DUFT – Altar Of Instant Gratification

Trackliste:

01. Intro
02. Caved In
03. Dragged Across Concrete
04. Instant Gratification
05. Waste From Birth
06. Scarfaced Blues
07. Doctrine
08. 20th Century Doom
09. Anomic Suicide
10. Open Casket
11. Only Dead Fish Follow The Stream

Spielzeit: 36:28 min – Genre: Metalcore – Label: Sclarlet Records – : 17.05.2024 – Page: www.facebook.com/dufticeland

 

Holla, die Waldfee… Aus dem Land von Geistern, Trollen, Elfen und Feen und durch Vulkangestein gehärtet wollen DUFT aus Island ihre ‚Ice cold metalcore brutality‘ nun auch im Rest Europas (und der ganzen Welt) verbreiten. Mit ihrem Debüt „Altar Of Instand Gratification“ sollte das auch ganz gut gelingen, zumindest werden DUFT sich damit einen kleinen aber feinen Namen machen können.
DUFT, das sind Alexander Freyr (v.), Andrés Hjörvar Sigurðsson (g.,v.), Viktor Árni Veigarsson (b.,v.), Guðmundur Hermann Lárusson (g.,v.) und Mikael Magnússon (d.). Gegründet hat sich die Band im Jahr 2021 in Reykjavik und der Island-Fünfer ist mit nichts geringerem als der Misstion angetreten, ihre Mischung aus hämmerndem Hardcore und straffen Death Metal Vibes in die Welt hinauszubrüllen. Brüllen ist dabei vermutlich auch die beste Umschreibung für die durchaus gelungene und absolut hörbare Mischung aus deutlich hervorstechendem Hardcore mit klassischen Death Metal Moves und thrashigem Riffing. Aggressionen werden hier erst gar nicht lange gezügelt, sondern direkt entfesselt auf den geneigten Hörer losgelassen. Die Live-Umsetzung wird vermutlich für ausufernde Pits und einige Nackenbrecher sorgen.
Nach dem Spannung aufbauenden Intro (welches aber doch irgendwie ein Tick zu lange dauert) folgt mit „Caved In“ ein klassischer Metalcore Track, der alle Genrebedingungen erfüllt (inklusive Breakdowns). Doch spätestens bei „Scarfaced Blues“ gilt die alleinige Zuordnung zum Metalcore schon nicht mehr. Hier ist Death Metal unbestreitbar die Hauptzutat, was dem Song noch einen Hauch mehr dieser „Ice cold metalcore brutality“ verleiht. „20th Century Doom“ wiederum hat einen Sludge-Einschlag und holt sich Anleihen bei Black und Doom. „Anomic Suicide“ dagegen ist wiederum deutlich Hardcore-lastiger und steht im krassen Gegensatz zum Vorgänger. DUFT verarbeiten viele unterschiedliche Stilelemente auf „Altar Of Instant Gratification“. Das mag manchmal etwas anstrengend sein und macht meiner Meinung nach deutlich, dass die Band noch ganz am Anfang ihrer Reise steht. Das schadet dem Genuss des Albums aber nicht wirklich.
Inhaltlich behandelt ihr Debüt den aktuellen Zustand unserer Welt. Wir versinken im Chaos und die meisten Menschen suchen nur nach sofortiger Befriedigung, ohne sich auch nur in irgendeiner Weise mit ihrem eigenen Schmerz zu beschäftigen. Wir alle sollten mehr Mut zeigen, mehr kritisch denken und vor allem, viel mehr für uns selbst einstehen und uns treu bleiben. Die Themen sind zwar nicht neu, werden von DUFT aber sehr gut musikalisch umgesetzt.
Als Fan harter Musik kann ich DUFT für ihr Debüt „Altar Of Instant Gratificiation“ ruhigen Gewissens starke 7 Sterne vergeben. Wohl wissend, dass die Jungs noch etwas Zeit brauchen werden, um ihren Stil zu finden und ihre Musik noch runder zu machen. Aber für ein Debüt ein sehr geiles Teil und für Fans harter Musik eine absolute Kaufempfehlung.

Tänski

Unbedingt antesten: 

 

 

NASTY – Heartbreak Criminals

Trackliste:

01. Intro
02. Roses
03. Reality Check
04. 911
05. Total Domination
06. Heartbreak Criminals
07. Resurrection
08. More Fire
09. Nobody Cares
10. Don’t Play with Fire
11. Kiss from a Rose
12. Declaring War [2023]
13. Chaos [2023]

Spielzeit: 27:53 min – Genre: Hardcore – Label: Century Media – : 08.09.2023 – Page: www.facebook.com/getnasty

 

Holla, die Waldfee. NASTY sind zurück und das lauter und besser als je zuvor. Mit „Heartbreak Criminals“ haut die belgisch-deutsche Combo ein richtig geiles Hardcore-Teil raus. Album #8 kann in so allem überzeugen, was (guten) Hardcore ausmacht.
Schon das „Intro“ baut einen Spannungsbogen auf, der sich im anschließenden „Roses“ entlädt und damit auch gleich einen auf die zwölf gibt. Knallhart mitten in die Fresse rein. „Roses“ hängt die Messlatte einfach noch höher.
Und auch die anderen Songs verheißen keine Ruhe. „Reality Check“ ist ein absoluter Kracher, der mit überraschend gefühlvollem Gesang und aufmunternden Lyrics zu überzeugen weiß. Der Titeltrack „Heartbreak Criminals“ ist mit 3:36 Minuten der längste Track und zeigt sich im melodischeneren NASTY-Gewand. Trotz aller Melodie kann der Song mit seiner Vielfalt und Härte überzeugen und Matthi verfeinert den Song mit seinen cleanen Vocals. Sehr geile Nummer.
In eine ähnliche Richtigung läuft auch „Kiss from a Rose“, allerdings gesellen sich hier noch ein paar Hip Hop-Vibes in den Track. Der Song selbst wirkt balladenhaftiger, kommt aber an den Titeltrack nicht ganz ran, was dem Spaß an dem Song aber keinen Abbruch tut. Insgesamt kann „Heartbreak Criminals“ mit seiner gängigen Hardcore-Albumlänge von weniger als 30 Minuten absolut überzeugen.
„Don’t Play With Fire“ ist ein absoluter Beatdown-Banger mit intensiver Aggression und hat einen großartigen Breakdown am Ende. „Nobody Cares“ wartet mit einem itchy-Anfang auf und kann trotz der kürzesten Spielzeit des Albums (1:02 Minuten) seine Aggressionen in die Menge versprühen. Keiner der inklusive Intro 13 Songs fällt da wirklich hinten runter. Man spürt in jeder Note und jeder Textzeile, was NASTY uns mitteilen möchten. Krass, klar, hart. Ich würde fast sagen, die bisher besten NASTY.
Die Jungs hatten ja auch bereits angekündigt „ein gutes und schweres Hardcore-Album“ aufzunehmen und ich muss sagen, das ist ihnen geglückt.
Seit der Gründung 2004 in Kelmis, Belgien hat sich die Band kontinuierlich weiterentwickelt. Auch der Labelwechsel zu Century Media Records hat der Band gutgetan, das weiß man spätestens seit dem 2020er Werk „Menace“ (www.rock-garage.com/nasty-menace/). Die relativ beständige Bandbesetzung wird ebenfalls dazu beigetragen haben, das Quartett ist mittlerweile einfach ein eingespieltes Team. Neben Sänger, Shouter, Rampensau Matthi Tarnath finden sich noch Gitarrero Paddy Gajdzik, Berry Audenaerd am Bass und Nash Fritz an den Drums im Beatdown Hardcore-Reigen ein. Durch die Vielfältigkeit sprechen die Jungs dabei nicht nur die (Beatdown) Hardcore Fans auch, auch so manchen Metalhead wird das Album nicht unberührt lassen. „Heartbreak Criminals“ macht einfach Spaß und es ist für so ziemlich jeden was dabei. Überraschend rund und wenn NASTY weiterhin so dermaßen gut abliefern, wird vermutlich auch bald mal eine 10-Sterne-Wertung dabei sein. Für ihren neuesten Dreher kann ich der Band guten Gewissens 9 Sterne geben und freue mich schon auf die nächsten Highlights aus dem Hause NASTY. Danke für „Heartbreak Criminals“, ihr seid großartig.

Tänski

Fucked up music for a fucked up world:

 

KINGS NEVER DIE – All The Rats

Trackliste:

01. Stay True
02. Stand For It All
03. This One’s For You
04. Were We Friends At All?
05. Make Them Anymore
06. All The Rats
07. Never In My Eyes
08. We Need The Truth
09. The Juice
10. Side By Side

 

Spielzeit: 30:17 min – Genre: Hardcore/Punk/Metal – Label: Metalville – : 26.05.2023 – Page: www.facebook.com/KingsNeverDieBand

 

Wer die Ostküste sucht, wird bei KINGS NEVER DIE fündig. Nicht nur geografisch, sondern auch musikalisch. Erst 2019 aus bereits größtenteils gestandenen Musikern gegründet, kam der Combo leider das böse C in die Quere. Ein gutes hatte die lange Wartezeit, KINGS NEVER DIE konnten das Album noch eine Zeitlang länger als geplant reifen lassen und die knapp 30 Minuten Spielzeit mit allerhand Hardcore-Vibes füllen.
Doch erstmal zur Band selbst. KINGS NEVER DIE als Supergroup zu bezeichnen, trifft es nicht ganz, dennoch hat sich hier eine ziemlich illustre Runde gefunden. Neben der Geheimwaffe Dylan Gadino (v.) haben sich noch Dan Nastasi (u.a. DOG EAT DOG, g./v.), Danny Schuler (BIOHAZARD), Evan Ivkovich (WISDOM IN CHAINS, b.) und Larry Nieroda (g.) eingereiht, um ihren Hardcore unter die Fans zu bringen. Bis auf Gadino und Nieroda sind die übrigen Bandmitglieder keine unbeschriebenen Blätter und haben schon einige Erfahrung vorzuweisen. Anfang 2020 veröffentlichte die Band die EP „Raise A Glass“, musste dann aber erstmal alle weiteren Pläne auf Eis legen. Im Jahr 2022 meldete sich die Formation mit einigen neuen Mitgliedern und der EP „Good Times and The Bad“ zurück und haben ihr Debüt „All The Rats“ fertig gestellt.
Das Album selbst besticht durch seine hardcore-lastigen knackigen 30 Minuten Spielzeit für die insgesamt 10 Songs. Das passt also schonmal zum Genre. Musikalisch bewegt man sich im NY Hardcore, Metal und Punk ohne inhaltlich die ganz großen Klischees abzuliefern (kleinere Klischees gibt es natürlich, immerhin geht es um Hardcore!).
Der Opener „Stay True“ legt direkt in bester Hardcore-Manier vor und gibt uns die Botschaft mit, sich selbst treu zu bleiben. Jorp, läuft wie geschmiert. Auch die nächsten Songs hauen in die gleiche Kerbe. „Stand For It All“ schreit es direkt von Anfang an, mit dem Titeltrack „All The Rats“ und „The Juice“ sind zwei klassische 2-Minuten-Songs vorhanden. Perfekte Zutaten für ein perfektes Stück Kuchen.
KINGS NEVER DIE besingen die Familie, Freundschaften (im guten oder im schlechten wie bei „Were We Friends At All“) und die Gemeinschaft im Allgemeinen, wie es bei Hardcore nicht anders zu erwarten ist. Der Grundtenor ist Hardcore, die Band mischt aber noch ein paar Metal- und Punkeinflüsse mit rein. Das macht „All The Rats“ interessant, und da der Harcdore Output im Moment eher zu wünschen übriglässt, können KINGS NEVER DIE diese Lücke problemlos füllen ohne dabei unterzugehen. „All The Rats“ hat einen extrem eingängigen Vibe mit vielen hymnischen Mitsingpassagen. Textlich und gesanglich wird eine positive Stimmung aufrechterhalten, auch wenn einige der Themen an manchen Stellen nicht besonders positiv sind.
Alles in allem lässt sich abschließend sagen: KINGS NEVER DIE machen mit ihrem Debüt „All The Rats“ viel richtig und wenig falsch. Unabhängig der musikalischen Herkunft einiger Bandmitglieder ist hier ein rundes Hardcore-Werk entstanden, dem vielleicht etwas mehr Mut gut getan hätte, aber dennoch eine absolute Kaufempfehlung für alle Genre Fans ist. Das sind auf alle Fälle 8 von 10 Sternen wert.

Tänski

Unbedingt reinhören \m/

 

 

 

TERROR – Pain Into Power

Trackliste:

01. Pain Into Power
02. Unashamed
03. Boundless Contempt
04. Outside The Lies
05. One Thousand Lies
06. Can’t Let It Go
07. Can’t Help But Hate
08. The Hardest Truth
09. On The Verge of Violence
10. Prepare For The Worst
11. Dead At Birth

Spielzeit: 18:16 min – Genre: Hardcore – Label: End Hits Records – : 06.05.2022 – Page: www.facebook.com/terrorhardcore

 

Wer sich mit Hardcore beschäftigt, kommt einfach nicht an TERROR vorbei. Bereits 2002 im mehr oder weniger beschaulichen Los Angeles gegründet sind von der ursprünglichen Besetzung zwar nur noch Sänger Scott Vogel und Drummer Nick Jett übrig, aber auch mit den mittlerweile alten Neubesetzungen Martin Stewart und Jordan Posner an den Riffmaschinen und Chris Linkovich am Tieftöner hat sich der Stil von TERROR über die Jahre hinweg nur in Nuancen geändert. Hardcore (mit deutlich metallischem Einschlag) ist und bleibt das Markenzeichen des L.A.-5ers. Und das soll sich auch beim neuesten Dreher „Pain Into Power“ nicht ändern. Mit ihrem achten Studioalbum spannt die Band galant die Brücke von ihrer Vergangenheit zur Gegenwart. Dazu passt dann auch, dass Gitarrero und Gründungsmitglied Todd Jones einmalig zurückgekehrt ist und ein richtig fettes Ding produziert hat. Die 11 Songs werden in weniger als 20 Minuten durch die Gehörgänge geprügelt, gerade mal 4 Songs überschreiten die Marke von 2 Minuten. Dabei sind die Tracks derart hart, schnell und aggressiv, dass es eine wahre Freude ist. Hardcore as its best.
Textlich handeln die Songs, wie schon bei den Vorgängern, von Hass, Gewalt, Lügen, aber auch von Zusammenhalt, Freundschaft und alles, was das Hardcore-Lebensgefühl beinhaltet und begehrt. Die Tracks sind hart, brachial und bohren sich mit einem angenehmen Wohlweh ins Gehirn.
Für „Can’t Help But Hate“ haben sich TERROR sogar noch Unterstützung von George „Corpsegrinder“ Fisher (CANNIBAL CORPSE) geholt. Jetzt bin ich nicht so der Fan von CANNIBAL CORPSE, aber die Zusammenarbeit hier ist richtig geil. Das tiefe Growling und die Vogel-typischen Shouts ergänzen sich perfekt. Wer hätte es gedacht?
Weitere richtig geile Brocken sind der Titeltrack „Pain Into Power“, der Signature-Track „Boundless Contempt“ oder auch der Überkracher „On The Verge Of Violence“ (krass geile Breakdowns).
Alles in allem ist auch „Pain Into Power“ nicht DIE Neuerfindung des Genres, aber TERROR hauen zu ihrem 20-jährigen Bandjubiläum das vermutlich beste Album ihrer Karriere raus. Die Energie, die Aggressivität, einfach nur krass geil. TERROR wecken in den knapp 20 Minuten alle Lebensgeister und man will die eigene Wut, den persönlichen Frust, jedes Gefühl einfach nur herausschreien. Kompromisslos gut, ich feiere das Ding. Absolut. An TERROR kommt man halt nicht vorbei.

Tänski

Unbedingt reinhören:

 

 

 

BODYSNATCHER – Bleed Abide

Trackliste:

01. Bleed
02. Abide
03. Absolved Of The Strings And Stone
04. Smashed Perception
05. Flatline
06. Glass Prison
07. Value Through Suffering
08. Chaos
09. E.D.A.
10. Wired For Destruction
11. Hollow Shell
12. Behind The Crowd
13. The Question

Spielzeit: 42:21 min – Genre: Deathcore – Label: MNRK Heavy – : 22.04.2022 – Page: www.facebook.com/Bodysnatcherfl

 

Wenn Deathcore draufsteht, ist bei BODYSNATCHER auch Deathcore drin. Ochsengekloppe vom Feinsten, wie der Chefredakteur hier sagen würde. „Deathcore ist der Hammer“, mit dieser Aussage ist wohl auch klar, dass die bekannte Ausrichtung der 2014 in Florida gegründeten Band sich auch mit Album #3 nicht wesentlich ändern wird. Und genauso ist es, „Bleed-Abide“ haut wieder ordentlich in die Deathcore-Kerbe rein und lässt das Hartholz ganz schön splittern. Schon direkt die Opener „Bleed“ (Intro) und „Abide“ zeigen die ungefilterte Aggression des Florida-Vierers. Der Nachfolger „Absolved Of The Strings And Stone“ klingt dann auch so richtig angepisst, während „Smashed Perception“ gekonnt thrashig durchschrammelt. Ich vermute, dass der Begriff „Brachial“ der Arbeitstitel für „Bleed-Abide“ geworden ist.
Auch wenn sich bei der Gesamtlänge von 42 Minuten für 13 Tracks ab und an etwas Langeweile einschleicht, hauen Songs wie „Flatline“ oder „Glass Prison“ ordentlich rein. Und auch die sehr persönlichen Momente wie „E.D.A“, ein Song, der den Tod eines geliebten Elternteils thematisiert, fehlen auf „Bleed-Abide“ nicht. Alles in allem haben BODYSNATCHER ordentlich abgeliefert.Überhaupt sind alle Stellen qualitativ gut besetzt. Das merkt bzw. hört man dem Album auch mehr als deutlich. Es donnert, es brüllt, es knallt rein und bläst einem permanent den Schmalz aus den Ohren. Musikalisches Können ist hier definitiv vorhanden. Mit Pit-tauglich wütenden Breakdowns, hämmerndem Bass, extrem trockenem Riffing und ner echt fetten Produktion sollte jeder Deathcore-Fan mehr als befriedigt sein. Lustigerweise besteht die Band aus 3 Kyles (Kyle Carter (g.), Kyle Medina (v.), Kyle Shope (b.). Wären die Drums mit Chris Whited nicht so stark besetzt, würde ich für einen Wechsel zu einem vierten Kyle plädieren.

Einzig – und das ist häufig in dem Genre so – auch auf „Bleed-Abide“ fehlt etwas die Abwechslung. 13 Tracks die mehr als nach vorne gehen und keine Gefangenen machen, sind ne schwere Kost und so manches Mal verwischen die Songs miteinander und zumindest ich kann sie nicht mehr gänzlich auseinanderhalten. Aber immerhin sind keine Rohrkrepierer dabei und das Feuerwerk, welches BODYSNATCHER mit „Bleed-Abide“ zünden, fackelt wirklich alles bis auf die Grundmauern nieder.

Wer auf kompromisslosen Deathcore steht, ist mit BODYSNATCHER und „Bleed-Abide“ wirklich sehr gut bedient. Fans von gutem hausgemachten Deathcore wie er mal bei SUICIDE SILENCE zu finden war, können hier mehr als bedenkenlos zugreifen. Von mir gibt es für „Bleed-Abide“ knackige 7 Sterne und ein fröhliches „Gut gemacht“ für die Kyles und Chris von BODYSNATCHER.

Tänski

 

 

 

BILLYBIO – Leaders And Liars

Trackliste:

01. Black Out
02. Fallen Empires
03. Leaders And Liars
04. Lost Horizon
05. Tum The Wounds
06. Sheepdog
07. Deception
08. Generation Kill
09. Looking Up
10. One Life To Live
11. Our Scene
12. Just In The Sun
13. Enough
14. Remission
15. Cyanide

Spielzeit: 42:53 min – Genre: Hardcore – Label: AFM Records – : 25.03.2022 – Page: www.facebook.com/billyBIOHAZARD

 

Billy wer? So oder so ähnlich kann es klingen, wenn der Name BILLYBIO fällt. Dabei ist Sänger, Mastermind, Alleinunterhalter Billy Graziadei wahrlich kein Unbekannter. Einschlägig bekannt wurde er als Gründer, Sänger und Gitarrist der Hardcore-Band BIOHAZARD, die bereits seit 1987 ihr auf NYHC ausgerichtetes Unwesen treibt. Leider liegt das letzte Album der Hardcore Pioniere mittlerweile fast 10 Jahre zurück und wie soll man die Zeit sonst überbrücken? Billy Graziadei jedenfalls hat die lange Ruhepause genutzt und 2018 das Debüt „Feed The Fire“ an die geneigte Hörerschaft rausgehauen. Jetzt, ganze vier Jahre Später kommt Album #2 „Leaders And Liars“ auf den Markt. Hat ja auch lang genug gedauert, lieber Billy.

Unterstützung hat sich BILLYBIO bei ebenfalls nicht ganz unbekannten Musikern geholt. Neben POWERFLO-Schlagzeuger Fred Aching Rios, SUICIDAL TENDENCIES-Bassist Ra Diaz geben sich noch DEATH BY STEREO / ZEBRAHEAD-Gitarrist Dan Palmer und THE EXPLOITED-Gitarrist Robbie Davidson die Ehre. Doch der Chef bei BILLYBIO ist ganz klar Graziadei. Während bei BIOHAZARD jeder noch irgendwie seinen Teil zu den Songs und zur Band beigetragen hat, ist BILLYBIO von Grund auf Billys Kreation. Das gibt ihm einerseits die Möglichkeit, alles zu schreiben und zu sagen, was ihm auf der Seele brennt, andererseits fehlt aber der kreative Input anderer. Nichtsdestotrotz ist noch viel, ganz viel BIOHAZARD in BILLYBIO und „Leaders And Liars“ enthalten und das ist verdammt nochmal gut so.

Eingängige Refrains, zum Hüpfen animierende Riffs dazu noch der ausreichend metallische Einschlag laden zum Abfeiern ein. Soweit hat BILLYBIO schonmal alles richtig gemacht. Dennoch ist er ab und an etwas über das Ziel hinausgeschossen und einige der 15 Tracks braucht man einfach nicht. Gerade die Stücke mit dem männlichen Sprech- und Frauengesang („Just In The Sun“ als Beispiel) oder auch die elektrolastigen Songs sind eher als Lückenfüller zu betrachten, stören aber das Gesamtbild und den Hörfluss des Albums etwas. Auch der recht groovig geratene Abschluss „Cyanide“ will nicht so richtig passen und lässt mich dann doch eher die Skip-Taste drücken um wieder beim richtig geilen Opener „Black Out“ zu landen.
Trotz der genannten Schwächen ist das immer noch Jammern auf hohem Niveau. Alles in Allem ist BILLYBIOs „Leaders And Liars“ ein gelungenes Werk und wird die eingefleischten und darbenden BIOHAZARD- sowie alle NYHC-Fans beglücken können. Eine klare Kaufempfehlung von mir und zwei Daumen hoch.

Tänski

CHRISTMAS – Hot Nights in Saint Vandal

Band: Christmas
Album: Hot Nights In Saint Vandal
Spielzeit: 21:49 min
Stilrichtung: Hardcore/Punk/Rock’n’Roll
Plattenfirma: Kidnap Music
Veröffentlichung: 28.02.2020
Homepage: https://christmas66606.bandcamp.com

11 Songs in knapp 22 Minuten. Dass uns hier kein episch, progressives Konzeptalbum erwartet, muss klar sein. CHRISTMAS knallen uns eine Mischung aus Hardcore, Punk und Rock’n’Roll vor den Latz. Und das machen CHRISTMAS schon seit Ewigkeit erfolgreich. 13 Veröffentlichungen in 10 Jahren und über 500 Shows in 13 Ländern sprechen Bände. Die Produktion wurde im Tonstudio 45 von Michael Wern gemacht und von Andi Young wurde gemastert. Und jetzt wird reingehört.
Den Anfang macht „Turn Me Lewd“ und gibt gleich heftig Gas. Turbonegro lassen grüßen, klasse Einstand. „Hey Mate“ ist tanzbar und man fühlt sich dazu berufen gleich mitzugrölen. „Hot Nights In Saint Vandal“ ist Party pur. Vor meinen Augen stehe ich in einem kleinen Club und das Bier fließt in Strömen. Das Stück „Push Fast“ muss man als Hit bezeichnen. Hier rotzen die Jungs in bester The Exploited Manier einen absoluten Treffer hin, wow. „Waterloo“ ist schnell, dreckig und hart. „Getting Away“ ist in Ordnung, aber fällt zum Rest etwas ab. Dafür entschädigt „Elvis Is Dead“ einen sofort wieder. Fetter Ohrwurm, der Punk’n’Roll der Marke Highride bietet. Oh yes, „Fuck It Up“ tritt sowas von Arsch. Da werde ich alter Sack nicht vor der Bühne stehen, wenn dieses Teil einsetzt und die Meute abgehen wird. „Born To Booze“ ist eine Hymne ans Saufen. Und das wird im schönsten Punk Stil angeboten. Oh, „Go Hard Or Go Home“ gefällt mir auch sehr gut. Hier wird dreckig und hart drauflos gerockt. Auch das Aggressivitäts-Level ist ganz weit oben. Mit „Candy Me“ wird das Album „fröhlich“ beendet und man denkt gleich an Danko Jones.

Fazit: Diese Platte schreit förmlich nach Live Auftritten. Absolut ehrlich und schnörkellos. Die Produktion ist druckvoll und lässt die Jungs glänzen. Ganz klar die beste Scheibe von CHRISTMAS bis jetzt. Das gibt fette 8,5 Punkte von mir.
P.S.: Ihr wundert euch sicherlich wegen dem Veröffentlichungsdatum? Ja, ich hatte die Burschen nicht auf dem Schirm. Schande, Schande, Schande.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Turn Me Lewd
02. Hey Mate
03. Hot Nights In Saint Vandal
04. Push Fast
05. Waterloo
06. Getting Away
07. Elvis Is Dead
08. Fuck It Up
09. Born To Booze
10. Go Hard Or Go Home
11. Candy Me

Sturmi

BASHDOWN News

Neue Videosingle „U“ veröffentlicht

BASHDOWN beglücken uns zum Start ihres neuen Album noch schnell mit einer neuer Videosingle. Album #2 „Pushing The Envelope“ steht ab heute in den Startlöchern, das Review dazu findet ihr hier: https://www.rock-garage.com/bashdown-pushing-the-envelope/

Mit den beiden vorab veröffentlichten Singles „Create A God“ und „Checkmate“ ergibt sich ein geiles Dreiergespann, welches „Pushing The Envelope“ perfekt beschreibt. Unbedingt reinhören, es lohnt sich \m/

BASHDOWN – Pushing The Envelope

Band: Bashdown
Album: Pushing The Envelope
Spielzeit: 41:15 min
Stilrichtung: Hardcore, Modern Metal
Plattenfirma: Nurecords
Veröffentlichung: 22.01.2021
Homepage: www.bashdown.de

 

Erstes Review im neuen Jahr und dafür habe ich mich für BASHDOWN entschieden. Und das aus gutem Grund. Schließlich geht es um Album #2 und hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Während nach der gängigen Meinung Album #3 über die weitere Zukunft einer Band entscheidet (aufhören oder weitermachen), zeigt ein zweites Album, wie gut es um die Musik einer Band bestimmt ist oder ob das Debüt doch nur ein kleines Strohfeuer war. Immerhin hat der Vorgänger „A New Set Of Problems“ (kurz A.N.S.O.P.) gute 7,5 Sterne bekommen (zum Nachlesen: www.rock-garage.com/bashdown-a-new-set-of-problems/) und das ist für ein Debüt in einem doch sehr gesättigten Genre schon eine Glanzleistung.
Die große Frage ist nun natürlich, konnten BASHDOWN ihr Niveau halten oder verschwinden sie jetzt doch in der Belanglosigkeit? Soviel sei schon verraten, der Name bleibt Programm.
BASHDOWN sind eine noch relativ junge Band, die sich erst 2018 in Hannover gegründet haben. Bereits im September 2019 wurde A.N.S.O.P veröffentlicht und von der geneigten Hörerschaft überwiegend positiv aufgenommen. Nachdem coronabedingt im letzten Jahr so ziemlich jedes Konzert ausgefallen ist, haben die Jungens die Chance und die ungeplant freie Zeit genutzt und so erscheint bereits am 22. Januar nun der A.N.S.O.P. Nachfolger „Pushing The Envelope“. In leicht verändertet Besetzung stehen Frontbrüller Helge Haß noch Neuzugang Martin Blankenburg am Sechssaiter, Tieftöner Florian Krause und Janis Haag an den Drums zur Seite. Das Martin Blankenburg stilistisch mehr aus dem Metal kommt, hört man dem Album deutlich an. Die Songs haben im Vergleich zum Vorgänger einen deutlich metallischeren Einschlag bekommen.
Und schon der Opener „Checkmate“ geht ordentlich nach vorne und legt die Messlatte für das Album sehr weit nach oben. Noch steiler nach oben geht es dann schon direkt mit Track #2, dem leicht nach Slipknot klingenden „Create A God“. Aber auch stilistische Ausreißer fehlen hier nicht und sorgen für angenehme Abwechslung, als Beispiel seien hier „U“ oder auch „Duplicity“ genannt. Auch textlich ist das Quartett gereifter als auf dem Vorgänger. Die ganz große Poesie ist es allerdings im Moment noch nicht, die Message aber kommt unmissverständlich an. „Jeder sollte sich Gedanken machen, ob wir mit der Natur, unserer Umwelt und dem sozialen Miteinander weiter so wie bisher verfahren dürfen“. Passend dazu wurde auch das Coverartwork gestaltet, das sich wunderbar in das Album einfügt. Das Bild einer komplett überbevölkerten Weltkugel, passender hätte Kai Seeliger es nicht gestalten können. „Unser Planet ist total überbevölkert, eine Folge davon, dass sich der Mensch zu wichtig nimmt. Es ist wirklich tragisch, wie sich die Menschheit rücksichtslos über die Gesetze der Natur hinwegsetzt.“ Diese Aussage von Helge Haß kann nicht treffender sein.

Fazit: BASHDOWN legen mit „Pushing The Envelope” einen würdigen Nachfolger ihres sehr guten Debüts „A New Set Of Problems“ nach. Es hakt zwar noch an ein paar wenigen Ecken, für mich könnte die Gitarre noch etwas dominanter sein und sich die Songs noch etwas mehr Originalität zutrauen. Die Messlatte einer Band wie HATEBREED ist noch nicht erreicht, aber das ist bei den Genregöttern auch schwierig zu schaffen. Trotz aller Kritik funktioniert „Pushing The Envelope“ mit seinem „dicke Hose Hardcore“ und kann sich deutlich von der Masse an 08/15 Bands hervorheben. Es sind nur ein paar kleinere Stellschrauben, an denen zu drehen wäre und das wird mit den nächsten Alben mit Sicherheit passieren. Potenzial ist auf alle Fälle vorhanden und ich bin jetzt schon sehr begeistert von dem Schritt, den BASHDOWN nach vorne gemacht haben. Absolut empfehlenswert!

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Checkmate
02. Create A God
03. The Chosen One
04. U
05. Demonize
06 Hell-Bent
07. If I Were You
08. Right Off The Bat
09. Duplicity
10. Get A Grip
11. Truth Is
11. Cleaning House
12. Too Big (For My Britches)

Tänski

Unbedingt reinhören:

 

 

HATEBREED – Weight Of The False Self

Band: Hatebreed
Album: Weight Of The False Self
Spielzeit: 34:46 min
Stilrichtung: Hardcore
Plattenfirma: Nuclear Blast
Veröffentlichung: 27.11.2020
Homepage: www.hatebreed.com, www.facebook.com/hatebreed

 

Denkt man an Hardcore, wird man unweigerlich auf HATEBREED stoßen. Bereits seit 1994 treiben die Jungs aus Connecticut ihr Unwesen und hauen mit „Weight Of The False Self“ ihr mittlerweile achtes Album raus. Musikalisch werden kaum bis keine neuen Wege bestritten, HATEBREED gehen auf Nummer sicher. Das ist bei dem Quintett aus Übersee aber keineswegs ein Verbrechen, denn auf Nummer sicher heißt bei den Amis auch immer hart, wütend, brachial. So wie man die Jungs eben kennt und in den meisten Fällen auch liebt.
In Zeiten von Covid-19 und den damit verbundenen Einschränkungen ist die Kontinuität, welche HATEBREED verbreiten, wohltuender Balsam für die nicht nur musikalisch geschundene Seele. Frontsau Jamey Jasta brüllt und geifert sich durch die 12 Songs, dass es eine wahre Freude ist. Die Gitarrenfront mit Wayne Lozinak und Frank Novinec untermalen alles mit ihren krachenden Slayer-Gedächntnisriffs und perfektioniert wird das alles mit Tieftöner Chris Beattie und Matt Byrne am Drehteller.
Dass die Mit-Leib-und-Seele-Hardcore-Metaller nichts von ihrer Aggessivität verloren haben, zeigen Sie auch gleich mit „Instinctive (Slaughterlust)“ und dem darauffolgenden „Let Them All Rot“. Irgendwie erwartet und keine Überraschung, aber mit einer derart überzeugenden Leistung dargebracht, dass ich beim ersten Reinhören schon direkt meine Faust gen Himmel gereckt und fröhlich mitgegrunzt habe. Genauso soll es auch sein.
Auch der Titeltrack „Weight Of The False Self” haut in die gleiche Kerbe. Brachiales Riffing trifft auf Jamey Jastas kräftige und unverkennbare Vocals. Textlich mag einiges auf dem Album etwas plump daherkommen (“If you wanna make a difference in the world it means/ you have to be different from the world you see“”), aber hey, wer das so griffig und eingängig in die Welt hinausschreit, darf auch mal plump sein. Den Spaß an der Musik nimmt einem sowas überhaupt nicht. Und mit seinen knackigen 35 Minuten Spielzeit kommt keine Langeweile auf, und ein wenig Abwechslung gibt es auch noch auf „Weight Of The False Self“. Mit „Clinge To Life“ und seinem melodisch epischen Mittelteil oder auch dem punkig-flotten „Dig Out Your Way“ wurde dezent Neues eingebracht. Steht den Jungs aber auch gut zu Gesicht.
Thrashig wird es zum Ende hin auch nochmal mit den Songs „The Herd Will Scatter“ oder auch dem Abschlusstrack „Invoking Dominance“.

Fazit: Alles in Allem zeigen sich HATEBREED auf „Weight Of The False Self“ brachial wie eh und je, qualitativ muss man da keine Abstriche machen. Viel geändert hat sich nicht, die wilde Attitüde der Band ist ungebrochen, die Message wird auch dieses Mal wieder lautstark unters Volk gebracht. Auch das Cover des bekannten Heavy Metal Künstlers Eliran Kantor passt in die musikalische Aussage von „Weight Of The False Self“. HATEBREED haben viel richtig und wenig falsch gemacht. Ich bin jetzt schon heiß wie Frittenfett, die Jungs endlich wieder live zu sehen (hätte eigentlich in diesem vermaledeiten Jahr schon passieren sollen). Und mit den weisen Worten eines Jamey Jasta schließe ich nun dieses Review, das immerhin fette 8 Sterne verdient vergeben hat.

„Sichtbar oder unsichtbar, jeder trägt eine Last. Die Musik, die wir lieben, hilft uns, das Gewicht zu tragen“,

 

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Instinctive (Slaugtherlust)
02. Let Them All Rot
03. Set It Right (Start With Yourself)
04. Weight Of The False Self
05. Cling To Life
06. A Stroke Of Red
07. Dig Your Way Out
08. This I Earned
09. Wings Of The Vulture
10. The Herd Will Scatter
11. From Gold To Gray
12. Invoking Dominance

Tänski

Wer noch überzeugt werden muss, hört hier bitte rein 😉