DARK TRANQUILITY – Endtime Signals

Trackliste:

01. Shivers And Voids
02. Unforgivable
03. Neuronal Fire
04. Not Nothing
05. Drowned Out Voices
06. One Of Us Is Gone
07. The Last Imagination
08. Enforced Perspective
09. Our Disconnect
10. Wayward Eyes
11. A Bleaker Sun
12. False Reflection

Spielzeit: 50:34 min – Genre: Melodic Death Metal – Label: Century Media Records – VÖ: 16.08.2024 – Page: www.darktranquillity.com

 

Seit ich vor ein paar Wochen auf Facebook aus Spaß mal die Seite von einem selbsternannten Life Coach angeklickt habe, besteht mein Algorithmus praktisch nur noch aus Gestalten, die mir erklären, dass JETZT der Zeitpunkt ist, um mein Leben auf die nächste Stufe zu bringen. Das habe ich befolgt und zum ersten Mal in meinem Leben bewusst DARK TRANQUILITY gehört, im Zuge dieser Rezension. Jetzt ist mein Leben etwas besser. Die Schweden sind eine weitere dieser Bands, denen man ihr über 30jähriges Bestehen im besten Sinne kein bisschen anmerkt, und mit „Endtime Signals“, dem 13. Studioalbum, hat man das zweifelsfrei bewiesen.
Die Produktion von Keyboarder Martin Brändström und dem legendären Jens Bogren lässt erwartungsgemäß keine Wünsche offen und handwerklich stimmt ebenfalls absolut alles. Die Band wirkt komplett aufeinander eingespielt, was eine gute Nachricht angesichts zweier neuer Mitglieder (Christian Jansson am Bass und Joakim Strandberg Nilsson an den Drums) ist.
Musikalisch erwartet Fans auf den ersten drei Tracks erstmal gut Feuer, mit Mikael Stannes kraftvollen Growls, ordentlich Härte und Melodie, die den Gitarren und dem Bass hintergründig entspringt; die zudem alle sehr stimmig sind, Atmosphäre und Emotionen transportieren, ohne am Härtegrad was zu rütteln.
Track 4 bis 6 fahren dann auch mal Klargesang und ruhige Parts ohne große Bandaction auf, insbesondere „One Of Us Is Gone“, der den Job der Ballade macht, Klavier und Orchesterelemente weiter in den Vordergrund holt und kompositorisch in Sachen Melodien wie Songstruktur bestens zündet. Sauberer Albumaufbau also, das Herauszögern des Klargesangs baut auf smarte Weise Druck auf und macht den Hörprozess intensiver.
Klar, nach so viel Softness braucht es dann erstmal wieder zwei Tracks Härte, gerade „Enforced Perspective“ geht quasi durchgängig volle Pulle (Melodien gibt’s natürlich trotzdem). Das anschließende „Our Disconnect“ ist der einzige Song über fünf Minuten, verhältnismäßig elektronisch und rhythmisch, und fällt auf positive Weise aus der Reihe. Und mit „Wayward Eyes“ und vor allem „False Reflection – hervorragender Endtrack – kriegen wir noch zweimal erhöhtes Melodielevel mit Klargesang und elektronischen Sounds/Orchester und dazu einen netten Ballerer mit „A Bleaker Sun“.
Albumaufbau: Top. Komposition: Ebenfalls top. Auch bei den ganz melodischen Parts und Tracks wird „Endtime Signals“ nicht kitschig oder belanglos, bei den ganz harten verzichtet man auf enthärtende Melodien und die Parts, in denen Härte, Growls und Melodieteppich aufeinander treffen, gehen sie bestens einher. Den Anteil an klaren Vocals finde ich sehr passend, die Menge und Auswahl an Orchestersounds und elektronischen Klängen ebenfalls.

Fazit:
Also, mir gefällt’s sehr gut. Als DARK-TRANQUILITY-Neuling kann ich natürlich nicht sagen, ob jetzt nicht eine große Menge an langjährigen Fans plötzlich um die Ecke kommt und sagt, das sei doch kein DARK TRANQUILITY mehr, oder so. Was ich sagen kann: „Endtime Signals“ ist ein extrem starkes Album einer Band, die es im Blut zu haben scheint, Death Metal und Melodien, Atmosphäre und Emotionen bestens in Einklang zu bringen. Ich reserviere schonmal das nächste Album vor!

Anspieltipps:
„Shivers And Voids“, „Our Disconnect“, „Wayward Eyes“ und „Drowned Out Voices“

Jannis

DYMYTRY mit HIRAES und BÖSE FUCHS Live in München am 09.03.2024

DYMYTRY machten auf ihrer ersten Headliner Tour halt in München im Backstage, Pech für die Bands das sie leider im viel zu kleinen Club auftreten mussten. Da die Bühne nicht sehr groß ist, der Platz für Zuschauer nicht wirklich Konzerttauglich und zum Fotografieren ohne richtiges Equipment bescheiden ist. Mit um die Häuser ziehen BÖSE FUCHS und HIRAES. Während DYMYTRY im melodischen Psycore zuhause sind machen BÖSE FUCHS Modern Metal und HIRAES bewegen sich im Melodic Death Metal. Anlässlich ihrer Veröffentlichung „Five Angry Men“ begeben sich DYMYTRY auf die Bühnen um das Album zu supporten.

Der BÖSE FUCHS machte den Anfang und hatte das Publikum schnell in der Hand, mit ihrem fetten Metal hauten die vier einen raus. Die Bühnenräsenz beschränkte sich auf zwei Sängerinnen, einen Gitarristen und Growler sowie einen Drummer. Der Sound war viel zu Fett für nur zwei erkennbare Instrumente, Schlagzeug und Gitarre. Entweder haben sich die zweite Gitarre, der Bass und die Keyboards irgendwo in der kleinen Location versteckt, es kam vom Band, oder über eine digitales Spielzeug das den Bass übernommen hat. Außer dem Umstand der fehlenden Bandmitgliedern an den zugehörigen Instrumenten gibt es nichts an der Show auszusetzen. Es ist schade wenn der Sound mehr verspricht als das Bild auf der Bühne zeigt.

www.facebook.com/boesefuchsofficial

Nach kurzer Umbauphase kam HIRAES an die Reihe, ich bin leider kein Fan der Extremen Spielarten des Metal wie Melodic Death Metal. Abgesehen von dem Umstand machten HIRAES eine sehr gute Figur und wüteten sich wie ein Orkan durch ihren Set. An den Instrumenten machten die beiden Gitarristen Dampf ohne Ende, das Fundament aus Bass und Drums haute einem sämtliche Flausen aus der Mütze. Shouterin Britta Görtz raunzte, grunzte und growlte sich wie eine junge Göttin die voll im Nektar steht durch die Show. Hier vermisste ich den Keyboarder, der nicht ansatzweise zu sehen war. Trotz dem das ich kein Fan dieser Stilrichtung bin muss ich gestehen das die Show cool war und das anwesende Publikum war begeistert von HIRAES.

https://www.facebook.com/hiraes.official

Dann war die Zeit reif für den Headliner, zum ersten Mal hatte DYMYTRY dieses Privileg auf Tour. Da ich die letzten beiden Alben reviewt habe war es selbstverständlich das ich mir die Jungs aus Tschechien mal Live ansehe. Die Band macht auf der Bühne was her, mit Masken und teilweise auch Outfits aus dem Paintball in rot/schwarzer Farbe gehalten ist eine beeindruckende Farbenshow vorprogrammiert, wenn die Beleuchtung komplett in rot aufleuchtet ergibt das einen Eyecatcher. Musikalisch waren DYMYTRY an dem Abend verdammt gut drauf und spielten sich souverän, mit bomben Sound durch ihre Show. Leider traf DYMYTRY dasselbe Schicksal wie die beiden Vorbands auch, dass im winzigen Club des Backstage die Bühne nicht viel Spiel für große Aktivitäten zulässt, mit geschätzten 8 auf 4 Meter (wenn überhaupt) ist die Bühne nicht wirklich für einen Act wie DYMYTRY geeignet. Als während der Show noch zwei Mitglieder von Hämatom, Frank „Süd“ Jooss und Jacek „Ost“ Zyla für einen Gastauftritt die Bühne enterten hätte diese normal wegen Überfüllung gesperrt werden müssen. Die Setlist bestand mit zwei Ausnahmen aus den letzten beiden Alben und kann als perfekt gewählt gesehen werden. Ab den ersten Takten hatten DYMYTRY leichtes Spiel mit dem Publikum, egal wie oder was die Band machte es kam sofort eine Interaktion mit den Leuten vor der Bühne und man hatte irgendwie das Gefühl das DYMYTRY einen Veranstaltungsort mit mehr Raum, Bühne und Zuschauer verdient hätten. Trotz des Melodic Psycore kann ich sehr gut mit DYMYTRY leben ohne in Deckung gehen zu müssen. Meine Frage, die ich seit ich die Band kenne im Raum steht, ob sie die Energie ihrer Alben auf die Bühne bringen können wurde klar und deutlich mit einem lauten Knall beantwortet. Sie können mit einer spielerischen Leichtigkeit die Energie Live wiedergeben, ich kann DYMYTRY nicht nur auf Tonträger als Kauftipp empfehlen sondern auch als Livetipp der Vollgas gibt und die Säue meilenweit fliegen lässt.

www.facebook.com/dymytrycz

DYMYTRY Setlist

Revolt
Stronger
Enemy List
Everything Is Black
Wake Me Up (Before I Die)
Never Gonna Die
Awaking The Monster
Legends Never Die
Three Steps To Hell
In Death We Trust
Dead Living Dead
1939
The Revenant
Somebody’s Watching Me
Five Angry Men
Pin Me Down
Behind The Mask
Hope
Touch Down
Chernobyl

A DARK HALO – Omnibus One

Trackliste:

01. Thin Be The Veil
02. Starfall
03. Vector Unknown
04. Flame Betide
05. I, Revenant
06. It Never Sleeps
07. Afterworld
08. The Disquiet

 

 

Spielzeit: 37:38 min – Genre: Progressive Cyber Metal – Label: Eigenveröffentlichung – VÖ: 14.07.2023 – Page: www.facebook.com/ADarkHalo

 

„Entschuldigung, mit welchem öffentlichen Verkehrsmittel komme ich denn ins Modern-Progressive-Metal-Universum?“ „Ach, da nehmen Sie einfach den Omnibus 1, der hält direkt da.“
Haben sich alle wieder beruhigt? Gut, auf geht’s! Auf dem Fahrplan stehen A DARK HALO mit ihrem ersten Album seit 2006 (und damit mit ihrem zweiten überhaupt), „Omnibus One“. Als Cyber Metal bezeichnet das Quintett aus Texas seinen Stil. Was übersetzt bedeutet: moderner Metal mit cleanen weiblichen und mal cleanen, mal uncleanen männlichen Vocals. Fette Produktion, viel Death-Härte mit modern corigen Elementen, technischem Drumming und einigem an Synth- und Sounddesign-Arbeit. Tendenziell fallen die Strophen dabei entweder ruhig-melodisch oder brachial ballernd aus, während in den Refrains die ohrenschmeichelnderen, teils auch positiveren Melodien ausgepackt werden.
Klangtechnisch kann sich das Ding absolut sehen lassen. Die harten Parts mit unklarem Gesang fallen im Sound fast schon lächerlich brachial aus, Härte und Druck stimmen. Ist Klargesang angesagt, so ist dieser oft technisch verfremdet. Ist ja cyber, muss ein bisschen maschinell klingen und ist für den Stil von A DARK HALO durchaus sinnvoll.
Die elektronischen und orchestralen Elemente von „Omnibus One“ sind zeitgemäß und cinematisch. Könnten so auch dem neusten Hollywood-Science-Fiction-Trailer entstammen (was aller Wahrscheinlichkeit nach auch so gewollt war), von dicker Percussion bis hin zu halligen Klaviersounds und dem klassischen Inception-BRAAAAAM-Sound.
Diese einzelnen Bestandteile wissen A DARK HALO professionell und sauber umzusetzen. Modern, atmosphärisch, hart, leicht progressiv und in sich schlüssig ist ihr neues Werk, mit starken Leistungen in Programming, Produktion, Instrumental- und Vocalleistung und sehr zeitgemäßem Songwriting. In dem mag auch die Kritik liegen, die sich „Omnibus One“ gefallen lassen muss. Die Komposition ist oft vorhersehbar und nach Lehrbuch, sodass sie auf jeden Fall funktioniert, um die stilistischen Ideen der Band souverän zu transportieren, aber auch nicht wirklich Highlight-Melodien zulässt. Hier müssen wir hart sein und brüllen. Jetzt müssen wir was Ruhiges machen. Und dann im Chorus was Mehrstimmiges mit Durwendung, damit die Leute Gänsehaut kriegen. Ein wenig so mutet der Songwriting-Prozess an. Funktional? Hundertprozentig. Individuell und in höherem Maße kreativ? Weniger. Das ist nicht dramatisch, die Arbeit, die hinter „Omnibus One“ steckt, sorgt für ein unterhaltsames und alles andere als nackenschonendes Hörerlebnis, das bei Fans modernen technischen Metals mit elektronischer Schlagseite sicher zünden wird. Dennoch: Dafür, wie eingängig gerade die Refrains sind, wäre hier doch der ein oder andere Ohrwurm noch ein zusätzlicher Bonuspunkt gewesen.

Fazit:
Aber hey, „Omnibus One“ hat alle Elemente, die es für ein gutes modern-technisches Melodic-Death-Metal-Album braucht, und würzt das mit professionellen Cinematic-Klangelementen. Nix für die Schwerter- und Drachen-Fraktion. Aber wer sich ab und an mal im Moshpit findet, der mache sich etwas Platz im Wohnzimmer und drehe voll auf!

Anspieltipps:
„Vector Unknown“, „The Disquiet“ und „Afterworld“

Jannis

AVATAR – Dance Devil Dance

Trackliste:

01. Dance Devil Dance
02. Chimp Mosh Pit
03. Valley Of Disease
04. On The Beach
05. Do You Feel In Control
06. Gotta Wanna Riot
07. The Dirt I’m Buried In
08. Clouds Dipped In Chrome
09. Hazmat Suit
10. Train
11. Violence No Matter What

Spielzeit: 41:18 min – Genre: Melodic Death Metal – Label: Black Waltz Records – VÖ: 17.02.2023 – Page: www.avatarmetal.com

 

Der zweite Teil von Avatar kommt raus, beschert uns für hunderte Millionen Euro und 15 Euro für einmal anschauen drei langatmige Stunden glattgelutschte blaue Leute und macht damit Milliarden. „Dance Devil Dance“ von AVATAR kommt raus, beschert uns für ein paar tausend Euro und drei Spotify-Werbeunterbrechungen für einmal durchhören 40 kurzweilige Minuten rohen Metal plus X und macht damit hoffentlich zumindest so viel Geld, dass die Verantwortlichen davon leben können. Weiß man ja nie.
Nun, wo die Prioritäten beim geneigten Metalfan liegen sollten, ist klar. AVATAR sehen auch besser aus, und wesentlich weniger blau. Und sie steigen in ihr achtes Studioalbum seit 2007 mit „Dance Devil Dance“ souverän livetauglich ein, mit ihrem Stil irgendwo zwischen Melodic Death Metal und ROB ZOMBIE (mehr von erstem, weniger von zweitem, nicht komplett akkurat, aber besser kann ich es nicht ausdrücken), der, wie Kenner bereits erwarten, dann doch ein bisschen mehr zu bieten hat, als das hiermit Beschriebene. Tatsächlich bleiben AVATAR aber bei den beiden ersten Tracks in Sachen Unvorhersehbarkeit etwas hinter dem Berg. Man muss ja das kraftvoll und roh produzierte Terrain erstmal ebnen, bevor man sein düsteres Zirkuszelt darauf aufbaut, und legt mit „Chimp Mosh Pit“ ein biestiges Riff-Fundament. Dann „Valley Of Disease“ mit unerwarteten minimalistischen elektronischen Parts und ansonsten hohem Härtefaktor, und dann kommt „On The Beach“, und wer sich fragt, inwiefern der Titel nun zu Melodic Death Metal passt: Ihr seid da etwas auf der Spur.
Ich will an dieser Stelle eigentlich gar nicht spoilern. Ordentlich druckvoller Metal mit mächtig Groove, roh, mit klarem und unklarem Gesang und besagten leichten ROB-Anleihen – das ist das Grundgerüst der Musik von AVATAR, aber wie gerne verlassen die Schweden die Genrepfade, wenden sich anderen Stilen zu und spielen zeitweise mit dem absurden Unerwarteten. Dabei geht es jedoch nie darum, auf Teufel komm raus Willkür-Elemente umzusetzen. Man kann und sollte „Dance Devil Dance“ auf jeden Fall ernstnehmen, und nicht jeder Song bekommt den AVATARschen „Twist“, wenn er ihn nicht braucht – oder eben abgeschwächt in Form unkonventioneller Arrangements (z.B. die langsam schrubbende Eingangsgitarre vor Blastbeats bei „Clouds Dipped In Chrome“), außerordentlich mieser Riffarbeit oder einem plötzlichen kleinen Ausflug in skandinavische Black-Metal-Klangwelten. Das Verhältnis von einfach stark gemachtem hartem Metal (obwohl, nicht immer so hart…) und AVATAR-Eigenheiten hält „Dance Devil Dance“ über seine Spieldauer hinweg absolut unterhaltsam, ohne bemüht zu wirken – und ganz ohne Roland Emmerich (aber der hätte die Musikvideos zum Album auch nicht besser machen können).

Fazit:
Prädikat: Das ist doch nicht normal. Aber im guten Sinne. Und es funktioniert gerade deshalb so hervorragend, womöglich sogar dann, wenn man sich mit Melodic Death Metal sonst nicht so anfreunden kann, weil „Dance Devil Dance“ einfach doch einiges mehr ist als das. Und falls hier jemand „Bloody Angel“ von der Truppe noch nicht kennt – schnell nachholen!

Anspieltipps:
„On The Beach“, „Do You Feel In Control“, „Clouds Dipped In Chrome“ und „The Dirt I’m Buried In“

Jannis

BLIND THE EYE – The Lion of Lions

Trackliste:

01. The Lion Of Lions
02. Aquilifer
03. As Vesta’s Fire
04. Tauroctony
05. Mars! Exulte!
06. The Roses Of Heliogabalus
07. Crimson Duskfall
08. Imperial Thunder
09. Vae Victis
10. The Humiliation Of Charon

Spielzeit: 44:29 min – Genre: Melodic Death Metal – Label: El Puerto Records – : 03.09.2022 – Page: www.facebook.com/Blindtheeyeband

 

Wenn ich an Portugal denke, denke ich an ESC-Gewinner, Portwein und südliches Flair. Melodic Death Metal wäre das letzte, an das ich in Bezug auf das kleine Land in Südeuropa einen Gedanken verschwenden würde. Und was soll ich sagen… Böser Fehler, den es mit BLIND THE EYE zu korrigieren lohnt.
2016 von Gitarrist Ramiur Sekh und Drummer Ramiur Rocha in Santa Maria da Feira gegründet, veröffentlichet das Quintett mit „The Lion Of Lions“ ein ganz ansehnliches Stück Melodic Death Metal. Nach dem 2018er Debüt „Arise to the Theta State“ und der 2020er EP „Tripolarity“ folgt nun der Rundumschlag der Portugiesen.
Da Sänger Dário Rosa die Band noch im Aufnahmeprozess verließ, hört man auf „The Lion Of Lions“ den kurzfristig und kurzzeitig eingesprungenen Ricardo Pereira (MOONSHADE) growlen. Komplettiert hat sich die Band aber jetzt mit Rui Antunes, ich bin schon gespannt, ob und wie anders BLIND THE EYE dann klingen.
Das war schon einiges an Aufregung im Vorfeld, hörbare Auswirkungen hat es allerdings nicht, zumal das Songwriting in der Hand von Ramiur Sekh liegt.
Doch nun erstmal zum Album selbst. Als großer Fan des skandinavischen Melodic Deaths à la AMON AMARTH finde ich mich auch bei BLIND THE EYE wieder. Wobei mich der Titeltrack und Opener „The Lion of Lions“ mit seinen südlich-melodischen Einlagen immer noch am meisten abholt. Eine Eigenständigkeit, die mir bei den übrigen Tracks etwas zu kurz kommt.
Doch auch die übrigen Songs sind nicht von schlecht. Zu „Aquilifer“, „As Vestas Fire” oder auch “Mars! Exulte!“ lässt es sich wunderbar abgehen und headbangen und auch mitgrölen. Heiserkeit natürlich inbegriffen.
Mit „Vae Victis“ und seinen Klargesang-Einlagen gibt es noch eine kleine Abwechslung zu den bereits genannten genretypischen Songs, bevor nach 10 Songs und knapp 45 Minuten die letzte Abrissbirne rausgeholt wird und „The Humilation of Charon“ das Album beschließt.
Alles in allem sind auf „The Lion Of Lions“ alle genretypischen Zutaten. Aggressive Growls und die charakteristische Härte fehlen zu keiner Zeit, dazu passende Melodien und ordentliches Geschrammel. Eigentlich alles da, was es zu einem guten Album braucht. Dennoch – und hier kommt ein Aber – wäre da nicht die Abnutzungsgefahr nach mehreren Durchgängen. Wie schon erwähnt, fehlt es noch an der Eigenständigkeit und dem persönlichen Stil.
Das Quintett steht jedoch noch relativ am Anfang seiner Karriere, mit „The Lion Of Lions“ beglücken uns BLIND THE EYE gerade erst mit dem zweiten Album und noch lässt sich nicht sagen, ob und wie der neue Sänger Rui Antunes seine Trademarks setzen wird. Ich bin aber mal positiv optimistisch und vergebe headbangende 7 von 10 Sternen. Ein gutes Album in einer schwierigen Zeit, besser hätten es andere Bands in dieser Situation auch nicht hinbekommen.

Tänski

Don’t miss it, The Lion Of Lions!

BLIND THE EYE – NEWS

BLIND THE EYE – Neues Video „The Lion of Lions“

Auch wenn man bei Portugal nicht zwingend an Metal denkt, gibt es dort doch eine kleine aber feine Metalbase. Hierzu gehören auch die Melodic Deather von „Blind The Eye“, die am 30.09.2022 ihr Debütalbum „The Lion of Lions“ veröffentlichen.

 

 

 

 

 

 

Wer Gefallen an skandinavischem Melodic Death Metal gefunden hat, sollte hier unbedingt mal ein Ohr (oder auch zwei) riskieren.

AMON AMARTH – The Great Heathen Army

Trackliste:

01. Get in the Ring
02. The Great Heathen Army
03. Heidrun
04. Oden Owns You All
05. Find a Way or Make One
06. Dawn of Norsemen
07. Saxons and Vikings
08. Skagul Rides With Me
09. The Serpent’s Trail

 

 

Spielzeit: 43:03 min – Genre: Melodic Death Metal – Label: Metal Blade Records – : 05.08.2022 – Page: www.facebook.com/amonamarth

 

Es darf wieder erobert werden! Mit „The Great Heathen Army” fallen die stolzen Wikinger von AMON AMARTH in alle Länder dieser Welt ein und das lautstark. Nach zwei Jahren Stillstand darf endlich wieder die Axt geschwungen und Trinkhörner gen Himmel gereckt werden. Und das mittlerweile zum zwölften Mal.
Unser liebster Schwedenexport (wer braucht schon ABBA?) macht mit „The Great Heathen Army“ zum 30jährigen Bandjubiläum das Dutzend voll und lassen aus den Berserkern von 2019 kurzerhand Heiden werden. Die neun knackigen Songs verteilt auf knapp 43 Minuten Spielzeit lassen so manches Wikinger- und Schildmaid-Herz höherschlagen.
Während ich der 2019er Rille, dem Vorgänger „Berserker“, zwar einiges abgewinnen konnte, war es doch das für mich bisher schlechteste Album (ich weiß, das ist mimimimi und jammern auf hohem Niveau). Mit „The Great Heathen Army“ kehren die Mannen um Johan Hegg jetzt wieder zu alter Stärke und Spielfreude zurück und aus den düsteren Berserkern sind vor Kraft strotzende Heiden geworden.
Schon der vielversprechend klingende Opener „Get in the Ring“, welches als Einlauflied für den Wrestler und Freund der Band Erick Redbeard geschrieben wurde, kann mit einem fetten Death Metal Riff aufwarten. Vor meinem geistigen Auge sehe ich schon die rasenden Windmühlen. „Get in the Ring“ ist nicht der einzige Kracher auf der Scheibe, aber zeigt deutlich, wo es hingeht. Auch der Titeltrack „The Great Heathen Army“ lässt den Met im Trinkhorn hüpfen. Man bekommt direkt Lust, sich den axtschwingenden Heiden im Kampf gegen wen auch immer anzuschließen. Dieses Gefühl verlässt einen während des gesamten Albums nicht.
Einen richtigen Ausreißer leisten sich die stolzen Recken aus Tumba (einem Vorort von Stockholm) nicht, denn jeder Song kann auf seine Weise überzeugen. Wobei „Heidrun“ der vermutlich wikingerhafteste Song auf dem Album. Glaubt man dem Internet, ist „Heidrun“ eine Ziege (das erklärt den Refrain „Who’s the goat?“ „Heidrun, Heidrun“), aus deren Euter Met für die Einherjer, die gefallenen Krieger, fließt. Nordischer und mythischer geht es nicht mehr. Der sehr melodische Track mit seinem durch einen Chor gesungenen Refrain lädt zum Abfeiern und Mitsingen ein und ich kann ihn mir sehr gut im nächsten Live-Set vorstellen.
Ein besonderes Highlight ist „Saxons and Vikings“, inhaltlich erklärt der Songname, um was es geht. Aber passend, wie Arsch auf Eimer, hat man hier zum epischen Sachsen-Winkinger-Schlachtengemetzel kurzerhand Biff Byford von den wunderbar englischen SAXON zum Kampf herausgefordert. Der Song ist ein einzig wunderbares Battle zwischen den Musikgrößen SAXON und AMON AMARTH. Ein debil-freudiges Grinsen kann man sich hier gar nicht verkneifen.

Alles in allem ist „The Great Heathen Army” nicht das – wie im Promotext angekündigt – beste Album von AMON AMARTH, aber es rangiert ganz weit oben. Nach dem bereits erwähnten „Berserker“, welches zu Ernst und zu düster produziert wurde, kam mit der Rückkehr zu Andy Sneap anscheinend auch die gute Laune wieder zurück. Das Album macht von vorne bis hinten Spaß und es klingt ganz so, als hätte sich auch das Schweden-Quintett die Leichtigkeit der älteren Scheiben zurückerobert. Vermutlich eher mit Met und Hopfenkaltschalen als mit Axt und Schwert, was aber letztendlich auch egal ist. Wichtig ist nur, mit „The Great Heathen Army“ erfinden AMON AMARTH das Rad nicht neu, aber wenn der neue Scheiß genauso geil, wie der alte Scheiß klingt und es nicht langweilig wird… warum daran was ändern. Von mr gibt es fette 9 Sterne für ein spaßiges, kurzweiliges und echt krachendes Album vom Schwedenhappen AMON AMARTH.
Ich sag nur „Raise your Horns“ und feiert es ab!

Tänski

Hold my beer…. Hier kommt “Get in the Ring“

 

 

 

 

MORS PRINCIPIUM EST – Liberate The Unborn Inhumanity

Trackliste:

01. Cleansing Rain
02. Eternity’s Child
03. The Unborn
04. The Lust Called Knowledge
05. Valley Of Sacrifice Part 1
06. Finality
07. Two Steps Away
08. Inhumanity
09. Pure
10. The Animal Within
11. Life In Black
12. Fragile Flesh
13. Valley Of Sacrifice Part 2

Spielzeit: 56:50 min – Genre: Melodic Death Metal – Label: AFM Records – VÖ: 08.04.2022 – Page: www.facebook.com/MPEofficial

 

Okay, krass. Da sichert man sich die Rezension für „Liberate The Unborn Inhumanity“ von MORS PRINCIPIUM EST, lässt sich über eine knappe Stunde durch ein sehr stimmiges und frisch klingendes Melodic-Death-Metal-Album prügeln und erfährt dann nach einem anschließenden Blick auf den Promotext, dass man es hier gar nicht in dem Sinne mit einem richtigen Album zu tun hat. Aber stop, mit einem lieblosen Best Of hat das Ding auch nichts zu tun. Als MPE-Neuling hatte ich die Vergangenheit der Band nicht wirklich auf dem Schirm, wusste nichts von ihrer Aktivität als Duo (Sänger Ville Viljanen und Multiinstrumentalist Andy Gillion) und nichts von ihrer düsteren Drumcomputer-Vergangenheit. Aber all das ist nun auch Geschichte, denn man hat einen neuen Drummer, Marko Tommila, und dazu Gründungs- und Ex-Mitglieder der Truppe zurück an den Start geholt, und damit wird die Sache für Fans der Band und die, die es werden wollen, doch wieder interessant. In der neuen, teils alten Konstellation hat man sich daran begeben, Songs der ersten drei Alben der Band und des zweiten Demos neu aufzunehmen, neu zu mixen und zu mastern. Das in den Ansa Studios und in Gitarrist Jori Haukios Homestudio aufgenommene Endresultat klingt absolut mächtig, eine 1A-moderne Melodic-Death-Metal-Produktion. Und die Zusammenstellung der Songs und ihre Reihenfolge ist ebenfalls äußerst gelungen: ein ausgewogener abwechslungsreicher Mix aus Songs mit dominanteren Orchester-Elementen und trockeneren, böseren Songs (obwohl, böse sind sie ja alle irgendwie), deren Spirit man eingefangen hat, ohne über den Verlauf des Albums soundtechnisch uneinheitlich zu klingen (siehe beispielsweise das leichte 90er-Symphonic-Black-Metal-Flair insbesondere des zweiten „Valley Of Sacrifice“). Die einzelnen Songs gestalten sich in ihren Arrangements als komplex, mit virtuosen Gitarrenläufen und intelligent-vielseitigem Drumming, führen die Zuhörer dabei jedoch mühelos, ohne sie zu Gehirnakrobatik zu zwingen. Die Zeiger stehen dabei meist komplett auf Anschlag, doch wenn es wie bei „Pure“ ein paar ruhigere Töne benötigt, gibt man auch diesen ausreichend Raum. Hinsichtlich der Melodien ist man mal offensiver, mal hintergründiger unterwegs, schafft aber jederzeit ein gesundes Verhältnis zwischen Melodic und Death.

Fazit:
Ohne die Originalversionen der einzelnen Tracks zu kennen, wage ich zu behaupten, dass man aus ihnen kaum mehr hätte herausholen können, als es auf „LTUI“ geschehen ist. Als alteingesessener Fan der Band sollte man sich im mindesten mal selbst ein Bild von der Sache machen, und für Neulinge mit Interesse am Genre ist die Platte eine beeindruckende Demonstration, was MORS PRINCIPIUM EST auf dem Kasten haben.

Anspieltipps:
„Valley Of Sacrifice Part.1“, „The Animal Within“, „The Unborn“ und „Two Steps Away“

Jannis

TALENTSCHMIEDE: Sense Of Noise

Band:
Sense of Noise

Gegründet/Active since:
2020

Herkunft/Origin:
Mexico City/Mexico

Mitglieder/Members:
Jerome Chaona – Growls
Bart Chanona – Drums
Fede d’Empaire – Guitars/Clean Vocals
Mao Rubio – Bass
Diego Caná – Guitars
Nib Sen – Keys/Synths

Genre:
Melodic Death Metal

Releases:
The Broken Hope – Single (2021)
Morning Glory – Single (2021)
Zero Killed (feat. Björn „Speed“ Strid) – Single (2021)
Veröffentlichung des Debutalbums Oktober 2021/Our debut album is coming out in october 2021.

Einflüsse/Influences:
Gothenburg metal, In Flames, Dark Tranquillity, Soilwork, At the Gates, Arch Enemy, Scar Symmetry, Amorphis

(English version below)

Was wir die nächsten fünf Jahre erreichen möchten:
Regelmäßig Musik veröffentlichen, relevante Shows in unserem Heimatland und im Ausland spielen

Was als nächstes kommt:
Unser Debut-Album wird im Oktober dieses Jahres veröffentlicht, davor kommt noch eine Single.

Unsere beste Erfahrung bis jetzt:
Da wir noch eine ganz junge Band sind, gibt es noch gar nicht so viele gemeinsame Banderfahrungen. Vermutlich die Videoshootings, die viel Spaß gemacht haben, gleichzeitig aber auch gut anstrengend waren.

Unser peinlichster Moment:
Kommt noch.

Mit wem wir gerne ein Bierchen trinken würden und warum:
Da würde wohl jeder aus der Band was anderes sagen. Generell wohl mit dem Musikern, die wir am meisten feiern.

Wenn wir uns eine Band aussuchen könnten, mit der wir auf Tour gehen dürfen:
Es wäre großartig, mit jedem unserer oben genannten Einflüsse auf Tour zu gehen. Nun, Jerome war bereits Support Art für Amorphis mit seiner damaligen Band.

Das Beste daran, in einer Band zu spielen:
Freundschaft, Hinarbeiten auf die selben Ziele, seine Kunst mit anderen teilen.

Das Schlimmste daran, in einer Band zu spielen:
Das müsste der Stress mit Flughäfen sein, während man reist und auf Tour ist, aber betrifft letztendlich jeden, nicht nur Bands. 🙂

Online:
www.facebook.com/senseofnoise
www.instagram.com/senseofnoise

Music:
Spotify: www.open.spotify.com/artist/2axJhjNqYaVYJ3ezr7WcE9?si=nBTFOz0gSRae0SBC3CtzBw&dl_branch=1
Youtube: www.youtube.com/channel/UC_kONcxUSva6JmLoZI6gmQQ
Bandcamp: www.senseofnoise.bandcamp.com
Live-Dates: Noch nicht/Not yet 🙂

English version:

Our goals for the next five years:
We plan to release music constantly and play important shows in our home country as well as in other countries, too.

Coming next:
Our debut album is coming on october this year, there will be a single released before.

Greatest experience es a band until now:
We are a very young band, so there are not many experiences all together as a band, but probably shooting our videos; it is fun but tiring at the same time.

Most embarassing moment as a band:
None yet.

Who we would like to drink a beer with and why:
Every member of the band would have a different answer, I guess it would be with musicians we admire.

The band we would love to go touring with the most:
Touring with any of the influences mentioned above would be awesome; well, Jerome was a support act for Amorphis with his previous band time ago.

The best thing about playing in a band:
Friendship, working for the same goals altogether, sharing your art with other people!

The worst thing about playing in a band:
Probably dealing with airports while traveling and touring, but this is horrible for everyone, not just bands. 🙂

 

SUIDAKRA – Wolfbite

Band: Suidakra
Album: Wolfbite
Spielzeit: 45:52 min
Stilrichtung: Melodic Folk Death Metal
Plattenfirma: MDD
Veröffentlichung: 25.06.2021
Homepage: www.facebook.com/Official.SuidAkrA

Ich bin immer noch beeindruckt, wie ich SUIDAKRA vor ca. sechs Jahren als Vorband von irgendwem das erste Mal sah und fest davon überzeugt war, dass das eine frische und aufstrebende “neue” Band ist, die nicht mehr als, sagen wir drei Alben veröffentlicht hat. Well… 1994 gegründet, also beinahe so alt wie ich, mit “Wolfbite” nun insgesamt 15 Alben auf dem Markt und allgemein so eine der Truppen, denen man ihr Alter anhand von Ermüdungserscheinungen überhaupt nicht anmerkt.
So auch auf dem aktuellen Longplayer, der unter anderem von Aljoscha Sieg gemixt und gemastert wurde, den man eigentlich eher in der ESKIMO-CALLBOY-Ecke verortet. Auf den Stil von SUIDAKRA hatte das glücklicherweise keinen Einfluss (mal abgesehen von der trailersoundtrack-artigen und von einem Rise-Sound unterlegten Eskalation in der Mitte von “Crossing Over”, die absolut geil ist), und der Sound der Platte ist von vorne bis hinten Brett.
Erster der neun Tracks auf “Wolfbite” ist “A Life In Chains”, gefolgt von “The Inner Wolf”. Beide sehr sauber, durchgängig gut gemacht und knallend, aber verhältnismäßig höhepunktarm bei durchgängig soweit stabiler Grundqualität. Beide bestechen eher durch Groove, Härte und Umsetzung als durch herausragende Melodien und wirkliche Eigenständigkeitsmerkmale, was sich aber ab Track drei (“Darcanian Slave”) mit der wunderbaren Gaststimme von Tina Stabel und einem ausgewogenen Mix aus Härte und verstärkt folkigen Tönen ändert. “Faoladh” fährt einen Dudelsack, beeindruckende Instrumentalarbeit und viel Druck auf, bevor mit “Crossing Over” ein +6-Minüter daherkommt, der bis auf ein bisschen Geflüster rein instrumental gehalten und äußerst vielseitig gestaltet ist, mit atmosphärischen, harten, voll eskalierenden, moderneren, düsteren und folkigen Parts, der aber nicht zusammengefrankensteint wirkt, sondern im Gegenteil voll zündet. Anschließend wieder Raw Power mit “Vortex Of Carnage”, Folk und Geknüppel mit “Resurgence” und ein tendenziell ruhiger-feierliches Finale mit vielen Clean Vocals, 6er-Takt und Emotion.
Insgesamt ist das Folk-Level auf “Wolfbite” ein wenig in den Hintergrund gerückt, SUIDAKRA klingen etwas moderner, dazu verstärkt Death- und ein wenig Black-Metal-lastig, Präsente Folk-Elemente werden auf einen Teil der Songs reduziert, wo sie dann aber auch ein gutes Maß an Präsenz haben. Mag man als Fan gut oder weniger gut finden, ich finde die verschiedenen Anteile persönlich recht gut gesetzt, auch wenn ein bisschen mehr Folkigkeit bei den ersten beiden Tracks nicht geschadet hätte.

Fazit:
Mächtig Druck hinter der Binde, schön aggressiv und doch auch immer mal gut atmosphärisch, mit ordentlich Testosteron, Virtuosität und Freude an der Sache dargeboten und soundtechnisch äußerst fett – und für Freunde der folkigen/celtigen wie der deathigen SUIDAKRA ist was dabei. Feine Sache mit etwas die Erwartungen senkendem Anfang!

Anspieltipps:
“Darcanian Slave”, “Crossing Over”, “Vortex Of Carnage” und “A Shrine For The Ages”

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. A Life In Chains
02. The Inner Wolf
03. Darcanian Slave
04. Faoladh
05. Crossing Over
06. Vortex Of Carnage
07. Resurgence
08. Redemption
09. A Shrine For The Ages

Jannis