ROOK ROAD – II

Trackliste:

01. Falling
02. Killing the Giant
03. Lucky Man
04. Sisters and Brothers
05. World of Betrayal
06. Hocus Pocus
07. Not the End
08. Heart of the Sea
09. Stare into the Darkness
10. Blood Sale
11. Lost the Leaves
12. Control

Spielzeit: 62:58 min – Genre: Classic Rock – Label: LuckyBob Records – VÖ: 21.03.2025 – Page: https://rookroad.com

 

Für ihr Ende 2022 erschienenes, selbst betiteltes Debütalbum haben die Jungs von ROOK ROAD viel Lob in der Musikszene eingeheimst. Auch von mir! Der Classic Rock der Jungs war erstklassig gelungen und nach erfolgreichen Tourneen mit NAZARETH und GLENN HUGHES machte man sich 2024 an das Nachfolgealbum „II“ welches nun dieser Tage das Licht der Welt erblickt.
Vollgepackt mit 12 neuen Classic Rock Perlen, personell unverändert und stimmlich angeführt von Sänger Patrick Jost möchte man uns beweisen das das starke Debütalbum keine Eintagsfliege war.

Der erste Beweis dafür ist direkt der treibende Opener „Falling“. Schöne DEEP PURPLE Vipes direkt zu Beginn versetzen den geneigten Classic Rock Fan sofort in Ekstase. Die Nummer groovt sich direkt mächtig in die Gehörgänge und ist somit sofort das erste dicke Ausrufezeichen der neuen Scheibe. Und es werden noch einige folgen, soviel sei direkt schon mal verraten!
Etwas erdiger und epischer geht es dann beim anschließenden „Killing the Giant zur Sache. Der musikalische Stilwechsel im Refrain ist ein Kniff der der Nummer direkt etwas besonderes gibt.
Über das etwas ruhigere „Lucky Man“ geht es dann zur nächsten Videosingle und Highlight „Sisters and Brothers“. Hier wird wieder gerockt und gegroovt was das Zeug hält, und somit haben wir hier den nächsten absoluten Ohrwurm der Scheibe!
Und nun folgt ein Mittelteil der es echt in sich hat.
Hier reiht sich Hit an Hit, angefangen vom epischen „World of Betrayal“, über den melodisch Rocker „Hocus Pocus, mit einem mega Chorus, der Ballade „Not the End bis hin zu dem Groover „Heart of the Sea“. Man greift hier ständig ins oberste Regal des Classic Rocks und bedient sich aus diesem in vollen Zügen, sehr stark!
Im Vergleich dazu fällt der klassische Rocker „Stare into the Darkness“ im Anschluss etwas ab.
Das bügelt man aber direkt wieder mit dem epischen „Blood Sale“ aus und die Ballade „Lost the Leaves“ sowie das abschließende „Control“ beschließen dann ein abwechslungsreiches, neues ROOK ROAD Album.

Classic Rock mit ordentlich Abwechslung wird hier erneut geboten. Untermalt von toller Hammond Orgel und mit Patrick Jost als Sänger, der absolut internationales Format hat, das sei hier mal erwähnt, spielt man sich erneut bis in die obersten Punkteränge vor und unterstreicht wieder eine der führenden Bands zu sein wenn es um Classic Rock aus Deutschland geht!
Absolut verdiente 9 Punkte erneut, Classic Rock Fans sollten hier ihre helle Freude dran haben!

Julian

 

NIVIANE – Queen Of Phantoms

Trackliste:

01. Queen Of Phantoms
02. 12 BC Legions
03. 12 BC Germania
04. Beacon In The Darkness
05. Some Wounds… Never Heal
06. All Debts Repaid
07. Tomorrow’s A New Day
08. Event Horizon
09. Our Maze
10. Gunslingers & Graves
11. Under Black Flags

Spielzeit: 58:04 min – Genre: US Power Metal – Label: Rockshots Records – VÖ: 07.03.2025 – Page: www.facebook.com/nivianemetal

 

Album Nummer drei der Power-Metal-Amerikaner von NIVIANE ist draußen und will gehört werden. Tun wir ihm den Gefallen! Seit 2025 gibt es die Truppe schon, jetzt mit dem frisch veröffentlichten „Queen Of Phantoms“, und auf dem Programm steht US Power Metal. Also nicht schlicht Power Metal aus den US, sondern die explizit USige Version des Genres.
Produktionstechnisch ist das Ding ziemlich stabil. Knallt gut, alles hörbar, was gehört werden muss – bis auf die Orchester-Elemente und vielleicht auch Synthesizer. Im Ernst, mit Aaron Robitsch hat man dafür einen eigenen Mann und dreht ihn dann – bis auf die gelegentlichen okay hörbaren Glöckchen-Synthesizer – so sehr in den Hintergrund, dass man teils wirklich sehr konzentriert sein und dazu ein bisschen raten muss, wenn man sagen will, ob da gerade Orchester im Hintergrund ist. Entweder hörbar oder gar nicht, aber in dieser Form bringt es keinem was.
Sänger Norman Skinner kann so einige Arten von Vocals (unklar, DIRKSCHNEIDERig, rau melodisch, clean melodisch, soft melodisch) und präsentiert einen guten Teil davon bereits im ersten Song, der daher etwas zu sehr nach „bisschen von allem“ wirkt. Macht Skinner ansonsten aber gut, auch wenn hin und wieder die Vocals gefühlt einen halben Ton danebenliegen oder nicht so ganz mit den Backing Vocals zusammenkommen wollen. Das ist ja durchaus ein Stilmittel im Sound von US Metal, aber hier schon manchmal etwas drüber, genau wie einige Entscheidungen in melodischer Sache. Beispielsweise wäre der Chorus von „12 BC Germania“ ein astreiner Power-Metal-Chorus, der aber durch die Harmonien unter der Melodie so seltsam kontextualisiert wird, dass ich auch nicht mehr weiß. Ja, auch das passiert in der US-Variante von Power Metal, aber hier sind wir schon echt auf einem gewissen Level.
Aber hey, nach einem etwas gewöhnungsbedürftigen und höhepunktarmen ersten Drittel geht es dann ab „Some Wounds… Never Heal“ entschieden aufwärts. Der Track ist zusammen mit „Event Horizon“ und „Our Maze“ einer der besten auf „Queen Of Phantoms“ und neben diesen aus dem Rest gut herausragenden Dingern gibt es immer noch eine souveräne Anzahl an Songs, die man stabil nebenbei auf der Party oder im Festival-Camp laufen lassen kann.

Fazit:
Nun, NIVIANEs „Queen Of Phantoms“ wird jetzt nicht der nächste US-Metal-Meilenstein, aber wer seinen Metal gerne etwas mehr Star-Spangeled genießt, der kann hier auf jeden Fall mal ein paar Klicks dalassen und wird womöglich Material für die nächste Playlist finden!

Anspieltipps:
„Our Maze“, „Event Horizon“ und „Some Wounds… Never Heal“

Jannis

ARDITYON – Trenchslayer

Trackliste:

01. Subhuman World
02. Everything is lost
03. Spirit of Fire
04. The Livestock
05. Toxic Show
06. Trenchslayer
07. The Final Countdown
08. Wait for Me
09. Dont sell your Freedom
10. I m with you

 

Spielzeit: 42:22 min – Genre: Heavy/Power Metal – Label: Underground Symphony – VÖ: 28.02.2025 – Page: www.facebook.com/Ardityon

 

Die italienischen Power Metaller von ARDITYON existieren seit 2018 und wurden von Schlagzeuger Denis Novello gegründet. Kurz danach stieg Sänger Valeriano De Zordo zur Band und im August 2019 veröffentlichte man das selbst betitelte Debütalbum.
Mit dem Einstieg des Gitarristen Andrea Colusso nahm die ganze Band nochmal so richtig Fahrt auf, so dass man nun mit dem neuen Album „Trenchslayer“ in den Startlöchern steht.
Mit einer Mischung aus Heavy, Power sowie einen Schuss Thrash Metal ordnet man sich von der Mucke her bei so Größen wie PRIMAL FEAR, SABATON oder MEGADETH ein.
Das diese Einstufung wie die Faust aufs Auge passt wurde mir direkt klar als die untere Videosingle konsumierte und für mich war schnell klar, diese mir absolute unbekannte Band und deren neuste Veröffentlichung musste ich unbedingt besprechen!
Lyrisch sind wir hier in einer postapokaliptischen Zukunft angesiedelt.

Somit starten wir mal mit dem Opener „Subhuman World“. Nach etwas instrumentaler Einleitungsmucke geht es direkt episch zur Sache. Kurz danach macht der Song aber eine Wandlung zu einem eher klassischen Power Metalsong. Ein starker Opener.
Den ersten absoluten Hit haben wir dann mit dem folgenden „Everything is lost“. Die Videosingle bricht brachial aus den Boxen und ballert Mörderriff um Mörderchorus aus den Boxen. Ein geiler Track den man hier zusammengezimmert hat!
Irgendwie kommen mir hier die Jungs von SIX FOOT SIX als Vergleich direkt in den Kopf, da kann ich mir nicht helfen.
Ein wahres Groovemonster ist dann „Spirit of Fire“ geworden. Hier schwingen ordentlich PRIMAL FEAR Vipes der düsteren Sorte mit. Die Melodic kommt hier ebenfalls nicht zu kurz. Also Haken dran!
Bei „The Livestock“ gibt man ordentlich Gas und hier nimmt man immer wieder ordentlich Thrash Metal Vipes wahr. So ein bisschen in Richtung MEGADETH geht das Ganze hier.
Der nächste Ohrwurm ist dann die Power Metalabrissbirne „Trenchslayer“. Der Titeltrack brettert aus den Boxen das es eine wahre Freude ist dem zu zuhören. Eine geile Nummer, und zurecht das Titelstück des Albums!
Über die ebenfalls schön melodische Ohrbombe „The Final Countdown“ geht es dann in das letzte Drittel der Scheibe wo wir mit dem epischen „Dont sell your Freedom“ sowie der abschließende Powerballade „I m with you“ noch zwei weitere Hits vorfinden.

Ach, wie schön, da kommt eine komplett unbekannte Band so wie deren Promo bei uns rein geschneit und ballert mich dann mal wieder richtig schön aus dem Sessel! Starke Songs, ein geiler Sänger und richtig geiler europäischer Power Metal der zwar nicht viel Neues zu bieten hat, aber der trotzdem richtig geile Momente erzeugt und einfach ein wahres Fest für den geneigten Genreanhänger ist.
Gratulation nach Italien, absolut verdiente 9 Punkte von mir!

Julian

 

 

AEON EMPIRE – Aeon Empire

Trackliste:

01. All your Dreams
02. Sittting on a Wall
03. Waiting in the Rain
04. Push the Clouds Away
05. Once in a Lifetime
06. Stallion
07. Waiting to Feel Good
08. Gloom
09. Liars and Fools
10. Fell in Love
11. Set Aflame this Cold World

Spielzeit: 45:41 min – Genre: Melodic Rock – Label: Eigenveröffentichung – VÖ: 28.03.2025 – Page: https://aeonempire.net

 

Mit ihrem selbst betitelten Debütalbum betreten AEON EMPIRE die Musikbühne und die Personen die uns hier entgegentreten sind wahrlich keine unbekannten im Musik Business. Schließlich besteht über die Hälfte der Truppe aus SIGNUM REGIS Musikern. Mit Namen sind das Mastermind und Bassist Ronnie König, Sänger Jota Fortinho und Gitarrist Filip Kolus. Dazu kommen mit Jimi Cimbala an der Gitarre sowie Radim Vecera am Schlagzeug mir noch zwei unbekannte Musiker.
Was das nun für die Melodic Metaller von SIGNUM REGIS heißt wird die Zeit zeigen. Nun ist erstmal eher klassisch orientierer Melodic Rock an der Reihe.
Gemastert von niemand geringeren als Jacob Hansen verspricht das Debütalbum schon mal so einiges.

Mit dem Opener und der Videosingle „All your Dreams“ wird die Scheibe schon mal sehr amtlich eröffnet. Flotte Rockklänge erwarten uns zu Beginn. Sänger Jota ist bestens bei Stimme, so wie wir es auch von SIGNUM REGIS gewohnt sind. Melodisch und rhythmisch bahnt sich die Nummer den Weg aus den Boxen und lässt den Fuß schön im Takt mit wippen, ein starker Start!
Und die nächste Videosingle mit „Sitting on a Wall“ folgt direkt als Nächstes. Auch hier sind wir eher im Melodic Rock unterwegs. Gerade im Refrain schweift man aber auch ein wenig in die AOR Ecke ab was dem Ganzen aber gut zu Gesicht steht.
Als drittes folgt dann mit „Waiting in the Rain“ die bislang letzte Videosingle. Wesentlich ruhiger als zuvor und mit ordentlichem AOR Einschlag entfaltet sich die Nummer und somit ist schon mit den ersten drei Tracks ordentlich Abwechslung geboten.
Melodisch geht es dann auch bei „Push the Clouds Away“ zur Sache, auch hier wieder mit einigen AOR Vibes.
Etwas mehr wieder in die eher rockige Richtung geht dann der Albumteiler „Stallion“.“Waiting to Feel Good“ ist passend zum Titel eine Nummer mit eher positiven Touch.
Über das erdige „Gloom“ geht es in das letzte Drittel der Scheibe welches mit dem Melodic Rocker „Liars and Fools“, dem Gute Laune Song „Fell in Love“ sowie der abschließenden Ballade „Set Aflame this Cold World“ ordentlich besetzt ist.

Hier macht die zweite Band bzw. das zweite Standbein von Mastermind Ronnie König aber mal so absolut Sinn! In Bezug auf die Stilrichtung Rock tobt man sich hier aber mal so richtig aus und das passt wahrlich nicht so den Melodic Metallern von SIGNUM REGIS.
Man bewegt sich hier schön in der Schnittmenge zwischen Melodic Rock und AOR und hat mit Sänger Jota eine echte Geheimwaffe im Gepäck.
Nicht jeder Song hat hier absolutes Hitpotential, aber manchmal braucht es das gar nicht um eine gute Zeit zu haben über knapp 45 Minuten!
Genrefans sollten hier auf jeden Fall mal rein hören und den Newcomer unterstützen.

Julian

 

TWISTED ROSE – Escape

Trackliste:

01. Broken Glass
02. My Rock
03. Smiling Upside Down
04. Paradise
05. Confusion
06. Escape
07. Addict
08. Mute
09. Tattoo
10. Arms In The Mud
11. Coming Back
12. No Fear
13. Play Me Some Rock
14. Always Me

Spielzeit: 51:12 min – Genre: Hard Rock – Label: 7hard – VÖ: 28.02.2025 – Page: www.facebook.com/TwistedRoseofficial

 

Album #1 ist am frühen Morgen im Kasten, kommt jetzt das zweite Album dran und muss sich meinem kritischen Auge oder auch Ohr stellen. Dann mal ab damit und TWISTED ROSE durch die Mangel drehen. Bei „Escape“ handelt es sich bereits um das dritte Album von TWISTED ROSE, da habe ich ja auch schon wieder zwei verpasst.

Zu den aus Unterfranken stammenden TWISTED ROSE zählen Caro am Mikrofon, Chris Bones der Axtschwinger, AlfRed dem Meister des Tieftons und den Stickschwingenden Sitzarbeiter Luggy.

Wow das nenne ich mal Schreiber freundlich, die Audiofiles liegen im Wave Format mit einer Abtastrate von 48khz vor, besser geht es kaum, ein Nachteil hat die Detailfülle im Sound, es fällt jeder noch so kleine Schnitzer in der Produktion auf. Da gibt es nur einen Negativpunkt, die Becken hören sich künstlich an, so kommen die Live niemals außer vom Band. Ansonsten gibt es nur Druck ohne Ende von den Tiefen bis in die Hohen Frequenzen ist alles da wo es sich befinden soll. Da hat die Verdrehte Rose mal fast alles richtig gemacht. Den Umstand mit den Becken legen wir mal als Schönheitsfehler bei Seite.

Coras Stimme hat einen gewissen Charme der sehr gut rüberkommt, das Volumen der Stimme und deren Färbung sind äußerst interessant – und nein nicht wie bei Bio, wenn der was als Interessant betitelte war es grottig, die Stimme passt sehr gut zum Hochprozentigen Vollgas Hard Rock. Die Gitarren hauen einem mit ihren Riffsalven den Gips aus den Backen und wenn der sich komplett verabschiedet hat kommt die Sülze aus der Oberstube gelaufen und geht aus Angst in Deckung, so haut die Band auf den Putz. Der Bass haut einem die letzten verbliebenen Haar von der Platte und das Schlagzeug sorgt dafür das der Rest des Hörers über den Jordan wandert. Nein so schlimm ist es nicht, die Mucke ist weder zum sterben grottig noch schön, einfach nur was zum genießen. Und das kann man bei „Escape“ sehr gut, das Gedankenkarussell ausschalten, zurücklehnen und einfach nur mal abschalten und sich von TWISTED ROSE besäuseln und einlullen lassen. Denn das kann man mit dem Band-Sound sehr gut tun, aber nicht nur das, auch auf Bikertreffen wäre das Album ein Volltreffer. Manche Songs haben sehr viel Potential fürs Radio und Discos, aber leider gibt es keinen öffentlich-rechtlichen Sender der diese Mucke spielen wird, da kein Plattenfirmenboss das bestimmen würde und Rockdiscos sind auch seit Corona Mangelware geworden, falls sie nicht schon davor die Segel gestrichen hatten.

Die Mucke von TWISTED ROSE ist wie eine Marke aus AC DC, GOD’S GIFT, RHINO BUCKET, AIRBOURNE, KROKUS, GOTTHARD und wie sie alle heißen. Mit sehr vielen Riffattacken geht die Band mit einem Rotzlöffel Charme auf den Hörer los der es in sich hat. Die Mucke hat nichts mit Innovation zu tun, wird dafür auch keinen Preis oder Titel abräumen aber gute Laune verbreitet sie trotzdem, egal ob jetzt mit oder ohne Innovation. Wer sich nicht scheut das eine oder andere schon mal wo gehört zu haben kommt mit der Party Mucke von TWISTED ROSE voll auf seine Kosten und wird sehr viel Spaß daran haben.

„Broken Glass“ legt mit viel Tempo und Spielwitz einen vor, „My Rock“ hätte sehr viel Potential für Radio und Disco. „Smiling Upside Down“ wow was für ein rotzfrecher Rocker – auf einem Bikertreff wäre der ein Umsatzbeschleuniger, „Paradise“ baut in der Bridge einen Spannungsbogen auf der im Refrain perfekt abgebaut wird. „Confusion“ hier wird am Anfang Coras Stimme verzerrt was nicht sein müsste, der Rocker ist zu gut für solche Spielerein, „Escape“ ein langsamer und schwerer Blues Rocker. „Addict“ ein flotter Hard Rocker zum Pogen bestens geeignet. „Mute“ geht ein wenig vom Gas und überzeugt dabei, „Tattoo“ glänzt mit einer unterschwelligen Blues Note. „Arms In The Mud“ ein Hit für die Tanzfläche, „Coming Back“ hier ist sie die Ballade auf die man immer wartet. „No Fear“ braucht sehr lange um zu sitzen „Play Me Some Rock“ hier wird wieder mit der Lichthupe die Linke Spur besetzt „Always Me“ noch ein schwerer Blues Rotzer zum Schluß.

Balle

RICK PIERCE GROUP – Brick By Brick

Trackliste:

01. Tick Tock
02. Brick By Brick
03. Only
04. Remember The Bataclan
05. Can You Feel It
06. Love Hate
07. A Storm Is Coming

 

 

 

Spielzeit: 29:02 min – Genre: Hard Rock – Label: Golden Robot Records – VÖ: 21.02.2025 – Page: www.facebook.com/RickPierceGroup

 

Die RICK PIERCE GROUP veröffentlicht ihr Debütalbum mit dem Titel „Brick By Brick“. RICK PIERCE woher kommt mir der Name so bekannt vor, Oha ach ja da war doch mal eine Band mit nur zwei Zeichen die sich im Hard N Heavy Sektor in den 1980ern einen verdammt guten Namen gemacht hat. Die Rede ist von keinem geringerem als Q5 die mit „Steel The Light“ und „When The Mirror Cracks“ zwei obergeile Scheiben am Start hatten und dann 2016 einen zaghaften Versuch eines Comebacks wagten der aber nicht an die Glanztaten heran reichte. RICK war damals an diesen Alben beteiligt aber nicht nur bei Q5 war er zu hören, er war auch ein Gründungsmitglied der USA Hard Rocker von TKO. Und genau dieser Herr PIERCE an den Gitarren steckt hinter dieser Truppe. Unterstützt wird er von Chris James am Mikrofon, Izzy Rehaume (ROTTWEILER, PRESTO BALLET, RONNY MUNROE PROJECT) am Bass und Frankie Rongo (Q5, NIGHTSHADE, THOR) an den Drums.

Im Promotext wird die RICK PIERCE GROUP mit folgenden Worten: „Hard Rock and Metal Fans, get ready“, das ist doch mal ein Spruch der den Beweis anzutreten hat. Ich bin mir aber nicht sicher ob ich meine Erwartungen, wenn ich an „Steel The Light“ und „When The Mirror Cracks“ denke, nicht zu hoch ansetze. Also mal alles aus der Oberstube gewischt und versucht unvoreingenommen an die nur sieben Songs rangegangen.

Als erstes fällt die irgendwie komisch klingende Produktion auf, nicht schlecht aber irgendwie nicht dynamisch und die Becken kommen nicht wirklich natürlich aus den Boxen. Wenn man sich mal an die Produktion gewöhnt hat kommt die Mucke ganz gut rüber. Der erste Song wirkt noch sehr fremd, ab Song zwei stellt sich ein Gefühl der Bekanntheit ein, das klingt genau nach dem was ich erwartet habe. Hier hört man deutlich die Wurzeln von RICK heraus die bei TKO und Q5 liegen. Hier kann der Hörer einen Mix aus Metal Riffing und klassischem Hard Rock erwarten und das wird ab Song #2 nicht mal so schlecht geboten. Der Hauptkern der Mucke liegt bei den großen US Hard Rockern der 80er Jahre und eben den Bands in denen RICK seine Anfänge hatte und Gitarrenspiel aufhorchen ließ. Die Melodien sind allgegenwärtig und mit den Instrumenten stark umgesetzt, Chris‘ Stimme passt wie Eimer auf Arsch oder Auge auf Faust, da hat die Band soweit alles Richtig gemacht. Die Gitarren sind trocken und ohne Schnörkel allerdings zu oft im quakenden Ton unterwegs, der Bass zieht auffällig seine Runden und das Schlagzeug könnte mehr Frequenztiefe vertragen. Mit einer dynamischeren Produktion hätten die Songs noch mehr Druck in allen Lagen, die Gitarren nicht ganz so stark quaken würden, drei bis fünf Songs mehr und eine längere Laufzeit von über 40 Minuten hätte mehr Punkte eingefahren. So bleibt eine solide Leistung der RICK PIERCE GROUP und eben solcher Bewertung mit dem Blick nach vorne das sich beim nächsten Album die Schwachstellen abstellen lassen.

„Tick Tock“ legt gleich mal mit Metal Riffing los, „Brick By Brick“ erinnert an das Debütalbum von Q5 und die alten Alben von TKO. „Only“ vergurkt leider durch eine von den Gitarren zu überladene Produktion, da wäre weniger mehr gewesen – ansonsten ein cooler Song mit Fehlern in der B-Note. „Remember The Bataclan“ erinnert mich sogar ein wenig an die geile Oberhymne „Steel The Light“ von Q5, in der Mitte des Songs wird es mit dem Chor sogar episch, „Can You Feel It“ hier kommt der traditionelle Hard Rocker voll auf seine Kosten. „Love Hate“ ein Hard Rocker mit viel Drama durch die Stimme von Chris in Szene gesetzt, „A Storm Is Coming“ ein ebenfalls dramatischer und langsamer Gewalt Rocker bei dem Chris‘ Stimme nur auf dem rechten Kanals stattfindet und man meint das Echo liegt links, da wäre ein bessere Aufteilung vorteilhafter.

Balle

OVERDRIVERS – Glory Or Nothing

Trackliste:

01. Kings Of The Road
02. Overdrivers
03. Glory Or Nothing
04. My Girlfriend Is A Pornstar
05. Cobra Kai
06. Guitar Playboy
07. Bad Breath Girl
08. Meet The Monsters
09. Ready For The Rodeo
10. We Are One
11. Perfection Is My Name
12. In Fear, Blood And Fire

Spielzeit: 44:21 min. – Genre: Hardrock – Label: RPM/ROAR – VÖ: 07.03.2025 – Page: www.facebook.com/overdriversofficial

Was kann man eigentlich mit nur drei Akkorden so anstellen? Diese Frage beantworten uns AC/DC seit 1975. Auf nunmehr 17 Alben haben die Australier bewiesen, dass man mit nur drei Akkorden alles andere als eingeschränkt ist und massenweise Hits produzieren kann. Aber das ist natürlich nur die Spitze des Eisbergs. Denn im weiteren Verlauf der Rock-Geschichte fanden sich unzählige weitere Kapellen in den Studios dieser Welt ein, um den großen Vorbildern aus Down Under nachzueifern. Mal mit mehr, mal mit weniger eigener Soundnote und meist mit verhältnismäßig wenig Erfolg. Zumindest, wenn man das „Original“ als Gradmesser nimmt.

Aber warum erzähl ich Euch das alles? Klar, es liegt nahe, dass die hier vorliegende Platte im weitesten Sinne etwas mit Riff Rock zu tun hat. OK, die OVERDRIVERS sind nicht die erste und einzige Band aus Frankreich, die sich diesen Stil auf die Fahnen geschrieben hat (man denke nur an „“ etc.), aber dennoch dürfte das Quartett aus Béthune ganz im Norden Frankreichs einer der wenigen Vertreter dieser Zunft sein, die das auf derart hohem Niveau machen.

Seit der Gründung der Band im Jahr 2015 haben es die Jungs auf zwei Longplayer und eine EP gebracht. Speziell diese konnte mit Stücken wie „Factory“ hervorstechen, die Formkurve zeigte steil nach oben. Die Zeichen stehen also auf Sturm bei den OVERDRIVERS. Nun also Album Nr. 3 – mit 12 neuen Songs.

Dass das als erste Single ins Rennen geschickte „Guitar Playboy“ eine richtig geile Nummer geworden ist, ist unbestritten. Doch was kann der große Rest des Albums? Mit „Meet The Monsters“ haben die OVERDRIVERS eine echt gutklassige Nummer nachgelegt. Doch das Album legt mit „Kings Of The Road“ – der dritten Auskopplung – furios los. Auf den Fuß folgt mit „Overdrivers“ die quasi Bandhymne. Sie erinnert ein wenig an frühe SHAKRA – aber das ist ja nicht die schlechteste Referenz.

Als nächstes ist der Titeltrack „Glory Or Nothing“ dran. Mit seinem stampfenden Beat walzt er so ziemlich alles nieder und ebnet den Weg für das witzige und nicht minder gut gemachte „My Girlfriend Is A Pornstar“. Ist das folgende „Cobra Kai“ eine Huldigung der äußerst erfolgreichen Martial-Arts Serie auf Netflix oder doch eher eine Entlehnung des Themas? Man weiß es nicht, der Song ist auf jeden Fall cool. Mit „Guitar Playboy“ begann sozusagen die Reise dieses Albums, denn die Nummer war die erste Auskopplung. Und es war schlagartig klar, dass die Franzosen einen riesigen Schritt in die richtige Richtung gemacht haben. Mächtig + donnernd + rhytmisch + gnadenlos melodisch = Hit! So „einfach“ geht das!

Zum Glück geht den Jungs danach nicht die Luft aus – im Gegenteil. Mit „Bad Breath Girl“ rocken Adrien Desquirez (vocals, guitars), Anthony Clay (lead guitars), Florian Morgano (drums) und Lion Das Neves (bass) amtlich nach vorne und mit „Meet The Monsters“ hat sich ein weiteres kleines Juwel versteckt. Speziell zum Schluss hin drückt der Vierer das Gaspedal noch einmal gut durch. „Perfection Is My Name“ geht gut ab und das abschließende „In Fear, Blood And Fire“ (der Name des Titels könnte auch von MANOWAR stammen) zeigen die Franzosen ein letztes Mal, was sie drauf haben.

Ein gewisses Maß an Augenzwinkern ist in den Texten nahezu immer zu finden. Das passt aber perfekt zur Mucke der Franzosen, denn die suggeriert nicht nur äußerst gute Laune, Spielfreude und Coolness – die Texte runden das Paket gekonnt ab. „Glory Or Nothing“ ist locker das bisher beste Album der OVERDRIVERS. Damit haben sie einen mächtigen Sprung aus dem Schatten sämtlicher Konkurrenz gemacht und wollen anscheinend in der ersten Liga der NewWaveOfRiffRock mitspielen. Der Titel ist also nicht willkürlich gewählt – die Zeichen stehen auf „Glory“!

Stefan

BLACK & DAMNED – Resurrection

Trackliste:

01. Silence Breaker
02. Ruthless Wrath
03. Red Heavens
04. Bound By The Moon
05. Circle Of Amnesia
06. Injustice
07. Searing Flames
08. Shadows
09. Reborn In Sloitude
10. Navigate Me To The Sun

 

Spielzeit: 43:50 min – Genre: Heavy Metal – Label: RPM / ROAR – VÖ: 14.03.2025 – Page: www.facebook.com/blackanddamned

 

„Aber war ja auch nicht alles schlecht während Corona“ – Stimmt, BLACK & DAMNED haben sich gegründet und bereichern seitdem die deutsche Metalszene mit einer sehr angenehm oldschool klingenden Mischung aus Heavy, Power und Teutonic Metal. Zwei Alben hat das Quintett aus Stuttguard seitdem veröffentlicht; drei, wenn man „Resurrection“ mit einrechnet, das am 14. März offiziell auf die Leute losgelassen wird.
Auch wenn die Band noch nicht lange existiert, besteht sie doch aus Mitgliedern mit Ahnung, Talent und Lebenserfahrung, was bedeutet, dass an der Bedienung der Instrumente und den reibigen Vocals von Roland „Bobbes“ Seidel (nicht das einzige, was bei BLACK & DAMNED an GRAVE DIGGER erinnert) nix auszusetzen ist. Da drauf kommen dann noch, wo nötig, fette Backing Vocals und recht gut klingende Streicher. Ja, die Produktion des Vorgängers war ein Stück besser, etwas definierter und mit weniger lauter Snare und biestigerer Bassdrum, aber fett kann sie die Songs nichtsdestotrotz machen. Was wichtig ist, denn so mancher Song von BLACK & DAMNED legt gegen Ende nochmal gut einen drauf. Durchhören lohnt.
Das war auf den Vorgängeralben so, das ist auch auf „Resurrection“ so. Auch die generell düstere Stimmung, die über dem Album liegt, „bösere“ straightere und melodischere Parts und eine kleine Prise Doom, kennt man so von den Vorgängern.
In Sachen Songwriting hat man hier im Vergleich leider ein wenig eingespart. Ja, viele der Songs haben ihren eigenen Charakter, aber doch etwas weniger ausgeprägt und mit weniger Wow-Momenten als Album #1 und #2 – melodietechnisch ist „Resurrection“ einfach ein bisschen normaler.
Das ist kein Drama. Da gibt es immer noch „Red Heavens“ mit seinem leichten orientalischen Touch und durchgehender Intensivierung, „Bound By The Moon“ mit seinem treibenden Groove und schön moll-lastigen Chorus, „Circle Of Amnesia“ mit seinen Glöckchensynthesizern, den coolen Drumrhythmus bei „Searing Flames“ und das hervorragende Arrangement von „Shadows“, nicht zu vergessen den fetten Endtrack „Navigate Me To The Sun“.
Es gibt nur halt auch die Refrains, die dann doch irgendwann redundant werden, wiederkehrende Schemata wie schnellere Strophen vor im Tempo halbierten Refrains und im Vergleich zu den Vorgängern mehr Melodien, die eher so Durchschnitt sind.
Gewinnen tun bei „Resurrection“ klar die positiven Faktoren, die Platte ist eben einfach nicht die stärkste von BLACK & DAMNED – wobei die Messlatte in der Sache aber auch verdammt hoch liegt.

Fazit:
Ohne Frage ist „Resurrection“ ein starkes Heavy/Power-Metal-Album und für Fans des Genres gibt es darauf eine ganze Menge zu entdecken. Und wer von der Platte nicht komplett abgeholt wird, der gebe einfach mal den ersten beiden BLACK-&-DAMNED-Alben eine Chance!

Anspieltipps:
„Bound By The Moon“, „Shadows“, „Red Heavens“ und „Navigate Me To The Sun“

Jannis

NACHTBLUT – Todschick

Trackliste:

01. Von Hass getrieben
02. Todschick
03. Nachtgeweiht
04. Das Leber der Anderen
05. Manchmal kommen sie wieder
06. Mein ist die Hölle
07. Götterstille
08. Kinder des Zorns
09. Stirb langsam
10. Schneller als der Tod

 

Spielzeit: 43:15 min. – Genre: Dark Metal – Label: Napalm Records – VÖ: 21.02.2025 – Page: www.nachtblut.com

NACHTBLUT sind mittlerweile eine Institution in der deutschen Dark-Metal-Szene. Ich muss allerdings gestehen, dass mich die Band um Frontmann Askeroth bisher nicht sonderlich fasziniert hat. Das hat sich schlagartig geändert, als mir zufällig bei Youtube einige aktuelle Videoclips der Band angezeigt wurden. Für ihr siebtes Album „Todschick“ fahren NACHTBLUT ein extrem breites Spektrum an Einflüssen und verschiedenen Musikstilen auf. Und einen perfekt produzierten, kraftvollen und epischen Sound. Soviel sei schon mal vorweg genommen.

Verantwortlich für die Produktion zeigt sich ein Mann namens Chris Harms, seines Zeichens Frontmann von LORD OF THE LOST. Vielleicht war sein Zutun das letzte Puzzleteil, um NACHTBLUT auf das nächste Level zu heben. Denn die zehn hier versammelten Stücke sind allesamt einfach großartig.

„Von Hass getrieben“ eröffnet den Reigen relativ verhalten, mit moderater Härte und epischer Grundstimmung. Ganz anders präsentiert sich der Titeltrack „Todschick“. Stampfend, rhythmisch und melodiös – mit Keyboards verfeinert wildert die Nummer irgendwo zwischen Bands wie MEGAHERZ und CREMATORY. Das wiederum mystische „Nachtgeweiht“ spielt mit sakralen Elementen und ist mit seiner düsteren Moll-Stimmung der perfekte Soundtrack für den nächsten Friedhofsbesuch an Vollmond. Mit „Das Leben der Anderen“ haben NACHTBLUT einen waschechten Hit geschaffen. Hier stellt Askeroth all seine Variabilität zur Schau. Ein melancholisches Meisterwerk, das sich am Schluss immer weiter steigert und in knüppelharten Doppelbass- und Gitarrensalven gipfelt. Die Kollegen von CREMATORY und EISREIGEN dürften neidisch auf dieses grandiose Stück schielen.

„Manchmal kommen sie wieder“ startet wie ein Synthie-Hit aus den Achtzigern, kann aber spätestens beim Refrain seine wahren Väter nicht leugnen. Weitere Beispiele für den Ideenreichtum des Quartetts folgen auf den Fuß. Nach dem rotzigen „Mein ist die Hölle“ folgt in „Götterstille“ ein relativ typischer NACHTBLUT-Song. Aber nur, um im Schlussdrittel noch einmal aus dem Vollen zu schöpfen. Das treibende „Kinder des Zorns“ ist ein sakraler, harter und gnadenloser Brocken während „Stirb langsam“ wie eine Kollaboration aus Kapellen wie SALTATIO MORTIS, IN EXTREMO und Konsorten wirkt. Allerdings nur oberflächlich, denn der Text hat durchaus mehr Tiefgang als man vermuten mag. Für den Abschluss ihres neuen Albums haben sich NACHTBLUT eine weitere Überraschung ausgedacht. „Schneller als der Tod“ ist eine Hommage an die epischen Western der Sechziger mit ebensolchen Soundtracks.

Krasser Scheiß – dieses neue Album von NACHTBLUT. Und zwar in seiner Gänze! Und für mich komplett überraschend, da ich die Band bisher absolut nicht zu meinen Faves gezählt hatte. Mit „Todschick“ aber haben mich Askeroth (vocals), Ablaz (bass), Skoll (drums) und Greif (guitars) absolut begeistert und mich in ihr mystisches und dunkles Reich verpflanzt. Ein Eintrag in die Bestenliste 2025 wurde bereits vorgenommen!

Stefan

ADAMANTIS – Reforged

Trackliste:

01. Ride for Ruin (feat. Jeff Loomis)
02. Steelclad
03. Funeral for a King
04. Reforged
05. The Sailor on the Seas of Fate
06. Time of Contempt
07. Gates of Miklagard
08. The Fall of Asterius (CD Bonus Track)

 

 

Spielzeit: 41:42 min – Genre: Epic Power Metal – Label: No Remorse Records – VÖ: 07.03.2025 – Page: www.facebook.com/adamantisband

 

Die amerikanischen Power Metaller von ADAMANTIS sind auch bei mir in den letzten Jahren echt hoch im Kurs gestiegen! Vor allem die letzte EP „The Daemon`s Strain“ aus dem Jahre 2022 hat mächtig Eindruck hinterlassen und hat zu Recht eine hohe Bewertung bei uns abgeräumt.
Nun kehrt man mit einem neuen, kompletten Album namens „Reforged“ zurück und bringt dieses passend zu ersten Europa Tour dieses Jahr unters Volk.
Darauf haben wir die schon bekannte musikalische Mischung aus Power und Epic Metal die lyrisch von so Schriftstellern wir J.R.R Tolkien, Michael Moorcock and Andrzej Sapkowski beeinflusst wurde.

Gestartet wird das neue Album durch „Ride for Ruin“ auf dem Gitarrist Jeff Loomis als Gast auftritt. Amerikanischer Power Metal mit einer leichten epischen Note so kann der Opener eigentlich gut zusammengefasst werden. Dazu packt man einen schönen Chorus der einen schon nach kurzen nicht mehr loslässt. Ein sehr ordentlicher Beginn würde ich also sagen.
Die Epic wird dann beim anschließenden „Steelclad“ mehr in den Vordergrund gerückt. Dass die Jungs auch diese Spielart bestens beherrschen haben sie schon auf ihrer letzten EP gezeigt, und genau in diese Kerbe haut die Nummer auch voll rein was mich ja besonders freut habe ich die EP doch mega abgefeiert : )
„Funeral for King“ im Anschluss ist nur ein instrumentaler Zwischentrack den ich jetzt nicht unbedingt gebraucht hätte. Ist vermutlich für den Gesamthörgenuss nicht unwichtig.
Direkt im Anschluss nimmt dann der Titeltrack „Reforged“ sofort Fahrt auf. Ähnlich wie der Opener ist man hier eher im Power Metal beheimatet, aber immer mit dem gewissen Extra an Epic so wie wir es von der Band bestens gewohnt sind. Ein würdiger Titeltrack.
Wieder wesentlich mehr in Richtung Epic geht es dann bei „The Sailor on the Seas of Fate“. Auf über 6 Minuten betreibt man hier großes Storytelling.
Zwischendurch noch ein Wort zu Sänger Jeff Stark. Die perfekte Stimme für diese Art Mucke der völlig zu Unrecht voll unter dem Radar schwebt in der Sängerlandschaft.
Mit „Time of Contempt“ wird dann schon das letzte Drittel der Scheibe mit der schon bekannten Mischung aus Power und Epic Metal eingeläutet.
Und ganze im Stile vom Vorvorgängersong hat man mit „Gates of Miklagard“ wieder ein epischen Monstertrack mit über 7 Minuten Spielzeit wo man wieder richtig tief in die Storytelling Trickkiste greift.
Zum Abschluss gibt es als CD Bonus Track mit „The Fall of Asterius“ noch eine schneller wieder mehr Power Metallastige Nummer die aber auch mit 6 Minuten Spielzeit aufwarten kann.

Tja, so in die ganz großen Jubelstürme wie auf der letzten EP verfalle ich dieses Mal nicht, das habt ihr bestimmt schon gemerkt. Das liegt nicht unbedingt an der Qualität der Songs, wo wir keinen wirklichen Ausfall zu verzeichnen haben, sondern eher in der Tatsache das die richtigen Ausreißer nach oben, also die absoluten Hits hier fehlen.
Alles ist auf einem gleichbleibenden ordentlichen Niveau und dementsprechend gibt es die Punkte dafür.
Genrefans sollten aber insgesamt auf jeden Fall zufrieden sein!

Julian