TOMMY LONDON – Emotional Fuse

Trackliste:

01. Runaround
02. Boom Boom Boom
03. Sugar Red
04. Wicked Ways
05. Make You Love Me
06. Love Overdose
07. Vampira
08. You Belong To Me
09. Infatuation
10. Say Whoa

 

Spielzeit: 32:42 min – Genre: Rock/Pop – Label: x – VÖ: 31.01.2023 – Page: www.tommylondon.com/

 

„Who The Fuck Is Tommy London?“ Diese Frage taucht seit Anfang 2018 unweigerlich auf. Da erschien die Debüt-Single „Sugar Red“. Ein grandioser Power Pop Song, geschrieben von einem Mann aus New York City, der DJ, Musiker, Sänger, Songschreiber sowie vielseitiger Entertainer ist und mit Größen wie dem Jazzmusiker Brian Newman oder der Pop-Diva Lady Gaga regelmäßig die Bühne teilt. Er nennt es liebevoll „Modern Rat Pack, Baby!“. Aber auch seine Band DIRTY PEARLS soll nicht ungenannt bleiben, mit der er 2012 das Album „Whether You Like It Or Not“ aufgenommen hat.

Seit 2018 ist der kultige New Yorker also auch Solo unterwegs. Seine erste Single „Sugar Red“ war dann auch gleich ein kleiner Hit, der vor allem eines hat: Ohrwurmmelodien und einen megacoolen Groove. Mit einem solchen Appetizer lässt sich gut auf Stimmenfang gehen. Leider tröpfelten weitere neue Songs nur sehr langsam nach, allerdings in Form von z.B. „Make You Love Me“ wirklich grandios. „Boom Boom Boom“ als nächste Single war eher im Pop zu verorten während „You Belong To Me“ in Teilen an BILLY IDOL´s „Rebel Yell“ angelehnt ist.

Angekündigt bereits 2018 ist es jetzt endlich so weit: das Album „Emotional Fuse“ steht in den Läden. Und mit ihm die aktuelle Auskopplung „Vampira“. Ein schöner Popsong, der ins Jahr 2023 passt und durchaus bei den Hit-Stations laufen könnte. Während TOMMY LONDON also als DJ bei SiriusXM´s Hair Nation mit Sendungen wie „Ozzy´s Boneyard“ oder „Classic Rewind“ eher in Erinnerungen schwelgt, bewegt sich der Künstler TOMMY LONDON im Hier und Jetzt. Seine Mischung auf „Emotional Fuse“ ist überhaupt nicht nostalgisch, sondern frisch und jung. Coole Platte!

Stefan

THE DARK ELEMENT – The Dark Element

Band: The Dark Element
Album: The Dark Element
Spielzeit: 53:54 min.
Stilrichtung: Power Metal
Plattenfirma: Frontiers Music
Veröffentlichung: 10.11.2017
Homepage: www.facebook.com/TheDarkElement

Was schön ist: dass Ex-NIGHTWISH-Sängerin Anette Olzon und Jani Liimatainen, unvergessener Keyboard-Meister bei SONATA ARCTICA und Kollaborateur von DJ PENETRATOR (kein Plan wer das ist, aber es steht auf Wikipedia) ein gemeinsames Album veröffentlicht haben. Was schade ist: dass die Band unter dem Namen THE DARK ELEMENT und nicht unter dem Namen DIE OLZON-BANDE läuft.
Aber Spaß beiseite. Die stilistische Ausrichtung von THE DARK ELEMENT überrascht wohl keinen unserer Leser: fettestens produzierter Melodic Metal mit einem Haufen modern anmutender Synthesizer, eingängig, oftmals kitschig. Poppig ohne Ende, verhältnismäßig wenig symphonisch, dafür umso mehr Disco. Jeder, den das abschreckt, sollte an dieser Stelle weiterscrollen. Der Rest sollte unbedingt weiterlesen, da er an diesem Ding seine helle Freude haben würde, während er von seinen truen Metallerfreunden angeekelt beäugt wird.
Doch genauer: Schon der Titeltrack, “The Dark Element” auf “The Dark Element” von THE DARK ELEMENT, zeigt, wo der Hammer hängt. Nach einem clubkompatibelen Intro gibt es BATTLE-BEASTIGEN stupiden BummZapp-Rhythmus auf die Ohren, kombiniert mit einem angenehm bösen Gitarrenriff, einem Ohrwurmrefrain des Todes und sehr dominantem Keyboardeinsatz – ein Erfolgskonzept, das im nächsten Lied direkt fortgeführt wird, erfolgreich, muss man zugeben.
Track 3, “Last Good Day”, lässt sich mit knallenden Synths abseits der eher zurückhaltenden Strophen feiern, liefert kaum kritisierbare Arrangements und kann das folgende leicht melancholische “”Here’s To You” in Sachen Partytauglichkeit noch überbieten.
Nach “Someone You Used To Know”, neben “Heaven Of Your Heart” eine der beiden erwartungsgemäß kitschigen (Halb)balladen, geht es angemessen flott weiter mit “Dead To Me” weiter, das im Gesang leichte SABATON-Anleihen offenbart und nach dem Geseiche des vorigen Songs mit angemessener Uptempo-Härte punktet.
“I Cannot Raise The Dead” ist Disco-Metal in seiner schönsten Form und wohl einer der besten Tracks des Albums. Und der letzte Track, “Only One Who Knows Me”, zwingt dem Hörer die Gänsehaut so dermaßen penetrant auf die Pelle, dass es an Körperverletzung grenzt. Egal, kein Grund, böse zu sein.

Anspieltipps;
“The Dark Eement”, “Last Good Day”, “Dead To Me”, “I Cannot Raise The Dead” und “The Only One Who Knows Me”

Fazit:
THE DANK ELEMENT verfolgt ein zugegebenermaßen simples Konzept, das allerdings bei seiner Zielgruppe wunderbar aufgehen sollte: viel Midtempo, im Vergleich zum Rest der Songs eher ruhige Strophen, wie man das beispielsweise von STRATOVARIUS kennt, dazu fette Ohrwurm-Refrains, vorgetragen von einer Anette Olzon in hervorragender Form, saftig produziert, mit wenig Kanten und serviert unter einem dicken Berg moderner Synths.
Das ist nicht wirklich neu, in seiner Form allerdings absolut auf der Höhe seiner Zeit – und es macht kräftig Laune. Ich wette 20 Euro darauf, dass diese Band nächstes Jahr auf dem SABATON Open Air spielt. Wer seinen Metal lieber klassisch und roh mag, sollte von der Bewertung fünf Sterne abziehen. Der Rest kaufe und bange.

 

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. The Dark Element
02. My Sweet Mystery
03. Last Good Day
04. Here’s To You
05. Someone You Used To Know
06. Dead To Me
07. Halo
08. I Cannot Raise The Dead
09. The Ghost And The Reaper
10. Heaven Of Your Heart
11. Only One Who Knows Me

Jannis