VIOLET – Mysteria

Trackliste:

01. Sex In Harmony
02. Angelina (Talk To Me)
03. Bad Dream
04. That Night
05. Only You
06. Arms Around
07. I Don´t Want To Fall In Love
08. Mysteria
09. Eighteen In Love
10. If I Had You


Spielzeit:
47:26 min. – Genre: AOR, Melodic Rock – Label: Yellow Muffin Records – VÖ: .13.12.2024 – Page: www.violetband.de

 

Vor ziemlich genau zwei Jahren startete die deutsche AOR-Formation VIOLET offiziell mit ihrem Debütalbum „Illusions“. Ihr gnadenloser und detaillierter Achtziger-Style zieht sich wie ein roter Faden durch die Musik, die Videoclips, die Klamotten und überhaupt alles. Manch einer reibt sich heute noch die Augen wenn er erfährt, dass die Debüt-Single „Sophie“ nicht wirklich dem Jahr 1986 entstammt. Dieses Erfolgsrezept führen VIOLET glücklicherweise auch auf ihrem zweiten Langspieler „Mysteria“ fort. Irgendwo zwischen poppigem AOR und kernigem Melodic Rock fühlen sich die Stuttgarter am wohlsten.

Und dennoch sind die Songs auf der neuen Platte ausgefeilter, detailverliebter denn je und teilweise auch herausfordernder für den Hörer. Gehen Stücke wie „Angelina (Talk To Me)“, „Bad Dream“ oder der endgeile Titeltrack sofort ins Ohr, brauchen „That Night“ oder das poppige „Only You“ einige Durchläufe, bis sie zünden. Aber bleiben wir bei den Highlights. Dass VIOLET auch gefühlvolle Balladen können, beweisen sie nicht zuletzt mit „Calling For You“, das im Mai diesen Jahres veröffentlicht wurde. Aber wo ist der Song geblieben? Auf dem Debüt war er nicht und auch auf „Mysteria“ ist er nicht zu finden. Schade, dass das Stück damit irgendwie hinten runter fällt, Dennoch bietet die neue Scheibe genügend starkes Material, die erste Single „Angelina (Talk To Me)“ zum Beispiel, ein hochkarätiger Midtempo-Stampfer oder das flottere „Bad Dream“, das irgendwo zwischen JOURNEY, SURVIOR und LAOS wildert.

„Mysteria“ ist wie schon erwähnt ein weiteres Highlight, das mit Live-Atmosphäre kokettiert und ganz nebenbei einen wahnsinnig coolen Flow hat. Böse Zungen behaupten, der Song erinnert sogar ein wenig an DEF LEPPARD. Habe ich gerade „böse Zungen“ geschrieben? Natürlich nicht 🙂 – „Mysteria“ ist eine Granate! Das folgende „Eighteen In Love“ ist nicht weniger mitreißend. Für mich sind VIOLET immer dann am besten, wenn sie ein wenig aufs Gaspedal drücken. Von daher finde ich den Opener „Sex In Harmony“ etwas deplatziert, weil der Song für den Anfang einer Platte einfach zu ruhig ist. Was aber nicht heißen soll, dass er nicht gut ist. Aber das ist sicher Geschmackssache.

Zählen wir doch mal zusammen: mit „Illusions“ haben VIOLET vor zwei Jahren das erste Mal in ihre Zeitmaschine geladen, und das dermaßen charmant und auch unbekümmert, dass „Illusions“ immer noch ein Highlight im heimischen CD-Regal ist. Mit „Mysteria“ wirken sie sichtlich gereift ohne das Grundgerüst umzuwerfen, das sie errichtet hatten. Und das ist auch gut so, denn so perfektionieren VIOLET ihren Stil weiter, weiten ihre Territorium aber hörbar aus und sind wohl einzigartig in der deutschen Musiklandschaft. Auch international sucht man lange nach vergleichbaren Acts. Garant dafür ist die Kombination aus dem Gesangs-Duo Jamie Beckham und Manuel Heller aber auch solche Feinheiten wie das Saxofon-Solo in „Angelina (Talk To Me)“ von Gastmusiker Alexander Bühl – herrlich!

Für Genrefans sind VIOLET ohnehin ein Muss, aber vielleicht sollten sich auch richtige Metalfans an „Mysteria“ trauen und sich die Platte unter den Weihnachtsbaum legen. Großartige Scheibe!

Stefan

REPTILE SMILE – Mark III

Trackliste:

01. Self Righteous Bastard
02. Stay Tuned To My Station
03. Minding My Own Business
04. Holiday In The City *
05. Push Has Come To Shove *
06. Automatic Cool *
07. 2000 Miles *
08. Shove `Em Down *
09. Hush Hush +
10. Senorita Lucy +
11. Rattlesnake Valley +
12. Pour `Em Right Up
13. Freight Train

* – taken from „Automatic Cool“ 1990
+ – taken from „Who Makes The Rules“ 1991

Spielzeit: 48:22 min. – Genre: Hardrock, Sleaze Rock – Label: Lions Pride Music – VÖ: 29.11.2024 – Page: www.facebook.com/ReptileSmile

 

Mit REPTILE SMILE rückt eine Band zurück ins Rampenlicht, die zu ihrer ersten Blütezeit zum Ausgang der klassischen Hardrock- und Sleaze-Zeit Anfang der Neunziger allenfalls gutplatziert in der dritten Liga spielen konnte. Was nicht heißen soll, dass ihre beiden Alben „Automatic Cool“ 1990 und „Who Makes The Rules“ 1991 schlecht waren. Nur eben ungünstig, weil die Band wie tausende anderer ähnlich gestrickter Formationen zu spät in die Szene drückten und nur noch ein kleines bisschen ihres Feenstaubs verteilen konnten.

Dabei hatten Peter Shapiro (vocals), Martin Karlegard (guitars), Jan Lissnils (guitars), Jake Snake (bass) und Michel Maiden (drums) mit ihrem leicht bluesigen aber durchaus treibenden Hardrock eigentlich alle Voraussetzungen, um durchzustarten. Dass das nicht mehr geklappt hat, zeigen die Geschichtsbücher. Und so war es lange ruhig im Bandlager, nur der engste Kreis hat die Kleinstbeben mitbekommen – z.B. dass sich bereits 2010 die Idee zu einigen Neuaufnahmen alter Klassiker entwickelte, die erst jetzt mit „Mark III“ Wirklichkeit wurde bzw. das Licht der Welt erblickt.

Aber nicht alles auf „Mark III“ ist altbekannt. Insgesamt acht Songs wurden in neues Gewand gekleidet. Das restliche Material war für eine dritte Platte vorgesehen, die angeblich 1994 aufgenommen aber nie veröffentlicht wurde. Long story short: hier liegt sie also vor Euch – die dritte Platte der schwedischen Hardrocker REPTILE SMILE. Neben den Originalmitgliedern Shapiro/Karlegard/Maiden kommt Andreas Karlegard am Bass in die Band, Jan Lissnils und Fredrik Björk sind für viele Gitarrenbeiträge genannt.

Lassen wir doch mal die Musik sprechen: Mit „Self Righteous Bastard“ startet die Platte riffbetont und durchaus mit einem Ausrufezeichen. Der klassische Rock´n Roller „Minding My Own Business“ macht ordentlich Spaß. Warum aber dann die beiden doch recht ähnlich klingenden Songs „Holiday In The City“ und „Push Has Come To Shove“ für eine zweites Leben ausgewählt wurden und nicht Klassiker wie „Wild Life“ oder das coole „Get Down (Get With It)“, wirft Fragen auf.

Die Neuaufnahmen fügen sich allesamt perfekt ein – die Platte klingt wie aus einem Guss. Natürlich sind „Automatic Cool“, „2000 Miles“ oder „Senorita Lucy“ auch heute noch großartige Songs, die ehrlicherweise immer noch die Highlights auf Mark III darstellen. Mit „Poor ´Em Right Up“ und „Freight Train“ endet das Album gutklassig mit zwei Songs, die Mitte der 2010er bereits als Single veröffentlicht wurden.

REPTILE SMILE klingen heute natürlich komplett anders als Anfang der Neunziger. Das gibt den alten Songs einen interessanten Anstrich und lassen sie nicht wie eine billige Eigenkopie wirken. „Mark III“ ist eine schöne Reise in die Vergangenheit und irgendwie doch nicht, da das Songmaterial hier so klingt wie es heute klingen soll. Für Fans der Band eine wirklich coole Sache, für Neueinsteiger eine ebenso interessante Geschichte mit der Gefahr, das alte Material vielleicht mit anderen Augen zu sehen.

Stefan

CROSSBONE SKULLY – Evil World Machine

Trackliste:

01. Evil World Machine
02. The Boom Went The Boom (feat. Phil Collen)
03. Money Sex Or God
04. Flip The Bird
05. Everyone´s On Dope
06. The Sin Eater
07. Ima Bone Machine
08. Let´s Bust The Trust
09. High On You (feat. Nikki Sixx)
10. I Am The Wolf
11. I´m Unbreakable
12. The Last Night On Earth
13. Misfits Of The Universe

Spielzeit: 51:31 min. – Genre: Hardrock – Label: Better Noise Music – VÖ: 22.11.2024 – Page: www.crossboneskully.com

 

Satte sieben (in Zahlen 7!!!) Singles gab es vorab von CROSSBONE SKULLY zum Debütalbum. Das ist mehr als die Hälfte der kompletten Platte. Somit sollte der geneigte Fan nicht nur einen groben Überblick erhalten haben, sondern in sekundenschnelle entscheiden können, ob er sich „Evil World Machine“ in den Warenkorb legt oder eben nicht. Für Fans von AC/DC, ALICE COOPER und Konsorten sicher eine interessanten Geschichte. Nicht nur zuletzt deswegen, weil Sänger und Strippenzieher Tommy Henriksen bei ALICE COOPER in die Saiten greift, zur Supergruppe HOLLYWOOD VAMPIRES gehört und auch so recht umtriebig ist. Zum Beispiel zeigt er sich verantwortlich als Produzent und Mitstreiter beim neuen Soloalbum von KROKUS-Sänger Marc STORACE, das am gleichen Tag veröffentlicht wird wie „Evil World Machine“ Einigen älteren Fans dürfte Henriksen auch noch von seinem Engagement gegen Ende der WARLOCK-Ära sowie dem Beginn von DORO PESCH´s Soloband bekannt sein.

Neben Tommy Henriksen haben federführend auch noch Tommy Denander und Mutt Lange als Produzent ihre Finger im Spiel.

Mit ihrer ersten Single, die dem hier vorliegenden Album seinen Namen gibt, starten CROSSBONE SKULLY mit einem Beitrag zum Horrorfilm „The Retaliators“, man schreibt das Jahr 2022. Satte zwei Jahre hat es also gedauert, bis nun endlich das Debütalbum in den Startlöchern steht, gar fünfmal musste sich die Erde um die Sonne drehen seit der ersten Idee für dieses Bandprojekt. Das ist nicht gerade ein Pappenstiel, aber aufgrund der zahlreichen Verpflichtungen Henriksens durchaus nachvollziehbar. Dass hier keine Anfänger am Werk sind, lässt schon der Internetauftritt samt seiner Vielzahl an T-Shirts, die allesamt von Mark Wilkinson entworfen wurden. Jener Mark Wilkinson, der sich z.B. für das Artwork von JUDAS PRIEST´s „Painkiller“ verantwortlich zeigt oder zahlreiche Monsters Of Rock-Festivalplakate entworfen hat. Da darf natürlich eine eigene Comicreihe im Portfolio von CROSSBONE SKULLY nicht fehlen, die die Geschichte dieses außerirdischen Charakters erzählt. Aber, das alles hier aufzudröseln ginge wohl zu weit. Schaut einfach auf die Homepage der Band.

So kompliziert und umfangreich das Image der Band mit dieser Außerirdischen-Nummer und die Entstehungsgeschichte ist, so einfach ist die Musik auf „Evil World Machine“. Man nehme AC/DC und mische ein paar unwiderstehliche Melodien dazu, schon sind Songs wie „High On You“, „Money, Sex, Or God“, „I´m Unbreakable“ oder Partynummern wie „The Boom Went The Boom“ sowie „Everyone´s On Dope“ fertig. OK, so einfach ist es natürlich nicht, aber vom Stil her kommt das schon ziemlich gut hin, zumindest für weite Teile dieser 13 Songs. Warum erzähle ich Euch also diese ganze Einleitung? Ganz einfach, weil die Musik nicht vieler Worte bedarf – und das soll keine Abwertung sein sondern aufzeigen, dass scheinbar einfacher Rock´n Roll auch 2024 immer noch prächtig funktioniert. Die Texte allerdings sind alles andere als einfach, denn sie handeln zusammenfassend von dieser kranken Welt.

Mit dem irisch angehauchten „Let´s Bust The Trust“ oder dem schleppenden „The Sin Eater“ gibt es neben dem Leppard-angehauchten „I´m Unbreakable“ und der einigen wirklichen Ballade „The Last Night On Earth“ wirklich mehr als genug Abwechslung.

Macht Euch also ein Bier auf, schaut Euch sämtliche Videos von CROSSBONE SKULLY durch und genießt eine unbeschwerte Zeit mit Musik, die es schon oft in ähnlicher Form gegeben hat, die auf „Evil World Machine“ aber in perfekter Manier umgesetzt wurde mit und von einer ganzen Horde an namhaften Künstlern, deren Liste hier alle Normen sprengen würde – wir sehen uns in meiner Best-Of Liste für 2024!

P.S. Sehr schade für Vinylfans indes ist, dass zwei Songs weniger als auf der CD verteten sind. Ein Doppelalbum wäre hier sicher die bessere Wahl gewesen.

Stefan

VICTORY – Circle Of Life

Trackliste:

01. Tonight We Rock
02. American Girl
03. Count On Me
04. Surrender My Heart
05. Unbelievable World
06. Moonlit Sky
07. Falling
08. Money
09. Reason To Love
10. Virtual Sin


Spielzeit:
45:12 min. – Genre: Hardrock – Label: AFM Records – VÖ: 13.09.2024 – Page: www.victory-band.com

 

Neues Futter aus dem Hause VICTORY. Im ersten Jahrzehnt ihres Schaffens über jeden Zweifel erhaben und mit zahlreichen Klassikern am Start, musste das Flaggschiff aus Hannover aufgrund vieler Besetzungswechsel, geändertem Zeitgeist der gesamten Musiklandschaft und sonstigen Querelen eine lange Durststrecke durchleben – und somit auch ihre Fans der ersten Stunde. So richtig in Fahrt scheinen VICTORY, deren Chefdenker Herman Frank glücklicherweise immer noch an Bord ist, erst seit dem letzten Album „Gods Of Tomorrow“ von 2021 zu kommen. Mit konstantem Line-Up wartet die brandneue Scheiblette „Circle Of Life“ nun auf.

Knochentrocken von Frank höchstselbst im Horus Sound Studio produziert und von Arne Neurand abgemischt setzt schon der Opener „Tonight We Rock“ nicht nur musikalisch ein starkes Statement. Das Ding geht schön nach vorne und ist ein unverkennbarer VICTORY Song. Das folgende „American Girl“ windet sich sexy dahin, bevor mit „Count On Me“ bereits das dritte Highlight auf den Hörer wartet, das sich auch noch als ziemlich partytauglich entpuppt. „Surrender My Heart“ könnte auch auf „Temples Of Gold“ stehen und „Unbelievable World“ erinnert mit seinem arabischen Touch ein wenig an ein bekanntes Stück von den Kollegen VENGEANCE.

Halbzeit auf „Circle Of Life“, Zeit die Schallplatte umzudrehen. Das war früher (und auch heute wieder) ein guter Zeitpunkt, um ein erstes Resümee zu ziehen. Und das ist durchweg positiv. Anders als beim Vorgänger, der etwas mehr Zeit brauchte um zu reifen, dann aber ordentlich knallte, sind die ersten fünf Songs auf „Circle Of Life“ von Anfang an erste Sahne.

Weiter geht es auf Seite 2 mit „Moonlit Sky“ – hier wird mir erstmals so richtig bewusst, dass Parallelen und Vergleiche nicht nur bei neueren Bands funktionieren, die ihre Idole in den eigenen Sound einfließen lassen. Die Nummer klingt wie ein Bastard aus SHAKRA und neueren KROKUS. Booom, was für eine Mischung. „Falling“ ist dann wieder mehr VICTORY themselves und das Double-Bass-Monster „Money“ könnte auch auf einem HERMAN FRANK Solo-Album gestanden haben oder in seiner (zweiten) Zeit bei ACCEPT Verwendung gefunden haben. „Reason To Love“ ist quasi die Quotenballade, ohne eine richtige Ballade zu sein. Starkes, melodisches Stück. Den Schlusspunkt setzt mit „Virtual Sin“ eine Nummer, die für mich qualitativ an die extrem starke erste Vinyl-Seite anknüpft.

„VICTORY are back with a bang!“ – war meine Formulierung beim letzten Werk. Für „Circle Of Life“ könnte man sagen: „VICTORY are back with a BIG bang!“, denn die neue Scheibe ist noch um einiges abgezockter, reifer, gieriger und eingängiger als sein Vorgänger. Vinyl ist bestellt – freue mich schon drauf, und vielleicht auf ein Live-Date. Die Jungs touren kurz nach dem Release zuerst alleine und im Januar noch einmal mit GRAVE DIGGER – da sollte doch was klappen!

Stefan

INVASION – II

Trackliste:

01. Banshee Queen
02. Informer
03. Hungry For Love
04. Take It Away
05. Take It Too Far
06. Hold On
07. On The Edge
08. Grasp Of The Wretches
09. All For All

 


Spielzeit:
37:25 min. – Genre: Hardrock – Label: ITBS Records – VÖ: 21.08.2024 – Page: www.facebook.com/norwayinvasion

 

Die norwegische Hardrockband INVASION wurde erst 2022 gegründet und legt jetzt mit dem schlicht betitelten „II“ bereits ihr zweites Album vor. Bereits 2023 kamen Jorgen Bergersen (vocals), Adrian Sunde Bjerketvedt (guitars), Thomas Stensrud Gjeflaugsen (bass), Jorgen Abrahamsen (guitars) und Eiliv Sagrusten (drums) aus dem Nichts mir ihrem selbstbetitelten Debüt aus der Hüfte. Das in Eigenregie veröffentlichte Album blieb leider etwas unter dem Radar, da weder viel Öffentlichkeitsarbeit noch Touraktivitäten außerhalb Norwegens erfolgten. Auch „II“ wurde wieder ohne Plattendeal selbst veröffentlicht. Ihr könnt Euch aber beide Alben über die Band direkt ordern. Aber mal der Reihe nach.

War der Erstling mit tollen Songs gespickt, hatte aber etwas mit seinem dünnen Sound zu kämpfen, konnten INVASION für die neue Platte einiges verbessern. Wuchtige Dampfhämmer a´la „On The Edge“ kommen brachial aus den Boxen, melodiöse Hymnen wie „All For All“ sind Scandi-Rock vom allerfeinsten. Die prägnante Stimme von Bergersen, das vielseitige Gitarrenspiel des Gitarrenduos Bjerketvedt/Abrahamsen und die tighte Rhythmussektion (Drummer Sagrusten gehörte übrigens zur Ur-Besetzung der CRUEL INTENTIONS) machen aus den 9 Stücken auf „II“ wirklich einen Zungenschnalzer. Weitere Anspieltipps wären der Opener „Banshee Queen“ oder „Hungry For Love“.

Fans melodischen Hardrocks werden hier bestens bedient und sollten ihre Sammlung um ein Kapitel erweitern. INVASION starten zwar keine neue Invasion, verbinden aber sehr gekonnt klassischen Achtziger Hardrock mit aktuellem Sound, tenideren mal zu AOR, mal zu Heavy Metal und die Röhre von Jorgen Bergersen passt einfach perfekt ins Gesamtbild. Die Songs klingen nicht aufgesetzt und zünden meist schon beim ersten Hören. Checkt das Video von „On The Edge“ weiter unten und Ihr wisst, was ich meine.

Bleibt zu hoffen, dass die Jungs endlich einen Plattendeal an Land ziehen und uns auch hierzulande mit Live-Shows beehren.

Stefan

TUK SMITH & THE RESTLESS HEARTS – Rogue To Redemption

Trackliste:

01. Take The Long Way
02. Glorybound
03. End Of An Era
04. Still A Dreamer
05. Little Renegade
06. Blood On The Stage
07. Lost Boy
08. Down The Road
09. Rogue To Redemption
10. When The Party´s Over

 

Spielzeit: 35:49 min. – Genre: Rock, Glam, Classic Rock – Label: Gypsy Rose Records – VÖ: 30.09.2024 – Page: www.tuksmithandtherestlesshearts.com

 

Erinnert sich noch jemand an die BITERS? Nicht zu verwechseln mit den BITES, die letztes Jahr mit ihrem Debütalbum „Squeeze“ für so manch feuchten Schlüpper bei den Rockfans gesorgt hatten. Die BITERS wurden 2009 gegründet und brachten es bis zum Split Ende 2018 auf zwei Alben und einige EP´s. Chefvortänzer seinerzeit ein gewisser Tuk Smith. Eine Rezi zum 2015er Album „Electric Blood“ findet Ihr HIER.

Seit 2020 firmiert TUK SMITH unter seinem guten Namen, nachdem die BITERS leider das zeitliche gesegnet hatten, seine aktuelle Begleitband nennt sich THE RESTLESS HEARTS. Allein diese Namensgebung lässt schon ein wenig auf die Musikrichtung schließen, die sich diese Formation auf die Fahnen geschrieben hat. Im Grunde nicht allzu weit entfernt vom Sound der BITERS. Und doch eine Weiterentwicklung an Coolness und noch ein Stück nostalgischer als zuvor agieren die Amis auf ihrem zweiten Album „Rogue To Redemption“. Bereits 2022 erschien mit „Ballad Of A Misspent Youth“ ihr Erstlling, der unter anderem den Hit „What Kinda Love“ enthielt. Ein Stück, das an den frühen BILLY SQUIER mit „My Kinda Lover“ (welch Zufall) erinnert. Mit diesem und einigen weiteren Songs im Gepäck gingen TUK SMITH & THE RESTLESS HEARTS dann auch gleich auf einen Teil der Stadiontour von MÖTLEY CRÜE und DEF LEPPARD in den Staaten. Was für ein Start für die Jungs.

All zu viel hängen schien nicht geblieben zu sein, denn seitdem sind vier Jahre vergangen, Smith hat unlängst sein eigenes Label Gypsy Rose Records gegründet und natürlich jede Menge Musik kreiert. Und so kommt es nicht von ungefähr, dass die zehn neuen Songs immer noch wie eine Mischung aus THIN LIZZY, Punk und 70er Glam anmuten (nein, das habe ich nicht vom Promo-Info übernommen, das war seinerzeit auch schon meine Umschreibung für die BITERS). Und doch haben die Jungs ihren Sound leicht modifiziert. Sie kommen noch direkter auf den Punkt und in ihrer Single „Glorybound“ behandelt TUK SMITH seinen musikalischen Werdegang höchstselbst. Es ist auf jeden Fall gut zu sehen, dass man unzählige Male mit dem Kopf gegen Schilder, Wände und ähnliches schlagen kann und doch noch dermaßen gute Rockmusik auf die Reihe kriegt (nur Spaß). Daneben solltet Ihr „Take The Long Way“, „Little Renegade“ und „When The Party´s Over“ unbedingt anspielen.

Wer das Debüt von TUK SMITH & THE RESTLESS HEARTS mochte, wird „Rogue To Redemption“ lieben. TUK SMITH und seine rastlosen Herzen sind eine der wenigen Bands, die ungefiltert und nicht aufgesetzt daherkommen. Einfache, coole Rockmusik und etwas Partylaune geben ein rundes Package ab, das gar nicht mehr Zutaten braucht. Holt Euch „Rogue To Redemption“ und habt einfach ne gute Zeit!

Stefan

BIG SUN – Rite De Passage

Trackliste:

01. The Sun
02. I Was Loving You
03. Stronger Than Anyone
04. Directions
05. Maiden Sacrafice
06. Lovers Die At Midnight
07. You Know You Want It
08. Ra Horaktus
09. The Totem

 


Spielzeit:
32:35 min. – Genre: Hardrock, AOR, Heavy Metal – Label: Mighty Music – VÖ: 28.06.2024 – Page: www.facebook.com/bigsundk

 

Es gibt ja dieses Sprichwort: „die spinnen, die Finnen“! Für diese Platte muss man es allerdings auf die Dänen umschreiben, denn was BIG SUN auf ihrem Debütalbum „Rite De Passage“ fabrizieren, ist schlichtweg verrückt. Mein Erstkontakt zu diesem Trio war die Single „Directions“, einem wilden Mix aus Prog, AOR und Pop, der leicht an Kollegen wie NIGHT FLIGHT ORCHESTRA aus Schweden erinnert. Was BIG SUN allerdings bei nur neun Songs mit einer guten halben Stunde Spielzeit abfeuern, ist schon ziemlich crazy. Die Spannweite von lupenreinem AOR bis hin zu purem Heavy Metal a´la MERCYFUL FATE ist nicht gerade alltäglich.

Dazu kommt noch die Nähe zu den Überfliegern GHOST, alleine schon wegen der Anonymität aller Mitwirkenden Musiker. Aber auch die erste Single „Lovers Die At Midnight“ ist stark geprägt von Tobias Forge und den Seinen. Selbst der dazugehörige Videoclip könnte als Hommage an GHOST verstanden werden. Oder eben, wenn man es negativ formulieren möchte, als Kopie. Genau so verhält es sich beim Opener „The Sun“, hier gibt es MERCYFUL FATE satt. Genau verstehe ich nicht, was das Trio mit ihrem wilden Genre-Mix bezwecken möchte, aber ich bin ja auch nur ein einfacher Schreiberling.

Allerdings sind Songs wie eben „Directions“ zu gut, um nicht gehört zu werden, der Clip dazu ist ebenfalls sehr gelungen. Mit dem hin und her der musikalischen Einflüsse muss man als Hörer aber erstmal zurecht kommen. Nennt es einfachKunst, die ist immer schwer zu begreifen. Die fehlende Eigenständigkeit muss aber dennoch erwähnt werden, aber BIG SUN stehen ja noch am Anfang ihrer Karriere, da gibt es noch viele Möglichkeiten, sich zu profilieren.

So bleibt „Rite De Passage“ ein recht kurzes respektive kurzweiliges Album, das an eigenen Ideen oft kränkelt, dennoch eine coole Angelegenheit ist, wenn man den echt verrückten Stilmix bedenkt oder/und Fan der oben genannten Kapellen ist.

Stefan

REMEDY – Pleasure Beats The Pain

Trackliste:

01. Crying Heart
02. Moon Has The Night
03. Sin For Me
04. Angelina
05. Bad Blood
06. Caught By Death
07. Hearts On Fire
08. Poison
09. Girl´s Got Trouble
10. Something They Call Love


Spielzeit:
41:08 min. – Genre: Melodic Rock, Hardrock – Label: Escape Music – VÖ: .24.05.2024 – Page: www.remedymusicsweden.com

 

So, Herrschaften: wer denkt, er habe im AOR- und Melodic-Bereich schon alles gehört, der sollte jetzt seine Ohren spitzen! Denn die Schweden schlagen wieder einmal zu. Mit REMEDY steht eine junge neue Band in den Startlöchern, die dieser Tage bereits ihr zweites Album „Pleasure Beats The Pain“ veröffentlicht. Leider ist das Debüt „Something That Your Eyes Won´t See“ seinerzeit (2022) komplett an mir vorbei gegangen, weil auf einem kleinen Label namens S-Rock veröffentlicht. Jetzt haben sich Escape Music die Jungs aus Stockholm gekrallt und für das Mixing und Mastering war kein Geringerer als ECLIPSE Chefdenker Erik Martensson verantwortlich (wie übrigens auch schon beim Erstling).

Und so ist es auch nicht verwunderlich, dass im Sound von REMEDY auch eine gewisse Prise ECLIPSE zu finden ist. Aber wenn wir schon bei den Vergleichen sind, gibt es noch viele andere Bands wie (ruhigere) PRETTY MAIDS oder EUROPE sowie aktuelle Bands wie NESTOR oder diverse Combos aus dem Frontiers-Stall. Aber es wäre ungerecht, REMEDY mit zu vielen artverwandten Kapellen in einen Topf zu werfen, denn im Laufe dieser zehn neuen Songs gibt es allerlei unterschiedliches zu entdecken. Angefangen vom kraftvollen Opener „Crying Heart“ (hier lassen ECLIPSE definitiv schön grüßen) über die Melodic-Hymne „Moon Has The Night“ (früher wäre das Ding ein waschechter Diskotheken-Hit geworden), das locker luftige AOR Windchen „Angelina“ bis hin zu dem abgrundtief geilen Stampfer „Caught By Death“ und dem fluffigen „Hearts On Fire“ (erinnert ein klein wenig an die Finnen FREE SPIRIT) gibt es keinen Ausfall auf „Pleasure Beats The Pain“. All Killer – No Filler ist das Motto.

REMEDY liefern auf ihrem Zweitwerk absolut brillianten Melodic Rock ab. Bereits das 2022er Debüt hatte eine enorme Klasse, lediglich der Sound war etwas dünn. Das haben die Schweden hier und heute ausgemerzt und ganz nebenbei gibt es Melodic-Rock-Perlen am laufenden Band – wer einzelne Stücke herausheben bzw. Anspieltipps haben möchte, schaut sich meine o.g. Beispiele an. „Pleasure Beats The Pain“ hat jetzt schon einen Platz in den Top 5 für 2024 sicher und sämtliche Vergleiche sollten absolut nicht suggerieren, dass REMEDY nicht auf eigenen Beinen stehen stehen können! Schade, dass ihre Tour sie bisher nur in ihrem Heimatland auf die Straße schickt. Festival- und Konzertveranstalter sollten sich daher ebenfalls mit den Jungs beschäftigen.

Stefan

SEBASTIAN BACH – Child Within The Man

Trackliste:

01. Everyone Bleeds
02. Freedom
03. (Hold On) To The Dream
04. What Do I Got To Lose?
05. Hard Darkness
06. Future Of Youth
07. Vendetta
08. F.U.
09. Crucify Me
10. About To Break
11. To Live Again

Spielzeit: 47:30 min. – Genre: Hardrock – Label: Reigning Phoenix Music – VÖ: 10.05.2024 – Page: www.sebastianbach.com

 

Es ist schon verrückt. Jetzt, da das brandneue Soloalbum von SEBASTIAN BACH endlich in die Läden kommt, ist der Posten des Frontmannes bei seiner ehemaligen Band SKID ROW erneut vakant. Nach zahlreichen Sängerwechseln schien es das Schicksal mit der Verpflichtung des schwedischen Wirbelwinds Erik Grönwall endlich einmal gut mit den Amis zu meinen, ein bockstarkes Album war das Resultat. Alles schien perfekt – außer natürlich die Wiedervereinigung mit dem bei den Fans immer noch als einzig wahren Sänger angesehenen Sebastian Bach. Dieser hatte vor kurzem noch selbst die Gerüchte angeheizt bzw. erklärt, es sei an der Zeit und SKID ROW sei sowieso nur mit ihm am Mikrofon die wahren SKID ROW. Da ist durchaus etwas dran, aber mit Grönwall haben die Jungs einen Glücksgriff getan, da er stimmlich einfach über alle Zweifel erhaben ist und mit seiner Energie auf der Bühne einfach immer abräumt und somit die gesamte Band immer gut da stehen lässt. Aber wir werden sehen, was die Zukunft bringt, der Zeitpunkt für eine Reunion ist für Bach selbst allerdings äußerst ungünstig.

Denn mit „Child Within The Man“ steht das nunmehr sechste Soloalbum an. Wobei – so fair muss man sein – war das 2007 erschienene „Angel Down“ das erste richtige Album, denn „Bring Em Bach Alive“ von 1998 enthielt nur fünf Studiotracks und „Bach 2 Basics“ aus dem Jahr 2001 war ein Coveralbum. Auch auf „Angel Down“ waren noch Songs aus alten SKID ROW Tagen zu hören. „You Don´t Understand“ zum Beispiel. Mit dem Engagement bei Frontiers Records schwamm sich der großgewachsene Frontmann musikalisch endgültig frei und präsentierte sich härter, moderner und dennoch melodisch.

Jetzt hat sich Reigning Phoenix Music den Mann mit der markanten Stimme geangelt – die musikalische Grundausrichtung indes bleibt ähnlich. Fetter Sound, Energie durch und durch, große Melodien und jede Menge seiner bekannten Screams bleiben das Grundrezept auch für „Child Within The Man“. Eigentlich könnte man hier die Rezension beenden – wer die beiden Vorgängeralben mochte, ist auch hier gut bedient. Aber so ganz gerecht würde es dem neuen Album nicht gerecht werden. Denn das Songwriting ist um ein gutes Stück besser und schließt somit zum Rest der Außendarstellung auf. Hatte Mr. Bach in der Vergangenheit schon immer starke Einzelsongs auf seinen Alben, klingt das hier wie aus einem Guss. Die bereits ausgekoppelten Singles sprechen da eine deutliche Sprache: Mit der ersten Auskopplung „What Do I Got To Lose?“ hat der blonde Frauenschwarm bereits im Januar ein dickes Ausrufezeichen gesetzt, was er mit den folgenden Stücken „Everybody Bleeds“ und „(Hold On) To The Dream“ (das Ding startet erst nach eineinhalb Minuten so richtig durch) untermauerte. Drei Volltreffer. Was kann man da vom Rest des Albums erwarten?

Metallische Songs wie „Hard Darkness“ oder „Vendetta“ zum Beispiel, das herrlich pissige „F.U.“ oder das coole „Freedom“. Eine Ballade darf natürlich auch nicht fehlen, die fällt mit „To Live Again“ allerdings weniger spektakulär aus wie seinerzeit auf den beiden glorreichen Alben von SKID ROW.

„Child Within The Man“ könnte aber in Teilen durchaus als neues SKID-ROW-Opus herhalten. Das ist zwar genau das, was sich viele Fans wünschen, aber es ist sicher nicht das Ansinnen des Hauptdarstellers. Vielleicht liegt es auch ein wenig daran, dass SEBASTIAN BACH wohl für immer irgendwie im Kopf mit seinen Kollegen in Verbindung gebracht wird. Anyway – „Child Within The Man“ ist ein vor Energie und Selbstbewusstsein nur so strotzendes Album geworden. Egal, wie sich die Zukunft von BACH oder/und SKID ROW gestaltet – auf dieses Album kann er mehr als stolz sein! Für mich das beste Solowerk.

Stefan

PUSSY SISSTER – Here Are The Pussys

Trackliste:

01. On The Run
02. Love Is Gone
03. Here Are The Pussys
04. Girls In Bed
05. Black Sheep (Of The Family)
06. Circus Of The Dark
07. Song For Mum And Dad
08. World Of Tomorrow
09. Humanity 2023
10. Brotherhood

 

Spielzeit: 36:26 min – Genre: Sleaze Rock – Label: El Puerto Records – VÖ: 10.05.2024 – Page: www.pussysisster.com

 

Geht es um Sleaze-Rock, schweift der Blick erst einmal nach Skandinavien oder über den großen Teich. Dass es aber auch hierzulande durchaus interessante Vertreter dieser Zunft gibt, bleibt oft unbeachtet. Klar, man muss schon etwas unter der Oberfläche graben, aber das ist den USA schon lange ähnlich. OK, es ist später Sonntag nachmittag, ich hab mir grade den dritten Wild Turkey pur eingegossen und lausche ein weiteres Mal dem neuen Dreher von PUSSY SISSTER. Das mittlerweile fünfte Album hatte eine lange Wartezeit von neun Jahren, da dürfte es vielen Fans nicht mehr so leicht fallen, der Band die (Striptease-) Stange zu halten. Leider ist das Promo-Info äußerst mager ausgefallen, aber Gründe warum es denn so lange gedauert hat, sind ja wohl auch zweitrangig. Fakt ist, es wird wieder gerockt im Hause PUSSY SISSTER und die Attitüde ist immer noch die gleiche: es wird wild, es wird heiß, es wird schlüpfrig – die PUSSY SISSTERs sind zurück!

Und man mag es kaum glauben, sie knüpfen nahtlos an ihre letzten beiden Alben „Pussy Sisster“ (2010) und „Arrogance“ (2015) an. Man hat mal wieder das Personal an den Drums (Janis Hiemesch) und der Gitarre (Harry LaFroce) getauscht, mit Bassist Coma und Sänger Chris Nad sind aber weiterhin zwei Protagonisten aus den Anfangstagen dabei. Chris Nad war von Anfang an an Bord, Coma stieß beim zweiten Demo „Hot Like Hell“ (2006) dazu.

Mit „On The Run“ startet die neue Platte nicht so stark, wie ich es erwartet hatte. Aber „Love Is Gone“ ist da schon aus anderem Holz geschnitzt. Cooler Groove, cooles Riff, coole Vocals. „Here Are The Pussys“ geht nach vorne, „Girls In Bed“ ist ein schleppendes, dreckiges Stück Rock´n Roll. Und wer glaubt, „Humanity 2023“ ist die Neuaufnahme eines alten Stücks, hat sich geschnitten. Der Song ist durchaus nachdenklich, was die aktuelle Situation in unserer Gesellschaft wohl ziemlich genau wiederspiegelt. Aber es gibt natürlich weitere Party-Songs: „Circus Of The Dark“ zum Beispiel. Und warum das wirklich tolle „Brotherhood“ an den Schluss der Platte verbannt wurde, weiß wohl kein Mensch. Ein absolutes Highlight dieses fünften Langspielers.

Summa summarum liefern PUSSY SISSTER ein kurzweiliges Album ab, das mit jeder Menge Partyattitüde und guter Laune gesegnet ist. Der nasale Gesang von Alex Nad ist auch heute noch Geschmackssache – zu einer Sleaze-Band passt er halt wie Arsch auf Eimer. Da gibt es viele weitere prominente Beispiele. „Here Are The Pussys“ war nie darauf ausgelegt, ernst zu klingen. Wobei mit „Humanity 2023“ oder „Song For Mum And Dad“ textlich durchaus gehaltvolles Material vorhanden ist. PUSSY SISSTER machen einfach das, was sie am besten können – Party!

Stefan