HELL IN THE CLUB – Joker In The Pack

Trackliste:

01. The Devil Won’t Forget Me
02. New Desire
03. Dirty Love
04. Robert The Doll
05. Fairytale
06. The Ocean
07. Magnetars
08. Pretty Little Freak Show
09. Out In The Distance
10. When The Veil Of Night Falls

 

Spielzeit: 39:10 min – Genre: Melodic Hard Rock – Label: Frontiers Music s.r.l. – VÖ: 07.11.2025 – Page: www.facebook.com/hellintheclub/

 

Die italienischen Hard Rocker von HELL IN THE CLUB melden sich mit einem neuen Album zurück. Nachdem ich das 2020er Album reviewte verfolgte ich die Band genauer und hörte mir auch noch öfter mal die Vorgängeralben an. Mit dem Schluss das bei jedem Album eine Steigerung zu hören war, die Band mauserte sich zu einem echten Hard Rock Act und Ex-Sänger Dave konnte sich auch von Album zu Album steigern. So entwickelte sich im Land des Stiefels im Mittelmeer eine ernst zu nehmende Konkurrenz für die alteingesessenen Rocker. Mal hören was sich im Haus HELL IN THE CLUB so abspielt und ob eine erneute Steigerung erkennbar ist.

Einzige Änderung besteht in der Besetzung, Sänger Dave ist nicht mehr dabei und wurde durch die Schwedin Terese „Tezzi“ Persson ersetzt. Sonst hat sich nichts an der Instrumenten Front geändert, es sind nach wie vor Andrea „Picco“ Prccardi an Gitarren, Andrea „Andy“ Buratto an Bass und Drummer Marco „Mark“ Lazzzarini dabei. Tezzis Stimme bringt eine besondere und raue Färbung mit und machte mich beim ersten hören fast verrückt, da ich diese Stimme kannte und schon mal gehört habe. Nur fiel mir beim besten Willen auf Anhieb nicht ein von wo, als ich den Promotext durchlas war mir klar von INFINITE & DEVINE kannte ich diese Stimme. Und die konnte mich da schon überzeugen, selten das eine Frauenstimme bei mir nur einen Anlauf benötigt um zu sitzen, Tezzi schaffte das aus dem Stehgreif und es war Liebe auf den ersten Ton. Tezzis raues Organ passt perfekt zum Sound von HELL IN THE CLUB obwohl ich immer noch Dave im Hinterkopf habe. Picco haut die Riffs mit einer spielerischen Leichtigkeit raus als wie, wenn er nie etwas anderes gemacht hätte, die sechs Saiten hat er auf jeden Fall voll im Griff. Andy am Bass macht alles andere nur nicht den Statisten im Hintergrund spielen, der lässt den Tieftöner extrem auffällig ausatmen und bildet mit den Gitarren eine eingeschworene Einheit. Mark an den Drums besitzt eine Spielweise die extrem ausgeprägt ist und für manche Höhepunkte sorgen kann. Die Produktion klingt zwar steril mit Feintuning an allen Reglern, besitzt dabei allerdings einen Bumms den viele zu erreichen nicht im Traum in der Lage sind.

Vom Stil hat sich nicht sehr viel getan, es wird immer noch in bester 1980er Jahre Tradition drauf los gerockt das sich die Balken biegen. Der Sleaze Anteil den ich noch 2020 erwähnt habe ist fast ganz verschwunden und kommt nur noch dezent angedeutet durch. Dafür schielt die Band jetzt sehr weit nach Westen über den Atlantik in Richtung Arena Helden der 80er Jahre. Das ist nicht unbedingt ein Nachteil, da die Songs jetzt eingängiger und konservativer rüber kommen ohne dabei zu dreckig zu klingen. Als ganz groben Vergleich kann man immer noch CRAZZY LIXX, QUIET RIOT auf dem Album „QRIII“, TRIUMPH, ECLIPSE, ASPHALT BALLET, härtere H.E.A.T. und einige weitere US-Bands nehmen, die sich dem 1980er Arena Melodic Hard Rock verschrieben haben. Es gibt auf „Joker In The Pack“ eine geile weibliche Stimme, Melodien die es in sich haben mit einer perfekten Umsetzung an den Instrumenten und Reglern im Studio. Wer auf Euro Melodic Hard Rock mit schwerer Schlagseite Richtung Nordamerika steht wird bei HELL IN THE CLUB fündig und wahrscheinlich glücklich mit dem Album. Es ist bei den Songs wieder eine leichte Steigerung erkennbar, bei der Stimme gibt es nichts zu mosern, man darf gespannt sein was das nächste Album von HELL IN THE CLUB für den Hörer bereithält.

Einen Punkt ziehe ich ab da das Album unter 40 Minuten bleibt und die Party leider viel zu schnell zu Ende ist, ansonsten befindet sich auf dem Album alles im grünen Bereich.

„The Devil Won’t Forget Me“ fängt heftig an und entwickelt sich mit einsetzen des Gesangs zu einem Melodic Schmankerl, „New Desire“ flott mit cooler Melodie geht es in die zweite Runde. Runde drei eröffnet „Dirty Love“ mit einem traumhaft eingängigen Refrain mit vielen Ohhohhs, „Robert The Doll“ könnte durchaus von einer US-Band stammen, kommt mit geiler Leadgitarre und Basslauf. „Fairytale“ bildet die fünfte Runde und ein Highlight mit geilem Bass und verdammt geilem Refrain, „The Ocean“ runde sechs nimmt den Fuß vom Gas und kommt als Ballade. „Magnetars“ könnte auch von VIXEN aus den 80ern stammen, „Pretty Little Freak Show“ kommt mit einer Blues Rock Note. „Out In The Distance“ fängt balladesk an, nach dem ersten Refrain wird ein Rocker draus der im epischen Refrain mit Akustikgitarre glänzen kann, „When The Veil Of Night Falls“ geht zum Abschluss noch mal voll durch die Wand.

Balle

MIDNITE CITY – Bite The Bullet

Trackliste:

01. Live Like Ya Mean It
02. Worth Fighting For
03. It´s Going To Be Alright
04. Heaven In This Hell
05. Running Back To Your Heart
06. Lethal Dose Of Lose
07. Archer´s Song
08. Seeing Is Believing
09. No One Wins
10. Hang On Til Tomorrow
11. When The Summer Ends

Spielzeit: 46:01 min. – Genre: Melodic Rock, Hair Metal – Label: Pride & Joy Music – VÖ: 21.11.2025 – Page: www.facebook.com/midnitecityuk

 

Großbritannien war in den Achtzigern nicht die Übermacht in Sachen Sleaze und Hair Metal. Dennoch brachte das vereinigte Königreich einige durchaus erfolgreiche Vertreter wie TIGERTAILZ oder Underground-Legenden wie WRATHCHILD hervor. Im neuen Jahrtausend war diese Art von Musik quasi nicht existent, erst mit einzelnen neuen Bands wie CRASHDIET wurde wieder über diese Art von Musik gesprochen, was einige alte Recken wieder ans Tageslicht beförderte. So auch TIGERTAILZ, die sich 2012 neu aufstellten – mit einem gewissen Rob Wylde an der Gitarre. Fünf Jahre später gründete dieser seine eigene Combo MIDNITE CITY, bei der er auch den Gesang übernahm. Der Rest ist Geschichte, vier Alben haben die Jungs seither auf dem Kerbholz, von denen „There Goes The Neighbourhood“ wohl das beliebteste war. Zeit also um kräftig nachzulegen. Seit ihrem letzten Werk „In At The Deep End“ haben die Keyboards von Shawn Charvette ordentlich an Präsenz hinzugewonnen. Der Sound hat einen kräftigen Schub in Richtung AOR bekommen.

Das haben die Briten auf ihrem neuen Album „Bite The Bullet“ beibehalten. Hinter dem Mischpult saß erneut der Schwede Chris Laney. Er hat MIDNITE CITY einen Sound auf den Leib gezaubert, der vom Debüt der amerikanischen Kollegen DANGER DANGER gar nicht so weit entfernt ist. Auch in Sachen Melodien können die Songs auf „Bite The Bullet“ mithalten. Und doch ist die Platte natürlich kein bloßer Abklatsch sondern songtechnisch eines der stärksten Outputs der Briten und es tönt natürlich ganz klar nach MIDNITE CITY.

Die Retroschiene wird momentan sehr stark befahren – egal im klassischen Heavy Metal, Melodic Rock oder Thrash- bzw Death Metal Bereich – alles ist auf retro getrimmt. Unzählige (gute) neue Bands sprießen aus dem Boden. Nur gut, dass MIDNITE CITY schon einiges vorzuweisen haben, sonst wäre das Risiko groß, die Band im Veröffentlichungs-Dschungel zu übersehen.

Nun aber endlich zu den Songs: Los geht’s mit dem großartigen „Live Like Ya Mean It“. Ein Refrain voller Melodie, Power und jeder Menge Vitalität – so muss ein Opener klingen. Vollgestopft mit positiver Energie legt „Worth Fighting For“ das Level vor, das über die gesamte Spielzeit locker gehalten wird. „It´s Going To Be Alright“ nimmt das Tempo etwas raus bevor „Heaven In This Hell“ mit ALICE COOPER Gedächtnis-Riff an die seligen „Trash“-Zeiten erinnert. „Lethal Dose Of Love“ könnte auch gut und gerne auf einem aktuellen Album von CRAZY LIXX stehen. Das soll allerdings weniger als Vergleich denn als Gütesiegel zu werten sein. Nach dem Instrumental „Archer´s Song“ folgt mit „Seeing Is Believing“ ein hochkarätiger Midtempo-Stampfer, der die Mädels in den Rock Discotheken der Republik früher auf die Tanzfläche gelockt hätte. Und mit „When The Summer Ends“ haben die Briten ein letztes Highlight an das Ende dieser rundum gelungenen dreiviertel Stunde Melodic/Sleaze Rock gesetzt.

MIDNITE CITY bleiben sich selbst treu, machen was die Fans von ihnen erwarten und was sie lieben. Nämlich hochmelodischen Hardrock, der wie eingangs erwähnt nicht selten an das fabulöse Debüt der amerikanischen Kollegen von DANGER DANGER erinnert. Ein Sommeralbum erster Güte, das natürlich auch jetzt zum VÖ prächtig funktioniert! Erhältlich als CD und limitierte gelbe LP. Get it while it´s hot!

Stefan

DARKTRIBE – Forgotten Reveries

Trackliste:

01. Paradox
02. I Walk Alone
03. The Fallen World
04. Sicilian Danza
05. Ghost Memories
06. Eden And Eclipse
07. From Star To Dust
08. Reality
09. Kings In The Sand
10. Mornings Of Fear
11. Son Of Illusion

Spielzeit: 51:08 min – Genre: Power Metal – Label: Scarlet Records – VÖ: 21.11.2025 – Page: www.facebook.com/DarktribeOfficial

 

DARKTRIBE, da war doch was. Korrekt, die Franzosen hatte ich bereits 2020 mit ihrem Album „Voici L’Homme“ in der Garage, und das war eine nette Erfahrung. Also nochmal! „Forgotten Reveries“ erscheint am 21. November 2025, das Cover sieht sehr schick aus, 11 Songs, 51 Minuten. Klingt gut, let’s go.
Gut klingt zuallererst auch das Album. DARKTRIBE haben es ja mit fettem melodischen Power Metal mit Orchester und ein wenig Synthesizer-Einsatz, und das sitzt soundtechnisch hervorragend. Knallt, ist fett, wirkt aber nicht überladen. Dazu gibt es ein paar dezent eingesetzte Sounddesign-Elemente für ein angenehmes Maß an Modernität, das Orchester wirkt okay authentisch, die Synth-Sounds sind gut gewählt. Was will man mehr?
Nun, gute Instrumental- und Gesangsleistungen zum Beispiel, und auch hier kann das Quartett erneut überzeugen. Starke Power-Metal-Stimme von Anthony Agnello, starke Arbeit vom Rest der Truppe.
Und musikalisch? Da ist alles beim alten. DARKTRIBE haben immer einen guten Anteil an Songs, die in Sachen Songwriting richtig liefern. Auf „Forgotten Reveries“ sind das zum Beispiel „I Walk Alone“, mit schön runtergestimmten Gitarren, finnischem Power-Metal-Flair, Emotion und guten Melodien, oder der finale +6-Minüter „Son Of Illusion“, der so richtig nice als feierliches Finale daherkommt. Mit „From Stars To Dust“ und „Reality“ bedient man die Synthesizer-Fraktion und bei Songs wie „Mornings Of Fear“ darf es auch mal was „düsterer“ sein.
Neben solchen herausstechenden Songs gibt es dann auch noch ein wenig Standardware. So ist zum Beispiel „The Fallen World“ auf jeden Fall nett und professionell gemacht (darunter machen DARKTRIBE es eh nicht), hat jetzt aber auch keine Trademarks, die wirklich in Erinnerung bleiben. Und auch bei „Forgotten Reveries“ bleibt der kleine Kritikpunkt, dass man so einigen Songs spürbar mehr Punch hätte verleihen können, wenn man sie einfach 20 bis 30 Sekunden gekürzt hätte. Da ist doch oftmals der eine Part, der etwas zu lang ist – häufig der Solopart – durch dessen Straffung man dem Ding noch einen zusätzlichen Löffel Kurzweiligkeit hätte verleihen können.

Fazit:
DARKTRIBE haben erneut ein Album gebaut, das Fans von melodischem, fettem und leicht progressivem Power Metal so einige schöne Zeiten bescheren dürfte. Da macht der ein oder andere Lückenfüller die geilen Songs der Platte auch nicht ungeschehen.

Anspieltipps:
„I Walk Alone“, Eden And Eclipse“. „Son Of Illusion“ und „From Star To Dust“

Jannis

TALENTSCHMIEDE: HARKON

Band:
HARKON

Gegründet:
2016 – mit ’nem Bier in der Hand auf der Wiese beim Graspop sitzend, wie es sich gehört!

Herkunft:
Wir leben alle verstreut quer durch Nordrhein-Westfalen.

Mitglieder:
Volker Rummel (Gitarre)
Marcel Willnat (Bass)
Lars Zehner (Drums)
Björn Gooßes (Stimme)

Stil:
Heavy Fuckin Metal… Mit etwas Hardrock und nem Schuss Prog wahrscheinlich.

Veröffentlichungen:
Bisher gibt’s von uns die „Ruins Of Gold“ EP von 2019 und das soeben via Doc Gator Records erschienene Album „Love And Vore“.

Einflüsse:
Zu viele, um sie hier zu nennen. Vor allem, da Einflüsse sich nicht immer hörbar in der Musik niederschlagen, finde ich… Ein guter Kumpel meinte kürzlich, das Album klänge wie „melodische Testament treffen auf unpeinliche Rage und rockige Nevermore“.

Was wir die nächsten fünf Jahre erreichen möchten:
Fünfjahres-Prognosen stelle ich lieber nicht. Als ich das das letzte Mal tat, kam alles anders, und nicht unbedingt im Guten, haha! Wir nehmen’s wie es kommt und machen einfach das Beste draus!

Was als nächstes kommt:
Ich denke, wir werden erstmal ein Weilchen damit beschäftigt sein, „Love And Vore“ zu promoten. Wir freuen uns im Zuge dessen aber auf jeden Fall über Gigangebote, denn Konzerte geben wir definitiv zu wenige!

Unsere beste Erfahrung bis jetzt:
Gemeinsam Geschaffenes wachsen zu sehen.

Unser peinlichster Moment:
Gibt’s nicht, wir sind die lebende Definition von Lässigkeit!

Mit wem wir gerne ein Bierchen trinken würden und warum:
Mit uns selber, denn außerhalb von Proberäumen oder Konzertlocations treffen wir uns leider viel zu selten.

Wenn wir uns eine Band aussuchen könnten, mit der wir auf Tour gehen dürfen:
Boah, da gibt’s so viele Kandidaten. Aber ich persönlich würde mir Harkon im Vorprogramm von z.B. Gojira sehr gerne mal ansehen…

Das Beste daran, in einer Band zu spielen:
In einer Band zu spielen.

Das Schlimmste daran, in einer Band zu spielen:
In einer Band zu spielen.

Online:
Website: www.harkon.info
Facebook: www.facebook.com/harkonmusic
Instagram: www.instagram.com/harkonmusic

Musik:
Spotify: www.open.spotify.com/intl-de/artist/38F5Ru8FV8ebe6lz6i6OqR?si=xGPoGfelTs63gQbrSxumpw
Youtube: www.youtube.com/@harkon1882

STARGAZERY – Carnival Puppeteers

Trackliste:

01. Eternity Calling
02. Strangers Before Blood
03. In The Dark
04. Carnival Puppeteers
05. Rainbow in the Dark
06. Empire is Falling Down
07. Can you Deny
08. Thousand Faces
09. Smile (Hide the Truth)
10. Derailing your Thoughts
11. Retaliate
12. Too Late for Love

Spielzeit: 53:26 min – Genre: Melodic Metal – Label: Sleaszy Rider – VÖ: 07.11.2025 – Page: www.facebook.com/stargazery

 

Oh, das hat lange gedauert! Ganze 5 Jahre nach ihrem letzten Album „Constellation“ kehren die finnischen Melodic Metaller von STARGAZERY endlich mit ihrem neuen Album „Carnival Puppeteers“ zurück.
Aber die letzten Jahre hatten es definitiv auch in Sich für die Band. Erst wurde das Stammlabel Pure Steel Records in die ewigen Jagdgründe befördert und dann musste man personell noch an den Keys und am Schlagzeug für Ersatz sorgen.
Angeführt von Sänger Jari Tiura (EX MSG) und Gitarrist Pete Ahonen (BURNING POINT, GHOST MACHINERY) sollte man nach wie vor im Melodic Metalbereich unterwegs der ordentlich mit Classic/Heavy Rock Einflüssen gewürzt ist. Näheres dazu später.
Somit sollten Fans von so Bands wie DIO, BLACK SABBATH oder PRETTY MAIDS nach wie vor mit dem Sound glücklich werden.
Und apropos DIO, mit „Rainbow in the Dark“ gibt es ein Coversong und mit „Too Late for Love“ von DEF LEPPARD noch einen Zweiten.

Mit dem Opener „Eternity Calling“ startet das neue, vierte Album. Nach etwas instrumentalen Vorgeplänkel entwickelt sich ein erdiger Heavy Rocker, der immer im Midtempo bleibt und auch direkt nach STARGAZERY klingt, wie man es auf den vorherigen Alben gewohnt war. Ein toller Chorus ist ebenfalls an Bord, schöner Start!
Noch etwas eingängiger und auch etwas heavier ist dann das folgende „Strangers Before Blood“, „In the Dark“ ist dann ganz okay, hier reißt man aber keine Bäume aus.
Ganz anders dann beim Titeltrack „Carnival Puppeteers“. Hier kommen die Bandfans wieder absolut auf ihre Kosten. Eine sehr typische STARGAZERY Nummer, die alles das bietet, was man sich so vielleicht wünscht.
Anschließend gibt es dann die eigene Interpretation des DIO Klassikers „Rainbow in the Dark“, welche natürlich perfekt zum Sound der Truppe passt.
Der nächste richtige Hit folgt dann direkt auf dem Fuße, mit „Empire`s Falling Down“ haben wir einen erstklassigen Vertreter des Heavy Rocks der mit seinem Ohrwurmchorus mächtig Laune macht und absolut zu gefallen weiß!
Und es geht dann auch sehr ordentlich weiter, „Can you Deny“ der Stampfer „Thousand Faces“ sowie das flotte „Smile“ machen Laune und können direkt zünden.
Auch im letzten Drittel bleibt die Qualität dann im oberen Bereich und die Jungs hauen mit der Videosingle „Retailiate“ einen weiteren Hit raus und finden mit dem Bonustrack „Too Late for Lave“ auch einen ordentlichen Abschluss.

Im Vergleich zum letzten Album vor 5 Jahren ist man auf dem neuen Album eher wieder in der Classic/Heavy Rock unterwegs und lässt den Melodic Metal häufig links liegen.
Das dürfte Anhänger wie auch Ablehner finden, ganz persönlich mochte ich den etwas mehr Richtung Metal klingenden Vorgänger etwas mehr.
Aber von den Songs her haben wir hier viele Hits auf dem neuen Diskus die auf jeden Fall seine Anhänger finden werden.
DEN absoluten Übertrack gibt es hier nicht, aber insgesamt ist die Qualität sehr hoch und dementsprechend gibt es dann auch die klare Benotung in unserem oberen Punktebereich und natürlich die klare Kaufempfehlung für die geneigte Hörerschaft!

Julian

 

SKULL & CROSSBONES – Time

Trackliste:

01. Echoes of Eternity
02. Labyrinth of Time
03. Time Thief
04. The Illusionist
05. The Price
06. Thunderstorm
07. Passing Hours
08. Eye of Wisdom
09. Nocturnal Dreams
10. The Ocean`s Call

 

Spielzeit: 49:15 min – Genre: Heavy Metal – Label: Massacre Records – VÖ: 14.11.2025 – Page: www.skullandcrossbones.de

 

2 Jahre hat es gedauert bis die Heavy Metaller von SKULL & CROSSBONES mit einem Nachfolger ihrem soliden Debüt „Sungazer“ aufwarten können.
Nach wie vor in fast der gleichen Besetzung wie beim Debüt und mit Massacre Records beim gleichen Label kehrt man nun zurück und präsentiert uns das neue Album „Time“.
Sänger Glücksgriff Tobias Hübner sowie die Ex STORMWITCH Mucker die Gitarristen Volker Schmietow, Tobias Kipp sowie Bassist Jürgen Wannenwetsch sind nach wie vor am Start, einen Neuzugang gibt es mit Schlagzeuger Bend Heining.
Mit dem neuen Album soll man wohl einen ordentlichen Schritt im Songwriting nach vorne gemacht haben. Da ich das Debüt ganz okay fand war ich sehr gespannt, ob das stimmt und was man auf dem zweiten Album für uns auf Lager hat.

Gestartet wird das neue Album mit der Videosingle „Echoes of Eternity“. Diese beginnt ohne Umschweife und mit ordentlich Druck. Dafür sorgen die messerscharfen Riffs sowie die treibenden Drums. Sänger Tobias ist nach wie vor bestens bei Stimme und gelangt spielerisch in die höchsten Sphären. Sehr beeindruckend auf jeden Fall. Garniert wird das Album mit einem tollem Chorus und fertig ist der erste Hit direkt zu Beginn!
Und auch das anschließende „Labyrinth of Time“ ordnet sich direkt in die vordersten Ränge ein. Es ist um einiges langsamer als der Opener und stampft nur so aus den Boxen das der Groove eine wahre Freude ist. Erneut ist hier der Chorus das Sahnehäubchen auf den starken Song.
„Time Thief“ ist dann gute Standardmetalkost die im Vergleich zu den beiden ersten Tracks etwas abstinkt.
Besser tönt dann wieder „The Illusionist“. Ein Midtempotrack der auch wieder mit einem Ohrwurmchorus aufwarten kann. Schmissige Angelegenheit die gut im Ohr bleibt.
Und das hohe Level bestimmt dann auch weiter den Mittelteil. Denn mit „The Price“ sowie „Thunderstorm“ hat man direkt zwei weitere Hits im Gepäck!
Bislang also viel im grünen Bereich hier da haben die Vorankündigungen nicht gelogen, mal schauen was uns noch im letzten Drittel erwartet.
Dieses wird auf jeden Fall sehr ordentlich vom abwechslungsreichen „Passing Hours“ eingeleitet bevor das härtere „Eye of Wisdom“ und die Powerballade „Nocturnal Dreams“ zwar ganz okay, aber nicht überragend sind.
Ganz anders aber das abschließende „The Ocean`s Call“. Tönt ein klein bisschen nach RUNNING WILD und geht sofort supergut ins Ohr.
Zum Abschluss also nochmal ein richtiger Ohrenschmeichler und Hit!

Ja guck mal an, war auf dem Debütalbum die Songqualität noch zu schwankend und es gab zu wenig Hits, hat man sich auf dem zweiten Album aber mal so richtig ordentlich gesteigert!
Zwar gibt es immer noch den ein oder anderen Standardmetaltrack, aber es überwiegen hier eindeutig die Hits.
Und auch ansonsten macht die Truppe hier wenig falsch und liefert ein ordentliches Brett des modernen Heavy Metals ab.
Sänger Tobias agiert mit dem Rest der Band als eine Einheit und man merkt der Truppe die Spielfreude zu jeder Zeit an.
Tolles, zweites Album der Jungs von SKULL & CROSSBONE, glasklare Kaufempfehlung für die geneigte Zielgruppe!

Julian

 

 

NIGHTBLAZE – Evaricade

EvaricadeTrackliste:

01. State Of Grace
02. Tonight
03. Novemberine Walls
04. Take Me Home
05. Hold On To Me (Atmospheric Version)
06. Take On Me (Dance Version)
07. Fading Away (Ethnic Version)
08. Tell Me (Revmastered Version)
09. Novemberine Walls (Orchestral Version)
10. Tonight (Romantic Version)

 

Spielzeit: 42:59 min – Genre: AOR – Label: Art Of Melody Music – VÖ: 07.11.2025 – Page: www.facebook.com/Nightblazeofficial

 

So der Hammer von BANGALORE CHOIR ist im Kasten, kommt jetzt mein erstes Date mit NIGHTBLAZE in einer Verbaleskapade zum Zug. Allerdings soll dies die letzte Veröffentlichung von NIGHTBLAZE sein. Mit dieser letzten Veröffentlichung geht eine Ära für NIGHTBLAZE zu Ende. Die Band hat sich aufgelöst und hinterlässt einen bleibenden Eindruck in der Underground-Szene des Melodic Rock/AOR.

Zum Line Up gehören Damiano Libianchi am Mikrofon, Dario Grillo an Gitarren, Keyboards und Backing Vocals, Federica Raschellà an Bass und Alsex Grollo an den Drums. Damianos Organ hat etwas Zerbrechliches und Heiseres dabei aber auch Kraftvolles, in manchen Momenten erinnert er mich an Joe Lynn Turner. Ansonsten passt die Stimme sehr gut zu AOR und Melodic Rock. Die Gitarren und Keyboards fungieren als gleichberechtigte Partner in Crime und werden weder zu stark noch zu wenig eingesetzt. Der Bass kann sich gut behaupten und ist zu jeder Zeit da und hörbar. Die Drums hören sich leider nach Elektro Schnickschnack an, ob Samples oder echte verwendet wurden kann ich nicht mit Sicherheit aussagen. Die Produktion geht in Ordnung und kann sich jedem Kritiker stellen ohne durchzufallen.

Den Stil den NIGHTBLAZE fahren würde man nicht im Geringsten vermuten das es sich um eine italienische Band handeln würde. Es wird guter bis sehr guter AOR geboten der sich gegen die Konkurrenz behaupten kann. Wo man diesen AOR genau ansiedeln sollte ist fast nicht zu erklären, da mehrere Einflüsse im Sound zum Tragen kommen. Man kann ein wenig britischen, amerikanischen sowie europäischen Einfluss ausmachen, wobei der aus Europa leicht überwiegt. Als Richtschnur könnte man z. B. mit softeren WHEELS OF FIRE, FM, DOMINOE, KARO, JOURNEY, FOREIGNER, TIMSON AOR, LOVERBOY, LIONVILLE und noch viele mehr aufführen ohne dabei einen genaueren Vergleich zu finden. Alle Songs sind sehr gut hörbar und nach den einleitenden Worten ist es doppelt schade, dass es keine weitere Musik von NIGHTBLAZE geben soll. Die Qualität von „Evaricade“ spricht eigentlich nur die Sprache, dass NIGHTBLAZE weiter machen sollten.

Für die Rocksongs gibt es eine Positive Bewertung, für die teils misslungenen Remixe gibt es Punktabzug.

„State Of Grace“ macht schon mal neugierig auf das was noch folgen wird, „Tonight“ wildert im gut gemachten AOR. „Novemberine Walls“ ein gefühlvoller Rocker mit Höhepunkten, „Take Me Home“ flott und melodiös. „Hold On To Me (Atmospheric Version)“ wie in der Klammer sehr atmosphärisch geworden, „Take On Me (Dance Version)“ ohh nein nicht wirklich, oder doch, eine Rockband die im Poppansen wildert und leider verliert. „Fading Away (Ethnic Version)“ kommt auf jeden Fall besser als der Vorgängersong, „Tell Me (Revmastered Version)“ hier wird endlich wieder nach Herzenslust gerockt bis die Schwarte kracht. „Novemberine Walls (Orchestral Version)“ wirkt wie auf einer riesigen Bühne gespielt, „Tonight (Romantic Version)“ mit mehr Drama angereichert schließen NIGHTBLAZE die Tore für immer zu.

Balle

BANGALORE CHOIR – Rapid Fire Succession On Target Part II

Trackliste:

01. How Does It Feel
02. Driver’s Seat
03. Love And War
04. I Never Meant To
05. I’m Headed For
06. Bullet Train
07. Swiming With The Shark
08. The Light
09. Prisoner
10. The Beauty
11. Sail On
12. Trouble With The Truth
13. Still The Same
14. Blinded By Fire In The Sky
15. Rock Of Ages
16. Mending Fences

Spielzeit: 66:52 min – Genre: Melodic / Hard Rock – Label: BraveWords Records – VÖ: 24.10.2025 – Page: www.facebook.com/people/David-Reece-Bangalore-Choir/

 

David Reece meldet sich mit seinem Baby BANGALOR CHOIR und einem neuen Album im Gepäck zurück. Wer kennt nicht das verdammt starke Debütalbum „On Target“ aus dem Jahr 1992 das leider zwei Jahre zu spät erschien um den Erfolg den es verdient hätte einfahren zu können. Es folgten dann noch vier weiter Alben mit mehr oder weniger neuen Songs, die sich von der Qualität nur einige Schritte hinter dem Debüt befanden. Also mal hören was David im Jahr 2025 mit neuen Songs noch so drauf hat und ob er immer noch überzeugen kann.

Neben David am Mikrofon sind noch folgende Musiker on Board: Diego Pires, Eric Juris, Andy Susemihl und Mario Percudani an den Gitarren, Riccardo Demarosi an Bass und Nello Savinelli an den Drums. Als Gastmusiker konnte David Jimmy Waldo und Ferdy Doernberg an den Keyboards gewinnen.

Bei Davids Stimme gibt es nur zwei Lager, dass eine das die Stimme mag, liebt oder vergöttert und das zweite das überhaupt nicht damit kann und sie hasst oder meidet, dazwischen gibt es nicht viel. Diese Stimme besitzt alles Nötige für die harten Töne, eine deutliche Aussprache, ein Timbre zum niederknien und eine gewaltige Portion Dreck. Die Tonlage gehört mit zu den angenehmsten im Rockbereich, obwohl es noch die eine oder andere gibt die noch besser matcht, allerdings gehört David zu den besten seines Faches, egal ob man ihn mag oder nicht. Die Gitarren machen genau das was sie sollen, einen auf dicke Hose aber nicht zu dolle. Mit der genau richtigen Härte und Lautstärke schlagen und zupfen sich die Griffbrettakrobaten durch die Songs und bilden ein ideales Grundgerüst für Davids Stimmbänder. Die Tasteninstrumente halten sich vornehm zurück, es gibt keine ausufernden endlos Tasteneinlagen, sondern dezente Unterstützung der Gitarren die klar die Vormacht haben. Die Ausführung des Basses geht voll in Ordnung, nur ist der bei vollem Gittibrett nicht mehr so deutlich hörbar, ansonsten ist beim Tieftöner alles im grünen Bereich. Die Drums drängen sich nicht so in den Vordergrund, sondern ziehen hinter den Gitarren und Stimme mit ihrer auffälligen Spielweise ihre deutlich wahrnehmbaren Runden. Die Produktion hat Druck und gibt keinen Anlass zum Meckern oder sonst wie negatives abzulassen.

Der Stil auf „Rapid Fire Succession – On Target Part II“ kann an das Debüt Anknüpfen, waren die beiden „Cadence“ und „Metaphor“ schon nicht schlecht – mit einer Auslegung des BANGALORE CHOIR Sound eine Spur moderner, so ist „On Target Pt. II“ eine volle Rückbesinnung auf die alten Tugenden der Band. Man hört die Wurzeln des Debütalbums so deutlich raus wie noch nie, diese Wurzeln bestehen aus bestem End 80er Melodic Hard Rock US-amerikanischer Prägung der sofort ins Ohr geht und dort einfach nicht mehr weichen möchte. Die Songs bestechen mit ihren simplen aber effektiven Melodien die sofort sitzen und Erinnerungen an frühere Jahre aufkeimen lassen, Zeiten die besser für Rockmusiker waren. Näher war David nie am Debüt dran als jetzt, es passt einfach alles zusammen was zusammengehört, Melodien soweit die Ohren tragen, eine vernünftige Instrumentierung und Davids Organ das über allem schwebt und das letzte aus den Songs rausholt was man rausholen kann. Als besten Vergleich kann man das Debütalbum nehmen, wer dieses nicht kennt kann sich grob an HURRICANE, NIGHT RANGER, DOKKEN, ACES WILD, ADRIAN GALE, das ASPHALT BALLET Debüt, STATION und noch einige andere orientieren.

Da hat David ein gewaltig glühendes Eisen in der Esse, das Ding verbrennt so einige Möchtegerns schon im Ansatz. Das Album hätte auf „On Target“ folgen sollen, dann wäre vielleicht mehr als nur ein Geheimtipp bei BANGALORE CHOIR rausgesprungen. Wenn auf dem Debütalbum nicht die beiden Songs „Loaded Gun“ und „Angel In Black“ enthalten wären hätte ich volle Punkte vergeben.

„How Does It Feel“ geht gleich mal so los wie „On Target“ endete – mit einem lauten Statement für Melodic / Hard Rock, „Driver’s Seat“ kommt sehr flott und melodisch daher. „Love And War“ besticht mit seiner Melodie und Umsetzung, „I Never Meant To“ bewegt sich irgendwo zwischen heftiger Ballade und fast schon Softrocker mit einer traumhaften Melodieführung. „I’m Headed For“ ein Highlight das beim gesamten Aufbau überzeugen kann, „Bullet Train“ geht als Highlight durch. „Swimming With The Shark“ ein Rocker mit geil gestimmten Saiten und Riffing, „The Light“ eine schmachtende Ballade mit allem was es braucht. „Prisoner“ was für ein Song, in dieser Version noch eine Spur besser als damals von ACCEPT, „The Beauty“ und hier kommt er wieder aus der Kiste, der typische Charme von BANGALORE CHOIR. „Sail On“ klingt mit seinen schrägen Riffeinlagen nicht so rund wie der Rest, „Trouble With The Truth“ hier wird mit Gewalt durch jede Wand gerockt. „Still The Same“ eine unaufhaltsame Dampfwalze die über den Hörer hinweg rollt, „Blinded By Fire In The Sky“ die Melodie übernimmt das Kommando wieder. „Rock Of Ages“ David und seine Gang in ihrem Element des Melodic Hard Rock, mit der Ballade „Mending Fences“ wird das Licht ausgemacht.

Balle

BEAST EAGLE – Sorceress (EP)

Trackliste:

01. Sharp Tongue
02. The Dead Follow
03. Send Me Down
04. The Demonstration
05. Witch Hunt

Spielzeit: 19:30 min – Genre: Hard Rock – Label: Golden Robot Records – VÖ: 21.11.2025 – Page: www.facebook.com/BEASTEAGLENE

 

 

 

Aus Nebraska kommt heute BEAST EAGLE in die Redaktion geflogen. Nach einem Album und einer EP gibt es von dem Quartett nun eine weitere EP namens „Sorceress“, mit stonerig angehauchtem Hard Rock, inspiriert von Truppen wie KYUSS und MASTODON. Gerade mal sechs Jahre gibt es das Quartett und Sängerin Kate Lewis, und da geht schon echt viel, aber da geht auch noch was.
Bleiben wir bei den Vocals: Da geht schon sehr viel. Kate ist eine Top-Besetzung für die Vocals, legt viel Emotion hinein, hat ein nices Vibrato und ist ein echter Mehrwert für den Sound. Der Rest der Band kann sich auch sehen lassen, insbesondere Austin L’Ecuyers Gitarrenarbeit unterstützt das Genre von BEAST EAGLE sehr gut.
Der Sound an sich ist erdig voll, wirkt handgemacht und in angenehmem Maße trocken, lediglich die HiHat ist, insbesondere im dritten und vierten Track, irgendwie danebengegangen.
Was in keinster Weise handgemacht wirkt, ist das verdammte KI-Cover (interessante Gesichter haben die Leute da; was macht der Typ, dem ganz rechts ein Stock aus dem Arm wächst, und warum fegt der Herr vorne im Bild mit einem Reisigbesen am Feuer?). Nicht nur das, man hat sich offenbar entschlossen, für die einzelnen Songs jeweils auch noch eins zu generieren. Ganz tolle „Arbeit“. Einfach mal ein Stern Abzug an dieser Stelle. Artworks sind Teil des Kunstwerks. Wer sich ärgert, dass Bands nicht gut entlohnt werden, sollte sich im klaren sein, dass Artwork-Künstler ebenso Künstler sind. Und wer heute an dieser Stelle menschliche Kreativität durch künstliche Intelligenz ersetzt, sollte dringend den Schuss hören, bevor das in wenigen Jahren auch mit seiner Musik passiert.
Musikalisch ist an „Sorceress“ vieles gut. Die Groove-Arbeit sitzt, die Melodien sind astrein genrekompatibel und insbesondere „The Demonstration“ mit seinen progressiven Taktspielereien in der Strophe, dem starken Chorus und dem sehr gelungenen Mittelteil, der in einen smarten Dreiertakt übergeht, macht richtig Laune. Die ersten drei Tracks sind jeweils unter vier Minuten lang und in ihrem Drucklevel relativ monoton. Ja, da gibt es immer so einen kurzen ruhigen Part, aber der Rest bleibt in Sachen Intensität doch immer auf einem ähnlichen Level. Damit geht bei ihnen die Struktur ein wenig verloren, während sie in der kurzen Zeit aber auch als komplette, klassisch strukturierte Songs funktionieren wollen und daher auch keine ausufernden, hypnotischeren Passagen zulassen. Das geht doch auf Kosten der Wirkung und hätte an einigen Stellen mit einem simplen „Weniger ist mehr“-Mindset verhindert werden können.

Fazit:
„Sorceress“ klingt sehr gut, die Vocalleistung ist wirklich, wirklich stark, die Instrumentalfraktion macht einen stabilen Job und man kennt sein Genre offensichtlich ganz genau. Etwas Mut zu Variation hätte der Platte aber echt gut getan. Dass BEST EAGLE das eigentlich können, beweist ohne Zweifel der

Anspieltipp:
„The Demonstration“

Jannis

TALENTSCHMIEDE: DISTANT LEGACY

Band:
Distant Legacy

Gegründet:
2019

Herkunft:
Essen, Deutschland

Mitglieder:
Timo

Stil:
Epic Metal? (Genre-Schubladen nerven)

Veröffentlichungen:
2025 The Lighthouse´s Fate (Album)
2025 Walden feat. Herbie Langhans (Single)
2025 Fingerprints feat. David Henriksson (Single)
2024 Caruso (Coverversion von Lucio Dalla) (Single)

Einflüsse:
Ich höre zwar vornehmlich Metal und Rock, bin aber aufgewachsen mit den Beatles, Beach Boys, ELO, Elton, Elvis und Johann Sebastian Bach. Ich kann vielen Musikrichtungen etwas abgewinnen. Ich liebe Dream Theater, Neal Morse, Steven Wilson, Riot (V), Sonata Arctica und viele mehr. Aber ich eifere keiner von den genannten Bands nach und will so klingen wie sie. Distant Legacy ist das unterbewusste Resultat all meiner Inspirationsquellen im Laufe meines Lebens.

Was ich die nächsten fünf Jahre erreichen möchte:
Besser werden an den Instrumenten und weitere Alben produzieren. Den einen oder anderen Gast habe ich auch schon im Kopf.
Ich möchte, dass sich mein Herzblut, das ich in diese Produktionen stecke, so auszahlt, dass es eine Gruppe von Menschen gibt, die meiner Musik etwas abgewinnen können. Ich mag sie, also muss es auf dieser Welt auch noch mindestens zehn Leute geben, die das auch tun 😉

Was als nächstes kommt:
Am 28.11.2025 wird „The Lighthouse´s Fate” veröffentlicht, ein Album, an dem ich seit 2019 arbeite. Natürlich nicht durchgehend. Dazwischen kamen private Situationen, Umzüge, zwei Kinder und viel Arbeit. 2026 werde ich aber direkt in die Konzeption und Komposition für das nächste Album gehen. Ich habe jetzt schon viele Ideen und in diesem Jahr viel Zeit dafür.

Meine beste Erfahrung bis jetzt:
Die beste Erfahrung eines Musikschaffenden ist es immer, wenn man wahrnimmt, dass seine Musik nicht „gut“ gefunden wird, sondern den Zuhörer ehrlich berührt. Das ist schon immer meine Triebfeder gewesen. Ein Album ist ein Gesamtkunstwerk wie ein Film. Wenn Du bei „Hachiko“ heulst, bei „Hangover“ lachst und bei „Inception“ staunst und nachdenkst, hat der Regisseur alles richtig gemacht. Und wenn das beim Hörer ankommt, was Du beim Komponieren beabsichtigt hast, ist es die Mühe wert gewesen.

Mein peinlichster Moment
Hier folgt leider keine zotige Geschichte… Was ist peinlich? Eher unangenehm finde ich die Situationen, wenn im Gespräch herauskommt, dass ich Musik mache und die Leute ganz schnell zwischen Tür und Angel auf Spotify die Musik suchen und auf dem Handy reinhören. Insbesondere bei Leuten, die mit Metal/Rock gar nichts an der Mütze haben.

Mit wem ich gerne ein Bierchen trinken würden und warum:
Da ich sehr gerne Bier trinke und das auch sehr gut, darf ich mir mehrere aussuchen.
Jens Bogren: weil ich seine Mixing-Arbeit über allen Maßen erhaben finde.
Tony Kakko: er ist der Master of Harmony Vocals.
Russel Allen: einer der besten Sänger
Paul McCartney: offensichtlich
Elton John: mit einer der besten Songwriter in diesem Jahrhundert, trinkt aber kein Bier- schwierig!

Würdest Du gerne mit Distant Legacy auf Tour gehen?
Alleine kann man schlecht auf Tour gehen und ich bin auch kein guter Live-Musiker. Dürfte ich mir eine Band zusammenstellen und ein Orchester dabeihaben und das alles auf BluRay aufnehmen dürfen ja – und ja, ich bin bescheiden. 😊

Das Beste daran, alles in Eigenregie zu machen:
Als Betreiber eines Tonstudios bin ich in einer sehr komfortablen Situation und mein eigener Chef. Ich muss keine Kompromisse eingehen oder auf Befindlichkeiten anderer Rücksicht nehmen. Habe ich eine Idee, nehme ich sie auf und darf mich so oft verspielen, wie ich möchte. 😊

Und das Schlechteste?
Es ist teuer und ich kann mich nicht auf nur ein Instrument konzentrieren.

Online:
Website: www.distantlegacy.net
Instagram: www.instagram.com/distant_legacy

Musik:
Spotify: www.open.spotify.com/intl-de/artist/4o67bOpkA24q0X9wSP31a1?si=2_xJNKHVRAe20tF-e7O_dQ
Youtube: www.youtube.com/@DistantLegacyofficial