MORGENROT – Gedankenspiele

Trackliste:

01. Lebe
02. Solang du folgst
03. Es gab eine Zeit
04. Heute oder Morgen
05. Der einfache Weg
06. Mein Verlies
07. Frei wie der Wind
08. WĂ€r heute lieber Gestern
09. Trinken spielen
10. Mein Werk
11. An die Engel
12. Hinterm Horizont

Spielzeit: 49:18 min – Genre: Deutsch Rock – Label: Burnout Records – VÖ: 19.04.2024 – Page: www.facebook.com/MorgenrotOffizell/

 

Nach dem Brecher von HIGH ON FIRE folgt nun leichtere Kost von MOGENROT, ein StĂŒck Deutsch Rock, wie es sein soll. Deftig, versaut, teils nicht jugendfrei aber genau so sollte Deutsch Rock sein. Und MORGENROT hauen genau so ein Dingens raus, da habe ich seit 2002 ganz schön was verpennt, denn die rebellierende PrepubertĂ€re Haudrauf Kombo hat schon einiges veröffentlicht.

MORGENROT haben auf „Gedankenspiele“ zwölf Kracher eingetĂŒtet die nicht nur ein leicht dezentes Puff machen, nein die Songs machen ein lautes KNALL und BUMM das man sehr weit hin vernehmen kann. Der Gesang hat fast schon etwas magisch Hypnotisierendes das perfekt mit Deutsch Rock matcht und die Texte perfekt wiedergibt. Rau und derb gehen die Texte sofort ins Ohr, wenn auch mal stellenweise nicht jugendfrei. Die beiden Gitarren machen Druck ohne Ende, dem Bass gehen nicht nur einmal die GĂ€ule durch, der Drummer beackert die Felle ohne RĂŒcksicht auf Verluste. Das Streichinstrument aus dem Klassikbereich fĂŒhlt sich im Deutsch Rock sehr wohl ohne deplaziert zu wirken.

Die Songs sind mit, ja mit welchen Eigenschaften behaftet? Zum einen mit Melodien und Harmonien die zu perfekt scheinen aber bei jedem Hören ĂŒber allem schweben. Die Stimme könnte nicht besser gewĂ€hlt sein um die Texte auf Konserve zu bannen, und in dieser Stimme liegt eine gewisse Faszination der man sich nicht nicht so leicht entziehen kann. Dann kommt noch die Instrumenten-Fraktion, die hat aber auch ĂŒberhaupt nichts verkackt, die machen alles so Richtig wie damals Phil Taylor der Jahre lang das Optimum am Dartboard darstellte. Zielsicher wie ein Michael van Gerwen die Tripple 20 trifft so sicher gehen die Songs sofort ins Ohr und hallen fĂŒr eine gefĂŒhlte Ewigkeit in den GehörgĂ€ngen nach und verbreiten dabei beste Stimmung.

Ein Album das von vorne bis hinten einfach nur Spaß macht und ein beeindruckendes Werk der dicke Klöten Jungs + einem MĂ€del von MORGENROT ist. Neu ist auf „Gedankenspiele“ absolut nichts, aber was solls das Dingens macht Spaß ohne Ende und kann ĂŒberzeugen ohne in die Hose zu gehen.

„Lebe“ ein cooler Song der wie FALCOS „Jeanny“ fĂŒr Skandal sorgen könnte, kommt mit Mittelalter Rock Vibes, „Solang du folgst“ der Titel fĂŒr alle MitlĂ€ufer, geht gleich ins Ohr. „Es gab eine Zeit“ liegt irgendwo zwischen ÄRZTE und Haudrauf voll auf die Zwölf, „Heute oder Morgen“ fĂ€ngt nachdenklich an, ab dem ersten Refrain mutiert das Ding zum Highlight. „Der einfache Weg“ erinnert mich an die ONKELZ mit Campino Vocals was sich saustark anhört, „Mein Verlies“ eine starke und gefĂŒhlvolle Powerballade. „Frei wie der Wind“ ein gute Laune Rocker, „WĂ€r heute lieber Gestern“ ein Song fĂŒr die TanzflĂ€chen der Rockdiscos. „Trinken spielen“ hier verschieben MORGENROT sĂ€mtliche Genregrenzen – Deutsch Rock trifft auf Blues / Southern Rock mit Happy Feel Good Vibes und Übergebenden Texten – der Bass Bricht hier voll durch, „Mein Werk“ hier lassen die Boys alle Hemmungen fallen, das Ding geht ab wie Zombie auf XTC und Chili im Hintern. „An die Engel“ der Song fĂŒr feuchte Augen, „Hinterm Horizont“ geht geil nochmal volle Kanne durch die Wanne.

Balle

STREET SURVIVORS – Southern Rock Will Never Die (RG-Zeitmaschine)

Trackliste:

01. Street Survivors
02. Fire On The Mountain
03. Gambler’s Night
04. Restless Heart
05. Ride Like The Wind
06. Southern Feeling
07. Runaway
08. Go For Dixie
09. Road To Jacksonville
10. The Old Cowboy
11. Dixie Riders
12. Rebel Man
13. I Don’t Want To Loose You

Spielzeit: 68:05 min – Genre: Southern Rock – Label: BĂ€renmusik – VÖ: 1997 – Page:

Heute geht es zurĂŒck in das Jahr 1997, als die Southern Rocker von STREET SURVIVORS, benannt nach einem Album von LYNYRD SYNYRD oder doch nur Zufall, wer weiß ihr einziges Album veröffentlichten. Viel lĂ€sst sich zu den deutschen Rockern nicht finden, um ehrlich zu sein fast Null ist die Trefferquote zu STREET SURVIVORS.

Irgendwann mal so zwischen 1997 bis 2000 rum hörte ich den Song „Ride Like The Wind“ der mir damals sehr gut gefiel. Ich konnte damals das Album nirgends auftreiben, da Internet bei mir noch sehr weit entfernt war, also dauerte es noch Jahre bis ich das Album irgendwo gebraucht aufgetrieben habe. Als ich das Album das erste Mal einlegte und den ersten Durchgang wagte war ich fast schon tief beeindruckt was die deutsche Southern Rock Band einem auf dem Album auf die Glocke gibt. Mein Wissensstand beschrĂ€nkte sich vorher nur auf diesen einen Song, sonst war mir nichts von dem Album bekannt. Und da ich ein sehr großer Fan dieser Stilrichtung und Bands wie LYNYRD SKYNYRD, DOC HOLLIDAY, BLACKFOOT und MOLLY HATCHET bin verwunderte es mich doppelt das eine Band die aus Deutschland stammt so geniale Mucke aus dem SĂŒden der Staaten auf Konserve gebannt hatte. Allein mit dem Blick auf das selten dĂ€mliche Cover hĂ€tte ich nie auf den Inhalt geschlossen, was da fĂŒr Perlen enthalten sind. Das Cover besteht aus eine Wanne in der zwei nackte dreckige FĂŒĂŸe liegen und um einen Zeh hĂ€ngt ein Schild wie in einer Leichenhalle, echt dĂ€mlich das Artwork, der Inhalt ist dafĂŒr um Welten besser geraten.

Die Stimme passt einfach nur perfekt zum Southern Rock, besser hĂ€tte man die nicht wĂ€hlen können. Die Gitarren gehen voll in Ordnung weder zu hart noch zu soft, genau richtig fĂŒr den SĂŒdstaaten Rock. Dann kommt noch die Tastenfraktion, die mal als Orgel, im Hammond Stil oder als Piano aus den Boxen pfeift das einem schwindelig wird. Der Bass kreist wie ein Raubvogel ĂŒber seiner Beute und zieht eine Schneise bis in die Trommelfelle. Einzig die Drums hören sich leicht nach Computer gedresche an, die hĂ€tten fĂŒr mich ein gutes StĂŒck realer ausgefĂŒhrt werden können. Die Produktion versprĂŒht einen Charme von Retro, RöhrenverstĂ€rker AtmosphĂ€re und ist in den Höhe sehr dezent ausgefallen, aber was solls es handelt sich um Southern Rock der so klingen soll.

Vergleichen kann man am besten mit LYNYRD SKYNYRD, DOC HOLLIDAY und MOLLY HATCHET wobei es sich hier echt um Top Southern Mucke handelt die man wirklich nicht aus Deutschland vermuten wĂŒrde. Wenn ich den Vergleich mit dem 90er Jahre Project BORDERLINE mit dem Album „Line Up“ von Long Island Records veröffentlicht denke das war eher nichts, die Produktion flacher als flach, die Songs hatten Potential vergeigten aber schon allein durch die Produktion mehr als die HĂ€lft an den Punkten und kann fast nicht angehört werden. Nicht so im Fall STREET SURVIVORS und dem Album „Southern Rock Will Never Die“, der Fall klingt zurĂŒckhaltend amtlich, mit genug Biss um zu zĂŒnden.

Die Songs hĂ€tten sehr viel Zeug gehabt um durchstarten zu können, aber leider war die Zeit fĂŒr Southern Rock 1997 nicht wirklich passend gewĂ€hlt, so bildet die aus talentierten Musikern bestehende Band STREET SURVIVORS nur ein einmaliges Abenteuer das mehr als ĂŒberzeugen kann. Egal ob man die Melodien, Hooks, Refrains oder die verdammt starke Instrumentierung nimmt, hier passt alles wie die Faust aufs Auge, Topf auf Deckel oder Eimer in den Hintern, oder umgedreht, oder doch Kack egal, wenn so was wie auf „Southern Rock Will Never Die“ dabei rauskommt. Andere Musiker mit weniger Talent, Geschick und Können werden gefördert, gepuscht und verhĂ€tschelt, dass solche Bands wie die STREET SURVIVORS keine Chance haben auch nur einen Zeh in die TĂŒr zu bekommen. Und so muss dieses Album ein Dasein im Schatten fristen und als Geheimtipp in der Szene weitergereicht wird.

Ob dieses Juwel des Southern Rocks auf den Streaming Plattformen anzutreffen ist kann ich nicht beantworten, denke aber eher mal nicht. Wer auf Southern Rock mit Biss und ohne WeichspĂŒlambitionen kann, die Möglichkeit hat die CD irgendwie ergattern zu können sollte unbedingt zugreifen, eine zweite Chance wird sich nicht bieten. Von mir gibt es die Ultimative Kaufempfehlung fĂŒr „Southern Rock Will Never Die“.

„Street Survivors” ist der perfekte Einstieg fĂŒr eine Reise auf der Harley durch den SĂŒden der US of A, “Fire On The Mountain” fĂ€ngt mit geknackse eines Feuers an um dann mit einsetzen der Riffakrobaten zum Rocker zu mutieren. “Gambler’s Night” ein krĂ€ftiger und flotter Vollgas Rocker, zu “Restless Heart” werden die TaschentĂŒcher sehr feucht gemacht. “Ride Like The Wind” macht einen auf dicke Hose, hĂ€tten DOC HOLLIDAY auch nicht besser bringen können, eine Hitgranate wie aus dem Lehrbuch, “Southern Feeling” kommt mit einem Anflug von Dixie, Boogie und Blues Vibes. “Runaway” mit herrlichen Pianoeinlagen und der Elektroaxt im Battle, ein Traum, “Go For Dixie” der Titel ist Programm, Dixie trifft auf Southern Rock, ergibt einen tollen Song. “Road To Jacksonville” macht die Tempos wieder feucht. “The Old Cowboy” fĂ€ngt sehr nachdenklich an, ab 50 Sekunden wird ein geiler Vollgas Rocker daraus, 6:17 Minuten geilste Rockmucke. “Dixie Riders” geht mit dem Kopf voran durch jede Wand, egal ob Pappe oder Beton der Song macht alles Nass was vor seine Stirn hĂŒpft, “Rebel Man” steigert sich von langsam balladesk bis zum flotten abgeh Song, “I Don’t Want To Loose You” lĂ€sst zum Schluss mit viel Blues die TrĂ€nen nochmals kullern.

Balle

ANGUS COURT Interview

AnlĂ€sslich der Veröffentlichung des zweiten Albums „No Time To Be Sad“ von ANGUS COURT habe ich mit Dave dem Gitarristen und Songschreiber einen Interview Termin ausgemacht. Der Schwabe stand mir auf sehr sympathische Weise Rede und Antwort in einem lĂ€ssigen und ungezwungenen GesprĂ€ch. In dem es um HintergrĂŒnde zum Bandnamen, Produktionsverlauf, Zukunft, Ideen und WĂŒnsche geht.

RG: Hallo David, stell Euch doch mal kurz mit eigenen Worten vor.

DB: ANGUS COURT das sind SĂ€nger Nick und ich, Dave an der Gitarre und Songschreiber. Ich sehe in Nick einen BombensĂ€nger der eine einzigartige Stimme besitzt und mir war klar dass wir was zusammen machen mĂŒssen. Wir beide haben dann Robi und Adrian mit ins Boot geholt, die frĂŒher viel Cover Musik gemacht haben und beide waren von der Idee gleich ĂŒberzeugt. Bei Nick gibt es einmal im Jahr das sogenannte Hoffest, dass stellte unser erste BĂŒhne dar, bei der wir unsere eigenen Songs das erste Mal prĂ€sentieren dĂŒrften. Nick hat Zuhause einen Angus Hof, und weil wir da das erste Mal gespielt haben, haben wir uns ANGUS COURT genannt was ĂŒbersetzt Angus Hof heißt. Dieser Hof ist die GeburtsstĂ€tte von ANGUS COURT und wir proben da auch nach wie vor noch in der Nachbarschaft.

RG: Worin bestehen Eure EinflĂŒsse, wie lĂ€uft das Songwriting ab?

DB: GeprĂ€gt wurden wir alle von der klassischen Rock Musik und sind vier komplett unterschiedliche Typen, jeder bringt seine eigenen Ideen oder Input mit rein. Es ist immer wieder faszinierend zu sehen was sich aus einer Idee entwickelt. Ich komme meistens mit einer Idee oder einer ersten Line, Hook in den Proberaum und da sind die Ideen der anderen ganz wichtig um etwas daraus entstehen zu lassen. Ich sage immer zu Nick das er mein musikalischer Abteilungsleiter ist, bietet er so viele Ideen oder Inputs das man dadurch ein großes StĂŒck bei der Entwicklung weiterkommt.

RG: Ok, aber ist es nicht auch schwer alle Ideen auf einen Nenner zu bringen, so dass jeder damit zufrieden ist?

DB: Sicher da hast du Recht, es ist durchaus teilweise echt schwierig. Als Beispiel, wir waren mal bei einem Produzenten der musikalisch sehr affin und auch ein sehr guter Musiker ist, aber die Chemie hat bei mir nicht so wirklich gepasst. Ich habe eine eigene Vorstellung von meinem Sound, meinem Instrument, und da ist der Produzent in eine andere Richtung abgedriftet. Da ist es unbezahlbar wenn man Musiker in der Band hat die von Haus aus auf dem gleichen Nenner sind, die einen Ă€hnlichen Geschmack mitbringen und dich dann in eine Richtung manövrieren in die es gehen soll. Und genau das ist bei uns der Fall, dass hat auf unserem neuen Album meiner Meinung nach ganz gut geklappt. Auf dem zweiten Album haben wir einen anderen Produzenten, bei dem es genauso ist wie im BandgefĂŒge, was wiederum auch unbezahlbar ist. Das ist ein cooler Typ, der versteht mich ohne groß Wörter zu verlieren, der weiß sofort wo ich hin möchte wenn ich im etwas vorsumme oder -singe, er kann das Top umsetzen und das ist sehr viel wert. Das ist auch etwas ganz Besonderes da es nicht alltĂ€glich ist.

RG: Der Sound auf Eurem Album ist knackig und frisch. FĂŒr mein Gehör wĂŒrde ich die Produktion im oberen Mittelfeld ansiedeln.

DB: Ich glaube auch das immer noch Möglichkeiten und Potential nach oben offen sind.

RG: Ich meine jetzt nur rein die Produktion, nicht die QualitÀt der Songs. Da ich ein Kind der 70er und 80er bin stehe ich auf den Klang von RöhrenverstÀrkern.

DB: Das ist bei uns in der Tat Ă€hnlich, man kann diesen Analogen Sound mittlerweile auch ganz gut digital nachbilden. Das machen wir tatsĂ€chlich auch, wir fuhren bei den Aufnahmen zweigleisig, einmal klassisch ĂŒber den VerstĂ€rker und zum zweiten ĂŒber den Kemper digital. Wir wollen natĂŒrlich weitere Mucke machen und aufnehmen, und haben bisher im Songwriting oder Arrangement noch nie saubere Demos aufgenommen. Wir haben Live alles sauber und super gespielt, dann sind wir ins Studio gegangen ohne vorher ein Demoversion zu machen, und da fĂ€llt dann erst mal auf da fehlt etwas oder passt nicht, da kann man noch was besser machen. Beim nĂ€chsten Album wollen wir das anders angehen bevor wir uns ins Studio begeben im Vorfeld Demos aufnehmen die sauber arrangiert sind.

RG: Also meinst du das ihr fĂŒr das Studio die Demoversion oder Spuren davon mit entsprechendem Feintuning verwenden könnt?

DB: So ist es uns auch empfohlen worden. Da wir keine Profimusiker sind sondern noch einem Dayjob nachgehen kann man nicht alle Tricks und Raffinessen kennen die man anwenden kann. Dadurch muss man als Hobbymusiker erst einen Lernprozess durchlaufen bis man halbwegs weißt wie, wo und was möglich ist. Deshalb wird es beim nĂ€chsten Album im Proberaum eine Vorproduktion geben, bei der wir das Arrangement soweit ausfeilen das wir im Studio nur noch aufnehmen mĂŒssen, wo wir uns im Vorfeld schon im Klaren sind wo es hingehen soll.

RG: Wie liefen die Arbeiten im Studio beim Album ab? Seid ihr generell parallel Analog und Digital gefahren oder unterschiedliche Wege gegangen?

DB: GrundsĂ€tzlich haben wir beide Arten aufgenommen, dass war im Nebenraum der RöhrenverstĂ€rker der ĂŒber Mikrofone klassisch aufgenommen wurde, und ĂŒber den Kemper den wir immer dabei hatten. Wir hatten die beiden eben erwĂ€hnten Signale, noch zwei weitere Mikrofonspuren und zusĂ€tzlich noch ein cleanes Anschlagssignal der Gitarre das man zum Re-Amping digital am PC durch einen simulierten virtuellen Amp nutzen kann.

RG: Welches Signal wurde dann fĂŒr das Album verwendet? Analog? Digital? Beides? Oder das am besten geklungen hat?

DB: Es wurde das Signal genommen dass am besten geklungen und zum Titel gepasst hat verwendet. Aber da muss ich den Ball zum Produzenten schieben, schlussendlich kann ich es wirklich nicht genau beantworten. Ich weiß aber dass nicht alle Spuren verwendet sondern selektiert wurde welche am besten passte. Wir haben uns immer fĂŒr eine Spur entschieden da es sonst zu breiig oder matschig geworden wĂ€re, meistens war es so dass es zwei Gitarrenspuren sind eine fĂŒr den linken, eine fĂŒr den rechten Kanal.

RG: Interessante Fakten, mal einen Blick in die Produktion zu bekommen. Nehmt ihr in einem richtigen Tonstudio oder Homestudio auf?

DB: Das ist fĂŒr uns auch immer wieder ein neuer Prozess des Lernens, wir nehmen in einem Studio auf in dem eine richtige Akustik vorhanden ist. Bei dem Musiker den ich angesprochen habe der in eine Richtung abdriftet in die ich nicht möchte. Und mit diesen Aufnahmen gehen wir dann zu unseren Produzenten der am PC die Spuren mit dem richtigen GespĂŒr und GefĂŒhl so zusammensetzt wie man sie auf dem Album hören kann. Dieser Produzent hat kein klassisches Tonstudio sondern das Equipment was nötig ist zuhause eingerichtet, das ist ein sehr cooler Typ und bin froh bei ihm gelandet zu sein.

RG: Welche Wirkung hat so ein Review wie ich verfasst habe bei Euch? Was löst der Artikel fĂŒr Emotionen aus?

DB: Als erstes haben wir uns riesig gefreut, wir fanden es einfach nur geil geschrieben. Deshalb haben wir deinen Wortlaut „da haut es einem die GrĂŒtze auf rechts“ sofort aufgefasst und bei Social Media verwendet. Man bekommt auch im Familien oder Freundeskreis RĂŒckmeldungen wenn man das Album verteilt, da werden wir alle Mega abgefeiert. Die fahren auf jedes Konzert, kennen die Texte auswendig, bei diesem Feedback macht sich die Arbeit bezahlt. Es waren anstrengende Monate, wir haben da viel Energie, Zeit und Geld reingesteckt, aber da schauen wir nicht auf den Aufwand sondern haben einfach nur Bock das Ding zu machen. Im besten Fall zahlt es sich finanziell einmal aus, und selbst wenn nicht haben wir geile Mucke gemacht.

RG: Und von der einen oder anderen Seite Anerkennung bekommen!?!

DB: Definitiv, dass kann man so ausdrĂŒcken.

RG: Wie sieht es mit meiner Umschreibung Eures Sounds aus? Kannst du das bestÀtigen das es sich um Modern Rock mit einer Tendenz zum Brit Pop handelt?

DB: Das wĂŒrde ich so unterschreiben, nur kannte ich die HĂ€lfte der von dir genannten Bands nicht. Es ist mit Sicherheit moderner Rock und Brit Pop kann ich voll zustimmen. Nick hat einen Slang der in diese Richtung geht und deshalb kann man dem zustimmen. Nochmal darauf zurĂŒck was in einem passiert wenn man so ein Feedback bekommt, ich muss mich da immer selber kneifen damit ich das bewusst wahrnehme. Man hat seine Arbeit, Termine im Kopf und man ist im Modus und arbeitest das alltĂ€gliche ab, ich muss mich da eine Minute sacken lassen um das zu lesen und aufsaugen. Sonst besteht bei mir die Gefahr das ich etwas ĂŒberlese oder nicht realisieren kann was ich gelesen habe. Oder dass die Euphorie nicht ĂŒberhandnimmt und mich ablenkt.

RG: Wie ist generell das Freedback auf das Album, egal ob jetzt Presse oder Magazin?

DB: Durchweg positiv, es gab niemanden der jetzt kritisch ĂŒber das Album geschrieben hat. Was auffĂ€llig ist das nicht jede Radiostation oder Reviewer/Magazin auf den Zug aufspringt da es sich um Rockmusik handelt. Diese Art Musik liegt eben nun mal nicht im Fokus der breiten Masse, und andere Genres aktuell mehr angesagt sind, aber die Leute die sich die Zeit nehmen das Album zu hören sind meiner Meinung nach von uns begeistert.

RG: Zurecht, sonst hÀtte ich nicht das erste Album bestellt nachdem ich das Zweite gehört habe.

DB: Das freut uns, aber da bist du eine Ausnahme obwohl wir das erste Album ein paar Mal verschickt haben. Umso mehr freut es uns da Rock eine handgemachte ehrliche Mucke ist, ich wĂŒrde mir fĂŒr die Zukunft wĂŒnschen das sie wieder mehr Gehör findet.

RG: Wie sieht es im Hause ANGUS COURT aus? Habt ihr schon neue Songs, oder ist was geplant? Oder ist noch Material von den ersten beiden Alben ĂŒbrig das Verwendung finden könnte?

DB: Wir haben tatsĂ€chlich noch einige Songs ĂŒbrig die allerdings noch nicht konkret ausgearbeitet sind wie nach dem ersten Album. Da hatten wir die 12 Songs fĂŒr das zweite Album schon fertig und wir hĂ€tten sofort ins Studio gehen können. Es gibt was aber wir konzentrieren uns erst mal auf hier und jetzt und dieses Jahr. Dann stehen die Proben fĂŒr die nĂ€chsten Auftritte an, damit wir dieses Jahr Live ordentlich liefern können. Ich denke mal das wir in der letzten JahreshĂ€lfte in die Schublade sehen was wir da drin haben und welche Ideen wir ausarbeiten wollen. Ich gehe davon aus das wir nĂ€chstes Jahr wieder etwas Aufnehmen werden.

RG: Wie sehen Eure kommenden Live AktivitĂ€ten aus? Kommt ihr da auch in meine Region zwischen MĂŒnchen bis Passau oder Landshut bis Salzburg?

DB: In dem Gebiet sind wir leider momentan nicht unterwegs. Wir haben in der Tat dieses Jahr sehr viele Bewerbungen abgeschickt, auf Festivals ist schier unmöglich da einen Auftritt ergattern zu können. Wir haben auch versucht mit Veranstaltern oder Bands in Kontakt zu kommen, die hatten alle schon Vorbands. Viele Festivals haben auch schon Bewerbungsende, und einige vergeben noch LosplĂ€tze auf die wir uns beworben haben. Aus diesem Grund sind wir dieses Jahr hauptsĂ€chlich Regional im Umkreis von 100 Km unterwegs. Im laufe des MĂ€rzes werden wir die Livetermine veröffentlichen da kann sich jeder informieren wo wir auftreten. Vielleicht kommt noch was rein das wir auf einer grĂ¶ĂŸeren BĂŒhne spielen können.

RG: Wo liegen Eure EinflĂŒsse? Wenn dir die Bands in meiner Rezi nicht bekannt waren wo liegt nach deiner Meinung nach der Einfluss?

DB: EinflĂŒsse, ich gebe dem Produzenten immer Referenzen was ich mir Soundtechnisch vorstelle, untenrum ein satter Sound der schiebt, ich stelle mir das wie einen Tannenbaum vor, die unteren Frequenzen sollen als druckvolles GrundgerĂŒst dienen und obenrum soll es nicht weh tun. Und da habe ich THE BLUE STONES das ist ein Duo aus den Staaten, nur Gitarre und Schlagzeug und der Gitarrist hat einen fetten Sound den ich als Referenz angebe. STONE SOUR die eher die hĂ€rtere Schiene fahren mit Corey Taylor als Frontmann, aber softer als bei Coreys Hauptband SLIPKNOT, vom Sound klassisch Gitarre, Bass und Schlagzeug voll auf die Zwölf gehend. Und dann modern angehaucht MACHINE GUN KELLY, ein Rapper der neuerdings Rockmucke macht, wie ich finde ganz gut produziert und arrangiert. Die HaupteinflĂŒsse liegen in der klassischen Rockmucke, wir stammen alle aus einem Haushalt in dem es noch Plattenspieler oder eine CD Sammlung gab. Dort kamen so Bands wie BON JOVI, AC DC und all die klassischen Rockmucker zum Einsatz. Ich finde es geil wenn es melodisch ist, wenn es klingt und es nachsingen kann oder nur eine Akustikgitarre hat und es klingt amtlich da bin ich Fan von. Deshalb sind unsere Songs melodisch und mitsingbar ausgefĂŒhrt.

RG: Ihr schreibt Eure Songs noch selbst? Oder nutzt ihr einen programmierten Algorithmus?

DB: Nein ich bin kein Freund von KI, wir schreiben die Songs selbst. FĂŒr mich ist Musik von Menschen fĂŒr Menschen, da hat KI die selbst Songs oder Albumcover kreiert nichts zu suchen.

RG: Wo können ANGUS COURT die meisten Streams generieren? Wo geht Eurer Merch hin? Nur Deutschland oder auch andere LĂ€nder, Übersee oder Asien?

DB: Von den Streams her ist es Deutschland, ich weiß nicht warum aber ich denke das liegt an unserer Reichweite und dass wir alles in Eigenregie veröffentlichen. Wir haben vereinzelt ein paar Streams aus dem Ausland aber zu 95% liegt der Fokus auf Deutschland. Bestellung im Band Shop hatten wir nur eine aus Österreich. Sicher ist es Schade aber vielleicht sind wir dafĂŒr nicht bekannt genug, dass kann sich im Laufe der Zeit noch entwickeln. Schon dadurch das wir englische Texte haben, englisch ist die Weltsprache und wird in den meisten Teilen der Erde verstanden also ist nichts unmöglich.

RG: Zum Abschluss, Euer Sound ist sehr nahe an dem von OASIS, BLUR und wie die alle heißen angesiedelt, da wĂ€re doch normal Großbritannien ein großer Markt fĂŒr Euch.

DB: Sicher das sehe ich wie du, ich glaube das nur eine InitialzĂŒndung nötig ist indem das jemand das Album nach UK bringt dann könnte es klappen. Die haben auf der britischen Insel auch keinen anderen Geschmack wie wir in Deutschland. Nur bis man zu diesem Punkt kommt, dass ist das schwierige.

RG: Danke Dave fĂŒr das interessante GesprĂ€ch und viel Erfolg mit dem zweiten Album und den geplanten Liveshows. Und viel GlĂŒck den Punkt zu erreichen um mehr Gehör zu bekommen.

DB: Danke dir und den Lesern, sowie den Hörern unserer Musik.

www.facebook.com/anguscourtband

VLAD IN TEARS – Relapse

Trackliste:

01. Break Away
02. Broken Bones
03. Day By Day
04. Dig Deep
05. Fight For Another Day
06. Goodbye
07. Hallo
08. Hear Me Out
09. Live Again
10. Me Myself And I
11. Not Good Enough

Spielzeit: 38:14 min – Genre: Dark Rock – Label: Metalville Records – VÖ: 08.03.2024 – Page: www.facebook.com/vladintearsofficial

 

Eingeleitet wird der Promoflyer mit folgenden Worten: „Nach der Veröffentlichung von „Porpora“ im Jahr 2022 schufen VLAD IN TEARS zu den meisten ihrer Fans eine emotionalere Bindung als je zuvor und ĂŒber diese, ihre GefĂŒhle, ihre persönlichen KĂ€mpfe und Auseinandersetzungen schrieb die Band. Dieses Album ist all jenen gewidmet, die immer noch kĂ€mpfen, die noch nicht gewonnen haben und denen man zuhören möchte. Es ist eine Sammlung von Geschichten von Menschen aus der ganzen Welt, die wollen, dass ihre Stimmen und Erfahrungen gehört und weitererzĂ€hlt werden. Die Musiker haben dabei fast ein Jahr fĂŒr die Fertigstellung gebraucht.“

Da psychische Erkrankungen wie Depressionen, Borderline-Syndrom oder Ă€hnliche immer noch ein Tabu Thema darstellen, und sich jemand der noch nie mit so etwas in Kontakt kam, egal ob jetzt selbst, in der Familie oder Freundeskreis, kann sich nicht im Geringsten vorstellen was da in einem abgehen kann und viele sogar zum letzten Ausweg bringt. Deshalb ist es wichtig das die Öffentlichkeit nicht die Augen vor solchen Themen verschließt und dieses Thema offen angesprochen werden sollte. Und da kann so eine Band wie VLAD IN TEARS, die solche Themen verarbeiten und nicht hinter vorgehaltener Hand darĂŒber reden sondern in ihrer Musik offen ansprechen ordentlich Plus- und Sympathiepunkte einfahren. Nebenbei passt die Mucke auch noch, dann ist es ein Doppeltreffer.

Ich kannte VLAD IN TEARS nicht bis ich das Video zu „Hear Me Out“ gesehen habe, und als ich das Album das erste Mal gehört habe dachte ich mir Wow da hast du ja ganz schön was verpennt. VLAD IN TEARS bieten auf „Relapse“ astreine Dark Rock Mucke vom Feinsten. Die Band besteht aus einem Trio die auf die Namen Kris Vlad fĂŒr Gesang, Lex Vlad an Gitarre und D. Vlad am Bass hören. In der Musik schwingt eine gute Portion Wut, Frust und angestaute Aggression mit, was jetzt nicht negativ gemeint ist, sondern man merkt der Mucke an das sehr viel Herzblut und Emotionen drinsteckt. Diese Emotionen sind in den Texten und den Melodien eingearbeitet und machen somit ein Ă€ußerst spannendes Gesamtwerk aus dem Album.

Die Stimme von Kris befindet sich in einer sehr angenehmen Tonlage und passt bestens zur Instrumentierung, die auch fast alles Richtig macht. Die Stimmlage geht nicht so Tief runter wie bei den Meistern des Dark Rocks Andrew oder Ville, muss sie auch nicht, sie kann in ihrer Tonlage ĂŒberzeugen. Die mehrstimmigen Gesangspassagen gehen fast immer in Ordnung außer in den seltenen Momenten in denen man meint, wenn es zu hoch geht das er mehr jault weil einer seine Klöten zu dolle zusammendrĂŒckt. Zwei Haare versalzen mir da ein wenig die Suppe in der B-Note, das sind zum einen die teilweise sehr schrĂ€gen Riffeinlagen, passen aber dadurch bestens zu den Emotionen und der Frustration. Zum zweiten wĂ€re das die Drumkiste die sich nach Maschine und Konserve anhört und deshalb einen kleinen Abtörner spielt. Ansonsten ist alles im grĂŒnen Bereich, die Stimme gibt die Texte ideal wieder und die Instrumente bilden eine dĂŒstere GerĂ€uschkulisse die es in sich hat. Die Keyboards kommen mal modern finster, im SISTERS OF MERCY, HIM oder DEPECHE MODE Style und gehen voll in Ordnung.

Da ich bis jetzt noch nicht dazu gekommen bin die VorgĂ€ngeralben zu hören ziehe ich mal Vergleiche mit THE SISTERS OF MERCY, MARKUS WINTER und HIM. Irgendwo in der Mitte der genannten Vergleiche bewegen sich VLAD IN TEARS, Dark Rock der Marke Dark, Darker am Emotionalsten. Entweder man fĂ€hrt voll drauf ab oder man kann ĂŒberhaupt nicht auf diese Mucke. Ich gehöre zu denen die es sich anhören, denen es gefĂ€llt, einfach ein Oller Typ der mit Andrew Eldritch (SISTERS OF MERCY), DEPECHE MODE und der sich langsam splittenden Heavy Metal Szene die sich in sĂ€mtliche Richtungen entwickelt hat und Dank NIGHTWISH und Co ein kleines Revival feiern darf, seine wilde Zeit verbracht hat. Aber davon ist VLAD IN TEARS sehr weit entfernt, dass Trio bewegt sich ĂŒberwiegend im Midtempo Rock Bereich und schafft es nicht zu dĂŒster zu wirken, sondern findet den idealen Spagat zwischen Kommerz und Nischendasein.

Dieses Album ist fĂŒr alle die ĂŒber den Tellerrand schauen und sich nicht auf ein Genre festgelegt haben sondern in mehren Stilen wohl fĂŒhlen und auch offen fĂŒr neues sind. Normal wĂ€re es bei mir eine 8,5 durch die angesprochene Themen gebe ich noch einen halben Punkt als Bonus dazu.

„Break Away“ ein grooviger Stampfer eröffnet das Album und kann mit einem genialen Geniestreich im Refrain Akzente setzen, „Broken Bones“ besitzt mit seiner Melodie einen unwiderstehlichen Charme, der Refrain ist genauso genial wie beim VorgĂ€nger und sogar noch eingĂ€ngiger. „Day By Day“ mehr GefĂŒhl geht fast nicht, „Dig Deep“ ein flotter Fetzer mit Riffing aus den dunkelsten tiefen Mordors. „Fight For Another Day“ hebt die Stimmung wieder an, „Goodbye“ erinnert mich an eine Komposition von John Carpenter wie er sie bei den Klapperschlangen Filmen verwendet hat. „Hallo“ ein denglischer Song mit englischen und deutschen Textabschnitten, „Hear Me Out“ ein Monster, ein Groover, ein Top Ten StĂŒrmer, besser kann man Emotionen nicht verpacken das Ding reißt Grenzen aller Art ein. „Live Again“ geht es wieder mit mehr Tempo an, „Me Myself And I“ ein cooler Rocker, „Not Good Enough“ schiebt zum Abschluss nochmal mit viel Drama von hinten an.

Balle

EIZBRAND – Verbrennungen 3. Grades

Trackliste:

01. Intro
02. Verbrennung 3. Grades
03. Ich renne los
04. Ehrlich wÀhrt am lÀngsten
05. Feuer
06. Dieses schöne Land
07. Irgendwo auf der Welt
08. Sommerregen
09. Wenn aus Freundschaft Liebe wird
10. Wir bleiben
11. Wir sind laut
12. Anker
13. Egal wohin
14. Ohneeuchkeinwir

Spielzeit: 50:42 min – Genre: Deutsch Rock – Label: Drakkar Entertainment – VÖ: 16.02.2024 – Page: www.facebook.com/eizbrand

 

EIZBRAND was fĂŒr eine Bandname, viel und dann doch nicht wirklich vielsagend. EIZBRAND besteht aus fĂŒnf nicht mehr ganz jungen Wilde Jungs aus NRW, hauen hier auf ihrem 3. Album wie der Titel sagt „Verbrennungen 3. Grades“ alles zu Brei und bewegen sich von lecker bis deftig im Deutsch Rock. Zur Strebergang gehören Ruwen Herko am Mikrofon, Marcel Wittnebel und Lars Greuel an den Gitarren, Robin Graeber am Bass und Sascha Vidahl an den Drumsticks. In der Info ist die Rede von einer Inferno-Reise und das kann man fast wörtlich nehmen, die fĂŒnf Rabauken haben es faustdick hinter dem Haaransatz der Lauschlappen.

Ich musste lange nachdenken an wenn mich Ruwen mit seiner Stimme erinnert, irgendwann kam ich zum Ergebnis das sich Ruwen wie eine Kreuzung aus Heinz Schenk aus dem Blauen Bock, Harald Juhnke und Farin Urlaub anhört. Am Anfang war der Start holprig bis ich mit meinem Vergleich warm wurde ab da war es ein Match. Die beiden Saitenhexer watschen einen mit ihrer Griffbrettbearbeitung nur so ab. Der Bass zieht auffÀllig durchs Chaosfeld und die Drums sind eigenwillig und auffÀllig gestaltet.

Der Soundvergleich fĂ€llt mir nicht ganz schwer wie die Stimme von Ruwen. EIZBRAND bewegen sich mit ihrem Sound irgendwo zwischen den ÄRZTEN, TOTEN HOSEN, DIMPLE MINDS, BÖHSE ONKELZ, MAERZFELD, WIRTZ und ARTEFUCKT. Einfach nur gute Laune Deutsch Rock die eine ansteckende positive Wirkung entfaltet. Wer mit der Stimme am Anfang so wie ich nicht klarkommt, nicht gleich aufs Abstellgleis stellen sondern mehrere AnlĂ€ufe geben bis es funkt. Die Mucke hat das Zeug dazu und die Stimme auch wenn man sich daran gewöhnt hat das die nicht so deftig wie von den ONKELZ oder KNEIPENTERRORISTEN ist sondern feiner und definierter. Genau so sollte vernĂŒnftiger Deutsch Rock klingen, so hat dieses Genre eine Chance zu zeigen was sie zu bieten hat. Und junge wilde Bands tragen mit ihren verdammt geilen Alben und Songs genauso dazu bei wie Band die schon lĂ€nger existent sind.

„Intro“ stimmt nicht im Geringsten auf das kommende ein, erinnert an Filme wie Top Gun oder Days Of Thunder mit Tom dem Cruise, „Verbrennung 3. Grades“ ein melodischer Wonneproppen der ĂŒberzeugt. „Ich renne los“ geht voll im ONKELZ Stil melodisch nach vorne, „Ehrlich wĂ€hrt am lĂ€ngsten“ der nĂ€chste deftig melodiöse infernalische Vollgas Rocker. „Feuer“ der Song fĂŒr die Disco Party mit deftiger Melodie Kost,  „Dieses schöne Land“ erinnert an DIE ÄRZTE mit einem coolen Text. „Irgendwo auf der Welt“ ein gute Laune Rocker der auch in der Disco mit seinen BlĂ€sereinsĂ€tzen gut ankommen könnte, „Sommerregen“ der Song fĂŒr die Taschentuch Fraktion. „Wenn aus Freundschaft Liebe wird“ ein starker Song der die TanzflĂ€che vollbringt, „Wir bleiben“ erinnert mich an FALCOS „Rock Me Amadeus“. „Wir sind laut“ sollte genau so gehört werden, den LautstĂ€rkeregler auf rechten Anschlag und ab geht die Luzi, „Anker“ ein eingĂ€ngiger Rotz Rocker mit hymnischen Refrain der auch etwas fĂŒr die DJs wĂ€re. „Egal wohin“ der nĂ€chste Hit den die Jungs ins GepĂ€ck gepackt haben, „Ohneeuchkeinwir“ ein echter gute Laune Rocker macht perfekt das Licht aus.

Balle

ANGUS COURT – No Time To Be Sad

Trackliste:

01. Brave
02. Sad Girl
03. Pretty Maria
04. Miss Evergreen
05. Homemade Lemonade
06. Honey
07. Lost In Thinking
08. Lifeguard On Duty
09. Secret
10. Fucked Up
11. Walls
12. Sparkle Your Soul

Spielzeit: 44:08 min – Genre: Modern Rock – Label: Cargo Records – VÖ: 26.01.2024 – Page: www.facebook.com/anguscourtband

 

Wenn ich mir das Pressefoto der Band ansehe muss ich an den Begriff Popper aus den 80ern denken, doch dieser Eindruck ist zu 100% nicht zutreffend. Die jungen aus Schwaben stammenden Musiker sehen vom Style her zwar ein wenig aus wie eine Fraktion Popper aus den 80ern, die Musik spricht eine ganz andere Sprache und man sieht das man nicht vom Ă€ußeren auf den Inhalt schließen soll. Die Band besteht nur aus Mitgliedern die keine Nachnamen zu scheinen haben, da wĂ€ren SĂ€nger und Gitarrist Nick, an der zweiten Gitarre Dave, Bassist Adrian und Schlagzeuger Robi. Mehr Infos gibt es zu den Musikern nicht.

Da mir ANGUS COURT bis jetzt kein Begriff war ist es fĂŒr mich um so ĂŒberraschender das die JĂŒnglinge im Jahr 2018 ihr DebĂŒtalbum mit dem Titel „Rollercoaster“ veröffentlicht haben und jetzt im noch frĂŒhen Jahr mit „No Time To Be Sad“ das zweite nachschieben.

Nick ist am Mikro eine Bank und macht einen mehr als anstĂ€ndigen Eindruck als Frontmann, erinnert mich in manchen Momenten an Robbie Luckets von SANDNESS, die Gitarren geizen nicht mit Riffeinlagen und bilden mit der Stimme ein beeindruckende BĂŒhne. Der Bass hĂ€lt sich im Hintergrund auf, dafĂŒr hauen einem die Drumsticks die Hucke voll.

Ich wĂŒrde den Stil als Mordern Rock bezeichnen fĂŒr Hard Rock sind ANGUS COURT zu soft. Der Stil ist Modern, ohne sich dabei in zu modernen Gefilden zu bewegen, mit den beiden Gitarren wird genug Druck gemacht um als Rocker zu ĂŒberzeugen. Der Sound bewegt sich dabei in etwa bei SANDNESS, softeren DAUGHTRY oder THOSE DAMN CROWS mit Britpop Vibes, vielleicht noch ein kleiner Anteil BLUR, OASIS und PULP mit in den eigenen Sound gearbeitet. Raus gekommen ist ein stimmiges Album das ĂŒberzeugt und Spaß macht. Wer sich nicht von Äußerlichkeiten wie den Style der Band oder dem schlichten Cover abschrecken lĂ€sst wird mit geiler Rockmucke belohnt. Und davon gibt es gleich 12 Perlen die es zu entdecken gibt, der Opener „Brave“ haut einem die GrĂŒtze auf rechts, von dem Kaliber gibt es gleich 12 und wer nicht stur auf einen Stil festgelegt ist sollte unbedingt reinhören, hier reift ein Hitlieferant heran.

Falls das DebĂŒtalbum in der gleichen Liga spielt hat die Welt, die Radiostationen und haben die Hörer seit sechs Jahren etwas Großes verpasst. „No Time To Be Sad“ ist hier Programm, von schlechter Laune, muff, depri oder sonst jeglicher negativer Energie keine Spur. Hier wird einfach nur locker und flockig drauf los gerockt und gute Laune verbreitet, die Mehrzahl der Songs hĂ€tte das Potential im Radio und in Discos auf Dauerrotation zu laufen. Wenn so die Zukunft von ANGUS COURT aussieht kann man nur abwarten wann das erste #1 Album herauskommt, leider sieht die Welt seit Jahrzehnten anders aus. AnstĂ€ndige Rockmucke ist seit sehr vielen Jahren aus dem öffentlichen Rundfunk verbannt worden obwohl Rocker, Hard Rocker und Metaller auch die RundfunkgebĂŒhren-Zwangsabgabe erbringen mĂŒssen und ihre Favoriten als Dank dafĂŒr nicht im Radio laufen.

Ein mehr als gelungenes Rock-Album von Musikern aus Deutschland, das nicht im geringsten deutsch klingt sondern auf internationalen BĂŒhnen eine anstĂ€ndige Figur abgeben wĂŒrde. Ich hoffe das die Boys Live genauso gut wie auf Konserve sind.

„Brave” rockt gleich mal volle Kanne los und macht einen starken Eindruck am Anfang, “Sad Girl” flott mich Charme rocken die Jungs drauf los. “Pretty Maria” geht mit Drama an den Start, “Miss Evergreen” ein starkes StĂŒck (Vorsicht Hitgefahr) bestens fĂŒr die TanzflĂ€che einer Rock Disco geeignet hĂ€tte mit genĂŒgend RadiounterstĂŒtzung das Ding zum Hit. “Homemade Lemonade” kommt in den Strophen teils mit schrĂ€gen Riffeinlagen der Refrain ist zuckersĂŒĂŸ und prĂ€gnant, hier stört die Verzerrung der Stimme, “Honey” kommt mit viel GefĂŒhl und geilem Refrain ohne dabei in die Ballade abzudriften. “Lost In Thinking” der nĂ€chste HitanwĂ€rter und Spaßmacher der einem einen noch so miesen Tag versĂŒĂŸt, “Lifeguard On Duty” mit dezent angedeuteten Breaks kommt als starker Kontrastpunkt ganz gut, mit göttlichem Refrain. “Secret” beiweist wie gefĂŒhlvoll die Jungs zu Werke gehen könne wenn sie es wollen, “Fucked Up” ein cooler Happy Funny Rocker mit noch geilerem Titel und Refrain, hier erinnern mich die Jungs an SANDNESS. “Walls” könnte von jeder X-beliebigen GrĂ¶ĂŸe im Rockbiz stammen, da hĂ€tte der Song mehr GlĂŒck mit Radiorotation, “Sparkle Your Soul” hier ist sie die Ballade ohne als Schnulze durchzugehen wird auf die TrĂ€nendrĂŒse gedrĂŒckt.

Balle

TRANS AM – Fasten Seatbelts (RG-Zeitmaschine)

Trackliste:

01. Around Midnight
02. Go Down Shootin‘
03. Just A Dream
04. Hot For Love
05. Thrills In The Night
06. Miss Marple
07. Fasten Seatbelts
08. Hard Enough
09. Now It’s Your Turn
10. Mother Earth

 

Spielzeit: 42:00 min – Genre: Melodic Hard Rock – Label: Bernie Productions – VÖ: 1989 – Page:

Eintrag in das Logbuch des Raumschiffes wer, wie oder was ist gute Rockmucke zur Erdenzeit des Jahres 1989 und man landet beim zweiten Album der, ich glaube mal gelesen zu haben aus dem Bonner Raum stammenden, Kombo mit dem Namen TRANS AM. Damals dabei waren Klaus Opree am Mikro, Ronny Von Assel und Schumi Schumann an den Gitarren, Chris Hopps an Bass und Charly Schell an den Drumsticks. Das Albumcover könnte nicht bescheuerter sein, aber typisch fĂŒr deutsche Vertreter der harten Mucke aus dieser Zeit, ein junger Emporkömmling in gelbem Oberteil in einem feuerroten ich denke mal Trans Am mit offenem T-Top und auf dem Beifahrersitz hockt eine angeschnallte weiße Gibson Flying V. FĂŒr meinen Geschmack ist die Klampfe noch To Big fĂŒr den JĂŒngling, aber egal mal das geschĂ€ftsschĂ€digende Cover, war halt damals öfter so einfallslos, vergessen und die Mucke fĂŒr sich sprechen lassen.

Wie so oft in meinem Fall wurde ich erst sehr spĂ€t so gegen 2000 bis 2005 auf das Album aufmerksam, ich kann mich noch erinnern irgendwann mal so um 1987 entweder vom DebĂŒt oder dann 1989 fĂŒr dieses Album eine Vorstellung irgendwo in einer Zeitung gelesen zu haben ohne dass damals etwas hĂ€ngen geblieben wĂ€re. In dem oben genannten Zeitraum ab 2000 rum kam ein Kumpel auf mich zu und meinte mit den Worten: „Hör dir die mal an, ist schweinegeiler End 80er Stoff mit viel Gitarren!“ Da er auch gleich die CD dabei hatte konnte ich mir einen ersten kleinen Überblick verschaffen, bei den ersten beide Songs dachte ich mir anfangs noch ganz nett und gut, lĂ€sst sich gut hören. Dann kam der dritte Song „Just A Dream“ das Ding machte eine InitialzĂŒndung bei mir und ich hörte ab hier sehr genau hin und war mir sicher dass ich es mit einem Top Album zu tun habe. Irgendwann konnte ich das Album irgendwo gebraucht gĂŒnstig abstauben und habe es seitdem sehr oft durchgehört und finde immer wieder neue Details, von Langeweile keine Spur, die Jungs ZĂŒnden jeden Durchgang bei mir, nur eins bleibt immer gleich das ist der Übersong „Just A Dream“.

Klaus hat eine sehr raue, kraftvolle und angenehme Stimme die er auch einzusetzen weiß ohne dabei den Versager zu spielen. Die Gitarren machen keine Pausen und gehen mit ihren Riffattacken nicht wirklich Sparsam um. Keyboards hört man nur Ansatzweise wenn ĂŒberhaupt mal, dafĂŒr strahlt der Bass mit den Gittis um die Wette und die Drums bĂŒgeln alles von Hinten ohne sie zu ĂŒberfahren. Hier stehen die Hauptakteure als ein perfekt verbundenes und zu gleichen Teilen berechtigtes Gesamtwerk fĂŒr ein starkes StĂŒck deutsch Rockgeschichte. Ein weiterer Pluspunkt ist die Retrogehaltene Produktion die nicht so steril wie die neuen Aufnahmen klingt, es hört sich nach RöhrenverstĂ€rkern und voll 80er Jahre an.

TRANS AM bieten einen Melodic Hard Rock wie er damals auch von den SCORPIONS, BONFIRE, TRANCE, MICHAEL SCHENKER CRAAFT und MYDRA beispielhaft zelebriert wurde, und man sollte die Jungs von TRANS AM als sehr gutes Beispiel fĂŒr Rock Musik Made in Germany heranziehen und in einem Atemzug mit den ganz großen oder nicht ganz so groß gewordenen deutschen Rockacts nennen. Die Songs hatten damals und haben auch heute noch das Potential die Spitze problemlos aufmischen zu können. Es ist in meinen Augen einfach nur Schade das solche talentierten Musiker strĂ€flich ĂŒbersehen und von den Labels damals ignoriert wurden. Es wurde mit schlechtem bis grottenschlechtem Material das höchstens als akustischer DĂŒnnschiss bezeichnet werden kann Millionen verdient und Talente fristeten leider gleichzeitig ein Schattendasein.

„Around Midnight“ ein cooler Rocker der neugierig auf das Album macht und viel versprechend aus den Boxen donnert, „Go Down Shootin‘“ kommt mit AC DC Vibes und leichtem Blues und Southern Rock Flair, macht sich sehr gut als Kontrastpunkt. „Just A Dream” eine Hitgranate und mit einer der besten Songs die ich jemals von einer deutschen Band gehört habe, “Hot For Love” erinnert mich an eine Highspeed Version der Scorps auf einem TRANCE Trip zu Antoni Zeiten (wer kennt nicht TRANCEs olle Kamellen „Burn The Ice“, „Loser“, „Burn Your Lies“, „SLD“, „Break The Chains“, Rien Ne Va Plus“, „On The Loose“, „Rockers“ und „Masquerade“). “Thrills In The Night“ geht sowas von auf die 12 der Song haut einem die Riffsalven gerade zu um die Ohren, „Miss Marple“ bescheuertes Albumcover, bescheuerter Songtitel, mit einem Fetten und Großen Aber das Teil geht runter wie Öl und sorgt fĂŒr gewaltig Alarm an den Trommelfellen. „Fasten Seatbelts“ der nĂ€chste schnelle Vollgas Rocker zeigt wo die Elektroaxt hĂ€ngt, „Hard Enough“ geht wieder als Highlight durch, macht einen auf Cool. „Now It’s Your Turn” macht den SCORPS, TRANCE und MICHAEL SCHENKER erneut Konkurrenz, “Mother Earth” die Ballade darf nicht fehlen, ist hier stark umgesetzt.

Balle

THE SONIC BREWERY – Can’t Kill Rock’N‘ Roll

Trackliste:

01. Can’t Kill Rock‘N‘ Roll
02. Don’t Wanna Die
03. Giorgio
04. Who Is He
05. Mercury Of Dreams
06. Stop Talking
07. Bad Guy
08. We Can Be Friends
09. Jokercreek

 

 

Spielzeit: 44:44 min – Genre: Retro/Vintage Rock – Label: Sun King Music – VÖ: 17.11.2023 – Page: www.facebook.com/TheSonicBrewery

 

Ich wurde auf THE SONIC BREWERY aus meiner Nachbarschaft durch das Video zum Titel „Mercury Of Dreams“ aufmerksam und dachte mir mal Cheffe das könnte was fĂŒr mich sein. Also hat der Cheffe die Promo klar gemacht und schon bei den ersten Takten musste ich an die spĂ€ten 60er bis Mitte der 70er Jahre denken, an den Classic Rock mit Blues Wurzeln und einem leichten Hang Psychedelic im Sound. Damit nicht genug, denn die jungen Musiker hauen auch noch eine gehörige Portion Marc Bolan mit T-REX und Jim Morrison mit THE DOORS, ein wenig NAZARETH hier und LED ZEPPELIN da und JOE BONAMASSA ins Rennen und können die EinflĂŒsse zu einem Sound verbinden ohne dabei abzulosen. Ich frage mich momentan wie es die Buam geschafft haben nicht auf meinem Radar aufzutauchen, ich hĂ€tte doch glatt eine kleine Sensation ĂŒbersehen.

Nachdem der Stil interpretiert wurde sind die Musiker dran. Zur Brauerei gehören Benno Olbrich an Mikro, Percussion und Harp, Jonathan Niederer an Gitarre, Andeas Aigner am Bass und Thomas Hamberger an den Drums. Die Jungs sind mit knapp ĂŒber 20 Jahre noch relativ jung, machen aber Musik wie Profis die schon Jahrzehnte im GeschĂ€ft sind. Vor Anspielungen an die ganz Großen der 60/70er haben die Jungs keine Angst, brauchen sie auch nicht. Mit ihrem jugendlichen Leichtsinn und eine gesalzene Portion bayerischen Charme gehen die Musiker die Sache an und haben nebenbei ein wirklich tolles Classic Rock Album rausgehauen das einem nur so mit Riffs abwatscht.

Die Stimme von Benno ist rau und kraftvoll, er hat auch keine Probleme mal in die höheren Regionen zu gehen, die meistert er auch. Die Gitarren machen einen positiven Eindruck, egal ob clean oder tief gestimmt, da sitzt jeder Riff oder dreckige Lick. Der Bass kommt gut an und die Drums treiben von hinten wie Sau.

„Can’t Kill Rock‘N‘ Roll“ kommt mit exotischen KlĂ€ngen als geilen Kontrastpunkt, „Don’t Wanna Die“ ein Song der schwermĂŒtig und schlĂŒrfend rĂŒberkommt, beim genauen hinhören aber eine riesige BĂŒhne vor dem geistigen Auge aufbaut. „Giorgio“ ein sehr nachdenklicher Song mit hypnotisierendem Groove dem man sich schlecht entziehen kann, „Who Is He“ geht es sehr langsam aber mit cooler MelodiefĂŒhrung an. „Mercury Of Dreams“ ein grooviger Ohrwurm der sich sehr gut im Radio machen wĂŒrde, „Stop Talking“ kann sein Potential erst nach mehreren AnlĂ€ufen beweisen. „Bad Guy“ ist ein dreckiger und vorlauter Bluesrotzer und nebenbei ein Highlight darstellt, könnte direkt aus den tiefsten SĂŒmpfen der SĂŒdstaaten kommen, „We Can Be Friends“ klassischer Blues Rock wie er sein sollte, „Jokercreek“ hört sich beim ersten Durchgang lahm an, beim zweiten zĂŒndet er die Rakete und kommt gut an.

Balle

STEEL RHINO – In Rhino We Trust

Trackliste:

01. Stand Up And Shout
02. Strike Hard
03. Blades
04. We Rise
05. Final Stand
06. In Rhino We Trust
07. Judgement Day
08. Dr. Jekyll & Mr. Hyde
09. Time To Be King
10. Ignoring Gravity

 

Spielzeit: 41:28 min – Genre: Hard Rock – Label: GMR Music Group – VÖ: 21.10.2023 – Page: www.facebook.com/SteelRhinoBand/

 

Herbie Langhans is Back, der vorlaute Shouter der mit seiner Reibeisenstimme schon auf Album #1 von STEEL RHINO das Mikrofon in fester Hand hielt. Herbie der unter anderem auch bei RADIANT, SONIC HEAVEN und VOODOO CIRCLE seine StimmbĂ€nder schwingen lĂ€sst und zu ĂŒberzeugen weiß kehrt mit STEEL RHINO zurĂŒck. Mit dabei sind wie auch schon auf dem DebĂŒt seine beiden Partners in Crime Filip Vilhelmsson an Gitarre und Bass sowie Mikael Rosengren an den Drums. Mikael spielt noch bei BAI BANG und war bei DIRTY PASSION aktiv.

Herbie raunzt und shoutet sich wie gehabt in seiner unverkennbaren rauen Manier souverĂ€n durch die Songs und rockt das Ding ohne wenn oder aber. Herbie liefert ab und das auf jedem Album bei dem er am Mikrofon steht. Die Gitarren geizen nicht wirklich mit Riffs, diese kommen genauso vorlaut aus den Boxen wie Herbies Stimme. Der Bass macht Druck und die Drums hören sich an wie Kriegstrommeln vor einer monumentalen Schlacht. Durch die Beteiligung von zwei Skandinaviern sind die Kompositionen mit einem besonderen Flair ausgestattet, dieses Flair besitzen skandinavische KĂŒnstler, Bands oder Projekte in den meisten FĂ€llen. Anscheinend werden skandinavischen Musikern diese durchweg genialen und positiven Eigenschaften mit in die Wiege gelegt.

Der HĂ€rtegrad geht voll in Ordnung, ist weder was fĂŒr Softis noch fĂŒr Metaller, einfach gesagt fĂŒr die Leute die gerne melodischen Hard Rock mit viel Pathos hören. Der unverschĂ€mt frech im Classic Rock klaut und dabei eine verdammt starke Figur abgibt. Man nehme dann diese diebische Frechheit und paart diese mit Skandiwurzeln und dem Feeling aus dem hohen Norden fĂŒge noch eine geile Röhre dazu und fertisch ist STEEL RHINO die einem die Riffs und Melodien mit Hochdruck in die GehörgĂ€nge fauchen, blasen, raunzen und prĂŒgeln.

Mich erinnern STEEL RHINO an ein Potpourri der guten Laune gemischt mit Skandirock der besseren Sorte, hier ein wenig Pathos von AXEL RUDI PELL, RUNNING WILD (besonders in den eingĂ€ngigen und catchy Refrains), NEPTUNE und einem sehr großen Schluck Classic Rock im Mixer mit den Melodic Heroes der 80er Jahre. Liest sich schlimmer als es ist, denn mich können STEEL RHINO auf diesem Album mehr als nur ĂŒberzeugen. Man darf gespannt darauf sein was Album #3 bringt, eine Steigerung ist fast nicht mehr möglich. Ein Album das von Vorne bis Hinten und anders herum Spaß macht. Ich meinte schon öfters in den 80ern wĂ€re Album XYZ ganz oben in den Charts gelandet, dass selbe trifft auf diesen Brecher zu, dieses Ding hĂ€tte damals die Hitparaden und Charts fĂŒr sehr lange Zeit blockiert. Ohne Ausfall oder was weiß ich zieht „In Rhino We Trust“ eine verwĂŒstende Spur durch meine GehörgĂ€nge, der Titel ist hier wörtlich zu nehmen, vertraut dem Rhino und ihr werdet hören was der Langnasenhirsch auf die Beine gestellt hat. Wer in seinem Umfeld Eindruck schinden möchte, haut „In Rhino We Trust“ in den Player, den LautstĂ€rke Regler auf rechten Anschlag und dabei eine Riesen Sause Till Dawn feiern.

„Stand Up And Shout“ legt gleich mal ein sauberes Pfund ins Feuer und stachelt dieses mit viel Energie an, „Strike Hard“ macht da weiter wo der sehr gute VorgĂ€nger aufgehört hat, zwei Groovemonster gleich am Anfang. „Blades“ nagelt einem ein fettes Brett vor die Schiene, ein Ohrwurm der Laune macht, „We Rise“ der nĂ€chste gute Laune Rocker. „Final Stand“ ein stimmiges Instrumental Intro im Stil alter Sandaletten Filme der 60er Jahre, dieses GefĂŒhl sich in einem ollen Abenteuerschinken zu befinden wird von „In Rhino We Trust“ restlos zerstört, ein brachial Rocker mit Melodie, epischen Anspielungen einfach ein Ohrenwurm. „Judgement Day“ leider auch wieder Geil, ein Highlight und sollte im Lehrbuch fĂŒr „Wie schreibe ich einen Gassenhauer“ ErwĂ€hnung finden. „Dr. Jekyll & Mr. Hyde“ wer bis jetzt nicht nass geschwitzt ist wird spĂ€testens ab hier zwei Liter KörperflĂŒssigkeit verlieren. „Time To Be King“ Jungs jetzt mal runter vom Gas, Mittelmaß ist hier Fehlanzeige, „Ignoring Gravity“ zum Abschluss hauen die Drei noch einen mit brachialer Gewalt raus, nix zu hören von Abnutzung, oder Ă€hnlichem.

Balle

HARTMANN – Get Over It

Trackliste:

01. Remedy
02. One Step Behind
03. In Another Life
04. What You Give Is What You Get
05. The Movie’s End
06. Just Drive
07. The Gun
08. Can’t Keep Away From You
09. Get Over It
10. Stay True To Me
11. When We Were The Young

Spielzeit: 48:52 min – Genre: Melodic Rock – Label: Pride & Joy Music – VÖ: 16.09.2022 – Page: www.oliverhartmann.com/

 

Oliver HARTMANN ein feste GrĂ¶ĂŸe im Deutschen Rockbereich der uns seit GrĂŒndung von HARTMANN im Jahr 2005 fleißig und in regelmĂ€ĂŸigen AbstĂ€nden mit sehr guten Veröffentlichung erfreut hat neues Material am Start. Mit von der Partie sind neben Oliver Hartmann an Gesang und Gitarren, Mario Reck an Gitarren, Armin Donderer an Bass und Markus Kullmann am Schlagzeug.

Was kann man von HARTMANN erwarten, als erstes raue und dabei coole Vocals von Oliver, laute Gitarren die mit viel Melodie aus den Lautsprechern blasen, wummer Bass und treibende Drums. HARTMANN stehen fĂŒr KontinuitĂ€t und QualitĂ€t Made in Germany, seit dem ersten Album steht Oliver fĂŒr modern inszenierten Melodic Hard Rock der mit viel Melodie und Schmackes aus der Anlage kommt, versehen mit einer druckvollen Produktion. Nachdem im April 2020 „15 Pearls & Gems“ mit vier neuen Titeln veröffentlicht wurde folgt jetzt ĂŒber zwei Jahre spĂ€ter ein komplettes neues Album.

Oliver hat eine einzigartige Stimme die einen hohen Wiedererkennungsfaktor besitzt, die Gitarren kommen hart und melodiös rĂŒber, der Bass geigt mit den Drums den Takt vor. Aber im Vordergrund stehen die Stimme von Oliver und die Gitarren die als Hauptdarsteller ĂŒberzeugen und bei jedem AnhĂ€nger dieser Spielart fĂŒr freudige Seufzer sorgen sollten. Wie von HARTMANN gewohnt bewegen sie sich bei den VorgĂ€ngern, mit EinflĂŒssen von US- und UK-Melodic Rock und so banal es auch ist einfach nur HARTMANN. Beeindruckend beweisen HARTMANN das sie ein weiteres Highlight ihrer Vita hinzufĂŒgen können und das QualitĂ€t in ihnen steckt die ĂŒberzeugt.

Mit „Remedy“ werden fast AC DC Töne angeschlagen, „One Step Behind“ ein cooler Melodic Rocker. „In Another Life“ ein melancholischer Rocker mit viel Drama der ĂŒberzeugt, „What You Give Is What You Get“ ein Stampfer der gut ins Ohr geht. „The Movie’s End“ der nĂ€chste Stampfer mit geiler Melodie, „Just Drive“ ein Ding mit viel GefĂŒhl. „The Gun“ kommt mit Bluesnote, „Can’t Keep Away From You“ eine starke Ballade. „Get Over It“ ein sehr guter Melodic Rocker, „Stay True To Me“ dramatisch geboten, „When We Were The Young“ cool und lĂ€ssig.

Balle