SNOWY WHITE – Unfinished Business

Trackliste:

01. Unfinished Business
02. Evening Blues
03. Alone With Me
04. Overaland And See
05. Long Time
06. Endless Green, Deepest Blue
07. White Cloud
08. Sweet Little Secret
09. All The Way Home

 

 

Spielzeit: 49:51 min – Genre: Blues Rock – Label: Eigenproduktion – VÖ: 14.06.2024 – Page: www.facebook.com/white.snowy

 

SNOWY WHITE meldet sich nach zwei Jahren Pause mit dem Album „Unfinished Business“ zurück, mal sehen wie das unfertige Business klingt. Gleich der Opener und Titeltrack macht klar, hier ist nichts mit nebenbei hören, nicht weil die Mucke schwer verdaulich wäre, nein ganz einfach um durch bewusstes zuhören alle Facetten mit zu bekommen. Das Album ist viel zu schade um nur nebenbei gehört zu werden. Wow der Titeltrack erinnert mich sowas von an die guten alten end 60er bis in die Mitte der 70er Jahre Blues Rocker von der großen Kanalinsel in der Nordsee um dann ab Song #2 an den US Blues Rock zu erinnern. Egal ob nun europäisch oder amerikanisch angehaucht, SNOWY haut einen nach dem anderen raus. Allein schon sein gefühlvolles Gitarrenspiel macht auf sich aufmerksam, ich hörte vor kurzem das neue ALASATAIR GREENE Album und da kam die Gitarre viel dreckiger und vorlauter zum Einsatz. SNOWY geht in der Beziehung einen anderen Weg der nicht so ich sage jetzt mal sumpfig und morastig ist wie der Südstaaten Blues den man bei ALASTAIR hört. Bei SNOWY kommt die Gitarre feiner, definierter wenn nicht sogar zurückhaltender und somit ruhiger nicht so auf Krawall gebürstet rüber. Die Stimme von SNOWY wirkt filigran und zerbrechlich passt aber gerade deshalb perfekt zum Blues Rock den SNOWY auf diesem Album bietet.

Unterstützt wird die Stimme und Gitarre von einer alten herrlich antiken und kaum noch zum Einsatz kommenden Hammond Orgel oder Piano klängen. Der Bass ist als gleichberechtigter Partner der Gitarre und Tasten zu hören. Das Schlagzeug hört sich genau wie die Orgel einfach nur noch göttlich antik und retro an das man meint eine Zeitmaschine hat den Hörer nur für dieses eine Album in die Vergangenheit katapultiert um dem Retro Rock Tribut zu zollen. SNOWY schafft hier gekonnt den Spagat zwischen Euro Blues der Vergangenheit und US Blues ohne dabei einen als Favoriten heraushören zu lassen. Vergleichen kann man mit na mit wem wohl, eben SNOWY selbst, GARY MOORE, ALASTAIR GREENE und The One and Only JOE BONAMASSA. Egal wenn man von den genannten nimmt, oder auch SNOWY selbst halten die Fahne des Blues Rock nach oben, eine Musikrichtung die leider zu wenig anklang findet und die Künstler die sich diesem Stil verschrieben haben sind nicht so zahlreich wie die aus dem Rock, Hard Rock, und Metal Bereich.

Für mich ein Album das gehört werden sollte, egal ob man jetzt Blues Rock Fan ist oder nicht, den WHITE hat auf diesem Album einiges an Gefühlen auszudrücken.

„Unfinished Business“ genau so sollte anständiger Blues Rock klingen, „Evening Blues“ hier kommt der US Blues zum Zug. „Alone With Me“ sehr langsam, melancholisch und schwer dabei cool umgesetzt, „Overaland And See“ das Instrumental könnte problemlos aus einem Sergio Leone Italo Western stammen. „Long Time“ hier zeigt SNOWY seine Balladen Seite, „Endless Green, Deepest Blue“ boah eh man jetzt wirklich, ich werde in die 70er Jahre versetzt als diese Art Mucke noch überall im Radio lief, beim Solo bekommt man voll auf die Lauscher. „White Cloud“ hier wird Blues mit Americana und Mariachi Musik gekreuzt, „Sweet Little Secret“ hier geht es wieder verdammt cool zu Sache, „All The Way Home“ und wieder High Noon in einem John Wayne Western kurz vor dem Showdown in Dodge City.

Balle

THE SONIC BREWERY Interview

Nachdem ich das zweite Album der jungen Rocker von THE SONIC BREWERY mit dem Titel „Can’t Kill Rock N Roll“ reviewt habe wurde spontan ein Interviewtermin angesetzt. Also fuhr ich in die kleine niederbayerische Stadt Eggenfelden wo die vier Jungs seit kurzem einen im wahrsten Sinne des Wortes Plattenladen betreiben. Auf eine sehr symphatische und bayerische Art und Weise wurde ein sehr nettes Gespräch daraus mit vielen Informationen.

RG: Servus Jungs stellt euch doch bitte selber kurz mal vor.

BO: Ich bin Benno Olbrich der Sänger und spiele dazu noch die Blues-Harp und Percussion und nebenbei zeittechnisch noch das jüngste Mitglied der Band.
JN: Ich bin der Jonathan Niederer, 26 Jahre wie Benno auch, an der Gitarre und Live Backing Vocals.
AA: Ich bin Andreas Aigner der Mann für den Bass.
TH: Ich bin Thomas Hamberger bin mit 24 Jahren alterstechnisch der jüngste und Drummer von THE SONIC BREWERY.

RG: Benno wo sind deine langen Haare hin?

BO: Rigoros abrasiert! Anfang des Jahres 2023 habe ich mich dazu entschieden die Haare abzurasieren. Ich habe sie ungefähr sechs Jahre lang wachsen lassen, lang gehabt und es hat auch gut zum ersten Album gepasst. Es war zu der Zeit cool und auf dem ersten Album war der Blues im Vordergrund. Ich hatte den Eindruck das die langen Haare auf dem zweiten Album der Schublade und dem Klischee mit langer Matte nicht mehr gerecht ist. Und habe uns rein optisch einfach aus der Nische rausgeholt. Vielleicht hören die Leute unsere Musik, und gehen die Sache, so objektiver an.

RG: Ich persönlich würde das nicht an der Länge der Haare abhängig machen.

BO: Das machen glaube ich tatsächlich viele Leute. Mit Zustimmung der anderen Bandmitglieder.

AA: Die Assoziationen die wir alleine nur durch Bennos Mähne erhalten haben sprechen dafür, anscheinend machen wir Musik wie THE DOORS.

RG: Ich habe auch den Vergleich mit THE DOORS herangezogen und aber auch ein wenig mit T-REX klassische NAZARETH, Classic Rock mit leichter Tendenz zum Psyschedelic Rock. Wie ist da Eure Meinung dazu? Kann man das so unterstreichen?

BO: Coole Sache, vor allem T-REX ist ein sehr angenehmer Vergleich (der Rest stimmte dem zu), ich glaube das war auch du warst der erste der T-REX ins Spiel brachte.

RG: Vielleicht war ich der Älteste der das Album reviewt hat?

BO: Das glauben wir nicht. Für uns ist es sehr spannend zu hören und lesen wie unterschiedlich die Resonanzen ausfallen und was jeder für sich für Vergleiche heranzieht und unsere Musik damit meint. Fast kein Vergleich wiederholt sich, wie beim ersten Album waren es relativ viel die die gleichen Bands nannten. Da war es eindeutig LED ZEPPELIN allein schon durch unser Erscheinungsbild. Aber beim zweiten Album geht die Sache sehr weit auseinander, es werden viele 60er und 70er Jahre Bands genannt, aber wir werden auch mit viel Grunge Bands verglichen was beim Debüt nicht der Fall war. Ich greife da nur mal PEARL JAM oder MAD SEASON werden da genannt.

RG: Ich kann dem ehrlich gesagt nicht zustimmen.

BO: Ich finde das gerade das das Spannende an der Sache ist, unsere Musik ist anscheinend irgendwie sehr klar für viele Leute sowie für dich klingt, aber für andere ganz anders. Die Anderen behaupten das klingt eindeutig nach PEARL JAM, dass wäre interessant wenn du dich mal mit so einer Person unterhalten würdest.

RG: Ich glaube da ginge die Generationsschere zu weit auseinander, wenn er Euch mit PEART JAM vergleicht ist dieser Jemand mit der Musik von PEARL JAM aufgewachsen ich nicht. Ich bin in den 70ern mit SMOKIE, SLADE, BONEY M. und ABBA aufgewachsen.

AA: Das ist ein krasse Vergleich!

RG: Du glaubst es nicht, das habe ich erst vor kurzem bei einer schwedischen Heavy Metal Band gemacht.

BO: Sehr geiler Vergleich.

RG: Warum nicht, schwedische Musiker haben ein besonderes Gespür für Musik. Bei Euch aber genauso für Euer Alter macht ihr Top Musik. Wie kommt man in dem noch jungen Alter auf die Idee so eine Art Musik zu machen?

JN: Das ist jetzt von uns keine bewusste Entscheidung das wir gerade diese Musik machen, wobei es dabei einen Unterscheiden gibt. Beim Debüt haben wir uns von Anfang an ein wenig für diese Retro und Blues Rock Schiene verschrieben. Wir haben alle damals sehr viel von dieser Stilrichtung gehört, trotzdem hat jeder von uns seine eigene Nische gehabt und so war das Debüt ein Sammelsurium von Songs die wir schon hatten und ein paar brauchten wir noch es war ein wenig zusammengewürfelt. Bei „Can’t Kill Rock N Roll“ ist das gesamte Songwriting mit viel mehr Idee und Raffinesse abgelaufen, jeder von uns hat deutlich gewusst wo sein Platz in der Band ist, wir er songdienlicher Spielen kann und jeder bringt seine eignen Einflüsse mit ein. Und so entstand dann der Mix bei dem jeder für sich seine eigenen Stilrichtung und Vergleiche heraushört. Das wir uns bewusst dafür entschieden haben, wir machen das jetzt so oder so ist nicht wirklich der Fall gewesen.

RG: Kann als Weg auf Identitätssuche nennen? Oder habt ihr mit dem zweiten Album Euren Sound gefunden?

JN: Das würde ich nicht behaupten.
BO:
Weder noch.
TH:
Ich bin sehr zufrieden wie der Prozess beim zweiten Album abgelaufen ist, und vor allem was daraus geworden ist. Ich finde eigentlich immer die Entwicklung interessant, nicht dass ich unser nächstes Album als Hip-Hop Album sehe. Ich finde die Ideen die einfach so im Moment auftauchen als das Interessante an der Musik und nicht im Vorhinein zu sagen: „Ich möchte jetzt wieder so ein Album machen wie das letzte“! Dann wird es meistens nichts mehr.
BO:
Es geht für uns nicht darum das wir einen klaren oder festen Stil finden oder uns auf einen festlegen, wir machen eigentlich immer die Mucke die für uns am besten zu den Emotionen passt, die wir komprimieren oder verarbeiten wollen.

RG: Also legt ihr Euch nicht auf einen konkreten Stil fest?

BO: Absolut nicht.
JN: Viel interessanter an Bands ist wenn die sich keinem Stil zuschreiben, sondern wenn man als Band viele kleine Details herausfindest die dich als Band auszeichnen, die eine Band einzigartig machen. Das man sich nicht hinstellt das ist die Band XYZ und wir machen jetzt diesen Stil das ist unser Ding. Das ist natürlich ein Prozess der sehr viel Zeit in Anspruch nimmt, und deshalb bin ich der Meinung das die Identitätssuche nie abgeschlossen ist, du findest immer wieder ein Detail bei dem du merkst das ist ein Trademark von uns, dass ist Geil lasst uns das mehr ausarbeiten. So kann man sich über Details seinen eigenen Stil entwickeln und ich finde das man das Live am stärksten merkt. Live kommt es stark auf einzelne Moment an.
TH: Wir sind keine Akademiker, sondern erarbeiten uns alles beim Learning By Doing, und dann entwickelt sich über die Jahre gesehen etwas viel stärker als wie ein komplettes Können, man lernt nie aus es gibt immer wieder etwas was man dazu lernt. Aber du ein hohes Grundvermögen vorhanden ist mit dem man an die Musik herangeht dann kann es möglich sein das man sich immer wieder selbst zitiert. Bei uns ist es so dass wir zwei Jahre Live die Songs vom Album spielen, sehen unsere Fähigkeiten dann viel klarer und besser, was man beim nächsten Album dann merkt und feststellen kann. Das man dann andere Mucke macht und mehr experimentiert und den Sound verändert.
BO: Wenn wir uns jetzt auf ein Genre festlegen würden, wäre immer einer von uns vier unzufrieden. Wir sind vier Individuen, hören Privat auch relativ unterschiedliche Musikstile, der Hauptanteil natürlich Rock. Aber Jonathan hört viel Hip-Hop, Thomas kommt aus dem Punk, Andreas ist komplett durchgemischt und das ist das Schöne an der Sache. Ich denke wenn wir uns auf einen gewissen Stil festlegen würden, würden wir uns selber beschneiden und einengen. So kommt immer etwas viel Spannenderes heraus, klar könnten wir jetzt eine Band geben die wie LED ZEPPELIN, GRETA VAN FLEET oder BLACK SABBATH klingt, nur bin ich der Meinung das dies jeder schon gehört hat. Was uns in dem Moment einfällt, vertonen und im Studio so einspielen können das ist viel besser als etwas nach zu ahmen.

RG: Da wäre dann die Frage, wenn man einen zu krassen Cut zum Vorgänger Album macht ob man die Hörer und Fans damit nicht abschreckt?

BO: Das könnte durchaus möglich sein, aber es geht im Endeffekt darum wie ich möchte wie das Stück Kunst werden soll. Wenn ich jetzt sage für das nächste Album bin ich Emotional so drauf und möchte nur depressive Texte dafür schreiben und extrem Schlimme Dinge verarbeiten und ein Fan dann sagt das ist nicht mein Ding. Wir machen die Musik an erster Stelle für uns selber, wenn dann jemand behauptet das ist Geil das gefällt mir sind wir als Band umso glücklicher. Wir sind als Band derselben Meinung das man sich entwickeln sollte, und nicht sieben gleiche Alben wie z.B. AC DC macht hat das schon einen gewissen Charme und Reiz.
JN: Wenn natürlich eine Band so funktioniert, denselben Ansatz verfolgen wie wir und dabei ein klar definierbarer Stil heraus ist das auch fein, aber für uns funktioniert das so nicht.

RG: Der Erfolg gibt aber den Bands die schon über Jahrzehnte im Geschäft sind und fast immer das Gleiche machen recht. Und teilweise gehen die Leute eben wegen der alten Songs und Erfolge in Konzerte um die zu hören.

BO: Keiner geht auf ein GLENN HUGHES Konzert um GLENN HUGHES zu hören sondern weil er vielleicht alte DEEP PURPLE Songs spielt. Das ist immer ein zweischneidiges Schwert, was er in den 80ern gemacht hat finde ich persönlich nicht so gut.
TH: Das tragischste was geschehen kann ist das man so einen krassen Stilwechsel machst das man seine Hörer vom Vorgänger nicht abholen kannst.
BO: Neue Hörer wird es immer geben. Was für uns der Knackpunkt ist, sobald wir nicht mehr wir sein können oder wenn wir so sein müssten wie wir früher waren um nochmal so ein Album machen zu können ist dies für uns der falsche Weg. Nur weil ein Album eingeschlagen hat werde ich nicht nochmal das gleiche Album aufnehmen.

RG: Wie schauen Eure Pläne für die Zukunft aus?

BO: Natürlich wäre ein Tour ideal, am 10.02.2024 spielen wir in München im Kult 9 und hoffen das noch ein wenig mehr geht in Deutschland oder Europa. Das Booking ist momentan extrem schwierig, und als kleine Band irgendwie Deals zu bekommen ist fast unmöglich. Wir hoffen das die Rezis in den Magazinen etwas mehr Schub bringen, dass unser zweites Album mehr Aufmerksamkeit bekommt und die Verantwortlichen nicht nur von uns angeschrieben werden sondern über Magazine und Rezis auf uns aufmerksam werden.
JN: Wir haben auch Radiopromotion am Laufen, es werden Radiosender bemustert und wir bekommen das teilweise über die Socialmedia Kanäle mit das wir irgendwo gespielt wurden.
BO: Es sind auch französische Sender auf uns aufmerksam geworden.

RG: Wo liegen Eure Haupteinflüsse?

BO: Schwer zu sagen, ich fange einfach mal, in meiner musikalische Prägungsphase bin ich mit Glam Bands, GLENN HUGHES, BAD COMPANY, RONNIE JAMES DIO, RAINBOW aber auch STRYPER aufgewachsen.
JN: Meine ganz frühen Einflüsse waren sehr harte Sachen, BLACK LABEL SOCIETY, ZAKK WYLDE bis die Blues Schiene mit JOE BONAMASSA und viel Blues Rocker in dieser Zeit ist auch unsere Band entstanden. Es hat sich dann in alle möglichen Richtungen entwickelt, eine Band die uns alles verbindet sind die RIVAL SONS, durch diese Band habe ich Benno kennen gelernt. Ich hörte auch Jazz aber der größte gemeinsame Nenner waren und sind die rockigen Sachen.
AA: Aus dem härteren Bereich, ich bin durch meinen Vater mit ACCEPT, BILLY IDOL, GOTTHARD aufgewachsen. Später kamen dann SLIPKNOT und ALICE IN CHAINS dran.
TH: Von meinem Vater kam sehr viel BEATLES, THE WHO und diese Richtung. Als die Pubertät anfing wurde es härter mit FIVE FINGER DEATH PUNCH, SLIPKNOT. Als mein Schlagzeugspiel besser wurde fuhr ich auf Solo Schlagzeuger wie Lane Smith oder Cozy Powell ab oder die Bands die sie gegründet haben. Und dann der gemeinsame Nenner RIVAL SONS und Retro Rock.

RG: Wer ist für die Songtexte verantwortlich?

BO: Die kommen alle noch von mir, ich hoffe das die anderen sich mal daran beteiligen, dass ich nicht so viel Arbeit habe. Auf dem Debüt war es sehr viel Spontanes und sehr vieles zum verarbeiten aus den Jahren bevor ich Texte geschrieben habe. Beim zweiten Album haben wir den Großteil der Songs während der Pandemie geschrieben, und zielt stark auf dem gesellschaftlichen Aspekt ab. Fast jeder Song beschreibt ein Tugend beschreibt die während der Pandemie verloren gegangen ist, die Gesellschaft aber nicht auf diese Art und Weise funktioniert, das ein vernünftiges Leben miteinander so nicht möglich ist. Wir haben abends geprobt und während der Wochen davor oder dem Tag hat sich was angestaut was ich vertexten konnte. Manchmal sind es auch ganz klare Dinge wie bei „Giorgio“ geht es um einen sehr guten Freund von mir oder besser gesagt uns der verstorben ist. Der Song war meine Art und Weise diesen Trauerfall zu verarbeiten. Das hat über ein Jahr gedauert den Todesfall zu verarbeiten, ich wusste von Anfang an das ich einen Song darüberschreiben muss. Ein ganzes Jahr hat sich nichts entwickelt, irgendwann ist mir beim Gitarre spielen ein Riff eingefallen, eine Gesangsmelodie hatte ich schon und dann war mir bewusst das ist der Song. Ich habe daraufhin Jonathan angerufen und gesagt das wir den Song gemeinsam ausarbeiten müssen. Es entwickelte sich ein Grundgerüst durch uns beide, ab da an wurde der Rest der Band mit einbezogen und es ist dieser Song dabei entstanden. Dieser Song ist laut einem Rock Magazins zu lang geraten, dann muss ich aber bemerken das der Redakteur den Song nicht verstanden. Es geht bei einem Song meiner Meinung nach nicht darum das er Radiolänge hat sondern dass er die Emotionen und das Feeling während des Entstehungsprozesses wiedergibt und das ich in dem Song verarbeiten kann was ich möchte.
JN: Vor allem ist der Song nicht so lang geworden weil wir nicht mehr wussten was wir noch machen sollten, einen Lückenfüller brauchten sondern weil jeder Schritt im Entstehungsprozess, jede Änderung irgendwie eine Verbindung zur Story hat.
BO: Es ist kaum ein Takt identisch mit dem davor. Die erste Strophe hat vier, die zweite hat drei, die dritte hat zwei Zeilen. Dazwischen kommt immer die Bridge und dann kommt erst der Refrain. Als Gegensatz dazu gibt es „Mercury Of Dreams“ wo wir gleich gemeint haben: „Geile Hook, ein geiler Song den wir schnuckelig machen können“ der zufällig auf 3:30 Minuten gekommen ist. Das geschieht nicht weil wir behaupten einen Radiosong zu schreiben, es ist immer das wie es sich ergibt und entwickelt, das interessiert uns im Vorfeld nicht wirklich.
JN: Die Vorgehensweise wie „Giorgio“ entstand ist für uns untypisch, alle anderen Songs vom zweiten Album haben wir im Kollektiv geschrieben. Wir haben uns im Probenraum getroffen oder es ist jemand mit einer konkreten Idee gekommen. Die Idee wird den Anderen dann vorgespielt und dann wird gemeinsam daran gearbeitet. Oder man spielt einfach und schaut was bei der Sache rauskommt. Das kann auf allem möglichen aufbauen, alles ist möglich und kann zu etwas großem führen. Manchmal ergibt sich aus der Grundidee im Laufe der Zeit und Entstehung ein von Grund auf neuer und anderer Song.
JN: Ich finde es auch immer interessant wenn Bands behaupten das sie immer mit 30 bis 40 Songs für ein Album ins Studio gehen. Wir haben immer genau soviel Songs wie auf das Album sollen und die kommen dann drauf.
BO: Wir sind beim Songschreiben immer diplomatisch, selbst wenn ein Song fertig ist stellen wir uns hin und sagen wie der Song ist. Teilweise sagen wir auch das ein Song Kacke ist und lassen es in dem Fall bleiben. Warum sollte man einen Song aufnehmen bei dem man im Vorfeld schon das Gefühl hat das er nicht gut ist. Ich nehme nur Songs auf hinter denen man 100%ig steht.

RG: Was bedeuten die Titel der beiden Alben?

BO: Wie der Titel auf dem Debüt sagt „Catch The Magic“ die Magie des Momentes einfangen und festhalten. Der Titel von „Can’t Kill Rock N Roll“ steht für die Lebensart und das Gefühl eines Rockers.

RG: Vielen Dank für die Informationen, gibt es noch etwas was die Leser wissen sollten?

BO: Hört Euch einfach unsere beiden Alben an, vielleicht gefallen sie jemanden.

www.facebook.com/TheSonicBrewery

Balle

FOGHAT – Sonic Mojo

Trackliste:

01. She’s A Little Bit Of Everything
02. I Don’t Appreciate You
03. Mean Woman Blues
04. Drivin‘ On
05. Let Me Love You Baby
06. How Many More Years
07. Song For The Life
08. I Wish I’d Been There
09. Time Slips Away
10. Black Days And Blue Nights
11. She’s Dynamite
12. Promised Land

Spielzeit: 43:20 min – Genre: Blues / Classic Rock – Label: Metalville – VÖ: 10.11.2023 – Page: www.facebook.com/Foghat

 

FOGHAT sind nach sieben Jahren Pause mit neuem Studioalbum und Sänger zurück, treiben die Britten schon seit den 1970ern ihr rockendes Unwesen im Musikzirkus der sich schneller verändert als man denken kann. FOGHAT Anno 2023 besteht aus der Stimme und Gitarrist Scott Holt, Bryan Bassett an Gitarre, Rodney O’Quinn am Bass und Gründungsmitglied Roger Earl an der Schießbude.

Ich kenne Foghat nur vom Bandnamen und einigen Songs die ich im Laufe der Jahre mal gehört habe ohne davon zu wissen das diese von FOGHAT stammen. Also bin ich so gut wie jungfräulich was die Band angeht. Auf dem Album befinden sich nicht nur eigene Songs der Band sondern auch einige Verneigung vor Künstlern die vor FOGHAT da waren, und ihre Fußabdrücke hinterlassen haben, wie Willie Dixon, B.B. King, Chuck Berry und manche Anderen die mit Coverversionen geehrt werden. Ich kann aber zu den Coverversionen nicht viel aussagen da mir außer ein paar wenige Titel das Material der genannten Künstler unbekannt ist und sich nicht wirklich viel Infos zum Album finden lassen.

Die Stimme von Scott passt nahezu ideal zur gebotenen Mucke der Band, die Gitarren gehen ein Wechselspiel von mal leichtfüßig oder Zentner schweren Riffs ein, ohne dabei irgendwie besonders aus der Reihe zu tanzen. Der Bass kommt leicht durch und die Drums sind auffällig eingespielt und setzen Akzente. Man merkt in jedem Song das hier Leute am Werk sind die wissen wo der Hase langläuft und wie man ein überzeugendes Rock Album einspielt. Die Produktion kling leicht zurückhaltend als wenn die Handbremse noch ein wenig dabei ist.

Vom Sound her bewegen sich FOGHAT irgendwo zwischen Rock N Roll, Latino, Blues, Southern und Classic Rock. Durch diese Spannbreite kann man FOGHAT auf diesem Album am besten mit den oben erwähnten Verneigungen mit einer gehörigen Portion Blues, JOE BONAMASSA, GARY MOORE, DOC HOLLIDAY, MOLLY HATCHET, SANTANA und ZZ TOP vergleichen. Dieser Raubzug durch die verschiedenen Genres bringt sehr viel Abwechslung ins Spiel. Zwar hat man immer wieder das Gefühl alles irgendwann, irgendwo mal in einer Art und Weise gehört zu haben, es klingt einfach alles vertraut und bekannt ohne dass es wie ein Cover oder Klon wirkt.

Ein gelungenes Comeback von FOGHAT, wenn man der Mucke lauscht würde man nicht darauf kommen das die Band von der großen Nordsee Kanalinsel stammt. Die Verneigungen sind sehr gelungen ausgefallen genau wie das eigene Material, hier gibt es nichts negatives zu berichten.

„She’s A Little Bit Of Everything“ ein flotter Blues Rocker der Spaß macht, „I Don’t Appreciate You“ ein Gute Laune Rocker und Futter fürs Radio mit einem Tupfer Rock N Roll. „Mean Woman Blues“ hier grüßt ein gewisser Tito Santana mit beiden Händen Blues und Latino Rock, „Drivin‘ On“ hier muss ich an „La Grange“ von ZZ Top denken. „Let Me Love You Baby“ Rock N Blues Roll kann überzeugen, „How Many More Years“ ein schwermütiger Blues Rocker. „Song For The Life“ cooler geht es kaum, „I Wish I’d Been There“ hier funkt der Südstaaten Rock voll rein. „Time Slips Away“ eine Mixtur aus Southern und Blues Rocker, „Black Days And Blue Nights“ hört sich nach Bajou Rock aus den Sümpfen Louisianas an. „She’s Dynamite“ würde sich gut im Radio machen, „Promised Land“ cooler Southern Roll mit aberwitzigen Gitarren Riffs.

Balle

ROBIN TROWER – Joyful Sky

Trackliste:

01. Burn
02. I’ll Be Moving On
03. The Distance
04. Peace Of Mind
05. Change It
06. Joyful Sky
07. Need For You
08. The Circle Is Complete
09. Flatter To Deceive
10. I Will Always Be Your Shelter

 

Spielzeit: 39:21 min – Genre: Blues / Classic Rock – Label: Provogue Records – VÖ: 27.10.2023 – Page: www.facebook.com/RobinTrower

 

Der 78-jähre ROBIN TROWER kann eine vielzahl an Alben im laufe seiner 50 bis 60-järigen Laufbahn vorweisen, unter anderem war er auch von 1967 bis 1971 ein Mitglied in der Oldie Truppe PROCOL HARUM. Für den Platz am Mikrofon konnte TROWER die New Yorkerin Sari Schorr gewinnen die mit ihrer rauchigen Soul Stimme die Titel von TROWER stimmlich groß in Szene setzt.

Die Produktion klingt warm und auf Retro getrimmt, diese Produktion passt ideal zum Blues und Classic Rock der auf dem Album zum Einsatz kommt. Allerdings wird auch mal RNB und Soul mit in den Sound gemischt dass für mich wie ein Fremdkörper wirkt, da ich kein Freund dieser Spielweise der Musik bin, die Songs die ohne RNB und Soul auskommen gehen für mich in Ordnung und bewegen sich im guten Mittelfeld bis in die oberen Regionen die leider selten angerissen werden. Die Gitarren von Robin sind über jeden Zweifel erhaben, Robin weiß genau was er an den sechs Saitigen macht und spielt diese mit sehr viel Gefühl und Songdienlich.

Die Gitarren kommen entweder wie im Bluestypischen tiefer gestimmt, oder fast schon Psychedelisch wie bei „Peace Of Mind“ dass auch das absolute Highlight darstellt, besser kann man bluesigen Classic Rock nicht machen. Dieses Album kann mit den Blues Scheiben von GARY MOORE, softere und gemäßigte BLUES PILLS und den späten 1960er bis in die frühen 1970er Oldie Classic Rock Bands verglichen werden.

Im Großen und Ganzen ein nettes Album mit Höhepunkten aber auch genauso viel Tiefpunkten und Schattenseiten. Wer sich angesprochen fühlt probiert „Joyful Sky“ einfach mal aus vielleicht entsteht eine Liebesbeziehung zwischen Hörer und Album. Der Song „Peace Of Mind“ reißt für mich einiges raus und entschädigt mich für zwei doch arg zu RN Funky Songs die mir persönlich zu Lahm sind.

„Burn“ ein schwermütiger Blueser wie er auch von GARY MOORE gespielt wurde, „I’ll Be Moving On“ ist flotter gehalten als der Vorgänger. „The Distance“ und noch eine Schippe mehr hier bewegt sich das Material in der Oberliga, „Peace Of Mind“ geht stark in die Psychedelic Classic Rock Ecke aber gehört zu den Highlights, hier lässt Robin die Lissl ganz schön heulen. „Change It“ Blues mit RNB und Soul gemischt und entspricht nicht Rock Geschmack, „Joyful Sky“ geht wieder besser in den reinen Blues Rock und entschädigt für den Vorgänger. „Need For You“ erinnert mich irgendwie an eine langsamere Version von „Nutbush City Limits“, „The Circle Is Complete“ hier wird wieder auf die Pauke gedroschen. „Flatter To Deceive“ Blues in Reinkultur, „I Will Always Be Your Shelter“ PROCOL HARUM lassen Grüßen.

Balle

BAND OF THE HAND Original Picture Soundtrack (RG Zeitmaschine)

Trackliste:

01. Band Of The Hand (Bob Dylan)
02. Faded Flowers (Shriekback)
03. Turn It On (The Reds)
04. Carry Me Back Home (Andy Summers)
05. Hold On (The Reds)
06. Mission (The Reds)
07. The Boar Case (The Reds)
08. Waiting For You (The Reds)
09. All Come Together Again (Tiger Tiger)
10. Theme From Joe’s Death (Michael Rubini)

 

Spielzeit: 40:34 min – Genre: Rock / Blues Rock /AOR / Melodic Rock – Label: MCA Records – VÖ: 1986 – Page:

Man schrieb das Jahr 1986 und in den USA kam ein Action Film von vielen heraus, ich weiß nicht mehr ob er noch 1986 oder erst 1987 nach Deutschland in die Videotheken kam. Auf alle Fälle viel mir der Film nicht nur durch seine aus Vendetta getriebene Handlung auf, sondern in einer gewissen Szene wurde der Song „Faded Flowers“ von SHRIEKBACK gespielt. Mich beeindruckte damals das ein Song so stark und faszinierend sein kann in dem nur dramatische Keyboardpassagen, mit Drumsticks dezent am Rand der Drums den Takt vorgebend und eine verdammt coole Stimme vorkommen. Der Song mauserte sich zu einem meiner Lieblings Songs, ich bin jetzt nicht der größte Freund von langsamen Songs oder Balladen, obwohl es sehr geile Songs in dieser Machart gibt. Also suchte ich einige Zeit nach dem Soundtrack und wurde irgendwann mal fündig, leider gibt es diesen sehr geilen Soundtrack nur als Vinyl und das auch nicht mehr wirklich häufig. Ich plädiere dafür das der Soundtrack einen Re-Release auf CD bekommt.

Als ich nach Jahren mal wieder die LP rauskramte und komplett anhörte machte ich erst einmal Oha, erst Jahre später viel mir auf wie stark die Songs auf dem Sampler sind. Die Vielfalt reicht von dramatischen Balladen über Rock / Blues Rock bis hin zum AOR, normaler weise alles was ein Rocker Herz begehrt. Außer Bob Dylan kannte ich damals und kenne ich heute keinen der beteiligten Musiker und Bands, was aber nicht weiter von Belang ist da das Material einfach zu gut ist um unerwähnt zu bleiben. Ich vergleiche den Soundtrack von der Qualität jetzt mal mit den damals angesagten Filmmusik LPs „Streets Of Fire“, „Savage Streets“, „Top Gun“, „Iron Eagle“, „Rocky IV“, „City Cobra“, „Days Of Thunder“, „Youngblood“, „The Lost Boys“ und auch Filmen von denen der Soundtrack leider niemals veröffentlicht wurden obwohl diese den genannten in Nichts nachstehen und da auch mühelos mithalten können. Die Filme die ich meine sind z.B. „Instant Justice (deutsche Titel in Klammern, Madrid Connection)“, 3:15 – A Time To Die (3:15 – Die Stunde der Cobras)“ und „Rolling Vengeance (Monster Truck)“ alle in etwa im selben Zeitraum erschienen.

Das erstaunliche an der Sache ist die hohe Dichte an Rock, Blues Rock, AOR, Melodic Rock und Hard Rock auf solchen Soundtracks. Und „The Band Of The Hand (Die gnadenlose Clique)“ macht da keine Ausnahme, nur hatte der Film ein Problem wie manch anderer er war kein Hollywood Blockbuster was auch erklärt warum es der Soundtrack nie auf CD geschafft hat. Mir hat damals der Film und der Song von SHRIEKBACK gefallen, Jahre später hat es dann Boom gemacht und die anderen Songs haben auch gezündet.

Den Anfang macht BOB DYLAN in seiner Manier, dann kommen SHRIEKBACK mit einer der besten Balladen. THE REDS die in etwa eine Schnittmenge aus Rock, MIDNIGHT OIL, INXS, AUSTRALIAN CRAWL, HAND OF FATE und ein wenig Südstaaten Blues bieten, ANDY SUMMERS macht einen auf Bombast Rocker. TIGER TIGER machen den Vocalen Lichtausmacher in etwa JOHN MELLENCAMP, BRUCE SPRINGSTEEN gepaart mit JOURNEY, SURVIVOR und AUTOGRAPH. Alle Songs können mich heute noch überzeugen ohne auch nur ein Staubkorn angesetzt zu haben oder antiquiert zu klingen. Nein vielmehr frisch und unverbraucht kommt jeder Titel aus den Boxen und zeigen mit viel 80er Charme Zähne und beißen gnadenlos zu. Wer die Möglichkeit hat diesen phantastischen Soundtrack mal Probe zu hören sei gewarnt, dass Dingens entwickelt ein hohes Maß an Suchtpotential.

„Band Of The Hand“ ein typischer BOB DYLAN Blues Rotzer der nach Sümpfen klingt, „Faded Flowers“ was für ein Song, wie cool der nur mit drei Protagonisten in Szene gesetzt wurde und welches Drama der ausstrahlt. „Turn It On“ ein sehr guter Rocker der auch fürs Radio mehr als nur Gut wäre, bei „Carry Me Back Home“ wird ganz großes Kino geboten, mit viel Drama. „Hold On“ hier müsste normal jeder Anhänger der Gitarren lastigen Mucke mit der Zunge schnalzen, mit genügend Airplay hätte damals ein Hit draus werden können. „Mission“ hätte auch von INXS stammen können, „The Boar Case“ bei diesem Instrumental gehen es THE REDS ein wenig langsamer an. „Waiting For You“ keinen Deut schlechter als „Hold On“ so muss ein Song aus einem Action Film der Mitte 1980er klingen, Schweinegeil mit überlegener Melodieführung, bei „All Come Together Again“ kommt ein Mix aus AOR und Melodic Rock auf den Tisch der sich der Qualität der anderen Songs anschließt. „Theme From Joe’s Death“ die typisch-dramatisch musikalische Hollywood Untermalung einer Helden sterbe Szene.

Balle

IVY GOLD – Broken Silence

Trackliste:

01. Broken Silence
02. No Ordinary Woman
03. Got What I Need
04. House Of Cards
05. I Am That I Am
06. Six Times Gone
07. Sacred Heart
08. Drifting
09. Broken Wings Of Hope
10. Old Love (Bonus Track)
11. Silence

Spielzeit: 47:51 min – Genre: Blues Rock – Label: Golden Ivy Records – VÖ: 26.05.2023 – Page: www.facebook.com/ivygold.net/

 

IVY GOLD melden sich mit der dritten Veröffentlichung innerhalb von drei Jahren zurück, die beiden Vorgänger kenne ich nicht also kann ich auch nicht aussagen ob sich was geändert hat. Als erstes besteht diese Band aus Manou an Gesang, Sebastian Eder an Gitarren (Avalon), Anders Olinder (Glenn Hughes) an den Keyboards, Kevin Moore (Jennifer Rusch) an Bass und Tal Bergman (Joe Bonamassa, Billy Idol) an den Drums.

Was gibt es über den dritten Rundling zu berichten? Es kommt eine sehr gute Damenstimme zum Einsatz, die Klampfe wird wie Sau gerockt, dass Keyboard kommt im Blues typischen Hammond- oder Orgelsound, der Bass zieht seine Runden und die Drums hauen drauf wie bei einem Start einer Rakete. Die Produktion ist dabei sehr dezent gehalten, nicht schlecht sondern einfach auf das Nötigste reduziert wie es im Blues meistens der Fall ist. Keine technischen Spielerein oder künstliche Ausschmückung oder Zierwerk, nein hier wird straight drauf los gerockt.

Die Band bewegt sich dabei in einer Schnittmenge aus JOE BONAMASSA, BACKWOOD SPIRIT und NO POSSESSION, und den BLUES PILLS, THE ANSWER und den RIVAL SONS ohne Psychedelic Anteil. Manchmal werden auch leichte Country Vibes oder Elemente indigener Ureinwohner von Nordamerika mit eingearbeitet. Die Songs kommen mal locker, flockig oder schwer mit viel Drama inszeniert aus den Boxen. Ich sage jetzt mal für so zum nebenbei hören auf keinen Fall geeignet, denn nur beim aufmerksamen Hören entfalten die Songs ihre volle Kraft und überzeugen dabei. Wer nicht mit voller Aufmerksamkeit dabei ist überhört viele wichtige Details die es zu entdecken gibt.

Die einzigen zwei Punkte die ich als Negativ bezeichnen würde sind das es für Ottonormalo sehr schwere Kost sein könnte und der in manchen Songs doch Hohe Funk Anteil ist nicht nach meinem persönlichen Geschmack da wäre weniger oder weglassen für mich mehr gewesen.

„Broken Silence“ einen tonnenschwerer Bluesschinken, „No Ordinary Woman“ mit weniger Funk würde der Song runder klingen. „Got What I Need“ einer der schwersten Blues Rocker die ich seit langem gehört habe, „House Of Cards“ mit Funkelementen die in den Strophen nicht so wirklich passend sind aber der Refrain ist genial. „I Am That I Am“ der nächste sehr schwere Blueser der als Ballade getarnt auf einen zurollt, „Six Times Gone“ ein cooler aber auch nicht leicht zu verdauender Rocker. „Sacred Heart“ hat vom Bass was von DEEP PURPLE sonst viel Drama, „Drifting“ sehr flott, intensiv mit viel Drama. „Broken Wings Of Hope“ hat was von PETE WYOMING BENDERs „Born To Be Indian“, mit geilem Blues riffing, „Old Love“ ein sehr langsamer Blueser der Live aufgenommen wurde, „Silence“ ein kurzes Gitarren Intermezzo mit zwei gehauchten Worten.

Balle

RIVAL SONS – Darkfighter

Trackliste:

01. Mirrors
02. Nobody Wants To Die
03. Bird In The Hand
04. Bright Light
05. Rapture
06. Guillotine
07. Horses Breath
08. Darkside

 

 

Spielzeit: 39:41 min – Genre: Classic/Blues/Psychedelic Rock – Label: Low Country Sound/Atlantic – VÖ: 02.06.2023 – Page: www.facebook.com/rivalsons

 

Nach THE ANSWER kommt nun das neue Album von RIVAL SONS in den Player, eine Band die zwischen intensiven Classic Rock, Blues Rock und stark Psychedelic Rock angehauchte Mucke wandelt ähnlich wie THE ANSWER. Man bewegt sich auch mit der Produktion, so wie die Songs klingen in den 1970ern und nähert sich so sehr nahe an den Beat Sound der Ende 1960er bis Frühe 1970er stark angesagt war. Wobei sich THE ANSWER einen Ticken weiter im Blues bewegen, bei RIVAL SONS verhält es sich eher anders den die Jungs wandeln stärker im Psychedelic Rock.

Der Sound der in etwa bei 50% THE BLUES PILLS, 30% THE ANSWER und 20% JIMI HENDRIX liegt, was ich jetzt aber keineswegs als Nachteil sehe. Normal bin ich kein wirklicher Freund von Psychedelic Rock wie bei THE BLUES PILLS die auch einige sehr gute Songs in Petto haben aber da gefällt mir der Psy Anteil nicht. Bei THE ANSWER und RIVAL SONS macht mir der Psy Anteil irgendwie nichts aus, für mich geht der voll in Ordnung. Die coolen Riffs und das auf Retro getrimmte Keyboard mit seine Orgel Klängen weckt irgendwie die Nostalgie in mir, was perfekt mit der Retro Produktion harmoniert und mich dadurch gedanklich in meine Kindheit der Frühen 1970er versetzt.

RIVAL SONS besteht aus Jay Buchanan verantwortlich für Gesang, Mundharmonika und Gitarre, Scott Holiday an Gitarre, Dave Beste an Bass und Mike Miley an der Schießbude.

Die Stimme von Jay hat in manchen Momenten eine Klangfarbe wie eine Fusion aus Steven Tyler und Jeff Keith und in anderen Momenten kommt sie einfach nur Jay dabei rau und dreckig. Jay ist mit den Stimmbändern sehr variabel und überzeugt in allen Lagen. Die Gitarren fahren volles Brett und kommen sehr tief gestimmt mit Blues Note und Psychedelic Sound aus der Anlage gebügelt, die Key(Orgel)boards eine geile und Retroorgie. Der Bass haut einem die Saiten um die Ohren und die Drums ziehen eine Schneise der Verwüstung durch die Trommelfelle. Intensiver und schweißtreibender kann und geht fast nicht mehr, die vier sorgen für eine Soundkulisse die sich gewaschen hat und einem eine Backpfeife nach der anderen verpasst.

Mein Fazit besteht darin das ich mit diesem Album sehr zufrieden bin, es befindet sich für meinen persönlichen Geschmack nur ein Song darauf mit dem ich rein gar nichts anfangen kann. Der Rest befindet sich in der gehobenen Retro oder auch Vintage angehauchten Rock Oberklasse.

„Mirrors“ cooles angebluesetes Riffing mit wechsel von intensiven und ruhigen Passagen, „Nobody Wants To Die“ ein flotter Rocker mit Country Rock Touch. „Bird In The Hand“ hat einen JIMI HENDRIX Flair das einfach nur verdammt gut gemacht ist, ein Highlight, „Bright Light“ leierte beim ersten hören vor sich hin, beim wiederholten hören geht er doch besser ins Ohr. Bei „Rapture“ wird aus vollen Psychedelic Riffrohren und Tasten gefeuert mit einprägendem Refrain, mit „Guillotine“ werde ich in den Strophen nicht wirklich warm der Song geht überhaupt nicht an mich. „Horses Breath“ geht wieder mit viel Melodie nach vorne, „Darkside“ in den Strophen stark gemacht balladesk, im Refrain wird voll drauf los gerockt (erinnert mich an DEEP PURPLE mit „Child In Time“ oder „When A Blind Man Cries“) dass die Scheiben vibrieren und der Kitt sich vom Rahmen löst.

Balle

PONTILLO AND THE VINTAGE CREW – For The Love Of Blues

Trackliste:

01. For The Love Of Blues
02. City Of Gold
03. Long Time Gone
04. Between The Lines
05. Io Senza Te
06. Falling In Love
07. Sing The Blues
08. The Keeper
09. CC Song
10. Sound Of Hope

 

Spielzeit: 42:20 min – Genre: Rock / Blues Rock – Label: El Puerto Records/Edel – VÖ: 14.04.2023 – Page: www.facebook.com/pontilloandthevintagecrew

 

Langsam wird aus El Puerto Records ein ernst zu nehmendes Label und veröffentlich für mich Material von jemand mir nicht wirklich bekannten Gianni PONTILLO mit seiner VINTAGE CREW, beim Namen Pontillo macht es ganz leicht klick. Also mal nachgeforscht wo Gianni schon überall mal dabei war und ob mir etwas bekannt vorkommt. Und siehe da schon am Anfang kommen gleich mal die Hard Rocker von THE ORDER, dann folgt auch gleich mal PURE INC. die mir nur vom Namen geläufig sind und es kommt doch tatsächlich die letzte Veröffentlichung von VICTORY die ich mir bis zum heutigen Tag noch nicht angehört habe.

Check Punkt eins ist abgehakt, wer macht noch bei der Retro Rasselbande mit Mark Elliot und Chris Iakab an den Gitarren, Alain Schwaller am Bass und Reto Wild an den Drums. Von den Namen sagt mir das erst mal nichts also noch die anderen Fakten warum ich mich für das Album entschieden habe. Da wäre zunächst die Band stammt aus der Schweiz, ist die sehr kleine Schweiz doch ein Exportland für Gitarrengeschwängerte Mucke von Bands wie KROKUS, CHINA, GOTTHARD, SHAKRA, SATROX, TRANSIT, FIGHTER V, STEVE THOMSON, den Rocker BEN SOLLBERGER, Bens Project AGE OF DISCLOSURE, die Heavy Metaller um Adriano Troiano DISTANT PAST und die von mir in der Zeitmaschine vorgestellten BLUE 46, und noch viele mehr. Alle haben ein Vorliebe für E-Klampfen Mucke der härteren Art. Und der letzte Fakt warum ich mich entschieden habe war das Blues Rock als Gerne angegeben wurde, also genau das richtige für mich wenn ich die Fakten ansehe.

Dann mal der Mucke gelauscht und gleich bei den Vocals kommt mir ein Geraunze entgegen das sowas von ideal für Blues Rock ist. So eine Stimme ist einfach für härtere Mucke gemacht, man kann sich so ein Organ schwer in einem anderen Gerne vorstellen, aber auch das klappt wenn man mal MATTHIAS REIM im Schlager Gerne ansieht, Jürgen Drews hat auch etwas Dreck in der Stimme und NINO DE ANGELO könnte ich mir auch gut in der härteren Musik vorstellen. Die Gitarren kommen mit dreckigen Blues Licks um die Ecke und krallen sich sofort in die Gehörgänge um dort für Unfug zu sorgen. Ein Lick folgt auf des andere und man muss irgendwie an KROKUS, JOE BONAMASSA, THE WINERY DOGS, die frühen WHITESNAKE, THE DEAD DAISIES, aber es werden auch wenn es softer wird JOURNEY ähnliche Klänge angeschlagen und genau in dieser Schnittmenge bewegt sich auch die VINTAGE CREW. Mal ein wenig dezenter vom Härtegrad oder wie bei den beiden ersten Titeln ohne Gnade voll auf die 12. Dann kommt etwas für Nostalgiker, es kommt reichlich Hammond Sound oder dezentere Piano und Keyboard Klänge zum Einsatz, etwas was für mich zum Blues dazu gehört aber öfter nicht dabei ist. Der Bass ist kräftig vorhanden und wummert gewaltig drauf los. Die Drums sind gut zu vernehmen nur hören sich auf meinem zur Verfügung stehenden Promo Material die Becken komisch und im Clipping befindend an. Die Becken sind der einzige Kritikpunkt den ich finden kann, sonst hat die Retro CREW eigentlich alles Richtig gemacht und ein Album eingespielt welches Lust auf mehr macht und sehr gut gelungen ist. Eine sehr gute Vorstellung der VINTAGE CREW und wieder einmal beweisen Schweizer das sie mit zu den Besten im Rocksektor gehören.

„For The Love Of Blues“ ein cooler Rocker der für jede Grillparty geeignet wäre, „City Of Gold“ klingt dreckig, sumpfig und verdammt nach den Südstaaten mit allem was einen Blues Rock Song ausmacht. „Long Time Gone“ hier wird ein wenig Dampf raugenommen und man meint es mit einem bluesigen Song von JOURNEY zu tun zu haben, bei „Between The Lines“ wird es balladesk für mich ein wenig zu viel Schmalz. „Io Senza Te“ kommt auf Italienisch mit geilem Basslauf, die Romanischen Sprachen passen auch sehr gut zur Rockmucke erinnert irgendwie an die HEROES DEL SILENCIO. „Falling In Love“ fängt mit einer geilen Riffsalve an und mutiert im Verlauf zu einem Ohrwurm und coolen Blues Rocker der bestes Radiofutter wäre, „Sing The Blues“ spielt den Arschtreter, hier hört man KROKUS Gene. „The Keeper“ zeigt wieder viel Gefühl aber trotzdem sehr intensiv und dramatisch in Szene gesetzt. „CC Song“ ist für mich zu klischeehaft, „Sound Of Hope“ ein typischer gute Laune Radiosong mit geiler Akustikgitarre.

Balle

TALENTSCHMIEDE: The Thunderjunkies

Band:
THE THUNDERJUNKIES

Gegründet:
Juni 2021

Herkunft:
1 x US und 4 x Wien ( Österreich )

Mitglieder:
Suzanne Carey – Vocals
Bertl Bartsch – Guitar/Harp
Randy Reed – Guitar
Thomas Zamec – Bass
Tony Sailor – Drums

Stil:
Rock / Blues Rock / Hard Rock / Southern Rock

Veröffentlichungen:
TWO TRACKS (Mini EP), Juni 2021
Single (nur online) – The Devil At The Crossroads

Einflüsse:
Eigentlich alle klassischen britischen und amerikanischen Rockbands.

Was wir die nächsten fünf Jahre erreichen möchten:
Die Weltherrschaft an uns reißen!
Da haben wir fürs erste genug zu tun.

Was als nächstes kommt:
Wir arbeiten an der Veröffentlichung unseres 2. Songs und werden dann eine Vinyl-Single rausbringen. Mit ziemlicher Sicherheit kommt auch wieder ein Video dazu.
Dann wird mich Hochdruck an unserem Debüt-Album gearbeitet. Songs haben wir schon mehr als genug dafür.

Unsere beste Erfahrung bis jetzt:
Jeder Einzelne von uns hat Jahrzehnte lang Erfahrung in den unterschiedlichsten Stilrichtungen gesammelt. Dass wir uns jetzt erst, in dieser Zusammensetzung, gefunden haben ist, denke ich, unsere beste und wertvollste Erfahrung.

Unser peinlichster Moment:
Ist uns bis jetzt glücklicherweise erspart geblieben. Wir sind aber guter Hoffnung, dass in der nächsten Zeit bei den nächsten Live Konzerten sicher genügend passieren wird. Wir melden uns dann wieder bei Euch, versprochen. 😉

Mit wem wir gerne ein Bierchen trinken würden und warum:
Eigentlich braucht es dazu keinen Grund. Wir gehen auch so gerne auf ein Bier! 😉

Wenn wir uns eine Band aussuchen könnten, mit der wir auf Tour gehen dürfen:
Jeden einzelnen von uns befragt, hätten wir jetzt fünf verschiedene Bands hier stehen.
Wir würden aber beinahe alles nehmen, damit wir einfach nur spielen können.

Das Beste daran, in einer Band zu spielen:
Die Backstage Partys, Groupies, Cheeseburger, Gratisgetränke, Stretch Limos und der zu erwartende Reichtum!

Das Schlimmste daran, in einer Band zu spielen:
Dass das alles nicht passieren wird!

Online:
Homepage: www.thunderjunkies.com
Facebook: www.facebook.com/Boertmen

Musik:
Spotify: www.open.spotify.com/track/6DaqfHTBOikejqqSERrE9D?si=c536da082afc46b2
Youtube: The Devil At The Crossroads – www.youtu.be/oPiY8Zo9YJs

Interviewantworten von Randy Reed mit Absprache der Band