KÄRBHOLZ – Barrikaden

Trackliste:

01. Barrikaden
02. Raubtier
03. Unter ferner liefen
04. Gar nichts
05. Eins gegen Eins
06. Der Zug
07. Mut gegen Perspektive
08. Ohne Deckung
09. Ja zum Leben
10. Zu dir oder zu mir
11. Gib mir Deine Hand

Spielzeit: 40:57 min – Genre: Deutschrock – Label: Metalville – : 24.03.2023 – Page: www.facebook.com/Kaerbholzoffiziell

 

Als bekennender KÄRBHOLZ Fan ist es mir jedes Mal wieder aufs Neue eine große Freude, ein Album der Ruppichterother ins Visier zu nehmen. Und obwohl ich jedes Mal versuche, so neutral wie möglich ein Review zu schreiben, schleicht sich dann doch immer wieder mal die Fanliebe rein. Aber was soll ich sagen, die Jungs sind einfach gut und schaffen es immer wieder, mich komplett abzuholen. Ob es dieses Mal auch klappt?
NATÜRLICH. Auch mit Album #11 „Barrikaden“ schaffen es die Kinder aus Hinterwald nicht, irgendjemanden zu vergrätzen oder irgendwo in der Deutschrock-Pampa zurückzulassen. Fanliebe hin oder her, KÄRBHOLZ wissen einfach, wie es geht. Und dafür reichen die einfachsten Zutaten, man muss nur wissen, wie man sie zusammenmischt. Und genau das tun KÄRBHOLZ schon seit 18 Jahren. Jawoll, ihr habt richtig gelesen, dieses Jahr werden sie volljährig. Dem Album merkt man das Alter der Band nur soweit an, dass sie im Laufe der Jahre professioneller und technisch versierter geworden sind, die Texte, die Melodien, alles andere ist immer noch jung, frisch und überzeugend. KÄRBHOLZ erzählen Geschichten aus dem Leben und das wird auch nach so langer Zeit einfach nicht langweilig.
Mit dem rebellischen „Barrikaden“ legt das Quartett dann auch schon direkt mit Vollgas los. Kerniger Rock mit metallischen Einschlag, der sich gegen Regeln, festgefahrene Gesellschaftsstrukturen und zwischenmenschliche Glaubensgrundsätze richtet. Die „Barrikaden“ reißen KÄRBHOLZ mit dem Opener laut krachend kurzerhand ein. Ein super Start, der so richtig Bock auf mehr macht. Und dieser Wunsch kommt auch bei den folgenden Songs nicht zu kurz. Die erste veröffentlichte Single „Raubtier“ versucht das vielleicht eingestaubte Raubtier in einem Selbst lautstark wieder zu wecken, während sich nicht weniger leise „Unter Ferner Liefen“ der Unvernunft und dem Gefühl der darauffolgenden vernebelten Sinne hingibt. Etwas langsamer, aber nicht weniger knackig wird es mit „Gar Nichts“, ein Song über sich ins Negative verändernde Freundschaften. Und das sind nur die ersten Songs auf der neuen Scheibe, die schon zu überzeugen wissen.
Welche musikalische Bandbreite KÄRBHOLZ haben, zeigen sie eindrucksvoll auf dem mittlerweile 11. Studioalbum „Barrikaden“. Das krachige „Mut Gegen Perspektive“, der „Mutmacher“ des Albums, der Song „Ohne Deckung“ (um nur mal zwei zu nennen) zeigen, mit wieviel Vollgas und Rückgrat die Ruppichterother auch nach 18 Jahren noch unterwegs sind. Auch wenn der Fuß vom Pedal genommen wird und sich ein ruhiger Song zwischen die rockigen Nummern tummelt, ist das einfach nur stimmig. So wird das vertonte Gedicht „Der Zug“, live sicherlich für Gänsehaut sorgen, der Song ist trotz aller melodischer Melancholie textlich einfach nur ein extrem starkes Teil.
Mit der gesungenen Liebeserklärung „Gib Mir Deine Hand“ läuten KÄRBHOLZ nach 40 Minuten das Finale ein und geben auf den letzten 5:29 Minuten nochmal so richtig schön Vollgas. Mit der langsam ausklingenden Gitarre als Outtro verabschieden sich die Jungs mit einer nonchalanten Verbeugung von den Zuhörern. Wirklich gelungen! 
Aber wie immer braucht es ein paar Durchgänge (zumindest bei mir). Es gibt jedes Mal neues zu entdecken und manchmal braucht es ein paar Runden, um „zwischen den Zeilen zu lesen“ und einen Song als Ganzes zu erfassen. KÄRBHOLZ haben mich auch mit „Barrikaden“ komplett abgeholt. Einziges Manko ist das Cover. Jungs, wie soll man sich das tätowieren lassen?
Trotz des Covers *zwinker* … KÄRBHOLZ machen lebensbejahende Beatmusik, die mit Vollgas Rock’n’Roll überzeugt. Danke, danke, danke dafür und ich schicke euch glitzernde 9 Sternchen in den Hinterwald.

Tänski

Unbedingt reinhören

 

 

 

SUICIDE SILENCE – Remember You Must Die

Trackliste:

01. Remember…
02. You Must Die
03. Capable Of Violence (N.F.W.)
04. Fucked For Life
05. Kill Forever
06. God Be Damned
07. Altar Of Self
08. Endless Dark
09. The Third Death
10. Be Deceived
11. Dying Life
12. Full Void

Spielzeit: 39:36 min – Genre: Deathcore – Label: Century Media Records – : 10.03.2023 – Page: www.facebook.com/suicidesilence

 

Endlich… Das neueste SUICIDE SILENCE Machwerk „Remember You Must Die” steht in den Startlöchern und ich freu mich wie bolle, dass die „guten alten Suicide“ zurück sind. So schööööön…
Mittlerweile erscheint es müßig, ein weiteres Mal Vergleiche mit der Lucker-Ära zu ziehen. Mitch Lucker ist vor 10 Jahren verstorben und es gibt einfach kein zurück mehr. So grandios die Band mit ihm war, so groß und schmerzhaft war die Lücke, die sein Tod hinterlassen hat. Aber SUICIDE SILENCE mussten einfach nach vorne schauen und mit Sänger Eddie Hermida ist der anfangs holprige Neustart mit „Remeber You Must Die“ endgültig abgeschlossen. Nach dem eher schwierig zu bewertenden Selbstbetitelten „Suicide Silence“ ging der Weg mit „Become The Hunter“ wieder in die richtige Richtung und mit „Remember You Must Die“ legen die Jungs nochmal eine Schippe drauf. Deathcore-Freude pur! Ob das an Neuzugang Ernie Iniguez an den Drums liegt. Zu einem gewissen Teil, er hat den Old-School-Deathcore-Vibe mitgebracht. Ein Gewinn nach der Trennung von Alex Lopez vor einem Jahr.
Schon das Intro „Remember…“ das in den Kracher „You Must Die“ übergeht zeigen ganz krass klar, wo der Frosch die Locken oder welche Deathcore Band die größten Eier hat. Trotz genialer Bands wie LORNA SHORE oder THY ART IS MURDER, die auch schon ewig unterwegs sind, bleiben SUICIDE SILENCE einfach die genial-geilen Pioniere eines ganzen Genres. Jede andere Band muss einem Vergleich mit den Kaliforniern standhalten und „Remeber You Must Die“ zeigt, warum das auch nach über 20 Jahren so ist und immer so sein wird.
Nach diesem fulminanten Doppeleinstieg gibt es natürlich keine Verschnaufpause. Auch „Capable Of Violence“ haut immens rein, ein Vorzeige-Deathcore-Song. Aggressiv, energetisch, einfach nur hammerstark. “SUICIDE SILENCE is back to being Suicide Silence,” verkündete Gitarrist und Gründungsmitglied Chris Garza. Und da hat er recht. Es sind viele kleine Facetten, die aus dem Album für mich ein Highlight des Jahres machen. Das mit Black Metal Gitarren hinterlegte „Kill Forever“ oder das trashig angehauchte „Be Deceived“, dazu noch der Aggro-Vorzeige-Song „Fucked For Life“, SUICIDE SILENCE machen keine Gefangenen. Ich kann mir bei keinem Durchgang das debile Grinsen verkneifen, so viel Spaß macht mir jede einzelne Minute des Albums. SUICIDE SILENCE packen ihre ganze Erfahrung in die 12 Songs und zeigen in den knapp 40 Minuten Spielzeit, warum sie zu den ganz großen des Deathcore gehören. Mit Album #7 machen SUICIDE SILENCE verdammt viel richtig und verdammt wenig falsch. Und – kleine Randnotiz – damit haben sie mit Eddie ein Album mehr rausgebracht als mit Mitch. So froh ich bin, dass ich die Band noch mit Mitch Lucker gesehen habe, so schön ist es auch zu sehen, dass sie ihren Weg in der Post-Lucker-Ära gefunden haben. Was mit „Become The Hunter“ seinen neuen guten Anfang (vor allem nach dem selbstbetitelten „Suicide Silence“) gefunden hat, wird mit „Remember You Must Die“ noch runder und greifbarer. Das Album ist für mich eine absolute Empfehlung für alle Fans des harten Deathcore, der Rest kann sich gerne trollen und ELECTRIC CALLBOY abfeiern.

Tänski

Zieht euch den geilen Scheiß unbedingt rein:

 

 

 

BENEATH MY FEET – In Parts, Together

Trackliste:

01. Caught In A Hurricane
02. Dig My Grave
03. When Both Our Worlds Collide
04. Dead Equal
05. One More Time
06. Sink To The Bottom or Swim For The Shore
07. Is This Really You
08. Far From Home
09. The Uprising
10. Departure
11. Roads (Bonus)
12. Vindicta (Bonus)
13. Lost Sailors Grave (Bonus)

Spielzeit: 46:41 min – Genre: Metalcore – Label: Noble Demon – : 03.03.2023 – Page: www.facebook.com/Beneathmyfeet

 

Ich freue mich ja immer, wenn mal wieder was in „meiner“ bevorzugten Musikrichtung eintrudelt, da hab ich doch gleich mal zugegriffen und mir BENEATH MY FEET geschnappt. Und das Schönste dabei ist, die Jungens sind bisher komplett an mir vorbeigegangen. Dabei haben die Schweden eine solche Missachtung meinerseits in keinster Weise verdient. Aber das ändert sich jetzt ja 😉
Mit BENEATH MY FEET gibt sich eine weitere „Swedencore“-Band die Ehre. Mit einer Mischung aus Metalcore in der poppig-elektrischen Variante und leichtem Melodic-Death-Metal Einschlag reihen sich die Jungs aus dem hohen Norden problemlos in die Liste bekannter schwedischer Core-Bands ein (z.B. DEAD BY APRIL, AMARANTHE, …). Die Schwierigkeit besteht – wie immer im Metalcore – nicht zu alt und damit komplett abgenudelt und nicht wie der Rest der breiigen Masse zu klingen.
Vorneweg, BENEATH MY FEET geben sich da große Mühe, aber so ganz reicht es im Moment noch nicht für die Spitze im Metalcore Olymp. Mit „In Parts, Together“ hauen die Schweden erst ihren zweiten Longplayer nach der 2014er Veröffentlichung „Origins“ raus, da kann noch größeres erwartet werden. Und das tue ich, denn Potenzial ist da, es muss nur ausgeschöpft werden.
Tatsächlich startet „In Parts, Together“ absolut überzeugend mit dem Doppelkracher „Caught In A Hurricane“ und „Dig My Grave“. Ohne Intro und Geschnörkel krachen uns die Metalcore-typischen Lines um die Ohren. Klargesang in den Refrains, tiefe, brüllende und aggressive Shouts lassen einen wohlig erschauern. Hier ist man als Metalcore-Fan richtig aufgehoben. Mitsing- und Mitmosh-Garantie par excellence.
Ganz gut zu Gesicht steht den Songs auch die dezenten elektronischen Spielereien, die im Gegensatz zu „ELECTRIC CALLBOY“ die Songs nicht dominieren und ins Nervige abdriften lassen, sondern diese geschickt untermalen wie z.B. in „Dead Equal“. Auch „ruhigere“ Stücke finden sich auf „In Parts, Together“. So startet „Far From Home“ leichtfüßig und flüssig ohne den typisch balladesken Schmalz, den man befürchten könnte. Trotzdem ein emotionaler Song, der gegen Ende nochmal richtig aufdreht und mit einem imposanten Finale endet. Technisch anspruchsvoll und absolut ein Highlight des Albums. Ein Song, bei dem man erkennt, dass die Schweden wirklich was drauf haben.
BENEATH MY FEET, die sich 2010 in Lulea im Norden Schwedens gegründet haben, hauen mit „In Parts, Together“ wie bereits erwähnt erst ihren zweiten Longplayer raus, aber die Hände in den Schoß gelegt haben die Jungs die letzten Jahre definitiv nicht. Nach einigen Stellungswechseln steht die Combo seit 2012 im Line-up stabil da. Zu den beiden Sängern Marcus Garbom und Sebastian Kagström, die sich nebenbei bemerkt mehr als perfekt ergänzen, gesellen sich noch Emil Näsvall (g.), Mattias Lindblom (b.) und Axel Moe (d.). Die Zeit zwischen den Veröffentlichungen haben die Schweden intensiv zum europaweiten Touren genutzt. Als Supporter für Bands wie DEAD BY APRIL, THE UNGUIDED und noch einige mehr hat sich BENEATH MY FEET einen mehr als wohlverdienten Namen gemacht. Einziges Manko für mich ist das Metalcore Problem. Viele Veröffentlichungen klingen gleich und austauschbar. Auch „In Parts, Together“ hat stellenweise das Problem. Einige Sachen kommen einem einfach zu bekannt vor, der eigene von den anderen abgrenzende Stil fehlt noch in einige Teilen. Musikalisch fühle ich mich absolut abgeholt, Metalcore ist drin, das ist nicht das Thema. Auch textlich weiß das Album zu überzeugen. Und dass die Jungs wissen, was sie tun, hört man absolut in „Far From Home“. Wenn BENEATH MY FEET dieses Können in die Zukunft mitnehmen und ihr eigenes Ding draus machen, werden sie nicht mehr die Supporter sein, sondern als Headliner durch Europa touren. Das Zeug dazu haben sie auf alle Fälle und ich werde da nicht nur ein Auge draufhaben.

Tänski

Mosh it up \m/

 

 

 

HÄMATOM – Lang lebe der Hass

Trackliste:

01. Es regnet Bier
02. GAGA
03. Lang lebe der Hass
04. Keinen Bock auf Menschen
05. Strassenbande 666
06. Nobody’s perfect
07. SOS
08. Ein Freund
09. Räche sich wer kann
10. Olympia
11. It’s raining Beer

Spielzeit: 36:09 min – Genre: Metal – Label: Anti Alles/Believe – : 04.11.2022 – Page: www.facebook.com/haematommusic

 

Die umtriebigen Himmelsrichtungen haben bzw. geben auch in Corona-Zeiten alles, um im Gespräch zu bleiben. Knapp an der Grenze zum Nerven waren HÄMATOM in den letzten zwei Jahren mehr als präsent. Sei es die Fahrt mit dem Heißluftballon zum Wacken Open Air, der Metal Fight Club mit SALTATIO MORTIS, das letzte Album „Die Liebe ist tot“ (https://www.rock-garage.com/haematom-die-liebe-ist-tot/)  oder auch die ausgiebige Nutzung von Social Media. HÄMATOM waren irgendwie immer da und niemals weg. So lässt sich der Stillstand der Kulturbranche dann auch einigermaßen aushalten. Im Gegensatz zu den APOKALYPTISCHEN REITERn, die sich in erstmal komplett tot gestellt haben, um dann ob der wenigen Ticketverkäufe völlig verwundert eine Tour absagen müssen, sind HÄMATOM immer noch in aller Munde. Von nichts kommt halt nichts.
Mit „Lang lebe der Hass“ ist nun der direkte Nachfolger des Ende 2021 erschienen Albums „Die Liebe ist tot“ erschienen. Nicht nur das Cover zeigt die direkte Nähe zum Vorgänger, auch textlich sind die beiden Alben einem Doppelding ähnlich verbunden. So kann man sich die Vorweihnachtszeit durchaus versüßen lassen und sich abwechselnd gleich beide Alben am Stück reinzwitschern.
Doch, kann „Lang lebe der Hass“ die hervorragende 9-Sterne Wertung halten oder sogar übertreffen?
Soviel sei gesagt, das Album ist klasse, aber im Gegensatz zum Vorgänger verliert es doch etwas (wenn auch nicht allzu viel).
Aber der Reihe nach. Den Anfang macht der Metal Fight Club Song „Es regnet Bier“. Das Battle haben die Jungs gewonnen, immerhin ein 1A Vollsuff Partysong. Und was passt besser zum Motto Festival als eine ordentliche Hopfenkaltschale, die auch grässliche Bands (Stichwort: POWERWOLF als Vorband bei IRON MAIDEN) einigermaßen erträglich macht.
Nach der Partysause folgt mit „GAGA“ ein zwar inhaltlich ansprechendes Lied, aber mir ist es mit dem 80er Synthiesound einfach zu poppig. Zum Inhalt des Songs passt das zwar, aber mir geht es musikalisch etwas zu sehr in die Richtung ELECTRIC CALLBOY, wobei der Vergleich schon echt fies gegenüber den Franken ist (Sorry dafür).
Mit dem Titelsong „Lang lebe der Hass“ kommt das Metall dann ja auch schon wieder raus, also alles gut. Im gewohnt harten HÄMATOM Stil wird hier mit den Kritikern abgerechnet, die den Jungs immer mal wieder den Mund verbieten wollen. Als ob das funktionieren würde… Die Jungs sagen, was sie sagen wollen und das ist auch gut so. Ja-Sager haben wir bereits mehr als genug.
Auch die anderen Songs reihen sich nahtlos in den bekannten Stil ein. Sei es „Kein Bock auf Menschen“, ein Song, mit dem sich vermutlich jeder mal mehr oder weniger identifizieren kann oder auch „Strassenbande 666“, eine Hymne an den Metal und die Metalheads dieser Welt oder auch „SOS“, ein ernster Song zum Thema Mobbing. Alles, was HÄMATOM ausmacht, findet sich auf „Lang lebe der Hass“.
Im Umkehrschluss heißt es allerdings auch, dass auf dem mittlerweile achten Studioalbum nicht wirklich viel neues zu finden ist. Aber was solls. Den Fan wird es freuen und für Neueinsteiger ist „Lang lebe der Hass“ eine gute Einstiegsdroge. HÄMATOM müssen lediglich aufpassen, nicht in die zu poppige Ecke – wie die bereits erwähnten ELECTRIC CALLBOY – zu rutschen, dann passt das alles. Das die Oberfranken immer noch mega Bock auf Mucke haben, hört man. Spaß und Spielfreude kommen nicht zu kurz, die Texte sprechen vielen aus der Seele. Einige Songs werden hängen bleiben, andere weniger. Bock macht das Album aber auf alle Fälle und daher gibt es eine klare Kaufempfehlung meinerseits und wohlverdiente 8 Sterne aus Oberhessen nach Franken.

Tänski

Unbedingt reinhören!

MANTAH – Evoke

Trackliste:

01. Drown
02. Game Over
03. The Enemy
04. Abstain
05. Dead Inside
06. Breaking Away
07. In Vain
08. Unawake
09. Am I

 

 

Spielzeit: 36:10 min – Genre: Nu Metal – Label: Eigenproduktion – : 28.10.2022 – Page: www.facebook.com/mantahband

 

Was passiert, wenn sich Anfang der 2020er Jahre fünf Jungs zusammenfinden, die eine Liebe teilen? Richtig, sie gründen eine Nu Metal Band und beleben das Genre der 90er nochmal neu. Genauso haben es MANTAH aus Belgien getan. Bereits aus anderen Bands bekannt, haben sich Gitarrist und Bandgründer Bart Vandeportaele (SPOIL ENGINE), Sänger Sven Herssens (FIELDS OF TROY), Gitarrist Dennis Wyffels (LETHAL INJURY/BLOODROCUTED), Basser Bert Nauwynck (DICAST UNIT) und Drummer Lothar Ryheul (FIELDS OF TROY) zusammengetan, um es ordentlich krachen zu lassen. Mit „Evoke“ gibt es nun das eigenproduzierte Debüt des westflämischen Quintetts, welches jedes Nu Metal Herz höherschlagen lässt (jawoll, ja, meines schlägt höher).
Den Einfluss der 90er Ikonen KORN, LINKIN PARK, SLIPKNOT u.v.m. hört man in jedem Song raus und es macht wirklich Spaß, den neuen alten Klängen zu lauschen.
Schon der Opener „Drown“ zeigt die ganze Bandbreite des Nu Metal in einem Song. Dazu die Mische aus aggressiven Screams und Clean Vocals mit dem perfekten Zusammenspiel der Band machen schon direkt mega Bock auf mehr.
Auch der zweite Track „Game Over“ bringt einen zum Headbangen. Nu Metal modern aufgemischt. Einer der besten Tracks des Album folgt dann schon direkt mit „The Enemy“. Der Song klingt wie eine Mischung aus KORN (und die sind einfach die Nu Metal Helden) und Drowning Pool. Knallt gut rein und der Bass kommt hier wunderbar zur Geltung. Auch die nächsten Songs zeigen sehr gut, wie Nu Metal in den 2020er Jahren klingen kann. Hier ist nichts angestaubt oder altbacken aber mit viel Liebe zum Detail und eine wunderbare Hommage an die 90er.
„Abstain“ weiß als Powerballade mit kraftvollen Passagen zu überzeugen, währen „In Vain“ die Static-X Attitüde mitbringt. „Breaking Away“ ist ein weiteres Highlight auf „Evoke“, wobei die Scheibe insgesamt kaum schwächelt. Mit „Unawake“ gibt es nochmal ordentlich einen auf die Zwölf, während der Abschluss mit „Am I“ wesentlich ruhiger und mit passenden elektronischen Samples unterlegt ist.
Alles in allem machen MANTAH mit ihrem Debüt „Evoke“ fast alles richtig. Klar, es sind alles Profis, die sich für MANTAH zusammengefunden haben, aber die Chemie stimmt. Das hört man am Output, als Nu Metal Fan kommt man absolut auf seine Kosten. Mein einziges Mimimi ist höchstens (und auch nur, weil ich danach suche), dass so manches Mal noch mehr MANTAH in den Songs stecken könnte. Einige Sachen klingen zu vertraut, aber das ist wie üblich nur Jammern auf extrem hohem Niveau. Aber da ich davon ausgehe, dass „Evoke“ nicht die einzige Platte der Belgier bleiben wird, wird in den nächsten Alben mit Sicherheit noch einiges draufgelegt. MANTAH haben mit „Evoke“ auf alle Fälle ein geiles Debüt abgeliefert und sehr viel richtig gemacht. Das Genre ist mittlerweile reichlich durchgenudelt und es gibt auch viele mistige Bands, aber MANTAH lassen mit ihren erstklassigen Songs aufhorchen und zeigen, dass Nu Metal nicht totzukriegen ist. Und wir dürfen nicht vergessen, meine Nu Metal Helden werden auch nicht jünger und werden auch nicht ewig ihr Unwesen treiben. Ich bin sehr froh, dass es mit MANTAH einen würdigen Nachfolger gibt. Meinen Geschmack haben die Jungs definitiv getroffen und ich schicke wohlverdiente 8 Sterne zu unseren Nachbarn nach Belgien.

Tänski

Unbedingt reinhören. Nu Metal as its best:

 

 

 

LORNA SHORE – Pain Remains

Trackliste:

01. Welcome Back O Sleeping Dreamer
02. Into The Earth
03. SunEater
04. Cursed To Die
05. Soulless Existence
06. Apothesis
07. Wrath
08. Pain Remains I Dancing Like Flames
09. Pain Remains II After All I’ve Done I’ll Disappear
10. Pain Remains III In A Sea Of Fire

 

Spielzeit: 1:01:09 min – Genre: Deathcore – Label: Century Media – : 14.10.2022 – Page: www.facebook.com/LornaShore

 

Kaum ein anderes Album wurde dieses Jahr vermutlich so sehnsüchtig erwartet, wie der aktuelle Output „Pain Remains“ von LORNA SHORE. Denn, ob man jetzt Deathcore mag oder nicht, am New Jersey 5er kommt man dieses Jahr nicht vorbei. Trotz Rauswurf von Sänger CJ McCreery Ende 2019 und der Pandemie haben LORNA SHORE ein extrem fettes Teil rausgehauen. Mit Neusänger Will Ramos scheint die Band nun wirklich durchzustarten und den Deathcore salonfähig zu machen. Wurde der Vorgänger „Immortal“ (2020) noch mit der Tonspur von Ex-Sänger CJ McCreery aufgenommen, hat sich Will Ramos das erste Mal auf der 2021er EP „… And I Return to Nothingness“ gezeigt und damit auch gleich neue Trademarks gesetzt.
Schon der Opener „Welcome Back, O‘ Sleeping Dreamer“ mit seinen orchestralen und mit Chorälen unterlegten Intro sorgt für absolute Gänsehautmomente. Ich bin kein Fan von Symphonic Metal, aber diese Kombination von Bombast mit der Härte einer Band wie LORNA SHORE können dann sogar mich überzeugen. Wie düstere Nebelschwaden wabern die symphonischen Anteile über den Song und sorgen für eine noch dunklere Atmosphäre. Zusammen mit den metallischen Extremausbrüchen ergibt sich eine scheinbar nicht passende, aber doch absolut perfekte Symbiose. Keine leichte Kost, aber absolut lohnend. Auch „Into The Earth“ hat einen symphonischen Einschlag, ein ausgefeiltes Riffing und auch hier kann Will Ramos zeigen, zu welchen Kapriolen seine Stimme fähig ist. Die Bandbreite an Screams, Growls, Grunzen und keine Ahnung wie man das noch nennen könnte, passen so dermaßen gut zu LORNA SHORE, dass ich mir so manches Mal Freuden-Pipi aus den Augenwinkeln wischen muss. Dabei ist Will Ramos nicht der alleinige Hauptdarsteller. Will ist die Rampensau, aber LORNA SHORE funktionieren auch auf „Pain Remains“ nur als Gesamtkunstwerk. Zu diesem Kunstwerk gehören die Gitarren-Riff-Götter Adam De Micco und Andrew O’Connor, das Drum-Biest Austin Archey und Basser Michael Yager (der während der diesjährigen Tour den ausgefallen Austin Archey am Schlagzeug mit Bravour ersetzt hat).
Trotz meines Happy-Rotzes in der Nase ist gibt es einen kleinen minimalen Störfaktor auf „Pain Remains“. Der symphonisch-orchestrale Anteil auf dem aktuellen Dreher passt sehr gut zu den einzelnen Songs, aber nach einer gewissen Zeit ist dann doch ein Ticken zuviel. Aber in der Betrachtung des Gesamtwerkes ist das ist immer noch jammern auf verdammt hohem Niveau.
Nicht zuletzt durch Neuzugang Will haben LORNA SHORE einen so eigenen Stil entwickelt, man erkennt die Jungs immer sofort raus. Für viele mag Deathcore nur das übliche „Ochsengekloppe“, „Kreissägen-Geschrei“ oder ähnlich nett Umschriebenes sein, aber die Leistung von LORNA SHORE, sich in dem Genre so derart gut zu platzieren, muss man einfach anerkennen. Detailverliebt und komplex kann mich „Pain Remains“ fast hundertprozentig überzeugen und ich bin gespannt, auf welche musikalische Reisen mich LORNA SHORE in Zukunft noch mitnehmen werden.

Tänski

Haltet euch fest: 

 

 

 

BLIND THE EYE – The Lion of Lions

Trackliste:

01. The Lion Of Lions
02. Aquilifer
03. As Vesta’s Fire
04. Tauroctony
05. Mars! Exulte!
06. The Roses Of Heliogabalus
07. Crimson Duskfall
08. Imperial Thunder
09. Vae Victis
10. The Humiliation Of Charon

Spielzeit: 44:29 min – Genre: Melodic Death Metal – Label: El Puerto Records – : 03.09.2022 – Page: www.facebook.com/Blindtheeyeband

 

Wenn ich an Portugal denke, denke ich an ESC-Gewinner, Portwein und südliches Flair. Melodic Death Metal wäre das letzte, an das ich in Bezug auf das kleine Land in Südeuropa einen Gedanken verschwenden würde. Und was soll ich sagen… Böser Fehler, den es mit BLIND THE EYE zu korrigieren lohnt.
2016 von Gitarrist Ramiur Sekh und Drummer Ramiur Rocha in Santa Maria da Feira gegründet, veröffentlichet das Quintett mit „The Lion Of Lions“ ein ganz ansehnliches Stück Melodic Death Metal. Nach dem 2018er Debüt „Arise to the Theta State“ und der 2020er EP „Tripolarity“ folgt nun der Rundumschlag der Portugiesen.
Da Sänger Dário Rosa die Band noch im Aufnahmeprozess verließ, hört man auf „The Lion Of Lions“ den kurzfristig und kurzzeitig eingesprungenen Ricardo Pereira (MOONSHADE) growlen. Komplettiert hat sich die Band aber jetzt mit Rui Antunes, ich bin schon gespannt, ob und wie anders BLIND THE EYE dann klingen.
Das war schon einiges an Aufregung im Vorfeld, hörbare Auswirkungen hat es allerdings nicht, zumal das Songwriting in der Hand von Ramiur Sekh liegt.
Doch nun erstmal zum Album selbst. Als großer Fan des skandinavischen Melodic Deaths à la AMON AMARTH finde ich mich auch bei BLIND THE EYE wieder. Wobei mich der Titeltrack und Opener „The Lion of Lions“ mit seinen südlich-melodischen Einlagen immer noch am meisten abholt. Eine Eigenständigkeit, die mir bei den übrigen Tracks etwas zu kurz kommt.
Doch auch die übrigen Songs sind nicht von schlecht. Zu „Aquilifer“, „As Vestas Fire” oder auch “Mars! Exulte!“ lässt es sich wunderbar abgehen und headbangen und auch mitgrölen. Heiserkeit natürlich inbegriffen.
Mit „Vae Victis“ und seinen Klargesang-Einlagen gibt es noch eine kleine Abwechslung zu den bereits genannten genretypischen Songs, bevor nach 10 Songs und knapp 45 Minuten die letzte Abrissbirne rausgeholt wird und „The Humilation of Charon“ das Album beschließt.
Alles in allem sind auf „The Lion Of Lions“ alle genretypischen Zutaten. Aggressive Growls und die charakteristische Härte fehlen zu keiner Zeit, dazu passende Melodien und ordentliches Geschrammel. Eigentlich alles da, was es zu einem guten Album braucht. Dennoch – und hier kommt ein Aber – wäre da nicht die Abnutzungsgefahr nach mehreren Durchgängen. Wie schon erwähnt, fehlt es noch an der Eigenständigkeit und dem persönlichen Stil.
Das Quintett steht jedoch noch relativ am Anfang seiner Karriere, mit „The Lion Of Lions“ beglücken uns BLIND THE EYE gerade erst mit dem zweiten Album und noch lässt sich nicht sagen, ob und wie der neue Sänger Rui Antunes seine Trademarks setzen wird. Ich bin aber mal positiv optimistisch und vergebe headbangende 7 von 10 Sternen. Ein gutes Album in einer schwierigen Zeit, besser hätten es andere Bands in dieser Situation auch nicht hinbekommen.

Tänski

Don’t miss it, The Lion Of Lions!

MACHINE HEAD – ØF KINGDØM AND CRØWN

Trackliste:

01. Slaughter The Martyr
02. ChØKe ØN The Ashes ØF YØUr Hate
03. BecØMe The FirestØRm
04. ØVerdØSe
05. My Hands Are Empty
06. UnhallØWed
07. Assimilate
08. Kill Thy Enemies
09. NØ GØDs, NØ Masters
10. BlØØDshØT
11. RØTten
12. Terminus
13. ArrØWs In WØRds FrØM The Sky.

Spielzeit: 59:22 min – Genre: Metal – Label: Nuclear Blast – : 26.08.2022 – Page: www.facebook.com/MachineHead

 

Vor vier Jahren haben MACHINE HEAD mit „Catharsis“ das wohl umstrittenste Album ihrer Musikgeschichte rausgehauen. „Catharsis“ hat damals nicht nur einen Großteil der Fangemeinde verstört, sondern auch die Band selbst auseinandergetrieben. Schlagzeuger Dace McClain und Gitarrist Phil Demmel verließen kurz nach der Veröffentlichung die Band und nicht nur ich, sondern die ganze Metalwelt hatte Angst, dass sich Robb Flynn und MACHINE HEAD davon nicht mehr erholen. Dass es so ausufern würde, hätte ich damals nicht gedacht. Mir persönlich gefällt „Catharsis“ supergut und als überzeugter NuMetal Fan konnte ich nicht anders, als Robb Flynn dafür ein äußerst gutes Zeugnis auszustellen (www.rock-garage.com/machine-head-catharsis/).
Mit „Øf Kingdøm And Crøwn“ haben sich MACHINE HEAD wieder auf ihre ganz alten Zeiten zurückbesonnen und zeigen sich in der neuen Besetzung mit Robb Flynn (v./g.), Waclaw “Vogg” Kieltyka (g./ ehem. DECAPITATED), Jared MacEachern (b.) und Matt Alston (d.) spielfreudig wie eh und je.
Auch die große Stärke der Band, die ultralangen Stücke, fehlen auf „Of Kingdom And Cown“ nicht. Direkt zu Anfang erfreut uns das über 10-minütige „Slaughter The Martyr“, welches atmosphärisch dicht beginnt um sich dann langsam aufbauend in ein wahres Riffgewitter zu verwandeln. Ein klasse Start in die neue Ära. Und als würde das nicht schon jedes Herz höher schlagen lassen, ballert einem der nächste Track „Choke On The Ashes Of Your Hate“ in bester „Burn My Eyes“-Manier um die Ohren. Verschnaufpause Fehlanzeige.
Die Jungs lassen auch bei „Become The Firestorm“ kein bisschen nach. Vogg und Alston treiben sich gegenseitig zu Höchstleistungen an, dass es ein wahrer Genuss ist. Ob sich das in der alten Besetzung auch so angehört hätte, wage ich zu bezweifeln. Neben den knallharten Bangern am Anfang gibt es mit „Unhallowed“ und „Kill Thy Enemies“ auch groovige Elemente, die ihre ganz eigene Faszination ausüben bis es mit „No Gods, No Masters“ wieder ans Eingemachte geht. Ein Kracher folgt dem anderen.
„Arrows In Words From The Sky“ zeigen zum Abschluss nochmal Robb Flynns ganzes Können bis „Of Kingdom And Cown“ nach 13 Songs (inkl. 3 Interludes), einer knappen Stunde Spielzeit und glücklich-debilem Grinsen auf meinem Gesicht zu Ende geht.
Ich bin schwer begeistert, was Robb Flynn und MACHINE HEAD auch nach 31 Jahren noch draufhaben. Allen Unkenrufen zum Trotz begeistert die Band auch nach Jahrzehnten noch die Musikwelt und schaffen es dabei immer wieder, sich den Herausforderungen der Zeit zu stellen. Für viele mag es dabei mit „Catharsis“ übers Ziel hinausgeschossen zu sein, aber vielleicht gehörte das alles zur Vorbereitung um mit „Of Kingdom And Crown“ einen bombastischen Neuanfang zu starten. Kritik? Gibt es nicht. Obwohl ich ein großer Fan des Vorgängers bin, muss ich zugeben, dass ich MACHINE HEAD in der Version „Of Kingdom And Crown“ doch deutlich geiler und ausgereifter finde, wer hätte das vor vier Jahren gedacht? Und nachdem ich „Catharsis“ mit damals gerechtfertigten 9,5 Sternen bewertet habe, kann es für Album #10 folgerichtig nur die Bestnote geben. Alles andere würde dem wunderbarsten MACHINE HEAD Album seit langem einfach nicht gerecht werden. Chapeau, meine Herren, ich verneige demütig mein Haupt vor euch und „Of Kingdom And Crown“.

Tänski

Ein Teil des Meisterwerkes, unbedingt reinhören: 

 

BLIND THE EYE – NEWS

BLIND THE EYE – Neues Video „The Lion of Lions“

Auch wenn man bei Portugal nicht zwingend an Metal denkt, gibt es dort doch eine kleine aber feine Metalbase. Hierzu gehören auch die Melodic Deather von „Blind The Eye“, die am 30.09.2022 ihr Debütalbum „The Lion of Lions“ veröffentlichen.

 

 

 

 

 

 

Wer Gefallen an skandinavischem Melodic Death Metal gefunden hat, sollte hier unbedingt mal ein Ohr (oder auch zwei) riskieren.

THUNDERMOTHER – Black And Gold

Trackliste:

01. The Light In The Sky
02. Black And Gold
03. Raise Your Hands
04. Hot Mess
05. Wasted
06. Watch Out
07. I Don’t Know You
08. All Looks No Hooks
09. Loud And Free
10. Try With Love
11. Stratosphere
12. Borrowed Time

Spielzeit: 42:38 min – Genre: Hardrock – Label: AFM Records – : 19.08.2022 – Page: www.facebook.com/thundermother/

 

Da sind se wieder, das Schwedenquartett mit den 5 DOROs. THUNDERMOTHER sind zurück. Wobei zurück nicht so ganz der passende Ausdruck ist. Kaum eine andere Band war in den letzten beiden Jahren so umtriebig wie die niemals zur Ruhe kommenden Schwedinnen. Neben zahlreichen Live-Auftritten war dann sogar noch Zeit für ein Album und wir können uns über das neueste Glanzstück aus dem Hause THUNDERMOTHER freuen. Am 19.08.2022 wird „Black and Gold“ das Licht der Welt erblicken und – wie ich vermute – ebenjene auch erobern.
Wie schon bei „Heat Wave“ (www.rock-garage.com/thundermother-heat-wave/) und der „Heat Wave Deluxe Edition“ (www.rock-garage.com/thundermother-heat-wave-deluxe-edition/) überzeugen uns die Donnermütter mit ihrem Retro-angehauchten, stimmungsmachenden Hard Rock. Auch bei „Black And Gold“ werden musikalisch keine Gefangenen gemacht. Die vorab veröffentlichten Singles „Watch Out“, „I Don’t Know You“, „Hot Mess“ und „Black & Gold“ haben schon eindrucksvoll gezeigt, was für ein geiles Teil uns erwartet.
Die große THUNDERMOTHER-Rock-Party startet schon mit „The Light In The Sky“, welcher sich quasi nahtlos an das Vorgängeralbum „Heat Wave“ anschließt. Mit einem leichten BON JOVI-Touch als Intro, gelingt hier schonmal der absolut perfekte Rock-rhythmische Einstieg mit Abfeier-Garantie. Das groovige „Raise Your Hands“ wird vom der bluesig balladesken „Hot Mess“ abgelöst, bevor der Rock mit „Wasted“ wieder Fahrt aufnimmt. Stilsichere Abwechslung – im allerdings festgesetzten Rahmen – ist bei THUNDERMOTHER auf alle Fälle garantiert. Mit „Watch Out“ folgt dann die erste Vollspeed-Riff-Granate auf „Black And Gold“, gefolgt von dem mit dem mit einer Airbourne-Attitüde behafteten „I Don’t Know You“.
Richtige Lowlights sucht man vergebens, dafür ist das Album vollgepackt mit energiegeladenen Rocknummern, die so manches Herz höherschlagen lassen. Nummern wie „Loud And Free“ laden einfach nur zum Abfeiern ein und mit „Stratosphere“ gibt es sogar noch eine Portion früher AEROSMITH obendrauf. Wegen mir könnten sich auf „Black And Gold“ auch 30 Songs tummeln, es würde nicht langweilig werden. Aber alles endet irgendwann und so lässt uns die abschließende Ballade „Borrowed Time“, die den kurzen Glücksmoment nach einem Konzert beschreibt, glücklich, zufrieden und mit einem fetten Grinsen im Gesicht zurück.
THUNDERMOTHER bleiben auch auf „Black and Gold“ ihrem Stil treu, einer Mischung aus Rock, Blues und einfach nur ganz viel Energie. Was Gitarisstin Filippa Nässil zusammen mit der grandiosen Sängerin Guernica Mancini, Emlee Johansson (d.) und Mona Lindgren (b.) mit Album #5 auf die Beine gestellt hat, macht von vorne bis hinten Spaß, einfach nur megagenial Spaß es ist Superkalifragilistischexpialigetisch.
Nicht umsonst klingen die 4 High-Voltage-Girls wie 5 DOROs! Ich bin immer noch komplett schockverliebt und feiere die Mädels bei jeder Gelegenheit ab (auch wenn das für andere Autofahrer reichlich komisch aussieht). Bei „Black and Gold“ hat man immerhin 12 Songs in knapp 43 Minuten Zeit zum Abfeiern, hier ist für jeden Geschmack etwas dabei. Wer hier nicht mindestens ein rhythmisches Schulterzucken bekommt, sollte sich am besten direkt im Keller einschließen. Selbst Fans übelsten Ochsengekloppes sollten hier fündig werden. In dem Sinne …Watch out, Motherfuckers…

Tänski

Watch Out 😉