CAPTAIN BLACK BEARD – Chasing Danger

Trackliste:

01. Dreams
02. When It’s Over
03. Chasing Rainbows
04. Shine
05. AI Lover
06. Can’t You See
07. Read Your Mind
08. Piece Of Paradise
09. Where Do We Go
10. In Your Arms

 

Spielzeit: 39:29 min – Genre: Melodic Rock – Label: Mighty Music – VÖ: 04.04.2025 – Page: www.facebook.com/CaptainBlackBeardBand/

 

Die schwedischen Rocker bogen gerade mit dem siebten Studioalbum auf die Zielgerade, war der Band in der Vergangenheit oft nicht klar in welchem Stil sie sich beheimaten sollen. Der Stil variiert stark zwischen Hard Rock, Melodic Hard Rock bis in den stark keyboardschwangeren AOR. Wobei man sagen kann das sie jeden Stil meisterhaft handeln konnten und auf jedem ihrer Alben verdammt coole Songs anzubieten hatten. Gibt es auf Album #7 nun den endgültigen Stil oder wird es wieder eine Gratwanderung der drei Stile den die Band so gut handeln konnte?

Im Jahr 2025 gehören zu CAPTAIN BLACK BEARD neu am Mikrofon Fredrik Vahlgren, Daniel Krabowski an Gitarre, Robert Majd an Bass und dem Stickschwinger Vinnie Strömberg. Ich muss gestehen das der vorherige Shouter Martin Holsner eine sehr gute Figur am Mikro abgab, aber er hat sich 2023 dazu entschieden die Band zu verlassen, das Ende vom Lied ist das Fredrik nun das Mikro übernommen hat.

Yippie-Y-Yeah Schweinebagge, die 80er sind wieder da, das beste Jahrzehnt ist wieder auferstanden, zumindest wenn es nach CAPTAIN BLACK BEARD geht. Die Preise an der Zagfsäule, beim Einfkaufen und ein Fritz der wie seine Vorgänger nur auf sich und die 10%ige Minderheit die mehr als genug hat, der Bevölkerung schaut sprechen leider eine andere Sprache. Also mal kurz aus dem hier und jetzt 30 Jahre in die Vergangenheit geflüchtet und dem neuen CAPTAIN BLACK BEARS Album gelauscht, leider endet die Zeitreise nach knapp unter 40 Minuten schon, und die ungeschönte Wirklichkeit holt einen wieder aus dem Trip in eine Zeit die rosiger war als jetzt.

Neusangesbardinger Fredrik macht seinen Job anständig und gibt keinen Anlass zum Mosern, obwohl ich immer noch Martin im Ohr habe, er passte perfekt zum soften Melodic Hard Rock und AOR Sound der Band. Die Band hat mit Fredrik einen anständigen Ersatz gefunden der von der Tonlage rauer und tiefer liegt als Martin. Die Gitarren verschaffen sich genügend Freiraum um voll durch zu blitzen, die Keyboards sind im typischen 80er Stil mit viel Bombast und oft Fanfarenhaft oder auch mal spacig ausgeführt. Der Bass spielt im Zwischenraum die dritte dezentere Geige hinter der Stimme, Gitarren und Keys. Das Schlagzeug wurde sehr behutsam abgemischt um die drei Frontkämpfer nicht von hinten zu überfahren, so ergibt sich ein Bild das in den 80ern ähnlich sehr oft zu hören war. Die Farbgestaltung des Covers spricht die selbe neongeschwängerte Sprache wie die Mucke, aus einer Zeit stammend die Miami Schweiß Klomatten in der Disco aber auch neonfarbige und quietschebunte Hosenträger, Tops, Stretch-Miniröcke sowie Kutten und Spandexhosen etablierte. Die 80er schwingen in jeder Note und Akkord mit und vermitteln das warme Gefühl dieser angenehmen Zeit – egal ob jetzt wirtschaftlich für die Bevölkerung oder die Anzahl der Discos, dem unbeschwerten Aufstieg der gitarrenlastigen Melodic Mucke bis zu deren Untergang im Jahre 1991, hier swingt einfach ein tolles Jahrzehnt mit. Ob dies nun den Geschmack der breiten Masse findet kann und will ich nicht beurteilen, dass sollte jeder für sich entscheiden ob er dem Gefallen schenkt oder auch nicht. Bei mir werden sehr viel Erinnerungen wach die ich mit diesem Jahrzehnt verbinde, und die Positiven sind da klar mit 90% in der Überzahl.

Wer die 80er Jahre nicht miterlebt hat und wissen will für was diese Jahre stehen sollte sich am besten die Mucke der angesagten Acts von damals bei voller Lautstärke rein pfeifen und sich dem Gefühl von der damaligen Freiheit um die Ohren wehen lassen oder die letzten drei Alben von CAPTAIN BLACK BEARD gönnen und dann den Soundtrack der 80er.

„Dreams“ legt mit einem brachial Riff los um mit einsetzen der 80s Keyboards im AOR zu wildern – beim Tastensolo wird es abgefahren und spacig, „When It’s Over“ ein cooler Rocker kommt mit Saxophon Klängen ob vom Synthy oder real kann ich nicht mit Gewissheit aussagen. „Chasing Rainbows“ ein Highlight das vor 30 Jahren sehr viel Potential hätte entwickeln können, „Shine“ sehr flott mit abgefahrenen Keyboardspasagen. „AI Lover“ erinnert von seiner elektronischen Synthy spielerei an den 80er pseudo Animationsstreifen Tron – wenn das anfängliche geklimper vorbei ist wird es ein anständiger Rocker, „Can’t You See“ ein weiterer flotter Rocker bei dem die Luft knapp wird. „Read Your Mind“ hier werde ich von den Tasten her an MICHAEL CRETU, JEAN MICHELLE JARRE oder MIKE OLDFIELD erinnert, „Piece Of Paradise“ diese Ballade hätte damlas sehr viele Chancen für einen vorderen Platz der Top Ten gehabt. „Where Do We Go“ hier wird wieder unter Volldampf Segel Richtung Disco Rock gesetzt, „In Your Arms“ geiles Metal Anfangsriff bis die Keys dazu donnern und wieder den AOR zurück bringen.

Balle

BLENDED BREW – Roll The Dice

Trackliste:

01. Roll The Dice
02. Traveling Song
03. Burning Soul
04. Corner Of Trust
05. Grateful Moment
06. Weirdo
07. Crossing Craziness
08. Intervene
09. King Confidence

 

 

Spielzeit: 36:56 min – Genre: Classic Rock – Label: Mighty Music – VÖ: 28.03.2025 – Page: www.facebook.com/Blendedbrew

 

Mighty Music kommen mal wieder mit etwas für mich Unbekanntes, BLENDED BREW aus Dänemark, noch nie gehört oder wo stehen gesehen. Allein der Umstand das Mighty Music als Label fungiert und in der Redaktionsliste Hard Rock angegeben wurde verdankt das Album das ich mich darum kümmere. Kurz auf einem Streamingdienst nachgesehen und mit „Roll The Dice“ handelt es sich um das dritte Album der Band – allerdings sind die Songs schon älter und stammen aus der Session des Debütalbums von vor zehn Jahren. Und nun eine Dekade nach dem Debüt hauen die Dänen die neun Songs in Form von „Roll The Dice“ raus.

Im Promotext steht das die Songs etwas für Fans von DEEP PURPLE, AC DC und RIVAL SONS sein soll. Boah Menno das sind große Namen die nicht unterschiedlicher sein könnten, den Beweis muss das Album auf jeden Fall antreten. Zu BLENDED BREW gehören Jimmy Månsson am Mikrofon und Gitarre, Lord Sebastian Groset an Piano, Orgel und Blues Harp sowie Christoffer Beck an den Drums. Allein der Vergleich mit DEEP PURPLE und AC DC ist schon rotzfrech und muss es voll bringen, sonst ist Schicht im Schacht. Skandinavien steht normal für mich für exorbitant gute Hard N‘ Heavy Mucke und da macht Dänemark keine Ausnahme. Ich bin gespannt ob die BLENDED BREW ein Blender oder Bringer ist.

Der Albumopener schreit mich an, „Hallo du da am Lautsprecher ich bin da, huhu ich bins der Opener“. Ich denke mir ganz nett für den Anfang und was als nächstes kommt. Und mit Song #2 wird es sogar sehr gut, ein Rocker der Charme und Raffinesse besitzt. Allerdings gibt es jeweils nur eine Ähnlichkeit mit DEEP PURPLE (hier sind es die eingesetzten Tasteninstrumente) und AC DC (die Gitarren sind teilweise wie bei den Stromrockern gestimmt), bin ich über diese Aspekte enttäuscht? Ich schreib mal nein, da ich mir so etwas schon fast gedacht hatte, ist deshlab die Mucke von BLENDED BREW schlecht oder mies? Nein nicht im geringsten, die Mucke ist sehr attraktiv und cool allerdings von Hard Rock Meilenweit entfernt, auf „Roll The Dice“ wird mehr lässig drauf los gerockt wie bei einer coolen Jamsession. Die BLENDED BREW wildert voll und ganz im Classic Rock der sehr gut ankommt. Die Gitarren kommen ab und zu RIVAL SONS mäßig aus den Boxen gebrüllt was sich als Kontrast sehr gut macht.

Jimmys Stimme übt eine gewisse Faszination aus und kann dabei voll überzeugen. Die Gitarren machen auch alles richtig und bilden mit den Piano oder Orgelklängen ein Fundament für Jimmys Stimme. Christoffer hält sich dezent zurück um nicht die filigranem Frontkämpfer zu überfahren. Der Einsatz der Blues Harp bringt nochmal Abwechslung und Kontrastpunkte in den Sound.

In jedem Song steckt sehr viel Melodie die mit den Instrumenten fein und zum Teil richtig geil umgesetzt wurden. Allerdings kann ich die Vergleiche auf diesem Album nicht bestätigen. Ich würde da eher den Ansatz wie BAD COMPANY, LED ZEPPELIN, THE HELLACOPTERS und sehr viel von den Schweden FREEDOM und MÄRVEL wählen. Diese passen besser zum Bild von „Roll The Dice“. Wenn man genau hinhört kommen mal ganz dezent angedeutete DEEP PURPLE oder AC DC durch, aber nur wenn man sich genau mit den Songs beschäftigt.

Ein echt mehr als interessantes Album, welches das Trio abgeliefert hat und sollte jedem Anhänger von gepflegtem Classic Rock gefallen. Ich gönne „Roll The Dice“ auf jeden Fall noch so einige Runden in meinem Player.

„Roll The Dice“ haut einem gleich mal das volle Brett Classic Rock um die Ohren „Traveling Song“ ein sehr guter Classic Rocker. „Burning Soul“ eine Ballade mit Spannungsbögen und Höhepunkten, „Corner Of Trust“ hier schwingen DEEP PURPLE ganz dezent angedeutet mit. „Grateful Moment“ hier muss ich an MANFRED MANN’S EARTH BAND mit geiler Hammond denken, „Weirdo“ hier wird es wilder als wild, das Ding bläst sogar Zombies aus den Latschen falls die noch welche an haben. „Crossing Craziness“ hier denke ich an den ollen Schinken „Indian Reservation“ von PAUL REVERE & THE RAIDERS. „Intervene“ hier kommt sehr cooles D-A-D feeling auf, „King Confidence“ zum Schluss wird es nochmal dramatischer als dramatisch.

Balle

BLACK OAK COUNTY – III

Trackliste:

01. Crossed The Line
02. Camouflage
03. Save Your Breath
04. Boom Boom Baby
05. No More
06. Enemy
07. Point Of No Return
08. Timebomb
09. Wake Up
10. Fire Inside
11. www.Lies
12. Broken Window

 

Spielzeit: 41:18 min – Genre: Hard Rock – Label: Mighty Music – VÖ: 25.10.2024 – Page: www.facebook.com/BlackOakCounty

 

Wie bei LAST TEMPTATION handelt es sich um das dritte Album der Dänen von BLACK OAK COUNTY, hier kannte ich bis jetzt nur den Bandnamen, Songs habe ich bis jetzt glaube ich noch keine von BLACK OAK COUNTY gehört. Ich habe mich für dieses Album entschieden da mir der Bandname bekannt ist, als Label Mighty Music und Genre Hard Rock angegeben ist. Mighty Music klingt interessant, für anständigen Hard Rock bin ich immer zu haben und die Herkunft der Band ist Skandinavien für mich fast schon ein Muss. In der Promoinfo werden drei Bands angegeben, VOLBEAT – das ist doch schon mal was, NICKELBACK – kanns noch besser sein, SHINEDOWN – von denen besitze ich ein Album, also keine unbekannten für mich. Aber jetzt geht es los und den Player gestartet.

Die Besetzung setzt sich aus Niels Beier an Mikrofon und Gitarre, Jack Svendsen ebenfalls Gitarre, René Kristensen an Mikrofon und Bass und Mike Svendsen an den Drums zusammen. Das was das Quartett hier abfeuert ist intensiver, moderner und kraftvoller Hard Rock. Durch die beiden Männer am Mikrofon kommt sehr viel Abwechslung ins Spiel, mal erinnern die Vocals an Kris Barras oder an Shane Greenhall von den THOSE DAMN CROWS, und beide Stimmen ergänzen sich perfekt. Die Gitarren feuern aus allen zwölf Rohren die Riffsalven ab, modern aber immer noch genug Hard Rock um die traditionellen Rocker nicht zu vertreiben. Die moderne Ausrichtung bewegt sich in einem erträglichen Rahmen ohne dabei zu modern zu werden und besticht mit vielen Melodien die darauf warten vom Hörer entdeckt zu werden.

Vergleichen kann man den Modern Hard Rock schon irgendwie mit VOLBEAT, NICKELBACK und SHINEDOWN – nur würde ich noch ein paar Bands mit dazu nehmen die es Wert sind genauer angehört zu werden um Parallelen zu BLACK OAK COUNTY zu finden. Diese Bands hören auf Namen wie THOSE DAMN CROWS, ALL GOOD THINGS, SURRENDER THE CROWN, die ersten drei Alben von DANIEL TRIGGER oder auch in gewisser Weise die KRIS BARRAS BAND genau wie die drei vorher erwähnten könnte man die von mir genannten Bands als groben Vergleich heranziehen. BLACK OAK COUNTY spielen mit diesem Album leichtfüßig in der Oberliga des modernen Hard Rocks mit, ohne dabei als Klon, Abklatsch oder Kopie zu wirken. Es wird ohne Rücksicht auf Verluste drauf los gerockt und kann dabei mit spielerischer Leichtigkeit mehr als nur überzeugen.

Die Songs sind vom Aufbau in den Strophen modern und knallhart ohne dabei die Melodie aus den Augen zu verlieren, wenn es dann in die Bridge und den Refrain geht siegt die Harmonie und Eingängigkeit über das von der Band beherrschte Chaos in den Strophen. Besser kann man sehr modern angehauchten Hard Rock fast nicht bieten, wenn so die Zukunft des modern ausgeführten Hard Rock aussieht kann man beruhigt sein denn der ist massenkompatibel und besitzt alles was man für ein anständiges Album benötigt. Ohne Ausfall rocken sich die Vier durch 12 Songs die es auf eine erfreuliche Laufzeit von 41 Minuten bringen und dabei in jeder Sekunde zu überzeugen wissen.

Ein Album mit Gewalt, Harmonie und traumhaften Refrains erwartet den Hörer auf „III“ sofern es der Hörer zulässt, wird er bei mehr als nur einen Song fündig und entdeckt sehr viel Schönes und Gutes.

„Crossed The Line“ stellt am Anfang die Weichen auf Testosteron gerocke, „Camouflage“ das Ding sprengt jede Skala um 100% was für einen Hit die Jungs da am Start haben, der hat mehr als nur #1 Potential. „Save Your Breath“ und hier Gleich der nächste Hit in Folge, „Boom Baby“ der Song würde Tanzflächen füllen. „No More“ marschiert voll nach vorne und vernichtet alles was für die Membranen hüpft, „Enemy“ spielt die halb Ballade für die Taschentuchfans mit viel Power und Drive. „Point Of No Return“ in den Strophen herrscht das Chaos im Refrain der Wohlklang, „Timebomb“ und wieder in den Strophen fast schon toxisch bis der Ohrwurm Refrain kommt der einem nicht mehr aus dem Kopf geht. „Wake Up“ hier bleibt von Anfang über Refrain bis zum Ende das Chaos, „Fire Inside“ coole Riffs treffen auf einen zuckersüßen BLACK OAK COUNTY Refrain. „www.Lies“ zum Ende hin wird mit viel Drama noch mal alles gegeben, „Broken Window“ macht als sehr gefühlvolle Ballade das Licht aus.

Balle

JUNKYARD DRIVE – Look At Me Now

Trackliste:

01. Somewhere To Hide
02. Shoot From The Hip
03. Tearaway
04. Black Wolf
05. Beauty Fool
06. Blood Red Sky
07. Saw You Hanging There
08. The Tide Is High
09. Pipe Down
10. Afterglow

 

Spielzeit: 42:14 min – Genre: Asskickin’ Rock N Hard Roll – Label: Mighty Music – VÖ: 01.03.2024 – Page: www.facebook.com/junkyarddriveofficial

 

JUNKYARD DRIVE sind Back, dass mit einem lauten Überschallknall der mehrmals den Erdball umrundet und sich dabei selbst im luftleeren Raum des Alls bis zur Sonne ausbreitet. Wer diesen Knall nicht vernimmt ist selber Schuld und verpasst ein Highlight, denn was die Dänen auf den Hörer loslassen ist einfach nur Fucking Bad Asskickin‘ Rock N Hard Roll der besseren Sorte mit sehr viel Groove, Hooks und Dreck, sehr viel Dreck, Rotz und Versautheit kommt das High Energie Gebräu aus den Boxen gedonnert und bläst einem sämtliche Haupt- und Gesichtsbehaarung aus den Wurzeln. Mit diesem Album zaubern Mighty Music mit JUNKYARD DRIVE einen echten aus dem Ärmel, dieser echte sorgt für Alarm an der Front.

Zu den Rotzrockern gehören am Mikrofon Kris(tian Johansen), Oliver Hartmann und Kristoffer Kristensen an den Gitarren, Sjus am Bass und Claus (Munch) an der Schießbude. Vom Label empfohlen für Fans von THE HELLACOPTERS, RIVAL SONS und DANKO JONES, dies trifft nicht wirklich zu. Bei THE HELLACOPTERS und DANKO JONES gehe ich mit nur bei RIVAL SONS nicht. Ich würde sogar noch einige mehr dazu nehmen wie etwa die Aussie Rocker von AC DC, AIRBOURNE, AB CD, RHINO BUCKET, dass Debüt von ASPHALT BALLET, ASPHALT VALENTINE, BEAR BONE COMPANY, KICKIN VALENTINA und all die ganzen vorlauten halbstarken Rotzlöffel aus der letzten Bankreihe in der Schulklasse. Genau so lässt sich der Sound am besten um- und beschreiben. Mal mit mehr Blues oder weniger kommt eine Retrowelle nach der Anderen aus dem Äther und verbreitet bei Hörern wie mir gute Laune. Es handelt sich nicht um eine Kopie sondern eine Krawalltruppe die in derselben Liga wie die erwähnten spielen. Für eine Kopie, Coverband oder Klon sind die Dänen zu gut als das man sie so nennen könnte.

Kris bewegt sich von der Stimme bei einem jungen Jimmy Barnes, Ron Keel in den Mitten und Tiefen aber auch JOE BONAMASSA, wenn er hochgeht ein klein wenig bei Alexander Strandell oder JAMES BLUNT und bei allem mit sehr viel Dreck von Gary Jeffries, einfach die Idealbesetzung für den Job am Mikrofon. Die Gitarren sind, ja wie schreibt man das am besten wenn die voll in die Fresse gehen und ohne Umwege und Ansage alles bügeln was im Weg steht, ich denke mal genauso. Der Bass haut rein und die Drums zerschmettern alles, angefangen bei Klöten und hören beim Wasserstand der Ozeane nicht auf. So intensiv ist der Sound, die Produktion ist so trocken wie der Wüstensand in der Sahara und klingt fast nach Retro Röhrenamps. So haben JUNKYARD DRIVE ein Album am Start das für Rocker aller Art geeignet sein sollte, auf einem Biker Treffen als Stimmungskanone geradezu prädestiniert zu sein scheint. In den 80ern wäre die Mehrzahl der Songs auf diesem Album neben AC DC, BON JOVI, DEF LEPPARD, DIO etc. in den Discos und Partys auf und ab gespielt worden. Ich glaube ich sollte mir die Vorgänger auch nochmal bei voller Lautstärke reinpfeifen, macht die Birne frei. Einen Wermutstropfen finde ich die Party ist leider nach ausreichenden aber dennoch zu kurzen 42 Minuten zu ende.

„Somewhere To Hide“ verpasst einem gleich am Anfang eine dermaßene Stereowatschn das man nicht weiß soll der Kopf nach links oder rechts kippen, „Shoot From The Hip“ verwüstet alles was vor die Lautsprecher hüpft und ist bestes Disco sowie Radiofutter. „Tearaway“ flott, hart, flottärter JUNKYARD DRIVE, „Black Wolf“ hier wird Dampf aus der Nummer genommen um durchatmen zu können. „Beauty Fool“ fängt schräg an und geht dann voll ab wie eine Chili im Hintern, „Blood Red Sky“ ein attraktiver brachial Rocker mit viel Blues in der Unternote. „Saw You Hanging There“ hätte nicht nur stimmlich von JOE BONAMASSA sein können, „The Tide Is High“ gibt wieder den Bulldozer Song, unter Volldampf geht es über alles was nicht aus dem Weg geht. „Pipe Down“ geht wieder als Highlight durch, besser geht es nicht, „Afterglow“ geht an die Kuschelfraktionen dieser Welt.

Balle

STARGAZER – Life Will Never Be The Same

Trackliste:

01. Can You Conceive It
02. Live My Dream
03. Rock The Sky
04. Live Today
05. Don’t Kill
06. Will I Come To Heaven
07. Heartbroken
08. Turn Off The Light
09. Beyond The Moon
10. Take Me Home
11. Push Me

Spielzeit: 52:30 min – Genre: Hard Rock – Label: Mighty Music – VÖ: 03.03.2023 – Page: www.facebook.com/stargazertheband

 

STARGAZER aus Norwegen sind mit ihrem dritten Album im Gepäck zurück und wollen ein Wort im Rockbiz mitreden. Ob dieses Unterfangen gelingen wird zeigen die nächsten 52 Minuten. Die momentane Besetzung besteht aus den beiden seit Anfang an dabei Tore Andre Helgemo am Mikro und Gitarre sowie William Ernstsen ebenfalls Gitarre. Neu dabei sind Sondre Bjerkset an Keyboard Jomar Johansen und Svend Skogheim an den Drums.

Die Stimme von Tore ist gegenüber den Vorgängeralben unverändert und bewegt sich auf hohem Niveau, wenn er sich in den Tiefen befindet fallen mir Sänger wie Knut Erik Ostgard von RETURN, Odd Rene Andersen von DREAM POLICE oder Bjorn Lodin von BALTIMOORE ein. In den Tiefen hat seine Stimme einen sehr rauen, rauchigen Ton mit einem Hauch Dreck. Die Gitarren fahren volles Brett und bilden eine fette Grundlage am meisten Ähnlichkeit weisen diese mit DREAM POLICE auf, die Keys unterstützen dabe dezent zurückhaltend. Der Bass geht in die Vollen und die Drums hauen einen nach dem anderen raus wie en Nordmann aus der Wikingerzeit auf Beutezug im Blutrausch. Die Produktion haut selbst im MP3 Format mit 320 kbps voll rein und drückt ohne Gnade aus den Lautsprechern.

Der Stil bewegt sich im Hard Rock und dabei im Fahrwasser der beiden Vorgänger und irgendwo zwischen sehr viel DREAM POLICE, DIO, DOKKEN, SCORPIONS, DEEP PURPLE und BLACK SABBATH auf einem Skandi Trip, T.N.T., härtere mit weniger Keyboards ausgeführte TREAT, EUROPE, ein wenig 220 VOLT und LEVITICUS hier mit der Eingängigkeit von Diezel Dahl’s TINDRUM in einer härteren Version. Und fertig ist das Soundgewand von STARGAZER, man hört die skandinavischen Wurzeln heraus aber auch einen gewissen Einfluss der oben genannten ganz Großen aus dem Hard Rock Bereich. Der Sound ist weder Kopie noch Klon sondern vielmehr werden die Einflüsse obercool mit skandinavischer Art und Weise vermengt um so einen irgendwie Bekannten und trotzdem Fremden Sound zu kreieren. Manche würden jetzt behaupten das dies in die Hose gehen könnte, dass kann auf manche zutreffen aber nicht bei STARGAZER der Rundling rockt ohne Ende unaufhaltsam in die Trommelfelle.

Ein gelungenes drittes Album, kein krachender Überflieger aber eine mehr als sehr Gut verdiente und würdige 8 in der Bewertung.

„Can You Conceive It“ flott, vorlaut, melodiös ein Vorzeigerocker mit Flitzefinger Solo, „Live My Dream“ ein ausgewachsener Hard Rocker der gut ins Ohr geht. „Rock The Sky“ erinnert mich an eine Mischung aus DREAM POLICE und SINNER zur „Comin‘ Out Fighting“ Zeit, „Live Today“ eine coole Skandi Ballade, „Don’t Kill“ eine Abgehnummer und raubt einem die Luft. „Will I Come To Heaven“ erinnert mich irgendwie an T.N.T., „Heartbroken“ eine Herz zerreißende Ballade mit kräftigen Refrain. „Turn Off The Light“ irgendwo vom Riffing im Metal angesiedelt aber auch wieder einfach nur ein Hard Rocker, beim Instrumental „Beyond The Moon“ fallen mir irgendwie die SCORPIONS ein. „Take Me Home“ eine gefühlvolle Powerballade mit vielen Oohhoohoos und geiler Melodieführung, „Push Me“ kommt mit leichter Blues und Boogie Note hört sich irgendwie verdammt schräg aber Geil an.

Balle

LUCER – L.A. Collection

Band: Lucer
Album: L.A. Collection
Spielzeit: 37:15 min
Stilrichtung: Hard Rock
Plattenfirma: Mighty Music
Veröffentlichung: 11.06.2021
Homepage: www.facebook.com/lucerofficial

Vor nicht allzu langer Zeit, genauer gesagt 2015 kamen die Dänen von LUCER mit ihrem Debüt aus dem Studio, nun folgt schon das dritte Album. Zum Lineup gehören Lasse Bogemark an Bass und Mikro, Anders Bogemark und Kristoffer Kristensen an Gitarren und Jonathan Norgaard am Schlagzeug.

Da mir die beiden Vorgänger nicht bekannt sind gehe ich mal ganz locker an die Sache heran. Was erwartet einen bei LUCER, High-Octane-Ass Kickin‘ Rotzrock der an AC DC, AIROURNE, RHINO BUCKET, KROKUS und all die anderen Testosteron gesteuerten Riff Rocker des Planeten erinnert. Nichts wirklich neues, aber sind wir mal ehrlich kann man da noch was neu erfinden, nein also zurück lehnen und das was in den Hintern tritt genießen. Es kommt Rotzrock über Rotzrock aus den Boxen und macht klar wo der Hammer hängt, in Dändemark bei LUCER die dermaßen einen auf dicke Hose machen und dabei gefallen.

Die Songs kommen mit einer Power daher das AC DC und Co stolz werden müssten, dies beiweisen die Songs „Dead Man’s Walk“, „Dirty Job“, „Make My Getaway“, „Roll The Dice“, „Straight To The Bone“ und „Vintage Rock’N’Roll“ eindrucksvoll.

Fazit:

AC DC haben ihren neuen Platz in Dänemark gefunden, nicht originell und auch nicht innovativ aber trotzdem geile Mucke, ich vergebe eine 8.

 

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Make My Getaway
02. Living On The Line
03. Roll The Dice
04. Vintage Rock’N’Roll
05. Dead Man’s Walk
06. Dirty Job
07. Straight To The Bone
08. Stabbed In The Kneecap
09. Out Of Touch

Balle

TYGERS OF PAN TANG – Majors & Mirrors

Band: Tygers Of Pan Tang
Album: Majors & Mirrors
Spielzeit: 67:55 min
Stilrichtung: Hard Rock / Metal
Plattenfirma: Mighty Music
Veröffentlichung: 28.05.2021
Homepage: www.facebook.com/tygersofpantangofficial

 

Die NWOBHM Recken von TYGERS OF PAN TANG melden sich mit einem Best Of Album zurück, enthalten sind Songs der Letzten dreizehn Jahre. Zum Lineup gehören Jack Meille am Mikro, Robb Weir und Francesco Marras an Gitarren, Gav Gray am Bass und Craig Ellis am Schlagzeug.

Mein erstes aufeinander Treffen mit TYGERS OF PAN TANG hatte ich mit dem letzten Album aus 2019 welches ich mir zu gelegt habe. Dieses gefiel mir sogar sehr gut aber irgendwie hab ich die Band wieder aus dem Fokus verloren, zu viel Promos die einem gefallen und die man nach und nach geordert hat, und eben die TYGERS OF PAN TANG vom Radar verschwanden. Nun liegt mir diese Best Of vor und ich muss gestehen das dieses Material sehr gut ist und ich mir mal das ganze Schaffen dieser Band anhören werde.

Auf der Scheibe wird eine Mischung aus Hard Rock und Metal geboten die ordentlich Druck macht, mit Eingängigkeit und härte aus den Lautsprechern bläst. Meistens im Hard Rock britischer Prägung oder auch mal im Metalgewand rocken sich die fünf den Allerwertesten ab. Zudem steht ein Stimmbandakrobat hinter dem Mikro der einen fabelhaften Job macht, die Gitarren fauchen wie Sau und die Drums treiben und treiben.

Mit Songs wie “Damn You”, dem Monster “Destiny” was für ein Brett, “Glad Rags”, “Keeping Me Alive”, “Only The Brave”, “She”, “Spoils Of War” mit Orchester, “The Devil You Know”, “What You Say”, “White Lines” und “Worlds Apart” hat die Band eine sehr gute Wahl getroffen.

Fazit:

Für alle die sich einen Überblick von den TYGERS OF PAN TANG verschaffen wollen eine lohnende Anschaffung für Fans ohnehin ein muss.

WERTUNG: Ohne Wertung

Trackliste:

01. Only The Brave
02. Destiny
03. She
04. Never Give In
05. Worlds Apart
06. Glad Rags
07. Let It Burn
08. White Lines
09. The Devil You Know
10. Keeping Me Alive
11. Hot Blooded
12. Damn You
13. Spoils Of War
14. What You Say
15. Plug Me In

Balle