SILVER BULLET – Shadowfall

Trackliste:

01. Overture To Armageddon
02. Shadow Of A Curse
03. The Ones To Fall
04. Creatures Of The Night
05. Soul Reaver
06. …And Then Comes Oblivion
07. Nighthunter
08. Dusk Of Dawn
09. Falling Down
10. The Thirteen Nails

 

Spielzeit: 45:14 min – Genre: Melodic Metal – Label: Reaper Entertainment – VÖ: 20.01.2023 – Page: www.facebook.com/SilverBulletOfficial

 

SILVER BULLET – mir bekannt seit ihrem grandiosen letzten Album „Mooncult“, das auf ehrenwerte Weise Symphonic Power Metal nochmal die Härte verliehen hat, die das Genre so oft vermissen lässt. Nun sin’se wieder da mit „Shadowfall“ und ziehen ihr Erfolgskonzept nicht nur weiter durch, sondern professionalisieren es auch noch. Muss man ganz deutlich so sagen: Knallender Sound, eine echt gute Menge an Orchester und Chören, top gespielt, top gesungen und nach wie vor nicht zu sehr nach Power-Metal-Schema F komponiert. Im Gegenteil, man ist songwritingtechnisch ein bisschen moderner geworden und ist einfach hinsichtlich des Kompositionsstils nun etwas mehr Symphonic Modern Power Metal, ohne sich dabei in Modern-Klischees zu verlieren. Der gänsehautige Track, der noch am ehesten als Ballade durchginge, ist mit „…And then Comes Oblivion“ dabei. Der schnelle, erbarmungslose Track geht dem mit „Soul Reaver“ voran. Der 80es-Hard-Rock-inspirierte Stampfer fehlt dank „The Ones To Fall“ ebenso wenig, und dazu gibt es viel dazwischen, das Fans von nicht-zu-Modern Power Metal mehr als zufriedenstellen sollte. All das ist gefühlt etwas live-kompatibler als vormals gestaltet (und eine Deutschlandtour steht an, liebe Leute) und ermöglicht viele Ein-Wort-Fangesänge und Klatschparts, ohne stupide zu sein.
Das Orchester klingt dabei so, wie es soll (ja, ist aus der Dose, aber erzeugt doch sein bombastisches Kinotrailer-Feeling) und auch der Chor darf immer wieder mal mehr, als nur AAH oder OOH zu machen oder die Gesangsstimme zu imitieren. Für alle, die also bis hierhin angetan sind, ohne SILVER BULLET irgendwie zu kennen, sei hier schonmal eine warme Reinhörempfehlung zu Screen gebracht, wenn man denn mit dem soweit einzigen Kritikunkt klarkommt: Es gibt diese Technik von Orchester- und Chor-Hits, bei denen möglichst viele Orchester-Instrumente oder Chorstimmen einmal mit Wucht abgeschossen werden (BATTLE-BEAST-Hörer lieben diesen Trick). Die ist auf „Shadowfall“ etwas zu inflationär und wirkt durch ihren exzessiven Einsatz irgendwann unkreativ. Aber was Chor/Orchester-Kreativität angeht, gibt es hier sonst schon noch genug zu hören.
Für die SILVER-BULLET-Fans: „Mooncult“ überzeugte seinerzeit als atmosphärisches, konzeptuelles Hexenwerk. Derweil sagt der Promotext über „Shadowfall“, man sei dieses Mal an kein limitierendes Thema gebunden gewesen. Macht daraus, was Ihr wollt, ich würde mich freuen, beim nächsten Mal wieder ein Konzeptalbum von den Boys zu hören, denn die „Limitierung“ ermöglicht auch eine Erschaffung einer durchgängigen Atmosphäre, die mich bei „Mooncult“ gerade begeistert hat. Diese findet sich, zusammen mit SILVER BULLETs etwas naiverer, freierer, weniger kalkulierter Kompositionsweise insbesondere bei „Creatures Of The Night“ und „The Thirteen Nails“ wieder, die beide absolut edel sind, beim Rest jedoch weniger.

Fazit:
Ja, ich empfehle in diesem Fazit noch einmal „Mooncult“, weil es einfach top ist. Ich empfehle ebenso „Shadowfall“, denn wenn man beim einen Album Aspekte findet, die man gerne ein bisschen anders hätte, während man es ansonsten geil findet – dann besteht eine reelle Chance, dass man diese Aspekte auf dem jeweils anderen Album in den eigenen Wünschen entsprechender Form vorfindet!

Anspieltipps:
„Creatures Of The Night“, „The Thirteen Nails“, „Dusk Of Dawn“ und „Soul Reaver“

Jannis

OSYRON – Momentous

Trackliste:

01. Anunnaki
02. Dominion Day
03. The Deafening
04. Landslide
05. Sorrow And Extinction
06. Beyond The Sun
07. Awake
08. Momentous
09. Prairie Sailor
10. Beacons

 

Spielzeit: 55:20 min – Genre: Modern Progressive Metal – Label: Osyron/SAOL – VÖ: 04.11.2022 – Page: www.facebook.com/osyron

 

Modern Metal kann mit seinen Parallelen zu Metalcore schon bizarre Formen annehmen. Auf der einen Seite kann der Musik das letzte bisschen Seele aus dem Leib gesaugt werden, auf der anderen kann der nächste Drop so hart sein, dass es einem beim Mitnicken den Kopf 30 Zentimeter tief in den Boden rammt. So zumindest meine persönliche Wahrnehmung, weshalb es besonders ungewohnt anmutet, Elemente dieses Genres in Kombination mit Power und Progressive Metal zu bekommen. Hier sind sie nun mit OSYRON und ihrem neusten Release, „Momentous“. Will man dieses Album möglichst kompakt beschreiben, dann würde man es als ICED-EARTH-beeinflusst, etwas orchesteriger und dann ordentlich mit Modern-Metal- und Progressive-Elementen garniert bezeichnen. Dabei gibt es einen ordentlichen Anteil unklarer Vocals (bei „Landslide“ fast nur, außer im Chorus“), Progressivität hauptsächlich darin bestehend, dass die Instrumentalfraktion sehr technisch unterwegs ist. Klar, ab und an darf es auch mal klassischer sein, beispielsweise in der ersten Hälfte des überlangen Titeltracks, oder alternativ mit traditionellen Blastbeats, die nicht unbedingt repräsentativ für Progressive Metal sind, aber immerhin klassisch.
Neben den unmelodischen Parts gibt es aber auch (gefühlt mehr als 50%) melodieorientierte, mit feierlichen Refrains („Sorrow And Extinction“) oder ruhigen Anfangsparts – sowie einem ganz ruhigen Track mit „Prairie Sailor“.
Kritik lässt sich zum einen an der Produktion äußern: Der Snaresound fällt wirklich auf, weil er wirkt, als hätte man immer und immer wieder das genau gleiche Snare-Sample verwendet; wirkt wenig handgemacht, obwohl ich nicht unterstellen will, dass hier Angelo Sasso am Schlagzeug saß. Mixtechnisch verschwimmt auch das Orchester und einiges an Keyboards oftmals sehr im Hintergrund und man kann hin und wieder ahnen, dass da noch was Cooles abgeht, aber eben nicht ganz sicher sein.
Persönlich finde ich „Momentous“ am besten, wenn es die modernen Elemente zurückfährt. Der ICED-EARTHig beeinflusste Stil ist stark umgesetzt (so beispielsweise bei „The Deafening“, das so ganz nebenbei auch mit Ex-ICED-EARTHer Stu Block als Gast aufwarten kann) und schafft die Stimmung, die ich mir von einem Album wünsche, dessen Opener „Annunaki“ heißt. Währenddessen sind die meisten (insbesondere die ganz) modernen Parts eher das, was ich durchaus beeindruckend und gut auf’s Maul finde, was diese Platte aber eigentlich gar nicht in der Menge nötig hätte.

Fazit:
„Momentous“ ist ein cooles Album, dessen Stilmix Geschmackssache bleibt und das mit einigen kleinen Produktionsmakeln einhergeht. Aber aus der gegenteiligen Sicht von meiner betrachtet: Modern-Metal-Fans, die sich neben guter Technik auch über ein höheres Maß an fett-melodischeren und weniger modernen Bestandteilen in ihrer Musik freuen würden, könnten mit der neuen OSYRON eine wirklich gute Zeit haben

Anspieltipps:
„Sorrow And Extinction“, „Landslide“ und „Beyond The Sun“

Jannis

NEWS: OVERSENSE veröffentlichen neues Musikvideo

OVERSENSE (Nun habt ihr davon gehört!) gibt es schon seit über acht Jahren und ihr neues Musikvideo „Fire“ seid dem 04. November. Bringen wir nun mit der Angabe, dass es sich bei der Truppe um eine Rebel-Metal-Band um Youtube-Gitarristin JJ’S ONE GIRL BAND handelt, direkt zwei Faktoren ins Spiel, die man nicht so alltäglich hört. Ist aber vollkommen in Ordnung, denn „Fire“ erweist sich als schön produzierter moderner Metal mit ein bisschen Heavy, ein bisschen Power, ein bisschen Alternative und ein bisschen Core, tendenziell melodiös mit leicht poppigem, eingängigem Chorus und durchweg starker Leistung aller Beteiligten. Dazu gibt’s ein Musikvideo, dem das Attribut „Cheese“ aus jedem Frame springt – aber geil gemacht, lustig und professionell ist es auch, womit „Cheese“ hier bedenkenlos positiv gewertet werden kann. Inhaltlich geht es um unser aller Lieblingshobby – andere Leute im Internet zu beleidigen – und mit weniger als fünf Minuten Spieldauer passt das Ding auch angenehm in die Raucherpause, in der Ihr das hier gerade lest!

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YouTube: www.youtube.com/oversensemusic

VOLTURIAN – Red Dragon

Trackliste:

01. Rebirth
02. Stay
03. Harley
04. Empty World
05. Torn Asunder
06. Burn It Up
07. Distant Caress
08. Bury Me
09. Freeze
10. Descent

 

Spielzeit: 37:51 min – Genre: Modern Metal – Label: Scarlet Records – VÖ: 20.05.2022 – Page: www.facebook.com/volturian

 

2 Jahre nach dem ordentlichen Debütalbum „Crimson“ steht schon das zweite Album der Modern/Gothic Metalband VOLTURIAN in den Startlöchern.
Masterminds der Band sind nach wie vor Gitarrist Frederico Mondelli (FROZEN CROWN, NOCTURNA) und Sängerin Federica Lanna.
Musikalisch ist man nach wie vor im Modern und Gothic Metal Umfeld unterwegs, lyrisch ist das neue Album vom Film Roter Drache (Hannibal Lecter) beeinflusst, was man auch ein bisschen am Cover sieht.

So, schauen wir mal, ob man das ordentliche Niveau des Debütalbums halten konnten und horchen mal in den Opener „Rebirth rein.
Genretypisch nur ein Cinematic Intro, also schnell weiter zum ersten richtigen Track „Stay“. Hier erwartet uns schon der vom Debütalbum bekannte moderne Symphonic Metal der einen schmissigen Chorus hat und gut ins Ohr geht.
Nix Neues also, das bleibt dann eigentlich auch beim folgenden „Harley“ so, auch wenn die Grundstimmung hier ein wenig düsterer ist.
„Empty World“ ist dann der erste Ausreißer, denn hier haben wir nicht mehr viel Symphonic Metal übrig, sondern es geht sehr stark in die Modern Metal und Pop Ecke. Doch eher sehr weich das Ganze würde ich sagen…knallharte Todesmetaller bekommen hier mit Sicherheit Pickel!
Aber die würden sich so etwas eh nicht anhören, von daher….
Und man bleibt dann auch eher sanft und poppig unterwegs, „Torn Asunder“ schlägt voll in die gleiche Kerbe, ist dazu aber noch ne ganze Ecke eingängiger unterwegs. Hier vermisse ich aber definitiv mal so richtig die knackigen Stromgitarren…das hat mit Metal leider nicht mehr wirklich etwas zu tun!
Bei „Burn It Up“ ist man zwar wieder etwas metallischer unterwegs, richtig hervorstechen tut die Nummer dann aber auch nicht wirklich.
Über das 3 minütige Zwischenstück „Distant Caress“ geht es dann schon in das letzte Drittel wo es härtetechnisch Gott sei Dank wieder etwas mehr zur Sache geht.
„Freeze“ geht super ins Ohr und das abschließende „Descent“ ist dann leider nur wieder ein instrumentales Outro geworden.

Puuh…was soll man denn nun dazu sagen? Eine recht knappe Spielzeit erwartet uns hier eh schon, dazu ein Intro, ein Zwischenstück und ein Outro. Bleiben in der Endabrechnung gerade mit 7 Songs übrig die größtenteils eher in der Modern Metal und sogar schon Pop Ecke zu suchen sind!
Das wird definitiv nicht jedem gefallen und im Vergleich zum Debütalbum ist das irgendwie eher ein Rückschritt.
Die angesprochenen Genrefans werden hier mit Sicherheit glücklich werden, allen anderen raten ich auf jeden Fall vor dem Kauf genauer reinzuhören!

Julian

 

ROYAL DESOLATION – Puppet Dance

Trackliste:

01. Killer And Monster
02. Schizophrenia
03. Puppet Dance
04. Dead Inside
05. Army Of Desolation
06. Runaway
07. Memories Of Pain
08. Unbreakable
09. One Of A Kind
10. No One Will Survive
11. We Will Not Fall
12. Downfall

Spielzeit: 34:51 min – Genre: Metalcore, Modern Metal – Label: Sonic Attack Records – : 22.04.2022 – Page: www.facebook.com/royaldesolationswitzerland

 

Die Schweiz hat deutlich mehr zur bieten als „Dunkle Tannen und grüne Wiesen im Sonnenschein“ und Kinder, die auf einer Alm Ziegen hüten. Tatsächlich gibt es in der Schweiz eine sehr aktive Metalszene, die aktuell mehr als 500 Metalbands ihr eigen nennt. Der heutige Kandidat, die Band ROYAL DESOLATION sind ein noch recht junger Teil dieser Szene. Erst Ende 2019 haben die fünf Musiker, die aus der ganzen Schweiz stammen, ihre EP „Lost“ auf die Menschheit losgelassen. Jetzt folgt das Debüt „Puppet Dance“. Die musikalische Heimat der Eidgenossen liegt irgendwo zwischen Metalcore und Modern Metal mit recht poppigem Einschlag, was sich durch Vorbilder wie PARKWAY DRIVE, SUICIDE SILENCE mit Sänger Mitch Lucker (R.I.P.) oder auch COREY TAYLOR zeigt. Die Band trennt zwar noch einiges von den genannten Genregrößen, aber was nicht ist, kann ja noch werden.
Und ja, es ist auch nicht gerade einfach, in dem überfrachteten Genre Metalcore überhaupt noch Akzente zu setzen. Viele scheitern daran und selbst die gesetzten Bands verlieren sich häufig in irgendwelchen Klischees oder werden einfach nur komplett langweilig.
Soweit sind ROYAL DESOLATION noch nicht. Aber immerhin finden sich auf „Puppet Dance“ die Grundvoraussetzungen. Tiefes Growling, dazwischen Klargesang, Breakdowns, Refrains zum Mitsingen und ab und zu sorgt ein Keyboard für etwas 80er Jahre Flair. Theoretisch klingt das schonmal gut. Auch die knackige Spielzeit von knapp 35 Minuten für 12 Songs spricht für sich.
Allerdings sind ROYAL DESOLATION dann doch etwas zu einfallslos und bewegen sich zu stark in den Genregrenzen, ohne sie zu überschreiten oder mit innovativen Einfällen zu punkten. Ein richtiges Highlight findet sich auf „Puppet Dance“ nicht, dafür aber einige Totalausfälle. Z.B. die unsägliche Ballade „Memories Of Pain“. Der Gastgesang von Grace Willis von STAY ILLUSION und der cleane Part machen aus „Memories Of Pain“ einen Pop-Song mit hartem Einschlag. Umgekehrt wäre besser und würde dem Album gut zu Gesicht stehen. Da gibt es deutlich besseres auf „Puppet Dance“ („Killer And Monster“, „Army Of Desolation“ oder auch „Schizophrenia“).

Als Fazit bleibt leider ein etwas fader Beigeschmack, aber wir sprechen hier über ein Debüt. ROYAL DESOLATION sind bei „Puppet Dance“ den sicheren Weg gegangen, der nur etwas zu sicher war. Ich schreibe die Jungs nicht ab, sondern vertraue darauf, dass mit mehr Erfahrung auch die Innovationen, Experimente und das „über den Tellerrand“ hinaus denken noch deutlich zunehmen werden. Von daher, 6 verdiente Sterne für „Puppet Dance“ und die Option auf mehr beim nächsten Album.

Tänski

 

CALIBAN – Dystopia

Trackliste:

01. Dystopia (feat. Christoph Wieczorek)
02. Ascent Of The Blessed
03. VirUS (feat. Marcus Bischoff)
04. Phantom Pain
05. Alien
06. sWords
07. Darkness I Became
08. Dragon (feat. Jonny Davy)
09. Hibernate
10. mOther
11. The World Breaks Everyone
Bonus Track:
12. D I V I D E D

Spielzeit: 47:49 min – Genre: Metalcore, Modern Metal – Label: Century Media – : 22.04.2022 – Page: www.facebook.com/CalibanOfficial

 

Keine 12 Monate nach der eingedeutschten Platte „Zeitgeister“ hauen CALIBAN ihr mittlerweile 13. Studioalbum raus Mit „Dystopia“ wandeln die Hattinger aber wieder auf den bekannten englischsprachigen Pfaden und zeigen wieder mehr als deutlich, dass sie auch nach 25 Jahren noch lange nicht zum alten Eisen gehören.
Schon der Opener, der Titeltrack „Dystopia“ haut knallhart rein. Mit tatkräftiger Unterstützung von ANNISOKAY-Sänger Christoph Wieczorek wird schon von Anfang an einfach nur abgeliefert. Energetisch, wütend, alles beim Alten (zum Glück). Auch „Ascent Of The Blessed“ haut in die gleiche Kerbe, fällt dem Titeltrack gegenüber aber etwas ab. Das ist aber nicht tragisch, denn mit dem darauffolgenden „VirUS“ kommt für mich direkt das Highlight der Scheibe. So hat sich Sänger Andreas Dörner keinen geringen als Marcus Bischoff von HEAVEN SHALL BURN an die Seite geholt. Dass das nur geil werden kann, erklärt sich ja wohl von selbst. Und ja, das Ergebnis kann sich sehen und hören lassen. Mit einem deutlichen skandinavisch angehauchten Metaleinschlag shouten die Beiden, dass es eine wahre Freude ist. Two thumbs up, ich bin happy.
Aber auch der Rest von „Dystopia“ macht einfach nur Spaß. Die fantasievollen und klugen Texte von Gitarrist und Songwriter Marc Görtz werden vom Rest der Truppe musikalisch einwandfrei umgesetzt. Sänger Andreas Dörner shoutet sich brachial durch die teils recht düsteren Songs. Unterstützt von Gitarrero #2 Denis Schmidt sowie Marco Schaller am Bass und Patrick Grün an den Drehtellern kommt das gewohnt brachiale CALIBAN-Gen durch.
Gerade solche Kracher wie „sWords“ oder auch „Darkness I Became“ schwingen die Metal-Keule und hauen so richtig rein. In typischer CALIBAN-Manier wird hier geshoutet, gebrüllt und tief in die Saiten gegriffen.
Für „Dragon“ haben sich die Jungs mit Sänger Jonny Davy verstärkt. Mit seinem leichten Sprechgesang und seinen Breakdowns erinnert der Song an PARKWAY DRIVE, knallt hier aber deutlich heftiger.
„Hibernate“ fällt dann wieder ab und gehört für mich zu den schwächeren Songs auf „Dystopia“, aber scheiß drauf. Mit den letzten beiden Tracks „mOther“ und „The World Breaks Everyone“ legen CALIBAN nochmal eine Schippe drauf und bringen ihre Schäfchen in einem fulminanten Schlussspurt nach knapp 48 Minuten ins Trockene. „Dystopia“ ist vielleicht nicht das Beste Album in der langen Karriere der Hattinger, aber der Weg hin zu mehr Modern Metal steht der Band sehr gut zu Gesicht. Für Fans beider Genres gibt es hier einiges zu holen. Das Album macht von Anfang von bis Ende einfach nur Spaß. Man kann CALIBAN ein, zwei schwächere Lieder recht leicht verzeihen, ist der Rest doch einfach nur geil. Die Sehnsucht nach Live-Musik wird bei jedem Durchgang schmerzhafter und ich freu mich wie ein Keks, dass ich CALIBAN (hoffentlich) beim Summer Breeze dieses Jahr sehen werde. Danke, für ein so geiles Teil. Eine deutliche Kaufempfehlung und fette 8,5 Sterne gibt’s dafür von mir.

Tänski

Und hier noch das geile Teil mit Marcus von HSB: 

DYMYTRY – Revolt

Trackliste:

01. Revolt
02. Stronger
03. 300
04. Never Gonna Die
05. Rise And Shine
06. Awaking The Monster
07. Until The World Knows Why
08. Touchdown
09. Tick Tock
10. Hope
11. Somebody’s Watching Me
12. Chernobyl 2.0

Spielzeit: 48:17 min – Genre: Modern Metal – Label: AFM Records – VÖ: 14.01.2022 – Page: www.facebook.com/dymytrycz

 

Die tschechische Modern Metal Band veröffentlicht ihr mittlerweile sechstes Studioalbum, allerdings ist dieses nicht ganz neu. Nach fünf in tschechischer Sprache aufgenommenen Alben entschloss sich die Band ihr 2019er Album „Revolter“ in englischer Übersetzung für den internationalen Markt zu veröffentlichen. Warum DYMYTRY sich dazu entschieden haben erklärt Bassist Arthur Mikhaylov mit folgenden Worten: „Vor vier Jahren kam uns die Idee, auch außerhalb unserer Heimat der Tschechischen Republik Fuß zu fassen. Vermutlich wollten wir aus unserer Komfortzone heraus und etwas Neues ausprobieren. Nachdem wir einige unserer Songs ins Englische übersetzt hatten suchten wir Möglichkeiten einige Shows zu spielen.“ Nach einer gemeinsamen Single mit HÄMATOM im Jahr 2018 gingen beide Bands noch im selben Jahr zusammen auf Tour. Mikaylov führt weiter aus: „Die Tour war eine tolle Bestätigung, dass es auch außerhalb unserer Heimat und in englischer Sprache funktionieren würde.“

Durch diesen Schritt und damit verbundenen Änderungen mussten sich DYMYTRY neu aufstellen. Aus Zeitgründen wurde neben Jan Macku am Mikro, der weiterhin für die Songs in ihrer Heimatsprache ein Mitglied bleibt, kam Alen Ljubic als Shouter für die englischen Songs und Shows außerhalb der Tschechien Republik dazu. Noch zum aktuellen Lineup gehören Jiri Urban und Jan Gorgel an Gitarren, Arthur Mikhaylov an Bass und Milos Meier an den Drums.

Normal ziehe ich bei den Worten Modern Metal, Metalcore oder auch Psy-Core, den Kopf ein, und gehe in der am weitesten entfernten Ecke die ich finden kann in Deckung. Aber nach einigen Blicken über den Tellerrand bei Bands wie OFFSPRING, VOLLBEAT, 3 DOORS DOWN und LINKIN PARK muss ich zugeben das die Bands eine bestimmte Faszination auf mich haben und im Stande sind gute Songs zu schreiben und diese auf eine attraktive Art und Weise aufzunehmen. Wie auch im Fall DYMYTRY die auf eine sehr attraktive Art die Songs aufgenommen haben. Das Songwriting besticht ohne Ausnahme mit sehr feinen Melodieführungen und absolut eingängigen Refrains. Die Songs sind ohne Ausnahme eingängig wie Sau, besitzen starke Melodieführungen und bestehen geradezu aus mächtig riesigen Klöten und einer dementsprechenden Portion Testosteron das es eine wahre Freude ist. Energiegeladen kommen die Songs aus den Boxen, verschaffen sich mit der Rhythmusfraktion ordentlich Luft und könnten bei zu hoher Lautstärke für ärger mit den Nachbarn sorgen. Die Gitarren bilden mit der Rhythmusfraktion eine unüberwindbare Mauer über der die kraftvolle Stimme von Alen thront, die mal nach James Hetfield oder Chad Kroeger klingt und durch diese Mischung an Attraktivität gewinnt. Die Keys halten sich dezent zur Unterstützung im Hintergrund. Die Produktion bläst ohne Ende alles über den Haufen und macht Druck auf die Lauschlappen. Vergleichen kann man mit einer härteren Version von den oben erwähnten Bands.

Balle

HÄMATOM – Die Liebe ist tot

Band: Hämatom
Album: Die Liebe ist tot
Spielzeit: 34:31 min
Stilrichtung: Metal, Rock, NDH
Plattenfirma: Anti Alles
Veröffentlichung: 03.12.2021
Homepage: www.facebook.com/haematommusic

Ich kenne Menschen, die schon seit langen Jahren bekennende HÄMATOM-Fans sind. Das ist erstmal nicht schlimm, allerdings ist die Band bisher irgendwie komplett an mir vorbeigegangen. Um diese Lücke nun endlich zu schließen, werde ich mich jetzt mal an das Review einer gestanden deutschen Rockband machen, die ich eigentlich gar nicht kenne. Mal schauen, ob mir dieses Vorhaben gelingt.
Aber fangen wir mal mit meinen Recherchen zur Historie der Band an. Bereits im Jahr 2004 im beschaulichen Speichersdorf im Landkreis Bayreuth gegründet, bestehen HÄMATOM seit der Gründerzeit aus den vier Himmelsrichtungen Thorsten „Nord“ Scharf (v.), Jacek „Ost“ Zyla (g.), Peter „West“ Haag (b.) und Frank „Süd“ Jooss (d.). Bekannt wurden die Jungs natürlich hauptsächlich durch ihre Musik, aber ich möchte ihre aufwendige Bühnenkostüme (weiß und schwarz geschminkte Gesichter, Masken, geile Klamotten) nicht unterschlagen. Optisch eine Mischung aus KISS und SLIPKNOT (sorry für den billigen Vergleich, mir ist nichts besseres eingefallen). Auch ein Markenzeichen, das die Band bis heute unverwechselbar macht.
Musikalisch wurden anfangs noch Märchen im Stil der Neuen Deutschen Härte vertont, im Laufe der Jahre haben sich HÄMATOM aber weiterentwickelt und nehmen nun gesellschafts- und sozialkritischen Themen in ihren Songs auf. Das ist auch bei „Die Liebe ist tot“ nicht anders und das ist auch gut so.
Gestartet wird mit „Dagegen“, ein Song dessen Intro mit einem elektronisch angehauchten „„Sag mir wo die Träume sind. Wo sind sie geblieben? … “ gesungen durch einen Kinderchor episch wirkt und definitiv auch als Opener für jedes Konzert herhalten kann. Der Einstieg von HÄMATOM in den Song kommt leicht und melodisch exakt bei Minute Eins um dann krachend sein volles Potenzial zu entfalten. Leute, damit hatten mich die Jungs schon. Ein super Song, der hart und kämpferisch und einfach nur Bock auf mehr macht.
Auch die nächsten Songs lassen musikalisch und textlich nichts vermissen. „Jeder gegen Jeden“ prangert die heutige und vor allem momentane Ellbogengesellschaft an und wie kurz die Zündschnur bei einigen von uns bereits geworden ist. „Ihr wisst gar nichts über mich“ greift das Thema Vorurteile musikalisch auf, während bei „Ich hasse euch alle“ die Wut nur so hinausgeschrien wird. Das Lied ist musikalisch gesehen kein Highlight der Platte, aber die Wut ist so authentisch, dass ich es mir in bestimmen Situation durchaus gut vorstellen kann (z.B. beim Autofahren oder wenn ich mal wieder Facebook Kommentare lese). Aufgehorcht habe ich bei „Ficken unsern Kopf“. Die Kollaboration mit den Rappern der 257ERS klingt erstmal gewöhnungsbedürftig, aber nach dem einen oder anderen Durchgang merkt man dann doch, wie gut das zusammenpasst. Ein absoluter Partyhit. Auch die nachfolgenden Tracks zeigen, wo der Frosch die Locken hat. Krachend, laut und dazu noch mit nahezu perfekter Gitarrenarbeit untermalt zeigen HÄMATOM deutlich, was sie können. Mann, warum hab ich da nicht mal früher hingehört?
Mit dem letzten Song wird es dann noch besinnlich melancholisch. „Zeit zu gehen“ zeigt die weiche Seite der Band. Das könnte ich mir auch als passendes Outtro für die nächsten Konzerte vorstellen. Ein passender Abschied für ein geiles Album. Und nach 10 Songs in knapp 35 Minuten ist mein erstes HÄMATOM-Erlebnis auch schon wieder vorbei. Aber das war definitiv nicht das letzte Mal, dass ich mir die Jungs aus Franken reingezogen haben.

Fazit: HÄMATOM mögen das Rad der Rockgeschichte nicht unbedingt neu erfunden haben, es liegt einzig an der Umsetzung. Und das kriegen die Jungs hin. Aber sowas von. Sowohl musikalisch als auch textlich haben mich die vier Himmelsrichtungen überzeugt und ich werde mir definitiv auch noch die älteren Sachen reinziehen. HÄMATON haben bumms und Arsch in der Hose, genauso will ich meine Musik hören. Laut und mit Gitarrengeschrammel, dazu werden unliebsame Themen angesprochen und kein Blatt vor den Mund genommen (Schimpfwörter inklusive).
Die Party vor der Bühne kann ich mir jetzt schon lebhaft vorstellen und das nächste HÄMATOM-Konzert steht auf meiner Liste. Kenne ja genug Leute, die mitkommen werden 😉 Und noch eine kleine Phrase zum Schluss: Die Liebe mag ja tot sein, HÄMATOM sind es noch lange nicht.

Anspieltipps: Dagegen, Liebe auf den ersten Fick, Ficken unsern Kopf

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Dagegen
02. Jeder gegen jeden
03. Ihr wisst gar nichts über mich
04. Liebe auf den ersten Fick
05. Ich hasse euch alle
06. Ficken unsren Kopf feat. 257ers
07. Zahltag
08. So wie wir
09. Ich will erst schlafen wenn ich tot bin
10. Zeit zu gehen

Tänski

Treibt es wild und bunt:

TRIVIUM – In The Court Of The Dragon

Band: Trivium
Album: In The Court Of The Dragon
Spielzeit: 52:22 min
Stilrichtung: Thrash Metal
Plattenfirma: Roadrunner Records
Veröffentlichung: 08.10.2021
Homepage: www.facebook.com/Trivium

TRIVIUM haben lange Jahre eher ein Schattendasein in der Welt des Metals geführt. Nur Eingeweihte kannten die Band und wussten, was alles in den Jungs um Sänger Matt Heafy steckt. Vor allem mit den letzten beiden Alben ging es dann doch endlich mal etwas mehr in Richtung Popularität, was wohl auch daran liegen mag, dass TRIVIUM langsam aber sicher ihren eigenen Stil finden.
Aber erstmal zu den Anfängen. Bereits 1999 in Orlando, Florida gegründet ist von den Gründungsmitgliedern lediglich Leadsänger und Gitarrist Matthew Heafy übrig geblieben. Doch auch in der aktuellen Konstellation kennt man sich schon lange Jahre, Gitarrero und Sänger Corey Beaulieu ist schon seit 2003 dabei und Tieftöner Paolo Gregoletto unterstützt TRIVIUM bereits seit 2004. Letztendlich ist nur der Platz an den Drehtellern immer in Rotation, Drummer Alex Bent ist erst 2017 zur Band gestoßen. Und wie wichtig Alex für die Band ist, hat er eindrucksvoll mit dem Album „The Sin And The Sentence“ bewiesen (zum Nachlesen: www.rock-garage.com/trivium-the-sin-and-the-sentence/). Überhaupt geht es nach dem beeindruckenden „In Waves“ aus dem Jahre 2011 eigentlich erst seit dem 2017 Album „The Sin And The Sentence“ endlich in die richtige Richtung. Mit dem Nachfolger „What The Dead Men Say“ (www.rock-garage.com/trivium-what-the-dead-men-say/) waren die Jungs aus Florida weiter auf der Suche nach dem eigenen Stil, haben aber auch dort schon weniger alles „auf links gedreht“. Und jetzt, mit Album #10 „In The Court Of The Dragon“ zeigen sich TRIVIUM wieder sehr spielfreudig, aber auch stilsicherer und deutlich selbstbewusster. Es gibt gefühlt weniger Umbrüche, das Album wirkt deutlich harmonischer. Es scheint, als haben die Jungs mittlerweile genug Vertrauen in die eigene Leistung gefasst um sich dort zu etablieren, wo sie hingehören. Nämlich nach ganz oben.
Der Sound auf „In The Court Of The Dragon” wechselt zwischen Härte (siehe Titeltrack) und auch atmosphärischen dichten Songkonstruktionen wie z.B. „The Shadow Of The Attaboir“. Auch der Metalcore wird wieder stärker in den Fokus gerückt, was in Songs wie „Like A Sword Over Damocles“ oder „A Crisis Of Revelation“ deutlich hörbar ist. Stimmlich gibt Matt wieder alles. Es wird gescreamt, gebrüllt und auch der Klargesang kommt nicht zu kurz. Hier merkt man wieder, wie talentiert Matt in seinem Gesang ist. Aber auch die anderen Bandmitglieder sind nicht ohne. Das Zusammenspiel der Jungs an den einzelnen Instrumenten ist gerade auf dem neuen Album bemerkenswert. Sehr deutlich wird das vor allem im bereits erwähnten „The Shadow Of The Abattoir“. Der Anfangs balladeske von Klargesang getragene Song entwickelt sich im Laufe seiner Spielzeit von über 7 Minuten zu einer wahren Granate. Überraschende Wendungen, intensive Soli dazu passende Screams. Für mich auch aufgrund dieser Vielseitigkeit ein absolutes Highlight des Albums.
So wie dieser Signaturetrack fühlt sich das komplette Album an. TRIVIUM schaffen es in „In The Court Of The Dragon” ihre komplette Bandgeschichte unterzubringen, ohne dabei die Orientierung zu verlieren. Eine perfekte Balance zwischen Metal, Core, Thrash, dazu ein geniales Songwriting, dass sich mit jedem Album weiterentwickelt.
„In The Court Of The Dragon” ist bereits das dritte megastarke Album in Folge. Wenn die Jungs so weitermachen, steht der Eroberung der Welt nichts mehr im Weg. Und das ist auch gut so. Ich freue mich schon, die Jungs (hoffentlich) im Dezember endlich wieder live zu sehen und zu hören, um mit Matt und Co. Album #10 ordentlich abzufeiern. Zum Schluss bleibt nur ein „Gut gemacht, Jungs“ und die Vorfreude auf viele weitere geile Alben.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. X
02. In The Court Of The Dragon
03. Like A Sword Over Damocles
04. Feast Of Fire
05. A Crisis Of Revelation
06. The Shadow Of The Abattoir
07. No Way Back Just Through
08. Fall Into To Your Hands
09. From Dawn To Decadence
10. The Phalanx

Tänski

WE BUTTER THE BREAD WITH BUTTER – Das Album

Band: We Butter The Bread With Butter
Album: Das Album
Spielzeit: 41:26 min
Stilrichtung: Deathcore, Electrocore
Plattenfirma: AFM Records
Veröffentlichung: 24.09.2021
Homepage: www.facebook.com/WBTBWBofficial/, www.wbtbwb.de

Da sind se wieder, die „kleinste und knusprigste Band Berlins“, WE BUTTER THE BREAD WITH BUTTER. Mittlerweile auf ganze 2 Personen zusammengeschrumpft, wobei Tobias „Tobi“ Schultka ein Rückkehrer ist und sich nun mit dem zweiten verbliebenen Gründungsmitglied Marcel „Marcie“ Neumann wiedervereint hat um die Band zu neuen Höhen zu führen. Wurde langsam Zeit, ist das letzte Album „Wieder geil!“ mittlerweile auch schon 6 Jahre alt. Deutlich gereift und endlich raus aus dem Kinderzimmer wollen uns WBTBWB zeigen, dass sie nichts von der alten Power und den schrägen Gedankengängen verloren haben, trotz größer werdender Geheimratsecken und einem Goodbye an die Kindheit und Jugend. Aber wird das auch gelingen?

Inhaltich bewegen wir uns auf dem Niveau der Vorgänger-Alben, auch musikalisch hat sich nicht viel geändert. Der Stil liegt irgendwo zwischen Metalcore, Deathcore und Trancecore und natürlich wird viel gegrowlt und gegurgelt.
Nach einigen englischsprachigen Songs auf „Wieder geil!“ ist das neue Album „Das Album“ wieder komplett in Deutsch gehalten. Und das ist auch gut so! Die 13 Songs in knapp 42 Minuten Spielzeit (inkl. einem Intro) ballern einem gefühlte Belanglosigkeiten um die Ohren, die aber gerade dadurch so bestechend sind. Die Überzeichnung der Dinge ist halt einfach ihr Ding, was auch im Promotext mehr als deutlich wird. Was eingangs banal klingt, entbehrt bei einigen Tracks dann doch nicht einer gewissen Logik und hat manchmal mehr Hintergedanken als die Lyrics beim ersten Hören vermuten lassen (zumindest in meiner Interpretation der Dinge 😉).
Songs wie „20 km/h“ (ja, es geht hier tatsächlich um E-Roller) oder „Metal“ (eine Aneinanderreihung von Metalbands (erinnert etwas an Scooter, ist aber deutlich besser)) gehen extrem nach vorne und lassen die Gehörgänge ordentlich glühen. So wie es sein muss. Nach Sinn oder Sinnhaftigkeit sollte man gar nicht erst fragen, einfach Ohren auf und reinknallen lassen. Die Songs machen Spaß und das ist die Hauptsache. Es wird experimentiert, gegröhlt, gerockt, besser gesagt, ordentlich gecored und immer mit Vollgas nach vorn. Den Spaß, den die mittlerweile gereiften Studenten haben, hört man förmlich bei jedem Song und man spürt einfach die Energie, die „Das Album“ auf uns regnen lässt. Gute Laune auf die harte Tour eben.

Natürlich bleibt die alles entscheidende Frage: Ist das Kunst oder kann das weg? Eine Frage, die nur der Hörer für sich selbst entscheiden kann, zuviel wird es vermutlich polarisieren oder die Möchtegern-Metalcore-Fanboys in den Wahnsinn treiben. Aber ich bleibe dabei, das kann bleiben, denn mir gefällts brilliant mega gut (echt N!CE). Vielen Dank nach Berlin dafür, ich hab jetzt den Drang zu moshen.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Intro
02. Dreh Auf!
03. 20 km/h
04. N!CE
05. Schreibwarenfachverkäufer
06. Läuft
07. Jump ’n‘ Run
08. Sprich Sie Einfach An
09. Meine Finger Sind Zu Klein
10. Piks Mich
11. Metal
12. Angriff Der Dönerteller
13. Letzter Song

Tänski