REACH – Prophecy

Trackliste:

01. Prophecy
02. Little Dreams
03. A Beautiful Life
04. Save The World
05. A Million Lives
06. Not The Same
07. Who Knows
08. Mama Mama
09. Psycho Violence
10. Grand Finale
11. Eviga Natt

Spielzeit: 40:26 min – Genre: Rock – Label: Icons Creating Evil Art/Rough Trade – VÖ: 29.03.2024 – Page: www.facebook.com/reachofficialsweden

 

Ich verfalle bei Alben, die mir aber mal so RICHTIG gut gefallen, in meinen Rezensionen generell in ein absätzelanges Hypen, also bitte: Hier kommt eine 9,5/10 mit sicherem Platz in meiner Jahres-Top-10, Ihr seid gewarnt.
Rechnet man eigentlich gar nicht unbedingt mit bei einem Album, das bei 11 Songs gerade mal auf 40 Minuten kommt (im Schnitt also unter 4) und dazu schlicht als „Rock“ bezeichnet wird, oder? Nun, es geht um „Prophecy“ von REACH, also ergibt das schon Sinn. Lasst mich weiter ausführen.
REACH kommen aus Schweden (was auch den schwedischen letzten Track und selten mal ganz kleine ABBA-Vibes erklärt) und haben soeben ihr viertes Album veröffentlicht. Das ist im allgemeinen Sinne Rock. Eigentlich ist es eine Mischung aus Alternative Rock, Musical, Tanzmusik, Pop, Electronic und Modern Rock und absolut außer Kontrolle, im besten Sinne.
Nehmen wir alleine die ersten Tracks. „Prophecy“ kommt mit „Kashmir“igen Drama-Streichern, elektronischen Elementen, leichter Vocalverzerrung und sicker Gitarrenline im Chorus. „Little Dreams“ kommt mit fröhlichem Klavier, witzigem kleinem Synth, Radio-Eingängigkeit des Todes und QUEEN-Wendung im Chorus. „A Beautiful Life“ versprüht Western-Atmosphäre, mit tollem Vocal-Vibrato in der Strophe und Schellenkranz hinter feierlich treibendem Chorus. Nix davon über 5 Minuten, aber dafür kompakt wie Sau.
Klingt nach Chaos, ist aber einfach unfassbar unvorhersehbares Entertainment, das sich in dem Moment, wenn es über den ahnungslosen Hörer hereinbricht, absolut richtig anfühlt. Das liegt auch an einer starken Produktion und grandiosen Instrumental- und Gesangsleistungen, vor allem aber an einer perfekten Komposition. Nur allzu leicht könnten sich alle möglichen Parts in diesem Ideen-Shake fremd und unpassend anfühlen, aber sie sind fugenlos mit dem Kleister des hervorragenden Songwritings aneinandergefügt worden, und damit wirkt „Prophecy“ einfach harmonisch. Ein wenig kommt für mich das Feeling einer modernen Variante von 70er-Jahre-ALICE-COOPER-Alben auf, bei denen jeder Track irgendwie anders, dabei aber äußerst special ist, mit hohem Theatralik-Faktor und viel Liebe zur Musik – genreübergreifend.
Die Pop-Warnung sei an dieser Stelle ausgesprochen. So eindeutig Rock das Fundament der Platte ist: Einige der Tracks könnten locker im Radio laufen (würden dabei aber das Programm-Niveau heben). Aber ansonsten muss hier vor gar nichts gewarnt werden.

Fazit:
„Prophecy“ ist kein „Kann man als Rockfan nichts mit falsch machen“-Album. Es ist ein „Kann man als Rockfan ausschließlich alles mit richtig machen“-Album. Im Ernst. Hört es.

Anspieltipps:
Die ersten beiden Tracks. Wer dann nicht wissen will, was ihn da noch so erwartet, sollte durch Track 3 bis 6 zumindest durchskippen.

Jannis

TAO – Prophecy

Band: TAO
Album: Prophecy
Spielzeit: 49:40 min
Stilrichtung: Melodic Hard Rock
Plattenfirma: Tarot Label Media
Veröffentlichung: 15.10.2021
Homepage: www.facebook.com/officialtaoband

 

TAO eine mir bis jetzt völlig unbekannte britische Melodic Rock Band mit Shouterin, macht sich auf um ihr Debüt in die Regale zu bringen. Die Truppe besteht aus Sängerin Karen Fell, Chis Gould an Gitarren, Dave Rosingana an Bass, als Gäste dabei waren Brian Webster am Schlagzeug und Gary Hughes an Backing Vocals und Keyboards bei zwei Songs zusätzlich noch Songwriting und Produktion, gemischt wurde von Dennis Ward.

Als erstes ein kleiner Kritikpunkt, die Produktion von Gary könnte mehr Dynamik und Transparenz vertragen, wie bei TEN und Solo. Nun zur Auslegung des Sounds, die Stimme von Karen ist sehr gut, erinnert mich ein wenig an ISSA oder Sue Willetts von DANTE FOX, passt sehr gut zu den Titeln. Der Sound ist etwa zwischen DARE, TEN, FM, STRANGEWAYS, 7HARD YEARS, GLASGOW und PRIDE angesiedelt, typisch britisch, sehr catchy und cool kommen die Songs aus der Anlage. Die Gitarrenarbeit ist sehr gut geworden, Keys sind Stilgerecht eingesetzt, Der Bass kommt schön durch und die Drums sind eher zurückhaltend aber dennoch sehr gut wahrnehmbar. Die Songs sind mit guten Melodieläufen ausgestattet, wie von Gary gewohnt, mit leichten Progelementen wie auch bei TEN wohldosiert eingesetzt.

“Nobody But You” legt gleich mal einen vor genialer Groover, “Rock Brigade” mit leichten Progelementen versehen. “Angels And Clandestine Fools” sorgt für nasse Taschentücher eine Mischung aus TEN und DARE, “Breathe In, Breathe Out” erinnert an DANTE FOX. “Fire In The Sky” ein sehr guter Rocker eine Mischung aus FM und STRANGEWAYS mit GLASGOW Genen. “Night Just Break Your Heart” trägt das FM Gen in sich, “Prophecy” ein wenig stärker angeproggt mit Orient Touch und verdammt geil. “Fight Club” eine Mischung aus DANTE FOX und FM, “Nazarene” ein typischer Gary TEN Song stark umgesetzt, “Gone Forever” lässt es zum Schluß noch mal richtig dramatisch werden.

Fazit:

Ein sehr gutes Album von TAO, manschmal mit zu viel TEN im Sound, was jetzt kein Beinbruch ist. Ich vergebe eine gute 7,5 als Bewertung, bei ein bischen weniger TEN im Sound hätte ich höher bewertet. Aber trotzdem ein sehr gutes Debütalbum welches TAO vorlegen.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Nobody But You
02. Rock Brigade
03. Angels And Clandestine Fools
04. Breathe In, Breathe Out
05. Fire In The Sky
06. Might Just Break Your Heart
07. Prophecy
08. Fight Club
09. Nazarene
10. Gone Forever

Balle