DIE FOR MY SINS – Scream

Trackliste:

01. Scream
02. Time
03. Still Alive
04. Waiting For Your Hero
05. In The Sign Of The Cross
06. Shades Of Grey
07. Dark Symphony
08. Perfect Land
09. Kingdoms Rise

 

 

Spielzeit: 44:44 min – Genre: Heavy/Power Metal – Label: VICISOLUM PRODUCTIONS – VÖ: 22.11.2024 – Page: facebook.com/dieformysins

 

DIE FOR MY SINS – neuer Heavy/Power Metal aus Italien. Also so halb neu, schließlich kann man alle Bandmitglieder schon von Bands wie HEIMDALL kennen, oder dadurch, dass sie Ralf Scheepers sind (PRIMAL FEAR, Session-Musiker in diesem Projekt). Alles Profis, und dementsprechend kann sich das spielerische und gesangliche Niveau absolut sehen lassen.
Auch sonst kann man schon eine gewisse Professionalität erwarten, und die gibt es auf „Waiting For Your Hero“, allen voran beim Sound, der für den Stil einfach sitzt und nix zu bemängeln lässt. Obgleich aus Italien klingt das Ding doch irgendwie eher deutsch, gerade bei den ersten Tracks. Und die, genauer die ersten drei, sind erstmal, so kann man nur sagen – stabil. Heavy, bisschen Melodien, ein, zwei kleine Synths oder Orchestersounds pro Song, ähnliche Tempi, dreimal hintereinander die gleiche Tonart, keine Experimente. Also gar keine.
Das ändert sich bei „Waiting For A Hero“, das mal ein paar mehr Töne in den Chorus, ein wenig andere Stimmung und ein Klavier reinbringt, etwas langsamer ist und ein höchst willkommenes Anzeichen dafür ist, dass da eventuell noch was geht. Ist tatsächlich auch in einer anderen Tonart, aber verlässlich kehren wir bereits beim nächsten Track wieder in die der drei ersten zurück und bleiben da auch für den Rest des Albums. Nichtsdestotrotz ist ebenjener nächste Track – „In The Sign Of The Cross“ – nochmal eine Schippe interessanter, bricht mit seinen Arrangements aus Standards aus und hat was zu bieten, dass man auf dem Album bislang nicht gehört hat.
Und „Shades Of Grey“ bewegt sich mit seinem Gothic-Spirit in Sound und Komposition ebenfalls auf gutem Unterhaltungslevel, wenngleich Ian Parry (Ex-ELEGY) das Gesangsniveau von Ralf nicht ganz halten kann.
Bei den letzten drei Songs wird es wieder etwas unspektakulärer, auch wenn auch bei denen noch so die ein oder andere Wendung, der ein oder andere Mittelteil oder eine Idee wie der härtetechnisch zurückfahrende Chorus von „Perfect Land“ zweifelsohne Spaß machen.

Fazit:
DIE FOR MY SINS setzen ihren Sound ohne Frage gut um, arbeiten handwerklich auf starkem Niveau, aber das ist eben kein Alleinstellungsmerkmal. Und dafür ist dann doch so einiges an songwriting-technischem Durchschnitt dabei, statt dem man sich eben andere spannender geschriebene Scheepers-Projekte geben könnte. Dann wiederum zeigt sich doch bei so manchen Songs – den „experimentelleren“ – dass die Calluori-Brüder auch anders können, und die sind dann nicht nur zum nebenbei mitnicken geeignet, sondern machen auch beim fokussierteren Hören echt Spaß. Wenn hier in Zukunft das Lehrbuch etwas häufiger mal zur Seite gelegt wird und die inneren Mauern überwunden werden, dürfte bei DIE FOR MY SINS noch einiges zu holen sein.

Anspieltipps:
„In The Sign Of The Cross“, „Shades Of Grey“ und „Waiting For My Hero“

Jannis

INNERWISH – Ash of Eternal Flame

Trackliste:

01. Forevermore
02. Sea of Lies
03. Higher
04. Soul Assunder
05. Primal Scream
06. Ash of Eternal Flame
07. Cretan Warriors
08. The Hands of Doom
09. Once Again
10. I Walk Alone
11. Breathe
12. Send me an Angel

Spielzeit: 67:45 min – Genre: Melodic Metal – Label: RPM – VÖ: 08.11.2024 – Page: www.innerwish.gr

 

Die griechischen Metaller von INNERWISH waren schon immer eine Band die sich nicht haben stressen oder treiben lassen in ihrer Karriere die 1998 begann! Zwischen ihren bisherigen Alben lagen meistens zwischen 3 und 6 Jahren Zeit. Nun kehren sie aber, mit neuem Label im Rücken, endlich wieder zurück!
Mit im Gepäck haben sie ihr neues, 6. Album „Ash of Eternal Flame” auf dem sie erneut ihren Melodic Metal der härteren Gangart auf ihre Fans loslassen wollen.
Auf dem neuen Album gibt es zwei Besonderheiten. Es gibt zum ersten Mal mit BLACKFOOT`s „Send me an Angel“ einen Coversong sowie mit BLIND GUARDIAN Fronter Hansi Kürsch eine sehr bekannten Gast zu hören.

So, alles gesagt was es an Vorabinfos Wichtiges zu wissen gibt, steigen wir daher nun direkt mit dem Albumopener „Forevermore“ ins neue Album ein. Und direkt gibt es brachial Druck aus der harten Melodic Metalecke! Kraftvolle Riffs und Drums leiten den Song ein und mit etwas epischen Vorgeplänkel ist man dann voll drin im Song. Die Melodic kommt vor lauter Härte aber nicht zu kurz und von daher ist das Ganze ein absolut gelungener Opener.
Der erste absolute Überhit folgt dann direkt als nächstes. Hier haben wir mit „Sea of Lies“ eine epische, überlange Hitbombe wo dann auch der Gastauftritt von Hansi zu bestaunen gibt. Ein tolles gesangliches Wechselspiel entwickelt sich und die Nummer gehört definitiv zu den stärksten auf dem gesamten Album!
„Higher“ ist dann ziemlich klassischer Melodic Metal der gut ins Ohr geht.
Anschließend bläst uns das sehr brachiale „Soul Assunder“ den Staub aus den Boxen. Hier brettern uns die brachialen Riffs richtig entgegen. Die Jungs legen los, als ob es kein Morgen mehr geben würde. Geile Nummer!
Im Mittelteil haben wir dann auch fast nur Hits zu vermelden, egal ob wir „Primal Scream“, „Ash of Eternal Flame“ oder „Cretan Warriors“ das Gehör schenken, alles läuft hier 1 A in die Gehörgänge und bleibt sofort haften. Insgesamt einfach ein geiles Songwriting der Griechen!
„The Hands of Doom“ groovt dann wie die Hölle, „Once Again” ist dann die Powerballade des Albums die einen mal etwas durch schnaufen lässt und „I Walk Alone“ hämmert dann wieder so richtig schön nach vorne.
Bleiben nur noch die beiden letzten Tracks „Breathe“ und „Send me an Angel“. Ersterer ist wunderbar melodisch und letzterer ist das angesprochene BLACKFOOT Cover welches super ins metallische Gewand überführt wurde.

Wow! Also auf die Jungs von INNERWISH ist einfach Verlass! Schon die letzten Alben begeisterten mich und das ist auch dieses Mal so. Eine tolle Spielzeit, ein toller, passender Gastsänger sowie die zielsichere musikalische Mischung aus Melodic und Power mit dem astreinen Songwriting Gespür machen dieses Album zu eines der besten Melodic Power Metalalben dieses Jahres. Das gute Stück sollte sich auf jeden Fall jeder Fan der Genre vormerken und am besten direkt blind zulegen!
Da gibt es definitiv nicht viel zu meckern dran!

Julian

 

 

AEON GODS – King of Gods

Trackliste:

01. Sun-God
02. King of Gods
03. Aeon Gods
04. Babylon Burning
05. Enlil`s Command (The Flood Pt. I)
06. Nintu`s Lament (The Flood Pt. II)
07. Enki`s Grace (The Flood Pt. III)
08. The Descent
09. Monster of Tiamat
10. Table of Destinies

 

Spielzeit: 46:54 min – Genre: Power Metal – Label: Scarlet Records – VÖ: 22.11.2024 – Page: www.facebook.com/AEONGODS

 

Das Ende der Symphonic Metaller von AETERNITAS vor geraumer Zeit war die geistige Geburtsstunde der neuen Symphonic Power Metaller AEON GODS! Denn die Ex AETERNITAS Mitglieder Alex und seine Frau Anja Hunzinger wollten der Musik treu bleiben und gründeten mit einigen neuen Mitmuckern AEON GODS dich sich dem Cinematic/Symphonic Power Metal verschrieben haben. Gekleidet wie im alten Ägypten zieht, die Truppe nun also los um sich erneut den Fans zu präsentieren.
Mit im Gepäck haben sie ihr Debütalbum „King of Gods“, welches von ORDEN OGAN Mastermind Seeb Levermann produziert wurde und für Fans von GLORYHAMMER, SABATON, WIND ROSE oder BROTHERS OF METAL etwas sein sollte.

Mit dem Opener „Sun-God“ steigen wir in das Debüt ein. Und dieser beginnt direkt mal recht schwungvoll mit ordentlich Schmackes. Durch die Keyboardunterstützung bekommt das Ganze schön Tiefe und spätestens im Refrain ist man voll im Power Metal angekommen, wo man schön mitgehen kann. Ein sehr ordentlicher Einstieg!
„King of Gods“ im Anschluss hat dann nochmal so einen schmissigen Ohrwurmchorus und es braucht hier auch nicht viel mehr um zu überzeugen.
Mit dem Bandtrack „Aeon Gods“ geht man dann etwas mehr in die symphonische Richtung und mischt dies gut mit dem schon gehörten Power Metal.
„Babylon Burning“ ist dann ziemlich klassischer Power Metal.
Der Mittelteil des Albums besteht dann aus dem „The Flood“ Trio. Über 13 Minuten erstklassige Power und Symphonic Metalunterhaltung die nicht ohne die oberen Bandverweise auskommt. MANOWAR gesellen sich da noch dazu, vor allem in PT. III
Im letzten Drittel kann man auf jeden Fall noch mit dem Groover „Monster of Tiamat“ so richtig punkten.

Schön, dass das Ende von AETERNITAS nicht auch das Ende der musikalischen Karriere der Eheleute Hunzinger war! Denn was man hier ins Leben gerufen hat, kann sich durchaus hören und auch sehen lassen.
Man erfindet das Rad natürlich nicht neu, aber die schöne Mischung aus Symphonic mit Power Metal sollte auf jeden Fall in den besagten Genre einige Anhänger und Gefallen finden. Darauf kann auf jeden Fall aufgebaut werden!

Julian

 

 

YODELICE – What’s The Cure

Trackliste:

01. Cutting Like A Knife
02. Desires Never Die
03. Muse In Motion
04. Ghostly Affair
05. What’s The Cure
06. Let Us Never Hit The Ground
07. Vampire
08. Desert Song
09. What’s The Fuss
10. Bliss
11. Hope

Spielzeit: 35:40 min – Genre: Synthy Power Pop / Rock – Label:– VÖ: 18.10.2024 – Page: www.facebook.com/Yodelice

 

Nach LENNY mit seinem Meditations Rock kommt nun YODELICE. YODELICE wer das ist? Keine Ahnung, aber der Name klingt interessant und da ich mich gerne mal überraschen lasse mache ich mal das Album mit dem Titel „What’s The Cure“. YODELICE – heißt mit bürgerlichem Namen Maxim Nucci – schreibt, produziert und macht die Musik, dass hier vorliegende Album ist immerhin schon sein fünftes. Angekündigt wird das Album als sanfte, cineastische Melancholie die Rock- und Elektroeinflüsse mit 60s-Gitarren verbindet. Puhh, klingt vom Text her sehr abgefahren, für Classic Rock und gepflegten Rock bin ich immer offen, bei Elekroeinflüssen bin ich skeptisch und vorsichtig. Also mal sehen ob der Herr YODELICE dieser Ankündigung gerecht werden kann und die Einflüsse miteinander verbindet ohne, dass es in die Hose geht.

Viel Infos gibt die Promo nicht preis, also lasse ich dafür die Mucke auf mich wirken, ob ich als Kind der 70er und 80er etwas mit zu modernen Elektronikspielerein anfangen kann. Also was der gute Her Nucci da mit den Ohren anstellt ist sehr harter Tobak und echt sowas von spacig das es schon wieder cool klingt. Eines was für mich nicht wirklich ins Gesamtbild passen möchte ist der Synthesizer der es sehr modern angeht aber sich auch gerne offen und frech im Wave der 80er austobt, in etwa wie JERAMIAH KANE, KRAFTWERK, THE HUMAN LEAGUE, OMD oder DEPECHE MODE aber vielleicht genau aus diesem Grund eine gewisse Faszination ausübt. Bei den Gitarren stimmt die angegebene Eigenschaft, die ist im 60er Stil bis in die frühen 70er ausgeführt, teilweise hypnotisch im Psychedelic Rock. Durch das elektronische Spiel klingt das Schlagzeug dementsprechend nach Klimperkiste und passt irgendwie zum Synthy. Der Gesang erinnert mich an Dave Gahan von DEPECHE MODE, mit einem Vibe von Markus WINTER in den mittleren Tönen, einem leichten Unterton bei den Italo Pop Sängern aus Mitte der 80er Jahre und unserem Landsmann und Italo Pop Hero MIRKO HIRSCH. Durch die exzessive Verwendung des Synthesizers kann ich nicht genau aussagen ob die Gitarre nicht auch mit dem Computer erzeugt worden ist, der Verdacht liegt nahe das alles am PC entstanden ist, Samples klingen heutzutage schon für nicht Musiker wie original Instrumente, deshalb kann ich dazu keine genaue Angabe tätigen.

YODELICE liefert mit „What’s The Cure“ ein Album ab das sicher seine Anhänger finden wird, allerdings für die breite Maße der Rocker und Hard Rocker ist der Sound einfach zu spacig und abgefahren um dort einen Fuß in die Tür zu bekommen um sich Gehör verschaffen zu können. Zur Abwechslung mal was ganz anderes als das Gewohnte, wer sehr weit über seinen Horizont hinaus blickt könnte mit YODELICE eine Entdeckung machen, alle die auf Tradition stehen sollten vorher Probe hören. Wenn das Schlagzeug realer klingen würde hätte ich einen halben Punkt mehr vergeben, so bleibt eine gute Bewertung für abgefahrene Mucke die es Wert ist gehört zu werden.

„Cutting Like A Knife“ ich glaube ich höre das kommende DEPECHE MODE Album „Desires Never Die“ boah ist das abgefahren, Elektrogespiele trifft auf Psychedelic Gitarre die im Italo Western beheimatet ist. „Muse In Motion“ NIRVANA Riffs treffen auf Synthy Sound mit NDW Genen, „Ghostly Affair“ ist das jetzt eine Ballade oder ein Hypnose Song – ich kann es nicht beantworten, irgendwie hat die Gitarre etwas von klassischen DEEP PURPLE und LED ZEPPELIN. „What’s The Cure“ fährt sowas von auf moderner Retroschiene das es geil klingt, „Let Us Never Hit The Ground“ hier kommt die Gitarre sehr dezent und die Tasten spielen neben Gesang die Hauptrolle. „Vampire“ hier geht der Ball voll in die Ecke der bewusstseinserweiternden Substanzen die einen Farbentrip verursachen. „Desert Song“ hier wurde der Synthy entweder voll aufgedreht oder beim Mastering ist etwas in die Hose gegangen der hört sich nur übersteuert an genau wie die Gitarren zum Schluss des Instrumentals hin, „What’s The Fuss“ hier sehe ich die meiste übereinstimmung bei DEPECHE MODE und THE HUMAN LEAGUE, „Bliss“ Sample Spielerei trifft auf Gitarren, „Hope“ dem Synthy wird am Ende nochmal sehr viel Aufmerksamkeit und Freilauf gegönnt.

Balle

LENNY BRUCE JR. – Yesterdays

Trackliste:

01. Yesterday Song
02. Catch The Rain
03. Magical Heart
04. Highway Song
05. Boomerang

 

 

 

 

Spielzeit: 21:09 min – Genre: Meditation Rock – Label: — – VÖ: 12.11.2024 – Page: www.facebook.com/lennybrucejr

 

LENNY der BRUCE vom Jr. Ist nicht gerade als Leisetreter bekannt sondern als Frontmann der Hau Drauf Thrasher von DUST BOLT aus der Landsberger Region, als Rocker ist er eher noch ein unbeschriebenes Blatt. Ich persönlich kann mit Thrash Metal seiner Hauptkombo oder anderen Bands rein Garnichts anfangen, bei melodischen Melodic / Heavy / Power Metal gehe ich mit aber bei THRASH muss ich passen, darauf konnte ich noch nie. Als ich die Ankündigung der Solo EP mit dem Titel „Yesterdays“ von einem Thrash Metaller der im Rock wildern und sich dort einen Namen machen möchte gelesen hatte, war ich erst mehr als vorsichtig und sehr verhalten. Doch schon die erste Single – alle Songs wurden im Vorfeld schon als Singles veröffentlicht – mit dem Titel „Yesterday Song“ vertrieb meine Zweifel das ein Rabauken Metaller der sonst voll auf Stunk getrimmt ist beim ersten Hören. Der Song machte ab dem ersten Takt Spaß und von Thrash Lichtjahre entfernt, vielmehr bestach der Song beim ersten Durchgang durch eine unbeschwerte Lockerheit die sehr lässig aus den Boxen blubberte. Also dachte ich mir ich gebe mir mal die gesamte EP und schaue mir die ersten fünf Solosongs von LENNY an. LENNY und mich verbindet eine Gemeinsamkeit, Landsberg am Lech liegt in Oberbayern, ich war über 20 Jahre in Oberbayern zuhause, ab meinem 9 Lebensjahr war Oberbayern meine Heimat bis ins Jahr 2000 als mich die Beziehung dazu veranlasste nach Niederbayern zu ziehen. Immerhin auch noch Bayern und man spricht dort genauso bayerisch als in Oberbayern – dort vielleicht noch ein wenig gscherter wie es in Bayern heißt – also ist es fast selbstredend das ich die EP eines Bayern übernehme der sich im Rock austobt.

In der Promoinfo angekündigt mit einer sexy Mischung aus Alternative Rock, Blues und Cheese aus der JOHN MAYER Ecke, dass ist doch mal eine geile Umschreibung eines Musikstils der dies auch zu beweisen hat. Von der ersten Single könnte es stimmen, aber mal ganz ruhig zurückgelehnt und die Noten sprechen lassen.

Der erste Song „Yesterdays“ macht mich hellhörig und neugierig auf das was noch alles kommt, von Thrash Metal nicht die geringste Spur auszumachen, es kommt alles sehr lässig und entspannt daher. Angefangen bei den total stressfreien Vocals von LENNY über die im Classic Rock wildernden Gitarren bis hin zu der Tastenfraktion die einen leichten Anflug von Streichern aufkommen lässt. Genau so eine Mucke möchte man hören, wenn man der Hektik des Alltages entfliehen, sein Stresslevel senken und das Leben um sich herum entschleunigen möchte. Einfach nur herrlicher von der Stimme und den Gitarren getragener Song der Potential hat. Mit Song #2 kommt Blues und eine funkige zweite Gitarre die es damit nicht übertreibt mit ins Spiel und ab Song #3 weiß ich endlich an wenn mich LENNY auf seinem ersten gelungenen Soloausflug erinnert. Wenn jemand noch das Solodebüt von BILLY HARVEY mit dem Titel „Moonlight Theatre“ aus dem Jahr 1997 auf dem damals in München ansässigen Label von Thomas Häßler und seinen zwei Partnern MTM. Genau an dieses Bombenalbum mit seiner lässigen Stimmung muss ich beim Hören von „Yesterdays“ denken. BILLY und LENNY haben eine Gemeinsamkeit, beide waren/sind bei Bands bei denen ordentlich drauf gehauen wird, BILLY war bei den Hard Rockern von FLAME als Gitarrist am Start, LENNY ist bei DUST BOLT und mag es noch heftiger. Auf „Yesterdays“ kommt fast schon Mainstream Rock der Marke JOHN MELLENCAMP, BRUCE SPRINGSTEEN, BRYAN ADAMS, CARSON COLE auf den Teller und sehr viel BILLY HARVEY und das wird dann mit der Entspanntheit der BEATLES vermengt und heraus kommt „Yesterdays“ ohne Zwänge oder Schubladendenken.

LENNY zeigt weder Anflüge von Alternative Rock, Hard Rock oder gar Thrash Metal, nein davon ist „Yesterdays“ weiter entfernt als von uns der Mond. Vielmehr zeigt LENNY so einfach das auch klingen mag seine lässige und gefühlvolle Seite auf einem verdammt starken Niveau, wenn er ein ganzes Album in der Schnittmenge liefert können viele andere ihre Sachen nehmen und einpacken denn dann kommt ein Kracher auf die Hörer zu. Damit meine ich weder laut, schnell, hektisch oder sonst irgendwelche Hormongesteuerten Spielerein, sondern ein Album das mit seiner Stimmung mehr punkten kann als mit roher Gewalt, kreischenden Gitarren, wummernden Bass oder ein Drummer der die Felle mit Gewalt bearbeitet.

„Yesterday Song“ hier muss ich am Anfang irgendwie an SMOKIE denken, die Gitarren haben so einen leichten Vibe in Richtung der britischen Classic Rocker, „Catch The Rain“ wildert erneut im entspannten Classic Rock mit leichtem Anfall von Blues und ein wenig Funk bei der zweiten Gitarre im Cleanen Bereich, am Schluss setzt der Song nochmal ein Pfund Charme zu. „Magical Heart“ kommt mit einer dramatischen Grundstimmung und verzerrten Vocal Passagen in den ersten Strophen im Refrain haut das Ding einen raus und überzeugt ohne Wenn und Aber – ab ca. 1:30 geht der Song ab wie Sau und zündet den eingängigen Nachbrenner, „Highway Song“ hier regiert der lässige Classic Rock der BEATLES mit einem Schuss BILLY HARVEY – geniales Teil der Song. „Boomerang“ eine Ballade mit geiler Klampfe und sehr viel Gefühl fürs Wesentliche.

Balle

REPTILE SMILE – Mark III

Trackliste:

01. Self Righteous Bastard
02. Stay Tuned To My Station
03. Minding My Own Business
04. Holiday In The City *
05. Push Has Come To Shove *
06. Automatic Cool *
07. 2000 Miles *
08. Shove `Em Down *
09. Hush Hush +
10. Senorita Lucy +
11. Rattlesnake Valley +
12. Pour `Em Right Up
13. Freight Train

* – taken from „Automatic Cool“ 1990
+ – taken from „Who Makes The Rules“ 1991

Spielzeit: 48:22 min. – Genre: Hardrock, Sleaze Rock – Label: Lions Pride Music – VÖ: 29.11.2024 – Page: www.facebook.com/ReptileSmile

 

Mit REPTILE SMILE rückt eine Band zurück ins Rampenlicht, die zu ihrer ersten Blütezeit zum Ausgang der klassischen Hardrock- und Sleaze-Zeit Anfang der Neunziger allenfalls gutplatziert in der dritten Liga spielen konnte. Was nicht heißen soll, dass ihre beiden Alben „Automatic Cool“ 1990 und „Who Makes The Rules“ 1991 schlecht waren. Nur eben ungünstig, weil die Band wie tausende anderer ähnlich gestrickter Formationen zu spät in die Szene drückten und nur noch ein kleines bisschen ihres Feenstaubs verteilen konnten.

Dabei hatten Peter Shapiro (vocals), Martin Karlegard (guitars), Jan Lissnils (guitars), Jake Snake (bass) und Michel Maiden (drums) mit ihrem leicht bluesigen aber durchaus treibenden Hardrock eigentlich alle Voraussetzungen, um durchzustarten. Dass das nicht mehr geklappt hat, zeigen die Geschichtsbücher. Und so war es lange ruhig im Bandlager, nur der engste Kreis hat die Kleinstbeben mitbekommen – z.B. dass sich bereits 2010 die Idee zu einigen Neuaufnahmen alter Klassiker entwickelte, die erst jetzt mit „Mark III“ Wirklichkeit wurde bzw. das Licht der Welt erblickt.

Aber nicht alles auf „Mark III“ ist altbekannt. Insgesamt acht Songs wurden in neues Gewand gekleidet. Das restliche Material war für eine dritte Platte vorgesehen, die angeblich 1994 aufgenommen aber nie veröffentlicht wurde. Long story short: hier liegt sie also vor Euch – die dritte Platte der schwedischen Hardrocker REPTILE SMILE. Neben den Originalmitgliedern Shapiro/Karlegard/Maiden kommt Andreas Karlegard am Bass in die Band, Jan Lissnils und Fredrik Björk sind für viele Gitarrenbeiträge genannt.

Lassen wir doch mal die Musik sprechen: Mit „Self Righteous Bastard“ startet die Platte riffbetont und durchaus mit einem Ausrufezeichen. Der klassische Rock´n Roller „Minding My Own Business“ macht ordentlich Spaß. Warum aber dann die beiden doch recht ähnlich klingenden Songs „Holiday In The City“ und „Push Has Come To Shove“ für eine zweites Leben ausgewählt wurden und nicht Klassiker wie „Wild Life“ oder das coole „Get Down (Get With It)“, wirft Fragen auf.

Die Neuaufnahmen fügen sich allesamt perfekt ein – die Platte klingt wie aus einem Guss. Natürlich sind „Automatic Cool“, „2000 Miles“ oder „Senorita Lucy“ auch heute noch großartige Songs, die ehrlicherweise immer noch die Highlights auf Mark III darstellen. Mit „Poor ´Em Right Up“ und „Freight Train“ endet das Album gutklassig mit zwei Songs, die Mitte der 2010er bereits als Single veröffentlicht wurden.

REPTILE SMILE klingen heute natürlich komplett anders als Anfang der Neunziger. Das gibt den alten Songs einen interessanten Anstrich und lassen sie nicht wie eine billige Eigenkopie wirken. „Mark III“ ist eine schöne Reise in die Vergangenheit und irgendwie doch nicht, da das Songmaterial hier so klingt wie es heute klingen soll. Für Fans der Band eine wirklich coole Sache, für Neueinsteiger eine ebenso interessante Geschichte mit der Gefahr, das alte Material vielleicht mit anderen Augen zu sehen.

Stefan

KINGCROWN – Nova Atlantis

Trackliste:

01. The Magic Stone
02. Nova Atlantis
03. Real Or Fantasy
04. Guardian Angels
05. Letter To Myself
06. Judgement Day
07. A Long Way To Valhalla
08. Soul Of Travelers
09. Utopia Metropolis
10. When Stars Are Aligned
11. Endless Journey

Spielzeit: 47:41 min – Genre: Heavy/Power Metal – Label: Rockshots Records – VÖ: 22.11.2024 – Page: www.facebook.com/kingcrownmetal

 

KINGCROWN sind wieder da und meine Erwartungen waren etwas gedämpft, da der Vorgänger zwar stabil aber eben auch nicht mehr war, als das. Aber gut, wenn man eine Band schon zwei-, dreimal rezensiert hat, übernimmt man sie halt ein viertes Mal.
UND BAAAAMM, war doch eine gute Entscheidung. „Nova Atlantis“ ist draußen und das neue Album der Franzosen ist ohne großes Drumrumreden das beste, fertigste und reifste der Truppe, inbegriffen ihr Debütalbum, das damals noch unter dem Bandnamen ÖBLIVIÖN erschien.
Die Band hat ihren Stil präzisiert und agiert jetzt in einem Modus, in dem Fans von MAIDEN, MASTERPLAN, IRON SAVIOR, HAMMERFALL, HELLOWEEN, AVANTASIA und Konsorten allesamt ihre Freudenmomente haben werden. Sänger Joe Amore hat qualitativ nochmal eine Schippe draufgelegt und ist mit seiner klaren obgleich unsauberen Stimme richtig on Point und im Sinne der Musik unterwegs. Und zwar wirklich gut. Außer vielleicht in der ruhigen ersten Hälfte der Halbballade „A Long Way To Valhalla“, bei der er im Vergleich zur Musik etwas zu kreischig ist. Aber der Song ist eh noch am wenigsten ein Anspieltipp, zumindest dann, wenn einen die Betonung von „Wall Ha LAAAAAA“ aus dem Konzept bringt.
Aber ansonsten ist „Nova Atlantis“ nicht nur erfreulich frei von derartigen Störfaktoren, sie ist auch musikalisch einfach ziemlich geil. Nehmen wir den Titeltrack mit seinem unerwarteten Zurückfahren der Härte an dieser einen Stelle™, dem nicen powerigen Chorus und der Anfettung am Ende. Nehmen wir „Guardian Angels“, der erst etwas mehr Düsterkeit auffährt, um dann zum gut gelaunten Disco-BummZapp Track zu werden. Oder „Letter To Myself“ mit seiner starken Jorn-Lande-Gedächtnis-Vocal-Leistung und den coolen Power-Metal/AOR-Synths. Oder insgesamt „Judgement Day“. Das sind alles einfach sehr gute Heavy-Power-Metal-Songs ohne relevante Kritikpunkte, mit druckvollem Sound, starken Leistungen und einem guten Mix aus „Klingt wie“ und „Macht sein eigenes Ding“.
In der zweiten Hälfte nimmt der Hitfaktor zwar etwas ab, liegt aber immer noch über dem des Vorgängeralbums. Der andere Kritikpunkt ist ebenso Meckern auf hohem Niveau, denn bei so manchem Track traut man sich dann mal ein paar ruhige Töne oder mal ein Runterbrechen des Tempos, verfällt dann aber schneller wieder in den Standard, als es eigentlich gemusst hätte. Solchen Parts hätte man gerne etwas mehr Zeit einräumen können.

Fazit:
Bestes KINGCROWN-Album bislang, erstmals praktisch ohne irgendwelche Sachen, die sich zwischendurch mal falsch anfühlen. Die Truppe ist angekommen in ihrem eigenen Modus, unverweichlichtem Power Metal ohne großen Kitsch und mit einer guten Menge an Songs mit Eigenheitswert. Da sieht man dem nächsten Album doch direkt mit ganz anderen Augen entgegen!

Anspieltipps:
„Nova Atlantis“, „Real Or Fantasy“, „Letter To Myself“ und „Judgement Day“

Jannis

CROSSBONE SKULLY – Evil World Machine

Trackliste:

01. Evil World Machine
02. The Boom Went The Boom (feat. Phil Collen)
03. Money Sex Or God
04. Flip The Bird
05. Everyone´s On Dope
06. The Sin Eater
07. Ima Bone Machine
08. Let´s Bust The Trust
09. High On You (feat. Nikki Sixx)
10. I Am The Wolf
11. I´m Unbreakable
12. The Last Night On Earth
13. Misfits Of The Universe

Spielzeit: 51:31 min. – Genre: Hardrock – Label: Better Noise Music – VÖ: 22.11.2024 – Page: www.crossboneskully.com

 

Satte sieben (in Zahlen 7!!!) Singles gab es vorab von CROSSBONE SKULLY zum Debütalbum. Das ist mehr als die Hälfte der kompletten Platte. Somit sollte der geneigte Fan nicht nur einen groben Überblick erhalten haben, sondern in sekundenschnelle entscheiden können, ob er sich „Evil World Machine“ in den Warenkorb legt oder eben nicht. Für Fans von AC/DC, ALICE COOPER und Konsorten sicher eine interessanten Geschichte. Nicht nur zuletzt deswegen, weil Sänger und Strippenzieher Tommy Henriksen bei ALICE COOPER in die Saiten greift, zur Supergruppe HOLLYWOOD VAMPIRES gehört und auch so recht umtriebig ist. Zum Beispiel zeigt er sich verantwortlich als Produzent und Mitstreiter beim neuen Soloalbum von KROKUS-Sänger Marc STORACE, das am gleichen Tag veröffentlicht wird wie „Evil World Machine“ Einigen älteren Fans dürfte Henriksen auch noch von seinem Engagement gegen Ende der WARLOCK-Ära sowie dem Beginn von DORO PESCH´s Soloband bekannt sein.

Neben Tommy Henriksen haben federführend auch noch Tommy Denander und Mutt Lange als Produzent ihre Finger im Spiel.

Mit ihrer ersten Single, die dem hier vorliegenden Album seinen Namen gibt, starten CROSSBONE SKULLY mit einem Beitrag zum Horrorfilm „The Retaliators“, man schreibt das Jahr 2022. Satte zwei Jahre hat es also gedauert, bis nun endlich das Debütalbum in den Startlöchern steht, gar fünfmal musste sich die Erde um die Sonne drehen seit der ersten Idee für dieses Bandprojekt. Das ist nicht gerade ein Pappenstiel, aber aufgrund der zahlreichen Verpflichtungen Henriksens durchaus nachvollziehbar. Dass hier keine Anfänger am Werk sind, lässt schon der Internetauftritt samt seiner Vielzahl an T-Shirts, die allesamt von Mark Wilkinson entworfen wurden. Jener Mark Wilkinson, der sich z.B. für das Artwork von JUDAS PRIEST´s „Painkiller“ verantwortlich zeigt oder zahlreiche Monsters Of Rock-Festivalplakate entworfen hat. Da darf natürlich eine eigene Comicreihe im Portfolio von CROSSBONE SKULLY nicht fehlen, die die Geschichte dieses außerirdischen Charakters erzählt. Aber, das alles hier aufzudröseln ginge wohl zu weit. Schaut einfach auf die Homepage der Band.

So kompliziert und umfangreich das Image der Band mit dieser Außerirdischen-Nummer und die Entstehungsgeschichte ist, so einfach ist die Musik auf „Evil World Machine“. Man nehme AC/DC und mische ein paar unwiderstehliche Melodien dazu, schon sind Songs wie „High On You“, „Money, Sex, Or God“, „I´m Unbreakable“ oder Partynummern wie „The Boom Went The Boom“ sowie „Everyone´s On Dope“ fertig. OK, so einfach ist es natürlich nicht, aber vom Stil her kommt das schon ziemlich gut hin, zumindest für weite Teile dieser 13 Songs. Warum erzähle ich Euch also diese ganze Einleitung? Ganz einfach, weil die Musik nicht vieler Worte bedarf – und das soll keine Abwertung sein sondern aufzeigen, dass scheinbar einfacher Rock´n Roll auch 2024 immer noch prächtig funktioniert. Die Texte allerdings sind alles andere als einfach, denn sie handeln zusammenfassend von dieser kranken Welt.

Mit dem irisch angehauchten „Let´s Bust The Trust“ oder dem schleppenden „The Sin Eater“ gibt es neben dem Leppard-angehauchten „I´m Unbreakable“ und der einigen wirklichen Ballade „The Last Night On Earth“ wirklich mehr als genug Abwechslung.

Macht Euch also ein Bier auf, schaut Euch sämtliche Videos von CROSSBONE SKULLY durch und genießt eine unbeschwerte Zeit mit Musik, die es schon oft in ähnlicher Form gegeben hat, die auf „Evil World Machine“ aber in perfekter Manier umgesetzt wurde mit und von einer ganzen Horde an namhaften Künstlern, deren Liste hier alle Normen sprengen würde – wir sehen uns in meiner Best-Of Liste für 2024!

P.S. Sehr schade für Vinylfans indes ist, dass zwei Songs weniger als auf der CD verteten sind. Ein Doppelalbum wäre hier sicher die bessere Wahl gewesen.

Stefan

CHANGE OF HEART – Change Of Heart (RG-Zeitmaschine)

Trackliste:

01. Sweat It Out
02. The Fire Is Gone
03. A Place In Your Heart
04. When It’s Love
05. Someone Else
06. Always Be The One
07. Until The End Of Time
08. Don’t Walk Away
09. All I Need
10. Stranger
11. Somebody To Love

Spielzeit: 43:40 min – Genre: Melodic Rock – Label: Escape Music – VÖ: 1998 – Page: www.facebook.com/changeofheartrockband

Heute geht der Blick in der Zeitmaschine nicht so weit zurück, es geht in das Jahr 1998 zwei Jahre vor dem erwarteten Y2K Knall bei Computern doch der blieb allerdings aus. Aber eine neue, hungrige und talentierte britische Band mit dem Namen CHANGE OF HEART stellte sich vor um ein Wort im Rockbuisness mit zu reden. Das letzte mir bekannte Lebenszeichen der Band war das Album „Last Tiger“ aus dem Jahr 2016.

CHANGE OF HEART bestand auf dem gleichnamigen Debütalbum aus Alan Clark an Mikro und Gitarre, John Footit an Gitarre, Dave Chapman an Keyboards, Mick Wade an Bass und Ian Thompson an den Drums. Als Gäste fungierten einige namhafte Künstler aus dem Stall von Escape Music wie etwa Chris Ousey an den Backing Vocals, Produzent und Songwritting, Steve Morris an Gitarre, Bass, Keyboards und ebenfalls Produktion und Songwritting, Kenny Kaos an Gitarre, und noch ein paar mehr.

Bis jetzt lief das Album „Kinetic“ von BEASTÖ BLANCÖ bei mir auf Dauerrotation, seit ich die Band Live gesehen habe knallen die Songs erst so richtig und zünden bei mir den Nachbrenner. Allerdings geht es hier nicht um die Chaostruppe aus den USA sondern um das Debütalbum der Britten von CHANGE OF HEART, also schleunigst den Ordner gewechselt und dem Album mal wieder ein wenig Gehör verschaffen.

Gleich ab den ersten Takten des Openers wird einem schnell klar das hier feinster britischer Rock aus den Boxen bläst der es in sich hat. Allein schon die auffällige Stimme von Alan Clark macht sehr viel vom Reiz der Band aus, natürlich ist der Rest der Band auch nicht schlecht und die Songs tragen das Übrige dazu bei. Was also macht den Reiz von CHANGE OF HEART aus? Ich schreib mal so, die Tonlage der Stimme, die Gitarren die nicht versuchen jemanden zu überfahren, die Keyboard Teppiche die mit den Gitarren eine perfekte Ehe führen ohne das einer der Beiden zu dominant wird. Der Bass spiel nicht so weit im Vordergrund sondern zieht angenehm im Zwischenraum von Vorder- und Hintergrund seine Runden. Die Drums sind auffällig und intensive ausgeführt, halten sich dabei aber genau wie der Bass in einem Zwischenraum auf. Die Keyboards werden allerdings bei Bedarf wenn es der Song ermöglicht auch mal in den Vordergrund befördert um da ein kleines Solo zu spielen. Meistens werden die Keyboards im 80er Stil ausgeführt, genau diese Ausführung sorgt bei mir für Erinnerungen an angenehmere Zeiten, egal ob es jetzt für Musiker, Autofahrer oder Bürger sämtlicher Nationen ist, die 80er waren für die Meisten erfreulicher als die jetzt Zeit.

In einer Zeit in der mir nicht noch grün hinter den Ohren Kinder die keine Ahnung vom realen Leben haben vorwerfen ich hätte ihre Zukunft auf dem Gewissen, die Klimaaktivisten mit Horrorszenarien und radikalen Maßnahmen um jede Ecke schießen, ein Kind das mir erzählen will was ich zu Tun und Lassen habe. Ich bin in einer Zeit aufgewachsen als auf dem Rhein in den 1970er Jahren in Köln noch dicke Schaumteppiche trieben, Verursacht von der Industrie in Köln Merkenich und auf der gegenüber liegenden Rheinseite in Leverkusen, und was ich noch im Laufe der Jahre bis jetzt miterlebt und -bekommen habe und da kann ich rein nichts dafür Punkt. Es ist auch klar das bei der breiten Maße der Raff(Konzern)geiern und in der Lobbygesteuerten Politik ein Umdenken stattfinden muss aber alles was man nicht begründen kann mit dem Klimawandel – in dessen Namen eine Zwangsabgabe einzuführen um sich die Taschen zu füllen – oder die Ökosteuer einzuführen, in Verbindung zu bringen ist auch nicht die feine Art und Wahrheit.

Sorry für diese Ausführung aber mich kotzen manche Sachen, Formulierungen, Kunstwörter oder erfundene Ereignisse einfach nur noch an, entweder man packt den Stier bei den Hörnern und sagt die Wahrheit das man die Steuern raufsetzen muss aber alles auf ein (ÖKO)Ereignis zu schieben das sowieso seit Anbeginn (eine ständige Erderwärmung und Abkühlung im Wechsel der zig Jahrtausende) der Welt existiert zu schieben ist Schwachsinn und eine Frechheit.

Genauso unbeschwert meine Erinnerungen so auch die Mucke von CHANGE OF HEART, es kommt feinster Melodic Rock auf den Gabentisch – und das sehr britisch und mit viel Charme. Als sehr grobe Orientierungshilfe vergleichbar mit dem Debüt von DARE, FM, HEARTLAND, LOST WEEKEND, AFTER HOURS, JIMI ANDERSON GROUP, ANGELS OR KINGS, ATLANTIC, dem BALANCE OF POWER Debüt, BLUE BLUD, BURN, den letzen Alben von CHEAP TRICK, DANTE FOX, ESCAPE, FREEFALL, GARRISON, GLASGOW, GROUNDBREAKER und LONERIDER. CHANGE OF HEART kopieren dabei keinen sondern blasen in das gleiche Rohr wie die von mir erwähnten Vergleiche und dienen nur als grobe Duftmarke, wer auf die Vergleiche kann wird mir CHANGE OF HEART mehr als glücklich und zufrieden sein. Denn CHANGE OF HEART legen sehr viel Wert auf Harmonie, Melodie und einen sehr variantenreichen und melodischen Gesang von Alan Clark der zu den besten seinen Faches gezählt werden darf und bieten dabei besten Melodic Rock von der großen Nordsee Insel und das konstant auf vier Alben, verstecken muss sich die Band vor keinem dafür sind sie selbst zu gut. Wer auf sehr starken Melodic Rock Made in The UK steht sollte unbedingt zugreifen solange (falls) die vier CDs noch günstig zu haben sind, der Preis steigt bestimmt in den kommenden Jahren drastisch an.

„Sweat It Out“ macht Gleich mal zu Anfang klar das hier sehr melodiös und eingängige Mucke von der Kanal Insel zum Tragen kommt, „The Fire Is Gone“ was für ein Rocker der kommt locker vom Hocker aus der Anlage. „A Place In Your Heart“ ein Gehühlsmonster mit einem im Hintergrund klar hörbaren Chris Ousey, „When It’s Love“ hier wird geklotzt nicht gekleckert. „Someone Else“ hier geht das Gefühl wieder mit der Band durch, „Always Be The One“ was für ein Song, der wäre in den 80ern lange auf #1 gestanden und hätte die Tanzflächen der Rockdiscos gesprengt. „Until The End Of Time“ mit eine der stärksten Powerballaden die ich jemals gehört habe, wäre ein Hit auf den Metal Ballads Samplern geworden, „Don’t Walk Away“ glänzt mit einem dramatischen Songverlauf, anscheinend hat es während des Songwrittings dauerhaft geregnet. „All I Need“ hier wird die Stimmung wieder heller ein sehr guter Song, „Stranger“ ein sehr schwerer und schleppender Rocker mit Orgeleinlage, „Somebody To Love“ eine endgeile Ballade mit viel Herzschmerz und Tränenkullerei.

Balle

MYSTERY MOON – Shine

Trackliste:

01. Now`s the Time
02. Shine
03. The Hidden Magic
04. The Mystery
05. Moment of Life
06. Mindset
07. Crossroad in my Heart
08. Sudden Rupture
09. Nature`s Way
10. Frustration
11. Stars a Million Miles Away
12. Moment of Life (Piano Version)

Spielzeit: 57:28 min – Genre: Melodic Rock – Label: Pride & Joy Music – VÖ: 22.11.2024 – Page: www.facebook.com/mysterymoonofficial

 

Und da ist er schon wieder! Vor kurzem erst mit seinem neuen Projekt ATLANTIS DRIVE aktiv hat der deutsche Gitarrist Markus Pfeffer mit MYSTERY MOON schon das nächste neue Bandprojekt am Start. Da müssen ordentlich Ideen in seinem Kopf sein so viel wie hier an neuen Songs und Projekten kommt : )
Aber so lange sie so gut sind wie zuletzt soll uns das denke ich egal sein, oder?
Dieses Mal tut sich Markus mit MENTALIST Sänger Rob Lundgren zusammen der eigentlich auf seinem nächsten, und vermutlich letzten, BARNABAS SKY Album singen sollte, aber daraus entstand eine Zusammenarbeit für ein ganzes Album, welches wir nun mit „Shine“ demnächst in den Händen halten können!
Und auf dem Album sind noch einige kleine musikalische Gastauftritte vorhanden. Unter anderem geben sich Jürgen Waltzer, Thomas Nitschke, Sabrina Roth oder ATLATNIS DRIVE Buddy Jorris Guilbaud die Ehre.

Ich war sehr gespannt auf diese neue Kooperation und daher startete ich freudig den Albumopener „Now`s the Time“. Hier sind wir erstmal ganz klar im AOR Sektor unterwegs, noch keine Spur von Melodic Rock den wir sonst so von Dr. Pfeffer gewohnt sind : )
Ah, aber dann beim Titelstück „Shine“, da haben wir dann doch klassischen Melodic Rock der mit der geilen Stimme von Fronter Rob natürlich bestens zur Geltung kommt. Ein glasklarer Hit den man schon nach kurzem Mitsingen kann.
Beim nächsten Song „The Hidden Magic“ zeigt man erneut das man hier nicht nur Melodic Rock erwarten kann, hier geht man ein wenig in die Prog Rock Richtung wie ich finde. Coole Sache, welche zeigt man darf sein Urteil nicht vorschnell fällen und jemanden nur in eine bestimmte musikalische Ecke packen!
Mit „The Mystery“ gibt es dann wieder klassisches Melodic Rock Futter auf die Ohren welches Fans sofort zusagen sollte.
Für den einen vielleicht etwas zu viel Kitsch, für den anderen genau richtig, bietet die folgende Powerballade „Moment of Life“ welche mit vielen Chören und mehrstimmigen Arrangements aufwartet.
Der Mittelteil wird dann noch dominiert vom leicht angefolkten „Mindset“ sowie vom, mit allerlei Synthiespielereien gewürzten, „Crossroad in my Heart“.
Mit „Sudden Rupture“ gibt es vielleicht einen der härtesten Songs, den der liebe Markus je geschrieben hat, voll in die Fresse! Geil, bitte mehr davon : )
Die zweite Ballade auf dem Album heißt dann „Nature`s Way“ die mit großen Melodien daherkommt. Passt super ins Gesamtkonzept.
Das abschließende „Stars a Million Miles Away” kann dann noch als absoluter Hit verbucht werden, hier dreht man nochmal richtig auf und bietet auf über 8 Minuten einen ordentlichen Querschnitt über das bisherige Gehörte in absoluter Höchstform!
Die Piano Version von „Moments of Life” zum Abschluss hätte es für mich nicht unbedingt mehr gebraucht.

Als ich gehört hatte das Markus mit Rob ein gemeinsames Album macht habe ich mich sehr gefreut! Das konnte ja nur gut werden! Und ich behielt Recht!
Melodisch ist das Ganze hier erste Sahne was abgeliefert wird. Manch einen dürften die Kompositionen vielleicht etwas zu vollgekleistert sein, aber hey jedem das Seine.
Für mich ergibt das Ganze hier eine klare Kaufempfehlung für Melodic Rock Fans die auch mal über den Tellerrand hinaus blicken, ohne Wenn und Aber!

Julian