SAVAGED – Rising

Trackliste:

01. Ascension
02. Fire It Up
03. Queen of my Salvation
04. The Long Walk
05. Across the Burning Fields
06. The Conqueror
07. Stars are Falling
08. Texas (Bloody Texas)
09. Rising

 

 

Spielzeit: 36:05 min – Genre: Heavy Metal – Label: No Remorse Records – VÖ: 13:06.2025 – Page: www.facebook.com/savagedheavy

 

Vor etwas mehr als 1 Jahr hatte ich das Debütalbum „Night Stealer“ der jungen Spanier von SAVAGED auf dem Rezensionstisch.
Von den 80igern stark beeinflusster Heavy Metal brandete mir damals entgegen, der Mal mehr mal weniger gekonnt zündete.
Man ließ sich aber, Gott sei Dank, nicht beirren, sondern machte weiter und das Ergebnis dieser Bemühungen ist das zweite Album „Rising“ welches nun erneut über das griechische Label No Remorse Records auf die Metalanhängerschaft los gelassen wird.
Ohne personelle Wechsel und nach wie vor für Fans von so Bands wie RIOT oder TOKYO BLADE geeignet ballert man sich erneut durch 9 neue Tracks die nach wie vor knietief in den 80igern waten.

Also, dann schauen wir doch mal, was das neue, zweite Album so kann und draufhat. Nach dem instrumentalen Intro „Ascension“ sind wir noch nicht wirklich schlauer, aber das folgende „Fire It Up“ lässt dann etwas tiefer musikalisch blicken.
Flotter 80iger Metal ganz so wie angekündigt prescht uns hier um die Ohren! Mitsingbar und immer schön melodisch. Ein starker Auftakt!
„Queen of my Salvation“, die nächste Videosingle, macht dann seine Sache auch hervorragend. Auch wieder eine schöne Ohrbombe die einen direkt in den Bann zieht.
Noch tiefer in den 80igern ist der Groover „The Long Walk“ verwurzelt. Nicht ganz so stark wie die Vorgänger ist es doch weit entfernt von einem Ausfall.
Danach gibt es mit „Across the Burning Fields” dem erdigen „The Conqueror“ sowie dem epischen „Stars are Falling“ weitere Highlights, die absolut gut hörbar sind und sofort zünden.
Eine Ohrbombe vor dem Herrn ist auch wieder „Texas (Bloody Texas)“. In den 80igern wäre das in jeder Metaldisko der absolut Flächenfüller geworden!
Als Abschluss, des wieder doch recht kurzen Albums, haben wir dann den Titelsong „Rising“. Der nicht ganz an die vorherigen Hits anknüpfen kann.

So, zwar ist die Spielzeit nach wie vor ein Witz, aber das neue SAVAGED Album hat auf jeden Fall griffigere Tracks als noch auf dem Debüt.
Das macht auf jeden Fall schon mal viel aus und bringt das Album definitiv auf die Empfehlungsliste jedes 80iger Metallers.
Live haben die Jungs auch einiges in diesem Jahr geplant, unter anderem eine Südamerika Tour.
Somit wird man auf jeden Fall auch in den Genuss der neuen Songs kommen, was auf jeden Fall ein Gewinn ist.
Schöne Steigerung zum Debüt, gut gemacht Jungs!

Julian

 

 

 

FOLKSHILFE – Bunt

Trackliste:

01. Schritt für Schritt
02. Verliebt
03. Therapie
04. Weit weg
05. Owa vom Gas
06. Home / Dahoam
07. Ana für Olle
08. Oppertunist
09. Ohne di
10. Schau auf di

 

Spielzeit: 31:12 min – Genre: Austro-Pop-Rock – Label: Eigenproduktion – VÖ: 25.04.2025 – Page: www.facebook.com/folkshilfe

 

Vor etwas Zeit sah ich das Video „Owa vom Gas“ der österreichischen Band FOLKSHILFE, und dachte mir das ist so gar nicht mein Stil, hört sich aber nicht mal übel an. Als ich dann noch gelesen habe das das Trio bei mir in der Nähe Live spielt ließ ich mir das nicht entgehen. Als ich die Drei Live gesehen habe, und die Stimmung mitbekam die erzeugt wurde, entschied ich mich das Album zu reviewen.

Zum Trio gehören Paul Slaviczek an Gesang und Gitarre, Florian Ritt an Gesang und Harmonika sowie Gabriel Fröhlich an Gesang und Drums.

Die Harmonika ist ein Exot im Pop-Rock, allerdings zeigt auch der Erfolg von Andreas Gabalier das sich dieses Instrument sehr gut in den verschiedenen Stilen einbinden lässt ohne das es als Fremdkörper wirkt. Mit diesem Instrument bekommen die Songs einen ganz speziellen Touch der sehr gut klingt und in Kombination mit Gitarre und Drums ein positives Gesamtbild ergibt.

In die Produktion werden auch elektronische Spielereien eingebunden wie Synthesizer und Drumcomputer, Live kommen nur drei Instrumente neben den Stimmen zum Einsatz, die aus Gitarre, Harmonika und Drums bestehen und entfalten trotzdem eine extreme Charme offensive. Auf dem Album „Bunt“ kommt mehr Pop Anteil dazu, die Gitarre ist aber immer noch sehr gut hörbar damit man FOLKSHILFE gerade noch als Pop-Rock bezeichnen kann. Es wird auch mal wie bei „Owa vom Gas“ Reggae mit in den Bandsound gemixt was sich wirklich verrückt geil anhört. Bei der Hymne „Home / Dahoam“ gibt es ein Duett in zwei Sprachen, mit Avec die ihren Part in englisch singt und der Austria Dialekt wird von der Band übernommen

Stimmlich ist jeder der gerade die Leadvocals übernimmt auf einem sehr hohen Level, der doch sehr starke Österreicher Dialekt schwebt über jedem Text. Für mich als Bayer, da ich Grenznahe lebe und mich auch öfter mal in Oberösterreich aufhalte, gibt es keine Probleme diesen Dialekt zu verstehen, das könnte natürlich nördlich des Weißwurschtäquators anders aussehen. Die Gitarren sind immer da, mal ein wenig weiter im Vorder- oder Hintergrund, dafür steht neben den Stimmen die Harmonika im Mittelpunkt. Die Produktion hat Druck und gibt keinen Anlass für Negative Stimmung. Vergleichen kann man „Bunt“ mit einer poppigen Version von ANDREAS GABALIER, STS, WOLFGANG AMBROS und OPUS die auch über die Grenzen hinaus Erfolge feiern konnten/können.

Wer mal was anderes hören möchte was äußerst attraktiv klingt sollte mal bei FOLKSHILFE vorbei schauen, egal ob Live oder auf Konserve. Einzig die kurze Laufzeit mit 31 Minuten ist ein Kritikpunkt.

„Schritt für Schritt“ startet heiter und poppig, „Verliebt“ ein Song mit viel Gefühl und Charme. „Therapie“ ein starker Song mit cooler E-Gitarre, „Weit weg“ hier kommen die Gitarren voll zur Geltung. „Owa vom Gas“ ein entspannter Reggae Song der entschleunigt, „Home / Dahoam“ ein cooler zweisprachiger Titel der überzeugt. „Ana für Olle“ hier wird Reggae Rhythmus und Vibe mit Pop gemischt, „Oppertunist“ poppige Grundtöne werden von der Gitarre begleitet – mit sozialkritischem Text. Mit „Ohne di“ und „Schau auf di“ kommen zwei Songs mit sehr emotionaler Stimmung und auch Texten die an Balladen erinnern.

Balle

BUCKCHERRY – Roar Like Thunder

Trackliste:

01. Roar Like Thunder
02. When The Sun Goes Down
03. Come On
04. Talking Bout Sex
05. Blackout
06. I Go Boom
07. Set It Free
08. Hello Goodbye
09. Machine Gun
10. Let It Burn

 

Spielzeit: 31:43 min – Genre: Hard Rock – Label: Earache – VÖ: 13.06.2025 – Page: www.facebook.com/buckcherry

 

Wow BUCKCHERRY kommen trotz ständiger Liveaktivitäten doch tatsächlich noch dazu ihr elftes Studioalbum aus dem Ärmel zu zaubern. BUCKCHERRY das sind die charismatische Stimme, Mikrofonbändiger und Gitarrist Josh Todd, Steve Decanay und Billy Rowe an den Gitarren, Kelly LeMieux an Bass und Franciz Ruiz an den Drumsticks.

Was machen BUCKCHERRY anders als andere Bands.
Fakt 1, sie existieren noch
Fakt 2, sie machen Hard Rock der sofort ins Ohr geht
Fakt 3, sie haben sehr viel Dreck in ihrem Hard Rock
Fakt 4, sie haben einen Frontmann mit charismatischer Stimme
Fakt 5, sie haben es einfach drauf geile Songs mit Melodien zu produzieren
Diese fünf Fakten haben BUCKCHERRY seit ihren Anfangstagen als sie noch keiner kannte auf der Haben Seite. Der Druckvolle Sound der Produktionen bildet da keine Ausnahme.

Joshs Stimme ist immer noch unter allen anderen erkennbar und hat ihren eigenen Stil, entweder man mag sie oder nicht. Er agiert auf einem kraftvollen Niveau das selbst einige der ganz großen in den Schatten stellt, Beispiele werden jetzt von mir keine genannt um keinen Zündstoff aufkommen zu lassen. Am meisten Ähnlichkeit weist Joshs Stimme mit Dan Reed auf und geht voll nach vorne. Der Hard Rock von BUCKCHERRY kann am besten mit CINDERELLA, GUNS N‘ ROSES, AC DC und noch vielen mehr verglichen werden, aber nur verglichen den der Stil ist und bleibt BUCKCHERRY und das ist auch gut so. Wer auf Hard Rock mit Groove und Drive steht sollte BUCKCHERRY als eine der ersten Anlaufstellen ins Auge fassen, aber auch wer auf klassischen Hard Rock ab Mitte der 1980er Jahre steht und die oben genannten Bands zu seinen Favoriten zählt.

BUCKCHERRY liefern mal wieder Hard Rock zum niederknien mit nur einem kleinen Kritikpunkt, der in der kurzen Laufzeit von unter 32 Minuten liegt.

„Roar Like Thunder“ ein flotter Start in das Album, „When The Sun Goes Down“ ein Rocker mit abgehacktem Riffing. „Come On“ ein Melodic Monster und Hightlight „Talking Bout Sex“ ein Stampfer der alles platt macht. „Blackout“ hier schwingen die Gitarren die Blues Peitsche, „I Go Boom“ mit angedeuteten Bläsern und einem chaotisch genialem Keyboard. „Set It Free“ ein traumhafter Song und Hit. „Hello Goodbye“ befindet sich irgendwo zwischen Power Ballade und Softi. „Machine Gun“ marschiert da hin wo andere gerne wären – an die Spitze, „Let It Burn“ erinnert an alte ZZ TOP auf Speed.

Balle

GOTTHARD und Y&T am 23.05.2025 im Ruhr Kongress in Bochum // am 29.05.2025 im Circus Krone in München

GOTTHARD und Y&T am 23.05.2025 im Ruhr Kongress, Bochum (Bonne)

In schöner Regelmäßigkeit, beehrt die renommierte Band GOTTHARD auch die Konzerthallen in Deutschland, aktuell mit ihrem neuen Album „Stereo Crush“ im Gepäck.
Zugleich sicherte man sich die Dienste der amerikanischen Legenden von Y&T als Special Guest

Y&T , um ihren charismatischen Frontmann Dave Meniketti, erwischen mit „Don’t Stop Runnin“ und „Don’t Be Afraid Of The Dark“ einen guten Start. Meniketti ist stimmlich gut in Form, gleiches gilt für sein Gitarrenspiel. Die Setliste ist gut gewählt und mit vielen Klassikern bestückt. Nach einer knappen Stunde beendet „Forever“ den viel umjubelten Auftritt dieser legendären Band. Auch 2025 haben sich Y&T das Prädikat „wertvoll“ in Sachen Live-Aktivitäten verdient. Bleibt zu hoffen, dass Meniketti und Co eine neue Studio-Langrille nachlegen.

GOTTHARD mussten im Vorfeld, auf Grund von gesundheitlichen Problemen ihres Frontmanns Nic Maeder , die Gigs in Saarbrücken und Mailand absagen, aber zum Konzert in Bochum, war Maeder wieder in stimmlich guter Verfassung. Die Setliste beinhaltet eine gute Mischung aus Material des aktuellen Albums „Stereo Crush“ und natürlich alten Klassikern aus der Steve Lee-Ära. Auch wenn es Maeder hier und da anzumerken ist, dass er vorab erkrankt war, so kämpft sehr sich sehr souverän durch alle Titel. Klassiker wie die Balladen „Heaven“, „One Life, One Soul“ oder „Lift U Up“ und „Angel“ dürfen auch trotz neuer Songs nicht fehlen. Standesgemäß wird der Set mit „Mighty Quinn“ beendet.

Fazit: Beide Bands lieferten dem anwesenden Auditorium einen großartigen Konzert-Abend im gut gefüllten Ruhr-Kongress in Bochum ab. Der Auftritt von Y&T hatte fast schon nostalgische Züge, aber auch die Eidgenossen konnten überzeugen. Beide Daumen hoch für einen tollen Gig.

Text und Bilder: Bonne

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GOTTHARD und Y&T am 29.05.2029 im Circus Krone, München (Balle)

Am 29. Mai kamen GOTTHARD in den Circus Krone in München, nachdem die Schweizer Rocker ihr 15 Studioalbum „Stereo Crush“ veröffentlicht haben befinden sie sich jetzt auf der gleichnamigen Tour. Nachdem GOTTHARD die beiden Shows in Mailand und Saarbrücken absagen mussten wurde die Tour fortgesetzt und am Vatertag war dann München an der Reihe. Als zweite Band dabei war die amerikanische Rock-Legende Y&T die seit einer gefühlten Ewigkeit erfolgreich den Rock Bereich unsicher machen. Da ich GOTTHARD letztes Jahr auf dem Rock Antenne Sommerfest gesehen habe und mich die Live Qualität überzeugt hat waren wenig Überraschungen zu erwarten, umso gespannter war ich auf Y&T wie sich die US-Boys auf der Bühne schlagen und welche ihrer zahlreichen Hits es auf die Setlist schaffen würden.

Y&T eröffneten mit einem sehr gut gelaunten Dave Meniketti den Abend. Wie von mir erwartet kamen die Hits „Don’t Stop Runnin’“, „Don’t Be Afraid Of The Dark“, „Mean Streak“, „Summertime Girls“ und „Black Tiger“ Live dran. Allerdings spielte es keine Rolle welchen Song Y&T spielten, jeder kam beim Publikum sehr gut an und wurde abgefeiert. Dave hat immer noch diese faszinierende Stimme die ihn seit Anfang seiner Karriere begleitet, weder schlechter noch besser, genau so wie man ihn von den Alben her kennt. An der Gitarre war er auch eine Macht genau wie der zweite Gitarrist John Nyman leistete sich auch keinen hörbaren Fehler. Der Bassist Aaron Leigh spielte mit seinem Tieftöner den Poser aus der ersten Reihe, ich musste während des Konzertes öfter an einen jungen und dunkelhaarigen Stig Pedersen von D-A-D denken, der die Bezeichnung des Posens definiert haben muss. Mike Vanderhule an den Drums spielte das Tier das außer Kontrolle zu sein schien und bearbeitete mit seinen Sticks die Felle auf eine sehr energische Art. An den Backing Vocals war die gesamte Band auf einem sehr hohen Level das man keinen schiefen Ton hören konnte. Y&T spielten sich souverän durch ihren Set und bewiesen das sie zu den besten Hard Rock Acts auf dem Planet gezählt werden dürfen.

www.facebook.com/YandTRocks

Nach der Umbauphase kamen die Schweizer Riff Rocker auf die Bühne und sorgten dafür das der Circus Krone Bau fast eingestürtzt wäre. Mit einem druckvollen Sound auf ihrer Seite machten GOTTHARD von Anfang an klar das sie wissen wie der Hammer geschwungen wird und werden muss. Man merkte Nic nichts von der Virusinfektion an die für die Absagen der beiden Konzerte in Mailand und Saarbrücken gesorgt hatte, er hinterlies am Mikrofon einen mehr als beachtlichen Eindruck. Die beiden Gibsons von Leo Leoni und Freddy Scherer sorgten für die richtige(n) Härte und Druck im Gehörgang. Marc Lynn am Bass war eine Wand die nichts erschüttern konnte, während Keyboarder Ernesto Ghezzi einen auf ungeschminkten KISS Demon Gene Simmons machte und seine Zunge öfters zeigte, an den Tasten aber verdammt gut war. Flavio Mezzodi auf dem Hocker trieb alles vor sich zur Schlachtbank her. Und fertig ist der kraft- und druckvolle Sound von GOTTHARD der falls es mal sein sollte und das gleichnamige Bergmassiv zum Einsturz kommt dafür verantwortlich sein könnten. Der Y&T Drummer kam mal vor die Bühne und shakerte mit Leo rum, zudem interagierte Leo sehr oft mit der linken Seite. Nic schnappte sich auch mal eine Gitarre wenn es der Song erforderte. Die Songauswahl des Accusticmedleys wurde von einer Dame aus dem Publikum ausgewählt. Das Medley wurde nur von der Akustischen und Tasten begleitet. Während des Drumsolos setzte sich Leo neben einen Zuschauer in eine der Logen. Bei „Lift U Up“ ließ sich Nic auf den Schultern eines Crewmitgliedes durchs Publikum tragen, dies zeigte das die Band keinerlei Berührungsängste besitzen oder Leutescheu sind und so ihre Verbundenheit mit ihren Fans zeigten. Ein verdammt starkes Konzert das GOTTHARD am Vatertag in München spielten und sich auf einen sehr hohem Niveau zeigten das ihren über 30-jährigen Erfolg bestätigte. Man darf gespannt sein was das nächste GOTTHARD Album mitbringt, da GOTTHARD für Beständigkeit stehen wird es wahrscheinlich genau das sein was jeder von der Band erwartet, Riff geschwängerter und grooviger Hard Rock sein.

www.facebook.com/Gotthard

Setlist

AI & I
Thunder & Lightning
All We Are
Stay With Me
Remember It’s Me
Mountain Mama
Every Time I Die
Accoustic Jam (Let It Rain, Let It Be, Fallen)
Burning Bridges
Anytime Anywhere
Boom Boom
Top Of The World
Rusty Rose
Heaven
Feel What I Feel
Lift U Up
One Life, One Soul
Hush
Quinn The Eskimo (The Mighty Quinn)

Text: Balle / Bilder: Fonse Demmelhuber

WINTERLAND – Life`s what you make it

Trackliste:

01. I want Out
02. I don`t Know
03. Reach for the Sky
04. Life`s what you make it
05. Follow Me
06. Strength in Numbers
07. PerSonality
08. After the Storm
09. Missing
10. Run Away
11. Through the Barricades
12. Everything Counts
13. Sunglasses at Night

Spielzeit: 62:54 min – Genre: Rock – Label: Rock Company – VÖ: 06.06.2025 – Page: www.facebook.com/winterlandband

 

Aus dem nicht so weit von mir entfernten Kaiserslautern kommt der deutsche Gitarrist und Multiinstrumentalist Markus Pfeffer der mittlerweile mit seinen Projekten LAZARUS DREAM, MYSTERY MOON oder ATLANTIS DRIVE in aller Munde sein sollte und der auch schon häufig hier bei uns in der Rock-Garage zu Gast war.
Nun ist aber mal Markus älteste Band und Herzensangelegenheit dran, WINTERLAND sind wieder da!
Nicht mehr in deutscher Sprache, und mit im Gepäck haben sie ihr neues Album „Life`s What you make it“ welches vom niederländischen Label Rock Company veröffentlicht wird.
Mit an Bord sind außer Markus Pfeffer noch der langjährige Sänger und Freund Stephan Hugo (ZIGGY`S STARDUST, DISPRYRIA) sowie Bassist Bernd Schreiber. Das Album hat eine 4-jährige Entstehungszeit hinter sich und wartet noch mit dem ein oder anderen bekannten Gast auf.
Unter anderem sind Keyboarder Jorris Guilbaud von HEART LINE, Flötistin Sabrina Roth sowie Schlagzeuger Thomas Rieder ebenfalls Teil der Scheibe.
Auf dieser sind noch einige Cover von 80iger Klassikern enthalten. Namentlich sind das „Through the Barricades“, welches das Album beschließt sowie die CD Bonus Tracks „Everything Counts“, „Sunglasses at Night“, „Union of the Snake“ und „Warriors of the Wasteland“ welche mir aber für die Rezension nicht alle vorliegen.

So, dann schauen wir zuerst mal, wie denn die neuen, eigenen Songs so klingen. Ich kenne keins der vorherigen WINTERLAND Alben, deswegen werde ich keine Vergleiche heranziehen, sondern starte ganz frisch und voreingenommen mit dem Albumopener „I want Out“. Dieser beginnt recht heavy mit fetten Gitarrenriffs, die uns auch die ganze Zeit erhalten bleiben. Mit einem amtlichen Groove bahnt sich die Nummer ihren Weg aus den Boxen und bleibt dort recht lange haften. Ein starker Opener der direkt Lust auf mehr macht!
Die Videosingle „I don`t Know” ist dann etwas rockiger angelegt und bietet nicht ganz die Heavyness des Openers, was sie aber auch nicht braucht. Ein toller Melodic Rock Track der sich ebenfalls schnell in den Gehörgängen festsetzt.
„Reach for the Sky“ klingt dann voll nach dem Pfefferschen Projekt „ATLANTIS DRIVE irgendwie. Top, auch hier beide Daumen nach oben.
Der Titeltrack „Life`s what you make it” ist ein bisschen in Richtung Prog Rock zu Suchen.
Im Mittelteil der Scheibe ist dann auch eine recht breite musikalische Range vertreten. Da hätten wir das Synthielastige „Follow Me“, den Groover „Strenght in Numbers“, das toll recycelte „PerSonality“ sowie das schön melodische „After the Storm“. Alles also sehr ordentlich und richtig schön hörbar. Tolle musikalische Bandbreite auf jeden Fall!
Der letzte Teil der Scheibe wird dann vom krachenden „Missing“ eingeleitet und beinhaltet größtenteils die schon angesprochenen Covertracks die alle recht ordentlich umgesetzt und in die WINTERLANDsche Mucke umgewandelt wurden. Toll gemacht, Hut ab!

Eine schönes modernes Melodic Rock Album! Das ist grob die Beschreibung, wenn man versuchen möchte, das neue WINTERLAND Album in einem Satz zusammen zu fassen.
Schön, dass man wieder auf Englisch unterwegs ist, die Rock Range von Melodic über etwas Prog bis hin zu Heavy passt auch und mit den beteiligten Muckern hat man eh alles richtig gemacht!
Somit gibt es hier relativ klar die Kaufempfehlung für die angesprochene Zielgruppe und ein Glückwunsch in das nahe Kaiserslautern zu dieser schönen, runden neuen Platte!

Julian

 

 

 

THE DEAD DAISIES – Lookin‘ For Trouble

Trackliste:

01. I’m Ready
02. Going Down
03. Boom Boom
04. Black Betty
05. The Thrill Is Gone
06. Born Under A Bad Sign
07. Crossroads
08. Sweet Home Chicago
09. Walking The Dog
10. Little Red Rooster

 

Spielzeit: 37:01 min – Genre: Heavy Blues Rock – Label: The Dead Daisies PTY LTD. / SPV – VÖ: 30.05.2025 – Page: www.facebook.com/TheDeadDaisies

 

THE DEAD DAISIES sind mit einem neuen Album zurück, nachdem mir die Band im November letzten Jahres das bis jetzt beste Live Ereignis beschert hat kehren sie mit dem Album „Lookin‘ For Trouble“ zurück. Es handelt sich um das erste reine Blues Album und nicht den wie von der Supergroup gewohnten angebluesten und groovigen Hard Rock der sofort ins Ohr geht und Live nochmal sämtliche Nachbrenner, Turbos, Kompressoren oder Lachgaseinspritzungen zündet, nein es wird entspannt oder eher doch nicht, wir werden sehen oder besser gesagt hören.

Zur momentanen Besetzung von den DAISIES zählen die Reibeisenstimme John Corabi, den Gitarristen Doug Aldrich und David Lowy, Bassist Michael Devin und das Tier, das Biest an den Drumsticks Tommy Clufetos (was der Live bringt ist nicht von dieser Welt). Als ich letztes Jahr die DAISIES in München Live gesehen habe wurde Doug durch Reb Beach vertreten da sich Doug einer Krebsbehandlung unterziehen musste.

Enstanden ist dieses Album während der Recording Session des letzten Albums „Light ‚Em Up“ und wer jetzt glaubt das es sich um entspannte Mucke der Duftmarke JOE BONAMASSA oder TITO das Tarantelgedings handelt liegt total schief gewickelt auf einer flaschen Umlaufbahn um den Player. Das Ding unterscheidet sich nicht sehr viel von den Alben die die DAISIES am Start haben. Sicher ist die Auslegung sehr Blues geschwängert das ist die Mucke der DAISIES ohnehin, doch auf „Lookin‘ For Trouble“ gibt es verdammt geilen Heavy Blues Rock zu hören der sowas von auf die Zwölf geht das alles zu Spät ist und man die vierte Turmuhrglocke nicht mehr mitbekommt. Von wem die Songs jetzt im Original sind kann ich nicht beantworten, da auch im Promotext keine Angaben gemacht werden, allerdings handelt es sich jeweils um die Favoriten der DAISIES die sie in einer Art Jamsession eingespielt haben. Mark Denkley fragte mich letzten Samstag während ihrer Album Realease Party zu „Vertigo“ in München ob ich das Album schon gehört habe, dass ich verneinen musste, meinte er das es verdammt geil wäre und ein MUSS ist es anzuhören.

Also hier ist es nun das „Lookin‘ For Trouble“ Album das so verdammt geil sein soll, beim ersten Hören kann ich keinen Grund oder Anlass finden dem zu widersprechen. Es sei denn die sich komisch anhörenden Becken und Hochtöne die durch das Komprimieren in MP3 beschnitten wurden, sonst finde ich beim besten Willen keinen Grund die Musiker oder auch Songauswahl in irgend einer Art und Weise zu kritisieren. Einzig das beschneiden durchs komprimieren und die magere Laufzeit von 37 Minuten sind Negativpunkte die sich ein klein wenig auf die Bewertung auswirken, da gibt es in der B-Note leichten Abzug wie bei allen die unter 40 Minuten bleiben.

Die Songs sind sehr gut gewählt, und wurden mit allen Trademarks der DAISIES ausgestattet, ohne auch nur einmal zu wirken als ob die Band in fremden Gewässern fischen würde, nöö im ernst den Blues atmen die Protagonisten mit jeder Note ein und aus, nur eben nicht so stark ausgeprägt wie auf diesem Dreher hier, hier wird es bluesiger aber nicht unbedingt softer, die Gitarren von Doug und David regieren immer noch das Geschehen, John macht mit seinen Stimmbändern das was er am besten kann einen sehr guten Eindruck zu hinterlassen. Der Bass gibt Zunder und feuert aus allen Saiten, Tommy an den Sticks spielt mal wieder das Biest und verhaut die Bespannungen der Drums nach Strich und Faden. Es kommen auch typische Blues Intstrumente zum Einsatz, wie etwa die Orgel, Piano oder Mundharmonika.

Die Produktion versprüht einen Hauch von Nostalgie und Retro Röhrenverstärker Flair, was dem Heavy Blues Rock sehr zu gute kommt.

„I’m Ready“ geht gleich mal im DAISIES Stil voll nach vorne, so stellt man sich geilen Heavy Blues Rock von den DAISIES vor, genau so muss datt sein, „Going Down“ hier rollt eine Dampfwalze über den Hörer weg das man nach dem Genuss vollkommen geplättet ist „Boom Boom“ hier kommt ein Blues Rotzer der besten Sorte – mit geilem georgel, „Black Betty“ so geil habe ich den Oldie noch nie gehört, mit dem Original oder auch am Original orientierten Covern konnte ich bis jetzt nie etwas anfangen, die DAISIES machen daraus einen oberaffengeilen Song. „The Thrill Is Gone“ hier kommt der erste sauschwere Blues Rocker der trotzdem überzeugen kann. „Born Under A Bad Sign“ der hört sich nach Chicago Blues Rock an. „Crossroads“ hier geht es in die Sümpfe der Südstaaten, besser geht es nicht, „Sweet Home Chicago“ hier liebäugeln die Jungs mit den BLUES BROTHERS. „Walking The Dog“ ein cooler Rocker mit Pianoeinlagen, „Little Red Rooser“ es geht wieder in den tiefsten Süden der Staaten in die Bayous in Louisiana und die Jungs feiern ein geile BBQ Fete mit lässiger Mucke.

Balle

SYCAMORE TREE – Scream

Trackliste:

01. Better Call Off The Search For My Soul
02. Brocken World
03. Heart Burns Down
04. Heart Is God
05. I Feel Tonight
06. I Scream Your Name
07. Let It Fade
08. Scream Louder
09. Time Will Tell
10. Wild For Fun
11. You

Spielzeit: 40:05 min – Genre: Easy Listening Rock – Label: Eigenproduktion – VÖ: 30.05.2025 – Page: www.facebook.com/sycamoretreereykjavik/

 

Eine Promokontakt ließ mir mal ein Video mit dem Titel „Scream Louder“ der Band SYCAMORE TREE zukommen, mir viel als erstes das Auto auf das im Video zum Einsatz kam, es handelt sich um einen Mecedes Benz / 8 wenn ich mich nicht ganz verschaut habe. Aber nicht nur das Auto sondern auch der Song hinterließ bei mir einen Positiven Eindruck, ich dachte das skandinavische Feeling herauszuhören das ich bei etwa 90% der Bands aus Skandinavien wahrnehmen kann und mich in seinen Bann zieht. Und wie soll es anders sein, SYCAMORE TREE stammt aus Skandinavien genauer gesagt aus Island und besteht aus dem Duo Ágústa Eva Erlendsdóttir und Gunni Hilmarsson die ihr drittes Album an den Start bringen. Thematisch tauchen die 11 Songs in menschliche Erfahrungen ein, irgendwie ehrlich, elegant und voller filmischer Emotionen. Dafür steht das Duo SYCAMORE TREE und will die Musikwelt erobern. Mal sehen ob die 11 Songs mit dem was ich sonst so aus Skandinavien gewohnt bin mithalten können.

Leider gibt es im Promotext keine Angaben wer für welches Instrument verantwortlich war, einzig die Stimme verrät das Ágústa Eva für die Leadvocals verantwortlich ist. Ágústa Evas Stimme ist engelsgleich und sehr kraftvoll, egal wie sie den Text gerade vertont, egal ob gefühlvoll oder volle Power, die Stimme ist immer auf einem sehr hohem Niveau und überzeugt. Die Gesangsharmonien sind extrem ausgeprägt und fallen dadurch sehr stark auf. Mir fällt jetzt nicht wirklich ein Vergleich ein, vielleicht ein höher angesiedelte und nicht so raue Ann Wilson von HEART. Im Pop Bereich gibt es bestimmt einige mit denen man vergleichen könnte nur bin ich da nicht der richtige Ansprechpartner. Die Gitarren, ob jetzt Akustik oder Elektrik sind sehr feinfühlig mit viel Gefühl für Melodie und songdienlich eingesetzt worden. Die Tastenabteilung erinnert an MIKE OLDFIELD oder BOSTON mit leichtem Hang zum Pop hin. Dies ändert allerdings nichts an der Tatsache das es sich bei diesem Album um ein Easy Listening Diamanten mit Skandi Wurzeln handelt die sehr stark ausgeprägt sind und zu jeder Zeit hörbar über den Titeln schweben. Die Drums wirken wie aus dem Baukasten eines Synthesizers was nicht wirklich auffällt sondern nur wenn man mal genauer hinhört.

Der Musikstil kommt mir irgendwie sehr vertraut vor, nur fällt mir beim besten Willen nicht ein von wem ich diesen Stil kenne. Vom Tempo und Gefühl könnte man fast mit DARE vergleichen, nur die keltischen und britischen Einflüsse weglassen und man kann sich in etwa ein Bild von SYCAMORE TREE machen. Man muss nur wenn man die Einflüsse weg lässt starkes Skandi Gefühl und Feeling dazu denken und fertig ist eine geile Kombi die verdammt starkes Material am Start hat. Vielleicht kann man auch das Debütalbum von AMANDA MARSCHALL oder TORI AMOS mit sehr viel Skandi Gefühl als Vergleich heranziehen.

SYCAMORE TREE haben mit „Scream“ ein verträumtes Skandi Album geschaffen das mit allem aufwarten kann für das skandinavische Rockmusiker stehen, sehr viel Gefühl, starke Vocalarbeit, und einfach das können interessante Musik zu schreiben und auch zu vertonen. SYCAMORE TREE bilden hier keine Ausnahme.

„Better Call Off The Search For My Soul“ ein verträumter Rocker mit Akustikgitarre und geilen Vocalharmonien, „Brocken World“ ein traumhafter Song der mich an MR. MISTERs „Broken Wings“ im Skandigewand erinnert. „Heart Burns Down“ mit dezenten Gitarren und sehr ausgeprägten Piano klängen, „Heart Is God“ fängt von den Tasten poppig an bleibt dies auch bis fast zum Schluss da setzt dann mal eine dezente E-Gitarre ein. „I Feel Tonight“ hier kommt die Gitarre ab Anfang und nach den ersten Strophen wird es mal flotter und ein wenig heftiger, „I Scream Your Name“ hier spielen die Stimme und die Gitarren die Hauptrollen. „Let It Fade“ glänzt am Anfang schon mit einer verzerrten Gitti die Spaß macht und im Song so bleibt – ein Highlight, „Scream Louder“ der Song hätte in den guten alten 1980ern sehr viel erreichen können das nächtste Highlight – ein Hit. „Time Will Tell“ es wird wieder verträumt und gefühlvoll, „Wild For Fun“ erinnert von der Gitarre an U2, „You“ hier lässt MIKE OLDFIELD im vollen Skandiumfang grüßen, einzig die verzerrte Stimme will nicht ins Gesamtbild passen.

Balle

INGLORIOUS – V

Trackliste:

01. Testify
02. Eat You Alive
03. Devil Inside
04. Say What You Wanna Say
05. Believe
06. Stand
07. In Your Eyes
08. Silent
09. End Of The Road
10. Power Of Truth

 

Spielzeit: 39:09 min – Genre: Hard Rock – Label: Frontiers Music Srl – VÖ: 06.06.2025 – Page: www.facebook.com/weareinglorious

 

Bevor wir zur ziemlich expliziten Lobeshymne auf die neue Platte von INGLORIOUS kommen, haben wir kurz Spaß mit ihren Albumtiteln. Debütalbum: „Inglorious“. Zweites Album: „Inglorious 2“. Man kann demnach nun als Nachfolgeralbum „Inglorious 3“, „Inglorious – Die Rückkehr“, „Inglorious in Space“ oder „Inglorious – Tokyo Drift“ erwarten, bekommt aber „Ride To Nowhere“ (ach dahin geht also die Ride), gefolgt von „We Will Ride“ (Nein, Ihr seid bereits geridet, to Nowhere nämlich, erinnert Ihr Euch?).
Und jetzt kommt Album Nr. 5 namens – Trommelwirbel – „V“. Das ist nämlich eine lateinische 5, hat noch niemand so gemacht. Spaß. Laut den Metal Archives bereits 989 Bands alleine in härteren Genres.
Kritik Ende, Junge Junge, das ist mal ein gutes „V“ geworden! Der Sound ist, wie so häufig bei Frontiers, sehr gut, saftig, voll und breit. Dazu kommen Vocals von Nathan James, für die so manche Hard-Rock-Band ihre letzte Cowbell geben würde, und den man nicht zuletzt schon bei dicken Musicalproduktionen und TRANS-SIBERIAN ORCHESTRA bestaunen konnte. Dazu unter anderem Richard Shaw an der Gitarre. Ja, der Richard Shaw von CRADLE OF FILTH. Merkt man aber nicht, außer an der Qualität seines Spiels.
Wer jetzt Frontiers und Hard Rock liest, mag sich fragen: Ist „V“ sehr radiokompatibel? Nein. Das Ding ist kein AOR, nicht weichgespült, braucht auch nicht bei jedem Song einen eingängig-poppigeren Chorus. „V“ packt die guten Riffs aus, knallt und entertaint über seine kurze Laufzeit durchgängig, in hochprofessionellem Gewand. Also wirklich auf einem Level, wo nicht eine Sekunde lang der unangenehme „Oh, das war gerade irgendwie komisch“-Gedanke aufkommt.
So richtig krass wird es – und bleibt es – ab Track 4. „Say What You Wanna Say“ treibt, hat ’nen coolen Vocalfilter in der Strophe und einen eingängigen Chorus, und geht „Believe“ voran, der als einziger Song über V Minuten der längste Song auf „V“ und eine richtig fette Ballade ist. Darauf dann mit „Stand“ das exakte Gegenteil: der kürzeste Track auf „V“, der absolut keine fette Ballade ist; dann ein übelst starker Chorus (und Einstieg in selbigen“ bei „In Your Eyes“ und so wechselbar und hochqualitativ geht’s weiter. Merkt sich ja irgendwann eh keiner mehr beim Lesen.
Kritik an der Musik: eigentlich nicht. Ist halt einfach gut, das Album.

Fazit:
„V“ ist purer vielseitiger Hard Rock, stark gemacht und mit Kreativität, nach allen Regeln der Kunst. Den Rock-Garage-Leser, der das Teil mit „Joah, war jetzt nicht so meins“ beurteilt, möge man mir noch zeigen.

Anspieltipps:
„In Your Eyes“, „Believe“, „Silent“ und „Stand“, aber eigentlich auch der Rest der Songs

Jannis

THE RINN – Stories of the Green Fairy

Trackliste:

01. Symphony of Light
02. Forgotten Dream
03. Mirror
04. Green Fairy
05. Voices
06. Into the Dark
07. Sleep
08. Winter Night
09. Secrets of the Universe
10. The Way
11. Destiny Calls
12. I Will Awake
13. Obduze sie (Bonus Track)
14. What is Love (Cover, CD Bonus Track)
15. Moonlight Shadow (Cover CD Bonus Track)

Spielzeit: 47:19 min – Genre: Melodic Metal – Label: Lions Pride Music – VÖ: 30.05.2025 – Page: www.facebook.com/therinn

 

Das Label Lions Pride Music ist bekannt dafür schon einige Perlen (wieder) entdeckt zu haben und dann zu veröffentlichen. Größtenteils eher im Melodic Rock und AOR Sektor unterwegs hat man nun aber auch mal im Metalsektor gewildert und veröffentlicht das Debütalbum „Stories of the Green Fairy“ der St. Petersburger Melodic Power Meltband THE RINN, welches 2017 von der Band selbst veröffentlicht wurde, nun erneut. Dieses Mal weltweit und ergänzt wird diese Veröffentlichung mit Bonus Tracks.
Die Truppe hat sich 2013 gegründet und hat 2 Sänger im Gepäck. Einmal weiblich mit Veronica Barbutskaya und einmal männlich mit Nikolai Barbutsky. Die weiteren Bandmitglieder sind Gitarrist Vasily Kukuta, Schlagzeuger Peter Janssen sowie Bassist Roman Yanko.
Man zockt Melodic Metal der irgendwo zwischen Power und Folk Metal dümpelt und lyrisch ist man schwer in der Fantasy Welt unterwegs voller Mythen und Träume.
Auf dem Album sind noch viele lokale Musikergäste zu finden, die größtenteils für den Folkpart zuständig sind und so Sachen wie Flöten, Geigen oder Dudelsäcke beisteuern.

Mit dem Opener „Symphony of Light“ wird die Scheibe gestartet. Die schon genannte Genreunterteilung passt hier direkt ganz gut. Schöner Wechselgesang von Nikolai und Veronica und auch melodisch ist hier alles in Butter was den Opener direkt gut konsumierbar macht.
Ordentlich Synthieunterstützung gibt es dann bei den beiden anschließenden Tracks „Forgotten Dream“ sowie „Mirror“ wobei letzterer hier ganz klar die stärkere Nummer ist die sich relativ schnell im Gehörgang festsetzt.
Der quasi Titeltrack „Green Fairy“ geht dann in die Symphonic/Folk Ecke und ist wesentlich ruhiger als die Songs zuvor. Mal eine ganz andere Seite die ich sogar noch ein Ticken stärker finde als das zuvor gehörte. Man merkt das die Truppe sich hier sehr wohl fühlt!
Das schön eingängige „Voices“ nimmt dann den metallischen Faden wieder auf und leitet in den Mittelteil ein wo der klare Gewinner das wieder eher nach Folkmetal tönende „Winter Night“ ist.
Auch im letzten Drittel der Scheibe hat man dann noch dein ein oder anderen ordentlichen Track in der Hinterhand, klarer Gewinner ist hier das symphonische „Secrets of the Universe“ oder das abschließende und abwechslungsreiche, modernere „I will Awake“.
Die Bonus Tracks liegen mir nicht vor zu Rezensionszwecken, daher kann ich zu diesen nichts sagen.

Melodic Metal mit einigen symphonischen sowie Folkelementen der mal mehr mal weniger eingängiger daherkommt. Das ist die Kurzzusammenfassung vom gerade gehörten.
Das Ganze ist mal mehr mal weniger gut gelungen und sticht leider nicht immer aus der breiten Masse hervor!
Die zwei Gesangsstimmen passen ganz gut und lockern die Songs auf jeden Fall toll auf.
Insgesamt also eine solide Leistung, zwar mit vielen Standardsongs aber auch interessanten Entdeckungen und Ansätzen!

Julian

 

LORD VIGO – Walk The Shadows

Trackliste:

01. A Morbid Realm
02. Walk The Shadows
03. Through A Glass Darkly
04. We Shall Not
05. Killing Hearts And Endless Nights
06. Servant Of The Darkness
07. The Triumph Of The Killing Heart
08. El Hakim

 

 

Spielzeit: 47:47 min – Genre: ??? – Label: High Roller Records – VÖ: 30.05.2025 – Page: www.facebook.com/LordVigo666

 

Eines vor weg, ich kannte LORD VIGO vorher nicht, eines Abends bekam ich vom Garagen Oberhaupt Julian eine Was Isn Nachricht ob mir LORD VIGO bekannt wären. Als ich verneinte meinte er das es was für mich sein könnte da er einen Hang hin zu THE SISTERS OF MERCY im Sound ausmachen könne. Also schickte er mir den Link zum Video von „Walk The Shadows“ und nun ist die Promo bei mir gelandet. So schnell geht es etwas neues zu entdecken.

Zu LORD VIGO gehören Vinz Clortho an Mikrofon, Synthesizer und Studio Drums, Volguus Zildrohar und Tony Scoleri beide an Gitarre und Bass, Zuul an Live Bass und Ivo Shandor an den Live Drums. Nicht von den Namen täuschen lassen es handelt sich um eine deutsche Band die sich laut Promo Info dem Epic Doom Metal verschrieben haben. Das kann ich so nicht ganz stehen lassen, wie die fünf Vorgängeralben ausgesehen haben weiß ich nicht aber auf diesem Album geht das Dingens für mich eher in die Dark Rock / Metal Ecke mit leichten Anspielungen von Electronic Spielerei und vielleicht ein wenig Epic, Doom würde ich jetzt verneinen aber da zieht jeder seine eigene Grenze in den unterschiedlichen Subgenres. So sehe ich die Beschreibung des Musikstils sollte ich damit total auf dem Holzweg sein, bitte ich durch die Band oder Label um Aufklärung. Das wäre dann mal geklärt, habe erst Mal fertig.

Vinz besitzt ein angenehm klingende Stimme ohne auch nur einen Moment den Nervfaktor zu treffen, ich würde sogar sagen fast zu brav für diese Art Mucke. Trotzdem macht er eine verdammt gute Figur am Mikrofon und überzeugt. Mich erinnert die Tonlage an jemanden nur will mir der einfach nicht einfallen, der stammt aus dem Pop-Bereich. Von der Ausführung nur des Gesangs muss ich an Ian Astbury von THE CULT, Andrew Eldritch von den SISTERS, Dave Gahan von DEPECHE MODE, Andy McCluskey von OMD und Franco Masala von STAGE denken. Das soll nicht als Fehler sondern mehr als Kompliment gemeint sein, da einige zu den besten ihres Faches und Genres gehören. Die Gitarren kommen mit Schmackes, sehr akzentuiert und als Wohltat für die Ohren. Trotz der Wohltat besitzen die Gitarren Biss ohne Ende und fressen sich ohne Umwege in die Gehörgänge. Der Synthesizer wird sehr oft und deutlich eingesetzt und bildet so den Gegenpart der den Gitarren die Stirn bietet. So landen die Gedanken oft beim Pop der 1980er Jahre bis einem ein gewaltiges Riffbrett wieder aus der Zeitschleife holt. Der Bass kommt hier und da mal sehr verspielt und als Hauptdarsteller, sonst bewegt er sich im Mittelfeld. Jetzt kommen die Drums dran, die nicht ganz so positiv rüberkommen, das liegt zum einen daran das sich die Becken sehr gedämpft anhören und nicht klar wie man es gewohnt ist klingen. Zum zweiten hört es sich nicht nach echtem Schlagzeug an sondern nach im Computer erzeugtem Instrument. Das sind die einzigen zwei Kritikpunkte die ich ausmachen konnte. Wenn man sich an die Drums gewohnt hat passt das Gesamtbild der Produktion.

Jetzt kommt es knüppeldick für die Kombo, es geht um die Mucke, boah was schreibe ich da jetzt ohne mich dabei voll in die Brennneseln zu setzen? Es handelt sich um eine Art Mix aus Dark Rock / Metal wie oben schon bemerkt einem Anteil von Epic und durch Einsatz und die Ausführung des Synthesizers Wave und Pop Elementen. Ich muss zugeben das diese abgefahrene Umschreibung besser ist als es sich liest. Irgendwie kommen mir immer wieder STAGE in den Sinn, die haben in den 80ern mit „Voodoo Dance“ auch schon Synthesizer und E-Gitarren Riffs zu einem positiven Gesamtbild zusammen gebracht. Man kann wenn man damit vertraut ist THE SISTERS OF MERCY hören, aber auch Wave und Pop von DEPECHE MODE, OMD und NEW ORDER, allerdings auch ein wenig THE CULT und THE MISSION wahrnehmen. So umfangreich ist der Stilmix der sich sehr gut macht und irgendwie gefällt. Die Melodien sind sehr fein und eingängig ohne das man sich was verbiegen muss geht Song für Song in die Trommelfelle um dann sehr lange in der Oberstube zu verweilen ohne dabei auch nur ansatzweise zu nerven. Irgendwie schaffen es LORD VIGO mir ihrem Sound eine neue Definition von Dark Rock / Metal zu erschaffen die weder zu deprimierend noch melancholisch ist sondern mit den Melodien eine perfekte Partnerschaft eingeht.

„A Morbid Realm“ ein Intro – wenns sein muss, „Walk The Shadows“ das Ding sprengt die Synapsen im ersten Durchgang, wenn ich an die Mucke in den 80er Discos denke hätte der für volle Tanzflächen sorgen können (erst die SISTERS mit „More“ dann Stage mit „Voodoo Dance“ die Lasershow drauf dann dieser Song). „Through A Glass Darkly“ THE CULT trifft auf die DEPECHE im OMD SISTERS Modus – mit Eldritch Gesangseinlagen, „We Shall Not“ ein cooler Rocker der sich Luft verschafft. „Killing Hearts And Endless Nights“ wow OMD wildern jetzt im CULTigen SISTERRS Becken. „Servant Of The Darkness“ der harte DEPECHE MODE ist mit der Gitti als Hauptdarsteller auf On und geigt einem die Meinung. „The Triumph Of The Killing Heart“ OMD sind zurück und haben einen neuen Hit am Start bis eine Lady Namens Gitti kommt und ihr Veto einwirft, „El Hakim“ dieser 12-minütige Song hat viel zu bieten, wer nicht auf lange Schinken steht kann ja nochmal von vorne starten.

Balle