ANGUS COURT Interview

Anlässlich der Veröffentlichung des zweiten Albums „No Time To Be Sad“ von ANGUS COURT habe ich mit Dave dem Gitarristen und Songschreiber einen Interview Termin ausgemacht. Der Schwabe stand mir auf sehr sympathische Weise Rede und Antwort in einem lässigen und ungezwungenen Gespräch. In dem es um Hintergründe zum Bandnamen, Produktionsverlauf, Zukunft, Ideen und Wünsche geht.

RG: Hallo David, stell Euch doch mal kurz mit eigenen Worten vor.

DB: ANGUS COURT das sind Sänger Nick und ich, Dave an der Gitarre und Songschreiber. Ich sehe in Nick einen Bombensänger der eine einzigartige Stimme besitzt und mir war klar dass wir was zusammen machen müssen. Wir beide haben dann Robi und Adrian mit ins Boot geholt, die früher viel Cover Musik gemacht haben und beide waren von der Idee gleich überzeugt. Bei Nick gibt es einmal im Jahr das sogenannte Hoffest, dass stellte unser erste Bühne dar, bei der wir unsere eigenen Songs das erste Mal präsentieren dürften. Nick hat Zuhause einen Angus Hof, und weil wir da das erste Mal gespielt haben, haben wir uns ANGUS COURT genannt was übersetzt Angus Hof heißt. Dieser Hof ist die Geburtsstätte von ANGUS COURT und wir proben da auch nach wie vor noch in der Nachbarschaft.

RG: Worin bestehen Eure Einflüsse, wie läuft das Songwriting ab?

DB: Geprägt wurden wir alle von der klassischen Rock Musik und sind vier komplett unterschiedliche Typen, jeder bringt seine eigenen Ideen oder Input mit rein. Es ist immer wieder faszinierend zu sehen was sich aus einer Idee entwickelt. Ich komme meistens mit einer Idee oder einer ersten Line, Hook in den Proberaum und da sind die Ideen der anderen ganz wichtig um etwas daraus entstehen zu lassen. Ich sage immer zu Nick das er mein musikalischer Abteilungsleiter ist, bietet er so viele Ideen oder Inputs das man dadurch ein großes Stück bei der Entwicklung weiterkommt.

RG: Ok, aber ist es nicht auch schwer alle Ideen auf einen Nenner zu bringen, so dass jeder damit zufrieden ist?

DB: Sicher da hast du Recht, es ist durchaus teilweise echt schwierig. Als Beispiel, wir waren mal bei einem Produzenten der musikalisch sehr affin und auch ein sehr guter Musiker ist, aber die Chemie hat bei mir nicht so wirklich gepasst. Ich habe eine eigene Vorstellung von meinem Sound, meinem Instrument, und da ist der Produzent in eine andere Richtung abgedriftet. Da ist es unbezahlbar wenn man Musiker in der Band hat die von Haus aus auf dem gleichen Nenner sind, die einen ähnlichen Geschmack mitbringen und dich dann in eine Richtung manövrieren in die es gehen soll. Und genau das ist bei uns der Fall, dass hat auf unserem neuen Album meiner Meinung nach ganz gut geklappt. Auf dem zweiten Album haben wir einen anderen Produzenten, bei dem es genauso ist wie im Bandgefüge, was wiederum auch unbezahlbar ist. Das ist ein cooler Typ, der versteht mich ohne groß Wörter zu verlieren, der weiß sofort wo ich hin möchte wenn ich im etwas vorsumme oder -singe, er kann das Top umsetzen und das ist sehr viel wert. Das ist auch etwas ganz Besonderes da es nicht alltäglich ist.

RG: Der Sound auf Eurem Album ist knackig und frisch. Für mein Gehör würde ich die Produktion im oberen Mittelfeld ansiedeln.

DB: Ich glaube auch das immer noch Möglichkeiten und Potential nach oben offen sind.

RG: Ich meine jetzt nur rein die Produktion, nicht die Qualität der Songs. Da ich ein Kind der 70er und 80er bin stehe ich auf den Klang von Röhrenverstärkern.

DB: Das ist bei uns in der Tat ähnlich, man kann diesen Analogen Sound mittlerweile auch ganz gut digital nachbilden. Das machen wir tatsächlich auch, wir fuhren bei den Aufnahmen zweigleisig, einmal klassisch über den Verstärker und zum zweiten über den Kemper digital. Wir wollen natürlich weitere Mucke machen und aufnehmen, und haben bisher im Songwriting oder Arrangement noch nie saubere Demos aufgenommen. Wir haben Live alles sauber und super gespielt, dann sind wir ins Studio gegangen ohne vorher ein Demoversion zu machen, und da fällt dann erst mal auf da fehlt etwas oder passt nicht, da kann man noch was besser machen. Beim nächsten Album wollen wir das anders angehen bevor wir uns ins Studio begeben im Vorfeld Demos aufnehmen die sauber arrangiert sind.

RG: Also meinst du das ihr für das Studio die Demoversion oder Spuren davon mit entsprechendem Feintuning verwenden könnt?

DB: So ist es uns auch empfohlen worden. Da wir keine Profimusiker sind sondern noch einem Dayjob nachgehen kann man nicht alle Tricks und Raffinessen kennen die man anwenden kann. Dadurch muss man als Hobbymusiker erst einen Lernprozess durchlaufen bis man halbwegs weißt wie, wo und was möglich ist. Deshalb wird es beim nächsten Album im Proberaum eine Vorproduktion geben, bei der wir das Arrangement soweit ausfeilen das wir im Studio nur noch aufnehmen müssen, wo wir uns im Vorfeld schon im Klaren sind wo es hingehen soll.

RG: Wie liefen die Arbeiten im Studio beim Album ab? Seid ihr generell parallel Analog und Digital gefahren oder unterschiedliche Wege gegangen?

DB: Grundsätzlich haben wir beide Arten aufgenommen, dass war im Nebenraum der Röhrenverstärker der über Mikrofone klassisch aufgenommen wurde, und über den Kemper den wir immer dabei hatten. Wir hatten die beiden eben erwähnten Signale, noch zwei weitere Mikrofonspuren und zusätzlich noch ein cleanes Anschlagssignal der Gitarre das man zum Re-Amping digital am PC durch einen simulierten virtuellen Amp nutzen kann.

RG: Welches Signal wurde dann für das Album verwendet? Analog? Digital? Beides? Oder das am besten geklungen hat?

DB: Es wurde das Signal genommen dass am besten geklungen und zum Titel gepasst hat verwendet. Aber da muss ich den Ball zum Produzenten schieben, schlussendlich kann ich es wirklich nicht genau beantworten. Ich weiß aber dass nicht alle Spuren verwendet sondern selektiert wurde welche am besten passte. Wir haben uns immer für eine Spur entschieden da es sonst zu breiig oder matschig geworden wäre, meistens war es so dass es zwei Gitarrenspuren sind eine für den linken, eine für den rechten Kanal.

RG: Interessante Fakten, mal einen Blick in die Produktion zu bekommen. Nehmt ihr in einem richtigen Tonstudio oder Homestudio auf?

DB: Das ist für uns auch immer wieder ein neuer Prozess des Lernens, wir nehmen in einem Studio auf in dem eine richtige Akustik vorhanden ist. Bei dem Musiker den ich angesprochen habe der in eine Richtung abdriftet in die ich nicht möchte. Und mit diesen Aufnahmen gehen wir dann zu unseren Produzenten der am PC die Spuren mit dem richtigen Gespür und Gefühl so zusammensetzt wie man sie auf dem Album hören kann. Dieser Produzent hat kein klassisches Tonstudio sondern das Equipment was nötig ist zuhause eingerichtet, das ist ein sehr cooler Typ und bin froh bei ihm gelandet zu sein.

RG: Welche Wirkung hat so ein Review wie ich verfasst habe bei Euch? Was löst der Artikel für Emotionen aus?

DB: Als erstes haben wir uns riesig gefreut, wir fanden es einfach nur geil geschrieben. Deshalb haben wir deinen Wortlaut „da haut es einem die Grütze auf rechts“ sofort aufgefasst und bei Social Media verwendet. Man bekommt auch im Familien oder Freundeskreis Rückmeldungen wenn man das Album verteilt, da werden wir alle Mega abgefeiert. Die fahren auf jedes Konzert, kennen die Texte auswendig, bei diesem Feedback macht sich die Arbeit bezahlt. Es waren anstrengende Monate, wir haben da viel Energie, Zeit und Geld reingesteckt, aber da schauen wir nicht auf den Aufwand sondern haben einfach nur Bock das Ding zu machen. Im besten Fall zahlt es sich finanziell einmal aus, und selbst wenn nicht haben wir geile Mucke gemacht.

RG: Und von der einen oder anderen Seite Anerkennung bekommen!?!

DB: Definitiv, dass kann man so ausdrücken.

RG: Wie sieht es mit meiner Umschreibung Eures Sounds aus? Kannst du das bestätigen das es sich um Modern Rock mit einer Tendenz zum Brit Pop handelt?

DB: Das würde ich so unterschreiben, nur kannte ich die Hälfte der von dir genannten Bands nicht. Es ist mit Sicherheit moderner Rock und Brit Pop kann ich voll zustimmen. Nick hat einen Slang der in diese Richtung geht und deshalb kann man dem zustimmen. Nochmal darauf zurück was in einem passiert wenn man so ein Feedback bekommt, ich muss mich da immer selber kneifen damit ich das bewusst wahrnehme. Man hat seine Arbeit, Termine im Kopf und man ist im Modus und arbeitest das alltägliche ab, ich muss mich da eine Minute sacken lassen um das zu lesen und aufsaugen. Sonst besteht bei mir die Gefahr das ich etwas überlese oder nicht realisieren kann was ich gelesen habe. Oder dass die Euphorie nicht überhandnimmt und mich ablenkt.

RG: Wie ist generell das Freedback auf das Album, egal ob jetzt Presse oder Magazin?

DB: Durchweg positiv, es gab niemanden der jetzt kritisch über das Album geschrieben hat. Was auffällig ist das nicht jede Radiostation oder Reviewer/Magazin auf den Zug aufspringt da es sich um Rockmusik handelt. Diese Art Musik liegt eben nun mal nicht im Fokus der breiten Masse, und andere Genres aktuell mehr angesagt sind, aber die Leute die sich die Zeit nehmen das Album zu hören sind meiner Meinung nach von uns begeistert.

RG: Zurecht, sonst hätte ich nicht das erste Album bestellt nachdem ich das Zweite gehört habe.

DB: Das freut uns, aber da bist du eine Ausnahme obwohl wir das erste Album ein paar Mal verschickt haben. Umso mehr freut es uns da Rock eine handgemachte ehrliche Mucke ist, ich würde mir für die Zukunft wünschen das sie wieder mehr Gehör findet.

RG: Wie sieht es im Hause ANGUS COURT aus? Habt ihr schon neue Songs, oder ist was geplant? Oder ist noch Material von den ersten beiden Alben übrig das Verwendung finden könnte?

DB: Wir haben tatsächlich noch einige Songs übrig die allerdings noch nicht konkret ausgearbeitet sind wie nach dem ersten Album. Da hatten wir die 12 Songs für das zweite Album schon fertig und wir hätten sofort ins Studio gehen können. Es gibt was aber wir konzentrieren uns erst mal auf hier und jetzt und dieses Jahr. Dann stehen die Proben für die nächsten Auftritte an, damit wir dieses Jahr Live ordentlich liefern können. Ich denke mal das wir in der letzten Jahreshälfte in die Schublade sehen was wir da drin haben und welche Ideen wir ausarbeiten wollen. Ich gehe davon aus das wir nächstes Jahr wieder etwas Aufnehmen werden.

RG: Wie sehen Eure kommenden Live Aktivitäten aus? Kommt ihr da auch in meine Region zwischen München bis Passau oder Landshut bis Salzburg?

DB: In dem Gebiet sind wir leider momentan nicht unterwegs. Wir haben in der Tat dieses Jahr sehr viele Bewerbungen abgeschickt, auf Festivals ist schier unmöglich da einen Auftritt ergattern zu können. Wir haben auch versucht mit Veranstaltern oder Bands in Kontakt zu kommen, die hatten alle schon Vorbands. Viele Festivals haben auch schon Bewerbungsende, und einige vergeben noch Losplätze auf die wir uns beworben haben. Aus diesem Grund sind wir dieses Jahr hauptsächlich Regional im Umkreis von 100 Km unterwegs. Im laufe des Märzes werden wir die Livetermine veröffentlichen da kann sich jeder informieren wo wir auftreten. Vielleicht kommt noch was rein das wir auf einer größeren Bühne spielen können.

RG: Wo liegen Eure Einflüsse? Wenn dir die Bands in meiner Rezi nicht bekannt waren wo liegt nach deiner Meinung nach der Einfluss?

DB: Einflüsse, ich gebe dem Produzenten immer Referenzen was ich mir Soundtechnisch vorstelle, untenrum ein satter Sound der schiebt, ich stelle mir das wie einen Tannenbaum vor, die unteren Frequenzen sollen als druckvolles Grundgerüst dienen und obenrum soll es nicht weh tun. Und da habe ich THE BLUE STONES das ist ein Duo aus den Staaten, nur Gitarre und Schlagzeug und der Gitarrist hat einen fetten Sound den ich als Referenz angebe. STONE SOUR die eher die härtere Schiene fahren mit Corey Taylor als Frontmann, aber softer als bei Coreys Hauptband SLIPKNOT, vom Sound klassisch Gitarre, Bass und Schlagzeug voll auf die Zwölf gehend. Und dann modern angehaucht MACHINE GUN KELLY, ein Rapper der neuerdings Rockmucke macht, wie ich finde ganz gut produziert und arrangiert. Die Haupteinflüsse liegen in der klassischen Rockmucke, wir stammen alle aus einem Haushalt in dem es noch Plattenspieler oder eine CD Sammlung gab. Dort kamen so Bands wie BON JOVI, AC DC und all die klassischen Rockmucker zum Einsatz. Ich finde es geil wenn es melodisch ist, wenn es klingt und es nachsingen kann oder nur eine Akustikgitarre hat und es klingt amtlich da bin ich Fan von. Deshalb sind unsere Songs melodisch und mitsingbar ausgeführt.

RG: Ihr schreibt Eure Songs noch selbst? Oder nutzt ihr einen programmierten Algorithmus?

DB: Nein ich bin kein Freund von KI, wir schreiben die Songs selbst. Für mich ist Musik von Menschen für Menschen, da hat KI die selbst Songs oder Albumcover kreiert nichts zu suchen.

RG: Wo können ANGUS COURT die meisten Streams generieren? Wo geht Eurer Merch hin? Nur Deutschland oder auch andere Länder, Übersee oder Asien?

DB: Von den Streams her ist es Deutschland, ich weiß nicht warum aber ich denke das liegt an unserer Reichweite und dass wir alles in Eigenregie veröffentlichen. Wir haben vereinzelt ein paar Streams aus dem Ausland aber zu 95% liegt der Fokus auf Deutschland. Bestellung im Band Shop hatten wir nur eine aus Österreich. Sicher ist es Schade aber vielleicht sind wir dafür nicht bekannt genug, dass kann sich im Laufe der Zeit noch entwickeln. Schon dadurch das wir englische Texte haben, englisch ist die Weltsprache und wird in den meisten Teilen der Erde verstanden also ist nichts unmöglich.

RG: Zum Abschluss, Euer Sound ist sehr nahe an dem von OASIS, BLUR und wie die alle heißen angesiedelt, da wäre doch normal Großbritannien ein großer Markt für Euch.

DB: Sicher das sehe ich wie du, ich glaube das nur eine Initialzündung nötig ist indem das jemand das Album nach UK bringt dann könnte es klappen. Die haben auf der britischen Insel auch keinen anderen Geschmack wie wir in Deutschland. Nur bis man zu diesem Punkt kommt, dass ist das schwierige.

RG: Danke Dave für das interessante Gespräch und viel Erfolg mit dem zweiten Album und den geplanten Liveshows. Und viel Glück den Punkt zu erreichen um mehr Gehör zu bekommen.

DB: Danke dir und den Lesern, sowie den Hörern unserer Musik.

www.facebook.com/anguscourtband

LAZARUS DREAM Interview

So langsam wurde es Zeit für mich mal genauer hinter die Kulissen des Studioprojektes LAZARUS DREAM zu blicken. Daher schnappte ich mir Gründer Markus Pfeffer um ihn etwas auf den Zahn zu fühlen. Praktischerweise wohnt er nicht sooo weit weg von mir, ein weiterer Pluspunkt für das Interview!

J.P: Hallo Markus, vielen Dank dass du mir ein paar Fragen zu euch und zu eurem neuen Album beantwortest. Zuerst, für die Leute, die euch vielleicht noch nicht so kennen, stell euch und die Band doch einmal kurz vor und erzähle ein bisschen was zu eurem Werdegang?

M.P: Tatsächlich denken viele das LAZARUS DREAM eine neue Band ist. In Wirklichkeit gehen die Anfänge der Band auf das Jahr 1999 zurück da haben Carsten und ich uns zusammengerauft und 3 Songs geschrieben. Dann ging er aber wieder zu den reaktivierten DOMAIN und ich machte mit meiner damaligen Hauptband WINTERLAND weiter. 2020 als die Corona Pandemie grassierte hatte ja jeder Zeit und da haben wir die 20 Jahre alten Songs wieder hervorgekramt. Aus diesen 3 Songs entstanden ja mittlerweile dann 3 Alben. Die Zusammenarbeit zwischen Carsten und mir ist also nicht ganz neu, wir kennen uns schon über 25 Jahre. Da wir mittlerweile unglaublich viele Liveanfragen bekommen haben wir uns dann vor kurzem dazu entschlossen Markus Herzog als Schlagzeuger und dritten Musiker fest in die Band aufzunehmen, um zu signalisieren wir könnten das Ganze auch vom Studio auf die Livebühne bringen. Natürlich hängt das aber auch noch an ein paar anderen Mitfaktoren, schließlich kann ich mich ja nicht zerteilen und wir bräuchten dann noch einen zweiten Gitarristen und einen Bassisten. Ist also noch ein finanzieller Aspekt.
LAZARUS DREAM gibt es also schon seit 25 Jahren und wurde dann während der Pandemie, passend zum Namen, nur wiederbelebt!

J.P: Du hast ja auch noch ein anderes Projekt Namens BARNABAS SKY welches mit vielen unterschiedlichen Gastsängern besetzt ist. Bei LAZARUS DREAM setzt du nur auf einen, sehr hochkarätigen deutschen Sänger, Carsten Lizard Schulz! War das von Anfang an so gedacht und wie kam der Kontakt zu Carsten zu Stande?

M.P: Fakt ist tatsächlich Carsten hat damals in Heidelberg studiert und hat sich, um sein Studium etwas zu finanzieren bei örtlich ansässigen Musikmagazinen als freier Mitarbeiter geschrieben. Und Carsten hat dann tatsächlich das erste WINTERLAND Album dort rezensiert und hat es dann in der Rezi „gewagt“ unseren Sänger zu kritisieren : ) Ich war zuerst mega angepisst, habe dann bei der Redaktion angerufen und dort wurde mir dann gesagt der singt ja selbst in einer Band Namens MISTER HATE die aus Heidelberg kommen. Es kam, wie es kommen musste, man kam in Kontakt, verstand sich gut und als dann MISTER HATE auf Eis lagen und es aufgrund des Sänger Austieges auch bei WINTERLAND nicht weiterging haben Carsten und ich uns zusammengetan und eben LAZARUS DREAM ins Leben gerufen, siehe oben.
Ich habe ja nicht nur BARNABAS SKY und LAZARUS DREAM, sonder ich habe ja insgesamt 4 oder 5 Projekte an den ich immer wieder arbeite, so richtig durchblicke ich es selbst nicht mehr : ) Und das liegt aber einfach daran das ich zu viele Songideen habe und eigentlich ständig am Schreiben bin. Da ich in der glücklichen Lage bin hier ein kleines Homestudio zu haben kann ich diese Songideen ziemlich schnell auch umsetzen und dann entscheide ich quasi zu welchem Projekt der Song passt. Ich habe ja zum Beispiel auch noch ATLANTIS DRIVE mit Marc Boals wo das Debüt auch schon fertig ist.
Bei BARNABAS SKY ist das so gewesen das ich einfach Songideen hatte und dann einfach Sänger bei Facebook angeschrieben und gefragt habe. Ich hätte auch gerne Sängerinnen auf dem Album gehabt, aber leider hat mir da so gut wie niemand geantwortet! Und wenn mir dann zum Beispiel ein Rob Rock oder ein Zack Stevens zugesagt haben habe ich den schlussendlichen Song für sie geschrieben in der Stilistik wo ich sie hören wollte und die passen und dann aufgenommen. Ich kann dann auch erst irgendwie aufhören, wenn ich ein gesamtes Album fertig haben, ist irgendwie ganz komisch! Ein neues BARNABAS SKY Album ist auch schon in Arbeit, aber ich muss jetzt auch mal wieder meine Veröffentlichungsschlagzahl etwas runterschrauben sonst wird es ja langweilig für den Hörer immer die gleichen Nasen zu sehen : ) . Auf dem neuen BARNABAS SKY Album sind auch ein paar neue Leute am Start, zum Beispiel hat mir Tony Harnell von TNT eine Mörderballade eingesungen. Rob Lundgren von MENTALIST sollte auch ein Song auf dem Album singen, der war aber so gut, dass wir den jetzt da rausgenommen haben und ein komplettes, gemeinsames Album machen, so entstehen neue Projekte!

J.P: Wie sind denn die Aufnahmen zu der neuen Platte abgelaufen? Wann habt ihr damit angefangen und wie ist sie entstanden, habt ihr ganz klassisch zusammen aufgenommen oder jeder für sich?

M.P: Also jeder hat für sich aufgenommen. Das liegt aber auch an der Art und Weise wie ich Songs schreibe und aufnehme. Ich mache das halt alles allein. Wenn mir, was in den Kopf kommt, auch manchmal mitten in der Nacht, dann muss ich das einfach sofort aufnehmen. Als Multiinstrumentalist arbeite ich die Songs halt immer schon komplett aus und brauche da erstmal niemanden. Die Gesangsaufnahme oder auch das Schlagzeug kommt dann später noch dazu.
Das neue Album ist grob im ersten Halbjahr 2023 entstanden.

J.P: In den Infos zum Album steht, das ihr wieder mehr in Richtung des Debüts gehen wolltet und nicht mehr so viel experimentieren wolltet wie auf dem letzten Album. Finde ich sehr gut! Wie kam es dazu, was hat euch dazu bewogen?

M.P: Also rückblickend war die zweite Scheibe experimenteller, weil ich das einfach so wollte. Das Ganze ist also komplett auf meinem Mist gewachsen. Während des 2. großen Lockdowns 2021 habe ich Song um Song geschrieben und wollte dann auch mal was Neues machen. Deswegen habe ich dann angefangen viel mit Gitarren Synthesizern zu arbeiten und herumzuprobieren wo man dann vorne Gitarre rein gibt und hinten eine Hammond Orgel rauskommt. Und das hört man tatsächlich auf dem ganzen Album, weil ich mich da richtig ausgetobt habe! Mich hat das einfach fasziniert und so klingt das 2. LAZARUS DREAM Album stark nach den 70igern und die Songs waren auch einfach länger, komplexer und auch sperriger. Mit dem neuen Album habe ich dann wieder den Weg zurück gemacht und die Songs sind einfach wieder kürzer und prägnanter. 80Iger typisch halt!
Deswegen auch der Opener „The Sweetest Chaos“ wo sich das Label durchgesetzt hat, und das Ende mit „Empire of Thorns“.

J.P: Kommen wir jetzt mal zum Album selbst. Einzelne Songs fielen mir recht schwer herauszupicken. Wovon handelt eure Lyrics denn so?

M.P: Die Lyrics macht ja komplett Carsten. Ich mache nur die Musik und die Sänger schreiben die Melodien und die Texte. Carsten rennt schon seit 35 Jahren mit einem Textbuch und Diktiergerät rum. Er hat auch ganz viel Textfragmente, die er dann einfach aus dem Hut zaubert, wenn ich ihm Musik schicke. Er hat da die künstlerische Freiheit von daher kann ich dir leider nicht sagen um was es da immer genau geht. Ich kann irgendwie nur viel Musik, Texte überlasse ich anderen. Können tu ich es, aber andere können das besser!

J.P: Und apropos neues Album, ihr habt euch ja personell verstärkt und seid zum Trio gewachsen. Markus Herzog ist nun Teil der Band. Was war der Grund dafür, woher kanntet ihr ihn, was bringt er mit und habt ihr noch weitere Zugänge in der Zukunft geplant?

M.P: Er kam über Carsten in die Band, er kannte ihn. Er ersetzt Markus Kuhlmann von den beiden Vorgängeralben der einfach zu viel andere Projekte und Bands und weniger Zeit hat. Auch live wäre es da schwierig geworden. Markus Herzog ist zwar auch bei DOUBLE CRUSH SYNDROM aktiv aber hat längst nicht so viele zusätzliche Sache wie Markus. Außerdem ist er ein toller Rockdrummer und auch ein netter Kerl.
Mehr feste Bandmitglieder sind erstmal nicht geplant.

J.P: Anschlussfrage dazu, ist LAZARUS DREAM für dich eher Studioprojekt oder könnte sich das Ganze auch zu einer richtigen Liveband entwickeln?

M.P: Also ich glaube für eine richtige Liveband mit ständigen Touren fehlt uns die Basis, aber das ein oder andere Konzert oder Festivalgig wäre absolut machbar das wäre super! Also eher Studioprojekt mit der Option auf den ein oder anderen Liveauftritt.

J.P: Unter Vertrag stehst du ja bei Pride & Joy Music. Warum genau diese Label? Ich finde ja es passt perfekt zu euch und ich persönlich schätze auch sehr die Chefin Birgitt! Sie weiß einfach, worauf es ankommt, und macht eine tolle Promotion Arbeit!

M.P: Eine interessante Frage, das hat mich tatsächlich noch niemand gefragt! Also das Mastering der Alben mache ich ja nicht selbst, das lasse ich immer extern machen da soll nochmal jemand neutral drüber hören. Und damals beim 1. LAZARUS DREAM Album hat das Markus Teske in seinen Bazement Studios gemacht. Und er hat gesagt das Material passt doch wunderbar zu Pride&Joy. Gesagt getan, Material an Birgitt geschickt und 2 Tage später hatten wir einen Deal! Ich kannte natürlich Birgitt natürlich vom Namen her weil sie ja auch früher beim Rock It war. An Birgitt schätze ich vor allem die Tatsache das sie nur die Alben veröffentlicht, die ihr auch selber gefallen und hinter denen sie steht! Ich glaube das ist ihr wesentlich wichtiger als die Einheiten, die sie absetzt und das ist wirklich selten im Musikbusiness!
ATLANTIS DRIVE wird auch bei Pride & Joy kommen. Aber natürlich birgt alle bei einem Label auch die Gefahr das dann vor allem die Printmagazine sagen „Ach ne den Markus Pfeffer hatten wir doch erst mit seiner anderen Band“! Deswegen sind wir mit LAZARUS DREAM auch z.B. bei keinen einzigen Printmagazin mit Interview vertreten. Daher bin ich aber auch offen z.B. das schon angesprochene neue Projekt mit Rob Lundgren bei einem anderen Label zu machen, einfach weil meine Veröffentlichungsdichte bei einem Label vielleicht zu hoch ist, aber wir werden sehen ich bin ja eigentlich schon eine treue Seele! Und Brigitt fand ja auch das ATLANTIS DRIVE Album super. Ich glaube übrigens das Album wird viele Leute überraschen denn Mark Boals ist ja eher bekannt für seinen hohen Gesang und ich wollte das er auf diesem Album mal ganz anders klingt! Seid also gespannt ; )

J.P: Wo nimmst du die ganze Zeit für deine musikalischen Tätigkeiten her, du arbeitest ja noch hauptberuflich und verdienst nicht dein Geld mit der Musik, richtig? Ist es also eher Leidenschaft?

M.P: Es ist absolut meine Leidenschaft! Geld verdienen tu ich damit nicht wirklich, ich lege sogar eher immer etwas drauf. Und die Zeit? Tja wie schon erwähnt, dadurch das ich hier daheim alles aufnehmen kann und auch ein ziemlich strukturierter Mensch bin habe ich einfach unglaublich viel vorbereitet, um einen Song zügig fertig zu stellen. Da bin ich halt auch technisch sehr versiert mittlerweile.

J.P: Ein kurzer Schwenk zu deiner alten Band SCARLETT. Wenn ich richtig nachgeschaut habe, ist die Band wieder aktiv. Stand es für dich nicht zur Diskussion da wieder einzusteigen? Oder wurdest du gar nicht gefragt, es gab ja eine längere Pause bei der Band, warum eigentlich?

M.P: Bei SCARLETT bin ich 1992 eingestiegen als ziemlich junger Kerl und 1995 hat sich die Band nach vielen Auftritten dann aufgelöst. Als es zur Reunion kommen sollte waren viele der Ursprungsmitglieder, z.B. der damals 2. Gitarrist DJ Elesky mit dem ich mich sehr gut ergänzt habe und der leider viel zu früh verstorben ist, nicht mehr dabei und für mich hat das einfach keinen Sinn mehr ergeben dann wieder einzusteigen!

J.P: Die zweite bekannteste Band von dir ist WINTERLAND, was gibt es dazu zu sagen?

M.P: Oh zu WINTERLAND gibt es eigentlich recht viel zu sagen, ich versuche es aber kurz zu halten. Die Band habe ich gegründet 1995/96, wo SCARLETT sich aufgelöst hatte als Studioprojekt, wo ich mich dann auch sehr intensiv damit beschäftigt habe, ein Homestudio aufzubauen. WINTERLAND wurde dann zur Liveband wir haben viele Auftritte gehabt und auch auf Englisch gesungen. Denn in den 90igern durftest du ja wenn du Hard Rock gemacht hast nicht deutsch singen. Irgendwann wollten wir dann etwas experimentieren und haben ein deutschsprachiges Album 2009 aufgenommen und in Eigenregie rausgebracht. Dann gab es ja den Rechtsstreit mit UNHEILIG, kann man bei Wikipedia gut nachlesen, den ich gewonnen habe. Danach haben wir noch 3 Alben auf Deutsch gemacht, um dann aber zu erkennen das das irgendwie eine Einbahnstraße ist. Musikalisch ist es ähnlich wie LAZARUS DREAM nur halt mit deutschen Texten gewesen. Für die Hard Rock Hörer waren wir zu hart, für die Melodic Rock Hörer hatten wir die falsche Sprache. Jetzt haben wir wieder 2 Alben auf Englisch aufgenommen, aber die Kehrtwende ist natürlich schon drastisch. Ich denke wir werden diese ein Eigenregie veröffentlichen, weil das Material einfach zu gut ist! Ein Album mit eigenen Songs, ein Album mit vielen Coverversion von 80iger Songs (DURAN DURAN, TEARS FOR FEARS etc).

J.P: Wie geht es denn aktuell und in der nächsten Zeit nun für LAZARUS DREAM weiter? Gibt es vielleicht doch Livepläne?

M.P: Also ein neues Album ist jetzt erstmal nicht geplant in den nächsten 1 bis 2 Jahren. Aber das letzte war ja auch nicht direkt geplant…es kommt halt einfach drauf an was mir so für Songs einfallen. Wir wollen auch den Hörer nicht zu übersättigen! Außerdem habe ich ja das ATLANTIS DRIVE Album, was im Sommer rauskommt, das nächste BARNABAS SKY Album dann vielleicht Anfang nächsten Jahres und das Album mit Rob Lundgren gibt es ja auch noch plus WINTERLAND. Also genug Material für die Fans und Hörer!

JP: Was sind denn so deine musikalischen Einflüsse und/oder Lieblingsbands? Wie bist du zu Metal und Rockmusik gekommen?

M.P: Also tatsächlich sind IRON MAIDEN einer meiner Lieblingsband, das „Somewhere in Time“ Album feiere ich tierisch ab und vermutlich mag ich deswegen Synthesizer so. Mein erste Rock Album war „Constrictor“ von ALICE COOPER und wegen KANE ROBERTS stähle ich heute noch meinen Körper.
Als Gitarrist habe ich vom Ton klar die Einflüsse von Gary Moore und von der Technik her Eddy van Halen. Musikalischer Einfluss eher JUDAS PRIEST oder SIMPLE MINDS.

JP: Markus du bist ja ein richtiger Multiinstrumentalist. Alles richtig gelernt oder selbst beigebracht und was spielst du am liebsten?

M.P: Zu meinem 15. Geburtstag 1985 habe ich meine erste Gitarre geschenkt bekommen, aber tatsächlich direkt eine E Gitarre! Mit Akkustikgitarren konnte ich nix anfangen, ich wollte rocken und posen. Dann hatte ich ziemlich genau 2 Jahre Unterricht bei Stephan Lill (VANDEN PLAS) bis er mir auch nichts mehr beibringen konnte. Ich hatte dann nochmal Harmonielehre bei einem Konzertpianisten was mir ziemlich geholfen hat und wovon ich auch heute noch sehr zehre, eben bei meiner Art zu komponieren. Daher kann ich auch so gut Noten schreiben und arrangieren.
Basspielen habe ich mir sehr dann selbst beigebracht, autodidaktisch halt und es fasziniert mich schon die Art dort zu spielen von daher spiele ich sowohl mein Stamminstrument Gitarre sehr gerne als auch den Bass!

J.P: Abschlussfrage, wie seht ihr die heutige Musiklandschaft nach Corona? Was hat sich verändert, was meinst du wie sieht die Zukunft aus?

M.P: Ich glaube das es sowohl Vor als auch Nachteile durch die ganze Corona Pandemie auf die Musiklandschaft ergeben haben. Vorteil für mich ist klar, dass die Musiker sich mehr mit ihren Sachen zu Hause beschäftigt haben umso zu Hause auch etwas aufzunehmen, auch wenn da natürlich nicht als Könner am Werk sind. Nachteil ist für mich das dadurch natürlich viel mehr Masse auf den Markt kommt und ihn überschwemmt.
Die Liveseite kann ich nicht so hundertprozentig einschätzen, ich glaube aber, dass es kein Mittelfeld mehr gibt. Die Leute zahlen entweder unglaublich viel Geld, um sich Robbie Williams anzusehen oder sie liegen zu Hause auf der Couch und schauen sich irgendeinen Stream oder Video mit einem Scheißsound an! Alles halt auch wegen des begrenzten Budgets, was ja auch durch die Energiekrise hervorgerufen wurde!

J.P: Vielen Dank Markus für deine Zeit und die interessanten Antworten! Ich wünsche euch alles Gute für die Zukunft. Die letzten Worte an die Fans da draußen gehören natürlich dir.

M.P.: Ganz herzlichen Dank für Einladung und für das Interview. An alle die das gelesen haben schaut unsere You Tube Videos und wenn es euch gefällt, sagt uns weiter, denn Mundpropaganda ist immer noch die beste Werbung! Vielen Dank!

Julian

KINGS WINTER Interview

So langsam wurde es Zeit für mich mal genauer hinter die Kulissen des Studioprojektes KINGS WINTER zu blicken. Daher schnappte ich mir die Gründer Jule und Tobias Dahs um ihn etwas auf den Zahn zu fühlen.

J.P: Hallo Tobias und Jule, vielen Dank dass ihr mir ein paar Fragen zu euch und zu eurem neuen Album beantwortest. Zuerst, für die Leute, die euch vielleicht noch nicht so kennen, steltl euch und die Band doch einmal kurz vor und erzähle ein bisschen was zu eurem Werdegang?

Jule: Wir kommen tatsächlich dem Bandnamen nach aus Königswinter am Rhein. Der Bandname war schnell gefunden beim Blick auf das Ortsschild.
Bei mir ging das mit der Musik früh los, bereits im Kindergartenalter. Die erste Band habe ich so mit 14/15 gegründet aus einer Schülerband raus und so hat sich das weiterentwickelt. Meine ehemalige Band SKALIKA die es 10 Jahre gab, dann habe ich nach knapp 3 Jahren Pause bei LEVIATHAN und nachher bei LIVING ABYSS eingestiegen und dann ist KINGSWINTER bereits entstanden. Ich habe einige Nebenprojekte gemacht bzw. Gast-Vocals aber das waren so die Hauptprojekte.

Tobi: Ich habe so mit 15 angefangen Gitarre zu spielen, also eher ein Spätstarter. Dann war meine erste Band LEVIATHAN die dann später umbenannt werden musste, weil es Namensdoppelungen gab und wir dann eine Unterlassungsklage bekommen haben, netterweise. 2013 sind wir beide uns über den Weg gelaufen, dann bin ich zeitweise noch bei SKALIKA eingestiegen, habe so die letzten paar Monate bevor die Band sich aufgelöst hat und habe die Gitarre übernommen, weil ein Gitarrist fehlte. Dann war ich primär bei LIVING ABYSS aktiv, dann haben wir 2018 eigentlich erst als Nebenprojekt, für ein bisschen Spaß und um was anderen zu machen und um uns die Zeit zu vertreiben, weil die andere Band so ein bisschen brach lag, KINGS WINTER gegründet und inzwischen haben wir dann LIVING ABYSS verlassen, nachdem KINGS WINTER Fahrt aufgenommen und hat und konzentrieren uns komplett auf diese Band. Also komplett, d.h. ich habe noch ein anderes Projekt in der Pipeline für dieses Jahr aber KINGS WINTER ist die Hauptband.

J.P: 2 Alben und 2 EPs bislang. War euch das klar, dass ihr mehr veröffentlicht, wollt als ihr KINGS WINTER ins Leben gerufen habt?

Tobi: Das war tatsächlich erstmal so ein Off/off Ding, ich habe tatsächlich bei LIVING ABYSS vorher immer nur so Teile zu einem Song beigesteuert aber nie einen kompletten Song geschrieben, weil da unser anderer Gitarrist ziemlich besitzergreifend war, um das mal nett zu sagen. Deswegen war ich einfach super unsicher, ob ich als Songwriter funktioniere und habe dann auch ewig gerungen mit dem ersten Song, das war damals „Times running out“ der Opener unserer EP „Forging the Cataclysm“ damals. Das war der erste Song und da habe ich so ein halbes, dreiviertel Jahr vor dem halbfertigen Song gesessen, bis ich dann irgendwann den Sprung geschafft habe den Song fertig zu schreiben und dann dachte, ok jetzt ist einmal der Knoten geplatzt und dann haben wir so die ersten 4 bzw. 5 Songs, wenn man das Instrumentale dazu zählt, geschrieben, aber es war tatsächlich erst mal nur so die Idee den zu veröffentlichen und zu schauen was passiert. Es hätte ja auch passieren können, dass das eine Bleiente ist und sich niemand dafür interessiert und das Feedback schlecht ist.

Jule: Vor allem auch erst mal nur als Studioprojekt. Das war für uns so von Anfang an der Gedanke, wir machen hier bei uns zuhause zu zweit ein Studioprojekt und mehr nicht.

Tobi: Aber die Reaktionen waren so gut, egal ob Presse oder wir haben auch so viele EP‘s verkauft, dass wir relativ schnell die Unkosten wieder drin hatten, und dann dachte ich, es macht Spaß, es ist genau das, was ich machen möchte, und dann war relativ schnell klar, dass das auch weitergehen soll.

J.P: Eure Selfpromotion ist super, alles da was man benötigt, habt ihr aber nicht doch Interesse mit einem Label zusammen zu arbeiten?

Tobi: Tatsächlich ist ein Label natürlich ein Traum und natürlich öffnet ein Labelname auch ein paar Türen. Aber viele Magazine freuen sich tatsächlich, auch wenn sie direkt von den Künstlern bemustert werden.
Wir wollten auf jeden Fall regelmäßig veröffentlichen, weil man als kleine Band schon permanent beim Fan präsent sein muss meiner Meinung nach, um einfach nicht in Vergessenheit zu geraten. Und da ist manchmal halt der Labelprozess zu lange. Unsere EP war im September im letzten Jahr fertig und wenn man dann erst noch ein Label finden will und dann noch in deren Veröffentlichungszyklus sind rein quetschen muss, das ist dann sehr lange und dann sind das manchmal ein halbes Jahr von der fertigen CD bis zur Veröffentlichung dann. Wir haben auch das Glück, das wir eine sehr treue Fanbasis haben auf die wir uns verlassen können und die uns dann in die Lage versetzen das wir bei der Produktion und dem Ganzen nicht drauflegen mussten bis jetzt. Also es ging auch ohne Label bis jetzt ganz gut.

J.P: Wie sind denn die Aufnahmen zu der Platte abgelaufen? Wann habt ihr damit angefangen und wie ist sie entstanden?

Tobi: Also tatsächlich entsteht alles immer primär bei mir, d.h. ich schreiben den Song und programmiere mir dann die Drums und alles, was ich sonst so brauche, dazu. Danach kommen dann der Text und die Gesangsaufnahmen. Letztes Jahr im Januar haben wir mit dem Songwriting begonnen bis Sommer und dann hat Chris unser neuer Gitarrist seine Gitarren noch dazu beigesteuert und den Bass eingespielt. Die Gesangsaufnahmen werden immer zwischendurch gemacht, quasi immer, wenn ein Song fertig ist. Wir haben halt nicht die Möglichkeiten uns 3 Monate im Studio am Stück einzuschließen.

J.P: Jule schreibst du eigentlich die Texte?

Jule: Nein, also das macht tatsächlich auch Tobi, weil es die Erfahrung gezeigt hat das ich nicht so arbeiten kann das ich einen fertigen Song bekomme und dann die Texte dazu schreibe, was ich früher so gemacht habe. Es gibt sicher Songwriter, die das gut können, aber für mich geht das nicht, zumindestens nicht, wenn es auf einen reinen auf Gitarren basierten Song passieren muss. Deswegen sind wir dazu übergangen das Tobi den kompletten Song inklusive Texte alleine schreibt. Er singt dann auch eine „Drecksspur“ ein, die dann als kleine Vorgabe für mich dient, auch wenn dann manchmal etwas komplett anderes rauskommt zum Schluss, weil seine Ideen manchmal gesanglich nicht umsetzbar sind, z.B. bezüglich Atempausen etc.

J.P: Hattest du eigentlich Gesangunterricht Jule?

Jule: Also ich habe mit anderen Instrumenten angefangen, vor allem Akkordeon. Das war bei uns in der Familie so Tradition und ich habe dann auch in einem Orchester angefangen zu spielen so ab 9 Jahre. Und so mit 14 Jahren wollte ich dann zur Gitarre wechseln, aber da ich sehr klein bin und dann auch sehr kleine Hände habe war das halt sehr schwierig mit dem Greifen und dem Wechseln. Das funktionierte dann also nicht und man verliert dann natürlich auch die Lust. Ich habe aber immer schon nebenher gesungen und als dann die erste Bandgründung anstand bin ich dann auch direkt beim Gesang gelandet. Dann habe ich auch gesagt okay ich will da jetzt etwas professionelleren Input haben und war da in Köln an der Music Academy. Aber eine richtig klassische Gesangsausbildung habe ich nicht. 2 Jahre war ich dort, es war dann teilweise aber auch etwas schwierig, weil meine Gesangslehrerin eher dem Jazz zugewandt war und ich dann eher Rock und Metal orientiert da ankam.

J.P: In den Infos zum Album steht, dass du Jule sehr mit Covid zu kämpfen hattest und dass dies großen Einfluss auf die Entstehung des Albums hatte, wie und warum genau? Wie hat sich deine Gesangsstil verändert?

Jule: Über 6 bis 8 Wochen hatte ich ganz extrem Husten das war schon echt heftig. Als es dann nach gut 2 Monaten mit Medikamenten wieder besser wurde habe ich aber gemerkt okay das ist noch nicht ganz wieder gut irgendetwas ist da noch. Als wir dann mal wieder nur so für uns proben wollten ging auf einmal gar nix mehr! Ich konnte keine Töne mehr halten, die Stimme ist weggebrochen, die Tonlage stimmte nicht mehr und ich kam gar nicht mehr in die Höhen. Daraufhin war ich dann beim HNO-Arzt der dann auch tatsächlich Schäden an den Stimmbändern festgestellt hat.
Daraufhin hatte ich dann 1 ganzes Jahr Stimmtherapie und die Stimmtherapeutin musste mir tatsächlich Sachen wieder austrainieren die ich mir in der Gesangsausbildung angeeignet hatte, weil die einfach die Stimme geschädigt haben. Falsche Herangehensweise halt. Außerdem musste ich halt alles von Grund auf neu lernen, Atemtechnik und einfach alle Grundlagen, weil meine Stimme nun einfach 1 ganzen Ton tiefer ist als vorher. Für eine Frau ist meine Singstimme jetzt sehr tief. Growls gehen z.B. gar nicht mehr, das habe ich tatsächlich verboten bekommen. Man hat das auch direkt gemerkt, wenn ich es dann doch mal probiert habe, war sofort die Stimme angegriffen. Vieles ist dabei Training, aber es geht einfach nicht mehr und ist vielleicht für immer verloren gegangen. Die Zeit wird es zeigen. Ich bin auf jeden Fall erstmal froh, dass meine Stimme überhaupt wieder einigermaßen fit ist und auch wir das Album machen konnten, woran ja zum Anfang gar nicht zu denken war und die Hoffnung gar nicht da war! Auch wenn uns der neue Gesang fast schon besser gefällt als zuvor war der Weg dahin echt steinig und hart!

J.P: Apropos Jule, wie können wir uns eure Zusammenarbeit vorstellen? Gerade als Ehepaar ist man dann ja quasi 24/7 miteinander und teilt dann sogar ein Stück Beruf(ung), kann das nicht auch mal zu Reibereien führen?

Beide: Also eigentlich ist es sehr harmonisch, es macht vieles einfacher. Man muss einfach gut kommunizieren können, das war uns auch bei den neuen Bandmitgliedern sehr wichtig! Und das ist ja bei Ehepaaren eigentlich vorhanden, von daher macht es natürlich auch die Aufnahmen und alles einfacher. Wichtig ist dann natürlich persönliches zu trennen, also wenn man was musikalisch kritisiert wird, dann ist das nur darauf bezogen nicht privat oder persönlich! Das Einzige, was halt ist, für Proben oder Gigs sind wir halt immer beide mit am Start, d.h. wir brauchen privat dann für unsere Tochter immer einen Babysitter. Das ist dann natürlich der Nachteile, was uns auch etwas einschränkt bzw. wir einfach mehr planen müssen. Es ist halt auch irgendwie cool das am Küchentisch dann auch manchmal direkt Bandsachen besprochen werden können und auch unsere Tochter so langsam begreift, was wir da eigentlich machen und die Musikalität auch bei ihr erkennbar ist! Sie hat ein altes Funkmikro von mir mit dem sie aktuell durch die Gegend rennt und unsere Songs singt, natürlich als Kauderwelsch, aber es ist echt toll zu sehen. Die Band ist im Familienleben schon stark verankert was aber auch echt ein Vorteil ist. Wenn man Partner hat die so gar nichts mit Musik zu tun haben oder anfangen können kann es schon manchmal echt schwieriger oder streitbarer werden. Denn man muss ja viel Zeit und auch Geld in die Musik stecken.

J.P: Kommen wir jetzt mal zum Album selbst. Was macht es aus eurer Sicht nach aus? Wie unterscheidet es sich vom letzten Album? Einzelne Songs fielen mir recht schwer herauszupicken. Wovon handelt eure Lyrics denn so?

Tobi: Also wir glauben das das neue Album so bis jetzt die beste Umsetzung ist was wir uns für KINGS OF WINTER vorgestellt haben. Einfach auch weil wir uns jetzt an die Melodic Death Sachen eher rangetraut haben als Beispiel. Zum Anfang wollten wir da noch nicht so hin, weil wir LIVING ABYSS und KINGS WINTER klar trennen wollten. Jetzt sind wir ja bei LIVING ABYSS raus und können auch wieder mehr in die Richtung gehen, die wir uns vielleicht von Anfang an vorgestellt haben. Harter Metal mit klarem Gesang.
Unsere Lyrics handeln von allem, was mich oder uns so beschäftigen. Lyrics sollten schon etwas sein was einen zu denken gibt, denn nur dann sind sie irgendwie authentisch.“Tyrants Fall“ ist zum Beispiel entstanden in den ersten Tagen des Ukraine Krieges, „Destroyer of Worlds“ dreht sich um die 1. Atombombe, aus angelehnt etwas an den Film Oppenheimer. . Der Albumtitel basiert z.B. auf einem Zitat von George Adaire, welches ich auf der Facebook Timeline eines Freundes gesehen hatte und einfach toll fand! Über klassische Fantasythemen handeln die Texte eher weniger, das würden sie wenn Jule die Lyrics schreiben würden : )

J.P: Und apropos neues Album, ihr habt euch ja personell verstärkt. Christian Schmitz ist nun Teil der Band. Was war der Grund dafür, woher kanntet ihr ihn, was bringt er mit und habt ihr noch weitere Zugänge geplant?

Tobi: Chris war eigentlich eine lustige Geschichte, ich habe die letzte Platte seiner Ex Band gereviewt und weil die Rezi ganz gut war und die Platte auch toll haben wir uns auf FB befreundet und sind danach in Kontakt geblieben. Und als Alexi Laiho gestorben ist haben wir uns dazu entschieden einen Tributesong aufzunehmen, nämlich „Midnight Madness“. Chris hat dazu die Gitarrensoli eingespielt und ich glaube ihm ist da einfach in Erinnerung geblieben das die Zusammenarbeit sehr gut war. Wir haben dann unsere erste Liveanfrage gehabt, was wir uns dann auch zugetraut haben, aber es dann schlussendlich doch nicht geklappt hat eben wegen der Corona Pandemie, und da haben wir dann natürlich einen zweiten Gitarristen gesucht und Chris hat direkt gesagt er hätte Bock mitzumachen und hat sogar ein richtiges Bewerbungsvideo geschickt, wo er einen Song von uns gecovert hat. Passt auf jeden Fall mega weil er ein unglaublich guter Gitarrist ist, noch dazu Songs schreiben kann, „Sonic Thunderstorm“ ist ja von ihm, und die Chemie stimmt einfach. Sowohl persönlich als auch musikalisch was ja zwischen den Gitarristen schon recht wichtig ist. Es erschließen sich jetzt einfach auch mehr Möglichkeiten mit zwei Gitarren und wie gesagt er bringt auf einfach ganz tolle Ideen mit ein!
Und ein weiterer Vorteil natürlich, Chris kann growlen, was ja durch Wegfall von Jule ein echter Glückstreffer war. Wird dachten schon „Hey Scheisse keine Growls auf der Platte“ und dann kam Chris relativ spät damit um die Ecke das er das auch könne weil er mal etwas Unterricht bei Britta Görtz.(Ex CRIPPER) hatte.

Jule: Und bezüglich weiterer Neuzugänge, also wir haben ja vor ein paar Tagen Hendrik Franke als neuen Bassisten vorgestellt. Der uns ja auch schon eine gewisse Zeit, 11 Jahre mittlerweile, begleitet hat. Erst wollten wir ihn gar nicht fragen, weil wir ja dann nicht die gesamte LIVING ABYSS Besetzung auf einmal bei KINGS OF WINTER haben wollten, aber nach ein paar Pleiten bei Vorspielen haben wir ihn dann doch kontaktiert und er hat direkt zugesagt.
Wir haben vor kurzem auch das erste Mal mit der vollen Bandbesetzung geprobt und es hat direkt funktioniert und fühlte sich unglaublich gut an! Auch einen Schlagzeuger haben wir nun endlich gefunden, wir dürfen ihn aber noch nicht offiziell verkünden, weil er noch mit seiner anderen Band sprechen muss. Wir sind jetzt endlich komplett und haben im September auch den ersten Livegig zusammen, den wir aber auch noch nicht offiziell verkünden können, weil auch das noch nicht komplett final bzw. bekanntgegeben ist.

J.P: Anschlussfrage dazu, mir scheint als entwickele sich KINGS WINTER von einem Studioprojekt hin zu einer richtigen Liveband oder täusche ich mich da?

Jule: Also eigentlich wurde das ja regelrecht eingefordert, weil es immer wieder viele Anfragen gab, wann spielt ihr denn endlich mal live. Daraufhin haben wir überlegt es doch nicht bei einem Studioprojekt zu belassen. Dann kam ja die erste Festivalanfrage und seitdem gab es ja schlussendlich kein Zurück mehr!

Tobi: Außerdem freuen wir uns darauf die Songs endlich mal live zu performen, Live spielen ist halt einfach immer noch das Größte! Nichts gegen Studioprojekte, aber es ist doch einfach etwas ganz anderes!

J.P: Wenn ich nicht komplett falsch liege, bist du Tobi nicht nur Musiker sondern auch Schreiber so wie ich, ist das richtig? Wie kam es dazu bzw. führt das nicht zu Schwierigkeiten?

Tobi: Ja ich schreibe bei Powermetal.de. Ich kann das aber auch ganz gut trennen glaube ich. Wenn ich da unterwegs bin, bin ich klar Fan. Logisch höre ich als Musiker etwas anders hin und analysiere mehr die Songs und hole mir manchmal vielleicht auch die ein oder andere Inspiration, aber wenn ich einfach Musik konsumieren will, dann konsumiere ich einfach. Ich versuche aber Bands hier aus dem näheren Umfeld/Underground zu vermeiden, weil ich bin, ehrlich bei meinen Rezis und schreibe auch wenn mal was nicht so gut ist. Das sollte dann kein böses Blut geben im direkten Umfeld. Man darf bei allem auch nicht vergessen, eine Rezension ist immer subjektiv, Tagesform abhängig und immer nur EINE Meinung.
Ich schreibe schon seit 2010 und da hat man natürlich auch eine gewisse Stammleserschaft und seinen Stil. Zum Schreiben bin ich einfach gekommen weil für ein anderes Magazin (The Pit) gesucht wurde und ich fand das damals interessant vor allem die Sachen im Vorfeld zu bekommen fand ich damals cool : )

J.P: Vielleicht auch interessant für die Leser, wenn ich hier schon mal ein Ehepaar im Interview habe ; ). Ihr seid Metalmusiker, Eltern und Berufstätig. Wie kann man sich das im Alltag vorstellen? Seid ihr eigentlich eine ganz normale Familie und man stellt sich da nur immer was besonders drunter vor?

Jule: Also eigentlich sind wir eine ganz normale Familie glaube ich. Teilweise hören wir sogar aus dem Freundeskreis boah seid ihr Spießer : ) Wir sind sehr familiär aufgewachsen und sind bis heute so. Unsere Tochter trägt gerne bunt, aber auch mittlerweile viele Bandshirts. Sie greift da auch tatsächlich selbst zu und sucht sich aus was sie will! Sie bekommt natürlich schon mit wie wir sind und wie wir aussehen. Im Auto läuft dann halt eher härtere Musik, das kennt sie auch nur so und das findet sie auch toll. Ihr aktuelles Lieblingslied ist z.B. die letzte ROLLING STONES Single „Angry“. Das hört sie aktuell rauf und runter! Sie mag auch Eddy von IRON MAIDEN, der hängt bei uns an vielen Wänden, das finden andere Kinder wenn die zu Besuch sind eher verstörend, sie liebt ihn : )
Der Alltag ist eigentlich ganz normal, außer dass wir natürlich schauen müssen das wir unsere Musik also das Hobby darin integrieren müssen und dann Proben oder Arbeiten am Album eher in den Abendstunden stattfinden, wenn die Kleine im Bett ist.

J.P: Ein kurzer Schwenk zu euren bisherigen Bands und Projekten. Bei LIVING ABYSS seid ihr ja ausgestiegen richtig? Was waren die Gründe dafür und seid ihr noch aktuell woanders aktiv oder konzentriert ihr euch gerade voll auf KINGS WINTER?

Tobi: Also ich habe noch ein weiteres Projekt in der Pipelin, ein Melodic Death Metal Projekt, wo schon 5 Songs geschrieben sind. Das wird ungefähr Herbst werden bis da etwas Vorzeigbares präsentiert werden kann. LIVING ABYSS war im Endeffekt wie so häufig, dass es unterschiedliche Vorstellungen gab wie es weitergehen sollte und ein bisschen hat da auch KINGS WINTER mit reingespielt, weil wir da auf einmal ganz andere Möglichkeiten hatten dies auch in unseren Lebensalltag mitzuintegrieren. Das ging bei LIVING ABYSS nicht so gut zum Schluss, vor allem, was dann Proben und so anging. Es gab auch einfach keine neuen Songs, und das ist ja das, was ich so liebe, im Studio an neuen Songs zu arbeiten und einfach etwas entstehen zu lassen. Das war bei LIVING ABYSS nicht mehr so möglich. Wir verstehen uns aber nach wie vor gut, haben privat auch noch Kontakt, aber auf der Arbeitsebene hat es einfach nicht mehr funktioniert!

J.P: Wie geht es denn aktuell und in der nächsten Zeit nun für KINGS WINTER an? Gibt es vielleicht schon Livepläne?

Jule: Also wir können natürlich aufgrund der Familie und unserer Tochter jetzt keine großen Tourplänen oder ausgedehnte Touren machen. Das ginge auch bei den anderen Mitgliedern nicht, weil die einfach auch alle ihre anderen (musikalischen) Verpflichtungen haben. Aber natürlich haben wir schon den ein oder anderen ausgewählten Slot, den wir sehr gerne wieder belegen würden oder wir gerne spielen würden. Zu nennen wäre da auf jeden Fall das Field Invetion Festival im Westerwald da haben wir mit LIVING ABYSS schon gespielt und das war sehr cool und super organisiert! Es muss also einfach Sinn machen was auch vielleicht nicht zu weit weg ist. Wir sind da auf jeden Fall offen, es muss halt einfach für uns passen! Ein Traum wäre es nochmal beim Summer Breeze zu spielen, dort haben wir auch mit LIVING ABYSS mal gespielt.

JP: Was sind denn so eure musikalischen Einflüsse und/oder Lieblingsbands? Ich habe gelesen das ihr großes BLIND GUARDIAN Fans seid, das bin ich übrigens auch, Zeit zum Fachsimpeln ; )

Jule: Also ich komme klar aus der Melodic Death Ecke, so CHILDREN OF BODDOM haben mich da absolut geprägt. Aber auch ebenso Sachen wie BLIND GUARDIAN, NIGHTWISH finde ich gut. In der letzten Zeit haben mich THE HALO EFFECT oder auch das letzte IN FLAMES total gecatcht. In der Jugend habe ich aber auch viel Viking Metal gehört, als so Sachen wie AMON AMARTH.

Tobi: Meine Einflüsse sind wirklich sehr breit gefächert, ich beschränke mich jetzt mal nur auf den Rock und Metal Kram, angefangen von ROLLING STONES, PINK FLOYD über GENESIS bis hin dann zum Nu Metal also LINKING PARK oder KORN. Da hat es dann bei mir so richtig gezündet metaltechnisch! Melodic Death Metal ähnlich wie bei Jule und ganz klar sind bei mir auch BLIND GUARIDIAN und IRON MAIDEN meine Alltime Faves!
Als Gitarrist ist mein Haupteinfluss tatsächlich Michael Schenker. Das sieht man auch daran das ich nur Flying V Gitarren spiele.

JP: Tobias du spielst ja nicht nur Gitarre sondern auch Bass. Beides richtig gelernt oder selbst beigebracht und was spielst du lieber?

Tobi: Gitarrenunterricht hatte ich tatsächlich nur 1 Jahr und danach habe ich mir alles selbstbeigebracht auf Basis von Youtube Videos etc. Ich bin nur ein Notfallbassist, als Rockbassist tauge ich was, für mehr reicht es dann nicht, es war damals einfach einfacher nicht noch jemand dazu zu holen bei den ersten Alben als das ich fix zum Bass greife. Da haben wir jetzt mit Chris und auch Hendrik fähigere Leute in der Band die z.B. auch den Bass mit Fingern spielen können, bei mir reicht es da nur zum Pik

J.P: Abschlussfrage, wie seht ihr die heutige Musiklandschaft nach Corona? Was hat sich verändert, was meint ihr wie sieht die Zukunft aus?

Beide: Also es ist auf jeden Fall eine Spaltung im Livesektor da! Es gibt die richtig großen Bands, wo die Konzerte mega schnell ausverkauft sind, und dann gibt es die kleinen Bands und Clubshows wo man dann vor einem fast leeren Laden spielt. Klar die Preise haben sich erhört und ich glaube die Leute geben dann lieber einmal Geld aus, um eine richtig große Band zu sehen als viele kleinere Sachen, obwohl das ja echt schade ist! Es gab glaube ich noch nie so viele Abendkassentickets wie in der letzten Zeit, das war auch definitiv mal anders! Für KINGS WINTER war die Situation nicht so schwer, weil wir uns ja nicht mit der Band unser Leben finanzieren müssen. Aber für die vielen Berufsmusiker war das schon ein sehr harter Schlag! Und komischerweise gab es auch mehr Interesse bei uns vielleicht generell für neue Musik, weil ja keine Livekonzerte möglich war.
Auch für die Festival ist und war das ganze natürlich ein Desaster! So viele Absagen oder Festivalsterben aufgrund von schlechten Vorverkäufen. Die Musiklandschaft hat sich auf lange Sicht verändert und die kleinen Festivals und Konzerte werden auf Dauer definitiv weniger werden und fehlen!

J.P: Vielen Dank Jule und Tobias für eure Zeit und die interessanten Antworten! Ich wünsche euch alles Gute für die Zukunft. Die letzten Worte an die Fans da draußen gehören natürlich euch.

Beide.: Erstmal vielen Dank für das Interview! Es ist mal schön ein Gesicht zu den ganzen Emails zu haben : ) Ein ganz großes Dankeschön an unsere Fans und die Stammbesteller, eine Riesen große Unterstützung. Wir hoffen das wir uns alle demnächst mal bei einem Konzert sehen können!

Julian

THE SONIC BREWERY Interview

Nachdem ich das zweite Album der jungen Rocker von THE SONIC BREWERY mit dem Titel „Can’t Kill Rock N Roll“ reviewt habe wurde spontan ein Interviewtermin angesetzt. Also fuhr ich in die kleine niederbayerische Stadt Eggenfelden wo die vier Jungs seit kurzem einen im wahrsten Sinne des Wortes Plattenladen betreiben. Auf eine sehr symphatische und bayerische Art und Weise wurde ein sehr nettes Gespräch daraus mit vielen Informationen.

RG: Servus Jungs stellt euch doch bitte selber kurz mal vor.

BO: Ich bin Benno Olbrich der Sänger und spiele dazu noch die Blues-Harp und Percussion und nebenbei zeittechnisch noch das jüngste Mitglied der Band.
JN: Ich bin der Jonathan Niederer, 26 Jahre wie Benno auch, an der Gitarre und Live Backing Vocals.
AA: Ich bin Andreas Aigner der Mann für den Bass.
TH: Ich bin Thomas Hamberger bin mit 24 Jahren alterstechnisch der jüngste und Drummer von THE SONIC BREWERY.

RG: Benno wo sind deine langen Haare hin?

BO: Rigoros abrasiert! Anfang des Jahres 2023 habe ich mich dazu entschieden die Haare abzurasieren. Ich habe sie ungefähr sechs Jahre lang wachsen lassen, lang gehabt und es hat auch gut zum ersten Album gepasst. Es war zu der Zeit cool und auf dem ersten Album war der Blues im Vordergrund. Ich hatte den Eindruck das die langen Haare auf dem zweiten Album der Schublade und dem Klischee mit langer Matte nicht mehr gerecht ist. Und habe uns rein optisch einfach aus der Nische rausgeholt. Vielleicht hören die Leute unsere Musik, und gehen die Sache, so objektiver an.

RG: Ich persönlich würde das nicht an der Länge der Haare abhängig machen.

BO: Das machen glaube ich tatsächlich viele Leute. Mit Zustimmung der anderen Bandmitglieder.

AA: Die Assoziationen die wir alleine nur durch Bennos Mähne erhalten haben sprechen dafür, anscheinend machen wir Musik wie THE DOORS.

RG: Ich habe auch den Vergleich mit THE DOORS herangezogen und aber auch ein wenig mit T-REX klassische NAZARETH, Classic Rock mit leichter Tendenz zum Psyschedelic Rock. Wie ist da Eure Meinung dazu? Kann man das so unterstreichen?

BO: Coole Sache, vor allem T-REX ist ein sehr angenehmer Vergleich (der Rest stimmte dem zu), ich glaube das war auch du warst der erste der T-REX ins Spiel brachte.

RG: Vielleicht war ich der Älteste der das Album reviewt hat?

BO: Das glauben wir nicht. Für uns ist es sehr spannend zu hören und lesen wie unterschiedlich die Resonanzen ausfallen und was jeder für sich für Vergleiche heranzieht und unsere Musik damit meint. Fast kein Vergleich wiederholt sich, wie beim ersten Album waren es relativ viel die die gleichen Bands nannten. Da war es eindeutig LED ZEPPELIN allein schon durch unser Erscheinungsbild. Aber beim zweiten Album geht die Sache sehr weit auseinander, es werden viele 60er und 70er Jahre Bands genannt, aber wir werden auch mit viel Grunge Bands verglichen was beim Debüt nicht der Fall war. Ich greife da nur mal PEARL JAM oder MAD SEASON werden da genannt.

RG: Ich kann dem ehrlich gesagt nicht zustimmen.

BO: Ich finde das gerade das das Spannende an der Sache ist, unsere Musik ist anscheinend irgendwie sehr klar für viele Leute sowie für dich klingt, aber für andere ganz anders. Die Anderen behaupten das klingt eindeutig nach PEARL JAM, dass wäre interessant wenn du dich mal mit so einer Person unterhalten würdest.

RG: Ich glaube da ginge die Generationsschere zu weit auseinander, wenn er Euch mit PEART JAM vergleicht ist dieser Jemand mit der Musik von PEARL JAM aufgewachsen ich nicht. Ich bin in den 70ern mit SMOKIE, SLADE, BONEY M. und ABBA aufgewachsen.

AA: Das ist ein krasse Vergleich!

RG: Du glaubst es nicht, das habe ich erst vor kurzem bei einer schwedischen Heavy Metal Band gemacht.

BO: Sehr geiler Vergleich.

RG: Warum nicht, schwedische Musiker haben ein besonderes Gespür für Musik. Bei Euch aber genauso für Euer Alter macht ihr Top Musik. Wie kommt man in dem noch jungen Alter auf die Idee so eine Art Musik zu machen?

JN: Das ist jetzt von uns keine bewusste Entscheidung das wir gerade diese Musik machen, wobei es dabei einen Unterscheiden gibt. Beim Debüt haben wir uns von Anfang an ein wenig für diese Retro und Blues Rock Schiene verschrieben. Wir haben alle damals sehr viel von dieser Stilrichtung gehört, trotzdem hat jeder von uns seine eigene Nische gehabt und so war das Debüt ein Sammelsurium von Songs die wir schon hatten und ein paar brauchten wir noch es war ein wenig zusammengewürfelt. Bei „Can’t Kill Rock N Roll“ ist das gesamte Songwriting mit viel mehr Idee und Raffinesse abgelaufen, jeder von uns hat deutlich gewusst wo sein Platz in der Band ist, wir er songdienlicher Spielen kann und jeder bringt seine eignen Einflüsse mit ein. Und so entstand dann der Mix bei dem jeder für sich seine eigenen Stilrichtung und Vergleiche heraushört. Das wir uns bewusst dafür entschieden haben, wir machen das jetzt so oder so ist nicht wirklich der Fall gewesen.

RG: Kann als Weg auf Identitätssuche nennen? Oder habt ihr mit dem zweiten Album Euren Sound gefunden?

JN: Das würde ich nicht behaupten.
BO:
Weder noch.
TH:
Ich bin sehr zufrieden wie der Prozess beim zweiten Album abgelaufen ist, und vor allem was daraus geworden ist. Ich finde eigentlich immer die Entwicklung interessant, nicht dass ich unser nächstes Album als Hip-Hop Album sehe. Ich finde die Ideen die einfach so im Moment auftauchen als das Interessante an der Musik und nicht im Vorhinein zu sagen: „Ich möchte jetzt wieder so ein Album machen wie das letzte“! Dann wird es meistens nichts mehr.
BO:
Es geht für uns nicht darum das wir einen klaren oder festen Stil finden oder uns auf einen festlegen, wir machen eigentlich immer die Mucke die für uns am besten zu den Emotionen passt, die wir komprimieren oder verarbeiten wollen.

RG: Also legt ihr Euch nicht auf einen konkreten Stil fest?

BO: Absolut nicht.
JN: Viel interessanter an Bands ist wenn die sich keinem Stil zuschreiben, sondern wenn man als Band viele kleine Details herausfindest die dich als Band auszeichnen, die eine Band einzigartig machen. Das man sich nicht hinstellt das ist die Band XYZ und wir machen jetzt diesen Stil das ist unser Ding. Das ist natürlich ein Prozess der sehr viel Zeit in Anspruch nimmt, und deshalb bin ich der Meinung das die Identitätssuche nie abgeschlossen ist, du findest immer wieder ein Detail bei dem du merkst das ist ein Trademark von uns, dass ist Geil lasst uns das mehr ausarbeiten. So kann man sich über Details seinen eigenen Stil entwickeln und ich finde das man das Live am stärksten merkt. Live kommt es stark auf einzelne Moment an.
TH: Wir sind keine Akademiker, sondern erarbeiten uns alles beim Learning By Doing, und dann entwickelt sich über die Jahre gesehen etwas viel stärker als wie ein komplettes Können, man lernt nie aus es gibt immer wieder etwas was man dazu lernt. Aber du ein hohes Grundvermögen vorhanden ist mit dem man an die Musik herangeht dann kann es möglich sein das man sich immer wieder selbst zitiert. Bei uns ist es so dass wir zwei Jahre Live die Songs vom Album spielen, sehen unsere Fähigkeiten dann viel klarer und besser, was man beim nächsten Album dann merkt und feststellen kann. Das man dann andere Mucke macht und mehr experimentiert und den Sound verändert.
BO: Wenn wir uns jetzt auf ein Genre festlegen würden, wäre immer einer von uns vier unzufrieden. Wir sind vier Individuen, hören Privat auch relativ unterschiedliche Musikstile, der Hauptanteil natürlich Rock. Aber Jonathan hört viel Hip-Hop, Thomas kommt aus dem Punk, Andreas ist komplett durchgemischt und das ist das Schöne an der Sache. Ich denke wenn wir uns auf einen gewissen Stil festlegen würden, würden wir uns selber beschneiden und einengen. So kommt immer etwas viel Spannenderes heraus, klar könnten wir jetzt eine Band geben die wie LED ZEPPELIN, GRETA VAN FLEET oder BLACK SABBATH klingt, nur bin ich der Meinung das dies jeder schon gehört hat. Was uns in dem Moment einfällt, vertonen und im Studio so einspielen können das ist viel besser als etwas nach zu ahmen.

RG: Da wäre dann die Frage, wenn man einen zu krassen Cut zum Vorgänger Album macht ob man die Hörer und Fans damit nicht abschreckt?

BO: Das könnte durchaus möglich sein, aber es geht im Endeffekt darum wie ich möchte wie das Stück Kunst werden soll. Wenn ich jetzt sage für das nächste Album bin ich Emotional so drauf und möchte nur depressive Texte dafür schreiben und extrem Schlimme Dinge verarbeiten und ein Fan dann sagt das ist nicht mein Ding. Wir machen die Musik an erster Stelle für uns selber, wenn dann jemand behauptet das ist Geil das gefällt mir sind wir als Band umso glücklicher. Wir sind als Band derselben Meinung das man sich entwickeln sollte, und nicht sieben gleiche Alben wie z.B. AC DC macht hat das schon einen gewissen Charme und Reiz.
JN: Wenn natürlich eine Band so funktioniert, denselben Ansatz verfolgen wie wir und dabei ein klar definierbarer Stil heraus ist das auch fein, aber für uns funktioniert das so nicht.

RG: Der Erfolg gibt aber den Bands die schon über Jahrzehnte im Geschäft sind und fast immer das Gleiche machen recht. Und teilweise gehen die Leute eben wegen der alten Songs und Erfolge in Konzerte um die zu hören.

BO: Keiner geht auf ein GLENN HUGHES Konzert um GLENN HUGHES zu hören sondern weil er vielleicht alte DEEP PURPLE Songs spielt. Das ist immer ein zweischneidiges Schwert, was er in den 80ern gemacht hat finde ich persönlich nicht so gut.
TH: Das tragischste was geschehen kann ist das man so einen krassen Stilwechsel machst das man seine Hörer vom Vorgänger nicht abholen kannst.
BO: Neue Hörer wird es immer geben. Was für uns der Knackpunkt ist, sobald wir nicht mehr wir sein können oder wenn wir so sein müssten wie wir früher waren um nochmal so ein Album machen zu können ist dies für uns der falsche Weg. Nur weil ein Album eingeschlagen hat werde ich nicht nochmal das gleiche Album aufnehmen.

RG: Wie schauen Eure Pläne für die Zukunft aus?

BO: Natürlich wäre ein Tour ideal, am 10.02.2024 spielen wir in München im Kult 9 und hoffen das noch ein wenig mehr geht in Deutschland oder Europa. Das Booking ist momentan extrem schwierig, und als kleine Band irgendwie Deals zu bekommen ist fast unmöglich. Wir hoffen das die Rezis in den Magazinen etwas mehr Schub bringen, dass unser zweites Album mehr Aufmerksamkeit bekommt und die Verantwortlichen nicht nur von uns angeschrieben werden sondern über Magazine und Rezis auf uns aufmerksam werden.
JN: Wir haben auch Radiopromotion am Laufen, es werden Radiosender bemustert und wir bekommen das teilweise über die Socialmedia Kanäle mit das wir irgendwo gespielt wurden.
BO: Es sind auch französische Sender auf uns aufmerksam geworden.

RG: Wo liegen Eure Haupteinflüsse?

BO: Schwer zu sagen, ich fange einfach mal, in meiner musikalische Prägungsphase bin ich mit Glam Bands, GLENN HUGHES, BAD COMPANY, RONNIE JAMES DIO, RAINBOW aber auch STRYPER aufgewachsen.
JN: Meine ganz frühen Einflüsse waren sehr harte Sachen, BLACK LABEL SOCIETY, ZAKK WYLDE bis die Blues Schiene mit JOE BONAMASSA und viel Blues Rocker in dieser Zeit ist auch unsere Band entstanden. Es hat sich dann in alle möglichen Richtungen entwickelt, eine Band die uns alles verbindet sind die RIVAL SONS, durch diese Band habe ich Benno kennen gelernt. Ich hörte auch Jazz aber der größte gemeinsame Nenner waren und sind die rockigen Sachen.
AA: Aus dem härteren Bereich, ich bin durch meinen Vater mit ACCEPT, BILLY IDOL, GOTTHARD aufgewachsen. Später kamen dann SLIPKNOT und ALICE IN CHAINS dran.
TH: Von meinem Vater kam sehr viel BEATLES, THE WHO und diese Richtung. Als die Pubertät anfing wurde es härter mit FIVE FINGER DEATH PUNCH, SLIPKNOT. Als mein Schlagzeugspiel besser wurde fuhr ich auf Solo Schlagzeuger wie Lane Smith oder Cozy Powell ab oder die Bands die sie gegründet haben. Und dann der gemeinsame Nenner RIVAL SONS und Retro Rock.

RG: Wer ist für die Songtexte verantwortlich?

BO: Die kommen alle noch von mir, ich hoffe das die anderen sich mal daran beteiligen, dass ich nicht so viel Arbeit habe. Auf dem Debüt war es sehr viel Spontanes und sehr vieles zum verarbeiten aus den Jahren bevor ich Texte geschrieben habe. Beim zweiten Album haben wir den Großteil der Songs während der Pandemie geschrieben, und zielt stark auf dem gesellschaftlichen Aspekt ab. Fast jeder Song beschreibt ein Tugend beschreibt die während der Pandemie verloren gegangen ist, die Gesellschaft aber nicht auf diese Art und Weise funktioniert, das ein vernünftiges Leben miteinander so nicht möglich ist. Wir haben abends geprobt und während der Wochen davor oder dem Tag hat sich was angestaut was ich vertexten konnte. Manchmal sind es auch ganz klare Dinge wie bei „Giorgio“ geht es um einen sehr guten Freund von mir oder besser gesagt uns der verstorben ist. Der Song war meine Art und Weise diesen Trauerfall zu verarbeiten. Das hat über ein Jahr gedauert den Todesfall zu verarbeiten, ich wusste von Anfang an das ich einen Song darüberschreiben muss. Ein ganzes Jahr hat sich nichts entwickelt, irgendwann ist mir beim Gitarre spielen ein Riff eingefallen, eine Gesangsmelodie hatte ich schon und dann war mir bewusst das ist der Song. Ich habe daraufhin Jonathan angerufen und gesagt das wir den Song gemeinsam ausarbeiten müssen. Es entwickelte sich ein Grundgerüst durch uns beide, ab da an wurde der Rest der Band mit einbezogen und es ist dieser Song dabei entstanden. Dieser Song ist laut einem Rock Magazins zu lang geraten, dann muss ich aber bemerken das der Redakteur den Song nicht verstanden. Es geht bei einem Song meiner Meinung nach nicht darum das er Radiolänge hat sondern dass er die Emotionen und das Feeling während des Entstehungsprozesses wiedergibt und das ich in dem Song verarbeiten kann was ich möchte.
JN: Vor allem ist der Song nicht so lang geworden weil wir nicht mehr wussten was wir noch machen sollten, einen Lückenfüller brauchten sondern weil jeder Schritt im Entstehungsprozess, jede Änderung irgendwie eine Verbindung zur Story hat.
BO: Es ist kaum ein Takt identisch mit dem davor. Die erste Strophe hat vier, die zweite hat drei, die dritte hat zwei Zeilen. Dazwischen kommt immer die Bridge und dann kommt erst der Refrain. Als Gegensatz dazu gibt es „Mercury Of Dreams“ wo wir gleich gemeint haben: „Geile Hook, ein geiler Song den wir schnuckelig machen können“ der zufällig auf 3:30 Minuten gekommen ist. Das geschieht nicht weil wir behaupten einen Radiosong zu schreiben, es ist immer das wie es sich ergibt und entwickelt, das interessiert uns im Vorfeld nicht wirklich.
JN: Die Vorgehensweise wie „Giorgio“ entstand ist für uns untypisch, alle anderen Songs vom zweiten Album haben wir im Kollektiv geschrieben. Wir haben uns im Probenraum getroffen oder es ist jemand mit einer konkreten Idee gekommen. Die Idee wird den Anderen dann vorgespielt und dann wird gemeinsam daran gearbeitet. Oder man spielt einfach und schaut was bei der Sache rauskommt. Das kann auf allem möglichen aufbauen, alles ist möglich und kann zu etwas großem führen. Manchmal ergibt sich aus der Grundidee im Laufe der Zeit und Entstehung ein von Grund auf neuer und anderer Song.
JN: Ich finde es auch immer interessant wenn Bands behaupten das sie immer mit 30 bis 40 Songs für ein Album ins Studio gehen. Wir haben immer genau soviel Songs wie auf das Album sollen und die kommen dann drauf.
BO: Wir sind beim Songschreiben immer diplomatisch, selbst wenn ein Song fertig ist stellen wir uns hin und sagen wie der Song ist. Teilweise sagen wir auch das ein Song Kacke ist und lassen es in dem Fall bleiben. Warum sollte man einen Song aufnehmen bei dem man im Vorfeld schon das Gefühl hat das er nicht gut ist. Ich nehme nur Songs auf hinter denen man 100%ig steht.

RG: Was bedeuten die Titel der beiden Alben?

BO: Wie der Titel auf dem Debüt sagt „Catch The Magic“ die Magie des Momentes einfangen und festhalten. Der Titel von „Can’t Kill Rock N Roll“ steht für die Lebensart und das Gefühl eines Rockers.

RG: Vielen Dank für die Informationen, gibt es noch etwas was die Leser wissen sollten?

BO: Hört Euch einfach unsere beiden Alben an, vielleicht gefallen sie jemanden.

www.facebook.com/TheSonicBrewery

Balle

STEEL RHINO Interview

Nachdem STEEL RHINO ihr zweites Album mit dem Titel „In Rhino We Trust“ veröffentlicht haben, konnte die schwedisch/deutsche Fraktion bei mir ordentlich Punkten. Der Titel ist Programm, wer auf anständige Rockmucke steht sollte sich das Album unbedingt anhören und dem RHINO vertrauen. Hier kommt verdammt starker Hard Rock aus den Boxen, wenn man den Lautstärke Regler an den rechten Anschlag bewegt macht das Ding doppelt so viel Spaß. Aus diesem Anlass stand mit Mikael Rosengren für eine Frage Antwort Spiel zu Verfügung.

RG: Hallo Mikael, danke für die Möglichkeit das Interview durchführen zu können. Kannst du mir bitte ein paar Fakten zu STEEL RHINO, den Bandmitgliedern geben und wie ihr zusammengefunden habt? Wie kam es dazu Herbie als Sänger zu wählen?

MR: Hi Balle, vielen Dank für das Interesse an STEEL RHINO. Die Idee zu STEEL RHINO kam auf als ich noch in einer anderen Band gespielt habe. Ich schrieb einige Songs und nahm sie in meinem Studio auf, als die Aufnahmen im Kasten waren dachte ich „die Songs sind zu Gut um sie anderen anzubieten, ich sollte sie selber veröffentlichen“. Und so wurde STEEL RHINO geboren.
Filip und ich waren in andern Bands zusammen, und so war es einfach ihn für STEEL RHINO als Gitarrist und Bassist zu gewinnen.
Herbie ist eine gute Frage, ich hatte Herbie schon immer im Kopf. Herbie ist ein fantastischer Sänger, und ich bin dazu noch ein Riesen AVANTASIA Fan, hörte Herbie das erste mal dort und merkte mir Herbie. Ich hörte irgendwann mal eine Playlist bei Spotify in der ein VOODOO CIRCLE Song mit Herbie am Mikrofon enthalten war, ich war einfach nur begeistert von der Range die Herbie hat und habe mich dann dafür entschieden Herbie als Sänger zu wählen. Er ist seitdem ein Bestandteil des Abenteuers STEEL RHINO.

RG: Wie sind die Reaktionen zum Album „In Rhino We Trust“?

MR: Die Reaktionen sind überwältigend, viele 10 von 10 Reviews und sehr hohe Streaming Zahlen auf den bekannten Plattformen. Mein Ziel war es, mindestens das Doppelte des Debüts zu erreichen, und es ist fast das Dreifache. Wir sind Stolz auf das Album und das es so positive Resonanz bekommt.

RG: Wie fühlt man sich bei Reviews wie meinem mit höchst Bewertung?

MR: Ich liebe solche Reviews. Es ist ein starkes Gefühl für STEEL RHINO zu sehen das die Leute erkennen wieviel Zeit, Arbeit und Liebe von uns in den Songs steckt. Es hat teilweise bis zu drei Monate gedauert bis einige Songs so wie sie auf dem Album enthalten sind perfekt für die Veröffentlichung waren.

RG: Welcher Song auf dem Album ist dein persönlicher Favorit oder Baby?

MR: Das ist schwer zu sagen, ich finde alle Songs extrem Gut. Ich denke „Dr. Jekyll & Mr. Hyde“ und der Titelsong „In Rhino We Trust“ stechen heraus, sie spielen noch eine Liga über den restlichen Songs. Diese Songs brauchten Zeit um zu dem zu werden was ich wollte, zu zwei starken und epischen Arena Rock Songs. Wenn ich Songs wählen würde dann die beiden.

RG: Wie denkst du über die Vergleiche die ich für den Sound von STEEL RHINO genannt habe. Wie AXEL RUDI PELL, RUNNING WILD (mit ihren coolen Refrains), NEPTUNE und den Classic sowie Melodic Rock Heroes der 80er Jahre? Würdest du dem zustimmen?

MR: Ich denke mal das du da nicht verkehrt liegst, ich bin in den 80er geboren und ein großer Fan der Mucke aus diesem Jahrzehnt. Deshalb sind einige Einflüsse aus dieser Zeit in den Songs von STEEL RHINO enthalten. Ich bin auch ein Fan von deutschem Hard Rock und Heavy Metal der 80er.

RG: Ich bin ein Kind der 70er und 80er Jahre, wuchs mit den Einflüssen und Musik dieser Zeit auf. 1984 wurde ich mit dem Rockvirus durch Künstler und Bands wie RUSS BALLARD, BILLY SQUIRE, LOVERBOY und DEF LEPPARD infiziert. Was war die Inspiration für STEEL RHINO diese Art Hard Rock zu machen wie man auf den beiden Alben hören kann?

MR: Ich habe schon immer Musik gehört, angefangen bei KISS und später dann auch härtere Musik von ACCEPT, HELLOWEEN, MANOWAR usw.. Wenn ich Song schreibe bestimme ich was ich selber spielen möchte.

RG: Im Laufe der Jahre als ich älter wurde, wurde ich Fan von skandinavischen Künstlern wie TREAT, ACES HIGH, 220 VOLT, DALTON, PRETTY MAIDS, ALIEN, MIKAEL ERLANDSSON, BAI BANG, BOYCOTT, BAD HABIT und viele mehr aus der Vergangenheit bis in die Gegenwart. Wie denkst du über diese Bands oder haben die einen Einfluss auf STEEL RHINO?

MR: Nicht wirklich, wenn ich einen Künstler aus Skandinavien nennen sollte dann wäre es YINGWIE MALMSTEEN. Mich beeindrucken die Dinge die er mit seiner Gitarre machen kann, seine Rohheit und Heaviness in seine Songs. Lustige Fakten, ich bin seit 5 Jahren Schlagzeuger bei BAI BANG.

RG: Wie stehen die Chancen STEEL RHINO Live on Stage in Deutschland zu sehen, besonders in meinem Teil Deutschlands von München bis Passau?

MR: Ich habe es vor nach Deutschland zu kommen, aber es gibt noch keine konkreten Pläne. Ich möchte zuerst sicherstellen das Interesse an STEEL RHINO besteht. Ich will nichts überstürzen, STEEL RHINO ist knapp drei Jahre alt und hat zwei Alben veröffentlicht. Ich glaube wir befinden uns am Anfang einer erfolgreichen Reise mit STEEL RHINO. AVANTASIA ist eine Band die ich bewundere, und es dauerte sechs Jahre bis sie ihren ersten Auftritt hatten. Ich sage immer dass es keinen Grund zur Eile gibt, ich habe alle Zeit der Welt. Für die Zukunft von STEEL RHINO ist noch viel in Planung, Shows kommen wenn die Zeit dafür gekommen ist.

RG: Ich denke eine Double Headliner Tour von STEEL RHINO und EYES SE mit dem Special Guest SIX FOOT SIX wäre eine coole Sache um Deutschland im Sturm zu erobern. So wie die Shows von ECLIPSE und H.E.A.T., wie denkst du darüber? Wäre das ein Option für STEEL RHINO?

MR: Vielleicht wer weiß! Lass uns sehen was die Zukunft bringen wird.

RG: Mit wem würde STEEL RHINO am liebsten auf Tour gehen, wer wäre der Traumpartner?

MR: Sehr gute Frage, ich würde gerne mit MANOWAR, ACCEPT oder U.D.O. auf Tour gehen. Aber es gibt sehr viele Bands zu denen STEEL RHINO perfekt passen würde und umgekehrt.

RG: Kannst du mir bitte ein paar Hintergrundfakten zu STEEL RHINO geben, wie sehen die Streaming Zahlen aus? In welchem Land könnt ihr die meisten Streams generieren, geht die meiste Musik oder Merch Artikel hin? Gibt es einen Unterschied zwischen Europa, USA, Asien und Australien?

MR: Die Streaming Zahlen sehen sehr gut aus, knappe 300K für das neue Album und die Zahl steigt täglich. Ich denke das neue Album geht gut, ich habe zwar keine richtigen Zahlen aber der Vertrieb hat erneut Bestellungen aufgegeben, also denke ich mal dass es gut läuft.
In Nordeuropa liegt der Markt für uns, und Amerika ändern sich die Streams wöchentlich.

RG: Wie sehen die Pläne für die Zukunft aus? Werdet ihr neue Songs schreiben? Werdet ihr bei anderen Bands, Projekten oder Künstlern mitwirken? Oder ist eine Pause geplant?

MR: Wir werden erstmal die Veröffentlichung des Albums, Promotion und Interviews abschließen. Ich habe einige Ideen für Songs für die Zukunft von STEEL RHINO und da ist eine Menge was noch folgen wird.

RG: Zum Abschluss, was willst du unsere Leser wissen lassen?

MR: Checkt STEEL RHINO mal auf den Streaming Plattformen und werdet Mitglied auf der Reise von STEEL RHINO.

www.facebook.com/SteelRhinoBand/

Balle

DEVICIOUS Interview

Nach Veröffentlichung des aktuellen DEVICIOUS Albums „Code Red“ stand mir Band Leader Alex Frey für eine Fragenstunde zur Verfügung und beantwortete mir ein paar Fragen über die Band, Liveaktivität und was in nächster Zeit geplant ist.

RG: Hi Alex, danke das du dir die Zeit nimmst, wie ist DEVICIOUS entstanden, wie habt ihr zueinander gefunden?

AF: Hi Balle, das war 2016 als ich einen Freund besucht habe, Gisi den Gitarristen aus der Original Besetzung des Debütalbums der nur kurz bei DEVICIOUS war. Als wir damals am Strand auf Teneriffa gesessen haben sagte ich zu ihm: „Wenn wir jetzt Rockstars werden wollen müssen wir uns mal beeilen“. Daraus ist dann die Idee der Band entstanden und ich habe mich darauf hin ins Studio begeben und angefangen Songs zu schreiben. Ich hatte bis dahin ca. 30 Jahre davor keine Musik gemacht, ich habe erst mal Geld verdienen müssen und wusste auch nicht ob es finanzierbar ist und dann gings so einfach es klingt los und unser Debüt wurde veröffentlicht. Und genau durch so eine Schnappsidee sind wir zusammengekommen.

RG: Also wart ihr schon im Vorfeld miteinander befreundet?

AF: Ja, wir kennen uns alle mittlerweile schon seit etwa 35 Jahren. Der Lars unser Drummer hat vorher bei CHRISTINE gespielt, die hatte ich damals gemanagt. Die anderen Jungs kenne ich auch noch von damals, die Karlsruher Region ist nicht sehr groß, immer wenn die Band Konzerte gespielt hat haben sich die Wege gekreuzt. Radivoj war in seinem jungen Alter von 16 Jahren schon ein begnadeter Gitarrist, dass war phänomenal was er damals geleistet hat und den wollte ich unter allen Umständen in der Band haben. Und alle haben gleich ja gesagt als ich angefragt habe. Die Suche nach einem Sänger war nicht so einfach, wir hatten erst einen aus Karlsruhe probiert, der hatte weder die Ambitionen noch die Stimme, sodass wir dann Zoran aus Serbien geholt haben. Und so fing die Reise mit DEVICIOUS an.

RG: Wie sehen die Verkaufszahlen in Eurem Shop aus, ist der Absatz zufriedenstellend?

AF: Ich kann dir natürlich keine Zahlen nennen, der Absatz ist sehr hoch. Wir haben von Anfang an unseren eigenen Shop kultiviert mit Ticket-, Tonträgerverkäufen und Merchandising. Wir waren da immer Zuverlässig, ich drücke es jetzt mal vorsichtig optimistisch aus, ich glaube es gibt wenige Bands die dieselbe Musik machen die unsere Absatzzahlen haben aber genau weiß das natürlich niemand. Auch global gesehen wir verkaufen sehr viel das ist den Labels auch bekannt, über die Verkäufe können wir uns nicht beschweren. Als Beispiel wenn ich die Vorbestellungen verpacke bin ich eine Woche damit beschäftigt und das den ganzen Tag.

RG: Wie sieht es mit den Streaming Zahlen bei den bekannten Anbietern aus, wo liegt der Hauptanteil der Hörer? Gibt es einen Unterschied zwischen Nord- und Süddeutschland?

AF: Ich kann nur gesamt Deutschland und dann Länderbezogen einsehen. Für das neue Album sind die Zahlen in der Reihenfolge Deutschland, USA, Österreich, Schweiz, England, Schweden, Spanien, Italien, Niederlande.

RG: Also fest in europäischer Hand.

AF: Die USA sind an zweiter Stelle und das mit nicht mal so geringem Anteil, die USA befinden sich vom Anteil der Streams knapp hinter Deutschland.

RG: Doch ein so hoher Anteil in den USA?

AF: Ja wir werden da sehr oft im Radio gespielt, da gibt es diese Art der europäischen Rockmusik nicht. Die streamen ordentlich und wir befinden uns in den Staaten auf etlichen Playlisten. Das Land was von den Zahlen am schlechtesten abschneidet ist Georgien.

RG: Wie sieht dein Musikgeschmack aus? Bist du nicht auf Melodic Rock festgelegt?

AF: Ich bin da ganz offen und der Geschmack geht Querbeet was mir gefällt, da gibt es für mich keine Grenze.

RG: Auch Hip Hop?

AF: Sicher es gibt da auch richtig tolle Songs, heute zwar nicht mehr so aber früher gabs da sehr gute Vertreter der Zunft. Ich selber habe auch schon Hip Hop Alben produziert, da steckt teilweise mehr Können dahinter als die Leute vermuten. Gerade was so Jungs wie Eminem gemacht haben, aus der Situation heraus ohne viel Geld, sich über kleine Clubs hochgespielt wie es sich gehört. Genau da steckt brutal viel Talent drin, man muss erstmal den Rhythmus haben den die damals hatten, heute hat das nichts mehr mit Rhythmus oder Musik zu tun das besteht nur aus Computer generierte Audiofiles. Die Rapper von früher hatten sehr viel drauf, die hatten auch gutes Hitpotential und haben richtig gute Musik gemacht. Das war eine Mischung aus RNB, Soul und Hip Hop. Auch von den Texten und Aussagen, es gibt nicht nur dummen Gangster Rap, da wurde auch viel auf die Probleme in den USA Hingewiesen. Da kann man schon mal zuhören, gerade den Film „Straight Out Of Compton“ über die Rapper damals wie deren Weg aussah, da kann man ein wenig mehr Respekt entgegenbringen. Das nur weil es einem nicht gefällt als Mist abstempeln das wird in Deutschland viel zu oft praktiziert, oder was einen nicht interessiert als unwichtig bezeichnen. Das war damals auch wichtig die Dinge öffentlich zu machen, dass hat Leben gerettet oder auch neue Kulturen geschaffen, und den Rassismus in den Staaten wenn auch nur ein klein wenig gemildert aber es hat etwas bewirkt. Die Künstler von damals sind nicht aufgetreten um Weltstars zu werden sondern weil sie was zu sagen hatten und auf Missstände aufmerksam machen wollten. Also warum nicht da zuhören, es gibt auch gute Popsongs die mir gefallen wenn sie gut produziert wurden und nicht aus dem Computerbaukasten kommen habe ich keine Schmerzgrenze, nur Schlager die muss ich nicht haben.

RG: Wie sehen eure Pläne für Liveauftritte aus, gibt es die Möglichkeit auf einen Festival zu spielen?

AF: Auf Tour gehen wollen alle, du musst wissen wo du spielst und wir Publikum haben und wo nicht. Mittlerweile wissen wir ein paar Orte wo wir nicht mehr Auftreten brauchen weil das Publikum fehlt. Fehlt das Publikum machen wir Verluste, je weiter wir in den Süden kommen umso höher wird die Anzahl der Besucher. Da noch keine Verträge unterschrieben sind kann ich zu der Möglichkeit noch keine Aussage machen.

RG: Wo kommen die Song Ideen her, aus dem Leben oder Situationen?

AF: Ideen hole ich mir aus dem Leben wie mir gerade der Schnabel wächst, da limitiere ich mich nicht. Zu erst entsteht das Lied und dann der Text, ich versuche mich dann anhand der Stimmung inspirieren zu lassen. Ich erzähle was aus dem Leben mit der Ex-Freundin oder motivierende Texte. Beim „Black Heart“ haben wir es anders gemacht, da wurden Phantasietexte verwendet, dass war ein ganz andere Nummer und hat auch anders geklungen. Jetzt wieder über Liebe, das Leben, Tragik oder Drama, Baol schreibt mittlerweile die Songs mit, übernimmt Ideen von mir, oder lässt Dinge aus seinem Leben mit einfließen und er genießt alle Freiheiten. „Stuck In Paradise“ beruht auf seinen Erfahrungen die er mit TNT gemacht hat.

RG: Wie ist der Kontakt zu Baol zustande gekommen oder wie seit ihr auf Baol als neuer DEVICIOUS Frontman gekommen?

AF: Wir haben ihn gefragt, und er hat ja gesagt. Es war in der Corona Zeit, Antonio hat die „Black Heart“ gerade eingesungen und ist dabei sehr hoch gegangen. Michael Bormann der uns immer bei den Harmonien bei den Backing Vocals hilft kann viel aber so hoch kommt selbst Michael nicht, da ist mir gleich der Baol eingefallen weil er es bei TNT können muss. Er schickte mir innerhalb von zwei Tagen die Spuren zurück, als ich wusste das Antonio nicht mehr in der Band bleiben wird schrieb ich ihm wie es aussieht ob er Zeit für so und soviel Konzert und Lust hat bei DEVICIOUS einzusteigen. Eine halbe Stunde später erhielt ich die Antwort das er mitmacht. Obwohl wir jetzt den dritten Sänger haben sind wir irgendwie eine Art Familie da das Grundgerüst schon seit Anfang an existiert, wir sind langjährige Freunde. Alle Streitigkeiten die es mal gab sind gestritten, wir wissen alle das wir dankbar sein müssen sowas in unserem Alter noch erleben zu dürfen. Er hatte auch Lust ein Teil davon zu sein, bei TNT war es für ihn nicht einfach Tony Harnell zu ersetzten.

RG: Wie wichtig sind Alben reviews, ist das eine Unterstützung in Bezug auf Verkaufszahlen?

AF: Ich finde die sind schon wichtig, bei Online Magazinen kann ich das aufgrund des Bestell- und Veröffentlichungsdatums des Reviews abgleichen, ich sehe es an den Bestellung nachdem ein Review Online gegangen ist. Ich kann es auch nachvollziehen wenn wir in einer Radiosendung vorgestellt wurden, ich sage mal soviel das sie nicht schaden.

RG: Wie sehen die Zukunftspläne aus, was ist in den kommenden Monaten bei euch geplant?

AF: Wir werden alle mal das eine oder andere Projekt machen die wir hintenangestellt haben, für die nächsten vier Wochen noch das Album fertig promoten. Live wird es dieses Jahr wahrscheinlich nichts mehr, nächstes Jahr ein paar Festivals und wir werden denke ich mal zwei bis drei Jahre Pause machen, wir wollten ein Album mit dem neuen Sänger machen und das haben wir. Wenn wir keinen neuen Sänger gebraucht hätten wäre die Pause schon früher gekommen.

RG: Zum Abschluss wo würdest du DEVICIOUS in den 80ern sehen?

AF: Ganz an der Spitze, in den 80ern wären wir mit der Musik die wir machen steinreich geworden. Da bin ich arrogant genug um das zu sagen, wir sind stolz darauf das wie keine Alben machen bei denen die ersten drei Lieder gut sind und der Rest fällt dann rapide ab. Wir versuchen immer 10 bis 11 sehr gute Songs zu machen, ich glaube das uns das für unseren Geschmack auf jeder Platte gelungen ist. Wären wir in den 80er am Start gewesen,, hätten wir keine finanziellen Probleme und sehr viele Groupies gehabt.

www.facebook.com/deviciousband

THE REVENANTS Interview

The Revenants – eine neue Band mit alten Bekannten

Im Musikbusiness tut sich mal wieder gewaltig was auf. Drei alte Freunde, super Musiker und wahre Seelenverwandte haben sich zu einer neuen Band zusammengeschlossen und starten ab dem 21.04.2023 mit ihrem ersten Album „Ghosts“.
The Revenants wurden im Frühling 2018 ins Leben gerufen – der italienische Gitarren-Zauberer Fabiano Arganese (Guitars, Keys) fing mit Studio-Produzent und Live-Sound Mischer Marc Ayerle (Guitars, Keys, Bass, Drums) an, in Marcs Klangmanufaktur Studios „herzum zu jammern“, wie es das Lable „El Puerto Records“ beschreibt. Kurz darauf wurde ein guter Freund der beiden gefragt, ob er nicht die Vocals beisteuern möchte, und so holten sich keinen anderen als Michelle Darkness (Frontman End Of Green) mit ins Boot und es war eine perfekte Kombi entstanden.

Anfang 2018 starteten die drei Freunde mit ihrer Idee und fingen mit dem Schreiben der Texte an. 5 Jahre später, also 2023, erscheint das Album nun endlich. Was ist in der Zeit passiert und wie lief der Werdegang von „Ghosts“ ab? Marc Ayerle stand mir hier Frage und Antwort: „Wir starteten 2018. Nach knapp zwei Jahren Schreiben und Produzieren waren die ersten 12 Songs eigentlich fertig und man wäre sicherlich für eine Veröffentlichung bereit gewesen. Durch Covid Anfang 2020 war aber alles erstmal komplett anders. Das Leben an sich wurde auf den Kopf gestellt und andere Dinge plötzlich viel wichtiger. Ich konnte lange meinen Beruf als Toningenieur nicht mehr ausüben. Damit verbunden waren natürlich große Existenzängste und viele Fragen, wie das alles weitergehen soll und kann. Zum Glück haben wir nach einem kurzen Dämpfer einfach weitergeschrieben. Das hat sehr geholfen, um durch diese schwierige Zeit zu kommen. Ende 2021 waren dann plötzlich 20 Songs fertig und wurden von mir in der KlangManufaktur gemischt und gemastert. Das letzte Jahr haben wir jetzt fast nur noch mit Artwork, Videodrehs und Gesprächen mit unserem Label verbracht.“

Das Album beinhaltet 20 Songs, fast 90 Minuten feinster Musik, so viele Titel sind mittlerweile eine Seltenheit geworden. Konnten sich hier die Drei nicht trennen oder war das beabsichtigt? „Ich kann jetzt natürlich nur für mich selbst sprechen, aber ich fand und finde es immer klasse, wenn es viel zu Hören gibt. Klar, ist schon ein deftiges Paket für ein Debüt, aber wir konnten uns einfach nicht entscheiden, welche Songs man eventuell weglassen könnte. Sie sind einem dann doch alle sehr an’s Herz gewachsen und unserer Meinung nach zu wertvoll, nicht gehört zu werden. Ganze Songs aussortiert wurden dementsprechend nicht, aber es gab und gibt sehr viele Fragmente und Bausteine, die im Laufe der Produktion in’s Regal zurück gestellt wurden.“, so Marc.
Ins Regal gestellt? – heißt das, man wird noch mehr von euch hören oder ist „The Revenants“ eine einmalige Sache? „Es gibt definitiv Pläne weiterzumachen, ganz klar. Es wird auch schon an Verschiedenem gearbeitet.“ So viel kann uns das Multitalent Marc zumindest mal sagen.

Es steckt auch eine ganze Stange Arbeit hinter einer derartigen Menge an Musik. Dann noch als neu „zusammengewürfelte“ Band? Wie kann man sich das vorstellen? Marc beschrieb die Zusammenarbeit als sehr angenehm und fast schon magisch: „Tatsächlich war der ganze Schreib- und Produktionsprozess sehr angenehm und entspannt. Die Harmonie war stellenweise fast schon magisch. Wir drei kennen uns schon ewig und uns verbindet eine enge Freundschaft. Das und die Tatsache, dass wir nie etwas erzwingen oder im Vorfeld zu sehr planen oder besprechen wollten, hat die nötige Gelassenheit in’s Studio gebracht um die Musik weitestgehend für sich selbst sprechen zu lassen und kreativ zu sein. Aber wie bei
gutem Wein, war auch eine gewisse Reifezeit nötig. Viele Songs wurden immer wieder
hervorgeholt, verfeinert und umgebaut, bis sie sich richtig anfühlten.“

Für mich klingt das fast schon zu perfekt, oder zu einfach für eine neue Band, weshalb sich für mich die Frage stellt, ob man hier nicht an seine Grenzen stößt. Ich meine, man hat in dieser Konstellation noch nie zusammengearbeitet, Michelle hat noch eine weitere Band, etc. Doch auch das konnte Marc Ayerle selbstsicher verneinen: „Eigentlich nicht wirklich, aber klar, eine Produktion in dieser Größenordnung ist nicht ohne Anstrengung. Vor allem für mich, Musiker, Songwriter und Produzent in einem, war es schon ein Berg an Arbeit, der nicht ganz ohne Verschleißerscheinungen zu meistern war. Die ein oder andere Schaffenspause musste schon eingelegt werden.“ Die Doppelbelastung für Michelle ist auch kein Problem. „So wie ich ihn kenne, sollte das keine Probleme geben. Er ist es gewohnt in verschiedenen Bands gleichzeitig zu agieren.“

Bei meiner Recherche über die Band bin ich unter anderem über den gleichnamigen Film mit Leonardo di Caprio gestolpert, auch das sollte kein Zufall sein. Marc Ayerle erklärt, wie es zu diesem Bandnamen gekommen ist und was dahintersteckt: „Er ist natürlich vom gleichnamigen Film mit Leonardo di Caprio inspiriert. Einer meiner Lieblingsfilme. Er steht vor allem im Kontext zu den Lyrics. Wiedergänger oder Grenzgänger wäre vielleicht eine adäquate Übersetzung. Viele unserer, doch sehr persönlichen Texte, handeln genau davon. Ich sehe sie auch als Katharsis und Bewältigung oder Überwindung dunkler Kapitel und Phasen in meinem Leben. Das ist bei Michelle ähnlich.“

Und genau das, ist bei den Songs deutlich zu hören. Man merkt die Harmonie zwischen den drei Musikern deutlich, in jedem einzelnen Titel ist zu spüren, dass es eine Art Verbindung gibt. Jeder Song ist voller Energie und Leidenschaft, so fällt es mir schwer, hier einen als Lieblingssong oder Favoriten auszuwählen. Bei jedem neuen „Durchgang“ hat mir ein anderer Song besser gefallen. So ähnlich ging es auch der Band bei der Frage nach einem Favoriten: „Wie gesagt, eigentlich alle. „Ghosts“ hat aber sicher einen besonderen Bonus, da er der erste war, den wir zusammen fertiggestellt haben. Für mich persönlich sind, vor allem auch lyrisch, „Redemption“ oder „The End Is Black“ deutlich wichtiger. Über die letzten Wochen hat sich „Ain’t No Wine“ bei mir so ein wenig zum Geheimtipp entwickelt.“

Änderungswünsche gibt es im Großen und Ganzen nicht. Marc bezeichnet sich selbst als experimentierfreudigen Produzenten und sieht das Ganze relativ nüchtern: „Man findet immer ein Haar in der Suppe. Ich, als experimentierfreudiger Produzent, kann
Songs sowieso sehr schwer loslassen. Es gibt immer so viele Details, die es zu beachten
gilt, oder Ideen die ich noch hätte. Natürlich denke ich an verschiedenen Stellen
manchmal, „Ach hätte ich diese Melodie hier oder jenes Klavier dort noch lieber etwas
lauter/leiser gemacht“. Tatsächlich sind wir aber absolut zufrieden mit dem Gesamtwerk
und würden nichts dran ändern wollen.“

Kein Wunder, dass das Label Gründer Torsten Ihlenfeld von „El Puerto Records“ in einem Interview meinte: „In einer perfekten Welt wären The Revenants das nächste große Ding für die Arenen dieser Welt. In einer perfekten Welt würden diese Songs die Charts dieser Welt anführen…“. Marc lacht, „Wenn Torsten das sagt, muss es stimmen…“.
Die Reaktionen der Fans waren laut Marc bisher reine Bestätigung. „Überwältigend. Wir sind wirklich sehr glücklich, dass die Menschen die Songs bisher so mögen.“
Somit würde ich behaupten, dass einer Tour doch nichts im Wege stehen würde, oder?
„…Liveauftritte wurden bisher erst spärlich angesprochen und eine klare Linie gibt es noch nicht wirklich. Eine Wunschliste an Begleitmusikern ist sicher vorhanden, aber konkret ist das alles noch nicht. Wir sind alle drei sehr eingespannt und beschäftigt, doch sag’ niemals nie, wir werden sehen…“.

Und was kommt danach? Was hat eine Band vor, sobald das Debütalbum released wurde? „Zurücklehnen, stolz sein und warten bis die Millionen auf dem Konto sind“, scherzt Marc
„Quatsch! Wir freuen uns jetzt sicher erstmal auf den Release des Albums am 21.04. und
die Reaktionen darauf. Aber sobald der erhoffte Applaus verklungen ist, werden wir uns
an neue Songs machen.“

Darleen Barth

 

Interview Arrayan Path

(English version below)

ARRAYAN PATH aus Zypern sind in der Rock Garage alte Bekannte. Nach 25 Jahren Bandgeschichte haben die Epic-Power-Metaller nun ihr erstes echtes Konzeptalbum veröffentlicht, das in unserer Review-Abteilung absolut zurecht die Höchstwertung erhielt. Höchste Zeit, nicht immer nur über ARRAYAN PATH zu sprechen, sondern auch mal mit ihnen – genauer gesagt, mit ihrem Sänger und Bandleader Nicholas!

Jannis: Hey Nicholas! Zuerst einmal: Vielen Dank, dass Du Dir die Zeit für ein Interview mit uns nimmst. Nachdem ich jetzt schon vier Eurer Alben rezensieren durfte, freue ich mich, auch einmal mit einem der Verantwortlichen persönlich zu sprechen. Also, Glückwunsch, „Thus Always To Tyrants“ ist draußen, die Reaktionen von Fans und Presse kommen rein. Zufrieden damit?

Nicholas: Hey! Ja, absolut, die Reviews waren super bislang! Möglicherweise die besten, die wir je für ein Album bekommen haben.

Jannis: Ach edel, dann bin ich nicht alleine mit meiner Meinung. Von den vier neusten Veröffentlichungen von Euch ist „Thus Always To Tyrants“ diejenige, der ich einfach die Höchstwertung geben musste. Sagen wir, ich liege damit richtig: Wie kommt’s? Gab es irgendwelche Neuerungen im Schaffensprozess?

Nicholas: Um ganz ehrlich zu sein: Wir haben nicht bewusst versucht, etwas anders zu machen. Wir haben einfach gemacht, was wir immer machen und versucht, die bestmöglichen Songs zu schreiben. Dabei sei aber gesagt, obwohl ich all unsere Alben liebe, wird das hier von den meisten als eins unserer besten wahrgenommen.

Jannis: Vielleicht hat auch sein Konzept dazu beigetragen. „Thus Always To Tyrants“ wird beworben als ARRAYAN PATHs erstes echtes Konzeptalbum. Was brachte Euch dazu?

Nicholas: Das ist etwas, was ich schon seit längerer Zeit mal machen wollte – ein Album zu schreiben, dessen Handlung in chronologischer Abfolge stattfindet. Ich bin ein großer Fan von Alben wie KING DIAMONDs „Conspiracy“ und „Them“ und wollte sowas einfach mal selbst machen. Und ein Buch schreiben konnte ich nicht, dann eben mit Musik! Ausgewählt haben wir die Geschichte von König Evagoras. Das ist eine Geschichte aus der Vergangenheit meines Landes. Darüber haben wir noch nie etwas geschrieben, wurde also echt Zeit!

Jannis: Wie eine andere Rezension zu Eurem neuen Album schrieb: „Das ist Progressive-offener Power Metal für eingefleischte Kenner und Nerds und jeder mit einem IQ unter 140 kann jetzt den Raum verlassen.“ Und während ich nicht weiß, ob ich dem wirklich zustimme, weil ich das Album sehr mag, aber sicherlich den Raum verlassen müsste, hat „Thus Always To Tyrants“ viele komplexere Bestandteile hinsichtlich Songwriting, musikalischer Details, Strukturen, und viele smarte Ideen, was Sounddesign und Arrangements angeht. Ist auf jeden Fall nicht das normale „Billige Emotionen“-Power-Metal-Album. Kannst Du ein bisschen über den Songwriting-Prozess für die Platte erzählen, wer involviert war und wie der Prozess vonstatten ging?

Nicholas: Findest Du die Songs wirklich so komplex? Unsere Gesangsmelodien sind ziemlich eingängig, hin zu dem Punkt, wo die schmale Grenze zu den Standards von Metal fast überschritten wird. Ich würde sagen, BLIND GUARDIAN sind für mich komplex. Aber ich verstehe, was Du meinst. Wir haben in jeden Song ein paar überraschende Parts eingebaut, weil, wie Du sagtest, wir nicht wie die typische Power-Metal-Band klingen wollen. Was das Songwriting angeht: Normal kommen die Gesangsmelodien zuerst. Dann geht es in Zusammenarbeit daran, die Arrangements auszuarbeiten und die Strukturen zu formen. Auf die Weise haben wir das von Anfang an gemacht, und so läuft es für alle am besten.

Jannis (nun all seine bisherigen Ansichten zu Komplexität in Musik überdenkend): Zum Thema „überraschende Parts“: Auf der einen Seite fühlt sich Eure Musik für mich eher dramatisch und ernst an. Aber fast jedes Album, das ich bislang von Euch gehört habe, bringt mich an ein paar Stellen doch zum lachen, wenn zum Beispiel ein majestätischer, Orchester-reicher Part plötzlich von einem simplen, asozial-trockenen Riff abgelöst wird, das komplett aus dem Nichts kommt. Ist Humor eine Sache bei Eurem Songwriting oder liegt das nur an meinem unter-140-IQ?

Nicholas: Haha! Nun, wenn wir Dich unterhalten können, ist das doch eine gute Sache! Meinen Humor trifft es eher, irgendwelche generischen Power-Metal-Bands zu hören, die bereits verwendete Melodien stehlen und sie uns dann als ihre eigenen verkaufen.

Jannis: Eine eher unoriginelle Frage an dieser Stelle, aber angesichts Eures individuellen Stils doch interessant: Was würdest Du als die musikalischen Einflüsse von ARRAYAN PATH bezeichnen? Scheinen mir nicht METALLICA/MOTÖRHEAD zu sein.

Nicholas: Wir holen uns unsere Einflüsse aus ganz verschiedenen Genres, aber unser größter ist IRON MAIDEN!

Jannis: Siehst Du denn die Chance, ARRAYAN PATH in Zukunft mal auf Tour zu sehen? Das war ja bislang meines Wissens immer ein ziemliches Privileg, bei gerade mal fünf auf Facebook gelisteten Konzerten in der Vergangenheit über sechs Jahre.

Nicholas: Vermutlich nicht, wir sind keine Tour-Band. Lieber mal ein paar Konzerte hier und da. Aber wir reflektieren immer unsere Optionen und entscheiden, ob es den Brassel wert ist. Aber insgesamt sind wir halt echt eher eine Studio-Band.

Jannis: Fast geschafft, letzte Frage: Gibt es irgendeinen Traum für ARRAYAN PATH, den Du wirklich gerne Realität werden sehen würdest?

Nicholas: Mein einziger Traum in der Hinsicht ist, weiterhin Inspiration für unsere zukünftigen Alben zu haben. Ich meine, klar werden nicht alle von ihnen auf dem gleichen Level sein, manchmal spielen ja auch andere Faktoren mit rein. Aber ich hoffe, dass ich in der Zukunft noch bessere Sachen schreiben kann. Und ich wünsche mir, dass unsere Musik weiterlebt und Gehör findet, selbst wenn die Band eines Tages nicht mehr ist.

Jannis: Noch einmal vielen herzlichen Dank für das Interview! Die letzten Worte gehören Dir – Zeit für schamlose Eigenwerbung, radikale politische Statements oder eine sehr kurze Abhandlung über Dein Lieblingstier!

Nicholas: Wir hoffen, Ihr habt unser Album genossen. Spielt es weiterhin, spielt es laut! Zerstört die verdammten Boxen! Ich mag Tiger, nebenbei.

ARRAYAN PATH from Cyprus are no strangers to the Rock Garage. After 25 years of band history the epic power metallers have now released their first real concept album and gained a perfect rating in our review, well deserved. No doubt: It’s about time to stop talking about ARRAYAN PATH for a bit and instead talk with them – more precisely to their singer and band leader Nicholas!

Jannis: Hey Nicholas! First of all, thank you so much for taking your time to do this interview with us. After reviewing four ARRAYAN PATH albums I’m really happy to talk to the mind behind the art (or one of the minds). So, congratulations, „Thus Always To Tyrants“ is out and reactions from fans and press are coming in. Do you like what they say?

Nicholas: Hi! Yes, reviews have been great so far! Probably the best ones we’ve had in our whole career.

Jannis: Okay nice, so I’m not alone with my opinion! Compared to the previous three releases, „Thus Always To Tyrants“ is the one that I really couldn’t help but give a perfect rating. Let’s assume my rating is correct and TATT is really the strongest of those four albums: How come? Was there anything different regarding the development?

Nicholas: To tell you the truth, we did not consciously try to make it different. We just did what we always do; try to write the best songs possible. That said, although I love all our albums, this one is perceived by most to be one of our best.

Jannis: Maybe also because of it’s concept. „Thus Always To Tyrants“ is being promoted as ARRAYAN PATH’s first real concept album. What made you take this step?

Nicholas: It is something I wanted to do for a while now. To compose an album that follows a chronological order. I am a big fan of albums like “Conspiracy” and “Them” and I wanted to do that as well. I couldn’t write a book, so I did it with music! We chose the story about King Evagoras. It is a story from the history of my country. We have never written anything about my country, so it was about time!

Jannis: As a fellow reviewer wrote about your album: „This is progressive-minded power metal for diehards, jocks and anyone with an IQ under 140 can leave the hall.“ And while I’m not completely on his side, as I for sure would have to leave the hall, „Thus Always To Tyrants“ has a lot of complex song structures, complex songwriting, a lot of sophisticated ideas and details regarding composition and sound design and can hardly be considered your average „cheap emotions“ Power Metal album. Can you tell me about the songwriting process for „Thus Always To Tyrants“? Who was involved and how did the composition evolve?

Nicholas: Do you really think they are so complex? Our vocal lines are quite catchy, to the point where it balances on a thin line for the standards of metal music. I mean, Blind Guardian for me is complex. However, I understand what you mean. We have added extra parts (surprises) in each song because, as you said, we don’t want to sound like a typical power metal band. As for the song-writing, we usually write voice melodies first. Then the 3 of us start arranging the songs and forming the structures. We have followed this method from the beginning, and it works better for everyone.

Jannis (now re-evaluating his understanding of complexity in music): About these surprise parts: While your music feels rather dramatic and serious to me, almost every album of yours I’ve listened to has me laughing at a few points, for example when a majestic, heavy-on-orchestra part suddenly breaks down into a dry and simple riff that hits you by surprise. Is humour a thing for you regarding the composition or is this just because of my sub-140 IQ?

Nicholas: Haha! Well, if we can entertain you that’s a good thing. I usually find different things funny, like hearing generic power metal bands, stealing already used melodies and pushing them to our face as their own. Oh well..

Jannis: A rather unoriginal question at this point, but one worth asking regarding your individual style: What are the musical influences of ARRAYAN PATH? Doesn’t seem to be the usual METALLICA/MOTÖRHEAD ones.

Nicholas: We draw influences from many genres, however, our biggest influence is Iron Maiden!

Jannis: Is there any chance for some kind of ARRAYAN PATH tour in the future? As far as I know, catching you live has always been a real privilege with five gigs listed on Facebook in the last six years.

Nicholas: Probably not, we’re not a touring band. We prefer a few concerts here and there. But we always evaluate our options and decide if it’s worth the trouble or not. In general though, we are more of a studio band.

Jannis: Almost done, last question: Is there any dream for ARRAYAN PATH that you would really wish to become reality one day?

Nicholas: My only dream is to keep having inspiration for our future albums. I mean, I know that not all our albums will be at the same level. Sometimes it’s other things as well. But I hope to be able to write even better stuff in the future. And I want our music to live on and be recognized, even after the band is no more.

Jannis: Once again, thank you very much for this interview! The last words belong to you – time for some shameless self-promotion, radical political statements or a very short essay about your favourite animal!

Nicholas: We hope you enjoyed our album and we ask you to keep playing it loud! Blow the damn speakers! I like tigers by the way.

MICHAEL BORMANN Interview

 

Michael Bormann den man normal niemanden mehr vorstellen muss veröffentlicht mit MICHAEL BORNMANN’S JADED HARD ein zweites hervorragendes Album. Falls jemand nicht wissen sollte wer Michael Bormann ist, er ist Gründungsmitglied und war bis 2004 das Zugpferd der Duisburger Band JADED HEART. Er ist nicht nur als Musiker unterwegs sondern auch als Songschreiber und Produzent für andere Künstler. Anlässlich der Veröffentlichung des zweiten Album stand mir Michael auf eine sehr sympathische Art Rede und Antwort. Trotz technischer Probleme gelang das Interview.

MB: Hallo Helmut, wie geht’s, ich hoffe doch gut keine Corona Nachwehen oder so?

RG: Hi Michael, frag lieber nicht, es geht mir relative gut. Wie geht es dir?

MB: Mir geht es eigentlich tierisch gut, ich bin zwar mehr oder weniger im Stress weil ich mehrere Dinge gleichzeitig mache. Momentan ziehen wir zu dem um, dies hat sich kurzfristig ergeben und kommt erschwerend dazu. Ich krieche gerade regelrecht auf den Brustwarzen rum, könnte Urlaub vertragen aber das muss eben noch zwei Monate warten.

RG: Dann kommt doch die angesagte Tour, so Corona dies zulässt?

MB: Ja, wir fangen Ende Januar an auf Tour zu gehen.

RG: Wieviel Auftritte habt ihr in Deutschland bei der bevorstehenden Tour geplant?

MB: Wenn ich wieder zurück gehe in die Zeit vor Corona, dann kann man mit 30 bis 40 Auftritten rechnen.

RG: Wie sieht es mit Auftritten auf Festivals wie z. B. das H.E.A.T. oder den Indoor Summer aus, ist zu erwarten das man Euch da auch sehen kann?

MB: Das fing ja alles mit dem H.E.A.T. Festival vor fünf Jahre an, 2017 wollte Eddy Freiberger unbedingt das ich die alten JADED HEART Nummern spiele und ich daraufhin die Band gegründet habe. Auf dem H.E.A.T. werden wir demnächst auch mal wieder auftreten, mit dem Veranstalter des Indoor Summer Festivals laufen gerade Gespräche, vielleicht sind wir nächstes Jahr auf beiden Festivals vertreten. Es gibt das eine oder andere Festival auf dem wir eine Show spielen. Nächstes Jahr ist das Rock N Loc im Mai schon bestätigt.

RG: Auch wenn du diese oder auch andere Fragen schon öfter gehört hast. Woher kennst du die Mitglieder deiner Band, wie habt ihr zusammengefunden?

MB: Die ursprüngliche Geschichte kennst du bestimmt, es waren alles Leute hier aus der Umgebung. Ich hatte damals meine Bormann Solo Band, da habe ich mit Rippel zusammengespielt, der schon seit vielen Jahren an meiner Seite war. Maikel den Schlagzeuger lernte ich durch Rippel kennen, der ist dann auch bei mir geblieben als sich die Bormann Solo Band so gegen 2016 aufgelöst hat. 2017 stand dann die Frage im Raum ob ich nicht ein Best Of von JADED HEART spielen könnte. Dafür brauchte ich natürlich auch Musiker, den Schlagzeuger hatte ich schon. Ich fragte dann auch Hexe, der zu der Zeit nicht bei mir spielte, ob er nicht Lust hat mit einzusteigen. Die hatte er natürlich.

RG: Meinst du mit Hexe Chris Ivo?

MB: Ja, das ist sein Spitzname falls du das nicht weißt. Hexe Ivo heißt er, keiner nennt ihn Chris, Hexe ist mit eingestiegen. Baumi unser Bassist war ein Kumpel von unserem Schlagzeuger und wollte erst nur aushelfen weil jemand anderes Einsteigen wollte. Es hat sich dann herausgestellt dass dieser Andere doch keine Zeit hat und es hat mit Baumi wunderbar funktioniert, dass er geblieben ist. Dann hatten wir erst einen ganz jungen Gitarristen, der sehr talentiert war, es gab aber das Problem das der Altersunterschied zu groß war. Der ist halb so alt wie ich und man hat dann auch gemerkt dass es nicht so wirklich passte. Der Gitarrist blieb ein Jahr, danach kam ein Gitarrist der nur ein paar Monate blieb. Dann kam mit Tommy sozusagen der richtige Gitarrist der auch schon drei Jahre dabei ist. So hat sich die Band ergeben.

RG: Kommen wir mal zum neuen Album, was kannst du mir über die Songs auf dem zweiten Album berichten.

MB: Also wenn ich anfange Songs zu schreiben, denke ich weder an einen Titel oder Text. Bei mir ist der Prozess eigentlich immer gleich, ich setze mich hin und habe dann ein Riff was mir gerade einfällt oder ich habe im Vorfeld immer mein Diktiergerät mit und wenn mir eine Melodie einfällt singe oder spiele ich das dann ins Diktiergerät. Das kann der Refrain oder ein Riff, oder auch der komplette Song sein, alles was in meinem Kopf entsteht. Und dann sitze ich hier und fange an beim Singen die Texte zu schreiben, so läuft der Prozess immer gleich bei mir ab. Ich mache mir im Vorfeld auch nie Gedanken darüber.

RG: Wie werden die Texte beeinflusst? Ist das Alltagsabhängig oder wie wirst du inspiriert?

MB: Sowohl als auch, es gibt immer Themen die aus meinem Leben stammen und autobiographisch sind und ich selbst erlebt habe. Es gibt aber auch Texte die aus dem Leben gegriffen oder die eben gerade aktuell sind. Wie z. B. den letzten Song „We Must Make A Stand“, wo es um die augenblickliche Situation geht, dass wir da jemanden haben der meint Krieg führen zu müssen. Das ist dann die Thematik oder es ist mal ein Love Song, das Thema kann alles Mögliche sein.

RG: Nimmst du in Bezug auf Produktion und Songwriting oft Hilfe in Anspruch oder bleibt dies fest in deiner Hand? Auf dem neuen Album hattest du beim Songwriting ja Unterstützung.

MB: Ich schreibe auch mit anderen Leuten zusammen Songs, frischen Wind hier und da finde ich ganz gut. Es macht immer wieder Spaß mit guten Musikern zusammen Songs zu schreiben und man hat immer frischen Wind dabei der nie schadet. Der Hauptanteil kommt immer von mir 60 oder 70 Prozent aller Songs sind immer komplett von mir. Auf dem neuen Album habe ich fünf Songs dabei die ich in Zusammenarbeit mit anderen geschrieben habe. Um es mal so zu sagen, ich mach Musik nicht nur für andere Leute, sondern auch für mich selbst, mir muss die Musik gefallen die ich mache. Ich persönlich denke das ich einen sehr guten Geschmack habe, weil ich auch die selbe Musik gut finde wie viele meiner Fans und Freunde. Wenn ich gewisse Songs geil finde dann kommen die auch bei diesen Fans und Freunden an. Von daher denke ich schon dass ich ein gutes Händchen dafür habe gute Songs schreiben zu können und das die gut ankommen. Wobei ich jetzt nicht sage das jeder Song den ich schreibe total Klasse ist, und kommt bei jedem gut an, so ist es natürlich nicht. Aber ich denke mal das viele meiner Songs einen gewissen Status oder Klasse besitzen das sie ankommen und dies hat sich bis jetzt immer von Anfang an gezeigt. Auch als wir damals mit der original Besetzung von JADED HEART 1990 anfingen, sind wir mit meinen Songs auf die Bühne gegangen und die sind immer sehr gut angekommen. Aus diesem Grund denke ich bescheiden das ich ein gewisses Händchen dafür besitze, ich bin nicht überrascht wenn man die Songs gut findet, wenn ich das so sagen darf ohne jetzt zu Eingebildet zu klingen, das will ich auf keinen Fall.

RG: Was hat dir die Teilnahme bei The Voice Of Germany gebracht? Gab es einen Bekanntheitsschub oder stiegen die Ticketverkäufe, Tonträger Verkäufe?

MB: Absolut gar nichts, ich kann dir sagen das es mich finanziell einfach nur Geld gekostet hat. Natürlich haben mich, das ist heute manchmal auch noch so, Leute in der Straßenbahn erkannt, die mich vorher nicht erkannt hätten. „Bist du nicht der ….“, mir ist das vor drei Jahren auf Malle mitten auf dem Meer passiert, kommt einer auf mich zu und sagt „Du warst doch bei The Voice oder“. Unfassbar auf Mallorca (Lacht). Der eine oder andere hat mich danach eher erkannt, aber mehr Ticket- oder Plattenverkäufe gabs nicht. Ich will dazu auch nicht viel sagen, denn die Nummer hätte ich mir schenken können.

RG: Gehen wir mal weiter zurück, wie verhielt es sich damals mit der RTL Soundmix Show in der Du aufgetreten bist.

MB: Ja die hat was gebracht, aber das war auch eine andere Zeit und Auswahlverfahren. Heute kommt ja jeder egal ob talentiert oder nicht ins Fernsehen, Hauptsache Crazy oder wie auch immer die ausgesucht werden. Wenn ich mir solche Formate ankucke, denke ich mir meinen Teil. Die Zeit von damals kann man mit jetzt nicht mehr vergleichen, die haben damals auch nicht so eine Massenveranstaltung wie es heute der Fall ist daraus gemacht. Da wurde ausgesucht wer da teilnehmen durfte, es kam nicht jeder ins Fernsehen. Das waren damals große Produktionen, die Leute haben sich Zeit genommen, heute kommt man sich vor wie Vieh. Damals war ehrlich gesagt Mega und hat was gebracht, leider nicht in den Bereich den ich wollte, aber ich hatte damals Plattenverträge vorliegen die mich gerne in der Deutschrock Ecke gesehen hätten. Ich bin nach der Show mit der Cover Band oder auch alleine mit Hubschraubern oder Flugzeugen hofiert worden, für zwei oder drei Jahre und ich habe dabei richtig viel Geld verdient. Das kann man sich nicht im geringsten Vorstellen, wenn man sich die Sache heute ansieht wenn ein Superstar auf der Bühne steht und die Groupies reißen einen regelrecht von der Bühne oder befinden sich vor der Umkleidekabine, das habe ich damals auch erlebt. Aber auch nur zu der Zeit also die Jahre unmittelbar nach der Soundmix Show, ich habe mir damals gedacht was ist denn hier los, das war irgendwie unfassbar.

RG: Wie sieht es bei dir im Shop aus, in welches Land hast du den größten Anteil an verkauften Artikel? In welches Land verkaufst du am meisten?

MB: Aus meinem persönlichen Shop kommen die meisten Bestellungen aus Deutschland, es geht aber auch viel in die Staaten, Schweden und Großbritannien. So Länder da nichts hingeht ist der komplette Ostblock da geht gar nichts hin.

RG: Wie sehen die Streamingzahlen aus, hast du da einen Überblick?

MB: Das ist abhängig vom Album, da geht es überwiegend in die USA die sind auf Platz 1, Platz 2 ist Deutschland, danach folgen Skandinavien und dann kommt der Rest der Welt.

RG: Wie sieht es bei dir mit Musikvideos aus, ist da was in Planung?

MB: Die sind abgedreht aber noch nicht geschnitten.

RB: Ich will dich jetzt nicht mehr länger in Anspruch nehmen und hoffe das wir uns in meiner Nähe mal wieder treffen können. Vielen Dank für das Interview, viel Erfolg mit dem neuen Album und einen noch einen schönen Abend.

MB: Ich Dank dir für das Interview und dir auch noch einen schönen Abend.

Balle

DAWN OF DESTINY Interview

Grias eich „Dawn of destiny“. Ich bin die Steffi und habe heute das Vergnügen und auch die Ehre mit euch ein kleines Interview über das neue Album „OF SILENCE“, welches am 24.06.2022 erscheint, zu führen.

Vorab schon mal, ich durfte bereits reinhören und finde das Album mehr als gelungen. Ihr bewegt euch im Symphonic Power Metal Bereich und oute mich da schon mal als Fan.

S.G: Ihr habt 2019 das Album „The beast inside“ veröffentlicht. Habt ihr die Zwangspause während der Coronazeit genutzt um euer künstlerisches Können und Kraft in das neue Album, welches am 24.06.2022 erscheint, reinzusetzen?

J.F: Gerade ich (Jens) als Songwriter habe in der Tat die Zeit genutzt, um sehr viele Songs für unterschiedliche Projekte zu schreiben. Dawn of Destiny hat natürlich Vorrang und anders als bei
The Beast Inside, wo ich auf ältere Songs zurückgegriffen habe, sind dieses Mal fast ausnahmslos neue Songs dabei.

S.G: Die neuen Songs sind ja von Jens Faber geschrieben. Jens woher nimmst du deine Inspiration?

J.F: Komponieren ist eine Art Dauerzustand. Inspiriert werde ich durch alles Mögliche im mich herum, in erster Linie aber von verschiedenen Emotionen, in die ich mich hineinversetze. Emotionen sind nahezu immer Ankerpunkte meiner Songs und da das Leben unterschiedliche Gefühlslagen bietet, sind unsere Songs eben auch sehr vielschichtig.

S.G: Welcher Titel ist euer emotionalster?

J.F: Schwer zu sagen, da das sehr subjektiv ist. Vom neuen Album würde ich den Opener „We are your Voice“ nennen oder auch hinsichtlich des Textes „Childhood“. Bezüglich unserer gesamten
Diskographie würde ich vermutlich „Innocence Killed“, „To live is to Suffer“ und „Hateful Heart“ nennen.

S.G: Bei dem Song „Childhood“ habt ihr Chris Harms von „Lord of the lost“ gewinnen können. Das bringt sicher auch viele Fans aus der Dark Rock Szene dazu, in euer neues Album reinzuhören. Wie seid ihr zu dieser Kooperation gekommen?

J.F: Ich hatte den Song zunächst selbst gesungen, wollte ihn aber optimieren. Da ich großer Lord of the Lost Fan bin, habe ich mein Glück versucht und eine positive Resonanz erhalten, da Chris den Songsehr mochte und somit einsang. Seine Stimme passt perfekt zu dem Song, und im Endeffekt haben wir mit „Childhood“ und „Burning Heart“ 2 Songs, die diesem Genre sehr ähnlich sind.

S.G: Zwischen den powervollen Titeln habt ihr den Song „Little flower“ auf dem Album, und ich muss gestehen das ist ein richtiger Ohrwurm. Gibt es dazu eine besondere Geschichte?

J.F:Den Song habe ich während des Kennenlernens meiner Freundin geschrieben, von daher hat der schon einen persönlichen Stellenwert. Grundsätzlich gibt es auf jedem Album immer mal Songs, die klare persönliche Bezüge haben und welche, die Geschichten erzählen oder Perspektiven und Gefühle anderer einnehmen.

S.G: Die Releaseparty findet ja am 25.06.2022 in Walltrop statt. Wann werden wir euch live auf der Bühne sehen? Gibt es denn schon konkrete Tourdaten? Werdet ihr touren?

J.F: Wir freuen uns auf diesen Abend und haben mit Fairytale und Fabula Rasa zwei tolle Bands an Bord, die uns unterstützen. Wir selbst werden gegen 9 Uhr auf der Bühne sein. Eine Tour im
eigentlichen Sinne ist noch nicht geplant, aber es gibt ein paar Live Aktivitäten, die noch nicht ganz in trockenen Tüchern sind. Wir arbeiten daran.

S.G: Habt ihr Vorbilder woran ihr euch orientiert?

J.F: Dirk ist großer Iron Maiden Fan, Veith mag die skandinavische Ecke und gibt gerne Europe alsgroßen Einfluss an, Philipp ist im Metal Bereich sehr vielfältig unterwegs. Jeanette war früher
Anhänger von Doro und ich bin leidenschaftlicher Savatage Fan. Aber jeder von uns könnte natürlich noch 50 andere Bands nennen

S.G: Musik ist ja eine Passion. Wo seht ihr euch in einigen Jahren?

J.F: Hoffentlich immer noch in der gleichen Lage, regelmäßig Alben herauszubringen, live zu spielen und unsere Fan Gemeinde sukzessive zu erweitern.

S.G: Ich danke euch vielmals für eure Zeit und wünsche euch viel Erfolg mit dem neuen Album. Rock on

J.F: Ich danke ebenfalls

Stephanie Gruber