01. Scream
02. Time
03. Still Alive
04. Waiting For Your Hero
05. In The Sign Of The Cross
06. Shades Of Grey
07. Dark Symphony
08. Perfect Land
09. Kingdoms Rise
Spielzeit: 44:44 min – Genre: Heavy/Power Metal – Label: VICISOLUM PRODUCTIONS – VÖ: 22.11.2024 – Page: facebook.com/dieformysins
DIE FOR MY SINS – neuer Heavy/Power Metal aus Italien. Also so halb neu, schließlich kann man alle Bandmitglieder schon von Bands wie HEIMDALL kennen, oder dadurch, dass sie Ralf Scheepers sind (PRIMAL FEAR, Session-Musiker in diesem Projekt). Alles Profis, und dementsprechend kann sich das spielerische und gesangliche Niveau absolut sehen lassen.
Auch sonst kann man schon eine gewisse Professionalität erwarten, und die gibt es auf „Waiting For Your Hero“, allen voran beim Sound, der für den Stil einfach sitzt und nix zu bemängeln lässt. Obgleich aus Italien klingt das Ding doch irgendwie eher deutsch, gerade bei den ersten Tracks. Und die, genauer die ersten drei, sind erstmal, so kann man nur sagen – stabil. Heavy, bisschen Melodien, ein, zwei kleine Synths oder Orchestersounds pro Song, ähnliche Tempi, dreimal hintereinander die gleiche Tonart, keine Experimente. Also gar keine.
Das ändert sich bei „Waiting For A Hero“, das mal ein paar mehr Töne in den Chorus, ein wenig andere Stimmung und ein Klavier reinbringt, etwas langsamer ist und ein höchst willkommenes Anzeichen dafür ist, dass da eventuell noch was geht. Ist tatsächlich auch in einer anderen Tonart, aber verlässlich kehren wir bereits beim nächsten Track wieder in die der drei ersten zurück und bleiben da auch für den Rest des Albums. Nichtsdestotrotz ist ebenjener nächste Track – „In The Sign Of The Cross“ – nochmal eine Schippe interessanter, bricht mit seinen Arrangements aus Standards aus und hat was zu bieten, dass man auf dem Album bislang nicht gehört hat.
Und „Shades Of Grey“ bewegt sich mit seinem Gothic-Spirit in Sound und Komposition ebenfalls auf gutem Unterhaltungslevel, wenngleich Ian Parry (Ex-ELEGY) das Gesangsniveau von Ralf nicht ganz halten kann.
Bei den letzten drei Songs wird es wieder etwas unspektakulärer, auch wenn auch bei denen noch so die ein oder andere Wendung, der ein oder andere Mittelteil oder eine Idee wie der härtetechnisch zurückfahrende Chorus von „Perfect Land“ zweifelsohne Spaß machen.
Fazit:
DIE FOR MY SINS setzen ihren Sound ohne Frage gut um, arbeiten handwerklich auf starkem Niveau, aber das ist eben kein Alleinstellungsmerkmal. Und dafür ist dann doch so einiges an songwriting-technischem Durchschnitt dabei, statt dem man sich eben andere spannender geschriebene Scheepers-Projekte geben könnte. Dann wiederum zeigt sich doch bei so manchen Songs – den „experimentelleren“ – dass die Calluori-Brüder auch anders können, und die sind dann nicht nur zum nebenbei mitnicken geeignet, sondern machen auch beim fokussierteren Hören echt Spaß. Wenn hier in Zukunft das Lehrbuch etwas häufiger mal zur Seite gelegt wird und die inneren Mauern überwunden werden, dürfte bei DIE FOR MY SINS noch einiges zu holen sein.
Anspieltipps:
„In The Sign Of The Cross“, „Shades Of Grey“ und „Waiting For My Hero“
Jannis