STREET SURVIVORS – Southern Rock Will Never Die (RG-Zeitmaschine)

Trackliste:

01. Street Survivors
02. Fire On The Mountain
03. Gambler’s Night
04. Restless Heart
05. Ride Like The Wind
06. Southern Feeling
07. Runaway
08. Go For Dixie
09. Road To Jacksonville
10. The Old Cowboy
11. Dixie Riders
12. Rebel Man
13. I Don’t Want To Loose You

Spielzeit: 68:05 min – Genre: Southern Rock – Label: Bärenmusik – VÖ: 1997 – Page:

Heute geht es zurück in das Jahr 1997, als die Southern Rocker von STREET SURVIVORS, benannt nach einem Album von LYNYRD SYNYRD oder doch nur Zufall, wer weiß ihr einziges Album veröffentlichten. Viel lässt sich zu den deutschen Rockern nicht finden, um ehrlich zu sein fast Null ist die Trefferquote zu STREET SURVIVORS.

Irgendwann mal so zwischen 1997 bis 2000 rum hörte ich den Song „Ride Like The Wind“ der mir damals sehr gut gefiel. Ich konnte damals das Album nirgends auftreiben, da Internet bei mir noch sehr weit entfernt war, also dauerte es noch Jahre bis ich das Album irgendwo gebraucht aufgetrieben habe. Als ich das Album das erste Mal einlegte und den ersten Durchgang wagte war ich fast schon tief beeindruckt was die deutsche Southern Rock Band einem auf dem Album auf die Glocke gibt. Mein Wissensstand beschränkte sich vorher nur auf diesen einen Song, sonst war mir nichts von dem Album bekannt. Und da ich ein sehr großer Fan dieser Stilrichtung und Bands wie LYNYRD SKYNYRD, DOC HOLLIDAY, BLACKFOOT und MOLLY HATCHET bin verwunderte es mich doppelt das eine Band die aus Deutschland stammt so geniale Mucke aus dem Süden der Staaten auf Konserve gebannt hatte. Allein mit dem Blick auf das selten dämliche Cover hätte ich nie auf den Inhalt geschlossen, was da für Perlen enthalten sind. Das Cover besteht aus eine Wanne in der zwei nackte dreckige Füße liegen und um einen Zeh hängt ein Schild wie in einer Leichenhalle, echt dämlich das Artwork, der Inhalt ist dafür um Welten besser geraten.

Die Stimme passt einfach nur perfekt zum Southern Rock, besser hätte man die nicht wählen können. Die Gitarren gehen voll in Ordnung weder zu hart noch zu soft, genau richtig für den Südstaaten Rock. Dann kommt noch die Tastenfraktion, die mal als Orgel, im Hammond Stil oder als Piano aus den Boxen pfeift das einem schwindelig wird. Der Bass kreist wie ein Raubvogel über seiner Beute und zieht eine Schneise bis in die Trommelfelle. Einzig die Drums hören sich leicht nach Computer gedresche an, die hätten für mich ein gutes Stück realer ausgeführt werden können. Die Produktion versprüht einen Charme von Retro, Röhrenverstärker Atmosphäre und ist in den Höhe sehr dezent ausgefallen, aber was solls es handelt sich um Southern Rock der so klingen soll.

Vergleichen kann man am besten mit LYNYRD SKYNYRD, DOC HOLLIDAY und MOLLY HATCHET wobei es sich hier echt um Top Southern Mucke handelt die man wirklich nicht aus Deutschland vermuten würde. Wenn ich den Vergleich mit dem 90er Jahre Project BORDERLINE mit dem Album „Line Up“ von Long Island Records veröffentlicht denke das war eher nichts, die Produktion flacher als flach, die Songs hatten Potential vergeigten aber schon allein durch die Produktion mehr als die Hälft an den Punkten und kann fast nicht angehört werden. Nicht so im Fall STREET SURVIVORS und dem Album „Southern Rock Will Never Die“, der Fall klingt zurückhaltend amtlich, mit genug Biss um zu zünden.

Die Songs hätten sehr viel Zeug gehabt um durchstarten zu können, aber leider war die Zeit für Southern Rock 1997 nicht wirklich passend gewählt, so bildet die aus talentierten Musikern bestehende Band STREET SURVIVORS nur ein einmaliges Abenteuer das mehr als überzeugen kann. Egal ob man die Melodien, Hooks, Refrains oder die verdammt starke Instrumentierung nimmt, hier passt alles wie die Faust aufs Auge, Topf auf Deckel oder Eimer in den Hintern, oder umgedreht, oder doch Kack egal, wenn so was wie auf „Southern Rock Will Never Die“ dabei rauskommt. Andere Musiker mit weniger Talent, Geschick und Können werden gefördert, gepuscht und verhätschelt, dass solche Bands wie die STREET SURVIVORS keine Chance haben auch nur einen Zeh in die Tür zu bekommen. Und so muss dieses Album ein Dasein im Schatten fristen und als Geheimtipp in der Szene weitergereicht wird.

Ob dieses Juwel des Southern Rocks auf den Streaming Plattformen anzutreffen ist kann ich nicht beantworten, denke aber eher mal nicht. Wer auf Southern Rock mit Biss und ohne Weichspülambitionen kann, die Möglichkeit hat die CD irgendwie ergattern zu können sollte unbedingt zugreifen, eine zweite Chance wird sich nicht bieten. Von mir gibt es die Ultimative Kaufempfehlung für „Southern Rock Will Never Die“.

„Street Survivors” ist der perfekte Einstieg für eine Reise auf der Harley durch den Süden der US of A, “Fire On The Mountain” fängt mit geknackse eines Feuers an um dann mit einsetzen der Riffakrobaten zum Rocker zu mutieren. “Gambler’s Night” ein kräftiger und flotter Vollgas Rocker, zu “Restless Heart” werden die Taschentücher sehr feucht gemacht. “Ride Like The Wind” macht einen auf dicke Hose, hätten DOC HOLLIDAY auch nicht besser bringen können, eine Hitgranate wie aus dem Lehrbuch, “Southern Feeling” kommt mit einem Anflug von Dixie, Boogie und Blues Vibes. “Runaway” mit herrlichen Pianoeinlagen und der Elektroaxt im Battle, ein Traum, “Go For Dixie” der Titel ist Programm, Dixie trifft auf Southern Rock, ergibt einen tollen Song. “Road To Jacksonville” macht die Tempos wieder feucht. “The Old Cowboy” fängt sehr nachdenklich an, ab 50 Sekunden wird ein geiler Vollgas Rocker daraus, 6:17 Minuten geilste Rockmucke. “Dixie Riders” geht mit dem Kopf voran durch jede Wand, egal ob Pappe oder Beton der Song macht alles Nass was vor seine Stirn hüpft, “Rebel Man” steigert sich von langsam balladesk bis zum flotten abgeh Song, “I Don’t Want To Loose You” lässt zum Schluss mit viel Blues die Tränen nochmals kullern.

Balle

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