BILLY TALENT – Crisis Of Faith

Trackliste:

01. Forgiveness I + II
02. Reckless Paradise
03. I Beg To Differ (This Will Get Better)
04. The Wolf
05. Reactor
06. Judged
07. Hanging Out With All The Wrong People
08. End Of Me
09. One Less Problem
10. For You

 

Spielzeit: 36:51 min – Genre: Punk, Punkrock, Alternative Rock – Label: Atlantic – VÖ: 21.02.2022 – Page: www.facebook.com/billytalent

 

Dass aus Kanada neben Eishockey und Ahornsirup auch gute Musiker kommen kann, wissen wir ja schon seit BRYAN ADAMS oder NICKELBACK (ja, ich mag die beide!). BILLY TALENT bilden da keine Ausnahmen und reihen sich für mich ganz weit vorne in die Top Ten der besten Musiker/Bands aus Kanada ein. Tatsächlich haben die Jungs aus Ontario auch schon eine Menge Erfahrung im Musikbusiness vorzuweisen.
Bereits 1993 als PEZZ von Sänger Benjamin Kowalewicz und Tieftöner Jonathan Gallant gegründet, sind die Jungs seit der Umbenennung in BILLY TALENT im Jahr 1999 eigentlich unverändert mit den beiden Gründern, Gitarrero Ian D’Sa und bis zu seiner krankheitsbedingten Auszeit mit Drummer Aaron Solowoniuk unterwegs. Seit 2016 wird Solowoniuk durch Jordan Hastings, einem engen Freund der Band vertreten. Eine lange Zeit in einer sehr beständigen Besetzung, auch das klappt nicht bei jeder erfolgreichen Band so gut wie bei BILLY TALENT. Auch der Wechsel von Aaron zur Jordan lief ohne große Umbrüche ab.
Aber kommen wir jetzt mal zum wichtigsten für heute, nämlich zum neuen Album „Crisis Of Faith“. Während wir ja bereits im November 2019 mit der Veröffentlichung von „Forgiveness I+II“ angefixt wurden, folgten im Januar 2020 („Reckless Paradise“), im April 2020 („I Beg To Differ (This Will Get Better)“) und im September 2021 („End Of Me“) noch ein paar weitere Heißmacher. Die erste VÖ ist direkt schon der Start der neuen Scheibe und mit stolzen 06:42 Minuten der längste Track auf dem knapp 36-minütigen Album. Das der Track so lang geworden ist, mag auch daran liegen, dass es eigentlich zwei Songs sind. „Forgiveness I+II“ beginnt fröhlich riffig und ist ein guter Einstieg in „Crisis Of Faith“. Der zweite Part schließt sich nahtlos und man ist gefühlt in einer Ballade gelandet. Hier wäre es vermutlich besser gewesen, den Song in seine beiden Teile zu trennen und Part II als Abschluss ans Ende zu stellen.
Mit der zweiten VÖ und dem zweiten Song auf „Crisis Of Faith“ ist der Band ein großartiges Ding gelungen. BILLY TALENT as its best. In bekannter Manier punkrocken sich die Kanadier bei „Reckless Paradise“ vom ersten Riff bis zur letzten Songzeile in ihrem eigenen Stil durch den Song. Der Song macht einfach nur Spaß und ist ganz klar eines der Highlights des Albums.
Im Gegensatz dazu sackt „I Beg To Differ (This Will Get Better)“ wieder in ruhigere Gefilde ab, versprüht aber deutlich mehr positive Energie als der Vorgänger. Die positiven Vibes werden bei „The Wolf“ zwar gleich wieder zum Teufel gejagt, aber der Song zeigt ganz deutlich, welch stimmliche Entwicklung Sänger Ben in den letzten Jahren (eher Jahrzehnte) gemacht hat. Vom Schieftöner zum High-Level-Töner, oder so ähnlich.
So und so ähnlich wechseln sich die Songs auf „Crisis Of Faith“ ab. Von schnellen, knackigen Punknummer á la „Judged“ bis zu Rockhymnen im Stile von „Hanging Out With All The Wrong People“ ist alles da, was das BILLY TALENT-Herz begehrt. Durch Bens gereifte aber dennoch deutlich wiedererkennbare Stimme klingt jeder Song nach BILLY TALENT. Gepaart mit den passenden Riffs und klasse Texten, die erneut nicht mit Gesellschaftskritik sparen oder auch aufbauend wirken, ist „CRISIS OF FAITH“ ein toller Start ins neue Jahr. Mit Album #6 (ja, es ist tatsächlich erst das sechste Album in der Bandgeschichte) zeigen BILLY TALENT erneut, dass sie weder zum alten Eisen gehören noch, dass ihnen langweilig ist und erst recht nicht, dass sie keinen Bock mehr haben. Ein absolutes Muss für alle Fans von gepflegtem Punkrock und vor allem ein Muss für alle Fans guter Musik. Vielen Dank für ein weiteres spannendes und spaß machendes Kapitel im BILLY-TALENT-Buch.

Tänski

 

 

 

RUYNOR – Here We Go

Band: Ruynor
Album: Here We Go
Spielzeit: 42:56 min
Stilrichtung: Metal/Punk/Rock’n’Roll
Plattenfirma: SN-Rex
Veröffentlichung: 30.04.2021
Homepage: www.Facebook.com/ruynor

Das erste Mal hab‘ ich über RUYNOR was beim Hellfire-Franky (Frank Laux) gelesen, den ich vom Metal is Forever United Fanclub her kenne und sehr schätze. Als mir dann noch Sänger Twisted-Felix geschrieben hat, ob ich Bock auf Metal-Punk hab‘, war klar ich rezensiere das Teil. Haupteinflüsse sind Motörhead, Ramones, Rose Tattoo und die Sex Pistols. Seit 2013 am Start und seit 2016 auch live aktiv, wurden schon so einige denkwürdigen Konzerte mit Szenegrößen wie Psychopunch, Nitrogods, Traitor usw. gezockt. Das Trio um Twisted-Felix Ruyn (v.g.), Dome Ruyn (b.) und Raffy Ruyn (d.) hat mit „Here We Go“ schon den dritten Longplayer herausgebracht. Im Mashhouse Recording Studio wurde aufgenommen und unter der Regie von Jan Roubal abgemischt. Gemastert wurde dann noch von Dennis Ward (ex-Pink Cream 69, Unisonic) und soviel vorweg, der Sound ist fett und knallt. Na dann, here we go:

Anlage laut gedreht und nach den ersten 15 Sekunden von „We Raise The Flag“ sofort auf Stop gedrückt. So schnell hatte ich schon lange nicht mehr Lust auf ein Bier. Also, Bier her und von vorne. 1,2,3,4 gezählt und ein dreckiger, räudiger Metal-Punk Song mit fiesen Vocals und eingängigem Refrain ballert einem entgegen. Fuck, geiler Start. „Still Believe In Punk“ folgt schön oldschoolig, wie der Titel schon sagt. Party Musik pur. „Anger Is My Energy“ läuft und meine große Tochter (18) kommt rein und schreit: „Papa mach die Scheiße LAUTER“! Wir bangen beide um die Wette und grölen diesen Hit lautstark mit. Auf „Souldiers“ lässt man es ein wenig ruhiger, aber keinesfalls schlechter angehen. Schöne Nummer im Ramones Stil. Dafür schiebt „Shut The Fukk Up“ gleich wieder richtig an. Lemmy und seine Motörhead Jungs wären stolz auf RUYNOR. „Why Don’t You Believe In Us?“ hat auch Hitpotential. Man will tanzen, trinken und pogen gleichzeitig (klappt übrigens nicht wirklich bei mir). Gute Stimmung garantiert. „Too Young To Die“ geht unverzüglich ins Ohr und bietet eine ordentliche Portion Rock’n’Roll. „Glycerine 48“ ist ein kurzes, Riff orientiertes Instrumental. „Hunted“ ist dreckig, kurz und schnell. Auch einfach geil. „This Far, No Further“ ist ein metallischer Leckerbissen mit Mitgröl Refrain und ohohoh Chorus. Tja, was soll ich sagen, Bier läuft immer besser dazu. Mit „Heart Bleeds Green“ kommt die musikalisch entspannteste Komposition um die Ecke. Happy Sound pur. Nur um gleich wieder bei „You Are Not Invisible“ voll auf die Zwölf zu hauen. Leck mich am Arsch, das Teil rockt. Mit dabei ist Gastsänger Jackie Slaughter (Skull Fist), der auch noch ein Gast Solo beisteuerte. Die perfekte Hymne um ein Stadion zum Beben zu bringen. Lied Nr. 13 heißt ganz einfach „13“ und ist immer noch im hohen Qualitätslevel Bereich angesiedelt. Wohohoho Chöre gehen immer. Shit, schon beim letzten Song „R.U.Y.N.O.R.“ angekommen. Leichter Bad Religion („Punk Rock Song“) Einschlag mit mehr Metal Gitarren. Super Abschluss, der live bestimmt der Hammer wird.

Fazit: Mir gefällt diese Fuck You Attitude mit ordentlich Spaß in den Backen. Es wird Zeit diese Band zu pushen, denn die weiß wie man spielt und mitreißende Songs schreibt. Mein drittes Bier hab‘ ich jetzt auch geschafft und ich drück‘ sofort auf Repeat. Ganz fette 9,5 Punkte.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. We Raise The Flag
02. Still Believe In Punk
03. Anger Is My Energy
04. Souldiers
05. Shut the Fukk Up
06. Why Don’t You Believe In Us?
07. Too Young To Die
08. Glycerine 48 (Instrumental)
09. Hunted
10. This Far, No Further
11. Heart Bleeds Green
12. You Are Not Invisible
13. 13
14. R.U.Y.N.O.R.

Sturmi

CHRISTMAS – Hot Nights in Saint Vandal

Band: Christmas
Album: Hot Nights In Saint Vandal
Spielzeit: 21:49 min
Stilrichtung: Hardcore/Punk/Rock’n’Roll
Plattenfirma: Kidnap Music
Veröffentlichung: 28.02.2020
Homepage: https://christmas66606.bandcamp.com

11 Songs in knapp 22 Minuten. Dass uns hier kein episch, progressives Konzeptalbum erwartet, muss klar sein. CHRISTMAS knallen uns eine Mischung aus Hardcore, Punk und Rock’n’Roll vor den Latz. Und das machen CHRISTMAS schon seit Ewigkeit erfolgreich. 13 Veröffentlichungen in 10 Jahren und über 500 Shows in 13 Ländern sprechen Bände. Die Produktion wurde im Tonstudio 45 von Michael Wern gemacht und von Andi Young wurde gemastert. Und jetzt wird reingehört.
Den Anfang macht „Turn Me Lewd“ und gibt gleich heftig Gas. Turbonegro lassen grüßen, klasse Einstand. „Hey Mate“ ist tanzbar und man fühlt sich dazu berufen gleich mitzugrölen. „Hot Nights In Saint Vandal“ ist Party pur. Vor meinen Augen stehe ich in einem kleinen Club und das Bier fließt in Strömen. Das Stück „Push Fast“ muss man als Hit bezeichnen. Hier rotzen die Jungs in bester The Exploited Manier einen absoluten Treffer hin, wow. „Waterloo“ ist schnell, dreckig und hart. „Getting Away“ ist in Ordnung, aber fällt zum Rest etwas ab. Dafür entschädigt „Elvis Is Dead“ einen sofort wieder. Fetter Ohrwurm, der Punk’n’Roll der Marke Highride bietet. Oh yes, „Fuck It Up“ tritt sowas von Arsch. Da werde ich alter Sack nicht vor der Bühne stehen, wenn dieses Teil einsetzt und die Meute abgehen wird. „Born To Booze“ ist eine Hymne ans Saufen. Und das wird im schönsten Punk Stil angeboten. Oh, „Go Hard Or Go Home“ gefällt mir auch sehr gut. Hier wird dreckig und hart drauflos gerockt. Auch das Aggressivitäts-Level ist ganz weit oben. Mit „Candy Me“ wird das Album „fröhlich“ beendet und man denkt gleich an Danko Jones.

Fazit: Diese Platte schreit förmlich nach Live Auftritten. Absolut ehrlich und schnörkellos. Die Produktion ist druckvoll und lässt die Jungs glänzen. Ganz klar die beste Scheibe von CHRISTMAS bis jetzt. Das gibt fette 8,5 Punkte von mir.
P.S.: Ihr wundert euch sicherlich wegen dem Veröffentlichungsdatum? Ja, ich hatte die Burschen nicht auf dem Schirm. Schande, Schande, Schande.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Turn Me Lewd
02. Hey Mate
03. Hot Nights In Saint Vandal
04. Push Fast
05. Waterloo
06. Getting Away
07. Elvis Is Dead
08. Fuck It Up
09. Born To Booze
10. Go Hard Or Go Home
11. Candy Me

Sturmi

KÄRBHOLZ – Kontra.

Band: Kärbholz
Album: Kontra.
Spielzeit: 45:57 min
Stilrichtung: Deutschrock
Plattenfirma: Metalville
Veröffentlichung: 26.03.2021
Homepage: www.facebook.com/Kaerbholzoffiziell

Da is er endlich wieder, der rockige Sound aus dem Hinterwald. Zwei Jahre nach dem stellenweise gemischt aufgenommenen „Herz & Verstand“ (das Review dazu findet ihr hier: www.rock-garage.com/kaerbholz-herz-verstand/) legen unsere Jungens von KÄRBHOLZ mit „Kontra.“ (Kontra Punkt) ordentlich einen nach.
Während der Vorgänger einen dermaßen heftigen Seelenstriptease hingelegt hat, dass man den Schmerz fast körperlich fühlen konnte, scheinen die Wunden nun endgültig geheilt zu sein.
Für die ganz leisen Töne waren die Rheinländer ja noch nie wirklich bekannt, aber bei „Kontra.“ (Leute, was ein genialer Albumtitel) legen sie jetzt doch nochmal einen drauf. Laut, rockig, abwechslungsreich werden die letzten Jahre beleuchtet und einige Stücke auf „Kontra.“ hätten auch problemlos auf vorherigen Alben ihren berechtigten Platz gefunden. Was aber nicht heißen soll, dass KÄRBHOLZ irgendwelchen altbackenen Scheiß einfach nur aufgemotzt haben. Sie sind sich und ihrem Stil treu geblieben und verbinden auch auf ihrem neuesten Werk wieder Deutschrock mit Punk und Metal. Auch etwas Folk ist zu finden, ein genreübergreifendes Gesamtkunstwerk. Dabei nicht die Authentizität zu verlieren schaffen KÄRBHOLZ dabei so dermaßen locker flockig, dass es eine wahre Freude ist. Ich bin jedes Mal aufs Neue begeistert, wie die Jungs es schaffen in regelmäßigen Abständen so gute und qualitativ hochwertige Alben rauszuhauen. Und dann machen die auch noch Spaß. Unfassbar krass geiler Scheiß.
Schon der Opener knallt rein. Nicht nur musikalisch, sondern auch textlich. Mit „Nie Wieder“ zeigen die Jungs, was ihnen wichtig ist: „Nie wieder Führer, nie wieder Krieg“ sind deutliche Worte, denn es geht um die „Freiheit, und das was zählt“. Das der Song direkt als erstes kommt, scheint nicht ungewöhnlich zu sein. Auf so ziemlich jedem Album findet sich ein Song, der den Finger mahnend aber nicht moralisch aufspielend hebt. Und „Nie Wieder“ ist nicht nur textlich ein gut gewählter Einstieg, der Herzschlag steigt schon direkt mit den ersten Akkorden und wir freuen uns auf mehr (da ist er, der Spaßfaktor).
Und mehr gibt es auch sofort mit der Singleauskopplung „Ewig Leben“. Der Song strotzt nur so vor Energie und wer jetzt noch nicht auf den Beinen ist, ist eigentlich schon tot. Jeder, der die Live Interpretation von „Ewig Leben“ beim KÄRBHOLZ Trostpflaster (www.rock-garage.com/kaerbholz-live-konzert-am-26-02-2021/) gesehen hat, weiß was ich meine.
Auch „Niemals Fallen“ – ebenfalls vorab als Single veröffentlicht – ist pure Energie und donnert direkt in den Gehörgang, ganz zu schweigen solche Songs wie „Laternenlicht“ oder der Crossover Knüppel „Leben und Tod“ mit Matthi von den genialen NASTY. Aber es gibt auch ruhige und nachdenkliche Töne auf „Kontra.“ wie z.B. das von Gitarrist und Hauptsongwriter Adrian wunderbar eingesungene „Voran“. Das alles wechselt sich mit Folk („Roter Wein“ – ganz frech bei den DROPKICK MURPHYS entliehen 😉) ab und bietet auch noch Platz für düsterschweres wie „Der Schwarze Schwan“, der uns zeigt, was Ausgrenzung und Intoleranz mit einem macht und wie daraus Hass entsteht. Dunkel zeigt sich die vierte Singleauskopplung und nicht nur der Song, auch das Video dazu sorgen für Gänsehaut pur.
Nach 13 wirklich starken Songs und knapp 46 Minuten tanzen, toben und schwitzen ist auch „Kontra.“ am Ende angekommen. Ich könnte hier ein Loblied auf jeden einzelnen Song singen, Schwachpunkte gibt es hier nicht. Zum Glück gibt es die Repeat Taste, denn ein Durchgang reicht hier definitiv nicht. Bei jedem Durchlauf gibt es Neues zu entdecken und es kribbelt noch mehr in den Füßen, die nicht stillstehen wollen. Auch nach fast 20 Jahren klingen Kärbholz frisch. Gereift, aber nicht alt. Das schafft nicht jede Band und vor allem nicht in dem Genre, in dem wir uns hier bewegen. Ich freue mich jetzt schon auf die Live Interpretation (oder wie Familie Holz sagen würde: Ich bin heiß wie Frittenfett). Einen kleinen Vorgeschmack gab es ja schon beim KÄRBHOLZ Trostpflaster und das hat schon ordentlich geknallt.
Und als wäre die Mucke nicht schon genug, haben KÄRBHOLZ ihrer Fanbox auch noch eine kleine Herzensangelegenheit in Form eines Pflanzsets für einen Baum beigelegt. Ein kleiner Liebesbeweis an die Heimat und eine tolle Geste für unsere kranken Wälder.
Mein einziges Manko auf „Kontra.“ ist, dass ein Kölsches Trinkerlied wie „Alle Systeme auf Vollgas“ fehlt. Da will ich auf’m nächsten Album aber mal wieder was von euch hören, Jungs! Ansonsten kann ich nur sagen, chapeau die Herren, ihr habt mein musikalisches Leben wieder enormst bereichert und ich hoffe, euch bald wieder live und in voller Action zu sehen. 9,5 verliebte Sterne gehen heute nach Ruppichteroth zu den Hölzern.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Nie Wieder
02. Ewig Leben
03. Niemals Fallen
04. Laternelicht
05. Ein Einsamer Ort
06. Voran
07. Schlaflos
08. Roter Wein
09. Rückenwind
10. Der Schwarze Schwan
11. Easy
12. Leben und Tod
13. Vollgas

Tänski

Und damit ihr wisst, was ich meine:

Betontod – 1000x Live

Band: Betontod
Album: 1000x live
Spielzeit: 66:34 min
Stilrichtung: Punkrock, Deutschrock
Plattenfirma: Nuclear Blast
Veröffentlichung: 17.11.2017
Homepage: www.betontod.de

„Der Mainstream wird uns niemals mögen weil wir anders sind. Anders als dieser Einheitsbrei, den sie täglich servieren. Nicht Aalglatt, mit Ecken und Kanten… und das ist auch gut so!“ Mit diesem Statement beschreibt Songwriter und Gitarrist Frank Vohwinkel die mehr als 25-jährige Bandgeschichte von BETONTOD. Und er hat nicht Unrecht. BETONTOD passen in eine keine Schublade, wechseln spielerisch zwischen Punk, Metal und Rock und haben auch nach einem Vierteljahrhundert noch lange nicht genug. Unter Beweis gestellt wird dies mit dem Live-Album „1000x live“, welches am 17.12.2016 beim 1.000 Konzert in der Mitsubishi Electric Hall aufgenommen und ein knappes Jahr später veröffentlicht wurde. Randvoll gepackt mit 23 Songs in knapp 89 Minuten Spielzeit kommt beim Hören wahres Konzertfeeling auf. Das Album enthält die Essenz von 7 Studioalben und ist ein perfekter Querschnitt der Bandgeschichte. Angefangen hat diese 1990, als 5 Freunde aus dem nordrhein-westfälischen Rheinberg beschlossen, eine Band zu gründen. Nach einigen Umbenennungen war dann schließlich BETONTOD geboren, bereit Deutschland zu erobern. Oliver Meisters unverwechselbare Stimme gibt der Band dabei ihren eigenen Charakter. Unterstützt von den Gitarrenjongleuren Frank Vohwinkel und Mario Schmelz sowie Basser Adam Dera und dem Trommelwirbler Maik Feldmann ist der Fünfer aktuell perfekt besetzt. In Eigenregie wurden über 1.000 Konzerte organisiert, 7 Studio- und 3 Live-Alben produziert. Auftritte in Wacken, beim With Full Force oder Rockharz Open Air folgten. Mit „1000x Live“ wurde zwar nicht das erste Live-Album aufgelegt, aber das vollständigste Werk. Alle kleinen und großen Hits sind auf dem Dreher zu finden und begeistern die Fan-Welt. Schon das Intro aus dem Vorgänger Album „Revolution“ wird von den anwesenden 3.500 Fans abgefeiert. Und Abfeiern ist das richtige Stichwort. Jeder Song wird frenetisch mitgesungen, mitgegröhlt, mitgemacht. Die Scheibe erzeugt Gänsehautmomente, wenn die Fans mitsingen („Viva Punk!“, „Glück auf“) und es ist für jeden BETONTOD-Geschmack und -Fan etwas dabei. Obwohl es vor allem Stücke der neueren Alben gibt, ist die Auswahl nahezu perfekt. Eines der Highlights ist für mich „Kinder des Zorns“. Dramatisch eingeleitet werden die Fäuste geballt um nach einem wirklich passenden Statement der Band (welches wieder einmal zeigt, wofür BETONTOD stehen und welches zum Glück nicht der Schere zum Opfer fiel) geht es direkt passenderweise mit „Dagegenstehen“ weiter. Einer der vielen Höhepunkte auf „1000x live“. Und natürlich dürfen auch Spaßsongs wie „Glück Auf“ nicht fehlen. Unter Aufhören-Rufen wird den Massen befohlen, ja nicht weniger zu trinken (was auch gerne lautstark umgesetzt wird).
Mit „Im Himmel“ – dem letzten Song – gibt es noch einen sehr schönen ruhigen Moment mit der Band, ein wirklich schöner Abschluss eines tollen Konzerts und eines tollen Live-Albums.
„1000x Live“ ist ein absolut stimmiges Werk, welches ein gelungenes Konzert und einen tollen Abend perfekt zusammenfasst. Die Produktion ist astrein und das Live-Gefühl ist nicht verloren gegangen. Energie, Leidenschaft, Liebe, es ist alles vorhanden. Ergänzt um die Spielfreude und Natürlichkeit der Band – die den Jungs auch nach 26 Jahren nicht abhanden gekommen ist – ein wunderbares Album zum Abfeiern und Genießen.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Intro
02. Keine Popsongs
03. Flügel aus Stahl
04. Küss mich
05. Nacht im Ghetto
06. Generation X
07. Alles
08. Schwarzes Blut
09. Feuer frei!
10. Nebel
11. 7 Schuss
12. Mein letzter Tag
13. Freiheit in Ketten
14. Kinder des Zorns
15. Dagegenstehen
16. Ihr könnt mich!
17. Halt mich
18. Traum von Freiheit
19. Glück auf
20. Ich nehme dich mit
21. Freunde
22. Viva Punk!
23. Im Himmel

Tänski

RAGING DEAD – When The Night Falls

Band: Raging Dead
Album: When The Night Falls
Spielzeit: 42 min
Stilrichtung: Horror Punk Metal
Plattenfirma: Pavement Entertainment
Veröffentlichung: 26.05.2017
Homepage: www.facebook.com/RagingDead/ 


RAGING DEAD ist eine italienische Horror Punk Metal Band, gegründet 2014 von Sänger Cloud Shade und Lead Gitarrist Matt Void; das Line-Up wird komplettiert von Tracii Decadence (Schlagzeug) und Simon Nightmare (Bass). Tourerfahrung konnte die Band schon sammeln, unter anderem mit italienischen Horror Bands SUPERHORRORFUCK und SCREAM BOY SCREAM, SISTER und VCPS, sowie einigen weiteren Sleaze/Glam Bands. 
Da passen sie auch ganz gut dazu, vor allem Fans von SISTER dürften mit RAGING DEAD als Vorband wohl sehr zufrieden gewesen sein. Nun liegt das Debutalbum „When The Night Falls“ vor, dass von Riccardo Parenti von Elephant Mastering (MICHAEL ANGELO BATIO) gemastert und von Francesco Altare produziert wurde. Vertrieben wird das Ganze vom amerikanischen Label Pavement Entertainment. 
RAGING DEAD hätte mich vor einigen Jahren noch sehr begeistert, gleich der Einsteiger „Streets Of Rage“ ist ein toller Song für angepisste Teenager. „When The Night Falls“ ist überraschend Melodisch, vor allem im Chorus, „Within Shadows“ beginnt mit einem ansatzweise fetten Riff, bevor „Army Of The Restless“ ruhig, aber heavy losgeht und eine Art Frage-Antwort-Spiel zwischen Gesang und Gangshouts beinhaltet. „Nightstalker“ hört, anders wie der Name vermuten lässt, ziemlich aufgeweckt an, der Text ist aber erwartungsgemäß eher creepy. Zu „Crimson Garden“ gibt es schon ein Musikvideo, es überrascht mit etwas cleanerem Gesang. Natürlich darf auch eine Ballade nicht fehlen, die in Form von „Ballad Of The Storm“ geliefert wird und so balladenmäßig ist, wie man es auf einem Horror Punk Metal Album eben vermuten würde – also eher weniger, aber im Vergleich zu den anderen Songs kann man es doch als Ballade durchgehen lassen. 

Fazit: Ein paar coole Dinger beinhaltet das Album mit „When The Night Falls“ und „Crimson Garden“ auf jeden Fall. Sehr abwechslungsreich ist es nicht, man sollte schon gezielt gefallen an diesem Genre haben. Alles in allem ein solides Album für Genrefanatiker. 


WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Streets Of Rage 
02. When The Night Falls
03. Within Shadow
04. Army Of The Restless
05. Nightstalker
06. Bloodlust
07. Crimson Garden
08. Stratch Me
09. Doomsday
10. Ballad Of The Storm

Lotta