01. Through Sea And Fire
02. The Legions Of Immortal Dragonlords
03. The Imperator
04. Pirates Bloody Pirates!
05. Defender Of Dragons
06. Storm Bringer
07. Astarte Rise
08. Dead Kings In The Grave
09. Sword Of The Northern Lights
10. The Revelation
11. Return To Atlantis
Spielzeit: 52.20 min – Genre: Power Metal – Label: Scarlet Records – VÖ: 17.01.2025 – Page: www.facebook.com/dragonknightband
Es gibt durchaus Gründe zur Vorsicht, wenn man auf eine neue Power-Metal-Band namens DRAGONKNIGHT stößt, deren Mitglieder Lord Gryphon, Lord Kharatos, Lord Solarius, Lord Othrakis und Lord Salo Khan heißen und die Songs beispielsweise „The Legions Of Immortal Dragonlords“ nennen. Dazu noch „für Fans von GLORYHAMMER“ – besteht schon ein Verdacht, wohin die Reise gehen könnte.
Aber aufatmen, das neue Quintett dümpelt nicht in der Fahrwassern der Briten, sondern macht sein eigenes, um einiges humorfreieres Ding.
Das Debütalbum „Legions“ von DRAGONKNIGHT ist symphonischer Power Metal der ganz fetten Sorte und überzeugt davon bereits beim Intro. Das ist rein orchestral und klingt verdammt hochwertig, sowohl hinsichtlich der Sounds als auch der Arrangements. Kein orchestrales Intro, weil man das halt so macht, sondern eines, weil man dafür auch eine geile Komposition im Ärmel hat.
Und das bleibt Sache auf „Legions“. Die Platte klingt saugut und wird insbesondere durch das Orchester-Programming noch einmal hart aufgewertet. So viel Liebe zum Detail steckt hinter den teils sehr fetten Arrangements, die stets geschmackvoll ein- und umgesetzt werden. Damit stützt man eine ohnehin schon starke Truppe an Musikern. Von Vocals über Drums bis hin zu Gitarre und Bass macht hier jeder einen Top-Job.
Musikalisch ist man ebenfalls stabil unterwegs. „Legions“ ist Wohlfühlmusik für Genrefans mit ordentlich Druck im Kessel und liefert Power in Mid- wie in Uptempo-Momenten. Ruhige Momente darf es auch geben, die nicht zu kitschig ausfallen, dazu folkigere Passagen und große Melodien, plus ein paar straightere Heavy-metallischere.
Charakter-Unterschiede haben die einzelnen Songs zumeist auch zur Genüge. Da hat man mit „Defender Of Dragons“ das ganz dick majestätische Ding mit dem wirklich hervorragenden Prechorus, mit „Storm Bringer“ das simpler-straightere, das dennoch fett werden darf, wenn es sinnvoll ist. „Sword Of The Northern Lights“ ist tendenziell der Partytrack, „Return To Atlantis“ der düstere End-7-Minüter. Umso schöner, wenn es dann noch das ein oder andere wiederkehrende Motiv gibt, das die Songs auf „Legions“ kompositorisch zusammenschweißt.
Der GLORYHAMMER-Faktor tritt am ehesten bei „Dead Kings In The Grave“ („1422 – the world is very cruel Evil slaughter everywhere trying to kill you // Dead kings in the grave I am metal! Glorious victorious“) und „Sword Of The Northern Lights“ zutage, ansonsten verschont man uns aber weitgehend mit dem Comedymodus der Briten, an den ohnehin schwer ranzukommen ist.
In Sachen Melodien ist „Legions“ selten bahnbrechend, aber immer auf korrektem überdurchschnittlichem Niveau unterwegs. Und wo es dann in der Hinsicht mal etwas mehr standard wird, weiß die Orchestrierung das Entertainment-Level nichtsdestotrotz weit oben zu halten.
Fazit:
Power-Metal-Fans haben mit DRAGONKNIGHT eine neue Band, die 2000er/2010er Power Metal in 2025er Fettheit liefert. Handwerklich makellos, unterhaltsam, detailreich, knallend – von dieser Band werden wir zurecht noch jede Menge zu hören bekommen!
Anspieltipps:
„Defenders Of Dragons“, „Storm Bringer“, „The Imperator“ und „Return To Atlantis“
Jannis