KINGS NEVER DIE – All The Rats

Trackliste:

01. Stay True
02. Stand For It All
03. This One’s For You
04. Were We Friends At All?
05. Make Them Anymore
06. All The Rats
07. Never In My Eyes
08. We Need The Truth
09. The Juice
10. Side By Side

 

Spielzeit: 30:17 min – Genre: Hardcore/Punk/Metal – Label: Metalville – : 26.05.2023 – Page: www.facebook.com/KingsNeverDieBand

 

Wer die Ostküste sucht, wird bei KINGS NEVER DIE fündig. Nicht nur geografisch, sondern auch musikalisch. Erst 2019 aus bereits größtenteils gestandenen Musikern gegründet, kam der Combo leider das böse C in die Quere. Ein gutes hatte die lange Wartezeit, KINGS NEVER DIE konnten das Album noch eine Zeitlang länger als geplant reifen lassen und die knapp 30 Minuten Spielzeit mit allerhand Hardcore-Vibes füllen.
Doch erstmal zur Band selbst. KINGS NEVER DIE als Supergroup zu bezeichnen, trifft es nicht ganz, dennoch hat sich hier eine ziemlich illustre Runde gefunden. Neben der Geheimwaffe Dylan Gadino (v.) haben sich noch Dan Nastasi (u.a. DOG EAT DOG, g./v.), Danny Schuler (BIOHAZARD), Evan Ivkovich (WISDOM IN CHAINS, b.) und Larry Nieroda (g.) eingereiht, um ihren Hardcore unter die Fans zu bringen. Bis auf Gadino und Nieroda sind die übrigen Bandmitglieder keine unbeschriebenen Blätter und haben schon einige Erfahrung vorzuweisen. Anfang 2020 veröffentlichte die Band die EP „Raise A Glass“, musste dann aber erstmal alle weiteren Pläne auf Eis legen. Im Jahr 2022 meldete sich die Formation mit einigen neuen Mitgliedern und der EP „Good Times and The Bad“ zurück und haben ihr Debüt „All The Rats“ fertig gestellt.
Das Album selbst besticht durch seine hardcore-lastigen knackigen 30 Minuten Spielzeit für die insgesamt 10 Songs. Das passt also schonmal zum Genre. Musikalisch bewegt man sich im NY Hardcore, Metal und Punk ohne inhaltlich die ganz großen Klischees abzuliefern (kleinere Klischees gibt es natürlich, immerhin geht es um Hardcore!).
Der Opener „Stay True“ legt direkt in bester Hardcore-Manier vor und gibt uns die Botschaft mit, sich selbst treu zu bleiben. Jorp, läuft wie geschmiert. Auch die nächsten Songs hauen in die gleiche Kerbe. „Stand For It All“ schreit es direkt von Anfang an, mit dem Titeltrack „All The Rats“ und „The Juice“ sind zwei klassische 2-Minuten-Songs vorhanden. Perfekte Zutaten für ein perfektes Stück Kuchen.
KINGS NEVER DIE besingen die Familie, Freundschaften (im guten oder im schlechten wie bei „Were We Friends At All“) und die Gemeinschaft im Allgemeinen, wie es bei Hardcore nicht anders zu erwarten ist. Der Grundtenor ist Hardcore, die Band mischt aber noch ein paar Metal- und Punkeinflüsse mit rein. Das macht „All The Rats“ interessant, und da der Harcdore Output im Moment eher zu wünschen übriglässt, können KINGS NEVER DIE diese Lücke problemlos füllen ohne dabei unterzugehen. „All The Rats“ hat einen extrem eingängigen Vibe mit vielen hymnischen Mitsingpassagen. Textlich und gesanglich wird eine positive Stimmung aufrechterhalten, auch wenn einige der Themen an manchen Stellen nicht besonders positiv sind.
Alles in allem lässt sich abschließend sagen: KINGS NEVER DIE machen mit ihrem Debüt „All The Rats“ viel richtig und wenig falsch. Unabhängig der musikalischen Herkunft einiger Bandmitglieder ist hier ein rundes Hardcore-Werk entstanden, dem vielleicht etwas mehr Mut gut getan hätte, aber dennoch eine absolute Kaufempfehlung für alle Genre Fans ist. Das sind auf alle Fälle 8 von 10 Sternen wert.

Tänski

Unbedingt reinhören \m/

 

 

 

BILLYBIO – Leaders And Liars

Trackliste:

01. Black Out
02. Fallen Empires
03. Leaders And Liars
04. Lost Horizon
05. Tum The Wounds
06. Sheepdog
07. Deception
08. Generation Kill
09. Looking Up
10. One Life To Live
11. Our Scene
12. Just In The Sun
13. Enough
14. Remission
15. Cyanide

Spielzeit: 42:53 min – Genre: Hardcore – Label: AFM Records – : 25.03.2022 – Page: www.facebook.com/billyBIOHAZARD

 

Billy wer? So oder so ähnlich kann es klingen, wenn der Name BILLYBIO fällt. Dabei ist Sänger, Mastermind, Alleinunterhalter Billy Graziadei wahrlich kein Unbekannter. Einschlägig bekannt wurde er als Gründer, Sänger und Gitarrist der Hardcore-Band BIOHAZARD, die bereits seit 1987 ihr auf NYHC ausgerichtetes Unwesen treibt. Leider liegt das letzte Album der Hardcore Pioniere mittlerweile fast 10 Jahre zurück und wie soll man die Zeit sonst überbrücken? Billy Graziadei jedenfalls hat die lange Ruhepause genutzt und 2018 das Debüt „Feed The Fire“ an die geneigte Hörerschaft rausgehauen. Jetzt, ganze vier Jahre Später kommt Album #2 „Leaders And Liars“ auf den Markt. Hat ja auch lang genug gedauert, lieber Billy.

Unterstützung hat sich BILLYBIO bei ebenfalls nicht ganz unbekannten Musikern geholt. Neben POWERFLO-Schlagzeuger Fred Aching Rios, SUICIDAL TENDENCIES-Bassist Ra Diaz geben sich noch DEATH BY STEREO / ZEBRAHEAD-Gitarrist Dan Palmer und THE EXPLOITED-Gitarrist Robbie Davidson die Ehre. Doch der Chef bei BILLYBIO ist ganz klar Graziadei. Während bei BIOHAZARD jeder noch irgendwie seinen Teil zu den Songs und zur Band beigetragen hat, ist BILLYBIO von Grund auf Billys Kreation. Das gibt ihm einerseits die Möglichkeit, alles zu schreiben und zu sagen, was ihm auf der Seele brennt, andererseits fehlt aber der kreative Input anderer. Nichtsdestotrotz ist noch viel, ganz viel BIOHAZARD in BILLYBIO und „Leaders And Liars“ enthalten und das ist verdammt nochmal gut so.

Eingängige Refrains, zum Hüpfen animierende Riffs dazu noch der ausreichend metallische Einschlag laden zum Abfeiern ein. Soweit hat BILLYBIO schonmal alles richtig gemacht. Dennoch ist er ab und an etwas über das Ziel hinausgeschossen und einige der 15 Tracks braucht man einfach nicht. Gerade die Stücke mit dem männlichen Sprech- und Frauengesang („Just In The Sun“ als Beispiel) oder auch die elektrolastigen Songs sind eher als Lückenfüller zu betrachten, stören aber das Gesamtbild und den Hörfluss des Albums etwas. Auch der recht groovig geratene Abschluss „Cyanide“ will nicht so richtig passen und lässt mich dann doch eher die Skip-Taste drücken um wieder beim richtig geilen Opener „Black Out“ zu landen.
Trotz der genannten Schwächen ist das immer noch Jammern auf hohem Niveau. Alles in Allem ist BILLYBIOs „Leaders And Liars“ ein gelungenes Werk und wird die eingefleischten und darbenden BIOHAZARD- sowie alle NYHC-Fans beglücken können. Eine klare Kaufempfehlung von mir und zwei Daumen hoch.

Tänski

AGNOSTIC FRONT – Neues Video

Zu Ihrem bereits im Dezember 2019 veröffentlichten Album „Get Loud!“ hauen die Hardcore Pioniere AGNOSTIC FRONT das Video zu „Urban Decay“ raus. Powervoll wie eh und je und kein bisschen leise.

Weiter so, Jungs \m/

Und wer das Review zu „Get Loud!“ verpasst haben sollte (shame on you), kann es hier nochmal nachlesen: https://www.rock-garage.com/agnostic-front-get-loud/