHOOL, ADAM ANT AND THE ANTS aber auch neuere Vertreter wie die Schweden THE HELLACOPTERS, FREEDOM oder JANINA JADE. Bei der Ähnlichkeit zu den US und UK Künstlern muss man bemerken das die Skandiwurzeln überwiegen und deutlich wird das man ein skandinavische Band hört die sich im Classic Rock austobt und dabei eine mehr als anständige Figur abgibt. Ab und zu lassen die Gitarren auch mal psychedelische Riffs ab die aber nicht störend wirken sondern Abwechslung bieten.

Wer auf Classic Rock steht, der zudem mit Rock N Roll und Glam vermischt wurde und das ganze nicht zu eng sieht wird mit dem Album „Sharp Objects“ von den SPIDERS mehr als nur glücklich werden. Wer einfach Mucke bevorzugt die weder hektisch noch konventionell ist wird bei den Schweden ebenfalls fündig. Wenn die Produktion ein dynamischeres Frequenzbild hätte wären mehr Punkte drin gewesen, so ziehe ich einen ab.

„Rock N‘ Roll Band“ haut einem gleich mal die Riffs um die Ohren, „Sweet Boy“ geht voll an die SUZIE QUATRO Fraktion – hört sich dabei ganz gut an. „What’s Your Game (Miss Insane)“ hier muss ich an SHAKIN‘ STEVENS und seiner Ausführung des Rock N Roll denken – nur das sich die SPIDERS mehr im Rock den im Pop befinden, „Fun In The Sun“ ein klassischer Rocker mit Glam Note aufgewertet. „Schizoid“ zieht den Hörer gleich in eine positive hypnotische Dauerschleife, „Mess With My Emotions“ ich glaube ich sitze in einer Zeitmaschine die mich ins Jahr 1977 zurück versetzt hat. „Too Hard For You“ hier gibt es wieder Classic Glam N Roll auf die Ohren, „Valentines“ hier denke ich an eine SMOKIE Version aus Schweden. „Life Mission“ wow was für ein frecher Classic Rocker – das Ding hat sehr viel Potential „Love Yourself To Death“ geht sofort ins Ohr und verbreitet dabei sehr gute Vibes „Would You Miss Me“ der Song der am schwersten zu verdauen ist, wenn man ihm die Gelegenheit gibt entfaltet sich sein volles Potential sehr schnell.

Balle

THE DEAD DAISIES mit BEASTÖ BLANCÖ und MIKE TRAMP am 06.11.2024 Live im Technikum in München

Am 06. November kamen THE DEAD DAISIES nach München ins Technikum im Werkviertel, mit dabei waren MIKE TRAMP und BEASTÖ BLANCÖ. Den Namen nach versprach der Abend im Vorfeld die Vollbedienung und volle Klatsche in Sachen Rock N Roll. Und so wie die Namen versprachen geschah es im Technikum, es wurde eine Party im Namen des Rock N Roll gefeiert die im Auftritt von THE DEAD DAISIES ihren Höhenpunkt fand. Da ich die letzten zwei Werke von MIKE TRAMP, das letzte BEASTÖ BLANCÖ und THE DEAD DAISIES verbal durch die Mangel genommen habe war klar das ich an dem Abend in München Live auf der Matte stand.

MIKE TRAMP startete in den Abend, leider befanden sich nur MIKE und sein zweiter Gitarrist Marcus Nand auf der Bühne. Bass und Schlagzeug kamen vom Band und hörten sich dementsprechend mager an. MIKE gab seine Hits die er mit WHITE LION in den 80ern bis in die frühen 90er feiern konnte zum Besten. Es bewegte sich alles im grünen Bereich nur eben mit dem faden Beigeschmack das nur zwei Mann auf der Bühne standen und sonst keiner. Da könnte der Verdacht aufkommen das der Rest auch vom Band gekommen sein könnte, aber soweit spinne ich den Faden nicht. Die Songs wurden von Beiden sehr gut geboten und gaben im Grunde keinen Anlass zum Motzen.

www.facebook.com/MikeTrampOfficial

Nach der Pause kamen die Chaos Rocker von BEASTÖ BLANCÖ auf die Bühne, wie mir Bandoberguru Chuck Garric kurz vor deren Auftritt mitteilte wollen sie Klotzen und nicht Kleckern und dem Publikum eine Show mit viel Spektakel bieten und gehörig den Arsch aufreißen. Als die Band anfing zu spielen musste ich unweigerlich, verursacht durch die Bühnenoutfits der Band an Mad Max mit Mel Gibson und W.A.S.P. denken. Mit zwei Unterschieden, hier passierte auf der Bühne mehr als in Mad Max Teil 1, Teil 2 kann mithalten und wer kennt nicht das Video „Wild Child“ in dem Blackie rumgurgt wie ein geistesgestörter Hampeldingsbums. Genau an die beiden musste ich über die gesamte Show von BEASTÖ BLANCÖ denken. Ich schrieb in meiner Rezi zum aktuellen Album „Kinetic“ das die Band im Gegensatz zum Album „Live Fast Die Loud“ eine gute Schippe Eingängigkeit drauf gelegt haben und die Songs vom neuen Album knallen Live voll durch bis in die letzte Synapse und katapultierten einen in die 80er und jeden noch so düsteren Gedanken aus der Oberstube. Die Songauswahl war perfekt und passte zu der Show mit viel Spektakel. An alle Filmemacher, sollte noch ein Mad Max Spinoff oder Fortsetzung kommen, lasst BEASTÖ BLANCÖ für den Soundtrack sorgen, besser kann es keiner, die Band wäre die Ideale Besetzung für die Musik, als Darsteller in den Rollen würden das Mädel und die Jungs in ihren Outfits auch eine gute Figur machen. So eine coole Show habe ich ehrlich gesagt noch nicht gesehen und schreit nach einer Vorsetzung. Sängerin Calico Cooper (Tochter von Alice dem Cooper) war der Blickfang und Star am Merchstand, jeder wollte ein Foto oder Selfie mit der coolen Brünetten machen die endgeile Kontaktlinsen hatte. Bei BEASTÖ BLANCÖ gab es 0,000 zu Mosern, die Show war geil und gut ist, wer die US Band noch nicht Live gesehen hat – unbedingt bei Gelegenheit nachholen es lohnt sich.

www.facebook.com/BeastoBlanco

Dann kam die Zeit von THE DEAD DAISIES, deren Gitarrenzauberer Doug Aldrich leider gesundheitsbedingt ausfiel, kamen Shouter John Corabi, Gitarrist David Lowy, Bassist Michael Devin und Drummer Tommy Clufetos mit einen Ersatz der alles andere als ein Unbekannter ist. Die zweite Gitarre bediente keine geringerer als Reb Beach der einen verdammt guten Job machte. THE DEAD DAISES können mittlerweile auf einen Backkatalog von acht starken Alben zugreifen, und dies taten sie auch und noch einige Cover kamen ebenfalls dran. Mit ihrem typisch, lässigen US Rock N Roll Vibes hatten die Musiker das Publikum gleich von Anfang an in der Hand, die Ansagen von John waren weder zu Lang noch überflüssig, sondern genau richtig um perfekt mit den Zuschauern zu interagieren. Egal ob jetzt ein Song vom Debüt oder einem der folgenden Alben zum Zug kam, war die Stimmung auf einem sehr hohen Level und die Band zeigte sich bestens gelaunt genau wie das Publikum. Man merkte jedem Musiker vom ersten Takt die jahrelange Erfahrung im Musikgeschäft an, die Songs wurden perfekt vorgetragen ohne das man einen Schwachpunkt ausmachen konnte, zumindest konnte ich keinen schiefen Ton hören. Ich würde sogar die Aussage tätigen das THE DEAD DAISIES im Technikum die perfekte Show spielte, denn ich habe bis jetzt keine Band Live gesehen die ein derartig hohes Niveau hatte wie THE DEAD DAISIES. Es waren viele sehr gute Auftritte anderer Bands dabei, auch mal mittelmäßige wenn der Tonmann Tomatissen auf den Ohren hatte aber einen derartigen Auftritt habe ich persönlich noch nicht erlebt. Den Vogel schoss allerdings Tommy Clufetos mit seinem Solo ab, der Typ hat doch wohl voll einen an der Birne, was das Biest während seines Solos machte ist nicht von dieser Welt, der Typ muss ein Alien mit Drumsuperkraft sein. Mit voller Gewalt hat der die Felle auch bei den Songs bearbeitet das man Angst haben musste die Bespannung reißt jeden Augenblick mit jedem weiteren Schlag. Die Gitarrensolos waren vom Feinsten und beide Männer an der Klampfe hatten die sechs Saiten im Griff. Man merkte, den drei Männern die sich im Alter von Ü60 befinden, zu keinem Zeitpunkt an das sie kurz vor der Rente stehen. Vielmehr wirkten sie als seien sie in einen Rock N‘ Roll Jungbrunnen gefallen, von Rente oder Abnutzungserscheinung war nichts zu sehen, die Fünf machten einfach nur ein Fass auf um mit den Leuten eine Rock N‘ Roll Sause der Extraklasse zu feiern.

THE DEAD DAISIES Setlist:
Rock And Roll
Rise Up
Dead And Gone
Make Some Noise
I Wanna Be Your Bitch
Unspoken
Bustle And Flow
Lock N‘ Loaded
I’m Gonna Ride
Born To Fly
Take A Long Line
Dirty Deed Done Dirt Cheap / Seven Nation Army / Children Of The Grave / Living After Midnight / Join Together
I’m Ready
Fortunate Son
Mexico
Mignight Moses
Long Way To Go
Helter Skelter

www.facebook.com/TheDeadDaisies

Text: Balle / Bilder: Fonse Demmelhuber

THE LAZYS und JUNKYARD DRIVE am 06.09.2024 in München

Am 06.09.2024 kamen die Australier THE LAZYS nach München um mit ihrem punkigen Hard Rock ein Fass auf zu machen. Mit im Gepäck waren die dänischen Ass Kickin‘ Hard Rocker von JUNKYARD DRIVE. Von der Stilrichtung ist es die ideale Verbindung um die Bühne abzufackeln, ob dies für den Abend zutraf erklärt sich in diesem Live Bericht.

JUNKYARD DRIVE starteten als Vorband in den Abend der im Motto Great Fuckin‘ Ass Kickin‘ Rock N Roll stand. Und wie real diese Beschreibung werden sollte bewiesen schon die Dänen mit ihrem Gig der als perfekt bezeichnet werden kann. Die Fünf hatten mit ihren zwei Gitarristen einen bombastisch druckvollen Sound der den Arsch Tritt Rock N Roll bestens zur Geltung brachte. Egal ob man jetzt den Sänger, Gitarren, Bass oder Schlagzeug betrachtete, jeder gab sein Bestes und die jungen Musiker zauberten ein Set das sich sehen und hören lassen konnte. JUNKYARD DRIVE konnte ihre Leistung von vom mir reviewten Album „Look At Me Now“ spielerisch Live auf die Bühne bringen und so einen unvergesslichen Abend mit einfach nur Great Fuckin‘ Ass Kickin‘ Rock N Roll der besseren Art präsentieren. Die Songauswahl passte zum Auftritt der Truppe und war genial. Die Zuschauer hatten genauso gute Laune wie die Band, als dann noch einer der Gitarristen während eines Songs von der Bühne hüpfte und sich unter die Zuschauer mischte merkte man erst welchen Spaß die Band während des Gigs in München hatte. JUNKYARD DRIVE sind wohl zu mehr als nur einen Geheimtipp herangewachsen, mehr gibt es nächste Woche in einem Interview das ich mit der Band führen durfte. In diesem Interview merkte man erst wie sympathisch die Band auch abseits der Bühne ist. Wer sich einen unvergesslichen Abend mit geiler rotzfrechen Rockmucke gönnen möchte sollte unbedingt eine Show von JUNKYARD DRIVE ansehen den die hat es in sich.

www.facebook.com/junkyarddriveofficial

Setlist JUNKYARD DRIVE:

Pauline
Pipe Down
Shoot From The Hip
Beauty Fool
Where I Belong
Mama
Black Wolf
Electric Love
Tide Is High
Tearaway
Mr. Rock N‘ Roll

Nach dem Umbau war die Zeit reif für die australischen Chaos-Rocker von THE LAZYS. Auch THE LAZYS hatten mit zwei Gitarren einen brutalen Druck im Sound der an diesem Abend generell sehr gut für beide Bands war. Die Stimmung wurde von JUNKYARD DRIVE schon auf ein Höchstmaß aufgeheizt und wer nicht schon bei den Dänen total durchgeschwitzt war holte das jetzt mit den Australiern nach. In bester AC DC und AIRBOURNE Manier rockten sich THE LAZYS souverän durch ihren Set, nur eben mit einer guten Portion Punk im Sound. Die Songauswahl war auch bei THE LAZYS perfekt und zeigte die Band in einem sehr guten Form. Auch hier war die Stimmung des Publikums sehr gut und steckte die Band mit einem Glücksgefühl an, an dem Abend gab es kein Deutschland, Dänemark oder Australien sondern ein Treffen das aus Gleichgesinnten bestand nur eben mit verschiedenen Muttersprachen. Und so fand ein sehr schöner Abend mit 10 Krawallbrüdern auf der Bühne ein großartiges Ende mit einem Zusatz, für jeden Biker sollte sowohl Vorband wie auch THE LAZYS ein Muss sein und zu den Highlights gehören die mal unbedingt Live gesehen haben sollte.

www.facebook.com/thelazysofficial

Setlist THE LAZYS:

Picture Thieves
Howling Woman
Half Mast Blues
Rattle Them Bones
Snake in the Grass
Love Your Gun
Little Miss Crazy
All Fired Up
Ripper of a Night
Black Rebel
Punk Come ‚N Get Me
Can’t Kill The Truth
Nothing But Trouble
If You Want Blood

Text und Bilder: Balle

GOTTHARD, ECLIPSE und THE NEW ROSES auf dem Rock Antenne Open Air am 15.06.2024 in München

Am 15.06.2024 lud Rock Antenne zum Open Air in München auf dem Gelände des Showpalastes ein, im Angebot hatte die Radiostation keine geringeren als die Schweizer Rocker von GOTTHARD, die schwedischen Melodic Rocker von ECLIPSE und die deutschen Rock N Hard Roller von THE NEW ROSES. Das Gelände ist ideal für so eine Veranstaltung und bietet für eine normale Anzahl von Besuchern mehr als ausreichend Platz. Der Ticketpreis von 60,– Euro war in Ordnung, nur die Getränkepreise waren ein wenig bis gut drüber. Eine Goasn 0,4 Liter für 8,– Euro ist mehr als deutlich über den Oktoberfest Preisen. Auf die Preise der Imbisstände habe ich nicht geschaut und kann darüber weder Positiv noch Negativ berichten, aber 8,– Euro für eine 0,4er Goasn ist doch ein bisschen arg Hoch. Das war es eigentlich schon mit den Kritikpunkten. Ich traf mich auf dem Open Air mit den beiden Musikern Mark Denkley und Robby Luckets von den italienischen Rockern SANDNESS die meinten zu den Getränkepreisen das die in Italien in dieser Höhe bei Konzertveranstaltungen Standard sind. Der Sound war kraftvoll mit Druck um einem die Ohren durch zu blasen, für dieses Open Air war der Sound fast ideal dazu später mehr.

Den Auftakt machten die Schweden ECLIPSE die ich schon im September letzen Jahres auf ihrer Double Headliner Tour mit H.E.A.T. in München sehen konnte. Genau wie letztes Jahr hauten ECLIPSE dem Publikum mit ihrem Melodic Hard Rock sämtliche Flausen aus der Birne. Mit sehr guter Laune rockten sich Erik und Co durch ihren sehr gut gewählten Set und hatten damit das Publikum sofort in der Hand. Mit idealem Sound konnten ECLIPSE ihre Extraklasse unter Beweis stellen und konnten eindrucksvoll demonstrieren das sie in ihrer eigenen Liga spielen und unterwegs sind. Wie von den meisten schwedischen Acts gewohnt hat das Songmaterial ein gewisses Etwas und kann auf ganzer Linie sowohl im Studio wie auch Live überzeugen, und wenn man mit so einem Bombensound unterstützt wird macht das Ganze natürlich noch mehr Spaß. Mit sehr viel guter Laune bei der Band und den Zuschauern ging dieser Gig leider viel zu schnell zu Ende. Funfact am Rand während des GOTTHARD Auftritts begegnete mir Erik ganz allein auf der Suche nach seiner Band die im in München abhandengekommen war.

www.facebook.com/EclipseSweden

Setlist ECLIPSE

Apocalypse Blues
Got It
Falling To My Knees
The Storm
The Hardest Part Is Lovsing You
Anthem
Saturday Night (Hallelujah)
Black Rain
Battlegrounds
The Downfall Of Eden
Runaways
Twilight
Viva La Victoria

Nach der Umbauphase kam das unausweichliche was schon seit vielen Jahren überfällig war, die Rock N Hard Roller THE NEW ROSES und ich trafen aufeinander. Und dieses Date war ein voller Erfolg, obwohl Timmy Rough ein wenig zu leise rüberkam war es wie schon bei ECLIPSE ein perfekter Auftritt. Auch hier ging die Setliste ohne Anlass zum Meckern voll in Ordnung und sollte jedem Anhänger dieser Spielart geschmeckt haben. THE NEW ROSES waren genau das was sie auf Konserve auch sind, rau, dreckig, rockig, rollig, einfach die perfekte Beschallung für eine Grillparty oder Motorrad Treffen. Mit dem Sound den der Tonmann aus der PA-Anlage zauberte, mit einer wirklich nur kleinen Beanstandung das Timmy ein wenig zu leise war, kam Live die Mucke von THE NEW ROSES noch dreckiger als auf Tonträger rüber und hat mich noch mehr überzeugt. Die Ideale Tour bestehend aus THE NEW ROSES, HEADSTONE und SKULLBOOGEY wäre ein Siegeszug für deutsche Rock N Hard Roll Bands und wären das Ideale für jeden Rocker.

www.facebook.com/TheNewRoses

Setlist The New Roses

Pretty Woman
The Usual Suspects
The Lion In You
It’s A Long Way
Nothing But Wild
All I Ever Needed
1st Time For Everything
Rockin’ In The Free World
Gimme Your Love
Glory Road
Warpaint
Forever Never Comes
Down By The River
Every Wild Heart
Thirsty

Danach kam auch meine erste Liveshow von GOTTHARD, ich habe früher immer irgendwie eine Ausrede dafür gefunden nicht zu einem GOTTHARD Konzert die in beiden Richtungen ca. 140 KM nach München oder Regensburg zu fahren. Es ist irgendwie schade das ich GOTTHARD niemals mit Steve Lee Live gesehen habe. So ist die Situation jetzt nun mal und GOTTHARD besteht weiterhin mit Nic Maeder am Mikrofon und er macht seinen Job wirklich hervorragend, obwohl ich immer noch auf die Stimme von Steve eingeschossen bin. Ich hatte immer das Gefühl Steve kommt gleich auf die Bühne und fängt ein Duett mit Nic an. Der Sound war auch bei den Schweizern aller erste Sahne, zielte einem mit voller Wucht voll auf die Glocke und man merkte allen drei Bands an diesem vom Wetter durchwachsenen Abend das sie verdammt viel Spaß hatten und das Publikum ab den ersten Noten voll im Griff hatten. Die Setlist war voll gespickt mit Klassikern die Live gleich mal sowas von krass waren das ich mir in den Hintern hätte beißen können GOTTHARD nicht schon viel früher zu einem Tänzchen gebeten habe. Aber so ist das mit der Zeit nun mal, einmal verpasst kann sie nicht mehr nachgeholt werden und man kann nur im hier und jetzt leben was die Zukunft bringt ist noch unklar. Kann man GOTTHARD ein schlechtes Zeugnis ausstellen, irgendwie mosern oder sonst etwas Negatives ablassen? Ich beantworte diese Frage mit einem sehr großen NEIN, denn die Jungs sind dafür zu lange im Musikzirkus unterwegs, haben Weltweit Konzerte gespielt und wer weiß wie viele Tonträger verkaufen können die generierten Streams auf den gängigen Plattformen, wenn GOTTHARD nicht den Begriff eines Rockstars definieren wer sonst. Es gibt natürlich noch andere Riffschwingende Künstler die immer noch mehr oder weniger erfolgreich unterwegs sind, die weltweit verteilten Fans von GOTTHARD sprechen für die Qualität der Band. Meine bessere Hälfte meinte nur sie hat sehr viele bekannte Songs gehört ohne vorher gewusst zu haben das sie von GOTTHARD stammen, die früher bei uns in den Discos liefen. Und so spielten sich GOTTHARD souverän, mit viel Freude und Lust durch ihre sehr lange und erfolgreiche Karriere die einfach zu Schweizer Riffrockern passt und auch Daseinsberechtigung hat. GOTTHARD bewiesen auch Live das sie Rocken können und nicht nur im Studio, Live mal Songs wie „Hush“, „Top Of The World“ „Remember It’s Me“, „Mountain Mama“, „Lift U Up“, „Anytime, Anywhere“ oder den Klassiker „The Mighty Quinn“ zu hören, dabei die Band agieren sehen ist schon ein Highlight und sollte von jedem Hard Rock Fan mal gesehen worden sein. Wenn man so etwas verpasst wie ich in den Jahren vorher, man kann es nicht mehr nachholen nachdem sich GOTTHARD in den Ruhestand begeben haben, was aber noch Jahre warten kann. So bleibt nur die Aussage über GOTTHARD, ein Erlebnis Live dabei gewesen zu sein.

www.facebook.com/Gotthard

Setlist Gotthard

Every Time I Die
Hush
Bang
Feel What I Feel
Top Of The World
What You Get
Master Of Illusion
Let It Rain
One Lie, One Soul
Remember It’s Me
Sweet Little Rock ‘N’ Roller
Starlight
Mountain Mama
Lift U Up
Heaven
Anytime, Anywhere
The Mighty Quinn

Text: Balle / Bilder: Fonse Demmelhuber

JUNKYARD DRIVE – Look At Me Now

Trackliste:

01. Somewhere To Hide
02. Shoot From The Hip
03. Tearaway
04. Black Wolf
05. Beauty Fool
06. Blood Red Sky
07. Saw You Hanging There
08. The Tide Is High
09. Pipe Down
10. Afterglow

 

Spielzeit: 42:14 min – Genre: Asskickin’ Rock N Hard Roll – Label: Mighty Music – VÖ: 01.03.2024 – Page: www.facebook.com/junkyarddriveofficial

 

JUNKYARD DRIVE sind Back, dass mit einem lauten Überschallknall der mehrmals den Erdball umrundet und sich dabei selbst im luftleeren Raum des Alls bis zur Sonne ausbreitet. Wer diesen Knall nicht vernimmt ist selber Schuld und verpasst ein Highlight, denn was die Dänen auf den Hörer loslassen ist einfach nur Fucking Bad Asskickin‘ Rock N Hard Roll der besseren Sorte mit sehr viel Groove, Hooks und Dreck, sehr viel Dreck, Rotz und Versautheit kommt das High Energie Gebräu aus den Boxen gedonnert und bläst einem sämtliche Haupt- und Gesichtsbehaarung aus den Wurzeln. Mit diesem Album zaubern Mighty Music mit JUNKYARD DRIVE einen echten aus dem Ärmel, dieser echte sorgt für Alarm an der Front.

Zu den Rotzrockern gehören am Mikrofon Kris(tian Johansen), Oliver Hartmann und Kristoffer Kristensen an den Gitarren, Sjus am Bass und Claus (Munch) an der Schießbude. Vom Label empfohlen für Fans von THE HELLACOPTERS, RIVAL SONS und DANKO JONES, dies trifft nicht wirklich zu. Bei THE HELLACOPTERS und DANKO JONES gehe ich mit nur bei RIVAL SONS nicht. Ich würde sogar noch einige mehr dazu nehmen wie etwa die Aussie Rocker von AC DC, AIRBOURNE, AB CD, RHINO BUCKET, dass Debüt von ASPHALT BALLET, ASPHALT VALENTINE, BEAR BONE COMPANY, KICKIN VALENTINA und all die ganzen vorlauten halbstarken Rotzlöffel aus der letzten Bankreihe in der Schulklasse. Genau so lässt sich der Sound am besten um- und beschreiben. Mal mit mehr Blues oder weniger kommt eine Retrowelle nach der Anderen aus dem Äther und verbreitet bei Hörern wie mir gute Laune. Es handelt sich nicht um eine Kopie sondern eine Krawalltruppe die in derselben Liga wie die erwähnten spielen. Für eine Kopie, Coverband oder Klon sind die Dänen zu gut als das man sie so nennen könnte.

Kris bewegt sich von der Stimme bei einem jungen Jimmy Barnes, Ron Keel in den Mitten und Tiefen aber auch JOE BONAMASSA, wenn er hochgeht ein klein wenig bei Alexander Strandell oder JAMES BLUNT und bei allem mit sehr viel Dreck von Gary Jeffries, einfach die Idealbesetzung für den Job am Mikrofon. Die Gitarren sind, ja wie schreibt man das am besten wenn die voll in die Fresse gehen und ohne Umwege und Ansage alles bügeln was im Weg steht, ich denke mal genauso. Der Bass haut rein und die Drums zerschmettern alles, angefangen bei Klöten und hören beim Wasserstand der Ozeane nicht auf. So intensiv ist der Sound, die Produktion ist so trocken wie der Wüstensand in der Sahara und klingt fast nach Retro Röhrenamps. So haben JUNKYARD DRIVE ein Album am Start das für Rocker aller Art geeignet sein sollte, auf einem Biker Treffen als Stimmungskanone geradezu prädestiniert zu sein scheint. In den 80ern wäre die Mehrzahl der Songs auf diesem Album neben AC DC, BON JOVI, DEF LEPPARD, DIO etc. in den Discos und Partys auf und ab gespielt worden. Ich glaube ich sollte mir die Vorgänger auch nochmal bei voller Lautstärke reinpfeifen, macht die Birne frei. Einen Wermutstropfen finde ich die Party ist leider nach ausreichenden aber dennoch zu kurzen 42 Minuten zu ende.

„Somewhere To Hide“ verpasst einem gleich am Anfang eine dermaßene Stereowatschn das man nicht weiß soll der Kopf nach links oder rechts kippen, „Shoot From The Hip“ verwüstet alles was vor die Lautsprecher hüpft und ist bestes Disco sowie Radiofutter. „Tearaway“ flott, hart, flottärter JUNKYARD DRIVE, „Black Wolf“ hier wird Dampf aus der Nummer genommen um durchatmen zu können. „Beauty Fool“ fängt schräg an und geht dann voll ab wie eine Chili im Hintern, „Blood Red Sky“ ein attraktiver brachial Rocker mit viel Blues in der Unternote. „Saw You Hanging There“ hätte nicht nur stimmlich von JOE BONAMASSA sein können, „The Tide Is High“ gibt wieder den Bulldozer Song, unter Volldampf geht es über alles was nicht aus dem Weg geht. „Pipe Down“ geht wieder als Highlight durch, besser geht es nicht, „Afterglow“ geht an die Kuschelfraktionen dieser Welt.

Balle

MÄRVEL – Double Decade

Trackliste:

01. The Hills Have Eyes
02. Remember
03. The Effort
04. Thunderblood Heart
05. A Killing View
06. Bring It On
07. I Wanna Know You (Just A Little Bit Better)
08. Five Smell City
09. Danish Rush
10. All Over The News
11. T.N.H.
12. Goddess On The Loose
13. Catch 22
14. Son Of A Gypsy
15. Ambassador Of Fantastic
16. Ain’t Gonna Last
17. Spider
18. Turn The Page
19. The Devil Stole The Beat From The Lord
20. Pyrrhic Victory
21. Eight Arms To Hold You
22. Motherfucker
23. These Boots Are Made For Flying

Spielzeit: 78:07 min – Genre: Rock N Roll – Label: The Sign Records – VÖ: 24.02.2023 – Page: www.facebook.com/marveltheband

Ohne Wertung

Seit ich im April letzten Jahres das neunte Album reviewt habe, sind mir die drei positiv durchgeknallten Schweden richtig ans Herz gewachsen. Also versteht es sich das ich diese Zusammenstellung von Lieblingssongs der Band und auch rares Material unter die Lupe nehme.

Zur Band gehören immer noch The King an Mikro und Gitarren, The Burgher an Bass und The Vicar an den Drums. Und das Trio bringt eine Energie mit die seines Gleichen sucht. Die Drei rocken was die Instrumente hergeben.

Was zeichnet das Trio aus? Tja ganz einfach erklärt, man höre die Songs der Drei an und man weiß wo der Hammer hängt. Vergleichen kann man mit den BEATLES, älteren KISS, ein wenig URIAH HEEP, STARMEN, eine kleine Prise JANINA JADE, ganz viel THE HELLACOPTERS, eine leichte Punk Note und fertig ist das Soundgewitter von MÄRVEL. All dieses mit dem lockeren Feeling, dass skandinavische Bands und Künstler auszeichnet, eben mit dem richtigen Gespür für Hooks, Melodien und Harmonien. Die Gitarre wird auch mal mit Psychedelic Riffs angespielt was aber nicht im Geringsten als Störfaktor zu sehen ist sondern vielmehr Abwechslung in den Sound bringt.

Die Produktion klingt auf Retro gemacht was sehr gut zu dem Sound passt und somit ideal zum Gesamtbild. Manchmal ist die Produktion nicht auf dem gleichen Stand und es fehlt ein wenig die Transparenz geht aber dann auch noch in Ordnung. Ganz egal ob mit Elektro- oder Akustikgitarre es rockt ohne Ende und Gnade. Der Bass und die Drums treten sowas von in die Mittelpartie der Körperrückseite das jegliches Schuhwerk in dieser Mittelpartie hängen bleibt.

Die Schweden hauen einen nach dem anderen raus und können dabei ganz leicht und unbeschwert verdammt gute Laune verbreiten. Egal ob mit viel Energie oder Gefühl es sitz alles und hat Hand und Fuß. Die Songs kommen lässig und ober cool aus den Lautsprechern und sollten auf jeder vernünftige Rock oder Biker Party für beste Stimmung sorgen können. Leider muss ich angeben dass man Aussetzer hier vergeblich sucht.

Als Fazit kann man diese Zusammenstellung jedem empfehlen der auf gepflegten in den Allerwertesten tretenden Rock N Roll steht. Denn genau das ist der Inhalt dieser Konserve und bestens für Partys geeignet. Dieser Rundling gibt einen sehr gut ausgesuchten Überblick der Glanztaten des Trios.

Balle

MÄRVEL – Grace Came With Malice!

Trackliste:

01. Slasher With A Broken Heart
02. The Disaster
03. Sound Of Life Slipping Away
04. Great Man
05. Grace Came With Malice
06. One Common Enemy
07. Sorry State Of Affairs
08. Lizard’s Tongue
09. Hot Nite In Dallas
10. Queen For A Day

 

Spielzeit: 35:50 min – Genre: Rock – Label: The Sign Records – VÖ: 22.04.2022 – Page: www.facebook.com/marveltheband

 

Mir ist die schwedische Kombo MÄRVEL kein Begriff und absolut unbekannt. Das Trio treibt seit 2002 sein Unwesen im Musikbiz, trotz bis jetzt acht Alben und neun Singles und EPs, haben es die drei erfolgreich geschafft sich vor mir zu verstecken. Bestehen aus den drei Protagonisten The King an Mikro und Gitarren, The Burgher an Bass und Vicar an den Drums.

Das Trio sorgt für gewaltigen Alarm in der Bude, geboten wird High Energy Rock N Roll mit einem leichtem Glamfaktor und einer winzigen Punkattitüde. Die Vocals erinnern an einen kleinen Bruder von Paul Stanley, die Gitarren machen einen auf Rocker, der Bass wummert schön vor sich hin und die Drums treiben ohne Ende alles nach vorne. Die Produktion ist kraftvoll und Transparent macht bei jedem Song Druck.

MÄRVEL lassen sich schlecht in eine Schublade einordnen am ehesten trifft es wenn man das vorliegende Album als Mix aus viel KISS, ein leichter Schuss Bombast von URIAH HEEP, viel STARMEN und leichten THE CLASH Vibes ansieht. All diese Eigenschaften verpackt in attraktive Songs die Spaß machen. Die Songs kommen im typischen skandinavischen Coolen Stil daher und können überzeugen. Das Album hört sich in keiner Weise an als wenn kopiert wurde, es kommt beim hören einfach guten Laune auf. Man wird an Vergleiche erinnert da der Spirit von diesen über den Köpfen der Band schweben.

Die Jungs haben es drauf attraktive Musik zu komponieren und auch genauso ein zu spielen, einzig die Spielzeit mit knapp 36 Minuten länge ist negativ zu sehen. Die Party ist leider viel zu früh vorbei, ein paar Songs in dem Kaliber mehr und 10 bis 15 Minuten länger wären nicht schlecht gewesen aber lieber kurz und gut als lang und langweilig, denn das könnte jeder.

„Slasher With A Broken Heart“ ein flotter Rocker mit viel Energie, „The Disaster“ ein starker Rocker mit geilem Refrain. „Sound Of Life Slipping Away“ das Ding rockt gewaltig nach vorne, „Great Man“ geht straight nach vorne. „Grace Came With Malice“ ein von Akustikgitarre getragener Softrocker, „One Common Enemy“ ein geiler Highenergy Rocker mit starken Hooks. „Sorry State Of Affairs“ erinnert an ein Ehepaar bestehend aus RICK SPRINGFIELD und KISS. „Lizard’s Tongue“ ein geiler locker aus der Hüfte gezockter Rocker mit viel Energie und Melodie, „Hot Nite In Dallas“ ein Vollgas Rocker, „Queen For A Day“ ein melodischer Rocker.

Balle

THE 450S – The 450s

Band: The 450s
Album: The 450s
Spielzeit: 46:26 min
Stilrichtung: Party Biker Rotz Hard Rock N Roll
Plattenfirma: Louder Than Loud Records
Veröffentlichung: 19.11.2021
Homepage: www.facebook.com/The450sBand/

 

Gleich beim ersten Titel rotzt mich Sänger Rhett mit seinem frechem Organ an das ich mir denke Hola die Waldfee was kommt da auf mich zu. Wow Leute da kommt Biker Rock der besten und dreckigsten Sorte aus den Boxen, frech, frisch und unverbraucht zieht sich ein roter Faden in Form von Rhetts Stimme durch die Songs. Der Rock ist in etwa eine Mischung aus Biker Rock, leichte Bluesnote, ein wenig vorlauter Punk und ein wenig dreckiger Hard Rock N Roll. Das Endprodukt kann sich hören lassen, und muss sich vor nichts verstecken.

Zur Rasselbande gehören neben Rhett am Mikro noch James Jacops an Girarre, Ryan Sambrook an den Keys und Carl Canedy an Drums. Die Jungs machen genauso viel Alarm wie ein fünf oder sechsköpfige Band, nebenbei macht das Album noch sehr viel Spaß, man denkt es könnte keine Steigerung mehr kommen, Ehm Nö es gibt noch eine Steigerung, die man beim nächsten Song hören kann.

Wie lässt sich der Sound am besten umschreiben, ich sage mal vorsichtig GUNS N ROSES, BLACK CROWES, THE ROLLING STONES, QUIREBOYS und den zu Unrecht unbekannten THE GRAVEYARD TRAIN die mir als erstes eingefallen sind. Wer auf die Vergleiche kann mit richtig dreckigen Vocals was anfangen kann ist bei THE 450S genau richtig. Die Erben von Axl und Todd Griffin stehen schon an um den Thron der Rotzrocker zu besteigen, ich würde vorsichtig bemerken mit den Jungs ist in Zukunft zu rechnen wenn die Qualität so bleibt oder noch ein wenig nach oben geht was fast nicht mehr möglich ist. So der letzte Song ist gerade zu ende, total durchgeschwitzt ertappe ich mich dabei nochmal die Play Taste zu betätigen und die Party nochmal zu feiern.

Mit “Flowers For Columbine” geht die Frechheit los, “Black Tar” ein geiler Song für ein Biker Treffen, ich muss immer an die Grunzer denken die Rhett los lässt. “Lucy Walk Away” geiler geht Rock nicht bestens für die Tanzfläche geeignet, “Lust And Denial” unverbrauchter dreckiger Rock und das Tütütütü aus dem Song bekommt man nicht mehr aus dem Kopf. “Gracia Is It Heavy” eine saustarke Ballade hätte sich bestens auf den Megasellern der Stars gemacht, “Drown” die Vocals gigantisch ein Highlight. Mit “One King” werde ich nicht wirklich warm, “Lost Girl Confused” schräg aber gut. Bei “Crawl” wird mit gewalt die Axt ausgepackt, “Shes My Morphine” geht wieder als Highlight durch. “The Suspect” erinnert mich an JANINA JADE, “When God Won’t Forgive You” haut zum Abschluß noch mal einen raus.

Fazit:

Fast ein fettes Highlight, dem zum Ende ein wenig die Puste ausgeht, allerdings mit mehr Licht als Schatten. Die Jungs haben Eier in immenser Größe das es beim gehen odentlich bis ins Schmerzzentrum der Oberstube zieht. Ich vergebe eine 9 da ich verdammt viel Spaß beim hören hatte, und die Band sehr viel Potential besitzt.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Flowers For Columbine
02. Black Tar
03. Lucy Walk Away
04. Lust And Denial
05. Gracie Is It Heavy
06. Drown
07. One King
08. Lost Girl Confused
09. Crawl
10. She’s My Morphine
11. The Suspect
12. When God Won’t Forgive You

Balle

DAMN!ESCAPE – Bad Treatment (EP)

Band: damn!escape
Album: Bad Treatment (EP)
Spielzeit: 29:16 min
Stilrichtung: Rock ’n‘ Roll
Plattenfirma: Eigenveröffentlichung
Veröffentlichung: 30.04.2021
Homepage: www.damn-escape.de

Leider sitzen DAMN!ESCAPE zwar in Norddeutschland, aber in Lüneburg, und somit etwas zu weit weg vom Meer, um die nächste Deutschlandtour unter dem Namen Damm!Escape laufen lassen zu können. Nun, da ich mir das von der Seele geschrieben habe, schauen wir doch mal genauer auf die zweite EP des Quartetts, die Ende April erschien und auf den Namen “Bad Treatment” hört. Über sieben Tracks und eine halbe Stunde Spieldauer (was bei anderen Acts in letzter Zeit auch schonmal als Album durchging) wird der interessierte Zuhörer hier mit schön dreckigem Hard Rock/Rock ’n‘ Roll schlecht behandelt, eigenproduktionsbedingt nicht mit dem kompletten High-End-Sound aber allemal erfreulich. Breit und druckvoll klingt das Ding und soll bei dem Stil natürlich auch nicht allzu klinisch daherkommen. Bemüht man die Klischeekiste des direkten, etwas knurrigen aber letztendlich sehr herzensguten Norddeutschen, so trifft das die Musik der Truppe ganz gut. Die abgehenderen Songs klingen ebenso wie die Vocals von Frontmann Eddy schon anständig dreckig und das Feeling von einem Gig in einer ranzig-holzigen Kneipe mit kleiner Bühne, klebenden Tischen und schwitzendem Publikum mit 0,5er-Krügen in der Hand stellt sich in Windeseile ein. Dann wiederum sind DAMN!ESCAPE aber auch die Band, deren Namensgebung auf intensiveren Erfahrungen mit einer Maus basiert und die “the most positive of emotions” in ihren Hörern hervorrufen wollen und das hört man der Platte deutlich an. Bereits “Good Times” verpackt naiv-bierige Feelgood-Stimmung in ein gut rockendes Stück Musik, etwas Dur- und Harmonie-lastiger auch im Riff, als man von dieser Art von Musik vielleicht erwarten würde, zündet damit aber sehr gut und macht auch handwerklich alles richtig, mit schön eingesetzten Backing Vocals, Gute-Laune-Text ohne Anspruch und mit hörbar Laune gemacht. “Song For One” ist vorerst angenehm ausgedünnt, wird dann dichter und um eine der klassischen Rock-’n‘-Roll-Feierlichkeitsmelodien ergänzt. Melancholisch, vertraut, funktioniert. “Seasons” schlägt in die Gänsehautkerbe, “Leave Me Alone” ist ebenfalls emotionaler aber dabei natürlich anständig druckvoll. Im Kontrast dazu erweist sich “Bitter Pills” (Jever?) als harmonisch simpel und grundtonfixiert, was eine willkommene Abwechslung ist zu den Maßen an Melodien, die man vor dem ersten Hördurchgang vielleicht so nicht erwartet hätte – was nicht bedeutet, dass es zu viele, zu ausgearbeitete wären, aber in seiner Straightheit kommt “Bitter Pills” zur Abwechslung einfach gut.

Fazit:
Was gibt man DAMN!ESCAPE denn nun als Kritik mit auf den Weg? Eigentlich nichts Erwähnenswertes. “Bad Treatment” hat ’ne stabile Dosis Dreck in den Rillen, vernachlässigt das Songwriting dabei aber keinesfalls, nimmt sich Zeit für Emotionen und ruhigere Momente, ohne als Gesamtes an Schwung missen zu lassen und ist hörbar mit Liebe für die Sache entstanden. Nix, womit man bekannt wird, aber etwas, womit mein eine kleinere Hörerschaft, gerade live, umso glücklicher machen kann. Und wir sind uns einig, wie viel wert das ist!

Anspieltipps:
“Good Times”, “Song For One” und “Bitter Pills”

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Good Times
02. Mirrors
03. Song For One
04. Seasons
05. Bad Treatment
06. Bitter Pills
07. Leave Me Alone

Jannis

NITROGODS – Rebel Dayz

Band: Nitrogods
Album: Rebel Dayz
Spielzeit: 49:59 min
Stilrichtung: Rock N Roll
Plattenfirma: Massacre Records
Veröffentlichung: 21.06.2019
Homepage: www.nitrogods.de

Zwei Jahre nach ihrem letzten Album „Roadkill BBQ“ kehren die NITROGODS mit dem neuen Label Massacre Records wieder zurück und präsentieren uns ihr neues Album „Rebel Dayz“ welches so nahe an deren Livesound sein soll wie noch nie! Da die Jungs bisher schon mächtig Gas gegeben haben und uns den puren Rock N Roll oder Heavy Rock um die Ohren geblasen haben können wir gespannt sein was nun auf uns zu kommt!
Eröffnet wird das gute neue Stück mit dem Opener „Breaking Loose“ wo schnell klar wird das das Trio auch auf dem neuen Album nur eine Richtung kennen, nach vorne und das nur mit Hard Rock.
Die nachfolgenden Songs sind dann eigentlich auch schnell erzählt, flotte Hard Rock Nummern die erdiger und krachender nicht sein könnten! Darunter befinden sich dann so Glanzperlen wie der Videotrack „We`ll Bring the House Down“ der Titeltrack „Rebel Dayz“ oder das von Gitarrist Henry Wolter gesungene „Blind as a Stone“.
Beim letzteren wird es auch mal wieder etwas bluesiger was der Band schon auf dem letzten Album sehr gut zu Gesicht gestanden hat und einfach etwas Abwechslung in den üblichen bandeigenen schnellen Hard Rock Sound bringt!
Was jetzt nicht heißen soll das dieser schlecht ist, man lausche nur dem erdigen „Roadwork Ahead“ und genieße einfach die Spielfreude der Band, aber ein bisschen Abwechslung schadet ja nie.
Im letzten Abschnitt der 14! Songs starken Platten können auf jeden Fall noch das erneut von Henry gesungene „Go Fast“ und das abschließende bluesgeschwängerte „Don`t Call my Name“ überzeugen.

Anspieltipps:

„Breaking Loose“, „We`ll Bring the House Down“, „Rebel Dayz“, „Blind as a Stone“ und „Don`t Call my Name“.

Fazit :

Auch auf ihrem neuen Album präsentieren die NITROGODS ihren Fans das was man von ihnen erwartet, Vollgas Hard Rock mit einer Spur MOTORHEAD drin!
Immer wieder unterbrochen von einigen Blueseinschüben was das Ganze doch merklich auflockert.
Die Idee mit Henry als zweiten Sänger halte ich ebenfalls für genial, sie bietet einen guten Kontrast zum rauchigen Organ von Bassist Oimel!
Fans von Lemmy und Co werden hier ebenfalls nicht enttäuscht und so kann man die neue Scheibe auf jeden Fall jedem Hard Rock und Rock N Roll Fan als Kaufempfehlung ans Herz legen!

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Breaking Loose
02. Zoom the Broom
03. We`ll Bring the House Down
04. 415 DV
05. Get Lost
06. It`s not your Rock N Roll
07. Rebel Dayz
08. Blind as a Stone
09. Roadwork Ahead
10. Murder`s a Ritual
11. Walk the Track
12. The Haze
13. Go Fast
14. Don`t Call my Name

Julian