NITROGODS – Valley Of The Gods

Trackliste:

01. Left Lane To Memphis
02. Shinbone Kicker
03. Valley Of The Gods
04. Last Beer Blues
05. Broke And Ugly
06. Rotten Sucker
07. Kings Of Nothing
08. Mental Hickup
09. Prime Time Terror
10. 8 Arms
11. Gimme Beer
12. Like A Worm
13. Ridin‘ Out
14. Breaking Balls

Spielzeit: 48:47 min – Genre: Rock’n’Roll/Hard Rock – Label: Massacre Records – VÖ: 25.10.2024 – Page: www.facebook.com/Nitrogods

 

NITROGODS sind einer der wenigen Fälle von Bands, die ich auf einem Konzert entdeckt habe und direkt vor Ort eine CD mitgenommen habe, Die sympathischen Rocker aus dem Raum Hannover/Stuttgart machen den so richtig handgemachten Stoff, mit klassisch MOTÖRHEADigen Vocals von irgendwo hinter einem mächtigen Bart, Harley-Romantik, Dreck, Leder, Benzin und Whiskey.
Davon gibt es natürlich so einige, aber NITROGODS wissen, in ein Genre, das nicht zuletzt durch seine Simpelkeit besticht, eine eigene Note reinzubringen. Die kleinen Wendungen und Feelgood-Momente, die mir beim Hören ein Lächeln ins Gesicht zaubern.
Und jetzt sind sie wieder da, mit ihrem fünften Studioalbum, das da heißt „Valley Of The Gods“. 15 Songs in unter 50 Minuten. Klares Anzeichen dafür, dass man auf jeglichen Ballast verzichtet hat und direkt zur Sache kommt. Es gibt auch nur drei Songs über vier – aber immer noch unter fünf – Minuten, von denen der längste ein entspannter-bluesiger Track namens „Last Beer Blues“, der über den tragischen Moment philosophiert, wenn man nach dem Bier aufhören muss, sich aber eigentlich mit „8 Arms“ noch einen reinorgeln könnte. Dafür kriegen wir aber mit „Rotten Sucker“ sogar einen Song unter zwei Minuten.
Soundtechnisch ist das Ding sauber dreckig und roh, aber auf die gute Weise produziert. Die Instrumente klingen stabil, Sänger Oimel angemessen zigarettig-bierig. In der Oper macht der Mann keine Karriere mehr, was ja gar nicht so schlimm ist. Und die Texte liefern doch einiges an Stimmung. Das Wort „Hickup“ ist vielleicht schwierig in solchen Tracks, aber Lines wie „I used to shake your hand without a gun in the other one“ machen das wieder wett.
Die Songs auf „Valley Of The Gods“ sind verlässlich sehr einfach gestrickt, ab und zu fährt der Drummer am Anfang vom kurzen Mittelteil mal ein bisschen runter, alles sehr authentisch und auch der Bass kriegt mal ein bisschen Solozeit. „Valley Of The Gods“ ist noch am ehesten in musikalischer Hinsicht der Feelgood-Song, manchmal fährt man eine Stufe runter, dann wird das Rock’n’Roll-Pedal wieder bis zum Anschlag runtergedrückt.
Nur: In Sachen Verspieltheit ist die Platte ein Rückschritt. Auf den NITROGODS-Alben in meinem Besitz hab ich immer fünf, sechs Songs gehabt, die sich doch stärker vom Rest abheben, aber das ist hier nicht wirklich der Fall.

Fazit:
Und damit ist „Valley Of The Gods“ zweifelsohne ein Top-Kandidat für Lagerfeuer und Bier mit den Jungs, und ebenso zweifelsohne Rock’n’Roll straight aus dem Herzen. Aber bei genauerem Hinhören wird einem hier doch mehr Ähnliches geboten, als auf beispielsweise dem wunderbaren Debütwerk „Nitrogods“ und das ist zumindest für mich eigentlich das, was die Truppe so hörenswert macht. Also: Erstmal einfach in das 2012er Erstwerk reinhören, und anschließend bei Gefallen dann auch dem neuen Longplayer mal eine Chance geben! Und wer gerne größere Melodien und eine gewisse Komplexität mag: Wir sehen uns dann beim nächsten Review wieder!

Anspieltipps:
„Valley Of The Gods“, „Last Beer Blues“, „Broke And Ugly“ und „8 Arms“

Jannis

ANCIENT CURSE – Dimension 5

Trackliste:

01. Forevermore
02. Ave Maria
03. Isolation
04. Dimension 5
05. Deny And Destroy
06. Tunnel Vision (G LOC Part 1)
07. In Memoriam
08. Dreaming Of Lucrecia (G LOC Part 2)
09. Paranormal Coincidence (G LOC Part 3)

 

 

Spielzeit: 64:03 min – Genre: Progressive Power Metal – Label: El Puerto Records – VÖ: 25.10.2024 – Page: www.facebook.com/profile.php?id=100063684061715

 

ANCIENT CURSE gehören nicht erst seit gestern zu den kleinen Großen in der Prog-Power-Szene. Man kann das Genre jahrelang hören, ohne jemals was von ihrer Existenz mitzukriegen, aber empfehlenswert ist das nicht, und darum gibt’s jetzt auch eine Rezension zu „Dimension 5“, dem gerade mal vierten Album der 1987 als BONEBREAKER gegründeten Band.
Denn ANCIENT CURSE machen mit ihrer Musik einfach lächerlich viel richtig. Wie sich das gehört, gibt es ein paar Orchester-, Synthesizer-, Klavier-, Gastvocal- und Chor-Einlagen, alles sehr gut klingend aber beileibe nicht inflationär. Dazu gibt es eine stabile Produktion (lediglich die Backing Vocals im Chorus von „Isolation“ verwässern ein wenig den Impact der Hauptmelodie, aber ansonsten geht der Sound voll klar) und vorbildliche Leistungen an den Instrumenten und hinter dem Mic.
Vier-Viertel-Takt dominiert die neue Platte der Bremer, Ausnahmen vor allem bei „Tunnel Vision“ und „Paranormal Coincidence“, in Sachen Songwriting ist man nichtsdestotrotz progressiv, ohne sich groß einen drauf runterzuholen.
Was aber das Wichtigste ist: ANCIENT CURSE schaffen es, praktisch jedem Song einen eigenen Vibe zu geben, ihn von den anderen abzuheben, ohne dass das Album deswegen zusammengestückelt wirken würde. „Forevermore“ bietet dabei einen starken Einstieg, einen Teaser, was man von „Dimension 5“ wohl noch so erwarten darf – und was man auch bekommt, plus mehr.
„Ave Maria“ ist in Teilen schon echt heavy und runtergebrochen auf die klassische Metalband-Besetzung, feiert sich aber im Refrain – zurecht – auf den im wirklich besten Sinne schlagerigen Chorus. Dann gibt es mit „Dimension 5“ die perfekte Single: mit unter fünf Minuten vergleichsweise kurz, knallend und mit recht modern komponiertem Refrain. Und „Deny And Destroy“ wird im Anschluss wütend, hat dabei aber hörbar Spaß damit, aus mehreren Tempi was Geiles rauszuholen.
Den obligatorischen Instrumental Track bekommen wir mit „Tunnel Vision“, der eine schöne kleine musikalische Reise durch unterschiedliche Parts und Stimmungen ist, und „Paranrmal Coincidence“ dient als schönes orchestrales Outro des Albums und des überlangen „Dreaming of Lucrecia“, das ein knappes Viertel des gesamten Albums ausmacht. Und so ein Viertelstünder ist für Fans wie Reviewer immer ein Unsicherheitsfaktor, denn wenn er nicht liefert, liefern direkt mal 25% des Albums nicht.
Frohe Botschaft: Das Ding liefert und gehört zweifelsohne zu den besten Tracks der Platte. Mit größtenteils positiv-duriger feierlich-mächtiger Grundstimmung und vielen unterschiedlichen starken Parts, mal Dauerfeuer, mal ausgedehnter, ist „Dreaming Of Lucrecia“ ein langer Prog-Track, wie er im Buche steht, und krönender Abschluss eines eh schon nicen Albums.

Fazit:
Wer ANCIENT CURSE eh schon mag, kriegt hier all seine Wünsche von dem sympathischen Quartett erfüllt. Und wer nach dieser Rezension glaubt, grob was damit anfangen zu können (unser treuer Kommentator Schwatzbacke vielleicht), gebe der Platte eine Chance, um nachher seinen Freunden stolz geilen Progressive Power Metal zeigen zu können, von dem sie bislang keine Ahnung hatten.

Anspieltipps:
„Ave Maria“, „Dreaming Of Lucrecia (G LOC Part 2)“ und „Dimension 5“

Jannis

VEONITY – The Final Element

Trackliste:

01. Premonition
02. Chains Of Tyranny
03. Horsemen Of The Dark
04. Carry On
05. Riders Of The Revolution
06. Warriors Code
07. Powerstone
08. Heart Of A Warrior
09. Kings Of Dreamland
10. The Fifth Element

 

Spielzeit: 43:48 min – Genre: Power Metal – Label: Scarlet Records – VÖ: 18.10.2024 – Page: www.facebook.com/veonity

 

Gäbe es den Studiengang „Power Metal“, wäre VEONITYs „The Final Element“ einer der Grundkurse. Nicht zum Thema Symphonic Power Metal, nicht zu den moderneren Synth-lastigeren Auswüchsen oder zuFolksachen oder irgendwas mit Piraten – nein, „The Final Element“ ist schlicht eine liebe- und respektvolle Verbeugung vor klassischem 2000er Power Metal der Marke GAMMA RAY, HELLOWEEN und HAMMERFALL mit einer Prise DRAGONFORCE, STRATOVARIUS und MANOWAR. Und man kann es nicht anders sagen: Album gewordene Nostalgie.
Das wird getragen von einem neuen Sänger, ISAK STENVALL, den man zuvor bereits bei LANCER einen stabilen Job machen hören konnte, und einer Instrumentalfraktion, für die Tempo nicht nur ein Taschentuch sondern auch eine Leidenschaft ist.
Soundtechnisch könnte man anmerken, dass eine letzte Politur wohl nicht geschadet hätte. Dann wiederum ist eine nicht ganz zeitgemäße Produktion aber auch ganz passend für ein bewusst nicht ganz zeitgemäßes Album, also will ich nicht meckern. Wenn beim Endtrack der eskalierende Prechorus abgeht, wirkt das vielleicht etwas chaotisch, aber auch sehr authentisch.
Und musikalisch so? Die oben genannten Einflüsse sind für Eingeweihte unüberhörbar, wobei sie sich schwerpunktmäßig auf die einzelnen Songs verteilen. „Chains Of Tyranny“ ist 1A-GAMMA-RAY-Fanbedienung, „Heart Of A Warrior“ ist in Sachen Vocals und Text in MANOWAR-Sphären unterwegs, dabei aber musikalisch natürlich besser als MANOWAR, „Riders Of The Revolution“ geht in Richtung HAMMERFALL. Mal so als Beispiele.
Erfreulicherweise verkommt die Platte aber nicht zu einer inoffiziellen Tribute-Geschichte, dafür haben VEONITY genug Händchen, was Melodieführungen und Arrangements angeht. Für Fans von: Ja. Kopie von: Nein.
Natürlich, der ein oder andere Chorus mag dann mal klassisch und etwas mehr standard ausfallen, was ja immer ein Risiko ist, wenn man Innovation explizit nicht möchte, aber ein wirklich guter Teil der Songs packt doch genug eigenen Input in sich rein, um „The Final Element“ zu einem wirklich spaßigen Album zu machen. Und nachdem ich in der letzten Zeit viel Symphonic und Modern Power Metal gehört habe, ist dieses Album einfach nochmal ein frischer Wind der alten Sorte.

Fazit:
Fan der oben genannten Bands? Dann darf hier der „Für Fans von“-Angabe blind vertraut werden. Dann machen VEONITY mit „The Final Element“ genau das, was Ihr mögt, und zwar in richtig edel!

Anspieltipps:
„Chains Of Tyranny“, „Heart Of A Warrior“, „The Fifth Element“ und „Carry On“

Jannis

DEVIN TOWNSEND – PowerNerd

Trackliste:

01. PowerNerd
02. Falling Apart
03. Knuckledragger
04. Gratitude
05. Dreams Of Light
06. Ubelia
07. Jainism
08. Younger Lover
09. Glacier
10. Goodbye
11. Ruby Quaker

Spielzeit: 44:07 min – Genre: Progressive Metal – Label: InsideOut Music – VÖ: 25.10.2024 – Page: www.facebook.com/dvntownsend

 

Ein Blick auf aktuelle Hollywoodstars belegt: Schön und blöd schließt sich nicht automatisch aus. Ein Blick auf die Musik von DEVIN TOWNSEND belegt ebendies ebenfalls regelmäßig. Welcher Musiker schafft es sonst noch, seine Musik so kraftvoll, majestätisch schön zu gestalten, und zwischendurch harmonisch in humorvolles Gedönse überzugehen?
„PowerNerd“ ist da nicht die Ausnahme, aber meist eher schön. Über den Sound muss man bei Alben des Herrn ohne die Haare eh kein Wort verlieren, der ist wie gewohnt ein massives Brett, das jeder Soundanlage zu mehr Selbstbewusstsein verhilft. Mit 45 Minuten Spieldauer und gerade mal einem Song, der an den sechs Minuten kratzt, ist das Ding zudem äußerst kurzweilig und hätte sich an Längen maximal die anderthalb Minuten Atmosounds am Ende genau dieses Tracks sparen können.
Und insgesamt ist die Platte: ein Best Of von all den Dingen, die Devins Musik seit längerer Zeit ausmachen. „PowerNerd“ selbst fällt als Opener dabei ziemlich heavy-metallig aus, natürlich auf höchst Devin’sche Weise, aber nichtsdestotrotz mit einigen Features, die man eher von klassischem Heavy Metal kennt. „Falling Apart“ dreht das Tempo ganz nach unten und erfreut mit den klassischen Kontrasten zwischen ganz sanfter Strophe und mächtigem Druckchorus mit schöner Melodie.
Und dann darf es bei „Knuckledragger“ erstmals auf positive Weise kalkuliert chaotisch doof werden. Dinge passieren, witzige Ideen geben sich die Hand, dazu geil drivender Refrain. Bescheuerter wird es nur bei „Ruby Quaker“ (das ist eine Mottenart), in dem es darum geht, dass Kaffee gut ist. Außerdem gibt es neben Akustik-Projekt-Vibes fröhlichen Südstaaten-Townhall-Rock und natürlich Blastbeats plus weitere Eskalationsstufen.
„Gratitude“ und „Younger Lover“ fallen in die Kategorie „schönere Songs“, sind etwas poppig und ganz hervorragend, insbesondere „Gratitude“, und mit „Jainism“, „Ubelia“ und „Glacier“ gibt es dann noch gut große Melodien, Schwere, Schönheit und Feierlichkeit. Dazu einen stabilen Endtrack mit „Goodbye“, bevor „Ruby Quaker“ dann aufräumen darf.
Kritisierenswert ist hier eigentlich gar nichts. „PowerNerd“ ist ein weiteres Beispiel für die meisterlichen Fähigkeiten des Kanadiers, und schwache Songs zu schreiben gehört da einfach nicht zu.

Fazit:
Erwartungsgemäß Pflichtprogramm für DEVIN-Fans. Und letztendlich für alle, die mit seinem Schaffen noch nicht vertraut sind, denn das sollte man möglichst zeitnah ändern.

Anspieltipps
„Gratitude“, „Knuckledragger“, „Jainism“ und und irgendwie auch „Ruby Quaker“

Jannis

FLASHBACK OF ANGER – Prisoner Of War

Trackliste:

01. Introspection
02. Ordinary
03. Call To Arms
04. Ready To Fight
05. Enemy’s Eyes
06. Half Mast
07. Dreaming Home
08. Where I Belong
09. Neverending Thoughts

 

 

Spielzeit: 48:56 min – Genre: Power Metal – Label: Eigenproduktion – VÖ: 26.09.2024 – Page: www.facebook.com/flashbackofanger

 

Italien hat wieder Metal gemacht, genauer gesagt, FLASHBACK OF ANGER, die es bereits seit 2003 gibt und die mit „Prisoner Of War“ nun ihr viertes Album veröffentlicht haben. Darauf gibt es keyboardlastigen Power Metal mit einigem an Orchester, der in seiner Stimmung und auch den Vocals von Frontmann Alessio Gori nicht selten an Bands der Marke STRATOVARIUS erinnert. Ein bisschen progressiv ist das auch, und nach ihrer Zeit bei IceWarrior Records nun noch einmal komplett selbst veröffentlicht.
Respekt an dieser Stelle erst einmal für die Gesangs- und Instrumentalleistungen, die sich absolut hören lassen können. Produktionstechnisch ist die Sache leider nicht so rund, gleiten die Songs doch immer wieder mal ins Chaotische ab, wobei dann relevante Spuren wie der Gesang oder das Keyboard untergehen und der Matsch-Faktor recht hoch ist. Ich hab dahingehend in meiner Zeit in der Garage schon schlimmeres gehört. Dennoch würde es von Vorteil sein, bei zukünftigen selbst produzierten Releases nochmal das ein oder andere Tonstudio über die Songs rutschen zu lassen.
Bei meiner Rezension zum letzten Album von FLASHBACK OF ANGER befand ich die ersten vier Songs für stark, die folgenden für eher naja. Dieses Mal ist es fast umgekehrt. Ja, der Chorus vom dritten Track „Call To Arms“ bleibt schon hängen, ansonsten gehen die ersten vier Tracks aber vorbei, ohne groß Eindruck zu hinterlassen. Wobei Track eins ein korrektes Intro ist.
Bei Track fünf bis sieben und neun scheint man dann aber seinen Modus gefunden zu haben, bricht auch mal aus gewohnten Mustern aus, wie beim cool aufgebauten Beginn von „Half Mast“ mit seiner schönen Bass-Repräsentation und dem explizit langsamen Tempo. Auch der Endpart des finalen „Neverending Thoughts“ gehört sich genau so als Endpart eines solchen Albums, insgesamt nimmt man sich bei diesen Tracks mehr Zeit, um Stimmung zu entfalten und einzelne Parts wirken zu lassen. Aber auch hier schmälert die Produktion ein wenig das Erlebnis, und einige Instrumente verkommen wieder und wieder zu Störfaktoren, da man zwar ahnt, dass sie da sind, sie aber nicht klar ins Arrangement einordnen kann.
Was den Songs auf „Prisoner Of War“ damit am meisten fehlt, ist klangliche Definiertheit, der Mut, mal etwas wegzulassen, obwohl es auf dem Papier zum Rest des Songs passen würde, und der letzte Studioschliff. Das, plus ein wenig mehr abgesteckte Melodien, die lieber über acht starke als über acht starke und acht mittelmäßige Takte andauern. Ist nicht leicht zu beschreiben, aber klanglich wie songwriting-technisch wirkt „Prisoner Of War“ nicht ganz rund, möglicherweise aufgrund von zu hohen Ambitionen.

Fazit:
Dass es aber für den Sound-toleranten Power-Metaller auf der neusten FLASHBACK OF ANGER einige Songs von Interesse gibt, ist ohne Zweifel der Fall. Potenzial nach oben ist allerdings vorhanden, das sich schon dann entfalten könnte, wenn man die Zutaten der Platte etwas ändern und anders einsetzen – und dann klangtechnisch etwas besser würzen – würde.

Anspieltipps:
„Half Mast“, „Dreaming Home“, „Enemy’s Eyes“ und „Neverending Thoughts“

Jannis

VISION DIVINE – Blood And Angels‘ Tears

Trackliste:

01. War In Heaven
02. The Ballet Of Blood And Angels‘ Tears
03. Once Invincible
04. Drink Our Blood
05. When Darkness Comes
06. Preys
07. A Man On A Mission
08. Go East
09. The Broken Past
10. Dice And Dancers
11. Lost

Spielzeit: 49:21 min – Genre: Power Metal – Label: Scarlet Records – VÖ: 20.09.2024 – Page: www.facebook.com/visiondivineofficial

 

Letzte Woche habe ich die neue GRIMGOTTS rezensiert, eine Power-Metal-Platte, deren Hauptkritikpunkt ist, dass sie manchmal etwas überladen ist. Kommen wir nun zu etwas ganz anderem: der neuen VISION DIVINE, eine Power-Metal-Platte, deren Hauptkritikpunkt ist, dass sie manchmal etwas überladen ist. Aber ansonsten anders.
Die Band kommt aus Italien und kann inzwischen auf neun veröffentlichte Alben seit ihrer Gründung im Jahr 1998 zurückblicken. Neuster Release: „Blood And Angels‘ Tears“, mit Gastvocals von unter anderem Ray Adler (FATES WARNING) und Alle Conti (TWILIGHT FORCE, TRICK OR TREAT).
Stabile 50 Minuten Spieldauer, unterteilt in elf Songs, von denen einer ein Intro und einer eine Art Intro für den nächsten Song ist. Kein Track über sechs Minuten, die Songs fallen dank dessen angenehm kurzweilig aus – erster Pluspunkt.
Nächster Pluspunkt ist die Produktion, die wirklich stabil ausfällt – nur eben manchmal etwas überladen. Aber gut, muss ja auch eine Menge untergebracht werden: ein echt gut klingendes Orchester, Chöre, ordentlich Synthesizer, Klaviere, die Band, nicht zu penetrante Backing Vocals und zwischendurch ein Erzähler, schließlich ist das Ding ein Konzeptalbum.
Damit sind wir auch hier wieder im Symphonic Power Metal, aber in einer angenehm knallenden unkitschigen Version, die kompositorisch nicht sooo modern ist, aber modern umgesetzt.
Ein guter Teil der Songs kann eigenen Charakter vorweisen. Mit „Drink Our Blood“ gibt es den etwas Hard-Rockigen Track mit den coolen Poly-Synth-Riffs, mit „Preys“ fette melodische Düsterkeit. „War In Heaven“ ist ein cinematisches Intro, „A Man On A Mission“ das ruhige Intermezzo. Dann gibt es „Go East“, den treibenden angenehmen Feelgood-Song, „Lost“, den fett-feierlichen Endtrack, und „When Darkness Comes“ mit balladigen Elementen und Aufbau bis zum abgehenden Ende. Und ansonsten eben weiteren gut gemachten Power Metal mit souveräner Grundhärte, einem Sänger mit Talent und Wiedererkennungswert und allerhand Dingen, die abseits der klassischen Bandbesetzung noch passieren.
Beim letzten Mal habe ich der Band unterstellt, kompositorisch über Durchschnitt zu sein, aber eher so drei stufen als fünf. Das haut bei „Blood And Angels‘ Tears auch wieder hin. Ohrwürmer gibt es nicht allzu viele, aber doch eine gute Menge an Songs, die alleine schon wegen ihrer Arrangements, der guten Orchestersounds und der kompetenten Machart einiges an Spaß bereiten!

Fazit:
Kann man als Power-Metal-Fan sehr gut machen, wenn man mit der „Besser etwas zu viel als etwas zu wenig“-Linie konform geht. Und als Fan progressiver Elemente dürfte man an dem ein oder anderen Track noch einmal extra Freude finden!

Anspieltipps:
„Preys“, „Go East“, „Lost“ und „When Darkness Comes“

Jannis

GRIMGOTTS – The Time Of The Wolfrider

Trackliste:

01. An Amber Dawn
02. The Rise Of The Wolfrider
03. Darkwood: I. The Voyage – II. The Sea Serpent – III. The Great Oaks
04. Ancient Voices (Hear Them Calling)
05. Return To The Sea
06. Wings Of Wonder
07. Swallowed By Darkness
08. Riding To Destiny
09. Black Banners
10. Lord Of The Battle

 

 

Spielzeit: 56:46 min – Genre: Symphonic Power Metal – Label: Elevate Records – VÖ: 27.09.2024 – Page: www.facebook.com/grimgottsband

 

Ach GRIMGOTTS… Wann immer ein neues Album von den Londonern am Horizont erscheint, stellt sich bei mir so ein wohliges Gefühl ein, denn ich weiß ziemlich genau, was mich erwartet. Und damit liege ich dann verlässlich richtig, so auch bei „The Time Of The Wolfrider“.
Und was erwartet einen nun darauf?
– fettester orchestraler Power Metal mit Melodien, die unverwechselbar von dieser Band stammen
– ein bisschen Keyboard-Action
– Sänger Andy Barton, der von Mal zu Mal besser wird (und dieses Mal seine etwas peinlichen Klischee-Piraten-Vocals praktisch beerdigt hat und nur noch in „Black Banners“ zurückbringt, dort dann auch so unpeinlich wie nie zuvor)
– minimale Folk- und Pirate-Metal-Anleihen, aber keine von der Standard-Sorte
– eine klare „Lieber zu viel als zu wenig“-Mentalität, die manchmal geil kommt und manchmal den ansonsten netten Sound vermatschen lässt

Doch, „The Time Of The Wolfrider“ ist ein Album, wie man es sich als GRIMGOTTS-Fan wünscht. Ein Konzeptalbum, um genau zu sein, was sich für den den Texten nicht folgenden Hörer hauptsächlich in immer mal wieder auftauchenden kleinen gesprochenen Parts zeigt. Der Orchesterfaktor ist hoch, klingt auch für eine kleine Band meist ziemlich gut. Und die ein oder anderen gegrowlten Vocals gibt es auch, sehr sinnvoll eingefügt.
Musikalisch ist die Platte eher fröhlicher Retro-Symphonic-Power-Metal, merkt man bereits am Dur-Anteil des Openers. Der übliche 10-Minuten-Track ist auch dabei (ein ziemlich guter sogar), dazu viel Feierlichkeit (exemplarisch: „Riding To Destiny“). Aber mit „Return To The Sea“ darf es dann auch mal „böse“ werden, mit mehr unklaren Vocals, düsterer, harter Komposition und sogar ein paar Blastbeats. Und auch bei „Wings Of Wonder“, das für alle ist, die gerne mal zehn Sekunden authentische DIMMU-BORGIR-Schwärze vor ihrem cheesy Synth-Solo begehren.
Jap, GRIMGOTTS sind nach wie vor in ihrem sympathischen Power-Metal-Overkill-Game, das eine willkommene Abwechslung zu der ordentlichen Menge an düsterem Power Metal bietet, der momentan so rauskommt.

Fazit:
Einfach mal ein Stündchen mit Helden, Werwölfen, Hexen und Gnomen in grünen Landschaften, immer bis auf Anschlag und dabei äußerst liebenswert, mit Trademark-Melodien, die sich von denen anderer Bands des Genres abheben, und Arrangements, die vor Spielfreude überquellen. Wichtigster Kritikpunkt sind die Momente, zu denen „The Time Of The Wolfrider“ einfach überladen ist. Dann geht gerne mal die Basedrum im Hintergrund verloren oder die Melodien der Vocals. Aber da muss man durch, wenn man GRIMGOTTS will, und wer will das nicht?

Anspieltipps:
„Return To The Sea“, „Wings Of Wonder“, „Riding To Destiny“ und „Darkwood“

Jannis

PARALYDIUM – Universe Calls

Trackliste:

01. Prelude
02. Sands Of Time
03. Forging The Past
04. The Arcane Exploration Pt. I
05. Caught In A Dream
06. Interlude
07. The Arcane Exploration Pt. II

 

 

Spielzeit: 50:53 min – Genre: Progressive Metal – Label: Frontiers Music SRL – VÖ: 23.08.2024 – Page: www.facebook.com/paralydium

 

Ab nach Schweden für die heutige Rezension. Da wohnen PARALYDIUM, machen seit ihrer ersten EP aus dem Jahr 2015 Musik, und das nun erneut mit ihrem zweiten Longplayer „Universe Calls“.
Wie das so klingt, wenn das Universum anruft, erfahren wir auf sieben Tracks, zum Teil unter zwei, zum Teil über 13 Minuten lang. Riecht nach Progressive Metal/Rock, und genau das ist es auch. PARALYDIUM machen Musik für Fans von SYMPHONY X, DREAM THEATER und Konsorten. Progressive Metal eigentlich, aber dafür sind die Rhythmusgitarren in der ansonsten sehr guten Produktion doch etwas hintergründig geraten. Das verweichlicht die Parts von „Universe Calls“, die eigentlich Metal sein möchten, unterstützt aber die Rock-Komponente des Albums. Denn die Rhythmusgitarre darf eh gerne einfach mal aussetzen, Platz für ruhigere Parts ist auf „Universe Calls“ reichlich. Dort kommen dann die Synthesizer, Klaviersounds und orchestralen Elemente besonders gut zur Geltung – ohnehin ist die Platte mit ihren präsenten Sounddesign- und Orchester-Versätzen einigermaßen cinematisch, und das auf stabilem Niveau.
Auf stabilem Niveau agiert auch die Band. Die Vocals von Alexander Lycke sind astrein Prog-kompatibel und hervorzuheben ist des weiteren insbesondere der Bass, der nicht nur schön hörbar gemixt ist, sondern dadurch auch Jonathan Olssons Talent offenbart.
Wenn das Klavier oder die Keys ins Spiel kommen, wenn man nicht den Standard-Metal-Sound bedient, ist „Universe Calls“ am besten. Das liegt daran, dass die Kreativität des Albums zuallererst in Arrangements und Sounddesign liegt. Was die Melodiekomposition angeht, wirkt das Album dafür sehr nach Lehrbuch geschrieben, mit kompetent gemachten Parts, die an welche von großen Namen des Genres erinnern. Man höre sich als Beispiel alleine die ersten Minuten des finalen „The Arcane Exploration Pt. II“ an. Das kompositorisch in seiner allgemeinen Positivität ziemlich schöne Ding beginnt höchst professionell, weil absolut schablonenhaft an der „Letzter überlanger Song auf einem Prog-Album“-Formel ausgerichtet. Melodietechnische Höhepunkte, die Gänsehautmomente in einem so groß gedachten Prog-Werk, sind rar gesät und so macht es doch häufig den Eindruck, „Universe Calls“ wandere voran, ohne genau zu wissen, wohin. Strophe mit reduzierter Gitarre, ein anderer Part, dann noch einer, irgendwann dann einer, der nach Chorus klingt. Und so weiter.
Hier fehlt PARALYDIUM ein Stück weit eine eigene musikalische Identität, etwas, das sie von anderen Bands des Genres abhebt. Aber das entscheidende Album bei neuen Bands ist ja gemeinhin auch erst das Dritte.

Fazit:
Handwerklich sehr gut, mit sehr schöner Verwendung von „bandfremden“ Klängen, ohne wirkliche Hit-Songs oder -Songparts. Ersteres sorgt dafür, dass „Universe Calls“ für einmal hören durchaus eine kurzweilige Angelegenheit für den gemeinen Prog-Fan sein sollte. Letzteres sorgt dafür, dass das Album wohl keinen allzu bleibenden Eindruck hinterlassen wird.

Anspieltipps:
„The Arcane Exploration“ Pt. I und II

Jannis

FLOTSAM AND JETSAM – I Am The Weapon

Trackliste:

01. A New Kind Of Hero
02. Primal
03. I Am The Weapon
04. Burned My Bridges
05. The Head Of The Snake
06. Beneath The Shadows
07. Gates Of Hell
08. Cold Steel Lights
09. Kings Of The Underworld
10. Running Through The Fire
11. Black Wings

Spielzeit: 47:26 min – Genre: Melodic Speed Thrash Metal – Label: AFM Records – VÖ: 13.092024 – Page: www.facebook.com/flotsamandjetsam.official

 

FLOTSAM AND JETSAM – deren Bandname nach wie vor für mich so wirkt wie zwei Kinder, die in skandinavischen Wäldern am Lebkuchenhaus eines als Einsiedler lebenden Black-Metallers knabbern würden – sind wieder da. Das heißt: 15. Studioalbum in knapp 40 Jahren. Das heißt „I Am The Weapon“. Und das heißt: mal wieder eine Dreiviertelstunde feinste, schnelle, melodische Thrash-Metal-Party.
So habe ich die Amis – zugegebenermaßen erst durch ihr letztes Album – kennengelernt und bin absolut bereit für Runde zwei.
Und die erfüllt meine Erwartungen. Der Sound ist astrein. Modern, druckvoll, klar und detailliert, ohne produktionstechnisch drüber zu sein. Musikalisch sieht es nicht enttäuschender aus.
FLOTSAM AND JETSAM schaffen die Gratwanderung zwischen ballerndem Thrash Metal mit all seinen klassischen Bestandteilen und hohem Anteil an melodiösen Parts. Nur der absolute Genre-Ultra wird der Band melodieanteilbedingte Eierlosigkeit unterstellen, was an allermeistens gut harten Arrangements liegt, die mit wenig ohrwurm-geeigneten Melodielinien angereichert werden, die dafür jedoch ordentlich Charakter haben. Genau die richtige Dosis, auch bei „I Am The Weapon“.
Sowas kann trotzdem langweilig sein, aber FLOTSAM verpassen dem größten Teil ihren einzelnen Songs auf der Platte genug eigene Identität, um das zu vermeiden.
„An New Kind Of Hero“ ist ein starker Opener, fast eine kleine Ouvertüre, die einen Geschmack davon vermittelt, was den Hörer die folgenden 40 Minuten unter anderem so erwartet. Gas geben, feines Riff, saubere Chorusmelodie. Nice.
Der Titeltrack darf in Sachen Abfahrt noch eine dicke Schippe drauflegen, fährt dafür den Melodiefaktor zurück, der wiederum beim nachfolgenden „Burned My Bridges“ umso stärker wieder hochgeschraubt wird. Guter Beleg außerdem dafür, dass Eric Knutson nicht nur in klassischen Thrash-Metal-Vocals überzeugen kann. „Beneath The Shadows“ ist ein unterhaltsamer und überraschender Rocker, der auf die positive Art ein bisschen aus dem Raster fällt, „Gates Of Hell“ punktet mit sehr geil gemachtem Chorus.
Kurz: Auf „I Am The Weapon“ gibt es jede Menge zu entdecken, auf gut unterscheidbaren Songs, denen nach wie vor eine Frische innewohnt, die andere Bands nach acht Jahren Bandgeschichte nicht auf die Kette kriegen. All das in fett klingend, mit Liebe zur Sache komponiert und die melodische Lackierung selbstbewusst zur Schau stellend.

Fazit:
FLOTSAM AND JETSAM sind eine der ersten Anlaufstellen, wenn man nach Musik sucht, die man beim Besuch seiner Thrash-Metal-Freunde anmachen kann, während man selbst eigentlich nur Heavy Metal hört. Eine der „harten“ Bands, die untergenre-übergreifend kompatibel sein dürften, und „I Am The Weapon“ leistet genau das, und zwar in verdammt gut!

Anspieltipps:
„Gates Of Hell“, „Burned My Bridges“, „Black Wings“ und „Beneath The Shadows“

Jannis

BOGUSLAW BALCERAK’S CRYLORD – Endless Life

Trackliste:

01. Train To Nowhere
02. King Of The Hill
03. Endless Life
04. Hard Enough
05. Dusty Road
06. Stargazer
07. Fallen
08. Fly Never Burn
09. Feel For Love
10. Troublemaker
11. How Many Tears
12. Face The End

Spielzeit: 58:18 min – Genre: Neoclassical Progressive Hard Rock/Heavy Metal – Label: Rock Company – VÖ: 04.09.2024 – Page: www.facebook.com/boguslawbalcerakscrylord

 

Neoclassic Metal – das kann für starke Kompositionen stehen, die sich an Komponisten wie Bach oder Vivaldi orientieren und mit handwerklicher Virtuosität dargeboten werden. Gerne bedeutet das aber auch, dass von Männern mit Rüschenkrägen eben schnell soliert wird auf Songs, die „Beethoven’s Redemption“ heißen, mit Cembalo-Dauerbeschallung unterlegt sind und in Sachen Prätentiösität an einen Sechsjährigen im Piratenkostüm herankommen, der im Freibad versucht, fremden Müttern den Schmuck zu klauen.
Gute Nachricht Nummer 1: Das neoklassischste an BOGUSLAW BALCERAK’S CRYLORD ist der Name der Band, es gibt kein einziges Cembalo und die neoklassischen Passagen sind auf dem fünften Album der Polen, „Endless Life“, recht sparsam integriert und dann auch nicht 08/15.
08/15 ist ohnehin wenig an dem Werk. Durch die Bank eine starke Leistung aller Beteiligten, insbesondere der Schwede Göran Edman (Ex YNGWIE MALMSTEEN) leistet hervorragende Vocalarbeit. Aber auch der Rest der Band bekommt genug Gelegenheit, sein Können zu demonstrieren.
Musikalisch ist „Endless Life“ der kleinste gemeinsame Nenner für Fans von AVANTASIA, YNGWIE, QUEEN, STRATOVARIUS (Siehe „Fly Never Burn“) und diversen Größen aus der 70er und 80er Rock-, Hard-Rock-, Heavy-Metal- und Prog-Szene. Klingt nach einem wilden Mix – isses auch – aber funktioniert ohne Frage bestens.
Delikater Einsatz von Orchester, Orgeln und Synths zur klanglichen Unterstützung, zündende stadiontaugliche Refrains, die im Studio durch motivierte Backing-Vocal-Produktion noch einmal angefettet werden, geiles Riffing, balladige Parts, ausufernde aber selten nervende Soloparts und ein Händchen für gute Arrangements abseits des Standards – plus besagte Neoclassic-Elemente – machen „Endless Life“ zu einem durchgängig unterhaltsamen Ding, dessen Melodien nicht selten sommerlich-gute Laune erzeugen. Da steckt ohne Zweifel musikalischer Tiefgang dahinter, dessen Hauptzweck es aber stets bleibt, dem Hörer eine gute, spaßige Zeit zu bereiten.
Das mag bei einigen Songs besser funktionieren als bei anderen, aber letztendlich gibt es maximal ein, zwei Songs auf der Platte, die man irgendwie noch als Lückenfüller bezeichnen könnte.

Fazit:
Geiler oldschooliger Hard Rock/Heavy Metal mit progressiven und neoklassischen Einflüssen, der eine gute Zeit haben und bereiten will. Mission erfolgreich!

Anspieltipps:
„Endless Life“, „Dusty Road“, „Stargazer“ und „How Many Tears“

Jannis