WALTER TROUT – Sign Of The Times

Trackliste:

01. Artificial
02. Blood On My Pillow
03. Sign Of The Times
04. Mona Lisa, Smile
05. Hurt No More
06. No Strings Attached
07. I Remember
08. Hightech Woman
09. Too Bad
10. Struggles To Believe

 

Spielzeit: 49:09 min – Genre: Blues Rock – Label: Provogue Records – VÖ: 05.09.2025 – Page: www.facebook.com/waltertroutband/

 

Der US-Amerikaner WALTER TROUT ist mir schon seit einer gefühlten Ewigkeit ein Begriff, allerdings habe ich mich nie intensiv mit seinem Schaffen beschäftigt. Ich kann nicht mal behaupten aus Zeitmangel, sondern auch weil ich erst sehr spät meine Vorliebe für den Blues Rock entdeckt habe. Also habe ich dieses Genre für sehr lange Zeit gemieden, weil mir Blues Rock früher zu anstrengend war, ich konnte mich nicht wirklich auf die Feinheiten einlassen und habe deshalb einen weiten Bogen um diesen Stil gemacht. Sicher kenne ich einige Blues Rock Songs von den damaligen Discos, aber so richtig an den Blues rangetraut habe ich mich als ich den Übersong von JOE BONAMASSA „Driving Towards The Daylight“, ab diesen Moment war ich Feuer und Flamme für den Blues Rock. Und ab da an konnte ich mich auf diesen Stil einlassen und nahm mir die Zeit beim Hören, um alle Feinheiten der Songs aufzusaugen. Ein Bekannter von mir meint ich solle mir mal Aynsley Lister anhören, der könnte mir gefallen, leider vergesse ich dies öfter oder habe schlicht weg keine Zeit alles anzuhören. Die Magazin Dinge erledige ich immer spät in der Nacht bis in die frühen Morgenstunden da meine Chefine zu dieser Zeit schläft, ich mich mit dem Kopfhörer ohne Ablenkungen und komplett auf die Musik die ich reviewe konzentrieren kann. Diese Nacht ist nicht anders, ich hatte mal wieder Bock auf Blues Rock und danach ist der Classic Rock angesagt.

WALTER TROUT hat im Laufe seiner langen Karriere bei Künstlern und Bands wie unter anderem CANNED HEAT, JOHN LEE HOOKER oder JOHN MAYALL mitgewirkt. Solo oder besser gesagt mit der WALTER TROUT BAND kann er eine beachtliche Vita vorweisen. Also widme ich mich diese Nacht dem neuen Album „Sign Of The Times“ des Musikers. Unterstützt wurde er bei den Texten von seiner Frau Marie, neben ihm an Mikrofon und Gitarre sind noch dabei Teddy Andreadis an Keyboards, John Avila an Bass und Schlagzeuger Michael Leasure.

WALTER besitzt eine eigentümliche Stimme und Aussprache die ihren Reiz entfalten kann. In einigen Momenten erinnert er an JIMMY BARNES von COLD CHISEL oder auch JON BON JOVI. Das Gitarrenspiel ist fast schon von göttlicher Natur, obwohl sich WALTER schon in einem Alter befindet in dem sich viele im Ruhestand befinden. Aber nicht so WALTER, er lässt seine Stimmbänder immer noch schwingen und die sechs Saiten nach seinen Vorstellungen schwingen und klingen. Die Gitarren hören sich natürlich und nach Röhren Amp an, aber man kann heute vieles digitale nach klassischen Röhren Verstärkern klingen lassen. Aber alleine die Gedanken an warmen analogen Sound verbreiten ein lächeln. Die Tastenabteilung kramt ordentlich in der Zeitmaschine und holt die Hammond und Orgelklänge der 70er wieder aus dem Zauberhut, oder lassen das Piano raushängen, gemeinsam mit der Gitarre bilden sie eine Zeitreise zurück in eine Zeit in der Hektik für viele ein Fremdwort war, allein schon der Verkehr der nicht so verstaut war wie heutzutage. Genau an diese Zeiten wird man unweigerlich beim Genuss von „Sign Of The Times“ erinnert. Der Bass ist fast ein gleichberechtigter Partner der Gitarre, wenn nur einen Schritt dahinter, aber im Gesamtbild immer voll präsent. Das Schlagzeug haut einen nach dem anderen raus und überzeugt ohne Wenn und Aber.

Man merkt mit jeder Note die gespielt wird das es sich bei WALTER TROUT um einen Musiker handelt der genau weiß wohin er will, wie die Songs aufgebaut sein sollen um das möglichst höchste Potential zu erreichen. Mit seiner Stimme haucht er den Songs die von den Instrumenten schon verdammt stark sind noch mal eine extra Dosis Leben ein. Dabei wandelt WALTER TROUT gekonnt im Blues Rock, es werden auch mal sehr düstere psychedelische Riffs abgelassen die dem Sound eine Intensität verleiht und so noch muskulöser und potenter wirken. Der Blues Rock bewegt sich dabei irgendwo in der Mitte zwischen Südstaaten und Chicago Blues vielleicht auch noch andere Regionen der US of A. Ist der Blues Rock langweilig? Hat der Blues Rock seine Berechtigung verloren? NEIN, wenn es nach WALTER TROUT und auch dem Star der Szene JOE BONAMASSA geht bestimmt noch lange nicht.

„Artificial“ was für ein kraftvoller Blueser mit allem was dazu gehört, „Blood On My Pillow“ ein schwerer und schleppender Song der seine Qualitäten besitzt. „Sign Of The Times“ wow das Dingens kommt mit psychedelischen Gitarrensound – aber trotzdem ein Song für die höheren Plätze in der Hitparade, „Mona Lisa, Smile“ ein balladesker Schmachtfetzen vom Feinsten, kommt mit Southern Rock Vibes. „Hurt No More“ verdammt noch mal, was für ein geiler Song – hier wird der Blues gewaltig zurückgeschraubt – ich muss an eine Mischung aus SWEET, SMOKIE und THE WHO mit klassischen Wurzeln in die Moderne teleportiert denken. „No Strings Attached“ und er ist zurück der schwere Blues Rock – erinnert an eine Kreuzung aus JIMI HENDRIX und DEEP PURPLE, „I Remember“ ein geiler leichtfüßiger Südstaaten Blueser der an JIMMI BARNES erinnert. „Hightech Woman“ der Saloon Blues ist hier Programm, der Soundtrack für einen Mississippi Dampfer, „Too Bad“ die Sümpfe leben und geben auf geile Weise ein solches Zeichen ab, „Struggles To Believe“ hier muss ich an die BLUES BROTHERS denken die in den Südstaaten eine Party feiern.

Balle

BB & THE BULLETS – High Tide

Trackliste:

01. Something In The Water
02. Born Under A Bad Sign
03. High Tide
04. I Can Tell
05. Seven Ways To Sin
06. Walking The Dog
07. Little Fishies
08. I Want You She’s So Heavy
09. Letting Go
10. The Thrill Is Gone
11. Brian’s Boogie
12. Big Boot Running

Spielzeit: 43:28 min – Genre: Blues Rock – Label: Dixiefrog Records – VÖ: 12.09.2025 – Page: www.facebook.com/bbandthebullets/

 

Drei Herren im fortgeschrittenen Alter, also keine Jungspunde mehr, kommen mit ihrem Debütalbum aus einem mehr als weit entfernten und exotischen Land das nicht unbedingt für Musik bekannt ist. Die Rede ist von Neuseeland, ich kenne eigentlich nur eine Band aus diesem Land und das ist nicht dieses Trio, BB & THE BULLETS verdienen dadurch schon mal den Bonus eines Exoten. BB & THE BULLETS wollen den Blues Rock in die Ohren der Hörer bringen mal sehen ob dieses Unterfangen hinhaut.

Zur Besetzung gehören Bandenchef Brian Baker am Mikrofon und Gitarre, Stu Duncan an Bass und Brad MacMillan an den Drums. Brians Stimme passt perfekt zum dreckigen Blues Rock von BB & THE BULLETS, besser kann man es nicht treffen. Die befindet sich in einer Lage ohne zu Hoch zu gehen und wirkt dadurch leicht bekömmlich, wenn er mal ein wenig in den Mitten Gas gibt kommt sogar richtiger geiler Dreck raus. In manchen Momenten erinnert mich die Stimme an DAVID BOWIE. An den Gitarren beweist Brian ein sehr gefühlvolles Spiel das mich sehr stark an die Südstaaten der USA erinnert und aus diesem Grund sehr gut rüber kommt. Der Bass von Stu macht alles andere nur nicht die zweite Geige spielen, fast gleichgestellt mit den Gitarren wummert der genüsslich vor sich hin. Drummer Brad beherrscht das klassische Drumming das den Blues Rock auf ein Podest hebt. So greifen vier ideale Zahnräder ineinander um den Blues Rock aus Neuseeland in die Welt hinaus zu tragen. Die furz trockene Produktion rückt die Mucke zusätzlich ins rechte Licht und wurde analog klingend ausgeführt.

Der Blues Rock ist von der besseren Sorte, es kommt zu keinem Moment Langeweile auf, auch wenn das Trio mal den Fuß vom Gas nimmt. Die Songs bestechen mit einem Stil der sich nach Bayou, Louisiana, Sumpf, Mississippi Feeling, BBQ und eine Moonshiner Party im verborgenen anhört. Der ideale Soundtrack für eine Grillparty von Schwarzbrennern die in den Sümpfen beheimatet sind. BB & THE BULLETS liegen stilistisch irgendwo zwischen den Blues Brothers und einem verdammt verdreckten JOE BONAMASSA aus Louisiana oder dem Mississippi Delta. Melodien so weit die Ohren reichen, dreckige Licks auf der Gitti, ein wummer Bass und klassisches Drumming geben den Ton auf dem Debütalbum des Trios an.

Eine gelungene erste Vorstellung des Trios, das Album könnte, wenn die Promotion stimmt und bei Airplay, einigen Staub aufwirbeln. Ich werde Euch im Auge behalten.

„Something In The Water“ ein guter Einstieg ins Album, kommt catchy rüber, „Born Under A Bad Sign“ ein schwerer Blueser der durchaus aus den tiefsten Sümpfen der US of As stammen könnte. „High Tide“ ein ruhiger und gefühlvoller Song mit Tiefgang, „I Can Tell“ was für ein klassischer Rotzer, Dreck, Modder und Morast klingen durch. „Seven Ways To Sin“ könnte auch auf einem Mississippi Dampfer gut ankommen, „Walking The Dog“ erinnert mich an die Blues Borthers. „Little Fishies“ noch so ein locker, flockig und lässiger Blueser, „I Want You She’s So Heavy“ hier bricht das Drama aus. „Letting Go“ ein sehr schwer zu verdauender und schleppender Song, „The Thrill Is Gone“ hier wird Drama mit Dreck in den Mixer geworfen. „Brian’s Boogie“ jawohl es kommt das was nicht fehlen darf – frei nach Falco „drah di net um, da Boogie gäht um“, „Big Boot Running“ zum Abschluss gibt es noch einen Blueser mit Reggae Feeling.

Balle

MARC AMACHER – Load

Trackliste:

01. Memphis
02. Still
03. Big Black
04. Bullet
05. Long Time No See
06. Home Again
07. Give It To Me
08. Grandpa
09. Shuffle N‘ Boogie
10. Good Morning Mrs. Molly
11. On My Way
12. Mailbox Blues

Spielzeit: 42:16 min – Genre: Blues Rock – Label: Hoboville – VÖ: 27.06.2025 – Page: www.facebook.com/MarcAmacherOfficial/

 

MARC AMACHER ist für mich ein Unbekannter, wie der Promotext verrät stammt er aus der Schweiz und wird so beschrieben: „Handgemacht und unverfälscht, aber keinesfalls verstaubt, MARC AMACHER fasziniert mit seiner ureigenen Vielfältigkeit ganz nah und persönlich, Er lebt Entertainment“. Puh das ist mal eine dezente Eigenschaft die der Schweizer mit bringt. Da ich mir so einen Zirkus wie „The Voice Of Germany“ nicht ansehe, wusste ich auch nicht das MARC dort 2016 mitmachte, selber schuld aber egal, jeder begeht Jugendsünden, die habe ich auch in den 80ern begangen. Auf einem Streamingdienst lassen sich drei Alben von AMACHER finden, also handelt es sich bei „Load“ um das vierte Album, dafür übernehme ich allerdings keine Gewähr da mir der Künstler bis jetzt unbekannt war. Warum habe ich mich dann für MARC gemeldet, ganz einfach, es wurde Blues Rock in der internen Redaktionsliste angegeben und ich mich gerne wie in den meisten Fällen positiv überraschen lasse. Auf die Schnelle lässt sich nicht feststellen wer MARC auf dem Album unterstützt hat. Aber was MARC hier abfeuert ist Unterhaltung auf Superstar Level.

MARC besitzt ein raue und dreckige Stimme die einfach nur perfekt für Blues Rock ist, würde sich aber auch im Rock bis Hard Rock Bereich sehr wohl fühlen, wer auf Reibeisenstimmen ala JOE COCKER steht sollte sich unbedingt mal MARC AMACHER anhören, wer dann als Bonus noch auf Blues Rock steht wird doppelt fündig werden und ein garantiertes Match finden. Die Saiten der Gitarren werden sehr dreckig angeschlagen und kommen Lick um Lick aus den Boxen die durch die Mucke gleich noch staubiger aussehen. Der Bass schwebt im Hintergrund und die Drums verweigern den Schritt in den Vordergrund, weil die Stimme und Gitarren ganz klar die Hauptakteure darstellen. Die Produktion klingt genau so staubtrocken wie die Stimme und Licks. Ein perfekt eingefangenes musikalisches Zeitdokument was MARC AMACHER hier an den Start bringt. Die Melodien kommen auch nicht zu kurz, sondern werden mit der Gitarre dreckig in Szene gesetzt.

AMACHER befindet sich meist im Bereich zwischen langsam und midtempo, und lässt dabei den Blues richtig rocken, vergleichen kann man vom Blues Anteil mit JOANNE SHAW TAYLOR, JOE BONAMASSA, ein wenig ALASTAIR GREENE, wenn der Boogie dazu kommt ZZ TOP und fertig ist die Umschreibung von MARC AMACHER.

Weniger Funk, mehr rockigen Blues und es klappt mit einer noch besseren Bewertung. Die ersten Schritte in Richtung einer effektiven Freundschaft wurden getätigt, jetzt fehlt nur noch die perfekte Szenerie mit mehr Blues und weniger Funk.

„Memphis“ geht gleich mal perfekt ins Album rein, „Still“ kommt mit viel Funk im Sound. „Big Black“ ein geiler Rocker der mir von der Melodieführung seltsam bekannt vorkommt – mir fällt nur nicht ein welcher Song dafür Pate stand, „Bullet“ genau so sollte anständiger Blues Rock klingen. „Long Time No See“ ein Song der sehr nachdenklich wirkt und mit Drama seine ganze Vielfalt unter Beweis stellt, „Home Again“ kommt wieder mit funkiger Note. „Give It To Me“ die Tasten werden wie Bläser eingesetzt und auch dieser Song kommt mir erschreckend seltsam bekannt vor „Grandpa“ dieser Song wurde in der trockensten Wüste der US of A geboren. „Shuffle N‘ Boogie“ Boogie ist hier Programm – die alten ZZ TOP lassen ala „La Grange“ grüßen, „Good Morning Mrs. Molly“ hiermit werde ich nicht warm. „On My Way“ der geht runter wie Öl mit Reggae Vibes, „Mailbox Blues“ das Album findet ein dramatisches Ende.

Balle

JOANNE SHAW TAYLOR – Black & Gold

Trackliste:

01. Hold Of My Heart
02. All The Things I Said
03. Black & Gold
04. Who’s Gonna Love Me Now
05. I Gotta Stop Letting You Let Me Down
06. Summer Love
07. Grayer Shade Of Blue
08. Hell Of A Good Time
09. Look What I’ve Become
10. What Are You Gonna Do Now
11. Love Lives Here

Spielzeit: 48:19 min – Genre: Blues Rock – Label: Journeyman Records – VÖ: 06.06.2025 – Page: www.facebook.com/joanneshawtaylor/

 

Nach dem düster, schaurigen und doch attraktiven Gothic / Doom Metal Debütalbum von SKRYLLS kommen diese Nacht zwei Alben dran die sich dem Blues Rock verschrieben haben. Das erste Album für heute Nacht stammt von JOANNE SHAW TAYLOR, eine Künstlerin die sich seit ihrem Debütalbum „White Sugar“ von 2009 einen Namen in der Musikindustrie machen konnte geht mit ihrem zehnten Album „Black & Gold“ an den Start. Ich hatte bis jetzt noch keine Berührungspunkte mit der Britin, wieso kann ich nicht wirklich beantworten, ich kann zwar seit etwa 25 – 30 Jahren etwas mit Blues Rock anfangen, wird aber von mir genau wie Deutsch Rock etwas Stiefmütterlich behandelt. Dieser Umstand ist von mir nicht beabsichtigt aber auch den Veröffentlichungen geschuldet die sich stilistisch meist im AOR / Melodic / Hard Rock und sämtlichen Varianten des Metals befinden und die beiden erst erwähnten Genres eher eine Nebenrolle in der Redaktionsliste spielen. Was sehr schade ist da es gerade auch auf dieser Spielwiese sehr gute Künstler und Alben gibt die dadurch leider in den unverdienten Hintergrund rücken. Also kommen in dieser Nacht zwei Alben in meinen Player die sich im Blues Rock befinden und deshalb auf meinem Radar aufgetaucht sind. Dieses Album von JOANNE SHAW TAYLOR sowie das von MARC AMACHER haben schon ohne das ich auch nur einen Takt oder eine Note gehört habe einen Bonuspunkt verdient, wenn diese Eigenschaft auf einem Album fehlt egal ob es befreundete Musiker von mir sind oder ich Fan vom Schaffen eines Künstlers bin ziehe ich Punkte ab wenn ein Album unter der magischen Grenze von 40 Minuten dauert. JOANNA befindet sich näher an den 50 Minuten als bei 40, und das ist eine Hausnummer bei elf Songs eine Laufzeit von 48 Minuten. So nun genug ausgekotzt, jetzt geht es los mit dem Album „Black & Gold“!

JOANNE besitzt eine Stimme die einen hohen Wiedererkennungsfaktor besitzt und fühlt sich im Blues Rock sehr wohl. Das Gitarrenspiel ist für Blues Rock ausgelegt und kommt teils mit dreckigen Licks daher. Wenn es nicht dreckig zugeht bewegen sich die Gitarren irgendwo zwischen Blues-, Country-, Indie- und Pop-Rock, dieser Mix macht sich sehr gut mit JOANNEs Stimme. Der Bass bekommt nicht die breite Bühne wie die Gitarren die mit der Stimme im Vordergrund stehen. Die Drums machen dezent Druck ohne sich dabei aufzudrängen. Es wird auch schon mal Violine oder Geige, Pianoklänge und dezente Tasteninstrumente verwendet die nicht als Fremdkörper sondern wie als perfekte zu Stimmung passenden Symbiose wirken. Die Produktion ist auf einem Top Niveau wirkt allerdings sehr modern, ein leichter Retroanstrich hätte sich bestimmt auch sehr gut mit dem Stilmix von JOANNE vertagen.

Der Musikstil auf „Black & Gold“ hat weder Hektik noch Stress zu bieten, es wird relaxt drauf los gerockt. Das auf einem sehr hohen Level und ist sehr weit entfernt von dem was ich sonst so reviewe. Zur Abwechslung mal was positiv anderes und entspannendes das alles um einen herum entschleunigt und die Sorgen die einen plagen für eine dreiviertel Stunde in den Hintergrund schieben. JOANNE verbreiten mit „Black & Gold“ Good Mood Vibes die zum positiven Denken anregen und an eine Zeit erinnert als die Zukunft noch nicht von einer Greta mit der letzten Generation terrorisiert wurde, gigantische Preissprünge nach oben, ein Discobesuch noch keinen Monatslohn ausmachte, medialen Overkill, Klimawandel (für mich das (Kunst)Unwort das nie hätte kreiert werden dürfen) – die Erde machte in Milliarden von Jahren schon immer Klimaveränderungen von Eiszeiten bis Warm- oder Heißzeiten und umgekehrt durch, Messerstechereien, Verbrenner Verbot und Reiche noch reicher machend geprägt war. In der sich kein Kanzler und sein Linnemann hinstellten und behaupteten die Rentner würden zu wenig arbeiten, gerade diejenigen die ein Arbeitsleben mit über 40 Jahren hinter sich haben, aber ja doch, genau richtig ihr habt ja so was von recht. Als ein Liter Benzin noch nicht die ganze Tanke ausmachte eine Packung Lungentorpedos noch 3 stabile Deutsche Mark und keine 10 Teuronen kostete, als ein BMW 325i noch zu einem vernünftigen Neuwagenkurs zu haben war, man für ein Bier im Wirtshaus noch nicht einen Tag arbeiten musste. Genau an diese gute alte Zeit erinnert mich die Mucke von JOANNE, wenn man die Augen schließt vollzieht man eine Zeitreise in die Vergangenheit die mit sehr vielen positiven Erinnerungen verbunden ist.

JOANNE SHAW TAYLOR befindet sich vom Genre her in einem Umfeld aus Blues Rock, Country Rock und Pop Rock, vergleichen kann man vielleicht mit einer Mischung aus TRACY CHAPMAN und MELISSA ETHERIDGE Vibes mit JOE BONAMASSA Riffs und einer Wilderer Attacke im Pop Rock. Hört sich verstörend wild an, ist aber attraktiver als es sich liest, und schon alleine die positiven Erinnerungen die vor meinem geistigen Auge auftauchen kann man als Genial bezeichnen.

„Hold Of My Heart“ ein cooler Rocker der zwischen Blues und Country Rock wandelt, „All The Things I Said“ hier treffen dezente Blues Töne auf Country Vibes mit Pop Rock Stimmung. „Black & Gold“ erinnert ein wenig an sehr softe THUNDER, „Who’s Gonna Love Me Now“ ein relaxter Song der irgendwo zwischen Ballade und Normalo angesiedelt ist. „I Gotta Stop Letting You Let Me Down“ hier sind sie die dreckigen Licks auf den 6-saitigen ein echter Rotzer, „Summer Love“ ein Happy Feel Good Rocker der gute Laune verbreitet. „Grayer Shade Of Blue“ ein Soft Rocker ala MELISSA ETHERIDGE, „Hell Of A Good Time“ und nochmals dreckige Licks auf der Gitti, die Spaß machen – die hatte ich in den 80ern. „Look What I’ve Become“ hier wird es schwer, schräg und dreckig, „What Are You Gonna Do Now“ flott mit Rock N Roll Vibes, „Love Lives Here“ zum Schluss wird es dramatisch schön.

Balle

JOE BONAMASSA am 30.04.205 in der Olympiahalle in München

Der gegenwärtige Blues Rock Superstar JOE BONAMASSA war am 30.05.2025 Live in der Münchner Olympiahalle zu sehen. Unterstützt wurde er vom Gitarristen Josh Smith, Bassisten Calvin Turner, Drummer Lamar Carter, Keyboarder Reese Wynans und den beiden Backroundsängerinen Jade McCray und Danielle De Andrea. Als das Konzert begann kam JOE nach allen anderen im Dämmerlicht auf die Bühne und schickte kurz einen Gruß in die Zuschauer. Nach dem Gruß legte er sofort los und verbreitete eine sehr gute Stimmung unter dem Publikum. Er wirkte nicht wie der Superstar unter den Blues Rockern, sondern eher wie der freundliche Musiker von nebenan der zu einer Jamsession vorbei schaute. Über das können mit seiner Stimme oder an der Gitarre gibt es rein nichts zu meckern. JOE war sehr gut bei Stimme und an der Gitarre macht ihm so schnell keiner etwas vor. In seinem schwarzen Anzug sah JOE aus wie ein Schuljunge aus der letzten Bank bei seiner Firmung, aber wehe man gibt ihm ein Mikro und Gitarre in die Hand. Dann erwacht der Dämon in ihm und er zeigt was er drauf hat ohne dabei den großen Macker raus hängen zu lassen. Die Stimme klingt zart und sanft, das Riffing sitzt und zündet sofort im Ohr. Egal welche Gitarre JOE gerade nutzte Gibson Les Pauls, EG oder ES, Fender Stratocaster oder Telecaster kein Griff ging daneben. Der Mann hat einfach Gold in den Fingern. Ich habe im Vorfeld ein wenig das Internet durchforstet und nicht nur positive Stimmen gelesen, ich konnte nur einen Kritikpunkt ausmachen und der lag darin das die sanften und ruhigen Töne in der Überzahl waren, die rockigen kamen fast zu kurz. Schlecht war kein Song aber die ruhigen Momente über wiegten. Zur Bühnen Show selber saß alles, angefangen bei der Beleuchtung, dem Druckvollen Sound, ab und an dröhnte es mal wenn JOE die Gitarre zu stark verzerrte was allerdings nicht groß störte. Beide Backroundsängerinen hatten eine verdammt gute Stimme und machten manchmal eine kleine einstudierte Choreographieeinlage. Der zweite Gitarrist war auch ohne Fehler und tadellos unterwegs, bekam wie alle Mal eine Metime im Spotlight mit einem Solo. Der Bassist machte sehr aufsehenerregend mit seinem Instrument auf sich aufmerksam, der war über das gesamte Konzert voll da ohne dabei in den Hintergrund zu verschwinden. Reese Wynans an den Tasten merkte man sein Alter nicht an, während seiner Solos ging er ab als wenn er einen Chilieinlauf bekommen hätte, man musst befürchten das er jeden Moment umkippt. An den Tasten konnte er neben JOE am meisten Highlights setzten. Am besten kam allerdings der Hammond Sound an wenn es so richtig klassisch klang. Der Drummer zeigte sich auch auffällig und sorgte für einige Ohamomente. Der zweite Gitarrist und Bassist waren mehr auf ihre Plätze konzentriert, JOE zeigte sich auf jeder Bühnenseite. Einzig der Umstand das es mehr sanftere und dezente Songs als Rocker gab ist ein kleiner Kritikpunkt. Wer einen der größten Blues Rock Musiker unserer Zeit ohne Allüren Live erleben möchte sollte sich JOE BONAMASSA ansehen, den so gut ist kaum jemand, schön das es solche Musiker wie JOE gibt die den Blues Rock am Leben erhalten. Sicher gibt es mehrere Künstler die auch Blues Rock machen, nur hat keiner von denen einen Namen wie JOE BONAMASSA. So ging dann eine Show bei fast gefüllter Olympiahalle zu ende die ich nicht um alles in der Welt verpasst haben möchte. Egal wie viel Geld mir jemand geboten hätte, ich hätte das Angebot ausgeschlagen.

www.facebook.com/JoeBonamassa

Setlist

Hope You Realize It
24 Hour Blues
Done Got Over It
Self Inflicted Wounds
Shout About It
Last Matador Of Bayonne
Pack It Up
Heart That Never Waits
Is It Safe To Go Home
Hard But It’s Fair
How Many More Times
Sloe Gin

Text: Balle / Bilder: Fonse Demmelhuber

CIRKUS PRÜTZ – Manifesto

Trackliste:

01. White Knuckle Blues
02. Dringking Muddy Water
03. Handyman Boogie
04. Walking In The Rain
05. The Blues Is The Cure
06. Living Like A God
07. Twenty4Seven Blues
08. Pack Your Bags
09. High Roller
10. Water Into Wine

 

Spielzeit: 37:26 min – Genre: Blues Rock – Label: Metalville Records – VÖ: 18.04.2025 – Page: www.facebook.com/cirkusprytz

 

JOE BONAMASSA wird am 30. April Live in der Olympiahalle München sein, da Balle dabei ist stimme ich mich heute mit dem vierten Album der Schweden CIRKUS PRÜTZ auf Blues Rock ein. Mal sehen was die Band auf dem vierten Output zu bieten hat. Laut Promoinfo hat sich die Band von Album zu Album steigern können, das kann ich weder belegen noch bestreiten, da ich die Vorgänger Alben nicht kenne. Mir ist fast schon wieder schleierhaft wie sich die Schweden vor mir verstecken konnten ohne auf meinem Radar aufzutauchen.

Zur Band gehören Cristian Carlsson am Mikrofon und Gitarre, Franco Santunione ebenfalls Gitarre, Jerry Prütz am Bass und Per Kohlus an den Drums. Cristians Stimme liegt von der Range irgendwo bei Bruce Brookshire von DOC HOLLIDAY, Danny Joe Brown oder Phil McCormack von MOLLY HATCHET und Billy Gibbons von ZZ TOP und klingt nahezu ideal für diesen Blues Rock den CIRKUS PRÜTZ regelrecht zelebrieren. Die Gitarren und auch der Bass kommen mit viel Schmackes daher, bilden so mit der Stimme den Mittelpunkt von „Manifesto“. Die Drums sind alles andere als Leisetreter allerdings mehr im Hintergrund, da die Stimme klar im Vordergrund über allem thront. Die Produktion klingt sowas von furztrocken und könnte nicht besser für die Mucke ausgeführt sein.

Die Mucke bewegt sich im flotteren und härteren Blues Rock und liegt dabei irgendwo zwischen JOE BONAMASSA und ZZ TOP zu deren harten Blues Zeit. Blues Rock ist alles andere als Happy Feel Good Musik, meist mit schweren Riffen und trauriger Note versehene Rocker können trotzdem für gute Stimmung sorgen. Wie im Fall von CIRKUS PRÜTZ die ein Blues Rock Highlight abgeliefert haben, egal welchen Song man sich raus sucht, es ist jeder ein Treffer fürs Ohr und ein wahrer Trommelfellschmeichler. Egal ob nun mit schweren und traurigen Riffs hier gibt es voll auf die Lauscher. Mit coolen Melodien reiht sich Song an Song und entlockt einem öfters mal ein Oha, wie Geil. Allein schon die Stimme von Cristian hat was magisches und harmoniert perfekt mit Blues Rock, würde sich von der Range aber auch im Southern Rock sehr wohl fühlen ohne dort deplatziert zu wirken. Mit diesem Album legen CIRKUS PRÜTZ auf jeden Fall eine Punktlandung in der oberen Bewertungsskala hin, besser kann man Blues Rock nicht bringen, die Schweden machen mit „Manifesto“ fast alles richtig. Die Bewertung hätte höher sein können wenn mehr als zehn Songs auf dem Album gewesen und die Spielzeit um 45 Minuten ausgefallen wäre. So bleibt eine trotz dieser beiden Umstände immer noch anständige Punktlandung.

„White Knuckle Blues“ macht am Anfang gleich mal Pluspunkte, „Dringking Muddy Water“ könnte auch aus den tiefsten Sümpfen der Südstaaten stammen, der Anfang vergeigt mit verzerrter Stimme – wenn die Spielerei vorbei ist wird ein amtlicher Blues Rotzer draus. „Handyman Boogie“ hier lassen die vier einen flotten Boogie Shaker von der Leine, „Walking In The Rain“ was für eine geile Leadgitarre, hier beweist die Band sehr viel Gefühl. „The Blues Is The Cure“ ein sehr schwerer Blues Rotzer der überzeugt, „Living Like A God“ klingt nicht ganz so düster und zieht seinen unaufhaltsamen Weg in die Trommelfelle. „Twenty4Seven Blues“ das Ding sprengt die Skala, geiles Riffing trifft auf eine Stimme die es in sich hat, „Pack Your Bags“ immer wenn man meint es gibt keine Steigerung verpassen einem die Schweden voll einen Schwinger. „High Roller“ und sie haben es schon wieder gemacht, eine erneute Steigerung zum Song davor und wenn das so weiter geht folgt der Niederschlag und KO, „Water Into Wine“ der finale KO Schwinger bleibt aus, dafür wird es sehr schwermütig und traurig.

Balle

GOD’S GIFT & THE BKC bei der Rock Nacht im VAZ Burglengenfeld am 21.02.2025

Vor einiger Zeit bekam ich die Ankündigung einer neuen Single der Band GOD’S GIFT, als ich mir das Video dazu ansah dachte ich mir hört sich ganz Dufte an und schaute mir die Internetpräsenz der Band an. Als ich auf der Homepage die Bandmitglieder gesehen habe ist mir erste mal ein großes Oha rausgerutscht und danach dann ein Lacher, kannte ich zwei der Bandmitglieder schon von der AC DC ALL STAR BAND die ich mir im Dezember des letzten Jahres angesehen habe. Jawohl Ja der Leadgitarrenhero Mark T. Wright und Drummer Mike Hartinger waren damals Teil der ALL STAR BAND und konnten mich mit ihrer Darbietung beeindrucken. Also kontaktierte ich die Band ob sie mal vorhaben Live bei mir in der Ecke die Bühnen unsicher zu machen. Mark antwortete mir das sie im Moment noch nach Möglichkeiten und Veranstaltungsorten suchen wo sie auftreten können. Aber er meinte das sie am 21.02.2025 im VAZ in Burglengenfeld bei Regensburg spielen würden. Also fuhr ich die ca. 150 Km bis Burglengenfeld um mir einen Überblick über die Livequalität von GOD’S GIFT machen zu können. Der Abend im VAZ lief unter dem Motto Rock-Nacht und wurde von der Band THE BKC aus der Gegend von Regensburg stammend organisiert. Der Abend versprach mit dem Motto Rock-Nacht genau meine Kragenweite zu sein, und das war er auch.

Den Anfang machten THE BKC, (ausgeschrieben lautet der Name The Beer Killing Company, welch geiler Bandname – ob die auch so wie ich Ehrenmitglieder im AVC sind und auch kurz vor der Ehrendoktor Ernennung stehen) dass Quartet ist 2020 als Coverband FISH N‘ PRICE enstanden und setzt sich mit Oli Fischer Mikrofon und Gitarre, Walter Preis an der Leadgitarre, Dan Breeze am Bass und Tom Fischer an den Drums zusammen. 2021 erschien das von der Band selbst geschriebene gleichnamige Debütalbum das voll mit Heavy Blues / Hard Rock Songs ist. Und genau diese Songs kamen am 21.02.2025 zum Einsatz. Oli besitzt ein sehr raue Stimmfärbung und geht etwa in Richtung Timmy Rough von THE NEW ROSES und konnte überzeugen. Walter machte auch einen sehr guten Eindruck an der Leadklampfe und sorgte mit Oli für starke Heavy Blues / Hard Rock Riffs. Dan am Bass war alles andere als ein Flüsterwillie, der Typ hat einiges in den Fingern wie er beweisen konnte. Drummer Tom bot eine spektakuläre Show und sorgte so für den richtigen Takt aus der zweiten Reihe ohne dabei zu leise zu sein. Die Songs von THE BKC stehen unter dem Leitfaden „Rock N Roll is true Religion“, und das trifft auf ganzer Linie zu, besser kann man diese Spielart fast nicht Live bringen. Allerdings gibt es einen kleinen Kritikpunkt, der daraus besteht das mir viele Passagen, Riffs und Akkordfolgen bekannt vor kamen und ich meinte die so oder so ähnlich schon mal irgendwann und -wo gehört zu haben. Wenn man diesen Kritikpunkt außer acht lässt hat man bei einer Show von THE BKC einen heiden Spaß und kommt in Sachen Rockmucke voll auf seine Kosten. Fehler konnte ich keine hören, einzig das Stageacting könnte mehr und umfangreicher sein, musikalisch merkt man den Jungs ihr Alter und Erfahrung an, da ich keine Fehler feststellen konnte.

www.facebook.com/thebeerkillingcompany

Nach der Umbaupause war dann das Date zwischen GOD’S GIFT und mir an der Reihe, und ich war mehr als gespannt darauf ob es Liebe auf den ersten Takt wird oder ob die Jungs mehr Anläufe benötigen um mich zu überzeugen. Die noch nicht lange existente Band, die aus Regensburg stammt und deren Mitglieder in Österreich, Spanien, Bayern Wald und Regensburg leben, besteht aus Fares Gabriel Hadid am Mikrofon, Mark T. Wright und Daniel Taeger an den Gitarren, Reeve Downes am Bass und dem Stickschwingenden Tier Mike Hartinger. Meine Erwartungen waren sehr Hoch da ich Mark und Mike schon in Action erlebt habe und mich beide mit ihrer Livedarbietung beeindrucken konnten. Also fragte ich mich im Vorfeld ob GOD’S GIFT meine Erwartungen erfüllen können, dass Debütalbum, dass ich schon Probehören durfte und im Spätsommer dieses Jahr veröffentlicht werden soll versprach mir eine Sensation. Ergo Erwartungen und gehörtes Material waren bei mir ein Match und weckten die Neugier auf diesen Abend. Gabriels Stimme haut sowas von rein das man meint eine Abrisskugel hat einen von Hinten weg geräumt. Die Stimmfärbung passt ideal zum Hard Rock den die Band spielt, besser geht es nicht. Gabriels Bühnenpsäsenz ist sehr mächtig anzusiedeln, er beschränkte sich nicht nur auf Raumverteidigung am Mikrofonständer. Er wirbelte auch schon mal den Ständer rum, ging in die Hocke, lief auf der Bühne rum oder interagierte mit den anderen Bandmates und hatte verdammt viel Spaß dabei. Nun komme ich zu Mark, puuhhh ich schrieb in meinem Livebericht zur AC DC ALL STAR BAND das Mark voll einen an der Waffel hat. Das muss ich leider korigieren Mark hat nicht nur einen an der Waffel sondern sehr viele die Positiv und freundschaftlich gemeint sind. Normal kann Mark nicht, der rennt auf der Bühne rum wie ein wild gewordener Duracell Hase auf Speed und XTC, nach der Show fragte ich ihn wo der Schalter bei ihm sei um ihn auszuschalten. Er meinte nur den gibt es nicht und ihn halten Lungentorpedos fit. Aber nicht nur das Stageacting von Mark ist eine Sensation, nein er ist auch ein wirklich begnadeter Gitarrist der sich nicht vor einem der großen Namen verstecken muss, denn er spielt in der Oberliga mit. Der zweite Gitarrist Daniel war keinen Deut schlechter als Mark, er rannte nicht soviel rum, musste er auch nicht. Stilhalten konnte er sich aber auch nicht, denn sein Kopf war immer in Bewegung entweder durch Bangen oder er sah einem der anderen Bandmitglieder zu. Ich fragte mich über die ganze Spielzeit auf welcher Achterbahn Daniel unterwegs war so wie der Kopf rumgewirbelt wurde. Bassist Reeve präsentierte sich nicht so auffällig, er war mehr der dezente Nebendarsteller ohne dabei als Mauerblume auszusehen. Am Bass ist er trotzdem eine Bank die so schnell nichts aus der Ruhe bringt. Dann komme ich zum Tier, fast schon Untier was Mike an den Drumsticks und auf dem Hocker abzieht kann man fast mit Marks Bühnenshow vergleichen nur ohne rumzurennen. Wo der schmächtige Typ die Energie für das verdreschen der Bespannungen hernimmt ist mir schleierhaft. An den Backingvocals ist die gesamte Band ein Volltreffer und bot eine geile Show mit Great Fucking Asskickin Rock N Roll oder wie ich es getauft habe mit Rock N Hard Roll. Wenn die Band dieses Niveau halten kann ohne das die großen Distanzen zwischen den Mitgliedern zum Problem werden wächst eine echte Sensation heran die es weit bringen kann. Leute seit gespannt auf das Debütalbum das im September Geburtstag feiern soll, das Dingens Rockt wie Sau und wer sich selber einen gefallen tun und dabei eine talentierte einheimische noch junge Band unterstützen möchte, die Band ist für jeden Zuspruch oder Konzertbesucher dankbar. GOD’S GIFT reißen sich im wahrsten Sinne des Wortes den Arsch für die Zuschauer und bald auch Zuhörer auf Tonträger auf. Das war auf jeden Fall nicht meine letzte Liveshow von GOD’S GIFT!!! Hier gibt es das Prädikat Balles GEHEIMTIPPP!!!!

www.facebook.com/godsgift.rocks

Text und Bilder: Balle

SNOWY WHITE – Unfinished Business

Trackliste:

01. Unfinished Business
02. Evening Blues
03. Alone With Me
04. Overaland And See
05. Long Time
06. Endless Green, Deepest Blue
07. White Cloud
08. Sweet Little Secret
09. All The Way Home

 

 

Spielzeit: 49:51 min – Genre: Blues Rock – Label: Eigenproduktion – VÖ: 14.06.2024 – Page: www.facebook.com/white.snowy

 

SNOWY WHITE meldet sich nach zwei Jahren Pause mit dem Album „Unfinished Business“ zurück, mal sehen wie das unfertige Business klingt. Gleich der Opener und Titeltrack macht klar, hier ist nichts mit nebenbei hören, nicht weil die Mucke schwer verdaulich wäre, nein ganz einfach um durch bewusstes zuhören alle Facetten mit zu bekommen. Das Album ist viel zu schade um nur nebenbei gehört zu werden. Wow der Titeltrack erinnert mich sowas von an die guten alten end 60er bis in die Mitte der 70er Jahre Blues Rocker von der großen Kanalinsel in der Nordsee um dann ab Song #2 an den US Blues Rock zu erinnern. Egal ob nun europäisch oder amerikanisch angehaucht, SNOWY haut einen nach dem anderen raus. Allein schon sein gefühlvolles Gitarrenspiel macht auf sich aufmerksam, ich hörte vor kurzem das neue ALASATAIR GREENE Album und da kam die Gitarre viel dreckiger und vorlauter zum Einsatz. SNOWY geht in der Beziehung einen anderen Weg der nicht so ich sage jetzt mal sumpfig und morastig ist wie der Südstaaten Blues den man bei ALASTAIR hört. Bei SNOWY kommt die Gitarre feiner, definierter wenn nicht sogar zurückhaltender und somit ruhiger nicht so auf Krawall gebürstet rüber. Die Stimme von SNOWY wirkt filigran und zerbrechlich passt aber gerade deshalb perfekt zum Blues Rock den SNOWY auf diesem Album bietet.

Unterstützt wird die Stimme und Gitarre von einer alten herrlich antiken und kaum noch zum Einsatz kommenden Hammond Orgel oder Piano klängen. Der Bass ist als gleichberechtigter Partner der Gitarre und Tasten zu hören. Das Schlagzeug hört sich genau wie die Orgel einfach nur noch göttlich antik und retro an das man meint eine Zeitmaschine hat den Hörer nur für dieses eine Album in die Vergangenheit katapultiert um dem Retro Rock Tribut zu zollen. SNOWY schafft hier gekonnt den Spagat zwischen Euro Blues der Vergangenheit und US Blues ohne dabei einen als Favoriten heraushören zu lassen. Vergleichen kann man mit na mit wem wohl, eben SNOWY selbst, GARY MOORE, ALASTAIR GREENE und The One and Only JOE BONAMASSA. Egal wenn man von den genannten nimmt, oder auch SNOWY selbst halten die Fahne des Blues Rock nach oben, eine Musikrichtung die leider zu wenig anklang findet und die Künstler die sich diesem Stil verschrieben haben sind nicht so zahlreich wie die aus dem Rock, Hard Rock, und Metal Bereich.

Für mich ein Album das gehört werden sollte, egal ob man jetzt Blues Rock Fan ist oder nicht, den WHITE hat auf diesem Album einiges an Gefühlen auszudrücken.

„Unfinished Business“ genau so sollte anständiger Blues Rock klingen, „Evening Blues“ hier kommt der US Blues zum Zug. „Alone With Me“ sehr langsam, melancholisch und schwer dabei cool umgesetzt, „Overaland And See“ das Instrumental könnte problemlos aus einem Sergio Leone Italo Western stammen. „Long Time“ hier zeigt SNOWY seine Balladen Seite, „Endless Green, Deepest Blue“ boah eh man jetzt wirklich, ich werde in die 70er Jahre versetzt als diese Art Mucke noch überall im Radio lief, beim Solo bekommt man voll auf die Lauscher. „White Cloud“ hier wird Blues mit Americana und Mariachi Musik gekreuzt, „Sweet Little Secret“ hier geht es wieder verdammt cool zu Sache, „All The Way Home“ und wieder High Noon in einem John Wayne Western kurz vor dem Showdown in Dodge City.

Balle

THE SONIC BREWERY Interview

Nachdem ich das zweite Album der jungen Rocker von THE SONIC BREWERY mit dem Titel „Can’t Kill Rock N Roll“ reviewt habe wurde spontan ein Interviewtermin angesetzt. Also fuhr ich in die kleine niederbayerische Stadt Eggenfelden wo die vier Jungs seit kurzem einen im wahrsten Sinne des Wortes Plattenladen betreiben. Auf eine sehr symphatische und bayerische Art und Weise wurde ein sehr nettes Gespräch daraus mit vielen Informationen.

RG: Servus Jungs stellt euch doch bitte selber kurz mal vor.

BO: Ich bin Benno Olbrich der Sänger und spiele dazu noch die Blues-Harp und Percussion und nebenbei zeittechnisch noch das jüngste Mitglied der Band.
JN: Ich bin der Jonathan Niederer, 26 Jahre wie Benno auch, an der Gitarre und Live Backing Vocals.
AA: Ich bin Andreas Aigner der Mann für den Bass.
TH: Ich bin Thomas Hamberger bin mit 24 Jahren alterstechnisch der jüngste und Drummer von THE SONIC BREWERY.

RG: Benno wo sind deine langen Haare hin?

BO: Rigoros abrasiert! Anfang des Jahres 2023 habe ich mich dazu entschieden die Haare abzurasieren. Ich habe sie ungefähr sechs Jahre lang wachsen lassen, lang gehabt und es hat auch gut zum ersten Album gepasst. Es war zu der Zeit cool und auf dem ersten Album war der Blues im Vordergrund. Ich hatte den Eindruck das die langen Haare auf dem zweiten Album der Schublade und dem Klischee mit langer Matte nicht mehr gerecht ist. Und habe uns rein optisch einfach aus der Nische rausgeholt. Vielleicht hören die Leute unsere Musik, und gehen die Sache, so objektiver an.

RG: Ich persönlich würde das nicht an der Länge der Haare abhängig machen.

BO: Das machen glaube ich tatsächlich viele Leute. Mit Zustimmung der anderen Bandmitglieder.

AA: Die Assoziationen die wir alleine nur durch Bennos Mähne erhalten haben sprechen dafür, anscheinend machen wir Musik wie THE DOORS.

RG: Ich habe auch den Vergleich mit THE DOORS herangezogen und aber auch ein wenig mit T-REX klassische NAZARETH, Classic Rock mit leichter Tendenz zum Psyschedelic Rock. Wie ist da Eure Meinung dazu? Kann man das so unterstreichen?

BO: Coole Sache, vor allem T-REX ist ein sehr angenehmer Vergleich (der Rest stimmte dem zu), ich glaube das war auch du warst der erste der T-REX ins Spiel brachte.

RG: Vielleicht war ich der Älteste der das Album reviewt hat?

BO: Das glauben wir nicht. Für uns ist es sehr spannend zu hören und lesen wie unterschiedlich die Resonanzen ausfallen und was jeder für sich für Vergleiche heranzieht und unsere Musik damit meint. Fast kein Vergleich wiederholt sich, wie beim ersten Album waren es relativ viel die die gleichen Bands nannten. Da war es eindeutig LED ZEPPELIN allein schon durch unser Erscheinungsbild. Aber beim zweiten Album geht die Sache sehr weit auseinander, es werden viele 60er und 70er Jahre Bands genannt, aber wir werden auch mit viel Grunge Bands verglichen was beim Debüt nicht der Fall war. Ich greife da nur mal PEARL JAM oder MAD SEASON werden da genannt.

RG: Ich kann dem ehrlich gesagt nicht zustimmen.

BO: Ich finde das gerade das das Spannende an der Sache ist, unsere Musik ist anscheinend irgendwie sehr klar für viele Leute sowie für dich klingt, aber für andere ganz anders. Die Anderen behaupten das klingt eindeutig nach PEARL JAM, dass wäre interessant wenn du dich mal mit so einer Person unterhalten würdest.

RG: Ich glaube da ginge die Generationsschere zu weit auseinander, wenn er Euch mit PEART JAM vergleicht ist dieser Jemand mit der Musik von PEARL JAM aufgewachsen ich nicht. Ich bin in den 70ern mit SMOKIE, SLADE, BONEY M. und ABBA aufgewachsen.

AA: Das ist ein krasse Vergleich!

RG: Du glaubst es nicht, das habe ich erst vor kurzem bei einer schwedischen Heavy Metal Band gemacht.

BO: Sehr geiler Vergleich.

RG: Warum nicht, schwedische Musiker haben ein besonderes Gespür für Musik. Bei Euch aber genauso für Euer Alter macht ihr Top Musik. Wie kommt man in dem noch jungen Alter auf die Idee so eine Art Musik zu machen?

JN: Das ist jetzt von uns keine bewusste Entscheidung das wir gerade diese Musik machen, wobei es dabei einen Unterscheiden gibt. Beim Debüt haben wir uns von Anfang an ein wenig für diese Retro und Blues Rock Schiene verschrieben. Wir haben alle damals sehr viel von dieser Stilrichtung gehört, trotzdem hat jeder von uns seine eigene Nische gehabt und so war das Debüt ein Sammelsurium von Songs die wir schon hatten und ein paar brauchten wir noch es war ein wenig zusammengewürfelt. Bei „Can’t Kill Rock N Roll“ ist das gesamte Songwriting mit viel mehr Idee und Raffinesse abgelaufen, jeder von uns hat deutlich gewusst wo sein Platz in der Band ist, wir er songdienlicher Spielen kann und jeder bringt seine eignen Einflüsse mit ein. Und so entstand dann der Mix bei dem jeder für sich seine eigenen Stilrichtung und Vergleiche heraushört. Das wir uns bewusst dafür entschieden haben, wir machen das jetzt so oder so ist nicht wirklich der Fall gewesen.

RG: Kann als Weg auf Identitätssuche nennen? Oder habt ihr mit dem zweiten Album Euren Sound gefunden?

JN: Das würde ich nicht behaupten.
BO:
Weder noch.
TH:
Ich bin sehr zufrieden wie der Prozess beim zweiten Album abgelaufen ist, und vor allem was daraus geworden ist. Ich finde eigentlich immer die Entwicklung interessant, nicht dass ich unser nächstes Album als Hip-Hop Album sehe. Ich finde die Ideen die einfach so im Moment auftauchen als das Interessante an der Musik und nicht im Vorhinein zu sagen: „Ich möchte jetzt wieder so ein Album machen wie das letzte“! Dann wird es meistens nichts mehr.
BO:
Es geht für uns nicht darum das wir einen klaren oder festen Stil finden oder uns auf einen festlegen, wir machen eigentlich immer die Mucke die für uns am besten zu den Emotionen passt, die wir komprimieren oder verarbeiten wollen.

RG: Also legt ihr Euch nicht auf einen konkreten Stil fest?

BO: Absolut nicht.
JN: Viel interessanter an Bands ist wenn die sich keinem Stil zuschreiben, sondern wenn man als Band viele kleine Details herausfindest die dich als Band auszeichnen, die eine Band einzigartig machen. Das man sich nicht hinstellt das ist die Band XYZ und wir machen jetzt diesen Stil das ist unser Ding. Das ist natürlich ein Prozess der sehr viel Zeit in Anspruch nimmt, und deshalb bin ich der Meinung das die Identitätssuche nie abgeschlossen ist, du findest immer wieder ein Detail bei dem du merkst das ist ein Trademark von uns, dass ist Geil lasst uns das mehr ausarbeiten. So kann man sich über Details seinen eigenen Stil entwickeln und ich finde das man das Live am stärksten merkt. Live kommt es stark auf einzelne Moment an.
TH: Wir sind keine Akademiker, sondern erarbeiten uns alles beim Learning By Doing, und dann entwickelt sich über die Jahre gesehen etwas viel stärker als wie ein komplettes Können, man lernt nie aus es gibt immer wieder etwas was man dazu lernt. Aber du ein hohes Grundvermögen vorhanden ist mit dem man an die Musik herangeht dann kann es möglich sein das man sich immer wieder selbst zitiert. Bei uns ist es so dass wir zwei Jahre Live die Songs vom Album spielen, sehen unsere Fähigkeiten dann viel klarer und besser, was man beim nächsten Album dann merkt und feststellen kann. Das man dann andere Mucke macht und mehr experimentiert und den Sound verändert.
BO: Wenn wir uns jetzt auf ein Genre festlegen würden, wäre immer einer von uns vier unzufrieden. Wir sind vier Individuen, hören Privat auch relativ unterschiedliche Musikstile, der Hauptanteil natürlich Rock. Aber Jonathan hört viel Hip-Hop, Thomas kommt aus dem Punk, Andreas ist komplett durchgemischt und das ist das Schöne an der Sache. Ich denke wenn wir uns auf einen gewissen Stil festlegen würden, würden wir uns selber beschneiden und einengen. So kommt immer etwas viel Spannenderes heraus, klar könnten wir jetzt eine Band geben die wie LED ZEPPELIN, GRETA VAN FLEET oder BLACK SABBATH klingt, nur bin ich der Meinung das dies jeder schon gehört hat. Was uns in dem Moment einfällt, vertonen und im Studio so einspielen können das ist viel besser als etwas nach zu ahmen.

RG: Da wäre dann die Frage, wenn man einen zu krassen Cut zum Vorgänger Album macht ob man die Hörer und Fans damit nicht abschreckt?

BO: Das könnte durchaus möglich sein, aber es geht im Endeffekt darum wie ich möchte wie das Stück Kunst werden soll. Wenn ich jetzt sage für das nächste Album bin ich Emotional so drauf und möchte nur depressive Texte dafür schreiben und extrem Schlimme Dinge verarbeiten und ein Fan dann sagt das ist nicht mein Ding. Wir machen die Musik an erster Stelle für uns selber, wenn dann jemand behauptet das ist Geil das gefällt mir sind wir als Band umso glücklicher. Wir sind als Band derselben Meinung das man sich entwickeln sollte, und nicht sieben gleiche Alben wie z.B. AC DC macht hat das schon einen gewissen Charme und Reiz.
JN: Wenn natürlich eine Band so funktioniert, denselben Ansatz verfolgen wie wir und dabei ein klar definierbarer Stil heraus ist das auch fein, aber für uns funktioniert das so nicht.

RG: Der Erfolg gibt aber den Bands die schon über Jahrzehnte im Geschäft sind und fast immer das Gleiche machen recht. Und teilweise gehen die Leute eben wegen der alten Songs und Erfolge in Konzerte um die zu hören.

BO: Keiner geht auf ein GLENN HUGHES Konzert um GLENN HUGHES zu hören sondern weil er vielleicht alte DEEP PURPLE Songs spielt. Das ist immer ein zweischneidiges Schwert, was er in den 80ern gemacht hat finde ich persönlich nicht so gut.
TH: Das tragischste was geschehen kann ist das man so einen krassen Stilwechsel machst das man seine Hörer vom Vorgänger nicht abholen kannst.
BO: Neue Hörer wird es immer geben. Was für uns der Knackpunkt ist, sobald wir nicht mehr wir sein können oder wenn wir so sein müssten wie wir früher waren um nochmal so ein Album machen zu können ist dies für uns der falsche Weg. Nur weil ein Album eingeschlagen hat werde ich nicht nochmal das gleiche Album aufnehmen.

RG: Wie schauen Eure Pläne für die Zukunft aus?

BO: Natürlich wäre ein Tour ideal, am 10.02.2024 spielen wir in München im Kult 9 und hoffen das noch ein wenig mehr geht in Deutschland oder Europa. Das Booking ist momentan extrem schwierig, und als kleine Band irgendwie Deals zu bekommen ist fast unmöglich. Wir hoffen das die Rezis in den Magazinen etwas mehr Schub bringen, dass unser zweites Album mehr Aufmerksamkeit bekommt und die Verantwortlichen nicht nur von uns angeschrieben werden sondern über Magazine und Rezis auf uns aufmerksam werden.
JN: Wir haben auch Radiopromotion am Laufen, es werden Radiosender bemustert und wir bekommen das teilweise über die Socialmedia Kanäle mit das wir irgendwo gespielt wurden.
BO: Es sind auch französische Sender auf uns aufmerksam geworden.

RG: Wo liegen Eure Haupteinflüsse?

BO: Schwer zu sagen, ich fange einfach mal, in meiner musikalische Prägungsphase bin ich mit Glam Bands, GLENN HUGHES, BAD COMPANY, RONNIE JAMES DIO, RAINBOW aber auch STRYPER aufgewachsen.
JN: Meine ganz frühen Einflüsse waren sehr harte Sachen, BLACK LABEL SOCIETY, ZAKK WYLDE bis die Blues Schiene mit JOE BONAMASSA und viel Blues Rocker in dieser Zeit ist auch unsere Band entstanden. Es hat sich dann in alle möglichen Richtungen entwickelt, eine Band die uns alles verbindet sind die RIVAL SONS, durch diese Band habe ich Benno kennen gelernt. Ich hörte auch Jazz aber der größte gemeinsame Nenner waren und sind die rockigen Sachen.
AA: Aus dem härteren Bereich, ich bin durch meinen Vater mit ACCEPT, BILLY IDOL, GOTTHARD aufgewachsen. Später kamen dann SLIPKNOT und ALICE IN CHAINS dran.
TH: Von meinem Vater kam sehr viel BEATLES, THE WHO und diese Richtung. Als die Pubertät anfing wurde es härter mit FIVE FINGER DEATH PUNCH, SLIPKNOT. Als mein Schlagzeugspiel besser wurde fuhr ich auf Solo Schlagzeuger wie Lane Smith oder Cozy Powell ab oder die Bands die sie gegründet haben. Und dann der gemeinsame Nenner RIVAL SONS und Retro Rock.

RG: Wer ist für die Songtexte verantwortlich?

BO: Die kommen alle noch von mir, ich hoffe das die anderen sich mal daran beteiligen, dass ich nicht so viel Arbeit habe. Auf dem Debüt war es sehr viel Spontanes und sehr vieles zum verarbeiten aus den Jahren bevor ich Texte geschrieben habe. Beim zweiten Album haben wir den Großteil der Songs während der Pandemie geschrieben, und zielt stark auf dem gesellschaftlichen Aspekt ab. Fast jeder Song beschreibt ein Tugend beschreibt die während der Pandemie verloren gegangen ist, die Gesellschaft aber nicht auf diese Art und Weise funktioniert, das ein vernünftiges Leben miteinander so nicht möglich ist. Wir haben abends geprobt und während der Wochen davor oder dem Tag hat sich was angestaut was ich vertexten konnte. Manchmal sind es auch ganz klare Dinge wie bei „Giorgio“ geht es um einen sehr guten Freund von mir oder besser gesagt uns der verstorben ist. Der Song war meine Art und Weise diesen Trauerfall zu verarbeiten. Das hat über ein Jahr gedauert den Todesfall zu verarbeiten, ich wusste von Anfang an das ich einen Song darüberschreiben muss. Ein ganzes Jahr hat sich nichts entwickelt, irgendwann ist mir beim Gitarre spielen ein Riff eingefallen, eine Gesangsmelodie hatte ich schon und dann war mir bewusst das ist der Song. Ich habe daraufhin Jonathan angerufen und gesagt das wir den Song gemeinsam ausarbeiten müssen. Es entwickelte sich ein Grundgerüst durch uns beide, ab da an wurde der Rest der Band mit einbezogen und es ist dieser Song dabei entstanden. Dieser Song ist laut einem Rock Magazins zu lang geraten, dann muss ich aber bemerken das der Redakteur den Song nicht verstanden. Es geht bei einem Song meiner Meinung nach nicht darum das er Radiolänge hat sondern dass er die Emotionen und das Feeling während des Entstehungsprozesses wiedergibt und das ich in dem Song verarbeiten kann was ich möchte.
JN: Vor allem ist der Song nicht so lang geworden weil wir nicht mehr wussten was wir noch machen sollten, einen Lückenfüller brauchten sondern weil jeder Schritt im Entstehungsprozess, jede Änderung irgendwie eine Verbindung zur Story hat.
BO: Es ist kaum ein Takt identisch mit dem davor. Die erste Strophe hat vier, die zweite hat drei, die dritte hat zwei Zeilen. Dazwischen kommt immer die Bridge und dann kommt erst der Refrain. Als Gegensatz dazu gibt es „Mercury Of Dreams“ wo wir gleich gemeint haben: „Geile Hook, ein geiler Song den wir schnuckelig machen können“ der zufällig auf 3:30 Minuten gekommen ist. Das geschieht nicht weil wir behaupten einen Radiosong zu schreiben, es ist immer das wie es sich ergibt und entwickelt, das interessiert uns im Vorfeld nicht wirklich.
JN: Die Vorgehensweise wie „Giorgio“ entstand ist für uns untypisch, alle anderen Songs vom zweiten Album haben wir im Kollektiv geschrieben. Wir haben uns im Probenraum getroffen oder es ist jemand mit einer konkreten Idee gekommen. Die Idee wird den Anderen dann vorgespielt und dann wird gemeinsam daran gearbeitet. Oder man spielt einfach und schaut was bei der Sache rauskommt. Das kann auf allem möglichen aufbauen, alles ist möglich und kann zu etwas großem führen. Manchmal ergibt sich aus der Grundidee im Laufe der Zeit und Entstehung ein von Grund auf neuer und anderer Song.
JN: Ich finde es auch immer interessant wenn Bands behaupten das sie immer mit 30 bis 40 Songs für ein Album ins Studio gehen. Wir haben immer genau soviel Songs wie auf das Album sollen und die kommen dann drauf.
BO: Wir sind beim Songschreiben immer diplomatisch, selbst wenn ein Song fertig ist stellen wir uns hin und sagen wie der Song ist. Teilweise sagen wir auch das ein Song Kacke ist und lassen es in dem Fall bleiben. Warum sollte man einen Song aufnehmen bei dem man im Vorfeld schon das Gefühl hat das er nicht gut ist. Ich nehme nur Songs auf hinter denen man 100%ig steht.

RG: Was bedeuten die Titel der beiden Alben?

BO: Wie der Titel auf dem Debüt sagt „Catch The Magic“ die Magie des Momentes einfangen und festhalten. Der Titel von „Can’t Kill Rock N Roll“ steht für die Lebensart und das Gefühl eines Rockers.

RG: Vielen Dank für die Informationen, gibt es noch etwas was die Leser wissen sollten?

BO: Hört Euch einfach unsere beiden Alben an, vielleicht gefallen sie jemanden.

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Balle