BAI BANG – Sha Na Na Na

Trackliste:

01. Sha Na Na Na
02. My Favourite Enemy
03. I Don´t Know
04. I Know All The Hits
05. I Wanna Rock´n Roll
06. Motivated
07. All Alone
08. It´s Enough
09. Rock Me
10. That´s All I Need (Wha Wao Wa)


Spielzeit:
35:50 min – Genre: Hardrock, Glam/Sleaze – Label: Pride & Joy Music – VÖ: 24.03.2023 – Page: www.baibang.se

 

Zu den großen Namen der skandinavischen Hardrockwelt haben nie gezählt. Und doch halten BAI BANG seit 1988 durch und produzieren in gewissen Abständen Alben die – seit dem Neuanfang 2009 – einiges an Melodie und Eingängigkeit hinzugewonnen haben. Die alten Releases zwischen 1988 und 2000 sind weitaus gesuchter, die Unbekümmertheit hat Sänger Diddi Kastenholt als einziges verbliebenes Originalmtiglied aber erst in der zweiten Hälfte ihrer Karriere ausgespielt. Zwar polarisieren die Schweden mit ihrer Einfachheit, für Fans melodischer Klänge haben BAI BANG allerdings schon so manchen Partyhit auf dem Gewissen.

Das Besetzungskarussell hat sich wieder einmal kräftig gedreht und so stehen mit Pelle Eliasson und Christian Lindberg (guitars) sowie Tobbe Skogh (bass) und Micke Rosengren (drums) vier neue Mitstreiter auf der Liste. Auch der Wechsel zu Pride & Joy Music ist eine Neuigkeit, wurden doch nahezu sämtliche Alben seit dem Neustart bei AOR- bzw. Metal Heaven veröffentlicht. Doch die Geschäftsaufgabe von Georg Siegl machte eine Neuausrichtung notwendig. Lediglich für die Compilation „Best Of 4“ stand man kurzzeitig bei Lions Pride unter Vertrag. Und so schließt sich der Kreis, wieder bei einem deutschen Label in Lohn und Brot zu stehen. Schon in der ersten Schaffensphase arbeiteten die Schweden sehr gerne mit Partnern aus Germany zusammen.

Jetzt hat das Quartett aus Helsingborg also eine neue Platte unterm Arm – „endlich“ dürften viele Fans frohlocken. Der Start in Form des Titeltracks „Sha Na Na Na“ gestaltet sich allerdings etwas holprig. Deutlich besseres Material hat man in der Vergangenheit von BAI BANG vernommen. Erst mit „I Don´t Know“ liegt das Quartett wieder in der Spur und damit genau da, wo sich die Highlights der Vergangenheit befinden. „I Know All The Hits“ ist sicher eine Art Selbstreflektion, bevor sich mit „I Wanna Rock´n Roll“ der bisher beste Song in Schale wirft. Die AOR Packung „Motivated“ ist eine schöne Abwechslung, die etwas an DEF LEPPARD´s „Hysteria“ erinnert. „All Alone“ nimmt noch mehr Tempo raus, bevor „It´s Enough“ genau die Melodiebögen inne hat, die BAI BANG ausmachen. Das etwas schwächere ABBA-Cover „Rock Me“ kann nicht darüber hinweg täuschen, dass mit „Having A Show“ und „That´s All I Need“ noch zwei Nummern folgen, die auch auf den älteren Platten der Schweden stehen könnten.

Der Titel „Sha Na Na Na“ lässt nichts Gutes erahnen. Aber BAI BANG machen das, was sie am besten können: hochmelodischen Hardrock, der manchmal nah an der Grenze zum Kitsch liegt. Ein ganz klassisches Love/Hate-Ding eben. „Sha Na Na Na“ ist nicht das beste Werk der Band, das liegt außer Frage, aber dennoch ein gutes. Schön, dass Diddi Kastenholt niemals aufgibt und allen Widrigkeiten trotzt. Solche Leute braucht die Szene – er ist mit Leib und Seele dem Rock´n Roll verschrieben!

Stefan

TRENCH DOGS – Stockholmiana

Trackliste:

01. A Little Overdressed
02. Skulldug And Headsick
03. Bridges
04. Wine Stained Eyes
05. Pumpkin Soup
06. Georgian Red
07. Colorful
08. Silver (You´ll Be Gold)
09. Flatliners
10. Maroon
11. Shapeshifter

Spielzeit: 40:51 min – Genre: Glam, Sleaze – Label: Wild Kingdom – VÖ: 03.03.2023 – Page: www.facebook.com/trenchdogs

 

Bereits die 2015 veröffentlichte EP „Fashionably Late“ schlug in der Szene hohe Wellen. Mit ihrem Mix aus HANOI ROCKS, FASTER PUSSYCAT, ENUFF Z´NUFF und den DOGS D´AMOUR waren die TRENCH DOGS aus Stockholm zwar nicht sonderlich eigenständig unterwegs, dennoch wurden die Schweden mit offenen Armen von den Fans empfangen. Immerhin sind die alten Ikonen oft nicht mehr oder in kuriosen Besetzungen samt noch kurioseren neuen Alben unterwegs. Die TRENCH DOGS indes brachten frischen Wind in den zugegebenermaßen etwas eingerosteten Sleaze Rock der alten Helden. 2018 erschien mit „Year Of The Dog“ ihr langersehntes Debütalbum. Lange fünf Jahre mussten die Fans (auch pandemiebedingt) auf ein zweites Langeisen warten. Selbiges steht nun in Form von „Stockholmiana“ endlich in den Läden.

Abermals in den Tilt Studios im schwedischen Strömstad zusammen mit Max Dahlby aufgenommen, von Harry Darling in der Schweiz gemischt und von Al Scott gemastert, gibt es elf neue Songs mit einer Spielzeit von gut vierzig Minuten zu entdecken. Haben die TRENCH DOGS ihr Debüt noch in Eigenregie auf den Markt geworfen, haben sie für diese Platte bei Wild Kingdom (Sound Pollution) unterschrieben.

Schon die erste Single „A Little Overdressed“ klingt hitverdächtig. Der in Australien geborene Sänger Andy Hekkandi hat seine Vorbilder mit Leib und Seele verinnerlicht, bringt aber genug eigenen Flair mit (checkt dazu gerne das Video weiter unten). Das spiegelt sich speziell in melancholischen Nummern wie „Maroon“ oder „Pumpin Soup“ wider, wie sie wohl nur skandinavische Bands schreiben können. Dem stehen straighte, teils schnoddrige Rock´n Roller wie „Skulldug And Headsick“, „Colorful“ oder eben „A Little Overdressed“ gegenüber. Mal Höhenflug und dekadente Partystimmung, mal zutiefst emotionale Momente – das ist „Stockholmiana“.

Der schwedische Fünfer hat mit seinem Zweitwerk gezeigt, dass sie keineswegs eine Eintagsfliege sind, auch wenn die Fans lange auf die neue Platte warten mussten. Freuen wir uns also auch auf hoffentlich zahlreich anstehende Live-Dates in Germany, vielleicht wieder im Package mit MICHAEL MONROE o.ä., denn mit einer Flasche Wein in der Hand und unmittelbar vor der Bühne lässt sich die Musik der TRENCH DOGS immer noch am besten feiern – bisher ist nur ein Date auf dem Hard Rock Hell Sleaze in Sheffield bestätigt.

Stefan

PLATINUM OVERDOSE – Standing on the Edge of the Night

Band: Platinum Overdose
Album: Standing On The Edge Of The Night
Spielzeit: 36:52 min.
Stilrichtung: Hardrock, Sleaze Rock
Plattenfirma: DDR Music Group
Veröffentlichung: 30.07.2021
Homepage: www.platinumoverdose.com

Auf einmal war sie da – die neue Platte von PLATINUM OVERDOSE. Ohne großartige Ankündigung, ohne sonstiges Brimborium, ohne Vorab-Single, einfach Bääm. Das ist verwunderlich in einer Zeit, in der immer mehr Show um jede noch so unbedeutende Veröffentlichung gemacht wird. Und da sind wir auch schon beim Punkt. Ist dieser Release bedeutend? Ganz sicher – in den Augen eines jeden, der die Achtziger liebt und den Sleaze Rock sowieso. In der recht kurzen Vergangenheit der Amis stehen ja auch schon einige Releases zu buche. Hier haben wir mit „Standing On The Edge Of The Night“ also das dritte Album in drei Jahren.

Für alle, denen PLATINUM OVERDOSE noch nicht geläufig ist sei gesagt, dass wir es hier mit einer beachtlichen Ansammlung alter Recken zu tun haben, die unter der Ägide von DDR Music Group Chef Lance V. – gleichzeitig auch Bassist der Band – musizieren. Neben den beiden Gitarristen Matt Thorr (ROUGH CUTT) und Rick Mead (SYRE) haben wir BRASS KITTEN Goldkehlchen Steve Philbrook am Mikro. Hier ist also Klassikeralarm angesagt, auch wenn es keine der Bands damals ins ganz große Rampenlicht geschafft hat, sind sie dennoch in Fankreisen bis heute äußerst beliebt – zu Recht. Einen festen Drummer indes suchen die Amis immer noch.

Was PLATINUM OVERDOSE aber nicht fehlt, ist die richtige Attitüde – das beginnt schon beim Namen, dem Image, dem Songwriting und auch dem Sound ihrer Platten. Dieser geht für „Standing On The Edge Of The Night“ noch etwas mehr zurück in die Zeit, als die Hair Metal Bewegung noch am Anfang stand. Die erste Hälfte der Achtziger Jahre, mit einem etwas ruppigeren Sound, härteren Riffs und weniger Glamour. OK, das gilt nicht für die komplette Scheibe, denn nach dem Intro „No Rest For The Wicked“ gibt es mit „Rock´n Roll Rodeo“ erst einmal einen erstklassigen Sunset-Strip-Song auf die Ohren. „Generation Fire“ erinnert vom Sound her etwas an das Debüt von BLACK´N BLUE und die Uptempo Nummer „Tonight Tonight“ packt noch eine Schippe Härte oben drauf.

Mein erster Blick auf die neue Trackliste offenbart dieses Mal nicht sofort, ob PLATINUM OVERDOSE dieses Mal eine Coverversion aufgenommen haben. Denn weder bei „No Rest For The Wicked“, noch bei „Rock´n Roll Rodeo“ oder „Rebel Heart“ ist das der Fall. Haben die Amerikaner in der Vergangenheit Stücke von bekannten Bands wie MÖTLEY CRÜE oder DEF LEPPARD gecovert, muss man dieses Mal wirklich suchen. Und eben das genannte „Tonight Tonight“ entpuppt sich als Cover Nummer. Die Band TUFF LUCK dürfte wohl eher richtigen Insidern ein Begriff sein, dennoch hat Lance V. einen großen Bezug zu dieser Combo – immerhin war deren Drummer Todd Kelly sein erster Musiklehrer.

Nach diesem eher harten Brocken geht es mit „Not Far“ wieder mehr in Richtung Sunset Strip, ehe „Lies“ wieder ordentlich nach Vorne geht. „Rebel Heart“ ist ein cooler Street-Rocker und mit „Chain Me To Heaven“ haben wir einen richtig guten BLACK´N BLUE Gedächtnis-Song. „Scene Of The Crime“ und das sehnsüchtige „Remember Forever“ runden das Album herrlich melodisch ab.

Support the Underground! – das muss hier die Devise sein. PLATINUM OVERDOSE haben jetzt bereits drei heiße Eisen im Feuer, die allesamt das bieten, was so manch namhafte Band nicht im Stande ist zu liefern. Und doch ist „Standing On The Edge Of The Night“ kein Abklatsch ihrer bisherigen Alben, die Amis haben sich nicht neu erfunden, aber dennoch weiterentwickelt. Die neue PLATINUM OVERDOSE müsst Ihr einfach antesten!

Und nur für den Fall, dass Ihr noch mehr von der Band wollt – angeblich soll noch dieses Jahr eine EP nur mit Coverversionen das Licht der Welt erblicken – also stay tuned – es wird sicherlich wieder ein spannender Exkurs durch den schier unerschöpflichen Metal-Untergrund!

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

1. No Rest For The Wicked
2. Rock´n Roll Rodeo
3. Generation Fire
4. Tonight Tonight
5. No Far
6. Lies
7. Rebel Heart
8. Chain Me To Heaven
9. Scene Of The Crime
10. Remember Forever

Stefan

SANDNESS – Untamed

Band: Sandness
Album: Untamed
Spielzeit: 38:09 min
Stilrichtung: Sleazy Hard Rock
Plattenfirma: Rockshots Records
Veröffentlichung: 14.06.2019
Homepage: www.sandnessofficial.com

 

Vor einiger Zeit kam eine Wasisn Nachricht eines Freundes mit dem Inhalt: “Hör dir die mal an, könnten dir gefallen”. Wie recht er doch behalten sollte, schnell mal bei Spoteezer reingehört, für gut befunden, bestellt. Album Nummer drei war dann da und so gleich in den Player und auf Start gedrückt. Und was soll ich schreiben, die drei jungen Italos zünden ein Feuerwerk welches einem die puren Freudentränen in die Augen treibt.

Aber erst mal eine Vorstellung der Band. SANDNESS wurden 2008 gegründet, nach eigenen Aussagen der Band um Spaß und gute Laune zu verbreiten, den auf unserer ach so schönen Welt doch das eine oder andere im Argen ist. Zu der Band mit zwei Leadsängern gehören Mark Denkley am Bass, Lead und Backing Vocals, Robby Luckets an Gitarren, Lead und Backing Vocals und Metyou ToMeatYou (Geiler Nick) an Schlagzeug und Backing Vocals. “Untamed” ist das dritte Album. Bisher veröffentlicht wurden 2010, 2011, 2020 drei Eps und 2013, 2016, 2019 drei Alben. Am Mikro können beide Shouter überzeugen, an den Instrumenten keine schwächen gezeigt und die Produktion gibt keinen Anlass für Kritik.

Die Band gibt an das die Einflüsse der drei Musiker unterschiedlich sind während Mark Bands der 80er und 70er wie MÖTLEY CRÜE, WHITESNAKE, ROLLING STONES, T-REX und modernen Pop Rock bevorzugt. MetYou steht eher auf die Heavy Welle wie IN FLAMES und WHILE SHE SLEEPS bis zu 80er Pop wie etwa von POLICE bis MEN AT WORK. Robby führt Melodic Rock bis Heavy Metal als seine favoritisierte Richtung auf, von Bands wie QUEEN über DEF LEPPARD bis hin zu IRON MAIDEN. Unterm Strich kommt aber sehr guter angesleazeter Hard Rock heraus, dieser Rock ist eingängig und saugut hörbar, irgenwo zwischen CRASHDIET, CONFESS, BLACK DIAMONDS, CRAZY LIXX und den Einflüssen. Die drei machen einfach Laune und dies über die ganze Länge des Albums.

Der Einstieg glingt perfekt mit “Life’s A Thrill” ein flotter Brecher mit Mitgröl Refrain, “Tyger Bite” geht es ein klein wenig langsamer an aber genauso intensiv und stark wie der Vorgänger. “London” das Melodicmonster, besser geht nicht, eingängig, hart, intensiv, geile Vocals, die Drums hauen auf den Putz, der richtge Hit fürs Radio, die Disco und Top Tens dieser Welt, eingängig wie, ach was solls hört euch den Song an. “Never Give Up” gibt wieder Gas, macht auf der Linken Spur der Autobahn alles platt was vor den Kühler kommt, “Easy” besitzt leichte T-Rex Vibes kommt gut aus den Boxen. “Pyro” ein leider nur kurzes Insrumental, bei “Radio Show” kommen positive Erinnerungen an die Band Faves auf. “Tell Me Tell Me” ein geiler und leicht angebluester typischer Sleaze Rotzer geht bestens ins Ohr, “Only The Youth” stark und intensiv. “The Deepest Side Of Me” ein Happy Rotz Rocker, mit “Until It’s Over” kommt noch ein richtiges Highlight zum Schluß, geilster Sleaze.

Und nun kommt mein doch noch einzig gefundenes Haar in der Suppe, warum ist diese geile Party schon nach 38 Minuten zu Ende, ich will mehr von der Droge SANDNESS.

Fazit:

Die drei Jungen Wilden Italos feiern eine Party der guten laune die einen sehr hohen Suchtfaktor besitzt, wenn ein Drogenbeauftragter einer Schule die Mucke hört, werden SANDNESS bestimmt bei Interpol auf die Fahndungsliste gesetzt, wegen Verbreitung guter Launedroge. Jungs macht bitte mehr von dem Zeugs, und vielleicht beim nächsten Album 10 Minuten länger Party wäre mein Wunsch. Ergo gibts 9 von 10 und nochmal die Party von vorne gefeiert.

 

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Life’s A Thrill
02. Tyger Bite
03. London
04. Never Givin‘ Up
05. Easy
06. Pyro
07. Radio Show
08. Tell Me Tell Me
09. Only The Youth
10. The Deepest Side Of Me
11. Until It’s Over

Helmut

SHIRAZ LANE – Carnival Days

Band: Shiraz Lane
Album: Carnival Days
Spielzeit: 50:45 min
Stilrichtung: Hard Rock
Plattenfirma: Frontiers
Veröffentlichung: 23.02.2018
Homepage: www.facebook.com/ShirazLane

Das zweite Album der Finnen von SHIRAZ LANE steht ins Haus: “Carnival Days”. Das ganze letzte Jahr waren sie damit beschäftigt zusammen mit Per Aldeheim (Def Leppard, Soilwork, Lambretta) Songs zu schreiben, zu produzieren und aufzunehmen. Auf einer Europatour mit BROTHER FIRETRIBE waren Hannes Kett (Gesang), Jani Laine (Lead Gitarre), Miki Kalske ( Rhythmus Gitarre), Joel Alex (Bass) undAna Willman (Schlagzeug) auch. Die Gelegenheit für ein Interview ließ ich mir da natürlich nicht entgehen, das Ergebnis könnt ihr hier nachlesen.
SHIRAZ LANE zelebrieren die kreative Abwechslung und bringen diese mit kompromissloser Ehrlichkeit zu ihrem Publikum.

Eine jazzige Cabaret Party wird mit Einsteiger- und Titelsong „Carnival Days“ hervorgebracht, ein Song der völlig untypisch ist und vielleicht auch erst einmal etwas befremdlich. Lässt man sich aber darauf ein, kann man hierzu sehr viel Spaß haben. „The Crown“ bietet ein wildes Riff und einen catchy Chorus, wie so ziemlich jeder Song des Albums. „Harder To Breath“, was vorab als Single veröffentlicht wurde, ist der absolute Knaller und zusammen mit „War Of Mine“ der härteste Song der 11 auf dem Album. Mit „Tidal Wave“ gibt es einen Pop-Rock Ohrwum und auch im Falle von „Shangi-La“ wird es poppig. „Gotta Be Real“, „Hope“ und „Reincarnation“ sind die ruhigen Momente der Scheibe, allerdings jeder auf seine Art: „Gotta Be Real“ in etwas 80er Manier, „Hope“ als typische Powerballade und „Reincarnation“ als 8-minutiges Monster.

Mit „Carnival Days“ haben SHIRAZ LANE es geschafft ihre Weiterentwicklung und Experimentierfreude in 11 Songs zu packen, die man sich gerne anhört. „Harder To Breathe“ wird sicher ab jetzt einer ihrer Klassiker und auch „The Crown“ und „Tidal Wave“ sind ihrer Aufmerksamkeit wert.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Carnival Days
02. The Crown
03. Harder To Breathe
04. Tidal Wave
05. Gotta Be Real
06. People Like Us
07. Shangri-La
08. War Of Mine
09. Shot Of Live
10. Hope
11. Reincarnation

Lotta

MIDNIGHT SIN – One Last Ride

Band: Midnight Sin
Album: One Last Ride
Spielzeit: 39:58 min
Stilrichtung: Hard Rock/Sleaze/Hair
Plattenfirma: Scarlet Records
Veröffentlichung: 13.10.2017
Homepage: www.facebook.com/midnightsinband/

Aus Italien kommt in Sachen guter Musik, insbesondere der Melodic Rock Sparte, so einiges. Auch MIDNIGHT SIN kommen aus dem schönen Süden und liefern nun ihr Zweitwerk „One Last Ride“ via Scarlet Records ab. Ihr Anspruch ist es, den Soundtrack für lustvolle Nächte zu liefern. Dies möchten sie in Form von Street Rock mit schockenden Texten, eingängigen Melodien, mitsingfreundlichen Refrains und sexy Attitüde schaffen.

Der Opener „Loaded Gun“ gibt einen stimmungsvollen Start, „Land Of The Freak“ ist etwas an die U.S. Nationalhymne angelehnt und „Game Over Fame“ glänzt mit Drumintro und powervollem Refrain. „Send Me A Light“ frönt dem Blues während „Never Say Never“ wieder mehr sleazy aus den Boxen schallt. Mit „The Maze“ wird eine Schippe Speed draufgelegt bevor es zur m.M.n. schwächsten Nummer des Albums, „Plan B“, übergeht. Die letzten beiden Songs sind „Not Today“, dessen Chorus einem irgendwie im Gedächtnis stecken bleibt, und der Gute-Laune-Bringer „Born This Way“.

Die Sleaze-Ära ist zwar in den letzten Jahren etwas abgeflaut, aber MIDNIGHT SIN geben ihr Bestes, das schmutzig-melodische Genre zu erhalten. Dabei blamieren sie sich keineswegs, sondern geben einen spaßigen Soundtrack für verschwitzte Clubnächte. Zwar ist dies kein Ausnahme-Album, aber dient auf jeden Fall zur guten Unterhaltung.

 

WERTUNG:

 

 

 

Trackliste:

01. Day Zero
02. Loaded Gun
03. Land Of The Freak
04. Game Over Fame
05. Send Me A Light
06. Never Say Never
07. The Maze
08. Plan B
09. Not Today
10. Born This Way

Lotta

RAGING DEAD – When The Night Falls

Band: Raging Dead
Album: When The Night Falls
Spielzeit: 42 min
Stilrichtung: Horror Punk Metal
Plattenfirma: Pavement Entertainment
Veröffentlichung: 26.05.2017
Homepage: www.facebook.com/RagingDead/ 


RAGING DEAD ist eine italienische Horror Punk Metal Band, gegründet 2014 von Sänger Cloud Shade und Lead Gitarrist Matt Void; das Line-Up wird komplettiert von Tracii Decadence (Schlagzeug) und Simon Nightmare (Bass). Tourerfahrung konnte die Band schon sammeln, unter anderem mit italienischen Horror Bands SUPERHORRORFUCK und SCREAM BOY SCREAM, SISTER und VCPS, sowie einigen weiteren Sleaze/Glam Bands. 
Da passen sie auch ganz gut dazu, vor allem Fans von SISTER dürften mit RAGING DEAD als Vorband wohl sehr zufrieden gewesen sein. Nun liegt das Debutalbum „When The Night Falls“ vor, dass von Riccardo Parenti von Elephant Mastering (MICHAEL ANGELO BATIO) gemastert und von Francesco Altare produziert wurde. Vertrieben wird das Ganze vom amerikanischen Label Pavement Entertainment. 
RAGING DEAD hätte mich vor einigen Jahren noch sehr begeistert, gleich der Einsteiger „Streets Of Rage“ ist ein toller Song für angepisste Teenager. „When The Night Falls“ ist überraschend Melodisch, vor allem im Chorus, „Within Shadows“ beginnt mit einem ansatzweise fetten Riff, bevor „Army Of The Restless“ ruhig, aber heavy losgeht und eine Art Frage-Antwort-Spiel zwischen Gesang und Gangshouts beinhaltet. „Nightstalker“ hört, anders wie der Name vermuten lässt, ziemlich aufgeweckt an, der Text ist aber erwartungsgemäß eher creepy. Zu „Crimson Garden“ gibt es schon ein Musikvideo, es überrascht mit etwas cleanerem Gesang. Natürlich darf auch eine Ballade nicht fehlen, die in Form von „Ballad Of The Storm“ geliefert wird und so balladenmäßig ist, wie man es auf einem Horror Punk Metal Album eben vermuten würde – also eher weniger, aber im Vergleich zu den anderen Songs kann man es doch als Ballade durchgehen lassen. 

Fazit: Ein paar coole Dinger beinhaltet das Album mit „When The Night Falls“ und „Crimson Garden“ auf jeden Fall. Sehr abwechslungsreich ist es nicht, man sollte schon gezielt gefallen an diesem Genre haben. Alles in allem ein solides Album für Genrefanatiker. 


WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Streets Of Rage 
02. When The Night Falls
03. Within Shadow
04. Army Of The Restless
05. Nightstalker
06. Bloodlust
07. Crimson Garden
08. Stratch Me
09. Doomsday
10. Ballad Of The Storm

Lotta