BENEDICTION – Ravage of Empires

Trackliste:

01. A Carrion Harvest
02. Beyond The Veil Of The Grey Mare
03. Genesis Chamber
04. Deviant Spine
05. Engines Of War
06. The Finality Of Perpetuation
07. Crawling Over Corpses
08. In The Dread Of The Night
09. Drought Of Mercy
10. Psychosister
11. Ravage Of Empires

Spielzeit: 47:19 min – Genre: Death Metal – Label: Nuclear Blast Records – : 04.04.2025 – Page: www.facebook.com/Benedictionband

 

Die UK Death Metal Legende BENEDICTION ist in den letzten Jahren nicht unbedingt für regelmäßigen Output bekannt. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass sich die Combo aus Birmingham für „Ravage Of Empires“ auch wieder ein paar Jahr Zeit gelassen haben. Aber jetzt ist es endlich soweit und Album #8 entdeckt das Licht der Welt. Und was ist das mal wieder für ein geiles Teil. Herrlich. Auf „Ravage Of Empires“ ist der neue Basser Nik Sampson zu hören, der den aus familiären Gründen ausgestiegenen Dan Bate ersetzt hat. Neben Nik sind die weiterhin mehr oder weniger beständigen Mitglieder Darren Brookes (g.), Peter Rew (g.), Dave Ingram (v.) und Giovanni Durst (d.) zu hören, die hier ein wahres Feuerwerk zünden.
Gegründet hat sich BENEDICTION schon im Jahr 1989 im beschaulichen Birmingham und schon 1990 konnte das Debüt „Subconscious Terror“ bei Nuclear Blast veröffentlicht werden. Der Beginn einer wunderbaren Karriere, trotz zahlreicher Besetzungsänderungen. Mittlerweile sind BENEDICTION seit mehr als 35 Jahren unterwegs und aus dem Death Metal nicht mehr wegzudenken. Und das ist auch gut so, denn richtig guter Old-School Death Metal ist auch nicht mehr überall zu finden. „Ravage Of Empires“ ballert sich auf seinen knapp 48 Minuten ordentlich in die Gehörgänge, keiner der 11 Songs ist kürzer als 3 Minuten. Im Gegenteil. Der Großteil ist länger als 4 Minuten, was wunderbar gegen die Spotify-Vorgaben geht. Fancy und Catchy muss hier nichts sein, BENEDICTION sind brutal und so muss das sein.
Schon der Opener „A Carrion Harvest“ zeigt deutlich, wo der Frosch die Locken hat. Das diabolische Lachen am Anfang und dann geht es einfach schon richtig los. Super Einstieg, der schon bei den ersten Takten soviel Bock auf mehr macht. Auch der zweite Song „Beyond the Veil of the Grey Mare“ kann mit ausgezeichneter Gitarrenarbeit und wütendem Death Metal gegrowle aufwarten. Genauso wünscht man sich Death Metal und BENEDICTION. „Engines of War“ bringt ein paar BOLTTHROWER Vibes mit und ist mit Dave Ingram als ehemaligen BOLTTHROWER Fronter sehr gut umgesetzt. Wer dann denkt, dass BENEDICTION irgendwann mal ihr Pulver verschossen haben…Nope… Die zweite Hälfte ist sogar noch stärker und wird mit „Crawling over Corpses“ fies eingeleitet. Zusammen mit dem nachfolgenden Banger „In the Dread of the Night“ wird die Abrissparty offiziell eingeläutet. Das eindringliche Stück „Psychosister“ leitet den Schlussakkord ein, der mit dem Titeltrack „Ravage of Empires“ und einer leicht groovigen Note endet.
Alles in allem lässt sich sagen, dass BENEDICTION ihrem Stil treu bleiben ohne langweilig oder wiederholend zu klingen. Perfekter Old-School-Death Metal, der sich auch nach Jahrzehnten nicht zu verstecken braucht. Eine absolute Kaufempfehlung für alle Fans der Band und alle Fans von schnörkellosem Death Metal.

Tänski

SPIRITWORLD – Helldorado

Trackliste:

01. Abilene Grime
02. No Vacancy in Heaven
03. Western Stars & The Apocalypse
04. Bird Song of Death
05. Prayer Lips
06. Waiting on the Reaper
07. Oblivion
08. Cleansing
09. Stigmata Scars
10. ANNIHILISM

 

Spielzeit: 28:42 min – Genre:  Westernmetal – Label: Century Media – : 21.03.2025 – Page: www.facebook.com/spiritworldprophet

 

Ich habe ja schon einige merkwürdige Musik- bzw. Metalgenres, aber was SPIRITWORLD mit ihrem dritten Studioalbum „Helldorado“ auflegen, war jetzt auch mir irgendwie neu. Eine Mischung aus Hillbilly, Western und Death-/Thrash-Metal mit Metalcore Elementen. Schräg? Definitiv!
Über die Band selbst habe ich nicht wirklich viel in Erfahrung bringen können. So weiß ich immer noch nicht, in welchem Jahr sich die Combo gefunden hat, ob sich die Jungs schon immer kannten oder eher zufällig aufeinander getroffensind.
Ein paar Infos konnten sich jedoch auch vor mir nicht verstecken. So habe ich immerhin herausfinden können, dass SPIRITWORLD ihrer Musik passend nach aus Las Vegas kommen und „Helldorado“ bereits Album #3 ist.
Ein erstes musikalisches Lebenszeichen gab es bereits im Jahr 2017 mit einem Demo und der erste Longplayer folgte dann 2019 mit „Pagan Rhythms“. Nur drei Jahre später wurde mit „Deathwestern“ der nächste Todesblei-Ritt veröffentlicht. Und wieder nur 3 Jahre später scheinen sich mit „Helldorado“ die nächsten Höllentore zu öffnen. Wie auch bei den Vorgängern zeigt sich hier die Liebe der Jungs zum Western, gewürzt mit einer ordentlichen Portion Metal.
Bereits mit dem Opener „Abilene Grime“ wird die Richtigung klar vorgegeben. Startet der Song doch mit quirligem Westernsound, bei dem man unweigerlich an verrauchte Saloons und kartenspielende Cowboys denken muss. Doch lange bleibt dieser Eindruck nicht, wandelt sich der Song doch recht schnell in ein hardcorelastiges Riffgewitter, dass SPIRITWORLD alle Ehre macht. Ein gut gelungener Einstieg in die Welt von SPIRITWORLD rund um Sänger und Mastermind Stu Folsom. Zum Glück ist Stu nicht der Lonesome Rider, sondern wird tatkräftig von Matt Schrum (g.), Nick Brund (b.), Preston Harper (d.) und Randy Moore (g.) unterstützt. Zusammen ist man halt weniger allein und schafft es, eine geniale Mischung aus Western, Hardcore und (Death) Metal an den Start zu bringen. Irgendwie total amerikanisch und trotzdem irgendwie gut.
Nach dem recht Hardcore-igen Start geht es dann mit „No Vacancy In Heaven“ ziemlich Slayer-lastig zur Sache. Wie auch bei „Wating On The Reaper“ sind die Wurzeln bzw. Vorlieben sehr schnell erkennbar. Damit es dem geneigten Zuhörer nicht langweilig wird, schmuggeln SPIRITWORLD mit „Bird Song Of Death“ noch eine Powerballade mit gelungenem Mitsing-Refrain aufs Album und zögern nicht, mit „Prayer Lips“ ´ne extra Portion Cheesyness draufzulegen.
Mit dieser Mischung schaffen es SPIRITWORLD den Spannungsbogen relativ hoch zu halten und sorgen dafür, dass es bis zum Ende hin nicht langweilig wird.
Mit „Annihilism“ und seinen Akustikgitarren endet „Helldorado“ nochmal mit starken Wilder Western-Klängen. 10 starke Songs in einer doch recht kurzen Spielzeit von knapp 28 Minuten.
„Helldorado“ wird mit Sicherheit nicht das letzte Lebenszeichen von SPIRITWORLD aus Las Vegas sein. Ein rundum gelungenes Teil mit nur einem kleinem Wermutstropfen. Die komplette Durchmischung von Westernsound mit Metal könnte etwas runder und durchgängiger sein. Dass es wunderbar funktioniert, zeigt „Abilene Grime“. Mehr Durchmischung der Stile würde SPIRITWORLD noch besser zu Gesicht stehen und das Alleinstellungsmerkmal stärken, aber trotz des kleinen Kritikpunktes hatte ich viel Spaß mit „Helldorado“ und verspüre den starken Wunsch, gemeinsam mit John Wayne in den Sonnenuntergang zu reiten.

Tänski

 

AMORPHIS – Halo

Trackliste:

01. Northwards
02. On The Dark Waters
03. The Moon
04. Windmane
05. A New Land
06. When The Gods Came
07. Seven Roads Come Together
08. War
09. Halo
10. The Wolf
11. My Name Is Night

Spielzeit: 55:42 min – Genre: Melodic Progressive Folk Death Metal – Label: Atomic Fire – VÖ: 11.02.2021 – Page: www.facebook.com/amorphis

 

Rezensionen sind in vielen Fällen eine gute Sache, um sich über Neuerscheinungen zu informieren und herauszufinden, ob man an ihnen potenziell Gefallen finden könnte. In einigen Fällen, beispielsweise bei U.D.O.- oder eben bei AMORPHIS-Alben, sind sie aber auch primär dafür da, dass der Redakteur das kommende Album einfach schon ein bisschen früher hören kann – und sekundär, damit vielleicht der letzte Mensch auf Erden, der die entsprechende Band noch nicht kennt, auf sie aufmerksam gemacht wird. Denn machen wir uns nichts vor: Niemand erwartet auch nur ansatzweise, dass diese Rezension zu dem Schluss kommt, „Halo“, das nunmehr 14. Album von AMORPHIS in ihrer 31 Jahre andauernden Geschichte, sei ein schwaches Album, das man eher nicht hören sollte. Warum auch, sind die Finnen doch seit eh und je ein absoluter Qualitätsgarant, der einen eigenen grandiosen Stil für sich geschaffen hat, aus höchst passionierten und talentierten Musikern besteht und Wert auf ein starkes Endresultat legt. Darum arbeitet man auch mit Produzent Jens Bogren zusammen, der einen bombastischen, druckvoll-klaren Sound für die Platte zusammengeschustert hat.
Musikalisch: Nun, der klassische AMORPHIS-Klaviersound ist vergleichsweise selten, aber damit endet die Kritik auch schon. „Halo“ findet einmal mehr einen sauberen Mittelweg zwischen düstereren Tönen, angetrieben durch Tomi Joutsens mächtige Growls, und wunderbaren getragenen Gesangsmelodien und Gitarrenmotiven vor druckvoll-schönen Arrangements, die die traumartige dichte Atmosphäre der Musik der Band so besonders machen. Ein Stück weit hat man den AMORPHIS-Sound dabei reduziert, ist insbesondere in der ersten Hälfte von Strophen mit Basic-Band-Instrumentierung und Growls relativ trocken unterwegs (was dank der Produktion aber bereits ordentlich knallt) und spielt teils mit unkonventionelleren Taktarten. Umso fetter sind damit die Parts, in denen so richtig ausgepackt werden kann. Orchestrale Elemente, Synthesizer, Orgeln, Chöre, eine starke Gastsängerin und ergänzende Percussion halten hier Einzug, ohne die Songs zu überladen. Und dazu kommen die wunderbaren, stimmungsvollen Melodien, das Zusammenspiel von Leadgitarre und Gesang, tronend auf einem schweren Rhythmusfraktion-Fundament. Und das bedeutet, wie erwartet:

Fazit:
„Halo“ ist ein weiterer Release von AMORPHIS, den man bedenkenlos blind kaufen kann, wenn man mit den letzten Veröffentlichungen der Truppe etwas anfangen konnte. Wer hätte das gedacht?

Anspieltipps:
„Northwards“, „On The Dark Waters“, „Seven Roads Come Together“ und „Halo“

Jannis

MASSACRE – Resurgence

Band: Massacre
Album: Resurgence
Spielzeit: 40:19 min
Stilrichtung: Death Metal
Plattenfirma: Nuclear Blast
Veröffentlichung: 22.10.2021
Homepage: www.Facebook.com/massacreflorida

Ich muss gestehen, dass ich schon ein wenig aufgeregt bin. Meine alten Helden von MASSACRE feiern ihr 30 jähriges Bandbestehen mit einem neuem Album. Und ich darf ein Review dafür machen. Diesmal fange ich beim Cover an. Absolut fantastisch. Wes Benscoten (Slayer, Kreator) hat hier ein unglaublich detailliertes Artwork gezaubert, dass von H.P. Lovecraft inspiriert wurde. Der Sound ist auch so verdammt stark und roh. Dan Swäno hat den Jungs von MASSACRE genau den Sound verpasst, den ich am Death Metal so liebe. Aktuell besteht die Band aus Kam Lee (v.), Mike Borders (b.), Brynjar Helgeton (d.) und den drei Gitarristen Jonny Peterson, Rogga Johansson und Scott Fairfax. Reicht euch noch nicht? Okay, dann hätte ich noch als Gastmusiker Marc Grewe (ex-Morgoth), Dave Ingram (Benediction), Anders Odden (Cadaver) und Pete Slate (Druid Lord) zu bieten. Genug Namedropping, ich will jetzt Old School Death Metal Feeling haben.

„Eldritch Prophecy“ startet mit einem dämonisch bösem Intro, direkt wie aus einem Horrorfilm heraus. Dann das erste Riff gleich zum niederknien und die Drums sind Heavy as fuck. Und das „uuargh“ von Kam Lee, ich bin im Death Metal Himmel. Der Mittelpart peitscht dir förmlich den Rücken aus, was für ein wunderbares Gefühl. Bei „Ruins Of R’Leyh“ stehen etliche Tempowechsel an. Wie eine unerbittliche Kriegsmaschine walzen MASSACRE über ihre erbärmlichen Gegner hinweg. Und zwar mit einem solchem Groove und Sänger, dass jeder Feind weinend das Weite sucht. Ich will mehr. Und ich bekomme es bei „Innsmouth Strain“. Der Bass drückt so herrlich und die Drums killen. Im letzten Drittel feuern die Gitarren aus allen Rohren. „Whisperer In Darkness“ hört sich anfangs wie alte Metallica im Death Metal Style an. Heftige Uptempo Nummer, die bei jedem Banger ein Schädeltrauma hinterlassen wird. Mit „Book Of The Dead“ folgt das nächste Highlight. Absoluter Wahnsinn. Bolt Thrower, Benediction und Grave in einem Song vereint. Absolut sick und heftig. Und wer bei Minute 2:10 nicht voll ausflippt, dem ist dann auch nicht mehr zu helfen. Kommen wir zu „Into The Far-Off Void“. Ganz einfach ein Old School Track, der so vertraut und gut ist. Es werden weiterhin keine Gefangenen gemacht. „Servants Of Discord“ geht direkt durch jede Betonwand hindurch und kann Schädel zerschmettern. Sehr eingängig das Ganze und auch das Solo fetzt. „Fate Of The Elder Gods“ baut sich bedrohlich vor einem auf, ein wildes Solo ertönt und die alten Götter brechen über einen herein. Und wenn Kam Lee hier growlt, flüchtet der Fürst der Finsternis freiwillig von seinem Thron. Kommt denn da jetzt kein schlechter Track? Nein! „Spawn Of The Succubus“ ist eine fiese Ausgeburt der Hölle. Aber sollte die Hölle so sein, bin ich dabei. MASSACRE Treffen hier wieder genau in mein altes Death Metal Herz. Ich bin begeistert. Mit dem Abschluss „Return Of The Corpse Grinder“ gelingt der Band der Brückenschlag zu ihrem Debüt und dem darauf enthaltenen Hit „Corpse Grinder“. Jetzt noch mal alles geben bis das Genick bricht, „uuarghhh“ und hell yeah.

Fazit: wer auf Old School Death Metal steht, kommt hier einfach nicht vorbei. So tight, so heavy, so erbarmungslos war noch kein Death Metal Album 2021. Obwohl schon etliche sehr starke Alben von Baest, Pestilence und Blood Red Throne herauskamen, lege ich mich jetzt fest: MASSACRE haben mit „Resurgence“ definitiv mein Death Metal Highlight des Jahres abgeliefert. 10 Songs, 10 Hits, 10 von 10 Punkten.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Eldritch Prophecy
02. Ruins Of R‘Leyh
03. Innsmouth Strain
04. Whisperer In Darkness
05. Book Of The Dead
06. Into The Far-Off Void
07. Servants Of Discord
08. Fate Of The Elder Gods
09. Spawn Of The Succubus
10. Return Of The Corpse Grinder

Sturmi

Blood Red Throne – Imperial Congregation

Band: Blood Red Throne
Album: Imperial Congregation
Spielzeit: 45:59 min
Stilrichtung: Death Metal
Plattenfirma: Nuclear Blast
Veröffentlichung: 08.10.2021
Homepage: www.bloodredthrone.com

Ladies & Gentlemen, herzlich willkommen zu unserem Boxkampf Main-Event. In der einen Ecke stehen Daniel „Død“ Olaisen (g.), Yngve „Bolt“ Christiansen (v.), Ivan „Meathook“ Gujic (g.), Stian „Gunner“ Gundersen (b.) und Freddy Boise (d.) von BLOOD RED THRONE bereit. Und in der anderen Ecke hoffe ich armer kleiner Schreiber auf Gnade. Das wird wahrscheinlich nichts, denn es stehen volle 10 Runden auf dem Programm. Die Norweger sind auch noch Vollprofis, denn nach über 25 Jahren und nun zehn Alben, wissen BLOOD RED THRONE wie man seinen Gegner bearbeitet. Let’s get ready to rumble!

Runde 1 startet mit „Imperial Congregation“. Und nach kurzem Gitarren Intro schlägt es auch sofort bei mir ein. Brutaler Death Metal der feinsten Art drückt mich in die Ringecke. Nur die zwei Solo im Stück geben mir ein paar Sekunden zum Verschnaufen. Runde 2 steht nun mit „Itika“ an. Der gutturale Gesang von Død macht mir Angst und ich weiche zurück. Seine Hintermannschaft ballert extrem heftig aber auch irgendwie groovig auf mich ein. Runde 3 steht mir nun mit „Conquered Malevolence“ bevor. Wie alte Helden aus den 90ern, prügeln mir BLOOD RED THRONE die Seele aus dem Leib. Diesen fiesen Growls, den harten Gitarren und dem hämmernden Bass habe ich nichts entgegenzusetzen. Mit „Transparent Existence“ sind wir erst bei Runde 4 und ich bin schon schwer gezeichnet. Egal, jetzt zeige ich es euch. Verdammt, irgendwie klappt es bei diesen hypnotischen Melodien und einem Drummer, der mich wie ein junger Muhammad Ali umtänzelt nicht, einen Treffer zu landen. Im Gegensatz zu der Band, denn der Song ist ein Volltreffer. Runde 5 ist extrem heftig. „Inferior Elegance“schlägt unbarmherzig immer wieder links und rechts bei mir ein. Ich gehe das erste mal zu Boden und lasse mich anzählen. Was für ein geiles Brett. Runde 6 und passend dazu heißt der Titel „We All Bleed“. Hammerhartes Riffing, heftige Bassläufe und die Drum Attacken setzen knapp vier Minuten lang schwere Körpertreffer. Weiter geht es mit „6:7“ in Runde 7. Gnade kann ich auch hier nicht erwarten. Perfektes Timing und ein toller Groove lassen mich verzweifeln. Den Norwegern geht auch in Runde 8 bei „Consumed Illusion“ die Luft nicht aus. Genauso muss ein brutaler Death Metal Song klingen. Ein absolutes Highlight, dass mich erneut in die Knie zwingt. Bei so einer Walze hat man einfach keine Chance. In Runde 9 wird es auf „Hero-Antics“ aber mal so richtig unfair. Nach harten Riffs kommt auch noch eine Pumpgun zum Vorschein. Der Ringrichter schreitet auch nicht ein und dieser geniale Song im Bolt Thrower meets Cannibal Corpse Style ist einfach zu gut für mich. Lediglich das tolle Solo lässt mich kurz träumen vom Sieg. Mit knapp über sieben Minuten steht mir die letzte und 10. Runde bevor. „Zarathustra“ ist ein wahres Mini-Epos geworden und zeigt das gesamte Können von BLOOD RED THRONE auf. Ich falle getroffen um, lasse mich auszählen und lausche den herrlichen Death Metal Klängen der Norweger.

Fazit: Das Coverartwork ist faszinierend und von Marcelo Vasco. Der Sound ist sauber und klar. Die fünf Musiker sind echte Profis auf ihrem Gebiet und haben Lieder in der Hinterhand, die jeden Oldschool Death Metal Fan begeistern müssen. Ganz klar Sieger durch k.o.: BLOOD RED THRONE
Und natürlich gibt es 9,5 Punkte für diesen Fight.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. …Imperial Congregation
02. Itika
03. Conquered Malevolence
04. Transparent Existence
05. Inferior Elegance
06. We All Bleed
07. 6:7
08. Consumed Illusion
09. Hero-Antics
10. Zarathustra

Sturmi

SUIDAKRA – Wolfbite

Band: Suidakra
Album: Wolfbite
Spielzeit: 45:52 min
Stilrichtung: Melodic Folk Death Metal
Plattenfirma: MDD
Veröffentlichung: 25.06.2021
Homepage: www.facebook.com/Official.SuidAkrA

Ich bin immer noch beeindruckt, wie ich SUIDAKRA vor ca. sechs Jahren als Vorband von irgendwem das erste Mal sah und fest davon überzeugt war, dass das eine frische und aufstrebende “neue” Band ist, die nicht mehr als, sagen wir drei Alben veröffentlicht hat. Well… 1994 gegründet, also beinahe so alt wie ich, mit “Wolfbite” nun insgesamt 15 Alben auf dem Markt und allgemein so eine der Truppen, denen man ihr Alter anhand von Ermüdungserscheinungen überhaupt nicht anmerkt.
So auch auf dem aktuellen Longplayer, der unter anderem von Aljoscha Sieg gemixt und gemastert wurde, den man eigentlich eher in der ESKIMO-CALLBOY-Ecke verortet. Auf den Stil von SUIDAKRA hatte das glücklicherweise keinen Einfluss (mal abgesehen von der trailersoundtrack-artigen und von einem Rise-Sound unterlegten Eskalation in der Mitte von “Crossing Over”, die absolut geil ist), und der Sound der Platte ist von vorne bis hinten Brett.
Erster der neun Tracks auf “Wolfbite” ist “A Life In Chains”, gefolgt von “The Inner Wolf”. Beide sehr sauber, durchgängig gut gemacht und knallend, aber verhältnismäßig höhepunktarm bei durchgängig soweit stabiler Grundqualität. Beide bestechen eher durch Groove, Härte und Umsetzung als durch herausragende Melodien und wirkliche Eigenständigkeitsmerkmale, was sich aber ab Track drei (“Darcanian Slave”) mit der wunderbaren Gaststimme von Tina Stabel und einem ausgewogenen Mix aus Härte und verstärkt folkigen Tönen ändert. “Faoladh” fährt einen Dudelsack, beeindruckende Instrumentalarbeit und viel Druck auf, bevor mit “Crossing Over” ein +6-Minüter daherkommt, der bis auf ein bisschen Geflüster rein instrumental gehalten und äußerst vielseitig gestaltet ist, mit atmosphärischen, harten, voll eskalierenden, moderneren, düsteren und folkigen Parts, der aber nicht zusammengefrankensteint wirkt, sondern im Gegenteil voll zündet. Anschließend wieder Raw Power mit “Vortex Of Carnage”, Folk und Geknüppel mit “Resurgence” und ein tendenziell ruhiger-feierliches Finale mit vielen Clean Vocals, 6er-Takt und Emotion.
Insgesamt ist das Folk-Level auf “Wolfbite” ein wenig in den Hintergrund gerückt, SUIDAKRA klingen etwas moderner, dazu verstärkt Death- und ein wenig Black-Metal-lastig, Präsente Folk-Elemente werden auf einen Teil der Songs reduziert, wo sie dann aber auch ein gutes Maß an Präsenz haben. Mag man als Fan gut oder weniger gut finden, ich finde die verschiedenen Anteile persönlich recht gut gesetzt, auch wenn ein bisschen mehr Folkigkeit bei den ersten beiden Tracks nicht geschadet hätte.

Fazit:
Mächtig Druck hinter der Binde, schön aggressiv und doch auch immer mal gut atmosphärisch, mit ordentlich Testosteron, Virtuosität und Freude an der Sache dargeboten und soundtechnisch äußerst fett – und für Freunde der folkigen/celtigen wie der deathigen SUIDAKRA ist was dabei. Feine Sache mit etwas die Erwartungen senkendem Anfang!

Anspieltipps:
“Darcanian Slave”, “Crossing Over”, “Vortex Of Carnage” und “A Shrine For The Ages”

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. A Life In Chains
02. The Inner Wolf
03. Darcanian Slave
04. Faoladh
05. Crossing Over
06. Vortex Of Carnage
07. Resurgence
08. Redemption
09. A Shrine For The Ages

Jannis

REQUIEM – Collapse Into Chaos

Band: Requiem
Album: Collapse Into Chaos
Spielzeit: 36:45 min
Stilrichtung: Death Metal
Plattenfirma: Massacre Records
Veröffentlichung: 25.06.2021
Homepage: www.requiem-net.com

Gruezi mitenand. Heute habe ich das Vergnügen euch REQUIEM aus der Schweiz mit ihrem achten Studioalbum zu präsentieren. Die Veteranen bestehen seit 1997 und stehen für kompromisslosen und brutalen Death Metal, der sich keinen Trends beugt. Diese Haltung zeichnet sich schon beim Coverartwork ab. Hier hat Tata Kumislizer herrlich abgeliefert und ein detailfreudiges Kunstwerk entworfen. Das Line-Up um Michi Kuster (v.), Phil Klauser (g.), Matze Schiemann (g.), Ralf Winzer García (b.) und Reto Crola (d.) muss sich auch beim Sound nicht hinter Genre Größen verstecken. Hier hat der renommierte V.O. Pulver dafür gesorgt, dass die Scheibe druckvoll und mächtig aus den Boxen knallt. Und das ist auch gut so, denn REQUIEM wissen durch unzählige Touren mit Dismember, Vader, Belphegor und Vital Remains ganz genau was sie wollen und können. Dann lasst uns mal ins Chaos stürzen.

Der Opener „Fade To Emptiness“ geht sofort drauf los und zeigt die pure, rohe und schnörkellose Energie der Eidgenossen. Der Titeltrack „Collapse Into Chaos“ ist eine Old School Blastspeed Nummer vom Feinsten. Die Vocals triefen voller Hass und die Riffs sind einfach zermalmend. Keine Pause gibt es bei „Mind Rape“. Was der Drummer hier leisten muss, allen Respekt. Trotz all dem Bösen gibt es eine tolle Melodyline (meine Frau hat nur mit dem Kopf geschüttelt und gefragt, wo hier denn eine Melodie ist). „Down To Zero“ ist eine Death Metal Granate. Gekonnte Breaks lockern dieses Geschoss auf und lassen die Matte kreisen. Bei „All Hail The New God“ geht es eine Minute im Midtempobereich zu, ehe Sänger Michi den Titel growlt und die komplette Gewalt auf einen hereinbricht. Ich würde sagen, Bolt Thrower meets Deicide. Zwei Minuten pure Zerstörung knallen uns auf „Empty Words Remain“ um die Ohren, heftig. Bei „Progress To Collapse“ fühlt man sich direkt in die 90er zurückversetzt. Ganz starke Nummer mit vielen kleinen Songdetails. „Mankind Never Learns“ ist einfach nur hart und böse, mehr gibt es da nichts zu sagen. „Ivory Morals“ haut dir mit seiner Intensität die Schädeldecke weg und „Out Of Sight, Out Of Mind“ nimmt dir danach dein Hirn raus und zermatscht es direkt. „New World Dystopia“ bietet noch mal das volle Brett. Wütende Blast Attacken treffen auf zermalmende Riffs, Bass und Drums peitschen voran und die Growls sind sowas von Evil. „World Downfall“ ist ein knapp zweiminütiges Outro und beendet mit einem Knall diese Platte.

Fazit: Tja, was soll ich hier noch sagen? Die Schweizer hauen hier ein extrem geiles Album raus, dass jedem Old School Death Metal Maniac glücklich machen sollte. Es gibt keinen schwachen Song und die knapp 37 Minuten vergehen wie im Flug. Danke REQUIEM, hierfür gibt es Matterhorn harte 9 Punkte.

WERTUNG:

 

 

25Trackliste:

01. Fade Into Emptiness
02. Collapse Into Chaos
03. Mind Rape
04. Down To Zero
05. All Hail The New God
06. Only Empty Words Remain
07. Progresse To Collapse
08. Mankind Never Learns
09. Ivory Morals
10. Out Of Sight, Out Of Mind
11. New World Dystopia
12. World Downfall (Outro)

Sturmi

SLAVES TO FASHION – The History Of Heavy Metal

Band: Slaves To Fashion
Album: The History Of Heavy Metal
Spielzeit: 59:33 min
Stilrichtung: Omni Metal
Plattenfirma: Eigenveröffentlichung
Veröffentlichung: 13.02.2021
Homepage: www.facebook.com/slavestofashion

Ganz selten habe ich Alben zum Rezensieren auf dem Tisch, bei denen ich auf seltsame und sehr positive Weise richtig emotional werde, weil sich beim Hören unweigerlich das Gefühl einstellt, hier hat eine kleinere, unbekannte Band nicht nur absolut unnormale Mengen an Arbeit und Herzblut investiert, sondern auch etwas verdammt Großes geschaffen. Ein Gefühl, das wohl am besten als das hundertprozentige der Band den Stolz und die positive Resonanz Gönnen beschrieben werden kann, den/die die entsprechende Band aufgrund ihres Werkes hoffentlich verspürt und erfährt. Die Eigenveröffentlichung “The History Of Heavy Metal” von SLAVES OF FASHION ist so ein Album.
Das Konzept der Platte der Norweger: Jeder Song ein anderes Untergenre, zum Teil mit mehreren Unter-Untergenres, eine metallene Wundertüte sozusagen. Das ist erstmal ambitioniert, insbesondere wenn man bedenkt, dass auch die Produktion der einzelnen Songs auf das jeweilige Genre abgestimmt wurde (was auch den einzigen kleinen Kritikpunkt mit sich bringt, dass einige wenige Song(part)s produktionstechnisch etwas schwächer als andere ausfallen und etwas anstrengender zu hören sind, beispielsweise der sehr höhenlastige True-Norwegian-Black-Metal-Part in “Expressions Of Extremity” – das beläuft sich aber auf nicht mehr als ca. sechs Minuten des Albums).
Natürlich läuft man bei einem solchen Projekt Gefahr, sich dann an Genres abzuarbeiten, das jedoch auf Kosten der Substanz der einzelnen Songs. Konzept vor Inhalt, sozusagen. Doch das passiert auf “The History Of Heavy Metal schlicht nicht. Um alle relevanten Punkte im Rahmen einer Rezension anzusprechen, hier in kurz und knapp:
– Johannes Støle ist ein großartiger und wandelbarer Sänger und wurde um diverse Gastsänger und eine Sängerin ergänzt, um ein authentisches Resultat zu gewährleisten. Die Vocals sind durchgängig auf sehr hohem Niveau, ebenso die Leistung der Instrumentalfraktion.
– Es gibt zu jedem Track ein eigenes Albumcover (!) – So viel Investition ins Booklet wird heutzutage immer seltener.
– Die Genreauswahl beschränkt sich nicht, wie man bei einer Heavy-Metal-Band erwarten könnte, auf die klassischeren Untergenres. Jesus, es gibt einen (großartigen) Nu/Emo-Metal Song (“The New Wine”), einen über 13 Minuten langen Progressive-Track (“The Evergrowing Tree”, eine wahnsinniges Tour de Force durch Prog-Metal-Subgenres), Alternative Metal (“Garden Of Chains”, auch großartig) und ganz viele andere Genres.
– Die Songs für sich sind tatsächlich einfach gute Songs, die den Spirit, den sie vermitteln wollen, absolut vermitteln und auch außerhalb des Albumkontextes wirklich Spaß machen.
– Die Kontraste zwischen den einzelnen Songs (und auch innerhalb der einzelnen Songs) sind hochgradig unterhaltsam. Der Metal ist die Grenze, aber innerhalb dieser Grenze gibt es keinerlei Einschränkungen.
– Das Songwriting ist absolut authentisch aber nichtsdestotrotz kreativ und intelligent. Sollte auch erwähnt werden.

Fazit:
Im Ernst, ich bin lange nicht mehr so gut unterhalten worden, von einem Album, das einerseits eine Liebeserklärung an das Genre ist, andererseits aber auch ein höchst ernstzunehmendes und auf skurrile Weise komplexes Gesamtkunstwerk, mit einem hörbaren Augenzwinkern und unendlicher Liebe zum Detail. Man kann “The History Of Heavy Metal“ nicht ausdrücklich genug empfehlen und die Platte wird mit absoluter Sicherheit weit oben auf der Liste meiner Lieblingsalben des Jahres landen. Trotz kleiner Kritik an Teilen des Sounds volle Punktzahl, mehr als verdient.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. MCMLXX
02. The Priest Of Maidenhead
03. Sex, Drugs & Rock ’n‘ Roll
04. Thrash Of The Titans
05. Expressions Of Extremity
06. Garden Of Chains
07. The Evergrowing Tree
08. The Power Of Metal
09. The Nu Wine
10. Too Close (To See Clearly)

Jannis

BAEST – Necro Sapiens

Band: Baest
Album: Necro Sapiens
Spielzeit: 45:00 min
Stilrichtung: Death Metal
Plattenfirma: Century Media
Veröffentlichung: 05.03.2021
Homepage: www.baestband.com

BAEST sind ein Death Metal Biest aus Dänemark. Und sie sind ziemlich fleißig. Das neue Album ist bereits die dritte Veröffentlichung seit 2018. Und seit 2015 gibt es die Jungs Simon Olsen (v.), Svend Karlsson (g.), Lasse Revsbech (g.), Mattias Melchiorsen (b.) und Sebastian Abildsten (d.) auch erst. In der kurzen Zeit entwickelten sich die Dänen vom Underground Phänomen zu einem internationalen Top Live Act. Dies stellten BAEST schon auf dem Summer Breeze, dem Ruhrpott Metal Meeting und Roskilde zur Schau. Auch die Tour mit Abbath konnte überzeugen. Ich werde im Laufe des Reviews einige bekannte Bands nennen die hier als Einfluss zu hören sind. Aber BAEST machen auf jeden Fall ihr eigenes Ding. Bevor wir loslegen, möchte ich noch das extrem gelungene Coverartwork von Mitchell Nolte (Aborted, Vampire) erwähnen, wirklich stark geworden.

Los geht’s mit „The Forge“, einem kurzen Intro, dass ein leicht beklemmendes Gefühl auslöst. „Genesis“ ist dann quasi der Opener, der einfach nur brutal ist. Dieses tolle Stück zeigt sofort in welche Richtung es geht. Und die Stimme von Simon finde ich großartig. Gleich die Nummer „Necro Sapiens“ setzt noch einen drauf. Fette Riffs die zwischen Morbid Angel und Benediction hin und her wechseln. Perfekte Abstimmung von den Midtempo- und Abgehparts. Alles sehr wuchtig und überzeugend. „Czar“ ist wahrlich kein schlechter Song, zündet aber leider nicht wirklich bei mir. Da passiert einfach zu wenig. Macht jetzt aber nichts, denn ich verspreche euch, dass das restliche Material sehr hochwertig ist. „Abbatoir“ beginnt erstmal nur mit Schlagzeug und wird dann aber so was von mächtig. Die David Vincent artigen Vocals sind so intensiv, die Riffs so heavy und der Bass so pumpend, just wow. „Goregasm“ startet düster und beklemmend. Der Song windet sich in der ersten Hälfte zäh wie Lava den Berg herunter. Nur um dann das Tempo anzuziehen und dich mit Killer Riffs a la Benediction und Monstrocity zu begraben und dir die Luft zu rauben. Auch „Towers Of Suffocation“ will einen nur ersticken. Es ballert so heftig wie bei Grave und Dismember damals. Ein paar vertrackte Gitarrenläufe und Soli werten das Ganze noch mehr auf. Erinnert mich auch sehr positiv an die letzte Vltimas Scheibe. „Purification Through Mutilation“ stellt einen echten Banger dar. Wie alte Morbid Angel schaffen sie es eine bestimmte Atmosphäre zu erschaffen, die man nicht erklären kann. Das Stück ist heftig, knallt voll rein und ist einfach richtig stark. Bei „Meathook Massacre“ ist der Titel Programm. Hier wird wirklich ein Massaker angerichtet. Das Tempo ist meist hoch, die Nummer schneidet sich durch deinen Körper rund lässt dich ausbluten. Was für eine großartige Death Metal Granate. „Sea Of Vomit“ besticht durch die intensiven Vocals, diese tiefen Grunts beeindrucken mich. Der Track hat alles was guten Death Metal braucht. Gelungener Abschluss von BAEST.

Fazit: Bis auf den einen schwächeren Song gibt es hier überhaupt nichts zu bemängeln. Von der Produktion hin zum Coverartwork und dem Songwriting ist fast alles extrem gut. Respekt an die Dänen, die in unglaublich kurzen Abständen solch hochwertige Veröffentlichungen herausbringen. Ich lehne mich jetzt mal ein wenig aus dem Fenster und behaupte: „BAEST gehört die Zukunft im Death Metal“

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. The Forge
02. Genesis
03. Necro Sapiens
04. Czar
05. Abbatoir
06. Goregasm
07. Towers Of Suffocation
08. Purification Through Mutilation
09. Meathook Massacre
10. Sea Of Vomit

Sturmi

PEQUOD – Spineless

Band: Pequod
Album: Spineless
Spielzeit: 41:43 min
Stilrichtung: Thrash/Death Metal
Plattenfirma: Blood Blast Distribution
Veröffentlichung: 11.12.2020
Homepage: www.pequod.eu

Endlich naht die ruhige stille Zeit. Ein paar Glockenklänge hier und ein bisschen Wham! da und man kommt voll runter. Stop! Aus! Cut! WTF! Wer all das Gedönse nicht braucht und stattdessen die Weihnachtszeit lieber bangend und moshend verbringt, sollte unbedingt PEQUOD hören. Kennt ihr nicht? Aber gleich. Bereits seit 1998 gibt es die Band aus München schon und ihr Stil lässt sich am einfachsten mit „Bay Area Thrash meets Swedish Death Metal“ beschreiben. Live war man schon auf der Bühne mit Acts wie Napalm Death, Dismember, Tankard, Asphyx uvm. unterwegs. 2011 erschien der erste Longplayer „Forgotten“, der schon richtig gute Nummern drauf hatte. 2016 wurde noch eine EP aufgenommen. Und nun hat das Quintett um Roland Wagner (v.), Florian Schwarzfischer (b.), Daniel Kirstein (g.), Jens Burbaß (g.) und Maurizio Guolo (d.) ein echt heißes Eisen im Feuer. Angefangen beim extrem geilen Coverartwork, bis hin zu der starken Produktion hauen die Jungs einen Output raus, der locker mit der internationalen Konkurrenz mithalten kann. Leute, schließt noch schnell einen Rechtsschutz Vertrag ab, bevor ihr voll aufdreht und euch die Nachbarn verklagen. Genug Blabla, ab zu den Songs.

Auf „Pursuit“ geht es sofort zur Sache. Fettes Riff, ein kurzes Urgh und ab geht es. Der Bass wummert und der Thrash Metal Gesang wechselt sich wunderbar mit den Death Metal Growls ab. Sehr gut. Auch „Born Insane“ macht keine Gefangenen. Highspeed Chaos wechselt zwischen ultimativer Vernichtung und fettem Groove hin und her. Die markante und variable Stimme gibt dem Song einen extra Kick. Das ein Song mit dem Titel „Death“ keine Ballade wird, war klar. Absolut geile Riffs aus dem Thrash Bereich treffen auf Drums from hell und auch der Bass lässt einen nach Luft schnappen. „Extinction Of Souls“ ist schwer, relativ langsam und erdrückend. In der Mitte des Stücks wird kurz in Zeitlupe gespielt, ehe man dann das Tempo wieder anzieht. Ein starkes Solo darf auch nicht fehlen. Der Titeltrack „Spineless“ bedeutet Hass pur. Morbid Angel Riffing trifft auf Thrash, coole Mischung. Auf „Hell Within“ wird dem Schweden Death gehuldigt. Ich fühle mich direkt in meine Jugendzeit mit all den Bands wie Grave, Dismember und Konsorten zurückversetzt. Meine Anlage habe ich mittlerweile auch so laut gemacht, dass ich den nervigen Nachbarn nicht mehr klopfen höre. Weiter geht’s mit „Again We Fall“. Auch hier wird mit beängstigender Präzision geholzt. Die ganze Mannschaft von PEQUOD hat eine sehr hohe spielerische Qualität zu bieten. Auf der letzten Nummer „Of Rise And Ruin“ lässt es die Band ruhiger angehen. Man bleibt zwar im Midtempo Bereich aber trotzdem ist das Stück sehr Heavy geworden.

Anspieltipps: der ganze Longplayer

Fazit: Ein Hammer Album, dass ich so nicht erwartet habe. Eine enorme Steigerung zum Vorgänger. Death Metal Fans sollten ihre wahre Freude daran haben. Da muss ich doch glatt am Ende des Jahres die Top 10 in meiner „bösen“ Liste noch ändern. 9 Punkte und eine absolute Kaufempfehlung.
P.S.: mittlerweile gefällt es dem Nachbarn auch.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Pursuit
02. Born Insane
03. Death
04. Extinction Of Souls
05. Spineless
06. Hell Within
07. Again We Fail
08. Of Rise And Ruin

Sturmi