KILLSWITCH ENGAGE – This Consequence

Trackliste:

01. Abandon Us
02. Discordant Nation
03. Aftermath
04. Forever Aligned
05. I Believe
06. Where It Dies
07. Collusion
08. The Fall of Us
09. Broken Glass
10. Requiem

 

Spielzeit: 35:06 min – Genre: Metalcore – Label: Metal Blade Records – : 21.02.2025 – Page: www.facebook.com/killswitchengage

 

Ich hatte tatsächlich schon das Vergnügen, KILLSWITCH ENGAGE das eine oder andere Mal live zu erleben und ich war immer begeistert. So richtig weggeblasen hat mich ihr Set beim Summer Breeze 2024. Und dennoch… ich habe mich nie wirklich mit den Jungs aus Massachusetts beschäftigt. Eigentlich ein fataler und unverzeihlicher Fehler, aber genau dieser Fehler ermöglicht mir jetzt auch einen völlig unbefangenen Blick auf das neue Album „This Consequence“ ohne das übliche Gejammere, dass früher ja alles besser war 😉
Tatsächlich gibt es KILLSWITCH ENGAGE schon seit 25 Jahren. Bereits im Jahr 1999 haben sich die Jungs in Massachusetts zusammengetan und schießen mit „This Consequence“ Album Nummer 9 (wenn ich korrekt gezählt habe) locker flockig aus der Hüfte. In den vergangenen Jahren hat sich das Quintett mit ihrer knackigen Mischung aus Metalcore und Modern Metal in die Herzen ihrer Fans gespielt. Auch mit ihrer neuesten Scheibe sollte die Fanbase mehr als zufrieden sein. Ich als quasi Neuhörer bin es auf jeden Fall.
Aktuell besteht das relativ beständige Line-up aus Adam Dutkiewicz (g.), Joel Stroetzel (g.), Mike D’Antonio (b.), Justin Foley (d.) und Jesse Leach (v.). Es gab bisher nur kleine Wechseleien und das merkt man dem Album auch irgendwie an. Hier spielt nicht nur eine Band zusammen, hier spielen Freunde, die sich blind aufeinander verlassen können. Die langen gemeinsamen Jahre machen sich auch auf „This Consequence“ bemerkbar und auch wenn ich die Vergangenheit der Jungs nicht wirklich kenne, spürt man die Vertrautheit in jedem Song und jedem Riff.
Das Album selbst kann mit einer gewissen Düsternis in den Songs und offen aggressiven Melodien überzeugen und damit zaubern KILLSWITCH ENGAGE ein grimmiges Lächeln in die Gesichter geneigter Zuhörer. Schon der Opener „Abandon Us“ startet laut und wütend und zeigt, wohin die Reisen noch gehen wird. Songs wie „Discordant Nation“, „Forever Aligned“ oder „The Fall Of Us“ knallen regelrecht aus den Boxen und man will sich ordentlich im Schubsetanz üben. Auch die melodischeren Teile in „I Believe“ oder „Aftermath“ tun dem Spaß keinen Abbruch, im Gegenteil. KILLSWITCH ENGAGE zeigen auf „This Consequence“ deutlich, was Metalcore ausmacht und warum das Genre noch lange nicht tot ist. Auch wenn die Jungs das Rad nicht neu erfinden, machen Sie einfach Spaß und „This Consequence“ lädt durchaus zum mehrfach nacheinander hören ein. Auch der erhobende Zeigefinger darf nicht fehlen und so werden die uns alle bewegenden Themen wie Faschismus, Propaganda oder auch fehlende Gerechtigkeit in allen Facetten besungen, beschrieen und begrowlt. Auch die persönlichen Themen wie Depression oder Liebe und Freundschaft fehlen nicht und geben einen tiefen Einblick in das eine oder andere Seelenleben der Bandmitglieder. „This Consequence“ ist ein in sich stimmiges Gesamtpaket und ich ärgere mich schon ein wenig, dass ich mich bisher einfach zu wenig mit Massachusetts-Fünfer beschäftigt habe. Verdient hätten sie es auf alle Fälle und zukünftig werde ich das mit Sicherheit auch tun.

Tänski

Kleiner Vorgeschmack gefällig? Dann hört hier mal rein:c

THE VICE – A Great Unrest (EP)

Trackliste:

01. A Great Unrest
02. From The Barricades
03. Tropic Of Coal
04. 1 Sun
05. Welcome The Storm (Z Edit)

 

 

 

 

Spielzeit: 18:51 min – Genre: Dark Metal – Label: Noble Demon – VÖ: 07.03.2025 – Page: www.facebook.com/TheViceOfficial

 

Ist schon spät, also kommt es sehr gelegen, dass „A Great Unrest“ von THE VICE als nächstes auf meiner Liste steht und sich überraschend als EP mit unter 20 Minuten Laufzeit entpuppt (ja, der Redakteur hat offensichtlich keine vorherige Recherche betrieben, Schande über sein Haupt). Sollte also fix gehen. Aber nix da, ich habe Gedanken.
Der zweite Release der Schweden ist knackige fünf Tracks groß, darunter ein Cover und eine rearrangierte Version eines Tracks. Als Dark Metal beschreibt man den Stil, und das passt soweit. Dabei bedient man sich in Teilen auch an Gothic, Post Rock, Modern Metal, Black Metal, Cinematic Music etc., aber erfreulicherweise nicht auf eine Art, die die Sache unrund erscheinen lässt, im Gegenteil. „A Great Unrest“ zieht schlicht in seinen Bann. Gutes Songwriting bereits beim Opener und Titeltrack, dessen redundante kleine Gitarrenline hypnotisches Flair entfaltet und mich beim Brainstorming Begriffe wie unruhig, schön, tragisch und düster auf mein imaginäres Whiteboard (Blackboard, hehe) schreiben lässt. Die Vocals von Rickard (Ja, einfach Rickard) variieren fließend zwischen Growls, Flüstern, klaren und nahezu klaren Vocals, klingt sehr gut, auch auf dem Rest des Albums.
„From The Barricades“ traut sich anschließend einen Snare-getriebenen Build-Up, den man normal eher aus elektronischer Club Music kennt. Das ist innovativ und sehr geil, ebenso der dicht-treibende Chorus mit dem leichten Vocal-Effekt. Krasses Teil für gerade einmal 2,5 Minuten Spieldauer.
„Tropic Of Coal“ macht ebenfalls sein eigenes Ding, weiß gefühlt aber etwas weniger als seine Vorgänger, was es eigentlich (sein) will. Schwächster Song der EP, aber immer noch interessant.
Und dann kommen wir zum MILEY-CYRUS-Cover „1 Sun“. Der Track eignet sich perfekt für ein Cover in diesem Stil, und THE VICE haben die Chance zurecht gesehen und genutzt. Und mit „Welcome The Storm“ gibt es dann die besagte rearrangierte Version eines Tracks vom ersten Album der Band, der ganz ruhig beginnt und sich mit der Zeit wunderbar intensiviert, mit kleinen Cinematic-Einflüssen, starker Gastsängerin (Hallo Linn!) und gut eingestreuten kalkulierten Dissonanzen.
Elemente wie das hallende Piano, kleine elektronische Einsprengsel und etwas mehr Effektarbeit hätten diese EP noch einmal auf ein ganz anderes Level heben können. Ebenso eine etwas bessere Produktion. Schlecht ist sie nicht, wie sie ist, aber Finetuning hätte hier echt nicht geschadet. Aber abgesehen davon ist „A Great Unrest“ ein wirklich vereinnahmendes, unkonventionelles kleines Werk geworden, und ein perfekter meditativ-kraftvoller Absacker für spät abends bei schummerigem Licht!

Fazit:
Ihr habt von dieser Band noch nie gehört, aber für Dark-Metal-Interessenten ist das hier ein echter kleiner Geheimtipp. Wenige Schwächen und wirklich stimmungsvoll, mit weniger als 250 Facebook-Fans. Diese Kombi ist schon ein Grund zum Reinhören. THE VICE sind genau eine dieser spannenden Sachen, die man nur, und nur durch Zufall, im Untergrund findet und dann eine wirklich gute Zeit mit ihnen hat.

Anspieltipps:
Nun, „Tropic Of Coal“ einfach am ehesten nicht.

Jannis

HARTLIGHT – The Triumph of Metal

Trackliste:

01. The Triumph of Metal
02. Polymorphia
03. The Scales of Rebis
04. Midnight
05. The City of Tears
06. Mind`s Arboretum
07. As my Will to Power is Seen
08. A Song of Blood and Steel

 

 

Spielzeit: 54:59 min – Genre: Symphonic Metal – Label: Eigenveröffentlichung – VÖ: 28.02.2025 – Page: www.hartlight.fr

 

2024 entdeckte ich die Band HARTLIGHT die mich vom ersten Augenblick ihres damals neuen Albums „As Above, So Below“ in den Bann gezogen hatten. Die Truppe rund um die beiden Gründer Noemie Marie (Gesang) und Adrien Djouadou (Gitarre) ziehen einem mit ihrem Symphonic Metal rein in ihre Welt und begeisterten mich damals ungemein! Die Rezi dazu findet ihr natürlich hier bei uns.
Jetzt knapp 1 Jahr später gibt es endlich neues Futter für so Fans wie mich, und zwar mit dem neuem Album „The Triumph of Metal“.
Dieses basiert lyrisch auf dem Alchemie Buch von Basile Valentin „The Triumphal Chariot of Antimony“ und lädt ein zu einer Reise zwischen der Weisheit der europäischen Alchemie und der Kraft der Natur.
Interessanter Titel dann für so ein Album, aber man wird sich schon was dabei gedacht haben : )
Auf jedem Fall macht man musikalisch da weiter wo man aufgehört hat mit dem letzten Album und serviert uns erneut Symphonic Metal der anspruchsvollen Sorte mit orchestralen und progressiven Elementen.

Mit dem Titeltrack „The Triumph of Metal” steigen wir direkt ins neue Album ein. Ein Schrei von Noemie und erstmal sind die Instrumente am Drücker. Der Titeltrack direkt zu Beginn zeigt sofort, dass man sich im Vergleich zum Debüt nochmal ordentlich gesteigert hat. Und das in allen Belangen! Sei es gesanglich, also auch vom Songwriting her. Hier wird dem geneigten Fan definitiv einiges geboten. Aber Vorsicht, nichts zum nebenbei hören. Hier gibt es viel zu entdecken.
„Polymorphia” ist dann etwas langsamer und epischer angelehnt, kann auf über 6 Minuten aber komplett begeistern und überzeugen.
Bei „The Scales of Rebis” mixt man dann noch eine ordentliche Spur Modern Metal mit rein was zeigt das die Band auch offen gegenüber anderen Stilen ist. Melodisch kommt man hier auch vor allem im Refrain voll auf den Punkt. Von daher können wir auch hier relativ schnell den Hitcheck dahinter machen!
Ein Zwischenwort zum großartigen Cover. Wunderschön gezeichnet, fast schon wie ein Gemälde zieht, es einen sofort in den Bann und hat auch mich sofort mächtig angezogen. Klasse.
Der Albumteiler hört auf den Namen „Midnight“ und besitzt einen ordentlich Schuss Gothic Metal der vor allem in den Strophen gut zur Geltung kommt. Dazwischen thront aber ein Refrain, den man schon nach kurzem nicht mehr aus dem Ohr bekommt.
Zusätzlich gibt es hier interessante Tempo und Stilwechsel, die einen absolut aufhorchen lassen!
Die Powerballade des Albums hört dann auf den Namen „The City of Tears“. Hier schafft man es dem Hörer eine tolle Atmosphäre und orchestrale Ergriffenheit zu vermitteln das es eine wahre Freude ist hier zuzuhören.
Über das etwas mehr in Richtung Symphonic Power Metal schielende „Mind`s Arboretum“ sowie der Folkballade „As my Will to Power is Seen“ geht es zum Abschluss nochmal in eines der Highlights der Scheibe.
Mit dem über 11 minütigen „A Song of Blood and Steel” welches die Geschichte der Samurai Tomoe Gozen erzählt, dass musikalisch auch an Soundtracks von so Filmen wie „Tiger & Dragon“ oder „Hero“ erinnert. Symphonic Power Metal der Oberklasse wird hier geboten wo die Band nochmal zur absoluten Hochleistung auffährt und alle Register zieht!

Wow! Schon das Debütalbum gefiel mir ausgesprochen gut! Mit dem neuen Album legt die Band aber nochmal eine Schippe drauf und steigert sich nochmal eigentlich in allen Belangen, was man gar nicht für möglich gehalten hätte nach dem schon geilen Debüt.
Und wenn man hier bedenkt das das alles in Eigenregie passiert und kein großes Label dahinter steht muss man da noch viel mehr den Hut vorziehen!
Aber auch hier heißt es wieder, gehobener Symphonic Metal der nicht zum mal nebenbei hören geeignet ist, sondern ordentlich Aufmerksamkeit erfordert.
Dann aber zeigen die neuen Kompositionen ihre gesamte Stärke und gehören definitiv jetzt schon zu den absoluten Highlights in diesem Jahr in diesem Genre!
Holt euch am besten dieses Sahneteil direkt über die Bandcamp Seite der Band!

Julian

 

FALSE IDOLS – Initiation

Trackliste:

01. Surveillance of Speech
02. Suffer in Silence
03. Light
04. Thick as Thieves
05. Balance of Power

 

 

 

 

Spielzeit: 21:15 min – Genre: Heavy Metal – Label: Doc Gator Records – VÖ: 15.02.2025 – Page: https://www.facebook.com/people/FALSE-IDOLS/61552922501750/#

 

FALSE IDOLS ist eine Zusammenarbeit zwischen Ronny Munroe (ex-METAL CHURCH, ex-VICIOUS RUMORS, CAVE) und Johan de Jager (ex- VOICE OF DESTRUCTION). Gemeinsam erschaffen sie epischen, traditionellen und melodischen Heavy Metal mit kraftvollen Riffs und den dazu passenden Vocals.

Das Bandprojekt nahm 2023 Gestalt an, als Johan de Jager einige Songs komponierte und einen Sänger suchte, der seine musikalische Vision ergänzt. Mit Ronny Munroe fand er den passenden Kandidaten, der perfekt zur Musik passte. Das Ergebnis dieser Arbeit ist die Debüt EP „Initiation“, die die klassischen US Heavy Metals mit modernem Sound vereint.
Da ich ein Fan von Ronnys Stimme bin musste ich mir das Ganze etwas näher anschauen und war sehr gespannt was mich erwartet.

Die Mini EP startet als Opener mit „Surveillance of Speech”. Man geht hier recht aggressiv zu Werke insgesamt. Also nicht Geschwindigkeitstechnisch, sondern härtetechnisch. Das beginnt beim Gesang von Ronny und endet bei den Riffs. Erdige Drums und Bassläufe pusten hier ordentlich den Staub aus den Boxen. Hier kann man also ordentlich mitgehen.
Das anschließende „Suffer in Silence“ ist dann etwas epischer angelegt kommt wesentlich melodischer aus den Boxen und gefällt sofort beim ersten Anhören.
Dies trifft dann auch auf das tolle „Light“ zu, zu dem es ja auch ein Video gibt. Erdiger Heavy Metal mit einer guten, melodischen Note. Alles da, was der Anhänger beider Stile so braucht. Von den Riffs her sind wir hier auch voll im US Metal angekommen.
Beide Tracks sind die absoluten Highlights der Scheibe.
Anschließend gibt es mit „Thick as Thieves“ sowie „Balance of Power“ noch zwei Standard US Heavy Metaltracks auf die Ohren, die leider nicht ganz an die genannten Hits heranreichen.

Der Anfang ist auf jeden Fall schon mal gemacht und ordentlich gelungen! So könnte man die Debüt EP von FALSE IDOLS auf jeden Fall zusammenfassen. Es wird hier ordentlicher US Heavy Metal geboten der mal mehr mal weniger gut gelungen ist. Es fehlt hier noch ein wenig das Hitpotential, aber als erste Duftmarke geht das Ganze absolut in Ordnung.
Ronny als Sänger passt absolut zur Mucke, von daher sollten Genrefans hier auf jeden Fall man ein Ohr riskieren!

Julian

 

GOD’S GIFT & THE BKC bei der Rock Nacht im VAZ Burglengenfeld am 21.02.2025

Vor einiger Zeit bekam ich die Ankündigung einer neuen Single der Band GOD’S GIFT, als ich mir das Video dazu ansah dachte ich mir hört sich ganz Dufte an und schaute mir die Internetpräsenz der Band an. Als ich auf der Homepage die Bandmitglieder gesehen habe ist mir erste mal ein großes Oha rausgerutscht und danach dann ein Lacher, kannte ich zwei der Bandmitglieder schon von der AC DC ALL STAR BAND die ich mir im Dezember des letzten Jahres angesehen habe. Jawohl Ja der Leadgitarrenhero Mark T. Wright und Drummer Mike Hartinger waren damals Teil der ALL STAR BAND und konnten mich mit ihrer Darbietung beeindrucken. Also kontaktierte ich die Band ob sie mal vorhaben Live bei mir in der Ecke die Bühnen unsicher zu machen. Mark antwortete mir das sie im Moment noch nach Möglichkeiten und Veranstaltungsorten suchen wo sie auftreten können. Aber er meinte das sie am 21.02.2025 im VAZ in Burglengenfeld bei Regensburg spielen würden. Also fuhr ich die ca. 150 Km bis Burglengenfeld um mir einen Überblick über die Livequalität von GOD’S GIFT machen zu können. Der Abend im VAZ lief unter dem Motto Rock-Nacht und wurde von der Band THE BKC aus der Gegend von Regensburg stammend organisiert. Der Abend versprach mit dem Motto Rock-Nacht genau meine Kragenweite zu sein, und das war er auch.

Den Anfang machten THE BKC, (ausgeschrieben lautet der Name The Beer Killing Company, welch geiler Bandname – ob die auch so wie ich Ehrenmitglieder im AVC sind und auch kurz vor der Ehrendoktor Ernennung stehen) dass Quartet ist 2020 als Coverband FISH N‘ PRICE enstanden und setzt sich mit Oli Fischer Mikrofon und Gitarre, Walter Preis an der Leadgitarre, Dan Breeze am Bass und Tom Fischer an den Drums zusammen. 2021 erschien das von der Band selbst geschriebene gleichnamige Debütalbum das voll mit Heavy Blues / Hard Rock Songs ist. Und genau diese Songs kamen am 21.02.2025 zum Einsatz. Oli besitzt ein sehr raue Stimmfärbung und geht etwa in Richtung Timmy Rough von THE NEW ROSES und konnte überzeugen. Walter machte auch einen sehr guten Eindruck an der Leadklampfe und sorgte mit Oli für starke Heavy Blues / Hard Rock Riffs. Dan am Bass war alles andere als ein Flüsterwillie, der Typ hat einiges in den Fingern wie er beweisen konnte. Drummer Tom bot eine spektakuläre Show und sorgte so für den richtigen Takt aus der zweiten Reihe ohne dabei zu leise zu sein. Die Songs von THE BKC stehen unter dem Leitfaden „Rock N Roll is true Religion“, und das trifft auf ganzer Linie zu, besser kann man diese Spielart fast nicht Live bringen. Allerdings gibt es einen kleinen Kritikpunkt, der daraus besteht das mir viele Passagen, Riffs und Akkordfolgen bekannt vor kamen und ich meinte die so oder so ähnlich schon mal irgendwann und -wo gehört zu haben. Wenn man diesen Kritikpunkt außer acht lässt hat man bei einer Show von THE BKC einen heiden Spaß und kommt in Sachen Rockmucke voll auf seine Kosten. Fehler konnte ich keine hören, einzig das Stageacting könnte mehr und umfangreicher sein, musikalisch merkt man den Jungs ihr Alter und Erfahrung an, da ich keine Fehler feststellen konnte.

www.facebook.com/thebeerkillingcompany

Nach der Umbaupause war dann das Date zwischen GOD’S GIFT und mir an der Reihe, und ich war mehr als gespannt darauf ob es Liebe auf den ersten Takt wird oder ob die Jungs mehr Anläufe benötigen um mich zu überzeugen. Die noch nicht lange existente Band, die aus Regensburg stammt und deren Mitglieder in Österreich, Spanien, Bayern Wald und Regensburg leben, besteht aus Fares Gabriel Hadid am Mikrofon, Mark T. Wright und Daniel Taeger an den Gitarren, Reeve Downes am Bass und dem Stickschwingenden Tier Mike Hartinger. Meine Erwartungen waren sehr Hoch da ich Mark und Mike schon in Action erlebt habe und mich beide mit ihrer Livedarbietung beeindrucken konnten. Also fragte ich mich im Vorfeld ob GOD’S GIFT meine Erwartungen erfüllen können, dass Debütalbum, dass ich schon Probehören durfte und im Spätsommer dieses Jahr veröffentlicht werden soll versprach mir eine Sensation. Ergo Erwartungen und gehörtes Material waren bei mir ein Match und weckten die Neugier auf diesen Abend. Gabriels Stimme haut sowas von rein das man meint eine Abrisskugel hat einen von Hinten weg geräumt. Die Stimmfärbung passt ideal zum Hard Rock den die Band spielt, besser geht es nicht. Gabriels Bühnenpsäsenz ist sehr mächtig anzusiedeln, er beschränkte sich nicht nur auf Raumverteidigung am Mikrofonständer. Er wirbelte auch schon mal den Ständer rum, ging in die Hocke, lief auf der Bühne rum oder interagierte mit den anderen Bandmates und hatte verdammt viel Spaß dabei. Nun komme ich zu Mark, puuhhh ich schrieb in meinem Livebericht zur AC DC ALL STAR BAND das Mark voll einen an der Waffel hat. Das muss ich leider korigieren Mark hat nicht nur einen an der Waffel sondern sehr viele die Positiv und freundschaftlich gemeint sind. Normal kann Mark nicht, der rennt auf der Bühne rum wie ein wild gewordener Duracell Hase auf Speed und XTC, nach der Show fragte ich ihn wo der Schalter bei ihm sei um ihn auszuschalten. Er meinte nur den gibt es nicht und ihn halten Lungentorpedos fit. Aber nicht nur das Stageacting von Mark ist eine Sensation, nein er ist auch ein wirklich begnadeter Gitarrist der sich nicht vor einem der großen Namen verstecken muss, denn er spielt in der Oberliga mit. Der zweite Gitarrist Daniel war keinen Deut schlechter als Mark, er rannte nicht soviel rum, musste er auch nicht. Stilhalten konnte er sich aber auch nicht, denn sein Kopf war immer in Bewegung entweder durch Bangen oder er sah einem der anderen Bandmitglieder zu. Ich fragte mich über die ganze Spielzeit auf welcher Achterbahn Daniel unterwegs war so wie der Kopf rumgewirbelt wurde. Bassist Reeve präsentierte sich nicht so auffällig, er war mehr der dezente Nebendarsteller ohne dabei als Mauerblume auszusehen. Am Bass ist er trotzdem eine Bank die so schnell nichts aus der Ruhe bringt. Dann komme ich zum Tier, fast schon Untier was Mike an den Drumsticks und auf dem Hocker abzieht kann man fast mit Marks Bühnenshow vergleichen nur ohne rumzurennen. Wo der schmächtige Typ die Energie für das verdreschen der Bespannungen hernimmt ist mir schleierhaft. An den Backingvocals ist die gesamte Band ein Volltreffer und bot eine geile Show mit Great Fucking Asskickin Rock N Roll oder wie ich es getauft habe mit Rock N Hard Roll. Wenn die Band dieses Niveau halten kann ohne das die großen Distanzen zwischen den Mitgliedern zum Problem werden wächst eine echte Sensation heran die es weit bringen kann. Leute seit gespannt auf das Debütalbum das im September Geburtstag feiern soll, das Dingens Rockt wie Sau und wer sich selber einen gefallen tun und dabei eine talentierte einheimische noch junge Band unterstützen möchte, die Band ist für jeden Zuspruch oder Konzertbesucher dankbar. GOD’S GIFT reißen sich im wahrsten Sinne des Wortes den Arsch für die Zuschauer und bald auch Zuhörer auf Tonträger auf. Das war auf jeden Fall nicht meine letzte Liveshow von GOD’S GIFT!!! Hier gibt es das Prädikat Balles GEHEIMTIPPP!!!!

www.facebook.com/godsgift.rocks

Text und Bilder: Balle

CRAIG BROOKS – Desolation Freeway

Trackliste:

01. Testify
02. Fading Out Of View
03. End Of The Line
04. Desolation Freeway
05. Modern Love
06. Takes On To Know One
07. Chosen One
08. Don’t Say You Love Me
09. Across The Great Divide
10. Lady Lies

 

Spielzeit: 49:06 min – Genre: ??? – Label: Escape Music – VÖ: 21.02.2025 – Page: www.facebook.com/CraigBrooks

 

CRAIG BROOKS, woher kenne ich denn Namen nur, ach ja da war ja mal eine US AOR Band mit Namen TOUCH bei der CRAIG BROOKS seine Stimmbänder zum vibrieren brachte und Gitarre spielte. Dieser Herr BROOKS ist nun mit einem Soloalbum zurück, dabei sind noch zwei TOUCH Kumpels die ihn an den Instrumenten unterstützten. CRAIG selber übernahm die Vocals, Gitarre, Bass und Keyboards, Unterstützung bekam er durch Mark Mangold am Keyboard, Doug Howard an Bass und Josh Devine an den Drums.

Bleibt CRAIG dem TOUCH Stil der aus US AOR besteht treu oder geht er fremd und wildert in anderen Stilrichtung rum, die kommenden 49 Minuten werden Klarheit bringen wo CRAIGs Reise hingeht. Nachdem das TOUCH Comeback Album „Tomorrow Never Comes“ aus dem Jahr 2021 veröffentlicht wurde fing CRAIG an weitere Songs zu schreiben und aufzunehmen. Das Ergebnis liegt nun in Form von „Desolation Freeway“ vor.

Die Stimme von BROOKS hört sich sehr fein und wohldosiert eingesetzt an, ohne auch nur einen Anfall von Altersschwäche oder Verstaubung zu zeigen. Die Range bewegt sich in einem angenehmen Bereich der sehr gut mit den Songs harmoniert. Die Gitarren sind AOR typisch eingesetzt, ohne sich dabei in den Vordergrund zu drängen folgt Riff auf Riff. Die Keayboards sind mal weiter vorne oder befinden sich einen Schritt hinter den Gitarren dabei aber trotzdem präsent und nicht untergehend. Der Bass macht lautstark auf sich Aufmerksam und die Drums halten sich dezent zurück um nicht einen der Anderen zu überfahren. Im Gesamtmix ergibt sich ein homogenes Bild mit einer druckvollen Produktion.

Auf dem Album vereint BROOKS mehrere Einflüsse zu einem sehr ansehnlichen Ganzen das man sehr gut Hören kann und sich nicht verstecken muss. Geboten wird US AOR der sehr schnell ins Ohr geht und die nötige Eingängigkeit besitzt um nach dem ersten Hördurchgang hängen zu bleiben. Die Gebotenen Songs erinnern oh Wunder irgendwie an TOUCH, TOTO, SURVIVOR, PRISM, FORTUNE, softere TRIUMPH und wie die angesagten Bands der 1980er Jahre hießen, aber auch die 90er und 00er Jahre sind mit AIRKRAFT, ALIAS, WHITE VISION, MYSTIC HEALER und 101 SOUTH dabei um nur einige zu nennen. Irgendwie hat BROOKS schon seinen eigenen Stil aber genau dieser erinnert hier und da mal an die erwähnten Vergleiche, wenn sich das Keyboard mal kurzzeitig in den Vordergrund drängt erinnert es an einen Mix aus TOUCH, ASIA und SURVIVOR. Die Vergleiche sollen nur eine grobe Richtung vorgeben in die das Album geht.

Eine überzeugende Vorstellung von CRAIG BROOKS und seiner Bande aus Kumpels die es verstehen mit ihren Instrumenten umzugehen und auch das was auf dem Notenblatt steht perfekt umsetzen können. So oder so ähnlich kann meinetwegen die musikalische Zukunft von CRAIG gerne aussehen, da hätte ich rein gar nichts dagegen.

„Testify“ ein typischer US AOR Rocker der sehr gut ins Ohr geht, „Fading Out Of View“ in den Strophen gitarrenlastig bis der coole Refrain einsetzt. „End Of The Line“ nein nicht der Hard Rock Klassiker der Kanadier von MINDSTORM sondern ein angenehmer AOR Rocker und Ohrenschmeichler, „Desolation Freeway“ hier werde ich durch das Piano Thema an TOTO erinnert. „Modern Love“ ein traumhafter Rocker im AOR Gewand, „Takes On To Know One“ hier wird es ein wenig heftiger und Rock N Roll lastiger, was dem Song sehr gut steht. „Chosen One“ eine sehr schwermütige Ballade, „Don’t Say You Love Me“ hier ist die Schwermütigkeit weggeblasen. „Across The Great Divide“ ein Rocker mit Spannungsbögen die sich Auf- und Abbauen, „Lady Lies“ zum Abschluss wird nochmal ein Highlight rausgehauen.

Balle

FIRE IN THE RODEO – Fire In The Rodeo

Trackliste:

01. Viper’s Kiss
02. Life In Chains
03. Cupid Have Mercy
04. You Drive Me Crazy
05. Red Hot Spicy
06. Wings Of Freedom
07. Dressed To Kill
08. Fire In The Rodeo
09. Back For More
10. Sweet Memories
11. Ready To Fight (CD only Bonus Track)

Spielzeit: 47:09 min – Genre: Hard Rock – Label: Lions Pride Music – VÖ: 24.02.2025 – Page: www.facebook.com/fireintherodeo

 

Lions Pride Music dieses kleine Luder von Plattenlabel, dass es immer wieder schafft den einen oder anderen Überraschungshit zu landen hat sich den nächsten Asia Export aus Indien geschnappt der auf FIRE IN THE RODEO hört. Zur 2022 gegründeten Band gehören Aciroop Basu am Mikrofon, Suvojeet Das und Shambo Roy Choudhury an den Gitarren, Hrito Chatterjee an den Tasten, Nilavro Gosh an Bass und Dhritiman Som an den Drumsticks.

Für mich alles unbekannte und nichtssagende Namen aber bei den ersten Takten des Openers scheint was großes zu entstehen. Da mir die indische Rockszene bis auf drei Bands – GIRISH AND THE CHRONICLES, BLOODYWOOD und SNRAM – nicht bekannt ist, ist es für mich zwecklos den Promoflyer zu lesen da mir dies nichts sagen wird. Also lasse ich die Musik für sich selber sprechen und die ersten Takte lassen schon mal hellwach aufhorchen.

Die Stimme von Aciroop hat was besonders zu bieten, die ist nicht nur angenehm, nein die besitzt auch eine gewisse Rau- und Versautheit die den Hard Rock dreckig rüber kommen lässt, nicht nur im Sleaze Rock sondern auch im reinen Hard Rock wildernd bringt die Stimme viel Dreck ins Spiel. Die Stimme hört sich irgendwie an wie das geklonte Kind von und mit JESSE STRANGE Genen im überfluss. Ich ertappe mich wie ich immer wieder denke „schau dir die kleine S.u an was der mit seiner Stimme anstellt“, ich sollte im Verstärker einen Geilomat einbauen, der auf Knopfdruck automatisch die Lautstärke ins Maximum setzt. Aber nicht nur die Stimme kann überzeugen, auch die Gitarrenarbeit ist recht gut geworden und zeigt hier und da ernsthaft Zähne die irgendwann mal verschiedenen Gitarristen in den 80er Jahren gewachsen sind und die ab da dann als Virtuosen oder beste Gitarristen seit XYZ galten. Jawohl die Gitarrenfraktion könnte ungelogen aus Mitte der 80er Jahre stammen. Das Keyboard hält sich dezent aber effektvoll im Hintergrund auf um bei Bedarf mal in den Vordergrund zu treten. Der Bass macht das was er soll, er wummert vor sich hin und gibt den Ton vor, das Schlagzeug wurde weiter in den Hintergrund gemixt was diesem aber keinen Abbruch beschert, sondern der Stickschwinger sorgt selbst im Hintergrund für wirbel und oha Effekte.

Der Stil bewegt sich im sehr stark an den 1980er Jahre Größen angelehnten Hard Rock der besten Schule, schon der Opener annimiert die Endstufe mit voller Leistung zu belasten und die Mucke bei voller Lautstärke zu genießen, dass selbst meine großen Quadral Standboxen ins schwitzen kommen könnten. So ist es auch bestimmt kein Wunder das ich Vergleiche zu DIO, ZED YAGO, GREAT WHITE, WINGER, DOKKEN, DEF LEPPARD, TRIUMPH, 220 VOLT, SCORPIONS, RATT, MÖTLEY CRÜE, AUTOGRAPH, AXE ziehe, aber auch ASPHALT BALLET, JESSE STRANGE, BATON ROUGE oder HEAVENS EDGE das sind nur ein paar wenige von vielen die es drauf hatten geile Mucke zu machen. Genau in diese Kerbe hauen auch FIRE IN THE RODEO mit ihrem Hard Rock rein, weder schlechter noch besser, sondern auf dem selben Niveau agiert die Band aus Asien.

Eins zeigt sich mal wieder deutlich, wie viel sehr hohes Potential in Musikern, egal aus welchem Erdteil die auch kommen, steckt – vor allem in noch unbekannten Musikern die nicht das Glück haben entdeckt zu werden oder durch ein noch so kleines Plattenlabel auf Tonträger veröffentlicht zu werden. Gebt diesen Musikern eine Chance, die haben es drauf und verdient wenigstens einmal probe gehört zu werden.

„Viper’s Kiss“ ein kräftiger Opener der den Hörer gleich mal in Alarmbereitschaft versetzt – nicht zum davon laufen, nein den Lautstärkeregler Richtung rechten Anschlag zu treiben, „Life In Chains“ ein flotter haudrauf Chaosrocker, hier beweisen die Inder das sie das Chaos perfekt händeln können. „Cupid Have Mercy“ hier zeigt die Band ein Gespür für genialität, der Song haut mit seiner göttlichen Melodie und Umsetzung volles Rohr in die Synapsen – ein endgeiler Rocker der Potential für die vorderen Plätze der Top Tens hat, „You Drive Me Crazy“ hier muss ich irgendwie vom Riffing her an das Debütalbum von DIO denken, wenn der Gesang einsetzt wird ein weiteres Highlight aus dem Song und die Ähnlichkeit zu DIO ist weg – bis die Gitarren wieder volles Rohr feuern. „Red Hot Spicy“ hier kommt der Sleaze Rock voll raus und denn können die Jungs auch nicht nur Hard Rock, „Wings Of Freedom“ hier muss ich beim Gitarrenintro wieder an DIO denken, eigentlich während des gesamten Songs kommen angenehme Erinnerungen an DIOs Debütalbum aber auch irgendwie ZED YAGO, was ein geiler Song. „Dressed To Kill“ der Song ist in den Strophen BEASTIE BOYS like – fast schon mit Rapeinlagen – im Refrain ist es ein Hard Rocker, „Fire In The Rodeo“ geht ohne Spielerei gleich wieder besser ins Ohr. „Back For More“ hier denke ich unweigerlich an RATT, „Ready To Fight“ bis Minute vier eine Ballade, während der letzten zwei Minuten geht Nachbars Lumpi voll ab.

Balle

ARION – The Light That Burns The Sky

Trackliste:

01. The Darkest Day
02. The Light That Burns The Sky
03. Like The Phoenix I Will Rise
04. Wings Of Twilight
05. Burning In The Skies
06. From An Ampire To A Fall
07. Wildfire
08. Blasphemous Paradise
09. Black Swan
10. In The Heart Of The Sea
11. Into The Hands Of Fate

Spielzeit: 46:06 min – Genre: Power Metal – Label: Reigning Phoenix Music – VÖ: 28.02.2025 – Page: www.facebook.com/OfficialArion

 

Irgendwie finden ARION in meiner Wahrnehmung immer noch als die Band statt die hinter ihrer stumpfen Produktion ihre Zweitwerks „Life Is Not Beautiful“ ein echt gutes Modern-Power-Metal-Album versteckt haben. Nun, Zeit, diese Wahrnehmung ein für alle Mal zu ändern, denn produktionstechnisch ging schon das folgende „Vultures Die Alone“ in eine wesentlich bessere Richtung, und mit „The Light That Burns The Sky“ ist das nun kein Thema mehr. Die Finnen klingen so gut wie nie (vielleicht mit ein bisschen wenig Dynamik im Sound, aber dafür knallt’s eben) und sind mit ihrem neusten Werk auf einem guten Weg, die Leute mit den BLIND-GUARDIAN-Shirts und die mit den Tunnels in den Ohren harmonisch in der selben Konzert-Crowd zusammenzuführen.
„The Light That Burns The Sky“ ist nicht unbedingt Modern Power Metal, es kombiniert eher Modern Metal mit Power Metal. Fette Orchestersamples und Chöre in großen, mal feierlich düsteren, mal fröhlichen Refrains auf der einen Seite, technisches Instrumenten-Handling, eine für Power-Metal-Verhältnisse etwas überpolierte Stimme und moderner Synthesizereinsatz auf der anderen. Das Melodiewriting pendelt zwischen beiden Untergenres hin und her und an Sounddesign-Elementen hat man nicht gespart.
Also wirklich nicht. Praktisch jeder fettere Part wird von einer Explosion aus, nunja, BAAMMMM!!! eingeleitet. Generell haben ARION ein Faible für kurze Klangakzent-Shots, mit Hörnern, Chor etc., die an geeigneter Stelle einfach mal kurz eine druckvolle Sechzehntelnote raushauen. Das mag den ein oder anderen irgendwann ermüden, aber abgesehen davon und so insgesamt ist „The Light That Burns The Sky“ halt einfach übertrieben fett, hat einiges an guten Ohrwurmmelodien aber auch straighten, trocken-harten Parts zu bieten, ein Mü an Progressivität in den Arrangements, das dann positiv auffällt, wenn man sich dafür interessiert, und insgesamt einfach eine Dreiviertelstunde unterhaltsames, überwältigendes Abgehen.
Die Modi, die man von der Truppe kennt, werden allesamt bedient, ob poppig, dramatisch oder „böse“. Hier findet man keine großen Experimente, aber gefühlt haben ARION ihr Genre einfach noch einmal ein Stück ausgereift, geschliffen und perfektioniert. Waren da so Sachen wie die „unklaren Vocals“ in „Wildfire“ unbedingt nötig? Nein. Aber zum allergrößten Teil ist das Ding wirklich geil geworden, wenn man denn an dieser Kombination aus Modern und Power Metal interessiert ist. Also praktisch dann, wenn man als Power-Metaller weiß, wer Melissa Bonny ist, die bei „Wings Of Twilight“ einen Top-Job als Gastsängerin macht.

Fazit:
ARION 2025 in hervorragender Form! Für Fans der Vorgängeralben eh ein Blindkauf und für jeden mal ein Ohr wert, der mag, wenn es knallt, die Melodien eingängig und Sound und Songwriting modern sind!

Anspieltipps:
„Burning In The Skies“, „Wings Of Twilight“, „Into The Hands Of Fate“ und „The Light That Burns The Sky“

Jannis

AVANTASIA – Here be Dragons

Trackliste:

01. Creepshow
02. Here be Dragons
03. The Moorlands at Twilight
04. The Witch
05. Phantasmagoria
06. Bring on the Night
07. Unleash the Kraken
08. Avalon
09. Against the Wind
10. Everybody`s Here Until the End

 

Spielzeit: 50:18 min – Genre: Melodic Power Metal – Label: Napalm Records – VÖ: 28.02.2025 – Page: www.facebook.com/avantasia

 

Ach ja AVANTASIA! Ich kann mich noch gut an die ersten Alben erinnern die ich damals als glühender EDGUY Anhänger auch absolut verschlungen habe! Seitdem ist viel Zeit ins Land gegangen. EDGUY ist mehr und mehr nach hinten gerutscht, was sehr schade ist, aber vielleicht erhören uns die Jungs ja und bringen mal was Neues raus, und AVANTASIA ist zu einer der Big Player im Business geworden!
Wenn Mastermind Tobi Sammet ruft, kommen die besten Sängerinnen und Sänger des Planeten um, wie jetzt auch auf dem neuen Album „Here be Dragons“ dabei zu sein.
Dieses Mal sind dabei, Geoff Tate, Michael Kiske, Tommy Karevik, Ronnie Atkins, Bob Catley, Adrienne Cowan, Kenny Leckremo und Roy Khan.
Alte wie auch neue Gesichter also.
Das neue Werk soll wohl auch nochmal stärker sein als die letzte Scheibe, was man ja fast schon nicht glauben mag bei der bisherigen Qualität!
Aber lassen wir uns mal überraschen, wie die neue Scheibe so rüberkommt, die übrigens komplett von Tobi allein geschrieben und in Zusammenarbeit mit Bandmitglied Sascha Paeth produziert wurde.

Mit der Videosingle „Creepshow“ wird die Platte schmissig eröffnet. Als Opener absolut perfekt gewählt würde ich sagen! Supereingängig, melodisch und daher bestens als Opener geeignet. Kein Wunder also das das gute Stück die erste Videosingle war.
Beim Titelsong „Here be Dragons“ ist Geoff Tate zu hören und hier geht es direkt mal mit fast 9 Minuten in die epische Richtung. Klassischer AVANTASIA Stoff würde ich mal sagen der auch sofort zündet.
„The Moorlands at Twilight” im Anschluss ist dann dem guten Michael Kiske der hier mit Tobi zu hören ist voll auf den Leib geschrieben. Schneller Power Metal den auch die Stammband HELLOWEEN nicht besser hinbekommen könnte. Natürlich lyrisch voll im AVANTASIA Gewand.
KAMELOT Sänger Tommy Karevik ist dann der gesangliche Partner von Tobi beim folgenden “The Witch”. Hier gibt es wieder etwas mehr epischere und auch düstere Vipes zu hören, garniert mit einem absoluten Ohrwumchorus der keine Wünsche offenlässt.
Boah bis jetzt nur Brecher hier zu finden und wir sind noch nicht mal auf der Hälfte der Scheibe!
Bei „Phantasmagoria“ ist mit Ronnie Atkins ein schon AVANTASIA erfahrender Gastsänger zu hören. Auch hier ist die Qualität wieder hoch und auch hier hat Tobi den perfekten Sänger für diese Nummer gefunden, die schon irgendwie etwas PRETTY MAIDS Vipes versprüht.
Und auch beim nächsten „Song „Bring on the Night“ ist mit Bob Catley ein bekanntes Gastsängergesicht zu finden. Eine ruhige, atmosphärische Nummer, wo auch hier die Besetzung perfekt von Mastermind Tobi ausgesucht wurde!
Richtig wieder auf Gaspedal drückt man dann wieder bei „Unleash the Kraken“ hier ist Tobi mal allein zu hören. Irgendwie könnte die Nummer schon eine alte EDGUY Idee sein, auch wenn es hier härtetechnisch doch manchmal noch eine Schippe mehr gibt.
Über das epische „Avalon“ mit SEVEN SPIRES Sängerin Adrienne Cowan geht es in den nächsten Monsterhit namens „Against the Wind“.
Eine schnelle Nummer wo wir mit H.E.A.T Fronter Kenny Leckremo auch wieder die perfekte Besetzung haben.
Das abschließende, epische und überlange „Everybody`s Here Until the End“ hat dann als Gast wieder einen KAMELOT Sänger. Aber dieses Mal nicht den aktuellen, sondern mit Roy Khan den ehemaligen. Cleverer Schachzug sich doppelte epische Gesangsunterstützung zu sichern!

Ich glaube schlechte AVANTASIA Alben wird diese Welt nie zu Gesicht bekommen! Hut ab vor dem Songwritingtalent von Tobi Sammet. Hier haben wir ein super abwechslungsreiches Album, mit tollen Gastsängern die perfekt auf die jeweiligen Songs passen. Zusätzlich hat man ständig das Gefühl, das man hier auf einem frühen AVANTASIA oder EDGUY Album unterwegs ist. Voll die Flashbacks irgendwie.
Das gibt insgesamt fast die Höchstnote, fast deswegen, weil so ein, zwei Songs in der zweiten Albumhälfte nicht ganz an die anderen Bombentracks ran kommen.
Aber das ist absolutes Meckern auf hohem Niveau!

Julian

 

NEVERFADE – Thieves of the Night

Trackliste:

01. Battle Hymn
02. The Blade Pt 1
03. Phantoms in the Wind
04. Bleeding Hearts
05. Assassin
06. Hourglass Breaking
07. The Blade Pt 2
08. Voyager
09. The Horror (out from Space)

 

 

Spielzeit: 51:50 min – Genre: Heavy Metal – Label: Eigenveröffentlichung – VÖ: 31.01.2025 – Page: www.neverfade.fi/

 

Mal wieder ein Newcomer hier in unserer Garage. NEVERFADE stammen aus Finnland, bestehen aus 5 mir komplett unbekannten Mucker, zocken Heavy Metal ganz im Stile der New Wave of Finnish Heavy Metal Bewegung und sind seit 2022 am Start.
2024 gab es mit den ersten Singles dann die ersten Lebenszeichen der Band sowie eine erste kleine Tour durch ihre Heimat.
Nachdem die Singles schon ordentlich Klicks in den Sozialen Medien erhielten, ist man nun soweit und veröffentlicht das Debütalbum „Thieves of the Night“.
Dieses ist inspiriert von den großen Helden der 80iger und 90iger wie IRON MAIDEN, NIGHTWISH oder BLIND GUARDIAN.

Mit dem Opener „Battle Hymn“ geht es schon mal recht ordentlich los. Sänger Lassi Landström hat eine angenehme Stimmfarbe und meistert auch hohe Passagen sehr sicher. Ein paar mehrstimmige Shouts sind hier auch am Start inklusive eines tollen Chorus. Somit wandert der Daumen direkt nach oben für diesen tollen Opener.
Bevor es mit dem zweiten Song weitergeht, ein Wort zum tollen Cover. Ich finde es superschön gemacht und gezeichnet, gefällt mir echt gut! Normalerweise gehe ich da nicht gesondert drauf ein, hier hat es mich aber gleich irgendwie gecatcht.
Mit „The Blade Pt 1“ haben wir dann direkt den ersten waschechten Hit der Scheibe. Im weiteren Verlauf gibt es noch den zweiten Teil dazu keine Sorge. Hier haben wir aber eine interessante Mischung aus Heavy und NWOBHM. Zündet auch sofort!
Dies tut dann auch das folgende „Phantoms in the Wind“. Eine kleine Heavy Metal Hymne die einem schon nach kurzem nicht mehr aus dem Kopf geht, bärenstark!
Einen richtig schönen Groover stellt dann das anschließende „Bleeding Hearts“ da. Auch hier haben wir wieder einen tollen Chorus der einen schon nach kurzem nicht mehr loslässt und sofort begeistert.
In der Mitte des Albums haben wir mit „Assassin“ vielleicht einen der schnellsten Tracks des Albums. Ziemlich klassisch und irgendwie etwas Oldschool geht man hier zu Werke. Und auch hier ist natürlich der passende, eingängige Chorus mit am Start.
Etwas mehr in Richtung Power Ballade, zumindestens zu Beginn, tendiert dann das anschließende „Hourglass Breaking“. Eine schöne epische, überlange Nummer, die sich im Verlauf härtemäßig definitiv steigert und mit jedem Hördurchgang wächst!
Anschließend kommt das schon angesprochene „The Blade Pt. 2“. Auch hier ist man eher überlang und episch unterwegs. Passt schon perfekt zum kürzeren, eher klassischen Pt. 1.
Und auch bei „Voyager“ bleibt man in der Epic Ecke und präsentiert uns einen sehr abwechslungsreichen Song, der wie im Flug vergeht.
Mit dem abschließende 10-minütigen Epos „The Horror (out from Space) geht ein Debütalbum zu Ende was beim ersten Hören erstmal recht unspektakulär daherkommt, sich aber von Durchlauf zu Durchlauf steigert.

Ich habe tatsächlich nicht viel erwartet, als ich mir die Promo des NEVERFADE Debüts anhörte, aber irgendwie zogen mich Band und Mucke sofort in seinen Bann und nach und nach entdeckt man hier wahre Heavy Metalperlen, die auch immer mal wieder in andere Stile reinrutschen. Von Power über Heavy bis Epic Metal. Hier werden viele Stile und Fans gleichermaßen bedient!
Ein bärenstarkes Debüt, was ich dementsprechend hoch bewerte.
Die Kaufempfehlung für den geneigten Fan versteht sich von selbst.

Julian